Caro20034
Member
So, ich hab gedacht, ich mach hier auch mal einen Thread auf ^-^
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Erstmal die vom WB. Der Titel ist natürlich blöd & langweilig & bla. Aber ich hasse die Titelsuche
Ganz ohne Titel wollt ichs dann aber auch nicht machen.. naja, wie auch immer. Würd mich über Kommentare & auch über Kritik freuen.
Hoffnung stirbt zuletzt
> Manchmal ist das Leben hart, doch es gibt immer einen Weg der dich weiterbringt. <, „Schwachsinn“, knurrte Mia. Wütend zerriss sie das Kalenderblatt in der Mitte. Das Datum zeigte den 20.12., es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Mia verdrehte die Augen, „wer braucht schon Weihnachten? Mit einem rot-weißen-Weihnachtsmann, den es gar nicht gibt, unnötigen Geschenken und gespielter Familienliebe.“ Sie schüttelte den Kopf und dachte an die letzten Jahre, nie hatte sie zu Weihnachten das bekommen, was sie sich wirklich gewünscht hatte. Immer musste sie brav und lieb sein, wenn ihre Verwandten da waren „Ach, bist du aber groß geworden“, jedes Jahr derselbe Quatsch.
Zaghaft klopfte es an die Tür und ihr kleiner Bruder Luca kam herein. „Mia?“, fragte er leise, da er sie zuerst nicht sehen konnte, weil sie auf ihrem Bett lag. „Was ist?“, fragte sie wütend zurück. „Geht es dir nicht gut?“, wieder die Frage von Luca, der immer noch in der Tür stand. Mia seufzte und stand auf, „komm rein, mach die Tür zu und sag was du willst“, gab sie ihm direkte Anweisungen, denen er ohne weiteren Kommentar folgte. In manchen Dingen hatte sie in wohl doch gut erzogen. Ein Grinsen huschte über ihre Lippen. Nachdem ihr Bruder die Tür geschlossen hatte, lächelte sie. „Also? Was willst du hier?“ Luca sah sie kurz an und blickte dann auf den Boden, „duuu Mia?“ Sie verdrehte die Augen, „was denn?“ Luca setzte sich auf ihr Bett, „also, ich wünsche mir zu Weihnachten so ein tolles Auto zum Spielen. Das habe ich dir doch schon mal gezeigt.“ Mia nickte, sie erinnerte sich an irgendein ferngesteuertes Fahrzeug, das ihrem Bruder so gut gefiel. „Mama meint, das ist zu teuer“, fügte er etwas leiser hinzu. Mia seufzte, „und was soll ich jetzt machen? Wenn Mama nicht genug Geld hat, hab ich das erstrecht nicht. Ich bin doch auch noch ein Kind“, sie zuckte mit den Schultern und sah Lucas traurige Augen. „Tut mir Leid, Kleiner, ich versuche zu machen, was ich kann, damit du dein Auto bekommst. In Ordnung?“ Luca strahlte, stand auf und umarmte sie ganz fest, „danke. Du bist die beste Schwester die es gibt.“ Lächelnd verließ er ihr Zimmer wieder. Mia seufzte. Dann ging es ihrem Bruder mal wieder genauso wie ihr. Mia hatte keine Idee, wie sie ihrem Bruder helfen sollte. Sie hatte selbst einen Wunsch, der wieder unerfüllt bleiben würde. Das Mädchen wünschte sich ganz besondere Ohrringe, so ähnliche hatten alle ihre Freundinnen. Nur sie hatte immer noch keine, weil sie einfach zu teuer waren. Traurig seufzte sie und legte sich wieder auf ihr Bett.
Dieses Jahr war einfach alles schrecklich gewesen. Ihre Eltern hatten sich während den Sommerferien, die die Familie eigentlich am Meer verbringen wollte, getrennt. Zwar in Freundschaft, aber trotzdem musste Mia mit ihrer Mutter und ihrem Bruder umziehen. In eine – ihrer Meinung nach – viel zu kleine Wohnung, aber immerhin hatte sie ein eigenes Zimmer. Die Wohnung war zwar nur 20 Minuten von ihrem alten Zuhause entfernt, aber trotzdem mussten beide Kinder die Schule wechseln und ganz von vorne beginnen. Luca war das besonders schwer gefallen, denn schließlich musste er all seine Freunde verlassen.
~
Gähnend erwachte Mia, als sie plötzlich lautes Geschrei hörte. „Was ist denn da los?“ rief sie, doch niemand antwortete ihr. Plötzlich war alles ganz still im Haus. Vielleicht war ja etwas passiert? Schnell sprang Mia aus dem Bett und rannte nach unten. Zuerst konnte sie nichts sehen, doch dann kam ihre Mutter ins Haus gerannt, „Mia! Wo ist das Telefon? Wir brauchen einen Krankenwagen! Schnell!“ Völlig verwirrt drehte Mia sich im Kreis, ihre Augen wanderten über alle Tische und Regale, die sie sehen konnte, doch das Telefon entdeckte sie nirgends. Aber ihre Mutter hatte es zum Glück schon längst gefunden und telefonierte aufgeregt. Als Mia langsam auf die Tür zu ging – irgendetwas musste da draußen sein – erschrak sie. Unten, am Ende der Treppe, lag ihr kleiner Bruder und weinte vor Schmerzen. Ihre Nachbarin, Frau Stein, war schon bei ihm und streichelte ihm tröstend über den Arm. „Luca! Was ist passiert?“ rief Mia und rannte auf ihn zu. „Er ist die Treppe runtergefallen,“ erzählte Frau Stein. „Deine Mutter ruft einen Krankenwagen, vermutlich hat er sich sogar das Bein gebrochen.“ Erschrocken starrte Mia Luca an. Das konnte doch nicht wahr sein! Ein paar Tage vor Weihnachten!
Mit lautem Tatütata kam der Krankenwagen angebraust. Sie hatten es sehr eilig und nahmen Luca sofort mit. „Ich komme auch mit!“ beschloss Mia, als ihre Mutter bereits in den Krankenwagen eingestiegen war. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist,“ meinte Frau Stein und legte dem Mädchen ihre Hand auf die Schulter. „Klar ist es das!“ Mia rannte los und stieg ein. Schließlich war Luca ihr Bruder und sie wollte ihn jetzt nicht alleine lassen.
~
„Ja, da hast du dir wohl das Bein gebrochen. Gerade bei diesem Wetter muss man aufpassen, wie schnell man läuft. Sicher war die Treppe nass, vom Schnee, den die Hausbewohner hereingetragen haben, und wenn man dann nicht aufpasst, passiert sowas sehr schnell…“ Für Mias Geschmack redete der Arzt viel zu viel und dann auch noch Dinge, die doch jedes Baby wusste. Luca hatte das bestimmt nicht mit Absicht gemacht! Leise seufzte das Mädchen und konzentrierte sich auf etwas anderes, der Arzt redete immer noch. Doch plötzlich hörte sie etwas, was ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Arzt lenkte: „…ein paar Tage werden es natürlich schon sein, Frau Klein.“ Ein paar Tage! Es war der 21. Dezember. Bestimmt würde Luca an Weihnachten immer noch im Krankenhaus liegen. „Ist Luca dann an Weihnachten nicht bei uns?“ fragte Mia den Arzt und setzte ihren Dackelblick auf, vielleicht half das ja. Doch der Arzt schüttelte den Kopf, „nein, voraussichtlich leider nicht.“ Mist! Da half wohl auch der beste Dackelblick nicht. Aber eigentlich war das ja auch nicht so wichtig, Hauptsache es ging Luca bald wieder gut. Dem kleinen Jungen stiegen Tränen in die Augen, „dann bin ich an Weihnachten ganz alleine hier?“ stammelte er leise. „Hey, nicht weinen!“ sofort stand Mia auf und umarmte ihren kleinen Bruder. „Natürlich nicht, du Dummkopf,“ sie lächelte zärtlich. „Wir besuchen dich und verbringen den ganzen Tag bei dir.“ Eigentlich wollten ihre Verwandten kommen und ihre Mutter wollte kochen, doch Luca war wichtiger. Das würde doch jeder verstehen.
~
Mia war wieder in ihrem Zimmer und lag auf dem Bett. Plötzlich fiel ihr ein, was ihr Bruder ihr erzählt hatte. Dass er sich dieses Auto zu Weihnachten wünschte! „Mama!“ rief sie, „komm mal bitte.“ Denn ihr war plötzlich ein Gedanke gekommen. Als ihre Mutter das Zimmer betrat, erzählte Mia ihr, was sie vorhatte. „Aber Mia! Bist du dir wirklich sicher?“ Ihre Mutter war erstaunt, doch das hatte Mia nicht anders erwartet. Sie war sich selbst nicht sicher, ob die Idee wirklich so perfekt war, doch ihr Bruder lag schließlich im Krankenhaus. Und auch die Trennung ihrer Eltern war schwer für Luca gewesen. Deshalb gab es dieses Jahr nichts Wichtigeres, als ihm an Weihnachten wenigstens einen Wunsch zu erfüllen.
~
Weihnachten. Der 24. Dezember. Der Tag, auf den sich alle Kinder freuten. Voll bepackt kamen Mia und ihre Mutter im Krankenhaus an. Das Zimmer, in dem Luca lag, war schön geschmückt. Überall auf den verschiedenen Stationen standen Tannenbäume.
Luca freute sich sehr, als die beiden bei ihm auftauchten. Es ging ihm schon wieder besser, aber ganz gut natürlich noch nicht. Das würde sicher noch einige Zeit dauern. „Luca, wir haben noch eine Überraschung für dich,“ Mia lächelte. Jetzt plötzlich, als sie ihren Bruder so glücklich sah, fiel es ihr schwer. „Ich habe dieses Jahr auf mein Weihnachtsgeschenk verzichtet,“ erzählte sie und schluckte. Wäre es nicht ihr Bruder gewesen, hätte sie das nie getan! „Nur für dich.. damit du das hier,“ sie reichte ihm das eingepackte Geschenk, „bekommst. Ich hoffe du freust dich.“ Tapfer lächelte Mia. Natürlich würde Luca sich darüber freuen, schließlich war es sein größter Wunsch gewesen. Schnell packte Luca aus und als er das Geschenk sah, konnte er kaum seinen Augen glauben. „Aber Mia! Das…“, er fing an zu strahlen. „Danke!“ rief er begeistert und am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte seine ganze Familie umarmt. Plötzlich öffnete sich die Tür. Mia stiegen die Tränen in die Augen und sie hatte ihren Blick zum Fenster gewendet. Doch als alles still blieb, nachdem die Tür aufgegangen war, musste sie sich doch umdrehen und schauen, wer gekommen war. „Papa!“ Ihr Vater stand dicht bei Luca und strich ihm über den Kopf. Jetzt konnte sie es nicht mehr verhindern, dass sie anfing zu weinen. Mia rannte auf ihren Vater zu und er nahm sie in seine Arme und hob sie hoch. „Na mein Schatz?“ Er lächelte und gab seiner Tochter einen Kuss. „Ich hab gehört, dass ihr hier seid und ich dachte, ich besuch euch mal.. ist ja schließlich Weihnachten.“ Er zwinkerte Mias Mutter zu, bestimmt war sie eingeweiht gewesen und wusste von Anfang an Bescheid! Das war ja mal wieder typisch Eltern. „Mia…“ fing ihre Mutter an und grinste, „du musst natürlich nicht leer ausgehen. Das ist ja Schwachsinn!“ Mia sah sie verwirrt an und zeigte mit dem Kopf auf Lucas Geschenk, das ihn immer noch begeisterte. Ihr Vater zauberte ein Geschenk aus seiner Tasche, „für deinen super Einsatz, dass du deinem Bruder so helfen wolltest. Ich bin stolz auf dich, Mäuschen“ Lächelnd packte Mia ihr Geschenk aus und was zum Vorschein kam, war so unglaublich, dass sie schon wieder weinen musste: es waren die Ohrringe, die sie sich gewünscht hatte! Sie umarmte ihre Eltern, „danke, danke, danke! Und ich habe echt gedacht, ich bekomme gar nichts,“ schniefte sie, doch dann musste sie plötzlich lachen und alle stimmten mit ein – sogar Luca, der sich die ganze Zeit nur auf sein Auto konzentriert hatte. „So schön war Weihnachten noch nie,“ sagte er kichernd und Mia nickte. Da hatte ihr kleiner Bruder Recht. So schön war es noch nie gewesen.
* Hoffnung stirbt zuletzt [dieser Post]
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Hoffnung stirbt zuletzt
> Manchmal ist das Leben hart, doch es gibt immer einen Weg der dich weiterbringt. <, „Schwachsinn“, knurrte Mia. Wütend zerriss sie das Kalenderblatt in der Mitte. Das Datum zeigte den 20.12., es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Mia verdrehte die Augen, „wer braucht schon Weihnachten? Mit einem rot-weißen-Weihnachtsmann, den es gar nicht gibt, unnötigen Geschenken und gespielter Familienliebe.“ Sie schüttelte den Kopf und dachte an die letzten Jahre, nie hatte sie zu Weihnachten das bekommen, was sie sich wirklich gewünscht hatte. Immer musste sie brav und lieb sein, wenn ihre Verwandten da waren „Ach, bist du aber groß geworden“, jedes Jahr derselbe Quatsch.
Zaghaft klopfte es an die Tür und ihr kleiner Bruder Luca kam herein. „Mia?“, fragte er leise, da er sie zuerst nicht sehen konnte, weil sie auf ihrem Bett lag. „Was ist?“, fragte sie wütend zurück. „Geht es dir nicht gut?“, wieder die Frage von Luca, der immer noch in der Tür stand. Mia seufzte und stand auf, „komm rein, mach die Tür zu und sag was du willst“, gab sie ihm direkte Anweisungen, denen er ohne weiteren Kommentar folgte. In manchen Dingen hatte sie in wohl doch gut erzogen. Ein Grinsen huschte über ihre Lippen. Nachdem ihr Bruder die Tür geschlossen hatte, lächelte sie. „Also? Was willst du hier?“ Luca sah sie kurz an und blickte dann auf den Boden, „duuu Mia?“ Sie verdrehte die Augen, „was denn?“ Luca setzte sich auf ihr Bett, „also, ich wünsche mir zu Weihnachten so ein tolles Auto zum Spielen. Das habe ich dir doch schon mal gezeigt.“ Mia nickte, sie erinnerte sich an irgendein ferngesteuertes Fahrzeug, das ihrem Bruder so gut gefiel. „Mama meint, das ist zu teuer“, fügte er etwas leiser hinzu. Mia seufzte, „und was soll ich jetzt machen? Wenn Mama nicht genug Geld hat, hab ich das erstrecht nicht. Ich bin doch auch noch ein Kind“, sie zuckte mit den Schultern und sah Lucas traurige Augen. „Tut mir Leid, Kleiner, ich versuche zu machen, was ich kann, damit du dein Auto bekommst. In Ordnung?“ Luca strahlte, stand auf und umarmte sie ganz fest, „danke. Du bist die beste Schwester die es gibt.“ Lächelnd verließ er ihr Zimmer wieder. Mia seufzte. Dann ging es ihrem Bruder mal wieder genauso wie ihr. Mia hatte keine Idee, wie sie ihrem Bruder helfen sollte. Sie hatte selbst einen Wunsch, der wieder unerfüllt bleiben würde. Das Mädchen wünschte sich ganz besondere Ohrringe, so ähnliche hatten alle ihre Freundinnen. Nur sie hatte immer noch keine, weil sie einfach zu teuer waren. Traurig seufzte sie und legte sich wieder auf ihr Bett.
Dieses Jahr war einfach alles schrecklich gewesen. Ihre Eltern hatten sich während den Sommerferien, die die Familie eigentlich am Meer verbringen wollte, getrennt. Zwar in Freundschaft, aber trotzdem musste Mia mit ihrer Mutter und ihrem Bruder umziehen. In eine – ihrer Meinung nach – viel zu kleine Wohnung, aber immerhin hatte sie ein eigenes Zimmer. Die Wohnung war zwar nur 20 Minuten von ihrem alten Zuhause entfernt, aber trotzdem mussten beide Kinder die Schule wechseln und ganz von vorne beginnen. Luca war das besonders schwer gefallen, denn schließlich musste er all seine Freunde verlassen.
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Gähnend erwachte Mia, als sie plötzlich lautes Geschrei hörte. „Was ist denn da los?“ rief sie, doch niemand antwortete ihr. Plötzlich war alles ganz still im Haus. Vielleicht war ja etwas passiert? Schnell sprang Mia aus dem Bett und rannte nach unten. Zuerst konnte sie nichts sehen, doch dann kam ihre Mutter ins Haus gerannt, „Mia! Wo ist das Telefon? Wir brauchen einen Krankenwagen! Schnell!“ Völlig verwirrt drehte Mia sich im Kreis, ihre Augen wanderten über alle Tische und Regale, die sie sehen konnte, doch das Telefon entdeckte sie nirgends. Aber ihre Mutter hatte es zum Glück schon längst gefunden und telefonierte aufgeregt. Als Mia langsam auf die Tür zu ging – irgendetwas musste da draußen sein – erschrak sie. Unten, am Ende der Treppe, lag ihr kleiner Bruder und weinte vor Schmerzen. Ihre Nachbarin, Frau Stein, war schon bei ihm und streichelte ihm tröstend über den Arm. „Luca! Was ist passiert?“ rief Mia und rannte auf ihn zu. „Er ist die Treppe runtergefallen,“ erzählte Frau Stein. „Deine Mutter ruft einen Krankenwagen, vermutlich hat er sich sogar das Bein gebrochen.“ Erschrocken starrte Mia Luca an. Das konnte doch nicht wahr sein! Ein paar Tage vor Weihnachten!
Mit lautem Tatütata kam der Krankenwagen angebraust. Sie hatten es sehr eilig und nahmen Luca sofort mit. „Ich komme auch mit!“ beschloss Mia, als ihre Mutter bereits in den Krankenwagen eingestiegen war. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist,“ meinte Frau Stein und legte dem Mädchen ihre Hand auf die Schulter. „Klar ist es das!“ Mia rannte los und stieg ein. Schließlich war Luca ihr Bruder und sie wollte ihn jetzt nicht alleine lassen.
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„Ja, da hast du dir wohl das Bein gebrochen. Gerade bei diesem Wetter muss man aufpassen, wie schnell man läuft. Sicher war die Treppe nass, vom Schnee, den die Hausbewohner hereingetragen haben, und wenn man dann nicht aufpasst, passiert sowas sehr schnell…“ Für Mias Geschmack redete der Arzt viel zu viel und dann auch noch Dinge, die doch jedes Baby wusste. Luca hatte das bestimmt nicht mit Absicht gemacht! Leise seufzte das Mädchen und konzentrierte sich auf etwas anderes, der Arzt redete immer noch. Doch plötzlich hörte sie etwas, was ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Arzt lenkte: „…ein paar Tage werden es natürlich schon sein, Frau Klein.“ Ein paar Tage! Es war der 21. Dezember. Bestimmt würde Luca an Weihnachten immer noch im Krankenhaus liegen. „Ist Luca dann an Weihnachten nicht bei uns?“ fragte Mia den Arzt und setzte ihren Dackelblick auf, vielleicht half das ja. Doch der Arzt schüttelte den Kopf, „nein, voraussichtlich leider nicht.“ Mist! Da half wohl auch der beste Dackelblick nicht. Aber eigentlich war das ja auch nicht so wichtig, Hauptsache es ging Luca bald wieder gut. Dem kleinen Jungen stiegen Tränen in die Augen, „dann bin ich an Weihnachten ganz alleine hier?“ stammelte er leise. „Hey, nicht weinen!“ sofort stand Mia auf und umarmte ihren kleinen Bruder. „Natürlich nicht, du Dummkopf,“ sie lächelte zärtlich. „Wir besuchen dich und verbringen den ganzen Tag bei dir.“ Eigentlich wollten ihre Verwandten kommen und ihre Mutter wollte kochen, doch Luca war wichtiger. Das würde doch jeder verstehen.
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Mia war wieder in ihrem Zimmer und lag auf dem Bett. Plötzlich fiel ihr ein, was ihr Bruder ihr erzählt hatte. Dass er sich dieses Auto zu Weihnachten wünschte! „Mama!“ rief sie, „komm mal bitte.“ Denn ihr war plötzlich ein Gedanke gekommen. Als ihre Mutter das Zimmer betrat, erzählte Mia ihr, was sie vorhatte. „Aber Mia! Bist du dir wirklich sicher?“ Ihre Mutter war erstaunt, doch das hatte Mia nicht anders erwartet. Sie war sich selbst nicht sicher, ob die Idee wirklich so perfekt war, doch ihr Bruder lag schließlich im Krankenhaus. Und auch die Trennung ihrer Eltern war schwer für Luca gewesen. Deshalb gab es dieses Jahr nichts Wichtigeres, als ihm an Weihnachten wenigstens einen Wunsch zu erfüllen.
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Weihnachten. Der 24. Dezember. Der Tag, auf den sich alle Kinder freuten. Voll bepackt kamen Mia und ihre Mutter im Krankenhaus an. Das Zimmer, in dem Luca lag, war schön geschmückt. Überall auf den verschiedenen Stationen standen Tannenbäume.
Luca freute sich sehr, als die beiden bei ihm auftauchten. Es ging ihm schon wieder besser, aber ganz gut natürlich noch nicht. Das würde sicher noch einige Zeit dauern. „Luca, wir haben noch eine Überraschung für dich,“ Mia lächelte. Jetzt plötzlich, als sie ihren Bruder so glücklich sah, fiel es ihr schwer. „Ich habe dieses Jahr auf mein Weihnachtsgeschenk verzichtet,“ erzählte sie und schluckte. Wäre es nicht ihr Bruder gewesen, hätte sie das nie getan! „Nur für dich.. damit du das hier,“ sie reichte ihm das eingepackte Geschenk, „bekommst. Ich hoffe du freust dich.“ Tapfer lächelte Mia. Natürlich würde Luca sich darüber freuen, schließlich war es sein größter Wunsch gewesen. Schnell packte Luca aus und als er das Geschenk sah, konnte er kaum seinen Augen glauben. „Aber Mia! Das…“, er fing an zu strahlen. „Danke!“ rief er begeistert und am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte seine ganze Familie umarmt. Plötzlich öffnete sich die Tür. Mia stiegen die Tränen in die Augen und sie hatte ihren Blick zum Fenster gewendet. Doch als alles still blieb, nachdem die Tür aufgegangen war, musste sie sich doch umdrehen und schauen, wer gekommen war. „Papa!“ Ihr Vater stand dicht bei Luca und strich ihm über den Kopf. Jetzt konnte sie es nicht mehr verhindern, dass sie anfing zu weinen. Mia rannte auf ihren Vater zu und er nahm sie in seine Arme und hob sie hoch. „Na mein Schatz?“ Er lächelte und gab seiner Tochter einen Kuss. „Ich hab gehört, dass ihr hier seid und ich dachte, ich besuch euch mal.. ist ja schließlich Weihnachten.“ Er zwinkerte Mias Mutter zu, bestimmt war sie eingeweiht gewesen und wusste von Anfang an Bescheid! Das war ja mal wieder typisch Eltern. „Mia…“ fing ihre Mutter an und grinste, „du musst natürlich nicht leer ausgehen. Das ist ja Schwachsinn!“ Mia sah sie verwirrt an und zeigte mit dem Kopf auf Lucas Geschenk, das ihn immer noch begeisterte. Ihr Vater zauberte ein Geschenk aus seiner Tasche, „für deinen super Einsatz, dass du deinem Bruder so helfen wolltest. Ich bin stolz auf dich, Mäuschen“ Lächelnd packte Mia ihr Geschenk aus und was zum Vorschein kam, war so unglaublich, dass sie schon wieder weinen musste: es waren die Ohrringe, die sie sich gewünscht hatte! Sie umarmte ihre Eltern, „danke, danke, danke! Und ich habe echt gedacht, ich bekomme gar nichts,“ schniefte sie, doch dann musste sie plötzlich lachen und alle stimmten mit ein – sogar Luca, der sich die ganze Zeit nur auf sein Auto konzentriert hatte. „So schön war Weihnachten noch nie,“ sagte er kichernd und Mia nickte. Da hatte ihr kleiner Bruder Recht. So schön war es noch nie gewesen.
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