Töchter in der österreichischen Bundeshymne

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Es wurde ja schon früher einmal ein Antrag gestellt, dass Töchter in die Bundeshymne kommen sollen und im Bildungsreform-Werbespot der BMin für UKK wurden die Töchter auch bereits mitbesungen.

Nun haben sich alle Parteien, bis auf die FPÖ, geeinigt die Bundeshymne mit 2012 zu ändern.

Was haltet ihr davon?

  • Endlich auch die Frauen erwähnen? (gibt ja genug, die etwas für Österreich geleistet haben)
  • Unsinnig?
  • Gibt es wichtigerere Themen?

Ich weiß nicht so recht was ich davon halte soll. Mir hat der alte Text ganz gut gefallen, und in der heutigen Zeit werden Frauen doch wirklich geschätzt, da muss man dafür nicht extra die Bundeshymne ändern. Und wichtigere Themen in der Frauenpolitik gibt es auch. (Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie,...)

Quellen:
die Presse
die Standard



Für alle die sie nicht kennen, um diese Textstelle geht es:

(1.Strophe)
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
|: vielgerühmtes Österreich, :|
 
Die dritte Strophe soll unverändert bleiben - das nenn ich mal konsequent: :rolleyes:
Mutig in die neuen Zeiten,
Frei und gläubig sieh uns schreiten,
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig lass in Brüderchören,
Vaterland, dir Treue schwören.
Vielgeliebtes Österreich,
Vielgeliebtes Österreich.
Der derzeit am häufigsten genannte Änderungsvorschlag für die erste Strophe:
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat großer Töchter, Söhne.
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.
Die geänderte Verszeile hat zwar genauso viele Silben wie die ursprüngliche und erhält zudem den Reim, klingt dafür allerdings reichlich blöd und kann als Töchtersöhne gelesen werden - ein aufgelegter Elfer für all jene Gestalten, die überall eine Genderverschwörung linker Feministinnen wittern und wohl auch ein Grund dafür, warum laut Umfragen 70% der Bevölkerung dagegen sind.

Wenn sich diese eine Zeile nun nicht so ändern lässt, dass die Angelegenheit vernünftig klingt, dann ist es meiner Meinung besser, gleich eine neue Strophe zu dichten. Oder wir machen's wie die BRD und beschränken uns auf eine Strophe (die zweite diskriminiert Frauen nicht :rolleyes:) bzw. lassen den Text gleich ganz weg wie in der DDR ab den 70ern. :lol:
 
Die dritte Strophe soll unverändert bleiben - das nenn ich mal konsequent:

Laut NRA Rauch-Kallat, damit der Antrag leichter durchgeht und die 3.Strophe ja nicht so oft gesungen wird. (glaub gestern in der Zib2)

Ich finde die Beistrichversion auch schrecklich. Eine und-Version wäre besser und soll auch möglich sein. (weiß nicht mehr wo ich das heute gelesen habe)
 
Ich krieg davon zum Glück nicht so viel mit hier in England, aber ich finde das furchtbar. Das ist typisch für österreichs Politik - einen Wirbel um so was Sinnfreies zu machen, damit weniger auffällt, wie wenig in wichtigen Bereichen getan wird. Will nicht wissen, wie viel es dem Steuerzahler kostet, damit der Antrag gestellt werden kann.
 
Bei uns kam was dazu im Radio, aber da ichs neben dem Autofahren her gehört hab, hab ichs nur mit einem Ohr mitbekommen. Die Radiotante sagte da allerdings, dass wohl mehr als die Hälfte der Österreicher dafür seien, die Hymne unverändert zu lassen und dass dabei logischerweise auch Frauen darunter seien.


Übrigens besteht ein Unterschied zwischen Vater- und Mutterland ;)
Das Vaterland ist das Land, dessen man sich zugehörig fühlt und das Mutterland, aus welchem man stammt.
Da hat sich unsere Geschichtslehrerin mal so drüber aufgeregt: "Ja, das ist wieder typisch Männer! Die nehmen alle auf und die Frauen, die bösen Frauen, die verstoßen einen. Jahaa, so war das damals..." Die Frau war so cool drauf [/OT]
 
Typisch Politiker. Es gibt soviele Probleme um die man sich kümmern kann, stattdessen macht man sowas zum Thema.
 
Jetzt weiß ich wenigstens worums ging, als meine Arbeitskollege gestern unseren Assiarzt angequascht hat wegen der "Frauenfeindlichkeit" Österreichs xD
 
Völliger Blödsinn. Statt mal zu schauen dass alle so behandelt werden, wie's gerecht ist (auch die Männer - oder gibt's n Männerministerium? :rolleyes: Hilfehotline für missbrauchte Männer? Männer für Männer?) und alle die gleichen Chancen haben (ich erinner mich daran, wie oft ich bei Stellenanzeigen gelesen hab dass bei gleicher Qualifikation eine Frau eher als ein Mann genommen wird), rennen die ganzen Feministinnen, die einfach nur zu faul sind, zu ihrer Weiblichkeit zu stehen und sich deshalb aus reinem Frust einreden dass Männer böse sind und man die sowieso nicht braucht, rum und wollen lauter neuen Quatsch einführen. Die Bundeshymne wurde 1947 von einer Frau geschrieben - also bitte. :naja: Einfach nur Schwachsinn, mit dem man das Volk von den wirklichen Problemen im Land ablenken will, das Ganze.
 
Ich denke man muss irgendwo den ersten Schritt tun. Wie will man jemals eine Art von Gleichberechtigung erreichen, wenn selbst bei einer Banalität wie die Änderung eines Liedtextes so ein Drama gemacht wird?

Es sollte der Gedanke zählen und als ein erste Schritt dienen, denn wie soll ein Land wie Österreich, das unter den Top 3 EU Ländern mit dem höchsten Einkommensunterschied zwischen Mann und Frau liegt, irgendwann so etwas wie eine geschlechtliche Gleichstellung vorzeigen können, wenn es nicht einmal möglich ist ein veraltetes Lied, welches unser Land präsentiert zu ändern ohne gleich eine Welle der Empörung hervorzurùfen?

Das Problem sehe ich im üblichen Verhalten der Österreicher, alles Neues ist gleich schlecht, alles Fremde sowieso schrecklich und anstatt hiermit eine Möglichkeit zu sehen den Schritt in die richtige Richtung zu setzen wird gleich mit Schwachsinn abgetan.
 
Hilfehotline für missbrauchte Männer? Männer für Männer?
Hotline weiß ich nicht, aber es gibt durchaus auch Beratungsstellen für Männer. Die sind nur nicht so bekannt.

oder gibt's n Männerministerium?
Eigenes Ministerium nicht, aber eine "Männerabteilung" im BMASK.
 
Es gibt wichtigere Probleme, um die sich Politiker kümmern sollten. Eine Hymne zu ändern find ich blödsinnig, wie sie geschrieben wurde, war halt der Zeitgeist anders. Soll man jetzt in jedem Land die Hymne anpassen, wenn sich etwas ändert. Es gibt Länder, die haben sehr sag ich mal den Krieg und Schlachten glorifizierende Hymnen, die werden auch nicht mehr zeitgemäß sein, aber die ändern ihren Text ja auch nicht.
 
und alle die gleichen Chancen haben (ich erinner mich daran, wie oft ich bei Stellenanzeigen gelesen hab dass bei gleicher Qualifikation eine Frau eher als ein Mann genommen wird)

Wenn ich so die Stellenanzeige durchgucke, entdecke ich nicht gerade wenige Angebote, in denen ausdrücklich Frauen gesucht werden, Männer bleiben da aussen vor. Und das sind gerade nette Nebenverdienste, für die ich mir nicht zu schade wäre, wie Spülhilfen in der Gastronomie... wieso keine Männer?

Schöne neue Feministenwelt, jetzt haben den Salat (und immer häufiger Diskriminierung und Benachteiligung von Männern).

@Topic
Hat das Land keine anderen Probleme?
 
@Topic
Hat das Land keine anderen Probleme?

Es hat schon welche, z.B. dass die aktuelle belgische Regierung deutlich besser funktioniert.%)


Das sind die Aktionen, wegen denen ich mir mssiv Sorgen um die Österreichische Regierung mache.
Denn diese Demokratie hat eine Regierung, die offensichtlich gegen das Volk arbeitet. Die Sinnhaftigket der meisten Beschlüsse kan man ernsthaft in Frage stellen.
 
Wenn ich so die Stellenanzeige durchgucke, entdecke ich nicht gerade wenige Angebote, in denen ausdrücklich Frauen gesucht werden, Männer bleiben da aussen vor.

Auch das ist verboten! Wie es in D ist, weiß ich nicht 100%ig, glaube aber, dass es da auch so ist. Bei uns ist es jedenfalls nach §3 GlBG verboten, jemanden nur wegen des Geschlechts einzustellen, wenn der/die andere besser qualifiziert ist. Bezüglich der Stellenanzeige trifft §9 (Gebot der geschlechtsneutralen Stellenausschreibung) zu.
 
Glaubst du da hält sich irgendwer dran?

Mein ehemaliger Chef hat auch nur Frauen eingestellt und die mussten ihm optisch gefallen. Will ich sehen wie du das beweist.

Alles Quatsch.
 
Der Vorschlag zur Änderung der Nationalhymne hört sich für mich sehr nach Sommerloch-Thema an, im Moment fällt den Leuten wohl nichts besseres ein. Natürlich ist Gleichstellung wichtig, aber ist es wirklich notwendig, ein traditionelles Lied dahingehend zu ändern, wenn wir im Alltag schon ständig von "Mitbürgerinnen und Mitbürgern" oder den unsäglichen "ArbeiterInnen" bzw. "Arbeiter/in" überschüttet werden?

Mag sein, dass Männer für verschiedene Berufe geeigneter sind und Frauen für andere, aber eine Diskriminierung findet mittlerweile auf beiden Seiten statt. Frauen sich in handwerklichen Berufen immer noch eine Seltenheit, und trifft man einmal auf einen männlichen Erzieher im Kindergarten, wird er nicht selten von vielen Eltern schief angesehen, da er sich ja eventuell an den Kindern vergreifen könnte.

Von wirklicher Gleichberechtigung kann jedenfalls noch keine Rede sein, wenn es tatsächlich so wäre, müßte man sich auch nicht darüber auslassen, stets "politisch korrekt" darauf zu achten, überall Männer und Frauen gleichermaßen zu erwähnen, sondern würde es als selbstverständlich hinnehmen, daß immer beide Geschlechter gemeint sind. Gegen geschlechtsspezifische Unterschiede ist nichts einzuwenden, niemals aber darf das eine mehr oder weniger wert sein als das andere.
 
Glaubst du da hält sich irgendwer dran?
Es halten sich viel zu wenige daran, das ist leider richtig. Allerdings kann man, wenn man diskriminiert wurde,also zum Beispiel nicht eingestellt wurde, weil man eine Frau ist, oder auch umgekehrt, weil man ein Mann ist, bei uns sogar Schadenersatz bei Gericht einfordern. Alternativ gibt es auch die Gleichbehandlungskommission.
 
Es halten sich viel zu wenige daran, das ist leider richtig. Allerdings kann man, wenn man diskriminiert wurde,also zum Beispiel nicht eingestellt wurde, weil man eine Frau ist, oder auch umgekehrt, weil man ein Mann ist, bei uns sogar Schadenersatz bei Gericht einfordern. Alternativ gibt es auch die Gleichbehandlungskommission.

Kann man - aber dann muss man als Kläger auch beweisen können, das man wegen seins Geschlechts nicht eingestellt wurde - und das ist fast unmöglich, wenn man mit dem Arbeitgeber alleine das gespräch geführt hat - da steht dann Aussage gegen Aussage, im Zweifel wird für den Angeklagten entschieden und man kann Kläger dann froh sein, nicht hinterher noch ne Klage wegen übler Nachrede/geschäftschädigendem Verhalten oder so am hals zu haben...
 
Kann man - aber dann muss man als Kläger auch beweisen können, das man wegen seins Geschlechts nicht eingestellt wurde - und das ist fast unmöglich, wenn man mit dem Arbeitgeber alleine das gespräch geführt hat - da steht dann Aussage gegen Aussage, im Zweifel wird für den Angeklagten entschieden und man kann Kläger dann froh sein, nicht hinterher noch ne Klage wegen übler Nachrede/geschäftschädigendem Verhalten oder so am hals zu haben...
Das glaubt man, aber ist bei einem verfahren vor der Gleichbehandlungskommission nicht so. Die Diskriminierung muss nur glaubhaft gemacht werden.
 
@simsimausi: Sorry aber sowas lernst du in der Schule richtig? In der Praxis ist das fast unmöglich.
Nicht zu erwähnen die Kosten die man erstmal tragen muss.
 
@simsimausi: Sorry aber sowas lernst du in der Schule richtig? In der Praxis ist das fast unmöglich.
Nicht zu erwähnen die Kosten die man erstmal tragen muss.
Nein, das lerne ich nicht in der Schule. Das ist meine Arbeit, ich habe jeden Tag damit zu tun.
 
Ich arbeite nicht direkt bei der Kommission, sondern bei der Anwaltschaft.
Deshalb kann ich dir die genauen Zahlen nicht sagen. Soweit ich weiß, kann kein Arbeitgeber gezwungen werden, den Bewerber doch einzustellen und oft werden Vergleiche abgeschlossen.
Bei Interesse kannst du hier mal auf die Homepage schauen, da gibt es glaub ich auch Zahlen.
Die Anwaltschaft hatte im Jahr 2009 (das ist das Letzte Jahr, wo es veröffentlichte Zahlen gibt) 191 Fälle bei der Begründung eines Arbeitsverhältnisses wegen Diskriminierung auf Grund des Geschlechts.
 
Endlich auch die Frauen erwähnen? (gibt ja genug, die etwas für Österreich geleistet haben)

Ja, aber nicht mit einem Beistrich sondern mit einem UND. Der Beistrich stört mich echt. o.o Töchter, Söhne.. was soll das? Wenn dann schon Töchter und Söhne.

Unsinnig?
Der Wirbel drum schon



Gibt es wichtigerere Themen?
Sicher. Viel wichtigere.
 
Heeeeeeeeeiiiiiiiiiiiimaaaaaaaaaat bist du groooooooßer TöchterundSöhne. D:
 
lol
Das "bist du" kommt doch sowieso weg und der Beistrich ist trotzdem schiiiiiirrrch.
Dann halt doch nur Töchter oder Söhne. :D
 
Wichtig ist, dass die Emanzipation erstmal auf dem Papier durchgesetzt wird. Und dann...äh.. wird's auch schon schwierig. In die Köpfe kommt man eben nicht so leicht rein. Ich bin mir aber sicher, dass sich alle österreichischen Frauen jetzt viel besser fühlen. Wir sind der Gleichberechtigung wieder einen Riesenschritt näher gekommen.
 
Ich bin mir aber sicher, dass sich alle österreichischen Frauen jetzt viel besser fühlen.
Ne, ganz ehrlich find ich das lächerlich. %) Bei solchen Aufständen schäm ich mich fast, ne Frau zu sein.
 
Ne, ganz ehrlich find ich das lächerlich. %) Bei solchen Aufständen schäm ich mich fast, ne Frau zu sein.

So geht es mir in Deutschland in letzter Zeit fast jedes Mal wenn ich Alice Schwarzer sehe oder noch schlimmer höre.

Ich denke das wirkliche Gleichberechtigung in allen Bereichen wahrscheinlich niemals erreicht werden wird. Das ist zwar schade aber evolutionstechnisch auch irgendwie ein kleines bisschen nachvollziehbar, da der Männer und Frauen ja von Beginn an auf andere Aufgaben geprägt wurden und damit in den meisten Fällen auch andere Verhaltensmuster aufweisen.

Allerdings sollte in Berechen wo es egal ist ob Männlein oder Weiblein oder Frauen und Männer sogar schon die gleiche Arbeit ausüben kein Unterschied gemacht werden und das sehe ich leider auch erst, wenn überhaupt, in weiter Zukunft.
 

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