Fotostory Der letzte Magier ♦ abgeschlossen ♦

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
13.jpg

Ich erlebe im Moment etwas, was ich noch nicht so zuordnen kann. Bilder sind so klar vor meinen Augen. Als ob mir
jemand etwas sagen möchte, was ich zu tun habe. Mich an die Hand nimmt. Ich kann es nicht beschreiben. Nur, wer?
Plötzlich sehe ich Dinge, die irgendwie waren, aber dann auch wieder nicht real sind. Verschwommen. Doch ich sehe
sie. Ich weiß, wer du bist. Melody. Mit dir wollte ich ein Schloss bauen. Du wolltest Einhörner haben. Nur, wo bist du
jetzt?

1.jpg

Dann wieder gekoppelt mit Bildern aus dieser Dimension. Jimmy. Ich spüre, dass er böse war. Schwarze Magie. Wollte er
uns zerstören? Bist du einer von denen, die das immer und immer wieder tun wollen? Warum hast du das gemacht? Warum
spüre ich das?

2.jpg

Ich erinnere mich wieder an Jimmy. Wieder gemixt mit Dingen, die mir guttaten. Die ich nicht vergessen kann. Ihre Küsse.
Einfach wunderbar. Und was ist jetzt mit ihr passiert? Katharina, sag es mir. Rede mit mir. Ich liebe dich doch so.

3.jpg

Dann sehe ich Bilder, wo ich gar nicht dabei war. Erst überlege ich, wer das noch ist. Aber die Stimme sagt es mir: „Sven!“
Wer bist du nochmal? Es ist verschwommen.

4.jpg

„Du bist bereit, zu verstehen, Joel. Komm her, ich zeige es dir.“
Moment mal. Meine Schule? Meine Schule! Ich erkenne nicht alles, aber es fühlt sich an, als wäre dieser Ort bekannt.
Meine Freunde.

5.jpg

„Nur du schaffst es. Gehe zum Tor.“
Es sind mehrere Stimmen, die ich höre. Sie sagen alle gleichzeitig dasselbe. Total tief und langsam. Manchmal flüstern
sie auch.

6.jpg

Max? Bist du das? Doch. Du heißt Max. Mein bester Freund. Ich kenne dich.

7.jpg

Und dann ist plötzlich wieder das zu sehen. So real, aber war es nicht. Aber ich kenne jeden Einzelnen. Meine Geschwister.
Wo seid ihr alle hin? Was ist mit euch passiert? Ihr könnt doch nicht alle tot sein? Warum sehe ich euch?

8.jpg

Selbst sie habe ich geliebt. Doch ihren Traum konnte ich nicht erfüllen.

9.jpg

Verdrehte Gedanken, aber alles ergibt Sinn. Alles ist logisch.

10.jpg

Ja, genau, Diese Bilder meine ich. Sie fühlten sich letztens so fern an. Ich mit Paps unterwegs. Es war ein Praktikum. Ich
habe Paps bei seinen Fällen geholfen. Aber warum habe ich das vergessen? Weil ich die Schule vergessen hatte? Puh. So viel.

11.jpg

Doch dann wird mir kalt. So richtig kalt. Ein Schauer überzieht mich. Dunkelheit. Angst. Hass. Wieder dieses Gefühl, was
ich letztens hatte. Was auch Kucki spürte. Erinnert ihr euch?

12.jpg

Als ich wieder im Hier und Jetzt bin, überlege ich. Die Bilder rasen immer noch alle durch meinen Kopf. Moment Mal.
Jimmy war ein schwarzer Magier? Aber. Und wer ist das jetzt? Ihn kenne ich doch auch. Aber .....
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 142.jpg

Wow. Krass. Die Bilder und das alles. Irgendwie aber auch schön. So viel, was man schon erlebt hat, aber sich gar nicht
mehr daran erinnern kann. Vor allen Dingen muss ich erstmal über Melody nachdenken. Erinnerungen auffrischen. Oder
eben meine Geschwister. Aber all das fällt mir langsam immer mehr ein. Ob ich meinen Eltern davon erzählen sollte?
Vielleicht erinnern sie sich dann ja auch wieder an alles.

1.jpg

Nur was ist mit den anderen Dingen, die ich jetzt erfahren habe? Vieles verstehe ich selbst noch nicht, aber wenn wirklich
schwarze Magier unter uns sind: Können sie dann zaubern? Ich bin doch eigentlich der Einzige? Hm. Bei Jimmy habe ich
in Erinnerung, dass er viel gelogen hatte. Alles so gedreht, wie er es haben wollte. Keine Magie. Aber es wäre schlimm,
wenn er doch Magie angewendet hatte.
Toll, nun ging es mir mal ein paar Minuten gut und schon versinke ich wieder in meinen Gedanken. Okay. Ich soll bereit
sein. Vielleicht sollte ich mich nur einfach nicht mehr unterkriegen lassen? Trotzdem jetzt Spaß haben. Normal leben.
Klar. Fange ich sofort mit an. Aber dann sollen mich meine Gedanken auch lassen.

2.jpg

Mam und Paps erinnern sich vielleicht jetzt auch nicht mehr an Jimmy, wie ich das tue. Sollte ich das also lieber ruhen
lassen? Nichts sagen? Im Endeffekt ändert es ja nichts daran, da die Familie trotzdem zerstört wurde.
Okay, nein. Ich halte einfach meine Klappe und genieße mein Leben. Gehe dann zum Tor und dann mal schauen, was
passiert. Mit mir sollte sich niemand anlegen. Der bekommt dann einen riesigen Schneeball ins Gesicht. Immerhin ist das
Wasser auf meiner Seite, haha. Ja, gute Lösung.

3.jpg

Verdammt. Ich weiß es einfach nicht. Diesen Typen, den ich zum Schluss gesehen hatte - er lebt noch und ist auch in
dieser Dimension. Wo habe ich ihn schon mal gesehen? Ich brauche mehr Bilder. Nur so kann ich was machen. Okay, okay.
Und. Hm. Nein, ich halte meine Klappe. Sage lieber nichts.

4.jpg

Wenn Kucki dann mit Mam hier ist, dann werde ich sowieso irgendwas machen müssen. Bin echt schon gespannt. Ja,
man muss es ja mal alles von der positiven Seite sehen. Wir brauchen dann keine Pizza mehr bestellen. Ich zauber dann
einfach die weltbeste Pizza. Oder wenn mal was auskippt: Kein Problem. Und die Ranch ist dann auch im Nu fertig.
Tja, aber da wären wir dann wieder. Ich schaue Jenny an und bin kurz davor, alles zu erzählen. Sie bekam ja mit, wie
ich aufblühte und jetzt bin ich eben wieder so. Nein, nichts anmerken lassen.

5.jpg

Paps ist glücklich und Jimmy tot. Alles bestens.

6.jpg

Ich bin am Überlegen, ob ich den anderen aber von Max und Co erzähle. Vielleicht bekommen sie so ja auch ihre
Erinnerungen zurück? Wäre eine gute Idee. Aber jetzt erst merke ich, wie sehr mir die alte Zeit in der alten Dimension
fehlt. Melody. Ich weiß noch, dass ich mich total mit ihr stritt. Sie war immer so anders. Trotzdem besonders. Ob ich sie
mal suchen soll? Ist sie überhaupt hier? So richtig weiß ich noch nicht, ob es nur alte Erinnerungen sind oder neue.

7.jpg

„Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist ja total in Gedanken.“
Oh, nein. Es fällt wirklich auf. Nein, jetzt nur nichts sagen. Immer schön lächeln.

8.jpg

Erst schweige ich und schwenke nur meine Tasse etwas. Weil, nein. Die Bilder waren teils wirklich schön. Auch wenn es
manchmal traurig ist. Der Kuss. Dann Melody auf dem Arm. Erst da habe ich gemerkt, wie schön eigentlich alles war.
Und was ist jetzt schon wieder los? Alles zerbröselt.

9.jpg

Aber dann atme ich einmal tief durch und bin voller Motivation. Ehrlich. Ich finde bestimmt nochmal ein anderes Mädchen,
wo nie diese blöden magischen Probleme mit zwischenhängen. Oh, Mann. Ein Schloss bauen. Das Reich sah damals so schön
aus. Wie alt war ich? 12? Und irgendwo habe ich dann noch eine ganz andere Vergangenheit. Ganz ohne Magie und ohne
Großeltern. Drüben hatte ich aber welche.

10.jpg

Jenny schaut mich nur an und schwenkt auch jetzt ihre Tasse. Sie lächelt.
„Okay.“

11.jpg

Melody war so tollpatschig. Ich weiß gar nicht mehr, warum, aber sie war einzigartig. Nicht von dieser Welt. Ich erinnere
mich, dass sie einen Zwillingsbruder hatte. Shadow. Er furzte immer bei uns am Tisch. Dann Niklas. Er stritt sich immer
mit Emilio. Ob ich meinem Bruder mal davon erzählen soll? Dass da noch mehr sind?

12.jpg

Okay, nein. Ich muss in das einsteigen, was im Hier und Jetzt ist und nicht an Dinge denken, die mal waren. Also gehe
ich nach draußen. Ich sehe, dass Lukas einen Schneemann baut. Da mache ich einfach mal mit.

13.jpg

14.jpg

„Du siehst doof mit Cowboyhut aus. Das tragen nur richtige Cowboys.“
Manchmal wünschte ich mir dann in solchen Momenten wieder, dass ich mir dann doch die schönen Dinge von damals
zurückwünsche. Ich bin zwar in Chestnut angekommen, aber habe immer mehr das Gefühl, dass man mich hier gar nicht
haben will. Dass ich hier gar nicht reinpasse.

Und so verpiesel ich mich eben wieder wortlos im Zimmer und denke an die alten Bilder. Windenburg. Wir hatten so ein
wunderschönes, großes Haus. Oben auf Stelzen. Der Ausblick war grandios.
Paps kommt zu mir rein.

15.jpg

Erst guckt er mich nur an.

16.jpg

„Jenny meint, dass du vielleicht, wen zum Reden brauchst. Ist denn alles in Ordnung? Hattest du wieder Visionen?“

17.jpg

Hmpf. Was soll ich jetzt machen? Soll ich ihm alles erzählen? Ich weiß es einfach nicht.
„Paps, ich .... Nein, es ist alles in Ordnung. Wirklich.“

18.jpg

Aber damit fühle ich mich gerade auch nicht wohler. Was soll ich nur tun? Sagt es mir.

18.jpg

Aber damit fühle ich mich gerade auch nicht wohler. Was soll ich nur tun? Sagt es mir.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 143.jpg

Okay, klar. Ein bisschen Zeit haben wir ja noch. Noch ist es hell und da dann irgendwas zu beobachten, wäre zu auffällig.
Der Dieb soll wohl nachts zuschlagen.

1.jpg

„Hey, ein bisschen Zeit haben wir doch noch, hihi. Ich wüsste noch einen netten Zeitvertreib.“
Oh, nein. Bitte nicht. Boah. Wir müssen echt bald los.

2.jpg

Nein, nein. Das meint ihr jetzt nicht echt, oder? Echt jetzt?

3.jpg

Hmpf.

4.jpg

Okay, dann heißt es warten. Ich bin so aufgeregt wegen des Falls und die ähm .... die, die dingsen halt.
Klar, mal gut, dass Isabelle und Lukas im Dorf sind. Würde Paps sonst hier so rumlaufen? Ihm geht es manchmal doch
etwas zu gut.
„Gleich da. Bin noch kurz duschen.“
Boah.

8.jpg

Und erstmal heißt es weiter warten. Lalala.

9.jpg

20 Minuten später. Okay, um 20 Uhr wollten wir da sein. Nun ja. Was habe ich jetzt auch für ein Problem? Haben doch
noch Zeit. Aber die Zeit hätte ich dann auch sinnvoller nutzen können.
Was macht Paps denn solange im Bad?

10.jpg

Nochmal zehn Minuten später.
„Okay, sorry. Wir können.“
Yippie.

11.jpg

„Sorry, dass es so lange dauerte. Musste mich ja noch rasieren und so.“

Wir gehen vorher auch noch einmal kurz ins Café. Paps möchte sich noch etwas umhören. So ganz unauffällig. Vielleicht
erfährt er ja noch irgendwas. Mir ist es recht. Ich bin bei allem dabei.

12.jpg

Manchmal fühle ich mich auch so ein bisschen, als wenn wir bei einigen nicht so willkommen sind im Dorf. Der Typ hat
mich schon so komisch auf dem Fest angeschaut. Keine Ahnung, was er will. Scheint wohl hier der Checker des Dorfes
zu sein oder sowas.

13.jpg

Selbst Paps fällt dieser Blick auf, doch er ignoriert es. Genau wie ich. Wir haben einen anderen Auftrag. Ärger gehen wir
aus dem Weg.

14.jpg

Und dann schon wieder so ein Griesgram. Puh. Ich sehe es schon im Ansatz, dass Paps gleich einen Lauten macht. Aber
er reißt sich zusammen. Nicht jetzt und nicht heute.

15.jpg

Stadtsims scheinen ja echt bei einigen nicht erwünscht zu sein. Pff. Doch wir genießen weiterhin unseren Kaffee. Scheiß
auf die anderen. Ganz in Ruhe auf unseren Auftrag vorbereiten. Manchmal frage ich mich echt, wie Paps so ruhig sein
kann? Lernt man das auch als Detektiv? Ich sehe ihn selten rumschreien. Eher zieht er sich zurück. Hmm, nein. Hat er
jemals rumgeschrien?

16.jpg

Aber nicht nur Stinkstiefel sind hier im Café. Auch viele Geschäftsleute. Und sei es nur zur Durchreise.

17.jpg

Paps gibt mir ein Zeichen, dass wir aufbrechen. Es ist zwar noch nicht stockduster, aber wer weiß, wann der Dieb wirklich
zuschlägt? Wir wissen ja noch gar nichts. In Scheunen kann man auch tagsüber unbemerkt einbrechen. Wenn ich mir
manchmal so anschaue, was die Leute hier so für große Grundstücke haben. Wow. Das ist ein halbes Dorf.
Nun gut. Auf geht's. Ich bin nervös. Hoffentlich ist es kein Schwerverbrecher. Kann ja auch sein, dass es einfach nur ein
Waschbär ist? Oder ein Fuchs. Sowas halt. Aber ob die Petroleumlampen klauen? Das bezweifle ich.

18.jpg

Der Himmel ist wieder so gigantisch schön. Kaum jemand ist auch noch unterwegs. Okay. Es ist auch kalt. Wer will da
schon draußen sitzen und auf der Lauer liegen? Klar, wir. Haha.
Paps bleibt schließlich auch stehen.
„Da wären wir. Dort wurde gestern was geklaut. Soll abends kurz nach Ladenschluss gewesen sein. Mal schauen, ob
wir schon was finden.“

19.jpg

Paps fährt sein Auto vor und stellt uns ein kleines Lager auf. Unauffällig, aber trotzdem alles im Blick.

20.jpg

Okay, unauffällig ist gelogen, aber er macht das immer so. Wenn einer vorbeikommt und blöd fragt, dann bekommt
Paps das mit. Er erkennt schnell einen Verdächtigen. Kleine Strategie. Er ist ja nur ein Passant oder sowas, der eben hier
so rumsitzt. Problem ist nur, dass uns mittlerweile wohl alle kennen und ich denke, es spricht sich schnell rum, dass Paps
jetzt hier on Tour ist.
Deswegen sitzen wir jetzt hier auch einfach so rum. Mitten im Winter. Ob unser Plan so aufgehen wird? Klar. Und sitzen
und sitzen. Bis irgendwann mal eine Frage kommt:
„Geht es dir denn wirklich gut? Du bist seit gestern richtig in dich gekehrt. Du weißt, dass ich dir helfen möchte, auch
wenn es um magische Themen geht.“
Hmpf. Oh, nein. Auf diese Themen habe ich jetzt keinen Bock. Ganz ehrlich.

21.jpg

Wir reden auch sehr leise.
„Nein, alles gut. Wirklich. Ich kann dir nur so viel sagen, dass ich wieder Bilder sehe. Aber ich möchte das mit mir selbst
ins Reine bringen, okay?“
„Bist du sicher? Jenny meinte, dass du gestern kreidebleich gewesen wärst.“

22.jpg

„Ja, nein. Alles cool. Ich möchte jetzt stark sein und du hast ja gesehen, dass ich Feuer und Wasser schon mal unter
Kontrolle habe. Das finde ich richtig cool.“
„Weißt du aber, was dir fehlt?“
„Hm?“
„Eine Freundin. Ich finde, dir würde das jetzt richtig guttun. Schau Jenny und mich an.“
„Äh. Ne, ich komme gut ohne Freundin klar. Ja, wirklich. Hehe.“
Vater und Sohn unter vier Augen. Wunderbar. Was kommt als Nächstes für ein Thema?

23.jpg

Manchmal bin ich dann sogar trotzdem kurz davor, ihm von Jimmy zu erzählen. Ich denke, dass ich es ihm schuldig bin.
Aber dann redet er immer so über Jenny. Nein, ich lasse es und lenke lieber vom Thema ab.
Unsere Themen werden immer lockerer und wir lachen, was das Zeug hält.

24.jpg

„Weißt du, Joel? Wir schaffen das schon. Ich bin erfolgreich im Job und du wirst mein Assistent. So wie Herlock Sholmes.
Wäre doch was.“
„Meinst du wirklich?“

25.jpg

„Du hast wirklich das Zeug dazu. Vielleicht bist du ja dann der, der den Fall vor mir löst. Wir können ja eine kleine Wette
machen.“
„Äh, Wette? Paps, ich bin bestimmt niemals so professionell wie du. Mir fehlt die ganze Schule und so. Das wirst du
knicken können.“
„Hm. Willst du auch was trinken?“

26.jpg

„Ne.“
Ich habe ja jetzt mehr über meine Vergangenheit nachgedacht. Mir fiel ein, dass ich wohl ziemlich gut war in der Schule.
Der Direktor hat mir sogar angeboten, vorzeitig die Schule zu beenden, weil mein Zeugnis mehr als grandios ist. Hm. Ich
glaube aber weniger, dass das in dieser Dimension war. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich bis hierhin mehr nur
miese Dinge verfolgt haben. Und dann soll ich ein gutes Zeugnis haben? Ich weiß nicht.

27.jpg

Ich habe mit Paps noch viel Spaß. Wir sprechen uns von Mann zu Mann aus. Er redet natürlich jetzt viel über Jenny und
die Hochzeit. Das macht ihn alles etwas nervös. Und dann das Baby. Er gesteht mir, dass es gerade nicht so leicht ist,
obwohl er Jenny über alles liebt.
„Du sagst doch selbst immer zu mir, dass ich nach vorn schauen soll. Dann tu das jetzt auch. Natürlich wird es auch für
mich ungewohnt sein, noch ein Halbgeschwisterchen zu bekommen, aber warum nicht? Und mit Lukas werde ich mich
auch schon irgendwie anfreunden. Läuft doch alles.“

28.jpg

Und eben auch lustige Geschichten werden erzählt.
„Haha. Stell dir vor, dass ich heute eine E-Mail bekommen habe und man sich im Altersheim schon sehr darauf freut,
mich kennenzulernen. Die Damen des Hauses haben schon angefangen, mir Dinge zu stricken. Irgendwie ja süß.“

29.jpg

So wie jetzt habe ich mich mit Paps schon lange nicht mehr unterhalten. Er steckt mich langsam förmlich mit seinen
Geschichten an.
„Pass dann aber auf, wenn wir da sind. Plötzlich himmeln dich 20 faltige Damen mit ihren Dritten an.“

30.jpg

Und dann überlege ich was anderes. Ich habe gerade eine Perspektive vor Augen.
„Paps? Wenn das wirklich stimmt, dass ich so ein gutes Zeugnis habe und die Schule vorzeitig verlassen könnte, dann
kann ich doch wirklich mit dir eine Detektei eröffnen, oder nicht? Detektei Sohn und Marc. Wie klingt das?“
„Äh, meinst du dann nicht eher Marc und Sohn?“
„Äh.“

31.jpg

Wir vergessen so langsam die Zeit. Vor Augen haben wir nur dieses Vater-Sohn-Ding. Weit und breit kein Sim mehr.
Die Bordsteine sind hochgeklappt worden.
Ich gestehe Paps so langsam, dass ich die ersten Erinnerungen habe. Vielleicht hilft es ihm ja auch, seine zurückzubekommen.
Vielleicht muss ich ja jetzt mit allen drüber reden?
„Hm, ich war mit einem Rothaarigen in einem Café? Wo soll das gewesen sein?“

32.jpg

Bis er dann plötzlich etwas hört. Ein Hund fängt an zu bellen und irgendwas ist umgekippt. Er steht sofort auf und stellt
sich an die Hauswand.

33.jpg

Hmpf. Plötzlich klingelt sein Handy. Verdammt. Kein Sim ist zu sehen. Was war das denn jetzt? Ein bisschen Schiss
bekomme ich dann doch gerade.

34.jpg

Waren wir vielleicht doch zu auffällig? Hier kam ja eben auch gar keiner vorbei und plötzlich kippt halt was um und ....
„Ähm, hallo Kucki. Du, das ist gerade schlecht, okay?“
Während Paps telefoniert, bemerke ich, wie jemand wegrennt. Erkenne aber nicht, wer es ist. Verdammt. Soll ich jetzt
hinterherrennen? Ich weiß nicht. Was soll ich machen? Paps gebe ich ein Zeichen, aber der Sim ist im anliegenden Wald
verschwunden. Es ist einfach zu dunkel.

35.jpg

Als er auch auflegt, hat er ein mieses Gefühl. Waren wir vielleicht zu laut? Zu auffällig? Paps sagt, dass seine Methode
bombenfest ist. Okay, im Winter wurde es noch nicht so angetestet, aber wir stehen nur noch da und denken wohl beide
das gleiche: Das war ein Schuss in den Ofen.

36.jpg

„Paps, es tut mir leid. Ich hätte hinterherrennen sollen. Aber es ging alles so schnell.“

37.jpg

„Nein, alles gut. Ich brauche wohl eine bessere Strategie. Ich hoffe nur, dass mich unser Dieb nicht gesehen hat. Wer
weiß, wo er dann zuschlagen würde? Wenn er uns gesehen hat, dann war alles umsonst. Er weiß dann, dass wir ihm auf
den Fersen sind. Nein, ich habe alles verbockt. Nicht du. Komm. Lass uns alles zusammenräumen. Ich werde mir was überlegen.“

38.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 144.jpg

1.jpg

„Hey, ähm. Wollen wir eben nochmal zum Laden zurück? Vielleicht finden wir ja noch was.“

2.jpg

Oh, da war ich doch etwas in meinem Spiel vertieft. Habe mir nämlich von meinem Taschengeld das erste Equipment
gekauft und so als Test streame ich dann schon mal etwas. Okay, den Feinschliff muss ich noch hinbekommen, aber ich
denke, dass kann ich mir echt gut vorstellen. Letztens kam Isabelle ja rein und wunderte sich, dass ich hier so rumschreie,
haha. Sie kann mit Streams absolut nichts anfangen.

Aber klar. Paps hat recht. Warum nicht nochmal zum Laden zurück? Ich bin ja eh voller Tatendrang. Vor allen Dingen,
weil mir jetzt vieles wieder einfällt. Auf geht's also.

3.jpg

Heute ist es etwas sonniger und wärmer, aber der Schnee ist trotzdem noch wunderbar.
„Hey. Ich habe nachgedacht. Es scheint wirklich zu helfen, dass du all deine Erinnerungen wiederbekommst. Ich weiß jetzt,
wer der Rothaarige ist, den du letztens erwähnt hattest. Das ist mein Vater. Keine Ahnung, warum mir das plötzlich einfiel.“
„Hmm?!“
Moment, mein Opa? Echt?

4.jpg

Auf einmal rattern wieder neue Bilder durch meinen Kopf. Bilder aus dem Knast und sowas. Oh, er sitzt im Knast? Nein,
wirklich. Das ist gerade sehr, sehr krass. Als Paps das sagte mit dem Rothaarigen, ist es nun so, als hätte ich gerade in
einem Spiel das nächste Tor geöffnet.
„Joel? Alles gut?“

5.jpg

„Hmm? Äh, äh. Ja, klar. Bin da. Du Paps?“
„Hmm?“
„Ist es denn okay, wenn ich meinen Abschluss vorzeitig mache? Ich würde echt gern mit dir als Detektiv arbeiten.“

6.jpg

Meine Ziele und Gedanken überrumpeln mich gerade etwas, aber ich finde das gar nicht so schlecht. Jetzt weiß ich, was
ich alles wollte. Wohin ich wollte.
„Weißt du? Ich könnte Herr Müller anrufen und dann studieren und mit dir arbeiten. Vier Augen sehen mehr als zwei. Und
dann könnten wir wirklich eine Detektei aufmachen und nebenbei rette ich dann so noch die Welt. Öffne das Tor und keine
böse Magie wird jemals wieder einen Fuß in diese Dimension setzen und ......“
Ich bin gerade nicht zu stoppen.

7.jpg

Paps grinst nur.
„Immer langsam. Ich muss sowieso erst sehen, wie das hier so läuft. Ach so. Kucki hatte sich gestern Abend nochmal
gemeldet. Sie möchte, dass du nicht zum Tor gehst. Zumindest jetzt noch nicht.“
„Aber eine Stimme sagte das doch zu mir.“
„Ja, das ist ja das Problem. Kannst du dieser Stimme trauen?“
„Aber ich bin doch der einzige Magier?“
„Joel? Sei vorsichtig. Ich weiß, wovon ich rede, okay? Lass uns erstmal los. Wir müssen einen Dieb schnappen.“
Paps geht schon ein Stück vor, während bei mir das Handy vibriert. Als ich draufschaue, sehe ich erst ein leeres Display.
Es ist gerade echt crazy, aber plötzlich baut sich da ein Text auf. Also nach und nach. Pixel für Pixel. Bis ich dann auch
eine Nummer sehe, die ich gar nicht im Handy drin hatte. Es ist Max. Darunter entsteht eine neue Nummer. Wieder Pixel
für Pixel. Svenja. Hm. An sie erinnere ich mich auch wieder etwas. Richtig cool.

8.jpg

Merkwürdig hier alles. Max fragt mich, wie es mir denn so geht? Ich wäre ja jetzt seit ein paar Tagen krank und er würde
mich ja gern besuchen kommen. Hat aber Angst, sich anzustecken. Äh. Und Svenja schreibt, dass die letzten Tage ohne
mich langweilig wären in der Schule.
Hmm? Paar Tage? Aber das ist doch jetzt schon mehr als ein paar Tage her?

9.jpg

Sich darüber jetzt aber den Kopf zu zerbrechen, würde mein Hirn zermatschen. Ich muss mich erstmal auf den Fall
konzentrieren. Es darf nicht nochmal so ein Fehler passieren.
„Geh einfach nicht zum Tor, okay? Versprichst du mir das?“
Paps guckt mich total betrübt an.

10.jpg

„Ich würde gern mit dir eine Detektei aufmachen wollen. Aber dafür brauche ich dich zu 100%. Deine Gabe hin oder her,
aber hier geht es um normale Dinge in dem Job. Sei, was du willst, nur konzentrier dich.“

11.jpg

„Okay.“
Ich nicke nur und folge ihm.

Wir kommen im Dorf an. Paps möchte hier Spuren suchen, aber die Nacht hat es noch gut geschneit. Ob wir da noch
Erfolg haben werden?

12.jpg

Er bleibt stehen und dreht sich zu mir um.
„Bist du sicher, dass du gesehen hast, wie jemand in einen Wald gelaufen ist?“

13.jpg

„Ja, das muss hinter dem Laden gewesen sein. Es war nur zu dunkel. Habe auch nicht alles gesehen.“

14.jpg

„Okay.“
Seine Gedanken würde ich jetzt gern wissen. Er analysiert und kombiniert. Das finde ich wirklich sehr faszinierend.
Deswegen dreht er sich auch nur schweigend von mir weg und geht weiter. Alles geht er Schritt für Schritt durch. Von
wo kamen wir? Wo haben wir gesessen? Echt schon cool. Man sieht es ihm richtig an.

15.jpg

Dann kneift er auch immer so seine Augen zu. Bleibt stehen - geht weiter - bleibt stehen - geht weiter. So geht das die
ganze Zeit, bis wir langsam zum Laden hinkommen.

16.jpg

17.jpg

18.jpg

Ich folge ihm einfach nur. Bis wir schließlich jemanden rufen hören.
„Kauft. Kauft. Nektar zum besten Preis. Schlagt zu!“
Dieser Mann steht direkt vor dem Laden. Scheint dann wohl der Besitzer zu sein. Wir gehen auf ihn zu.

19.jpg

Doch als wir uns ihm nähern, will er plötzlich weggehen.
„Äh, Paps? Will der Mann abhauen? Was meinst du?“
Ich sehe, dass er sich sehr schwertut mit dem flüchten. Tja, der Gute ist auch nicht mehr der Jüngste. Deswegen erlauben
wir uns einen kleinen Spaß.
„Hmm, das könntest du gut erkannt haben, mein Sohn. Wollen wir ihn mal fragen?“

20.jpg

Wir haben extra laut gesprochen, so dass der Mann schnell aufgibt mit seiner Flucht. Unsicher kommt er zu uns und
schaut uns nur an.

21.jpg

„Ähm, Sir? Nein, nein. Ich wollte natürlich nicht abhauen. Also, auch wenn das so aussah. Ich wollte das echt nicht machen.
Mir war nur kalt, wissen Sie? Wollte mir eine andere Jacke anziehen.“

22.jpg

„Nur, wissen Sie. Ich habe dann nur vergessen, wo mein Laden noch ist. Ich werde langsam alt und mein Gedächtnis ist
nicht mehr das beste. Hm. Wo wollte ich nochmal hin?“

23.jpg

Wir durchschauen natürlich den Versuch.
„Sie sind der Inhaber dieses Geschäftes?“

24.jpg

„Ähm. Ja ja. Gewiss. Ich bin der Inhaber. Und das seit vielen Jahren. Meine Frau und ich haben das zusammen aufgebaut
und Sie sehen ja, was für ein Prachtstück daraus geworden ist.“

25.jpg

„Und ähm. Sind Sie der neue Detektiv? Wenn ich etwas wirr wirkte, dann tut es mir leid. Hier passiert in letzter Zeit so
viel und ich möchte nur auf Nummer sichergehen, dass mir nichts passiert. Unser Dieb ist schon schlimm genug.“
„Äh, ja. Ich bin der neue Detektiv.“
„Schön, schön. Endlich mal jemand, der in der Stadt aufräumt. Man kann schon gar nicht mehr beruhigt schlafen, weil
ständig der Hund bellt.“
Paps hat letztens schon mit dem Inhaber telefoniert. Er klingt wirklich etwas wirr und durcheinander. Oder eben auch
ängstlich.
„Kann ich mich denn einmal im Laden umsehen?“
„Äh, äh. Ja, könnten Sie. Aber wissen Sie? Bei uns ist viel ausgelaufen und der Boden klebt. Das muss ich erstmal
wegmachen und dann können Sie gern mal reinschauen.“
Paps runzelt die Stirn. Hat er etwa doch was zu verbergen? Selbst ich werde jetzt hellhörig.
„Okay. Aber wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte, dann schauen Sie auf meine Homepage. Da können Sie mir dann
eine Mail schreiben.“

26.jpg

Der hat doch echt Kacke am Dampfen. Paps darf da jetzt nicht rein? Krass. Nicht dass er Spuren verwischen muss.
Vielleicht liegt da ja eine Leiche? Hat er unseren Dieb umgebracht? Letzte Nacht? Vielleicht war er ja der Flüchtige? Uff.
Nein. Das kann nicht sein. Dafür war er zu schnell. Selbst ich muss jetzt anfangen zu analysieren.
Der Mann geht schließlich auch wieder in seinen Laden rein. Paps und ich wiederum gehen noch etwas weiter. Da, wo
ich den Flüchtigen gesehen habe.
„Joel? Diesen Typen müssen wir auf dem Schirm behalten. Da stimmt was nicht.“
„Jopps.“

27.jpg

Wir bleiben stehen und er schaut sich um.
„Mist. Keine Spuren mehr da. Das wäre nun gut gewesen. Und der Wald ist nicht wirklich dicht. Wir hätten locker folgen
können.“
Sehr beruhigend. Danke, Paps. Also war es dann wohl doch meine Schuld, dass unser Täter entkommen ist.

28.jpg

„Lass uns abbrechen für heute. Wir essen noch einen Kuchen und wärmen uns auf. Ich werde mir dann ein
Durchsuchungsbefehl vom Bürgermeister geben lassen und dann schauen wir uns im Laden mal um.“
„Alles klar.“
Während wir so zum Café gehen, ist Paps auch weiterhin ruhig und denkt nach. Ich bin gespannt, was bei ihm da alles
zusammenkommt.

Und so machen wir es uns noch etwas gemütlich, bevor es nach Hause geht. Morgen werde ich mal mit Herrn Müller
telefonieren. Jetzt weiß ich ja immerhin, wo ich zur Schule gehe. Auch wenn ich viele Zusammenhänge noch nicht verstehe,
bin ich froh, dass ich mich langsam wieder an meine Freunde erinnere. Warum auch immer.

29.jpg

Für sie scheine ich ja dann nicht wirklich lange weggewesen zu sein. Nur, wie kann das sein?

30.jpg

Und, warum soll ich nicht zum Tor gehen? Die Stimme hörte sich nicht wirklich böse an.

31.jpg

Mal schauen also, wie es weitergeht. Ich bin selbst noch gespannt. Vielleicht besuche ich meine Freunde ja auch mal? Ein
bisschen fehlt mir dann doch noch aus meinem alten Leben. Besonders Katharina.
Und nebenbei fange ich mit Paps einen Dieb. Der kann sich warm anziehen.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 145.jpg

Ich soll Tessa noch ein bisschen bei den Tieren helfen. Nachmittags nach der Schule kommt sie ja immer her, um sich
noch etwas Taschengeld dazuzuverdienen. Sie liebt Tiere und nun ja. Auch wenn ich sie nicht so kenne, habe ich sie
trotzdem schon öfter lachen sehen, als in der letzten Zeit. So wie auch jetzt, wie ich schnell bemerke. Weint sie etwa?
Mal nachschauen.

1.jpg

Vorsichtig taste ich mich zu ihr ran. Und ja. Sie heult. Okay?! Hm.

2.jpg

Zögernd spreche ich sie an:
„Ähm. Ist alles in Ordnung? Kann ich helfen?“
Sie zuckt kurz zusammen und wischt sich die Tränen aus den Augen. Tessa möchte dann aber wiederum einfach so an
mir vorbeigehen.

3.jpg

Bis sie dann doch stehenbleibt und sich zu mir dreht.
„Kann ich dir denn helfen?“, frage ich erneut vorsichtig.

4.jpg

Tessa versucht ein Lächeln aufzusetzen, was jedoch mehr gestellt aussieht, als alles andere.
„Nö. Alles gut. Siehst du doch, hihi.“
Okay, ihre roten Augen sagen aber was anderes.

5.jpg

„Ich ähm. Ich muss dann aber auch weitermachen. Candy braucht noch frisches Futter. Wir sehen uns.“
Bevor ich auch nur ansatzweise reagieren kann, ist sie schon weg. Okay. Nun ja. Es geht mich ja auch eigentlich gar nichts
an, aber es ist trotzdem traurig, sie jetzt so zu sehen. Und man kann eben nichts tun.

6.jpg

Am anderen Ende steht Isabelle. Tessa versucht an ihr mit gesenktem Kopf vorbeizukommen, aber Isabelle fixiert sie
regelrecht.
„Ich, äh. Hey. Wie geht's?“

7.jpg

Jennys Mam lässt sich auch nicht beirren. Weiß sie etwa, was los ist? Hm.
„Hey, komm mal her, Süße. Geh nach Hause, wenn es nicht mehr geht. Alles gut. Heute ist das nicht so schlimm, da mir
die Jungs ja hier schon ganz gut geholfen haben.“
Tessa fällt ihr in die Arme und legt jetzt erst so richtig los mit weinen.
„Alles gut. Lass es raus.“

8.jpg

„Ist es denn wirklich okay, wenn ich heute frei mache?“
Isabelle nickt auch nur.

9.jpg

Die Schülerin verschwindet schließlich. Irgendwie bin ich ja jetzt neugierig geworden. Soll ich Isabelle mal fragen, was
los ist? Nein, es geht mich doch eigentlich gar nichts an. Hmm. Tessa war ja schon letztens auf der Feier so zurückgezogen.

10.jpg

Sie schaut mich auch nur mit einem ernsten Blick an. Nein, ich frage jetzt einfach. Wenn es mich nichts angeht, dann
wird Isabelle mir das schon andeuten. Dann hake ich auch nicht weiter nach.
„Äh, ist mit Tessa alles in Ordnung? Also, ich frage nur, weil …“

11.jpg

„Was soll denn sein? Sie hat halt mal einen schlechten Tag. Hat doch jeder mal, oder nicht?“
Hmm. Nun gut. Ich hake dann lieber doch nicht nach.

12.jpg

Hmpf.
„Also, wenn du mich dann noch brauchst, dann mache ich gerne noch was. Also, ich sollte ja Tessa helfen und jetzt ist
sie ja nicht mehr da und ähm ....“
Mann, ich will es jetzt trotzdem wissen.
„Brauchst du mich denn noch?“
Das macht mich doch gerade etwas nervös.

13.jpg

„Vor drei Monaten brannte eine Ranch. Tessa verlor dort ihren Freund und ihre beste Freundin bei dem Brand. Auch die
Eltern starben. Also, was willst du jetzt noch hören?“

14.jpg

„Oh, echt? Ich ähm ....“
Nein, jetzt bin ich sprachlos. Paps hatte doch letztens von so einem Brand mal erzählt. Mitten in der Nacht und vier Sims
starben. Schrecklich. Und jetzt fühle ich mich noch mieser, weil ich so nachhaken musste und weiß jetzt gar nicht, was ich
noch sagen soll.
„Ich äh. Okay, ähm.“

15.jpg

„Es ist okay, Joel. Wir reden im Dorf nur nicht so gerne drüber, weil wir hier solche Schicksale eigentlich nie erleben.
Tessa und er hätten heute ihren ersten Jahrestag gehabt. Das nimmt sie jetzt sehr mit.“
„Klar, das verstehe ich.“

Ich setze mich in den Essbereich und denke nach. Das ist gerade richtig übel. Habe mir eigentlich keine Gedanken wegen
des Brandes gemacht. Und jetzt schießen mir die unmöglichsten Bilder durch den Kopf. Puh.
Jetzt weiß ich auch nicht, was ich euch heute noch erzählen soll. Das muss ich wohl erstmal verdauen.

16.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 146.jpg

Ich musste jetzt viel über Tessa und den Brand nachdenken. Keine Ahnung. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen.
Und ich dachte schon, dass ich meine Freunde verloren hätte. Okay, auf einer Seite haben wir was gemeinsam. Mal mit Paps
drüber sprechen.

1.jpg

Und dann .... Woah. Was ist, wenn alle flüchten wollten und die Tür war abgeschlossen? Oder. Oder wenn das ein Brandstifter
war. Aber wer tut sowas?

2.jpg

„Paps? Kann ich mit dir mal über den Brand reden? Das lässt mir keine Ruhe. Hast du mitbekommen, dass da Tessas
Freund und beste Freundin drin waren? Das ist doch richtig krass.“

3.jpg

„Hm. Was wollen wir denn da noch finden? Der Fall ist drei Monate her und gilt als abgeschlossen.“

4.jpg

„Es mag ja sein, aber für Tessa ist da noch nichts abgeschlossen.“
„Joel, du wirst da nichts mehr finden. Das würde nur Salz in die Wunde streuen. Das Mädchen trauert.“
„Aber.“

5.jpg

„Das ist der Grund, warum Tessa zu mir gekommen ist. Sie war so fertig mit der Welt und suchte Ablenkung. Bis sie
dann Candy kennenlernte.“
Candy, das therapeutische Pferd. Mir hilft es witzigerweise auch. Seit ich hier bin, bin ich irgendwie ausgewogener. Klar,
einige Anfangsschwierigkeiten gab es, aber dann .....

6.jpg

„Die Wunden heilen langsam bei ihr. Wir sollten wirklich kein Salz in die Wunde streuen.“

7.jpg

Nein, die Antwort reicht mir irgendwie nicht. Was ist, wenn der Fall doch noch nicht abgeschlossen ist? Was ist, wenn da
noch viel mehr hintersteckt, als man annimmt? Keine Ahnung warum, aber ich habe das so im Gefühl. Wirklich. Als wenn
jemand schreit, dass ich dem nachgehen soll. Ich kann mir das gerade nicht erklären.
„Hm. Ich weiß nicht. Ich finde, wir sollten mal nachschauen.“

8.jpg

„Es waren Zwillinge. Beide lebten recht verschlossen, aber hier auf dem Hof blühten die beiden auf. Jasmin und Kilian.
Etwas jünger sogar als Joel.“

9.jpg

Es wird still am Tisch. Paps guckt mich dann irgendwann nur an.
„Also, du willst, dass wir den Fall aufrollen? Okay. Aber wenn du falschliegst, dann wirst du das ausbaden müssen.“

10.jpg

Er deutet an, dass er nach oben möchte. Sofort wird der Rechner angeschmissen und Paps fängt an, im Archiv von
Chestnut zu suchen. Auch Akten sieht er durch. Es gibt da immer so einen verschlüsselten Account, worüber man auch
Nachrichten versenden kann. Die Außenwelt kann nur mit viel Geschick und Irrsinn darangehen. Wenn man nämlich
dabei erwischt wird, wie man das versucht zu hacken, stehen zwei Minuten später bewaffnete Männer vor deiner Tür.

11.jpg

„Hm. Joel. Schau du auch mal nach, ob du irgendwas über den Brand findest. Hier steht alles sehr schwammig. Das kann
doch keine abgeschlossene Ermittlung sein? Niemals!“
„Okay.“
Ich nehme mein Handy und gebe einige Informationen ein.

12.jpg

Wir sind total in unserem Element. Irgendwas zu finden, ist gar nicht einfach. Aber warum nur? Ich gebe Jasmin und
Kilian ein, aber ich finde nichts. Verwischt etwa jemand Spuren?

13.jpg

„Hm, was soll das? Hat da ein Besoffener dran gesessen? Das ist doch kein Bericht. Hier hätte man locker jemanden
ermorden können, ohne dass man davon Wind bekommt.“

14.jpg

Bis Paps mich dann nur noch sprachlos anschaut. Als ob ich gerade ein heißes Ding gefunden habe. So in etwa. Was
richtig heißes.

15.jpg

„Was ich hier nicht verstehe, ist: Die Familie bestand aus vier Familienmitgliedern. Aber warum steht hier nur was von
drei gefundenen Leichen?“

16.jpg

„Ähm. Keine Ahnung. Aber du sagst doch, dass das eh alles nicht aussagekräftig ist, was da steht.“

17.jpg

„Dann lass es uns rausfinden. Bist du dabei? Ich denke, hier in dem Kaff ist es eh egal, ob du den Kram studiert hast oder
nicht, aber du bist ab sofort mein Begleiter. Abgemacht? Den Rest regel ich dann noch mit dem Bürgermeister.“

18.jpg

„Äh, okay. Cool. Bin dabei.“
Auch wenn der Fall irgendwie total mies klingt, bin ich gerade richtig glücklich. Endlich mit Paps Fälle aufklären. Morgen
rufe ich dann auch mal Herr Müller an zwecks Abschluss. Ziele, die mir gerade immer wichtiger werden. Nur, das alles
meinen Freunden zu erklären, wird ebenfalls nicht einfach. Da muss ich mir dann auch noch was überlegen.
Aber jetzt erstmal klären wir einen mysteriösen Fall auf. Nur Paps und ich. Auf geht's.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 147.jpg



Ein Bild, wie Joel real aussehen würde. Wollte ich jetzt einfach mal so vorne dranhängen. :)

Erstellt mit: New Profile Pic.

59d34a6099b3d20d04c5efd68f8dec531208b11b.jpeg



Paps und ich wollten heute eigentlich noch los, um zu schauen, was da jetzt Sache ist. Seit gestern Abend wütet aber
ein beschissener Schneesturm draußen. Internet ist tot und nun ja. Alles wurde im Dorf lahmgelegt. Alle sollen zuhause
bleiben und auf keinem Fall nach draußen.
Chestnut Ridge habe ich mir nie so vorgestellt. Dachte, das wäre hier total warm und so.
Hm, und nun?

1.jpg

Es ist eh fünf Uhr. Die Tiere haben wir gesichert und was macht man so noch um fünf Uhr morgens? Genau. Ins Bett gehen.
Einmal wieder richtig gut ausschlafen.

2.jpg

Bis später dann. Lieber hier schön kuschelig einmümmeln.

3.jpg

Passiert doch eh nichts da draußen. Jenny und Paps wollten später ja noch zusammen zum Kontrolltermin. Können sie
dann wohl knicken. Es gibt kein rein und raus in Chestnut Ridge.

4.jpg

Paps ist gerade etwas wütend, nachdem was ich da aufgerollt hatte. Er wollte ja gestern noch weiter in den Akten schauen,
aber plötzlich war eben kurz alles dunkel und dann das Internet tot. Man ist ja schon froh, wenn die Glotze zwischendurch
mal geht.

5.jpg

Blöd, an einem Fall zu sitzen, den man nicht lösen kann. Ach ja. Und ich rief gestern übrigens noch den Direktor an.
Herr Müller. Juhu. Er kann sich noch an mich erinnern. Musterschüler. Viele Einsen und im Sport ein Ass. Meinetwegen.
Aber ich darf bald nach Willow Creek fahren, um meine Abschlussprüfung zu machen.
Und meine Ausrede, warum ich jetzt so plötzlich in Chestnut bin? Therapie. Kur. Was auch immer. Aber das wird angenommen.

Isabelle geht es im Moment nur immer schlechter. Sie klappt oft zusammen. So macht sie jetzt erstmal nur noch leichte
Aufgaben. Wir sind ja auch noch da.

6.jpg

Selbst Lukas hat heute schulfrei. Er verpieselt sich jedoch sofort in sein Zimmer. Kein Einlass vor 18 Uhr. Haha. Der Junge
bringt mich oft zum Schmunzeln. Schade, dass ich es einfach nicht schaffe, dass er mich wenigstens ein bisschen mag.
Immer ist dann Emilio besser.

7.jpg

Zwischendurch rummst es immer auf dem Dach und lange liegenbleiben, kann ich jetzt eh nicht. Toll. Wenn ich wenigstens
zocken könnte. Muss ja immer alles online sein. Blödsinn. Und jetzt sitzt man hier und kann nicht mal Offlinespiele zocken.
Unfair.

8.jpg

Okay, also was nun? Kann ich wenigstens kurz mal Fernsehen gucken? Wenigstens läuft der Kochkanal. Glaubt mir. Ich
kann mittlerweile besser kochen, als die da im Fernsehen, haha.

9.jpg

Hmpf. Wieder ausgefallen. Echt jetzt? Was soll ich sonst machen? Und alles wegen des Krams hier:

10.jpg

Okay, okay. Langsam wird mir dann doch langweilig und ich fange nicht an, Kissen zu stapeln. Nein, sowas mache ich
nicht.
Vielleicht male ich auch einfach nur mal Bilder? So wie Jenny? Sie meinte letztens Mal, dass sie bald wieder Musik
machen möchte, auch wenn sie schwanger ist. Ihr fehlt es, in den Kneipen zu spielen. Geht ja nicht auf große Konzerte
und so.

11.jpg

Okay. Hm. Vielleicht gehe ich in den Sandsack hauen. Wenn das so weitergeht, dann habe ich bald mehr Muskeln als
alles andere. Hm. Aber ich fange wieder an zu essen. Ist doch schon mal ein Anfang.
Jenny kommt zu mir.
„Hey, du. Soll ich dir vielleicht mal zeigen, wie man Gitarre spielt? Willst du das mal versuchen?“

12.jpg

„Äh, ich kann nicht mal ‚Alle meine Entchen‘ spielen.“

13.jpg

„Ja, wunderbar. Dann kannst du es vielleicht irgendwann spielen, hihi.“
Ich habe mir von Jenny ja mal ein paar Videos im Netz angeschaut. Echt schon krass, wie sie spielen und singen kann.
Sie hat mit 14 angefangen. Zerissene Hosen, schwarze, lange, gelockte Haare und Piercings. Überall irgendwelche Ketten.
Erst dachte ich, das wäre nur ihre Schwester oder irgendwas, aber nein. Das war wirklich sie.
„Komm her. Ich zeig’ dir was. Bin im Moment an einem neuen Song.“
Sie nimmt ihre Gitarre und stimmt sie noch etwas ein. Dann kommen die ersten Töne.
„Ist noch nicht perfekt, aber kommt noch alles.“

14.jpg

Sie stellt die Gitarre nach ein paar Minuten wieder an.
„Nun bist du dran. Versuch es mal.“
„Äh.“

15.jpg

Ich nehme die Gitarre hoch. Was soll ich jetzt machen? Habe ja nicht mal richtig Ahnung, wie man das alles einstellt. In
Spielen geht das einfacher, haha.
Jenny hilft mir, die richtige Haltung zu finden und zeigt mir, wie man die Finger über die Saiten gleitet.
Okay, etwas schief, aber ich versuche mal ‚Alle meine Entchen‘. Eins, zwei, drei. Ich bin König des Sounds. Yeah.

16.jpg

Seit es mir immer besser geht und ich meine Gefühle unter Kontrolle halten kann, mag ich Jenny immer mehr. Was sie
schon alles geleistet hat, ist echt der Wahnsinn. Im Moment habe ich auch keine Erinnerungen mehr. Ich weiß nicht,
warum. Hoffe aber nicht, dass da nun alles kaputt ist und ich deswegen nichts mehr sehe. Auf einer Seite ist es aber auch
beruhigend. Vielleicht hat Kucki ja damit zu tun? Sie hilft Max und Co zu verstehen, warum ich jetzt hier bin. Und einige
Folianten konnte sie auch schon finden. Cool. Ich kann bald Gras wachsen lassen. Erdmagie. Auch weiße Magie.
Aber jetzt zeige ich erstmal, was ich drauf habe. Yeah. Ab geht's.

17.jpg

„Was ist das hier für ein Lärm? Das vergrault ja jeden Floh im Haus.“
„Hihi. Also ich finde es schon gar nicht schlecht. Ein bisschen Übung noch und ich könnte mit ihm auf Tournee gehen.“

18.jpg

„Äh, okay.“

19.jpg

So. Und was mache ich dann? Hmm. Ich könnte jetzt eigentlich mal durchs Haus joggen. Gemüse sortieren. Weiter Kissen
stapeln. Sowas. Oder vielleicht backe ich ja auch einen Kuchen? Mit Gummibärchen. Soll ich die Wand anmalen? Maaaaaaan,
mir ist so langweilig.

20.jpg

Ohne PC ist die Welt richtig dumm. Ich könnte ja Isabelle mal fragen, ob sie mir stricken beibringt? Söckchen stricken.
Oh man.

21.jpg

Oder Klavier spielen? Hey, sowas kann ich auch noch nicht. Was man nicht alles an einem Tag in Gefangenschaft lernen
kann. Ich könnte selbst jetzt Klempner werden. Mal alles reparieren. Oder ich könnte Botaniker sein. Blumen gießen. So
viele neue Sachen stehen mir offen.

22.jpg

Ich starte mit dem Ein-Finger-Suchsystem total durch.
Bing, bing, bing.

23.jpg

Okay. Mal überlegen. Und jetzt? Ich habe einfach mal eine Blume umgestellt. Ob das jemandem auffällt? Paps wird
morgen erstmal seine Jacke suchen. Haha. Echt. Und draußen schneit und stürmt es immer noch wie wild.

24.jpg

Okay, alles klar. Ich habe mal gesehen, dass Lukas da immer so kleine Rauchbomben baut. Die versteckt er in der Spielkiste.
Was der Junge nicht alles basteln kann. Wow. Mal schauen, was passiert, wenn ich die ins Klo schmeiße. Hehe.

25.jpg

Schnell weg hier und hoffen, dass die Glotze wieder geht. Lalala. Nichts gemacht.

26.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 148.jpg

Boah ja, ich mach’ ja das scheiß Klo heile. Mann. Ich frag’ mich echt, was Lukas da immer baut. Nicht das er nachher einen
großen Bankraub mit sowas plant, haha.

1.jpg

Die Zeit geht absolut nicht rum. Draußen hat sich der Sturm zwar einigermaßen gelegt, doch es ist immer noch saukalt.
Und die Schneemassen reißen langsam alles nach unten. Hinten habe ich gesehen, ist ein Baum umgefallen.

2.jpg

Also geht es weiter mit was auch immer. Der Spiegel. Den hatte ich noch nicht. Immerhin bin ich jetzt wieder solo und
kann schon mal für das nächste Date üben.
„Na, du Schnitte. Öfter hier?“

3.jpg

„Dachte, ich leg’ dich mal flach, weil ich einfach der Heißeste bin, haha. Im wahrsten Sinne des Wortes. Oh, Mann.“

4.jpg

Aber hey. Mir fällt gerade noch was viel Cooleres ein. Ich habe gesehen, dass oben viele Kartons stehen mit Klamotten.
Heute ist der richtige Zeitpunkt, um da mal ein bisschen durchzustöbern.
Paps und Jenny vergnügen sich eh mal wieder im Schlafzimmer, Lukas ist immer noch in seinem Zimmer und Isabelle hat
sich hingelegt.

Also auf geht's. Mal schauen. Haha. Was sind das für bescheuerte Klamotten?
„Yeah, ich geh’ voll ab, Leute. Yeah, yeah, yeah.“

5.jpg

„Bääämm. Yeah, yeah. Uh, uh.“

6.jpg

So, krass, haha. Schade, dass Emilio jetzt nicht hier ist. Das würde doppelt Spaß machen.

7.jpg

Okay, was haben wir denn noch hier? Ein Karton, wo „Sommerklamotten“ draufsteht. Cool. Mal schauen. Warum ich das
jetzt mache? Tja.
Modenschau. Erster Preis für Joel Duvan. Eindeutig. Neue Sommerkollektion.

8.jpg

Bisschen mit dem Arsch wackeln und ab geht's. Okay, mit Flossen nicht so einfach, aber machbar.

9.jpg

Ey, was ist das denn hier? Haha. Wer trägt sowas? Sogar mit Schminkköfferchen dabei, hehe. Also, wenn Isabelle das
immer zum Fasching trägt, dann fresse ich einen Besen.
Ernst gucken und wunderbar posieren.

10.jpg

Und, ups. Nein, ich habe nicht gefurzt. Habe ich wirklich nicht.

11.jpg

Okay, alles klar. Schluss mit dem Blödsinn. Wenn mich so einer sieht, der steckt mich doch weg, haha. Nie wieder werde
ich dann freigelassen oder so.
Also mache ich etwas Sport. Treppe rauf .....

12.jpg

..... Treppe runter.

13.jpg

Treppe rauf.

14.jpg

Und dann eben auch wieder runter.
Ah, cool. Jenny hat doch da so eine Staffelei. Probier’ ich die mal aus. Mal vorsichtig schauen, ob die beiden noch im
Schlafzimmer sind. Immer leise. Psst. Alles klar. Sind am Baden.
Jetzt kommt nämlich der wahre Künstler. The one and only Joel. Yeah. Bild des Jahres.

15.jpg

Man sieht sofort, dass ich das bin.

16.jpg

Bis mich dann doch wieder der Spiegel anzieht.
„Und dann kam ein Ungeheuer und zermatschte alle Einwohner. Woaaaaaah.“

17.jpg

„Er schnappte sich die Prinzessin und entführte sie. In seine Gruft. Tief unten. Viele Skelette lagen dort und man hörte
auch Schreie. Doch das Ungeheuer lachte nur ganz dreckig.“

18.jpg

„Später kam dann Prinz Joel vorbei und rettete sie. Ende. Äh. Really?“

19.jpg

„Okay, nein. Ich habe noch was Besseres. Vampierobermeister Schnösel macht sich in der Nacht auf, um Leute zu fressen.“

20.jpg

„Auch wenn er so blutrünstig ist, hat er eine wunderbare Stimme. Laaaaaaa, laaaa, laaaahaaaa.“

21.jpg

„Kannst du mir mal sagen, was du hier machst? Wie sieht das hier überhaupt aus?“
„Hmm?“
Da habe ich mich aber richtig erschrocken. Ups. Oh, nein. Äh.

22.jpg

„Reiß dich bitte zusammen.“
„Äh, klar. Hehe. Ich, äh. Ich hab nur ....“

23.jpg

„Dann komm. Räum hier alles auf. Wir essen gleich. Der Sturm lässt auch langsam nach. Morgen können wir hoffentlich
dann los und den Fall aufklären.“

Und später holt mich dann die Realität wieder ein. Gähnende Langeweile bei einem Schneesturm.
„Mama? Ich glaube, Joel hat deine alten Klamotten gefunden, hihi.“

24.jpg

Okay. Eines muss ich aber gestehen: Wenn das Wetter morgen dann auch nochmal so ist, dann Prost, Mahlzeit. Ich glaube,
ich habe jetzt alles im Haus durchsucht. Es gibt einfach nichts mehr, außer meinen PC, was mich so richtig beschäftigen kann.
Nein, es reicht.

25.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Witzig!
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 149.jpg

Endlich können wir am Fall weiterarbeiten. Nein, nicht nochmal. Das ist ja übelst langweilig ohne Internet. Wir konnten
dann ja auch noch nicht mal mehr vernünftig was recherchieren. Ohne Internet ist die Welt mittlerweile völlig aufgeschmissen.
Wie haben es Detektive nur früher geschafft, ohne zu ermitteln?
Auf jeden Fall möchte Paps heute mit mir zur Ruine des Hofes. Er will sich das da mal genauer anschauen. Viel konnten wir
immer noch nicht in Erfahrung bringen. Als ob da einiges unter den Tisch gekehrt wurde.

1.jpg

Paps muss plötzlich loslachen.
„Was ist? Geht’s dir gut?“
Er dreht sich um und lacht immer noch.
„Was war das da gestern eigentlich? Ich weiß nicht. Du erinnerst mich an deinen Opa Jeremy. Der war auch so zerzaust im
Kopf, haha. Wie hast du es nur in diese Klamotten geschafft?“

2.jpg

Ich verstehe ihn gerade nicht. Gestern noch, da macht er einen auf ernst und heute soll das witzig sein? Okay, ich zieh’
einfach mal mit, hehe.
„Äh, ich kann sowas halt. Würde der Sturm noch weitere drei Tage gehen, dann hätte ich bestimmt das Haus umgebaut.
Die Badewanne dann in mein Zimmer und so.“

3.jpg

„Nein, wirklich. Zwar war es albern, aber es war auch mal schön, dich so zu sehen. Eben ein Teenager. Irgendwo erwachsen,
aber irgendwo auch noch nicht.“
Paps schaut wieder ernster und dreht sich um. Wir gehen ein paar Meter, bis er wieder stehenbleibt.

4.jpg

Dahinten haben die Massen an Schnee alles weggerissen. Nicht mal in Willow Creek war so ein Wetter. Wir passieren
die Brücke. Ich bin gespannt, wie das hier im Sommer so ist. Und ich hoffe, dass ich auch bald mal andere in meinem
Alter kennenlerne. Okay, Renée, Lydia und Theresa. Aber ich glaube, die drei kloppen sich eher nur darum, wer mein
Herz erobern könnte. Als ich dann aber an Theresa denke, muss ich seufzen. Okay, sie hat dann wohl eher andere
Probleme. Schade, dass ich nicht helfen kann.

5.jpg

Die Ruinen sind auch gar nicht so weit von unserem Haus entfernt, bemerke ich gerade. Ist mir so noch nie aufgefallen.
Seht ihr das da vorne?

6.jpg

Als wir immer näher kommen, stelle ich mir die schlimmsten Dinge vor. Vor allen Dingen: War es Brandstiftung? Brannte
nur ein Herd? Paps meinte, dass im Abschlussbericht nicht wirklich viel stand. Er will jetzt aber auch mal mit dem
Bürgermeister darüber reden. Es hieß nur, dass der Fall abgeschlossen wurde, weil ja eh alle tot sind. Wie und warum war
egal. Das ist doch bescheuert. Was war hier bitte vorher für eine Polizei? War das wirklich alles so egal?

7.jpg

Ich komme immer näher und bemerke, wie mir plötzlich noch kälter wird. Diese Kälte fühlt sich nur anders an. Sie ignoriert
meine wärmende Jacke.

8.jpg

Selbst Paps bleibt jetzt stehen und schaut sich um. Wir kommen kaum noch einen Meter weiter. Spürt er das etwa auch?
Ich höre leise Schreie. Knistern von Feuer. In diesem Moment wird mir auch extrem warm. Ich stehe hier, wie versteinert.
Kann mich nicht mehr bewegen.

9.jpg

Als ich mich umschaue, sehe ich vor Augen einen Schaukelstuhl. Er ist leer, aber schaukelt trotzdem. Warum? Das ist
gerade so richtig gruselig. Ich glaube, ich gehe lieber.

10.jpg

Ein Mädchen läuft an mir vorbei. Lachend. Sie ist vielleicht fünf. Eine andere Stimme ruft sie. Die Kleine sagt nur:
„Ja, Mama. Ich komme gleich.“
Was passiert hier bitte? Ist das wieder so eine Freakshow für Magier?

11.jpg

„Ist alles in Ordnung?“

12.jpg

„Hm. Ich weiß nicht. Siehst und hörst du das denn nicht? Das Mädchen? Die Schreie? Als wäre noch Leben in diesem Haus.
„Äh, nein. Ich sehe nur die Wände vor mir. Hast du wieder Visionen? Erinnerungen?“
„Ich weiß nicht.“

13.jpg

Bis ich wieder runtergerissen werde. Diesmal sind es nur keine Bilder, sondern ich fühle es eher. Ich kann es nicht beschreiben.
Das Knistern des Feuers wird immer lauter. Eine dreckige Lache ertönt. Moment. Hat jemand das Haus in Brand gesetzt?
Aber wer lacht dabei bitte so dreckig?

14.jpg

Ich streife durch den Schnee, aber es fühlt sich an, als würde ich durch Asche streifen. Sie ist noch warm.
„Paps.“

15.jpg

„Hier muss etwas Schlimmes passiert sein. Ich kann durch die Augen des kleinen Mädchens sehen. Als wenn sie mir
irgendwas zeigen wolle. Aber sorry. Ich kann das nicht. Es fühlt sich so traurig an, verstehst du? Keine Ahnung. Ich. Ich.
Alles explodiert und .....“
„Was siehst du? Hat jemand den Brand gelegt? Was ist passiert?“
„Ich weiß es nicht.“

16.jpg

Eine Weile starre ich noch in den Schnee. Langsam verblasst das, was ich fühle und höre. Ich komme wieder zu mir. Möchte
das Mädchen etwa, dass ich ihr helfe? Puh. Wo kommt das plötzlich alles her?
Paps und ich schauen uns schließlich noch etwas um. Klar, rast mein Herz, aber langsam gewöhne ich mich dran. Nur, so crazy
war es eben bislang noch nicht. Aber egal was ich spüre und sehe: Ich bleibe stark.

17.jpg

Jede Ecke erzählt bestimmt eine andere Geschichte. Und ich werde herausfinden, welche.

18.jpg

Vielleicht komme ich später nochmal vorbei. Paps möchte nun eh nach Hause. Mit Jenny zum Arzt.

19.jpg

Als ich mich umdrehe, sehe ich gerade, wie jemand mich anschaut und sich dann nervös umsieht.

20.jpg

Der Sim schaut mich wieder an. Weiß wohl nicht, wie er reagieren soll. Ich gehe dorthin.
„He, warte mal bitte!“

21.jpg

Ich erkenne ihn nicht. Aber bevor ich überhaupt dazu komme, genauer zu schauen, flüchtet der Sim. Verdammt. Diesmal
renne ich hinterher. Warum haut er jetzt ab?
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 150.jpg

Och ne. Bitte jetzt nicht bei dem Wetter.
„He, warte doch mal! Bleib stehen! Warum rennst du weg? Ich will dir doch gar nichts tun.“
Hmpf.

1.jpg

Ich erkenne, dass es ein Mädchen ist. Ein Mädchen, was ganz schön schnell ist. Puh. Meine Lungen werden gerade richtig
gut durchgelüftet. Und sie rennt und rennt.

2.jpg

Kurz dreht sie sich um. Na? Gibt sie auf? Will sie endlich mit mir reden? Ich kann kaum noch sprechen, so außer Atem bin
ich. Wie lange renne ich ihr jetzt hinterher? Wo sind wir hier überhaupt?

3.jpg

Neeeeeeeein. Ich dachte, sie bleibt stehen und dann dreht sie sich doch wieder um und rennt weiter.
„Ich ..... äh *hechel* ..... Ich ...... Boah. Bleib ..... *hechel*“

4.jpg

Und sie läuft und läuft. Ist sie Sportlerin? So eine, die 20 Kilometer am Stück laufen kann? Aber warum rennt sie weg?
Ich verstehe das nicht. Erst denke ich, dass ich ihr immer näher komme und plötzlich werde ich langsamer. Ich hole sie
nie ein. Cool wäre, wenn Paps jetzt von der anderen Seite kommen würde, um ihr den Weg abzuschneiden.

5.jpg

Schließlich komme ich dann doch wieder an sie ran. Nur für wie lange?
„He .... Ich *hechel.“
Das Mädchen dreht sich zu mir um, was für sie dann wohl zu einem großen Fehler wird. Sie kommt nämlich aus dem
Gleichgewicht.

6.jpg

Und da fällt sie auch schon auf die Nase. Die Chance nutze ich und renne mit meiner letzten Kraft zu ihr hin. Jetzt oder
nie schnappe ich sie.
„Aaaaaah, verdammt. Neeeeein!!“
Ein Detektiv-Assistent lässt niemanden entkommen.

7.jpg

Boah. Ich fühle die ganze Kälte in meiner Lunge. Ob das jetzt gut ist, sei dahingestellt, aber ich kann einfach nicht mehr.
Langsam bekomme ich auch Seitenstiche und klappe selbst bald zusammen. Ein Schritt weiter und .....
„Aaaaaah, nein, nein. Tu mir nichts. Hau ab!!! Verschwinde!!! Geh!“

8.jpg

Meine Beine fühlen sich langsam an wie Beton. Aber was ist mit dem Mädchen los? Ich bleibe kurz stehen und lege
meine Hände auf die Oberschenkel. Das Herz rast wie wild und manchmal habe ich das Gefühl, ich ersticke gleich. Sie
scheint sich den Knöchel verknackst zu haben. Meine Chance. Mir egal. Sowas macht man nicht mit Joel Duvan. Niemals.
„Komm nicht näher. Hau ab!“
Sie hat richtig Angst. Als würde ich sonst was von ihr wollen. Aber was war sie eben auch an diesem Hof? Schnüffelte
sie da rum?

9.jpg

Ich zeige ihr, dass sie keine Angst haben braucht und ich nur helfen möchte. Vorsichtig knie ich mich zu ihr runter und
schaue, ob alles in Ordnung ist.
Sie richtet sich auf.
„Aua. Alles tut weh.“
Okay. Das scheint ein gutes Zeichen zu sein. Sie gibt auf. Kann ja eh nicht mehr weiter. Diese Zeit nutze ich auch, um
mich auszuruhen. Boah. Was für eine Jagd.

10.jpg

„Ist alles in Ordnung? Soll ich mal nachsehen?“
„Nein. Lass mich einfach in Ruhe, okay? Geh einfach.“

11.jpg

Pah. Ihr geht es gar nicht gut. Sie klappt nach hinten in den Schnee und wird ohnmächtig. Na toll. Sollte ich lieber einen
Arzt rufen? Aber vielleicht will sie das ja gar nicht? Vor irgendwas muss sie doch flüchten? So panisch habe ich noch nie
jemanden gesehen.
Na toll. Und nun? Paps anrufen?

12.jpg

Vielleicht schaue ich mal nach? Kann ja sein, dass sie noch mehrere Verletzungen hat. Aber ich zieh’ doch kein Mädchen
im Schnee aus? Hmpf.
Ich richte mich erstmal wieder auf und check die Lage. Also atmen tut sie ja noch.

13.jpg

Okay, mal schauen. Mit welchem Fuß ist sie denn umgeknickt? Vorsichtig mal einen Schuh ausziehen. Als ich das machen
möchte, fühle ich mich plötzlich irgendwie umhüllt von etwas. Keine Ahnung, was das jetzt schon wieder für eine Macht
ist, aber es fühlt sich wunderbar an.
Ich ziehe dem Mädchen den Schuh aus und der Fuß ist richtig blau geworden. Aua.

14.jpg

Ich fange an, den Schnee, um mich herum einzusaugen. Meine Hände nehmen ihn auf, wie einen Magneten. Woah. Kucki
hat mir ja mal gesagt, dass Wellenreiter mit der Wassermagie vertraut sind, die wiederum heilen können. Kann ich sie jetzt
etwa heilen? Das wäre krass. Aber was muss ich machen? Schließlich lege ich einfach nur meine Hand auf ihren Knöchel.

15.jpg

Keine Ahnung, was hier passiert, aber ich schließe ganz automatisch die Augen und fühle dieses Wasser. So kräftig fühlt
es sich an. Als ich meine Augen wieder öffne, sehe ich, dass der Knöchel wieder normal ist. Ich habe doch gerade gar
nichts gemacht? Nicht mal ein Zauberspruch oder so.
Plötzlich erschrecke ich so richtig, als das Mädchen wieder zu sich kommt. Panisch und unbeholfen.
„Aaaaaaah, hau ab. Fass mich nicht an.“
Oh, oh. Ob sie mitbekommen hat, was ich gerade gemacht habe? Verdammt! Wie soll ich das jetzt erklären? Es passierte
einfach.

16.jpg

Sie steht panisch auf und ergreift erneut die Flucht. Nein, bitte nicht. Bitte nicht schon wieder. Hmpf. Auf ein Neues.
„Ey, langsam reicht es mir. Wirklich.“

17.jpg

Bis ich dann die Oberhand ergreife und sie von hinten packen kann.
„Du packst mich jetzt nicht an. Verschwinde.“
„Nö.“

18.jpg

Aus dem Reflex heraus packe ich sie und halte sie ganz fest. Tja. Damit hat sie jetzt wohl nicht gerechnet.
„Huh?!“

19.jpg

„Wenn du mir sagst, wie dein Name ist und warum du abgehauen bist, dann lasse ich dich vielleicht los, okay? Und keine
Ausreden.“

20.jpg

„Ich sag’ dir gar nichts.“
„Ich habe den ganzen Tag Zeit, okay?“
„Mir egal. Ich sage nichts. Vielleicht habe ich ja auch gar nichts gemacht?“
„Und wieso rennst du dann weg?“
„Weil ....!“
„Wie ist dein Name?“
„Hmpf.“
„Sag schon. Ich tu’ dir nichts, okay? Nur ich habe auch keine Lust, mit dir durch die ganze Nachbarschaft zu rennen.“
Ich merke, wie sie zittert. Aber was hat sie zu verbergen? Ihre Klamotten sind total kaputt und eine Dusche könnte sie
auch mal wieder gebrauchen.
„Ich. Ich kann dir nicht sagen, wer ich bin. Weil .....“
„Weil was?“
„Weil ich nicht dahin will.“
„Wohin? Wer bist du? Vielleicht kann ich dir helfen?“
„Habe ich denn eine andere Wahl?“
„Ich denke nicht. Also?“
„Wenn ich dir meinen Namen sage, behältst du das für dich? Bitte. Es ist wichtig. Wenn mich einer sieht, dann ....
Bitte. Ich habe Angst.“
Langsam löse ich meine Arme von ihr, aber lasse sie noch nicht los.
„Mein Name ist Jasmin Ember.“
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 151.jpg

„So. Und jetzt bitte ich dich ganz lieb, dass du mich loslässt, ja? Sonst ....“
„Oh, äh.“
Nun ja. Eigentlich wollte ich sie ja gar nicht so festhalten, aber sie wäre mir ja schon wieder entwischt und da musste ich
auf Nummer sichergehen.

1.jpg

Also lasse ich sie vorsichtig los, aber würde sofort hinterherrennen, wenn sie schon wieder flüchtet. Immerhin muss ich
das üben. Ein Detektiv braucht gute Ausdauer.
Sie bleibt schon mal stehen. Wunderbar. Vielleicht kann ich ja jetzt endlich mal in Ruhe mit ihr reden? Jasmin ist so
panisch und ich weiß nicht warum.

2.jpg

Unsicher stehe ich erst hinter ihr und weiß nicht, was ich jetzt sagen soll. Es ist aber gut zu wissen, dass sie sich wohl
einigermaßen beruhigt hat. Denke ich zumindest. Sie dreht sich schließlich zu mir um und schaut mich an. Ich schaue
sie ebenfalls an. Ganz cool. Erstmal alles beruhigen lassen. Macht sie Anzeichen, wieder zu flüchten?

3.jpg

Bis sie dann plötzlich ihr Gesicht verzieht. Oh, oh.
„Was bildest du dir eigentlich ein, mich so festzuhalten? Hääää? Spinnst du?“

4.jpg

„Pah. So weit kommt es noch, dass mich jemand so festhält.“
Sie gerät voll in Rage und langsam bin ich echt überfordert mit der Situation. Dieses Mädchen hat einen richtigen Knall.
Erstmal versuche ich ruhig zu bleiben. Nun ja. Jasmin hat ja irgendwo recht. Wie muss sie sich fühlen, wenn da plötzlich
ein fremder Junge so auf sie zukommt? Mist.

5.jpg

Bis sie mir dann voll in die Glocken tritt. Waaaaah? Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein? Was? Auaaaaa. Verdammt
noch eins. Boah. Puh, was tut das weh? Autsch, Autsch.
„Pah. Du hättest vorher überlegen sollen. Das hast du jetzt davon.“

6.jpg

„Verdammt. Was sollte das? Du kannst mich doch nicht einfach so treten. Ich ....“
„Haha. Siehst du? Du hast verloren, Bursche. Ich habe schon genug durch, dass ich weiß, wie man sich wehren kann.
Meinst du, ich sehe wirklich so unschuldig aus? Hmm, hmmm?“

7.jpg

Ich .... glaub ...... ich ..... muss ..... zum ...... Arzt.
„Du Trottel. Und weißt du, was ich jetzt machen werde? Ich werde gehen. Und du hast mich nie gesehen. Und ich habe
niemals meinen Namen gesagt. Verstehst du?“

8.jpg

Ich drehe mich wieder zu ihr um und entschuldige mich. Ja, ich habe es verdient. Erst dachte ich ja, sie hat keine Probleme
damit, dass ich sie so festhalte. Ich .... hmmm. Ich weiß auch nicht, was da eben passiert ist. Es fühlte sich komisch an, wenn
ich ehrlich bin. Als ich Jasmin da so festhielt, dachte ich, dass .... nein, ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll. Hmm. Weil
ich einfach gerade ganz verschissene andere Probleme habe, verdammt. Aua.
„Boah, ja. Bekomm dich wieder ein. Es tut mir leid, ja? Aua. Aber du bist abgehauen und da muss ich dich vor der Flucht
hindern und ..... hmpf. Boah, wo hast du so zutreten gelernt?“

9.jpg

„Weil, das ist genauso eine Körperverletzung, ja? Ich kann ..... kann dich jetzt anzeigen und sowas.“
„Hallo? Das war Notwehr?“
„Notwehr? Spinnst du?“
So wirklich einig werden wir uns dann doch nicht.

10.jpg

„Okay. Friede?“
Wir haben beide blöde Sachen gemacht. Und schon ist sie kleinlaut, haha.

11.jpg

Maaaaann. Und schon krümme ich mich wieder.
„Das tut so weh. Ey, weißt du, was du da gemacht hast? Du, du. Ich werde dich anzeigen.“
„Äh. Es. Es tut mir leid, ja? Brauchst du Hilfe?“
„NEEEIN!“
Hmpf.

12.jpg

Ich richte mich wieder auf und bemerke, dass sie mich anstarrt. Was ist das denn jetzt schon wieder für eine Masche?
Dem Ganzen traue ich absolut nicht mehr. Gleich bin ich der, der wohl flüchten muss.

13.jpg

Sie verzieht ihr Gesicht und steht einfach nur noch sprachlos da.

14.jpg

Was hat das zu bedeuten?

15.jpg

„Äh. Warum siehst du aus wie der Junge? Ich. Bist du der Junge?"
Okay. Jetzt wird es mir langsam doch etwas zu bunt.
„Du bist doch der Junge. Hast du das eben auch gespürt?“
„Äh.“

16.jpg

„Kannst du mir bitte sagen, was du meinst? Ich habe keine Ahnung, wer du bist, aber irgendwie hast du zu viel Hirnfrost
abbekommen. Sorry, wenn ich das so sagen muss.“

17.jpg

Eine Weile schaut sie mich noch so an. Manchmal mit einem Lächeln und dann ..... wer auch immer Jasmin ist, sie hat
eine ordentliche Schraube locker.
„Ähm. Darf ich dir was zeigen?“, sagt sie schließlich. Diesmal aber in einem ruhigen und nachdenklichen Ton.
Kann es noch verrückter werden? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich ziemlich dolle Schmerzen habe. Hmpf. Aaaaaah.

18.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 152.jpg

Eine Weile habe ich mich erstmal zurückziehen müssen. Diese Schmerzen. Verdammt. Echt. Am liebsten hätte ich meine
Hose runtergezogen und das mit Eis beschmiert. Vielleicht hätte ich den Schmerz dann ja auch wegheilen können? Hey,
wäre eigentlich keine schlechte Idee. Aber nein - nicht jetzt.
„Ich habe dich früher gesehen. Also, du warst nicht wirklich da, aber du hast da immer gestanden und mir zugelächelt.“
„Wovon redest du bitte? Ich kapier’ immer noch nichts.“

1.jpg

„Und zum anderen: Bist du zufällig das Mädchen, was eigentlich beim Brand ums Leben gekommen sein soll? Komm
schon. Du stellst genauso 'ne Fragen.“
„Äh. Ich.“
„Hab ich recht oder hab ich recht?“

2.jpg

„Ich. Kann ich dir das bitte erstmal zeigen? Ich möchte erstmal gucken, ob ich recht hab. Bitte. Es ist wichtig. Wenn ich
dir das zeige, dann verstehst du es vielleicht.“
Eindeutig Hirnfrost.

3.jpg

„Okay. Habe ich denn jetzt eine andere Wahl? Auf zur Ruine. Haust du aber wieder ab, dann rufe ich Paps an.“
Jasmin sagt auch nichts, während wir zurück zu den Ruinen gehen. Ich habe Paps noch eine SMS geschrieben, da er mich
gesucht hat. Er geht jetzt schon mal nach Hause. Wäre gerade doch etwas blöd, wenn Paps sie sieht. Wenn sie die Jasmin
ist, dann möchte ich erstmal rausfinden, was sie zu verbergen hat. Kann es noch bekloppter als mein 18. Geburtstag werden?

4.jpg

Ich hoffe ja eigentlich darauf, dass sie mir jetzt endlich mal etwas mehr erzählt. Man trifft dieses Mädchen, was total
verwirrt ist und dann bin ich der Junge? Häääää?
Jasmin lächelt mich die ganze Zeit an. Sie ist jetzt irgendwie total happy. Als ob sie froh ist, mich gefunden zu haben.
Ey, ich kenne sie nicht mal. Hätte nie gedacht, dass Chestnut so crazy ist.

5.jpg

Und es ändert nichts an der Tatsache, dass sie immer noch total verwirrt ist. Vielleicht war ihre Familie ja verrückt und
hat sich gegenseitig in die Luft gesprengt? Wow.

Als wir in der Ruine ankommen, bleibt sie in einem der abgebrannten Zimmer stehen.
„Hier.“

6.jpg

„Was soll hier denn bitte sein? Verarsch mich bloß nicht. Dafür bin ich schon zu erwachsen, ja?“

7.jpg

„Hihi. Äh. Siehst du sie denn nicht? Das kleine Mädchen? Du standest plötzlich in meinem Zimmer. Ich war am Spielen.
Mama hatte mich zum Essen gerufen. Das war unsere erste Begegnung. Ich werde es nie vergessen.“
Okay, alles klar. Jetzt bekomme ich aber wirklich große Augen.
„Du hattest sogar das an, was du jetzt anhast. Ich habe dich damals gemalt gehabt, damit ich dich nicht vergesse. Ich
dachte, du wärst nur Einbildung und mein imaginärer Freund, aber jetzt stehst du hier.“

8.jpg

Jetzt stehe ich doch da wie angewurzelt und schaue Jasmin nur an.
„Damals war ich 7 Jahre alt. Mein Opa starb ein paar Tage vorher. Seitdem ging alles irgendwie den Bach runter. Und dann
warst du dann da und hast mir Hoffnung gegeben. Schon verrückt, hihi. Später bist du wieder gekommen und hast mich
angelächelt. Danach noch einmal. Du hast meine Hand genommen. Seitdem habe ich dich nie wieder gesehen. Habe
immer gehofft und gebetet. Bitte halt mich nicht für bescheuert. Bitte. Es war wirklich so.“

9.jpg

Die Tatsache ist nun mal, dass ich vorhin wirklich dieses Mädchen gesehen hatte. Dann dieser Schaukelstuhl. War das
etwa Jasmin in der Vergangenheit? Doch warum? Okay. Da muss ich kurz durchatmen und dann bin ich doch etwas sprachlos.
„Gib es doch zu. Du hast das Mädchen gesehen. Ich bin nicht verrückt.“
„Okay, okay. Als ich vorhin hier war, habe ich sie gesehen, ja? Aber ich habe keinen Plan warum, wieso und weshalb und hey.
Das ist gerade echt crazy und meine Glocken tun weh und ....“

10.jpg

„Ich kann es nicht glauben, dass du echt bist. Aber warum du? Ich verstehe das nicht.“

11.jpg

Das Beste wäre wohl gerade, dass ich ihr jetzt nicht verrate, dass ich der einzige Magier auf der Welt bin, mit einem
riesigen goldenen Tattoo auf dem Rücken. Ne, den Part lasse ich lieber aus.
Und das andere Problem ist, dass ich irgendwie jetzt diesem Mädchen helfen möchte. Ich möchte herausfinden, was passiert ist.
„Du, ähm. Hör zu. Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber mein Paps ist jetzt hier der neue Mann für alles und ich helfe
ihm. Wir gehen im Moment Diebstählen nach und eben auch dem Brand auf dem Hof. Und wenn rauskommt, was hier gerade
passiert ist, dann werden wir beide ein großes Problem haben. Uns wird niemand glauben, verstehst du? Gut, meine Familie
vielleicht und Kucki und so, aber das tut gerade nichts zur Sache. Ich möchte erstmal rausfinden, was hier gespielt wird, ja?“

13.jpg

Und genau deswegen versuche ich, mit diesem Geistermädchen wieder Kontakt aufzunehmen. Doch es passiert nichts.

14.jpg

Nichts. Kein lachendes Mädchen.

15.jpg

„Ich sehe sie gerade nicht. Aber ja, du hast recht. Du hattest lange Haare. Zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
Eine rote Schleife im Haar. Kann das sein?“

16.jpg

Jasmin nickt nur.
„Ich bin übrigens Joel. Nett dich kennenzulernen.“

17.jpg

Ne, ich bin gerade etwas baff. Gedanken kreisen sich und ich weiß jetzt nicht so richtig, was jetzt passieren soll. Erstmal
möchte ich etwas herausfinden. Und wenn ich recht habe, dann komme ich zurück. Wenn nicht, dann muss ich mir eben
was anderes überlegen. Aber jetzt zu sagen, wer ich bin und so. Nein. Wer weiß, wer sie ist? Was aber Fakt ist, ist, dass
es kein Zufall ist, dass ich heute hier so an der Ruine stehe.
„Äh. Hör zu. Ich komme bald wieder her, ja? Vielleicht bist du dann auch da. Aber gib mir eben noch etwas Zeit. Passiert
nicht alle Tage, dass wir sowas sehen und so, verstehst du?“

18.jpg

Was guckt sie mich jetzt eigentlich die ganze Zeit so an? Das macht es noch schwieriger, vernünftige Sätze rauszubringen.
Verdammt.
„Also, ich werde dann gehen, ja? Bis bald, denke ich. Und wenn es geht, dann ähm .... dann lass dich nicht sehen. Also
bis Dings dann.“

19.jpg

Gerade frage ich mich auch, wo sie denn die letzten drei Monate gelebt hat? Außer dass sie etwas müffelt, sieht sie trotzdem
recht sauber aus. Keine Verletzungen oder sowas. Dann wird sie ja klarkommen. Drei Monate so zu leben, muss krass sein.
„Okay, mache ich.“

20.jpg

Das hat mir jetzt komplett die Sprache geraubt. Echt. Ich gehe jetzt auch erstmal nach Hause und muss die nächsten
Schritte überlegen. Soll ich Paps davon erzählen? Soll ich mal schauen, wer ihre Familie war? Immerhin habe ich jetzt
einen Nachnamen.
„Wir sehen uns.“
„Ja.“

21.jpg

Und als ich außer Reichweite bin, irgendwo im Nirgendwo, versteckt hinter Bäumen und Büschen, ZIEHE ICH DIESE
VERDAMMTE HOSE RUNTER UND aaaaaaaaaah tut das gut. Ein Wassermagier zu sein ist wunderbar, hehe.

In Gedanken komme ich zuhause an. Ich habe das Gefühl, dass hinter dem Brand viel mehr steckt, als man annehmen
mag. Aber erstmal brauche ich Mam und Kucki.

22.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 153.jpg

Ich bin heute und morgen in Willow Creek, da ich einen Termin für meinen Abschluss habe. So bleibe ich über Nacht.
Wollte eh noch mit Katharina reden und eben noch ein bisschen was von meiner Familie haben. Wieder hier zu sein, lässt
mich sofort in Nostalgie versinken. Ein schöner Ort.

1.jpg

Mam und die anderen packen auch so langsam ihre Sachen zusammen. Nachdem die Erinnerungen langsam wiederkommen,
weiß jeder, wo er eigentlich hingehört. Zumindest hatte es bei Naomi und meinem großen Bruder dann ordentlich gekracht.
Emilio hatte die halbe Nacht mit mir telefoniert. Er war ja ein paar Tage nicht da und würde fremdgehen und so einen Quatsch
musste er sich anhören. Und Mam ist wieder zu Maik. Hm, ob der jetzt auch mit nach Chestnut kommt?
Ich gehe so durch die Gegend hinter dem Haus. Hier war ich, als Mam und Paps das Haus kauften.

2.jpg

Erinnerungen, die ich nie vergessen möchte.

3.jpg

Und dann dieser Ort. Das Picknick mit Katharina. Wo wir so gelacht haben. Ich hatte sie im Arm und fütterte sie mit
Weintrauben. An diesem Tag haben wir Freundschaftsringe ausgetauscht gehabt. Eine Liebe fürs Leben. Und jetzt?

4.jpg

Ich versuche, um sie zu kämpfen, aber dann verfliegt dieser Gedanke immer wieder. Vielleicht wäre es auch gar nicht gut,
wenn ich mit Katharina rede? Keine Ahnung. Sie ist ja jetzt wieder bei ihren Eltern.
Oh, Mann. Hier haben wir uns geküsst und unsere Ärsche waren durch. Es war so nass.

5.jpg

Tja, und jetzt bin ich hier. Nicht weit von meiner Freundin weg. Exfreundin mag ich nicht sagen. Oder doch? Ich weiß es
nicht. Als ich hier so stehe, lächle ich immer mal wieder kurz und Tränen bilden sich in den Augen. Verdammt. Ihre Nähe.
Ihre Küsse. Das fehlt mir alles so.

6.jpg

So. Egal. Meine Mission ist eine andere. Auf geht's.

7.jpg

Es ist so ruhig in Willow Creek. Fast so tot wie in Chestnut. Ganz ungewohnt für die lebhafte Vorstadt.
Ich hole die Haustürschlüssel aus meiner Jackentasche und bin gespannt, was mich erwarten wird. Wenn alle nachher bei
uns in der Nähe wohnen, dann kann es nur besser werden. Denkt an Emilio und ich da auf dem Fest. Ich konnte nicht mehr, haha.

8.jpg

Wer es noch nicht weiß: Ja, hier habe ich mal gewohnt. Eigentlich fing es ja gut an, bis plötzlich alles nur noch schiefging.
Mam und Paps trennten sich und schuld war ein eifersüchtiger Bruder. Einst haben wir hier als Familie zusammengelebt.
Es war eine ganz andere Zeit. Tja, und dann brach ich zusammen und kam nach Chestnut. Ein neuer Lebensabschnitt
begann. Und hier bin ich wieder.

9.jpg

Meine Erinnerungen sind sowohl mit schönen, als auch mit schlechten verbunden. Zu schlecht, wenn ich ehrlich bin.
Na klar. Im Wohnzimmer hängen alle vor der Glotze. Was will man auch sonst bei dem Wetter machen? Als ich reinkomme,
schmunzle ich. Das ist der Teil, den ich sehr in meiner neuen Heimat vermisse.

10.jpg

Und besonders meine kleine Schwester. Da war die Welt noch heile.
„Hey, meine kleine Pupskugel. Komm, lass dich knuddeln.“

11.jpg

Sie wird größer und ich verpasse das. Wollte ja immer mit ihr durch den Park in Willow Creek. Doch dazu kam es ja nicht
mehr. Hole ich alles nach. Bald ist es soweit.
„Schmatzer vom großen Bruder. Boah. Ist deine Windel so schwer, oder bist du das? Haha.“

12.jpg

Die anderen werden natürlich auch begrüßt.
„Hey, Mam.“
„Hey, Großer. Wieso bist du so dünn geworden? Gibt Marc dir nichts zu essen?“
„Äh, doch.“
Mit Mam muss ich noch so viel bereden. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

13.jpg

Na klar, kann sie das jetzt nicht lassen.
„Du bist so ein Hübscher, hihi.“
„Äh, ja.“

14.jpg

Und dann kommt mein großer Bruder mit seinem Griff, als würde er einen Baum zusammendrücken wollen. Aua.
„Alter, du bist ja voll dünn. Ey, dich Streichholz kann man gar nicht umarmen. Nimm mal zu.“

15.jpg

„Alter, ich hab schon voll geguckt, was man dann so in Chestnut machen kann. Voll das krass, langweilige Teil, aber hab
da nen Job inner Nähe gefunden und so. Ey, die suchen da voll.“
„Cool.“

16.jpg

Aber ich habe nicht so viel Zeit und mir liegen Unmengen an Infos auf der Niere. Deswegen ziehe ich mir erstmal Kucki
in die Küche. Das kann einfach nicht warten. Und dann mache ich mir einen gemütlichen Abend. Freue mich schon. Wenn
Emilio nicht wieder meine Pizza wegmampft.

Okay, erstmal sortieren.

17.jpg

„Komm erstmal her, meine Hoffnung für die Welt, hihi. Wow. Du bist ja wirklich sehr dünn. Soll ich dir heute Abend drei
Pizzen bestellen? Hihi.“
„Äh, nein.“

18.jpg

„Also. Was hast du für mich?“

19.jpg

„Ich hatte wieder Bilder, aber kann sie nicht wirklich zuordnen. Jetzt haben Paps und ich von einem Brand erfahren, wo
alle ums Leben kamen. Na ja fast. Die Tochter scheint überlebt zu haben. Als ich an der Ruine war, da habe ich ein kleines
Mädchen gesehen. Weiß nicht. Später traf ich dann ein Mädchen dort und sie meinte, sie hätte mich ebenfalls gesehen.
Kannst du mir dazu was sagen?“
„Wie ist der Name von der Familie?“

20.jpg

„Ember. Die, die überlebt hat, heißt Jasmin.“
„Äh, Ember? Bist du sicher? Die Familie besteht ebenfalls aus Magiern. Weiße Magier. Morgyn war mein bester Freund.
Aber, Jasmin? In Chestnut? Äh, nein. Das kann nicht sein. Okay, nein. Ich kenne keine Jasmin. Das meine ich damit. Morgyn
hatte keine Geschwister oder sowas, von denen sie sein könnten. Hm.“

21.jpg

„Hast du denn noch was gesehen?“
„Äh. Ja. Ich habe Jimmy gesehen und es fühlte sich böse an. Und dann den Mann. Ich wusste erst nicht mehr, wer das
noch war, aber dann fiel mir ein, dass es Katharinas Vater war. Auch total böse irgendwie.“
„Hm, schwarze Magier? Das wäre fatal. Auch wenn sie nicht mehr zaubern können, können sie unendlich viel Schaden
anrichten. Wäre das bei Jimmy möglich gewesen? Aber er war doch Marcs Bruder? Marc hat aber keine magische Blutlinie.
Äh. Nein. Da stimmt was nicht. Und Ember. Ich. Hmpf. Ich muss rausfinden, wer das war. Hast du noch was gesehen? Hat
das Mädchen was gesagt?“

22.jpg

„Nein. Nur dass sie nicht zu ihr will, oder sowas. Keine Ahnung. Sie war total panisch erst.“
„Morgyn hatte in unserer Dimension keine Kinder. Erst nicht. Dann kam sein Sohn aus einer anderen Dimension. Aber er
hatte keine Kinder wie Jasmin. Hm. Puh. Äh. Ich verstehe gerade gar nichts mehr. Ich dachte, ich hätte die Dimension
einigermaßen hinbekommen, aber irgendwie entwickeln sich hier immer mehr Ungereimtheiten.“

23.jpg

„Und wenn ich mir das so überlege. Du sagst, du hast ein Mädchen gesehen? Aus der Vergangenheit? Und Jasmin
behauptet, sie wäre das gewesen und hat dich in der Zukunft gesehen? Wow. Das. Sowas haben Magier immer genutzt,
wenn sie Hilfe suchten. Sie gaben Visionen weiter. Suchten Verbindungen. Das ist krass. Echt. Irgendjemand wusste, was
kommt und hat dir diese Visionen geschickt. Vielleicht, weil derjenige wusste, dass Jasmin überleben wird? Sollte sie dich
finden? Huch? Hm. Dem muss ich nachgehen. Kannst du Jasmin schnell finden? Pass auf sie auf. Sag aber niemandem was
davon, bis ich mehr weiß. Machst du das? Aber sei bitte vorsichtig. Ich kenne diese Familie noch nicht. Nachher ist es eine Falle!“

24.jpg

„Joel. Auch wenn die Magie in dir versiegelt ist, ist trotzdem noch viel passiert. Wenn jemand zu dir Kontakt aufnehmen
wollte, dann müssen wir rausfinden, wer das war. Und das mit Jimmy und Wolfgang schaue ich mir auch noch an. Wolfgang
ist ein Griesgram, ja, aber ich habe noch nichts Auffälliges gesehen.“
Mam kommt zu uns. Auch ihr möchte ich so viel erzählen. Sie kann genauso helfen.

25.jpg

„Ich habe auch noch ein paar Folianten finden können und ich finde, dass Joel einen Schutzzauber lernen sollte. Joel
ist stark. Hat eben meine Gene, hihi. Aber so ein Zauber schadet ihm trotzdem nicht.“

26.jpg

„Stellt euch vor. Ich habe dem Mädchen auch geholfen und sie geheilt. Mit Wassermagie. Das Feuer macht mich auch
nicht mehr wütend.“

27.jpg

„Und morgen schreibe ich meine Abschlussprüfung und gehe dann zu Katharina. Ich liebe sie und vielleicht können wir
neu anfangen und dann wird alles wieder perfekt. Was meint ihr?“
Ähm, was schauen sich die beiden jetzt so an?

28.jpg

„Äh, ja ja. Mach das. Und Emily und ich finden raus, wer diese Familie Ember hier in der Dimension ist. Wir haben noch
viel vor uns.“
Warum kann mir Kucki gerade nicht in die Augen schauen und guckt eher über mich rüber?

29.jpg

Ich hoffe, dass wir dem aber einen Schritt weitergekommen sind. Das wäre krass, wenn jemand wusste, was passiert und
ich nun helfen soll. Hoffentlich geht es Jasmin gut. Ist sie wirklich eine weiße Magierin?
Egal. Kurz muss ich meine Gedanken an die Magie abschütteln. Zwei wichtige Dinge liegen morgen an und ich möchte
fit sein. Vielleicht sehe ich ja auch alle meine Freunde wieder? Das wäre toll. Der Kontakt darf keineswegs mehr abbrechen.
Aber jetzt mache ich mir trotzdem Gedanken. Warum haben sie sich eben so angeschaut? Das macht mich jetzt doch etwas
nervös.

30.jpg

Vieles dreht sich gerade wieder. Gedanken machen sich breit und jeder Satz beginnt mit „Was ist wenn?“ So schaffe ich
meine Prüfung niemals. Konzentrier´ dich, Joel. Nur noch morgen und dann hast du es geschafft.

31.jpg

Deswegen genieße ich jetzt diesen wunderbaren Mikrowellenkuchen und hau mich dann erstmal hin. Die Fahrt schlaucht
immer ganz schön.

32.jpg

Warum haben sie eben so geguckt? Verdammt!!

33.jpg

Ich liebe Katharina und werde alles dafür tun, um sie zurückzugewinnen. Nach meinem Abschluss. Ich hoffe, ich kann
jetzt auch ein bisschen schlafen.

34.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 154.jpg

Um 16 Uhr muss ich dann in Copperdale sein. Einmal noch dorthin. Zwar nicht mehr mit dem Schulbus, aber dann eben
normal. Das ist okay. Nein. Vielleicht bestehe ich ja auch gar nicht und muss dann doch wieder zur Schule? Nur dann
nicht mehr in diese. Obwohl ich es gerne wollte.

Als ich so an der Schule ankomme, ist niemand mehr dort. Schon habe ich plötzlich die Bilder vor Augen, wo alle aus
den Bussen stürmen. Na egal. Ich will es nur hinter mich bringen.

1.jpg

Habe noch viel geübt. Herr Müller schickte mir da was zu. Kenne ich aber alles noch. Kein Problem. Okay, nur Geschichte.
Hm. War nie so mein Fach. Muss man sowas denn als Detektiv können? Ich denke nicht.
Als ich in die große Halle komme, denke ich wieder an dieses große Gewusel hier immer. Jeder hatte seinen Weg - ob sie
sich kreuzten oder nicht.

2.jpg

Ich gehe zielstrebig zu meinem Schrank. Als hätte ich einen normalen Schultag. Jacke ausziehen und Bücher rausholen.
Hinter einem gingen andere Schüler lang, die einem mit einem „Hi“ begrüßten.

3.jpg

Vor dem Büro des Direktors warte ich eine Weile. Er ist nicht drin.

4.jpg

Als ich ihn schließlich sichte, springe ich sofort auf. Bis hierhin war ich noch nicht wirklich nervös, aber dann plötzlich
geht es los. Meine Hände fangen an zu schwitzen und ich habe Angst, alles wieder zu vergessen. Oh, nein. Das darf
jetzt einfach nicht passieren.
Und wenn ich doch alles vermasseln sollte, dann wiederhole ich in der Dorfschule von Chestnut das dreizehnte Jahr.
Doch will ich das auch?

5.jpg

„Hallo Joel. Schön dich wiederzusehen. Ich hoffe, es geht dir besser. Es freut mich sehr, dass du meiner Empfehlung
nachgegangen bist. Deine Zukunft liegt ganz woanders. Nicht mehr auf der Schulbank.“

6.jpg

„Bist du denn bereit? Können wir anfangen?“
„Äh, ich denke ja.“

7.jpg

Schade. Wir gehen nicht in meine Klasse. Vielleicht ist das aber auch besser. Nein, ich darf jetzt nicht an Katharina
denken. Bloß nicht.

8.jpg

„Die Prüfung dauert ca. zwei Stunden. Was zu schreiben und einen Schmierzettel stelle ich dir zur Verfügung.“
Uff, jetzt geht es so richtig los.Verdammt. Wie war das noch? Nein, ganz cool. Nicht schlappmachen jetzt.

9.jpg

„Und wenn du es dir doch nochmal anders überlegen solltest, dann ist es okay. Nur, ich lege sehr viel auf dich. Das
haben wir nicht oft, dass jemand das Zeug dazu hat, seinen frühzeitigen Abschluss zu machen. Das hatten wir ähm, ähm.
Vor sechs Jahren zuletzt. Es ist dann nur eben verlorene Zeit für mich, weißt du? Muss eigentlich noch im Garten was
machen. Ach egal. Bist du bereit?“

10.jpg

Als ich nicke, wühlt der Direktor in seiner Tasche rum und gibt mir einen ordentlichen Stapel an Papieren, so wie ein Buch.
„Lies dir das bitte vorher durch. In der Prüfung kommen dazu Fragen. Ich gehe noch kurz Pipi und dann bin ich schnell
wieder da. Du lies dann solange.“

11.jpg

Na, das geht ja gut los. Eine Geschichte. Wunderbar. Und wenn ich mir den Stapel hier so angucke, frage ich mich, wie
ich das in zwei Stunden schaffen soll?

12.jpg

Und so fange ich einfach an und lasse mich von nichts ablenken. Nicht jetzt.

13.jpg

14.jpg

15.jpg

Ich schreibe und lese, was das Zeug hält. Frage für Frage. Hundert sind es mindestens. Also gefühlt. Okay, einiges weiß
ich nicht, aber ansonsten geht es eigentlich. Wusste ja selbst nicht mal, dass ich so viele Infos in mir aufsaugen kann.
Ganz nützlich so als Detektiv. Analysieren und verbinden. Ganz wichtig.
Schließlich bin ich dann fertig. Die Sonne geht auch langsam unter. Hier in Copperdale ist es immer ein bisschen milder
und die Sonne geht später unter. Sehr schön. Muss ich wenigstens nicht im Dunkeln zurück.

„Okay, ich bin fertig.“
Nervös gehe ich auf Herrn Müller zu.

16.jpg

Eineinhalb Stunden habe ich gebraucht. Also, mein Hintern ist platt.
„Sehr schön. Sehr schön. Dann zeig mal.“

17.jpg

Wie er mich anguckt, haha. Nein, ich will es jetzt einfach nur noch hinter mich bringen. Noch ein Jahr Schule oder darf
ich mit Paps durchstarten?

18.jpg

„Ich schaue das alles durch und dann sage ich dir Bescheid. Einen Augenblick bitte noch.“

19.jpg

Die Zeit nutze ich und gehe noch etwas durch die leere Schule. Habe eh noch Hunger und schaue mal, ob der Automat
noch was rausschmeißt. Denn jetzt ist auch die Zeit, in der ich wieder an Katharina denken kann. Jetzt habe ich Zeit, mich
mit ihr auszusprechen. Alles von der Seele zu reden. Im Anschluss gehe ich dann noch zu ihr. Das macht mich wohl nervöser
als diese Prüfung. Ich bin aber so froh, dass ich das kurz wegschieben konnte.

Und da ist sie: Unsere Bank.

20.jpg

Wenn unsere Liebe nur durch die Aura entstand: Was ist das denn bei mir? Ich vermisse sie so sehr. Denke an sie. Was
fühle ich also? Alles nur Fake? Ich denke nicht.
Oh, Mann. Das war damals so verrückt. Wie konnte ich auch nur diesen Liebesbrief per E-Mail schreiben? Erinnert ihr
euch? Ich habe mich gar nicht so richtig in die Schule getraut. Habe Katharina gestanden, dass sie schöne Brüste hat,
aber hey - ich wollte das doch gar nicht abschicken, haha.

21.jpg

Und sie wusste das zu dem Zeitpunkt gar nicht. Dachte, es wäre nur Spam gewesen. Bis sie dann voll ausflippte.

22.jpg

Aber so fing eben alles an. Ich fand es eben süß, wo man jemanden ein Gedicht schreibt, wenn man so tut, als wäre schon
der Abschlussball. Jeder sollte dem, mit dem man gerne gehen würde, ein Gedicht schreiben. Ich bekam, glaube ich, vier.
Und darunter ebendieses süße Gedicht. Von Katharina.

23.jpg

Mist. Sie wusste gar nicht, dass ich das war. Hätte ich bloß nichts gesagt gehabt. Sie schubste mich und nannte mich
Widerling und sowas. Aber hey. Das war trotzdem der Anfang von allem.

24.jpg

Ich glaube eben nicht daran, dass die Liebe nur Bestimmung ist. Dann erklärt mir doch, was ich fühle? Ist das echt nur
Fake? Schwachsinn.
Egal. Erstmal was essen. Wenn mich denn meine Erinnerungen endlich mal loslassen würden. Mittlerweile habe ich das
Gefühl, dass mein Leben nur aus diesen besteht. Meine Erinnerungen und andere. Ein Gehirn wie ein Computer.
Gespeichert mit irgendwelchen Beiträgen. Endlosen Themen von überall her. Egal, welche Dimension.

25.jpg

Hm. Auf dem Handy kam auch nichts. Dachte, es würde sich jemand freuen, dass ich hier bin? Okay, weiß ich ja Bescheid.

26.jpg

Und so vertreibe ich mir eben die Zeit. Stopfe einen Käsekuchen nach dem anderen in mich rein und klimper rum. Boah.
Gleich wird es doch noch dunkel. Ne, da habe ich keine Lust drauf. Was braucht er denn solange?

27.jpg

28.jpg

Lalala.

29.jpg

Hmpf. Hier habe ich auch immer mit Katharina gesessen. Über jeden Mist hat man sich unterhalten.

30.jpg

„Herr Duvan? Kommen Sie einmal bitte mit? Ich möchte Ihnen die Ergebnisse mitteilen.“
Hä? Was denn bitte plötzlich so förmlich? Ih, ich hasse das.
Herr Müller steht an der Tür und hält sie mir offen. Wir gehen in die große Halle und er lächelt nur ganz breit.
„Ich habe mich wirklich nicht in Ihnen getäuscht, Herr Duvan.“

31.jpg

„Sie schienen zwar zwischendurch mal mit Ihren Gedanken woanders gewesen zu sein, aber Sie haben mit 89% bestanden.
Herzlichen Glückwunsch.“

32.jpg

Jetzt muss ich doch mal breit grinsen. Glauben kann ich das jetzt nicht gerade so wirklich, aber hey: Ich habe bestanden.
Nur hätte ich gerne den Abschlussball mitbekommen. Eben normal den Abschluss gemacht. So, wie es sich gehört. Aber
trotzdem cool, dass ich mich dann jetzt wohl auf andere Dinge konzentrieren kann.
Es kommt gerade kein Wort raus.
„Ich wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute. Passen Sie auf sich auf und wenn Sie möchten, können Sie am Ende des
Schuljahres gerne normal zum Abschlussball kommen. Das ist auch Ihre Feier.“

33.jpg

Ne, ich bin gerade wirklich sehr baff. Ich habe bestanden. Yeah. Ab nach Chestnut und das feiern. Okay, morgen dann,
aber das muss gefeiert werden. Wenigstens dann ein bisschen. Als ich nämlich so nach draußen gehe, höre ich nur die
Blätter auf der Straße wehen. Kein Empfangskomitee oder sowas. Nichts. So weiß ich ja jetzt, dass ich hier nichts mehr
zu suchen habe. Alles klar. Weiß ich Bescheid.

34.jpg

Meine Stimmung ist gerade eh total gedrückt. Toll, ich habe bestanden, aber kann es nicht richtig feiern. Und dann die
Gedanken, was mich jetzt bei Katharina erwarten wird. Ne, das ist doof.

35.jpg

Also auf geht's. Mal schauen, wann der Bus nach Willow Creek kommt. Vielleicht fahre ich dann heute schon nach Hause.
Auch egal. Oder nein. Warum? Es gibt nichts Besseres, als mit seinem großen Bruder Unmengen an Pizzen zu verschlingen
und dabei dummes Zeug zu labern. Das werde ich machen.

36.jpg

„Joel Duvan? Stehengeblieben! Du bist verhaftet, hihi.“
Ich zucke zusammen. Hmm?! Die Stimme kenne ich doch. Als ich mich umdrehe, sehe ich meine Freunde alle auf einem
Haufen. Sie grinsen mich nur an und .... Hä? Wo kommen die denn jetzt her? Meine Laune schlägt schlagartig um. Wie
cool. Echt.

37.jpg

„Raina. Hey.“
„Hey.“
„Wir lassen dich doch nicht einfach so gehen.“

38.jpg

Schließlich umarmt mich dann Svenja ganz dolle. Wow, sie kann ganz schön zudrücken.

39.jpg

„Also, Herr Müller sagte eben, dass du bestanden hast und jetzt haben wir nur den Sekt vergessen. Konfetti fehlt auch“,
sagt Christopher und umarmt mich schließlich.
Jetzt bin ich doch so richtig gerührt. Erst versinke ich total in Zweifel und dann plötzlich sind alle hier und ..... Ich dachte,
keiner würde mehr was von mir wissen wollen. Oder die Erinnerungen sind von vielen noch weg und sowas. Aber nein.
Alle kennen mich.

40.jpg

Nur Alexandra will mich nicht umarmen. Okay, cool. Auch gut. Trotzdem schön, dass sie hier ist.
„Ich hoffe, es geht dir gut in Chestnut. Deine Kur scheint ja sehr toll zu sein.“
„Äh, Kur? Ja ja. Die ist toll.“

41.jpg

Und dann kommt Alex doch auf mich zu und umarmt mich.
„Sorry. Komm einfach her, hihi.“
Raina fragt:
„Stimmt das, dass du ganz nach Chestnut ziehst? Da soll das total cool sein mit Pferden und sowas. Hihi. Dann können
wir doch mal vorbeikommen und auf einer Ranch übernachten. Deine Mutter hat uns voll die coolen Geschichten erzählt.“

42.jpg

Nur meine Stimmung verblasst gerade immer mehr, als ich in die Runde schaue. Alle sind da. Na ja fast. Warum sind
Katharina und Max denn dann nicht hier? Wissen sie von nichts? Ich habe doch allen Bescheid gegeben?

43.jpg

Erst reden auch alle durcheinander, bis ich dann die Frage aller Fragen stelle:
„Wo ist sie eigentlich? Und wo ist Max?“
„Äh.“
Die anderen schauen sich an und wissen wohl gerade nicht, was sie sagen sollen. Aber durch mich strömen gerade die
wildesten Geschichten.

44.jpg

„Na, sagt schon!“
„Äh.“

45.jpg

„Also, sie sind nicht hier, weil ....!“
Meine Augen werden immer größer und langsam breitet sich Wut aus. Nein, Moment. Noch versuche ich cool zu bleiben.
Hmpf. Es bleibt beim Versuch. Was verschweigen sie mir? Auch wenn ich es mir langsam denken kann, aber ich will es
einfach nur hören.
„Max ist mit Katharina zusammen. Sie .....!“
Die Stimmung ist nun so richtig kaputt. Mein bester Freund mit meiner großen Liebe? Echt jetzt?

46.jpg

Nein. Das reicht. Ich haue einfach ab. Braucht keiner sehen, dass mich das gerade mitnimmt. Ich und heulen? Niemals.
Einfach weg hier.

47.jpg

„Joel, warte!“

48.jpg

Gerade bricht alles bei mir zusammen. Meine Hoffnung. Meine Liebe. Und da habe ich doch gerade so einen wunderbaren
Abschluss hingezimmert. Warum mit diesem miesen Beigeschmack?
„Komm mal her, Joel. Du musst wissen, dass wir immer für dich da sind und wir uns wirklich freuen würden, wenn wir dich
mal besuchen könnten. So eine Ranch ist bestimmt richtig cool. Max und Katharina haben sich sehr verändert. Selbst mit
uns wollten sie nicht mehr wirklich viel zu tun haben. Aber wir sind für dich da und daran wird sich nie was ändern.“
Als ich mich wieder umdrehe, schauen mich alle nur nickend an. Ja, klar. Jetzt weiß ich doch, wer meine wahren Freunde
sind, oder nicht? Ich sehe es doch jetzt. Und so gehe ich zu Svenja und umarme sie.
„Danke.“

49.jpg



Ein bisschen kommt noch ....
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Hätte nie gedacht, dass ich nun doch noch so viel zu verdauen hätte. Max und Katharina? Boah. Maaaaaaaann.
„Wir können uns ja mal im Sommer treffen und ordentlich einen draufmachen. Raina und ich machen gerade
Führerschein, dann wäre das kein Problem.“

50.jpg

„Japps. Bin ich auch dafür. Ranchparty mit dem Pferd, hihi.“

51.jpg

So richtig höre ich jedoch nicht mehr zu, weil ich gerade einfach nur noch wegrennen könnte. Doch sehe ich meine
Freunde auch nicht mehr so oft. Das ist gerade mies. Am liebsten würde ich jetzt noch mit ihnen um die Häuser ziehen
oder sowas, aber das ist mir gerade so richtig vergangen. Ich möchte hier nur noch weg.
„Hört zu. Ich melde mich bei euch. Danke, dass ihr da wart und ich würde ja gerne jetzt nochmal mit euch ins Café
oder so, aber ....“
„Nein, verstehe. Alles gut. Du weißt ja, wo du uns findest.“

52.jpg

Ich kann mich gerade auch nur umdrehen und schnell gehen. Verdammt. Komm schon, Joel. Verbring den Tag mit deinen
Freunden. Wann kannst du das denn erst wieder? Komm schon.

53.jpg

Doch die Schritte werden immer und immer schneller. Die Tränen auch. Ich muss weg hier.

54.jpg

Eigentlich hätte ich es doch ahnen sollen, mit Katharina. Dass ich keine Hoffnung mehr haben brauche oder sowas. Ich
habe es gefühlt. Trotzdem habe ich gehofft, dass alles nochmal wird.

Wir sehen uns, meine Freunde. Danke, dass ihr da wart.

55.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 155.jpg

Ich bin schon mitten in der Nacht los. Konnte es nicht mehr ertragen, in Katharinas Nähe zu sein. Trotzdem hatte ich
noch viel Spaß mit Kucki und Co. Sie ziehen ja bald um und dann habe ich ja länger was von ihnen.
Max und Katharina hatten sich ja via SMS noch entschuldigt. Soll sich so ergeben haben, weil sie ja viel über mich redeten
und blabla. Aber ich hatte doch eh unnötige Hoffnung. Ich wusste doch, dass es nichts mehr wird. Aber dann mit Max?
Pfff. Nö. Ich baue mir jetzt ein cooleres Leben auf.
Versuche ich zumindest.

Als ich in Chestnut ankomme, ist es gerade mal 8 Uhr morgens. Paps wollte mich ja eigentlich am Nachmittag abholen.
Also an der Bushaltestelle.
Niemand ist hier. Hmm, ein Weihnachtsbaum? Da bekomme ich gleich wieder miese Stimmung. Ich scheiß’ auf den
Weihnachtsbaum.

1.jpg

Also setze ich mich vor die Glotze.Habe keinen Hunger. Die Pizza war dann gestern doch etwas zu viel. Ich korrigiere
mich: Die Pizzen.

2.jpg

Pfff. Max, der Idiot. Ich dachte, er wäre mein bester Freund? Aber dass er meine Lage ausnutzen würde, hätte ich nie
gedacht. Vielleicht werde ich ja wie der da. Feuerwehrmann. Kann ich alles abfackeln, was ich will, ohne dass es auffällt.
Alle Idioten einfach so abfackeln. Haha, klingt doch gut.

3.jpg

Sollte ich mal machen. Alle, die mich nerven, bekommen einen heißen Hintern. Vielleicht lernen sie dann, dass man sich
nicht mit Joel Duvan anlegen sollte. Bin stärker als alle anderen.

4.jpg

„Hey, du bist ja schon wieder da. Marc wollte dich doch erst heute Nachmittag abholen?“

5.jpg

„Quatsch mich nicht voll, ja? Hast eh keine Ahnung.“
„Wie bitte? Hmpf.“

6.jpg

Kann eh keiner mitreden, wie ich fühle und was ich so alles durchmache. Niemand sieht diese Bilder und erlebt diese
Gefühle. Niemand. Also sollen mich einfach alle in Ruhe lassen und mit ihrem normalen Kackleben klarkommen. Ich gehe.

7.jpg

Pah. Niemand kann mir was und vielleicht ist es doch besser, mal die Feuermagie für etwas Nützlicheres auszuprobieren.
Kann ja zu Katharina und auch mal das Haus abfackeln. Und anschließend dann zu Max.

8.jpg

Oder ich werde einfach gar nichts mehr machen und faul auf der Socke liegen. Abschluss ist geschafft und die Fälle von
Paps sind mir doch egal. Sind ja nicht meine Probleme, die die anderen haben.

9.jpg

Kann ja gleich mal damit anfangen, den Wecker zu zerstören. Der hat mir gar nicht meine Weckzeit vorzugeben. Ich stehe
auf, wann ich will. Und so balle ich meine Hände zusammen und spüre wieder diese Wärme. Hmpf. Bis Paps reinkommt.
Meine Hände werden wieder normal.

10.jpg

Ich richte mich schnell auf und versuche mir meine Wut nicht anmerken zu lassen. Habe jetzt eh keinen Bock, mit
irgendjemandem zu reden. Sollen alle verschwinden.

11.jpg

Und dann setzt er sich auch noch zu mir..
„Warum hast du dich nicht gemeldet? Ich hätte dich doch abgeholt. Und was ist schon wieder los mit dir? Manchmal
verstehe ich dich echt nicht mehr.“

12.jpg

Eigentlich könnte ich ihm ja jetzt alles erzählen, aber nö. Nö, und nochmal nö. Ich heule doch jetzt hier nicht rum. Gehe
lieber raus und zeige den Leuten, dass ich kein Weichei bin. Ganz einfach.

13.jpg

„Komm schon, Joel. Ich dachte, du freust dich. Immerhin hast du deinen Abschluss geschafft und das mit Katharina war
doch auch klar. Sie hatte doch schon Schluss gemacht. Was hast du dir denn noch erhofft?“

14.jpg

Okay, dann brauche ich mein lieber-Joel-Lächeln. Auf geht's.
„Nein, nein. Alles gut. Mir ist Katharina echt egal. Wirklich. Und das eben mit Jenny tut mir auch leid. Total.“

15.jpg

„Siehst du? Alles perfekt.“

16.jpg

„Und morgen werde ich dann mit dir loszuziehen und den Fall lösen. Ganz bestimmt. Japps. Ich bin voller Tatendrang,
wie du siehst.“

17.jpg

„Und wieso glaube ich dir das gerade nicht?“

18.jpg

„Du hast deine Prüfung bestanden und eigentlich wollten wir hier für dich eine kleine Überraschungsparty schmeißen.
Sei doch froh darüber und schau endlich nach vorne. Häng dich nicht immer an irgendwas fest und sei enttäuscht. Das
ist doch Mist so. Du wolltest doch immer mit mir durchstarten. Jetzt kannst du es.“
Paps steht auf und geht zu mir. Er hält seine Hand in meine Richtung und möchte, dass ich aufstehe.
„Du weißt gar nicht, wie stolz ich auf dich bin.“

19.jpg

Er nimmt mich in den Arm und klopft mir auf den Rücken.
„Ich habe mit deiner Mam gesprochen und auch sie ist mega stolz auf dich. Jeder. Doch wir können es auch nicht riskieren,
dass du wieder zur Zeitbombe wirst.“
„Okay, du hast recht. Sorry.“

20.jpg

Aber das beruhigt mich gerade wieder. Meine Wut verfliegt. Dieser Hass und das alles. Ich dachte, ich hätte das unter
Kontrolle?
Nur mein größtes Problem ist auch, dass ich Paps so viel erzählen möchte und man kann eben nicht. So viel muss man
für sich behalten, obwohl Paps der Einzige ist, dem ich wirklich alles anvertraue.

Ich entschuldige mich bei Jenny. So helfe ich noch beim Auspacken der ganzen Weihnachtssachen. Trotzdem schade,
dass ich diese Weihnachten nicht mit Katharina Arm in Arm verbringen werde. Es tut weh.

21.jpg

Bsssst ......

21a.jpg

Woah. Wieder Bilder.

22.jpg

Wo ist das? Und wer ist das?

22a.jpg

23.jpg

Warum kann ich mit ihnen nicht reden?
Der eine schaut mich plötzlich auch an und grinst.
„Finde Jasmin.“
Waaaaaah? Creepy gerade. Echt.

23a.jpg

Kucki hat mir ja von so einem Weltenwanderer erzählt. Da musste ich auch viel drüber nachdenken. Sowas würde ich
auch irgendwie gerne mal können. Einfach durch die Welten reisen. Hmm. Ich soll Jasmin finden? Ist er das vielleicht?
Also dieser Weltenwanderer? Gruselig.

24.jpg

Passen würde es ja. Aber warum soll ich sie finden? Okay, dass da irgendwas ist, weiß ich ja. Aber was ist so besonders
an Jasmin? Hmm. Ich frage mal Kucki, ob sie mir sagen kann, ob der das ist.
Und dann muss ich doch wieder schmunzeln. Meine Großeltern. Wie jung.

24a.jpg

25.jpg

Wenn ich sie nur fragen könnte.

26.jpg

27.jpg

Ich komme zu mir und setze mich auf die Couch. Den Fernseher nehme ich wieder voll wahr und sortiere, was gerade
passiert ist. All meine negativen Gedanken sind plötzlich weg.

28.jpg

Eben noch so wütend und dann sprachlos. Dann nur noch nachdenklich. Ob ich da wirklich nochmal hin soll? Jasmin
meinte, sie hätte mich insgesamt dreimal gesehen. Was würde passieren, wenn ich einfach nicht mehr hingehen würde?
Hmm. Keine Ahnung. Aber ich kann jetzt auch nicht einfach zu Paps gehen und sagen, dass hier was Magisches im Busch
ist. Wenn das dann an die Öffentlichkeit kommt, dann ist der Horror groß. Hmm.
Nein, ich gehe nochmal hin. Muss ich dann ja wohl.

29.jpg

„Heee. Ich habe mit Emilio telefoniert und weißt du, was er gesagt hat?“

30.jpg

„Ich soll mal mit dir spielen und er meinte, dass man auch richtig cool mit dir Pizza essen kann. Hast du da mal Lust zu?
Also nicht, dass du jetzt mein bester Freund wirst, denn das bleibt immer noch Emilio. Du verstehst sowieso nichts und
wenn ich dann erzähle, was ich so toll finde, dann bist du da eh zu doof zu. Ich weiß ganz viel, weißt du? Wenn ich
anfange zu rechnen, dann bin ich richtig gut und Formeln und sowas kann ich dir auch im Nu zeigen und ...... Kannst du
überhaupt irgendwas Spannendes?“

31.jpg

Wenn er wüsste, haha.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 156.jpg

Okay, so ganz gut geht es mir nicht und eigentlich habe ich auch keinen Bock dazu, irgendwelchen Mädchen zu helfen,
aber Kucki und diese Stimme möchten das eben von mir. Bin ich jetzt irgendein Auftragnehmer oder sowas? Komme mir
vor, wie in einem Spiel, wo man Quests lösen muss. Pff.
Mal überlegen. Vielleicht kann ich ihr ja was zu essen bringen? Sie hat bestimmt Hunger. Und dann mal weitersehen.
Trotzdem ja irgendwie cool, dieses kleine Mädchen da immer zu sehen.
Ach, und wisst ihr was? Ich hasse Katharina und Max. Idioten und .... pffff.

1.jpg

Aber klar. Ich bin eben der Obermagier oder was auch immer und wenn ich erstmal zaubern kann, dann kann mir eh
keiner was und deswegen werde ich wohl helfen. Jupp. Will immerhin ein guter Obermagier sein. Boah nein. Ganz ehrlich?
Ich fühle mich im Moment total zermatscht. Keine Ahnung, was ich als Nächstes tun soll.

2.jpg

Weiß ja nicht mal, ob Jasmin diese Sandwiches mag. Mir eigentlich auch egal. Soll froh sein, dass ich ihr was mache.
Schön verpackt und so. Bin ich nicht nett?

3.jpg

Ich geh’ jetzt nur noch geradeaus und gucke gar nicht mehr nach hinten. Wer mir im Weg steht, den baller’ ich weg. Wie
in einem Spiel. Auch wenn ich Shooter nicht so mag. Bin ja eher so der Rollenspiel-Gamer.
Den anderen erzähle ich aber auch nichts davon, dass ich da jetzt hingehe. Könnte ich zwar, aber ist ja jetzt eh mein Bier.
Wenn sie das alles erfahren, dann … Hm. Nachher habe ich dann Probleme und nehmen mich fest? Fangen an Experimente
an mir durchzuführen und zwingen mich, dass ich zaubere und sowas. Nope. Ohne mich.

4.jpg

Also auf zur Ruine. Gespannt bin ich jetzt trotzdem, ob ich das kleine Mädchen sehe. Ja, das ist im Moment so ein komisches
Ding. Keine Ahnung. Eigentlich scheiß’ ich auf alles und möchte einfach nur on Tour mit Paps. Aber dann will ich auch wieder
gucken, was ich alles so kann. Eben cool sein, versteht ihr? Ach, keine Ahnung.

5.jpg

„Jaaaaa, wo bist du, kleines Mädchen? Zeig dich. Komm schon.“
Aber außer die Schneeflocken, fühle ich gar nichts.

6.jpg

Eine Weile bleibe ich stehen und denke, dass ich irgendwas höre. Hm. Aber es ist so leise.

7.jpg

Gehe ich mal etwas weiter. Muss sowieso aufpassen, dass mich keiner sieht. Obwohl. Soll denen doch scheißegal sein.
Ich arbeite nun ja mit Paps an dem Fall. Sollen dann alle ihre Klappe halten.
Ich gehe ein Stück weiter und dann mal gucken, ob was passiert. Manchmal denke ich ja, ich bin bescheuert oder so,
weil ich das mache. Aber hey, ich bin der Obermagier. Ich darf sowas. Und Katharina weiß es halt nicht zu schätzen,
einen Obermagier als Freund zu haben.

8.jpg

„Hihi, Opa. Komm, wir spielen.“
Höre ich plötzlich ganz leise. Sehe aber nichts.

9.jpg

„Nein. Kommt jetzt erstmal essen. Dann könnt ihr spielen.“
Sagt schließlich eine ältere weibliche Stimme.

10.jpg

Ich höre Schritte. Teller, die aus einem Schrank geholt werden. Das Knarren des Fußbodens. Aber eben sehr leise. Hm.
Warum waren die Bilder das eine Mal so klar?

11.jpg

Bis es mich auf den Boden zieht. Nur diesmal sehe ich schwarze Bilder vor Augen.

Schwarz.jpg

12.jpg

Woah. Bis ich dann Kälte spüre. Wieder diese Kälte, die sogar unter meine Jacke kommt. Als wenn ich hier gerade im
T-Shirt rumlaufen würde.
Bis ich dann wieder eine hallende Szene höre. Jemand klopft an die Tür. Schritte, auf dem Holzboden.
„Hallo, Tante Dana. Hast du mir wieder etwas mitgebracht?“
Lachen ist zu hören. Kinderlachen. Die kleine Jasmin scheint glücklich zu sein.

13.jpg

„Natürlich habe ich das. Schau mal. Eine Puppe. Ist sie nicht schön?“

14.jpg

Nur, warum sehe ich diesmal nichts? Ich hatte alles klar vor Augen, aber diesmal eben nur diese Stimmen. Bis ich dann
gar nichts mehr höre. Irgendwie war ich dort, aber irgendwie auch nicht.
Also stehe ich langsam auf. Etwas durcheinander. Es braucht einige Zeit, bis ich wieder in dieser Welt bin.

15.jpg

Ich bemerke, wie jemand hinter mir ist. Verdammt. Hat mich jemand gesehen? Ich muss hier schnell wieder weg. Doch
als ich mich umdrehe, ist es Jasmin.

16.jpg

„Hast du sie wieder gesehen?“

17.jpg

„Pff. Sollte ich denn?“
Ich patze sie total an.

18.jpg

Sie kommt auf mich zu und scheint nicht gerade erfreut über meine Antwort zu sein. Ja, was auch? Ich bin eh mittlerweile
am Überlegen, ob ich mich da nicht doch raushalten soll. Ist doch nicht mein Bier! Hmpf. Aber dann muss ich wieder dran
denken, dass sie ihre Familie verloren hat. Soll ich dann wirklich so ein Arsch sein? Und was kann sie denn jetzt für meinen
Beziehungsstress? Ja, das ist voll Stress. Und außerdem hat sie mir in die Eier getreten. Sowas vergesse ich ganz bestimmt
nicht.

19.jpg

„Ach, was soll's? Ich hab dir was zu essen mitgebracht. Hoffe, du hast auch eine Bleibe. Weiß ja nicht.“

20.jpg

Ich gebe Jasmin die Tüte.
„Hab da auch noch ein bisschen Obst reingepackt und sowas.“

21.jpg

Bis wir dann nur dastehen und nichts sagen. Ja, was? Keine Ahnung. Wenn ich auf der Straße leben müsste und so, dann
wäre das auch nicht leicht und ich wäre dankbar für Essen. Schaut sie euch doch mal an. Sie müffelt und so. Trägt immer
die gleichen Klamotten. Ich bin doch nicht blöd.

22.jpg

„Okay. Danke. Ich. Ich habe wirklich Hunger. Und ....“
Hätte jetzt nicht mit gerechnet, dass sie davon so gerührt ist. Oh, Mann. Und dann ist es noch so kalt. Das ist doch ätzend.
Mir muss was einfallen. Vielleicht kann ich ihr ja helfen?

23.jpg

Nur dann muss ich doch mal was klarstellen:
„Bilde dir jetzt aber nichts ein oder so. Also klar, ich helfe, aber das war es dann auch. Immerhin hast du mir in die Eier
getreten und meinst du, das ist cool? Ihr Mädels habt echt was gegen mich. Also schöne Augen brauchst du mir jetzt
nicht machen, ja? Hab dir halt was mitgebracht, aber das war es dann auch.“

24.jpg

„Und außerdem kenne ich dich nicht und werde bestimmt nicht mein Leben für dich aufs Spiel setzen. Klar? Ey, ich mach’
schon genug durch und das hier darf nicht ausarten. Weiß ja nicht mal, wer du bist und bei Fremden passe ich halt auf.“

25.jpg

„Okay, verstanden. Waren klare Worte, aber ich weiß ja auch nicht mal, wer du bist. Schon mal drüber nachgedacht?“

26.jpg

„Hab ich doch gesagt, oder nicht? Ist doch auch egal. Joel eben. Wohne dahinten. Bei Isabelle. Also, äh. Ich geh’ dann
mal. Komm bitte nicht zu mir nach Hause und halte dich weiterhin versteckt. Kein Bock, auf Ärger. Nachher bin ich
dann ein Komplize oder sowas. Will ich nicht.“
Ja, ich bin maulig.

27.jpg

So, egal. Ich gehe wieder nach Hause. Habe mein Soll für heute erfüllt und jetzt haue ich mich an den PC und zocke.

Als ich durch die Tür komme und meine Jacke ausziehe, sehe ich jemanden im Wohnzimmer telefonieren.
„Nein, alles gut. Ich erledige das.“

28.jpg

Als er sich umdreht und auf mich zukommt, überlege ich erst. Hmm. Kennen tu ich ihn, aber woher?

29.jpg

„Hey, Joel. Wie geht’s? Bisschen abgefahren, aber ich bin dein Opa. Du hattest mich doch mal im Gefängnis besucht,
weißt du noch?“
„Äh.“


30.jpg

Der Typ hat doch Jimmy ermordet und wegen seiner Machenschaften sind wir doch in so einen Mist reingeraten. Was
will der bitte hier? Egal, wo ich im Moment hingehe: Ich fühle mich absolut nicht wohl dabei.
„Äh, ich. Nun ja. Ich würde gerne eine Weile bei euch wohnen und .....“

31.jpg

„Lass mich machen. Hör zu, Joel. Sven kann uns im Fall Jimmy sogar ziemlich helfen. Ich habe seinen Fall noch einmal
durchgeschaut und ich konnte den Anwalt davon überzeugen, dass er unschuldig ist und nur aus Notwehr handelte.
Nun weiß er nicht wohin und da habe ich ihm angeboten, dass er erstmal hierbleiben kann. Wäre das denn okay, für
dich?“
„Äh, ich .... Wir haben doch gar keinen Platz mehr?“

32.jpg

Wie will er denn bei Jimmy helfen können? Der Fall ist doch vom Tisch? Und dann plötzlich habe ich einen Opa und .....
Ach, Mann. Lasst mich doch alle in Ruhe.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 157.jpg

Heute möchte ich mit Paps über die allgemeine Situation reden. Das kann echt so nicht weitergehen. Auch ein Teenager
hat seine Grenzen und die sind jetzt erreicht.
Schön, dass ich einen Opa habe, aber ich kenne diesen Mann nicht und er sitzt hier, als wäre es das normalste unseren
Kühlschrank leerzuessen. Da werde ich langsam so richtig sauer. Schaut euch das doch mal an. Er isst und isst.

1.jpg

Also gehe ich direkt zu Paps. Mich nervt das ja gerade, dass er dagegen nichts tut. Schraubt in Ruhe rum, während Sven
eben alles aufisst. Boah, ich platze bald. Am liebsten würde ich ihm jetzt einen Feuerball ins Gesicht jagen.

2.jpg

„Paps? Kann ich dich kurz sprechen?“

0.jpg

Er hört auf zu schrauben und schaut mich an. Das scheint dann wohl ein „Ja“ zu sein. Aber dass er so ruhig ist, beruhigt
mich gerade wieder.

3.jpg

„Du, ich äh. Ich finde die Gesamtsituation gerade nicht schön. Egal, wo ich bin: Ich kann mich einfach nicht zurückziehen.
Wozu habe ich denn sonst mein Zimmer? Eigentlich ist es doch MEIN Zimmer, aber Sven kommt da jetzt immer rein und
stört mich. Hallo? Auch ich habe Privatsphäre.“

4.jpg

„Sven ist trotzdem mein Vater und das wurde belegt. Mich würde schon interessieren, was das mit Jimmy auf sich hat.
Als ich den Fall nochmal durchgegangen bin, stimmte da was nicht. Und jetzt ist es meine Aufgabe rauszufinden, was.
Klar, bin ich ihm böse, dass ich eher bei meinem Onkel aufgewachsen bin, aber er ist jetzt nun mal da und das möchte
ich nutzen.“

5.jpg

„Sven meinte, dass Jimmy damals nie so aggressiv war. Eigentlich eher unauffällig. Und du sagtest, dass du ihn gesehen
hast? In deinen Erinnerungen? Böse Schwingungen und das alles? Joel, ich möchte dir nur helfen, aber eben auch meinen
Vater kennenlernen.“

6.jpg

„Wir wollen das Haus bald ausbauen und neu renovieren. Dann haben wir wieder genug Platz. Das Baby braucht ja auch
noch ein Zimmer.“
Paps und ich schauen uns schließlich nur noch an.

7.jpg

„Okay. Gut. Alles klar. Dann soll es so sein. Ich möchte aber nicht, dass er nochmal einfach in mein Zimmer kommt. Mein
Zimmer und meine Privatsphäre.“

8.jpg

Hm. Alles geklärt, ist was anderes. Sven räumt ja nicht mal seinen Teller wieder weg. Was ist das für ein Vogel? Ich verpiesel
mich in mein Zimmer und schließe ab. Schaue ich fernsehen und mir kann keiner auf die Füße treten. Wohlfühlklamotten
an und ab aufs Bett.

9.jpg

Gut eine Stunde wird das auch was. Bis dann immer irgendwas draußen rumpelt oder Musik aufgedreht wird. Ach, und
jedes Wort versteht man dann auch noch. Jetzt werde ich langsam richtig sauer. Ich habe schon andere Probleme und
bin doch eh schon mies drauf. Jetzt reicht's.
Ich ziehe aus. Das sage ich Paps jetzt klipp und klar.
„Kann ich dich nochmal sprechen?“

10.jpg

Wie kann dieser Mann nur so tiefenentspannt sein? Ich drehe hier fast durch und er ist so ruhig. Das kann echt nicht
wahr sein.

11.jpg

„Also, Paps. Es reicht mir. Wirklich. Ich habe die Schnauze voll. Ich werde ausziehen.“

12.jpg

„Und außerdem möchte ich, dass Sven verschwindet. Ein für alle Mal. Das Baby will ich auch nicht. Wenn ich Detektiv
werden soll, dann brauche ich meine Ruhe, okay? Außerdem nervt mich Isabelle mit ihrer Fürsorglichkeit. Langsam
reicht es. Ich bin doch kein kleines Kind mehr. Mann, Mann, Mann. Will einfach nur meine Ruhe haben.“

13.jpg

„Ich habe gerade meine Freundin und meinen besten Freund verloren. Ich hasse die beiden und jetzt kommt eben noch
das. Man kann ja nicht mal mehr in Ruhe aufs Klo gehen. Boah, ich platze bald.“

14.jpg

In mir steigt wieder so eine Wut hoch. Nein, eher Frust. Oder beides. Ich halte das einfach nicht mehr aus. Und er steht
da und schaut mich nur an.
„Moment. Ist dir das etwa egal? Hallo? Ich will ausziehen?!“
„Natürlich ist mir das nicht egal. Aber ich sagte doch, dass wir bald alles ausbauen. Und so schlimm ist es doch gerade
auch wieder nicht. Du überspannst nur gerade wieder ordentlich den Bogen. Denk an dein Glas Wasser.“

15.jpg

„Ich scheiß’ auf mein Glas Wasser, ja?“

16.jpg

„Deswegen werde ich jetzt ausziehen. Ich suche mir eine schöne Wohnung. Für mich ganz alleine. Das hilft mir mehr, als
so ein blödes Glas Wasser. Auf Wiedersehen, Paps.“

17.jpg

Ich gehe. Ein für alle Mal. Hole jetzt meine Sachen und dann nichts wie weg. Mich kann niemand aufhalten. Sven reichte
mir. Pah. Sachen packen und ab geht's.

18.jpg

Einfach losgehen und nicht nach hinten schauen. Genau das ist mein Ziel.

19.jpg

Aber irgendwie komme ich nicht weit. Ein heftiger Schneesturm zieht auf und wo will ich überhaupt hin? Keine Ahnung.
Ne, du. Das ist mir jetzt doch etwas zu heftig. Ih, ne.

20.jpg

Schnell wieder zurück ins Warme.

21.jpg

Als ich eben da so draußen war, war der Sturm zwar schlimm, klar. Aber ich habe mich schnell wieder beruhigt. Warum
habe ich nur diese Worte gesagt? Das tut mir gerade so leid. Die anderen können doch absolut nichts dafür, dass das
so mit Katharina und Max lief. Verdammt.
Und so bringe ich wieder meine Sachen ins Zimmer und schaue einfach nur aus dem Fenster. Mit Tränen in den Augen.

22.jpg

„Können wir dann jetzt endlich mal normal reden?“

23.jpg

„Nein, nicht heute, Paps. Sorry. Ich. Ich bin alle, okay? Sorry wegen eben.“
Und so ziehe ich mich den Rest des Tages im Zimmer zurück. Wann hören diese Gefühlsschwankungen nur wieder auf?
Sie werden immer stärker und ich kann einfach nichts machen.

* * * * * * * * * *

Am nächsten Morgen klingelt natürlich wieder pünktlich um vier der Wecker. Ich mache mir erstmal Pfannkuchen. Habe
kaum geschlafen und diese Zuckerbombe brauche ich jetzt einfach mal.

24.jpg

Später kommen auch Jenny und Paps dazu. Wieder so schön ruhig und harmonisch. Herrlich. Doch, Moment ....

25.jpg

„Äh. Waren wir nicht mal mehr?“

26.jpg

Plötzlich steht Jenny heulend auf und schiebt den Stuhl mit Wucht an den Tisch. Ähm.

27.jpg

„Joel? Ist das jetzt dein ernst? Wieso reitest du da jetzt drauf rum? Was ist los mit dir?“
„Hmm?“

28.jpg

Gerade weiß ich wirklich nicht, worum es geht. Entweder habe ich ein tierisches Blackout oder ich habe echt was verpasst.

29.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 158.jpg

Ich schaute mich vorhin noch mal überall um, denn Paps, Jenny und ich sind wirklich alleine hier. Traue mich gerade
nicht, da mal nachzufragen. Keine Ahnung, was hier passiert ist, aber das ist uncool. So uncool, dass ich noch alles weiß.
Gestern waren doch noch Sven hier. Isabelle und Lukas. Wo sind sie?
Zur Ablenkung zocke ich etwas. Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Bin ich schon wieder in einer anderen Dimension?

1.jpg

Nein, ich will es jetzt wissen. Ich will wissen, was hier passiert ist. Der Weihnachtsbaum ist doch auch noch da? Das Datum
stimmt und das alles.

2.jpg

Selbst der Schneemann ist noch da, den ich letztens aus Langeweile gebaut hatte.

3.jpg

Jedes einzelne Huhn. Hm.

4.jpg

Candy ist da.

5.jpg

Okay, okay. Ich gehe mal rein und ruf Emilio an. Mal fragen, wie es so mit dem Umzug läuft.
„Alter, ich hab gemerkt, dass dein Bett kaputt ist. Junge, bin voll froh, dass ich dann bald mal 'nen Neues hole, wenn wir
wegziehen. Dann 'nen Wasserbett, oder sowas.“
Alles klar. Auch alles beim Alten.

6.jpg

Kontakte sind auch noch alle im Handy. Außer eben Max und Katharina. Die habe ich gestern rausgeschmissen. Nein,
ich rege mich jetzt aber nicht darüber auf.
Ich rufe echt alle durch, die gerade erreichbar sein könnten.
„Okay, freut mich, dass es dir gutgeht.“

7.jpg

Verdammt nochmal. Was ist hier passiert? Ich denke nach. Mir fällt ein, dass ich ja gestern ziemlich mies drauf war. War
das vielleicht der Grund? Eigentlich soll ich ja ein Glas Wasser trinken, wenn ich mies drauf bin. Hmm. Was hatte ich denn
gestern gesagt? Ich war doch nur ..... sauer ...... auf ...... Sven ...... dem....... Baby und. WAAAAAAAS?????!!!! Nein, das kann
nicht sein.

8.jpg

Hat meine Wut das etwa angezettelt? Nein, sowas würde ich nie machen. Nie. Außerdem wüsste ich nicht, dass ich sowas
machen könnte. Und wenn doch?

9.jpg

Okay. Mal Kucki anrufen und fragen. Sie kann bestimmt helfen.
„Hey, du. Ich wollte dich mal was fragen.“
„Erzähl.“
„Ähm, Paps hat gestern erzählt, dass Sven beim Fall helfen könnte. Also wegen Jimmy und den bösen Magiern und so.“
„Ähm, welcher Sven?“

10.jpg

„Na, mein Opa halt.“
„Ähm, soviel ich weiß, ist dein Vater bei seinem Onkel aufgewachsen. Keine Ahnung. Joel? Was ist los?“
Ich bleibe eine Weile ruhig und überlege weiter.

11.jpg

„Du. Und, ähm. Freust du dich schon aufs Baby? Ich irgendwie schon. Muss mich nur erstmal dran gewöhnen, hehe.“
„Welches Baby? Meinst du von Emily und Maik? Klar, freue ich mich.“
„Äh, Jenny?!“
Also langsam werde ich nervös. Mam und schwanger? Niemals.
„Jenny kann doch gar keine Kinder bekommen. Joel??? Was hast du gemacht????“

12.jpg

„Kucki. Ich. Ich weiß nicht. Ich war gestern so sauer und habe das Wasser nicht getrunken. Bin so fertig und ..... und dann
wollte ich ausziehen und .... verdammt nochmal. Ich wollte meine Ruhe haben und hab halt gesagt, dass sie verschwinden
sollen und ich kein Bock mehr habe und ....“

13.jpg

Ich versuche trotzdem jetzt ruhig zu bleiben, damit die Situation nicht ausartet. Auch wenn ich gerade so richtig heulen
könnte.
„Oh, nein. Verdammt. Ich habe doch gesagt, du sollst Wasser trinken, wenn du wütend bist? Warum hast du das nicht
gemacht? Joel, du musst vorsichtig sein. In dir scheint eine dritte Fertigkeit aktiviert worden zu sein. Manipulation. Anders
kann ich mir das nicht erklären.“

14.jpg

„Joel. Sei bitte vorsichtig. Wir sind bald da. Manipulation ist gar nicht gut. Schwarze Magie.“
„Aber warum erinnere ich mich an sie?“
„Das ist normal. Aber die Erinnerungen verschwinden nach und nach. So wie du die Erinnerungen an die alte Dimension
verlierst. Joel, hör zu. Ich komme bald rum. Vielleicht frage ich Marc, ob er mich abholen kann. Nein, nein, nein. Nicht
Manipulation. Hmpf. Und da haben wir das bislang so schön hinbekommen. Ich melde mich. Muss los.“
Toll. Das hilft mir jetzt auch nicht weiter. Okay, also brav Wasser trinken. Das tut mir gerade alles so leid. Ich. Hmpf.

15.jpg

Nein, ich muss jetzt ruhig bleiben. Es darf nicht noch mehr passieren. Kucki war sich so sicher, dass es das ist.
Deswegen entschuldige ich mich jetzt erstmal bei Jenny.
„Hey, es … es tut mir leid. Ich äh. Keine Ahnung. Ich habe im Moment wohl einen richtigen Blackout und weiß nicht mal
so richtig, was passiert ist. Da bin ich ehrlich, okay? Und äh.“

16.jpg

Hm. Dann frage ich mich aber, was mit Isabelle passiert ist? Muss ich Kucki mal fragen. Ganz vergessen eben. Warum
erinnere ich mich nicht an alle dem, was jetzt neu passiert ist?
„Läuft alles ein bisschen durcheinander im Moment und ich bin ja eigentlich sauer auf Katharina und Max und ähm.
Wenn du möchtest, können wir ja mal zusammen was machen oder so. Haben wir ja auch noch nicht gemacht. Also,
nein, kein Date. Einfach nur so von zukünftiger Stiefmutter und Stiefsohn so. Weißt du, was ich meine?“
Oder heiraten die beiden jetzt gar nicht?

17.jpg

„Okay. Ja. Klingt gut.“

18.jpg

„Ich vermisse meine Mutter halt sehr, weißt du? Als wir das Haus hier geerbt hatten, da fühlte ich mich schuldig, weil ich
für sie nicht da war. Sie war hier ganz allein auf der Ranch. Ich hätte viel eher herkommen sollen.“

19.jpg

„Okay.“
Mehr bekomme ich nicht raus. Ich senke meinen Kopf und weiß nun echt nichts mehr. Es tut mir so unendlich leid.

20.jpg

Deswegen ziehe ich mich lieber erstmal zurück, damit nicht noch mehr durch mich zerstört wird. Habe eh keine Lust mehr,
euch noch weiter von dieser Misere zu erzählen. Das möchte ich einfach so nicht festhalten. Das bin nicht ich.

21.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 159.jpg

Ja, es klingt doof, aber ich saß hier echt zwei Tage auf meinem Bett und habe den Fernseher angestarrt. Zwischendurch
mein Glas Wasser und mir ging es gut. Wirklich. Besser als jetzt wieder sauer zu sein und alles kaputtzumachen. Wisst ihr,
wie blöd das ist, jetzt mit dieser Schuld leben zu müssen? Paps hatte mich zwischendurch gefragt, wie es mir denn geht
und was ich habe, aber ich kann aktuell mit ihm noch nicht drüber reden.
Jenny kommt zu mir. Jetzt muss ich wieder vorsichtig sein. Nichts falsch machen.

1.jpg

„Hey, du. Hast du Lust nachher mit uns den Baum zu schmücken? Wir wollen langsam alles weihnachtlich machen.“

2.jpg

„Hm, ich weiß nicht. Fühle mich noch nicht gut und ich möchte Weihnachten nicht versauen.“
„Wieso solltest du uns Weihnachten versauen? Du musst wissen, dass es auch mir schwerfallen wird, aber ich freue mich,
euch beiden zu haben. Ihr seid so witzig und ich bin froh, dass Emilio mich deinem Vater vorgestellt hatte. Egal, was ist,
fühle ich mich wohl.“
„Okay, das freut mich. Und ja, ich komme nachher, um mit euch den Baum zu schmücken. Ein bisschen Zeit brauche ich noch.“
„Alles klar. Ich freu´mich.“

3.jpg

„Wann wollt ihr eigentlich heiraten?“
Ich hoffe wenigstens, dass ich ihnen das nicht kaputtgemacht habe.

4.jpg

„Nächstes Jahr erst, hihi.“
Schließlich geht sie aus meinem Zimmer und ich fange wieder an, den Fernseher anzustarren. Viele Worte habe ich einfach
noch nicht. Nachher sage ich wieder was Falsches.

5.jpg

Nein, nein. Ich muss jetzt aufstehen und mit anpacken. Immerhin muss ich noch zu Jasmin. Mist. War auch ein Fehler,
sie da jetzt allein zu lassen. Und in letzter Zeit denke ich sogar viel an Tessa. Auch nicht erzählen zu können, dass ihre
beste Freundin doch noch lebt, tut mir sehr weh. Aber irgendwas wird mir schon einfallen. Irgendwann.
Erstmal ist es mir wichtig, nicht noch mehr Glück zu zerstören. So wie dieses hier:

6.jpg

Sie sind so glücklich miteinander.

7.jpg

„Du bist so wunderschön. Und ich freue mich für dich, dass du mit Emilio wieder anfängst, Musik zu machen. Stelle ich
mir zwar witzig vor, aber ich bin gespannt.“
„Hihi.“

8.jpg

Ich schmunzle und komme wieder zu mir. Nein, es muss weitergehen. Kucki kommt ja gleich. Dann ist alles wieder gut.
Sie möchte heute wieder mit dem Bus fahren. Bislang musste Paps auf jeden Fall noch nicht los, haha.
So hole ich die Kugeln aus dem Vorratsraum und los geht's. Ein bisschen Weihnachtsstimmung muss her.
„Meine Mutter hat die roten Kugeln geliebt.“
Sie lächelt jedoch.

9.jpg

„Kann das sein, dass der Baum etwas schief steht?“
„Hm. Meinst du?“

10.jpg

Kurz verfliegt wirklich alles, was wir so auf dem Herzen haben. Weihnachten ist einfach wunderbar. Und vielleicht werde
ich dieses Jahr das Fest nicht mit einem Mädchen verbringen, aber nächstes Jahr? Ja, auch so weit sind meine Gedanken
schon.

11.jpg

Es klingelt an der Tür. Kucki wieder mit ihrer schrägen Mütze. Super. Schon fühle ich mich sicherer. Sie hat auch wieder
viele Infos für mich und möchte bis zum Umzug bei uns bleiben. Neujahr geht es los, sagen sie. Und vielleicht komme
ich dann auch mal ein bisschen mehr raus, um alle im Dorf kennenzulernen. Das wäre schön. Jetzt traue ich mich noch
nicht so.

12.jpg

„Heeey, mein großer Lieblingsmagier, hihi.“
„Äh.“

13.jpg

Wow, sie ist echt ohne Probleme hierhergekommen. So wie Kucki wohl lernen muss, muss ich das auch.
„Du, wir reden aber später in Ruhe. Ich habe eine lange Fahrt hinter mir. Nur ich passe auf, dass du immer schön dein
Wasser trinkst. Keine Angst. Ich bin jetzt da und wir schaukeln das.“
„Klingt gut.“

14.jpg

Endlich fühle ich mich wirklich etwas sicherer. Diese Stütze fehlte mir. Klar, ich könnte auch Paps fragen, aber mit dem
Wissen, was ich habe, bringe ich es aktuell noch nicht übers Herz. Sorry, aber wegen mir ist das Baby nicht mehr da. Soll
ich ihm das einfach so auf den Tisch knallen? Selbst mit Jasmin halte ich immer noch dicht. Nein. Nicht auch sie soll noch
in Gefahr kommen, nur weil ich wieder am Schusseln war.

15.jpg

„Joel, nun guck nicht so betrübt. Auf geht's. Es kann nur alles besser werden.“
„Hmpf.“

16.jpg

Und so bereiten wir uns auf Weihnachten vor. Etwas Ablenkung tut mir jetzt gut und vielleicht ist das ja jetzt auch der
Anfang von allem? Auch wenn ich einen riesen Fehler gemacht habe, kann ich auch vieles doch ganz gut machen. Erinnert
euch an Jasmin. Keine Ahnung, wie man heilt, aber ich habe ihr geholfen.

17.jpg

Auch Kucki ist ab sofort da. Ob sie damals auch so mächtig war, wie ich? Es ist schade, dass sie es nicht mehr ist. Am
liebsten würde ich ihr diese ganze Magie geben und sie macht weiter. Immerhin kennt sie sich am besten damit aus.

18.jpg

Ich fühle mich immer oft allein mit der ganzen Magie. Fühle mich hilflos. Nachher zerstöre ich wirklich die ganze Dimension.
Wer weiß, was als Nächstes kommt?

19.jpg

Nein, nein, Joel. Hör auf jetzt. Mann, du packst das.

Paps macht schließlich Waffeln. Lecker. Wann habe ich die das letzte Mal gegessen? Da war ich noch so ein kleiner Knopf.

20.jpg

„Ähm, ich. Ich finde es toll, hier zu sein. Das wollte ich nur mal sagen. Ihr seid echt eine coole Familie und ähm ....“
Ja, so ganz kann ich mich gerade noch nicht so ausdrücken, da mir einfach noch der Scheiß von letztens auf der Niere
liegt. Ich gebe mir aber Mühe.

21.jpg

„Und Jenny? Du wolltest doch mit mir mal losziehen. Kaffee trinken, oder sowas. Ne, echt cool. Das mache ich. Das ähm.
Das wird cool.“

22.jpg

Paps spürt natürlich, dass irgendwas ist. Unauffällig zu sein, ist gerade nicht einfach.
Aber irgendwann lockert die Runde dann doch auf und wir fangen an Zukunftspläne zu schmieden oder Witze zu erzählen.
Das wird schon, oder nicht?

23.jpg

Denn ich bin immer noch Joel Duvan. Ein normaler Teenager, mit normalen Problemen und ab und an mal Pickeln im
Gesicht. Zum Glück bleiben die bei mir aus. Also meistens. Ich werde morgen Jasmin aufsuchen und da sein. Für sie
muss das doch echt mies sein, jetzt so alleine vor Weihnachten zu sein.

24.jpg

Okay, ich bin da so dieser Obermagier, aber krass finde ich das Teil auf dem Rücken schon. Wir müssen eben nur beste
Freunde werden.
Ich bin nämlich ein weißer Magier und kein schwarzer. Damit das schon mal klar ist.

25.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 160.jpg

Der Morgen danach startet mit einer mauligen Kucki. Wisst ihr, jetzt geht es mir etwas besser und nun kommt Kucki
um die Ecke. Ist das jetzt ein Test?

1.jpg

Sie knurrt, tut und macht und langsam vermiest das dann doch etwas die Stimmung am Tisch. Also frage ich einfach
mal nach:
„Was ist denn jetzt mit dir los, Kucki? Du bist doch hier und die Welt ist bislang noch nicht untergegangen. Ist doch
alles gut.“

2.jpg

„Miguel ist immer noch hinter dem Tor eingesperrt und ich kann nichts machen. Das nervt mich, ja?!“
Wow, was für ein patziger Ton.

3.jpg

„Miguel und ich kamen uns näher, vor diesem ganzen Spektakel. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie liebevoll er ist.
Mann, ja. Er hatte seine vollbusige Miranda in der anderen Dimension, aber er … nun ja. Er.... Ach, das geht euch nichts an.“

4.jpg

„Moment, mal. Mit Miguel meinst du diesen einen Zirkusclown, der mal hier war?“
Selbst Paps wird jetzt hellhörig.

5.jpg

Bis sie dann wieder diesen bösen Blick aufsetzt. Ich glaube, sie haut mir gleich voll eine rein. Ich schwör's.
„Grrrrrrrrr.“

6.jpg

„Er ist so toll im Bett und streichelt und ...... waaaah? Und jetzt ist er hinter dem Tor eingesperrt und ich möchte ihn
befreien und ......“
„Äh, Kucki?“

7.jpg

„Hast du gerade wirklich gesagt, er streichelt dich und ist gut im Bett? Äh, echt jetzt?“
„Hmm? Ich. Ne, habe ich nicht. Oder doch? Upsi, hihi.“

8.jpg

Und dann geht es wieder voll los.
„Ich gehe morgen los und dann nehme ich eine Zange mit und dann hole ich ihn da raus. Irgendwie muss man das doch
reparieren können. Ich bekomme einen Vogel ohne Miguel. Er ist so, so.....“
„Äh, nein. Das will ich nicht wissen. Wieso erzählst du das nicht mal dem Spiegel und kommst erstmal wieder runter?“
Da schaut mich Kucki nur an und findet den Tipp wohl wunderbar.
„Oh, ja. Hihi. Der Spiegel.“

9.jpg

Paps erzählt mir auch derweil, dass er gut im Fall vorankommt. Ich hoffe, dass ich jetzt auch endlich mal mit einsteigen
kann. Jetzt ist der Abschluss da und ich nutze ihn nicht mal. Er meinte, dass in dem Haus wohl zwar drei Leichen waren,
aber es waren zwei weibliche und eine männliche. Der Gerichtsmediziner soll recht gute Angaben gemacht haben. Immer
mehr Fragen kommen auf. Vielleicht kann ich Jasmin ja irgendwann mal drauf ansprechen? Dort will ich nämlich gleich
hingehen. Und zu den Diebstählen weiß Paps absolut noch nichts. Im Supermarkt wurde wieder was geklaut. Aber der
Täter ist so schnell. Er überlegt jetzt, Kameras in verschiedenen Positionen anzubringen. Der Supermarkt hat zwar welche,
aber man erkennt absolut nichts.

Im Wohnzimmer treffe ich auf Kucki, die sich wieder einigermaßen beruhigt hat. Aber wie läuft sie bitte rum? Ich lach’ mich
weg. Okay, sie könnte doch durchaus zu Miguel passen, haha.

10.jpg

Nur jetzt bin ich dann wohl mal an der Reihe, mich um sie zu kümmern.
„Hey. Ich werde dir natürlich helfen, Miguel da wieder rauszuholen. Wenn ich weiß, wie, bin ich sofort dabei.“
„Danke, Joel. Weil Miguel ....“
„Nein, will ich gar nicht wissen.“

11.jpg

Und so packe ich noch einiges zusammen, was ich so finde. Alte Klamotten, von wem auch immer und ich habe gesehen,
dass Jenny letztens alte Sachen von sich nach oben auf den Dachboden gestellt hat. Vielleicht finde ich ja was Passendes
für Jasmin. Und Sandwiches packe ich ihr ein. Diesmal auch mit O-Saft dazu. Unauffällig schleiche ich mich dann davon.
Paps ist eh im Dorf, Jenny mit Candy unterwegs und Kucki interessiert das wohl eh nicht, haha.

(Jasmin habe ich genetisch angepasst. Damit ihr sie gleich erkennt, habe ich Klamotten und Frisur belassen)

Es wundert mich, dass ich sie immer an der Ruine antreffe. Okay, klar. Es war ihr Zuhause. Kann ich verstehen. Aber es ist
doch sehr kalt? Wo schläft sie überhaupt? Wenn nicht mal Tessa weiß, dass sie noch lebt, dann muss sie doch untergetaucht
sein? Hm.

12.jpg

Allein lasse ich sie jetzt nicht mehr und hoffe, dass ich bald das nächste Zusammentreffen mit ihr aus der Vergangenheit
bekomme. Oder eben andere Bilder. Mir egal, aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich sollte ihr helfen.

13.jpg

„Hey. Entschuldigung, wenn ich dich letztens so angepflaumt habe. Hoffe, es geht dir … gut?! Wo wohnst du im Moment
eigentlich?“

14.jpg

„Mir geht es gut und das geht dich gar nichts an.“
Ach, heute ist sie pampig, oder was? Na toll. Geht das jetzt immer im Wechsel?

15.jpg

„Wer bist du überhaupt? Du kommst hierher und meinst, dass es jetzt dein Ort ist und dann habe ich dich als Kind gesehen?
Wer oder was bist du? Kann ich dich genauso fragen! Wette, ich bekomme keine Antwort drauf?“

16.jpg

„Äh, ich.“
„Siehst du? Sag’ ich doch. Also werde ich dir bestimmt auch nichts verraten.“
Okay, jetzt hat sie mich doch.

17.jpg

„Du .... Ich habe dir wieder was mitgebracht. Du siehst aus, als könntest du neue Klamotten gebrauchen. Und dir ist doch
bestimmt kalt und sowas.“
„Klamotten? Wirklich? Oh.“

18.jpg

„Darf ich mal sehen?“
Ich halte ihr die Tüte hin und sie schaut gerade total happy drein. Als ob es gerade eine Wohltat für sie ist.
„Ähm. Okay. Das kann ich aber nicht annehmen. Wir kennen uns nicht und du kannst mir doch nicht einfach sowas geben?“
„Zieh an. Du bist eh am kürzeren Hebel, wenn du mich verarschst.“
„Ach, sicher? Hihi.“
„Hmpf.“
„Kannst du dich bitte umdrehen?“
„Okay.“

19.jpg

Sie zieht sich schnell um, da es immer noch sehr kalt ist. Schließlich darf ich mich wieder umdrehen und Jasmin lächelt
sogar.
„Cool. Passt dir sogar. Aber die Mütze möchte ich wiederhaben, ja?“

20.jpg

Jasmin ist plötzlich wieder in Gedanken und schaut an mir vorbei. Die Chance nutze ich und schaue sie mir mal näher
an. Meine Mütze steht ihr wirklich sehr gut.

21.jpg

„Du. Ähm. Ich hab da noch so 'nen komischen Pullover gefunden, aber der würde dir bestimmt auch helfen. Ich dachte,
den nehme ich einfach mal mit.“
„Okay. Umdrehen bitte, hihi.“
„Alles klar.“

22.jpg

Aber diese Aktion baut mich gerade sehr auf. Irgendwas sagt mir, dass ich das Richtige tu´. Als ob ich eine Quest erfolgreich
erfülle. Und mit Paps werde ich dann auch rausfinden, was hier genau passiert ist.
„Ähm, ist das dein ernst?“
„Hm?“

23.jpg

Als ich mich umdrehe, muss ich dann doch lachen. Haha, wie cool. Megacool. Okay, aber sie scheint es nicht so witzig zu
finden. Also beruhige ich mich wieder schnell.

24.jpg

„Ähm. Warum tust du das alles? Wie gesagt: Wir kennen uns doch gar nicht. Und außerdem kratzt das jetzt wie blöd.
Also ich bin dir dankbar, aber das kann ich keine zwei Minuten tragen.“

25.jpg

Schließlich muss ich dann doch wieder laut loslachen.
„Boah, hör auf, dich lustig zu machen. Zieh du das doch mal an. Das kratzt, hmpf.“

26.jpg

„Sagst du mir denn jetzt, wo du wohnst?“

27.jpg

„Sagst du mir denn, warum du dich um mich kümmerst und ich dich gesehen habe? Warum bist du immer hier?“

28.jpg

Es kommt aber nur ein Schweigen von uns beiden. So kommen wir auch nicht weiter. Ja, was soll ich denn bitte auch
sagen? Ich kann das doch nicht einfach so raushauen?

29.jpg

„Ich … äh. Vielleicht beim nächsten Mal, okay? Ich werde wiederkommen und wenn du magst, dann bringe ich dir auch
Essen rum und so.“

30.jpg

Zwischendurch habe ich dann aber auch mal solche Gedanken, dass sie einfach nur eine Betrügerin ist. Vielleicht ist sie
ja gar nicht Jasmin und tut nur so, um Mitleid zu erregen? Jemand benutzt ihre Identität oder sowas. Das wäre krass.
Ich muss echt mal mehr rausfinden. Nachher war alles umsonst und ich sehe meine Lieblingsmütze nie wieder? Also
gehe ich, nachdem ich die Tüte vor ihre Füße stelle.
„Hey, und danke nochmal. Ich äh. Wir sehen uns, denke ich.“

31.jpg

Ich beschließe, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Werde jetzt erstmal schauen, wie die richtige Jasmin überhaupt aussieht,
bevor ich hier wieder herkomme. Nein, so naiv bin ich nicht, auch wenn mir ihre Situation gerade sehr leidtut.

32.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel.jpg

Nachdem ich jetzt mal ein bisschen erfahren habe, was ich hier überhaupt auslöste, denke ich mir trotzdem, dass es
schlimmer hätte sein können. Nein, natürlich ist es doof, dass Isabelle nicht mehr da ist, aber Jenny meinte, dass es eine
Frage der Zeit gewesen war. Sie war herzkrank und ich hatte ja letztens schon oft mitbekommen, dass sie gerne immer
mal wieder zusammenklappte. Trotzdem: Diese Gedanken zu haben, über eine Frau, die ich eigentlich nie hätte
kennenlernen können, ist schon mies.
Bei Mam wiederum erfuhr ich, dass sie ca. in der siebten Woche schwanger ist. Genau wie Jenny es war. Also, ganz
ehrlich? Ich möchte diese Erinnerungen ganz schnell vergessen.

Deswegen hatte ich mich mal ein bisschen mit meiner Lage beschäftigt und dabei im Internet viel rumgeschaut. Wir wollen
hier eh vieles verändern und das möchte ich jetzt auch.
In Henford gibt es eine kleine Ausbildungsschule, die sich speziell mit Berufen in unseren Gefilden befasst. Und da gibt es
doch echt sowas wie den Hilfssheriff. Schon krass. Man kann diese Berufe mit anderen kombinieren, da auf dem Land diese
Berufe sehr rar sind. So könnte ich Hilfssheriff werden, in Kombination mit Anwalt. Ihr habt noch nie davon gehört? Ich auch
nicht, haha.
Paps wiederum interessiert sich jetzt für den Sheriff überhaupt. Detektivarbeit inklusive.
Deswegen ist er jetzt viel am Rechner, genau wie ich. Und nebenbei möchte er wissen, was da draußen passiert ist.

1.jpg

Mir liegt es ja immer auf der Seele, ihm von Jasmin zu erzählen. Aber warum? Nachher nimmt er sie fest oder sie muss
dahin, wohin sie gar nicht will. Vielleicht hat sie Angst vor jemanden und versteckt sich deshalb? Ich möchte auch nicht
mit Magie diesen Fall lösen. Stellt euch mal vor, ich sitze da plötzlich und habe alle Bilder vor Augen, was passierte? Was
soll ich denn dann in den Bericht schreiben?
„Paps? Kann ich dir denn helfen? Hast du was rausgefunden?“
Ja, ich bin unsicher.

2.jpg

Wer weiß, wie viele Straftaten ich gerade begehe? Wären so einige. Hmpf.

3.jpg

Er schaut mich auch nur an, als ich zu ihm gehe. Ahnt er was? Soll ich doch alles erzählen? Mann, ey. So bin ich auch keine
große Hilfe. Aber nachher stirbt dann auch noch Jasmin und wer wäre schuld? Habe ich nicht schon genug angerichtet?
Jetzt muss ich doch auch mal was Gutes tun!

4.jpg

„Was hast du eigentlich für ein Problem, Joel? Weißt du, wie mich deine Laune langsam nervt? Ich bin nicht doof und ich
weiß, dass du mir unbedingt was sagen möchtest.“
„Paps, ich. Nein.“

5.jpg

„Wir haben diese tolle Ranch geerbt und Jenny ist schon fertig genug, okay? Also rede endlich! Seit letztens ist ja gar
nichts mehr mit dir los.“
Vielleicht deute ich ihm ja was an? Also wegen des Zaubers da letztens. Dann kann ich ihn von Jasmin ablenken. Mann,
ey. Aber was soll ich Paps jetzt gerade zerstören? Dass er eigentlich Papa geworden wäre?
„Paps, ich. Ich. Ich habe Scheiße gebaut. Ja, du siehst also richtig. Aber, aber ..... Äh. Weißt du? Es hätte hier jetzt eigentlich
ganz anders aussehen müssen. Also nicht so, verstehst du?“

6.jpg

„Okay! Das war's schon? Mehr möchtest du mir davon nicht erzählen? Okay. Ein neuer Fall für Marc Duvan. Seinen Sohn
verstehen. Und glaub mir - früher oder später komme ich da dann doch hinter.“
Hmpf.
„Also. Redest du jetzt?“

7.jpg

„Ich. Äh. Weißt du ....“

8.jpg

„Na gut. Wie ich sehe, wird das nichts. Du verschwendest gerade kostbare Zeit, verstehst du? Ich muss herausfinden,
was in dieser Nacht passiert ist und wenn du nicht redest, dann hält mich das halt auf. Okay, du willst es so. Und damit
wir hier mal weitermachen können: drei Leichen waren in der Nacht zu finden. Es wurde aber gesagt, dass die ganze
Familie ums Leben kam. Vater, Mutter und Zwillinge. Also muss mindestens einer überlebt haben. Die Frage ist, wer?
Ich habe im Moment Probleme, dem so richtig nachzugehen. Keine DNA, kein gar nichts. Wurde einfach gesagt, dass
sie tot sind. Na ja. Wie dem auch sei. Ich muss weiterarbeiten. Wie du nämlich siehst, habe ich in dem Fall noch null
erreicht. Wenn du nichts zu sagen hast, dann kümmere dich um deine Sachen. Ich brauche nur einen Assistenten, der
auch voll dabei ist.“
„Hmpf.“

9.jpg

Es schnürt sich gerade alles zu und ich bekomme jetzt gar kein einziges Wort mehr raus. Ich muss Paps einfach alles
erzählen. Auch wenn es mir wehtun wird. Nur wie?
So gehe ich einfach erstmal nach unten.
„Paps, ich werde mich an dieser Schule bewerben und dann erzähle ich dir alles. Es tut mir leid. Ich hab dich lieb´.“
Er hat nun mal recht. Irgendwann kommt er dahinter.

So bewerbe ich mich in Henford an dieser speziellen Schule und dann darf ich offiziell eine Ausbildung bei meinem Paps
beginnen. Und vielleicht kann ich Jasmin dann ja auch besser helfen, wenn ich dann diesen Anwaltsstatus habe?

10.jpg

Vielleicht werde ich dann ja auch mit Jasmin mal über alles reden? Sie kann doch durchaus helfen und wäre unter
unserem Schutz?

11.jpg

Und nebenbei versuche ich wieder Kontakt mit der kleinen Jasmin aufzunehmen. So richtig klappte es ja jetzt nur einmal.
Das eine Mal hatte ich ja nichts gesehen. Sie mich dann auch nicht?

12.jpg

Trotzdem habe ich ordentlich Magengrummeln. Ich stehe zwischen zwei Dingen, die ich nicht erklären kann. Die einfach
so sind, wie sie sind. Man versucht im richtigen Leben klarzukommen, aber fängt an, alles mit Magie zu zerstören. Dann
habe ich Perspektiven vor Augen und habe Angst, nicht zu bestehen. Alles falsch zu machen.

13.jpg

Und dabei möchtest du da draußen noch jemanden beschützen.

14.jpg

Nein. Ich muss langsam reden.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 162.jpg

Die nächsten Tage gehen recht ruhig zu. Klar, überlege ich immer noch, wie ich das jetzt alles beichten kann, aber aktuell
ist es recht harmonisch und das möchte ich nicht kaputtmachen.
Paps hat nämlich jetzt mit seiner Weiterbildung begonnen und ich warte noch. Egal.

1.jpg

Dann zocke ich halt erstmal. Alles abschütteln, was sich in der letzten Zeit so angefressen hat.

2.jpg

Heute möchte ich nämlich wieder zur Ruine. Hoffentlich ist Jasmin wieder da. Möchte unbedingt mit ihr reden. Also nicht,
dass ich ihr gestehen möchte, wer ich bin. Nein. Einfach, weil ich mir immer mehr Sorgen mache. Je länger sie da draußen
ist, desto mehr mache ich mir einen Kopf. Paps und ich beißen immer mehr auf Granit. Deswegen hoffe ich, von ihr Antworten
zu bekommen.
Vielleicht finde ich ja dann auch noch ein paar Klamotten oben.

3.jpg

Hier werde ich jedoch nicht fündig. Vieles ist leider von Motten zerfressen und das möchte ich Jasmin jetzt nicht vor die
Füße schmeißen. Ich musste sogar viel über sie nachdenken. Es interessiert mich schon, wer sie ist. Klar. Und vielleicht ist
sie ja unser Schlüssel?
So mache ich ihr wieder eine Tüte fertig. Heute Erdnussbutter-Sandwich, ein paar Bananen und Müsliriegel.

4.jpg

Heute Abend möchte Paps dann auch nochmal mit mir los. Es gab wieder einen ordentlichen Einbruch in einem Hofladen.
Der Täter sucht sich mittlerweile immer verschiedene Orte. Nicht wie sonst oft hintereinander den Supermarkt. Also blöd
ist er echt nicht.
Ob Jasmin das schmecken wird?

5.jpg

Schön verpacken und auf geht's.

6.jpg

Ach, na klar. Und seinen Mist wegräumen. Komisch. Wenn ich in der Küche zugange bin, dann sieht es immer aus, als
würde ich ein fünf-Gänge-Menü zaubern, haha. Fast wie bei Mam.

7.jpg

Ich sage Jenny und Paps, dass ich noch ein bisschen durchs Dorf gehe. Paps ist ja eh beschäftigt mit seinen ganzen
Aufgaben.

Und so gehe ich wieder zur Ruine. Diesmal etwas nervöser. Mein Herz rast. Aber warum? Habe ich Angst? Na klar.
Eigentlich ja schon. Immerhin muss ich ihr dann wohl irgendwann wirklich mal erzählen, dass ich ein Magier bin. Ob sie
mir überhaupt glauben wird?

8.jpg

Als ich so an letztens denken muss, da muss ich schmunzeln. Wie sie in dem Pullover aussah, haha. Okay, ich gestehe,
dass ich sowas auch nie angezogen hätte. Aber ich meinte es halt gut.

9.jpg

Trotzdem war sie mir dankbar. Wenigstens tu’ ich so dann mal was Gutes und mache nicht immer alles nur kaputt. Und
habt ihr mal ihre Augen gesehen? Schon süß.

10.jpg

Habe noch nie solche grünen Augen gesehen.

11.jpg

Ich bin fast bei der Ruine, als ich plötzlich jemanden sehe. Hm. Schnell bleibe ich stehen und sehe zu, dass mich die
Person nicht sieht. Als ich genauer schaue, sehe ich, dass es Jasmin ist. Die Klamotten erkenne ich doch. Vor allen Dingen
meine Mütze.

12.jpg

Was zum Geier macht sie da?

13.jpg

Ich gehe etwas näher ran, aber muss aufpassen, dass sie mich nicht sieht. Sie kann ganz schön laufen. Das weiß ich schon
mal. Und ich bin einfach noch zu weit weg, um sie einholen zu können. Hm. Wo geht sie denn hin?

14.jpg

Vorsichtig pirsche ich mich an. Versuche mich hinter einem der Felsen zu verstecken, doch dieser Plan scheitert, als sie
sich umdreht. Okay, immer dran denken: Ich bin noch in der Ausbildung. Kann das noch nicht so gut, wie Paps. Merke
schnell, wie rutschig es hier doch ist. Verdammt. Jasmin will nämlich abhauen. Nein, nein. Bitte nicht. Hmpf.
„Jasmin. Warte bitte. Ich will dir doch nichts tun.“

15.jpg

Ich bin lieber vorsichtig. Selbst sie würde ausrutschen. Fliehen bringt doch eh nichts. Der Schnee ist mittlerweile so
festgefroren. Einmal ist er nämlich etwas angetaut und dann fror es über Nacht. Gar nicht so witzig.
Sie rutscht schließlich selbst aus und ich sehe, wie einige Sachen aus ihrer Jacke fallen.

16.jpg

Und so stelle ich sie zur Rede.
„Was machst du hier? Warum haust du ab? Du müsstest doch mittlerweile wissen, dass ich dir nichts tu.“
„Hmpf.“
Sie steht nur da und bewegt sich kein Stück mehr. Ganz erstarrt ist sie.

17.jpg

„Hehe. Gar nichts ist hier. Ich äh. Ich wollte nur. Ja, ich wollte nur gerade zur Ruine und du warst nicht da und da dachte
ich, dass du nie wieder vorbeikommst und dann bin ich gegangen.“
„Äh, natürlich wäre ich wiedergekommen.“

18.jpg

„Du lügst mich doch an. Wo warst du wirklich? Was sind das für Sachen?“
„Na, ähm. Meine Sachen. Ich war nur einkaufen.“
„Verarschst du mich? Du lebst seit drei Monaten hier draußen und gehst kurz einkaufen, obwohl niemand weiß, dass du
noch lebst?“

19.jpg

„Lass mich mal sehen, was du da so eingekauft hast.“
„Joel, nein. Da ist nichts Besonderes, ja?“
„Na, dann ist ja gut.“

20.jpg

Als ich mich auf den Boden setze, sehe ich einen Apfel, eine Tasse und Brötchen. Okay, an sich nichts Außergewöhnliches,
aber langsam wird mir doch etwas klar.

21.jpg

„Ähm, Jasmin? Kann das sein das du .....“

22.jpg

Boah, echt jetzt? Da haut sie schon wieder ab. Aber klar. Es ist ein bisschen rutschig. Ich sage es doch. Also stehe ich
gemütlich auf und grinse. Denn, was soll auch anderes passieren, außer dass sie ausrutscht?

23.jpg

Damit sie nicht auf die Klappe fällt, umfasse ich sie wieder von hinten. Ich habe eindeutig ein Déjà-vu. Nur diesmal ist
es anders.
„Diese Szene hatten wir schon mal, kann das sein?“
„Äh.“

24.jpg

Ich löse mich vorsichtig von ihr und schaue sie eine Weile an. Unsere Blicke treffen sich immer wieder. Ihre Unsicherheit
schwindet. Sie weiß mittlerweile wohl auch selbst, dass sie nicht weit kommt.
„Sag mir. Hast du die ganzen Sachen immer geklaut? Also, ich will dir nichts unterstellen, aber es könnte doch hinkommen,
denn ....“

25.jpg

„Und wenn schon. Verhaftest du mich jetzt? Bin ich kriminell? Was soll ich denn machen, hmm?“

26.jpg

Während sie da so erzählt, verfange ich mich in ihren grünen Augen.
„Was soll ich denn machen? Ich kann doch niemandem sagen, dass ich noch lebe. Ich möchte nicht zu Tante Dana. Sie ist böse.“

27.jpg

„Tante Dana? Meinst du die, die dir die Puppe geschenkt hat?“

28.jpg

Mir fällt jetzt erst auf, dass sie sich wohl ihre Haare geschnitten hat. Krumm und schief sind sie jetzt.

29.jpg

Jasmin steht schließlich nur noch da. Ich versuche, alles zu verstehen. Nein, ich verstehe es langsam. Erst war alles noch
so verschwommen und wirr, aber jetzt, wo ich hier bin, wird so einiges klar. Ich drehe mich um und schaue wieder auf
die gestohlenen Sachen.

30.jpg

Was hat Tante Dana ihr angetan, dass sie so eine Angst hat?

31.jpg

„Joel, es tut mir leid. Es ist nicht einfach für mich seit diesem Brand und ich weiß einfach nicht wohin. Dana ist die Einzige,
die aus meiner Familie noch lebt und ich will nicht zu ihr.“
Ich sehe richtig die Verzweiflung in ihren Augen.

32.jpg

Und dieser Moment ist anders, wie ich sage. Als ich sie so anschaue, fühle ich einen angenehmen Stich im Herzen. Weiß
ich nicht. Na ja. Stich kann man ja auch nicht sagen, aber ich äh ..... Also anders eben.

33.jpg

Auch wenn ich gerade erfahren habe, dass sie wohl unsere Diebin ist, möchte ich ihr immer mehr helfen. Diese Dana zur
Rede stellen oder Jasmin vor sie beschützen und sowas.
„Komm mit. Ich zeig’ dir was.“
Nach einer Weile vertraut sie mir mehr an, als ich jemals mit gerechnet hätte. Sie geht mit mir noch ein Stück weiter, bis
zu einer kleinen Leiter nach unten. Gut versteckt. Als wir unten ankommen, kann ich meinen Augen kaum glauben.

34.jpg

Sie bleibt einfach an der Treppe stehen und schweigt, während ich mich umschaue. Moment mal. Hier unten lebt sie?
Wirklich? Das .....

35.jpg

„Hier lebst du?“

36.jpg

Aber die Wasserquelle hier ist ja der Wahnsinn. Jetzt weiß ich auch, warum Jasmin so sauber aussieht.

37.jpg

Also drehe ich mich zu ihr um.
„Du lebst hier wirklich? Wie ......“

39.jpg

„Äh, hihi. Ja, äh. Ich, ich lebe hier.“

40.jpg

Doch dann ist sie schon wieder ruhig. Ich sehe, wie deprimiert sie ist. Sie weiß ganz genau, dass Paps und ich einen Dieb
suchen und hat mir das die ganze Zeit verheimlicht? Verdammt. Was soll ich denn jetzt machen? Aber sie sieht so
verzweifelt aus.

41.jpg

42.jpg

„Es ..... es tut mir leid. Ich, ich hätte was sagen sollen, aber ich habe Angst, verstehst du? Woher sollte ich wissen, dass
ich dir trauen kann? Meine ganze Familie stirbt mal eben so. Der Gedanke, bei meiner Tante leben zu müssen, hat mich
aufgefressen. Ich musste so handeln. Nur irgendwann musste ich anfangen zu klauen. Ich, ich. Ich muss doch auch
überleben und.....“
Wieder Stille. Wir schauen uns eine Weile an und ich atme einmal tief durch.
„Okay, ich helfe dir. Ich werde vielleicht tausend Straftaten begehen, wegen Beihilfe und sowas, aber irgendwie habe ich
das Gefühl, dass ich einfach helfen muss.“
Plötzlich lächelt Jasmin und vor lauter Erleichterung nimmt sie mich in den Arm. Nur drückt sie mich ganz fest. Äh, also.
Ein bisschen zu ähm .....
„Danke. Ich, ich bin so froh, dich getroffen zu haben.“

43.jpg

Diese Umarmung überrascht mich jetzt doch etwas. Und ähm. Sie jetzt so lächeln zu sehen, berührt mich sehr. Wow.
Das sieht richtig süß aus.

44.jpg

„Oh, es tut mir leid. Ich, ich wollte dich so nicht umarmen und ähm.“
Also ich sag’ mal so: Sie hat mich eher gestreichelt. Und da muss man einfach irritiert sein, ja?

45.jpg

Und dann legt sie noch einen nach. Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange und jetzt bin ich erst so richtig betüdelt. Nein,
verdammt. Ich möchte keinem Mädchen mehr zu nahe kommen. Hör´auf, Joel. Ich kann auf diese vorbestimmte Kacke nicht.
Möchte nicht, dass mich ein Mädchen nur wegen einer Aura liebt. Nein, nicht nochmal. Das muss ich ihr auch klipp und klar
dann mal sagen. Aber dieser Kuss gerade. Ich. Hmpf.
„Danke.“

46.jpg

Irgendwann bemerkt sie wohl jedoch, was sie gerade gemacht hat und wird jetzt erst recht nervös.
„Oh, ähm. Sorry. Das wollte ich nicht. Tut mir leid. Ich äh. Ich hol’ die Sachen von oben und dann ähm. Sorry. Das äh.“
Ich bleibe erstarrt stehen und grinse mir eine Naht zurecht. Leute, was geht mit mir? Hör auf mit dem Blödsinn.

47.jpg

Trotzdem weiß ich jetzt einfach nicht, was ich machen soll? Schön, dass ich ein Geheimnis herausgefunden habe, aber
macht es meine Situation jetzt besser?
Als Jasmin mit den Sachen runterkommt, kommt nämlich das nächste Problem:
„Okay. Jetzt weißt du mein Geheimnis. Verrätst du mir jetzt deins?“

48.jpg

Verdammt .......
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 163.jpg

„Kann ich dir das ein anderes Mal erzählen? Also immerhin war das jetzt so spontan und ich habe mich nicht drauf
vorbereiten können.“

1.jpg

„Was? Ist das dein ernst? Meinst du, für mich war das jetzt nicht spontan? Das ist unfair.“

2.jpg

Bis sie dann lauter wird und anfängt, mich zu schubsen.
„Ich habe dir gerade mein Versteck gezeigt und wir hatten eine Abmachung. Du bist ein Lügner.“
„Äh, wie bitte?“

3.jpg

„Meins ist aber recht kompliziert, okay? Das kann ich nicht mal eben so erzählen. Nachher hältst du mich für einen Idioten.“
„Pah.“
Sie schubst mich immer doller. Ja, ich habe damals schon gemerkt, dass Jasmin ein gutes Pokerface hat. Man kann sie
absolut nicht einschätzen und plötzlich hast du eine sitzen.

4.jpg

„Dir werde ich gar nichts mehr anvertrauen.“

5.jpg

Tja. Bis ich dann das Gleichgewicht verliere und ins Wasser rutsche. Natürlich mit samt meiner Klamotten und einem
Handy, was hoffentlich wasserdicht ist. Und ich spüre, wie sich meine Schuhe vollsaugen. Schön, dass mich das Wasser
eigentlich beschützt oder so, aber selbst mir ist es gerade mit den Klamotten so richtig unangenehm. Und kaaaalt.

6.jpg

„Oh, nein. Es tut mir leid, Joel. Ich wollte dich nicht so dolle schubsen. Komm, ich reich´ dir meine Hand. Sorry.“

7.jpg

Okay, habe ich jetzt eine andere Wahl? Das ist so kalt, das Wasser. Also irgendwie. Nun ja. Nein. Es ist plötzlich warm.
Hmm? Warum ist das Wasser warm? Ich schwimme zum Rand und Jasmin streckt ihren Arm aus.
„Komm.“

8.jpg

So zieht sie mich nach oben, aber ja. Guck du nur so. Schau, was du gemacht hast. Pff. Bäh, das fühlt sich so scheiße an.

9.jpg

„Warte, ich helfe dir.“
Sie versucht mich von hinten festzuhalten, damit ich nicht mehr reinfalle, aber ich stoße sie weg.

10.jpg

Also gehe ich so richtig angepisst an ihr vorbei. Alles tropft und fühlt sich bäh an. Und dann ist diese blöde Höhle noch
so kalt.
„Lass mich einfach, ja?“

11.jpg

Bis ich mich dann doch umdrehe und so richtig sauer bin:
„Du kannst mich doch nicht einfach so ins Wasser schubsen. Spinnst du?“

12.jpg

Bis sie mich dann so anschaut mit ihren grünen Augen. Da werde ich dann doch etwas ruhiger und habe schon wieder
vergessen, was ich sagen wollte.
„Du kannst doch nicht dings, verstehst du? Weil ähm ..... das ......“

13.jpg

„Ich habe doch gesagt, dass es mir leidtut. Ich mache dir ein Feuer. Das wärmt dich dann wieder. Ich, hmpf. Ich weiß auch
nicht, was los ist. Es ist alles so wirr.“
Und so sitze ich dann wenig später am wärmenden Feuer. Okay, aber jetzt weiß ich auch nicht mehr, was ich sagen soll.
Sie hat ja eigentlich recht mit der Abmachung. Hat sie doch, oder? Aber meins kann schnell in die Kategorie »Idiot« gehen
oder eben »Märchen« und sowas.
Also ist schweigen angesagt.

14.jpg

„Ich würde dir empfehlen, deine Sachen auszuziehen. Wir hängen sie dann hier auf.“
Ich nicke nur. Denn das hier grad … Nääää. Iiiiih. Nur was soll ich machen? Sie sieht mich dann in Unterhose oder was?
Vielleicht will sie das ja auch nur? Und dann ist die Höhle noch so kalt. Alles ist kalt. Schnell flitze ich hinter einen Stein.
Sie braucht mir gar nicht so zugucken.

15.jpg

Als ich mich wieder umdrehe, schaut sie mich immer noch so an. Plötzlich ist sie unsicher. Rastet erst aus und ist dann
unsicher. Entschuldigen kann sie sich aber trotzdem.

16.jpg

Ich lege meine Klamotten zum Trocknen in die Nähe des Feuers und mache es mir in diesem mittlerweile erwärmten
Bereich gemütlich.
„Wenn ich hier schon warten muss, dass meine Sachen trocknen: Hast du vielleicht was zu essen oder so? Hatte heute
noch gar nichts Warmes.“
„Iss doch dein Sandwich.“
„Nein, das ist ja für dich. Ich meine irgendwas, was man sich im Feuer warmmachen kann.“
„Würstchen.“
Das andere Problem wird sein, dass die Würstchen bestimmt geklaut sind. Hmpf. Aber ich habe gerade so einen Hunger,
dass ich mir jetzt einfach mal Würstchen mache. Tief in der Scheiße hänge ich ja eh schon.

17.jpg

Jasmin beobachtet mich die ganze Zeit, aber sagt kein Wort. Mir jetzt eigentlich auch egal. Ich hätte erfrieren können
oder bekomme jetzt eine Erkältung. Das geht gar nicht. Nachher bin ich krank, wenn ich mit meiner Ausbildung anfange.
„Es tut mir leid. Ich habe eben nicht nachgedacht und es ist mir peinlich, dass du das jetzt alles weißt, verstehst du? Plötzlich
erwischst du mich und ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Und als du dann sagtest, dass du mir hilfst, habe ich
mich so gefreut.“

18.jpg

Sie nimmt sich schließlich auch nur noch schweigend ein Würstchen und setzt sich neben mich.
Ja, was soll ich jetzt auch sagen?

19.jpg

Bis sie dann betrübt aufsteht. Okay, nein. Das ist jetzt auch falsch, was ich mache. Also, ein bisschen tut mir das jetzt echt
voll leid.

20.jpg

„Hör zu. Mir tut es auch leid und ich würde dir das ja gerne alles sofort erzählen, aber es ist wirklich nicht einfach. Gibst
du mir noch ein bisschen Zeit? Ich werde dir auf jeden Fall helfen und dabei bleibe ich auch. Aber glaub mir: Bei meinem
Scheiß kannst du mir gerade nicht helfen.“

21.jpg

„Wäre, das ..... denn ..... okay .... für dich?“
Diese grünen Augen wieder.

22.jpg

„Ähm. Vielleicht. Ich, äh. Das ist gerade nicht mein Problem, okay? Ich …“
„Hmm? Nicht?“
„Ne. Du, äh. Du siehst süß aus in Unterhose, hihi.“
„Hä?“

23.jpg

„Äh, wirklich?“
Unsere Blicke treffen sich gerade nicht mehr so flüchtig, wie sonst.

24.jpg

Sie geht schließlich hinter mich und jetzt wird mir eigentlich erst klar, dass sie die ganze Zeit mein Tattoo gesehen hat.

25.jpg

Dann steht sie wieder vor mir und schaut mich an:
„Was ist das für ein Tattoo?“

26.jpg

Okay, kurze Zeit verfliegt dieses Kribbeln im Bauch und es macht sich eher wieder Unmut breit. Puh. Was für eine blöde
Situation hier gerade. Ist das nicht alles schon peinlich genug?
Seit ich hier unten in der Höhle bin, ist irgendwie alles so … nun ja. Jeder will was sagen, aber traut sich nicht.
„Äh, das sieht cool aus, oder? Habe ich mir zu meinem achtzehnten Geburtstag stechen lassen. So etwas Goldenes
hinzubekommen, ist nicht leicht, aber ich find’ es voll cool.“
Irgendwo stimmt es ja, haha.

27.jpg

„Cool oder?“
Jetzt schaut mich Jasmin nur an. Also mal wieder so an. Bei ihr weiß ich echt nicht, ob sie mir gleich eine ballert oder
plötzlich einen Kuss auf die Wange drückt.

28.jpg

„Du ..... Ich, äh. Ich denke, dass meine Klamotten jetzt auch trocken sind. Ich muss auch langsam nach Hause, da es bald
dunkel wird.“
„Warte.“

29.jpg

„Hmm?“

30.jpg

Ich hoffe, sie spricht jetzt irgendwie nichts Falsches an. Habe total keine Lust darauf, jetzt über meinen Kram zu reden.
Nachher will Jasmin nichts mehr von mir wissen und denkt, ich wäre ein Arsch oder Lügner oder was weiß ich?

31.jpg

„Mein Vater hatte mir kurz vor dem Unfall gesagt, dass jemand mich finden und mir helfen wird, wenn er nicht mehr ist.
Und ....“

32.jpg

„Er meinte das alles gut wird, aber ich hätte ja nie gedacht, dass er mir so einen gutaussehenden Jungen schickt, hihi.“

33.jpg

„Äh, ja. Schicksal, würde ich sagen. Hätte ja auch ein alter Opa sein können oder so. Aber glaubst du an sowas?“
„Hihi, vielleicht.“

34.jpg

„Hör zu. Es tut mir leid, dass ich jetzt hier so reingeplatzt bin und mich nicht an mein Versprechen halten kann. Es ist
gerade ..... nun ja .... etwas ungünstig, da mir langsam richtig kalt wird und ich einfach nur noch in die Wanne möchte, okay?“
„Okay.“
„Ich werde bald wiederkommen und dann erzähle ich dir alles.“
„Okay.“
Und so ziehe ich mich wieder an, auch wenn meine Sachen noch nicht ganz trocken sind. Ich bin gerade etwas frustriert darüber,
was Jasmin eben sagte. Das nimmt mir wieder jegliche Hoffnung, dass mal etwas nicht vorbestimmt ist. Bestimmt so 'ne blöde
Aura im Spiel. Deswegen gehe ich. Ihr Vater ist bestimmt noch so ein Magier und ich bin der Auserwählte seiner Tochter. Vergesst es.

35.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 164.jpg

Als ich gestern nach Hause kam, war ich am Zittern wie blöd. Ich schmiss mich sofort in die Wanne und ging ins Bett.
Paps hatte zwar gefragt gehabt, was los wäre, aber das konnte ich ihm zu dem Zeitpunkt nicht beantworten. Wollte
dann einfach nur noch ins Bett.
Am nächsten Morgen geht es mir gar nicht gut. Zum einen konnte ich nicht richtig schlafen und zum anderen ist mir
mal so richtig heiß. Habe ich etwa Fieber? Bitte nicht. Was ich aber trotzdem irgendwie schön finde ist, dass ich an
Jasmin denken muss. Sehr viel sogar.

1.jpg

Aber erstmal zusammenreißen. Dann bin ich halt mal krank. Passiert im Winter eben. Ich muss ja heute nicht los. Mache
ich es mir vor der Glotze gemütlich und befülle mich mit Tee. Passt schon. Mir ist ja nur ein bisschen schwindelig.

2.jpg

Ob das Bestimmung ist, mit Jasmin und mir? Boah, das wäre so uncool. Ihr habt ja gesehen, was dann passieren kann.

3.jpg

Paps holt mich aus meinen Gedanken raus. Hoffe, er fragt mich jetzt nicht aus oder so. Wenn ich ihm jetzt alles erzähle,
dann ..... Ja, was denn dann eigentlich? Hmm.

4.jpg

„Ist alles in Ordnung mit dir? Was war los gestern? Bist du in einen Fluss gefallen?“

5.jpg

Ich nicke nur und esse weiter.

6.jpg

Jetzt würde ich doch eh nicht reden. Nicht wenn Jenny mit dabei ist. Erstmal nur mit Paps. Aber … Hmpf.

7.jpg

„Hör zu! Ich bin nicht blöd, ja? Du verbirgst doch irgendwas und das nervt mich langsam. Entweder du redest langsam
oder ich finde raus, was es ist.“

8.jpg

Und ja, er meint es ernst. Er schaut mich total grimmig an. Jetzt ein Fehler und alles fliegt auf. Deswegen versuche ich
vorerst ruhig zu bleiben.
„Paps. Ich. Äh. Kann ich nachher mit dir sprechen? Mit dir und Kucki? Jetzt nicht, weil ähm ....“

9.jpg

„Okay, ich verstehe. Na ja, eigentlich auch nicht, aber musst du wissen.“
Er steht schließlich auch auf und geht in die Küche. Okay, der erste Schritt wäre getan. Immer cool bleiben. Habe doch
eh keine andere Wahl.

10.jpg

Keine Ahnung, aber ich fühle mich jetzt so richtig äh. Ja, keine Ahnung. Kann ich nicht beschreiben. Zwickmühle. Vielleicht
verschiebe ich das Gespräch auch und sage, dass ich krank bin? Das wird Paps doch bestimmt verstehen.
„Hey, du kannst doch auch mit mir reden. Ich kenne dich mittlerweile gut genug, um auch die Probleme der Jungs zu
verstehen, hihi. Außerdem siehst du krank aus. Wenn du irgendwas brauchst, dann sag Bescheid.“

11.jpg

„Äh, klar würde ich auch mit dir reden, aber .... Aber jetzt würde ich das erstmal mit Paps klären und ähm.“

12.jpg

Ich bekomme nicht mal richtige Wörter raus, verdammt. Jetzt stehe ich hier und weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll.
Ob ich überhaupt anfangen soll. Paps ist nicht doof und was er sagt, meint er auch. Stellt euch mal vor, er spioniert mir
hinterher und findet uns in der Höhle? Was dann?

13.jpg

* * * * * * * * * *

Mit einer Kopfschmerztablette und viel Kaffee später, setze ich mich in den Essbereich, wo Kucki auch schon wartet. Ja,
auch sie geht es etwas an. Und ich? Bekomme ich jetzt Ärger, weil ich nichts gesagt habe? Jetzt komme ich da nämlich
gar nicht mehr raus. Hmpf. Wieso habe ich auch nichts gesagt?

14.jpg

Nun mache ich mir erst recht Vorwürfe. Kucki ist immerhin meine Ahnin oder wie man das jetzt auch nennen mag.
„Hehe, hey Kucki. Wie geht's?“
Der Anfang ist gemacht, haha.

15.jpg

„Gut, danke. Seit ich ein normaler Sim bin, bin ich nun auch mal krank geworden. Kannst du dir das vorstellen? Ich habe
letztens geniest. Jetzt bin ich schon so alt und dann niese ich. Aber es geht hier um dich. Was hast du denn?“

16.jpg

Als Paps sich dann noch zu uns setzt, werde ich erst richtig nervös. Es muss jetzt einfach raus. Mann.
„Okay okay, ja? Ich ähm.“
Bis es dann rausplatzt.
„Mann ja. Ich habe Mist gebaut, ja? Straftaten begangen und muss ins Gefängnis und so. Aber dafür gibt es einen guten
Grund, denn ich möchte Jasmin beschützen, ja? Jasmin hat den Brand überlebt und lebt jetzt in einer Höhle. Sie hat Angst,
okay? Eigentlich habe ich ja nichts Falsches gemacht.“

17.jpg

„Sie hat Angst vor Tante Dana und will nicht zu ihr. Dann hat sie sich versteckt und eben in der Höhle gelebt und dann
hat sie eben geklaut. Aber sie ist absolut nicht böse. Ich schwöre. Sie ist ganz nett und .....“
So eine Stille hatten wir noch nie im Essbereich, während Sims anwesend waren.

18.jpg

„Also willst du mir gerade sagen, dass du den Fall eigentlich schon hättest weiterbringen können? Dass ich mir umsonst
die Nächte um die Ohren geschlagen habe? Ich einfach nicht weiterkam, weil irgendwer ziemlich gut im Vertuschen ist?
So weit habe ich das richtig verstanden?“

19.jpg

„Paps, ich. Mann. Ich habe das Gefühl, dass mehr hinter der Sache steckt, da ich Erinnerungen über sie habe. Das habe
ich doch erzählt. Ich sehe Jasmin aus der Vergangenheit und sie hatte mich als Kind aus der Zukunft gesehen. Paps, wenn
irgendwelche schwarzen Magier von ihr wissen oder die Behörden oder wer auch immer: Liegt es dann nicht an uns, sie
zu beschützen?“

20.jpg

Stille. Ja, was? Ich hab doch recht, oder nicht?

21.jpg

„Jasmin hat Angst, entdeckt zu werden. Ich weiß nicht mal, ob sie überhaupt weiß, was Magie ist? Aber ich weiß es. Kucki,
du stimmst mir doch zu, oder?“

22.jpg

„Hör mir mal jetzt zu, ja? Es mag sein, dass du recht hast, aber du kannst mich doch nicht einfach so belügen? Spinnst du?
Ich bin dein Vater und du weißt ganz genau, dass ich helfen würde. Aber so? Du hast die Auflösung des Falls ziemlich in
die Länge gezogen. Und du nennst dich Assistent?“

23.jpg

„Na ja. So gesehen habe ich ja am Fall mitgearbeitet, hehe. Nur eben erstmal Undercover oder so. Bis die Lage geklärt
wäre und so, hehe.“
Stille.

24.jpg

„Paps, es tut mir ja leid. Ich hätte zu dir kommen sollen, aber ich wollte auch erstmal das Vertrauen von Jasmin gewinnen.
Sie ist sehr ängstlich und ähm. Ich wollte ihr zeigen, dass jemand da ist. Ich. Verstehst du?“
Ich schäme mich wirklich, aber ich habe ja auch eigentlich recht.

25.jpg

„Du hättest sie jedoch auch gleich hierherbringen können. Sie lebt da alleine draußen, richtig? Weißt du denn, was gerade
mit ihr ist? Vielleicht hat sie ja jetzt jemand anderes gefunden? Hättest du sie von Anfang an hergebracht, dann hätte ich
auf sie aufgepasst und wäre schon eher nach Chestnut gekommen. Wenn sie wirklich Magierin ist, was nicht auszuschließen
ist, dann ist sie in Gefahr.“

26.jpg

Stille.

27.jpg

„Okay, ich habe genug gehört. Wir holen das Mädchen hierher. Worauf wartest du noch, Joel?“
„Äh. Jetzt?“

28.jpg

Paps ist gerade sehr nachdenklich. Ja, das kann er echt gut. Er zeigt nie so richtig, wenn er sauer ist. Ich glaube, zur
Weißglut hat ihn noch keiner so wirklich gebracht.

29.jpg

Ich stehe auf und entschuldige mich nochmal.

30.jpg

„Paps. Ich.“
„Halt die Klappe, okay? Nicht jetzt. Wir holen das Mädchen und bis dahin sagst du keinen Ton mehr.“
Uff. Äh.

31.jpg

„Okay, okay.“

32.jpg

„Wir gehen jetzt dahin und holen Jasmin.“

33.jpg

Soll ich Paps sagen, dass ich eigentlich total krank bin und nicht mitkommen kann? Wird das dann verschoben? Wenn
wir da doch jetzt einfach so hingehen, dann wird Jasmin mir nicht mehr vertrauen? Was passiert dann?
Ich ziehe schweigend und betrübt meine Jacke an und starre einfach nur frustriert nach draußen.
„Es tut mir leid, Jasmin“, flüstere ich und schaue auf den Boden.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 165.jpg

Wir gehen also los. Keine Ahnung, wie ich mich gerade fühle, aber ich bin angepisst. Das steht schon mal fest. Aber dann
mit vielen anderen Dingen gepaart. Ich möchte einfach nicht, dass Jasmin irgendwas passiert.
Also stapfe ich durch den Schnee und ignoriere Paps. Am besten ganz weit von ihm weg gehen.

1.jpg

Mir egal. Pff.

2.jpg

„Joel? Warum ziehst du jetzt diese Show ab? Ich bin auf deiner Seite. Was willst du jetzt?“

3.jpg

„Wenn Jasmin bei uns ist, dann kann ihr doch nichts passieren. Sie soll in der Höhle gelebt haben? Sorry, aber das ist
kein Leben.“

4.jpg

Pfff. Immerhin wollte ich sie beschützen. Und ich hätte das gut gemacht. Ich hätte den Fall gelöst und Paps wäre stolz
auf mich.

5.jpg

Was bleibt er denn nun stehen? Meine Güte. Ich will es doch einfach nur hinter mich bringen. Eh jetzt alles egal.

6.jpg

Bleibe ich halt stehen und warte. Aber er kann jetzt keine Freude von mir erwarten.

7.jpg

„Okay, Stopp. Sag schon. Du bist verliebt in das Mädchen, stimmts? Ich sehe es dir doch an. Du möchtest jetzt den edlen
Ritter und Retter spielen.“

8.jpg

„Pffff. Was redest du da? Schwachsinn.“

9.jpg

Jetzt bleibt er schon wieder da nur blöd stehen. Was grinst er jetzt so? Will er mich verarschen?

10.jpg

Einige Minuten später bleiben wir vor der Höhle stehen. Am liebsten würde ich da jetzt nicht runtergehen. Sie muss doch
dann Angst haben und ich habe eben versagt. Ich hätte sie beschützt und das alles. Doch jetzt fliegt alles auf. Sie kommt
zu Tante Dana und alles ist meine Schuld.
„Darf ich wenigstens eben alleine runter und sie vorwarnen? Oder vielleicht ist sie ja auch gar nicht hier?“

11.jpg

„Und wehe, du legst ihr jetzt Handschellen an oder sowas. Wehe, sie wird jetzt wie eine Kriminelle behandelt, ja? Jasmin
ist in Ordnung und wenn, dann musst du mir jetzt auch Handschellen anlegen. Dann gehe ich nämlich mit ihr in den Knast, ja?“
„Das habe ich doch gar nicht vor!“

12.jpg

Ich gehe dann auch einfach runter. Was soll ich ihr bloß erzählen? Sie wird mich hassen. Verdammt, was tu´ ich nur?
Jasmin sitzt am Feuer und macht sich was zu Essen. Sie summt vor sich hin.

13.jpg

Bislang hat sie mich noch nicht bemerkt. Ich habe so einen Schiss. So wütend bin ich. So .... Hmpf.

14.jpg

Langsam stelle ich mich neben sie. Immer noch am Überlegen, was ich jetzt sagen soll. Sie sieht so gut gelaunt aus. So
happy.
Als sie mich dann schließlich doch bemerkt, grillt sie einfach nur noch wortlos das Würstchen weiter.

15.jpg

Bis sie dann hochschaut und mich total süß anlächelt. Das macht es gerade absolut nicht besser. Bitte hör auf, so zu
lächeln. Bitte!!
„Hey, Joel. Hihi. Wie geht es dir? Klamotten wieder trocken?“

16.jpg

„Jasmin. Ich. Ich äh. Du, ich. Äh. Hmpf.“
Reiß dich zusammen, Joel. Jetzt oder nie.
„Mein Vater ist hier. Ich kam nicht drumherum, ihm alles zu erzählen. Ja, du wirst mich jetzt hassen und du kannst mich
meinetwegen auch wieder hauen, aber er ähm .... Kannst du einfach mitkommen, bitte?“
Es fällt mir so schwer, das gerade zu sagen.

17.jpg

Und dass Paps dann noch runterkommt, macht die Sache noch viel, viel schlimmer. Gleich wird sie so richtig sauer. Ich
sehe es schon.
„Ähm, wir passen auf dich auf und dann ähm ....“

18.jpg

Sie steht auf und dann bemerke ich, dass sie verletzt ist. Jasmin hat Mühe, sich aufzurichten.
„Aua.“

19.jpg

Wir stehen aber schließlich nur da, während Paps immer näher kommt. Er soll es sich jetzt nicht wagen, sie anzusprechen.
Da kümmere ich mich selbst drum. Bislang sieht ja alles ganz gut aus. Vielleicht ist sie ja sogar jetzt froh, dass sie Hilfe
bekommt? Das eben jemand da ist.

20.jpg

Schließlich treffen sich unsere Blicke wieder. Es kommt weiterhin kein Wort. Okay. Alles gut, oder?
Was meint ihr? Hehe.

21.jpg

Doch dann:
„Du hast mich gerade verraten? Ja?!“
Noch ist sie ruhig und das da ist gerade nicht gut. Da war ich wohl doch etwas zu naiv bei dem süßen Blick. Oder? Oder?
Nein, da kommt doch jetzt nichts, oder?

22.jpg

Bis sie dann anfängt, mich zu schubsen.
„Du Idiot. Du hast kein Recht darauf, alles zu verraten. Mir geht es gut und du machst gerade alles kaputt. Ich will nicht
zu Tante Dana und daran wirst du auch nichts ändern können. Ihr könnt mich nicht zwingen. Hau ab!“

23.jpg

„Ich hasse dich und deine Mütze hasse ich auch. Du bist so falsch. Ich hätte dir nicht vertrauen sollen. Hätte dich im
Wasser ertrinken lassen sollen. Bäh. Geh weg. Du bist eh hässlich.“

24.jpg

„Vielleicht warst du es ja, der mein Leben zerstört hat? Und jetzt tust du einen auf unschuldig. Du warst es. Du hast das
Haus in die Luft gejagt. Mein Vater wollte mich vielleicht nur warnen.“
„Was? Hä? Was erzählst du da für einen Müll?“

25.jpg

Bis ich dann genug habe und sauer werde.
„Stopp jetzt mal. Es reicht. Ich soll deine Familie getötet haben? Spinnst du? Hast du dich ein bisschen zu dolle verletzt?
Das ist eine Lüge.“

26.jpg

Okay, und dann sehe ich es schon wieder im Ansatz, dass sie flüchten will. Gerade geht alles Schlag auf Schlag. Nur
bemerkt sie wohl schnell, dass die Verletzung dann noch da ist.
„Aaaaaah. Aua.“

27.jpg

Und platsch. Da liegt sie wieder. Meine Stimme wird sofort wieder ruhiger.
„Hey. Moment. Ich helfe dir. Warte.“

28.jpg

Als sie sich dann wieder aufrappelt, sehe ich eine Wunde an ihrer Wange. Am liebsten würde ich sie gleich wegzaubern.
Das tut bestimmt weh.
„Hey, wir möchten dir doch nur helfen. Dir wird keiner was tun, ja?“
„Lass mich einfach. Verschwinde!“

29.jpg

Doch ich komme ihr stattdessen unbewusst näher. Meine Stimme wird immer ruhiger. Auch wenn Jasmin immer noch
versucht, sich zu wehren, wird auch sie langsam ruhiger.
„Du weißt, dass ich dir nichts Böses will.“
„Hau ab.“

30.jpg

Und die Stimme wird noch ruhiger. Bis ich schließlich fast nur noch flüstere.
„Ich würde dir niemals was antun, okay? Egal, was dir passiert ist: Ich werde auf dich aufpassen. Versprochen. Und mein
Vater ist auch da. Und Kucki. Wir werden den Täter finden, ja?“

31.jpg

„Und keine Tante Dana wird dich abholen. Das lassen wir .... na ja ich … nicht zu. Glaub mir: Ich kann ziemlich wütend werden.“

32.jpg

Schließlich merken wohl wir beide, dass wir uns doch ein bisschen zu nahe kommen und wir lösen uns mit einem Räuspern.

33.jpg

„Seid ihr dann bald mal fertig? Können wir los?“
Jasmin hält unsicher meine Hand. Sie krallt sich regelrecht fest.

34.jpg

„Paps, mir ist es trotzdem wichtig, dass Jasmin nichts zustößt, okay? Ja, sie hat geklaut, aber wir müssen auch bedenken,
was ihr damals passiert ist.“
Er schweigt und schaut mich nur an. Schließlich zieht er nur eine Augenbraue hoch.

35.jpg

„Dann pack alles zusammen. Wir gehen dann los. Und mein Name ist übrigens Marc. Schön, dich kennenzulernen.“
„Äh. Jasmin.“
Sie ist trotzdem noch sehr verunsichert. Aber egal, was ihr passiert ist: Ich bin jetzt da. Und vielleicht lösen wir ja jetzt
wirklich den Fall? Auch wenn ich es alleine geschafft hätte.

36.jpg

„Kannst du denn laufen?“
„Hmm?“
Oh, Mann. Es tut mir so leid, Jasmin.

37.jpg

So verlassen wir die Höhle und gehen nach Hause. Im Arm dieses süße Mädchen. Sie ist federleicht.
Trotzdem bin ich noch sauer. Ich rede auch den ganzen Weg nach Hause kein Wort.

38.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 166.jpg

Paps und Jenny dachten wohl, dass ich mich erstmal auskurieren will und ich ja jetzt erstmal bestimmt länger schlafen
möchte, aber Pustekuchen. Sie blockieren nämlich das Bad.

1.jpg

Mir geht es zwar immer noch matschig, aber es gibt schlimmeres. Auch wenn ich erst dagegen war, bin ich jetzt froh, dass
wir Jasmin aufgegabelt haben. Jeder Tag hätte ihr letzter sein können, oder sowas.
Sie schläft jetzt im Gästezimmer oben. Dort hat sie dann auch ihre Ruhe, wenn wir nämlich hier unten renovieren wollen.
Aber erstmal das Frühstück nach unten befördern. Eigentlich habe ich ja immer noch keinen Hunger.

2.jpg

Am liebsten würde ich ja jetzt etwas sagen, aber ich lasse es fürs erste, haha. Sind sie auch endlich mal fertig? Oh, Mann, haha.

3.jpg

„Geht es dir denn besser? Willst du mich immer noch für meine gute Tat töten? Zumindest sah es gestern so aus.“

4.jpg

Echt jetzt? Und dann kommt Jenny hier auch nur mit Schlüppi und Hemd rein. Was ist falsch bei den beiden? Und dann
grinst sie so und ..... Nein, wir lassen das. Ich glaube, als ich hier alle weggezaubert habe, hat Paps davon wohl etwas
Nebenwirkungen abbekommen, haha.
„Ne, alles gut. Ich rufe heute auch mal bei dieser Schule an und frage, warum das so lange dauert? Möchte dir doch helfen.“

5.jpg

Ich überlege noch, was ich für eine Laune aktuell habe. Das ist irgendwie ein Mix aus Bäh, Erleichterung und Wut. Also
mache ich einfach heute nur mein Ding und schaue immer zu Jasmin hoch. Zum Glück ist sie gleich ins Bett gegangen.
Wie es aussieht, hat sie eine Knieverletzung. Den Kratzer an der Wange habe ich ihr unauffällig weggezaubert.

6.jpg

Boah, echt ey. Ich glaube, ich gehe doch wieder ins Bett. Habe auch kaum geschlafen und so. Man denkt halt jetzt viel
nach. Und dann eben schummrig noch dazu. Ach, nö. Ich möchte Paps heute nicht allein lassen beim Renovieren. Wir
wollen anfangen, die Ranch etwas moderner zu machen. Also raus mit dir, Joel.

7.jpg

Kann heute irgendwie auch nicht so wirklich nachdenken über irgendwas. Alles wie weggeschluckt.

8.jpg

„Miau.“
„Hmm?!“
Ich schaue nach unten und sehe tatsächlich ein Kätzchen. Wäre fast drübergelaufen. Höö?
„Äh, hallo Kleiner. Hast du dich verlaufen?“
Das Kätzchen schaut mich nur an.

9.jpg

Hmpf, ich kenne das ja schon, wenn ich einfach was mit nach Hause bringe. Aber was soll bitte sonst ein Kätzchen hier?
„Hey, ich äh. Du, das tut mir jetzt aber auch leid. Ich habe nichts für dich. Eine Scheibe Wurst kann ich dir vielleicht geben.“
Aber da weiß ich auch, dass man das lieber nicht tun sollte. Dann kommt die Katze nämlich immer wieder.

10.jpg

„Du, ich. Äh. Ich muss leider wieder rein und ähm.“
Hmpf. Ich habe schon Probleme genug und da kann ich mich jetzt nicht auch noch um eine Katze kümmern. Aber was
sucht sie gerade hier?
„Miau.“

11.jpg

Boah, wer bin ich, dass ich sie jetzt einfach draußen lasse? Spinnst du, Joel?

12.jpg

Also gehe ich wieder raus und nehme das Kätzchen mit rein. Der edle Joel wieder am Start.

13.jpg

Ich bringe sie erstmal in mein Zimmer. Eine Scheibe Wurst muss es erstmal tun und eine Schale Wasser. Dann muss ich
aber endgültig erstmal raus, die Tiere versorgen.

Paps und ich reden heute irgendwie auch nicht viel über den Fall. Er möchte erstmal mit Jasmin reden. Ich kann da ja eh
nicht zum Fall beisteuern. Also nicht so richtig. Oder soll ich den Behörden dann sagen, dass ich Jasmin als Kind gesehen
habe? Wo das dann endet, ist wohl klar.
„Bist du sicher, dass du mir beim Renovieren helfen willst? Hau dich lieber nochmal hin und kurier dich aus. Ich schaffe das
schon. Ansonsten will John noch mit anpacken.“

14.jpg

Zum Glück hat er von dem Kätzchen noch keinen Wind bekommen. Puh.
„Ne, alles cool. Ich helfe dir.“

15.jpg

Bin voll unsicher, was ich jetzt machen soll. So richtig gemeckert hat Paps ja bislang noch nicht wirklich mit mir. Wenn
ich jetzt wüsste, was er denkt? Ich hasse sowas.

Egal. Ran an den Speck. Dieser Teil soll heute fertig werden. Oh, Mann. Das sind die alten Sachen noch von Isabelle und
ihrem Mann. Ich weiß noch, als sie mal am Klavier spielte. Hmpf. Jenny möchte das jetzt aber alles weghaben, damit sie
nicht immer anfängt zu heulen. Kann man verstehen. Wollen das alles verkaufen.

16.jpg

Erstmal alles leerräumen. Bis Paps dann schließlich kurz aufhört und nach hinten schaut.
Oh, oh. Was kommt jetzt?

17.jpg

„Was ist das da eigentlich für ein Kätzchen in deinem Zimmer, was dein Kopfkissen zerfleddert?“
Oh, nein. Maaaann.

18.jpg

„Paps. Ich.“
„Nun ja. Es ist dein Kopfkissen, nicht meins. Lass uns erstmal weitermachen und dann reden wir nochmal.“
„Äh, klar.“

19.jpg

Man kann es kaum glauben, aber wir kommen bis zum Nachmittag wunderbar voran. Sieht doch mega aus. Moderner,
aber irgendwie trotzdem nach Ranch. Also so ein bisschen, denke ich. Ich weiß ja nicht, wie eine Ranch so aussieht. Also
eigentlich. Ach, ich lasse es. Mein Hirn ist immer noch Matsch. Durchzug.

20.jpg

Hoffentlich geht es Jasmin gut da oben und hat nicht zu viel mitbekommen. Sie scheint wie ein Stein zu schlafen. Hm.
Oder vielleicht ist sie ja mittlerweile doch wieder geflüchtet?
Erstmal Pause. Ich finde, das hat echt was.

21.jpg

„Na siehst du. Haben wir doch den ersten Teil geschafft.“

22.jpg

„Du, Paps. Es tut mir auch nochmal leid, dass ich das alles verbockt habe, mit dem Fall. Oder mit dem Kätzchen. Ich, äh.
Sie saß da draußen so allein, weißt du? Also Jasmin. Und ähm. Die Katze eben. Und ich wollte nur helfen.“

23.jpg

„Auch wenn das den Fall ziemlich aufgehalten hat, kam ich aber trotzdem schon etwas weiter. Ich habe mal nachgeforscht,
wer diese Dana ist. Jasmin heißt doch Ember und so habe ich beides mal zusammengefügt. Habe eine Dana Luise Ember
aus Henford gefunden. Sie gilt jedoch seit drei Monaten als verschwunden.“
„Äh, wirklich? Ist doch gut, oder nicht?“
„Mag man sehen, wie man will. Verschwunden heißt nicht gleich tot. Vielleicht tauchte sie selbst unter, weil sie was mit dem
Brand zu tun hatte? Wir reden aber später. Ich wollte den Fernseher eben noch einstellen.“

24.jpg

Paps ist wirklich sehr ruhig in den letzten Tagen. Er tut echt alles für den Fall und erst dachte ich auch, dass ich voll einen
auf den Sack kriege. Aber das blieb bislang aus. Und da habe ich doch alles verbockt? Ich hätte es verdient.
Kucki kommt später zu mir und auch sie hat das Kätzchen schon entdeckt. Wunderbar.
„Weißt du, Joel? Auch wenn du denkst, dass du alles verbockt hast, machst du alles richtig im Moment. Also es klingt doof,
aber du bist ein Goldstück, hihi.“
Moment mal? Woher weiß Kucki, dass ich das gerade gedacht habe?
„Nein, wirklich. Ich habe viel nachgedacht, seit Jasmin hier ist. Und zwar verliere auch ich meine Erinnerungen an die alte
Dimension, aber vieles ist mir eben noch geblieben. Und vielleicht fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen? Weißt du, wie
toll das wäre? Wir könnten dann das Tor wieder öffnen.“

25.jpg

„Du hast mir doch erzählt, dass so ein Typ zu dir gesprochen hat, der Locken hatte. Das könnte entweder nur Morgyn
sein oder sein Sohn Collin. Jasmin sieht total aus, wie die beiden. Ich weiß noch, dass Collin damals verschwunden ist.
Warum, habe ich nie erfahren. Und du siehst ihn vielleicht jetzt? Hm. Das ist alles so lange her, aber je mehr ich darüber
nachdenke, desto mehr Bilder sehe ich wieder. Und du hast das alles aufgedeckt.“
„Äh, ja. Ja.“

26.jpg

„Ich habe das Kätzchen beobachtet. Es wollte unbedingt zu Jasmin. Kannst du das glauben? Ich habe es rausgelassen
und didelidelit schwups, nach oben, hihi. Weißt du, was das bedeutet?“
„Äh, ne.“

27.jpg

Also langsam raucht mein Kopf echt.
„Auch wenn du all die Magie der Welt in dir hast, blieben natürlich trotzdem die Veränderungen, die vor deinem achtzehnten
Geburtstag kamen. Der Brand scheint vor deinem Geburtstag gewesen zu sein. Okay, nein. Ich erkläre das anders. Kannst du
dich noch dran erinnern, als ich die Katze Chelsey war?“

28.jpg

„Nicht wirklich. Keine Ahnung mehr.“
„Weiße Magier haben die Fähigkeit, dass sie als Geist in einem Tier weiterleben können. Und wenn ich mir das Kätzchen
so anschaue, könnte das hier auch wieder so sein. Es muss jemand sein, der beim Brand ums Leben kam und Jasmin sehr
nahe stand.“
Ich ziehe nur meine Augenbraue hoch und verstehe nur Bahnhof. Hmm. Chelsey? Kucki war eine Katze? Kein Plan mehr.

29.jpg

„Komm mal mit, Joel.“
Jenny und Kucki scheinen dem Kätzchen schon etwas gekauft zu haben. Nett.
„Wir haben mit deinem Vater gesprochen und behalten das kleine Ding. Es ist genial, dass wir sowas noch erleben dürfen,
auch wenn du jetzt all die Magie in dir trägst. Die Seele desjenigen scheint trotzdem noch in dem Kätzchen zu sein. Wir
müssen rausfinden, wer das ist.“

30.jpg

„Es ist noch so klein und somit nicht alt. Drei Monate würden da durchaus hinkommen.“
„Ähm, Kucki? Du sagst also, dass da eine Seele in dem Kätzchen ist und so? Äh, ja. Mag sein, aber ich kann trotzdem nicht
mehr ganz folgen. Hey, es war sehr viel, die letzten Tage, okay?“

31.jpg

„Ja, natürlich. Ich finde es nur gerade faszinierend. Selbst wenn die Magie bei keinem mehr vorhanden ist, außer in dir,
so leben ihre Wurzeln trotzdem in jedem weiter.“

32.jpg

Okay, cool. Dann scheine ich wohl einen kleinen Konkurrenten zu haben, was? Jemand, der dieses Mädchen ebenfalls
liebt. Habe ich das jetzt so richtig verstanden? Pass bloß auf du Kätzchen.

33.jpg

Brauchst mich gar nicht so angucken.

34.jpg

Plötzlich huscht es ganz schnell an mir vorbei.
„Hihi. Du lebst ja doch noch. Hey. Ich habe dich so vermisst. Wo warst du? Smokey mein kleiner Scheißer, hihi.“

35.jpg

„Hey, ähm du. Wie geht es deinem Knie? Äh, alles gut?“

36.jpg

Ich bin ja schon mal sehr froh darüber, dass Jasmin mir nicht gleich wieder in die Glocken tritt oder schubst und so. Oder
dass sie geflüchtet ist. Nein, sie ist noch da und das freut mich gerade sehr. Lächelt sogar ein bisschen. Seht ihr das?
 
  • Danke
Reaktionen: Madda
Kapitel 167.jpg

Es ist ungewohnt hier zu sein, da ich nun mal in dieser Höhle lebte. Schlecht war es doch nicht. Bis dann mein Vater zu
mir sprach. Ich vermisse ihn so. Ich vermisse Kilian. Mama.

1.jpg

Papa meinte zu mir, dass ich hierbleiben soll. Es wäre alles gut. Aber diese Familie hier ist nicht meine Familie. Das ist
mein Problem. Plötzlich kommt jemand Fremdes in mein Leben und versucht die Zügel in die Hand zu nehmen. Nein,
das schaffe ich nicht. Ich möchte nach Hause.

2.jpg

Auch wenn Jennifer mir eben etwas geholfen hat, Ich zu sein. Ungewohnt mich wieder so zu sehen. Hätte nicht gedacht,
dass mir kurze Haare stehen. Sie waren bislang immer lang.

3.jpg

Die Familie ist eigentlich ganz nett. Vor allen Dingen Joel. Ja, ich mag ihn. Aber ich kann doch jetzt nicht einfach so auf
ihn zugehen und sagen, was meine Familie wirklich ist? Eine untergetauchte Familie in Chestnut. Wir passten eigentlich
nicht in dieses Dorf. Papa und reiten? Niemals, hihi. Er war etwas Besonderes. Ein Magier. Diese gibt es nicht mehr. Ich
war nie so richtig einer. Das war nicht schlimm. Kilian wiederum hatte die Gene eines weißen Magiers. Er hat vor mir
immer damit angegeben. Und jetzt? Sind alle weg.

4.jpg

Was soll ich Tessa sagen, wenn sie weiß, dass ich noch lebe? Ich beobachte sie zwischendurch immer unauffällig, wenn
sie draußen am Arbeiten ist. Da steigen mir die Tränen in die Augen. Sie und Kilian waren ein Traumpaar. Mich haben die
Jungs eher nur ausgelacht. Nur weil ich etwas tollpatschig bin und nun ja. Eben, weil ich mir nichts gefallen lasse.
Jetzt weiß ich gar nicht so richtig, wo ich hin soll. Es tut gut, wieder im Warmen zu sein, aber das Haus ist fremd.

5.jpg

ch denke viel an den Brand. Wollte erst reinlaufen, aber dann kam dieses Kätzchen. Es hat mein Leben gerettet, kann man
sagen. Deswegen habe ich es Smokey genannt. Das Kätzchen aus dem Feuer.

6.jpg

Manchmal glaube ich, dass Smokey mein Bruder ist. Er war ein Vielfraß. Genau wie das Kätzchen. Immer sollte ich irgendwas
mitbringen. Viel. Hihi. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, was ich hier eigentlich mache. Also das Klauen, meine ich.
Ich wollte nur überleben.

7.jpg

Wo sollte ich auch hin? Zu Dana? Niemals! Sie hatte mir damals eine Puppe geschenkt. Das weiß ich noch. Und den einen
Tag sollte sie auf mich aufpassen und ich habe nicht aufgegessen. Sie hat dann der Puppe den Kopf abgerissen und verbrannt.
Was bitte soll das? Seitdem habe ich Angst vor ihr und habe jeden Kontakt gemieden.

8.jpg

„Hey, du. Wenn du irgendwas brauchst, dann sag Bescheid. Möchtest du was essen? Ich wollte mir Nudeln machen.“
Ich drehe mich um und. Oh, Mann. Was hat Paps mir für einen süßen Jungen geschickt? Hihi. Erst dachte ich, dass er
mir was Böses will, aber als ich erfuhr, dass er diese Bilder gesehen hat, da fühlte ich mich sicher. Aber warum hat er sie gesehen?
Das kann doch nicht sein?

9.jpg

„Ich habe keinen Hunger.“
„Hey, komm schon. Ich mach’ die weltbesten Nudeln. Versprochen.“
Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal richtig was gegessen habe. Aber gut. Esse ich halt was. Ist das jetzt überhaupt
gut? Okay, ein bisschen vielleicht. Hmpf. Nein, ich habe keinen Hunger.

10.jpg

„Tut mir leid. Ich schaffe das nicht.“

11.jpg

Jetzt, wo ich zur Ruhe komme, bemerke ich, wie mies es mir eigentlich geht. Die Erinnerungen kommen jetzt erst richtig
hoch. Der Brand. Einfach alles. Was soll ich jetzt nur tun? Wieder in die Höhle? Da bleiben mir diese Erinnerungen erspart.
Nein, ich gehe jetzt einfach nach oben und lese. Das habe ich in der Höhle auch gemacht.

12.jpg

Später geht die Tür auf und Jennifer kommt mit Smokey rein.
„Ich habe dir deinen kleinen Freund mitgebracht.“

13.jpg

„Und wenn du noch was brauchst, dann komm einfach zu mir.“

14.jpg

Kilian war so faul wie das Kätzchen, hihi. Er verschob immer gerne alles auf morgen. Smokey wiederum schläft den ganzen
Tag. Aber es ist auch kein Trost für mich zu denken, dass es Kilian sein könnte. Ja, irgendwo schon, aber es ist trotzdem nur
ein Kätzchen. Mit diesem kann ich keinen Fußball spielen. Das haben mein Bruder und ich immer oft gemacht. Machte Spaß.

15.jpg

Ich weiß heute nicht, wie ich mich fühle. Jedes Mal, wenn Joel zu mir kam, da war ich total happy. Okay, anfangs hatten
wir da so unsere Defizite, aber irgendwann war ich immer sehr nervös, wenn er da war. Und jetzt, wo ich hier bin, weiß
ich einfach nicht, was los ist. Ständig denke ich an meine Familie.
Trotzdem nehme ich jetzt erstmal nach langer Zeit ein Bad. Vielleicht hilft das ja.

16.jpg

Endlich fühle ich mich mal wieder richtig frisch. Das ist das einzig Positive heute.

17.jpg

Schließlich gehe ich dann einfach wieder nach oben. Ich bin müde und möchte nur noch schlafen. Bald möchte Joels
Vater mit mir über alles reden, aber da habe ich Angst vor. Bin wieder kurz davor zu flüchten, aber dann kommt jedes
Mal die Stimme von Papa, dass ich bleiben soll.

18.jpg

„Warte mal, Jasmin.“

19.jpg

Ich bleibe kurz stehen und als Joel neben mir ist, muss ich doch mal kurz lächeln. Er schaut mich bestimmt wieder so an
und ......

20.jpg

Dann mache ich doch die Augen auf und kurz ist alles wieder verflogen.

21.jpg

„Ich wollte dir nur eine gute Nacht wünschen und ähm ....“
Plötzlich knuddelt er mich total. Es ist … ja. Das brauche ich jetzt. Joel ist so anders. Aber er braucht mir trotzdem nicht
dumm kommen, sonst … Hihi. Ja, mittlerweile weiß ich mich zu wehren. Doch das hier gerade ......

22.jpg

„Ich bin jederzeit da, wenn was ist. Auch, wenn du reden magst. Aber komm erstmal bei uns an. Ach, und ich möchte
jetzt auch das machen, was du letztens bei mir gemacht hast. Weil, weil. Weil ich es einfach kann.“
Huch? Plötzlich küsst er mich auf die Wange. Huch?!

23.jpg

„Okay“, sage ich nur.

24.jpg

„Dann schlaf schön.“

25.jpg

Vielleicht sollte ich ja doch die Wahrheit über meine Familie erzählen? Was ist, wenn mir aber niemand glaubt? Nein,
mir wird niemand glauben. Ich muss weiterhin still sein.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Kapitel 168.jpg

Heute ist meine Laune etwas besser und ich bin froh, dass Jasmin jetzt hier ist. Kucki hatte mir gestern ein bisschen was
über die Embers erzählt und wenn das stimmt, dann passe ich jetzt gut auf sie auf.

1.jpg

„Sag bloß nicht, ich sehe meinen Sohn auch mal lächelnd. Wie selten kommt das noch vor?“

2.jpg

Ach, ich habe euch noch gar nicht erzählt, dass gestern mein Schreiben von der Schule ankam. Ich mache jetzt offiziell
eine Ausbildung als … hmm … wie heißt das hier eigentlich? Sheriffs Detektivassistent mit Anwaltskenntnissen? Schon
verrückt, wie sie das hier handhaben.
„Nein, alles cool. Es geht bergauf und das ähm. Das freut mich.“

3.jpg

„Ich, na ja wir, werden später dann auch Jasmin befragen. Vielleicht muss sie sich für die Diebstähle verantworten, aber
für das andere kann sie nichts. Es sei denn, sie hat den Brand gelegt.“

4.jpg

„Äh, Paps. Das glaubst du doch gerade nicht, oder?“
„In eurem Magierleben ist alles möglich. Ich schließe gar nichts mehr aus.“
„Hmpf.“

Diese Gedanken hatte ich so noch gar nicht. Nachher bestand ihre Familie nur aus schwarzen Magiern oder so und sie
hat dem ein Ende gemacht. Woah. Jasmin und eine Killerin? Nein.
„Oder was sagst du dazu, Smokey? Sie ist unschuldig, oder?“
„Miau.“

5.jpg

Damit ich die Gedanken abschüttle, zocke ich noch ein wenig. Nein, das wäre echt krass. Aber könnte sie wirklich sowas
machen? Ich muss stark bleiben. Denn egal, was jetzt kommt: Ich bin ab sofort ein Lehrling bei Paps als Detektiv-Sheriff-Dings
für Anwälte.

6.jpg

„Haha, geh rein, du blöder Ball. Komm schon!“

7.jpg

„Hey.“
Ich zucke kurz zusammen, da ähm. Nein, sie macht sowas doch nicht, oder??

8.jpg

„Darf ich zugucken?“
„Äh, klar.“

9.jpg

Doch dann werde ich etwas nervös. Vielleicht hat sie ja den Auftrag, mich auch zu töten? Immerhin bin ich der einzige
Magier und ..... Nein, ich mache lieber aus. Aber Jasmin? Äh. Hmpf.
Ich mache den Rechner aus und gehe lieber weg.

10.jpg

Bis dann Kucki reinkommt in ähm. Was läuft bei ihr denn schon wieder falsch?

11.jpg

Als sie sich auf mein Bett setzt, bin ich ja eh schon irritiert genug und weiß nicht, was ich noch sagen soll außer:
„Halloween war vor ein paar Monaten. Glaube, du bist da ein bisschen falsch. Das, was wir bald haben, ist Winterzauber,
verstehst du?“

12.jpg

Doch sie lächelt mich nur an. Alles klar.

13.jpg

„Nun ja. Ich möchte eben auch wieder eine Magierin sein, aber habe kein besseres Kostüm gefunden. Das hier ist doch
Fake und präsentiert nur die alten Frauen, mit der Warze auf der Nase und dem Buckel und das alles. Aber Magier sind
sowas doch gar nicht.“
Gerade denke ich mir nur, dass sie lieber mal ihre Klappe halten soll. Nachher verscheucht sie Jasmin erst recht.

14.jpg

„Äh. Okay, schön. Dann bist du halt als Magierin verkleidet. Wunderbar. Und nun?“
Hilfe, ist das gerade peinlich.

15.jpg

„Weißt du, Joel. Ich habe nachgedacht über Jasmin. Und über euch. Also egal, was den Brand verursacht hat, es war
schwarze Magie. Du kannst mir erzählen, was du willst. Warum sollte man denn sonst dieses Haus anzünden? Immerhin
kenne ich Familie Ember seit vielen Jahrhunderten.“

16.jpg

„Collin ist damals verschwunden. Ich habe langsam das Gefühl, dass er diese Dimension erschaffen hatte. Er war
Weltenwanderer und das ist eben schwarze Magie. Vielleicht war er ja ein schwarzer Magier und hat das alles gemacht?
Er hat das nicht mehr ertragen und alles in die Luft gejagt. Bumm.“

17.jpg

„Oder wie erklärst du dir das sonst, hmm? Jasmin weiß ganz genau, wovon ich rede. Und du hast mich gestern gefragt
wegen dieser Aura. Diese Aura gibt es so gar nicht mehr. Sie gab es im Mittelalter und so wurden Magier mit ihren
Anhängern verbunden. Vorbestimmte Liebe. Schöne Sache, aber auch doof. Deswegen haben wir Ahnen sie dann abgeschafft.
Von wem hast du das mit der Aura? Von mir? Also ich war es nicht. Gefühle zwischen Magiern und den normal Sterblichen sind
jetzt echt und sowas. Cool, oder? Und außerdem bist du eh der einzige Magier. Dann besteht die Aura sowieso nicht mehr.“

18.jpg

Kucki redet grad so schnell, dass ich nicht mal hinterherkomme. Was labert sie da?
„Dein Vater ist doch Collin, oder? Erzähl schon, Jasmin. Und dein Opa ist Morgyn? Stimmts??? Stimmts????“
„Hältst du mal deine Klappe, Kucki? Bitte?“

19.jpg

Na toll. Erst kommt Paps mit seinen Brandstiftervermutungen an und dann haut Kucki so einen noch raus. Und da fange
ich an, Jasmin noch mehr beschützen zu wollen. Aber das gerade ist so peinlich. Echt. Kucki kann doch hier nicht einfach
so reinkommen und eben den Magierkram raushauen. Jasmin ist derweil auch geflüchtet. Verdammt, was soll ich jetzt tun?
„Habe ich was Falsches gesagt, Joel? Deine Liebe zu ihr ist echt und das ist doch schön.“

20.jpg

Ich sitze hier nur und weiß gerade gar nichts mehr. Echt nicht. Am besten rede ich jetzt mit keinem mehr und bleibe
einfach in meinem Zimmer.
„Okay. Ich rede mit ihr und entschuldige mich.“

21.jpg

Waaaas? Nein, nein. Was mache ich hier? Kucki wird jetzt kein Wort mehr mit ihr reden. Verdammt. Ich muss hinterher.

22.jpg

Sie steht zum Glück nur neben ihr. Ein falsches Wort und ich greife ein. Es reicht. Jasmin ist weder eine Brandstifterin noch
sonst was. Sie ist. Sie ist. Mann. Sie ist eben süß.

23.jpg

„Hör zu, du süße Maus, hihi. Du kannst ruhig mit uns reden. Das ist okay. Ich kenne Collin und Morgyn sehr gut und sie
waren Freunde von mir. Wir sind unter uns und in Joel steckt auch mehr, als du denkst, hihi.“

24.jpg

„Kucki? Halt einfach deine Klappe, ja? Es reicht?“
Ich beobachte Jasmin nur, wie sie wieder nach oben geht. Hm. Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen? Sie hätte
ja auch durch die Tür flüchten können. Nein, sie geht aber nach oben.“

25.jpg

Und jetzt erst merke ich so richtig, was hier eigentlich passiert. Das Problem ist, dass es mich sauer macht. Warum müssen
sich alle immer in mein Leben einmischen?

26.jpg

„Joel, ich meine es doch nur gut. Ich möchte helfen, verstehst du? Jasmin weiß ganz genau, was ihre Familie ist. Habe
eben viel nachgedacht, verstehst du? Collin verschwindet und baut sich eine neue Dimension auf. Warum auch nicht?
Gründet hier eine Familie und lebt in Frieden. Das habe ich schon öfters gehört. Aber dann muss irgendwas passiert sein.
Joel, ich meine es nicht böse. Echt.“

27.jpg

Und dann werde ich sauer. So richtig. Jetzt muss ich alles rauslassen und ein Glas Wasser wäre gleich angebracht.
„Boah, aber du kannst das doch nicht einfach auf den Tisch knallen? Spinnst du? Egal, was für Gedanken ihr alle habt, aber
Jasmin ist unschuldig. Mag sein, mit ihren Eltern, aber ich wollte ihr selbst sagen, wer ich bin, ja? Maaann, und dann kommst
du und ....“

28.jpg

„Nachher stimmt das nicht mit ihrer Familie und dann? Hmm? Was dann? Dann hast du mich gerade ordentlich blamiert, ja?
Boah, spinnst du? Kucki, du nervst mich langsam echt. Wie willst du mich beschützen, wenn du keine Ahnung hast? Du
kannst nicht mal zaubern. Nichts. Du bist nur ein Plappermaul. Mehr nicht.“

29.jpg

„Okay, wenn das so ist, dann gehe ich. Deine Mam ist ja eh schon unterwegs. Soll sie dir doch helfen. Ich mag nicht mehr.“
Kucki verschwindet daraufhin so richtig angepisst in ihrem Zimmer, zieht sich das Kostüm aus und nun ja - will gehen.
Hmpf. Ich stehe nur da und ..... kein Plan.

„Kucki, warte bitte. Wo willst du hin? Warte. Es tut mir leid.“

30.jpg

„Nö.“
„Was hast du denn jetzt vor?“
„Miguel retten.“
„Aber.“

31.jpg

Ich war eigentlich schon auf dem Weg, alles selbst zu lösen. Und dann plötzlich geht alles Schlag auf Schlag. Meine
Laune wurde immer besser und ich freute mich schon auf den Winterzauber. Doch jetzt stehe ich wieder hier und weiß
mal wieder nicht weiter.

32.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Folge 169.jpg

Am späten Nachmittag denke ich immer noch, dass Kucki bestimmt gleich durch die Tür kommt und weiter geht's. Doch
das bleibt leider aus. Sie soll doch mitfeiern. Ich muss sie wohl mal suchen gehen. Aber dann erst morgen, da es gleich
dunkel wird. Hoffentlich ist sie noch nicht weit.

Es wartet nämlich eine kleine Überraschung auf mich. Kucki soll das wohl geplant haben, damit wir alle mal am Winterzauber
zusammen sind. Mam, Maik und Michelle sind nämlich schon in Chestnut angekommen und wollen das neue Haus beziehen.
Der Rest folgt. Okay, Maik ist mir egal, aber dass Mam hier jetzt vor mir steht, gibt mir wieder Hoffnung.
Ich wusste echt von nichts.
„Hey, Mam. Cool, dass du hier bist.“

1.jpg

„Ja, ich freu’ mich auch. Habe eh viele neue Infos für dich, aber das möchte ich in Ruhe mit dir durchgehen. Jetzt möchte
ich erstmal in meiner neuen Heimat ankommen.“
„Alles klar.“
„Lass dich drücken, mein Junge.“

2.jpg

Mam hatte mir mal erzählt, dass sie früher schon auf einem Bauernhof lebte. Ihr gefiel es sehr gut, bist der Hof dann
abgebrannt ist. Hm, irgendwie kommt mir das gerade so bekannt vor.
„Ich hoffe, es ist okay für dich, wenn Michelle hier mit einzieht. Ich vermisse meine Tochter und möchte sie einfach
um mich haben.“

3.jpg

„Äh, wirklich? Sie zieht hier ein? Äh. Okay.“
Jetzt bin ich gerade doch etwas überwältigt. Und das soll Kucki alles organisiert haben? Wie?
„Sollte es mal zeitlich nicht passen, wegen eurer Detektiv-Arbeit, dann nehme ich die Kleine natürlich rüber.“
Hach dieses Lächeln. So unbeschwert. Manno. Ich will auch wieder klein sein.

4.jpg

Wir sind hier aktuell auch sehr fleißig und bauen alles um. Jasmin bekommt wohl ihr Zimmer jetzt unten und Michelle
wird in Isabelles alten Zimmer schlafen. Passt doch alles wunderbar. Nur hoffe ich, dass Kucki dann auch wieder nach
Hause kommt. Meine Laune ist doch gerade etwas gespalten.
„Sie ist müde, Joel. Magst du sie eben ins Bett bringen?“
„Äh, klar. Klar. Cool, ja. Mache ich.“
Es ist so lange her, dass ich meiner Schwester die Windel gewechselt habe.

5.jpg

Klar, die Fahrt war bestimmt sehr stressig für sie. Guckt euch das an. Ist sie nicht knuddelig?

6.jpg

Wir müssen jetzt zwar noch viel an der Ranch machen, aber Michelle wird das weltbeste Zimmer bekommen. Das verspreche
ich ihr.
Als ich mich dann zu Paps drehe, steht er nur da und schaut mich an. Okay.

7.jpg

Paps ist echt der beste. Egal, was ist: Er bleibt ruhig. Also meistens. Er schaut mich weiterhin einfach nur an, ohne was zu
sagen. Wartet er jetzt auf irgendwas? Okay, das mit Kucki wäre da noch und so, aber was soll ich denn jetzt machen? Und
das mit Jasmin.

8.jpg

Bis er mich schließlich nur in den Arm nimmt.
„Komm mal her. Großer“.
Okay, check.

9.jpg

„Kannst du dann aber mal schauen, dass Kucki wieder zu uns kommt? Das, was du da gelassen hast, ist echt unter aller
Sau. Und rede bitte mit Jasmin. Ich kann sie nicht ewig weiter verstecken.“

10.jpg

„Oder meinst du, ich habe schon irgendjemandem gesagt, dass sie hier ist? Aber dafür gibt es ja den Zeugenschutz, bis
die Lage sicher ist. Und so kannst du ja jetzt auch mal schauen, was für ein Ranch-Anwalt in dir steckt.“
„Okay.“

11.jpg

„Mir fällt ein, Joel. Wir werden das alte Revier beziehen. Dort wird dann unser neues Büro sein und wenn wir mal einen
Straftäter schnappen, dann müssen wir ihn ja irgendwo hinsperren.“
Auch wenn wir immer noch nicht auf Pferden reiten und Kacke wegräumen oder eben die Sitten von Chestnut nachmachen,
so fühlen wir uns hier trotzdem langsam wie Bewohner von diesem Dorf.

So, aber ich muss da wohl noch was anderes klären. Mein Ziel ist es, Kucki wieder hierherzubekommen und warum wohnt
sie eigentlich nicht auch noch fest bei uns? Ob sie das cool finden würde? Das wäre mein Geschenk an sie. Und Paps hätte
bestimmt nichts dagegen.

Einmal tief durchatmen und dann zu Jasmin gehen. Vielleicht kann der Winterzauber ja doch noch schön werden?

12.jpg

Als ich bei ihr vor der Tür stehe, brauche ich drei, vier, fünf, sechs, sieben oder mehr Anläufe, bevor ich mich es auch nur
wage, irgendwie mal anzuklopfen. Ich dachte echt, dass auch sie wieder in die Höhle geht oder sowas.

13.jpg

Und dann denke ich so an Michelle und den Winterzauber und schwups, bin ich in Jasmins Zimmer. Also provisorischem
Zimmer. Sollte sie bei uns bleiben, dann machen wir das natürlich noch chic und so.
Sie sitzt auf dem Bett und liest.
„Was liest du da?“
„Hm? Die goldenen Rosenblüten. Eine Liebesgeschichte.“
Aber zu einem vertieften Gespräch kommt es schließlich nicht. Also setze ich mich einfach nur aufs Bett.

14.jpg

Versuche es zumindest.

15.jpg

Okay, bevor ich mich überhaupt hinsetzen kann, steht Jasmin plötzlich auf und bringt das Buch weg. Mann, ey. Ich weiß
echt nicht, was ich sagen soll. Ganz ehrlich.

16.jpg

Dann kommt Smokey noch mit dazu. Er scheint darauf zu warten, dass ich irgendwas sage. Oder sie. Wie auch immer.
Sitzen tun wir beide schon mal.

17.jpg

Gefühlt dreißig Minuten vergehen.

18.jpg

„Mein Vater hat mir mal von dem letzten Magier erzählt. Ich weiß nicht, woher er das immer alles wusste, aber als diese
Kucki da vorhin mit ankam, da kam alles wieder hoch, was er mir je erzählt hatte.“

19.jpg

„Er wollte immer nur das Beste für mich und war da. Als dann der Brand war, konnte ich nur zusehen, wie mein Leben
vor mir zerstört wurde. Mutter, Kilian. Und eben auch Papa. Ich habe akzeptiert, dass meine Familie anders ist und ich
es eben nicht bin, aber das ist okay. Es war trotzdem interessant, das alles mitzuerleben. Man glaubte immer, dass das
Märchen sind und plötzlich schwebt ein Buch an mir vorbei.“

20.jpg

„Wem sollte ich das denn alles erzählen? Die hätten mich doch alle für verrückt gehalten?“
„Ich würde es dir glauben.“

21.jpg

„Ich hatte Angst und wusste nicht, wohin. Ich konnte es doch nicht riskieren, gefunden zu werden. Was hätte ich der
Polizei denn sagen sollen? Dass einfach irgendwas abgebrannt ist?“

22.jpg

„Aber du hast die Dokumente nicht gefälscht, oder? Weil Paps meinte, dass ein Anfänger das wohl geschrieben haben
muss. Viele falsche Angaben. Hast du doch nicht, oder?“

23.jpg

„Weil das wäre richtig übel. Aber ich werde dann alles tun, was ich kann, okay? Ich bin ja hier jetzt der Auszubildende
Sheriff irgendwas von Anwalt. Warum ist dieser Name eigentlich so lang?“
Okay, sie schmunzelt kurz. Das ist gut.

24.jpg

„Nein, das habe ich nicht getan.“
Während sie mit mir redet, ist sie witzigerweise richtig ruhig. Da kenne ich manche Reaktionen aber anders von ihr. Sie
wird auch nicht nervös, was dann den Anschein hat, dass dieser Sim lügt.

25.jpg

„Bist du denn der letzte Magier, von dem Papa erzählt hat? Du hast doch dieses goldene Tattoo. Darf ich das mal sehen?
Läufst du damit einfach so auf der Straße rum? Jeder würde doch gucken?“
So neugierig habe ich sie noch nie erlebt und das bringt mich zum Schmunzeln.
„Ich habe es mir halt stechen lassen, sage ich dann immer. Aber ja, es war plötzlich da. An meinem Geburtstag entstand es.“
„Hm. Darf ich mal sehen? Und du hast meine Frage noch nicht beantwortet, hihi.“
„Liegt die Antwort nicht nahe? Hey, ich bin nicht stolz auf diesen ganzen Kram. Ich weiß noch nicht mal so richtig, was das
alles bedeutet.“
Schließlich ziehe ich dann mein Oberteil aus, damit Jasmin es sich angucken kann.

26.jpg

Als sie dann aufsteht, drehe ich mich zur Tür und bemerke, wie sie langsam immer näher kommt.
„Wow. Tut das weh?“
„Nein.“

27.jpg

Bis sie dann anfängt, erst langsam mit dem Finger über den Rücken zu streifen. Schließlich dann mit der Hand.

28.jpg

Moment. Sie macht das doch jetzt nicht wirklich, oder?

29.jpg

Sie kommt immer näher und näher. Mittlerweile spüre ich ihren Atem auf der Schulter. Hey, sie soll sich das doch eigentlich
nur anschauen.

30.jpg

Aber irgendwie ......

31.jpg

Ich drehe mich langsam um und schaue ihr direkt in die Augen.

32.jpg

Und verliere mich eine Zeit lang.

33.jpg

„Aber du. Ich, äh. Ich muss Paps jetzt helfen, okay? Meine kleine Schwester ist jetzt hier und wir müssen noch viel umbauen.
War schön, mit dir zu reden.“
So schnell habe ich meinen Pullover noch nie angezogen. Doch, einmal. Als ich bemerkte, dass ich total verpennt hatte und
dann zu spät zur Schule kam.

34.jpg

Jetzt kann der Winterzauber kommen. Kucki werde ich auch schon noch finden und dann wird es Zeit, dass ich auch ihr
mal helfe.

35.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Folge 170.jpg

Am nächsten Tag möchte ich mich langsam aufmachen, um Kucki zu suchen. Hoffe, sie war in Sicherheit und musste
nicht frieren. Es ist echt mies, dass man sich über alles einen Kopf machen muss, nur nicht um sein eigenes Leben. Also,
einfach nur mal ein normaler achtzehnjähriger zu sein. Magie hier, Magie da. Und dort noch die Welt retten. Nein, es reicht.
Die Winterzauberferien haben angefangen und jetzt will ich erstmal meine Ruhe haben. Das Einzige, was für mich gerade
nur zählt, ist Jasmin.
Und auch Mam möchte ich das klarmachen. Sie drängt mich schon die ganze Zeit, mit ihr zu reden. Nö.

1.jpg

„Joel, aber dann lies dir wenigstens den Brief von Katharina durch, okay? Bitte.“

2.jpg

„Du kannst doch jetzt nicht einfach so auf stur stellen, wenn da draußen ehemalige schwarze Magier rumlaufen? Verdammt.
Es betrifft auch dich und uns wurde schon oft genug das Leben ruiniert. Willst du das echt nochmal?“

3.jpg

„Mam? Lass mir doch wenigstens den Winterzauber, ja? Bitte. Ich möchte einfach nur mal ein normaler Sim sein. Mehr
nicht. Nur diese Zeit. Es interessiert mich außerdem nicht, was Katharina schreibt. Es ist zu spät.“

4.jpg

„Also?! Ich möchte Jasmin näher kennenlernen und sie braucht meine Hilfe mehr, als Katharina. Sie soll sich selbst helfen.
Sie hat doch jetzt Max.“

5.jpg

„Joel. DAS wird dich interessieren und da kannst du nicht einfach wegschauen. Hör auf damit und lies den Brief.“
Okay, Mam wird langsam etwas stinkig, aber ich bleibe stark. Mir wurden schon genug Tage ruiniert und dieser Winterzauber
soll was Besonderes werden. Also stehe ich einfach nur auf und gehe.

6.jpg

Ja, was soll ich denn auch sonst machen? Schwarze Magier können mir doch eh nichts. Die puste ich einmal weg und
dann ist Ruhe. Meiner Familie und Jasmin kommt niemand zu Nahe. Dafür werde ich sorgen. Und wenn doch, dann haue
ich denen einen Feuerball um die Ohren, auch wenn ich immer noch nicht so richtig weiß, wie man den überhaupt losschießt.

7.jpg

Mein Handy vibriert und es ist sogar Kucki. Das nenne ich mal Timing. Sie ist jetzt noch die Einzige, worum ich mich
noch kümmern werde und dann heißt es Füße hochlegen und die Feiertage genießen.

8.jpg

Okay?! Sie ist in der Höhle auf der Treppe ausgerutscht? Wie hat sie denn die Höhle gefunden? Hoffe, es ist alles okay
und sie hat sich nichts gebrochen. Ja, die Treppe ist wirklich sehr rutschig. Vielleicht hatte Jasmin deswegen diese
Knieverletzung? Einmal nicht aufgepasst und schon liegt man unten.
Aber mir ist es recht, Kucki jetzt so helfen zu können. Schön, dass sie mich direkt angeschrieben hat. Ich hätte eh nicht
gewusst, wie ich mich hätte entschuldigen können. Habe ja nun mal diesen Mist gesagt.
Ich schreibe ihr, dass ich mich auf den Weg mache.

9.jpg

Schnell noch Paps Bescheid sagen und dann nichts wie los. Habe jetzt echt kein Bock mehr auf irgendwelche Zwischenfälle.
Nein, ich mache dann dicht bei mir.

10.jpg

„Paps? Kucki hat mich eben angeschrieben. Sie ist in der Höhle. Ich geh’ da eben hin und hol sie ab, okay?“

11.jpg

„Sie ist da ausgerutscht und kann nicht mehr laufen.“

12.jpg

„Und dann werde ich mich auch gleich bei ihr entschuldigen. Also wenn das okay ist, dann ähm. Dann gehe ich eben.“
Er schaut mich nur an und sagt eben nichts. Das verunsichert mich.
„Ist doch okay. Soll ich dir helfen? Wenn Kucki nicht laufen kann, dann braucht sie vielleicht einen Krankenwagen.“

13.jpg

„Ich denke, ich komme klar. Immerhin habe ich es verbockt und wegen mir ist sie in dieser Lage.“

14.jpg

„Okay, melde dich, wenn du Hilfe brauchst. Ich bin nachher mit Jenny aber noch in der Stadt. Wir wollen für den
Winterzauber einkaufen.“
„Alles klar. Cool. Ich freu’ mich schon.“

Ich ziehe mir meine Jacke über und auf geht's zur Höhle. Zum Glück ist es erst Mittag. Hätte ja Kucki jetzt eh gesucht
und so macht sie es mir etwas leichter. Trotzdem blöd alles.
Nur dann bemerke ich, dass wohl noch jemand mitkommen möchte.

15.jpg

„Hey. Ich habe gehört, dass du zur Höhle willst. Kann ich mitkommen? Ich habe dort noch einige Sachen vergessen.“

16.jpg

„Äh. Was ist, wenn dich jemand sieht? Meinst du, das wäre jetzt nicht riskant? Also ich ähm. Ich möchte halt nicht, dass
man dich sieht und dann alles noch schlimmer wird, verstehst du?“

17.jpg

Ja, ist ja auch so. Das würde ich einfach nicht zulassen.
„Echt jetzt? Ich habe drei Monate draußen gelebt und mich hat niemand gesehen. Ich konnte in Ruhe klauen, ohne dass
mich jemand geschnappt hat, hihi. Wenn dann wäre es deine Schuld, wenn man mich sieht, da du unvorsichtig wärst.“
Sie muss grinsen. Okay. Das kenne ich jetzt noch nicht an ihr.
„Äh, hä? Wieso bin ich dann schuld?“
Nein, ich bin echt irritiert heute.

18.jpg

Ich versuche mich halt auf die Feiertage zu konzentrieren. Schön gemütlich, mit heißem Kakao und Keksen. Dann schöne
Lieder vor dem Winterzauberbaum. Hey, das wäre doch echt mal ein schönes Bild. Hatte ich überhaupt schon mal ein
solches Fest?
„Ja, was? Ich passe schon auf mich auf und möchte ja nur kurz mit zur Höhle. Und bevor mich jemand sieht, verstecke
ich mich hinter dir.“

19.jpg

„Okay.“
Hm. Jetzt muss ich doch gerade darüber nachdenken, was Mam gesagt hat. Also das mit den schwarzen Magiern. Klar,
sie können nicht mehr zaubern, aber wer weiß, was sie so noch anstellen können? So ein Leben können sie trotzdem
zerstören. Und wenn es nur mit natürlichen Mitteln ist. Puh. Aber wer soll denn bitte noch ein schwarzer Magier sein?
Nein, aus, vorbei. Nicht jetzt. Ich möchte die Gedanken abschütteln und gehe mit Jasmin eben zur Höhle. Hoffentlich
sieht uns niemand. Sonst habe ich mir da nie so die Gedanken drum gemacht, aber seit sie bei uns ist, mache ich mir
Sorgen, wenn sie raus möchte. Ich möchte immer mehr auf sie aufpassen.

20.jpg

„Bist du sicher, dass du mit willst? Ich kann dir doch eben auch alles mitbringen?“

21.jpg

Ja, ich mach’ mir halt 'nen Kopf. Schlimm? Aber sie lächelt nur und geht voran. Natürlich schaut sie immer aufmerksam
in alle Richtungen. Hoffentlich hat das Versteckspiel mal ein Ende. Ich habe nämlich so richtig Lust bekommen, mit dem
Mädchen mal ins Café zu gehen. Ob sie Lust hat?

Wir kommen bei der Höhle an und weit und breit war niemand zu sehen. Ich habe ja auch noch doppelt mit aufgepasst.
Jasmin macht ganz große Augen, als wir zum Eingang gehen.

22.jpg

Als ob sie nochmal an die Zeit hier zurückdenkt. Nein, die Zeiten sind jetzt vorbei. Jetzt braucht sie nicht nochmal in so
einer Höhle leben. Auch wenn der See da unten echt cool ist. Oder was das auch immer darstellen soll. Wer hat das da
eigentlich gebaut?
„Ist alles okay? Wollen wir runter? Aber nicht, dass du auch noch ausrutscht. Ich halte dich dann fest.“

23.jpg

Sie nickt nur. Dass sie überhaupt hier die ganze Zeit so überlebt hat, das rechne ich ihr hoch an. Jasmin ist sehr stark. Und
eben auch vorsichtig. Das habe ich ja schon zu spüren bekommen.
Ich gehe also vor und sehe schon von oben, wie Kucki da auf dem Boden sitzt.

24.jpg

Mies fühle ich mich jetzt erst recht. Saß sie die ganze Nacht hier so in der Klemme? Auf jeden Fall höre ich nur ein „Pfff“
und „Pöh.“ Ach, eingeschnappt ist sie immer noch. Wunderbar. Dann hätte sie doch lieber Paps fragen sollen und nicht mich?
„Geht es dir denn so weit gut? Brauchen wir einen Krankenwagen oder vielleicht doch schon einen Leichenwagen? Haha.“
Hey, kommt. Der war gut, haha. Ja, was auch? Sie sitzt da und ist total eingeschnappt. Schaut sie euch doch an.

25.jpg

„Und kann ich mir das mal angucken? Vielleicht kann ich es ja heilen?“
„Blablabla. Nichts wirst du machen. Ich werde das schon alleine schaffen. Pff.“

26.jpg

„Ja, toll. Dann kann ich ja wieder gehen, oder nicht? Komm, Jasmin. Hast du alles? Dann lassen wir Kucki eben hier.
Selbst schuld.“
„Wie? Du willst doch jetzt nicht gehen und mich hier alleine lassen? Joel, das kannst du doch nicht machen! Ich, ich.
Wo soll ich denn hin?“
Also manchmal ist Kucki echt zum Schießen. Sie nimmt echt alles wörtlich und kann dementsprechend aber auch schnell
beleidigt sein. Ich habe das Gefühl, dass es ihr schwer auf dem Magen liegt, keine Ahnin mehr zu sein. Hmm, okay. Aber
auch da habe ich mir schon viele Gedanken drüber gemacht. Sie hilft über Jahrhunderte ihrer Familie und plötzlich hat
sie keine Macht mehr dazu. Und dann komme ich, der ..... hmm. Der irgendwie nur an sich denkt. Nein, tu’ ich doch
eigentlich gar nicht, oder? Aber sowas geht mir halt durch den Kopf. Was habe ich denn in der letzten Zeit für die Welt
getan? Toll. Mich unter Kontrolle zu halten. Also meistens. Hm. Und weiter? Egal.
„Komm erstmal her. Immerhin hast du mir eine SMS geschickt, also bringe ich dich jetzt wieder nach Hause.“
Als ich mich zu ihr runterbeuge, bemerke ich, dass sie ganz schön friert. Hmpf. Ich hebe sie hoch und jetzt erst merke
ich, wie erschöpft sie eigentlich ist.
„Alles gut, Kucki. Ich bringe dich nach Hause.“

27.jpg

Es ist gerade nicht einfach, so zu sein, wie ich es eben bin. Jetzt, als ich Kucki zurücktrage, wird mir bewusst, wie sehr
mich die Welt eigentlich braucht. Wie alles schnell zusammenfallen kann. Und ich mache einfach nichts dagegen.

Später stehe ich am Fenster und beobachte die Schneeflocken. Ich denke nach. Worüber weiß ich eigentlich selbst noch
nicht so richtig. Hm. Es sind noch so viele offene Baustellen vorhanden und ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll?
Was ich überhaupt machen soll? Jeder sagt, ich soll die Welt retten und so. Aber soll ich mich jetzt einfach so auf einen
Berg stellen und einen Zauberstab schwingen?
Bevor ich mich überhaupt irgendwo reinstürze, habe ich aber noch eine Bitte an die Welt: Lasst mir nur diesen einen
Winterzauber, ja?

28.jpg

Nur diesen einen.

29.jpg

Ich möchte erstmal meinen Kopf leerpusten und anfangen, mir wieder eigene Ziele zu setzen. Und dann können sich
diese schwarzen Magier meinetwegen warm anziehen.
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Folge 171.jpg

Als ich mich da so umdrehe, frage ich mich, ob das wirklich die Jasmin aus der Höhle ist? Einige Wochen sind seitdem
vergangen und sie ist alles andere als diese Jasmin. Total süß steht sie da und ich bringe einfach kein Wort raus.

1.jpg

„Du siehst süß aus. Wirklich. Das Kleid steht dir.“
Okay, der Anfang ist gemacht und ich bin stolz auf mich. Nein, wirklich. Nervosität macht sich breit und keine Ahnung,
was mein Herz da gerade mit mir vorhat.

2.jpg

Alles klar, haha. Guckt sie euch an. Ich schmelze echt. Sie ist ganz verlegen. Als ich sie zum ersten Mal sah, da hatte ich
mir noch nichts bei gedacht. Aber je öfter ich dahinkam, desto mehr war mir klar, dass ich Jasmin an meiner Seite möchte.
Hilfe, wie hört sich das an? Wie soll ich das denn sonst ausdrücken? Ihr wisst schon.

3.jpg

Und nein. Nicht aus Mitleid oder so. Weil sie eher anders ist und sie mich unbewusst zum Lachen bringt.
„Wollen wir backen? Hast du Lust?“

4.jpg

Und dann als sie da so lächelt, da ..... Mann. Heute oder nie. Der Winterzauber ist mein. Mir egal. Alles von damals vergessen
und heute neu starten. Alles richtig machen. Sowas eben.
„Ist das ein Ja?“

5.jpg

„Ja, okay. Backen. Aber äh. Ich habe noch nie richtig gebacken. Nur Waffeln.“
„Okay, cool. Dann mach du Waffeln. Klingt gut.“
Und ab in die Küche. Der Winterzauber kann starten. Jenny und Paps sind immer noch in der Stadt. Sturmfrei und backen.
Perfekt. Na ja. Fast sturmfrei. Kucki hat sich nach oben verpieselt und redet kein Wort mehr. Auch da ist noch eine dieser
Baustellen. Kriege ich hin. Immerhin habe ich es ihrem Plappermaul irgendwie ja doch zu verdanken, dass Jasmin jetzt
mit mir backt, oder nicht?

6.jpg

Und in jeder Minute muss ich Jasmin beobachten. Sie. Wow. Sie kann einfach toll dieses Waffeleisen bestreichen und das
anmachen und .... Alles klar. Ich muss schon selbst drüber schmunzeln. Nein, aber ist so.

7.jpg

Und diese Chance nutze ich auch, um sie noch besser kennenzulernen.
„Sag mal. Wie alt bist du eigentlich?“

8.jpg

Eigentlich voll die falsche Frage, aber bin halt neugierig. Ihre Lieblingsfarbe ist Lavendel. Das hatte ich sogar schon mal
mitbekommen. Alles klar. Die Frage mit dem Alter streiche ich. Ist doch auch eigentlich egal, oder nicht?
Also mache ich mich an meine Törtchen. Auf geht's.

9.jpg

Es hat noch nie so einen Spaß gemacht, zu backen. Das habe ich mal als kleines Kind gemacht. Wo ich noch so ein kleiner
Stöpsel war. Also hey, wir sagen nichts, aber es ähm. Es ist trotzdem schön.

10.jpg

Und so wird eben gebacken. La la la. Am liebsten würde ich mich jetzt umdrehen und sie in den Arm nehmen. So wie sie
das machen wollte. Wollte sie doch, oder? Aber nein. Meine Gedanken malen sich wieder etwas zu viel aus.

11.jpg

So ganz allein sind wir ja nicht. Smokey kreist im Moment ziemlich aufmerksam um uns herum. Und wie er mich anguckt.
Ich sag’ ja: Er ist eifersüchtig. Oder passt eben nur auf Jasmin auf. Ich weiß es noch nicht.

12.jpg

Nun ja. Eigentlich sollte mehr Stimmung beim Backen sein, doch jeder macht sein Ding. Klar, auch gut. Oder vielleicht
schmiere ich ihr ein bisschen Teig auf die Nase? Das wäre doch lustig. Sowas dann mal machen.

13.jpg

Und weiter geht's. Vielleicht ist sie ja jetzt beleidigt, weil ich sie nach ihrem Alter gefragt habe? Ja, aber ist doch egal.
Hmm, oder ich frag’ sie mal, wer ihre Lieblingsband ist?

14.jpg

Ich flipp´ gleich aus. Sie sieht so hübsch aus und dann lacht sie noch so süß und .... Ja, was soll ich denn jetzt machen?
Okay, was habe ich eigentlich bei Katharina gemacht? Wie war das da? Wollte ich da nicht abhauen? Bin ich echt so ein
feiger Vogel?

15.jpg

Alles klar. Alles klar. Maaaann, was braucht der Kram jetzt so lange? Dachte nur 20 Minuten und dann müssen die doch
45 Minuten backen.

16.jpg

Man könnte ja jetzt einfach mal was anderes machen, aber was denn? Also nächster Versuch.
„Äh. Was hörst du eigentlich so für Musik? Hast du einen Lieblingsfilm?"

17.jpg

„17 bin ich. Und hmm. Ich lese sehr viel. Daher schaue ich kein Fernsehen. Also klar. Eigentlich doch, aber ich habe nichts
Spezielles, was ich gerne schaue. Und Musik? Hmm. Nun ja. Hihi. Das wäre dir wohl zu schnulzig.“

18.jpg

Jetzt kommt dann vielleicht eigentlich so der Teil, wo sie mich dann auch was fragen könnte, aber ich stehe dann nur so da:

19.jpg

Ja, was?

20.jpg

In dem Moment klingelt dann eh die Eieruhr und meine wunderbaren Törtchen sind fertig. Habe das Rezept aus der Schule.

21.jpg

Immerhin bin ich ganz cool drauf. Dachte, ich bin jetzt voll nervös und das alles, aber nö. Die Zeiten sind wohl vorbei.
Also nein, nein. Nicht falsch verstehen. Ey, ich bin gerade voll .... Äh.
Als wir nämlich Pause machen, sitze ich auch nur da und ....

22.jpg

„Willst du auch mal? Die schmecken wirklich gut.“
„Hm?“

23.jpg

Okay, klar. Ich gebe ihr einen Teller und ja .... Also, sie nimmt sich einen. So.

24.jpg

Ey, was mache ich hier eigentlich? Aber sie fragt mich jetzt gar nichts. Kann sie doch ruhig. Oder mache ich mich hier
gerade nur zum Affen?
Als wir die Küche aufräumen, kommt wieder dieser Drang, sie jetzt zu umarmen. Soll ich das mal machen? Ne, aber das
wäre, denke ich, zu schnell. Sie wollte ja immerhin auch schon und …

25.jpg

Oder ich küsse sie jetzt einfach mal. Wäre jetzt der richtige Zeitpunkt? Mann. Vielleicht wartet sie ja nur drauf? Nur, was
ist, wenn sie mir dann wieder in die Glocken tritt? Geht doch ein bisschen zu schnell, finde ich.

26.jpg

Ob sie schon ihr erstes Mal hatte? Neeeeee, die Gedanken gehen jetzt zu weit. Also mache ich Plan B. Ja, genau. Plan B.
Welcher das ist keine Ahnung, aber ..... Hm.
„Hey, mir fällt ein, dass oben noch so verrückte Sachen rumliegen. Wollen wir mal schauen, ob wir da was für den
Winterzauber finden?“
„Okay, klingt cool.“

So gehen wir nach oben und schauen den alten Schrank durch. Hier hatte Jenny nämlich auch die Deko für den Baum her.
Na, mal schauen.

27.jpg

Wunderbar. Läuft doch gut jetzt. Wir wühlen den Schrank durch und finden schließlich diese bekloppten Mützen. Wieder
schauen wir uns an. Ich sehe es schon im Ansatz. Gleich lacht sie. Wette?

28.jpg

„Okay, nein, nein. Die gehen gar nicht, haha. Ey. Wer trägt sowas?“
„Na, du gerade, hihi.“

29.jpg

Langsam habe ich das Gefühl, dass die Situation etwas auflockert. Daher schlage ich vor, dass wir nach draußen gehen.
Der Schnee ist hier wirklich sehr schön. Wie die kleinen Kinder rennen wir also nach unten, legen die Mützen weg und
ziehen uns unsere Jacken an. Kichernd geht es nach draußen. Alles klar. Also nicht, dass ich jetzt kichere. Aber eben
Jasmin ist wie ausgewechselt.
Wir schmeißen uns in den Schnee und haben einfach Spaß an unserem Leben.

30.jpg

Es macht einfach nur gerade unheimlich Spaß.

31.jpg

„Komm´. Wir bauen einen Schneemann. Auf geht's.“
„Okay, hihi.“
Ohne Handschuhe ganz schön kalt, aber das muss jetzt irgendwie gehen.

32.jpg

33.jpg

34.jpg

Und zum Schluss bemerken wir, wie kreativ wir eigentlich sind. Das ist ab sofort Igor. Igor wird jetzt vielleicht nicht mehr
lange leben, aber bis dahin wird er eine schöne Zeit bei uns haben, haha.

35.jpg

Wir gehen wieder rein. Herrje, ist das jetzt kalt. Meine Finger und Füße neigen sich dem Ende zu. Sie sind definitiv erfroren.

Jasmin nimmt die Mützen und setzt sie uns wieder auf. Dieses Lächeln. Selbst so eine dämliche Mütze steht ihr.

36.jpg

Bis ich dann immer näher komme.

37.jpg

Und näher. Ich streife ihr mit der Hand durchs Gesicht. Schließlich rede ich leise zu ihr:
„Hey, äh. Du, ich sehne mich schon den ganzen Tag danach, dich zu küssen. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht.“

38.jpg

Sie lächelt mich nur an. Okay. Na ja. Was heißt nur? Boah, und wie sie lächelt.

39.jpg

Schließlich kommt dann unerwartet noch was anders bei mir raus:
„Seit du hier bist, steht mein Leben irgendwie total Kopf. Weiß nicht. Fühlt sich gut an und ich würde gerne einen Schritt
weitergehen. Also nur, wenn du willst. Also, will ja nichts überstürzen.“
Doch:
„Geht mir genauso.“

40.jpg

Schließlich möchte ich sie nur noch küssen und komme weiter näher.

41.jpg

Bis meine Lippen auf ihren liegen. Mir egal, ob gerade irgendwo Feuerbälle einschlagen oder sonst wo die Welt untergeht.
Ich bin jetzt hier.

42.jpg

Und dieser Kuss dauert Sekunden. Nein, Minuten. Stunden. Tage. Wochen. Er hört einfach nicht auf.

43.jpg

Der Winterzauber ist meiner. Mit diesem Mädchen zusammen. Das wird mir niemand nehmen.

44.jpg

Ich werde dieses Mädchen um jeden Preis beschützen. Kommt auch nur ein schwarzer Magier in ihre Nähe, dann lernt
dieser mich kennen.

45.jpg

„Joel? Wir sind wieder da und äh .....“

46.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Widget
Folge 172.jpg

Jenny war ganz entzückt darüber, als sie uns da sahen. Klar, richtig gutes Timing, aber das war uns dann egal.
Am nächsten Tag war alles irgendwie anders. Schöner. Jedes Mal, wenn ich Jasmin jetzt sehe, dann muss ich einfach nur
lächeln. Bin eben glücklich.
„Wer kommt heute eigentlich alles?“

1.jpg

Ja, wir wollen heute ein kleines Familientreffen machen. Mittlerweile sind wohl alle eingetrudelt. War aber so mit meiner
neuen Freundin beschäftigt, dass ich nicht mal „Hallo“ gesagt habe, haha. Emilio hatte mir zwar geschrieben, aber habe
ganz vergessen, das zu lesen. Bin eben ein bisschen ..... hmmm. Durch den Wind?!
„Marc hat sich dazu entschlossen, dass auch Maik noch mit hierherkommt. Ansonsten deine Mam, Emily und Emilio. Ich
finde, dass wir langsam doch mal alle zusammenkommen sollten.“

2.jpg

Maik hat sich bislang noch nicht so richtig in die Nähe von Paps getraut. Okay, damals in Willow Creek. Seitdem ist aber
ordentlich Zeit vergangen und man sollte Altes ruhen lassen. So wie ich es jetzt tun werde. Und ich freue mich ja trotzdem,
dass ich Halbbruder werde. Es ist aktuell so, dass ich Bilder vor Augen habe, was das betrifft. Irgendwie was Reales, aber
dann fängt es an, sich weit weg anzufühlen. Kann es nicht beschreiben. War nicht mal Jenny schwanger? Hmm.

Egal. Heute ist Winterzauber und ich freue mich so richtig drauf. Smokey schläft sich wohl auch schon fit, haha.

3.jpg

Und natürlich möchte ich auch gut aussehen für Jasmin. Nicht so kratzig und so.

4.jpg

Zeit für die kleine Schwester bleibt auch noch. Wir sind noch am Überlegen, wie wir das jetzt mit ihr machen. Wäre
natürlich cool, wenn Michelle hierbleibt, aber Mam möchte sie wahrscheinlich nach dem Umzug wieder aufnehmen.
Das ist doch doof. Sie sagte doch, dass sie hierbleiben kann? Ist doch egal, wo sie wohnt. Sind doch jetzt eh Nachbarn.
„Na, Pupsi? Der Winterzaubermann bringt dir heute bestimmt was richtig Cooles.“

5.jpg

Japps. Ich bin heute so richtig gut drauf. Schwebe förmlich durchs Haus. Helfe Jenny da und Paps da. Es kann losgehen.

6.jpg

Aber bevor es wirklich losgehen kann, brennen mir noch zwei Dinge auf der Seele. Jasmin wird mich danach vielleicht
hassen, aber es muss sein.
Okay, sie ist gerade nicht in der Nähe. Gut. Schnell ausnutzen.

7.jpg

Ich habe mir nämlich von Jenny die Nummer von Theresa geholt. Ich erinnere mich noch daran, wo sie doch das eine Mal
da heulend am Gatter stand. Wisst ihr noch? Soll so für sie der Winterzauber aussehen, wenn wir hier ihre beste Freundin
haben? Ich denke nicht.
Es klingelt.

8.jpg

„Hey, du. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich deine Nummer habe. Hast du kurz Zeit, Theresa? Ich, äh. Ich würde dir gerne
was zeigen.“

9.jpg

„Okay, cool. Dann bis gleich. Äääääh. Ja, ja. Tschüss. Das passt.“
Verdammt. Nein. Sie hat es mitbekommen.

10.jpg

Aber okay. Das ist vielleicht auch nicht schlecht so. Lieber jetzt, als wenn sie mir gleich vor ihrer besten Freundin eine ballert.
Jasmin verschwindet auch direkt in ihrem Zimmer und knallt die Tür zu.
Und gleich ist dann noch die zweite Sache dran. Die sitzt nämlich da vorn und unterhält sich mit Paps.

11.jpg

Also gehe ich vorsichtig zu Jasmin. Sie schaut mich nur an. Gut. Nicht böse oder so. Neeeein, meine Erfahrung hat gezeigt,
dass dieser Blick auch was anderes bedeuten kann. Aber wir sind doch jetzt zusammen und da wird sie das bestimmt nicht
machen.

12.jpg

Da täusche ich mich schließlich dann doch gewaltig.
„Spinnst du? Du kannst sie doch nicht einfach herholen? Ich hasse dich dafür.“
Und was für ein Ton.

13.jpg

Sie fängt an, mich wieder zu schubsen.
„Das ist meine Sache, wann ich zu Tessa gehe und wann nicht. Da hast du dich nicht einzumischen, du Idiot. Jetzt erfährt
es noch jeder? Du, du, du ....!“
„Hä?!“

14.jpg

„Du machst nur alles kaputt und das finde ich nicht schön. Tessa ist schon verletzt genug und wenn sie mich jetzt sieht,
dann wird sie mich erst recht hassen.“

15.jpg

„Was erzählst du da? Du, äh …“
Ich komme gar nicht richtig zu Wort, da habe ich schon wieder einen in der Brust sitzen. Aua.

16.jpg

„Du hast mich verraten. Ich möchte mit niemandem reden, ja? Lass mich in Ruhe!“
Sie hat so eine Angst. Das muss ich ändern. Aber manchmal geht es dann einfach nur so bei ihr - in dem ich zurückschubse.
„Wovor hast du Angst? Du hast mir immer noch keine Antwort gegeben. Ich möchte dich doch beschützen und wir können
dich nicht ewig verstecken. Der Bürgermeister weiß schon Bescheid. Maaann. Was soll ich denn tun?“

17.jpg

Mir tut das ja selbst weh, wie sie leidet. Ich möchte ihr doch nur helfen und genau deswegen berühre ich nur noch ihre
Hand und streichle sie. Ob das jetzt was bringt, wird sich zeigen.
Schließlich zieht sie sich dann zurück. Ich sehe, wie gläsern ihre Augen sind.

18.jpg

Wir schauen uns nur an. Ich bleibe ganz ruhig.

19.jpg

Bis ich sie dann nur noch von hinten umarmen möchte.
„He. Hör zu.“

20.jpg

Eine Weile bleibe ich einfach nur hinter ihr und drücke sie ganz fest an mich. Vielleicht gibt ihr das Sicherheit? Ich möchte
es hoffen.
Sie dreht sich zu mir um und lächelt schließlich. Ich nehme ihre Hände und schaue sie einfach nur an.

21.jpg

„Du bist doch schon selbst drauf gekommen, dass ich der einzige Magier bin. Und egal, wer dir da draußen wehtun möchte,
der muss erstmal an mir vorbei. Ich bin nicht stolz auf meine Gabe, aber sie ist nun mal da. Warum sollst du also nicht auch
ein normales Leben führen können, hmm? Nicht mehr verstecken müssen?“
„Aber ich habe Dinge geklaut?!“
„Glaub mir: Das kriegen wir hin. Alle wissen doch, was passiert ist und du ein Trauma hast. Und ich helfe dir raus. Und deswegen
gehst du jetzt ins Wohnzimmer und machst den Anfang bei Theresa. Wie wäre das?“
„Aber Joel. Ich. Sie wird mich hassen.“
„Boah, warum sollte sie? Klar, wird sie enttäuscht sein, aber auch sie wird es verstehen.“
„Meinst du?“
„Meine ich.“
„Wirklich?“
„Äh, ja.“

22.jpg

„Ich schaue, ob sie da ist und dann kann ich mit ihr ja erstmal reden. Wie wäre das?“
„Joel, aber wenn sie mich jetzt hasst?“
„Lass mich machen.“

Und so gehe ich raus. Tessa ist auch schon da. Okay. Aber das liegt mir schon lange auf der Seele. Auch sie hat immerhin
viel verloren. Aber ein Teil wohnt jetzt bei uns und das sollte sie wissen, oder nicht? Hoffentlich bekommt Jasmin jetzt
nicht wieder Panik.

23.jpg

„Hey, äh. Ich. Du, ich wollte dir was sagen, um direkt auf den Punkt zu kommen, weil sonst bringt das nichts.“
Hoffe, sie denkt jetzt aber nicht, dass ich ihr eine Liebeserklärung machen müsste. Das wäre der Super-GAU.

24.jpg

„Ähm, ich hatte ja einmal mitbekommen, wie schlecht es dir geht und ähm. Vielleicht kann ich ja helfen, weil ....“
Joel?! Auf den Punkt, Mann. Nicht so.

25.jpg

„Äh, nun ja. Jasmin ist bei uns weil sie den Brand überlebt hat. Klingt jetzt zwar total bescheuert und hey, ich möchte
dich echt nicht verletzen, aber das ist die Wahrheit.“
Okay, war das jetzt gut oder zu direkt?

26.jpg

Sie bleibt ruhig. Schaut mich zwar ungläubig an, aber geht jetzt nicht auf mich los. Das ist schon mal gut. Meine Brust
tut nämlich ganz schön weh jetzt. Noch mehr blaue Flecke wären uncool.

27.jpg

„Du willst mir gerade weis machen, dass meine beste Freundin noch lebt? Weißt du eigentlich, was du da gerade redest?“
Okay, sie bleibt weiterhin ruhig, aber ich merke doch, dass sie gleich heulen könnte. Ja, wie soll ich das auch anders machen?

28.jpg

„Das ist absolut nicht witzig.“
Oh, oh. Was soll ich denn jetzt noch sagen? Langsam fühle selbst ich mich hilflos, weil ich sie nicht gut genug kenne.

29.jpg

„Es stimmt, was er sagt.“
Kommt plötzlich ganz leise von Jasmin. Nun wird es interessant. Langsam fängt mein Herz doch an zu rasen. Natürlich
auch, weil sie hier ist und einfach nur süß ist, aber auch weil ich einfach nicht weiß, was jetzt passieren wird.
Also stehe ich auf und auch Jasmin kommt langsam vor Tessa.
„Äh, was. Was. Äh. Das kann doch nicht sein?“
Ich beschließe, die beiden erstmal alleine zu lassen.

30.jpg

Vorher flüstere ich Jasmin noch ins Ohr.
„Wenn was ist, dann bin ich da.“
„Äh, Joel? Warum hast du mir nie was gesagt?“

31.jpg

„Das, äh. Und wo versteckt ihr Kilian? Sag schon!“

32.jpg

Bevor ich mich Kucki widme, bekomme ich noch mit, wie Tessa einfach aufspringt und ihr in die Arme fällt. Den Rest
muss jetzt aber Jasmin machen. Das packt sie schon.

33.jpg

Ich habe natürlich mit Paps vorher geredet, was ich vorhabe und ein bisschen hatte er sich in der Zwischenzeit dann für
mich eingesetzt. Nun also Part 2. Doch Kucki will abhauen.

34.jpg

Wunderbar, dass das Sofa im Weg steht und dazwischen ich. Aber sie möchte sich einfach dran vorbeidrängeln.

35.jpg

Ich lass’ sie einfach machen. Reden werden wir gleich eh, denke ich.

36.jpg

Bis sie am Fenster stehenbleibt und mich lächelnd nicht anschaut, haha. Okay. Auch das kriege ich hin.

37.jpg

„Es tut mir leid, Kucki. Ich hätte dich nicht so anschnauzen sollen. Du meinst es doch auch nur gut. Aber du musst auch
mich verstehen, dass du auch viele Dinge rausgehauen hast, die ich so gar nicht sagen wollte. Ich bin froh, dass du mir
den Weg weist und ich werde alles tun, damit wir alles wieder geradebiegen können.“
Sie schaut mich jetzt doch an, sagt aber nichts. Fällt mir nur in die Arme.
„Hab dich lieb, Joel.“
„Haha, ich dich auch. Und wir werden Miguel retten, okay? Das steht ganz oben auf meiner Liste. Neben meiner Ausbildung
als Hilfssheriff in Anwaltskostüm, oder so.“
Ja, auch mein normales Leben muss weitergehen. Das wird witzig.

38.jpg

War aber schon mal leichter als eben bei Jasmin. Ich habe echt eine knüppelharte Freundin. Aua, haha.
Mal schauen, wie es da vorne vorangeht. Sie unterhielten sich die ganze Zeit in Ruhe und haben sich immer wieder umarmt.

39.jpg

Jasmin drückt mich auch ganz fest und haucht mir ein „Danke“ ins Ohr. Na, geht doch.

40.jpg

„Theresa, wenn du möchtest, kannst du doch nachher auch zu uns kommen, insofern du nicht selbst schon was vorhast?
Ich denke, Jasmin wird sich freuen, mit ihrer besten Freundin den Winterzauber zu feiern.“

41.jpg

„Okay, gerne. Ich habe noch nichts vor.“
Bis dann Smokey noch mit zu uns kommt und fixiert auf Theresa zugeht. Okay. Interessant.
„Miau, miau!“

42.jpg

„Huch? Hihi. Wer ist das denn?“
„Smokey.“
Theresa geht zu Smokey und begrüßt ihn. Er schlabbert sofort ihre Hand ab und schnurrt wie wild. Als würden sie sich
schon ewig kennen. Wie süß.

43.jpg
 
  • Danke
Reaktionen: Widget und Madda
Ihr Lieben,

ich habe es endlich nach 3 Wochen geschafft :lalala: Ab sofort könnt ihr gerne auf die Geschichte antworten. Damit die Übersicht zu meinen Folgen nicht verloren geht, habe ich ein Inhaltsverzeichnis erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Viel Spaß euch also weiterhin mit meiner Geschichte. Ich habe sie auch in „Der letzte Magier“ umbenannt, weil ich das einfach passender finde.

PS: Sollten irgendwo Fehler sein, bitte ich das zu entschuldigen, weil der ganze Kram hat ganz schön gaga gemacht :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Folge 173.jpg

Heute verliere ich keine großen Worte mehr, sondern genieße einfach nur noch den Rest des Tages. Selbst draußen ist das gerade so
richtig ruhig. Alle sitzen bei ihren Familien und machen sich bestimmt so einen schönen Tag, wie wir auch.


1.jpg

Der Rest wird noch vorbereitet, bevor es losgeht. Ich freue mich so richtig, richtig, haha.

2.jpg

Und damit Michelle noch was vom gemütlichen Nachmittag hat, lege ich sie ein bisschen hin. Ein Berg voller Geschenke erwartet
auch sie.

3.jpg

Seht ihr? Damit kann man doch 20 Familien beschenken.

4.jpg

Theresa vergisst total, nach Hause zu gehen. Sie redet mit Jasmin schon seit Stunden und das finde ich wunderbar. Ich habe gesagt,
dass ich dieses Mädchen beschützen werde und das tue ich jetzt schon in vollem Umfang.

5.jpg

Was ich aber auch schön finde ist, dass Theresa wieder etwas lachen kann. Man merkte in der Vergangenheit immer mehr, dass
sie irgendwas bedrückte. Bei den Tieren suchte sie Trost. Und jetzt habe ich verstanden, warum.
„Weißt du noch, wo wir versucht haben, Kuchen zu backen und du alle Kuscheltiere mit dazugesetzt hast? Jeder musste was abhaben,
hihi.“
„Ja, schon verrückt. Wie viele waren das? 30?“
„40 mindestens.“

6.jpg

Paps zieht mich später auch noch zur Seite. Hoffentlich ist jetzt nichts Schlimmes. Ich habe heute schon so viele gute Taten vollbracht
und das darf jetzt einfach nicht abbrechen.

7.jpg

„Hey, ich möchte morgen mal mit dir sprechen. Mir ist da eigentlich eine richtig gute Idee gekommen und jetzt möchte ich deine
Meinung wissen. Aber morgen erst. Jetzt feiern wir erst einmal, oder?“
Paps scheint heute wohl auch einiges abschütteln zu wollen. Selbst wegen Maik ist er nicht stinkig, dass er ja nachher hierherkommt.
Zumindest äußerlich.

8.jpg

Mir ist alles recht, solange der Winterzauber ein Erfolg wird. Oder was meint ihr? Lächelt Kucki nicht gerade so ein bisschen? Ich sage
„Ja“.

9.jpg

Sie versucht sogar in unseren Runden dabeizusein. Aber so wirklich weiß sie eben nicht, was sie sagen soll. Ach, das kommt noch.

10.jpg

Es muss einfach alles stimmen. Jetzt erst recht, auch wenn meine To-do-Liste noch enorm lang ist.

11.jpg

Smokey hat heute auch schon sein Deluxe-Katzenfutter bekommen. Es wundert mich wirklich sehr, dass er immer in der Nähe von
Theresa ist. Förmlich möchte er von ihr rumgetragen werden. Ob Kucki vielleicht recht hat, dass ein Geist von Jasmins Vater oder
Bruder in Smokey steckt? Das wäre irgendwie traurig und faszinierend zugleich.

12.jpg

Paps fordert uns doch echt jetzt auf, eine Runde zu singen. Boah, ne. Bloß nicht. Wir geben uns alle Mühe der Welt, einen
geraden Ton rauszubekommen. Bei Kucki klappt das nur nicht so wirklich, haha. Kann sie überhaupt den Text?

13.jpg

Die Atmosphäre wird trotzdem immer besser.

14.jpg

Selbst Theresa kommt später noch zu uns dazu. Und Jasmin erst. Sie ist so am Lächeln, dass ich am Dauerschmelzen bin.

15.jpg

Ein Geschenk bekommt Jasmin natürlich auch von mir. Sie sagte doch, dass sie gerne liest. Habe ihr da so eine Schnulze gekauft. Nein,
wirklich nicht mein Ding, aber das ist okay. Hauptsache, sie hat Freude dran.

16.jpg

„Hier. Für dich. Ich dachte, du könntest ein bisschen Nachschub gebrauchen.“
„Was? Für mich? Äh. Ich. Ich habe jetzt aber nichts für dich. Ich. Oh.“

17.jpg

„Das ist nicht schlimm. Alles gut.“
Woher soll sie mir auch was kaufen? Klar, mittlerweile denke ich, dass sie eine Meisterdiebin sein könnte, aber nein. Lieber gibt sie mir gar
nichts, als dass sie nun eher nachts shoppen war.
„Danke, Joel. Ich liebe das Buch jetzt schon.“
Hach, dieser Knuddler ist einfach das wundervollste Geschenk.

18.jpg

Der Tisch wird gedeckt und das ganze Haus duftet nach allem möglichen. Langsam bekomme ich echt Hunger.

19.jpg

Ich frage mich, was Jasmin gerade denkt? Oft steht sie sehr verschlossen da und scheint in einer anderen Welt zu sein. Klar, sie denkt
bestimmt an das, was jetzt eigentlich wäre. Ob wir trotzdem zusammen den Winterzauber gefeiert hätten? Also, wenn ich nicht zu ihr
geführt worden wäre? Das Dorf ist recht klein und irgendwann läuft man jedem über den Weg.

20.jpg

Mam ist die Erste, die zu uns kommt. Maik brauche ich gerade nicht so wirklich. Ihn werde ich ignorieren. Keine Ahnung, warum. Er
gehört halt nicht zur Familie, finde ich.
„Hey, frohen Winterzauber.“
„Frohen Winterzauber, Mam.“


21.jpg

Ich hoffe, dass sie mich jetzt aber nicht wegen des Briefes anspricht. Nein, das darf jetzt nicht passieren.

22.jpg

Ein bisschen Ablenkung schadet also nicht. Sie guckt nämlich schon wieder so.
„Ähm, wie weit bist du jetzt eigentlich mit dem Baby? Müsste doch jetzt auch schon bald zu sehen sein, oder?“

23.jpg

Laut Mams Blick kommt aber gleich irgendwas. Irgendwas. Oh oh.
„Äh, Baby? Welches Baby?“

24.jpg

Moment. Mam war doch schwanger, weil ich diesen Blödsinn gemacht habe? Habe ich das etwa falsch verstanden?? Hey, nein. Das habe
ich doch nicht.
„Äh, Mam. Ich äh. Also. Nein, vergiss es.“
„Nein, Joel. Wie kommst du darauf? Hast du irgendwas angestellt? Sag.“
„Mam, nein. Ich.“

25.jpg

Okay, okay. Also langsam nervt es mich, dass sich alles vermischt. Habe ich echt mit meinem Zauber so ein Chaos angerichtet? Das
darf niemals mehr passieren. Ich weiß langsam schon gar nicht mehr, was nun richtig oder falsch ist.
Zum Glück ruft uns Jenny zum Essen. Drei Sims scheinen schon sehnsüchtig aufs Essen zu warten. Hm. Emilio kam hier eben auch
schnurstracks rein. Gar nicht mitbekommen. Theresa ist auch kurz wieder nach Hause, um sich umzuziehen.
Möge das Festessen beginnen. Sabber.

26.jpg

Als Tessa eintrudelt, kann es auch schon fast losgehen. Ich finde es witzig, dass Emilio ganz neugierig auf Jasmin ist. Hoffe, er lässt
jetzt nicht einen falschen Spruch. Bislang kam nicht mal ein „Alter“, haha.

27.jpg

Ich wecke Michelle und sie lässt so einen stinkenden Furz ab, dass die Windel plötzlich ganz warm wird. Also erst rieche ich ja nichts.

28.jpg

Doch dann? Bäääääääääh. Was hat sie gegessen? Widerlich.

Paps verschwindet auch ganz schnell mit ihr und Mam guckt mich jetzt immer so an. Ja, was?

29.jpg

Ach so. Weil ich Maik die ganze Zeit beobachte, oder warum? Als er eben ankam, versuchte er sein freundlichstes Lächeln aufzusetzen,
aber das zog bei mir leider nicht so ganz. Selbst Paps versucht ihn weitgehend zu ignorieren. Und sein Outfit, haha. Als wenn er nach
Chestnut passen würde. Okay, okay. Tu´ ich ja auch nicht, aber er da ganz bestimmt noch weniger.

Trotzdem bildet sich eine gemütliche Runde. Und einige Überraschungen sind auch noch mit dabei.

30.jpg

31.jpg

32.jpg

Sehe ich das gerade richtig?

33.jpg

Jasmin ist sich zwar manchmal immer noch etwas unsicher, aber sie gibt sich so eine Mühe, sich mit unterzumischen. Zwischenzeitig
zieht sie sich dann doch immer ein bisschen zurück. Vollkommen okay. Der Tag wird mit der Feiertagsgans sogar noch ein Stückchen besser.
Jenny kann den richtig gut zubereiten.

Und hey. Ich sehe doch richtig. Wow.

34.jpg

Ohne Scheiß. Okay. Ich habe keine Ahnung, was diese Blicke signalisieren sollen, aber vielleicht wäre es für Theresa ja wirklich mal
ein neuer Start und sie kann von dem Brand wegkommen? Ihre Trauer abschütteln. Aber mit Emilio? Das werde ich mal weiter beobachten.

35.jpg

Der Tag ist einfach perfekt. Okay, okay. Nur Michelles Pöppes macht wohl heute nicht so ganz mit.
„Hihi. Bevor ich dir das gebe, musst du, glaube ich, mal eine neue Windel bekommen. Was meinst du? Du stinkst ja total, hihi.“
Was Michelle total nicht stört.

36.jpg

In jeder Ecke passiert irgendwas anderes. Zwischendurch schaue ich immer mal wieder nach Jasmin. Hoffentlich ist wirklich alles
gut.

37.jpg

Bis ich dann irgendwann später laute Jubelrufe aus dem Esszimmerbereiche höre.
„Boah. Diese Muffins sind der Hammer. Wer hat die gemacht?“
Tja. Der Meister höchstpersönlich. Und das ganz ohne Magie.

38.jpg

Schade nur, dass der Tag so schnell vorbeigeht. Ich möchte einfach nicht, dass er zu Ende geht. So lange freut man sich auf etwas und
plötzlich ist es vorbei. Diese Gerüche im Haus - okay, ausgenommen Michelles Hintern - und dann diese Freude. Einfach mal alles
vergessen.
„Was? Wie? Noch ein Geschenk für mich? Aber.“

39.jpg

Schaut mal, wie sie strahlt.

40.jpg

Jenny bekommt eine Popcornmaschine. Die Fernsehabende können kommen.

41.jpg

Und natürlich gibt es auch was für Kucki. Von mir persönlich ausgesucht.

42.jpg

Da sie so auf Kostüme steht, denke ich, wäre doch ein neues ganz angebracht für sie. Was für eins? Ach, ich denke, das werdet ihr früher
oder später selbst rausfinden.

43.jpg

Doch mein größtes Geschenk ist das hier.

44.jpg

Ach, wo sind eigentlich die anderen? Klar. Machen Party. Hm. Und Emilio? Den habe ich gar nicht mehr gesichtet.

45.jpg

Auch wenn ich morgen schon wieder ganz andere Gedanken habe, habe ich heute einfach mal mein Leben genossen. Nein, das möchte
ich auch weiterhin, doch wer weiß, wo es mich morgen schon wieder hinschleppt? Zum Tor? Nach Willow Creek?
Aber noch ist der Abend nicht ganz vorbei.

46.jpg

Nachher wird es bei Kerzenschein so richtig gemütlich.

47.jpg

48.jpg

Einfach mal kein Obermagier mit Assistent-Lizenz zum Anwalt sein. Heute bin ich nur Joel.

49.jpg

Später gibt Mam mir noch den Brief von Katharina, bevor sie geht. Hmpf. Ich mag ihn gar nicht lesen. Verschiebe es auf morgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch schon mal für die Reaktionen @Tigerkatze @Madda und @Phantom :hallo: 🥰 Und danke auch an @Widget88 für den nachträglichen Like. 🥰 Viel Spaß euch und allen anderen weiterhin :read:
Und wer mag, kann auch gerne seine Gedanken dazu schreiben. Da ich nicht mehr übertrage, kann wieder getippselt werden :)

Morgen wird es die nächste Folge geben, wo ihr erfahren werdet, wie Joel auf den Brief reagiert. Wird das seiner frischen Liebe etwa schaden? Schauen wir mal :)
 
Folge 174.jpg

Der Brief fällt auf den Boden, weil ich irgendwie so in Gedanken bin, dass ich ganz vergessen habe, dass ich ihn noch halte.
Man merkt, wie flüchtig er geschrieben wurde. Okay süß. Sie hofft, der Brief ist angekommen. Da musste ich schmunzeln, aber alles andere?
Katharina hat mich wirklich noch geliebt und es an meinem Geburtstag doch auch gezeigt. Dann plötzlich schubste sie mich nur. Sie weinte.
Und ich habe es nicht realisiert. Einfach nichts. Es schmerzte nur. Worüber ich aber noch mehr nachdenken musste ist, dass ihr Vater
irgendwie noch Erinnerungen an uns hatte. Es war doch niemand da zu dem Zeitpunkt? Wir waren alle in Chestnut.

1.jpg

Und nicht Jimmy hat unsere Familie zerstört. Musste er vielleicht deswegen sterben? Ich muss mit Paps mal drüber reden. Nein, das
lässt mir jetzt keine Ruhe.

2.jpg

Aber schließlich kommt nichts. Die Gedanken drehen sich so sehr im Kopf, dass ich selbst vergesse zu essen. Ich gehe vieles durch.
Katharina lachte so an meinem Geburtstag. Wollte sie ihn nochmal genießen, weil sie wusste, es ist der letzte Tag? Ist sie wirklich
mit Max zusammen oder war das nur ein Vorwand? Durfte sie nur nicht kommen?

3.jpg

Ich zucke zusammen.
„Können wir reden?“

4.jpg

„Ich kann mir denken, wie du dich fühlst. Und .....“
Ach ja? Wusste er etwa von dem Brief? Hat er ihn etwa schon gelesen? Warum wusste ich davon nicht?

5.jpg

„Paps? Ich möchte jetzt nicht reden, ja? Außerdem ist es erst sechs Uhr. Wenn ich was realisiere, dann vielleicht.“

6.jpg

Er steht auf, nimmt seinen Teller und verschwindet in der Küche.
„Okay, dann halt später.“


7.jpg

Verdammt. Aber dann ist da noch Jasmin? Weiß sie auch davon? Wird sie mich jetzt hassen, weil sie denkt, dass ich zu Katharina
zurückgehen werde? Oh, Mann. Gibt es auch mal etwas, an das man nicht denken muss? Überall muss ich irgendwas klären. Ich muss
mich um alles alleine kümmern. Wie denn? Mir wäre langsam lieber, wenn irgendwo noch woanders weiße Magier wären. Ich fühle mich
gerade, als wäre die Welt mein Kindergarten, auf den man aufpassen muss.
Okay, erstmal nach oben. Andere Gedanken müssen her.

8.jpg

Vielleicht geht es danach ja wieder und ich kann mich drum kümmern und so. Puh. Also gerade weiß ich eigentlich gar nicht so recht,
woran ich denken soll. Also nicht als Erstes. Eigentlich wäre ich ja in Gedanken lieber gerne beim Winterzauber gestern. Der war doch schön,
oder nicht? So, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Sogar noch besser.

Also gehe ich wieder nach unten. Die Stimmung ist wie auf einem Friedhof. Schaut euch Kucki und Jasmin an. Sie starren den Fernseher an,
der nicht mal an ist. Weiß Jasmin etwa schon davon? Was soll ich jetzt sagen? Alles dreht sich und ich schaffe jetzt überhaupt nicht mehr,
an irgendwas zu denken. Nachher wollen wir Jasmin befragen. Ihr helfen und den Fall lösen. Was ist da passiert? Ich ..... Hmpf.

9.jpg

Ich setze mich einfach mit dazu. Diesen Blick meiner Freundin versuche ich jetzt erstmal zu deuten. Äh, sie weiß doch von?! Warum guckt
sie sonst so? Warum wissen schon alle von diesem Brief und ich habe ihn eben jetzt erst gelesen?! Hm. Okay, cool bleiben.

10.jpg

„Gehst du jetzt wieder zu ihr zurück?“
Und schließlich lerne ich dann noch eine andere Art von Jasmin kennen: Direktheit. Da fällt mir grad selbst das Herz irgendwie irgendwo
sonst wohin. Was denkt sie von mir? Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll. Toll. Cool. Wer hat ihr das überhaupt erzählt?

11.jpg

Mein Herz fängt richtig an zu pochen. Nein, nicht vor Aufregung. Ja, irgendwie ja schon, aber diesmal ist es eher Frust und Wut
zugleich. Es darf jetzt aber nicht ausarten.

„Das denkst du gerade von mir? Wie nett. Toll. Weißt du eigentlich, was du mich da gerade fragst? Das ist doch Bullshit. Echt.“
Besser weiß ich eben gerade nicht zu antworten.

12.jpg

„Woher weißt du das überhaupt, hmm? Ach, wieso frag’ ich? Die Petze sitzt ja neben dir. Boah.“
Gleich platz´ ich und dann sitzt Kucki da noch so cool und lächelt. Was soll das jetzt? Meint sie mich jetzt so beruhigen zu können?

13.jpg

„Hey, was regst du dich so auf, Joel? Sie hat eine berechtigte Frage gestellt. Vielleicht liebst du sie ja noch und dann wäre jetzt ja aus.“
Das ist gerade nicht ihr Ernst, oder? Okay, ich atme tief durch und ....

14.jpg

Hat Kucki überhaupt Gefühle? Verstand? Sowas? Boah, ich gehe erstmal. Am liebsten würde ich gerade wieder etwas zusammenschlagen.
Nein, nein. Cool bleiben und Gedanken sortieren. Einatmen, ausatmen. Ich gehe mir erstmal 'nen Wasser holen. Besser ist das.

15.jpg

Als ob mein Mund gerade zugenäht wurde. Ich stehe da und weiß einfach nichts. Nur wegen eines Briefes. Warum hat der mich jetzt
so aus der Bahn geworfen? Weil Katharina gezwungen wurde, sich zu trennen? Wegen Jimmy? Wegen Wolfgang? Allem?

16.jpg

Oder weil ich einfach nur dieser verdammte letzte Magier bin?

17.jpg

Ich bemerke, wie Kucki hinter mir steht, aber sage nichts. Warum redet sie einfach so mit Jasmin? Sie hat da gar kein Recht zu. Einfach so
losplappern und die Sache ist erledigt? Niemals.

18.jpg

„Du. Ich, äh. Ich wollte das gar nicht eben so ausdrücken. Tut mir leid. Mich hat der Brief auch etwas mitgenommen und wenn
Wolfgang herausfindet, wer und wo du bist, dann hätte ich Angst, verstehst du? Er war noch ein Magier, als Emily sich trennte. Keine
Ahnung, wie er das mit Jimmy angestellt hatte, aber der Schaden war enorm. Ob mit oder ohne Magie. Er ist böse. So oder so.“

20.jpg

„Deswegen haben wir einen Plan erstellt, um dir zu helfen. Du sollst das nicht alleine durchstehen. So viele Aufgaben, die auf dir lasten.
Konzentriere dich auch noch auf dein Leben. Wir sind eher die, die sich darum kümmern sollten. Oder eben dich beschützen. Ich werde
zum Tor gehen und dort bleiben. Werde schauen, was ich machen kann, damit du es wieder öffnen kannst. Derweil werde ich Wolfgang
beobachten. Wenn mir etwas auffällt, lasse ich es dich wissen. Vielleicht komme ich auch so an Katharina ran. Vielleicht ja auch Cecilia?“
Moment. Kommt das gerade echt von Kucki?
„Du willst gehen?“

21.jpg

„Ja. Nur so können wir dir helfen. Indem wir uns aufteilen. Du kümmerst dich um Jasmin und findest heraus, was bei dem Brand passiert
ist. Marc wird dir dabei ja auch helfen. Es ist ja auch sein Job. Seht es als normalen Brand. Und ihr findet heraus, was es wirklich war.
Morgen wird Emily vorbeikommen und dich unterrichten. Wir haben viele Folianten gefunden. Aber ich denke, sie haben sich vielleicht
ohnehin erledigt. Wie hast du Jasmin eigentlich geheilt? Wie hast du andere verschwinden lassen? Hast du dir das mal überlegt? Deine Gefühle
scheinen deine Zauber zu leiten. Das müssen wir aber noch herausfinden. Und wenn, musst du viel mehr lernen, als diese Zaubersprüche.“
„Kucki, aber ich brauch’ dich doch hier?“

22.jpg

„Ach komm, Joel. Meinst du nicht, ich hätte nicht genug Erfahrung mit simlischen Wesen gesammelt? Du bleibst hier in Chestnut und
ich halte dir den Rücken frei.“
„Aber was ist, wenn du entdeckt wirst und stirbst?“
Hmpf.

23.jpg

„Dir könnte genauso viel passieren, Joel. Meinst du, es erleichtert es mir, wenn ich weiß, dass mein Sohn der letzte Magier ist?
Ich hänge am Haus tausend Kameras hin und wenn da jemand durchkommt, dann kann ich am besten reagieren.“

24.jpg

Mir war nie klar, dass Paps ja eigentlich immer zwischen diesem Magischen steht. So viel musste er miterleben. Aber genau deswegen
muss ich da doch eigentlich alleine durch? Es könnte jemand verletzt werden?
„Marc hat recht. Er hat sogar richtig gute Vorschläge gemacht, als wir uns wegen des Briefes zusammensetzten. Detektive sind nützlich,
hihi.“

25.jpg

„Später können uns doch auch noch Miguel und das Kätzchen helfen. Wer auch immer das jetzt ist. Oder wir holen Cecilia und Katharina
aus Willow Creek raus und dann fahren wir volles Geschütz auf, hihi.“
„Katharina wird hier gar nichts machen, ja? Sie hat zwar diesen Brief geschrieben, aber deswegen werde ich trotzdem nicht vor ihre Füße
fallen.“

26.jpg

„Na, dann sag Jasmin das doch.“
„Jaaaaaa, mache ich jetzt auch.“
Ein bisschen hat mir das Gespräch jetzt doch geholfen. Ja, die Gedanken sind immer noch wirr, aber ich habe plötzlich Ziele. Auch
wenn es mir für Katharina leidtut. Trotzdem tut die Wahrheit jetzt weh.

27.jpg

Jasmin spielt mit Michelle. Was ist denn dann eigentlich mit der Kleinen? Wenn Wolfgang mich findet? Wieso haue ich jetzt nicht
einfach ab und tauche unter? So muss keiner leiden.

28.jpg

„Hey. Kann ich dir kurz was sagen?“
Jasmin schaut zu mir hoch. Also nicht direkt in die Augen oder so. Na toll. Als sie aufsteht, schaut sie auch an mir vorbei.

29.jpg

„Du. Äh. Ich will nichts mehr von Katharina. Wirklich. Ja, es ist jetzt scheiße, weil sie nichts für konnte, aber ich hab’ mich in dich verliebt,
okay? Und ähm. Maaaaann, warum kann nicht einfach mal alles wunderbar laufen?“

30.jpg

Boah. Ich möchte einfach nicht, dass mir wieder eine Beziehung zerstört wird. Nein, nicht nochmal.

31.jpg

„Weißt du, wie sauer ich bin? Aber auf Wolfgang. Dem werde ich zeigen, wo der Hahn kräht. Das glaub´ mal. Der wird keinem von euch
etwas tun.“
Ich bin gerade total entschlossen. Bäh. Ich habe das Gesicht vor Augen und stelle mir bildlich eine Zielscheibe darauf vor. Aber ja. Ich
muss vorsichtig sein. Wolfgang will Krieg? Den kann er haben.

32.jpg

Bis ich dann Jasmin näher komme.

33.jpg

Und näher und näher.
Ich nehme sie in den Arm und drücke sie ganz fest.
„Ich möchte dich auch nicht mit Katharina vergleichen oder so, aber ich weiß, dass ich mich in dich verliebt habe. Und ich bin froh, dass
sich unsere Wege gekreuzt haben. Aber ich möchte auch mal eine Beziehung, außerhalb des magischen Wahnsinns haben. Katharina
hat mich bislang immer als den Helden vom Erdbeerfeld gesehen. Das nervte. Irgendwann fragte ich mich, ob sie überhaupt noch Joel sieht
oder eher den Magier? Bei dir habe ich nicht das Gefühl und ich hoffe, ich habe recht.“

34.jpg

„Ich werde dir helfen, wo ich kann und wir werden rausfinden, was da auf der Ranch passiert ist. Und ich bin immer da, wenn was ist.“
Mit einem Kuss auf die Wange besiegel’ ich das.

35.jpg

Toll, sie sagt gar nichts. Warum? Das irritiert mich dann doch ein bisschen.
„Du, äh. Ich würde jetzt gerne in mein Zimmer. Und dann geht es nachher los.“
Gesagt, getan.

36.jpg

Ja, was will ich eigentlich? Ich bin doch nicht alleine. Braucht man irgendwelche Magie, um stark zu sein? Nein, Magie ist nur der
leichte Weg.
Es geht die Tür auf und Jasmin linst vorsichtig rein. Sie setzt sich zu mir aufs Bett und lächelt mich nur an. Wie schön. Als müsse ich die
Welt alleine retten. Doch dann plötzlich plöppen andere Sims neben mir auf, mit einem Ziel vor Augen. Die Waffen werden zusammengesucht
und schreiend laufen wir los. Attackeeee!
„Joel, hör zu. Du hast mir geholfen und dann möchte ich das auch gerne jetzt bei dir machen. Und wenn ich dich einfach nur in den Arm
nehme und dich tröste. Mir egal. Als du mit dem Sandwich angekommen bist, da wusste ich, da ist mehr. Und es tut mir leid, dass ich ein
bisschen gezweifelt habe.“
Sie legt ihren Kopf erst auf meine Schulter und dann ist sie mir einfach nur ganz nahe.

37.jpg

„Also? Wo fangen wir an? Hihi.“

38.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Oha, alle wissen von dem Brief und haben ihn gelesen. Selbst Jasmin wurde informiert. Ich drücke die Daumen, dass alle aus der Sache wieder heil herauskommen. Vielleicht musste Katharina den Brief auch schreiben, damit Joel bei ihr auftaucht und in eine Falle tappt. Ich traue ihrem Vater sehr viel zu. :eek:
 
  • Wow
Reaktionen: Kucki
Danke euch schon mal für die Herzchen und den Kommentar @Tigerkatze @Madda @Widget88 und @Phantom 🥰 :hallo: Viel Spaß euch und allen anderen weiterhin :read:

Oha, alle wissen von dem Brief und haben ihn gelesen. Selbst Jasmin wurde informiert.
Aber immerhin hat er seinen friedlichen Winterzauber bekommen 🥰 Nur eben mit Beigeschmack.
Vielleicht musste Katharina den Brief auch schreiben, damit Joel bei ihr auftaucht und in eine Falle tappt. Ich traue ihrem Vater sehr viel zu. :eek:
Also diese Idee, die, die ist also ....... ähm ..... gaaar ..... nicht mal so ........ schlecht =)

12.jpg

Bin selbst noch gespannt, was ich da so machen werde^^



Montag geht es weiter. Jasmin wird ihre Sicht des Brandes erzählen und der Fall wird unter die Lupe genommen.
Euch schon mal einen schönen Start ins Wochenende. Bis dann :hallo:
 
  • Love
Reaktionen: Widget
Folge 176.jpg

Gleich wollen wir mit Jasmin über den Brand reden. Ich bin wohl genauso nervös wie sie. Nicht, weil sie jetzt meine Freundin ist und
so. Okay, das vielleicht auch. Klar. Eher, weil ich ihr gleich die Fragen stellen soll. Paps tippt dann alles in seinen Computer. Die richtigen
Fragen zusammenzusammeln, war echt nicht einfach, aber gehört eben zum Job.
Jasmin sitzt schon da und lächelt mich nur an.

1.jpg

Ich versuche, sie ein wenig zu beruhigen. Natürlich entgeht es mir nicht, dass sie nervös mit dem Fuß rumtippelt.
„Hey, das wird alles cool, ja? Entschuldigung, wenn du das jetzt alles nochmal hochholen musst, aber stell dir vor, du müsstest jetzt
richtig vor Gericht und so. Die würden dich richtig ausquetschen und ähm ....“
Okay, so beruhigend bin ich wohl gerade dann doch nicht.

2.jpg

„Weil äh.“
Nein, ich lasse es.

3.jpg

Wisst ihr, was nämlich wirklich hilft? Sie einfach nur in den Arm zu nehmen.
„Du schaffst das.“

4.jpg

„Ähm, bevor wir anfangen, gehe ich eben noch duschen. Und dann frage ich dich Fragen und äh. Ja, das wird schon.“
Nein, halt die Klappe, Joel. Geh einfach duschen.

5.jpg

Ich möchte auch mal so gut riechen wie Jasmin. Also nicht nach irgendeiner Frucht, aber eben frisch.

Jasmin sitzt wieder an Ort und Stelle und beißt sich auf die Lippe. Ja, es hätte doch wirklich schlimmer kommen können. Stellt euch
mal die Anwälte und Polizei in den Städten vor. Die befragen einen, bis man die Fassung verliert. Ja, Jasmin hat geklaut, aber sie ist
doch nicht gefährlich? Aber das interessiert dort keinem. Schuldig ist schuldig. Nein, darum geht es heute aber nicht in unserem Fall.
Erstmal wollen wir nur wissen, was sie erlebt hat.

6.jpg

„Und wenn wir dann alles haben, dann können wir ja einen Film zusammen schauen. Oder dem Rest des Dorfes zeigen, dass du wieder
da bist und einen Kakao trinken.“
Paps kommt zu uns. Oh je. Jetzt fängt bei mir die Nervosität aber so richtig an. Meine erste Befragung. Hoffe, ich habe auch alle
wichtigen Fragen. Hm.

7.jpg

Er stellt seinen Laptop auf und Schweigeminute ist angesagt. Jetzt fange ich selbst noch an, mit dem Fuß rumzutippeln.

8.jpg

„Hast du dir gute Fragen überlegt?“

9.jpg

„Paps? Kann ich das nicht alles aufschreiben? Nachher mache ich alles falsch und verletzte Jasmin und ......“
„Du bringst echt dein Privates mit rein? Lass das. Willst du, dass sie in der Stadt verhört wird? Hier laufen die Dinge nun mal anders.“
„Aber Paps. Ich, äh. Ich bring’ doch mein Privates jetzt nicht mit rein.“
„Ja, dann halt die Klappe und fang an.“

10.jpg

Die letzten Worte eines Papses, bevor er anfingt zu tippen, haha.

11.jpg

Hm, und ich? Ich mache gar nichts, außer nervös zu sein. Aber, ob das Jasmin jetzt hilft? Ich denke nicht, oder?

12.jpg

Also fange ich einfach mit der ersten Frage an. Tief durchatmen und alles ist cool.
„Wo warst du an dem Abend? Also am zweiten Sommertag in der letzten Sommerwoche?“

13.jpg

„Ich war bei Tessa. Wir hatten Mädelsabend.“

14.jpg

Ich bemerke, wie sich die Lage aber langsam entspannt. Es wirkt ruhiger und nicht mehr so nervös.
„Okay. Kannst du mir denn sagen, wer zu diesem Zeitpunkt bei euch zuhause gewesen sein könnte? Wann bist du losgegangen? Also, äh.
Sowas würde ich dann gerne noch wissen.“

15.jpg

Dann wirkt sie jedoch wieder panischer. Nervöser. Also nicht, dass sie jetzt anfangen würde zu lügen, sondern eher, weil sie jetzt nach
Hause muss, mit ihren Gedanken. Das schmerzt sie. Und mich auch.
„Joel, ich äh. Ich weiß nicht. Ich. Ich bin abends los. Gegen sieben. Da war es noch hell. Und es waren Mama, Kilian und sein Kumpel
Marvin da. Aber ich, ich weiß sonst nicht mehr, tut mir leid.“

16.jpg

„Und wann bist du wieder nach Hause?“

17.jpg

„Äh, gegen 22 Uhr bin ich los.“
Sie versucht sich auch immer wieder zu fangen. So zu wirken, als ob sie das locker wegstecken möchte.

18.jpg

Mit meinen Blicken möchte ich ihr auch signalisieren, dass sie keine Angst haben braucht. Ich bin da und wir werden bald wissen, was
dort passiert ist.

19.jpg

„Du machst das ganz gut. Du schaffst das. Weil, ich muss dir gleich eine Frage stellen, die ähm, die. Nein, du machst das gut. Wirklich.“

21.jpg

„Ich äh. Ich muss dich nämlich fragen, was du gesehen hast und äh.“
„Kann ich mir vorher noch Wasser holen? Diese Befragung macht ganz schön durstig.“

22.jpg

„Klar.“
Jasmin geht in die Küche und holt sich ein Glas Wasser. Währenddessen schaue ich, was Paps da schreibt. Er ist total vertieft und auch wenn
wir kurz eine Pause machen, ist er am Tippen wie wild. Und ja. Ich werde langsam wieder nervös. Wie muss sich Jasmin fühlen, dass jetzt
alles nochmal durchgehen zu müssen?

23.jpg

Okay, ich stelle meine Fragen direkt und kompakt. Ich möchte Jasmin jetzt nicht noch mehr belasten. Es ist schon alles schwer genug.
Paps macht nun auch keine Anstalten, dass ich irgendwas falsch mache oder so. Wenn ich mir das da teilweise im Fernsehen anschaue,
wie die Angeklagten da plötzlich angeschrien werden und wie eine Zitrone ausgedrückt werden, bin ich ja eigentlich noch sehr ruhig.
Ob das so richtig ist? Aber wir bekommen doch trotzdem unsere Antworten, die wir brauchen?
Ich beobachte Jasmin und ich spüre, wie sie alles durchgeht. Sie kommt nach Hause und es brennt. Da, wo sie aufgewachsen ist, brennt
einfach alles.
„Als ich nach Hause kam, brannte schon alles. Niemand war dort und ich war verzweifelt. Was sollte ich jetzt auch tun? Ich hörte
auch keine Schreie oder sowas. Nur das Knistern des Feuers. Es war so gruselig.“

24.jpg

„Also brannte es lichterloh, als du nach Hause gekommen bist und keiner war da? Keine Feuerwehr? Nichts?“
„Nein.“
Es brennt so lichterloh und nicht mal die Feuerwehr war da? Hmm, da muss selbst ich überlegen. Das muss doch jemand gesehen haben?
Irgendwie klingt das nach einer Explosion. Aber sowas hört man doch?
„Ich habe noch versucht, alle zu retten, aber ich kam nicht mehr rein. Mama und Kilian waren doch noch da drin!“

25.jpg

Bis sie dann so richtig in Tränen ausbricht. Manno. Ich will das abbrechen. Jetzt. Das tut mir gerade richtig leid.

26.jpg

„Hey. Wir sind gleich durch. Alles gut. Du hilfst uns sehr weiter, denke ich. Also ja. Die ähm.“
Ja, was schaut sie mich auch wieder so an? Sie fängt sich schnell und lächelt.

27.jpg

Sie wischt sich die Tränen weg und schaut eine Weile nach draußen. Paps nickt auch, dass es wohl okay ist. Natürlich ist das okay. Alles
andere wäre unsimlisch.
Jasmin nimmt noch einen großen Schluck.

28.jpg

„Was hast du dann gemacht?“

29.jpg

„Den Rest kennst du. Smokey kam auf mich zu und wir sind in der Höhle untergetaucht und .....“
„Nein, das mit dem Klauen sag jetzt bitte nicht. Ich denke, das machen wir später, oder Paps?“

30.jpg

Paps zuckt nur mit den Schultern. Ja, was? Soll ich das etwa entscheiden? Echt? Äh. Ich dachte, ich sollte nur ein paar Fragen aufschreiben?
Dann finde ich, habe ich mich mit den paar Fragen doch recht schlecht organisiert.
„Ich wollte das alles nicht klauen. Ich hatte halt Angst und wollte nicht zu Tante Dana. Ich würde nie irgendwas Schlimmes tun.“

31.jpg

Paps hört schließlich auch auf zu tippen und schaut hoch.

32.jpg

„Du hast das gut gemacht, Jasmin. Kurz, aber knackig. Ich werte das aus und dann würde ich dich gerne nochmal sprechen. Und ja, auch
wegen des Diebstahls. Aber für heute hast du alles super gemacht.“

33.jpg

„Nur ähm.“

34.jpg

„Eine Sache wundert mich gerade noch. Du hast gesagt, dass drei Sims da waren, als du gegangen bist. Dein Bruder, deine Mutter und
der Freund des Bruders. Das Problem ist, dass ich ja auch schon ein bisschen weiter bin und wir untersuchen im Moment die Leichen
erneut. Wir haben zwar drei Leichen dort liegen, aber zwei davon sind weiblich und eine männlich. Also, was ist da bitte passiert?“
Jasmin und ich schauen uns nur an.

35.jpg

„Bist du dir sicher, Jasmin?“
„Äh, ja. Definitiv.“
„Paps, aber in der Zeit hätten sich die Sims doch locker wechseln können? In vier Stunden kann viel passieren.“

36.jpg

„Das mag sein, aber Mama war zu dem Zeitpunkt krank. Sie hatte Grippe. Marvin wiederum wollte bei Kilian schlafen.“
„Danke dir erstmal, Jasmin. Du hast mir sehr weitergeholfen. Wird Zeit, dass ich das Ergebnis bekomme.“
Paps hat es plötzlich auch ganz eilig und klappt seinen Laptop zusammen.
„Ich werde später noch mit dir sprechen. Für heute reicht es erstmal.“
Klar. Und was ist mit mir? Habe ich das jetzt nicht gut gemacht, oder was? Pff. Immerhin war das meine erste Befragung.

37.jpg

Ich muss ja auch erfahren, ob ich meinen Job auch gut mache oder nicht. Ist doch so. Im Frühjahr gehe ich nämlich in Henford
zur Schule. Zwar nur zweimal die Woche, aber wenigstens habe ich mal wieder Schule.
Erst bin ich ziemlich irritiert, aber das ist eben Paps. Wenn er etwas auf der Spur ist, dann fackelt er nicht lange. Und wenn das
mitten in der Nacht ist.

Egal. Der erste Abschnitt meines Jobs ist gemacht und jetzt möchte ich Jasmin erst recht sagen, wie gut sie das gemacht hat.
Gefühlvoll nehme ich ihre Hände und schaue sie an.
„Ich glaube, wir sollten ins Café. Was meinst du?“

38.jpg

„Joel. Ist es okay, wenn wir lieber erstmal zur Ruine gehen? Ich hatte eben alles bildlich vor Augen und ich wäre jetzt gerne wieder dort.
Bitte. Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist, aber ich muss da jetzt einfach hin.“

39.jpg

„Bist du sicher?“

40.jpg

Nachdem sie nur nickt, ist die Lage wohl klar. Okay, dann zur Ruine, aber anschließend lade ich sie trotzdem auf einen Kakao ein.
Warum sollte sie sich jetzt auch noch weiter verstecken? Das Leben wartet auf sie. Die anderen werden es hoffentlich schon verstehen.
Und wenn nicht, dann erzähle ich ihnen ein paar Takte.

Später sind wir dann auch bei der besagten Ruine. Hoffentlich kann sie bald endlich mal loslassen. Ich helfe ihr, wo ich kann.

41.jpg

Sie nimmt mich von hinten in den Arm. Jasmin flüstert mir ins Ohr, bevor sie mich noch fester drückt.
„Danke, dass du da bist. Ohne dich würde ich das nicht überstehen.“

42.jpg

Ich genieße diesen Augenblick und halte sie fest. Niemals hätte ich gedacht, so schnell eine neue Freundin zu haben. Und ich hoffe
auch, dass ich endlich die Liebe des Lebens gefunden habe. Es wird Zeit.

Etwa fünf Minuten später höre ich plötzlich in meinen Gedanken ein Kinderlachen. Sehr weit weg. Ist es die kleine Jasmin? Ich muss dahin.
In Trance gehe ich weiter in die Ruine rein. Das Lachen wird immer lauter. Es hört sich an, als würde ich träumen oder so. Als wäre es
irgendwie da, aber irgendwie auch nicht.

43.jpg

Bis es mir die Beine wegreißt.

44.jpg

45.jpg
 
Also das mit der Befragung hat Joel doch super hinbekommen,aber Marc scheint wohl nicht so ganz da gewesen zu sein weil er zum schluss nicht auf die Frage von joel reagiert hat.
Aber was passiert nun in der Ruiene wieder,kann Joel doch sehen was passiert ist und wer alles da war?
 
  • Love
Reaktionen: Tigerkatze und Kucki
Danke schon mal an @Madda und @Phantom für eure Likes und den Kommentar 🥰 :hallo: und ich nehme auch mal an @Tigerkatze , da du eventuell einen Text tiefer gerutscht bist, auch wenn Phantoms Vermutung wirklich gut ist :)

Zu Phantom: Schauen wir morgen mal, ob du richtig liegst :) . Er wird auf jeden Fall was sehen. Nur was, erfährst du und alle anderen dann in der nächsten Folge :)

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend 🥰:read:
 
  • Danke
Reaktionen: Madda und Tigerkatze
Heidiwitzka, ich finde das wirklich mutig von Jasmin so kurz nach der Befragung zur Ruine zu gehen. Was oder wen Joel da hört, frage ich mich auch. Vielleicht sollte die zweite weibliche Leiche vortäuschen, dass Jasmin dort umgekommen ist. Es wäre interessant zu wissen, wer die männliche Leiche ist bzw. war. Auf die Auflösung bin ich sehr gespannt.

Ich finde, dass Joel seine erste Befragung gut gemacht hat. Die Professionalität und Ruhe kommen im Laufe der Zeit. Ich hoffe, dass Marc irgendwann eine positive Bemerkung zur Befragung macht.
 
  • Love
Reaktionen: Kucki
Folge 177.jpg

Um mich herum knipse ich alles aus. Keine Ahnung. Ich werde irgendwo hineingezogen. Als würde ich plötzlich umfallen und schlafen.
Ja, wie ein Traum fühlt es sich an. Bin ich bewusstlos geworden? Habe ich mich gestoßen?

1.jpg

Mich überkommen wieder so viele Emotionen. Aus der Umgebung heraus. Traurigkeit, Angst, Fröhlichkeit. Hm, das ist gerade richtig
unbeschreiblich. Bis ich einen ..... Geiiiiiiiist sehe? Ein Kind? Moment. Das ist Jasmin. Aber sie ist doch nicht tot?
Sie schaut mich erst nur an.

2.jpg

„He, du. Was suchst du hier? Das ist meine Traumwelt! Du kannst doch gar nicht hier sein?!“
Hä? Ich versuche aufzustehen, aber die Beine sind total schwer.

3.jpg

Ich schaue irgendwie auch selbst durch mich durch. So fühlt es sich zumindest an. Also, wenn ich versuchen soll, diesen Ort zu beschreiben,
dann würde ich noch Tage dran sitzen. Oder ist das etwa die Geisterwelt und ich bin tot?

4.jpg

Meine Augen werden immer größer. Ja, es ist Jasmin. Die Jasmin aus meinen Gedanken. Aber was suche ich hier?

5.jpg

„Was ist mit dir passiert? Du kannst doch gar nicht tot sein? Wo bin ich hier?“

6.jpg

Das Mädchen scheint genauso verwundert zu sein wie ich. Meine Gedanken versuchen sich zu sortieren, aber diese Emotionen, die ich
nebenbei spüre, machen das Denken gerade absolut nicht einfach. Ich bin hier, ja. Aber irgendwo habe ich das Gefühl, dass im
Hintergrund alles wie ein Film abläuft. Als ob sich tausende Szenen überschneiden. Eine glückliche Familie. Ein Mädchen, was den Flur
langläuft. Hitze. Düsteres. Ein ganzes Leben in einer Szene. Aber warum sehe ich Jasmin als kleines Kind? Das verstehe ich nicht.
„Wie komme ich hierher?“
„Habe ich doch gesagt, du Dulli. Du bist in meinem Traum. Wir haben uns noch nie im Traum getroffen. Ich habe dich sonst immer nur gespürt.“

7.jpg

Sie hatte mich nur gespürt? Ich dachte, sie würde mich immer sehen? Was auch immer das für eine Magie ist, ich muss herausfinden,
wo sie herkommt. Also das übersteigt gerade alles.
Jasmin mustert mich wieder nur. Verdammt. Warum sieht sie aus wie ein Geist? Hat sie mich etwa angelogen?

8.jpg

„Ich finde es schön, dass du in meinem Traum bist. Endlich sehe ich dich. Passt du jetzt auf mich auf?“
Äh.
„Hmm?“

9.jpg

„Papa hat gesagt, dass du gut bist und auf mich aufpassen wirst. Du wirst mich beschützen. Heiraten wir etwa irgendwann? Bist du ein
Ritter?“

10.jpg

Das Einzige, was ich gerade bin, ist durcheinander. Außer „Hm?!“ und „Hä?!“ kommt nichts weiter.
„Du musst mir helfen. Tante Dana will uns alle töten. Sie ist böse. Ich bin aber nicht böse. Ja, ich bin lieb. Bitte glaub´ mir.“

11.jpg

„Tante Dana ist böse. Sie macht immer was kaputt, wenn ich nicht aufesse. Meine Spielsachen brennen immer.“

12.jpg

Nachdem ich mich so einigermaßen gesammelt habe, gewöhne ich mich immer mehr an diese Welt. Den Traum oder was auch immer
das hier ist.
Bis ich sie dann nur noch anlächle.
„Ich bin schon dabei, dir zu helfen und werde Tante Dana finden.“
Langsam wird mir nur kotzübel von dem ganzen Spaß.
Diese ganzen Emotionen. Ich spüre jetzt, wie Jasmin leidet. Was sie für eine Angst hat. Was hat sie die ganzen Jahre durchmachen müssen?
War der Brand wirklich das Einzige?

13.jpg

Dieses Strahlen von dem Kind. Diese Hoffnung.
„Darf ich dich umarmen? Sehen wir uns wieder? Ich muss weg. Papa ruft mich.“
„Äh, ich möchte es hoffen. Ich, äh. Ach, komm einfach mal her.“

14.jpg

Die Umarmung fühlt sich unwirklich an, aber irgendwie auch nicht.
„Ich hab’ dich lieb, auch wenn ich dich nicht kenne.“
Da muss ich einfach nur noch schmunzeln.

15.jpg

„Vielleicht kannst du ja mal mit Papa sprechen? Wenn es dich wirklich gibt, dann kannst du uns doch in Chestnut besuchen? Machst
du das mal? Bleibst du dann bitte bei mir? Bitte, bitte.“
„Äh, bei dir bleiben?!“
Wieder fange ich an zu grübeln und das, was passiert, wirkt schließlich erneut unwirklich. Als ob ich mich aus dieser Welt entferne.

16.jpg

Fast sehe ich schon nichts mehr.

17.jpg

17a.jpg

„Joel? Was ist los mit dir? Warum weinst du?“
„Hm?“
„Ist alles gut?“

18.jpg

Ich schaue Jasmin einige Zeit an. Versuche zu realisieren, was das gerade war. Tausend Fragen und Gefühle kommen plötzlich auf.
Selbst die Wut kann ich nicht unterdrücken.
„Du hast mich angelogen. Du hast mir nie erzählt, dass du ein Magier bist oder gar ein Geist. Oder dass du mich in deinem Traum
gesehen hast.“
Alles kommt einfach rausgeschossen.

19.jpg

Ich stehe langsam auf und bemerke, wie schwindelig mir noch ist. Noch gar nicht richtig in dieser Welt angekommen, schaue ich Jasmin
nur an. Erst fühlt sie sich weit weg an. Dann wieder nah. Ihre Worte dröhnen in meinen Ohren und dann sind sie wieder klar.
„Ähm, ich bin weder ein Geist noch eine Magierin. Wirklich nicht. Warum sollte ich dich anlügen? Und der Traum? Du warst wirklich da
damals? Dann sag du mir doch, was hier passiert, Joel? Ich weiß es doch selbst nicht.“

20.jpg

„Ich bin genauso ratlos wie du und ....“

21.jpg

Ohne weiter auf ihre Worte zu hören, gehe ich erstmal von ihr weg und fange ordentlich an zu weinen. Warum? Ich fühle plötzlich
Jasmins Angst von früher. Sie versteckte sich immer. Jasmin ist sogar öfter abgehauen. War verzweifelt. Und ich dachte schon, dass
ich in meinem Leben viel durchgemacht habe.
„Papa hatte nur mal früher gesagt, dass er alles tun wird, um jemanden zu finden, der mich beschützt. Und das ist die Wahrheit, Joel.“

22.jpg

Was bringt es, jedoch nur das eine Kind zu beschützen? Immerhin ist ihr Bruder jetzt tot. Hätte er dann nicht beide beschützen sollen?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten