Original geschrieben von Kleine_Preisin
@Vivie: Nur zur kurzen Erklärung: Die Kirche duldet Homosexualität nicht, weil Gott den Menschen schuf und sagte (den Spruch kennt wohl jeder) "Seid fruchtbar und mehret euch". Naja, und das können Homosexuelle zumindest miteinander nicht. (Wieder mal zur Info: Ich habe nichts gegen Homosexuelle!)
ich finde es eigentlich sehr schade, dass der Glaube immer mehr verschwindet. Wenn man sich mal die Bibel durchliest, entdeckt man sehr viele Dinge, die einem im Leben eine Stütze und Orientierung sein können. Ich gehe auch nicht in die Kirche, die ist mir auch zu langweilig. Aber ich bete zum Beispiel vor dem Essen und in diesem kurzen Gebet danke ich einfach für die guten Dinge in meinem Leben und mache mir bewusst, dass das nicht selbstverständlich ist. Und ich denke, dieses bewusstsein fehlt den meisten Menschen. hauptsache, sie haben ihren Riesen-Fernseher und 2 Handys.
ich kann mir auch schwer vorstellen, dass es da einen Mann mit Bart gibt, der rumsitzt und uns Menschen lenkt, ich glaube auch nicht, dass das die meisten unter Gott verstehen. Für mich ist Gott die Macht, die wollte, dass es uns gibt und auch heute noch existiert und die Macht hat, die Welt zu leiten. Jetzt werden natürlich viele fragen "Und warum gibt es dann zum Beispiel Krieg?". Ich denke, was wir aus unserem Leben machen, ist unsere Sache, wir Menschen sind nunmal zu blöd, um friedlich miteinander zu leben. Und es ist nicht Gottes Aufgabe, uns wie kleine Würmchen immer zurechtzuweisen und vor allem zu beschützen. Aber ich denke, dass die Menschen, die an Gott glauben, mit den üblen Dingen auf der Welt besser zurechtkommen können, weil Gott ihnen die Kraft dazu gibt.
Das mit Weihnachten finde ich auch ein lustiges Thema, zu dem ich mich ja vorhin schon geäußert habe. Aber mein Verdacht hat sich genau bestätigt: "Weihnachten ist doch Tradition, das hat doch gar nichts mehr mit Glauben zu tun." Da fehlen mir einfach die Worte, da braucht man mir auch nicht erzählen, man hätte sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt...
ich weiß nicht so recht - korrigiere mich wenn ich falsch liege bzw. deinen Post falsch interpretiert habe. Ich habe das Gefühl, das du ausschließt das Nichtgläubige auch tiefere Gedanken haben, auch dankbar sein können für ihr Leben bzw. das was ihnen widerfährt oder nicht.
Ich denke damit tust du vielen Unrecht.
Ich bin in einem Kreis von - sagen wir mal - Ungläubigen aufgewachsen. Die einzige die je wirklich und inständig an Gott geglaubt hat war meine Oma - bis ihr jüngster Sohn im Alter von 11 Jahren starb. Sie hat einfach aufgehört zu glauben, weil sie nicht begreifen konnte, warum Gott ihr das antut. Und dennoch kann ich allen Ernstes behaupten das die Menschen um mich herum, allesamt herzensgut waren/sind, ihnen der große Fernseher im Wohnzimmer egal ist und auch irgendein dummes Handy. Sie haben allesamt viel Herz und viele tiefe Gedanken - was das Leben betrifft, was die Menschen betrifft und was sie selbst betrifft. Sie sind aufrichtig, ehrlich und nicht zuletzt einfach nur menschlich. Sie folgen ihrem Herzen und nicht einer Reklame im TV.
Was ich damit sagen will - man muss nicht an Gott glauben oder an die Kirche oder sonstwas, um ein erfülltes, glückliches und wahrhaftiges Leben zu führen. Man ist kein besserer Mensch nur weil man an Gott glaubt.
Für mich ist Gott oder zumindest die Kirche nicht mehr als ein Verein. Ein Verein in den man eintritt weil er einem was bringt (auf welcher Ebene auch immer) und weil man meint ihn zu brauchen oder in den man nicht eintritt, weil man auch ohne diesen Verein sein Leben genießen kann.
Was jeder macht, muss jeder selbst entscheiden, aber wie ein Mensch ist, wie er denkt, wie er fühlt, was er darstellt, was ihm wichtig und was ihm unwichtig ist, hängt in meinen Augen nicht von Gott ab oder gar der Kirche als Ganzem, sondern davon was man erlebt hat und welche Erfahrungen man daraus gezogen hat. Erfahrungen die einen prägen und manchmal auch das Bewusstsein für gewisse Dinge schärfen bzw. verändern - ganz und gar ohne Gott.
Du sprachst das Hinterherlaufen nach Handys, Fernsehern und was weiß ich noch an. Wissen wir nicht alle, tief im Inneren, das uns ein Handy oder irgendwas anderes unwichtig wird, wenn es wichtigeres zu tun gibt, wenn wir gebraucht werden?
Ist es nicht halbwegs normal wenn Jugendliche den neuesten Trends hinterherrennen, wenn sie sich stundenlang über neue Handys unterhalten können - ist es denn nicht einfach nur das genießen der Unbeschwertheit? Ist das denn so verwerflich wenn man sich auch mal eine Weile entspannen will, nicht ständig die wichtigen Dinge im Kopf haben will - einfach mal auch über dumme Witze lachen oder eben mit der besten Freundin über das neue Handy reden.
Wem tut das weh? Nur weil gerade in der heutigen Zeit viele Jugendliche eben mit all dem Handykram etc. sehr beschäftigt sind, heißt das doch nicht das sie keine ernsthaften Gedanken, keine Sorge, keine Ängste haben. Vor allem aber, gibt es nicht auch streng gläubige Christen, die den Nachbarn insgeheim um sein neues Auto beneiden, die gern über Handys reden würden, oder die einfach mal ein bisschen "doof im Kopp" sein wollen - abschalten eben von all dem ernsten Kram im Leben ohne sich danach Gedanken machen zu müssen, ob das jetzt richtig oder falsch war - ob es christlich war oder nicht.
Was ich meine - lasst sie doch über ihre Handys reden oder über Gameboys oder was auch immer. Der Ernst des Lebens holt einen schon früh genug ein - warum soll man da auch nicht das genießen können, was einem Spaß macht, solang es geht
Was ich auch nicht ganz verstehe ist, warum es viele Gläubige immer sehr besorgt, wenn andere Menschen sich von der Kirche oder dem Glauben abwenden. Ich habe immer das Gefühl, das man als "Gläubiger" meint, den anderen entginge etwas wenn sie nicht glauben - es würde ihnen etwas wichtiges fehlen.
Auch möglich das ich das falsch verstanden habe - kommt in meinen Augen aber oftmals (nicht nur bei dir kleine_Preisin) so bei mir an.
Ich kann nur von mir sprechen, mir fehlt es nicht. Es ist vielleicht vergleichbar mit einem Nahrungsmittel. Für die einen ist Schokolade Balsam für die Seele und sie denken sich "man die anderen verpassen da echt was" und für die anderen ist Schokolade schlichtweg unwichtig. Sie brauchen sie nicht - es geht ihnen auch ohne Schokolade gut.
Letztendlich sei gesagt - ich glaube nicht an Gott und daher habe ich für mich diese Kraftquelle Gott nie in Anspruch genommen bzw. nehmen müssen. Ich habe Dinge auch ohne Gott geschafft und überstanden. Es ginge mir nicht besser, wenn ich nun auch noch die Verpflichtung Gott gegenüber hätte, wo ich doch selbst mit meinen Sorgen zu kämpfen habe. Verstehst du was ich meine? Die einen kommen mit "Gott" besser auf der Welt zurecht und die anderen kommen ohne ihn besser zurecht.
Es gibt kein besser und kein schlechter. Wenn du Kraft aus Gott schöpfst, schöpfe ich gerade Kraft aus etwas anderem, etwas das mir vielleicht wichtiger ist als Gott und das mir eher helfen kann.
Gott kann nur dann helfen, wenn man diese Hilfe auch annehmen möchte. Ich denke das trifft es und dazu muss ein jeder selbst bereit sein, er muss von selbst drauf kommen, das er Gott braucht - es bringt nichts ihn dazu überreden zu wollen oder ihm den Glauben schmackhaft zu machen mit Versprechungen die vielleicht nicht eingehalten werden können.
Jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihm gut tut.
Ach jetzt habe ich es ganz vergessen. Nur noch kurz - zu deiner Antwort wegen der Homosexualität. Ich spiel jetzt mal das kleine unwissende Kind, das noch nicht tiefgründige Auslegungen der Bibel versteht, dem man aber immer wieder erzählt das es Gott gibt und vor allem das die Kirche wichtig ist.
Ich als ahnungsloses Kind frage mich doch dann, wenn Gott das gesagt hat, warum hat er dann zugelassen, das sowas wie Homosexualität gibt? Er ist doch allmächtig und er bestimmt was hier auf der Erde passiert - oder etwa nicht?!
Verstehst du was ich meine? Ist es denn ein Wunder, wenn sich Menschen vereiert fühlen?
Weiß denn nicht jeder Mensch - auch tiefgläubige Christen, in seinem tiefsten Ich das Homosexualität keine Krankheit ist die man bekommt - das es keine Sache der Erziehung ist, sondern von der Geburt an vorbestimmt ist, ob jemand hetero oder homo ist? Man wird quasi mit der Veranlagung geboren und ich denke nicht zuletzt die Kirche ist daran schuld das es lange als eine Schande angesehen wurde Homosexuell zu sein.
Hat nicht jeder Mensch das Recht darauf so zu leben wie es ihm gut tut?
Warum sollte sich Gott das Recht nehmen dürfen Homosexuellen ihre Freude und das größte Gut des Lebens zu nehmen - nämlich die Liebe zu jemandem oder das Geliebt werden.
Ich hinterfrage das Ganze aus Sicht einer Ungläubigen, weil dies mitunter die Antworten sind, die mir fehlen um Gott bzw. eher die Kirche überhaupt ernst nehmen zu können.
Bedeutet "seid fruchtbar und mehret euch" denn gleichzeitig "trefft nur zusammen wenn ihr fruchtbar seid und euch mehren wollt?". Dumm Frage - gibt es sowas in der Bibel? Wenn ja, müssten ja auch sämtliche Verhütungsmethoden verächtet werden, denn jeder der verhütet hat ja Sex ohne den Wunsch sich zu mehren.
Insofern gehe ich mal davon aus, das dieses salopp gesagt "Sex ist nur zum Fortpflanzen da" von irgendwelchen Menschen in das "seid fruchtbar und mehret euch" hineininterpretiert wurde und "Gott" einem den Spaß nie verboten hat - es somit auch keinen Grund gäbe Homosexuelle quasi als Aussetzige anzusehen. Wenn Heteros Sex aus Spaß haben dürfen, warum dann nicht Homos?
Sollte ich mich auch hier in meinen Vermutungen, bzw. Schlussfolgerungen irren, bitte ich um Aufklärung
@Taurec
In Punkt 1 und 2 stimme ich dir vollkommen zu. Ich wurde Gott sei Dank nie getauft, aber meine Mutter hat mich, als ich 14 war gefragt ob ich getauft werden möchte. Ich habe verneint und damit war das Thema abgehakt.
Punkt 3 sehe ich etwas anders - kann aber nur vom HörenSagen-her urteilen, da ich selbst nie sowas wie Religionsunterricht hatte.
Ich war eine Zeitlang auch sehr dagegen, weil ich davon ausging, das dort Kinder beeinflusst oder vorgeprägt werden - man ihnen Müll erzählt. Habe mir dann aber sagen lassen, das der Religionsunterricht mehr oder weniger eine Art Märchenstunde/Geschichtsstunde ist in der vom Lehrer aus objektiv über die Bibel und weit darüber hinaus gesprochen wird. Auch wenn ich nichts von Kirche und Gott halte - es gehört doch irgendwie zur Allgemeinbildung und wenn man diese dort bekommt, ohne Einflüsse auf das eigene Denken und den eigenen Glauben oder die kleine Person die sich Kind nennt, dann habe ich nichts gegen solch einen Unterricht. Jedoch sollte Religionsunterricht erst ab der 8. Klasse unterrichtet werden. Vorher sind Kinder oft zu labil oder zu verträumt und glauben viele der phantastischen Geschichten oder bekommen Angst davon. Wie auch immer - wenn dem so ist, wie ich gehört habe habe ich nichts gegen den Unterricht.