Feiertagsreform

Unkas

Newcomer
Registriert
Februar 2011
Ort
Düsseldorf
Geschlecht
m

In Deutschland gibt es etwa zwölf gesetzliche Feiertage, von Bundesland zu Bundesland verschieden. Da christliche Feiertage bei weitem überwiegen und nicht mehr zeitgemäß sind, würde ich einige Tage entfernen und durch weltliche Feiertage ersetzen.

Neujahr
Heilige Drei Könige
Karfreitag
Ostermontag
Maifeiertag
Christi Himmelfahrt
Pfingstmontag
Fronleichnam
Tag der Deutschen Einheit
Allerheiligen
1. Weihnachtstag
2. Weihnachtstag

Meine Liste sähe dann so aus:

Neujahr
Karfreitag
Ostermontag
Maifeiertag
Tag der Künste (7. Mai 1824, Uraufführung der 9. Sinfonie Beethovens)
Umwelttag (5. Juni 1972, Eröffnungstag des ersten Weltumweltgipfels in Stockholm)
Tag der Technik (21. Juli 1969, Menschen betreten erstmals den Mond)
Friedenstag (21. September 1981, der offizielle Weltfriedenstag der Uno wird zum gesetzlichen Feiertag)
Tag der Deutschen Einheit
Einsteintag (25. November 1915, Erklärung der Allgemeinen Relativitätstheorie)
Tag der Medizin (12. Dezember 1905, Robert Koch erhält den Medizinnobelpreis für seine Arbeiten zur Tuberkulose)
1. Weihnachtstag
2. Weihnachtstag

Wie findet Ihr das? :)
 
Ach herrje, es sind doch nur Namen... schon die "christlichen" Feiertage sind doch teils mit Ach und Krach irgendwelchen viel älteren "heidnischen" Daten übergestülpt. Warum soll man dann nicht auch heute diese Feiertage beibehalten, nur eben ohne zwingend die von den Christen vorgesehene Deutung beizubehalten?

Für 95% der Leute sind es doch eh einfach Tage, an denen man erfreulicherweise nicht arbeiten muss (wenn sie denn auf einen Werktag fallen) und die sich ggf. als Ausgangspunkt für einen Kurzurlaub eignen - was einem im Zweifel immer gut tut, weil man mal die Akkus aufladen kann und ein paar Tage aus dem Arbeitstrott rauskommt.

Ganz zu schweigen davon, dass ich eh schon kein Fan davon bin, dass einem ständig neue "Gedenktage" aufgebunden werden sollen... Tag der elektrischen Zahnbürste, Tag des recycelten Toilettenpapiers, Weltkellerasseltag, gesamteuropäischer Tag der Gasfederkalibrierung... :naja:

Heute vor 150 Jahren wurde XYZ geboren, heute vor 500 Jahren hat Erzherzog Soundso gerülpst, heute wäre König Alfons der Siebenundneunzigste 250 Jahre alt geworden... heute fällt ein Sack Reis um.

Da kann man auch gleich bei den bestehenden Tagen bleiben, um die muss man wenigstens nicht mehr lange feilschen.
 
Ganz zu schweigen davon, dass ich eh schon kein Fan davon bin, dass einem ständig neue "Gedenktage" aufgebunden werden sollen... Tag der elektrischen Zahnbürste, Tag des recycelten Toilettenpapiers, Weltkellerasseltag, gesamteuropäischer Tag der Gasfederkalibrierung... :naja:

Also ich befürworte das Konzept der Aktions- und Gedenktage sehr stark. Gibt die Chance auf allen möglichen tollen Kram aufmerksam zu machen.

19.11. Welttoilettentag oder
25.10. Weltnudeltag
oder sowas


Die vom TE vorgeschlagenen Feiertage geben m.E. kein großes Identifikationspotenzial (3. Oktober, anyone?) oder sonst einen anderen Nutzen.
Also warum ein willkürliches, gewachsenes und, nicht zu vergessen, gerne gelebtes System an Feiertagen durch ein anderes, ausschließlich willkürliches ersetzen?
Könnte man machen. Könnte man auch nicht machen. Die Kontrapunkte überwiegen für mich. Aber letztendlich ist es mir eher egal, hauptsache ich muss nicht arbeiten.

Anders wäre das bei der Erfindung zusätzlicher Feiertage. Da wäre ich voll dabei.
 
Als erstes sollte man erst einmal die Anzahl der Feiertage in den einzelnen Bundesländern angleichen. Also erst einmal fünf zusätzliche Feiertage in Niedersachsen einführen, damit wir auch einmal auf bayerische Niveau gleichziehen. Meiner Meinung nach ist diese Ungleichheit ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz.
 
Wenn man Feiertage macht um lauter ominösen Sachen zu gedenken muss man auch gleich alle 365 Tage zu Feiertagen erklären, mindestens. :Oo:
 
Die Feiertage an sich müssen meiner Meinung nach nicht geändert werden. Ich finds nur ungerecht, dass es in Nds und Bremen (kp, wie es in den anderen Bundesländern ist) weniger frei durch feiertage gibt als in nrw oder Bayern.
 
Ich denke nicht, dass man die Feiertage umändern sollte. Vor allem nicht, weil man sie als nicht mehr zeitgemäß erachtet.

Welcher Feiertag wird denn noch zeitgemäß gefeiert heute? Sicherlich kaum einer, außer ich habe den Osterhasen in der Bibel überlesen. ;)
Die christlichen Feiertage sind längst schon weltlich geworden. Ich für meinen Teil würde nicht zu viel drüber nachdenken, sondern mich einfach über den freien Tag freuen. :lol:
 
Also der Christi Himmelsfahrtstag ist ja auch der Vatertag und wieso willst du den Vätern ihren Ehrentag wegnehmen, dann sollte man konsequenterweise auch den Muttertag abschaffen, ich finde beide Tage gut.Eltern machen ziemlich viel für ihre Kinder und verzichten auch auf vieles ,wieso nicht einen Tag im Jahr, der ihnen gehört.
Allerheiligen, ich finde auch diesen Tag völlig in Ordnung,es schadet nicht mal für einen Tag innezuhalten und der Toten und der Vergänglichkeit des Lebens zu gedenken.
Bei deinen neu vorgeschlagene Feiertagen sagt mir nur der Friedenstag zu ,alle anderen sind willkürlich genommene Ereignisse, in der Medizin ,der Technik nur z. B. würde man auch ganz andere genauso einschneidende Daten finden können.
Und nur weil du bestimmte christliche Feiertage nicht mehr zeitgemäß findest, soll das für die Allgemeinheit gelten? Du kannst dir ja eine Beruf suchen, wo du an solchen Tagen arbeitest, z. B. im Krankenhaus ,bei der Polizei, da ist man immer froh um Leute, die an solchen Tagen den Dienst übernehmen.
 
Allerheiligen, ich finde auch diesen Tag völlig in Ordnung,es schadet nicht mal für einen Tag innezuhalten und der Toten und der Vergänglichkeit des Lebens zu gedenken.
Ich brauch dazu keinen Feiertag, im Gegenteil. An meine geliebten und verstorbenen Menschen denke ich meistens eh in völlig unterschiedlichen Situationen, dazu brauche ich keinen Tag, der mir sagt "jetzt heute aber mal!".
Davon abgesehen sind mir die meistens anderen Feiertags"themen" auch herzlich egal, ich bin aber trotzdem froh, dass es sie gibt, allein weil an dem Tag dann frei ist. Hach, ich bin so scheinheilig ^_^
 
Ist nun mal ein christliches Land hier, warum sollten nicht die christlichen Feiertage gelten? %)

Und weil Neha es grad angesprochen hat:
Muttertag ist doch eh nur eine Erfindung der Blumenhändler oder? Und Vatertag ist irgendwie noch weniger ernstzunehmend.
Und inzwischen soll man seinen Kinder wohl auch zum Weltkindertaggeschenke machen ... So ein Schwachsinn.
 
Also der Christi Himmelsfahrtstag ist ja auch der Vatertag und wieso willst du den Vätern ihren Ehrentag wegnehmen, dann sollte man konsequenterweise auch den Muttertag abschaffen, ich finde beide Tage gut.Eltern machen ziemlich viel für ihre Kinder und verzichten auch auf vieles ,wieso nicht einen Tag im Jahr, der ihnen gehört.
Aber wieso bekommen denn die Väter einen freien Tag mitten in der Woche um um die Häuser zu ziehen (was konsequenter Weise sämtliche Väter in meinem Umfeld nur getan haben als sie noch keine Väter waren) und Muttertag ist immer ein Sonntag. :rolleyes:

Muttertag finde ich genauso überflüßig wie Frauentag oder Vatertag, wir hätten gern jeden Tag ein aufmerksames Kind, aber man kann ja nicht alles haben. :D

Inkonsequenter Weise wird aber der Kindertag (1. Juni, für die die ihn nicht kennen) von uns nicht ignoriert. Aber da das Töchterlein ja zwischendurch selten mit Geschenken beglückt wird gibt es da natürlich immer eine Kleinigkeit. :lol:
Auch wird der in den Kigas und Grundschulen begangen, es gibt ein kleines Fest oder es wird halt ein Wandertag draufgelegt, was ich schon gut finde. :)
 
So wie du das beschreibst, klingt das ja so, als wäre es eine Plage, ein Kind zu haben und der Tag sei dann eine Art Entschädigung dafür :rolleyes:
Och Du also manchmal......deswegen bringt es der eine Tag auch nicht. :lol:
 
Für mich haben Muttertag und Vatertag eine komplett andere Bedeutung,wie hier gemutmaßt wird.:ohoh:
 
Ich schließe mich der allgemeinen Tendenz hier an: Egal, hauptsache frei :D
 
Für mich haben Muttertag und Vatertag eine komplett andere Bedeutung,wie hier gemutmaßt wird.:ohoh:

Am Muttertag muss man seiner Mutter Blumen/Schokolade/Wasauchimmer schenken, damit sie nicht enttäuscht ist, dass sie nichts bekommen hat.
Und Vatertag ist theorethisch dasselbe nur macht es niemand.
So würd ich's sagen. Wie das mit dem Vatertag jetzt stimmt, weiß ich nicht, aber mir kommt's so vor ...

Was hat es denn für dich für eine Bedeutung?
 
Inkonsequenter Weise wird aber der Kindertag (1. Juni, für die die ihn nicht kennen) von uns nicht ignoriert. Aber da das Töchterlein ja zwischendurch selten mit Geschenken beglückt wird gibt es da natürlich immer eine Kleinigkeit. :lol:
Auch wird der in den Kigas und Grundschulen begangen, es gibt ein kleines Fest oder es wird halt ein Wandertag draufgelegt, was ich schon gut finde. :)
Ich habe am 1. Juni Geburtstag, da wäre ein Feiertag natürlich praktisch. ;) Manchmal habe ich Glück, und es ist an diesem Tag Christi Himmelfahrt oder Pfingsten. Ansonsten können mir die Feiertage aber relativ egal sein, ich habe schon oft am Feiertag oder am Wochenende gearbeitet, und dafür auch an normalen Arbeitstagen nichts getan - kleiner Vorteil, wenn man selbständig ist...
 
Ich glaube nicht, dass sich die gläubigen Christen einfach so ihre Feiertage wegnehmen lassen. ô.o

Schöne Theorie, aber leider haben die Betroffenen (Christen) herzlich wenig zu melden. Es gibt doch eigentlich nur noch katholische Feiertage (und solche, die zufällig auch evangelisch sind). Den evangelischen Christen hat man alle übrigens Feiertage schon weggenommen...

Ich find die Ideen dahinter zwar teilweise nett, aber als richtige Feiertage finde ich sie doch ein bisschen übertrieben.

Sehe ich auch so. Natürlich sind das wichtige Dinge, aber es gibt auch noch so viele andere wichtige entdeckungen/ Erfindungen und Ereignisse, die man eben nicht alle mit einem Feiertag ehren kann. Wenn man da nun irgendwelche Feiertage einführen wollen würde, wäre ja die große Frage, warum ausgerechnet diesen Tag und warum keine andere Entdeckung ehren.

Ansonsten hätte ich aber nichts gegen den Austausch der die vorgeschriebenen Tage (bis auf Pfingstmontag). Als Niedersachsin kenne ich diese Tage nicht als Feiertage (nur Allerheiligen als Feiertag für meine Oma, die dort Geburtstag hat xD).
 
Och, Hauptsache es bleiben noch genug (Freie) Feiertage übrig, wie die nun heißen ist mir ehrlich gesagt schnurzegal. Könnten noch drei,vier Stück dazukommen ruhig. Umso mehr Feiertage,umso mehr frei.
 
In gewisser Beziehung finde ich spirituelle Feiertage schon gut. Ich will das nicht auf katholisch oder sonst was festmachen, aber unsere Seele braucht gewisse Rituale und Festtermine, um das Jahr einzuteilen und Kräfte zu schöpfen.
Ein Tag an dem alle Verwandten zusammen ihrer Ahnen gedenken.
Ein Tag an dem man der Natur für ihre Fruchtbarkeit dankt und auch die Tiere miteinbezieht.
Ein Tag an dem man sich beschenkt (auch die Tiere!).
Ein Tag an dem man den Frühling und den länger werdenden Tag begrüßt.
Ein Tag an dem man sich hilft.
Eine Zeit des Fastens und der inneren Einkehr.
Gerade mit Kindern ist es schön, wenn man durch solche Rituale und Feste das Jahr gliedert.

Als weltliche Feiertage fällt mir nur ein:
Ein Tag zum Gedenken an all die atomaren Katastrophen (Tschernobyl, Fukushima, Hiroshima, Nagasaki etc.)
Ein Tag zum Gedenken an all die Toten in den Kriegen.
Ein Tag zum Energie- und Ressourcensparen.

An solchen Tagen (außer der Fastenzeit) hat man frei und außer dem Frühlingsfest fallen diese Feste immer auf Montag.
 
Unser Kulturraum ist christlich geprägt, in dem Gebräuche und Werte immer durch die Kirchen und das Bürgertum weitergegeben und bewahrt wurden. Und wie`s ist, wenn die wegfallen, lehrte uns die Geschichte in Osteuropa unter kommunistischer Herrschaft, in dem viel verloren ging. In Westeuropa blieben hingegen Traditionen wie Werte erhalten und wurde das Kulturgut im/durch das Bürgertum bewahrt. Um "kulturelles Erbe" und Kulturgüter in Privathand zu schützen, gibt`s in D auch ein Gesetz: das Kulturgutschutzgesetz.

Und unsere christlichen Feiertage sind ein Teil unserer überlieferten Gebräuche und Kultur. Dass wir Kultur haben, ist für mich eher ein Grund zur Freude. Auf alle Fälle gibt`s aber keinen triftigen Grund für mich, Kultur Stück für Stück abzuschaffen. :rolleyes:

Wieso sollte einem Volk seine Identifikation genommen werden??? %)
 
Du bist ja mal konservativ drauf.
 
Und unsere christlichen Feiertage sind ein Teil unserer überlieferten Gebräuche und Kultur. Dass wir Kultur haben, ist für mich eher ein Grund zur Freude. Auf alle Fälle gibt`s aber keinen triftigen Grund für mich, Kultur Stück für Stück abzuschaffen. :rolleyes:
Wieso wurden dann evangelische Feiertage eingestampft und katholische erhalten? :nonono:
 
Loana schrieb:
aber unsere Seele braucht gewisse Rituale und Festtermine, um das Jahr einzuteilen und Kräfte zu schöpfen.

Aha. Gut zu wissen, dass meine Seele das angeblich braucht. o.o

Find ich aber nicht. :nonono:
 
Am Muttertag muss man seiner Mutter Blumen/Schokolade/Wasauchimmer schenken, damit sie nicht enttäuscht ist, dass sie nichts bekommen hat.
Und Vatertag ist theorethisch dasselbe nur macht es niemand.
So würd ich's sagen. Wie das mit dem Vatertag jetzt stimmt, weiß ich nicht, aber mir kommt's so vor ...

Was hat es denn für dich für eine Bedeutung?

Ich für mich, weiss ,dass ich durch meine Tochter zu einem ganz anderen Menschen geworden bin und mein Partner empfindet das als Vater genauso. Und an diesem einen Tag wird mir das immer besonders bewusst und auch was meine Eltern für mich für Leistungen und teilweise auch Opfer gebracht haben.Von mir aus kannst du mich gefühlsduselig nennen, aber ich empfinde nunmal so:).Eltern zu sein, erschliesst einem ganz anderen Horizont und gerade in Zeiten wo so viele nur noch über ihre Selbstverwirklichung nachdenken, schaden solche Tage nicht,um einem bewusst zu machen,wie wichtig die Familie und der Zusammenhalt in dieser ist.Ich würde einen Familientag einführen,statt getrennte Mutter-und Vatertage und Kinder gar keinen Tag haben.
Bei uns wird nichts geschenkt, (ausser eine Kleinigkeit, die meine Tochter im Kindergarten bastelt,was ich sehr süss finde und mir bestimmt mein Leben lang aufhebe,meine Mutter hat auch noch alles ,was ich in dieser Zeit für sie angefertigt habe),wir machen einen schönen Ausflug als Großfamilie einmal am Vatertag und einmal am Muttertag,das gibt uns wesentlich mehr als Blumen, die ein paar Tage später verwelkt oder Schokolade, die kurz danach aufgegessen ist.Okay heuer hab ich von meinem Liebsten eine wunderschöne Handtasche bekommen, die ich schon länger kaufen wollte, das hat mich auch wahnsinnig gefreut.:)
 
Ich brauch dazu keinen Feiertag, im Gegenteil. An meine geliebten und verstorbenen Menschen denke ich meistens eh in völlig unterschiedlichen Situationen, dazu brauche ich keinen Tag, der mir sagt "jetzt heute aber mal!".
Davon abgesehen sind mir die meistens anderen Feiertags"themen" auch herzlich egal, ich bin aber trotzdem froh, dass es sie gibt, allein weil an dem Tag dann frei ist. Hach, ich bin so scheinheilig ^_^

Eine gute Einstellung, wie ich finde. Damit bräuchte man tatsächlich keine Feiertage, oder besser "Gedenktage", mehr. Doch das Problem ist leider - für die meisten Menschen ist es schon selbstverständlich, z.B. eine liebe Mutter/ lieben Vater zu haben. Viele sehen es doch gar nicht mehr, was die Eltern für einen tun, wieviel sie investieren, aufgeben etc. Und plötzlich, einmal im Jahr, fällt es den Kindern auf und sie besorgen noch schnell einen Blumenstrauß bei der Tankstelle, um Mutti oder Papi zu zeigen, wie sehr man sie mag. - Ja, dieses Zwanghafte ist schade, aber einmal im Jahr an die Eltern zu denken ist immerhin besser, als es gar nicht zu tun... Manchmal brauchen die Leute halt einen kleinen "Tritt". - Ähnlich verhält es sich mit dem Weihnachtsfest. Das ganze Jahr über herrschen Stress und Hektik, doch im Dezember sind alle besinnlich und haben sich lieb. Wie seltsam.

Ich mache ab und an eine kleine Radtour und fahre dabei gerne übers Nachbardorf. Immer, wenn ich dort durchkomme, halte ich beim Friedhof an, um meinen Opa zu besuchen und Blumen aufs Grab zu legen. Und das ganz unabhängig davon, welcher Tag gerade ist. Doch jedes Jahr an seinem Todestag, also quasi ein "Gedenktag", fahren meine Mutter und ich zum Friedhof und bringen einen großen Strauß vorbei. Ich finde es insofern gut, wenn es einen "offiziellen" Tag zu Ehren der Verstorbenen Person gibt, aber das muss kein gesetzlicher Feiertag sein, sondern sollte lieber ein Termin im persönlichen Kreis bleiben, ähnlich den Geburtstagen.

Von einer Feiertagsreform halte ich nichts und ich sehe auch keinen Bedarf.
 
Ähnlich verhält es sich mit dem Weihnachtsfest. Das ganze Jahr über herrschen Stress und Hektik, doch im Dezember sind alle besinnlich und haben sich lieb. Wie seltsam.

Weihnachten ist doch Stress pur :D Auch wenn ich liebend gerne Geschenke mache, bin ich doch ein Last-Minute-Mensch... und Besinnlichkeit ist erst ab Mittag des 24. :D :D
 
Beim Weihnachtsfest ist es aber so, dass ja schon die ganze Adventszeit zuvor so schön und besinnlich ist, also ich empfinds zumindest so und gäbs Weihnachten nicht wär die Zeit zuvor auch öd.An Weihnachten vermischen sich ohnehin schon christliche und alte heidnische Bräuche, Schenken christlich(Gaben der hlg. 3 Könige),Christbaum heidnisch(Julfest),insofern find ich den Grund der dahinter steht oft gar nicht mehr so dominierend, es geht doch eher darum, dass zu solchen Anlässen, die Menschen mal in der Hektik innehalten, Familien zusammenkommen etc.
 
Besinnliche Adventszeit? :Oo: Schön wär's, schön wär's. Jeder freie Platz in der Stadt ist mit Weihnachtsmärkten zugeknallt, überall in der Stadt ist alles proppenvoll, die Leute knubbeln sich, alles ist überfüllt, alle sind im Stress, alles aus dem gesamten Umland fällt in der Stadt ein, nicht selten muss an den Adventswochenenden der komplette Hauptbahnhof wegen Überfüllung zeitweise dichtgemacht werden, alles ist im permanenten Ausnahmezustand... also in der Stadt ist es furchtbar, ein einziger Alptraum.

Schöner finde ich es zwischen den Feiertagen, und dann so die ersten Januarwochen - da ist es mal ruhig.
 
Wir sind halt keine so grosse Stadt , da gehts,und Christkindlmarkt haben wir nur einen, für unsere Studenten aus dem Norden ist der immer die Attraktion.Gibts im Norden keine solchen Weihnachtsmärkte?%)
Gemütlich mach ich es mir zuhause mit Lebkuchen ,Tee,einem guten Buch etc.
 
@Wiesel

Können einem schon leid tun, diese kultur- und identitätslosen Ostblöckler. :(

%) Also: Polen gehörte dem Ostblock an. In keinem anderen ehem. Ostblock-Land hielt das Volk so sehr an der Kirche fest, (95% der Bevölkerung), und bewirkte die katholische Kirche mit dem aus Polen stammenden Papst Johannes Paul II politisch mehr.

Stichwort Religionsfreiheit, die in Osteuropa zwischenzeitlich nicht in gleicher Weise wie in Westeuropa (nach Artikel 17 des UN-Zivilpakts) als bürgerliches Grund- und Menschenrecht galt.


@Firyar

Dir hätte ich eigentich mehr Geist zugetraut als mich - wie`s scheint - mutwillig misszuverstehen. In Meutereien stellst du dich immer viel intelligenter an. ;)


@Mathe Man

Wieso wurden dann evangelische Feiertage eingestampft und katholische erhalten?

Interessante Frage! :D Welche Feiertage meinst du denn? Als genuin evangelisch sehe ich nur den Reformationstag an, (31. Oktober), der teils als Stiller Tag eine gesetzliche Stellung hat und teils ein gesetzlicher Feiertag ist, (der inzwischen eher mit Halloween gleichgesetzt wird :D :schäm:).

Eigentlich sind in D alle christllichen Feste als Feier-/Stille Tage gesetzlich geschützt.
 
@Firyar

Was für dich "abstrus" ist und der Grund für deine gegen mich gerichtete Spitze zu sein scheint, ist für mich Europäische Kulturgeschichte, ein Studienfach. Und wie ich weiss, weil ich mal Altertumswissenschaften studierte, hat die Europäische Kultur ihren Ursprung in der Antike und sich durch die Jahrtausende hindurch in West- und in Osteuropa unterschiedlich entwickelt.

Aus diesem Wissen heraus wünschte ich mir, wir würden uns in D wie in Europa mehr auf das besinnen, was uns verbindet, als auf das, was uns trennt(e).

Und dass manchen hier "Kultur" weniger gleichgültig sein würde, denn was in den letzten Jahrzehnten für uns "Kult" wurde, wird dereinst auch in unsere Kulturgeschichte eingehen! :)
 
Feiertage, die auf der Kultur einer Gesellschaft basieren, sind wahrlich nicht abstrus.
Man sollte den Fehler vermeiden, den Sinn des Feiertags damit zu verwechseln, was wir daraus machen.

Im Grunde ist doch beispielsweise Weihnachten nichts schlechtes, wenn man wieder die Wurzeln freilegt:
Tage des Zurücknehmens, des Besinnens, der Feier mit Freunden und Verwandten, denen man Aufmerksamkeiten entgegenbringt, als Dank dafür, dass es sie gibt und für einen da sind, ein gemeinsames Mahl.

Was wird daraus: Konsumorgien, das Gefühl den anderen gar nicht richtig zu kennen, Angst vor der Gemeinsamkeit, Staus, weil man ständig am Fortlaufen ist.
Den ganzen Streß schiebt man dann noch der Kirche mit ihrem blöden Jesusgeburtstag in die Schuhe, kann seine Groll gegen sie wieder in Erinnerung rufen und meint dann noch, dass Religion eh blöd ist, weil alles nur oberflächlich ist.
 
Da hast Du völlig recht, Loana. Ich mag Weihnachten als Tage zur Besinnung und Zusammensein mit der Familie gerne. Und zwar völlig unabhängig davon, ob ich nun gläubig bin, oder nicht.
Was ich dagegen an Weihnachten hasse, ist das, was heute daraus gemacht wird. Stress ohne ende. Ich hab immer Mitleid mit den armen Schweinen, die an den Adventswochenenden auch noch malochen müssen, nur weil wieder die Leute den Hals nicht voll kriegen. Haben die denn kein Recht auf Ruhe und Besinnlichkeit?
Deshalb gehe ich auch grundsätzlich niemals an solchen Tagen einkaufen, noch nicht mal irgendwelche Kleinigkeiten. Wer zu blöde ist, seinen Weihnachtskram an normalen Wochentagen auf die Reihe zu kriegen, hat eben Pech gehabt, fertig. Die Leute haben so viel Zeit dafür.
 
Örz Flörz! Wer hat eigentlich diesen Irrglauben in die Welt gesetzt, jeder würde aus Weihnachten irgendwas machen? Für die einen ist es der ach so besinnliche Feiertag, für die anderen ist es Heile-Familienwelt-Heuchelei, und der dritte sitzt da und würde garnicht wissen, daß Weihnachten ist, würde das Google-Logo nicht sagen, daß Weihnachten ist.

Feiertag ist Feiertag ist Feiertag... Egal, welchen Namen er trägt. An Feiertagen sind die Geschäfte zu und jeder Nappel hat frei. DAS ist Kultur!
 
...... und der dritte sitzt da und würde garnicht wissen, daß Weihnachten ist, würde das Google-Logo nicht sagen, daß Weihnachten ist.
.....
Das google Logo sagt, heute ist der Tag des Grammophons. :cool:
 
Ja zum Glück huldigt jemand dem Grammophon! Ich hätte eigentlich auch Grammophon werden sollen, aber irgendwie hatte meine Mama anderes mit mir vor. Hell, yes! Jetzt weiß ich endlich, warum keine Therapie mich geraderücken kann! :( Ich bin im völlig falschen Körper geboren mit völlig falschem Sinn beklebt worden... als Mensch schon viel zu nackt... als Grammophon noch nicht nackt genug... *bedächtig schweig*
 
Ein evangelischer Feiertag , der abgeschafft wurde zumindest hier in Bayern und mir jetzt grad ad hoc einfällt ist der Buß-und Bettag.
Taurec, vergiss aber auch nicht, dass die Geschäftsleute auch froh sind über die 4 langen Einkaufssamstage vor Weihnachten, sicher ist es Stress, das bestreitet keiner ,aber es beschert ihnen auch viel Umsatz, den die meisten kleineren Einzelhändler oft auch dringend brauchen .Es gibt nicht wenige , die damit die eher umsatzschwachen Monate Januar und Februar ausgleichen müssen und läuft kein Weihnachtsgeschäft siehts oft düster aus im ersten darauffolgenden Quartal .
 
Dann sollen sich die feinen Herren Geschäftsleute doch selber in den Laden stellen. Früher haben die Läden auch überlebt, was soll das?

EDIT:
Dabei meine ich nicht mal so sehr die kleinen Läden, sondern eher die großen Ketten, wo die Leute dann oftmals für so gut wie nix malochen dürfen.
 
Gibt doch auch genug Leute für die ist ein Adventswochenende eins wie jedes andere auch - bis auf den Fakt, dass sie für ihre Arbeit (zumindest in einigen Betrieben, denk ich mir) mehr Geld bekommen :D
 
Gibt doch auch genug Leute für die ist ein Adventswochenende eins wie jedes andere auch - bis auf den Fakt, dass sie für ihre Arbeit (zumindest in einigen Betrieben, denk ich mir) mehr Geld bekommen :D
Nur weil Du länger arbeitest im Handel oder mehr zu tun hast, bekommst Du doch nicht mehr Geld. Die anfallenden Überstunden darfst Du dann brav im Januar abbummeln wenn nix los ist. :rolleyes:
 
Wenn überhaupt. Oft genug verfallen die auch einfach. Und wehe, Du machst den Mund auf.
 
Ein evangelischer Feiertag , der abgeschafft wurde zumindest hier in Bayern und mir jetzt grad ad hoc einfällt ist der Buß-und Bettag.
Genau der und der Reformationstag. In Bayern gibt es fünf Feiertage mehr, welche auch auf Wochentage fallen. Niedersachsen hat davon nur noch Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Himmelfahrt, Pfingsmontag, Tag der deutschen Einheit und die Weihnachtstage. Das war es an (möglichen) Feiertagen unter der Woche. Der Rest fällt grundsätzlich auf ein Wochenende.
 
Der Buß-und Bettag wurde in ganz Deutschland abgeschafft, nicht nur in Bayern.
 
Stimmt, gerade mal nachgesehen. Tz, die ham gemogelt. ^^
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten