Topfpflanzen sind ohnehin sehr heikel, ich habe zwei Mädchenaugen in Töpfen, die ich günstig erstanden habe, und bei denen ich nicht dazu kam, sie auszupflanzen. Zwar haben sie immer wieder wunderschön geblüht und blühen sogar jetzt noch, aber als es noch wärmer war, musste ich sie wirklich jeden Tag gießen, während ich die Mädchenaugen im Beet im ganzen Sommer vielleicht dreimal gegossen habe (wäre vielleicht noch nicht mal nötig gewesen).
Wenn's friert, sind sie ebenso schnell betroffen, während eingewachsene Pflanzen problemlos noch einiges mehr wegstecken. Ich habe jedenfalls schon von diversen Leuten gelesen, die ihre Bananenstauden in der Nähe der Hauswand ausgepflanzt haben und diese im Winter dann gut in Stroh einpacken, im Frühling treiben sie dann eigentlich immer wieder aus. Auch diverse Palmen überleben auf diese Weise in der Gegend hier praktisch jeden Winter.
Eigentlich ist's mir ja zu viel Arbeit, auch das mit den Gladiolen, so schön die ansonsten sind. Vor allem halten die sich nie an das, was man so über sie liest. "Im Mai nach den Eisheiligen auspflanzen." - Dann blühen sie hier im November, wenn der Frost kommt. "Im Oktober, wenn die Blätter gelb werden, ausgraben." - Die Blätter sind hier selbst im November noch grün. Aber gut, die ersten Fröste gibt es hier eigentlich nicht vor Mitte November, und nur selten ist es im April noch so kalt.
Vor allem ist es im Sommer hier viel zu trocken, da wollen Gladiolen für die Blüte eigentlich viel Wasser haben, dafür im Winter trocken stehen (deshalb müsste man sie hier eigentlich auch nicht ausgraben, weil sie eben eher verfaulen als erfrieren). Ich bin mal gespannt, wie meine Kronenanemonen gedeihen, die mögen es nämlich als mediterrane Pflanzen genau andersherum, feuchte, kühle Winter, und trockene Sommer. Die vom ALDI vom letzten Herbst sind jedenfalls erstaunlich gut gewachsen und haben wochenlang immer wieder mal neue Blütenstängel entwickelt.
Auch den Tulpen behagt dieses Klima eher, ich bin gespannt, wie viele von den im letzten Jahr gepflanzten schon Tochterzwiebeln gebildet haben, und wie viele evtl. davon blühen. Vielleicht nicht nächstes Jahr, aber dann ein Jahr später. Bei den uralten roten Tulpen von meiner Oma funktioniert das jedenfalls gut, da sehe ich immer viele Blätter, aber jedes Jahr eine andere Anzahl von Blütenstängeln. Dank der vielen Gartenfotos kann man das ja gut vergleichen. Leider muss ich noch drei Monate warten, bevor die ersten Frühjahrsblüher erscheinen...