Fotostory Eine etwas andere Familie!

Kapitel 62 Erzählungen!
Teil 1

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Bevor Lucy anfing ihre Geschichte zu erzählen, fragte sie Fay; „Nun wo du jetzt weißt, was ich einmal war, siehst du mich da mit anderen Augen?“ Fay schaute ins Leere und überlegte einen Moment lang. Sie drehte sich dann zu Lucy und sagte; „Nein, tu ich nicht.“ „Möchtest du trotzdem meine Geschichte hören?“ fragte Lucy noch einmal nach und aus Fay ertönte sofort ein „Ja.“ Sie wollte nun unbedingt alles wissen. Ob Fay wollte oder nicht, war sie nun ein Teil der Vampirgeschichte.
„Ich war damals noch sehr jung und hatte gerade die Ausbildung bei der Polizei begonnen.“ begann Lucy zu erzählen. „Es war schon fast ein Wunder, das die mich überhaupt angenommen haben. Die Aufnahmeprüfung war sehr schwer für mich. Doch das war nicht mein größtes Problem. Ich hatte wahnsinnige Angst vor der Dunkelheit. Die Stromrechnung meiner Eltern fiel wegen mir immer etwas höher aus, da nicht nur mein Zimmer nachts hell erleuchtet war, sondern auch der Weg bis ins Bad. Naja keine so gute Eigenschaft, für eine Polizistin. Aber ich wollte nun unbedingt Polizistin werden. Ich musste gegen meine Angst ankämpfen und war fast jede Nacht in einem Park am Rande der Stadt gegangen. Die ersten paar Male war es schon sehr schrecklich für mich und am liebsten wäre ich sofort wieder nach Hause gegangen. Hinter jedem Baum vermutete ich jemanden, sah Dinge, die gar nicht da waren. Baumstumpfe sahen aus wie wilde Hunde, die schatten der Bäume wie Gespenster und manchmal glaubte ich, sogar Stimmen zu hören. Doch irgendwann wurde die Angst immer weniger und ich hatte mich sogar an diesen merkwürdigen Mann gewöhnt, der jede Nacht auf einer Parkbank saß. Er roch eigenartig und bewegte sich kaum, das ich erst dachte er lebte gar nicht mehr. Doch ich hatte auch nicht den Mut gehabt zu ihm zu gehen und hielt einen gewissen, sogar einen sehr großen Abstand. Doch bevor ich ihn aus den Augen verlor, stand er jedes Mal auf und ging.“

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Fay hörte ganz interessiert zu und warte gespannt, ab wann nun der Vampir in der Geschichte auftauchen wird. „Eines Nachts, es hatte sehr stark geregnet, nahm ich eine Abkürzung durch den Park. Diese verlief am Rande einer Klippe. Zwar war diese durch einen starken Holzzaun gesichert, doch irgendwie rutschte ich auf den glitschigen Lehmboden aus und glitt einfach so unter dem Zaun durch. In diesen Moment zog mein ganzes kurzes Leben an mir vorbei und ich dachte schon, das sei das Ende. Ich wartete nur noch auf den Aufprall und hoffte, dass der Tod nicht so schmerzlich werden würde. Doch auf einmal wurde ich von einer dunklen Gestalt aufgefangen. Ich konnte gerade noch so erkennen, dass diese Gestalt große schwarze Flügel hatte und ich nahm einen Geruch wahr, der mir irgendwie vertraut vorkam. Es war derselbe Geruch, wie bei diesem Mann auf der Parkbank, der jeden Abend wie versteinert da saß. Er flog mit mir die steilen Klippen hoch, legte mich vorsichtig auf den Boden und streichelte mein Gesicht. Er hatte stark leuchtende rote Augen und erst dachte ich das wäre ein Engel. Doch Engel verschwinden auch wieder, aber dieser Mann setzte sich wieder auf seine Parkbank und sah genauso regungslos aus wie immer. Auch die Flügel waren wieder verschwunden und ich dachte schon, dass ich vielleicht bloß gestürzt bin und dies alles nur eine Einbildung war.“
Fay war von Lucys Geschichte so fasziniert, dass sie kaum abwarten konnte, bis Lucy weiter erzählte.

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Doch die beiden tranken soviel Kaffee, dass ein Toilettegang zwischendurch dringend nötig wurde.
„Ich war die darauf folgenden Tage jeden Abend im Park, da ich am Tage nie diesen Mann antraf. Irgendwann traute ich mich dichter an ihm ran und eines Abends setzte ich mich neben ihm. Ich war mir ganz sicher, dass er mir das Leben gerettet hatte, auch wenn ich mir nicht verstellen konnte, wie ein Mensch fliegen kann. Sein Geruch wirkte so anziehend auf mich und löste Gefühle in mir aus, die ich so intensiv noch nie empfand. „Danke“, sagte ich leise zu ihm, doch er gab keine Antwort. „Warum hast du mich gerettet?“ fragte ich danach und er antwortete kurz und knapp, „Weil ich es wollte.“ Er drehte sich zu mir um und wieder sah ich diese roten Augen. Eine innere Stimme sagte mir, dass ich weglaufen sollte, doch mein Inneres verlangen nach etwas, das ich nicht kannte und meine Neugier war stärker.“

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„Hast du dich nicht über sein aussehen gewundert? Er war ein Vampir, oder? Dario hatte auch diese roten Augen und Arons Flügel waren auch schwarz. Hatte er dich zum Vampir gemacht? Hattest du keine Angst?“
Fay stellte Lucy so viele Fragen, wollte alles genau wissen. Lucy erzählte mit solch einer Leidenschaft in der Stimme, das Fay genau wusste, das Lucy diesen Vampir eins sehr liebte.
„Ja ich hatte zum Anfang schon etwas Angst, aber irgendwie mochte ich diesen Mann auch. Ich konnte mir dies nicht erklären, doch jeden Abend ging ich zu ihm. Er sagte, dass es nicht gut für mich wäre, wenn ich bei ihm bin, doch das war mir egal, ich musste einfach. Seine Worte hatten so was Beruhigendes an sich, seine Nähe gab mir eine Sicherheit, die ich nicht mehr missen wollte.
Als er mir dann noch sagte, dass er ein Vampir sei, war ich nicht mal sehr überrascht und hatte auch keine Angst. Ich liebte ihn so, wie er war und er liebte mich auf eine Weise, wie man es nicht beschreiben kann.“
Lucy erzählte ihr auch noch denn Rest ihrer kurzen doch immer noch bestehenden Liebe zu Maikel. Dass sie geheiratet haben, sie sein Leben mit ihm teilen wollte und sie deshalb zum Vampir wurde. Auch das Maikel gestorben ist und sie dadurch wieder menschlich wurde, da sie noch nicht lange ein Vampir war. Dass sie danach nicht recht wusste, was sie anfangen sollte und sie deshalb bei Don blieb und das Kindermädchen der Jungs wurde.


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Doch sie verschwieg mit Absicht, dass ihr das Vampirleben nicht gefiel. Sie wollte Fay keineswegs beängstigen. Wenn Fay irgendwann alles verstanden hatte, wäre immer noch Zeit ihr auch die unangenehmen Dinge zu erklären. Sie schwiegen einen Moment lang. Für Lucy war es sehr schwer gewesen, vom Tod ihrer ersten Liebe zu reden. Fay dachte; „Was für eine schöne und traurige Geschichte. Wäre dieser Maikel nicht gestorben, dann wären sie heute noch sehr glücklich.“ „Weiß Max das alles?“ wagte Fay zu fragen.
„Ja das weiß er und hatte auch noch nie Probleme damit. Er ist so ein toller Ehemann und ich liebe ihn wirklich. Doch die liebe zu Maikel war was ganz besonderes und er wird immer einen Platz in meinem Herzen haben, das weiß auch Max und akzeptiert es.“

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Die beiden konnten schon keinen Kaffee mehr sehen und begaben sich von den Küchenstühlen zu dem bequemen Sofa in der Stube. Max kümmerte sich in der Zwischenzeit um Lea, sodass Lucy ungestört mit Fay reden konnte. Da es auch schon ganz schön spät war, rief Fay schnell zu Hause an und erzählte ihren Eltern, wo sie war. Dann erzählte sie Lucy, was ihre große Sorge war.
„Ich habe gar kein so großes Problem damit, dass Dario ein Vampir ist. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er mich immer beschützen wird und mir nie, was antun könnte. Ich liebe ihn auch immer noch und die Sehnsucht nach ihm wird von Tag zu Tag unerträglicher. Doch ich habe auch große Angst vor dem, was noch kommen könnte. Er erzählte mir das ich eine starke Aura habe und Vampire anlocke, dass ich so eine Art Auserwählte wäre und für die Vampire sehr wichtig. Er sagte aber auch, dass sie sich nicht hundertprozentig sicher sind und vielleicht gar nichts an der Prophezeiung wie er sagte dran ist. Doch ich habe diese Aura, das ist Fakt, versicherte mir Dario. Nun habe große Angst, das ich alle gefährde die in meiner Nähe sind.“ Lucy hatte recht behalten, mit dem was sie zu Don sagte.

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„Don hat mir von deiner Aura erzählt und ich habe, wie du vielleicht auch schon in Gedanken, überall Vampire gesehen. Doch so stark ist deine Aura noch nicht, wie du vielleicht glaubst. Mit dem Mittel, was Don für dich gemacht hat, müsste ein Vampir schon direkt vor dir stehen, um deine Aura wahrnehmen zu können. Wie Dario schon sagte, sind sie sich nicht sicher, was die Prophezeiung angeht. Ebenso kann es möglich sein, das deine Aura nicht stärker wird. Es gibt Menschen die sind halt von einer starken Aura umgeben. Es ist also gar nicht so außergewöhnlich, wie es dir erscheinen mag. Dario liebt dich Fay und das hat nichts mit deiner Aura zutun. Außer Darios Familie und diesen Aron, kennst du noch keine anderen Vampire. Vielleicht empfinden sie deine Aura gar nicht so interessant, wie du annimmst. Du solltest dies jetzt aber auf keinen Fall herausfinden. Ich will damit nur sagen, dass du dich nicht fürchten musst. Ich weiß zwar nicht, wie es in der Zukunft sein wird, aber was diene Aura betrifft, da besteht im Moment keine Gefahr für Personen, die in deiner Nähe sind. Du solltest aber trotzdem aufpassen. Meide dunkle Gassen, vor allem in großen Städten und lass ab und an deine Aura von Don testen. Dario nimmt sie an dir nicht so wahr, aber er kann fremde Vampire wittern und das, über eine große Entfernung.“

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„Das wusste ich so nicht. Ich habe wirklich gelaubt, das es schlimmer wäre. Dario tat jedenfalls so.“ „Ach Fay, du kennst doch Dario. Er hat halt immer Angst um dich und das wird auch so bleiben.“ „Ja sein leicht übertriebener Beschützerinstinkt. Den kenne ich zu genüge und kann das jetzt besser verstehen.“ Fay war sehr erleichtern und so froh darüber, dass sie mit Lucy geredet hatte. Doch eines interessierte sie noch sehr.
„Lucy …, kann ich dir noch ne Frage stellen?“ „Nur zu.“ erwiderte Lucy.
„Wie hab ihr geheiratet? Ich meine hatte Maikel das Elixier genommen, oder habt ihr in der Nacht geheiratet? War es bei den Menschen oder bei den Vampiren?“ aus der eine Frage sind gleich mehrere geworden. Lucy schmunzelte leicht und erzählte;
„Naja …, wir haben heimlich geheiratet, da es Vampire verboten ist, menschliche Frauen zu heiraten. Maikel hatte nie das Elixier genommen, da es damals noch nicht so gut wirkte und die Einnahme alle paar Stunden, wiederholt werden musste. Nachdem sich Maikel eine neue Geburtsuhrkunde und einen aktuellen Ausweis besorgt hatte, denn er war ja immerhin schon 89 Jahre, hatte Don einen Standesbeamten besorgt, der keine Fragen stellte und Don war auch unser Trauzeuge.“ „Wie alt ist Dario wirklich?“ schoss es plötzlich aus Fay heraus. Lucy erschrak und lachte zugleich. „Er ist 19 Jahre als, so wie es in seinem Ausweis steht.“

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„Hmm…, wie war es, als du zum Vampir wurdest? Hat Maikel dich gebissen…? Hat es sehr wehgetan …?“ Nun stellte Fay die Fragen, die Lucy befürchtet hatte und sie überlegte, wie sie diese beantworten sollte. Am liebsten würde sie gar nichts sagen, doch sie wollte Fay durch ein Schweigen nicht noch mehr verunsichern.
„Naja …, wie soll ich dir das jetzt erklären. In der Hochzeitsnacht hat Maikel mich gebissen, weil ich das ihm zuliebe unbedingt wollte. Nur so konnte ich mit ihm zusammenleben und nur so wäre es möglich, überhaupt Kinder zu bekommen. Maikel wollte so gerne Kinder, obwohl er wusste, dass es vielleicht nie klappen würde, da Halbvampire wie ich es war, nur sehr selten Kinder von einem Vampir bekommen konnten. Von dem Biss selbst habe ich nicht viel gespürt, da diese Nacht so wunderschön war, du verstehst, was ich meine? Aber die Tage danach waren nicht so angenehm, mein Körper fing sich an zu verwandeln und das verursachte schmerzen.“ Lucy sah Fay an, wie sie versuchte sich alles in Bildern vorzustellen.
„Es ist schon sehr spät. Ich glaube wir haben für heute genug geredet. Du solltest dich ausruhen und versuchen etwas mehr zu schlafen. Möchtest du hier bleiben? Du kannst in Darios altem Zimmer schlafen.“ bat Lucy an. Doch Fay meinte darauf; „Danke das ist lieb von dir. Doch ich sollte lieber nach Hause gehen. Lucy es war so toll, das ich mit dir reden konnte, dass du mir dies alles erzählt hast. Es hat mir wirklich sehr geholfen. Ich würde gerne wiederkommen, wenn ich darf?“ „Natürlich darfst du wiederkommen, ich würde mich darüber sehr freuen. Aber ich möchte nicht, dass du jetzt alleine nach Hause gehst. Max wird dich fahren, da bestehe ich drauf.“ „Danke!“, die beiden umarmten sich und Max fuhr Fay nach Hause.

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Als Max vorm Haus der Johns hielt, sah Fay, dass kein Licht mehr brannte und nur die kleine Lampe an der Hauswand ihr den Weg zu Tür zeigte. Max blieb noch stehen, bis Fay im Haus war, und fuhr dann erst los.
Fay schaute in der Stube zu Uhr. „Oh man …, viertel nach zwölf. So lange habe ich Lucy aufgehalten. Sie muss ja auch total müde sein und Max muss mich noch mitten in der Nacht nach Hause fahren.“ Leise schlich sie sich in ihr Zimmer, machte sich bettfertig und legte sich hin. Sie dachte noch mal an das, was Lucy ihr alles erzählt hatte und flüsterte vor sich her; „Ich werde Dario anrufen und mit ihm reden. Ich denke …, dass ich jetzt weiß was ich will und wie ich meine Familie schützen kann.“ Dass Dario so wie jede Nacht, sie gerade in diesem Moment bewachte, konnte Fay nicht spüren, diese Fähigkeit hatte sie nicht. Doch zum ersten Mal seit Langem konnte sie ruhig schlafen.



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Nun war endlich Miriams großer Tag gekommen und sie konnte ihr kleines Tal verlassen.
Obwohl sie immer nur von zu Hause weg wollte, fiel er schon der Abschied von ihrer Familie schwer. Das merkte auch Kassandra und sagte; „Du kannst immer noch hier bleiben.“ „Nein.“ stieß Miri sofort hervor, winkte noch kurz und stieg zu Edward in den Wagen. Toms Großvater hatte die beiden zum Bahnhof gebracht und zwei Stunden später saßen sie auch schon im Flieger. Miri schaute die ganze Zeit aus dem Fenster und war überwältigt von der Welt dort draußen. Sie war zuvor noch nie geflogen und ihr machte weder die Umstellung zu einem Menschen was aus, noch die Zeitverschiebung. Sie trotzte nur so voller Energie und wollte auf keinen Fall etwas verpassen.

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Sie war beeindruckt von den großen Städten der Menschen und dessen Hochhäuser. Für Miri war es eine völlig fremde Welt und sie freute sich schon drauf, diese zu entdecken. Doch das sie mit Tom nur mitdurfte, weil sie das College besuchen sollte und somit gar keine Zeit haben würde, irgendwelche Reisen zu unternehmen, vergas sie völlig.

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Tom hatte die meiste Zeit des Fluges geschlafen, und erst als die Ansage kam, dass die Passagiere sich anschnallen sollen, ist er wach geworden. „Sage mal …, warst du die ganze Zeit wach gewesen?“ fragte er Miri, die keinesfalls verschlafen aussah. „Ich habe so viel gesehen und wo ich überall hin möchte, das ist alles so toll.“ erzählte sie, doch Tom meinte; „Schatz …, dazu werden wir die nächste Zeit nicht kommen. So ein Studentenleben hat nicht gerade sehr viel Zeit übrig und ich werde nebenbei auch noch arbeiten gehen.“ „Warum willst du arbeiten gehen?“ wollte Miri wissen, doch das Flugzeug war gelandet und sie stiegen aus.

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Mit der Bahn und S-Bahn fuhren sie nach Bergen und diesmal konnte Miri die Umgebung noch besser erkennen. Sie freute sich wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal einen Ausflug machte. Es war ja auch für Miri ihr erster großer Ausflug und ein Schritt in einem selbstständigen Leben. Tom war immer noch müde und konnte mit Miris Energiereserven auf keinen Fall mithalten.


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Verträumt und in Gedanken versunken sah er sie an. Er freute sich schon auf die schöne Zeit, die sie haben werden, auf die Wohnung die er für sie beide ausgesucht hatte und auch über das wieder sehen mit seinem Vater, dem er den nächst besuchen wollte.


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„So Miriam darf ich vorstellen, das ist die Studentenstadt Bergen.“ sagte Tom mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, als sie ihr Reiseziel erreicht hatten.
Es war Freitagnachmittag als sie Bergen erreichten und die meisten Studenten fuhren fürs Wochenende nach Hause. Dementsprechend voll war auch der Bahnhof und Miri machte sich den ersten Eindruck von dem Ort, an dem sie die nächste Zeit verbringen würde.
„Ich besorge uns ein Taxi.“ sagte Tom und lief los. Miriam schaute sich kurz um, sah die vielen Menschen die keine Zeit zu haben schien und wurde etwas panisch. Sie ging schnell Tom hinterher, achtete aber darauf das sie nicht zuschnell war. Tom hatte ihr erklärt, wie sie ihre Kräfte dämmen musste.

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Dass sie die Koffer einfach so auf den Bahnsteig stehen ließ, war Miri gar nicht so bewusst gewesen. „Was ist?“ fragte Tom als Miri ihn anfasste. „Ich glaub die starren mich alle an.“ flüsterte Miri. Tom schmunzelte. „Niemand starrt dich an.“ sagte er daraufhin und fragte; „Wo sind die Koffer?“ „Die stehen da noch.“ Meinte Miri trocken. „Na dann sollten wie sie holen, bevor sie weg sind.“ Miri verstand Tom nicht, aber sie war auch zu aufgeregt und fragte nicht nach.
Er holte die Koffer und Miri wich Tom nicht von der Seite. Sie hatten Glück und brauchten nicht mal auf ein Taxi warten.


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Etwa eine halbe Stunde später hielt das Taxi vorm Haus, das Tom gemietet hatte. Miri schaute sich voller Begeisterung das Anwesen an und Tom holte die Koffer aus dem Taxi. Das restliche Gepäck und das war bei Miri nicht gerade wenig, wurde später geliefert.
Tom hatte ganz schöne mühe eine angemessene Unterkunft zu finden. Ein Wohnheim kam für sie als Vampire nicht infrage, auch eine WG wäre nicht geeignet. Die kleineren Wohnungen waren alle schon vermietet und auch alles, was so einigermaßen preisgünstig war. Da blieben nur noch teure Häuser übrig und Tom musste ganz schön was hinblättern, um eines zu bekommen. Da er sich ja schon vorher so ausgerechnet hatte, was die Miete und das Studium so ungefähr kosten würde, beschloss er neben sein Studium arbeitet zugehen. Er wollte nicht sein ganzes Geld, was auf seinem Sparbuch war, ausgeben. Gut er hätte seinem Vater fragen können, aber das wollte er nicht.

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Das Haus war vollkommen eingerichtet nur ein Bett hatte Tom neu gekauft. Diese zum Teil luxuriös ausgestatteten Häuser wurden meistens von Studenten reicher Familien gemietet.
Miri gefiel es sehr und über das, was das alles kosten möge, machte sie sich keine Gedanken. Ihre Familie hatte Geld wie die meisten Vampire, doch wo dieses herkam und das andere dafür sehr hart arbeiten mussten, hatte man ihr nie erzählt. Aber Miri war nicht anspruchsvoll. Ihr hätte auch eine Holzhütte gereicht, Hauptsache sie konnte aus dem Tal heraus.
Miri hatte auf der langen Reise nichts gegessen, dementsprechend knurrte ihr nun der Magen. Nachdem sie die letzten Brote aus ihrem Reiseproviant verdrückt hatten, wurde erstmal eine gründliche Wohnungsbesichtigung gemacht.

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„Uns was wollen wir jetzt machen?“ fragte Miri erwartungsvoll und Tom dachte; „Mann …, sie ist einfach nicht klein zu kriegen.“ Er sah Miri, die strahlend vor ihm stand an und sagte; „Ich glaube wir sollten heute nichts mehr unternehmen. Es wird bald Dunkel und die Reise war anstrengend. Wir müssen morgen früh einkaufen gehen und Nachmittag besuchen wir meinen Vater. Ich möchte noch ein paar Sachen aus meinem Zimmer holen und mein Auto brauche ich hier auch.“ Miri war etwas enttäuscht, sie hätte lieber gerne ganz Bergen ausgekundschaftet.

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So begnügte sie sich damit, ihre Sachen auszupacken und plante schon, wo sie das ganze Zeug hintun würde, das noch unterwegs war. Tom lag im Bett und schaute ihr zu. Nebenbei lief im Fernseher ein Footballspiel, das Tom nicht sehr interessierte. Er sah lieber Miri zu und zog sie dann zu sich aufs Bett. Aneinandergekuschelt redeten sie noch ein Weilchen, bis Miri nun auch endlich vor Müdigkeit die Augen zugefallen waren. Tom zog ihr die Stiefel aus, deckte sie zu und beobachtete ihren Schlaf, bis auch er ins Reich der Träume versank.



Fortsetzung folgt…..
 
wie immer sehr schön. und das es mir fay und dario wieder klappen wird freut mich auch. es war doch gut das sie mit lucy gesprochen hat.
aber eins musst du mal erklären? da maikel ja gestorben ist wurde sie automatisch wieder zum menschen? wie kann das sein????

mach weiter so bin gespannt auf mehr..
lg simskrümeline
 
Hallo Romy, danke für deinen Kommi.
Was Lucy betrifft, da werde ich noch drauf eingehen. Es lag nicht an Maikels Tod, warum Lucys Verwandlung stoppte, bevor die Vampirzellen ihren ganzen Körper veränderten.
Es lag an Lucy selbst. Doch da ihr Körper den Kampf mit den Vampirzellen zur selben Zeit als Maikel in sterben lag, gewann, ging sie immer davon aus, das Maikel sie erlöst hatte.
Aber genauer wird es Don Fay erklären.
Bis dann!:hallo:
Ines
 
Kapitel 62 Teil 2!

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Einige tausend Kilometer entfernt, erreichte Aron das Anwesen der Klananführer und gerade noch rechtzeitig, bevor der Sonnenaufgang die Nacht verdrängte. Er brauchte im Tal der Vampire gar nicht dieses Anwesen was man ihm beschreiben hatte zu suchen, sondern folgte nur die ausstrahlenden Kräfte der mächtigen Vampire.

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Auch die Klananführer, aber ganz besonders Lucien spürten, dass ein Vampir, den sie nicht kannten, sich ihr Anwesen näherte. Raffael, einer der Klananführer ging Aron entgegen; „Sie müssen Aron sein? Wir haben Sie schon erwartet. Bitte folgen Sie mir!“ begrüßte Raffael Aron und er nickte. Nachdem Aron die anderen kurz kennengelernt hatte, brachte man ihn zu seinem Gemach, wo er den Tag verbringen bzw. schlafen konnte.

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Am Abend wurde Aron durch das Anwesen geführt und nach einem Abendmahl, wollte nun Lucien wissen, woher er Fay kannte. Dass Aron ein verwandelter Engel war, hatte Lucien schon gespürt. Er war der einzige Vampir bis auf Larius, der gefallende Engel erkennen und sehen konnte. Das war auch der Grund, warum die schwarze Engel Lucien aus dem Weg gingen. Lucien ging mit Aron in einem hallenähnlichen Raum. Dort hatte er auch an Dario seine Zeremonie durchgeführt. Aron folgte Lucien ohne sich groß umzusehen. Die beiden setzten sich auf einer Bank aus schwerem Metall.
„Woher kommst du eigentlich und welche Aufgabe ist dir zugeteilt worden?“ fragte Lucien, der jeden Vampir duzte da sie so, wie er immer sagte, eh eine große Familie waren. Doch Aron sah ihn ahnungslos an. Er wusste nicht, was Lucien genau mit dieser Frage meinte und fragte daraufhin; „Wie meinst du das, woher ich komme?“
„Naja …, welchen Klan gehörst du an?“ „Ich gehöre zu keinem Klan. Ich kenne nur sehr wenige Vampire und mir wurde auch keine Aufgabe zugeteilt.“ Aron verstand nicht, auf was Lucien hinauswollte und die auf einer Art unheimlichen Mächte und Kräfte, die er spürte, traten nicht gerade dazu bei, dass Aron sich wohlfühlte.

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Lucien sah Aron konzentriert an. Er versuchte ihn einzuschätzen, in ihm etwas zu lesen oder zu erkennen. Lucien war sehr vorsichtig und traute nicht sehr vielen Vampiren. Er wusste, wie gefährlich seine eigene Rasse sein konnte. Aron sah sich kurz um. Eine ungewöhnliche Kälte umgab ihn. Obwohl Aron so wie auch anderen Vampiren Kälte eigentlich nichts ausmachte, empfand er diese jedoch für bedrohlich. Die Wände waren mit zahlreichen Gemälden sowie Steinmetz technischen Kunstwerken ausgestattet. Bei manchen hatte man den Eindruck, als konnte man direkt hindurchlaufen und würde dann in einer nebelumschlungenen Ruine stehen. Doch für Lucien war es eine perfekte Halle, um seine Instinkte entfallen zu können. Aron war ein Einzelgänger und kannte nicht die starke Aura, die von manchen Vampiren ausgestrahlt wurde. Aber er konnte diese besonders spüren, da er seine himmlischen Fähigkeiten nicht ganz verloren hatte. Doch diese intensive Wahrnehmung drohte ihm fast zu erdrücken. Als ihn Lucien dann fragte; „Woher kennst du dieses Mädchen …, also diese Fay?“ musste Aron sehr schwer schlucken. Eigentlich hatte er ja mit dieser Frage gerechnet, nachdem ihm Don ja alles erzählt hatte. Doch er konnte ja nicht sagen, das Fay seine Tochter war und er sie nur beschützen will. Aron selbst spürte als ihr Vater die Aura, die Fay ausstrahlte, nicht und nur durch Don, wusste er, dass sie diese überhaupt besaß.

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Aron versuchte die richtigen Worte zu finden. Doch ihm war auch bewusst, das er Lucien nichts vormachen konnte.
„Tut mir leid, das darf ich dir nicht sagen. Es ist nicht so, dass ich es dir verschweigen will, aber mir wurde Verboten darüber zu reden. Ich möchte Fay nur helfen, sofern es in meine Macht steht.“
Lucien schwieg einen Moment, schaute Aron an und verstand jetzt so einiges. „Es ist dir also verboten worden zu reden. Hmm…, und wer hat es dir verboten?“ fragte Lucien, obwohl er die Antwort schon kannte. Aron zuckte mit den Schultern und erwiderte nur; „Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen kann.“

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Es vergingen wieder einige Minuten des Schweigens.
„Was hast du getan? Warum bist du hier auf Erden?“ fragte Lucien, denn er ahnte, das Arons Vampirdasein genau so wie bei ihm eine Strafe wäre. „Wie …, was hab ich getan?“ druckste Aron rum. Ihm gefiel die Frage überhaupt nicht. „Naja du gehörst hier nicht her und es muss ja einen Grund geben, warum du so bestraft wurdest.“ Aron bemerkte das Lucien mehr über ihn zu wissen schien, als er sich eingestehen wollte und er wusste auch, das Lucien etwas Schlimmes gemacht hatte, nur was …, das wurde im Himmelreich immer verschwiegen und keiner traute sich danach zu fragen. Aron konterte mit einer Gegenfrage, welche war; „Und …, was hast du getan?“ Lucien schaute Aron etwas irritiert an, denn er war in laufe der Jahrhunderte sehr vorsichtig geworden. Er studierte Aron noch einmal innig um auch jeden Zweifel über seine Herkunft beiseitelegen zu können. Nach dem er seinem Gespür vertraute, war Lucien sich hundertprozentig sicher, das Aron ein gefallender Engel war.
Aber er konnte sich noch kein Reim daraus machen, warum Aron auf der Erde war und vor allem wozu. Auf seine gestellte Frage meinte er nur; „Glaub mir …, das willst du nicht wissen.“

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Aron schaute ins Leere und dachte; „So schlimm war es also …, dass er es nicht sagen will. Vielleicht darf er es auch nicht sagen, so wie ich meine eigne Tochter verneinen muss.“ Lucien beobachtete an Aron jede Reaktion und er spürte auch die Verzweiflung sowie die Ängste, die Aron nicht verbergen konnte. Aron hingegen spürte die Macht von Lucien, die ihm zu durchleuchten schien und zur gleichen Zeit, stieg auch die Angst um seine Tochter. Gut Lucien war der mächtigste aller Vampire, das wusste auch Aron. Doch gerade in diesem Tal hatte er bemerkt, dass er von Vampiren überhaupt nichts wusste, und zweifelte daran, dass Dario überhaupt eine Chance hatte, Fay zu beschützen und dass Dons Mittelchen auch nicht lange wirkte. Er ist von guten Vampiren umgeben und nur die Vorstellung daran, welche Kräfte die Vampire haben könnten, die keine guten Absichten hegen, versetzten Aron in einem schockähnlichen Zustand. Seine Tochter hatte nichts getan und er verstand es nicht, warum sie diese Aura hatte. Bei ihrer Zeugung war er noch kein Vampir.
Lucien entging nicht die Gefühlsveränderung, die Aron ausstrahlte, wenn er an Fay dachte und diese Gefühle hatte er vor sehr, sehr langer Zeit auch mal.

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„Sie ist deine Tochter nicht wahr?“ wurde Lucien klar und Aron erwiderte; „Wer …?“ „Na dieses Mädchen, diese Fay.“
„Wie kommst du darauf?“ fragte Aron ohne seinen Blick zu ändern. „Solch Gefühle, die du mir offenbart hast, kann nur ein Vater haben und glaub mir, ich weiß, von was ich rede.“
Doch Aron schwieg und für Lucien war es somit klar, das Fay die Tochter von einem gefallenden Engel war. „Also das war deine Sünde? Du hast dich in einer menschlichen Frau verliebt, gestallt angenommen und dieses Mädchen gezeugt. Nun ist deine Bestrafung als Vampir dein Dasein zu fristen und deine Tochter, die hätte gar nicht existieren dürfen, wurde dieses Schicksal auferlegt.“

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Aron hätte schreien können vor Wut, musste er sich eingestehen, das es seine Schuld war das Fay jetzt so leiden musste. Mit einem sehr lauten Ton sagte er; „Ich habe mich nicht in einem Menschen verliebt. Wir wollten uns doch bloß mal spüren können …, wissen, wie es ist, wenn man einen Körper hat. Aber unser kleiner Ausflug hatte ein wenig zu lang gedauert und wir konnten doch nicht ahnen …“

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Doch plötzlich schwieg Aron und mit trauriger Mine starrte er ins Leere. „Ist schon gut, jetzt weiß ich bescheid und kann dich sehr gut verstehen. Dann ist Fays Mutter auch ein gefallender Engel? Das erklärt einiges. Tja es hat nicht nur Vorteile ein Engel zu sein.“ Doch Aron unterbrach Lucien und meinte niedergeschlagen; „Wir hätten doch bloß fragen brauchen und es wäre uns gewährt worden.“

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„Was geschehen ist, lässt sich nun mal nicht rückgängig machen. Nun liegt es an uns herauszufinden, warum Fay diese Aura hat. Vielleicht ist sie gar nicht die Auserwählte, wie wir erst annahmen, sondern hat nur diese Aura, weil sie die Tochter von Engel ist und nur Vampire können diese spüren. Doch ihre Aura scheint nur auf junge Vampire zu wirken, was wieder das Gegenteil beweisen könnte und ihr doch ein schweres Schicksal aufgebürdet wurde. Sie ist jetzt 18 Jahre so weit ich weiß und ihre Aura wird noch zunehmen. Ich habe so etwas vor etwa 1500 Jahre schon einmal miterlebt und dieses Mädchen damals war auch die Tochter von gefallenden Engeln. Doch damals war eine schreckliche Zeit, wo weder bei den Menschen, noch bei den Vampiren die Vernunft regierte. Kriege bescherten die Zeit und das auf beiden Seiten. Ich möchte dir die Einzelheiten ersparen, denn sie würden dir nicht gut tun. Aber die Zeiten haben sich geändert, sowohl die Menschen als auch die Vampire sind etwas vernünftiger geworden und sie überlegen jetzt bevor sie handeln.

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Doch wenn es wirklich so sein sollte und deine Tochter ist das Mädchen, das uns vorhergesagt wurde, dann sind es nicht die Vampire, die mir sorgen machen, sondern die schwarzen Engel und ihre Anhänger. Wie du vielleicht weißt, waren diese selbst mal alle Engel und wurden wegen ihres Verhaltens in die Unterwelt verbahnt. Da sie nie wieder ins Himmelreich zurückkönnen, wollen sie die Erde für sich in Anspruch nehmen, und da sie mir es damals ermöglicht hatten, überhaupt nachkommen zu erzeugen, denken sie, dass wir Vampire es ihnen schuldig sind, ihnen dabei zu helfen. Aber da haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wir Vampire sind selbst nicht gut auf die schwarzen Engel zu sprechen. Doch es gibt auch leider einige unserer Rasse die denken, dass sie eher das Recht haben die Erde zu besitzen, als es den Menschen zustünde, doch es sind sehr wenige die aber den schwarzen Engeln zur Seite stehen würden.
Irgendwie …, frag mich jetzt aber nicht warum, denn dass weiß ich selbst nicht, haben die schwarzen Engel die Möglichkeit, alle paar hundert Jahre ihre Macht zu beweisen. Doch das nächste vorhergesagte Ereignis sollte erst in mehr als 90 Jahren sein und daraus schließe ich, dass entweder die Zeitangabe nicht stimmt, oder Fay halt nur diese Aura hat, da sie eure Tochter ist.“

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„Und …, wie soll es jetzt weitergehen? Wie kann man erkennen, was ihre Aura nun zu bedeuten hat? Ich meine …, wie kann man sie beschützen, wenn man nicht weiß vor was?
Nehmen wir mal an, Fay hat mehr von einem Engel in sich, als ich glaubte …“ Lucien unterbrach Aron. „Da wir einen sehr ausgeprägten Spürsinn haben, wirkt sie zwar sehr anziehend auf Vampire, doch das war es dann auch schon.“ „Und wenn …“ Aron brauchte seine Frage gar nicht zu Ende stellen, da sagte Lucien schon. „Dann wird sich zeigen, ob meine Rasse sich kontrollieren kann.“ Lucien schluckte schwer. Er wusste am besten, was mit den anderen Auserwählten passiert war, die alle 500 Jahre geboren wurden. „Was bedeutet das für Fay?“ wollte nun Aron genau wissen. Lucien schaute in Leere. Das sprechen fiel im schwer. Traurig sagte er zu Aron, ohne seinen Blick zu ändern; „Das wäre für sie ein sehr schweres Schicksal.“ Lucien schwieg wieder. Er wagte es nicht, seine Gedanken auszusprechen. Aron hatte ja mit Don schon über der Prophezeiung geredet und wusste so ungefähr, worauf es bei dieser ankam.
Nun redeten sie über Dario und hofften, das er die Kraft aufbringen könnte Fay zu beschützen und gleichzeitig ihre Liebe zu gewinnen. Aron fand den Gedanken sehr schrecklich, dass seine Tochter zum Vampir werden sollte. Aber immerhin konnte er diesen Gedanken noch eher verkraften, als würde sie das gar nicht überleben.
Doch auf einer Insel wartete gerade für Lucien, aber auch für die anderen Vampire und für die Menschheit eine noch viel größere Gefahr.



Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Kapitel 63
Neue Hoffnung!

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Tom und Miri hatten fast bis mittags geschlafen. Da sie nichts Essbares im Haus hatten, musste das Frühstück ausfallen. Tom überschlug so im Kopf, was sie alles einkaufen müssten und beschränkte sie nur auf das Notwendigste. Sein Auto war noch bei seinem Vater und zu fuß wollte er keinen Großeinkauf tätigen. Nur ein paar Straßen weiter, lag die Bergener Einkaufsmeile, wo sie alles bekommen konnten, ohne mit zahlreichen Einkaufstüten durch die Gegend ziehen zu müssen. Tom war zwar nicht wählerisch, was das Essen betraf, aber dass was er aß, sollte schon eine gute Qualität haben. So bevorzugte er eher die Lebensmittel aus kleinen privaten Läden und meidet die Discounter so weit es ihn möglich war.
Beim Obst und Gemüsestand im ersten Laden, den sie aufsuchten, blieb Tom stehen und fragte Miri; „Hast du irgendeinen Plan, was wir die nächsten Tage kochen könnten?“ „Kochen ..., ich? Keine so gute Idee.“ meinte Miri und kratze sich verlegen am Kopf. „Magst du keine warme Küche?“ fragte daraufhin Tom. „Naja das Problem liegt nicht darin, was ich mag, eher darin, was ich kann und dazu gehört Kochen definitiv nicht.“ Tom schwieg und schmunzelte in sich hinein. Er sah Miri an, das sie sich etwas schämte und meinte dann ganz lustig; „Ach weißt du Miri, ich glaube die haben extra für uns Fertiggerichte erfunden und es wäre doch schade, wenn man diese nicht ausprobieren würde.“

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Miri sagte dazu nichts. Sie ärgerte sich nur über sich selbst. Kassandra hatte ihre Tochter schon oft das Kochen beibringen wollen, doch Miris Interesse an der Küche, hielt sich sehr in Grenzen. Nun wünsche sie sich, sie hätte das eine oder andere Mal den Rat ihrer Mutter angenommen.
„Was hältst du von einem Erdbeerkuchen mit Schlagsahne?“ fiel Tom ein, als ihn die Erdbeeren förmlich anlachten und ihm schon das Wasser im Mund zusammen lief.
Miri schaute skeptisch. Dies bemerkte auch Tom. Wir nehmen zwei Schalen mit. Eine für den Obstboden und eine für mich zum Naschen. Wir brauchen dann nur noch den Tortenguss machen. Ich glaube das kriegen wir hin.“ Nicht backen?“ warf Miri ein. „Nö das brauchen wir nicht. Wenn Lucy keine Zeit hatte, nahm sie auch immer so einen fertigen Boden. Das schmeckt zwar nicht so gut wie selbst gemacht, ist aber trotzdem lecker.“

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So besorgten sie sich alles, was sie fürs Erste brauchten. Tom zeigte Miri noch, wo sie am besten einkaufen könnte, da sie es dann übernehmen sollte. Tom hasste alles, was irgendwie mit Shoppen zutun hatte. Die einzigen Läden, wo er noch gerne reinschaute, waren Elektrogeschäfte, die sich hauptsächlich auf TV, DVD Player oder andern Hightech spezialisierten.

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Einige Meter weiter sah Miri ein Friseursalon und ihr fiel spontan ein, dass ihre Haare unbedingt gemacht werden müssten. „Waschen und die Spitzen schneiden.“ sagte sie zu der Friseuse und Tom dachte; „Naja …, das kann ja nicht so lange dauern.“ Eineinhalb Stunden später war Miri endlich fertig und Tom schwor sich, nie wieder mit einer Frau zum Friseur zu gehen. Doch Miri entdeckte noch zahlreiche Geschäfte auf dem Nachhauseweg und natürlich musste sie auch überall rein als gebe es kein Morgen. Tom war schon sehr genervt und sein Magen hing schon sonst wo vor Hunger.

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Es war schon 20 Uhr, als die beiden bei Don ankamen. Sie begrüßten sich und Miri fragte nach dem Weg zur Toilette. Tom erzählte seinen Vater in der Zwischenzeit, warum sie so spät gekommen sind.
Don musste lachen und meinte zu seinem Sohn; „Tja mein Lieber, daran wirst du dich gewöhnen müssen. Wenn du dir mit einer Frau was vornimmst, plane immer zwei bis drei Stunden mehr ein. Ich decke jetzt den Tisch dann können wir essen.“ „Oh ja …, was gibst denn?“ fragte Tom erwartungsvoll. Er liebte die Kochkünste seines Vaters. „Überbackendes Schnitzel!“ erwiderte Don und Tom sagte; „Toll …, ich hole Dario!“
„Warte Tom …, Dario geht es nicht so gut!“ rief Don, doch Tom war schon auf dem Weg zu ihm.

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Dario lag auf seinem Bett als Tom sein Zimmer betrat. Tom erschrak fürchterlich, als er seinen Bruder sah.
Er schaute Dario einen Moment lang schweigend an und hatte echt mühe seine Tränen zurückzuhalten. Noch nie vorher hatte er seinen Bruder so leiden sehen. Selbst als Fay verschwunden war, sah er nicht so schrecklich aus. „Was willst du? Lass mich in ruhe!“ hörte er Dario sagen der am ende seiner Kräfte war. „Ich möchte, dass du jetzt mit runter kommst und was isst! Du bist blass und nur noch Haut und Knochen.“ forderte Tom seinen Bruder auf. Doch Dario erhob seine Hände und meinte; „Ich habe keinen Hunger! Also lass mich einfach in ruhe!“ Das tat Tom aber nicht, sondern wurde richtig wütend, weil sein Bruder sich drohte, selbst kaputtzumachen.

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„Nun hör mir mal gut zu mein Lieber! Ich habe großen Mist gebaut und es tut mit wirklich sehr leid. Doch ich kann es nicht rückgängig machen und ich kann nichts dafür das Fay eine Auserwählte oder wie auch immer ist. Aber ich bin dein Bruder und lasse nicht zu, dass du dich selbst kaputtmachst. Du hilfst keinen damit und erst recht nicht Fay. Ich kann sehr gut verstehen, was du jetzt durchmachst, aber wie willst du sie beschützen können, wenn du dich so gehen lässt? Entweder du stehst jetzt auf und isst etwas, oder ich trage dich zur Küche und füttere dich wie ein kleines Baby.“ erklärte Tom in einem sehr forschen Ton, sodass es Don bis zur Küche hörte. Dario musste sich eingestehen, dass sein Bruder in gewisserweise Recht hatte. Er hatte einfach nicht die Kraft mehr, um zu streiten und da er wusste, dass Miriam da war, wollte er seinen Bruder nicht in Verlegenheit bringen. Ohne ein Wort zu verlieren, stand er auf und begab sich zur Küche.

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Außer ein leises „Hallo“ brachte Dario nichts zustande. Doch Miri wusste von Tom, dass Dario eine schwierige Zeit durchmachte. Er hat ihr grob erzählt, was es mit Fay auf sich hatte.
Miri wusste nicht so recht, wie sie sich gegenüber Dario verhalten sollte, und beschloss erstmal abzuwarten, bis er sie ansprach. Doch Dario widmete sich dem Essen. Obwohl er gar keinen Hunger verspürte, aß er doch und unbewusst leerte sich sein Teller.
Miri erzählte mit voller Begeisterung, was sie so alles auf der Reise nach Bergen gesehen hatte und da Don diese Orte alle kannte, konnte er gut mitreden und sah in Miri das Temperament von ihrer Mutter wieder, die er sehr gut kannte.

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Miri erzählte und erzählte, sodass ein anderer kaum zu Wort kam. Dario riskierte ab und zu mal einen kurzen Blick zu Miriam, denn neugierig war er schon, wem sich da sein Bruder geangelt hatte. Doch im selben Moment musste er auch schon wieder an Fay denken und wünschte sich, dass sie da jetzt so glücklich sitzen würde.

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Nachdem Dario sogar zwei Portionen von dem leckeren Essen verdrücken konnte, denn irgendwie bekam er doch noch Appetit, machte er sich wieder so wie jeden Abend, auf dem Weg zu Fay.

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Die anderen drei erledigten den Abwasch und machten es sich dann auf dem Sofa in der Stube bequem. Miri tat Dario so leid. Sie konnte ein wenig spüren, wie schlecht es ihm ging. „Kann man den beiden den gar nicht helfen?“ fragte sie, denn so recht verstand sie nicht, um was es eigentlich ging.
„Das versuchen wir ja schon. Doch es ist nicht so einfach. Dir dieses jetzt zu erklären würde recht lange dauern. Tom weiß ja über alles bescheid und kann dir deine Fragen beantworten.“ meinte Don und Tom war heil froh, dass sein Vater nicht damit anfing, die ganze Geschichte zu erzählen, wohl mal Miri noch nicht wusste, was Tom Fay angetan hatte.
Das stand ihm noch bevor, denn auch er wollte vor Miri keine Geheimnisse haben.

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Eineinhalb Stunden später war Dario bei Fay in Torin. Er lief meistens diese Strecke. So konnte er jede Veränderung besser wahrnehmen. Zum Glück war der Winter vorbei und die Nächte nicht mehr alt zu kalt. Familie Johns bekam diesen Tag unerhofft Besuch. Fays Tante überhäufte sie mit Fragen, sodass Fay ihre Fantasy sehr beanspruchen musste, um diese beantworten zu können. Sie kam nicht dazu, Dario anzurufen. Als dann endlich die Verwandten wieder gegangen waren, war es doch schon reichlich spät und Fay verschob den Anruf auf den nächsten Tag. Sie wollte gerade ins Bett gehen, sah aber noch kurz aus dem Fenster im Korridor. Warum sie das tat, wusste sie gar nicht. Sie erblickte Dario, der langsam die Straße entlang ging.

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„Dario warte!“ rief sie. Doch zu leise, er konnte es nicht hören. Dario spürte aber, das Fay ihm ansah. Er zuckte kurz zusammen. Er wollte nicht das Fay mitbekam, das er jede Nacht vor ihrem Haus wache schob. Es sollte auf keinen Fall so aussehen, als spionierte er ihr nach. So tat er, als wäre er rein zufällig gerade dort langgelaufen. Obwohl ihm bewusst war, das es ziemlich bescheuert rüberkommen musste. Er wagte es nicht zu Fay hoch zuschauen. Er ging stur die Straße entlang, als würde er das Haus rechts neben ihn gar nicht kennen.

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Fay rannte schnell die Treppe nach unten, riss die Haustür auf und lief Dario nach.
„Dario bitte warte!“ sagte sie noch einmal. Dario blieb stehen, drehte sich aber noch nicht um.
Sein Herz pochte, als er Fays Stimme hörte. Er musste sich richtig zusammenreißen, dass er sie nicht hastig in die Arme nahm.
Fay vernahm wieder diesen seltsamen Geruch, denn sie sehr vermisst hatte. Auch ihr Herz schlug schneller. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe.
„Was machst du so spät noch hier?“ wagte sie zu fragen und wunderte sich darüber. „Dich vor der Nacht beschützen.“ antwortete Dario kurz und knapp. Fay überlegte einen Moment, dann fragte sie; „Wie oft warst du schon hier?“ „Jede Nacht!“ gab er zu. „Dario …, ich würde gerne mit dir reden. Kannst du mit hoch kommen?“ fragte sie ganz leise. Nun drehte sich Dario erst um und konnte seine Freude nicht mehr unterdrücken. Lächelnd sah er sie an und sagte; „Wenn du das möchtest, komme ich gerne mit nach oben.“ Fay nickte.

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Maria war gerade dabei die Sachen für den nächsten Tag rauszupacken und hörte natürlich das Fay Besuch bekommen hatte. „Ich glaube Dario ist gekommen.“ Dario war, der einzige an dem Maria in diesem Moment dachte. „Na endlich!“ meinte Maikel. Maria war von Natur aus sehr neugierig und schob hastig die Schublade vom Schrank zu. „Du bleibst hier! Lass die beiden alleine!“ ermahnte Maikel seine Frau, denn er ahnte, was sie vorhatte.

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Maria ging auf ihrem Mann zu und sagte etwas beleidigt; „Ich wollte doch gar nicht …“ „Doch du wolltest.“ unterbrach sie Maikel. „Komm ins Bett! Fay wird dir Morgen schon erzählen, was dich so brennend interessiert. Lass die beiden klären, was sie zu klären haben. Es geht uns nichts an, und wenn sie Hilfe braucht, wird sie es dir schon wissen lassen.“ Brummend legte sich Maria hin und Maikel nahm sie in dem Arm, dann sagte er; „Sie reden miteinander und was auch immer zwischen ihnen vorgefallen sein mag, ist das der erste Schritt zur Versöhnung.“ Maria seufzte.

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Dario saß kerzengrade auf einen Stuhl in Fays Zimmer und traute sich fast nicht zu atmen. Erwartungsvoll wartete er auf das, was Fay ihn zu sagen hatte. Doch sie schaute ihn nur an und dachte; „Er war jede Nacht hier und ich habe es nicht gemerkt. Er sieht irgendwie krank aus so dünn und so blass. Ich hätte mich doch früher bei ihm melden sollen, dann würde es ihm jetzt bestimmt besser gehen.“

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„Bist du krank? Du hast dich bestimmt erkältet, weil du jede Nacht da draußen rum geschlichen bist. Warum bist du nicht rein gekommen? Wovor hattest du Angst?“ Fay verstand nicht, warum er jede Nacht da war und sich nicht einmal bemerkbar gemacht hatte.
„Nachdem was ich dir angetan habe, wusste nicht, ob du mich jemals wieder sehen wolltest. Ich musste dich aber auch weiterhin beschützen, das bin ich dir schuldig.“ erwiderte Dario. Doch Fay sah ihn an und meinte; „Du hast mir nichts getan. Wie kommst du den auf so etwas? Gut du hast mir die Wahrheit über dich verschwiegen, doch für das andere kannst du doch gar nichts. Ich weiß was du alles getan hast, um mich zu finden, um mich zu beschützen und dafür danke ich dir. Ich weiß nicht, wie es in unserer Beziehung weiter gehen wird, doch ich brauche dich Dario und das nicht nur als Beschützer.“

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„Sie braucht mich und nicht nur als Beschützer.“ Diese Worte waren für Dario wie Engelsgesang. Es fiel ihm ein Stern vom Herzen, es war schon fast ein Fels der ihn drohte zu erdrücken.
Doch seine Mine blieb ernst und Fay wusste es nicht recht zu deuten. Locker ließ sie sich in dem Sessel fallen und sagte; „Du hör mal ich kann hier nicht so gut reden. Ich weiß nicht, ob meine Eltern schon schlafen, und möchte nicht das sie irgendwas von Vampiren mitbekommen.
Mein Vater würde es vielleicht noch verstehen, aber du kennst ja meine Mutter die würde total ausrasten. Wie wäre es, wenn ich Morgen zu dir komme und dann können wir bereden, was die beste Lösung wäre. Ich habe mir schon etwas ausgedacht, aber das erzähle ich dir Morgen.“ „Ich freue mich sehr darauf.“ meinte Dario und musste sich einen Freudenschrei unterdrücken.

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„Ach Dario …, du brauchst heute Nacht nicht auf mich aufpassen. Ich möchte, dass du Morgen ausgeschlafen bist und nicht das du mir noch bei unserem Gespräch einschläfst.“ Dass sie mit Lucy geredet hatte, erwähnte sie nicht und auch Darios Vater hatte ihm nichts davon erzählt.
Sie begleitet ihn nach draußen, „bis Morgen“, verabschiedete sie sich.
Doch Dario konnte nicht anders, nahm sie in die Arme und verabschiedete sich auf seiner Weise. Diese Nähe, der Geruch, das tat ihn so gut. Ach Fay hatte mit sich zu kämpfen. Doch sie wollte nichts überstürzen.

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Noch bevor Fay irgendeinen Liebesbeweis absondern konnte, ließ Dario sie schon los und rannte nach Hause. „Bis Morgen!“ hörte sie ihn noch rufen. Nun ging sie mit einem kleinen Glücksgefühl ins Bett und hatte einen sehr schönen Traum, denn sie für sich behielt.

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Don, Tom und Miri hatten fast den ganzen Abend auf dem Sofa verbracht und Miri erzählte von ihrer Familie und was so in ihrem Tal die letzen Jahre geschah. Sie stellte auch unzählige Fragen über die Welt, die sie noch nicht kannte. Tom war heil froh, dass nebenbei der Fernseher lief und er ab und an einen Blick riskieren konnte. Noch nie hatte er eine Frau soviel Reden hören, doch er wusste das Miri noch nicht viel erlebt hatte und es ganz normal sei, das sie natürlich so viel wissen wollte.
„Also ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich bin total müde und gehe jetzt ins Bett.“
erklärte Don, denn er konnte schon nicht mehr sitzen.

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Doch als er gerade aufgestanden war, kam Dario rein und schaute seinem Vater mit einem ernsten Blick an.
„Du bist ja heute schon so früh wieder da. Ist was passiert?“ fragte Don, der schon mit dem Schlimmsten rechnete.

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Doch Don bekam keine Antwort, sondern sah Dario, der immer weiter auf ihm zu kam. Darios sah in diesem Moment nicht grade glücklich aus. Don war mit seinem Latein am ende. Er wusste absolut nicht, wie er Dario und Fay noch helfen könnte.
Miri wusste Darios Blick nicht einzuschätzen. So lächelte sie nur. Tom starrte in die Röhre, er konnte seinen Bruder nicht ansehen.

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Don löcherte. „Was ist mein Sohn nun sag schon?“ Doch Darios ernste Mine verwandelte sich zu einem breiten Grinsen. Er kitzelte seinen Vater und sagte mit strahlendem Gesicht; „Sie hat mich gesehen, ich war bei ihr und sie kommt Morgen her. Ach Papa ich bin so glücklich.“ „Das ist toll mein Sohn, ich freue mich so für euch. Du bist ein echt guter Schauspieler weißt du das? Ich hatte wirklich mit den Schlimmsten gerechnet. Tu so etwas nie wieder, hörst du! Ich bin fast 200 Jahre daran solltest du denken.“ meinte Don scherzhaft. Nur Tom hatte Angst davor, Fay zu begegnen. Er müsste ihr vielleicht erklären, was damals passiert war.


Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Hallo Romy, ja endlich geht es bergauf und das nicht nur bei Dario und Fay.
Doch noch kann Fay sich nicht so mit der neuen Situation abfinden. Das wird wohl noch ein Weilchen hin und her gehen.
Doch später wird ihr noch ein anderes Wesen helfen. Ich möchte noch nicht zu viel verraten.
Es dauert auch noch ein paar Kapitel.
Danke für deinen Kommi und viel Spaß beim Weiterlesen.
Ines:hallo:



Kapitel 64
Reden hilft immer!


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„Na ihr beiden Turteltauben!“ begrüßte Don am nächsten Morgen Miri und seinen Sohn Tom, die flirtend auf dem Flur standen. „Habt ihr Hunger?“ fragte er darauf. „Nein Paps noch nicht, wir wollen erst einen kleinen Spaziergang machen. Draußen scheint so schön die Sonne, und da sie für heute noch Regen angesagt haben, möchten ich jetzt Miri draußen alles zeigen.“ erklärte Tom.

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Auch Familie Johns war aufgestanden und beim Frühstück konnte Maria es kaum erwarten Fay auszuhorchen. „Hattest du gestern noch einen schönen Abend?“ wollte Maria nun endlich wissen. Doch Fay schaute sie erschrocken an und meinte; „Wieso …, wie kommst du den darauf?“ „Naja du hast doch noch besuch bekommen … oder?“ fragte Maria. Fay schwieg einen Moment lang. Maikel warf ein; „Maria nun hör auf, sei nicht immer so neugierig!“ „Dario war kurz …,“ doch Maria unterbrach Fay gleich und sagte; „Ist doch schön, dass dein Freund dich besucht. Er ist doch noch dein Freund? Oder haben wir da etwas verpasst?“ Maikel stieß Maria kurz mit seinem Fuß gegen ihrem und sagte etwas laut; „Maria!“
Fay liebte ihre Mutter, aber die ewige Fragerei ging ihr manchmal echt auf die Nerven.
„Ja …, Dario ist noch mein Freund und ich gehe nachher zu ihm. Bist du jetzt beruhigt?“ erwiderte sie leicht wütend, stand auf und ging in ihr Zimmer. „Na toll …, haste schön gemacht!“ beklagte sich Maikel, doch Maria war es gar nicht so bewusst, wie sehr sie Fay in Verlegenheit brachte.

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Don und Dario nutzten auch den schönen Morgen, um etwas frische Luft zu schnappen. Besonders Dario ging es gut, er hatte sehr gut geschlafen und freute sich schon auf Fay. Don traf Eylin und sie lud ihm zum Frühstück ein. Don hatte erst abgelehnt mit der Begründung, dass er Besuch habe. Doch Eylin meinte; „Deine Jungs sind erwachsen und können auch eine Weile ohne dich auskommen. Don ich muss mit dir reden und möchte nicht länger warten, sonst tue ich es vielleicht nie.“
Don bekam Herzklopfen und konnte sich nicht vorstellen, was Eylin ihn sagen wollte, aber er folgte ihre Aufforderung.

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Seit ihrem ersten Kuss kamen sie in ihrer Beziehung nicht weiter. Viel zu sehr war Don mit Dario beschäftigt. Hinzu kam noch, dass er glaubte, dass seine Liebe eh keine Zukunft hatte. Er war ein Vampir und Eylin ein Mensch. Er würde ihr nicht geben können, was sie vielleicht brauchte.
Eylin servierte das Frühstück und wie immer strahlte Don, wenn er sie ansah. Er tat sich sehr schwer seine Gefühle zu zeigen, aber genau so schwer fiel es ihm sie zu verbergen. Er wollte auf keinen Fall Eylin falsche Hoffnungen machen, denn das sie für ihm etwas empfand, merkte er. Don liebte sie viel zu sehr und wollte ihr eine Enttäuschung ersparen. Er müsste ihr sagen, was er ist und davor hatte er genau solche Angst wie Dario.

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Die ersten paar Minuten schwiegen sie und widmeten sich dem Frühstück. Don bekam schwitzige Hände, das Schlucken fiel ihm schwer und ganz angespannt wartete er darauf, was Eylin zu sagen hatte. Auch sie zögerte einen Moment, war sich nicht sicher ob das, was sie will auch richtig sei. Doch sie hatte sich fest vorgenommen, endlich zu erfahren, wie sich Don die Zukunft mit ihr vorgestellt hatte, wenn es überhaupt eine gebe. Sie sammelte allen Mut zusammen und sagte; „Don …, ich liebe dich und ich möchte mehr als nur deine Nachbarin sein. Mehr als nur mit dir zu essen, mehr als nur ab und an Spaziergänge zu machen und mehr als …“ doch dann schwieg sie wieder und schaute Don nur an.

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Nun stand Don vor der Situation, die er immer gefürchtet hatte und da half auch kein Rausreden mehr. „Ich …, ich liebe dich doch auch, sogar sehr und möchte auch mehr. Aber …, aber ich kann nicht…, ich darf nicht…, ich möchte dir nicht wehtun. Das mag für dich jetzt etwas komisch klingen, aber ich bin nicht gut genug für dich.“ Mit dieser Antwort hatte Eylin nun wirklich nicht gerechnet. Glaubte sie Don nun wirklich gut genug zu kennen und das tat sie ja auch, sogar mehr als Don es jemals ahnen würde. Doch sie vergas, das Don nicht wissen konnte was sie wusste und verstand deshalb sein Verhalten nicht.
Eylin starrte ins Leere und fragte nur sehr leise; „Warum?“

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„Ach Eylin, wie soll ich dir das erklären? Ich kann dir das nicht geben, was du vielleicht braust. Du hast einfach was Besseres verdient.“ meinte Don niedergeschlagen. Doch Eylin kniff ein Auge zusammen und erwiderte fassungslos; „Woher willst du denn wissen, was ich brauche, was mir gut tut, was ich will hab ich dir ja schon gesagt. Don …, ich will dich und du brauchst mir nicht zu erzählen, dass du kein guter Mann bist. Ich habe noch nie so einen liebenswerten Mann wie dich getroffen. Du hast soviel Barmherzigkeit, Liebe und Wärme in dir, dass du, selbst wenn du müsstest, nichts Böses machen könntest. Also vor was hast du Angst? Bitte erkläre es mir, damit ich es verstehen kann!“

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„Ich kann es dir nicht sagen, jetzt noch nicht und ich darf es dir auch nicht sagen. Ich bin anders, und wenn du wüsstest, was ich bin, würdest du Angst vor mir haben und vielleicht Dinge tun, die mir gefährlich werden könnten.“ erklärte Don und bei Eylin fiel endlich der Groschen.
„Tut mir leid, ich bin ja so was von blöd. Natürlich bist du anders und das weiß ich schon lange, aber du konntest es ja nicht wissen. Oh Mann …, kein wunder, dass du so rumdruckst.“ Don verstand gar nichts mehr und sah Eylin verwundert an. „Was weißt du?“ fragte er anschließend und Eylin haute ganz lässig raus; „Na, das du ein Vampir bist.“ Don stockte der Atem und er konnte das, was er gehört hatte, gar nicht glauben. „Aber …, wieso …, woher weißt du das?“ Eylin lächelte ihn an und erzählte.

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„Es ist schon endliche Jahre her, als eines Nachts, in der Notaufnahme sehr viele schwerverletzte Menschen eingeliefert wurden. Auf einer Autobahn war ein schwerer Verkehrsunfall mit einer Tankerexplosion. Die Notaufnahme war das reinste Chaos. Überall waren Schwerverletzte mit starken Verbrennungen. Einige Fälle hat man gar nicht behandelt, sonder gab ihnen nur Morphium. Ihre Verletzungen oder Verbrennungen waren so stark, dass sie eh nicht überleben würden. So war da auch ein junger Mann, der bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war, man gab ihn reichlich Morphium, hing ihnen einen roten Zettel am Fuß, sodass jeder wusste, dass man ihn nicht mehr helfen konnte. Als wir dann die Verletzten versorgt hatten, waren die Toten an der Reihe. Sie wurden noch mal kurz untersucht, um denn Totenschein ausfüllen zu können. Ich zog mir den jungen Mann in einem Schockraum, und als ich das Lacken runter zog, traute ich meinen Augen nicht. Da lag kein Mann mit schweren Verbrennungen drunter, sondern eine graue Gestalt dessen Wunden von selbst verheilten. Ich wollte gerade anfangen zu schreien, doch dann hielt er meine Hand. Er sagte flehend; „Bitte helfe mir!“ er hatte ganz rote Augen, die fast hypnotisierend wirkten. Irgendwie hatte ich auf einmal keine Angst mehr und spürte, dass dieses Wesen ein gutes Herz hatte. Ich fragte ihn, wie ich ihm helfen könnte und er meinte;

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„Ich brauche nur etwas Blut und einen dunklen Raum, wo ich den Tag verbringen kann.“
Also tat ich, was er sagte. Ich gab ihn eine Blutkonserve und wir gingen in den Keller. Dort war ein Raum ohne Fenster, wo nur so alte Sachen abgestellt wurden und wo niemand reinschaute. Kaum waren wir dort angekommen, waren auch schon fast seine Verbrennungen nicht mehr zu sehen und er erzählte mir, was er war. Ich meldete mich noch bei der Station ab, aber bin nicht nach Hause gefahren sondern verbrachte den ganzen Tag bei diesem Mann der Jack hieß. Er erzählte mir viel über Vampire, und als ich dich umarmte, nahm ich wieder diesen Geruch war, der derselbe war wie bei Jack.
Ein halbes Jahr, bevor ich in der Notaufnahme gekündigt hatte, lernte ich Vera kennen und wir wurden gute Freunde. Vera ist auch ein Vampir und hatte immer die unreinen Blutkonserven extern beseitigt. Sie schaden euch nicht, so hat sie mir erklärt und das ihr nur so ein Enzym braucht, das ihr nicht selbst produzieren könnt. Es ist euch auch nicht möglich, dieses außerhalb eures Körpers irgendwo herauszufiltern. Als sie einmal bei mir war, bestätigte sie meine Vermutung, dass ihr Vampire seid. Sie konnte euch spüren, sagte sie mir, und als ich ihr erzählte, wer du bist, wollte sie am liebsten gleich zu dir, da du irgend so ein Elixier erfunden hast. Aber ihr ward gerade nicht da. Doch irgendwann will sie wieder kommen und den berühmten Wissenschaftler kennenlernen. Gut ich hätte dir schon früher erzählen können, das ich wusste, was ihr seit. Aber erst traute ich mich nicht und dann hab ich es einfach vergessen, weil es für mich nichts Außergewöhnliches ist. Tut mir leid, dass ich dich in einer unangenehmen Situation gebracht habe.“

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„Das, was ich bin, stört dich nicht? Ein Vampir zu sein hat Vor- und Nachteile und ich kann dir nicht alles geben, nicht so wie ein Mensch.“ erklärte Don und Eylin wiederholte; „Don ich liebe dich und es ist mir egal, was du bist.“
Er stand auf, hob Eylin vom Stuhl und küsste sie zärtlich.


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Dann standen sie sich gegenüber und lächelten sich an. Don konnte aber nicht ganz abschalten und sagte etwas traurig; „Am liebsten würde ich hier bleiben. Doch Darios Freundin kommt heute. Die beiden haben es momentan nicht so einfach. Dario hat ihr vor Kurzem erst gestanden, was wir sind und wie du vielleicht verstehen kannst, hat sie mit dieser Wahrheit sehr zu kämpfen.“ „Die Ärmste. Wenn ich euch irgendwie helfen kann, dann sag mir bescheid.“ Don nickte und lud Eylin für den Nachmittag zum Kaffee ein. Im Kühlschrank wartete noch die Erdbeertorte, die Tom und Miri mitgebracht hatten.

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Don hatte gerade den Müll raus gebracht als Fay ankam. Sie begrüßten sich und gingen rein. Dario spürte Fays nähe, ging runter und sah sie auch schon. Er war sich nicht ganz sicher, wie er sich nun verhalten sollte. Doch Fay fiel ihm gleich in die Arme. Dario hatte echt mühe nicht nach hinten umzufallen. Er freute sich sehr und hoffte, dass es bald wieder so wie früher sein würde. Don krempelte sich seine Ärmel vom Pullover nach unter, die er beim Händewaschen hoch geschoben hatte. Lächeln sah er seinen Sohn an und freute sich mit ihm.

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Doch dann löste Fay ruckartig die Umarmung und man hatte den Eindruck, als bereute sie diese. So ging es auch Dario, der nicht verstand, was auf einmal los war. Fay hatte mit sich selbst zu kämpfen. Mit dem, was sie fühlte, mit dem was sie wollte und mit dem, was sie wusste.
Sie liebte Dario, jedenfalls so, wie sie ihn kannte. Doch sie kannte den anderen Dario nicht, der in ihm drinnen war. Fay sah in Dario immer nur den Menschen. Nun wusste sie aber, dass er was anderes war. Etwas, was sie noch nicht so kannte. „Was hast du denn auf einmal?“ wollte Dario wissen, doch Fay sah ihn etwas hilflos an und meinte; „Nichts …, ach ich weiß auch nicht. Wir sollten reden, darum bin ich ja hier.“ Dario ließ seufzend den Kopf hängen. War er eben noch so glücklich und nun, nun wusste er wieder nicht, wie Fay zu ihm stand.

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Sie gingen beide hoch in sein Zimmer. Fay setzte sich vor Dario auf einen Hocker. Mit einem gestreckten Rücken, die Hände am Hocker stützend und sehr selbstsicher über ihre Idee, begann sie Dario ihren Plan zu berichten.
„Du ich hab mir da was überlegt. Wie wäre es, wenn wir uns ne Wohnung suchen, weit weg von hier? So kann ich meine Familie nicht gefährden und vielleicht finden mich ja dort auch keine anderen Vampire. Wir könnten arbeiten gehen und somit sollte Geld auch keine Rolle spielen und wer weiß, vielleicht ist ja an der Prophezeiung wirklich nichts dran. Aber wenn doch, möchte ich auf jeden Fall meine Familie da raus halten. Die merken ohne hin schon, das was nicht in Ordnung ist, denken aber wir haben uns gestritten oder so etwas in der Art. Meinte Mutter dachte schon, dass wir gar nicht mehr zusammen sind. Bevor sie aus mir noch irgendwas herausquetschen kann, sollten wir das Weite suchen.“
Fay wusste zwar von Lucy, dass in Moment keine Gefahr von fremden Vampiren ausging. Doch wie lange würde der Moment anhalten? Daran musste auch Fay immerzu denken.
Außerdem wurde ihr bewusst, dass sie sich zu Hause immer verstellen müsste und bei Marias Talent Fragen zu stellen, wusste Fay nicht, wie lange sie dies aushalten würde. Darum sah sie nur diese Möglichkeit.

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Dario gefiel dieser Plan nicht so besonders, denn wo sie letztendlich waren, spielte keine Rolle.
Er würde für Fay alles tun, doch das sie ihre ganze Zukunftsplanung, die sie vorher hatte, einfach so wegwerfen wollte, fand er nicht gut und das sagte er ihr auch.
„Fay…, ich würde mit dir bis ans Ende der Welt gehen, aber das hilft uns nicht und besonders für dich wäre es nicht gut. Was ist mit deinem Studium? Du wolltest doch unbedingt Medizin studieren. Und wie willst du deinen Eltern dein Vorhaben erklären? Ich meine Gefahr besteht überall, egal wo wir sind. Das mit der Wohnung ist übrigens eine tolle Idee, nur sollte sie nicht weit weg sein. Wir könnten uns eine Wohnung in Bergen nehmen. Wir studieren und warten erst mal ab. Ich habe hier noch nie andere Vampire gewittert und außerdem kann uns hier mein Vater besser helfen.“

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„Aber wie soll ich mir das denn vorstellen? Du hast gesagt meine Aura lockt Vampire an, also gehe ich davon aus das früher oder später auch welche auftauchen werden. Was ist, wenn ich da gerade zu Hause bin …, was werden sie tun?“ Wenn Fay an ihre Aura dachte, dachte sie auch gleich an wild gewordene Vampire, die sie jagten wie ein wildes Tier. „Es ist eher unwahrscheinlich, das mehre Vampire gleichzeitig auftauchen könnten. Deine Aura ist nicht so stark, wie du vielleicht annimmst. Ich habe dir da wohl etwas nicht richtig erklärt. Gut es könnte schon so kommen, wie ich es meinte, doch muss es aber nicht. Ich kann nicht in die Zukunft schauen, kenne nur das hier und jetzt. Doch ich weiß, dass für andere keine Gefahr besteht.“ „Woher willst du das wissen?“ unterbrach Fay Dario. „Weil nicht nur ich oder mein Vater, sondern auch viele andere unserer Art über dich wachen werden. Mein Vater hat mir erzählt, das Lucien dies persönlich angeordnet hat. In jeder größeren Stadt gibt es einen Posten mit Wachvampiren. Die sind speziell ausgebildet und haben selbst für einen Vampir sehr gute Sinne. Sie sichern das Gebiet hier in Umkreis von ungefähr 200 km. Doch deine Aura reicht nicht einmal bis zum Nachbarhaus. Aber sie könnte stärker werden und daher die Vorsichtsmaßnahmen. Du siehst, dass du dich nicht fürchten musst.“

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„Also denkt der Obervampir auch, dass an der Prophezeiung etwas dran ist. Dann werde ich früher oder später meinem Schicksal unterliegen.“ dachte Fay sprang hoch und sagte trotzig;
„Ich finde meinen Vorschlag besser. Warum soll ich studieren, wenn es mein Schicksal ist, ein Vampir zu werden. Das Ganze hört doch erst auf, wenn du oder ein anderer mich zum Vampir gemacht hat, oder?“ Sie würde leicht wütend und auf einmal kam alles wieder in ihr hoch. Sie konnte nicht einmal jemanden die Schuld geben. Wer weiß denn schon, wer Schicksale schreibt. Fay kannte ihre genaue Herkunft nicht, wusste nicht, wer ihre leiblichen Eltern waren. Sie fühlte sich so alleine und hatte schon längst vergessen, was Johanna ihr immer gesagt hatte. In ihrer Fantasy strickte sie unheimliche Bilder und sie sah nur eine Lösung. „Weißt du was Dario …, am besten du bringst es schnell hinter dir und dann brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen.“ Nun sah Dario sie entsetzt an und meinte; „Was soll ich hinter mich bringen?“ Er wusste schon, was Fay meinte, doch er wollte es nicht wahr haben. Fay antwortete auf einer sarkastischen Art; „Naja mich zu verwandeln, das ist doch deine Aufgabe! Du solltest tun, für was du bestimmt bist und ich werde mich meinem Schicksal stellen.“ Nun wurde auch Dario etwas wütend und erwiderte ziemlich laut; „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich dies nicht tun werde und auf diesem Weg würde ich auch nicht meine angebliche Aufgabe erfüllen. Es gibt einen anderen Weg, da bin ich mir ganz sicher.“ „Wenn du es nicht tust, dann wird es halt ein anderer machen. Also wozu das ganze Theater?“ sagte sie sehr leise und ihre Stimme klang traurig. „Wir sollten ein anderes Mal weiter reden.“ meinte Dario. Er wusste nicht weiter und wollte sich noch mal Rat von seinem Vater holen.


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Unterdessen waren die anderen fleißig beim Erdbeerkuchen essen. Don wollte noch mal von Eylin hören, was sie als aller erstes gedacht hatte, als sie diesen Vampir auf der Liege gesehen hatte. Tom schaute Eylin mit großen Augen an. Er wunderte sich das sie bescheid wusste. Er glaubte wirklich, dass sein Vater den Mut hatte, es ihr zu erzählen und war froh drüber, dass sie es so wie er dachte, gut aufgenommen hatte. Miri schaute auch zu ihr, doch sie wusste nicht, worum es überhaupt ging. Dario holte was zu trinken. Don sah kurz zu ihm und bemerkte an Darios Gesichtsausdruck, dass das Gespräch mit Fay nicht so gut gelaufen war.

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Eine viertel Stunde später stand Fay im Wohnzimmer und wusste nicht so recht, was sie machen sollte. Ihr tat es leid, dass sie sich bei Dario etwas zickig verhalten hatte. Aber ihre Angst auf das, was vielleicht auf sie zukommen könnte, war halt zu groß. Don bemerkte ihre Hilflosigkeit, ging zu ihr und fragte; „Kann ich dir irgendwie helfen? Möchtest du vielleicht mit mir reden?“ Fay traute sich nicht so recht. Doch Don hatte soviel Wärme in seiner Stimme, dass sie sich gleich geborgen fühlte. Sie setzten sich hin und mit traurigen Augen die sich schon etwas mit Tränen fühlten sagte sie verzweifelt; „Ich weiß nicht …, vielleicht! Ich verstehe das alles nicht. Warum ich?“

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Seufzend ließ Don den Kopf hängen und wusste genau, wie sich Fay fühlte. Doch dann fing er an ihr in ruhe zu erklären, was er über der angeblichen Prophezeiung wusste. Don sprach ganz langsam, gezielt wählte er die Worte und immer mit der Betonung, dass sie sich nicht sicher wären, ob die Prophezeiung tatsächlich fast hundert Jahre zu früh kommen könnte. Er machte immer wieder eine Pause und gab Fay somit die Gelegenheit gleich Fragen zu stellen und das tat sie auch, wenn sie etwas nicht verstanden hatte.

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Dario war unterdessen frische Luft schnappen, um seine Gedanken etwas zu sortieren. Als er dann zu seinem Vater gehen wollte, um mit ihm zu reden, sah er, dass sein Vater sich mit Fay unterhielt. Erst wollte er sich dazu setzten. Doch als er merkte, wie gut sein Vater mit ihr reden konnte, blieb er in der Küche.

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Nach zwei Stunden Gespräch hatte Fay nun so einigermaßen verstanden, was das alles auf sich hatte. Nur konnte sie nicht verstehen, warum Dario sie nicht verwandeln wollte.
„Aber Dario hat gesagt, dass er mich niemals verwandeln wird. Doch er muss doch, wenn die Geschichte die Wahrheit niedergeschrieben hat. Es ist doch gar nicht so schlimm, ich kann doch nach der Verwandlung gleich das Mittel nehmen. Das Mittel, was ihr auch nehmt und so kann ich doch weiterleben wie bisher.“
„Ach Kleines …, wenn es doch nur so einfach wäre. Eigentlich hätte dir Dario von der Prophezeiung gar nichts erzählen dürfen, denn das beeinträchtigt deine Endscheidung. Dario kann dich nur aus Liebe verwandeln, und nur, wenn du es unbedingt willst, und zwar weil du ihn liebst und nicht weil du denkst du musst. Das Umwandlungselixier könntest du nicht gleich nehmen. Wenn ein Vampir bei einem Menschen den Umwandlungsbiss anwendet, dann braucht der Mensch mindestens drei Tage bis die Umwandlung zum einen Halbvampir abgeschlossen ist.
Doch erst nach einem Jahr hat sich jede Zelle des Körpers an der neuen Situation gewöhnt und erst dann, kann man den Versuch machen das Elixier zu nehmen. Doch ob es dann auch wirkt, ist auch nicht vorherzusagen. Das Mittel wurde an Halbvampire noch gar nicht getestet.“ Fay hielt kurz inne. Sie glaubte sich selbst reden zu hören. Als ob eine innere Stimme zu ihr sagte, hör auf zu grübeln. Doch eines interessierte Fay noch sehr.

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„Warum wurde Lucy wieder ein Mensch?“ Don sah Fay schmunzeln an und erklärte ihr;
„Ach Lucy, sie hat dir etwas erzählt, was sie selbst nicht versteht und daher glaubt, dass mein Bruder ihr die Freiheit geschenkt hatte. >Ich gebe dich frei<, waren seine letzten Worte an Lucy. Doch damit meinte er, dass sie sich ein neues Leben suchen müsste, eine neue Liebe.
Wenn ein Mensch unsere Umwandlungszellen in sich hat, gibt es kein zurück mehr. Entweder er verwandelt sich, oder stirbt daran. Lucy war da eine ausnahmen, die noch nie vorher und auch nicht nachher bei irgendeinem anderen noch einmal vorkam. Wir wissen alle nicht, warum es so war, doch Lucys Körper werte sich permanent gegen die Vampirzellen. Nachdem Lucy sieben Tage lang gekämpft hatte, war die Verwandlung immer noch nicht abgeschlossen. Mein Bruder glaubte, dass sein Biss daran schuld wäre und er, was falsch gemacht hatte. Er konnte sich auch keine Hilfe holen, da das was er gemacht hatte, strengstens verboten war. Nun kann man eine Liebe nicht verbieten, das war auch nicht das Problem. Doch er hätte Lucy nicht verwandeln dürfen. Ich bin nach ihrer Vermählung gleich wieder nach Hause gefahren. Dario war gerade geboren und er brauchte mich. Maikel wusste nicht weiter und bat mich um Hilfe. Ich eilte auch gleich zu ihm, aber man verfolgte mich. Lucy Kampf bei der Verwandlung blieb nicht unentdeckt. Maikel legte für die Verfolger eine falsche Fährte und ich kümmerte mich um Lucy. Sie krampfte sehr strak und versuchte das Schreien zu unterdrücken. Ich konnte erkennen, dass sie nach 9 Tagen immer noch mehr menschlich war und sie denn Kampf gegen die Vampirzellen wohl gewinnen würde. Mein Bruder hatte zu viel riskierst, er schaffte es nicht mehr die Dunkelheit aufzusuchen. Zudem spürte er Lucy nicht mehr und dachte sie wäre gestorben. Nun gab er auch kampflos auf. Sein Lebenswille hatte ihm verlassen. Doch Lucy versuchte mit ihrer letzter Kraft Maikel zu erreichen. Er konnte noch erkennen, dass sie wieder menschlich war, bevor er die letzten Worte zu ihr sagte. Im gleichen Moment, wo mein Bruder mit dem Tod ring, hatte Lucy den Kampf gegen die Vampirzellen gewonnen. Sie glaubt noch heute daran, dass Maikel sie erlöst hatte. Natürlich war es nicht so. Doch sie ließ sich nicht untersuchen und somit habe ich auch keine Ahnung, warum ihr Körper die Vampirzellen abwehren konnte. Sie hing wohl mehr an ihr altes Leben, als sie sich eingestehen wollte. Es gibt Fälle der Selbstheilung, der sogar Krebs bekämpfen konnte. Das sind die kleinen Wunder die immer mal wieder geschehen und keiner eine Erklärung dafür hat. Ich denke so war es bei Lucy auch.“

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Nach vier Stunden intensiver Unterhaltung mit Don fühlte sich Fay sehr erleichtert. Ihre Angst würde zwar nicht verschwinden, doch Don konnte sie etwas eindämmen. Sie standen auf und Fay bedankte sich mit einer festen Umarmung, die ihr wieder das Gefühl von Geborgenheit gab. Nun musste sie herausfinden, wie tief ihre Gefühle zu Dario noch waren. Doch dazu müsste sie mit ihm ganz alleine sein. Sie fand Darios Idee eine Wohnung in Bergen zu nehmen auf einmal richtig gut. Sie hätte mit ihm auch noch mal in die Berge gehen können, wo sie niemand stören würde und Dario sich so zeigen könnte, wie er nun Mal war. Doch dieser Ort war ihr unheimlich geworden. Zur sehr hatte sie den schwarzen Engel gespürt. Auch wenn sie selbst nicht wusste, was da war, empfand sie es sehr bedrohlich.

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Sie ging zur Küche, sah Dario da stehen und sprang in förmlich in die Arme. „Dein Vater ist so toll!“ sagte sie und Dario erwiderte erleichtert; „Ja das weiß ich.“ „Wir machen das so, wie du gesagt hast, und gehen nach Bergen. Entschuldige, dass ich dich so angemacht habe, aber …“, doch Dario unterbrach sie und meinte; „Nein Fay…, du brauchst dich für gar nichts zu entschuldigen. Ich weiß doch, wie schwierig es für dich sein muss, und bin so glücklich darüber, dass du überhaupt noch mit mir redest.“

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Unterdessen sich Dario bei seinem Vater bedankte, saß Fay in der Küche. Tom gelang es irgendwie Fay den ganzen Tag aus dem Weg zu gehen. Als er aus der Küche etwas zu Trinken holen wollte, bemerkte er Fay nicht. „Tom!“ hörte er plötzlich hinter sich und hatte das Gefühl als würden gerade 2000 Volt seinen Körper durchströmen. Obwohl er nur Luft im Mund hatte, versuchte er zu schlucken. Doch selbst die wollte nicht hinunter und blieb ihm im Hals stecken. Er hustete und drehte sich langsam um. Verlegen schaute er Fay an. Als Fay in seine Augen sah, merkte sie, dass Tom sich sehr verändert hatte. „Dario hat mir erzählt, ich hätte dich fasst getötet.“
Tom setzte sich neben ihr und antwortete mit genau so einer ruhigen Stimme, wie sein Vater sie hatte; „Nein nicht du, sondern das, was dich beschützte.“
„Was mag mich wohl beschützen?“ dachte Fay.

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„Fay es tut mir sehr leid. Was damals passiert war, hätte nie geschehen dürfen und …“, doch Fay unterbrach Tom und sagte; „Es war nicht deine Schuld, das war meine blöde Aura und die komischen schwarzen Engel. Du bist dir sicher das mich, was beschützt hat?“
„Irgendwas war in mir und irgendwas in dir, so wie ein Kampf zwischen Gut und Böse. Ich weiß nicht, was in dir war, aber es ist sehr stark und ich konnte mich gerade noch so befreien. Nach diesem Abend hat sich mein Leben völlig geändert. Mein schlechtes Gewissen macht mich fertig. Ich hätte nie zulassen dürfen, dass irgendeine Macht besitz von mir ergreift.“ erklärte Tom. Doch Fay sah ins Leere und meinte; „Ich glaube nicht, dass wir es hätten verhindern können.“ Tom erzählte ihr noch mal, was an diesen Abend geschah und beteuerte immer wieder, wie Leid es ihm tat. „Tom …, wie wirkt jetzt meine Aura auf dich?“ wagte Fay zu fragen. Tom schluckte. „Naja du bist immer noch sehr anziehend. Doch das bist du auch ohne diese Aura. Ich habe nicht mehr das Bedürfnis, dich besitzen zu müssen, dich verwandeln zu wollen. Nun ist es ehr so eine Art Beschützerinstinkt, wenn andere Vampire in deiner Nähe wären. So wie bei Markus, der ganz schön einstecken musste. Das heißt aber nicht, das es bei anderen Vampiren genauso wäre. Ich denke, ich kann deine Aura widerstehen, weil ich sie schon einmal verfallen war. Hinzu kommt noch, dass ich Dario an dir immer riechen kann. Naja und dann gibt es da ja auch noch das Mittel, was mein Vater für dich erfunden hat. Inwiefern dieses wirkt, kann ich nicht beurteilen.“

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Miriam wollte schauen, wo Tom solange blieb und unterbrach das Gespräch der beiden.
Sie sah Fay an und konnte nicht recht einschätzen, wie es ihr ging. Die Menschen waren für Miri noch so fremd. „Ich will mir einen Kaffee machen. Möchtest du auch eine Tasse?“ fragte sie Fay. Fay schaute Miri an. Dario hatte ihr zwar erzählt, dass sie Besuch hatten, aber in welcher Verbindung Miri zur Familie stand, wusste sie nicht. Fay nickte und Miri holte noch eine Tasse aus dem Schrank. Tom zog sich zurück. Er hielt es für besser so.
Miri überreichte Fay die erste Tasse mit frisch gebrühtem Kaffee. Ihre war noch unter der Maschine. Miri setzte sich. Beide sahen sich etwas verlegen an. „Bleibst du länger hier?“ unterbrach Fay die Stille. „Naja nicht hier bei Don. Ich habe mit Tom in Bergen eine Wohnung. Er fängt ja nun an zu studieren und ich bin noch beim Überlegen, ob und was ich studieren könnte. Und du …, willst du auch studieren, vielleicht auch in Bergen?“ fragte Miri. „Ich weiß nicht.“ erwiderte Fay. Miri ließ den Kopf hängen und sagte; „Schade …, wäre schön, wenn ich schon jemanden kennen würde.“ „Naja eigentlich haben Dario und ich auch vor uns in Bergen eine Wohnung zu suchen.“ „Oh ja bitte, das wäre so toll.“ Platze aus Miri heraus. Fay musste lächelnd und Miri redete darauf hin, ohne eine Pause zu machen. Mit ihrem Temperament konnte sie Fay schnell auf andere Gedanken bringen.

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Tom klopfte seinen Bruder auf die Schulter. Im Moment ging es ihnen allen sehr gut.
Fay konnte etwas die Angst genommen werden. Dario war glücklich das sein Vater ihr alles besser erklären konnte. Tom war glücklich das Fay ihn vergeben hatte und Don hatte seine Eylin. Miri verstand zwar nicht, was an diesem Tag so alles besprochen wurde, doch sie hatte in Fay die erste Freundin in der menschlichen Welt gefunden.

Fortsetzung folgt…... :hallo:
 
Hallo Ines!
Da bin ich gerade mal aus dem Urlaub zurück und du hast schon wieder so vorgelegt, dass ich Nachtschichten einlegen muss, um mit dem Lesen hinterher zukommen... =)
Zurzeit entwickelt sich ja noch alles ganz gut bei Familie Vohgt, Fay ist eingeweiht und hat den ersten Schock überwunden, Don hat eine Freundin und Tom versöhnt sich mit Fay. Ich habe nur die Vermutung, dass das nicht mehr lange so bleiben wird. Allein schon die Andeutung mit der Insel... :ohoh:
Es bleibt auf jeden Fall spannend! Hoffentlich geht es schnell weiter (nicht, dass ich drängel' oder so...) ;)

Noch 'ne Frage: Hast du die Geschichte schon fertig geschieben, oder schreibst du weiter, während du die Fortsetzungen reinstellst? Wie viele Kapitel hat denn deine Story? (Das waren jetzt schon 2 Fragen.):rolleyes:
LG Anny
 
Hallo Ines.

hier "outet" sich mal eine stille Leserin.
Als ich vor einiger Zeit krank im Bett lag und zu müde war ein Buch zu halten, aber trotzdem was lesen wollte, hab ich halt "mal eben" deine ganze Geschichte gelesen. Ich glaub das war so bis Kapitel 58-59 %)

Also, es war schon ziemlich anstrengend. Allerdings hab ich mich dann doch schnell an deinen "ihm/ihr,dir/dich-Tick" gewöhnt und es einfach ...überlesen.
Ich mag deine Geschichte einfach viel zu gerne das ich mich davon vertreiben lasse!
Und ich erkenne unheimlich viele Paralellen zu anderen (Vampir-)Geschichten, zu Geschichten und Büchern die ich bis dahin schon vergessen hatte und nun wieder lese. Danke dafür, auch wenns eher unwahrscheinlich ist, das du eines davon beabsichtigt hast. Ich finds toll.

Irgendwie hab ich alle Figuren gern gewonnen. Auch Lotte, obwohl sie ja ziemlich schlecht weggekommen ist. Ich wüsste gern mehr über sie.
Ich mag mich jetzt aber nicht über jede Figur auslassen, sie sind alle auf ihre Weise gut gelungen.
Und egal wieviel ich zu deiner Geschichte schreiben würde, alles würde auf eines hinauslaufen: Das letzte Update ist schon 14 Tage her!!!
Dabei gibt es doch noch sooo viele offene Fragen!
Was ist mit Faes Aura? Du hast ja oft angedeutet, das die Zeitrechnung in den Aufzeichnungen verfälscht wurde... Wird Dario dann doch über seinen Schatten springen und sie zu einem Vampir machen? Wie werden ihre Eltern reagieren wenn sie erfahren was Dario und seine Familie wirklich sind? Wird Fae erfahren das Aaron und Shean ihre Eltern sind?
Wie geht es mit Tom und Miri weiter? Wird Miri eine zweite Lotte?
Und Don und Eylin und und und und... Könnte noch eine Weile so weiter machen.

Um den Rahmen nicht zu sprengen: Wann geht es weiter???
Die Möglichkeit, das es gar nicht weiter gehen könnte blende ich erstmal völlig aus.=) Das ist völlig indiskutabel, du kannst deine Leser ja nicht einfach so im Unklaren lassen!
Also hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung.
Liebe Grüße und alles Gute
 
Liebe Romy!
Danke für deinen lieben Kommi.
Ja Eylin wusste von der Existenz der Vampire und das Familie Vohgt welche sind.
Sie hatte nur einfach nicht daran gedacht, es zu erwähnen. Naja Don hatte ja trotzdem den Mut aufbringen können, ihr zu erklären warum er so zögerte.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Liebe Anny!

Hoffe du hattest einen schönen Urlaub.
Ja Fay hat den ersten Schock zwar überwunden, doch irgendwie kommt sie mit der Situation nicht ganz klar. Das liegt nun unbedingt nicht daran, das Dario ein Vampir ist, sondern viel mehr an die Aura die sie haben soll.
In den nächsten Kapiteln kehrt zwar so etwas wie Normalität ein, doch du hast schon recht, lange wird es nicht so bleiben. Fay macht noch eine Begegnung besonderer Art und auch Larius wird seine Insel verlassen.
Momentan hab ich viel um die Ohren und die Ubdate werden nicht so flüssig sein.

Ja ich schreibe immer noch an der Geschichte und bin mittlerweile bei Kapitel 110.
Ich ändere zwar die älteren Kapitel meisten noch. Zwar bleibt der Inhalt derselbe, doch irgendwas finde ich immer, was ich besser ausdrücken oder anders schreiben kann.
Danke für deinen lieben Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Hallo Ketchup!
Freue mich sehr über deinen Kommi. Danke!!!
Ich hoffe es geht dir wieder gut? Ja mein Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Sicherlich ist dir nicht entgangen, das ich da etwas Probleme habe.
Es freut mich, das dir meine Geschichte gefällt.
Es mag sein, das in einigen Vampirbüchern die eine oder andere Parallele zu finden ist. Ich kann das nicht beurteilen, denn ich habe noch nie ein Vampirbuch gelesen. Die Geschichte zu der Story ist mir beim Sims spielen eingefallen. Dario wurde in Downtown einfach so von einem Vampir gebissen. Ich hatte vorher noch nie mit Vampiren in diesem Spiel zutun gehabt. Ich fand Darios Gesichtsausdruck als er zu einem Vampir wurde sehr aussagekräftig, denn man konnte richtig erkennen, dass er kein Vampir sein wollte. Und somit erfand ich diese Geschichte, an der ich schon über 3 Jahre arbeite.

Ich werde die Geschichte zu Ende bringen. Es kann zwar immer mal wieder Lücken zwischen den Uptate geben, da mein privates Leben nicht so einfach ist.
Warum Lotte gerade bei Dario sich sehr merkwürdig verhält, da gehe ich ganz zum Schluss noch genauer drauf ein. Fays Aura, sie dient wirklich dazu Vampire anzulocken, aber sie ist nicht so stark, das jetzt alle ledigen Vampirmänner verrückt spielen. Sie soll einen ganz bestimmten Zweck erfüllen.
Miri wird noch eine sehr große Rolle spielen.
Eine etwas andere Familie ist in erster Linie ein Familiengeschichte, über die Familie Vohgt. Über einen Vampir der keiner sein möchte und nichts sehnlicher Wünscht, als ein ganz normaler Mensch zu sein. Doch es geht auch über die Vampire im Allgemein, warum es sie gibt, wie sie sich verändert haben, wie sie fühlen und handeln. Es geht aber auch um andere Mächte, ein ewiges Hin und Her zwischen Gut und Böse. Um Macht, Reue, Barmherzigkeit und Liebe.
Naja im Laufe der Geschichte wird jede Frage noch beantwortet. Möchte ja noch nicht zu viel verraten.

Es wird heute oder spätestens morgen das nächste Kapitel geben.

Liebe Grüße
Ines:hallo:




[FONT=&quot]Ach allen stillen Lesern, danke das ihr vorbeischaut habt.

Wünsche euch Allen eine schöne Woche und noch ein paar warme Tage.

LG Ines:hallo:
[/FONT]
 
Kapitel 65

Freundinnen in Partystimmung!


Miri hatte für sich das Telefonieren entdeckt. Immer wenn Tom bei der Uni war, telefonierte Miriam stundenlang mit Fay. Sie wagte sich noch nicht alleine auf die Straße, fühlte sich immer noch von jedem beobachtet. In Fay hatte sie jemand gefunden, der sie alles erzählen konnte. Fay hatte von Natur aus die Begabung zu helfen, auch wenn man es nicht direkt wahrnahm. Doch man fühlte sich in ihrer Nähe wohl und oft reichten schon ein paar Worte von ihr, um seine Ängste eindämmen zu können. Das merkte auch Miri ganz schnell. Auch wenn ihre Telefonate sehr zeiträuberisch waren, konnte sie wiederum Fay ablenken, die immer mal wieder in Grübeleien versank. An den Wochenenden waren Tom und Miri meistens bei Don.
Die Jungs waren da ziemlich abgeschrieben, da Miri Fay für sich beanspruchte. Dario aber auch Tom waren ganz froh, das die beiden sich so gut verstanden. Fay hielt Dario gegenüber einen gewissen Abstand. Sie küssten sich zwar ab und an mal, auch etwas kuscheln war drin, doch Dario bemerkte, dass es Fay Überwindung kostete.

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Fay hatte sich vorgenommen, Miriam die Angst vor den Menschen zu nehmen. Sie lud Miri deshalb zu einem Stadtbummel ein. Miri zögerte erst ein wenig. Doch Fay war ein Mensch und wer könnte ihr sonst die Angst vor der Öffentlichkeit nehmen.
Nachdem Fay ihr kurz erklärt hatte, wo sie überall mit ihr hinwollte, erwähnte sie auch einige Läden, die sehr gut geeignet waren, um etwas günstig kaufen zu können. Als Tom das Wort shoppen gehört hatte, war dir Frage von Miri, „Schatz willst du mitkommen?“ überflüssig. Sofort fielen ihn tausend Sachen ein, die er noch so dringend erledigen musste. Nachdem Fay Dario dieselbe Frage stellte und Tom merkte, dass sein Bruder zusagen wollte, stieß er gegen seine Schulter und sagte leise; „Hey …, tu das bloß nicht! Das ist der blanke Horror, glaub mir ich weiß das.“ Doch die Mädels hatten es gehört und glaubten sogar, dass sie ohne die Jungs mehr Spaß haben würden.
Also fuhren sie mit dem Bus nach Torin und Fay zeigte Miri erstmal ihre kleine Stadt.
Miri fand das alles sehr toll, vor allem weil sie sich mit Fay prima verstand.

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Als sie so die Hauptstraße entlang schlenderten, hörte Miri lautes Gekreische aus einem hallenähnlichen Gebäude. „Was ist das hier?“ wollte sie wissen und ging auf die leicht geöffnete Tür zu. Fay blieb stehen und erwiderte; „Das ist eine Rollschuhbahn. Willst du Mal probieren?“ Doch Miri hatte ihren Kopf schon längst durch die geöffnete Tür gesteckt.

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Sie hatten sich Rollschuhe ausgeliehen und versuchten ihr Glück auf der Bahn.
Vorsichtig drehten sie ein paar Runden und achteten darauf nicht hinzufallen.
Ein Mann lenkte Miri von ihrer Konzentration ab, „Der hat ja einen Rock an“ dachte sie ziemlich laut und Fay erwiderte; „Das ist kein Rock sondern ein Kilt. Schotten tragen so etwas ab und an.“ „Sieht aus wie ein Rock und was ist ein Schotte?“ haute Miri raus und Fay musste laut loslachen.

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Sie hätten lieber auf die Bahn schauen sollen, denn im nächsten Moment stieß Miri mit Fay zusammen und beide landeten unsanft auf den Boden. Miri bekam leicht Farbe ins Gesicht, war ihr doch dieser Patzer richtig peinlich. Fay lachte immer noch und erinnerte sich plötzlich an Nick, an die Zeit mit ihm, an Johanna und Herrn Gruber. Sie hatte sich immer vorgenommen dort anzurufen, doch irgendwie kam sie nie dazu.

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Nick hatte ihr damals ein Handy geschenkt und seine Nummer, war die Erste, die eingespeichert wurde. Als das FBI die Sache mit Fay geregelt hatte, bekam sie auch ihre persönlichen Sachen wieder, die noch im Studentenwohnheim waren. Das Handy gebrauchte Fay immer noch und ehe sie es wieder vergessen konnte, wollte sie sofort Nick anrufen. Sie erzählte Miri, das sie mal kurz telefonieren müsste, es aber nicht lange dauern würde. Also drückte sie die Ruftaste und wartete kurz.
„Nick!“ sagte sie, als sie eine männliche Stimme hörte, diese aber nicht gleich erkannte. „Nick bis du das? Hier ist Fay.“ „Wer ist da?“ fragte er und hatte keine Ahnung, wer Fay war. Die Stimme kam ihm schon vertraut vor, doch eine Fay kannte er nicht. „Ich glaube Sie haben sich verwählt. Ich kenne keine Fay“ hörte sie ihn hustend sagen, da Nick erkältet war.
Plötzlich fiel ihr ein, dass er sie ja nur unter den Namen Nicole kannte, darauf hin meinte sie; „Nick ich bin es Nicole und mein richtiger Name ist Fay…, Fay Johns. Ich kann mich wieder an alles erinnern und habe meine Familie wieder. Wie geht es Johanna und deinem Vater?“
„Gut, ihnen geht es gut.“ Nick konnte immer noch nicht ganz glauben, dass Nicole am anderem ende der Leitung war. Nun wurde viel geplaudert und Fay erzählte Nick, was sie so erlebt hatte. Sie blieb natürlich bei der öffentlichen Version. Sie bedanke sich noch einmal für die Hilfe und versprach, dass sie noch persönlich vorbeischauen würde. Nur wann, konnte sie nicht sagen.

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Fay ging nach ihrem Gespräch zu Miri und sagte; „Ach weiß du was, hier ist nicht viel los. Es ist gerade mal Viertel vor elf. Komm wir fahren mit dem Bus nach Bergen!“ Miri kannte ja schon ein wenig die große Stadt mit sehr vielen Geschäften und auch anderen tollen Sachen. Sie fand Fays Idee prima. Nur zweieinhalb Stunden später waren sie in einer Boutique in Bergen. Dort gefiel Miri eine Bluse, die sehr schön war, aber auch einen stolzen Preis hatte. Sie schaute nach, wie viel Geld sie dabei hatte, doch so sehr sie auch in ihrer Handtasche wühlte, war ihre Börse nicht zu finden. „Na toll, jetzt bin ich doch tatsächlich ohne Geld losgezogen.“ Dachte Miri ziemlich wütend auf sich selbst und dabei fiel ihr ein, dass ihre Börse in der neuen Handtasche war, sie aber leider ihre alte Tasche dabei hatte. Schnell hing sie die Bluse wieder weg und ihre Einkaufsstimmung war dahin.
Nun hatte die Beiden etwas Hunger bekommen und Miri gestand Fay ihre peinliche Situation.
„Macht doch nichts, ich habe genug Geld dabei, und wenn das nicht reicht, bezahlen wir mit der Plastikkarte.“ erklärte Fay ganz selbstverständlich und Miri bestand darauf, es Fay wiedergeben zu dürfen. Nachdem sie in einem kleinen Lokal etwas gegessen hatten, genehmigten sie sich an der Bar noch einen kleinen Fruchtcocktail. Als sie eigentlich schon beschlossen hatten nach Hause zu fahren, sah Fay ein bekanntes Gesicht, dessen äußere Erscheinung sich etwas verändert hatte. Winkend rief sie; „Napoleon!“ Der junge Mann drehte sich auch sofort um und schaute zu Fay hinüber.

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Sie stand auf, begrüßte ihren alten Schulkameraden, der eigentlich Andy hieß.
Bei einer vormilitärischen Ausbildung setzte Andy sein Cape seitlich auf, und da er als Junge nicht gerade groß war, bekam er den Spitznahmen, Napoleon.
„Fay…, was machst du denn hier? Mensch ich habe dich schon ewig nicht gesehen. Wow, du siehst toll aus! Ich habe gehört ihr seit weggezogen in so eine kleine Stadt?“ Andy freute sich sehr Fay zu sehen. Er hatte es auf der Schule nicht ganz leicht gehabt und Fay half ihm, wo sie konnte. „Ja wir sind nach Torin gezogen.“ antwortete sie. Fay stellte Miri den jungen Mann vor, der sie ebenfalls freundlich begrüßte. Nun hatten sich die Beiden viel zu erzählen.

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Nach einer Weile forderte Andy Fay zum Tanzen auf und auch Miri hatte einen Tanzpartner gefunden. Seine äußerliche Erscheinung war nun nicht ihr Geschmack, aber egal sie wollte ja nur tanzen.
So etwas wie eine Disco gab es im Tal der Vampire nicht. Zwar wurde auch dort gerne Mal gefeiert, aber aus Miris Sicht, war das eher was für Rentner. Das Tanzen hatte sich Miri mithilfe des Fernsehers selbst beigebracht. Obwohl ihr Bruder durchaus die Discotänze beherrschte, war es ihn viel zu peinlich seiner Schwester dieses beizubringen.

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Andy nahm Fay und Miri zu einem Studentenklub mit, wo jedes Wochenende ne Party war.
Fay traf viele ihrer alten Mitschüler, denn fast die Hälfte der ehemaligen Klasse, studierte in Bergen. Jeder wollte nun wissen, wie es ihr ging. Das mit der Entführung hatte sich ja rumgesprochen. Doch keiner fragte sie aus. Miri schrieb Tom ne SMS; „Schatz wir kommen später! Küsschen!“ teilte sie ihm auf diesem Wege mit.

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Auch mit Miri wurde viel geredet und man behandelte sie so, als würden sie Miriam schon ewig kennen. Die beiden wurden reichliche Drinks spendiert und keine dachte ans nach Hause fahren.

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Später gingen sie alle in die bekannteste Diskothek von Bergen. Da traf Fay ihre alte Freundin Sabine und auch sie wollte wissen, wie es ihr so ging.
Fay musste soviel erzählen, das sie schon ganz heiser klang. Es war ja auch nicht so einfach, sich bei der lauten Musik verständlich auszudrücken.

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Und wieder wurde die Beiden zum Trinken eingeladen. Das bekam ihren Körper nicht so gut und die ersten Müdigkeitserscheinungen schlichen sich bei Fay ein. Miri tanze immer frei weg und ließ den einen oder anderen Drink stehen. Ihr schmeckte das Zeug nicht, doch aus Höfflichkeit tat sie so als ob. Sie fühlte sich wohl. Keiner schien zu merken, dass Miriam anders war. So war Miris größte Sorge genommen. Die laute Musik, das Kreischen der Jugendlichen war für Miri gewöhnungsbedürftig. Sie ging ab und zu nach draußen, um ihre Sinne besser zu spüren. Sie hatte Dario versprochen auf Fay zu achten und damit meinte er ganz besonders, was andere Vampire betraf.

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Mit der Zeit war es schon einundzwanzig Uhr und die Diskothek füllte sich Zusehens.
Um diese Zeit wurde von den Jungs meistens gescheckt, welches Mädchen sie abschleppen könnten und da Miri und Fay ohne männliche Begleitung waren, betrachtete man sie sozusagen als Freiwild.

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Fay wurde von einem gut gekleideten jungen Mann zum Tanzen aufgefordert, den sie erst bei genauerer Betrachtung erkannte. Es war Bill ein Junge aus ihrer ehemaligen Nachtbarschaft.
Miri tanzte mit einem Jungen, der scheinbar mit seiner ganzen Klicke da war. Er hatte schon auf Miri ein Auge geworfen, als er rein kam.

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Unterdessen machte sich Dario schon sehr große Sorgen. „Mensch wo bleiben sie denn bloß? Fay geht nicht mal an ihr Handy ran, aber vielleicht hat sie es ja auch gar nicht bei.“
„Hey …, nun bleib mal ganz ruhig! Miri hat doch geschrieben, dass sie später kommen. Es ist noch nicht mal Mitternacht. Vielleicht sind sie ja noch ins Kino gegangen oder so.“
„Ruf sie an! Denn wissen wir das ganz genau.“ forderte Dario seinen Bruder auf, doch er entgegnete; „Nein! Das werde ich nicht tun, jedenfalls jetzt noch nicht. Sie denkt dann bestimmt ich spioniere ihr nach. Sie brauchen auch ihre Freiheiten. Wenn du Fay so auf die Pelle rückst, schadet das eure Beziehung.“
„Ich will doch nur wissen, wo sie sind und ob es ihnen gut geht.“ „Ach kleiner Bruder, nun hör auf dir immerzu Sorgen zu machen. Miri ist bei ihr und sie merkt rechtzeitig, falls Vampire sich nähern, das befürchtest du doch, oder?“
„Ja …, hast ja recht, aber wenn sie bis um eins noch nicht hier sind, dann rufst du an, ja!“
„Ja, versprochen.“ seufzte Tom.

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Nachdem der Junge mit Miri eine Weile getanzt hatte, machte er die ersten Annäherungsversuche. Deutlich machte sie ihm klar, dass er die Finger von ihr fernhalten sollte.
„Sag mal spinnst du, nimm deine Hände von mir weg sonst kannst du was erleben!“
„Ach komm schon Kleines, zier dich doch nicht so. Du weißt gar nicht, was dir entgehen wird.“ Protzte der schwarz gekleidete Junge und kniff Miri dabei in den Po.
„Du hast wohl ne Schraube locker, was? Deine Machomasche kannst du woanders abziehen, kappito? Genervt ließ sie den Typen stehen und setzte sich an die Bar.

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Fay folgte ihr und auch der schwarz gekleidete Junge, denn so leicht ließ er sich nicht abspeisen.
Er setzte sich neben Miri und backerte sie weiter an. „Hey Baby …, du bis scharf wie ne Wilkinson, ich kann dir Dinge zeigen, von denen du nicht mal träumen könntest.“ Miri konnte es kaum glauben, was sie da gehört hatte und auch die anderen schauten spontan rüber zu den beiden. „Wenn der wüsste, was ich ihn zeigen könnte, bräuchte er garantiert ne Windel.“ dachte Miri und meinte sehr selbstbewusst; „Ach komm …, ist doch nur heize Luft, was du da von dir gibst.“ Diese Aussage gefiel dem Macho überhaupt nicht, zumal die anderen auch noch anfingen zu lachen.

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Als er Miri dann an dem Arm packte und zu sich rüberziehen wollte, reichte es ihr.
Sie nahm irgendein Glas, was auf der Theke stand und schüttete dessen Inhalt diesen Möchtegern voll ins Gesicht. Fay bekam das gar nicht so mit. Der Alkohol in ihrem Blut fing an seine volle Wirkung zu zeigen und die verqualmte Luft im Raum, verursachte ein leichtes brennen ihrer Augen.

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Der Typ wischte sich das Gesicht ab und Miri war erst jetzt bewusst, was sie getan hatte. Ein wenig Angst hatte sie schon vor die Folgen, die sie erwarten könnten. Sicherlich reichte ihre Kraft aus, um mit diesen Typen locker fertig zu werden, doch dieses zu zeigen wäre ihr sehr unangenehm und auch nicht vorteilhaft. Die anderen seiner Klicke versuchten wegzusehen, besser gesagt versuchten sie ihr Gelächter zu verstecken.

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Fay ging nach draußen und hoffte durch die kühle Abendluft ihre Müdigkeit besiegen zu können. Miri verschwand auf die Toilette und ging somit den Typen erst mal aus dem Weg.
Doch diesen peinlichen Auftritt wollte er sich nicht gefallen lassen und in seinem Kopf konnte er seine Kumpels schon spöttisch über ihm reden hören.
„Wo ist diese kleine Ratte? Die ist doch wohl bescheuert, wie kann die mich so blamieren und mir diesem Scheiß ins Gesicht schütten.“ meinte er zu Fay, denn Miri sah er in Moment nicht.
Fay fing an zu lachen, was diesen Typen noch wütender machte. „Sie hat was…? Oh Mann, dann haste es bestimmt auch verdient. Aber gib acht, sie kann auch kratzen und unheimlich gut beißen.“ setzte Fay noch einen drauf und die Betonung lag auf Beißen. Doch ihre Stimme lallte schon ein bisschen und der Typ winkte nur ab, drehte sich um und ging wieder rein.

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Dort sah er Miri auf der Tanzfläche und wollte sie zur Rede stellen. Als er sie leicht schubste, stieß Miri ihm mit solch einer Wucht zurück, das er echt mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten. Entsetzt schaute er sie an. Hatte er doch fast das Gefühl, ihre Hände haben seinen Brustkorb durchbohrt. Er ließ von Miri ab, denn er hatte ihre Kraft gespürt und weitere Peinlichkeiten wollte er sich ersparen.

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Er war sich sicher, dass seine Kumpels nichts von seinem peinlichen Auftritt mitbekommen haben. Damit es auch so blieb, suchte er sich schnell ne Ablenkung. Lässig legte er seinen Arm um einen Jungen, der gerade mit Fay tanzte und sagte; „Komm vergiss es, bei denen haste eh keine Chance.“
Der Junge ignorierte den auch schon leicht angetrunkenen Typen, wo mal er ihn kaum kannte.

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Miri fand den Abend trotz des Zwischenfalls mit den Typen sehr schön, doch nun wollte sie nach Hause. Auch Fay, die es nun schon sehr schwer fiel den Überblick zu behalten, konnte auf ihrer Uhr gerade noch so erkennen, das es wirklich Zeit für die beiden war nach Hause zu fahren, denn um Mitternacht fuhr der letzte Bus in Richtung Torin.


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So machten sie sich auf dem Weg zur nächsten Haltestelle und Fay hatte echt mühe Miri zu folgen. Ihre Beine waren wie Pudding geworden und am liebsten hätte sie sich auf der Stelle hingelegt. Aber es war nicht all zu weit und der Bus kam dann auch bald.

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„Endstation, bitte alle aussteigen!“ hörte Miri den Busfahrer sagen. Sie rüttelte Fay wach die schon auf den Sitz eingeschlafen war. „Wir müssen aussteigen, ich glaub aber nicht, dass wir in Torin sind. Wir sind ja nur ein paar Minuten gefahren.“ meinte Miri und half Fay aufzustehen. Nachdem sie ausgestiegen waren, fragte Miri; „Wo sind wir?“ doch von Fay kam bloß ein; „Weiß ich doch nicht!“

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Sie suchte sich die nächste Bank und dachte bloß noch ans Schlafen. Miri sprach ein vorbeikommendes Mädchen an, das sie schon auf der Disco gesehen hatte. „Hey …, kannst du mir sagen, wo wir hier sind?“ „Na an ne Bushaltestelle, wo denn sonst.“ haute das Mädchen raus und ging weiter. „Sind wir noch in Bergen?“ rief Miri hinterher und das Mädchen meinte genervt; „Nah wie Hawaii sieht es hier ja nun nicht gerade aus.“

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„Fay…, du musst aufwachen! Wir sind immer noch in Bergen, ich glaube wir haben den verkehrten Bus genommen. Fay hörst du? Wir sind noch in Bergen.“ sagte Miri ziemlich laut und versuchte Fay dabei wachzurütteln. „Taxi …, ruf ein Taxi! In meiner Tasche im Buch steht ne Nummer.“ Fay fiel das Sprechen sehr schwer und sie schlief mehr als sie wach war.
„Wo ist deine Tasche?“ fragte Miri als sie merkte das Fay ihre Handtasche nicht umhatte.
Fay gab keine Antwort und Miri war sich sicher das die Tasche noch im Bus war.
„Was mach ich denn jetzt? Ohne Geld und erst recht keine Ahnung, wo wir sind.“
Sie schaute sich kurz um und sah eine offene Imbissbude. Erst wollte sie dort hingehen, aber als sie sah, dass dieser blöde Typ mit seiner ganzen Klicke da war und ließ sie von ihrem Plan ab.

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Ihr blieb weiter nichts übrig als Tom anzurufen, auch wenn sie das sehr ungern tat. Sie wollte ihre Selbstständigkeit beweisen und brauchte nun doch seine Hilfe. Alleine hätte sie sich schon was einfallen lassen, aber Fay sah nun wirklich nicht mehr so aus, als könnte man ihr noch viel zumuten. Also rief sie ihn an und versuchte ihre Situation zu erklären.
„Tom…, wir sind in Bergen, haben kein Geld und Fay ist betrunken. Wir sind hier an so eine Haltestelle und Fay liegt hier auf der Bank und ist kaum wach zubekommen.“
Miri sprach sehr aufgeregt und verschluckte teilweise ganze Wortendungen.

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„Nun mal ganz ruhig, Miri! Wo seit ihr und was ist, passiert?“ fragte Tom und Dario quasselte dazwischen. „Was ist passiert? Nun sag schon, wie geht es Fay?“ „Sei doch mal ruhig, ich kann sonst nicht verstehen.“ meinte Tom zu Dario.
Miri erklärte noch mal ganz in ruhe, was los war. Nun sollte Miri an der Haltestelle ablesen, in welcher Straße sie sich befanden.
„Robert Koch Straße!“ meinte Miri, als sie dieses gelesen hatte. „Siehst du da eine Imbissbude?“ wollte Tom wissen, denn die Robert-Koch-Straße hatte mehrere Haltestellen. „Ja hier ist eine.“ „Pass mal auf Miri! Wie ich das richtig verstanden habe, hast du deine alte Tasche dabei. Schau doch mal nach, ob da vielleicht unsere Wohnungsschlüssel drin sind, denn ihr seit gar nicht so weit von der Wohnung entfernt.“ „Ja die sind drin, dass weiß ich. Habe sie bemerkt, als ich nach meiner Börse suchte. Mann …, bin ich blöd. Auf diese Idee hätte ich auch kommen können.“ meinte sie ganz aufgereckt.

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„Gut, ihr geht immer der Straße entlang, bis ihr an zwei Nebenstraßen vorbei seid.
In der Dritten biegt ihr links ein und die Nächste dann rechst und dann weiß du schon, wo du bist. Den Rest der Strecke kennst du ja. Wir fahren dann auch gleich los.“ erklärte Tom.
Er schaute Dario an und musste auf einmal laut loslachen. „Fay ist betrunken, hat ihre Tasche versimmt, Miri hat ihr Geld vergessen und sie sind auch noch in einem verkehrten Bus gestiegen. Also blöder hätte das nun wirklich nicht laufen können.“ Dario fand die Sache überhaupt nicht lustig, er hatte gleich im Hinterkopf, was so alles hätte passieren können. „Mensch Brüderchen, nun schau doch nicht so trüb daher. Wir fahren gleich los und sie sind ja nicht all zu weit von der Wohnung entfernt. Also mach dir keine Sorgen.“ „Ich sag Papa bescheid!“ meinte Dario und rannte los. Doch Tom rief ihn zurück. „Du willst doch da jetzt nicht rüber gehen? Hey …, Paps hat heute sein erstes richtiges Date mit Eylin. Was meinst du, was die gerade da drüben machen.“ Dario wurde leicht rot und Tom grinste. Sie schrieben ihren Vater einen Zettel und fuhren nach Bergen.

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Don und Eylin hatten sich einen sehr schönen Abend gemacht. Nachdem sie in einem feinen Restaurant schön gegessen hatten, gingen sie noch tanzen.
Eylin nahm Don mit zu sich nach Hause und hatte auch schon so manches Glas Sekt getrunken das ihre Gesichtsfarbe leicht erröten lies. Nachdem sie es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten, wurde reichlich gekuschelt.

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Don war sehr glücklich, hatte aber auch bedenken, ob er ja alles richtig machte.
Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal so mit einer Frau zusammen war. Die letzten Jahre seine Ehe mit Lotte, war nur noch einen nebeneinander her leben. Sie hatten eh nie die richtige Beziehung, die er sich wünschte. Und als er an Eylin spürte, wie sich richtige Liebe anfühlte, wusste er zwar, dass er Lotte Mal gern hatte, aber sie nicht wirklich innig liebte. Er dachte auch an die Zukunft, was wäre, wenn Eylin Kinder haben wollte. Das könnte er ihr nicht geben, dazu müsste sie ein Halbvampir werden. Doch genauso wie Dario wollte er ihr dieses nicht antun, und da Don ein sehr gewissenhafter Vampir war, hätte er auch erst den hohen Rat um Erlaubnis bitten müssen. Doch Eylin holte ihn aus seinen Gedanken und küsste ihn so leidenschaftlich, dass Don alles um sich herum vergaß.

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Die ganzen Hemmungen, die die beiden noch hatten, waren wie weggefegt und sie ließen ihre Gefühle freien Lauf. Gaben sich nur noch ihrer Leidenschaft hin und verbrachten die schönste Nacht, die sie bis dahin hatten.


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Miri war gerade dabei Fay wach zubekommen und versuchte ihr zu erklären, wo sie jetzt hingehen. Als Fay so langsam zu sich kam, hatte sie das Gefühl am Verdursten zu sein.
„Trinken …, ich muss unbedingt was trinken. Wasser ne Cola oder irgendetwas. Ich glaube mein Mund ist zusammengeklebt.“ „Hmm…, da drüben ist zwar noch ein Imbiss auf, aber wir haben kein Geld.“ meinte Miri, doch Fay hatte solch einen Durst, dass sie auch gerne ein Schluck Leitungswasser trinken würde. Mühsam richtete sie sich auf und kramte in ihrer Hosentasche.
Sie holte unzählige Zettel raus, wo die Telefonnummern der ehemaligen Schulkameraden, die sie alle getroffen hatte, draufstanden. Als die Hälfte davon zu Boden fiel, half Miri sie mit aufzuheben. „Hey hier ist ein Zehner!“ stellte sie fest und Fay meinte; „Ich wusste doch, dass ich ihn in der Hosentasche gesteckt habe.“

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Damit Fay ihren Durst löschen konnte, gingen sie erstmal zum Imbiss. Auch der Typ war da und Miri ging an ihm stur vorbei ohne auch nur eine Reaktion zu zeigen. Fay folgte ihr leicht taumelnd und rieb sich ihre brennenden Augen.
Der Typ sah zwar Miri, tat aber auch so, als hätte er sie nicht bemerkt.

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Miri holte zwei Cola. Sie setzten sie sich an einem der freien Tische.
Der Typ konnte nicht verstehen, wie ein Mädchen solche Kraft haben konnte.
Es ließ ihn einfach keine Ruhe und so beschloss er Miri zu fragen, was für ein Sport sie machte, der ihr solche Kräfte entwickeln ließ. Er schaute sich erst um. Als er merkte, dass seine Kumpels alle anderwärtig beschäftigt waren, ging er zu Miri und sagte leise; „Hey …, tut mir leid, ich hab mich etwas blöd verhalten. Aber ich finde dich halt toll und die meisten Mädels stehen auf meine Anmache. Konnte ja nicht wissen, dass du kein Interesse hast. Du bist sehr stark, was für ein Sport treibst du?“ Miri schaute ihn an und wusste nicht, was sie sagen sollte.
„Karate und Tae Kwon Do!“ haute sie lässig raus. Was Karate war, wusste Miri doch von Tea Kwon Do, hatte sie keine Ahnung. Das hatte sie irgendwann mal im Fernseher gehört und dachte das passt schon. Sie konnte ihn ja nicht sagen, was sie war und so fiel ihr das halt gerade ein. „Autsch …, da habe ich ja noch glück gehabt.“ meinte der Typ, der immer noch sehr großes Interesse an Miriam hatte. Doch als er sich noch mehr mit ihr unterhalten wollte, kam Sabine um die Ecke und wunderte sich ihre Freundin zu sehen. „Fay, ich dachte ihr wolltet nach Hause?“ fragte sie und setzte sich zu ihnen.

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Fay war immer noch sehr Müde und verstand bloß die Hälfte von dem, was gesprochen wurde und selbst dieses, kam ihr so fern vor. So erzählte Miri der Sabine, was sie für ein Problem hatten. „Oh Mann…, ihr Ärmsten. Naja ich wohne hier gleich, kommt doch einfach mit! Ich mache euch einen Kaffee.“ Miri lehnte erst ab, da sie ja mit Fay zur Wohnung wollte. Doch sie merkte auch dass dieser Typ scheinbar immer noch Interesse an ihr zu haben schien und glaube, dass er ihnen folgen würde.

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„Ach ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht, besonders Fay würde er gut tun.“ meinte Miri und sie folgten Sabine.
Sabine setzte Kaffee auf und fragte erst jetzt; „Wo ist dann deine Wohnung?“ denn sie kannte den Ruf des Typen auch und er brauchte ja nun nicht gerade wissen wo Miri wohnte. Miri meinte; „Lindenweg 7.“ „Oh, ist doch noch ein ganzen Stück zu laufen. Ich bestelle euch ein Taxi und keine Angst ich bezahle es auch. Ihr hättet ja auch gerne bei mit bleiben können, doch ich habe leider nur eine ein Zimmer Wohnung und da hat nicht mal ein Sofa drinnen platz.“

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Sie unterhielten sich noch ein wenig, bis Miri die Scheinwerfer des Taxis durch dem Küchenfenster blendete. „Das Taxi kommt!“ erwähnte sie und kurze Zeit später hatten sie endlich die Wohnung erreicht.
Miri zeigte Fay kurz die Räumlichkeiten, doch das Bett war das Einzige, was ihr interessierte. Sie schaffte es gerade noch ihre Stiefel auszuziehen und kaum lag sie im Bett, schlief sie auch schon. Miri legte sich neben ihr und wollte noch auf Tom warten, doch das gelang ihr nicht und sie schlief auch ein.

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Eine Weile Später hatten auch Tom und Dario das Haus erreicht. Dario war total durchgefroren und meckerte die ganze Fahrt über. Tom hatte vergessen bei dem Auto das Verdeck zu schließen und so stand der Wagen den ganzen Winter in der Garage. Nun ließ es sich nicht mehr herausfahren und zu aller übel hatte sich Dario nicht mal ne Jacke angezogen, was bei der Fahrt sehr unangenehm war.

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Sie konnten schon ahnen, wo die beiden waren und steuerten direkt das Schlafzimmer an.
Dario war sehr erleichtert, als er die beiden so friedlich im Bett schlafen sah. Nun wurde er auch wieder locker und seine Anspannung im Körper ließ nach. Er hatte zwar die Fähigkeit Fay zu spüren, das war aber nur möglich, wenn sie in einer Gefahr steckte. Er merkte sonst nur, ob es ihr gut ging oder nicht, oder spürte sie in der unmittelbaren Umgebung. Doch ab einer gewissen Entfernung konnte auch er nicht mehr merken, wo sie sich befand und das war auch gut so, denn ein bisschen Freiheit sollte ihr schon zustehen.
Er ging zu ihr rüber und mit einem Lächeln deckte er sie zu, gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und flüsterte leise „Ich liebe dich!“
„Hä…, was ist los?“ gab Miri schlafend von sich, als sie eine Stimme hörte. Sie drehte sich auf dem Rücken und schlief weiter.


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Nachdem Tom erst einen Kampf mit Miris Stiefel, die in der Stube lagen zu bewältigen hatte, folgte er Dario ins Schlafzimmer, wo er ebenfalls seine Freundin zudeckte. Er schaute Dario an und grinste. „Was grinst du denn so?“ flüsterte Dario und Tom erwiderte; „Schau sie dir an, sehen sie nicht aus wie zwei Engel?“„Hä…, Engel…, wo?“ haute Miri raus und drehte sich wieder auf die Seite. Die beide fingen an zu lachen und verließen sofort das Zimmer, damit sie die Mädels nicht weckten.

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Tom bat Dario das Sofa zum Schlafen an und er schob sich zwei Sessel zusammen.
Es waren zwar noch zwei Zimmer im oberen Stockwerk, doch diese standen leer.
Nachdem sie eine Weile darüber diskutierten, wer wo schläft, denn Dario meinte, dass Tom viel zu groß sei, um auf zwei Sessel zu schlafen und er lieber das Sofa nehmen sollte, doch Tom wiederum meinte, dass er Herr des Hauses sei und Dario sein Gast und Gäste bietet man nun Mal das Beste an, kamen auch die beiden etwas zur ruhe.
Aber müde waren sie nicht und so führten sie ein Männergespräch unter Brüdern.


Fortsetzung folgt….:hallo:
 
Hallo Romy,
ja die beiden Mädels hatten einen schönen Abend. Dario wird wohl seine Sorge um Fay nicht so leicht abschalten können.
Danke für deinen Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Kapitel 66
Der nächste Tag!



„Sage mal Tom, wie ist es eigentlich so mit Miriam? Gibt es zu den menschlichen Mädels irgendwelche Unterschiede? Erfahrung hattest du ja reichlich. Fühlt sie sich irgendwie anders an?“ Dario wollte immer noch kein Vampir sein, aber es interessierte ihm schon, wie Vampirfreuen so waren. Zu seiner Mutter hatte er ja keine gute Beziehung und Lucy kannte er nur als Mensch. Alles, was er über Frauen wusste, hatte ihm Lucy und sein Vater erklärt.
„Na du kannst mir ja Fragen stellen. Warum willst du das wissen?“ wunderte sich Tom und wurde leicht verlegen. „Nur so.“ meinte Dario und sah seinen Bruder neugierig an.

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„Ach weißt du, mit Miri ist es ganz anders, als mit den Mädels die ich hatte. Ich wollte damals nur Spaß, auch wenn ich es nicht immer wie ein Gentleman angestellt habe. Ich war ein Macho, aber die anderen Jungs taten dasselbe. Sie hatten nur nicht so tolle Möglichkeiten wie meinen Blick. Doch die Zeiten sind vorbei. Ich liebe Miri und das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Über das andere kann ich nichts sagen, Miri ist halt noch nicht soweit.“
Dario sah Tom mit großen Augen an und meinte; „Du wohnst mit ihr zusammen, liegst jede Nacht mit ihr in einem Bett. Ihr küsst und schmust miteinander und du gibst dir damit zufrieden?“ Dario wunderte sich etwas. Er kannte die draufgängerische Art seines Bruders, wenn es das weibliche Geschlecht betraf.

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„Natürlich! Sie ist halt noch nicht soweit und du wirst es mir zwar nicht glauben, aber es macht mir gar nichts aus zu warten.“ erwiderte Tom etwas beleidigt und Dario meinte daraufhin; Du liebst sie ja wirklich!“ „Ja das tue ich aus tiefstem Herzen. Und du, noch Jungfrau?“ konterte Tom darauf, obwohl er sich die Antwort hätte denken können.
Nun bekam Dario reichlich Farbe im Gesicht. Er kniff die Augenbraue zusammen und stammelte; „Es ist bei uns ja etwas anderes. Ich musste ihr erst sagen, was wir sind. Alles andere wäre falsch gewesen, verstehst du?“ „Ist schon gut kleiner Bruder, weiß ich doch.“
Sie hackten das Thema ab, zogen sich ihre Sachen aus, legten sich wieder hin und versuchten noch eine wenig zu schlafen.

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Miri war, die erste die am Morgen wach wurde. Sie nahm sich leise frische Sachen aus dem Schrank und begab sich schleichend ins Badezimmer. Nachdem sie ihre Morgenpflege hinter sich brachte und ihre zerzausten Haare frisierte, ging sie in die Stube. Schmunzelt sah sie ein Weilchen die beiden Jungs beim Schlafen zu. „Morgen werden ein paar Möbel gekauft, wir brauchen unbedingt ein Gästezimmer.“ dachte Miri und hatte auch schon so in etwas ne Vorstellung, wie sie das Gästezimmer einrichten wollte.

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Der Duft vom frisch gebrühten Kaffee holte die beiden Brüder aus ihren Träumen. Tom brauchte ein Weilchen, um seinen eingerollten Körper zu strecken. Als er wieder so einigermaßen aufrecht gehen konnte, begab er sich zu Miri und begrüßte sie mit einem; „Morgen Schatz! Hast du gut geschlafen?“
„Ja habe ich und ganz bestimmt auch viel besser als du. Nur Fay hatte ganze Wälder abgesägt. Man ich hätte nie gedacht das Freuen auch so schnarchen können.“
Tom schmunzelte und meinte; „Das lag bestimmt an dem ganzen Alkohol, den sie getrunken hatte. Ich denke all zu lange werden die beiden nicht bleiben. Fay wird es sicherlich nicht besonders gut gehen und sie wird zeitig nach Hause wollen. Ich hole uns nachher was zu Mittag vom Stand und danach ist Mittagsschlaf angesagt. Morgen müssen wir zur Uni, damit ich dir alles zeigen kann. Aber jetzt brauche ich erstmal einen Kaffee.“

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Nun war auch Dario mit seiner Morgenpflege fertig, und begab sich zu Tom und Miri in die Küche. Er nahm sich eine Tasse Kaffee und setzte sich neben Miri.
Miri sah Dario an und konnte fast die Fragen, die er hatte, aus ihm herauslesen. Sie musste an Konstantin denken, der ihr auch immer gleich einen riesigen Vortrag hielt, wenn sie mal wieder die Grenze ihres kleinen Tales überschritten hatte, um einen kleinen Blick in die Menschensiedlung zu werfen. „Du siehst nachdenklich aus und sicherlich brennen dir tausend Fragen auf der Zunge. Doch bis auf das wir den verkehrten Bus nahmen, ist der Abend gut verlaufen. Fay hat sehr viele Freunde, und soweit ich es beurteilen kann, sind es gute Freunde.
Ich verstehe den ganzen Kram mit der Prophezeiung zwar noch nicht, doch der Abend hatte Fay gut getan. Sie konnte so richtig abschalten und einfach mal nur Mensch sein. Mach ihr das nicht kaputt, indem du ihr den Eindruck vermittels, das es falsch war.“
Dario wunderte sich etwas. Hatte Miri doch das ausgesprochen, was er fragen wollte, naja zumindest ansatzweise.


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„Ja ich weiß, aber ich habe sie schon einmal verloren und die Angst, dass es noch mal passieren kann, ist einfach zu groß. Kannst du das verstehen?“ erklärte er seinen Beschützerdrang. „Ja ich kann das verstehen. Doch du sagtest ihr, dass sie sich nicht fürchten braucht, dass sie erstmal weiterleben kann wie bis her. Wenn du solch einen harmlosen Abend für gefährlich hältst, dann widersprichst du dich selbst. Dann muss ja Fay davon ausgehen, dass ihre Aura weit aus gefährlicher ist und sie wird es dann wieder vorziehen, weit wegzugehen, von denen die sie lieb hat.“ „Aber ich will ihr doch keine Vorwürfe machen, wie kommst du nur darauf?“ entgegnete Dario.
„Ich weiß nicht. Es ist halt so ein Gefühl. Du bist fast immer angespannt, es ist, wie ein kleines unsichtbares Kraftfeld was dich umgibt. Du möchtest was tun, weiß aber nicht wie. Angst ist dein ständiger Begleiter, als wurde sie dir eimerweise in die Wiege geschüttet. Du muss lernen die Dinge zu akzeptieren, nur dann kannst du glücklich werden.“ Miri hatte in Dario etwas gesehen, was selbst ihm verborgen blieb. Sie konnte unbewusst in die kleinste Ecke seines Unterbewusstseins schauen. Das Dario es nicht akzeptieren wollte ein Vampir zu sein, war ja allgemein bekannt. Doch keiner kannte die Ursache dafür.

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„Ich gehe nach Fay schauen.“ meinte Miri, stand auf und ging. Tom und Dario schauten ihr grübelnd nach. „Kann sie dich auch so durchleuchten?“ fragte Dario seinen Bruder. Doch Tom war immer noch am überlegen. Dass Dario um Fay große Angst hatte, war ja offensichtlich. Doch Miri wirkte auf Tom so anders, als sie mit Dario sprach. Dabei fiel ihm ganz besonders ihre Stimme, ihre Tonlage auf. Miri sprach meistens sehr hoch und viel zu schnell. Nun hörte er sie ruhig und ein paar Oktaven tiefer reden. Das wirkte befremdend auf ihm. „Dass du leicht Panik bekommst, wenn es um Fay geht, weiß ja schon jeder. Da braucht dich keiner zu durchleuchten.“ beantwortete Tom Darios Frage. Doch Dario war sich ziemlich sicher, das Miri zwar nicht unbedingt etwas gesehen hatte, sondern eher spüren konnte. Er hat es an ihre Augen erkannt. Tom überlegte immer noch, was das zu bedeuten hatte. Doch er kam zu dem Entschluss, das Miri Dario beruhigen wollte und daher auch die veränderte Tonlage. Miri selbst fiel das gar nicht auf. Sie hatte eine verborgene Fähigkeit, die noch einmal sehr nützlich sein würde.

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„Bist du schon wach?“ fragte Miri leise, als sie das Schlafzimmer betrat und Fay meinte noch ganz verschlafen; „Ja, komm rein!“
Miri sah das Fay nicht besonders ausgeschlafen aussah und so fühlte sie sich auch.
„Könntest du mir was zum Anziehen borgen? Meine Sachen riechen nach Kneipe und was weiß ich noch so allem.“ fragte Fay und Miri suchte ihr was Passendes heraus. Fay setzte sich auf die Bettkante und rieb ihre müden Augen. „Miri!“ sagte Fay ganz leise. „Hab ich mich gestern sehr danebenbenommen? Kann mich nämlich nicht an alles erinnern.“ Miri lächelte und meinte; „Naja du warst betrunken, das war aber schon alles.“ „Ich war vorher noch nie betrunken, nicht einmal angeschwipst, und wenn ich ehrlich bin, schmeckt mir Alkohol auch gar nicht.“ „Mir auch nicht. Doch es war ein schöner Abend und das sollten wir mal wiederholen. Fay du hast mir sehr geholfen und ich glaube, dass ich mich nun auch alleine raus wagen kann.“ Fay fing an zu lachen und schüttelte den Kopf. „Was ist?“ fragte Miri daraufhin und Fay meinte; „Ich kann es nicht verstehen. Ihr seit so stark, so schnell und du hast Angst vor Menschen.“ Miri zog die Augenbrauen zusammen. „Ich darf meine Stärke gegenüber Menschen nie zeigen und will es auch nicht. Es ist nicht einfach, in manchen Situationen die Beherrschung zu behalten. Es tut weh, wenn du weißt helfen zu können, aber es nicht darfst. Wenn du manche Dinge geschehen lassen musst, um Deinesgleichen nicht zu verraten.“ „Von der Seite hab ich das noch gar nicht betrachtet. Aber ich kann es gut verstehen. Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile.“

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Fay nahm erstmal eine Dusche und führte einen regelrechten Kampf mit ihren Haaren, die einfach nicht liegen wollten. „Mann, ich sehe sch**ße aus!“ bemerkte sie, als sie sich im Spiegel betrachtete. Mithilfe Miris Schminkkoffer versuchte sie sich so einigermaßen wieder herzurichten und ihre starken Augenränder zu überdecken.

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Fay war es sehr peinlich das sie so betrunken war und sich zeitweise an nichts erinnern konnte. Als sie in der Küche kam, nahm sie aus Verzweiflung einen Schwamm und wischte die paar Krümel auf einer Arbeitsfläche weg. „Was machst du da?“ fragte Dario, doch Fay schwieg.

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„Fay, ist alles in Ordnung? Wie geht es dir?“ Sie drehte sich um, sah nach unten und schämte sich wie ein kleines Mädchen. „Wegen gestern …, das hätte nicht passieren dürfen. Tut mir leid.“

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Doch Dario lächelte sie an und meinte; „Es braucht dir nichts leidzutun, ist doch gar nichts gewesen. Du hattest dir einen schönen Abend gemacht, alte Freunde getroffen und das war auch gut so.“ „Aber …!„Nichts aber, es ist alles in Ordnung.“
Fay schaute Dario an. Sie fühlte wieder seine Wärme, seine Barmherzigkeit und hätte ihm am liebsten geküsst. Doch irgendetwas tief in ihr, hinderte sie daran. Sie konnte sich das nicht erklären und war manchmal sehr wütend darüber. Sie liebte Dario immer noch sehr, doch jedes Mal, wenn sie sich ihm näherte, hörte sie eine innere Stimme sagen>er ist kein Mensch<
Und in diesem Moment fiel ihr immer wieder ein, was ihr Schicksal sein sollte.

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Dario half Miri beim Frühstück machen und Fays Körper rächte sich auf gemeinster Weise für die Sünden vom Vortag. Sie hatte starke Kopfschmerzen und ihre Knochen fühlten sich wie gerädert an.
„Oh Mann, nie wieder werde ich soviel trinken!“ dachte sie sich, während sie ihren Nacken rieb. „Komm Frühstücken! Danach wird es dir besser gehen.“ meinte Dario.

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Beim Frühstück wurde über den Abend nicht mehr geredet, vielmehr wurde die nächste Woche geplant. Tom hatte mit seinem Studium ja schon begonnen und Miri hatte noch ein Jahr zeit. Sie sollte sich erstmal an die Menschenwelt gewönnen und herauszufinden, wie sie sich ihre Zukunft vorstellte. Sie braute nicht studieren, keiner verlangte es von ihr. Doch sie wollte es, da sie nur darin eine Möglichkeit sah, mit Tom mitgehen zu dürfen. Die Angst vor Menschen war ihr genommen. Doch nun war das nächste Problem. Was sollte sie nun machen? Miri hatte keinen Plan.
Auch für Fay und Dario standen einige Veränderungen an. Sie hatten sich ja vorgenommen, ebenfalls nach Bergen zu ziehen. Doch die Wohnungssuche stellte sich schwieriger heraus als gedacht. Auch Fay Eltern mussten noch eingeweiht werden. Etwas was Fay wieder Überwindung kosten würde.

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„Ich geh jetzt erstmal Duschen und dann hole ich was zu Mittag. Dario willst du dann mitkommen?“ fragte Tom und Dario meinte; „Klar warum nicht. Aber zuerst gehe ich mit Fay etwas nach draußen.“

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Und so machten sie einen kleinen Spaziergang. Die Straßen waren Menschen leer, was am Sonntag Vormittag auch kein Wunder war. Um diese Uhrzeit schliefen die meisten Studenten noch oder waren mit kochen beschäftigt. Die frische Luft tat Fay wirklich gut und so allmählich wurden ihre Kopfschmerzen geringer. Sie sah sich um und so langsam konnte sie sich mit den Gedanken für eine Weile in der Studentenstadt zu wohnen richtig anfreunden.

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Kurz nach zwölf hatten Tom und Dario die Imbissbude erreicht. Sie schauten sich das Menüangebot an, obwohl man bei Fast Food kaum von einem Menü sprechen konnte.
Nachdem sie besprochen hatten, was sie nahmen, bestellte Tom die Gerichte.
„Zwei Cheeseburger doppelt Käse und ohne Zwiebel, vier Mal Pommes sowie Cola und zwei Big-Mac mit allem.“ „Ok schon in Arbeit wird aber ein Weilchen dauern, dafür ist es dann aber sehr frisch.“ meinte die Verkäuferin.

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Tom sah ein bekanntes Gesicht. „Hey Billy, was machst du dann hier?“ begrüßte er seinen alten Kumpel und setzte sich zu ihm. „Dasselbe könnte ich dich fragen.“ erwiderte dieser und in diesem Moment kam Elli um die Ecke, sah Tom und staunte nicht schlecht. „Tommy! Hey …, was für eine Überraschung. Mensch ich dachte du lebst bei deinem Vater am Ende der Welt.“
„Naja hab ich auch, doch mein Studium hat begonnen und so bin ich hier. Und ihr? Vertreibt ihr euch das Wochenende?“ wollte Tom wissen und Bill erwiderte; „Naja so ungefähr, aber Morgen ist wieder Uni angesagt.“ „Was ihr studiert?“ haute Tom raus und hätte es seine Kumpels nicht zugetraut, da sie die Schule regelrecht gehasst haben. „Hättest jetzt nicht gedacht, oder?“ erwiderte Bill grinsend. Tom erblickte über Bills Schulter jemandem, über den er sich riesig freute.

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Er sprang auf und rief schon vom weitem; „Rocky du altes Haus!“ und dieser erwiderte voller Begeisterung; „Tommy? Nein …, das gibst doch nicht. Hey Alter, was machst du denn hier?“
„Tja da staunst du, was?“ meinte Tom und Rocky staunte wirklich. „Ich dachte schon du lebst gar nichts mehr oder man hat dich eingesperrt. Hey Alter, man du warst auf einmal verschwunden, ohne ein Wort zu sagen. Das werde ich dir nie verzeihen. Deine Tante erzählte uns du lebst jetzt bei deinem Vater, was ist passiert?“

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„Ach das ist eine längere Geschichte und die erzähle ich dir ein anderes Mal.“ erklärte Tom und die alten Freunde begrüßten sich noch einmal mit einer festen Umarmung.

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Sie setzten sich zusammen an einem Tisch und die Hälfte, der alten Klicke, war wieder zusammen. Sie hatten sich nun viel zu erzählen und so wie Elli eben war, konnte sie nichts für sich behalten. Somit musste sie natürlich Tom, Rockys peinlichen Auftritt vom Vortag berichten. „Stell dir mal vor Tommy, unser Macho hier, hat gestern seine erste richtige Abfuhr erhalten.“ Elli du alte Labertasche, wehe ich warne dich!“ ermahnte Rocky sie, denn das wäre ihm vor seinem besten Kumpel nun wirklich peinlich. Tom schmunzelte; „Los erzähle!“ forderte er Elli auf.

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Und das tat Elli auch voller Begeisterung. Rocky machte ein sehr böses Gesicht.
Sie berichtete alles ganz genau und konnte sich endlich Mal an Rocky rächen. Denn er war auch nicht gerade der Schweigsame und haute Elli auch oft in die Pfanne.
Sie erzählte das Rocky mit seinem Machogehabe bei diesem Mädchen nicht ankam und fuhr fort; „Stell dir vor, als sie sein blödes Gehabe satthatte, da nahm sie das nächste Glas, was sie greifen konnte, und schüttete es unsern kleinen hier voll ins Gesicht. Du hättest ihn da sehen müssen, völlig schockiert und überrumpelt. Wir taten erst so, als hätten wir es nicht mitbekommen, naja eigentlich haben wir uns umgedreht, damit er unser Lachen nicht sehen konnte.“ „Du kleines Biest!“ warf Rocky ein, doch Elli lachte bloß und erzählte weiter.
„Er wollte sich das natürlich nicht gefallen lassen, doch die Kleine hat es wirklich in sich und stieß ihm mit so einer Wucht von sich, das unser angeblicher starker Rocky echt mühe hatte auf den Beinen zu bleiben.“ „Sie hatte ja auch unheimliche Kraft, macht so Kampfsportarten wie Karate und Tea Kwon Do.“ verteidigte sich Rocky und hätte Elli am liebsten den Hals umgedreht. „Hey Tommy, vielleicht kennst du sie ja? Sie war mit ihrer Freundin da und die wohnt doch auch in Torin. Ich glaube sie heißt Faa oder Fei naja so ähnlich hatte man sie gerufen.“

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Tom wurde nun sehr neugierig und sagte; „Ein Mädchen mit blondem und Eines mit schwarzem Haar?“ „Ja genau.“ meinte Elli. „Fay und Miri?“ fügte Tom hinzu. „Fay…, ja so haben sie alle genant, und wie ihre Freundin heißt, keine Ahnung. Aber sie wusste doch tatsächlich nicht, wo sie war und fragte mich, ob sie in Bergen ist. Komisch was?“ Nun wusste Tom ganz genau, dass die beiden Mädchen Fay und Miri waren, und sagte zu seinem Kumpel; „Hey …, du hast meine Flamme angebaggert?“ Rocky wurde jetzt total verlegen und erwiderte; „Mensch Alter, deine Flamme? Tut mir leid, aber woher sollte ich das wissen? Wow du hast aber auch immer ein Glück. Wenn du das Interesse verloren hast, dann sag mir bescheid.“ „Da kannst du lange drauf warten, diesmal nicht mein Kumpel.“ meinte Tom und ihm war es damit sehr ernst. Das merkte auch Rocky und sagte; „Oh die große Liebe, kann ich gut verstehen. Bis du mir jetzt böse?“ „Ach wieso denn, ist ja nichts passiert und ehrlich gesagt, bin ich ganz stolz auf mein Mädel. Wenn sie mit dir fertig geworden ist, wird sie auch mit jedem anderen fertig.“

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Rocky wusste nicht so genau, wie Tom es meinte. Sollte es jetzt eher ein Kompliment oder ne Beleidigung sein. Doch nie stand ein Mädel zwischen ihrer Freundschaft und das sollte sich auch nicht ändern. Rocky dachte darüber nicht weiter nach, doch ein bisschen neidisch war er schon auf Tom. Sie unterhielten sich noch ein wenig bis Tom hörte; „Euer Essen ist fertig!“
„So Leute ich muss los, wir werden uns ja jetzt öfters sehen. Bin froh, dass ihr hier seit, also bis dann!“ verabschiedete er sich und bezahlte das Essen.

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Auch Dario hatte sich derweil mit einem Jungen aus der Klicke gut unterhalten. Man mag es ihn zwar nicht ansehen, aber dieser Junge studierte tatsächlich Wissenschaft und so war er mit Dario auf einer gleichen Wellenlinie, was die berufliche Zukunft anging.
Auf dem Weg nach Hause erzählte Tom seinen Bruder, was er erfahren hatte, und war mächtig stolz auf seine Miri.

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Zu Hause packte Tom das Essen auf dem Tisch und Dario schaute, wie es Fay ging.
Danach nahm Tom Miri in den Arm und sagte; „Komm her du kleine Kämpferin!“
Miri schaute Tom an, der sie mit einem breiten Grinsen ansah. „Was ist?“ fragte sie und Tom erwiderte; „Ich wusste gar nicht, dass du Tae Kwon Do kannst.“ „Kann ich auch nicht, weiß nicht Mal, was das ist. Das habe ich gestern zu so einem blöden Vollidioten gesagt. Der Typ ging mir tierisch auf die Nerven. Aber woher weißt du …?“
„Tja ich habe diesen Vollidioten getroffen und er ist gar nicht so übel, wie du vielleicht denkst.“ Und Tom erzählte Miri von seiner alten Klicke.

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„Ich bin sehr Stolz auf dich!“ flüsterte Tom Miri zu und die beiden verschmolzen zu einem leidenschaftlichen Kuss.
Nachdem sie gegessen hatten, bestellte Dario ein Taxi. Tom freute sich schon auf sein Bett, um seinen Körper richtig ausstrecken zu können. Nachdem Dario und Fay fort waren, machten Tom und Miri einen erholsamen Mittagsschlaf.

Fay stieg zu Hause aus, begrüßte kurz ihre Eltern und legte sich ebenfalls schlafen. Nachdem sich Dario zu Hause umsah und keiner da war, denn Don war immer noch bei Eylin, nahm er ein langes Bad und ging auch ins Bett.



Fortsetzung folgt…:hallo:
 
Kapitel 67

Wohnungssuche!

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Nachdem Fay und Dario beschlossen hatten sich eine Wohnung in Bergen zu suchen, erzählte Fay dieses auch ihre Eltern. Maria war davon erst nicht so begeistern. Vor Kurzem dachte sie noch, dass es zwischen ihrer Tochter und Dario nicht so gut läuft und jetzt wollten sie zusammenziehen. „Überstürzt du da nicht etwas? Ich meine ihr hatten doch so was wie einen Streit. Ich weiß zwar immer noch nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber irgendetwas war doch, das willst du doch nicht leugnen? Fay ich habe ja mitbekommen, dass ihr euch wieder vertragen habt, aber seitdem ihr aus eurem Urlaub zurück seid, bis du total verändert. Ich will doch bloß nicht, dass du etwas tust, was du später bereust.“
„Ach Mama, unser Studium fängt doch bald an. Ihr habt mich zum Glück nicht abgemeldet und so brauch ich nicht noch ein halbes Jahr warten.

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Die Wohnheime in Bergen sind total voll. Das weiß ich von Tom, der sich ebenfalls mit seiner Freundin ne Wohnung genommen hat. Außerdem kann ich mich so besser auf das Studium konzentrieren. Du weißt doch selbst, wie hektisch es in einem Internat ist. Glaub mir, mit mir und Dario ist alles in Ordnung. Gut, ich mag in letzter Zeit zwar ein bisschen komisch gewesen sein, aber das war nur, weil ich mich halt auch Gedanken über meine Zukunft mache. Dass ich eine Weile Abstand zu Dario hielt, war nicht weil wir uns gestritten haben. Ich wollte nur für mich herausfinden, was ich will. Ich liebe ihn Mama, aber wir waren lange getrennt und die ganzen Erinnerungen waren ja auch weg. Ich musste Dario erst wieder kennenlernen, wie euch auch und selbst ich musste für mich herausfinden, wer ich eigentlich bin.

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Ich hatte zwar meine Erinnerungen wieder, aber trotzdem war es nicht so wie vorher.
Es ist zu viel passiert und erst jetzt, so glaube ich jedenfalls, habe ich es überwunden und kann wieder glücklich sein.“ Fay versuchte ihre momentanen Stimmungsschwankungen zu erklären. Sie hasste es, wenn sie ihre Eltern was vormachen musste und dieses lag ihr auch nicht. Sie wusste auch, dass ihre Mutter viel zu aufmerksam war, um nicht zu merken, dass sie was bedrückte. Doch Fay konnte ja beim besten Willen nicht die ganze Wahrheit sagen.

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Leon fand es gar nicht so toll, dass die drei großen ihm in Moment keine Beachtung schenkten und dieses machte er auch lautstark deutlich. Maikel nahm Leon mit auf dem Sofa, was den Kleinen auch gefiel. Maria bemerkte, dass es Fay mit der Wohnungssuche ernst war und da sie nichts mehr entgegenzusetzen hatte, meinte sie zu Maikel; „Wir können ihr doch bei der Suche helfen!“ Maikel zuckte mit den Schultern und erwiderte; „Ach Maria, ich glaube das wollen sie lieber alleine machen.“ Und Fay stimmte dieses auch gleich zu.

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„Weißt du Mama, dies ist mein erster Schritt in einer gemeinsamen Zukunft mit Dario. Unsere erste eigene Wohnung. Ich weiß ja, wie gerne du hilfst und sicherlich werden wir deine Hilfe auch noch brauchen, aber wir wollen auch so viel wie möglich alleine schaffen. Du hast mir immer erzählt, wie stolz deine Eltern auf dich waren, weil du so früh selbstständig warst und ihr alles so gut gemeistert habt. Euren Beruf, nebenbei das Studium und ihr habt mich schon gehabt. Ich möchte auch das ihr stolz auf mich seid, oder traust du mir so wenig zu?“

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Nun hatte Fay ihre Mutter an einem wunden Punkt getroffen und sie musste sich eingestehen, dass ihre Tochter recht hatte. Maria fiel es sehr schwer zu akzeptieren, das ihre Tochter erwachsen war und nachdem, was passiert war, hatte sie halt noch mehr Angst um Fay.
Maikel war da ganz anders. Er wusste das Fay schon Erwachsen genug sei, um alleine klarzukommen, und geriet deshalb so manches Mal mit Maria aneinander. Nach einigen Minuten des Schweigens sagte Maria; „Ach Fay, natürlich traue ich dir ne Menge zu und das weißt du auch. Ich bin auch jetzt schon sehr stolz auf dich, das kannst du mir glauben. Du machst schon das Richtige, aber ich bin halt immer so ängstlich. Wenn du mal selber Kinder hast, wirst du mich vielleicht besser verstehen können.“ Leon war der Meinung, dass diese Diskussion schon viel zu lange gedauert hatte. So gingen sie wieder zur Tagesordnung über.

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Am Abend war Maria sogar ganz begeistern von Fays Entscheidung. Bergen war dichte bei und sie könnte immer nach dem rechten schauen. Sie lag mit ihrem Mann auf dem Bett und sagte; „Unsere Tochter wird jetzt so einiges brauchen, sie wird sogar sehr viel brauchen. Neue Bettwäsche, Handtücher habe ich genug im Schrank, aber sie brauchen ja noch so vieles mehr.“ Maikel schaute ganz skeptisch zu Maria rüber und wusste genau, was in ihrem Kopf gerade vorging.

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„Maria! Nicht, dass du Morgen gleich losrennst und was weiß ich nicht alles kaufst. Spreche dieses bitte mit Fay vorher ab. Sonst haben sie alles doppelt und dreifach, denn so, wie ich Lucy kenne, will sie auch ihren Beitrag dazu leisten und auch Don wird sich nicht nehmen lassen, das eine oder andere zu organisieren. Das Beste wäre, ihr setzt euch alle zusammen und klärt wer was macht.“ meinte Maikel. Maria schluckte. „Ja, du hast ja recht! Weißt du noch, wie wir drei Kaffeemaschinen und vier Toaster hatten?“ Nun fingen beide an zu lachen und erinnerten sich an ihrer ersten gemeinsamen Wohnung.

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Zwei Tage später war es dann soweit. Fay und Dario trafen sich mit einer Immobilienmaklerin und diese zeigte ihnen einige Wohnungen in Bergen. Nachdem ihnen die ersten vier Wohnungen nicht so zusagten, da sie zu bewohnt waren und eher an einem Plattenbau erinnerten, hinzu kam noch das diese keinen Keller hatten, der für Dario sehr wichtig war, zeigte die Maklerin ihnen ein Haus, das ebenfalls zu mieten war.
Dieses war eher was für Lehrer, Geschäftsleute und von der Größe her, eher nichts für Studenten.

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Bei der Wohnungsbesichtigung zeigte die Maklerin zuerst die Küche mit dem angrenzenden Wohnzimmer. So wie die meisten Häuser dieser Art, war auch dieses nicht eingerichtet. Toms sein Haus war da schon ne Ausnahme, weil diese kleinen Häuser für anspruchsvolle Studenten erbaut wurden.

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Bergen war eine Studentenstadt und das schon mehr als 60 Jahre. Mit der Zeit ist diese Stadt zu einem riesigen Gewerbe angewachsen und man kann fast in allen Bereichen eine Tätigkeit finden. Da viele Studenten ja nebenbei noch jobbten, haben sich sehr viele Gewerbe in Bergen angesiedelt und nutzen die meistens günstigeren Arbeitskräfte.
Nachdem sich Fay und Dario das Erdgeschoss angesehen haben, begutachtete Dario den Keller und die Maklerin brachte Fay zur oberen Etage.

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Dort zeigte sie ihr den Wintergarten, der gerade bei Frauen immer sehr beliebt war. Fay fand das Haus sehr schön und sogar besser als das ihrer Eltern. Obwohl sie noch nicht wusste, wie hoch die Miete sein würde, konnte sie aber ahnen, dass es ihr Budget total übersteigen würde.
Doch noch fragte sie nicht nach dem Mietpreis und hörte der Maklerin bei ihrer Verkaufsstrategie zu. „Ich hoffe es stört Sie nicht, dass Sie auf einem Kindergarten blicken, wenn Sie hier aus dem Fenster schauen. Aber es sind meistens nur sehr kleine Kinder dort und ab16 Uhr hat der Kindergarten geschlossen, da später kein Bedarf mehr besteht. Einige Studenten haben schon kleine Kinder und diese Einrichtung wurde erst vor einem halben Jahr eröffnet. Ihre Nachbarn sind meistens Kommilitonen, ich hoffe das geht in Ordnung.“ „Das stört mich alles nicht, ich mag Kinder und mit Lehrer hab ich auch keine Probleme.“ erklärte Fay und sie gingen wieder nach unten.

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Nun zeigte die Maklerin ihnen noch den Garten und wies darauf hin, dass sämtliche Grünanlagen von einer Gärtnerei gepflegt werden und dieses im Mietspreis enthalten war.
Anschließend sagte sie den Mietspreis, der die stolze Summe von 1200 betrug. Als Fay dieses hörte, winkte sie schon ab. Doch Dario gefiel dieses Haus. Es hatte mehre Kellerräume. Fenster, die sich verdunkeln ließen und die Nachtbarhäuser waren eine Straßenbreite entfernt. Perfekt geeignet für einen Vampir und über Geld, machte sich Dario keine Gedanken. So fragte er Fay; „Gefällt dir die Wohnung?“ „Natürlich gefällt sie mir, aber um uns diese leisten zu können, brauchten wir beide einen gut bezahlten Vollzeitjob.
Selbst wenn wir neben dem Studium noch arbeiten gehen, würde es nicht reichen. Hinzu kommt noch, dass wir die komplette Einrichtung brauchen. Obwohl wir da ja nicht so wählerisch sein brauchen und es schon sehr günstige Sachen gibt. Aber trotzdem, es ist nicht machbar.“ erklärte Fay doch Dario entgegnete;

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„Du hast sie doch gehört, es gibt nichts anderes außer das, was wir schon gesehen haben. Mir gefällt diese Wohnung auch und ich kann sie mir leisten. Ich war nie auf Discos, Kino oder habe große Partys geschmissen. Jahrelang habe ich mein Taschengeld gespart, und schon als wir geboren wurden, hatte mein Vater für Tom und mich eine große Summe angelegt und da kam in fast 20 Jahren ganz schön was an Zinsen zusammen. Und denn noch meine Großeltern, die ich erst vor ein paar Monaten kennengelernt habe. Sie haben uns auch noch reichlich mit Divisen beschenkt, nachträglich zum Geburtstag und Weinachten für fast 20 Jahre. Sie wussten vorher nichts von uns, aber das erkläre ich dir ein anderes Mal. Ich bin sehr sparsam und für mich hat Geld keine große Bedeutung. Doch ich möchte diese Wohnung mit dir zusammen, bitte Fay!“ und Dario schaute wie ein kleiner Schuljunge der seine Mutter nach Süßigkeiten fragte.

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Obwohl Fay nicht gerade der Typ war, um sich aushalten zu lassen und sie sich vorgenommen hatte jegliche Ausgaben mit Dario zu teilen, konnte sie seinen Hundeblick nicht widerstehen.
„Und du bist sicher, dass du soviel Geld investieren möchtest?“ fragte sie noch mal nach. „Ja das bin ich! Also kann ich zusagen?“
„Na gut, wenn du willst, dann will ich auch.“ Dario freute sich wie ein kleiner Junge nahm Fay in die Arme und hätte sie am liebsten geküsst. Doch er traute sich nicht so recht, obwohl Fay diesmal nichts dagegen gehabt hätte.

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Nun verhandelte er noch mit der Maklerin und aus dem kleinen Jungen von eben wurde ein hartnäckiger Geschäftsmann. Da er die Miete gleich für ein ganzes Jahr bezahlen wollte, konnte er noch etwas den Mietspreis senken. Die Maklerin war froh, das Haus vermieten zu können.
Sie machten noch einen Termin aus, wann und wo der Vertrag unterschrieben werden sollte.

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Miri hatte derweil ganz andere Probleme. Für sie wurde es langsam Zeit herauszufinden, was sie studieren möchte, denn in gute 6 Monate wäre die Aufnahmeprüfung. Als Tom ihr die Uni zeigte, besorgte sie sich gleich sehr viel Studiumsmaterial von verschiedenen Fächern. Als sie diese zu Hause durchstöberte, bekam sie richtig Panik. Tom kam am späten Nachmittag von der Uni und fragte Miri; „Was machst du da?“ „Ich versuche hier diese Testbögen zu beantworten und habe keinen blassen Schimmer, was die Fragen zu bedeuten haben.“

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„Zeig mal her!“ meinte Tom. Obwohl er nun nicht gerade die Leuchte war, versuchte er trotzdem zu helfen. Tom war nicht dumm, sondern eher bequem und tat halt nur das Nötigste.
Miri musste zwar als Vampir auch 10 Jahre eine Schule besuchen. Besser gesagt hatte sie und ihre Schwester Privatunterricht zu Hause. Doch der Lernstoff der Vampire hatte sich von dem weltlichen sehr unterschieden. Die Grundfächer wie Mathematik, Geografie, Musik usw. waren von dem Lernstoff her gleich. Doch die Vampire hatten nun Mal eine andere Geschichte und so lernten sie hauptsächlich die Sachen, die für Vampire wichtig waren. Bei Tom war es anders, er ging auf einer weltlichen Schule und wusste dadurch so einigermaßen bescheid.

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Tom versuchte erstmal herauszufinden, für welches Fach Miri gerade lernen wollte und bemerkte, dass sie sämtliche Fragebögen zusammen geschmissen hatte.
Miri hatte echt keinen Durchblick und bekam auch noch Kopfschmerzen. Sie sah Tom an, der grinsend über die Fragebögen hing. „Was grinst du so blöd?“ meinte Miri mit einem echt bösen Blick und Tom erwiderte; „Ach Miri, du musst dich erstmal für eine Sache entscheiden. Du hast die ganzen Fragebögen durcheinandergebracht. Kein Wunder, das man jetzt nicht mehr durchblickt.“ „Das ist alles viel zu schwer für mich, so was habe ich nicht gelernt. Du hättest mir ja gleich sagen können was die hier so verlangen. Ich bin halt zu blöd, um zu studieren.“ erklärte Miri frustrierend. Doch Tom entgegnete; „Du bist nicht blöd, du musst dich halt nur für etwas entscheiden und darauf hin gezielt lernen. Finde erstmal heraus, was dir so gefällt, was du später mal tun möchtest.“ Doch Miri hatte für diesen Tag die Nase voll. Sie legte sich auf dem Sofa und versank in unzähligen Gedanken. Zum ersten Mal zweifelte sie daran, ob es richtig war, studieren zu wollen. Aber ihr Hauptinteresse war ja aus dem Tal der Vampire heraus zu kommen. Über das andere hatte sie sich noch keine größeren Gedanken gemacht.

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Am Abend erzählte Fay nun ihre Eltern, dass sie und Dario vorhaben ein Haus zu mieten.
Dass es relativ teuer sei, aber Dario mit Leichtigkeit die Miete aufbringen kann. Auch das sie noch das ganze Mobiliar brauchten, aber dieses kein Problem sei. Mit Anspannung wartete sie auf die Reaktion von ihrer Mutter. Doch zu ihrer Überraschung meinte Maria nur; „Das ist toll, ich freue mich für euch. Falls ihr irgendetwas braucht, dann sagt bescheid.“ Fay hatte es die Sprache verschlagen, dachte sie doch, dass dieses Gespräch wieder in heftige Diskussionen enden würde.

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Nachdem Dario wieder nach Hause gefahren war, machte sich Fay daran ihre persönlichen Sachen zu sortieren. Ihr Zimmer war zu einem Schlachtfeld geworden. Überall lagen Sachen herum, die sich mit den Jahren so angesammelt hatten. Dieses durcheinander fand Leon sehr toll und krabbelte durch Fays Zimmer um all die interessanten Dinge zu erforschen.

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Es lagen auch viele kleine Teile auf dem Boden, die Leon verschlucken könnte. Also beendete Fay seine Abenteuerreise und nahm ihn auf dem Arm. In diesen Moment kam Maria rein und fragte; „Liebes kann ich dir bei irgendwas helfen?“ „Mit dem Sortieren bin ich schon fast fertig. Man ich wusste gar nicht, wie viel Müll ich im Schrank habe. Drei Säcke fürs Rote Kreuz sind schon zusammen gekommen und sicherlich wird es noch einer werden.
Du könntest Krümelchen hier mitnehmen, sonst packe ich ihn noch ausversehen mit ein.“ meinte Fay scherzhaft.

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Auch Dario hatte sein Zimmer durchstöbert und sein Hab und Gut was er nicht die nächsten 14 Tage braucht eingepackt. Nachdem sie ihren Mietvertrag gemeinsam unterschrieben haben und alle Formalitäten erledigt waren, erhielten sie die Hausschlüssel. Nur einen Tag später brachten sie die ersten Sachen in ihrer gemeinsamen Wohnung. Dort angekommen nahmen sie sich erstmal in die Arme und gemeinsam schlossen sie die Tür auf.

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Fay wollte gerade durch die Tür gehen, da nahm sie Dario auf den Arm und sagte; „Eins haben Menschen und Vampire gemeinsam, sie tragen ihre Liebste über die Türschwelle. Eigentlich macht man das nach der Hochzeit, doch ich tue es jetzt schon.“

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Fay lachte und Dario trug sie direkt bis ins Wohnzimmer. Alle Sorgen hatten in Moment keine Bedeutung. Sie dachten weder an die Prophezeiung noch daran, dass sie unterschiedlicher Abstammung waren. Das, was nur zählte, war ihre Liebe und die gemeinsame Zukunft. Auch wenn es noch nicht so wie früher war und Fay mühe hatte ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, dachte sie sehr positiv. Sie wollte unbedingt Darios andere Seite kennenlernen, das konnte sie aber nur, wenn sie mit ihm ganz alleine war. So hoffte sie, wenn die Wohnung eingerichtet ist und der erste Besuchsansturm ihrer Mutter vorbei war, das sie Dario dazu überreden könnte ein paar Tage als Vampir zu verbringen.

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Doch bis dahin hatten sie noch viel zu tun und so holten sie ihr erstes Hab und Gut aus dem Auto. Ein Campingtisch und zwei Stühle waren die ersten Möbel, die sie aufstellten. Danach wurde die ganze Wohnung vermessen, um zu wissen, welche Möbel sie kaufen könnten. Nachdem dieses erledigt war, zeichnete Fay schon erste Einfälle auf und Dario aß eines der mitgebrachten Brote. „Was meinst du? Sollten wir die Möbel aus einem Katalog aussuchen oder im Möbelladen kaufen?“ wollte Fay wissen und Dario antwortete mit vollgestopften Wangen; „Das ist egal, aber es sollte schon etwas Vernünftiges sein, nicht so etwas, was beim Hingucken schon auseinanderfällt. Wenn wir schon neue Möbel kaufen müssen, dann sollten es gleich welche sein die ein paar Jahre halten. Falls wir hier wieder ausziehen, können wir sie ja mitnehmen.“ „Ja, da hast du eigentlich recht, sonst fangen wir nach dem Studium wieder an alles neu zu kaufen.“

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Nun war schon wieder eine Woche rum und Miri wollte dieses Wochenende zu Don da sie wusste das Fay auch da sein würde. Miri hatte in Fay eine sehr gute Freundin gefunden und sie war auch die einzige Person, die Miri etwas Persönliches anvertrauen wollte. Über einige Sachen wollte sie halt mit Tom nicht reden und wie jede Frau, brauchte Miri ein weibliches Wesen des Vertrauens. Doch das, was Miri von Fay wissen wollte, konnte Fay ihr auch nicht sagen. Ihr fehlte diesbezüglich auch noch die Erfahrung.
Beim Abendessen quälte Miri wieder ihr anderes Problem. Miriam war sehr spontan und direkt, wenn sie was auf dem Herzen hatte. So sagte sie ganz offen; „Studieren das ist nichts für mich. Das würde ich eh nicht packen. Eigentlich wollte ich nur aus diesem langweiligen Tal heraus und wusste nicht einmal, was so ein Studium bedeutet.“ Alle schauten sie erschrocken an. Besonders Tom bekam Herzklopfen und fühlte sich auf einmal ganz mies.
Zum ersten Mal zweifelte er daran, das richtige getan zu haben. Seine Gedanken überschlugen sich und irgendwie kam er sich überrumpelt vor. „Sollte ich mit dem, was ich fühle, so falsch liegen? Vielleicht hat sie mich bloß benutzt? Aber ich spüre doch ihre Liebe, oder doch nicht? Vielleicht möchte ich sie nur spüren, weil ich sie liebe und nur das sehe, was ich sehen will.“

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Tom war völlig durcheinander, aber er war auch ein Typ, der kein Blatt vor dem Mund nahm und so fragte er Miri gleich; „Wie meinst du das, du wolltest nur aus dem Tal heraus?“ Toms Blick verfinsterte sich. Jetzt begriff Miri erst, was sie mit ihrer Aussage angerichtet hatte und Tom sie völlig falsch verstand. „Tom, da verstehst du mich jetzt falsch. Ja ich wollte schon immer aus diesem Tal weg, aber glaub mir ich bin nicht deshalb mit dir mitgegangen. Als du mir erzählt hast, dass du bald studieren wirst, da habe ich halt Angst bekommen, dass ich dich sehr lange nicht sehen würde und ich wusste genau, dass meine Mutter mich nicht so ohne Weiteres weggelassen hätte. Also dachte ich, dass ich auch studieren könnte und so immer in deiner Nähe wäre. Aber als ich bemerkt hatte, was für ein Wissen dazu nötig ist, habe ich halt beschlossen nicht zu studieren. Tom ich wollte es, aber ich schaff das einfach nicht!“ Miri standen die Tränen in den Augen, denn jetzt füllte sie sich ganz mies. Sie verstand nicht, warum die Menschen sich soviel Wissen aneignen, vergas dabei aber, dass diese halt nur eine begrenzte Zeit auf der Erde weilten und sie deshalb halt alles sehr viel schneller machten als die Vampire es taten.

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Tom war sehr erleichtern und Fay ergriff gleich das Wort; „Keine Sorge Miri! Wir finden schon etwas das dir zusagen wird und mit einem gutes System, ist lernen ein Kinderspiel, wirst sehen. Du hast ja noch ein paar Monate Zeit und ich werde dir helfen wann immer ich kann. Aber zuerst brauchen wir eure Hilfe. Am Mittwochnachmittag kommen die ersten Möbel und zwar die Küche und das Schlafzimmer. Um etwas Geld zu sparen, wollen wir die Möbel selber aufstellen und brauchen da Männer mit handwerklicher Begabung.“ Sie schaute dabei Tom an, der auch sofort zusagte. Fay hatte sofort bemerkt, wie Miris aussage Tom total verunsichert hatte. So redete sie nur noch von der Wohnung und lenkte die beiden von ihren Gedanken ab. Dieses Thema sollten die beiden unter sich klären.

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Fay blieb diese Nacht bei Dario. Beide lagen auf dem Bett und schauten sich einen lustigen Film an. Fay lachte über diesen herzhaft und Dario war schon in seinen Gedanken ein paar Tage weiter. Denn sofern das Schlafzimmer und die Küche in ihrer Wohnung aufgestellt waren, wollte sie auch gleich einziehen. Dario spürte noch immer, das Fay innerlich noch zweifelt hatte, was ihre Beziehung anging. Doch er hoffe, wenn sie erstmal zusammenwohnten, sie auch wieder richtig zueinanderfinden würden. Er wusste aber noch nicht, was Fay vorhatte, um diesen Zweifel los zu werden.

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Fay war schon eingeschlafen und Dario legte sich etwas später zu ihr. Er sah ihr beim Schlafen zu. Dabei fiel ihm auf, das sie sehr unruhig wirkte und sich immer hin und her wälzte. Er nahm sie in den Arm und sie wurde ruhiger, doch das hielt nicht lange an. Nach dem Dario versucht hatte sie aus einem Traum zu reißen, wachte sie auch ruckartig auf und ihr ganzer Körper zitterte. „Was ist los?“ fragte sie erschrocken und Dario meinte; „Du hattest schlecht geträumt.“ ganz benebelt kletterte sie aus dem Bett. „Ich habe großen Durst.“
„Warte ich hole dir etwas zu trinken!“ doch Fay meinte; „Nicht nötig, muss eh auf die Toilette.“
Als sie zurückkam, bemerkte sie, dass Dario noch seine Sachen anhatte. „Sage mal hast du noch gar nicht geschlafen?“ „Ich wache über deinen Schlaf.“ erwiderte Dario grinsend und Fay meinte nur; „Du Spinner, ich hatte doch bloß einen blöden Traum.“ Sie grabbelte wieder unter der Decke und schlief weiter. Auch Dario sind dann bald die Augen zu gefallen.
Seitdem Fay von ihrer Aura wusste und was Dario war, träumte sie jede Nacht wirres Zeug.
Doch sie schenke diese keine Bedeutung. Sie träumte gerade in den letzten zwei Jahren sehr viel, was sie sich nicht erklären konnte. Meistens waren die unheimlichen Bilder in ihrem Kopf, am Morgen wieder verschwunden.

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Am nächsten Morgen durchstöberten Fay und Miri einige Kataloge und suchten nach einer schönen Wohnzimmereinrichtung. Doch auf einmal schoss Fay ein furchtbarer Gedanke durch den Kopf. Sie erinnerte sich an Bruchteile ihres Traumes und vor ihr erschien ein Bild von einem Mann, dessen Erscheinung sehr grausam war. Fay starte ins Leere zumindest sah es für Miri so aus. Doch sie versuchte denn Mann aus ihrem Traum besser zu erkennen und nach einer Weile, merkte sie, dass dieser ein Vampir war. Sie schüttelte ein paar Mal ihren Kopf und wollte das die Bilder, die sie sah, verschwanden. Aber das taten sie nicht. Sie glaubte sogar noch Meeresrauschen zu hören und einen leichten Hauch von Seeluft zu riechen. „Fay, was ist mit dir?“ fragte Miri, doch Fay reagierte nicht. Miri versuchte es noch einmal und mit sehr lauter Stimme rief sie; „Hallo Fay, was ist los?“ Doch Fay saß nur wie eine Wachsfigur da, ohne sichtliche Bewegung.

Fortsetzung folgt….:hallo:
 
Kapitel 68

Das eigene Heim!


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Nachdem Fay zur Realität zurückgekehrt war, wusste sie in ersten Moment gar nicht, wo sie war. Sie legte den Katalog auf dem Tisch, stand auf und ging ein paar Schritte durch die Küche. Miri schaute Fay noch immer ganz verdutzt an und fragte; „Was hast du denn? Du sahst eben ganz merkwürdig aus, als wärest du erstarrt und du hasst gar nichts gehört.“
Fay schaute wiederum Miri an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Bilder die Fay sah, kamen ihr sehr Real vor und doch stammten sie aus einem Traum, wie so oft in letzter Zeit, doch dessen Bedeutung sie nicht erkannte.

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„Ach ich hatte diese Nacht nur so einen blöden Traum und eben sah ich halt noch mal die Bilder.“ erklärte Fay ihre kurze Abwesenheit. „Das muss aber ein schlimmer Traum gewesen sein. Möchtest du drüber reden?“ „Ach nö, war ja bloß ein blöder Traum.“ antwortete Fay etwas lässig. Sie wollte einfach diese Träume vergessen. Nicht an Vampire und an der Prophezeiung denken, sondern einfach so normal wie möglich weiterleben. Doch Miri spürte irgendwie, das mehr dahinter steckte. Aber Fay war ein Mensch und Menschen konnte Miriam noch nicht so gut einschätzen, um sich ein Urteil erlauben zu können.

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Nachdem Fay sich wieder gefangen hatte, setzte sie sich und suchte in einem der Kataloge weiter nach einer passenden Wohnzimmereinrichtung. Miri wunderte sich sehr über Fay. Noch nie hatte sie jemanden gesehen, der in seinen Gedanken so vertieft verharrte. Sie war sich nicht sicher, ob sie davon jemandem erzählen sollte. Doch Fay sagte ja selbst, dass es nur ein Traum war.
Don kam in die Küche und fragte; „Na Mädels, wie sieht es aus! Lust auf ein zweites Frühstück?“ „Nein danke! Aber einen Kaffee trinken wir mit dir mit.“ antworteten beide.

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Don genoss die Wochenenden mit seinen Söhnen und zukünftigen Schwiegertöchtern. Er mochte die beiden Mädels sehr und hoffte insgeheim, dass sie auch seine Schwiegertöchter werden würden. Bei Dario war er sich schon relativ sicher, wenn da die blöde Prophezeiung nicht wäre. Doch wie gesagt wusste keiner zu hundert Prozent, ob an der Sache was dran war. Tom hingegen war ein Mann, den man manchmal schon sagen musste, wo der Hase lang läuft und dafür war Miri bestens geeignet. Don erkannte das Miri viel von ihrer Mutter hatte und sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Er wünschte sich, dass er bei Lotte ein stärkeres Durchsetzungsvermögen gehabt hätte, denn wäre vielleicht vieles anders gelaufen. Doch anderseits hätte er dann Eylin nicht kennengelernt, die ihm gezeigte hatte, wie sich richtige Liebe anfühlte.
Don stand mit Lucien im engen Kontakt und wurde über jede Kleinlichkeit, die in Bezug der Prophezeiung wichtig war, informiert.

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Doch es war außergewöhnlich still in der Vampirwelt geworden und es gab sogar weniger Verbrechen der Vampire, wie es normalerweise der Fall war. Von Markus hatten ja die Gesetzeshüter der Vampire erfahren, dass sich in den Großstädten noch zahlreiche gesetzlose Vampire befanden. So wurde nach ihnen auch intensiv gesucht.
Doch außer ein paar kleineren Gruppen waren die Wachvampire nicht fündig geworden.
Auf eine Seite war es ja toll das keine größeren Verbrechen stattfanden, doch anderseits machten sie sich schon sorgen, da es so ein Gefühl war, wie die Ruhe vor dem Sturm.
Tom und Dario waren damit beschäftigt, Darios Sarg in die neue Wohnung zu bringen und Eylin war zum Grab ihrer Mutter gefahren. Da Don mit den Mädels alleine war, fragte Fay ihm; „Wir wollen noch zu Paule rüber! Haste Lust mitzukommen?“ und somit riss sie Don aus seinen Gedanken. „Naja wenn ihr beiden Hübschen so einen alten Knacker, wie mich dabei haben möchtet, komme ich gerne mit.“ erwiderte er grinsend.
So begutachteten sie den ganzen Vormittag ausgiebig Paules Möbelgeschäft.

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Am Abend hatten Ton und Miri ein langes Gespräch. Nachdem Miri noch einmal ihr Missverständnis vom Vorabend aufgeklärte hatte, schaute sie Tom in die Augen und fragte;
„Hast du Dummerchen wirklich geglaubt, das ich dich nur benutzen würde um von zu Hause weg zukommen? Ich hatte gedacht, dass du mich besser kennen würdest. Es macht mich traurig, das du mir so etwas zutraust.“ „Ach Liebes, ich habe dir so etwas nicht zugetraut und ich spüre doch deine Liebe. Du hast nur manchmal eine komische Art dich auszudrücken.“
„Tja liegt wohl in der Familie. Apropos Familie. Meine Mutter, du kennst sie ja, erkundigt sich fast täglich nach unserem befinden. Dabei erzählte sie mir, dass ihr Pipi jetzt tierisch auf die Nerven geht. Ich hätte Pipi gar nicht zugetraut, das sie auch mal aufmüpfig sein kann. Sie tut mir sehr leid. Vielleicht kann ich Kassandra überreden, das Pipi uns mal besuchen kommt. Was hältst du davon?“ „Wäre für Pipi bestimmt toll. Sie ist jetzt das einzige Mädel im Tal und würde deinen Vorschlag bestimmt sehr begrüßen.“ Tom kam die Idee sogar sehr gelegen. Miri wusste oft nicht so recht, was sie anfangen sollte und klammerte sich dadurch regelrecht an Fay. Er befürchtete, wenn Fay und Dario erstmal in Bergen wohnten, dann wäre Miriam mehr dort als zu Hause. Sicherlich hätte er nichts dagegen, doch es reichte ja schon das Dario Fay fast nicht von der Seite wich. „Ach so da ist noch etwas.“ holte Miri Tom aus seinen Gedanken. Meine Mutter möchte auf dem Vampirball unsere Verlobung ankündigen. Obwohl ich da gar nicht hin wollte, denke ich, aber dass ich es ihr schuldig bin. Was die Verlobung angeht, hm …, ich weiß ja nicht, wie du darüber denkst. Aber ich für meinen Teil würde mich sehr darüber freuen. Und, was hältst du davon?“ Tom brauchte dafür keine Worte sondern zeigte Miri, was er davon hielt, indem er sie leidenschaftlich küsste.

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Kuschelt lagen sie nebeneinander und plauderten über dies und das. Miri konnte es gar nicht mehr erwarten zurück in Bergen zu sein, war sie nun bereit den nächsten Schritt in ihrer Beziehung zu gehen.
Als sie sich zwei Tage später sowieso verwandeln mussten, um etwas Blut zu trinken, fand Miri den Zeitpunkt genau richtig, um zu erfahren, wie es ist, wenn sich zwei Körper vereinen.
Ein bisschen Angst hatte sie schon davor, doch Tom war in der Sache sehr erfahren und konnte ihr diese Angst schnell nehmen. So bescherte er Miri eine wundervolle Nacht und auch für Tom war es eine ganz neue Erfahrung mit einer Vampirfrau zu schlafen. Kurz vorm Sonnenaufgang nahmen sie dann wieder das Elixier und Tom hatte echt mühe bei den Vorlesungen an der Uni nicht einzuschlafen.

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Eine Woche später verbrachten Dario und Fay ihre erste Nacht in ihrem Heim.
Ihre Wohnungseinrichtung stand und das war ein ganz schönes Stück Arbeit. Doch sie hatten reichlich Hilfe, und obwohl das Haus ja relativ groß war, empfand man das gar nicht so. Teilweise standen sich die Helfer gegenseitig im Wege und überall waren riesige Kartons.
Don, Eylin, Maria und Maikel sowie Tom und Miri halfen den beiden. Lucy und Max passten derweil auf Leon auf und wollten die beiden dann später besuchen. Unterdessen sich die Männer heftige Diskussionen lieferten, wie man Schränke nun am besten aufbaute, sortierten die Frauen schon die Sachen in die aufgebauten Schränke. Nach ein paar Tagen war dann alles fertig und die Wohnung konnte sich wirklich sehen lassen.
Doch irgendwie fühlte sich Fay angespannt. Sie wusste, dass sie Dario wieder näher kommen muss und sie wollte es auch. Aber sie führte noch einen innerlichen Kampf gegen das, was sie möchte und dem, was sie für vernünftig hielt.

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Sehr lange verbrachte sie im Badezimmer und dachte über ihre Zukunft nach. Sie wusste, dass Dario sie über alles liebte, aber würde er ewig warten? Sie vertraute auf ihren Plan, Dario überreden zu können, ein paar Tage als Vampir zu verbringen. Sie hoffte das sie so ihre Hemmungen, die sie noch hatte, überwinden zu können.

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Sie legte sich ins Bett und tat erst so, als wenn sie schlief, doch als Dario ins Bett gehen wollte, war Fay wirklich schon eingeschlafen. Lächelt schaute er sie einen Moment an und dann legte er sich zu ihr.

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Vorsichtig nahm er sie in den Arm, genoss ihre Nähe, ihren Geruch, ihre geschmeidige Haut und hoffte, dass er dieses nie hergeben müsste. Fay wurde kurz wach, als sie Dario spürte. Sie schaute ihn an, doch er sagte ganz leise; „Schlaf weiter Liebes!“ und das dauerte auch nicht lange, bis beide fest schliefen, da die letzten Tage sehr anstrengend waren.

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Fay wusste von Dario, dass es ihm sehr schwer fiel und er es hasste, ein Vampir zu sein. Doch sie war davon fest überzeugt, dass sie nur so wieder zu ihm finden konnte. So fragte sie ihn am nächsten Morgen beim Frühstück;
„Dario! Hm …, ich, naja ich habe da so eine Idee. Du weißt, dass ich dich liebe, auch wenn es in Moment nicht so rüberkommt. Aber es ist nicht so leicht für mich und ich kenne zu wenig dein anderes Ich. Ich weiß auch, dass du kein Vampir sein möchtest, aber du bist nun mal einer. Könntest du dich für mich verwandeln? So könnte ich vielleicht meinen inneren Zweifel überwinden. Die Wohnung ist ja nun fertig und Lucy kommt heute Nachmittag. Danach werden wir für eine Weile unsere Ruhe haben und es wird keine kommen. Zumindest meine Eltern nicht und bei Miri und Tom ist das ja egal.“

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„Bist du dir sicher, dass du das auch wirklich willst? Was ist, wenn du dich dann noch mehr von mir entfernst. Fay ich habe große Angst davor dich zu verlieren, deshalb wollte ich das du mich nie wieder so sehen musst. Das neue Elixier von meinem Vater wirkt wunderbar, sogar länger als er dachte und das Beste ist noch, das ich keinen Durst verspüre, keinem Durst nach Blut.
Ich habe noch nie Blut getrunken, doch wenn ich eine Weile auf das Elixier verzichte, dann steigt auch mein Durst und ich habe mühe diesen Drang unter Kontrolle zu halten.“ erklärte Dario.

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Dario ich muss deine andere Seite kennenlernen, sonst habe ich das Gefühl ich schaue nur durch eine Fassade. Dario …, du bist nun einmal ein Vampir und genau diesen Vampir möchte ich besser kennenlernen. Wenn du aber merkst, dass es zu viel für dich wird und dein Durst so wie du es nennst steigt, dann warte bitte mir zuliebe nicht und nehme gleich das Elixier.“
Dario nickte. In seinen Gedanken stellte er sich schon die unmöglichsten Szenen zusammen. Doch dann erkannte er; „Wie soll Fay akzeptieren können, was ich bin, wenn ich es nicht mal selber kann. Sie hat recht. Ich kann vor meiner Herkunft nicht davon laufen. Keine Elixier würde es mir je ermöglichen.“

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Am Nachmittag kam wie versprochen Lucy und bestaunte die Wohnung der beiden. Überall standen frische Blumen, die sie zur Einweihung erhalten hatten. Nachdem Lucy ein Weilchen mir Dario redete und ihn fragte, wie es Fay jetzt so ging, kamen auch Miri und Tom.
Fay hatte am Vormittag die Kindergärtnerin kennengelernt und sie gleich eingeladen. Auch sie ist gekommen. Doch Fay war noch an der Uni um einige Unterlagen abzugeben. Miri verstand sich auf Anhieb mit der Kindergärtnerin, die Doris Riss hieß. Doris erzählte viel von ihrer Arbeit mit den kleinen Kindern und Miri hörte interessant zu. Kleine Kinder kannte sie so gar nicht. Lucys kleine Lea war das einzige Kleinkind das Miri kannte. Dario war der letzte geborene Vampir. Da Miri und ihre Schwester ja die jüngsten im Tal der Vampire waren, hatte Miri nie die Gelegenheit gehabt, Vampirkinder kennenzulernen.

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Doris hatte aus dem Gespräch was geführt wurde heraushören können, das Miriam noch nicht wusste, was sie mal werden wollte. Doris erging es da nicht viel anders.
„Das kenne ich.“ ergriff Doris das Wort. „Ich wollte auch nie studieren. Das war eher ein Wunschdenken meiner Eltern. So hatte ich ihnen zuliebe sogar ein Studium angefangen. Doch schon nach einem Semester war ich mir sicher, das es nichts bringen würde. So brach ich mein Studium ab und machte eine Ausbildung zur Kindergärtnerin.“ „Man braucht gar nicht studieren, sondern kann auch anderwärtig einen Beruf erlernen?“ fragte Miri etwas verwundert. Doris schaute etwas irritiert über diese Frage. Tom, Dario und auch Lucy schauten Doris an. Was eine Ausbildung ist, sollte jeder in Miris alter wissen. Es gab so viele Dinge die Miri in ihrem kleinem Tal nicht gelernt hatte. Dinge die für Tom selbstverständlich waren. Nun begriff er, wie schwer es für Miri sein musste, sich in der Menschenwelt einzuleben. Doris holte ihn wieder aus seinen Gedanken. Sie schaute Miriam an und meinte; „Hier in Bergen können Sie fast jeden Beruf erlernen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Ihnen so liegt, dann machen Sie doch einige Praktikums. Praktikanten werden gerne genommen. Allerdings verdienen Sie dann noch nicht, aber um ins Berufsleben so ein bisschen reinzuschnuppern, ist es eine gute Lösung. Übrigens bieten wir auch einen Praktikumsplatz an. Falls es Sie interessieren sollte, dann kommen Sie einfach mal rüber.“

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„Hört sich gut an. Ich werde mir es überlegen.“ erwiderte Miri. „Mögen Sie Kinder?“ bekam nun Tom die Frage gestellte. Darüber hatte sich Tom noch nie Gedanken gemacht. Alle Blicke waren nun auf ihn gerichtet. Er wusste nicht so recht, wie er antworten sollte. Er dachte an Lea und sagte; „Ja ich mag Kinder.“
Lucy hatte Tom in letzter Zeit nicht viel gesehen und sie merkte, dass aus ihrem großen Jungen ein Mann geworden war. Die Zeiten als Tom kaum zu bändigen war und jegliche Anweisung missachtete, hatte sie schon vergessen und auch die Vorwürfe, die sie sich selbst gemacht hatte, an seiner Erziehung versagt zu haben. Sie wusste, dass sie sich über Tom nun keine Sorgen mehr machen musste und er seinen Weg gehen würde. Nun hoffte sie, dass auch Dario und Fay glücklich werden und dass die Prophezeiung nur eine Sage aus ganz vergangenen Tagen war.

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Etwas zur selben Zeit auf der Insel des Grauens, hatte Larius besuch von einem schwarzen Engel.
„Haste alles vorbereitet? Es wird endlich Zeit, das ich diese Hölle hier verlassen kann. Fast viertausend Jahre war das mein Gefängnis und mir durstet es sehr nach Rache.
Damit Garius seine Aufgabe auch gewachsen ist, muss er sich an die Welt da draußen noch gewöhnen. Schau ihn dir doch Mal an, der führt sich auf wie ein kleiner Junge und nicht wie ein Kämpfer. Er muss etwas Aura von anderen Vampiren aufnehmen, damit er merkt, dass ich nicht der Einzige bin, der auf Rache aus ist. Er hasst mich, so wie ich meinen Vater hasse. Aber das ist auch gut so, denn nur so wird er meinen Plan durchsetzen können und dieses Mädchen erobern, verwandeln oder töten. Es ist egal, Hauptsache sie verschwindet und nimmt den anderen dadurch die Kraft. Also wann werden wir geholt?“

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„Du weißt, dass es nicht einfach ist und du bei den anderen so etwas wie ein Mythos bist.
Keiner weiß, dass du wirklich existierst und selbst dein Vater hält dich für tot.
Unsere einzige Verbindung zu den anderen Vampiren, die dir zur Seite stehen, ist eine alte Seherin. Dieses alte Menschenweib kann uns verstehen und gibt die Anweisung an die anderen weiter. Wir haben oft versucht uns bemerkbar zu machen, und da deine Anhänger sehr viel Böses in sich haben, sollte es auch möglich sein. Doch es gelang uns nicht, obwohl wir sie etwas steuern konnten, merkten sie aber nicht unsere Anwesenheit. Also haben wir diese Seherin gefunden und konnten sie auf unsere Seite ziehen. Da sie auch die anderen Engel spüren kann, wissen wir genau, wann sich welche in der Nähe aufhalten. Denn deine Anhänger dürfen nur über deinen Plan reden, wenn die Alte anwesend ist.

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In vier Wochen werdet ihr geholt und ich hoffe es kommt nichts dazwischen. Überall sind Wachvampire unterwegs und jeder der Reisen will wird gründlich untersucht. Wir haben einen deiner Männer beim Militär eingeschleust, der brav schon jahrelang dort seinen Dienst macht. In vier Wochen sind sie mit einem Flugzeugträger nicht all zu Weit von der Insel entfernt. Ihr werdet von einem Helikopter abgeholt und müsst euch dann in einem der Rettungsbote verstecken. Dort liegen lichtundurchlässige Säcke. Die müsst ihr euch überziehen und einen Tag lang in diesem Boot ausharren. Wenn ihr dann ein Zeichen bekommt, springt ihr ins Wasser und schwimmt zum Ufer. Ein Licht wird euch den Weg zeigen, wo man euch erwartet. Das ist die einzige Möglichkeit wie ihr unbemerkt das Festland erreichen könnt. Danach müsst ihr eine recht unangenehm reichende Kutte anziehen. Die ist notwendig, damit man eure Aura nicht spüren kann. Denn du weißt ja selbst, wie starke deine Aura ist. Wenn sie euch entdecken oder bloß spüren, können wir unseren Plan vergessen.
Danach werdet ihr ins Versteck gebracht und könnt dann euren Untergebenen Anweisung erteilen.“ erklärte der schwarze Engel.

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„Und du bist sicher, dass niemand etwas ahnt? Warum weiß mein Vater überhaupt schon von dem Mädchen? Wieso ist sie überhaupt noch ein Mensch? Wenn sie die Auserwählte ist und dieser Junge da, sie schon eine Weile kennt, warum hat er sie noch nicht verwandelt. Ihr habt mir doch erzählt, dass sie ihn liebt. Also wo liegt da sein Problem? Vielleicht ist das Ganze ja eine Falle und man weiß von meiner Existenz.“ So wenig die schwarzen Engel Larius vertrauten, so wenig traute er die schwarzen Engel. Der schwarze Engel wusste, warum die Prophezeiung noch nicht erfüllt war, könnte es aber Larius nicht sagen. Da sie schon anderwärtig versucht haben Fay auf die dunkle Seite zu ziehen und bisher gescheitert waren, lag nun ihre Hoffnung in Larius. Garius konnte die schwarzen Engel nicht verstehen und spürte bloß ihre Anwesenheit. Zuviel Menschliches hatte er in sich, um ganz genau so zu sein, wie sein Vater. Schon wenn Larius seinen Sohn ansah, würde er wütend. Er hatte keinerlei Vatergefühle. Garius existierte nur aus einem Grund, nämlich Fay zu beseitigen und somit könnte sich Larius dann ganz und gar auf seinem Vater konzentrieren.
Das Quietschen der Hängematte in der Garius lag, ging Larius tierisch auf die Nerven und aus voller Kehle brüllte er seinen Sohn an; „Hör sofort mit dem scheiß Geschaukel auf!“

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Das tat Garius auch und setzte sich zu seinem Vater. Dass sie bald die Insel verlassen, hatte auch er mitbekommen und freute sich schon sehr die Welt da draußen zu sehen. Er hatte keinerlei Vorstellung wie sie aussehen Mag. Nur aus Büchern, die er aus den versunkenen Schiffen herhatte, kante er so einige Sachen und das, was er lesen konnte, gefiel ihm.
Obwohl Larius nichts für seinen Sohn empfand, hatte er ihn trotz allem Lesen, Rechnen und Schreiben gelehrt. Aber auch Larius musste die moderne Schrift erst lernen und so schwer es ihnen auch viel Gefühle zu zeigen, war er doch sehr froh darüber, dass Garius Mutter es ihm beigebracht hatte. „Wie wird die Welt da draußen sein?“ fragte Garius. Doch sein Vater meinte sofort. „Das ist egal, denn so, wie sie jetzt ist, wird es sie bald nicht mehr geben.“
Auch die schwarzen Engel konnten kaum abwarten ihre Hölle verlassen können, um sich dann wie Parasiten in menschliche Körper einzunisten.

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Zwei Tage später hatte Fay bei sämtlichen Fenstern die Rollläden runtergelassen, sodass keiner in die Wohnung schauen konnte. Dario war derweil im Keller und verwandelte sich zu einem Vampir zurück. Als er wieder hoch kam, verdeckte er sein Gesicht und es war ihn unangenehm sich so zu zeigen. Fay schaute ihn an und mit einer warmen Stimme sagte sie; „Nimm den Arm herunter!“ Fay erschrak nicht mehr vor seinen Anblick, der ja auch nicht ihr Problem war.

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Fay versuchte die Ausstrahlung von Dario die nun etwas stärker war, in sich aufzunehmen. Sie schaute Dario lange an, und obwohl sie genau wusste, dass es derselbe Dario wie am Morgen war, kam er ihr nun doch ein bisschen fremd vor. Sie glaubte, dass es für sie kein Problem war, das Dario ein Vampir sei, und schob den Grund ihrer Zweifel der Prophezeiung zu. Sie wusste nicht, wie sie sich selbst verstehen sollte. In ihrem Herz wollte sie Dario unbedingt und da war es gleich, ob er nun Mensch oder Vampir war. Doch ihr menschlicher Verstand zweifelte. Hinzu kam noch, dass sie immer an Darios angeblicher Aufgabe denken musste. Wenn sie schon ein Vampir werden sollte, dann wollte sie von Dario gebissen werden und nicht von irgendeinem anderen Vampir. Das hatte sich so in ihrem Kopf festgesetzt, dass sie manchmal glaubte, nur aus dem Grund bei ihm sein zu wollen.

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Sie hatte zwar noch dieselben Gefühle für Dario, doch das Denken war jetzt anders und sie hasste es, wenn der eigene Verstand ihre Liebe Steine in den Weg legte. Dario versuchte Fay in den Arm zu nehmen, doch seine Miene blieb erst. Er spürte wie angespannt Fay war. Sie lächelte zwar, doch Dario konnte erkennen, dass sie für Berührungen noch nicht bereit war.

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Am zweiten Abend hatte sich noch nichts geändert und Dario fragte sie; „Ergibt es überhaupt einen Sinn, was wir hier machen? Ich habe den Eindruck, dass du dich eher von mir entfernst, als das wir und näher kommen. Fay…, sag mir ganz ehrlich, was empfindest du noch für mich? Du weißt ich liebe dich über alles, doch ich möchte nicht das dir meine Nähe unangenehm ist und du nur bei mir bleibst, weil du denkst, du musst.“ Fay zuckte mit den Schultern und erwiderte traurig; „Ich weiß doch auch nicht, was mit mir los ist. Ich habe noch dieselben Gefühle für dich, doch irgendwas hindert mich, irgendwas lässt mich zweifeln an dem, was ich tun möchte. Ich will, dass du bei mir bleibst und das aus tiefstem Herzen. Dario ich habe große Angst. Irgendetwas geschieht mit mir und ich weiß nicht was. Ich dachte immer, das sei der ganze Stress, was ich in letzter Zeit hatte. Doch es muss was anderes sein, das mich verändert.“ Dario würde Fay zu gerne helfen. Doch er konnte ja nicht in sie hereinsehen. Er wusste nicht, was er noch tun sollte.
Sie redeten noch die ganze Nacht, bis es dann Zeit für Dario war, den Keller aufzusuchen.

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Am nächsten Abend bemerkte man bei Dario die ersten Schwächeerscheinungen. Seine Haut wurde immer blasser, er hatte weniger Appetit und sah matt aus. „Wie geht es dir? Du siehst nicht gut aus. Meinst du es ist nicht besser, wenn du das Elixier nimmst?“ Auch Fay ist Darios zustand aufgefallen und sie machte sich große Vorwürfe, zumal ihr die Verwandlung sowieso nicht geholfen hatte.
Doch Dario hoffte immer noch. „Mach dir keine Sorgen, mit mir ist alles in Ordnung. Aber du siehst total müde aus. Du solltest diese Nacht nicht aufbleiben und ein wenig schlafen.“ Doch Fay schüttelte mit dem Kopf. „Fay bitte, wenigstens ein paar Stunden!“ flehte Dario.

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Fay hatte die letzten drei Tage fast gar nicht schlafen können. Am Tag, wenn Dario in seinem Sarg lag, um seinen Blutdurst etwas eindämmen zu können, war Fay nur am Nachdenken. Doch das viele Denken hatte ihr auch nicht weitergeholfen. Sie gab Darios bitte nach und legte sich doch noch ins Bett. Nachdem sie eingeschlafen war, legte sich Dario zu ihr. Er bleib auf seiner Seite, wagte es nicht Fay zu berühren. Am Morgen wollte er dann das Elixier nehmen und noch mal mit seinem Vater reden. Irgendwann zwischen seinen Gedanken, schlief auch Dario ein.
Fay wurde wieder von einem Traum geweckt. Zumindest glaubte sie das es ein Traum war, obwohl er sich von den anderen deutlich unterschied. Sie hörte eine Stimme, die immer wieder ihren Namen rief. Eine Stimme, die so anders klang, das Fay sie keinem Wesen zuordnen konnte. Im tranceähnlichen Zustand zog sie sich an und folgte diese Stimme.

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Sie lief die Straße entlang, ohne auf die Umgebung zu achten. Sie hörte nur diese Stimme und folgte sie ohne sich dagegen zu wären. Als sie kurz realisierte, wo sie eigentlich war, fasste sie sich am Kopf und dachte; „Was mache ich eigentlich hier? Was bedeutet das? Ich glaube ich werde langsam verrückt. Ich sollte schnell nach Hause gehen. Die Situation hatte ich schon einmal und es ging nicht gut aus.“
Doch die Stimme, die sie vernahm, zog sie magisch an und ohne es zu wollen, folgte sie diese weiter.

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Fay war in einem kleinen Park angekommen und sah sich dort um. Sie konnte niemanden sehen und auch die Stimme war nicht mehr zu hören. So setzte sich kurz auf einer Bank und überlegt, warum sie mitten in der Nacht in einem Park war.



Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Hallo Romy!
Danke für deinen Kommi.
Da ich nicht schlafen kann, gibt es schon die nächste Fs.



Ich wünsche euch Allen ein schönes Wochenende und viel Spaß beim lesen.
Hoffe euch gefällt Fays Begegnung mit ihrem Schutzengel.

Liebe Grüße:hallo:
Ines

Kapitel 68 Teil 2

Engelgeflüster!

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Fay saß noch immer auf der Bank und schaute sich um. „Ich glaube ich werde wirklich so langsam verrückt.“ begründete sie ihren nächtlichen Ausflug. Sie wollte gerade aufstehen und nach Hause gehen, als sie plötzlich wieder diese Stimme hörte.
„Hallo Fay! Es ist schön das du da bist, denn es ist die Zeit gekommen, um dich vorzubereiten.“ Fay spürte zwar das jemand da war, konnte aber keinen sehen. So schaute sie zu der Engelsstatur, die neben der Bank stand. „Wer ist da? Ich kann dich nicht sehen.“ Fay bekam ein ganz komisches Gefühl. „Was wird dann noch alles passieren? Vampire, Aura, Prophezeiung und nun höre ich noch Stimmen, die aus dem nichts kommen.“ Fay schüttelte den Kopf, als wenn sie sagen wollte, das darf doch alles nicht wahr sein.

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„Ich bin Esaier und sitze direkt neben dir. Du hast die Gabe mich zu sehen, du musst es bloß wollen.“ hörte Fay. Sie war ganz durcheinander, aber innerlich spürte sie, dass sie sich nicht zu fürchten brauchte. „Ich verstehe nicht, wie soll ich dich sehen können? Was bist du und was willst du von mir?“
„Fay du kennst mich, ich war immer bei dir. Seit deiner Geburt wache ich über dich. Doch nun fängst du an deinen Glauben zu verlieren und du vertraust mir nicht mehr. Deshalb kannst du mich auch nicht sehen.“ Fay versuchte zu verstehen, was dies zu bedeuten hatte. „Du warst schon immer bei mir? Warum?“ „Da es meine Aufgabe ist, über dich zu wachen.“ „Bist du mein Schutzengel?“ Fay hatte immer an Schutzengel geglaubt. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse so sehr, das Fay selbst nicht mehr wusste, was sie glauben sollte.

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„Ja das bin ich!“ hörte sie Esaier sagen.
„Dann weißt du ja auch was ich alles durchgemacht habe und was mich erwartet. Ich weiß nicht was ich tun soll, was das Richtige ist. Ich habe Angst. So vieles ist passiert und so vieles kann noch passieren. Warum muss ich diejenige sein, die solch ein Schicksal erwartet. Ich weiß nicht einmal, wer ich selbst bin, wo mein Ursprung ist, wer meine richtigen Eltern sind.“
Fay hatte soviel Fragen, auf die sie keine Antwort wusste und dass ihr nun auch noch ein Engel erschien, machte die Sache nicht leichter.
„Du hast alle Antworten in dir. Du musst nur vertrauen in dich haben.“ „Aber wie soll ich das machen?“
„Traue niemals deinen Augen, denn diese können dich täuschen. Traue niemals deinen Ohren, denn das, was du hörst, kann eine Lüge sein. Traue nie deinem Geschmack, denn die süßesten Früchte könnten vergiftet sein. Höre immer auf das, was dein Herz dir sagt und vertraue auf deine Seele. Niemand vermag es dort einzudringen und dort verbirgt sich dein Wahres ich.
Konzentriere dich auf dein Herz, fühle deine Seele, dann kannst du mich sehen und wirst besser verstehen können.“

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Fay versuchte das umzusetzen, was Esaier ihr sagte. Sie konzentrierte sich, schloss die Augen und vernahm eine grenzenlose Stille. Keine Bilder zeigten sich und ihre Gedanken versanken ins unendliche. Sie fühlte sich schwerelos, als hätte sie keinen Körper mehr, der sie am Boden hielt.
Als sie die Augen wieder öffnete, hatte der Engel eine Gestalt angenommen und Fay sah zum ersten Mal, wer sie jahrelang beschützt hatte.

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Fay schaute den Engel an und konnte immer noch nicht glauben, dass das wirklich passierte.
Sie wünschte sich ihre unbefangene Kindheit zurück. Eine Zeit, wo die Welt noch in Ordnung war. Wo sie noch nicht wusste, dass sie adoptiert wurde. Wo sie von Vampire noch nichts gehört hatte und wo sie einfach nur Kind sein konnte.
Doch sie wurde erwachsen, hatte dadurch auch ein anderes Verantwortungsbewusstsein. Machte sich nun mehr Sorgen um alle die sie kannte. In ihrem Körper fanden große Veränderungen statt. Veränderungen, mit denen sie nicht umgehen konnte. Fay war die Tochter von Engeln und doch zum Teil menschlich. Die menschliche Seite in ihr konnte mit den Fähigkeiten, die sie geerbt hatte, nicht umgehen. Doch wie jeder Mensch, hat auch sie große Angst vor dem, was man nicht kennt und so verdrängte sie alles, was sie nicht verstand.
„Wie ich sehe, hast du eine deiner Fähigkeiten gefunden und kannst uns jetzt sehen.“ stellte Esaier fest.

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„Ja das kann ich, auch wenn ich immer noch nicht verstehe, wie das möglich ist und sag mir, erlebe ich das gerade wirklich oder ist das nur wieder einer meiner mysteriösen Träume?“
„Obwohl du mich siehst, zweifelst du immer noch?“
„Ja das tue ich! Hast du nicht selbst gerade gesagt, traue nie deine Augen und das, was du hörst, kann eine Lüge sein? Woher soll ich den wissen, was die Wahrheit ist? Vielleicht bist du nur ein Trugbild, was mich noch mehr verunsichert.“ Esaier wunderte sich über Fay. Obwohl er die ganzen Jahre in ihrer Nähe war, kannte er doch nicht alles an ihr. Engel können zwar helfen, doch sie sind nicht in der Lage in jemanden hineinzuschauen.

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„Ja deine Augen können dich täuschen. Aber ich dachte, dass du mich spüren kannst, dass du fühlst, wer ich bin. Fay, das was alles mit dir passiert ist, war kein Zufall, sondern die Vorbereitung auf eine große Aufgabe. Wir nahmen immer an, dass du von selbst deine Fähigkeiten erkennen wirst, doch du bist wohl menschlicher als wir dachten.“
Fay war wütend, traurig und neugierig zu gleich. Empört fragte sie Esaier;
„Was soll das heißen, ich bin menschlicher als ihr dachtet? Natürlich bin ich das, ich bin ein Mensch. Und für was werde ich vorbereitet? Was habt ihr mit mir vor? Was wird noch geschehen?“

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„Ich kann dir die Zukunft nicht voraussagen. Sie ändert sich mit jeder Minute. Es kommt immer darauf an, wie sich jemand entscheidet. Wir können nur Wege offenbaren, doch gehen müsst ihr sie schon selbst. Fay…, du bist das einzige Wesen auf der Erde, das alle Voraussetzungen hat, um solch eine Aufgabe, wie sie dir zugeteilt wurde, erfühlen zu können. Diese Fähigkeiten wurden dir in die Wiege gelegt und warum du diejenige bist, die den Vampiren helfen soll, hängst mit deiner Abstammung zusammen. Aber du bist nicht diejenige für die, die Vampire dich halten. Du bist schon eine Auserwählte, doch dein Schicksal besteht nicht darin, ein Vampir zu werden. Soviel darf ich dir sagen. Als dein Freund Dario geboren wurde, merkten wir gleich, dass dieser Vampir ganz anders war und das er der richtige wäre, um uns zu helfen.“
Fay hörte den Engel in ruhe zu. Doch als es um Dario ging, unterbrach sie Esaier sofort. „Soll das etwa heißen, dass unsere Liebe nicht echt ist? Dass wir nur Marionetten in eurem Spiel sind. Ich fasse es nicht, wie könnt ihr so mit unseren Gefühlen spielen.“ Doch Esaier ergriff wieder das Wort;
„Da verstehst du mich jetzt falsch. Wir haben zwar schon dafür gesorgt, dass ihr euch begegnet, aber verliebt hab ihr euch selbst ineinander. Wir sind zu so etwas gar nicht fähig. Die wahre Liebe lässt sich nicht beeinflussen. Man kann ihr Steine in den Weg legen, Hindernisse aufstellen, doch sie finden immer wieder zueinander.“

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Esaier merkte das Fay sehr viel erklärt werden musste. Doch seine Zeit wie er sich so zeigen konnte war sehr begrenzt. Deshalb wollte er was anderes probieren, um Fay die Antworten zu geben, die sie wissen darf. Er stand auf und reichte ihr seine Hand. „Ich möchte dir etwas zeigen, aber dazu musst du mir auch vertrauen können. Glaubst du, du kannst das?“
„Ich werde es versuchen.“ erwiderte Fay etwas unschlüssig.

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So nahm Fay Esaiers Hand, und als sie diese berührte, hatte sie ein Gefühl der Vertrautheit und ein Gefühl von Sicherheit. „Ich werde jetzt deine Hilfe brauchen, sonst funktioniert das nicht, was ich vorhabe. Fay du musst dich jetzt ganz stark konzentrieren. Vergesse alles um dich herum! Gehe ganz tief in dich hinein! Finde deine Seele und deinen Geist und vergesse für einen Moment, dass du ein Mensch bist!“ Fay versuchte seine Worte umzusetzen, was für sie gar nicht so einfach war. „Wie soll das gehen, an gar nichts denken.“ murmelte sie vor sich her.“ „Konzentriere dich auf einen Punkt!“ sagte Esaier. Fay schloss ihre Augen. Sie sah unzählige Bilder an sich vorbeiziehen, bis diese in der Dunkelheit verschwanden. Sie empfand eine unendliche Leere, als stehe sie inmitten des großen Universums. Die Welt schien nicht mehr zu atmen, es wurde still und es war dunkel.

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Dann spürte sie eine große Kraft, die sie umhüllte. Sie merkte den Boden unter ihren Füßen nicht mehr und hatte ein Gefühl der Schwerelosigkeit. Ein grelles weißes Licht umhüllte die beiden und wie von einem Leitstrahl gezogen, schwebten sie nach oben.

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Doch Fay wollte auch sehen, was da gerade passierte. So öffnete sie ihre Augen. Ganz fest umklammerte sie Esaier, um auch gar nicht runterzufallen. Wie durch einen leicht durchsichtigen Vorhang sah sie die Dächer der Stadt. Sie fühlte sich von allem befreit und das, was sie sah, war wunderschön. „Schließe wieder deine Augen, um das sehen zu können, was wir dir zeigen möchten.“ sagte Esaier und Fay folgte seine Anweisung.

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Immer höher wurden sie von dem Licht gezogen. Fay erhielt unzählige Informationen, die sie als solche aber noch nicht erkannte. Vielmehr bestaunte sie die Bilder, die ihr erschienen. Eine Welt so schön, dass man sie mit Worten nicht beschreiben kann. Doch schnell wurde Fay bewusst, dass diese Welt nicht real sein konnte. Das vielleicht jeder der glaubt im Himmelreich zu sein, nur das sieht, was er sehen möchte. Wo sich alle Träume erfühlen können, nur mithilfe der Vorstellungskraft.

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Nach einer Weile erreichten sie wieder den Boden. Fay hatte immer noch das Gefühl zu schweben. Das Licht wurde schwächer und verschwand letztendlich so schnell, wie es gekommen war.

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Fay fand in ihrem Körper nicht gleich den nötigen halt und sank einfach in sich zusammen.
Esaier nahm sie in den Arm, was ihn sehr viel Kraft kostete, da es ihm ohne Körper sehr schwerfiel, Gegenstände zu tragen. Er setzte Fay auf die Bank und beobachtete sie.

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Fay schien immer noch nicht ganz zurück zu sein. Ihr Blick starrte ins Leere und doch schien sie sehr schöne Dinge zu sehen. Esaier sah, dass sie sehr glücklich wirkte und das war Fay auch. „Ich hoffe wir konnten dir helfen, und wenn immer Fragen auftauchen, dann schaue tief in dich hinein und du wirst die Antworten finden, wann immer du sie brauchst. Lerne deine Fähigkeiten zu nutzen und hab keine Angst vordem, was kommen wird. Du bist nicht alleine, und wenn das alles überstanden ist, dann wird auch Darios größer Wunsch wahr werden.
Wir haben dir sehr viele Informationen gegeben, doch offenbart werden sie dir erst, wenn du sie brauchst. Also finde dein Glück und folge deinem Herzen. Bedaure nicht die Vergangenheit, erfreue dich an der Zukunft.“
„Ja das werde ich!“ kam ganz leise von Fay.

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Als Fay in die Realität zurückgekehrt war, hörte sie Esaier nur noch von Weitem sagen; „Und denk daran, du bist nicht alleine!“ Sie blieb noch ein Weilchen sitzen, um das zu verdauen, was sie gerade erlebt hatte. So Real, wie es ihr auch vorkam, so unrealistisch war auch das Ganze. Doch sie wusste, was zu tun war und konnte nun endlich ihrem Herzen folgen.

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Mit neuer Hoffnung und neuem Mut ging sie nach Hause. Mit dem Wissen, was in ihr steckte und der Gewissheit das diese Nacht nur ihr gehörte und niemand je erfahren würde, was sie erlebt hatte.

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Als sie wieder zu Hause war, legte sie sich zu Dario, der die ganze Zeit über fest schlief. Sie nahm seine Hand und lächelte ihn an; „Ich liebe dich!“ flüsterte sie ihm leise zu. Dario ist kurz wach geworden, sah Fay an und meinte; „Geht es dir gut?“ „Ja mein Schatz, nur ein Traum, der mich weckte.“ „Das muss aber ein schöner Traum gewesen sein. Du strahlst wie ein Engel.“ murmelte Dario im Halbschlaf. Fay sah Dario noch ein Weilchen an, dann schloss sie ihre Augen und versank in einem tiefen Schlaf.


Fortsetzung folgt … :hallo:
 
jaaaaaaaaa sie ist wunderschön * gekommt tränen in den augen *
endlich erfährt sie wer sie wirklich ist und was zu tuen ist...
und so ganz glaube ich dem Engel ja net das sie da nicht nachgeholfen habe in der Liebe ;).
aber jetzt schau sie endlich mit anderen augen in die zukunft und muss nicht mehr um ihr Leben bangen.
mach schnell weiter, und ich hoffe du kannst diese nacht besser schlafen ;)
wenn nicht :D freu ich mich auf das nächste kapitel :D
lg romy
 
Hallo Romy!
Freut mich, dass es dir gefallen hat. Das ist auch eines meiner Lieblingskapitel.
Fay weiß zwar jetzt, dass sie eine besondere Aufgabe erfüllen muss und dieses mit ihre Herkunft zutun hat, doch wer nun ihre leiblichen Eltern sind, wird ihr noch nicht offenbart.
Damit ihre Handlungen nicht beeinflusst werden, darf Fay nicht gleich die ganze Wahrheit erfahren. Sie hat zwar viele Antworten in sich, aber kann sie nicht immer gleich finden. Zu menschlich sind ihre Gedanken.
Danke für deinen lieben Kommi und du brauchst gar nicht bis zur Nacht warten, denn schon jetzt kommt das nächste Kapitel.
Viel Spaß beim lesen.
Liebe Grüße:hallo:
Ines



Kapitel 69

Leidenschaft!

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Kurz vor Sonnenaufgang ist Dario wach geworden. Drei Tage nun schon hatte er auf das Elixier verzichtet ohne das Fay ihm in irgendeiner Weise näher kam. Ganz im Gegenteil, er hatte den Eindruck, dass sie sich noch mehr von ihm entfernte, und fragte sich, ob das Ganze überhaupt einen Sinn ergab. Er wollte schon das Elixier nehmen, doch dann sah er zu Fay die friedlich schlief. Ihm fiel auf, das sie irgendwie anders wirkte, konnte sich dieses aber nicht erklären. Dario hatte von Fays nächtlichem Ausflug nichts mitbekommen und wusste somit auch nicht, was Fay erlebt hatte. Eine Nacht wollte er noch abwarten, bevor er wieder das Elixier nehmen würde. Er ließ Fay schlafen, zog die Rollläden hoch und öffnete das Fenster. Obwohl er überhaupt nicht müde war, ging er zum Keller und legte sich in seinem Sarg. So würde die Zeit bis zum Abend für ihn schneller vergehen. Er konnte auch so seinen Durst nach Blut, der so langsam stieg, ein wenig eindämmen.

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Ein leichter warmer Windzug glitt Fay übers Gesicht als würde dieser sagen, es ist Zeit aufzustehen. Die Vögel zwitscherten ihr Morgenlied und auf den Straßen hatte das hektische Leben der Menschen schon längst begonnen.
Fay setzte sich aufs Bett, streckte ihre Glieder und fühlte sich frei. Frei von den Sorgen, die sie solange zu erdrücken drohten. Frei von den Ängsten, die sie quälten und sie wusste, dass sie endlich ihrem Herzen folgen kann. Und dennoch überlegte sie kurz ob das, was sie glaubte erlebt zu haben, wirklich geschehen sei. Doch dann sah sie ihre Jacke auf dem kleinen Sofa im Schlafzimmer liegen. Diejenige, die sie in der Nacht trug und schon als sie dieses berührte, hatte sie das Gefühl als stünde Esaier direkt neben ihr. Sie setzte sich wieder hin und hielt die Jacke fest in ihren Armen.
Noch einmal ließ sie sich die Geschehnisse der letzten Nacht durch den Kopf gehen. Sie fragte sich, wie es möglich sei einen Engel zu sehen und mit ihm sich in die Lüfte zu erheben.
Fay ist zum Teil menschlich und so versucht auch sie, nach Erklärungen zu suchen. Wie so viele Menschen fällt es auch ihr schwer an manchen Dingen zu glauben, die sich nicht erklären lassen. Sie wusste zu wenig von dem, was in ihr steckte. Sie dachte daran, was Esaier ihr sagte. Dass ihre Fähigkeiten ihr in die Wiege gelegt wurden und dies mit ihrer Abstammung zu tun hatte. Nun war sie erst recht neugierig, wer ihre leiblichen Eltern sein mögen und sie versuchte, wie Esaier sagte, tief in sich rein zu schauen. Doch auf diese Frage konnte sie keine Antwort finden. Aber das war Fay in Moment auch nicht das wichtigste. Irgendwann würde sie es Wissen, daran glaubte sie. Sie sollte den Dingen freien Lauf lassen und keine Angst vor dem haben, was kommen mag. Sie wusste, dass manche Dinge nicht einfach werden, sie aber nie den Glauben verlieren darf. Fay wird noch so einiges tun, was sie nicht gleich verstehen kann. Nun wird sie erstmal ihrem Herzen folgen und dieser Tag sollte etwas ganz besonderes werden.

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Sie war so Fröhlich, dass sie singend ihre morgendlichen Tätigkeiten verrichtete. Alles an diesem Tage schien ihr viel lebendiger. Die Sonne strahlte heller, die Vögel sangen lauter und selbst die hektische Stadt kam ihr an diesen Morgen märchenhaft vor.

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Sie wollte mit Dario eine traumhafte Nacht verbringen und dazu gehörte auch ein Dinner zu zweit. Sie wusste, dass Dario sein Leibgericht Fisch war und so beschloss sie einkaufen zu gehen um frischen Fisch und was sie sonst noch so brauchte zu kaufen. Sie hing ein Schild an der Haustür, wo draufstand; „Kommen gleich wieder!“, so würde Dario bei seiner Ruhe niemand stören.

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Nicht weit von ihrer Wohnung waren kleine Geschäfte, die Fay zu Fuß erreichen konnte. Das Auto fahren musste sie erst noch lernen. Als sie ihren Führerschein machen wollte, kam die Blume des Vergessens dazwischen.

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Bei einem Fleischer jedenfalls hieß dieser Laden „Fleischerei Kühne“, bekam man auch frischen Fisch zu kaufen und Fay entschied sich für Lachs.

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Beim angrenzenden Bäcker holte sie frisches Brot und einige Leckereien. Fay summte ganz fröhlich eine Melodie vor sich her und wurde von so mancher Verkäuferin komisch angeschaut. Aber das war ihr egal, sie hätte vor Freude die ganze Welt umarmen können.

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Nun hatte sie alles, was sie brauchte, um mit Dario einen romantischen Abend verbringen zu können. Um zu Hause nicht all zu lange warten zu müssen, bis die Dunkelheit einsetzte, ließ sich Fay beim Einkaufen sehr viel Zeit. So war es schon drei Uhr nachmittags, als sie den Heimweg antrat.

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Sie putzte noch die Wohnung, nahm ein schönes Bad und bereitete anschließend das Essen zu.
Immer wieder freute sie sich auf den Abend und nur der Gedanke an Dario, verursachte ein Wohltuendes kribbeln in ihrem Bauch.

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Die Abenddämmerung hatte schon lange begonnen und die ersten Sterne erschienen am Himmel. Die Sonne war schon hinterm Horizont verschwunden und Fay hatte auch das Essen fertig. Liebevoll deckte sie den Tisch, zündete die Kerzen an und schenkte Wein ein.
„Oh jetzt muss ich mich aber beeilen, Dario ist schon im Bad. Schnell noch das Kleid anziehen und dann können wir essen.“ So rannte Fay schnell hoch ins Schlafzimmer und zog sich ein schönes Kleid an.

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Dario hörte im Flur schon romantische Musik und ein unheimlich appetitanregender Duft vernahm seine Nase. Als er in die Küche kam, bestaunte er den gedeckten Tisch und im ersten Moment überlegt er, ob er was vergessen hatte. „Hmm Geburtstag hat sie nicht, ich auch nicht. Mir fällt absolut nichts ein, was an diesem Tag sein könnte.“

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Fay kam die Treppe herunter gelaufen und sah Dario, wie er in der Küche grübeln vor sich hin starrte. „Guten Morgen Schatz!“ sagte Fay, da für Vampire eigentlich abends der morgen war. Dario drehte sich um, sah Fay und wusste nicht, was er sagen sollte. „Du siehst so toll aus! Deine Augen strahlen heute so und …“ doch weiter reden konnte er nicht, denn Fay gab Dario einen leidenschaftlichen Kuss.

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Sie begaben sich zum Tisch und fingen an zu essen. Dario konnte nicht verstehen, was Fay verändert hatte. Fay strahlte soviel positive Energie aus, wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Nichts sehnlicher hatte er sich gewünscht, als das sie wieder zu ihm fand, doch die plötzliche Wandlung in ihr, machte ihm Angst. „Schmeckt es dir nicht?“ fragte Fay, da sie bemerkte, wie ernst Dario da saß und mehr sein Essen ansah, als das er dieses zu sich nahm.

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„Nein …, ja …, ich meine es schmeckt vorzüglich! Ich, naja du bist heute so anders und das macht mir halt ein bisschen Angst.“
„Wieso? Gefällt es dir nicht, wenn ich glücklich bin?“ Fay war ein bisschen enttäuscht, doch sie wusste, dass ihr verhalten in der letzten Zeit nicht jenes war, welches in einer Beziehung sein sollte. „Doch! Ich möchte, dass du immer glücklich bist, nur verstehe ich nicht, was in dir vorgeht. Gestern warst du noch so anders, so weit weg von mir. Jegliche Bemühungen von mir, dir Näher zu kommen, scheiterten. Ich weiß jetzt nicht, ob das auch du bist, die mir gegenübersitzt.“

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„Ich verstehe dich ganz gut, Dario. Mein Verhalten muss dir ja etwas komisch vorkommen, aber ich fühle mich auch viel besser als gestern. Ich habe lange nachgedacht und in der Nacht ist mir etwas bewusst geworden. Nenn es eine Eingebung oder auch einen Traum, aber ich weiß, dass ich vor meinem Schicksal nicht davon laufen kann. Nur der Gedanke daran, dass ich was werde, was ich nicht will oder du, etwas tun musst, was du nicht willst, hatte in mir eine Kette von Ängsten und Verzweiflungen ausgelöst. Aber mir ist klar geworden, dass es ja gar nicht so kommen muss, wie wir glauben. Dass uns niemand etwas anhaben kann, solange wir uns haben. Du hast selbst gesagt, dass keiner genau weiß, was es mit der Prophezeiung auf sich hat. Dass es Geschichten aus alten Büchern sind und es viele eher für ein Märchen oder eine Sage halten. Aber selbst wenn dort doch ein Fünkchen Wahrheit drin stecken sollte, macht mir das keine Angst mehr.“ Fay versuchte Dario zu erklären, was ihre Wandlung hervorgerufen hat, ohne zu erwähnen, wer ihr erschienen war.

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Dario war zwar immer noch etwas skeptisch, wollte aber erstmal abwarten, wie es weiter ging.
Sie widmeten sich wieder dem Essen und rundeten den feinen Geschmack des Fisches mit einem Glas Wein ab.

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Nach dem Essen leerten sie den Rest der Flasche und ihre innerliche Körpertemperatur stieg. Das lag nun nicht an dem Wein, der hatte einen sehr geringen Alkoholanteil. Vielmehr war es die ganze Atmosphäre und die Anspannung, die beide umgab.

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Sie setzten sich auf dem Sofa. Dario war immer noch ein wenig skeptisch.
Er wünschte sich so sehr, Fays liebe zu fühlen und doch, fiel es ihm schwer sich ihr zu nähern. Zu groß war seine Angst, erneut zurückgewiesen zu werden und er konnte Fay in diesem Moment überhaupt nicht einschätzen. Fay sah Dario mit strahlenden Augen an und bemerkte seine Hemmungen, diese sie selbst lange genug hatte.

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Sie rutsche näher an ihm ran und er nahm sie in den Arm. Beide schauten sie sich in die Augen und erkundeten die Gedanken des Gegenübers. Sie waren angespannt, nervös und fühlten sich, als hätten sie sich gerade kennengelernt. Beide wussten, was sie tun möchten und beide zögerten in ihrer Handlung.

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Fay schloss ihre Augen. Denn immer wenn sie sich unsicher war, sollte sie auf ihre innere Stimme hören. Und sie hörte eine Stimme, doch diese kam nicht von innen sondern tauchte seitlich von ihr auf und flüsterte leise; „Du bist auf dem richtigen Weg! Genieße diese Nacht und denk nicht an Morgen. Ich lasse euch jetzt alleine, denn meine Hilfe wirst du vorerst nicht brauchen.“
„Danke, Esaier!“ flüsterte sie zurück und widmete sich voll und ganz Dario. Es folgten zahlreiche Flirtereien ihrer sei’s. Dario wusste gar nicht, wie ihm geschah.

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Aus dem Geflirte wurden leidenschaftliche Küsse. Fay gab Dario keine Chance sich zu wären.

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Sie schmusten, tobten, spielten Fangen und rannten durch das ganze Haus, bis sie im Schlafzimmer waren und Dario lachend sagte; „Jetzt hab ich dich und las dich nie wieder los.“ „Versuch es!“ gab Fay kreischend von sich und versuchte sich loszureißen. Spaßig rangen die beiden hin und her, bis sie auf dem Bett landeten.

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Nun sah sie ihren Liebsten lange an und Darios Gefühle überschlugen sich. Sein Herz pochte so dermaßen, das man denken könnte es wolle aus seinem Brustkorb springen. Sein ganzer Körper fing an zu kribbeln als würde man ihm leichte Stromschläge verpassen. Seine sonst so kalte Vampirhaut fühlte sich auf einmal ganz warm an und wäre er nicht gerade ein Vampir, würde er sich in diesen Augenblick verwandeln. Fay strich ihm sanft über die Haut und schaute ihn die ganze Zeit an. Dario versuchte zeitweise ihren Blick zu weichen, damit er nicht seinen Verstand verlor. Zu gerne würde er sich ihre Leidenschaft hingeben, doch zu groß war seine Angst, das Fay es später bereuen würde.

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Fay merkte Darios Anspannung, doch sie ließ ihn keine Zeit zum Nachdenken. Sie wusste, was sie wollte und wusste, was sie tun musste.

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Obwohl Fay keinerlei Erfahrung mit dem hatte, was sie gerade tat, verstand sie es Dario so zu bezaubern, dass er jegliche Kontrolle über sich verlor und ihr sich erbarmungslos hingab.
Die Zeit hatte an Bedeutung verloren. Ihre Umgebung nahmen sie nicht mehr wahr. „Bist du dir wirklich sicher, dass du es tun möchtest?“ fragte Dario ein letztes Mal. „Ja bin ich!“ erwiderte Fay, kurz bevor sie in einem Meer aus Leidenschaft und Liebe versanken.

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Ihre Leidenschaft zueinander hatte ihren Höhepunkt erreicht und ihre Körper verschmolzen miteinander. Dario vergaß, dass er ein Vampir war und Fay empfand ihr erstes Mal so schön, dass es ihr so unwirklich vorkam, wie das Treffen mit Esaier. Glücklicher hätte sie in diesem Moment nicht sein können. Aneinander gekuschelt verbrachten sie noch ein Weilchen, bis Fay in Darios Armen einschlief.


Für diesen Augenblick würden viele Engel ihre Unsterblichkeit hergeben und so war das auch bei Aron und Shean. Doch hätten sie es nicht getan, würde es Fay nicht geben und für viele Vampire wäre das der sichere Tod gewesen. Fay ist nicht diejenige, für die sie die Vampire halten. Doch ihre Aura sollte aber dieses vermitteln.
Die Auserwählte, die in den alten Büchern der Vampire vorkam, gab es wirklich. Sie lebte an einem einsamen Ort. Beschütz von einem heiligen Berg, den nur ein ganz bestimmter Vampir betreten könnte. Nur so war es möglich, die schwarzen Engel zu täuschen, denn von ihnen ging die größte Gefahr aus. Sie würden alles tun, um auf Erden existieren zu können. Also wurden sie mit Absicht in die Irre geführt und auch Larius, den man den lebendigen Tod nennen könnte, ahnte nicht von alle dem. Fay wird sich vor anderen Vampiren nicht mehr fürchten müssen, denn ihre Aura ist in dieser Hinsicht schwach geworden. Die schwarzen Engel glaubten, dass sie die Auserwählte sei, und haben das so Larius berichtet. Aber warum dieses so wichtig war, wird die Zukunft offenbaren.

Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
:hallo:Huhu Ines.
Heut nehm ich mir mal Zeit um wieder was zu schreiben, manchmal will man aber dann kommt ewig was dazwischen.
Habe mich letze Woche aber total über die Fortsetzung gefreut, die kam ja wie bestellt=)

Zu den letzen Kapiteln;
was hab ich bei den Szenen mit Rocky gelacht!!! Köstlich, sowohl als Miri ihn abblitzen lies als auch die mit Tom am Imbiss...
Obwohl ich mich immer noch über Toms Veränderung wundere, er ist tatsächlich erwachsen(er) geworden. Hach, ich mag ihn.
Bei Garius und Larius wird mir aber ganz anders, da kommt ja noch ganz schön was auf die Lieben zu. Obwohl ich mir vorstellen könnte, das Garius sich doch nicht so verhalten wird, wie sein Vater und die schwarzen Engel das geplant haben... Vielleicht merkt er ja, das Fay gar nicht DIE Auserwählte ist... werde gespannt weiterlesen!
Schön das Fay wieder mehr Vertrauen in sich selbst gefasst hat, hoffentlich bleibt das auch so. Ebenso schön ist es, das Fay und Dario sich dadurch wieder näher gekommen sind.
Aber sag mal, kannst du Dario nicht mal zum Friseur schicken? Versteh mich nicht falsch, bin selbst mit 'nem langhaarigen verheiratet und mag das ganz gerne, aber irgendwie finde ich das das nicht mehr so wirklich zu ihm passt, lässt ihn noch so kindlich wirken... Ich mein ja auch nicht Kahlrasur, aber so'n bisschen kürzer... vielleicht... ein Stückchen... :naja:

Wie auch immer... freue mich aufs nächste Kapital.
LG
 
Hallo Romy!
So schnell hat es diesmal nicht mit der Fs geklappt.
Doch nun will ich dich nicht länger warten lassen.
Danke für deinen Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:

Hallo Ketchup!
Rocky wird noch häufiger auftauchen und sich eines Tages fragen, ob er seinen Kumpel Tom wirklich so gut kannte, wie er annahm. Dennoch wird er helfen, ohne groß fragen zu stellen.
Larius und sein Sohn werden nun auf die Menschheit, die Larius ganz anders in Erinnerung hatte, losgelassen.
Fay wird noch so einiges erleben, was sie nicht verstehen kann. Doch die Angst andere in Gefahr zu bringen ist erstmal genommen.
Ja Dario seine Haare sind oft beim Bildermachen ein Problem gewesen. Doch er bekommt später noch ne schnucklige Männerfrisur.:D
Ich glaube in Kapitel 76 wird Miri ihm die Haare schneiden.
Danke für dein liebes Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Kapitel 70
Die Geschichte geht weiter!

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Nun war für Larius und sein Sohn die Zeit gekommen, ihre paar Habseligkeiten zusammenzupacken. Tief in einem Berg der Insel befand sich ihr Unterschlupf. Drei kleine Höhlenräume die Larius Jahrhunderte lang ausgemeißelt hatte. Kein Sonnenstrahl vermochte diese Kammern zu erreichen. Dort regierte absolute Finsternis. Garius hatte sein Kram schon zusammengepackt. Alles das, was ihm an seiner Mutter erinnerte, hütete Garius wie einen wertvollen Schatz. Auch noch so einige für ihm wichtig gewordene Dinge, die er sich eins aus den versunkenen Schiffen geholt hatte, waren sorgfältig eingepackt.
Als er die Kammer seines Vaters betrat, um auch seine Sachen an den Strand zu bringen, sah er auf einer Anrichte ein offenes altes Buch stehen und versuchte darin zu lesen. Doch diese Schrift kannte er nicht. Es war die alte Schrift der Vampire, die nur noch sehr wenige beherrschten und die eher an irgendwelche Zeichen erinnerten. Er wusste, dass sein Vater viele Geheimnisse vor ihm hatte und dieses war wohl eines davon. Zu gerne hätte er verstanden, was dort stand. So könnte er vielleicht seinem Vater einen Schritt voraus sein. Um gegen seinen Vater jemals eine Chance haben zu können, müsste Garius mit Klugheit und List handeln. Seine Kräfte würden für einen offenen Kampf nicht reichen.
Das wusste Garius auch und hoffte in der neuen Welt schneller lernen zu können, als es sein Vater vermochte. Um ihn dann, mit dem Wissen der heutigen Zeit entgegen treten zu können.

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Larius hatte derweil alles zusammengetragen, was sich so in den Jahrhunderten angesammelt hatte. So mancher Archäologe oder Kunsthändler würde sich die Haare rausreißen, wenn er sehen könnte, was Larius da alles vernichtete. Zahlreiche Museen hätten sonst was für die alten Gemälde, Gefäße und Münzen gegeben. Doch für Larius hatte so menschliches Zeug keine Bedeutung und diente nur so als Zeitvertreib. Nun stand er da, vor dem riesigen Flammenberg und hielt noch einmal kurz inne. Fast 4000 Jahre war die Insel sein Gefängnis und fast täglich, stieg die Rache zu seinem Vater. Larius, den die Zeichen der Zeit nichts anhaben konnten und dessen Kraft noch den Ursprung der Vampire glich. Eins erschaffen von dem Bösen der Unterwelt. Nicht fähig das Leben zu schätzen, nicht fähig Reue und Demut zu zeigen und nicht mehr fähig zu lieben, sollte nun auf die Menschheit losgelassen werden. Sein Herz ist wie eine Maschine, die sein tödliches Blut befördert. Doch das war nicht immer so.

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Wie mit den schwarzen Engeln abgesprochen, kam auch ein Helikopter um die beiden abzuholen. Garius war sehr aufgeregt. Er kämpfte mit seinen Gefühlen von Neugier, Hoffnungen aber auch große Angst vor der Zukunft. Beide schauten sich von oben aus die Insel an, mit dem riesigen Feuer, das alle Erinnerungen an ihr Leben dort vernichtete. Larius hatte nur ein Ziel vor den Augen, seinen Vater zu besiegen. Dann wäre er das mächtigste Wesen auf der Erde und könnte die Welt so herrichten, wie er es wollte. Kein Vampir und kein Mensch würde es mit ihm aufnehmen können und sollte er sein Ziel erreichen, dann würde er der größte Feind für diejenigen werden, die ihn eins erschaffen haben. Doch Larius vergaß, das in 4000 Jahren viele Veränderungen stattgefunden hatten. Dass sowohl die Menschen, aber auch die Vampire ein Wissen errungen haben, das seinen Horizont noch bei Weitem übertraf.
Einen kleinen Einblick in die Technik des Zwanzigsten Jahrhunderts hatte Larius schon an den Schiffen, die vor seiner Insel strandeten. Doch er ahnte nicht, wie weit fortgeschritten die Zivilisation war.

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Einige tausende Kilometer entfernt von der Insel, lebte ein alter Mann mit seiner Tochter.
Auf einen Hügel, nicht weit von einem kleinen Dorf hatte er sein kleines Anwesen.
Die Familie lebte sehr bescheiden, so wie fast alle aus dem kleinen Dorf. Sie waren sozusagen Selbstversorger und lebten von dem, was sie anbauten oder die Natur zu bieten hatte.
Hella die Tochter von Heinrich Fischer kümmerte sich um Haus und Hof. Heinrich hatte alle Hände voll zu tun die Tiere zu versorgen und die Felder zu bestellen. So war es auch an diesen Morgen, das Hella das Frühstück machte und ihr Vater schon ziemlich hungrig vom Felde kam.

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„Was ist los Hella? Du siehst so traurig aus und du weißt doch, ich mag nicht, wenn du traurig bist.“ Heinrich versuchte seine Tochter immer mit einem strahlenden Lächeln aufzuheitern, denn das fröhliche Kind, das er eins kannte, war sie nicht mehr. Er wusste, wie schwer es für sie sein musste, in ihrem alter auf einem kleinen Hügel nur mit ihrem Vater die Zeit verbringen zu müssen. Zu gerne hätte er ihr die Welt gezeigt, miterlebt, wie sie fröhlich von Tanzabenden kommt oder von ihrer ersten Liebe schwärmt. Doch gerade die Zeit, die für ein junges Leben so wichtig war, verbrachte Hella, wie ein kleines Mädchen vor allem behütet, was ihr Vater für gefährlich hielt. Doch so gerne, wie er auch anders handeln würde, konnte er das Versprechen, was er eins gegeben hatte nicht brechen.

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„Du Paps, heute ist doch dieser Tanzabend und viele meiner alten Mitschüler werden auch da sein. Ich möchte so gerne wissen, was sie so beim College erleben, wie es dort ist. Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen und die meisten reisen auch schon Sonntag früh wieder ab. So kann ich sie nicht einmal in der Kirche sehen und wer weiß, wann sie das nächste Mal kommen können. Ach Papa …, lass mich doch bitte hingehen!“ Hella fühlte sich wie eine Gefangene und hasste manchmal ihren Vater für seine Härte. Seit ihrem sechzehnten Lebensjahr durfte sie bei Dunkelheit das Anwesen nicht mehr verlassen und wusste selbst nicht warum. „Ach Kindchen …, du weißt doch …“ Doch Hella unterbrach ihren Vater und meinte; „Ja ich weiß, du hast es Mutter am Sterbebett versprochen. Doch was könnte mir schon passieren? Hier lebt doch keiner den wir nicht kennen und denen wir nicht vertrauen können. Vor was sollte ich denn beschützt werden, wenn es hier nichts gibt, vor was ich beschützt werden muss.“
„Hella …, es sind doch nur noch neun Monate. Dann bist du zwanzig Jahre und kannst hingehen, wo du möchtest. Ich weiß doch auch nicht, warum Mutter von mir das Versprechen wollte. Doch ihr war es sehr ernst damit und sie hatte erst ruhe gefunden, als ich es ihr gegeben hatte.“

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Hella schmollte noch ein wenig und erledigte dann ihre häuslichen Arbeiten. Das Leben auf dem Hof war hart und man hatte wenig Zeit in Gedanken zu versinken. Abends war Hella so müde, dass sie so etwas wie Schlaflosigkeit nicht kannte.

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Am Tage sah Hella ihren Vater meistens nur zu den Mahlzeiten. Er war viel auf den Feldern und versorgte die Kühe auf der Weide im Tal. Hella hingegen bewirtschaftete den kleinen Garten auf der Anhöhe, baute Gemüse an und pflegte die Obstbäume.

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Auch in der Imkerei hatte sie Erfahrung und der süße Berghonig ließ sich gut verkaufen oder gegen, etwas anderem eintauschen.

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So verging Tag für Tag und Hella wartete sehnsüchtig auf ihren zwanzigsten Geburtstag.
Sie hatte eine ganz normale Kindheit, ging zur Schule und hatte viele Freunde. Sie war gerne in der Dunkelheit draußen und spielte mit den Nachbarskindern verstecken. Als die Schule dann vorbei war und ihre Freunde alle aufs College gingen oder eine Lehre anfingen, musste sie bei ihrem Vater bleiben und sollte die Dunkelheit meiden.

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Der sonntägige Kirchgang war oftmals die einzige Abwechslung für Hella und die Möglichkeit andere Leute zu treffen. So waren Hella und ihr Vater immer einer der Ersten, die am Sonntagmorgen die Kirche betraten.

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Zu Hellas erstaunen war doch noch einer ihrer Freundinnen nicht abgereist und dieses Mädchen oder besser gesagt, die junge Frau fragte Hella; „Wo warst du gestern? Wir haben auf dich gewartet. Sage mal …, lässt dein Vater dich immer noch nicht bei Dunkelheit raus? Du kannst ein richtig Leid tun, all die Dinge, die du verpasst.“
„Ja ich weiß …, aber in neun Monaten werde ich zwanzig und dann zeigst du mir das College, ja?“
„Klar doch, das mache ich. Übrigens ich habe dir wieder viele Sachen zum Lesen mitgebracht und auch ein paar Bilder. So kannst du schon ein wenig reinschnuppern, was dich da so erwarten könnte.“
„Oh danke, Lilli! So kann ich wenigstens in meinen Gedanken so tun, als wäre ich dort.
Naja all zu lange ist es ja nicht mehr, das werde ich schon durchhalten.“
Lilli brachte Hella immer Studienmaterial mit, so konnte sie sich schon ein wenig vorbereiten und gerade in den Wintermonaten hatte sie sehr viel Zeit dafür.

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Auch Frau Hübner versuchte den alten Mann zu überzeugen, dass es für seine Tochter besser wäre, wenn sie ihr eigenes Leben lebte und er nicht vergessen sollte, dass sie schon eine junge Frau war. Keine konnte verstehen, warum Heinrich seine Tochter so behütete und warum sie in der Dunkelheit nicht ins Dorf durfte. Heinrich seine Erklärungen sind immer gleich geblieben und wieder sagte er zu Frau Hübner; „Ich habe es Liesbeth halt versprochen. Du hast sie damals nicht gesehen, wie sie mit dem Tode ring. Wie sie krampfhaft versuchte am Leben zu bleiben, bis ich ihr dann versprochen habe, was sie von mir verlangte. Erst dann sagte sie zu mir, >jetzt kann ich meinen Frieden finden und alles wird gut werden< glaub mir, würde es nicht sehr wichtig sein, hätte sie niemals ihre Tochter so etwas zugemutet.“

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Jedes Mal nach dem Gottesdienst besuchte Heinrich das Grab seiner Frau und Hella das Grab ihrer Mutter. Hella kannte ihre Mutter nur aus Erzählungen her. Sie starb an Kindbettfieber. Heinrich besuchte danach jahrelang nicht mehr die Kirche. Er hatte seinen Glauben verloren und konnte nicht verstehen, warum seine Tochter ohne Mutter aufwachsen musste. Erst durch Hella hat er wieder den Weg zur Kirche gefunden und betete täglich für ihr Wohlergehen. Heinrich ist erst spät Vater geworden. Er und seine Frau glaubten nicht mehr daran, je Kinder haben zu können. Als seine Frau dann doch noch schwanger wurde, war es für beide wie ein Wunder. Heinrich fragte oft in seinen Gedanken; „Oh Herr, du hast mir eine Tochter geschenkt und mir meine liebste Frau genommen. Warum?“

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Aber wie so oft im Leben, lassen sich manche Dinge nun mal nicht erklären. Doch es liegt in der Natur des Menschen, nach einen warum oder wieso zu suchen. Und wenn man keine Antwort fand, dann blieb noch der Glaube, für den es keine Beweise bedarf. Oder man glaubte ans Schicksal, wo viele denken, dass es einem mit in der Wiege gelegt wurde.
Doch so sehr wir auch nach Erklärungen suchen, sollten wir doch die Energie darauf stützen, was wir noch haben. Die schönen Dinge im Herzen behalten und sie durch gute Erinnerungen am Leben lassen. So tat es auch letztendlich Heinrich, der oft seine Frau erkannte, wenn er Hella ansah. Die Haare, die Augen, das Lachen und selbst die rauen Hände von der harten Arbeit, alles das erinnerte ihn an seiner Frau. Er war sich ganz sicher, dass er sie irgendwann wieder sehen würde und sie gemeinsam das Leben ihrer Tochter beobachten könnten.
So begaben sich Heinrich und seine Tochter wieder auf ihren kleinen Berg. Der Weg war für Heinrich schon sehr mühsam geworden. Seine alten Knochen knirschten bei jeder Bewegung als hätten sie Sand eingelagert. Er hätte schon längst den Hof verkaufen sollen. Die Arbeit war für Heinrich schon viel zu schwer geworden. Doch er glaubte, dass die Arbeit ihm am Leben hielt, zumindest solange bis Hella einen neuen Beschützer haben würde.


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An einem anderen Ort, war eine Gruppe von jugendlichen Vampiren auf der Flucht und versuchten der Vampirpolizei zu entkommen. In allen Himmelsrichtungen rannte die kleine Bande von ungefähr zwanzig Mitgliedern. Viele verschwanden in den Untergrund von Downtown.


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Doch drei von ihnen rannten in einer Sackgasse, wo große Fabrikmauern ihnen den Weg versperrten. Für Vampire war dies aber kein Hindernis und als hätte die Schwerkraft für sie keine Bedeutung, kletterten sie die glatten Wände hoch. Dich gefolgt von zwei Wachvampiren, so nannte man die Vampirpolizei in den eigenen Kreisen. Doch diese Wachvampire hatten das Elixier inne und in diesem Zustand hätten sie keine Chance den Dreien zu folgen.

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So verwandelten sie sich in das, was sie waren und folgten den Jugendlichen auf die Dächer der Stadt. Ein etwas schüchterner Junge ergab sich sofort. Er hatte große Angst, da diese Situation neu für ihn war. Die Wachvampire erkannten sofort, dass dieser Junge noch nicht lange im Untergrund der Stadt lebte. Es sah eher so aus, als hätte er gerade sein Elternhaus verlassen.

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Die anderen beiden Jugendlichen sprangen von Dach zu Dach, hatten aber nun gegen ihre Verfolger keine Chance mehr.
Downtown war eine Stadt, die niemals schlief. Die Kriminalitätsrate war sehr hoch und einige davon, den gesetzlosen Vampiren zuzuschreiben. Die Vampire konnten nur überleben, wenn ihre Existenz geheim bliebe. Es waren nur sehr wenige Menschen, die von den Vampiren wussten. Menschen, die das ganze Wesen sahen und sie nicht nach ihrem Aussehen oder ihrer Herkunft beurteilten. Es wäre kaum auszudenken, was die Mehrzahl der Menschen mit den Vampiren machen würde, kämme ihre Existenz an die Öffentlichkeit. Man würde sie jagen, würde sie töten und ganz sicher ihre Fähigkeiten haben wollen. Das Militär hatte bestimmt Armeen von Supersoldaten hergestellt, die sie dann so wie manchen Virus nicht mehr unter Kontrolle hätten. Hinzu kam noch, dass die Zeit für Vampire keine Bedeutung hatte. Fast jeder zweite Mensch würde vielleicht alles drum geben, ewig leben zu können, ohne die Folgen zu berücksichtigen. Das war auch den Vampiren bewusst und ihre Gesetzte, fielen dementsprechend hart aus.

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Die Jugendlichen wurden auf so einer Art Vampirrevier gebracht, was tief unter einem unscheinbaren Büro lag.
Dort gab es keine Fenster, die Mauern waren aus dickem Stahlbeton und selbst für Vampire nicht zu durchdringen. Das galt auch für die Zellen, die aus dicken Stahlgittern dafür sorgen sollten, dass keiner ausbrechen konnte. Vampire waren unberechenbare Wesen und in Gefangenschaft zu allem fähig. Darum wurden die Drei auch getränt voneinander inhaftiert, um sie so, vor sich selbst zu schützen.

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Der Leiter des Reviers, der auch als Agent fürs menschliche FBI tätig war und Fay mit Dario aus den Bergen flog, nahm sich den ersten Jugendlichen zum Verhör vor.
„Ich brauche Blut!“ schrie der Bursche vorlaut und schien der Anführer der Bande zu sein. „Na denn rate ich dir schleunigst auszupacken, denn so was wie Blut wirst du hier nicht bekommen. Du kannst aber auch warten, bist du so aussiehst wie eine Backpflaume und dir nur noch reines Vampirblut helfen würde am Leben zu bleiben.“ erklärte der Wachmann mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck.

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„Das dürft ihr gar nicht! Ihr könnt mich zwar töten, aber nicht auf diese Art. Jede Blutausgabestelle ist verpflichten einen Vampir Blut zu geben, um somit zu verhindern, dass wir Menschen aussaugen.“ Keifte der junge Bursche zurück und der Wachmann meinte; „Ach ja, das glaubst aber nur du. Erstens sind wir keine Blutausgabestelle und zweitens kannst du welches haben, wenn du mir gesagt hast, warum ihr in solch großen Gruppen unterwegs seid. Was hattet ihr vor und von woher kommt ihr? Ihr werden wohl nicht alle in den Gossen der Stadt hausen. Welchen Klan gehört ihr an?“
„Wir gehören niemanden und haben es satt nach dem Willen anderer zu leben. Es wird der Tag kommen, wo wir wieder das sein können, was wir sind, mit allem, was dazugehört.“
„Halt die Klappe, Ole!“ warf sein Zellennachbar ein doch Ole konnte sich nicht beherrschen.
„Ballt wird unser Retter kommen und dann wirst du schon sehen, wer hier das Sagen hat. Wie Mäuse werdet ihr euch in Höhlen verkriechen und hoffen, dass man euch nicht findet. Und euer Durst …, ja der Durst wird euch hervorlocken und ihr kommt dann an gekrochen wie winselnde Hunde und ihr werdet dann das töten, was ihr zu beschützen versucht.“


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„Ach ja …, wer soll dann deiner Meinung nach euer angeblicher Retter sein? Der existiert doch bloß in euren Köpfen und ihr seid nichts weiter als ein pubertierender Haufen Möchtegerns.“ Ole seine arrogante Art ging den Wachmann tierisch auf dem Zeiger. Er hätte ihm am liebsten den Hintern versohlt, denn für den Wachvampir, war Ole noch ein Kind. Doch dieser Bursche ließ sich in keiner Weise beeindrucken und war sich seine Sache ganz sicher. „Das hättet ihr wohl zu gerne gewusst, wer dieser Vampir ist. Doch keiner wird es dir sagen können. Er hat keinen Namen und wird aus dem nichts auftauchen. Er wird dafür sorgen, dass dann wir die Welt beherrschen.“
„Ach Junge du solltest nicht so viele menschliche Horrorfilme sehen, dann kommst du auch nicht auf solch absurde Gedanken. Gehe lieber eine vernünftige Tätigkeit nach und reiße nicht so kleine Milchbubis wie den Jungen dort aus seiner Familie.“ meinte der Wachmann und zeigte zu den Jüngsten der Drei.
Diese Geschichte von dem angeblichen Retter hatten die Wachvampire schon oft gehört. Doch meistens kamen sie von sogenannten Jugendbanden, die meinten die Welt verändern zu müssen. Sie nahmen das schon ernst was diese Jungs behaupteten und ahnten auch, dass irgendetwas im Busch war. Doch bist jetzt konnten sie noch keine älteren Vampire ergreifen, die die jüngeren dazu anstifteten sich in Gruppen zu sammeln und den angeblichen Retter in seinem großen Kampf zur Seite zu stehen.

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Die jugendlichen Vampire weiter zu verhören würde nichts bringen. Sie wussten nicht mehr als die anderen, die im Laufe der Zeit verhört wurden. Keine kannte den Namen von Larius, so war er für viele nur ein Mythos und mancher zweifelte an seiner Existenz.
Der Wachmann hatte mit den einem Jungen Mitleid und wusste genau, dass er das harte Leben im Untergrund der Stadt nicht lange durchhalten würde.
„Wo kommst du eigentlich her? Wo lebt deine Familie?“
Der Junge hatte große Angst und wirkte mit seinen 22 Jahren doch noch sehr kindlich. Mit zitternder Stimme versuchte er zu antworten und sagte; „Ich …, ich komme aus Laren. Wir gehören den Duranius –Klan an. Der ..., der Junge der Ole genannt wird, hat mich zu einer Party eingeladen. Aus Neugier bin ich dort hingegangen. Es war toll, die machen da so abgefahrene Sachen. Doch je länger ich in der Gruppe war, umso schwieriger wurde es, wieder nach Hause zu gehen. Sie haben mir erzählt, dass meine Familie mich jetzt eh verstoßen würde, da ich bei Dingen zugesehen habe, die man nicht machen darf. Wissen Sie, mein Vater ist ganz streng, und wenn er erfahren würde, in welchen Kreisen ich mich bewege, würde er mir den Hals umdrehen. Dabei will ich das gar nicht, ich will nur nach Hause. Doch ich kann nicht.“ „Warum kannst du das nicht?“ „Ole würde sich dann meine Schwester holen.“

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„Ich kenne die Masche von den Jugendbanden sich neue Anhänger zu suchen. Aber keine Angst das kriegen wir schon hin. Nur solltest du dir das nächste Mal deine Freunde genauer aussuchen und dich nicht von irgendwelchen schönen Dingen verblenden lassen.“ erklärte der Wachmann und telefonierte kurz. Danach sagte er zum Jungen; „Ein Kollege vom Sicherheitsdienst bringt dich nach Hause.“ „Und Ole? Er wird glauben ich hätte ihn verraten.“ befürchtete der Bube. „Darüber brauchst du dir keine Gedanken machen. Die beiden werden auf die Vampirschule gebracht. Von dort aus ist eine Flucht unmöglich.“ Der Junge war sehr erleichtert. Es kam auch gleich der Kollege vom Sicherheitsdienst, der sich den Jungen annahm. Ein anderer Wachvampir hatte schon einen Transport geordert, der Ole und seinen Kumpane in die Vampirschule, die einem Gefängnis glich, bringen sollte.
Der Leiter des Reviers, bzw. der FBI-Agent, wurde schon richtig frustrierend. Seit Wochen mussten sie sich mit Jugendlichen herumplagen, die außer ihrer großen Klappe nichts zu bieten hatten. Die Wachvampire konnten nur weiter suchen und hoffen, das ihnen mal ein größerer Fisch ins Netzt gehen würde.
Doch Larius Anhänger hielten sich genauso versteckt, wie er es selbst tat. Überall wurden Vorkehrungen für seine Ankunft getroffen. Niemand kannte ja seinen Namen und seine Existenz wurde nur durch eine alte menschliche Seherin bestätigt. Diese bekam durch die schwarzen Engel Befehle von Larius und gab sie an die Vampire weiter. Das ist selbst für einen Vampir recht unglaubwürdig, doch Larius Anhänger befolgten die Befehle der alten Hexe, wie sie von den Vampiren genannt würde. So handelten auch Vampire aus ihrem Glauben heraus und folgten jemandem den sie nicht kannten, den sie noch nie gesehen haben und dessen Existenz ein Mythos zu sein schien. Doch bald wird sich die Ankunft des Neuen angeblichen Herrscher der Vampire, wie ein Lauffeuer verbreiten. Obwohl ihn nur wenige zu Gesicht bekommen werden, können die meisten Larius aber spüren.

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14 Tage waren vergangen seit Dario und Fay ihre romanische Nacht hatten. Die beiden waren in dieser Zeit sehr glücklich. Fay hatte nun keine Angst mehr vor der Zukunft und Dario glaubte immer weniger an die Geschichten, die ihm erzählt wurden. Er wusste zwar das an der angeblichen Prophezeiung schon, was Wahres dran war, denn zu real waren die Bilder, die er bei Lucien seiner Zeremonie sehen konnte. Doch glaubte er nie daran, das es seine Pflicht sei Fay zu verwandeln. Manchmal wunderte er sich selbst darüber, warum er seine Aufgabe nicht erfüllen konnte. Kein anderer Vampir hätte in der Hinsicht lange gezögert. Doch er wollte dies nicht und konnte das auch nicht. Vielleicht wurde er deshalb auserwählt, weil man diesen voraussehen konnte. Dario war davon überzeugt, das Fay nicht die Auserwählte sein konnte, auch wenn so einiges eher dafür sprach.
Maikel hatte an diesem Tag in Bergen zu tun. Als er gerade nach Feierabend sein Heimweg antrat, sah er Fay und Dario die Straße entlang gehen, die sich ebenfalls auf dem Weg nach Hause befanden. Maikel hielt an und nahm sie mit. Er musste sowieso an ihrem Haus vorbei fahren und so hatte er Gelegenheit, mit den beiden noch etwas zu plaudern.

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„Und …, habt ihr euch gut eingelebt in eurer Ersten gemeinsamen Wohnung?“
„Ja Papa, haben wir.“
„Ja das sehe ich, du scheinst richtig aufzublühen. Ich habe dich schon lange nicht mehr so fröhlich gesehen. Bleibt es dabei, dass ihr am Wochenende kommt? Leon fragt schon immer nach Dario und plappert in einer Tour, Dio, Dio. Ach eh ich das vergesse, Oma wird auch da sein. Sie hat endlich ihre paar Hühner und Kaninchen verschenkt und kann somit ein paar Tage bleiben. Du kennst sie ja, sie wollte ihre Tiere halt niemanden anvertrauen. Doch da hat so ein Kleinzoo aufgemacht, wo man Tiere abgeben kann und diese dort halt ihr Lebensabend verbringen, naja so ein Altersheim für Tiere halt.“
„Mir kommt es vor als habe ich Oma eine Ewigkeit nicht gesehen. Ach Dario wundere dich nicht, meine Oma sagt das, was sie denkt und sicherlich wird sie dich gleich fragen, was du mit deinen Haaren vorhast. Sie hat bestimmt noch niemanden mit solch langem Haar gesehen, sie mag Männer in Uniform mit einem kurzen Haarschnitt.“
„Ich kann mir ja einen Rollkragenpullover anziehen und die Haare drin verstecken.“ meinte Dario grinsend.

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So unterhielten sie sich noch ein Weilchen über dies und das. Maikel beobachtete dabei die ganze Umgebung, denn als Polizist war er es gewöhnt und konnte dies auch nicht nach Feierabend abstellen. So ist ihm eine alte Frau vor einem Blumenladen aufgefallen, die ziemlich ängstlich zu einem Mann hinsah, der sich sehr nervös verhielt. Maikel fuhr ganz langsam und sah das der Mann irgendetwas in der Hand hatte. Er hielt an und sagte zu Dario und Fay; „Bleibt im Wagen! Ich schaue Mal, was da los ist.“ Fay und Dario fanden es etwas merkwürdig, warum Maikel das tun wollte. Sie sahen nur einen Mann, wie er sich mit einer Frau unterhielt.

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Der Mann machte gerade ne ganz schwierige Zeit durch. Seine Frau hatte ihm verlassen, sein Job war er auch losgeworden und saß auf einen riesigen Schuldenberg. Hinzukommt noch, dass er seinen Kummer in Alkohol ertränkte und an einen Punkt angekommen war, wo er nicht mehr leben wollte. So besorgte er sich eine Waffe, und als er so die Straße entlang lief, in seiner Hosentasche die Waffe spürte, nahm er sie in der Hand und fragte sich; „Was mache ich hier eigentlich und warum hab ich mir dieses Teil hier gekauft.“ Und sah dabei die Waffe an. Er stand vor einen Blumenladen, wo die Verkäuferin gerade die Blumen die sich draußen befanden, reinbringen wollte. Als sie den Mann mit der Waffe sah, erstarrte sie und traute sich nicht einmal zu atmen. Sie sah den Mann an und dann die Waffe und dann wieder den Mann. Hin und her gingen ihre Blicke. Obwohl sie riesige Angst hatte, sagte sie dann mit ruhiger Stimme; „Junger Mann, Sie wollen doch nicht eine alte Frau überfallen? Ich verkaufe doch bloß Blumen. Was auch immer Sie gerade durchmachen, das bisschen Geld was in meine Kasse ist kann Ihnen nicht helfen.“ Der Junge Mann sah die Frau fragend an. Er wusste gar nicht, was sie von ihm wollte. Nun sah er die Waffe in seiner Hand und bemerkte, wie das auf andere wirken musste.

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Der junge Mann drehte sich um und wollte einfach nur gehen. Doch dann sah er einen Polizisten, der ihn anstarrte. Maikel blieb ruhig stehen. Er hatte dummerweise seine Waffe im Wagen zu liegen. Fay und Dario unterhielten sich so intensiv, dass sie gar nicht mitbekamen, was vor ihren Augen passierte. „Bleiben Sie ganz ruhig stehen und legen Sie einfach die Waffe auf den Boden!“ sagte Maikel zu dem Mann, der mit dieser Situation total überfordert war und selbst nicht recht wusste, was überhaupt los sei. Er hatte nie vor jemanden was anzutun außer vielleicht sich selbst. Er folgte die Anweisung von Maikel und legte die Pistole auf den Boden. Doch dabei …..


Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Kapitel 71
Dunkle Mächte gegen himmlischen Segen!

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Doch dann …, dann löste sich ein Schuss. Der junge Mann erstarrte. Im ersten Moment nicht fähig zu denken, völlig perplex über das, was geschehen war und genauso fassungslos wie Maikel selbst, der einen dumpfen Schmerz in seiner Brust spürte.
Beide schauten sich an. In den Augen des anderen konnte man fasst die Gedanken lesen, so drückten Maikel seine Augen, einen, „Warum“ aus und der Mann signalisierte; „Das wollte ich nicht.“
Erst nachdem der Mann begriff, was eigentlich geschehen war, rannte er panisch davon und hatte keine Ahnung, welche Wesen ihm zur Seite standen.
Seine Gedanken waren nur; „Wie konnte das passieren? Welcher Idiot verkauft eine geladene Waffe?“

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Maikel hielt sich die Arme vor dem Brustkorb und schaute ganz fassungslos den flüchtigen Mann hinterher. In seinem schockähnlichem Zustand verspürte er keinen großen Schmerz, doch das Atmen fiel Maikel sehr schwer und seine Beine hatten mühe ihn zu halten. Die Umgebung verzehrte sich zu einem verschwommenen Bild. Die Geräusche klangen wie in der Länge gezogen und nicht einmal den Mann am Straßenrand, der immerzu rief; „Sir, kann ich Ihnen helfen?“ bemerkte Maikel. Alle seine Sinne wurden schwächer und nur sein Herz hörte er so laut schlagen, dass es alles zu übertönen schien. Immer schwieriger wurde es für Maikel Luft zu holen. Er wurde schwächer und schwächer bis seine Beine nachgaben und er zusammenbrach.

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Es war nicht Mal eine Minute vergangen, doch Maikel kam es wie Stunden vor. Das Einzige, was er noch wahrnehmen konnte, war seine Tochter, die immerzu schrie; „Papa wach auf …! Komm schon, hörst du …! Bleib bei mir!“
Fay und Dario hatten zwar den Schuss gehört, hielten es aber für eine Fehlzündung. Erst als Maikel sich krümmte und sie sahen, dass der Mann davon lief, bemerkten sie, dass da etwas nicht stimmte. Sofort eilten sie Maikel zur Hilfe und ihnen wurde bewusst, das Maikel angeschossen wurde. Dario rief vom Polizeifunk aus den Rettungsdienst.
Fay drückte auf die Einschusswunde ihres Vaters und versuchte so die Blutung zu stoppen.

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Dario holte das Verbandzeug aus dem Auto. Nun sah er Fay völlig hilflos zu, die immer noch versuchte, die jetzt schon sehr stark blutende Wunde zu versorgen. Immer wieder rief sie ihre Gedanken frei heraus; „Papa …, Papa …, du darfst nicht sterben. Komm schon …, bleib hier!
Es näherte sich eine Engel. Fay bemerkte diesen auch, wusste aber nicht was er vorhatte. So war ihr glaube erst, dass der Engel ihren Vater holen wollte und sehr wütend sagte zu ihm; „Verschwinde …, mein Vater bleibt bei mir!“ Dario wunderte sich, wem die Worte von Fay galten und schaute sich um, doch er sah nur die Schaulustigen am Straßenrand stehen.

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„Fay…, es tut mir leid! Ich konnte es nicht verhindern. Aber du …, du kannst deinem Vater Helfen!“ meinte der Engel mit genauso einer beruhigen Stimme, wie sie Esaier hatte.
„Aber wie …? Wie kann ich das?“ wollte Fay wissen und Dario meinte; „Was, wie? Fay was meinst du?“ Doch Fay konzentrierte sich auf den Engel und hörte Dario nicht.
„Geh in dich hinein und konzentriere dich auf das, was du möchtest! Spüre deine innere Kraft und nehme deine Fähigkeit an, ganz egal, wie absurd sie dir vorkommt!“ meinte der Engel und Fay sagte mit Tränen gefühlten Augen; „Ich möchte …, dass mein Vater wieder gesund wird.“
Fay konzentrierte sich ganz stark auf ihren Vater, sah alle die schönen Dinge vor Augen, die sie mit ihm erlebt hatte. Sie spürte eine große Kraft, die durch ihren Körper ging und wieder umhüllte sie ein weißes Licht, das wie eine Schutzhülle sie und ihren Vater umgab.

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Die Sirenen des Krankenwagens sowie des herankommenden Polizeiwagens holten Fay aus ihrem tranceähnlichen Zustand. Die Wunde von Maikel blutete nicht mehr so stark und das Licht sowie der Engel verschwanden. Fay konnte nicht feststellen, ob das, was eben geschehen war, real oder ihrer Einbildung entsprang. Viel zu groß war die Angst um ihren Vater, dass er sterben könnte. Sie hatte schon einige Erfahrung in Medizin und wusste das die Verletzung ihres Vaters durchaus tödlich sein konnte.

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Die Notärztin und ihr Assistent untersuchten und versorgten Maikel und Dario erzählte dabei, was passiert war. Der Polizist sah geschockt zu seinem Kollegen und begann dann mit der Befragung der Passanten. Fay wollte immer wieder wissen, wie es ihrem Vater ging, doch zu diesem Zeitpunkt konnte ihr die Ärztin noch nicht antworten. Durch den hohen Blutverlust war Maikel sein Blutdruck sehr niedrig und der Kreislauf kurz vorm Versagen. Sie brachten Maikel im Krankenwagen, wo alles für seinen Transport vorbereitet wurde.

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Unterdessen saßen zwei Wesen nebeneinander, die unterschiedlich nicht hätten sein können.
Einer der immer auf der Suche war, um Seelen zu fangen und ein anderer, der die Seelen rettete.
„Das ist doch auf deinem Mist gewachsen, nicht wahr? Warum hast du das gemacht? Immer und immer wieder verstößt ihr gegen die Abmachung und euer Schlund zu eurem Reich wird enger und enger. Das ist ein Mann mit einem reinen Herzen, dessen Seele ihr nie erreichen könnt. Der andere Mann wollte nicht schießen, er hatte das nie vorgehabt und das weißt du auch. Aber ich kann mir schon denken, was ihr vorhabt, doch das wird euch nicht gelingen.“
Nur mit Verachtung hörte der schwarze Engel die Worte seinen Nachbarn und war sehr wütend, dass dieser eingegriffen hatte. Wollten sie doch auf diesem Wege Fay schwach werden lassen, sodass sie wütend auf diejenigen wird, an die sie glaubte. So würde sie ihre Beschützer vielleicht nicht mehr vertrauen und die schwarzen Engel hätten dann einen Weg zur Fay finden können.
Die schwarzen Engel hatten zwar immer noch Larius als Notplan, doch sie trauten ihn nicht. Ihnen wäre es sehr recht gewesen, wenn irgendein dahergelaufener Vampir die Auserwählte verwandeln würde. Wütend sprach er zu dem Engel;

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„Ach ja …, wer greift den ins Geschehen ein? Ihr beschützt doch das Mädchen mit aller Macht und das ist auch gegen die Regel, also erzähle mir nichts von wegen Abmachung einhalten. Also wer spielt hier nun falsch, wir oder ihr?“
Doch der Engel erwiderte; „Ja wir beschützen dieses Mädchen, wie so viele andere Menschen auch. Aber nur vor euch und eure Machenschaften. Jedoch nicht in den Dingen, die sie selbst wollen.
Der freie Wille ist jedem gestattet, die Menschen haben ihn, ihr habt ihn und wir. So kann jeder für sich entscheiden, wie er seine Existenz gestaltet. Aber nur dort, wo er hingehört und ihr habt nun Mal nicht das Recht auf der Erde zu weilen, genauso wenig wie wir. Ihr habt euch das selbst so ausgesucht und den Menschen ist nun mal dieser Platz hier bestimmt. Lucien wurde damals auf die Erde verbannt, um seine Sünden büßen zu können, denn der Herr sah auch Gutes in ihm. Doch ihr ..., hab ihn zu einer Kreatur werden lassen, die schon um existieren zu können, von dem Blut anderer abhängig ist und somit verdammt, ewig Unheil zu bringen.
In den Jahrtausenden hat sich aber das Gute in ihn bewahrt und er sowie auch die meisten seiner Art haben versucht einen Weg zu finden, wie sie überleben können und dabei die menschliche Rasse so gut es möglich ist zu schonen.

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Alle paar hundert Jahre gab es eine Prüfung für die Vampire, bei denen ihr immer eingegriffen habt. Trotzdem konntet ihr euer Ziel nicht erreichen und hattet somit jedes Mal dafür gesorgt, das die Auserwählte bei diesem ganzen Chaos das ihr veranstaltet habt, ums Leben kam. Dies ist nun die letzte Prüfung der Vampire und um sicher zu gehen, dass es auch ihre Prüfung bleibt, geben wir besonders acht und werden euer Eingreifen zu verhindern wissen.“
Dass es die letzte Prüfung sein soll, wusste der schwarze Engel nicht und so werden sie noch härter versuchen ihr Ziel zu erreichen. Ohne ein weiteres Wort verschwand der schwarze Engel und nun war auch die Aufgabe des anderen Engels erfühlt.

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Nachdem Maikel im Krankenwagen gebracht wurde, brach Fay in Tränen aus und hatte keine Ahnung, dass sie mithilfe des Engels, ihren Vater gerettet hatte. Dario versuchte sie zu trösten; „Wird schon alles gut werden!“ doch das half Fay wenig und auch Dario war gegen diese Situation machtlos. Er konnte nur hoffen, dass er recht behielte, denn Fay würde den Verlust ihres Vaters nicht verkraften.

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Immer mehr geriet sie in so eine Art Weinkrampf und dieser zehrte an der letzten Kraft, die sie noch hatte. Fay wurde schlecht, schwindlig und die Beine gaben nach, sodass Dario sie halten musste, damit sie nicht zusammenbrach. Mit behutsamer Stimme sagte er zu ihr; „Fay beruhige dich!“ doch ihr ganzer Körper zitterte und immer wieder rief sie nach ihrem Vater. „Fay hör jetzt auf!“ schrie Dario schon. Er schüttelte Fay leicht, damit sie wieder zu sich kam.

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Wie ein kleines Kind das gerade einen Bock hatte, wimmerte auch Fay vor sich her und man könnte denken, dass sie einen Schluckauf hat. Als sie sich so einigermaßen wieder in den Griff hatte, sah sie in ihre blutverschmierten Hände und bemerkte da erst, dass sich eine Pistolenkugel dort befand. Sie sah Dario an und hoffte auf Erklärung, doch dieser hätte selbst gern eine. So starrten sie sich gegenseitig einen Moment lang an. Obwohl Dario ja so einiges gewöhnt war und auch so einiges wusste, konnte er sich dies aber nicht erklären. Ganz verwirrt fragte er sie; „Aber …, wie …, wie ist das möglich? Woher kommt die Kugel? Wie hast du das gemacht?“
Fay starrte auf ihre Hände und begriff so langsam, was passiert war. Als Dario ihr dann noch fragte; „Mit wem hast du da vorhin gesprochen?“ wusste sie, dass es keine Einbildung war und wirklich der Engel durch ihr, ihrem Vater gerettet hatte. Das war für sie die einzige Erklärung, warum sie die Kugel in der Hand hielt.

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Maikel wurde ins Krankenhaus gebracht. Nachdem der Polizist mit seiner Tatortabnahme fertig war, brachte er Fay und Dario auch zur Klinik.
Dort angekommen wurden sie von der Rezeption zur ersten Etage geschickt, wo sie sich im Schwesternzimmer melden sollten. Die Oberschwester der Station erzählte ihnen, dass ihr Vater noch untersucht wird, aber es ihm den Umständen entsprechend gut geht. Was soviel heißen sollte, dass keine Lebensgefahr mehr bestand. Die Oberschwester bemerkte, dass es Fay nicht gut ging und sie zu tun hatte, auf den Beinen zu bleiben. „Sie sehen sehr schlecht aus und sollten sich untersuchen lassen!“ meinte sie. Doch Fay erwiderte; „Nein, mir fehlt nichts. Ich bin bloß etwas müde.“ „Naja wie Sie meinen. Ich zeige Ihnen das Zimmer, das wir für Ihren Vater vorgesehen haben. Da befindet sich auch ein Bad, wo Sie sich das Blut abwaschen können. Das muss ja für Sie ein riesen Schock gewesen sein und Sie sind sich wirklich sicher, dass Ihnen nichts fehlt?“
„Ja!“ antwortete Fay etwas genervt und folgten der Schwester.

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Fay hatte immer noch etwas zittrige Beine und ein schlechtes Gefühl umgab ihre Bauchgegend. Sie wusch sich das Blut von den Händen und reinigte, ihr von der Schminke verschmiertes Gesicht. Dabei musste sie immer an ihrem Vater denken und sie wurde irgendwie das Gefühl nicht los, das er durch ihre Schuld in dieser Lage war. „Hätte er uns nicht mitgenommen, dann wäre er auch nicht zu dieser Zeit an diesem Ort und wäre den Mann, der geschossen hat, nicht begegnet.“
„Aber was redest du denn da? Dein Vater ist Polizist, er wusste schon was er tat und wärest du nicht da gewesen, dann würde die Kugel jetzt in seiner Brust stecken.“ meinte Dario. Doch Fay lief auf einmal das Wasser im Mund zusammen, und ehe sie ein Wort sagen konnte, musste sie sich heftig übergeben.

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„Hey …, mit dir stimmt doch was nicht. Du solltest dich doch untersuchen lassen.“ meinte Dario, der sich Sorgen machte. „Mein Vater wäre bald gestorben, ich habe bei ihm was gemacht das ich nicht verstehe. Ich bin müde und mir ist kalt, das ist alles, was bei mir nicht stimmt. Es ist doch kein Wunder, das ich mich da mal übergebe. Ich bin nicht diejenige, über die man sich sorgen sollte.“
„Das tue ich aber und du solltest auf deinen Körper hören!“ doch Fay nervte diese Fürsorge und sie wollte nur noch schlafen.

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Die Oberschwester brachte ihr ein Glas Wasser und ein beruhigendes Mittel. „Hier das wird Ihnen gut tun. Ruhen Sie sich ein bisschen aus! Ich werde mal schauen, wie es Ihrem Vater geht.“
„Sie sagen mir doch gleich bescheid, wenn irgendwas ist, ja?“ fragte Fay besorgt.
„Das mache ich!“ erwiderte die Schwester und ein leichtes Lächeln bildete sich in Fays Gesicht.

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„Wir sollten Maria anrufen!“ meinte Dario, doch Fay die durch die Tablette noch müder wurde erwiderte; „Nein …, jetzt noch nicht. Erst muss ich wissen, was mit Papa ist. Wenn ich ihr jetzt erzähle, dass er angeschossen wurde, spielt sie total verrückt und keiner ist da um sie zu beruhigen.“
„Ja da hast du recht, aber ich denke schon, dass sie es wissen sollte. Ich wäre sehr sauer, wenn man mich bei solch einer Situation nicht gleich informieren würde. Was hältst du davon, wenn du dich ausruhst, bis sie deinen Vater bringen und ich fahre deine Mutter holen?“
„Ja das ist gut, aber sage ihr nichts von der Kugel und das es Paps soweit ganz gut geht.“
„Ich rufe noch mal kurz bevor ich in Torin bin an, bis dahin Wissen sie schon Genaueres.“

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So fragte Fay noch mal nach ihrem Vater und die Oberschwester sagte darauf; „Ihren Vater geht es soweit gut. Aber ist ihr Vater vielleicht Bluter? Die Blutung ist zwar gestoppt, doch können die Ärzte sich seinen hohen Blutverlust nicht erklären.“
„Nein er ist kein Bluter.“ antwortete Fay und die Schwester meinte nur; „Komisch!“ Dario ließ sich ein Taxi bestellen und man gab ihn die Telefonnummer von der Station.
Fay wurde immer müder und die Schwester begleitete sie in einem ihrer Aufenthaltsräume, wo sie sich auf einer Liege etwas ausruhen konnte. Es dauerte auch nicht lange, bis sie eingeschlafen war.

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Etwa vier Stunden später war auch Dario mit Maria und klein Leon wieder zurück. Maria war wie erwarten sehr geschockt und rannte panisch durch die Wohnung. Nachdem sie ein paar Sachen für Maikel eingepackt hatte und das nötigste für Leon, konnte es ihr gar nicht schnell genug gehen, nach Bergen zu kommen. Die ganze Autofahrt über redete sie auf Dario ein; „Wie konnte das passieren? Ich habe immer gewusst, dass es mal so kommen wird, doch er wollte ja nicht hören. Er hätte schon lange in einem schönen Büro sitzen können, aber nein, das wollte er ja nicht. Ist ihm zu langweilig, sagte er und nun …, nun haben wir den Salat und warum hat er seine schusssichere Weste nicht angehabt?“ Maria redete ohne Unterbrechung, das war ihre Art sich abzulenken. Dario hatte noch nie einen Menschen soviel und so schnell reden hören, war aber sehr froh drüber, dass Marie nie auf eine Antwort wartete und er somit nichts erklären musste. Leon sah sich unterdessen die Lichter der großen Stadt an und freute sich über seinen ersten nächtlichen Ausflug.

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Fay ist auch schon wieder wach geworden. Als sie im Zimmer von ihrem Vater kam, sah sie, dass er schlafend im Bett lag. Da sie keinerlei Überwachungsgeräte im Zimmer sah, wusste sie, dass es ihrem Vater soweit gut ging und nur eine Infusion sein Blutverlust ausgleichen sollte. Kurze Zeit später kam auch Maria sowie Dario mit Leon ins Zimmer.
Nun liefen bei Maria die Tränen und sie musste sich richtig zusammenreißen, dass sie nicht wie Fay in einem Weinkrampf endete. „Mama …, Papa geht es soweit gut. Schau mal, er braucht nicht einmal eine Überwachung. Sie haben ihn bestimmt was zum Schlafen gegeben, damit sich sein Körper etwas erholt.“

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„Auch Fay…, jetzt weißt du, warum ich immer solche Angst habe. Vor diesem Tag hab ich mich immer gefürchtet und jeden Tag gebettet, dass er nie kommen wird.“
„Ja ich weiß Mama, aber es ist ja noch mal gut gegangen und wird nicht noch einmal passieren.“ Versuchte Fay ihre Mutter zu beruhigen. Leon gefiel es im Krankenzimmer überhaupt nicht und dies machte er auch lautstark deutlich. Damit Maikel bei seiner Ruhe nicht gestört wird, verließen sie das Zimmer.

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Maria setze sich mit Fay an einem Tisch im Wartebereich und die Oberschwester brachte für Leon etwas zum Spielen. Sie setzte sich dann zu den beiden und meinte zu Maria; „Ihr Mann ist uns ein Rätsel. Er hat nur eine etwa ein Zentimeter tiefe Wunde in der Brust, doch sein hoher Blutverlust lässt sich nicht erklären. Er wird die ganze Nacht durchschlafen und das sollten Sie auch. Sie können jetzt sowieso nichts für Ihren Mann tun. Morgen wird Dr. Litsch mit Ihnen sprechen und spätestens in zwei Tagen wird Ihr Mann wohl wieder nach Hause können.“
„Nein …, ich möchte da sein, wenn mein Mann aufwacht.“ warf Maria ein.
„Das kannst du auch Mama. Wie wäre es, wenn wir Leon mit zu uns nehmen, er braucht seinen Schlaf noch und ich bin auch sehr müde?“
„Ja Fay, das ist toll. Nehmt meinen Wagen! Leons Sachen sind im Kofferraum. Denke dran, dass er ohne seine Flasche nicht einschläft. Die habe ich schon gekocht, braust sie nur noch aufwärmen.“ erklärte Maria und ging wieder zu ihrem Mann.

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Fay freute sich schon auf eine warme Dusche und ihr gemütliches Bett. Über das, was geschehen war, dachte sie nicht mehr nach und bat auch Dario es einfach so hinzunehmen.
Sie war zu müde, um irgendwas zu erklären, was sie selbst nicht begreifen konnte. Sie hatte sich vorgenommen, noch mal Kontakt zu Esaier zu finden, um zu erfahren, warum das mit ihrem Vater geschah. Er ist Polizist und lebt mit dem Risiko, das ihn Mal eine Kugel treffen könnte, das wusste sie, aber trotzdem wurde sie den Gedanken nicht los, dass dieses Ereignis nicht hätte passieren dürfen.
Leon brabbelte die ganze Zeit; „Dio brumm, brumm!“ und erzählte Fay auf seiner Art, das Dario Auto fährt.

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Zu Hause angekommen wollte Fay die Flasche für Leon ins warme Wasser stellen, doch Dario meinte zu ihr; „Du siehst ziemlich fertig aus und solltest jetzt schlafen gehen. Ich werde mich um Leon kümmern und bringe ihn nachher zu dir ins Bett.“
„Danke Schatz!“ erwiderte Fay, ging duschen und kaum lag sie im Bett, war sie auch schon eingeschlafen.

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Etwas später war auch Dario mit Leon fertig und legte ihn ins Bett. Leon war an diesem Abend sehr aufgereckt, hatte viele neue Dinge gesehen und besonders das Autofahren mit seinem Dio war führ ihn eine Freude. Er war nun fast eineinhalb Jahre alt. Zum Glück verstand er noch nicht so viel und blieb somit vor dem schlimmen Ereignis an diesem Tage verschont.
„So du kleiner Räuber, jetzt wird aber geschlafen!“ meinte Dario, deckte Leon zu und gab ihm ein Küsschen.

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Dario wusste nicht genau ob Maria auch noch kommen würde. Falls es so wäre, sollte sie bei Fay und Leon schlafen. Er traute sich nicht das Schlafzimmer zu verlassen, viel zu groß war seine Angst, dass Leon aus dem Bett fallen könnte. Drum legte er sich neben Leon und schlief auch bald ein.

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Maria verbrachte den Rest der Nacht auf einem Sessel. Immer wieder sah sie zu Maikel und bedanke sich mit einem Gebet, das es noch mal gut ausgegangen war. In den frühen Morgenstunden würde es laut auf der Station und die Krankenschwestern bereiteten die Patienten für die anstehende Visite vor. Maikel wurde als Erster wach, schaute sich um und brauchte erst ein Weilchen, um zu realisieren, wo er überhaupt war. Als Maikel wieder einfiel, was passiert war, wunderte er sich, dass es ihn so gut ging. Er schaute zu seiner Brust und sah nur ein kleines Pflaster auf der Wunde, die nur ein leichtes brennendes Gefühl verursachte. Er freute sich Maria zu sehen, wusste aber ganz genau, dass er sich von ihr eine heftige Stammpauke anhören musste. Doch zu seiner Überraschung blieb die Stammpauke aus. Als Maria aufwachte, eilte zu Maikel, gab ihn einen Kuss und sagte; „Wehe du jagst mir noch einmal so einen Schrecken ein!“ dabei versuchte sie ihn zuzudecken, doch Maikel meinte; „Oh nicht, es ist so warm hier drin.“
„Na gut, wie du willst. Ich gehe mich etwas frisch machen. Renn mir gar nicht weg!“ beide mussten Lachen und die Sorgen der letzten Nacht waren schon vergessen.

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Nun kam auch Dr. Litsch und versuchte Maikel zu erklären, was die Untersuchungen ergaben. Doch auch er hätte zu gerne Antworten auf einige Fragen. „Guten Morgen Herr Johns! Haben Sie gut geschlafen? Wie ich sehe, haben Sie ja schon wieder Farbe im Gesicht. Naja ich weiß jetzt gar nicht, wie ich anfangen soll. So einen Fall wie Ihren hatte ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht. Wie Sie ja wissen, wurden Sie angeschossen und hatten wohl reichliche Schutzengel. Ihre Wunde ist gerade Mal einen Zentimeter tief, was mit der Verletzung am Rand der Einschusswunde überhaupt nicht übereinstimmen kann. Ich habe schon sehr viele Schussverletzungen behandelt und normalerweise müsste eine Kugel tief in Ihrer Brust stecken. Wir haben aber keine Kugel gefunden und nur der hohe Blutverlust ist das Einzige, was auf einer derartigen Verletzung hinweist. Ich bin Mediziner und suche immer nach Erklärungen. Doch im Laufe der Jahre habe ich schon viel miterlebt und gelernt einige Dinge zu akzeptieren und nicht groß darüber nachzudenken. Das werde ich es auch in Ihrem Fall machen. Das sollten Sie auch und sich drüber freuen, das Sie sehr großes Glück gehabt haben.“
„Aber wie kann so etwas möglich sein? Ich meine …, ich spürte doch das, was in mir steckte.“
„Ach Herr Johns, mir brauchen Sie danach nicht zu fragen. Nennen Sie es ein Wunder, oder Ihre Zeit war noch nicht gekommen. Danke Sie Gott dafür, dass Sie hier so munter liegen.“

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Nun kam auch Maria wieder rein und fragte den Doktor. „Wie geht es meinen Mann?“
„Sie sehen doch selbst, es geht Ihren Mann gut, und wenn die Infusion durch ist, werden wir Ihn noch mal untersuchen. Wenn seine Werte so gut sind, wie Ihr Mann aussieht, dann könnte er heute Nachmittag schon nach Hause.“
„Ja wirklich?“ fragte Maria noch etwas ungläubig. „Ja, könnte er!“ antwortete der Doktor kurz und knapp.

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Am Vormittag kam noch Maikels Kollege und sagte. „Na du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt. Wir hatten schon mit dem Schlimmsten gerechnet, als uns Sven erzählt hatte, dass du in einer großen Blutlage gelegen hast. Aber wie ich sehe, hast du ja noch mal Glück gehabt und bist uns einige Erklärung schuldig. Ach übrigens der Schütze hat sich die Nacht gestellt und alles erzählt. Man könnte mit ihm direkt Mitleid haben. Wieder so eine arme Sau, der mit den Leben nicht zurechtkommt.“
„Er wollte nicht schießen, der Schuss muss sich einfach gelöst haben. Ich habe gewusst, dass er es nicht wollte und es war bestimmt ein Unfall.“ erklärte Maikel doch sein Kollege meinte;
„Es ist schon strafbar, mit einer geladenen Pistole rumzulaufen. Du solltest nicht immer die Verbrecher im Schutz nehmen. Es hätte auch ganz böse für dich enden können.
Naja ruhe dich erstmal aus! Deinen Bericht werden wir später erarbeiten. Ach so, ich soll dich noch von allen schön grüßen!“ „Grüße zurück und sagt ihnen, sie werden mich nicht so schnell los.“ „Ja, ja …, mach du nur wieder deine Witze.“

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Sein Kollege verabschiedete sich wieder und Maria holte Leon.
Nun fing Maikel an zu grübeln und begriff, wie schnell ein Leben enden kann.
Er war sich ganz sicher, dass der Schütze keine bösen Absichten hegte, und verstand deshalb die ganze Situation nicht. Noch weniger konnte er sich erklären, was der Doktor gesagt hatte, aber nahm es letztendlich so hin. Ihm blieb ja auch nichts anderes übrig. Aber er nahm sich vor, nun doch etwas mehr auf sein Leben zu achten. Wie schon der Doktor gesagte hatte, wurde Maikel am Nachmittag entlassen.
Fay und Dario hatten nie jemanden von der Kugel erzählt und Fay konnte auch mit Esaier keinen Kontakt finden. So nahm sie das alles hin, wie es geschehen war, und dachte nach einer Weile auch nicht mehr drüber nach.

Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Hm... das ist ja interessant... Fay hat also die Kraft Menschen zu heilen... Sowas in der Art hab ich mir fast schon gedacht, hatte den Gedanken aber wieder verworfen, weil das nicht so in meine Vorstellung, wie die Geschichte weitergehen könnte, passte. Muss das wohl nochmal überdenken... oder einfach weiter lesen.=)

Ich fantasiere gerade, welche Rolle Hella einnehmen wird. Die Auserwählte wird sie ja wohl nicht sein, wo sie ja erst nach ihrem 20 Geburtstag Nachts raus und von zu Hause weg darf. Das wäre bei der Auserwählten ja eher unpraktisch…
Könnte es sein, das sich um Fay und Dario so eine Art Armee zusammenfindet, die dann Larius und Garius ordentlich ein auf die Mütze geben? Ich meine damit speziell Tom und Miri, Rocky (wo du ja schon sowas in der Art angedeutet hast) und vielleicht Hella und bestimmt noch einige, die bis dahin dazu kommen:confused:
Oh je, Miri schneidet Dario die Haare? Jetzt machst du mich aber neugierig, wie er dann aussieht…
Freue mich auf die nächste Fortsetzung,
alles Gute
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch schon gespannt, wie Dario mit kurzen Haaren aussieht. Ich schätze mal er gefällt mir dann optisch besser... Mit den langen Haaren sieht er irgendwie immer so weiblich aus.

Fay scheint ja jetzt langsam dahinter zu kommen, dass sie besondere Fähigkeiten hat, auch wenn sie es anscheinend noch nicht so wahrhaben will. Als ich gelesen habe, dass ihr nach der Rettungsaktion schlecht wurde, hab ich erst gedacht: "Nanu, ist sie schwanger?" Aber das ihr übel wurde kann natürlich auch einfach von der Anstrengung und dem Stress kommen...

Ich freue mich immer, wenn es so viel neues von dir zu lesen gibt, weil ich deine Story einfach klasse finde. Die Grammatikfehler überlese ich inzwischen auch schon. ;)

Viele liebe Grüße von Anny
 
Liebe Romy!
Ja da hat Maikel noch mal glück gehabt.
Ob bei Fays Übelkeit noch mehr dahinter steckt, ist abzuwarten.
Ja so leid es mir auch tut, aber Darios Haare werden ein ganz schönes Stück kürzer werden.
Doch glaub mir, er wird auch so schnuckelig aussehen. Da kommt sein Gesicht noch besser zur Geltung.
Danke für deinen lieben Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Liebe Ketchup!
Ja Fay konnte mithilfe des Engels ihren Vater helfen. Alleine wäre sie noch nicht soweit.
Warum nun Hellas Mutter diese Ausgangssperre gerade in dem Alter von 16-20 Jahre verhängte, wird noch später von Engeln erklärt. Ja eine Arme um Dario und Fay wäre angebracht. Doch noch weiß ja keiner außer Larius Anhänger, dass dieser existiert und selbst Lucien geht davon aus, das sein Sohn auf der Insel nicht überlebt haben könnte. Obwohl Fay Larius im Traum erschienen war, kann sie mit dieser Vision nichts anfangen. Doch im richtigen Moment wird sie die Zeichen erkennen.
Dauert ja nicht mehr lange, bis ich euch Dario mit kurzem Haar präsentiere, sogar noch bevor Miri an ihm Hand anlegt.
Danke für deinen lieben Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Liebe Anny!
>Ich bin auch schon gespannt, wie Dario mit kurzen Haaren aussieht. Ich schätze mal er gefällt mir dann optisch besser...<
Ja ganz bestimmt wird dir Dario dann besser gefallen.
„Schwanger?“ das fragt sich Fay auch so manches Mal. Doch nach ihrer Erkenntnis und nach dem der Vampire ist dies unmöglich. So verdrängt sie jedes Mal ihren Verdacht. Die Engel sagten ihr ja, das ihr Körper einige Veränderungen durchmachen wird. Nun schiebt sie ihre körperlichen Beschwerden halt auf diese Erkenntnis.

> Die Grammatikfehler überlese ich inzwischen auch schon.<
Ja da hab ich echt Probleme.
Gurkeline hat viel zutun. Ich habe trotzdem schon weiter gemacht und die letzten 10 Kapitel versucht selbst so gut, wie ich kann, hinzubekommen.
Habe sogar schon im Internet nach einer Korrekturhilfe gesucht. Doch da liegen die Preise bei circa 50 Euro für 2700 Wörter. Das hat bei mir schon alleine ein Kapitel.
Ich ziehe den Hut vor die lieben Betaleser hier im Forum, die es gerne und kostenlos machen.

Danke für deinen lieben Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:






Kapitel 72
Eine neue Welt!

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Da Fay in der letzten Zeit mit sich selbst zu tun hatte und Tom sich voll aufs College konzentrieren musste, kam sich Miri ziemlich hilflos und unnütz vor.
Sie wusste immer noch nicht, was sie studieren könnte und ob sie überhaupt studieren wollte.
Sie hatte ganz Bergen schon ausgekundschaftet, begegnete auch viele Studenten, die sie vom Sehen her kannte. Doch noch traute sie sich nicht, näheren Kontakt zu finden. Zu wenig wusste sie noch über die Menschen, hatte Angst was Verkehrtes zu sagen, hatte Angst nicht respektiert zu werden, hatte Angst, dass jemand merkt, dass sie anders sei. So fand sie die Tage ziemlich trostlos und freute sich, wenn Tom von der Uni kam. Doch ihm fiel das lernen schwer, darum musste er besonders viel büffeln, wenn er sein Ziel erreichen wollte. Immer häufiger verbrachte er die Abende über irgendwelche Bücher, was Miri nicht so gefiel.
„Du hast überhaupt keine Zeit mehr für mich. Es ist den ganzen Tag schon so langweilig und nun lernst du auch noch fast jeden Abend.“ beschwerte sich Miri.

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„Ja ich weiß doch. Aber was hast du erwartet? Das Leben besteht nicht nur aus Spaß und Vergnügen. Gut…, wir Vampire müssten nicht unbedingt studieren. Doch ich möchte was Eigenes auf die Beine stellen. Vielleicht einmal eine eigene Firma gründen oder so. Durch das neue Elixier von meinem Vater sind uns jetzt viele Wege offen und jeder kann menschliche Berufe erlernen, ohne täglich das Elixier nehmen zu müssen. Ich finde, wenn wir schon die Gabe haben so lange leben zu können, dann sollten wir sie auch nutzen und irgendwas Sinnvolles machen. Weißt du, Dario wollte immer kein Vampir sein, gut in der Hinsicht teile ich seine Meinung nicht. Aber ich würde ein Leben mit den Menschen immer vorziehen, denn irgendwie fühle ich mich so lebendiger. Das habe ich bemerkt, als ich bei euch im Tal war. Dort fehlt einen irgendwie das Gefühl am Leben zu sein. Ich weiß nicht Miri, wie du dir die Zukunft vorgestellt hast, was erwartest du von mir? Ich liebe dich und helfe dir, wo ich kann. Aber ich habe auch ein eigenes Leben und eigene Ziele, die ich erreichen möchte.“

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„Ich weiß auch nicht, was ich erwarte. Vielleicht denke ich nur an mich, aber ich fühle mich halt einsam, so alleine gelassen, wenn du nicht da bist. Ich weiß auch, dass mich eine Beschäftigung ablenken würde, doch ich habe Angst was falsch zu machen. Zu Hause hat meine Mutter alle wichtigen Dinge in die Hand genommen, ich brauchte mich um nichts kümmern. Ich finde diese Welt zwar viel besser als das Leben zu Hause, doch weiß ich nicht ob ich fähig bin das Leben hier zu meistern.“
Tom war bei den Menschen aufgewachsen, kannte ihr hektisches Leben, ihre Vorlieben, ihre Sorgen. Miri hatte das alles nicht kennengelernt und außer dem privaten Unterricht zu Hause, hatte sie auch keine Verpflichtungen. Nun war sie aber teilweise auf sich selbst gestellt und musste Endscheidungen treffen, das, was sie nie gelernt hatte.
„Nun gib doch nicht gleich auf! Du kannst doch alles noch lernen und ich weiß, dass du es kannst. Habe keine Angst Fehler zu machen, diese macht jeder mal und daraus lernen wir. Du solltest vielleicht das Angebot der Kinderfrau, die da neulich bei Fay war, annehmen. Sie war doch sehr freundlich und ihr habt euch doch gut verstanden. So ein Praktikum dauert nur 14 Tage bis drei Wochen, so kannst du in verschiedenen Bereichen reinschnuppern und herausfinden, was dir so liegt. Und das Wochenende gehört dann nur uns beiden, da machen wir dann, was du willst, OK?“
„Na gut, ich werde es versuchen!“ Tom umarmten Miri und sie machten sich noch einen gemütlichen Abend.

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Etwas 2500 km entfernt von Bergen stand eine große Villa, die sich eins ein reicher Geschäftsmann hatte bauen lassen. Die Villa war sehr abgelegen, von Wäldern und Bergen umgeben. Es gab nur ein kleines Dorf, was so etwas 50 km nördlich des Anwesens lag. Die nächste Stadt war fast zweihundert km entfernt. Der Geschäftsmann liebte die Einsamkeit, doch nach einigen Jahren gefiel es ihm nicht mehr und er bot seine Villa zum Verkauf an. Aber so einsam und verlassen wollte niemand wohnen. Es gab welche, die es für das perfekte Anwesen hielten, um ihre Missionen erfüllen zu können. So kauften Larius Anhänger diese Villa, die mit dem angrenzenden Bergen perfekt war. Es wurden unterirdische Tunnel gegraben, die mit dem Haus verbunden waren. Dadurch gab es gute Fluchtwege und die Berge beinhalteten auch zahlreiche Verstecke. Ausgestattet mit unzähligen Geheimtüren und Nebelanlagen die im Notfall dasselbe eklige Zeug, womit auch die Kutten von Larius und seinem Sohn getränkt wurden, versprühen konnten. So wie Don, gab es auch Wissenschaftler die Larius dienten und diese entwickelten ein Mittel, das die Mächte eines Vampirs nicht spürbar waren.
Doch leider hatte dieses Mittel auch einen sehr unangenehmen Nebeneffekt, es stank fürchterlich.

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Larius verbrachte seine Reise etwas teilnahmslos und konzentrierte sich darauf, die Macht von anderen Vampiren zu spüren. Garius war dagegen ganz aufgereckt. Obwohl er noch nicht viel von dieser Welt sehen konnte, war er total begeistert. Schon die Lichter von einer Großstadt, die er aus der Ferne sah, die verschiedenen Transportmittel die unterwegs an ihnen vorbei fuhren, die vielen Bauten aus Stein und so hoch, dass er sich nicht vorstellen konnte, wer diese erbaut haben mag, alles war für ihn wie ein Wunder. Er hatte zwar schon einiges in Büchern gesehen, doch war das nicht einmal ein Bruchteil von dem, was diese Welt zu bieten hatte. So sah er die Dinge, wie ein Blinder, der zum ersten Mal sehen konnte.
Nun war der Tag gekommen, wo Larius und sein Sohn ihren neuen Wohnsitz erreicht haben und zum ersten Mal sahen seine Anhänger ihren Meister. Mit stolz präsentierten sie die Villa und erzählten, was sie alles vorbereitet hatten. Doch Larius interessierte in Moment nur eines; „Wo ist hier der Brunnen oder der Teich? Eine Stelle, wo ich mich waschen kann, um endlich diesen widerlichen Gestank loszuwerden?“

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Hermo war der älteste von den sechs Vampiren, die Larius und seinen Sohn auf der Villa zur Seite standen. Nach und nach würden sich andere Vampire ihren Meister vorstellen, doch diese Sechs verweilten mit auf diesem Anwesen. Er zeigte Larius eines der Bäder, die sich im Haus befanden, und erklärte ihn auch, wie man diese benutzte. Er hätte nie gedacht, dass es Vampire geben könnte, die noch nie einen Wasserhahn oder elektrisches Licht gesehen haben und konnte sich gar nicht vorstellen, was ihnen noch alles erklärt werden musste.

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Doch Larius hatte kein Bock auf Erklärungen und scheuchte Hermo aus dem Badezimmer.
„Verschwinde jetzt! Ich werde schon zurechtkommen.“
„Wie Sie meinen, Sir!“ gab Hermo etwas ängstlich von sich, denn noch nie hatte er solch eine finstere Gestalt gesehen.

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Nach kurzer Zeit hatte Larius auch schon kapiert, wie Wasserhähne funktionieren, und musste sich eingestehen, dass so ein modernes Baden sehr wohltuend war. Nachdem er ein paar Mal frisches Wasser benutzte, hatte er auch endlich diesen widerlichen Geruch von seinem Körper entfernen können.

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Thoma kümmerte sich derweil um Garius und zeigte ihm seine Behausung.
„Dies wird hier dein neues Quartier sein! Wir haben uns gedacht ein Bursche in deinem alter, sollte schon sein eigenes Reich haben und nicht mit seinem Vater unter einem Dach hausen. Du verstehst schon, was ich meine! Also dies hier ist eine separate Wohnung mit einem eigenen Eingang. So kannst du schalten und walten wie du willst, ohne dich laufend beobachtet zu fühlen.“ Überwältigt von den ganzen Eindrücken, folgte Garius ohne Worte.

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„Das ist ein Badezimmer und glaube mir, viel besser als in einem kalten See zu baden oder sich an einem Brunnen waschen zu müssen. Ich zeige dir kurz, wie die Wasserhähne funktionieren, nicht das du dich am ende noch zu heiß badest, das wäre dann nicht so angenehm.“ meinte Thoma grinsend. Garius war soviel Freundlichkeit nicht gewohnt. Liebe Worte kannte er nur von seiner Mutter, doch dies war schon sehr lange her. Er mochte Thoma auf Anhieb. Thoma war so ganz anders, er hatte was an sich, was Garius noch nicht kannte.
„Falls du irgendwas brauchst dann Schrei ruhig, ich bin im Zimmer nebenan.“
„Ja Sir mache ich!“ erwiderte Garius schüchtern, doch Thoma meinte;
„Was soll das, las den scheiß mit Sir! Ich bin Thoma und will nie wieder ein Sir von dir hören! Wir sind hier wie eine Familie und den Einzigen, denen wir hier mit Sir anreden, ist dein Vater.“ „Ja Sir, ich meine Thoma!“
„Na geht doch.“ grinste Thoma und verließ das Badezimmer.

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Auch für Garius war es eine ganz neue Erfahrung das Wasser in einer Badewanne zu spüren, was sich durch die Badezusätze sanft um seine Haut schmiegte. Der Duft löste ein wohltuendes Gefühl in ihm aus und die Wärme vermittelte Geborgenheit. Doch Garius war auch sehr neugierig, musste herausfinden, was in den schönen Flaschen die ihn umgaben drinnen war. So probierte er einige aus und sein Badewasser bildete riesige Schaumblasen, die er wie ein kleines Kind aus der Wanne pustete.
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Garius lehnte sich zurück und sah entspannte zur Zimmerdecke. Dabei musste er daran denken, was sein Vater vorhatte. Das er diese Welt, wie sie war zerstören wollte. Das er Vampire so, wie Thoma hart und grausam machen würde und dieser Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht. Doch wie könnte er seinen Vater, der soviel stärker war als er, daran hindern?
Seine einzige Hoffnung war dieses Mädchen, was Garius angeblich die Kräfte verleihen sollte, um seinem Vater die Stirn bieten zu können. Dieses Mädchen war nach Aussage seines Vaters ein Mensch und Menschen hatten für Garius noch keine Bedeutung. Sie dienten für ihn nur, um das lebenswichtige Blut zu spenden.

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Aber wie wird er reagieren, wenn er die Menschen richtig kennenlernt? Wenn er merkt, dass sie mehr mit ihm gemeinsam haben, als er ahnt. Wenn er erfährt, dass seine Mutter auch ein Mensch war und er dadurch auch, was Menschliches in sich trägt. Er wusste zwar, dass Vampire die Fähigkeit hatten, Menschen zu verwandeln, doch diese verwandelten Menschen nur als Sklaven dienen sollten. Er hatte keine Ahnung wie die heutigen Vampire lebten und das sie die Menschen nicht nur als lebeendige Zapfsäulen sahen.

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Nachdem sie nun ihren ekligen Gestank losgeworden waren, versammelten sie sich in einem Vorraum des Hauses. „Was hast du gemacht? Man …, du stinkst ja schlimmer wie vorher. Bist du in einem Parfümtopf gefallen oder hast du Rasierwasser und Seife verwechselt?“ fing Larius schon wieder an zu brabbeln, doch sein Sohn schaute ihn nur schulterzuckend an, er dachte sich sein Teil und schwieg.

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Nun versammelten sie sich alle im Speiseraum, wo ein reich gedeckter Tisch schon wartete. Keiner traute sich irgendetwas zu sagen. Durch das Baden der beiden war auch die Wirkung des Mittels verschwunden und die Vampire spürten Larius Kraft, eine Kraft, die bei Weitem das alles übersteigt, was sie je bei einem Vampir spüren konnten. Lucien waren sie noch nie begegnend und wussten nur vom Hörensagen, das er sehr mächtig wäre. So konnten sie sich ungefähr vorstellen, wie seine Kräfte waren und was so auf sie zukommen würde.
Nach einigen Minuten des Schweigens ergriff Larius das Wort und wollte alles über seine Anhänger wissen. Jeremias erzählte wie viele Klans der Vampire Larius ergeben waren und was sie so alles vorbereitet hatten.

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Larius widmete sich Thoma zu und befahl ihm, sich um Garius zu kümmern. Thoma sollte Garius nun alles Wichtige der heutigen Zeit beibringen und das so schnell wie möglich. Garius freute sich darüber und konnte es gar nicht erwarten, was Thoma ihn alles zu zeigen hatte.

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Die Stimmung am Tische war noch sehr angespannt, denn keiner konnte Larius so richtig einschätzen. Sie spürten nur seine Macht, seine Stärke und eine Strenge, die selbst für Vampire einzigartig war. Larius hingegen war sehr enttäuscht von den Vampiren, jedenfalls von dem, was er spüren konnte; „Oh Mann …, hoffentlich sind nicht alle Vampire, die auf meiner Seite sind, solche Schwächlinge wie diese hier. Wie soll ich aus solch einem Haufen eine Armee gründen. Da hatten ja die Frauen früher mehr zu bieten, aber vielleicht ist ja mein Vater auch so ein Schwächling geworden, dann sollte ich ja keine Probleme haben ihn zu besiegen.“

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Wie ein kleiner schüchterner Junge saß Garius im Vorraum und wusste nicht so recht, was er machen sollte. Larius unterhielt sich noch mit den anderen Vampiren, um zu planen, was er von den nächsten Tagen erwartete. Danach ging er zu seinem Sohn; „Du hast eine Woche um dich hier einigermaßen zurechtzufinden. Danach wirst du dich weiterhin mit dem Training beschäftigen und lernst die heutigen Waffen kennen. Ich bin echt enttäuscht von dem, was ich hier wahrnehme. Die bräuchten alle noch eine jahrelange Ausbildung. Aber das Wichtigste ist in Moment, dass du die Auserwählte verwandelst, bevor sie sich aus liebe dazu entscheidet, ein Vampir zu werden. Wir haben nur noch wenige Wochen, bis die Mondfinsternis eintritt, wenn du das Mädchen in diese Nacht verwandelst, wirst du sehr viele Kräfte erhalten, die Kräfte, die aus dem Tiefen des Erdreiches kommen und die dich, wenn du es richtig anstellst, zum mächtigsten Vampir machen.“ Das Larius dadurch auch mehr Kräfte erhalten würde, verschwieg er seinem Sohn, um so sicherzugehen, dass er auch seine Mission erfühlen wird. Larius wusste, dass sein Sohn gegen ihn arbeitet und somit würde er auch das Mädchen nicht verwandeln, wenn er wüsste, dass sein Vater dadurch noch mehr Macht erhielte.

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Im Arbeitszimmer begannen die anderen Vampire Larius zu zeigen, wo die verschiedenen Stützpunkte ihrer Verschwörung lagen. Wie organisiert diese waren und was sie alles über Larius Vater herausgefunden haben. Doch sie bedauerten auch, dass sie die Auserwählte nicht finden konnten, aber das wollte Larius auch gar nicht wissen. Er wusste ja von dem schwarzen Engel, wo diese sich aufhielt und das sie immer noch ein Mensch war.

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Thoma kümmerte sich derweil um Garius und war der Meinung, dass der Junge etwas Spaß und Freude nötig hatte. Sie haben seine Wohnung mit dem ausgestattet, was Vampire in seinem alter so allgemein mögen. Den Vampiren ist es aufgefallen mit welch einer härte Larius seinen Sohn behandelt. Sie waren ja alle eine strenge Erziehung gewöhnt, doch dass, was Larius mit seinem Sohn machte, war selbst für sie zu viel. Besonders Thoma, der eigentlich kein schlechter Vampir war sonder durch seine Eltern, Anhänger der Verschwörung wurde, hatte sehr viel Mitgefühl für Garius. Thoma hatte nichts gegen die Menschen und gab sich auch mit den Blutkonserven zufrieden. Nur mochte er nicht im Untergrund leben, um sich wie eine Ratte verkriechen zu müssen. Er war der Meinung, das sie auch ein Recht hatten ganz normal Leben zu können, ganz normal die Straße entlang gehen zu dürfen, ohne drauf achten zu müssen, ob ein Mensch sie sehen könnte.
Thoma zeigte Garius die angenehmen Seiten des Lebens und machte ihn mit vielen Spaß bringenden Dingen bekannt. So erklärte er z. B., wie ein Flipperautomat funktionierte.
Garius kam aus dem staunen gar nicht mehr raus und freute sich, wie ein kleiner Junge der zum ersten Mal eine Spielkonsole erhielt.
Er betrachtete die Technik etwas misstrauisch und für ihn war es schon ein Wunder, das eine Glühbirne leuchtete. Doch nachdem er merkte, dass es gar nicht so schwer war, wenn man erstmal wusste, wie manche Dinge funktionieren, hatte er sehr viel Spaß dabei.

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Doch von allen Erfindungen, die er bis dahin kennengelernt hatte, war der Fernseher der absolute Höhepunkt. Er könnte sich nicht erklären, wie die Menschen in so einem kleinen Kasten kommen und Thoma musste so manches Mal auf seine Fragen lachen. Denn um Garius was zu erklären, müsste er ganz von vorne anfangen. Garius kannte weder eine Bildschirmröhre noch einen Satelliten, er wusste nicht, wie man Strom erzeugen kann und warum man beim Kochen kein Feuer mehr brauchte. Garius hatte Fragen über Fragen und Thoma konnte selbst auf einige nicht Antworten. Er erklärte ihn wie die Fernbedienung zu handhaben war und das er in laufe der Zeit alles andere noch lernen würde. Garius gab sich erstmal damit zu frieden, schaute bis zum Sonnenaufgang fern und war von dem was er sah überwältigt.

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Larius betrachtete sich die Gegend und sah sich die ganzen Fluchtmöglichkeiten an. Zu gerne wäre er noch auf die Jagd gegangen, doch Menschen gab es in der näheren Umgebung keine.
Er fragte sich wie die anderen Vampire ans Blut kommen, hatte aber keine Ahnung, dass sie dieses aus Konserven entnahmen. Die schwarzen Engel hatten ihn zwar berichtet, dass die Welt sich sehr verändert hatte, doch dass es in diesem Ausmaß war, konnte selbst er sich nicht vorstellen.


Fortsetzung folgt…...:hallo:
 
Hallo Romy!
Ja Garius, aber auch sein Vater muss noch einiges lernen. Garius kannte ja nur das Inselleben, ohne Strom. Er hatte zwar einige Bücher gelesen, konnte aber oftmals mit den geriebenen Worten nichts anfangen. Larius hatte ihn zwar das Lesen und Schreiben beigebracht, doch mit der heutigen Technik war er auch nicht vertraut.
Danke für dein liebes Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:



Kapitel 73

Die nächsten Wochen verliefen relativ ruhig, ohne irgendwelche Zwischenfälle, die sich nicht erklären ließen. So war jeder mit dem normalen Alltag beschäftigt, ging seine Arbeit nach, erfühlte Pflichten oder vergnügte sich mit irgendwelcher Freizeitbeschäftigung.
Maikel ließ sich seiner Frau zu liebe versetzten und half der Polizei knifflige Fälle zu lösen.
Doch bevor er seine neue Tätigkeit begann, machte er mit seiner Familie nach Jahren richtig Urlaub.

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Sie mieteten sich ein kleines Strandhaus mit direktem Zugang zum Meer. Den ganzen Tag brauchten sie für die Anreise, die alles andere als erholsam war. Nachdem sie endlich das Strandhaus erreicht hatten, waren sie alle ziemlich fertig und Maria packte Leon zum Schlafen hin. Die frische Meeresluft und das Rauschen der Wellen die in einem gleichbleibenden Ton wie eine Wiege wirkten, ließen Leon auch gleich einschlafen.

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Danach gingen Maria und Maikel gleich zum Strand, legten sich auf die Hängematten, beobachteten die Sterne und ließen ihre Seele baumeln. Ihre Füße schmerzten von dem langen Warten auf die verschiedenen Transportmittel. Erst hatte der Zug Verspätung, dann flog der Flieger später als geplant und der Vermieter vom Strandhaus ließ auch lange auf sich warten. Doch als sie das Meer sahen und die frische Luft regelrecht spüren konnten, waren sie sich sicher, dass die Strapazen sich gelohnt hatte.

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Die nächsten Tage war nur Erholung angesagt, was mit einem Kleinkind, gar nicht so einfach war. Leon hielt noch nichts davon stundenlang in der Sonne zu liegen und erkundete erstmal gründlich den Strand. Seine Eltern versuchten in der Zeit, etwas Urlaubsbräune zu erhaschen und immer wieder fragten sie sich gegenseitig; „Schläfst du? Wir dürfen nicht einschlafen, auch wenn es schwerfällt.“

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Dabei hatten sie immer ein Auge auf ihrem Sohn geworfen, das dieser auch gar nicht das Weite suchte.
Leon hatte Angst vor dem großen Wasser, somit bestand nicht die Gefahr, dass er von alleine aus ins Meer krabbelte. Er fand den Sand am Strand viel interessanter als das Meer, dessen Wellen auf Leon wie große Fangarme wirkten.

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Die anderen beiden Ferienhäuser, die auch auf dem Grundstück standen, waren nun auch vermietet und Familie Johns lernten neue Leute kennen. Das Schönste an dem Grundstück war der Zugang zum Meer mit einem schönen Sandstrand und so klarem Wasser, das man bis zum Grund schauen konnte. So vergnügten sich die Urlaubsgäste die meiste Zeit im Wasser. Maikel versuchte auch seinem Sohn, ein wenig Badespaß zu gönnen. Doch Leon hielt davon gar nichts. Krampfhaft hielt er sich an seinem Vater fest und schrie, was seine Stimme hergeben konnte. Als Leon im flachen Wasser den Boden spürte, beruhigte er sich erst wieder und zeigte seinem Vater deutlich, dass er ihn gar nicht loslassen soll.

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Leon war die Sache nicht geheuer und jedes Mal, wenn ihm eine Welle berührte, war das Geschrei groß.
„Na kleiner Mann, war das denn so schlimm?“ doch Maikel sah an Leons Gesichtsausdruck, dass sein Sohn die erste Erfahrung mit dem Meer nicht so toll fand und ging mit ihm aus dem Wasser.

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Am Abend kamen die Nachbarn mit einer Flasche Sekt zur Begrüßung.
Jeder erzählte etwas von seinem Leben. Sie beschlossen etwas gemeinsam zu unternehmen und die Tochter von dem anderen Ehepaar, freute sich riesig darüber. Sofort fing sie an mit Leon zu spielen und fand den kleinen sehr süß.

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Doch Leon sein Interesse an dem Mädchen hielt sich in Grenzen, denn die Nachbarn hatten einen Hund, den er sofort ins Herz geschlossen hatte. Es war ein alter Rüde, der sich Leons Geschmuse genügsam hingab. Den ganzen Abend verbrachte er mit dem Hund im Arm und würde ihm am liebsten mit in seinem Bettchen nehmen. Maria hatte ganz schön zu tun, ihren kleinen Sohn zu erklären, dass das nicht ging.

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Die darauf folgenden Abende wurde meistens gegrillt, danach getanzt und Eiscreme gegessen. So vergingen die Tage wie im Fluge und der letzte Urlaubstag rückte immer näher.
Für einige Zeit konnte Familie Johns die Ereignisse der letzen Monate vergessen. Maria telefonierte zwar täglich mit Fay, bemerkte aber das ihre Tochter auch ganz gut ohne ihre Eltern zurechtkam und es ihr gut ging, so wie Fay behauptete.


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Doch so gut, wie Maria glaubte, ging es ihre Tochter nicht. Fay hatte Magenprobleme, so wie sie jedem erzählte. Ihr war häufig schlecht, sie musste sich öfters Übergeben und sie war andauernd müde. Auch ihre Laune wechselte wie Tag und Nacht. Sie wollte einfach ihre Ruhe haben. Dario machte sich wieder mal große Sorgen. Er merkte, dass es ihr nicht so gut ging und das schlimmste für ihm war, das Fay darüber nicht reden wollte und sich weigerte, zum Arzt zu gehen. Wenn Dario sie daraufhin ansprach, bekam er gleich eine zornige Antwort. Wütend fuhr sie ihn dann an und meinte; „Ich renne doch nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich zum Arzt. Muss ich denn immer mit einem gute Laune Gesicht herumrennen?“ Dario sagte dazu nichts und schüttelte nur den Kopf.

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Miris Praktikum hatte nun angefangen. Sie war die Tage vorher schon sehr nervös und durchlöcherte Tom mit reichlichen Fragen, was Kinder anging. Er besorgte ihr ein paar Bücher, da seine Erfahrung diesbezüglich sehr gering war. Nun stand sie vor der Tür des Kindergartens und überlegte noch mal kurz, ob sie auch wirklich durch diese gehen sollte. Sie zwang sich regelrecht dazu. „Wenn ich jetzt einen Rückzieher mache, dann werde ich nie lernen etwas auf die Reihe zu kriegen und immer weglaufen, wenn ich der Meinung bin, dass ich es nicht schaffen könnte.“ So schob sie ihre Angst beiseite und ging mit einem etwas flauen Gefühl in die Kita.

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Dort wartete schon die Erzieherin und begrüßte Miri freundlich.
„Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit und bin gespannt, wie die kleine Rasselbande auf Sie reagiert. Ach übrigens, ich heiße Enricke und werde immer Ricke gerufen. Wir reden uns hier immer mit du an, also kurz gesagt, ich bin Ricke!“ Meinte die Erzieherin und Miri erwiderte gleich; „Ich bin Miriam, kurz gesagt, Miri!“
Miri schaute etwas wunderlich. Dies bemerkte auch Ricke. „Meine Schwester Doris hat mir schon einiges über dich erzählt. Wir werden uns gut verstehen. Ich bin richtig froh, dass du dich fürs Praktikum hier entschieden hast. Meine Schwester leitet zwar die Kita, doch sie ist selten anwesend.“ Nun konnte sich Miri auch die Ähnlichkeit zwischen Doris und Enricke erklären. Sie waren Zwillinge und fast nicht zu unterscheiden.

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Nachdem Ricke Miri alles gezeigt hatte, waren auch so langsam die Kinder da. Vier Kinder waren zu dieser Zeit in der kleinen Gruppe von Ricke. Im Morgenkreis stellte Ricke Miri ihre kleine Rasselbande vor. „Der kleine Bube neben mir ist Hannes. Er ist eineinhalb Jahre und glaubt man müsste alles in den Mund stecken. Bei ihm musst du aufpassen, was alles auf den Boden liegt. Besonders draußen, da Hannes alles probiert egal ob Sand, Gras, Blätter, Papier oder sonst was für Sachen. Der kleine Lockenkopf dahinten ist Pepe. Er wird bestimmt mal Bergsteiger. Pepe ist ein richtiger Klettermaxe und ihm scheint nichts zu hoch zu sein. Das Fräulein neben mir ist Annika. Sie ist die Jüngste und möchte am liebsten ihre Ruhe haben, was bei Sara gar nicht so einfach ist. Sara ist schon drei Jahre und möchte gerne die Mutterrolle hier übernehmen. Die Jungs zeigten ihr gleich, dass sie gut auf sich selbst achten können. Nur Annika lässt sich von Sara alles gefallen. Bei ihr musst du aufpassen, dass sie die Kleine nicht herumträgt oder füttert. Sara ist schon sehr weit in ihrer Entwicklung und für ihr alter, schon sehr selbstständig. Doch vergisst sie halt immer wieder, dass Annika für sie einfach zu schwer ist. Aber im Großen und Ganzen sind es ganz liebe Kinder.“

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Nach dem Morgenkreis wurde gefrühstückt. Ricke hatte extra für Miris ersten Tag Torte mitgebracht. Miri versuchte sich alles zu merken und sie war ganz froh darüber, dass es nur vier Kinder waren. Sie fand die Kleinen total süß, hatte aber trotzdem etwas Berührungsängste.
Miri wusste nicht recht, mit welch einer Kraft man solch kleine Kinder anfassen sollte, da sie so klein und zierlich waren.

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Doch diese Angst hatte sie schnell überwunden, als sie Hannes ins Bad brachte und ihn sein vom Frühstück verschmiertes Gesicht wusch. Sie empfand das Gefühl, so kleine Menschenwesen in den Arm zu halten, ganz angenehm. Der Geruch, die zarte Haut, das unbeschwerte Lächeln waren ganz neue Eindrücke für Miri.

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Sie bemühte sie ihre Aufgabe sehr gut zu machen, was ihr auch gelang. Nachdem Miri den ganzen Boden nach kleinen Teilen abgesucht hatte, damit Hannes nichts mehr fand, was er in den Mund stecken konnte, galt ihre Aufmerksamkeit Pepe der wirklich, wie ein kleiner Affe überall rumkletterte. Sara hatte mal wieder Annika auf den Schoß, aber das konnte man noch akzeptieren.

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Nach dem Mittagessen wurden die kleinen zur Mittagsruhe hingelegt und Annika spuckte ihren Gemüsebrei quer über Miri. Miri war ganz aufgereckt und dachte erst, dass sie Annika zu grob angefasst hatte. Doch Ricke beruhigte sie und meinte; „Das passiert bei Annika öfters, überhaupt wenn sie Gemüsebrei oder Spinat gegessen hat.
Deshalb sagte ich ja, du musst unbedingt Wechselsachen mitbringen!“ Miris rasendes Herz schlug gleich wieder etwas langsamer und sie war froh, dass die Kleinen für zwei Stunden ruhten.

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Neben den Schlafraum war ein kleiner Aufenthaltsraum für die Erzieher. Miri und Ricke gönnten sich eine intensive Kaffeepause und unterhielten sich über alltägliche Dinge.
Fay kam an diesem Tag schon mittags von der Uni und schaute, wie es Miri bei ihrem ersten Arbeitstag so ging. Miri erzählte Fay, dass sie sich die Kinderbetreuung schlimmer vorgestellt hatte, aber sie gab auch zu, das es anstrengend sei und sie sich gar nicht vorstellen konnte, wie man es bei 10 oder 15 solch kleinen Kindern die normalerweise in einer Gruppe waren, schaffen kann. Doch Ricke meinte; „Mit der Zeit lernt man jedes einzelne Kind besser kennen, weiß ihre Vorlieben und kennt ihren Charakter. So kann man dann schon einschätzen, was sie tun und welche besondere Beachtung sie brauchen.“ Miri bemerkte das Fay sehr ruhig war, wo sie doch sonst immer soviel erzählte. Doch an diesem Tage kam nur ein ja oder ein hmm von ihr.

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Fay trank ihren Kaffee aus und verabschiedete sich. „Ich bin irgendwie müde und gehe jetzt rüber mich hinlegen. Wenn de Lust hast Miri, kannst ja nach Feierabend noch vorbei kommen!“ sagte Fay noch und ging los. „Sie sieht aber gar nicht gut aus, so blass und abgenommen hat sie auch.“ Stellte Ricke fest und schaute Fay hinterher. „Sie hat irgendwas mit den Magen oder so, aber sie will nicht darüber reden.“ Erwiderte Miri, denn auch sie hat schon versucht von Fay zu erfahren, was mit ihr los sei.

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„Ich hätte den scheiß Kaffee nicht trinken sollen.“ Fluchte Fay vor sich her, als ihr auf einmal wieder schlecht wurde. „Wenn ich bloß wüsste, was mit mir los ist. Ich habe manchmal das Gefühl als ziehen sich meine Eingeweide zusammen.“ Schnell rannte sie rüber zu ihrer Wohnung, bevor sich der Kaffee den Weg nach oben suchen konnte.

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Etwas gegen 16.00Uhr waren auch Toms Vorlesungen zu Ende. Er wollte Miri von der Arbeit abholen, doch vorher ging er noch zu seinem Bruder, der schon seit zwei Stunden zu Hause war. „Hallo Dario, du hör mal! Ich habe die Möglichkeit an einem 14-tägigen Seminar für Management teilzunehmen. Das wäre aber schon nächste Woche und ich wollte euch fragen, ob ihr ein Auge auf Miri werfen könnt. Sie kommt zwar schon ganz gut alleine zurecht, aber es kann ja doch mal irgendetwas sein.“ Doch Dario antwortete nicht. „Dario …! Hey was ist los mit dir?“ Dario war richtig in Gedanken versunken. Er realisierte zwar das sein Bruder da war, doch seine Worte gingen ziellos an ihm vorbei. „Hey …, träumst du? Ist es immer noch wegen Fay?“ fragte Tom, da er von Miri wusste, das Fay irgendwas hatte.

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Dario drehte sich um. Er brauchte jetzt einfach jemandem zum Reden. „Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Fay will über das, was sie hat überhaupt nicht reden. Doch irgendwas muss sie doch haben, so schlecht, wie es ihr geht.“
„Dario, sie ist ein Mensch, das darfst du nicht vergessen. Menschen haben nun mal körperliche Probleme. Es gibt Tage da geht es ihnen nicht so gut, ohne das da gleich ne Krankheit dahinter steckt und bei Frauen kommt es halt öfters vor. Vielleicht machst du dir zu viele Sorgen.“ Erklärte Tom, doch Dario sah das ganz anders und meinte; „Ja ich weiß das die Körper von Menschen anders funktioniert, da braust du mir nichts von zu erzählen. Aber es sind bei Fay ja nicht nur ein paar Tage, wo sie bricht, schmerzen hat und immerzu müde ist. Es geht jetzt nun schon sechs Wochen so. Menschen hin oder her, das ist nicht normal. Sie keift mich nur noch an, dabei will ich ihr doch nur helfen. Ich habe schon überlegt mit Eylin drüber zu reden. Sie ist ein Mensch und sie ist Ärztin und könnte ihr helfen.“

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„Und …, warum tust du das nicht?“ wollte Tom wissen. „Naja ich kann doch nicht einfach so über ihren Kopf hinweg entscheiden. Als ich Fay den Vorschlag machte, da sie sich ja mit Eylin gut versteht, da war sie recht sauer. Ich sollte mich nicht in ihre Angelegenheiten mischen und sie wird schon wissen, was für sie das Beste ist. Außerdem meinte sie noch, dass ich ein Vampir bin und von Menschen keine Ahnung hätte. Doch im nächsten Augenblick ist sie dann wieder ganz anders und entschuldigte sich dafür, dass ich ihre Launen ertragen muss.
Ich weiß echt nicht, was in ihr vorgeht, wird es immer so sein?“
„Auch Bruderherz, was weiß ich! Frauen …, wer versteht sie schon. Ich glaube da werden wir noch so einige Überraschungen erleben. Wenn Miri schlechte Laune hat, lässt sie diese auch an mir aus, obwohl ich gar keine Schuld habe. Doch ihr geht es danach besser und dann sehe ich drüber weg. Gut bei Fay ist es nun was anderes, ich meine, wenn sie schon sechs Wochen diese Probleme hat, dann würde ich einfach mit Eylin reden.“ Schlug Tom vor und erzählte noch mal von seinem Seminar. Dario versprach Tom ein bisschen auf Miri zu achten und nach dem rechten zu sehen.

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„Sage mal wo ist Fay eigentlich?“ fragte Tom.
„Sie ist oben und schläft. Ich werde gleich Eylin anrufen und ihr erklären, was Fay hat. Vielleicht kann sie mir ja am Telefon etwas darüber sagen.“ Meinte Dario und hoffte Eylin könnte Fay helfen. Er wusste zwar ganz genau das Fay darüber sauer sein würde, doch seine Sorge, dass sie was Ernstes haben könnte, war einfach zu groß.
„Mache das und ich geh jetzt Miri abholen. Also bis dann!“ verabschiedete sich Tom.

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Doch Fay schlief nicht mehr. Sie bekam Durst und wollte sich etwas zum Trinken holen. Auf dem Weg zur Küche hörte sie wie Dario sich mit Tom unterhielt und blieb auf dem Treppenansatz stehen. All zu gut wusste sie das sie zu Dario in letzter Zeit nicht sonderlich höfflich war, dabei wollte er nur das Beste. Doch sie wusste ja selbst nicht, was mit ihr los war, und versuchte auch Esaier zu erreichen. Auf ihre Rufe bekam sie aber keine Antworten und das verstand sie nicht. Esaier hatte extra gesagt, dass sie nie alleine wäre und nun konnte sie ihm doch nicht erreichen. Sie sollte in sich rein schauen, wenn sie etwas nicht verstehen konnte. Das tat sie auch, doch eine Antwort auf ihren momentanen Zustand fand sie nicht. Fay wurde zwar offenbart, dass ihr Körper einige Veränderungen durchmachen würde, doch nicht wann dieses eintreten oder welche Auswirkungen diese haben werden.
Da Fay nicht wusste wie die Veräderungen in ihrem Körper medizinisch nachzuweisen wäre, wollte sie auch nicht zum Arzt gehen. Was sollte sie sagen, wenn ein Arzt an ihr was feststellen würde, was ein Mensch nicht haben dürfte oder unerklärbar sei?

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Fay fiel es schon sehr schwer ihre Familie Darios Wahres ich zu verschweigen und sie hasste es, wenn sie sich Notlügen ausdenken musste. Auch Dario konnte sie die Begegnung mit Esaier nicht erzählen. Doch sie vertraute auf Esaiers Worte, das am Ende alles gut werden würde. Aber manchmal wurde ihr das alles zu viel. Wollte sie doch immer nur ein ganz normales fröhliches Leben führen. Nun weiß sie, dass es Vampire gibt, ihr ist ein Engel erschienen, ihr Vater wurde auf wunderliche Weise geheilt und ihr wurde eine Aufgabe erteilt, wo sie sich nicht sicher war, ob sie diese auch meistern kann. Auch wenn es ihr schwerfiel alles zu verstehen, wollte sie alles dafür tun, schon aus dem Grunde, dass dadurch Darios größter Wunsch sich erfüllen würde. Fay ging die Treppe herunter, nahm Dario, der gerade ein kurzes Shirt angezogen hatte, fest in die Arme und küsste ihn stürmisch. Nun war Dario wieder mal total verwirrt.

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Dass Dario nun Eylin anrufen wollte, konnte Fay nachvollziehen. Sie hätte in seiner Situation dasselbe gemacht oder einfach einen Arzt zum Hausbesuch angemeldet. Fay überlegte schon, ob sie Dario nicht einfach alles erzählen sollte. Doch das würde Darios Entscheidungen beeinflussen, so hat es ihr Esaier erklärt. „Hey was ist denn mit dir los? Geht es dir besser?“ fragte Dario mit einem skeptischen Blick. „Mir geht es fabelhaft und ich habe riesen Hunger. Wollen wir was essen gehen? Ich weiß auch schon wo.“ Erwiderte Fay und ihr ging es im Moment auch wirklich gut. „Alles, was du willst, Liebes!“ meinte Dario und glaubte Fay irgendwie nicht.

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Sie fuhren mir der Straßenbahn zu Lindenallee, wo das Restaurant das Fay ausgesucht hatte sich befand. Fay bestaunte das Gebäude und erzählte Dario, das dieses junge Architekten die noch im Studium waren, entworfen haben.
Auf der Dachterrasse bestellten sie heiße Schokolade. Vom Kaffee wollte Fay vorerst die Finger lassen. Es war ein schöner Tag, der Sommer rückte immer näher. Ohne viele Worte tranken sie ihre Schokolade und blickten über die Dächer der Stadt. Nur die Hochhäuser, welche in Bergen reichlich vorhanden waren, ragten noch weit in den Himmel und versperrten oft die Sicht auf die schöne Landschaft, die die Stadt umgab.

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Die Abenddämmerung hatte begonnen. In einem noblen Restaurant, das sich im Erdgeschoss befand, bestellten sie sich was zum Essen. Fay alberte und lachte die ganze Zeit über und verschluckte sie deshalb sogar ein paar Mal. Man könnte direkt glauben, dass sie ein paar Gläser Sekt in sich hatte, was ihre gute Laune ausgelöst haben könnte. Doch sie fühlte sich gut, nach Langem wieder, auch wenn sie nicht wusste, wieso. Sie wollte sich einfach wohlfühlen schon Dario zur Liebe und nun, nun brauchte sie sich nicht einmal zu verstellen. Dario erzählte ihr von Toms Seminar und das sie auf Miri achten sollen. Fay wollte gleich, das Miri solange bei ihnen wohnt. Doch Dario meinte, dass es für Miri eine gute Gelegenheit wäre, sich in der Menschenwelt zu behaupten.

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Nach dem Essen machten sie einen Spaziergang. „Ich will jetzt ins Kino gehen!“ platze aus Fay heraus. „Wir waren schon so lange nicht mehr im Kino. Oder wir gehen tanzen, wer weiß, wen wir dann noch treffen.“
„Du willst tanzen gehen? An einem Montagabend? Aber da haben die meisten Lokale doch Ruhetag. Dann lass uns lieber einen Film ansehen!“ meinte Dario und kratzte sich am Kopf. Er wäre lieber mit Fay nach Hause gegangen und hätte bis zum Einschlafen mit ihr gekuschelt. Doch er gab nach und sie gingen noch ins Kino, wo Dario immer mal wieder die Augen zufielen. Fay hingegen war sehr munter, sie hatte ja den halben Nachmittag geschlafen. Fay bemerkte, dass Dario sehr müde war, konnte er doch die letzten Wochen auch nicht richtig schlafen. So verließen sie noch vor Filmende das Kino und gingen Heim. Doch zum Kuscheln war er dann wieder hellwach und fühlte was an Fay, das er sich nicht erklären konnte. Etwas was sein Herz schneller zum Schlagen brachte. Ein seltsames aber sehr angenehmes Gefühl, was Fremdes und doch so vertraut. Doch Fay raubte ihn mit ihrer Zärtlichkeit fast den Verstand und er war nicht mehr in der Lage klar zu denken. Sie verbrachten nach Langem wieder einer romantische Nacht.

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Ach bei Tom und Miri kam Romantik auf. Miri wollte noch zu Fay, doch Tom erzählte ihr, dass Fay schlief.
Stolz erzählte Miri von ihrem ersten Arbeitstag. Aber sagte auch gleich, dass sie diese Tätigkeit nicht für immer machen möchte, zu groß sei die Verantwortung. Das wusste sie schon nach dem ersten Tag. Sie war aber froh, dass sie dieses Praktikum machen durfte und so etwas mehr über die Menschen erfuhr. Tom war ganz Stolz auf seine Miri. Er legte seinen Arm auf ihrer Schulter und sie machten einen Spaziergang durch die Straßen von Bergen.

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An einem kleinen Imbiss machten sie rast und nutzen gleich die Gelegenheit um etwas zu essen.
Die romantische Stimmung zwischen den beiden, wurde unterbrochen als Tom Miri von dem Seminar erzählte. Miri war da nicht sonderlich begeistert von. Sie konnte noch nicht verstehen, wie wichtig Bildung in der Menschenwelt war. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Ich meine nichts gegen das Seminar, aber warum kannst du nicht jeden Tag fahren?“ wollte Miri wissen und Tom meinte mit hängendem Kopf; „Das sind je 150 km. Ich bin dann nur noch auf der Landstraße. Es sind doch nur 14 Tage und du hast doch jetzt das Praktikum, da vergeht die Zeit sehr schnell, wirst schon sehen.“
„Aber in vier Wochen ist doch schon der Vampirball und ein paar Tage würde ich gerne früher im Tal sein. Meinst du nicht das es von der Zeit her etwas knapp wird?“
„Nein …, wieso denn? Wird schon alles klappen.“meinte Tom.

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Miri schmollte fast den Rest des Abends. Zu Hause angekommen warf sie sich lustlos auf dem Sofa. Doch Tom wusste schon, wie er Miri zu nehmen hatte. Auf einer lustigen Art meinte er; „Naja …, wenn du unbedingt willst, weil es für dich einfacher wäre, können wir ja ins Tal der Vampire ziehen. Dort würde uns dann die Unendlichkeit gehören.“ und fing an mit ihr rumzuschmusen.
Doch Miri kannte auch ihren Tom schon gut genug und erwiderte; „Ach ja … Und was machst du, wenn ich dein Angebot annehme?“ „Ich habe doch dich und mehr brauche ich nicht. Wir hätten uns dann 60 Sekunden in jeder Minute, 60 Minuten in jeder Stunde, 24 Stunden an jedem Tag in jeder Woche in jedem Jahr.“meinte Tom grinsend. „Oh …, schöne Vorstellung, aber zu viel des Guten.“ erwiderte sie lachend.

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Am darauffolgenden Samstag klingelte es schon morgens um 9 Uhr an der Haustür von Fay und Dario. Noch ganz verschlafen machte Dario die Tür auf. Fröhlich strahlend kam auch gleich Maria auf ihm zu. „Nicht dass ich euch geweckt habe? Aber es ist eh Zeit aufzustehen, wir haben Frühstück mitgebracht. Wir wollen einen Einkaufsbummel hier in Bergen machen und für Leon wäre das zu anstrengend. Wenn ihr nichts Besseres vorhabt, würden wir Leon gerne für ein paar Stunden bei euch lassen.“ Erzählte Maria auf dem Weg zur Küche und machte sie auch gleich daran den Tisch zu decken. Von Maikel kam nur ein; „Guten Morgen, Dario!“ mehr konnte er vor Müdigkeit noch gar nicht sagen, da Maria ihn schon um 5 Uhr weckte. „Na wie ist es euch in der letzten Zeit so gegangen?“ fragte Maria beim Frühstücken. Fay schaute Dario ernst an und er wusste sofort, dass er nichts von ihren Problemen erzählen sollte.

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Geschickt lenkte Fay die Frage um. So wollte sie wissen, wie der Urlaub ihrer Eltern war.
Darüber hatte Maria nun viel zu erzählen und schwärmte regelrecht davon. Bevor Fays Eltern ihren Einkaufsbummel starteten, schauten sie sich gemeinsam die Urlaubsbilder an. „Unseren nächsten Urlaub werden wir auch am Meer verbringen. Das sieht alles so toll auf den Bildern aus, da hat man gleich richtig Lust ins Wasser zu springen.“ meinte Fay ganz spontan. Maria und Maikel gingen Shoppen und Fay war erleichtern, das ihre Mutter nichts merkte. So blieben ihr unangenehme Erklärungsversuche erspart.

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Auch bei Don und Eylin ging das Leben weiter. So verbrachten sie die Tage im Labor und die Abende bzw. Nächte zusammen. Mal in Dons Wohnung und mal bei Eylin. Zusammenziehen wollten sie noch nicht, dafür war es noch zu früh. Sie liebten sich, doch für Don war es auch eine ganz neue Erfahrung mit einem Menschen zusammen zu sein. Eylin ging es da nicht anders. So wollten sie erstmal abwarten, was die Zukunft bringen würde.

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Auch Don zeigte nun Eylin sein wahres ich und verbrachte mit ihr ein paar Tage als Vampir.
Die Wirkung, die Don auf sie nun hatte, war noch intensiver und auf einer Art magisch anziehend. Don hatte Eylin schon sehr viel über Vampire erzählt. Er erklärte die vielen Vorteile aber auch die Nachteile und Eylin war sich ganz sicher, vorerst kein Vampir zu werden. Aber sie war Ärztin und hatte schon sehr viel Fortschritte in der Wissenschaft gemacht, sodass sie schon angefangen hatte, selbst etwas herumzuexperimentieren, um vielleicht irgendwann eine Lösung zu finden, dass die Vampire kein Blut mehr brauchen und auf anderem Wege die nötigen Enzyme erhalten könnten. Don fand es gar nicht mal so schlecht. Vielleicht würde ja ein Mensch einfallen, woran ein Vampir noch nie gedacht hatte. Er war mit seinen Leben momentan sehr zu frieden. Er war glücklich und auch die Sorge um Dario sowie Fay wurde immer weniger. Sie waren sich nun schon fast alle sicher, das Fay nicht diejenige welche sei, auch wenn noch soviel Fragen unbeantwortet blieben und die Ereignisse der letzten eineinhalb Jahre doch schon mehr als merkwürdig waren. Aber es tauchten keine anderen Vampire auf und Fay ihre starke Aura war auch verschwunden. So konnte er nach Jahren nun auch mal an sich denken. Er ließ sich von Eylin die Haare schneiden, was ihn wiederum um Jahre jünger aussehen ließ.

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Dario hatte eine Woche später eine Unterredung mit seinem Professor, der ihm vorgeschlagen hatte, doch ein Semester zu überspringen.
Danach besuchte Dario seinen Vater und tauchte frisch gestriegelt im Anzug kurz vor Mittag bei ihm auf. Eylin und Don hatten lange geschlafen und waren gerade beim Frühstücken. Dario erzählte von der Unterredung mit seinem Professor und Eylin holte noch ein Gedeck.
„Wie geht es Fay? Sie sah letztens nicht so gut aus.“ wollte Don anschließend wissen. Dario druckste ein bisschen herum. „Jetzt geht es ihr wieder gut.“ meinte er darauf.
„Wieso …, was hat sie denn gehabt?“ fragte Eylin besorgt. Da es Fay ja schon wieder gut ging, dachte Dario, dass er ruhig erzählen konnte, was für Beschwerden sie hatte.

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„Also ganz ehrlich Dario, wenn ich es nicht besser wüsste, weil mir dein Vater erklärt hat, dass es unmöglich sei, könnte man glauben das Fay schwanger ist. Jedenfalls bricht das was du uns erzählt hast dafür. Doch wie gesagt ist das ja unmöglich. Für eine Magenverstimmung war der Zeitraum zu lang. Aber sie hatte viel durchmachen müssen und unter Stressbedingen entwickeln sich oft Magengeschwüre. Wenn sie in der Hinsicht noch mal Probleme hat, sollte sie unbedingt zum Arzt gehen. Es wäre sowieso besser, wenn sie sich mal durchschecken lässt.“ meinte Eylin und fragte; "Wie geht es ihr denn jetzt?“
„Eigentlich gut, sogar sehr gut. Sie ist sehr fröhlich und trotzt nur so vor Tatendrang.“ erwiderte Dario. „Hmm…, naja ein Magengeschwür kann auch von selbst heilen. Doch es wäre ratsam, wenn sich Fay untersuchen lassen würde.

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Ich muss für ein paar Wochen auf Schulung und mein Flieger geht bald. Aber ich könnte auch einen Flug später nehmen und könnte noch kurz mitkommen, um nach Fay zu schauen.“ „Danke Eylin, aber das ist nicht nötig. In Moment geht es ihr ja gut und sollte noch was sein, werde ich sie persönlich zum Arzt tragen.“ erwiderte Dario und Don fügte noch hinzu; „Und ich bin für ne weile bei deinen Großeltern wegen dem Vampirball. So wie ich gehört habe, geht Tom und Miriam auch zum Ball. Vielleicht hast du und Fay ja auch Lust?“
„Nein, das möchte ich ihr noch nicht zumuten.“ hielt Dario gleich dagegen.
„Naja, wie du meinst. Schade, deine Großeltern werden traurig darüber sein.“
„Ja ich weiß, doch sie verstehen es.“ Dario fand den Gedanken schrecklich, das Fay in einem großen Saal voller Vampire stehen müsste. Dabei sorgte er sich nicht um ihre Sicherheit, sondern viel mehr darüber, wie sie reagieren würde. Da Lucien bei jedem Vampirball persönlich anwesend war, waren auch die Sicherheitsmaßnahmen dementsprechend hoch.
Das, was Dario an Fay etwas gespürt hatte, er sich aber nicht erklären konnte, verschwieg er noch.
Er wusste nicht einmal, wie er das erklären sollte. Eylin nahm ihren Flieger wie geplant und auch Don flog zwei Tage später zum Tal der Vampire.

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Larius Anhänger versuchten ihren Boss nun alles, über der modernen Welt zu erzählen. Was bei Larius gar nicht so einfach war. Larius konnte und wollte nicht begreifen, warum die Vampire sich so verstecken mussten. Warum sie sich vor dem Menschen, die aus seiner Sicht doch so schwach waren, verkrochen wie gejagte Beute. Hermo erklärte, das es nicht die Menschen sind, die sie zu fürchten haben, sondern ihre Technik, ihre Waffen und ihre Intelligenz, die sich im Laufe der Jahrtausende doch sehr weiterentwickelt haben. Die anderen saßen mit gesenktem Kopf nur da und obwohl es doch recht harte Burschen waren, hatte Larius Aura sie weich wie Butter werden lassen. Nur seine Anwesenheit reichte aus, um seine Stärke zu spüren, die auf die anderen Vampire wie eine Halsmanschette wirkte, die sich bei jedem Atemzug ein bisschen fester zuzog.

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Hermo ließ sich Larius Plan durch den Kopf gehen und wusste gleich, dass dieser Plan nie funktionieren könnte. Er war auch der Einzige, der den Mut dazu hatte, Larius über einige Dinge aufzuklären.
„Sir …, mit allem Respekt, aber es wird Jahrzehnte dauern, um das System zu ändern. Es sind nicht nur die Menschen, sondern auch Lucien der Ihr vorhaben nie zustimmen würde. Er selbst hatte diese strengen Gesetzte für Vampire verfasst und tut alles Mögliche, um die Menschen zu schützen. Wir haben nur langfristig eine Chance, die Welt zu unseren Gunsten zu verändern. Dabei könnte uns eine Erfindung von einem guten Wissenschaftler sehr nutzen.
Er hat ein Elixier erfunden mit denen wir die Sonne trotzen können und das über einen längeren Zeitraum. Zudem sehen wir dadurch menschlich aus und können uns frei bewegen. Was ich damit sagen will, ist, das es uns nun möglich wäre in das System der Menschen einzugreifen. Aber nicht durch einen direkten Angriff, sondern durch List und Täuschung. Wir müssen dazu gut ausgebildete Vampire haben, die in den Bereichen von Politik, Wehrmacht und allen wichtigen Ämtern sich mit ganz nach oben hinarbeiten. Doch das braucht seine Zeit.
Um dieses aber umsetzen zu können, darf uns Lucien nicht in die Quere kommen. Seine Leute arbeiten bereits in wichtigen Positionen.“
Hermo erzählte Larius auch was über die Menschheitsgeschichte, was für Kriege sie geführt haben, welche Waffen sie besitzen und das die Fortschritte gerade in den letzten hundert Jahren enorm waren. Larius konnte das kaum glauben, was er da alles hörte und meinte; „Ich dachte immer wir sind die Kreaturen des Bösen, aber wenn ich mir so ihre Kriege vorstelle, könnte man glauben, der Teufel hätte sie persönlich geführt. Was ist passiert?“
„Gier und Macht, etwas zu besitzen, was einem nicht gehört. Sei es Land, Gold oder Macht, manchmal reicht schon eine andere Hautfarbe oder ein anderer Glauben aus, damit die Menschen sich gegenseitig töten.“

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Larius war ein Vampir des alten Glaubens und vertraute seine alten Schriftrollen und Bücher. So war er sich ganz sicher, wenn die Auserwählte in der Nacht des Todes von seinem Sohn erobert werden würde, die Kräfte der Unterwelt auf ihm und seinem Sohn übergehen. Die Nacht des Todes ist eine Vollmondnacht die alle fünfhundert Jahre vorkam. Wo eine Mondfinsternis die Erde für Stunden in einer totalen Dunkelheit versinken lässt und böse Geister, sowie Dämonen aus irrem Reich hervorkommen. Als Larius noch auf der Insel war, gab er schon den Befehl, dass keine Vampire die Auserwählte zu nahe komm durfte und das diese ausschließlich für seinen Sohn bestimmt war. Denselben Befehl gab auch Lucien seine Leute um Dario in seiner Aufgabe zu helfen. Doch Lucien wusste wer Fays leibliche Eltern waren und er war sich schon ziemlich sicher, dass sie nicht diejenige welche sei.
Für Larius war es erstmal wichtig, das sein Sohn Fay verwandelt und er somit seinen Vater besiegen kann.
„Um Lucien werde ich mich persönlich kümmern, doch vorerst hat mein Sohn eine Aufgabe zu erfüllen.“ sagte Larius und beendete die Sitzung.

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Thoma hatte Garius auch alles erklärt, was er wissen musste, und zeigte ihm die nähere Umgebung. Doch außer Wald, Wiese, Berge und ein kleines Dorf, war dort nichts zu sehen.
Zu gerne würde sich Garius die großen Städte, die er auf der Anreise vom Weiten sah, besichtigen, doch auch er hatte eine extrem starke Aura und somit konnte er die Gegend nicht verlassen. Jeden Tag nach Sonnenuntergang flog er eine Weile durch die Gegend, über das kleine Dorf und über einen kleinen Hügel, was in ihm ein eigenartiges Gefühl auslöste.

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Die ersten paar Male reagierte Garius auf das seltsame Gefühl gar nicht. Zuviel neue Eindrücke musste er verarbeiten. Doch dieser kleine Hügel erregte immer mehr seine Aufmerksamkeit. Mit jedem Abend traute sich Garius näher an dem Hügel. Sah ein kleines Häuschen, wo er sich ganz sicher war, dass dort Menschen drin wohnten.
Garius kannte den Geruch von Menschen noch von der Insel her. Doch er wusste, dass dieses prickelnde Gefühl nicht vom Durst kam, den er manchmal verspürte, wenn er Menschen roch.
Immer häufiger war sein drang zu diesem Hügel zu fliegen und manchmal setzte er sich auf einem Felsen und beobachtete das Haus. Zu Thoma hatte er noch nicht soviel vertrauen, dass er ihn dieses erzählen wollte und seinem Vater würde er das nie erzählen. Denn es war ein schönes Gefühl, was Garius noch nicht zuordnen konnte. Doch er wusste, dass sein Vater alle schönen Dinge verachtete und er alles dafür tun würde, um ihn daran zu hindern, herauszufinden, was der Grund für dieses Gefühl sei.

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Larius beachtete seinen Sohn überhaupt nicht mehr. Er hatte ihn auf der Insel alles beigebracht, was er wissen musste und um das andere sollte sich Thoma kümmern. Garius war das sehr Recht und er war froh seinen Vater kaum noch zu sehen. Larius hatte auch voll zu tun, denn jede Nacht kamen andere Vampire. Immer in kleinen Gruppen um sich ihren Herrscher vorzustellen. Larius veranlasste auch das Tunnelsystem in den Bergen zu bearbeiten, denn für ihn waren sie noch zu erkennbar. Er zeichnete neue Pläne wie es schon die Ägypter taten, als die Pyramiden gebaut wurden. So wurde aus den Fluchtwegen, ein nicht zu durchschauendes Labyrinth mit unzähligen Geheimtüren, die nur ein Erbauer kannte.

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In den Berg versteckt, gab es auch ein Labor, wo fieberhaft nach einem Mittel gesucht wurde, das Larius und seinen Sohn das Reisen ermöglichte. Da Larius nun leibhaftig vor ihnen stand, konnten sie schon erstaunliche Fortschritte machen, um aus dem stinkenden Zeug etwas Angenehmeres zu entwickeln.

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Doch Larius ging das alles nicht schnell genug. Fluchend schrie er vor sich her; „Seid ihr immer noch nicht fertig? Da hätte ich auch auf dieser bescheuerten Insel bleiben können, wenn das hier mein neues Gefängnis werden soll. In einer Woche will ich Reisen und bis dahin hast du Zeit mit dem Mittel fertig zu werden! Es ist mir ganz egal, wie du das anstellst. Sollte dir das aber nicht gelingen, dann werde ich auf etwas ganz besonderem Appetit bekommen. Ich hoffe du hast dich gesund ernährt. Übrigens das gilt für euch alle hier, also seht zu das ihr fertig werdet!“ Totenstille herrschte im Raum. Keine traute sich etwas zu sagen. Nun zweifelten schon die ersten Vampire, ob das wirklich so eine gute Idee war Larius von der Insel zu holen.

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Garius war gerade von einem seiner Rundflüge zurück, als Thoma schon auf ihm wartete. „Mann …, warum warst du heute so lange unterwegs? Dein Vater will dich sehen und er hat eine scheiß Laune.“
„Was will er denn?“ fragte Garius und er wusste schon, was für ein Geschrei er sich gleich anhören muss. „Das weiß ich nicht genau, er will dir glaub ich was zeigen.“ In diesen Moment hörte Garius seinen Vater schon fluchen. „Kann man sich denn hier auf niemanden verlassen?“



Fortsetzung folgt
 
Kapitel 74


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„Kannst du mir mal verraten, wo du dich die ganze Zeit rumgetrieben hast? Seit einer Stunde warte ich schon auf dich.“ fluchte Larius. „Aber ich bin doch nur etwas herumgeflogen, wie jeden Abend, um in Form zu bleiben.“ verteidigte sich Garius und nahm schützend die Hände hoch, da er mit rechnete, gleich eine geklebt zu bekommen. „Ach nur so rum geflogen. Hat der Herr nichts Besseres zu tun? Da draußen gibt es doch nur Bäume, oder warst du auf der Jagd?“
„Da draußen gibt es nichts zum Jagen, da ist bloß ein altes Dorf, und wie Thoma erzählte, wohnen dort nur alte Menschen. Also nichts, wo man drauf Appetit bekommen könnte. Ich habe meinen Durst mit einer Konserve gestillt, war zwar unangenehm aber wenigstens ist der Durst gelöscht.“ erklärte Garius seinem Vater, das dieser erst gar nicht auf die Idee kommen könnte, selbst um das Dorf zu fliegen und wohlmöglich den kleinen Hügel entdeckt, wo Garius diese eigenartigen Gefühle spürte.

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„Ich werde auf keinen Fall, Blut aus einer Tüte trinken und das braust du in Zukunft auch nicht mehr. Ich habe schon veranlasst, dass man uns Menschen bringt. Aber nun zu was anderem. Du gehst jetzt mit Thoma ins Labor! Die brauchen dein Blut, um mit dem Mittel weiter zu kommen. Danach sehe ich dich in meinem Arbeitszimmer!“ Larius wartete erst gar nicht, ob sein Sohn was sagen wollte oder Fragen hatte. Das tat er nie, was er sagte, musste gemacht werden und da waren Fragen überflüssig.
Garius wusste das und schwieg. Seine Augen schlossen sich ein wenig und voller Hass dachte er; „Das ist ja wieder so typisch für meinen Vater. Ist sich zu fein für eine Blutkonserve und lässt sich die Nahrung frei Haus liefern. Oh …, wenn ich könnte, würde ich ihm am liebsten auf der Stelle den Hals umdrehen, solange bis er ohne Kopf dasteht. Alter Herr …, meine Zeit wird noch kommen, wo ich mich für das alles rechen kann, was du mir und Mutter angetan hast.“
Garius wusste, dass sein Vater viele Fähigkeiten hat und er noch keinen anderen Vampir gespürt hatte, der nur annähernd seine Stärke erreichte. Doch seine Gedanken gehörten nur ihm alleine, er dürfte nur an seinem Gefühlen nicht zeigen, was er gerade dachte.

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„Hier ist Garius!“ sagte Thoma, als sie im Labor angekommen waren. Bill der Wissenschaftler wagte es gar nicht Garius anzuschauen, sonder blickte starr auf Larius Blutprobe. Zu groß war seine Angst, das Garius genauso, wie sein Vater war, den er am liebsten nie wieder begegnen möchte. Als Bill bei Larius Blut abnehmen wollte, sah dieser ihn so finster an, dass es ihn unmöglich war, eine ruhige Hand zu behalten. Kurzer Hand riss ihn Larius die Spritze aus der Hand und rammte die sich selbst in den Arm. „Weicheier, das sind alles nur Weicheier!“ fluchte er vor sich her, und als er die Blutprobe zurückgab, bedrohte er Bill nochmals; „Sehe zu das du mit dem Mittel fertig wirst!“
Mit zitternden Händen versuchte er Garius Blut abzunehmen, der sich inzwischen auf einem Stuhl gesetzt hatte. Doch ganz anders als sein Vater musste Garius lachen und meinte; „Das kitzelt!“ Bill atmete auf und es war als wäre ihm, eine schwere Last genommen worden. Er verfluchte den Tag, an dem er sich überreden ließ, für Larius zu arbeiten und er wusste, wenn er nicht rechtzeitig mit dem Mittel fertig wird, seine Tage gezählt waren.
Garius Aura war nicht ganz so stark wie die seines Vaters und für ihn würde das Mittel schon fast ausreichen. Doch solche Vampire wie es die Beiden waren, kannte vorher keiner und Lucien haben die wenigsten je zu Gesicht bekommen.

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Garius ging zu seinem Vater und dieser zeigte ihn eine Karte, die von einem seiner Anhänger gezeichnet wurde. Auf diese Karte war ein Teil von Bergen zu sehen und Larius zeigte seinem Sohn, wo Fay wohnte. Er sollte sich die nähere Umgebung gut einprägen, vor allem die Fluchtwege, die durch ein Waldgebiet zu den Bergen führten. Es wurden schon Höhlen ausgekundschaftet, wo die Vampire den Tag verbringen konnten. Der perfekte Ort, um auf die Nacht zu warten, denn die Entfernung zu seiner momentanen Behausung war selbst für Vampire in einer Nacht nicht zu bewältigen.

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„Du musst dir das alles gut einprägen, jedes Haus und jeden Winkel. Es ist nicht möglich, uns die Gegend vorher anzusehen. Ein Überraschungsangriff ist die einzige Möglichkeit, die Auserwählte auch zu fangen. Würden wir uns vorher bemerkbar machen, dann ahnen sie was wir vorhaben und bringen dieses Mädchen in Sicherheit. Du weißt, dass sie einen Vampir als Partner hat, doch dieser Dussel sie noch nicht verwandelt hat. Mir ist zwar unbegreiflich, warum er es bis jetzt noch nicht tat, denn normalerweise sagt ihn dies sein Gespür schon. Na egal, die Vampire von heute sind solche Weicheier, da könnte es gut möglich sein, das sie ihre natürlichen Instinkte verloren haben. Aber er würde uns in unmittelbarer Nähe garantiert spüren auch mit dem Mittel, dieses dient ja nur, das unsere Aura nicht zu Weit ausstrahlt.

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Wenn die Mondfinsternis beginnt, haben wir bloß ein paar Stunden. Also wenn du das Mädchen hast, fliegst du mit ihr zu dieser Waldlichtung! Da werden wir warten und dir den Rücken frei halten. In der Lichtung wirst du sofort bei dem Mädchen den Umwandlungsbiss anwenden und verschwindest dann mit ihr in die Berge! Sobald du sie gebissen hast, werden die Kräfte der anderen Vampire schwächer. Doch du weißt, dass es mindestens drei Tage dauern, bis das Mädchen sich in einem Vampir verwandelt hat. Es könnte aber sein, das die Wissenschaftler so eine Art Gegenmittel entwickelt haben, da es ihnen auch möglich ist, ein paar Wochen, wie Menschen herum zulaufen. Also sorge dafür, dass man euch nicht findet! Wenn das Mädchen erstmal ein Halbvampir ist, dann kannst du mit ihr machen, was du willst.“ erklärte Larius seinen Sohn, der auch aufmerksam zuhörte.

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An einer Weltkarte zeigte Larius, wo sich überall größere Vampirstützpunkte mit seinen Anhängern befanden. Dazu brauchte er nicht den genauen Standpunkt zeigen, sondern nur die nähere Umgebung. Garius würde dann schön spüren, wo diese sind. „Es kann gut sein, das wir getrennt werden und es keine Möglichkeit gibt hier herzukommen. Sollte es so sein, dann fliegst du zu einem dieser Stützpunkte!“ Garius war von seiner Aufgabe nicht sonderlich begeistert, aber er wusste, dass er es tun musste, um seinem Vater die Stirn bieten zu können. Schweigend hörte er sich alles an. Er redete kaum mit seinem Vater und umgekehrt war es genauso. Nur die üblichen Beschimpfungen und Befehle waren das einzige, was Garius von ihm hörte.

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„Hast du Garius alles Nötige beigebracht?“ wollte Larius von Thoma wissen.
„Ja Sir, er lernt sehr schnell.“ „Gut, nun erzähle ihm von den Kriegen der Menschen! So wird er merken, dass man mit diesen Kreaturen kein Mitleid haben muss. Am besten du zeigst ihm das in den komischen Kasten, wo die Bilder sich bewegen.“ „Das ist ein Fernseher, Sir und ich werde ihn dieses zeigen.“ „Auf die menschlichen Waffen werden wir verzichten, Pistolen und Revolver zu benutzen, wäre sinnlos und die anderen Waffen, würden zu viel aufsehen erregen. Noch ist es besser, die Menschen, wissen nichts von uns, denn ihre Technologie könnte uns durchaus gefährlich werden. Ich hätte den Menschen so ein riesen Fortschritt gar nicht zugetraut und doch sind sie auf einer Art total primitiv. Haben so viele Dinge erfunden und nutzen diese meistens nur um mehr Reichtum und Macht an sich zu reizen. Dazu töten sie ihre eigene Rasse und das sogar in Massen. Also ehrlich, irgendwann würden sie sich noch selbst vernichten und ich sehe es schon fast als eine gute Tat an, dieses zu verhindern.“ Meinte Larius auf eine schelmische Art.
Larius sah ein, dass der Mensch ein größerer Gegner werden wird, als er annahm und es gar nicht so einfach werden würde, diese zu unterwerfen. Er kann sie ja nicht vernichten, da er ohne sie, auch nicht leben könnte.

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Garius beschäftigte derweil was ganz anderes. Er wusste ja, das Larius unbedingt seinen Vater töten wollte und stellte sich häufiger die Frage, wer dieser wohl sein mag. Er kannte nicht einmal den Namen, denn diesen hatte sein Vater nie ausgesprochen. So fragte er Thoma; „Sage mal Thoma, kennst du den Vater von meinem Vater?“ Thoma schaute Garius etwas irritiert an und antwortete; „Nein, nicht wirklich. Aber es gibt nur einen Vampir der älter ist als dein Vater und das ist Lucien. Er ist der erste Vampir überhaupt und somit der Vater von uns allen. Wenn dein Vater sich ganz sicher ist, dass sein Vater noch lebt, dann kann dieser nur Lucien sein, also dein Großvater.“ „Was ist ein Großvater?“ fragte Garius dazwischen, denn dieses Wort hatte er noch nicht gehört. Thoma schaute Garius mit großen Augen an. Er vergaß zwischendurch immer, das Garius ja nur das wissen konnte, was Larius ihm gelehrt hatte.
„Für dich ist Larius Vater dein Großvater, und wenn du mal Nachwuchs haben solltest, denn wäre er für sie der Urgroßvater usw.“

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Garius überlegte kurz, erwiderte dann; „Also ist er ein Teil der Familie, ich meine jetzt nicht die große Vampirfamilie, sonder …, ach ich weiß nicht, wie ich es nennen kann?“ „Ich verstehe schon, was du meinst, auch ich habe Eltern, Geschwister und Großeltern.“ unterbrach Thoma ihn. Garius machte sich sehr viele Gedanken. Die ganzen neuen Erkenntnisse musste er verarbeiten und wollte verstehen, warum sein Vater so war, wie es ist und was sich seine Anhänger von ihm erhofften. „Ich würde meinen Großvater gerne kennenlernen, doch mein Vater will ihn töten und ich glaube nicht, dass ich mit ihm vorher reden kann. Erzählst du mir von ihm? Wie ist er denn so und warum hasst mein Vater ihn so?“ Thoma schluckte. Mit solchen Fragen hatte er nun nicht gerechnet. „Naja was soll ich dir da erzählen? Ich kenne Lucien nicht persönlich und kann dir nur das erzählen, was ich aus dem Geschichtsunterricht weiß oder was man halt so hört.“ Und Thoma erzählte Garius die Vampirgeschichte. Dabei stellte Garius fest, das er noch so wenig über die wahre Vergangenheit der Vampire wusste und sein Vater ihn mit Absicht alles das verschwiegen hatte, was seine Gefühle verändern könnte. Thoma verteidigte Larius ein wenig und erinnerte Garius daran, das sein Vater viele Dinge nicht wissen konnte. Das die Vampire vor 4000 Jahre wirklich regelrechte Monster gewesen waren und er erklärte;

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„Dein Vater hasst seinen Vater, weil er ihn auf dieser Insel verbannt hatte und jeder glaubte, dass er dort nicht überleben könnte. Damals vor vielen Tausend Jahren, lebten die Vampire zwar auch schon in Verstecken, doch das war nur zu ihrer eigenen Sicherheit. Doch jede Nacht wurde auf der Jagd gegangen und nicht nur, um den Durst zu stillen sondern nur zum Spaß. Lucien merkte eines Tages, dass er die Kontrolle über die Vampire und die vielen Halbvampire die weit aus schlimmer waren, verloren hatte. Die Halbvampire kamen nicht klar mit ihrer neuen Macht und nutzten diese, um ihre stärke all jene zu zeigen, die schwächer waren und das waren die Menschen. Lucien musste eingreifen, sonst hätte die menschliche Rasse keine Chance zu überleben. So fand eine Art Reinigung statt und alle Halbvampire sowie auch die Vampire, die man nicht mehr unter Kontrolle hatte, wurden getötet. Sein Sohn, dein Vater war derjenige, der die wild gewordenen Vampire anführte. Doch dein Großvater war nicht in der Lage, seinen noch einzigen Sohn zu töten. Darum verbannte er ihn auf diese Insel, wo es deinen Vater nicht möglich war, zu fliehen. Er gab ihn seinem Schicksal hin und war sich sicher, dass er dort nicht überleben kann. “
„Das hat er aber, durch die schwarzen Engel, die ihn immer wieder mit Menschen versorgten. Mein Großvater hätte ihn töten sollen, dann würde euch jetzt viel erspart bleiben.“

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„Aber was redest du denn da, Garius? Dann würde es dich nicht geben.“
„Das wäre doch nicht schlimm, wer bin ich schon? Doch nur das Werkzeug meines Vaters und kein bisschen mehr. Es gibt mich bloß, um dieses Auserwählte zu erobern, da mein Vater dazu nicht fähig ist und nur durch mich, diese Prophezeiung von seiner unerschöpfbaren Macht, erfühlt werden kann. Am liebsten würde ich es nicht tun, doch dann werde ich nie eine Chance gegen meinen Vater haben.“
Thoma war sich nicht ganz sicher, ob es klug war Garius alles zu erzählen. Doch er kannte Garius nun schon sehr gut und wusste, dass er nicht zu seinem Vater geht und ihm darauf ansprechen würde, was sein Großvater betraf. „Mein Vater ist böse, sogar sehr böse! Er wird jeden vernichten, der nicht das macht, was er will. Er hat meine Mutter getötet, nur damit sie mir nicht zeigen kann, was Liebe und Geborgenheit bedeutet. Er hat sie getötet vor meinen Augen, auf brutalster Weise und ich hasse ihn dafür. Warum glaubt ihr, dass ihr durch ihn ein besseres Leben haben werdet? Gut ihr könnt euch nicht frei bewegen und müsst euch vor den Menschen verbergen, doch das müsst ihr naher auch, euch verbergen vor den Fängen meines Vaters. Er wird euch zu Sklaven machen, so wie ich es in dem Fernseher gesehen habe. So wie es die Menschen mit Ihresgleichen auch getan haben. Wollt ihr wirklich so ein Leben?“ Garius hatte zu Thoma schon sehr viel vertrauen und wusste auch, dass er seinen Vater über ihr Gespräch nicht erzählen würde. Er war sozusagen sein Lehrer und war dafür verantwortlich, was Garius lernte.

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Garius Worte haben Thoma sehr getroffen und innerlich wusste er auch, das Larius alles andere war als das, was sie erwartet hatten. „Ach so schlimm wird es schon nicht werden!“ meinte er, um Garius und sich zu beruhigen.
Doch Garius erhob die Hand und sagte; „Wenn ihr nur wüsstet, er ist böse und nur böse. Er hat sich mit den Wesen des Totenreichs verbündet und die werden genauso gefährlich sein wie mein Vater. Die Erde wird dann zu einer zweiten Hölle, so wie sie diese im Fernseher beschrieben haben. Nur Elend und Leid, Geschrei und Folter wird es für die meisten geben, die dann noch Leben.“ Thoma schluckte schwer und irgendwie glaubte er das Garius recht behalten würde. „Was sollen wir deiner Meinung nach tun? Wir sind zu wenige hier um deinen Vater von seinem Vorhaben abbringen zu können. Hinzu kommt noch, das die anderen zum größten Teil auf ihn Bauen und es gibt viele die sich nichts sehnlicher Wünschen als frei zu sein, mit allem, was dazugehört. Die würden dir jetzt noch nicht glauben, denn bis jetzt erfüllt dein Vater die Erwartungen seiner Anhänger.“
Sie diskontierten noch die halbe Nacht und kamen zu keiner Lösung.


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Auch auf dem kleinen Hügel ging das Leben weiter und Hella konnte gar nicht mehr abwarten, endlich zwanzig zu werden. Die ersten Erdbeeren waren gereift und noch zählte sie die Monate bis zu ihrem Geburtstag. Doch bald werden es nur noch Wochen sein und irgendwann, wird sie nur noch die Tage zählen. Ihr Vater wusste ja, dass dieser Tag irgendwann kommen wird und auch der damit verbundene Abschied. Seine Tochter wollte unbedingt zur Uni, auch wenn sie selbst nicht wusste, warum. Aber sie wollte was sehen, was sehen von der Welt da draußen. Sie kannte fast nur das Dorf und war ganz selten mit ihrem Vater in der nächsten Stadt. Bei jeder Tätigkeit, die sie machte, fragte sie sich; „Wer wird wohl nächstes Jahr die Erdbeeren pflücken, die Tiere hier oben versorgen und den Haushalt pflegen. Bin ich nicht verpflichtet, meinem Vater zu helfen? Das tun Kinder doch…, ihre Eltern im alter zu pflegen. Aber habe ich nicht ein Recht darauf, selbst mein Leben zu leben. Darf ich meine Wünsche und Hoffnungen nicht erfüllen? Alle in meinem Alter sind fort gegangen und wollen in irgendeiner Stadt leben. Mein Vater hat nur noch mich. Wer soll sich dann um ihn kümmern? Was soll ich tun?“
Hella versank oft in Gedanken und so sehr sie auch fort wollte, konnte sie sich nicht vorstellen, ihren Vater alleine zu lassen.

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Sie ging mit den frisch gepflückten Erdbeeren ins Haus und wollte einen Kuchen backen. Doch dafür reichte das Mehl nicht mehr. So stellte sie die Früchte in den Kühlschrank und sagte zu ihrem Vater, der gerade ins Haus kam; „Wir haben kein Mehl mehr und Waschmittel wird auch benötigt.“
„Heute werden die Rinder abgeholt, die ich verkauft habe, da muss ich jetzt eh ins Dorf. Kannst ja mitkommen und dann kaufen wir alles, was gebraucht wird.“

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Im Dorf gab es nur ein Geschäft. Dort bekam man alles, was man so brauchte. Von Lebensmitteln bis zu Kleidung, Werkzeug und Viehfutter. Die meisten Lebensmittel waren aus eigener Herstellung, nur Konserven und Süßigkeiten und Backmittel, also alles das, was sich nicht so leicht herstellen ließ, kaufte man halt hier.
„Hallo Hella, schön dich mal wieder zu sehen. Geht es euch da oben auch gut?“ Hella war nicht so gerne in dem Laden, der auch ein Treffpunkt für das ganze Dorf war, zumindest für das weibliche Geschlecht. Jeder kannte jeden und obwohl in diesem Dorf nun wirklich nichts passierte, hatten die alten Damen unerschöpflichen Gesprächsstoff. Doch an meistens war Hella das Mitleid unangenehm, wenn die Damen immer sagten; „Ach Mädel, du kannst ein richtig Leid tun. Wirst wie eine Prinzessin dort oben auf dem heiligen Berg gefangen gehalten.“

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Hella suchte alle dinge zusammen, die sie einkaufen wollte und die Dame, mit der sie sich unterhalten hatte, widmete sich ihrem Vater zu. „Hallo Heinrich, Hella sieht ihre Mutter immer ähnlicher. Eine wunderschöne junge Dame ist sie geworden, und wie ich sehe, kümmert sie sich rührend um dich. Du stehst ganz schön im Futter, was? Also gehe ich davon aus, dass Hella eine gute Köchin ist. Bald ist sie ja zwanzig und wird die Welt sehen wollen. Du solltest dann zu uns ins Dorf ziehen, damit du da oben nicht zum Einsiedler wirst.“
„Das würde mir noch fehlen, hier ins Dorf zu ziehen, bei euch alten Tratschweibern, die mich dann keine Sekunde in Ruhe lassen. Vergiss es, Liese!“ Jahrelang versuchten die Dorfschönheiten, Heinrich davon zu überzeugen, sich eine neue Frau zu suchen. Doch das wollte er nicht, auch wenn die Nächte oft einsam waren.

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„Hast du alles zusammen und hast du auch an ein paar Flaschen Bier gedacht?“
„Ja habe ich Papa.“ Die Rundungen, die Heinrich um die Hüfte herum vorweisen konnte, kamen nicht von zu vielem Essen sondern von seinem Bierchen, was er sich jeden Abend gönnte. Somit blieb auch er nicht von einem Bierbäuchlein verschont. „Ich nehme die Sachen auf dem Traktor mit, so brauchst du dich nicht mit abbuckeln. Die Viehtransporter sind eben vorbei gefahren und ich muss jetzt los. Du kannst dich ja noch mit den Weibsen ein wenig unterhalten. Aber denke daran, dass du zeitig genug nach Hause kommst.“
„Ja Papa, ich weiß. Meide die Dunkelheit! Das sagst du jedes Mal.“

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Am liebsten wäre Hella sofort nach Hause gegangen, doch aus Höflichkeit setzte sie sich zu den alten Damen, als diese sie drum gebeten haben. Sie hörte sich ihre Geschichten an, die meistens von der Vergangenheit handelten und jeder, was aus seinem Leben erzählte zum vielleicht hundertsten Mal schon.

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Luise Steinmann war die Älteste im Dorf und bat Hella ihr doch zu helfen, ihren Einkaufskorb nach Hause zu bringen. Luise hatte es nicht weit, doch sie wollte mit Hella reden, und da sie wusste, dass Hella gut erzogen wurde, würde sie nie ihre Bitte abschlagen. Alfred, der von den Damen auch alter Lustmolch genannt wurde, da er den Frauen immer schöne Augen machte, sagte zu Hella beim vorbeigehen; „Hör bloß nicht auf die alten Tratschweiber!“ und ging ohne seinen Blick zu ändern stur weiter, damit er das Gekeife der älteren Damen nicht hören musste.

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Hella begleitete die alte Frau und half ihr mit ihrem Korb.
Luise fiel es schon sehr schwer aufrecht zu stehen, doch gehen konnte sie nur noch mit einem gekrümmten Rücken. Hella sah sie traurig an und dachte; „Was hat diese Frau schon alles durchmachen müssen. Hat einen Krieg überlebt und ihr Leben lang schwer gearbeitet. Bald wird es meinem Vater auch so schwerfallen, normale Dinge wie das Laufen zu bewältigen und keiner ist dann da, der für ihn sorgen wird.“
Hella machte sich jetzt schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie daran dachte, ihren Vater zu verlassen. Heinrich war schon fast 50 Jahre, als er Vater wurde und seine Frau schon 42, als sie Hella gebar. Die Freude war bei beiden sehr groß, da sie nicht mehr mit einem Kindersegen gerechnet hatten.

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Luise bestand darauf, dass Hella ihr beim Kaffee und Kuchen etwas Gesellschaft leistete.
„Machen sie sich wegen mir keine Umstände!“ meinte Hella, als sie sah, wie Luise etwas zubereitete. „Ich mache nur ein bisschen frische Sahne, den Kuchen habe ich heute Vormittag gebacken.“ erwiderte Luise, die merkte, wie Hella jede Handbewegung von ihr beobachtete.

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„Na Hella, freust du dich schon, dass du bald in die Welt hinaus ziehen kannst?“
Hella schaute Luise mit sehr viel Hochachtung und Respekt an. Das Gesicht der alten Frau war von unzähligen Falten geprägt, ihre Haut sehr trocken und ihre schwachen Muskeln ließen ihre Hände zittern. „Ja irgendwie schon, aber ich kann doch meinen Vater nicht alleine lassen. Er hat doch außer mir niemanden und ich würde vor Sorge um ihn, keine ruhige Minute haben.
Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll? Zu gerne würde ich das Leben in einer Stadt kennenlernen, etwas Studieren, auch wenn ich noch keine Vorstellung habe, was. Mir fehlen einfach die Menschen in meinem Alter. Alle sind fortgegangen und keiner scheint wiederzukommen.“
„Ja die Zeiten haben sich sehr geändert. Die Menschen sind nicht mehr zufrieden mit dem einfachen Landleben. Sie haben große Ziele und wollen sehr viel erleben. Es reicht ihnen bei Weitem nicht mehr, einfach nur satt zu werden und ein Dach über den Kopf zu haben. Aber Veränderungen sind wichtig, sonst würden wir heute noch in Höhlen leben. Auch wenn nicht jede Veränderung was Gutes bringt, ist es doch unser streben nach Wissen, was uns soweit gebracht hat. Es ist zwar sehr vernünftig, dass du so besorgt um deinen Vater bist, aber du hast ein eigenes Leben und solltest es nach deinen Vorstellungen leben. Habe keine Angst um deinen Vater. Wir werden schon auf ihn achten. Kennst doch die Damen hier im Dorf. Sie werden schon dafür Sorgen, das es ihm gut geht. Deine Mutter hätte es so gewollt, dass du losziehst und alles nachholst, auf was du die letzten Jahre verzichten musstest. Das hat sie auch getan und als die Zeit gekommen war, ist sie mit deinem Vater zum heiligen Berg zurückgekehrt.“

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„Sie kannten Mama gut? Warum nennt Ihr den Hügel, heiliger Berg?“ Hella hat sich schon oft über den Namen gewundert und ihr Vater wusste es auch nicht so recht oder wollte Hella davon nichts erzählen. Doch die alte Dame fand, dass Hella ein Recht darauf hatte zu erfahren, warum sie bis zu ihrem zwanzigsten Lebensjahr nicht in der Dunkelheit diesen Berg verlassen sollte.
Aber Luise wusste nicht alles und konnte ihr bloß das erzählen, was Hellas Mutter und auch ihre Großmutter offenbarten.
„Oh ja, ich kannte deine Mutter sehr gut und auch deine Großmutter. Ich war damals Lehrerin und deine Mutter eines meiner Schüler. Mit deiner Großmutter bin ich selbst zur Schule gegangen. Oh waren das damals noch Zeiten. Das Dorf war voller Leben von mehreren Generationen.
Deine Mutter und auch deine Großmutter hatten dasselbe Schicksal, wie du es trägst, und durften den Berg nur am Tage verlassen. So wie ich es verstanden habe, lastet auf eurer Familie ein uralter Fluch und dieser betrifft nur die Erstgeborene der jeweiligen Generation.“ „Was für ein Fluch?“ unterbrach Hella die alte Dame und war mehr als neugierig, was diese ihr alles erzählen konnte. „Naja um was für ein Fluch es sich handelt, weiß ich nicht so genau. Jedenfalls ging es dabei um irgendwelche dunklen Mächte. Eines Tages, bevor die Erstgeborene das zwanzigste Lebensjahr erreicht hat, kommt sie eine Kreatur des Bösen holen und sie trägt angeblich dazu bei, seine dunklen Mächte um einiges zu erhöhen. Deine Familie ist vor langer Zeit auf diesem Hügel gezogen, und da sie seitdem dieser Fluch nicht heimsuchte, glaubten sie, dass der Hügel von Gott beschützt wird.“

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Einige Minuten herrschte Stille im Raum und Luise wusste zu gut, was in Hella vorging.
Hella wusste nicht viel über ihre Familie, nur dass was ihr Vater ihr erzählte und das war nicht viel. „Verflucht …? Aber warum und von wem? Warum schwieg mein Vater darüber, oder wusste es selbst nicht?“ Die Menschen wussten nichts von der Prophezeiung und wozu sie diente. So glaubte diese Familie verflucht worden zu sein, da sie sich was anderes nicht erklären konnten. Die Kreatur, die Hellas Vorfahren sahen, war ein Vampir, dessen beflügelte Erscheinung an Dämonen aus der Unterwelt erinnerte, die sie aus Büchern her kannten. So glaubten sie, wenn die Dämonen eine reine Seele in ihrem Reich bringen, ihre Macht dann wachsen würde. Das war die Theorie der Menschen und so wurde diese von Generation zu Generation weitergegeben. Hellas Mutter war zu früh gestorben und Heinrich wusste zwar das die Familie etwas belastet, aber seine Frau wollte es ihn erst viel Später erzählen, doch dazu kam es ja nicht mehr.

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„Nun schau nicht so traurig hast es ja bald überstanden. Ich kann dir nicht sagen was dein Vater weiß, er redet ja nicht viel. Was den Fluch angeht, bin ich mir nicht Mal so sicher, ob es ihn wirklich gibt. Ich kann dir nur sagen, dass deine Mutter und deine Großmutter sich sicher waren und deshalb hat dein Vater auch dieses heilige Versprechen am Totenbett deine Mutter abgeben müssen.“

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Hella musste diese Erkenntnis erstmal verdauen. Als sie der alten Dame half den Tisch abzuräumen, stellte sie mit erschrecken fest, wie schnell die Zeit vergangen war und draußen schon die Abenddämmerung einsetzte.
„Ich muss los. Danke für alles! Wiedersehen Frau Steinmann!“ verabschiedete sich Hella im rasenden Tempo und begab sich rasch auf dem Heimweg.

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Hella nahm die Abkürzung übern Dorfplatz und sparte dadurch einige Hundert Meter des Heimweges. Sie wusste nicht einmal, wie spät es war. Nur an der Dämmerung erkannte sie, dass sie sich sehr beeilen musste, um nicht in die Finsternis der Nacht zugeraten.

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Der Dorfplatz war menschenleer. Die Menschen in dem Dorf standen mit den Hühnern auf und gingen auch zur selben Zeit wie diese ins Bett. Hella hörte in der Ferne die Geräusche vom Viehtransporter und wusste, dass ihr Vater auch noch nicht zu Hause war. In ihrem Kopf spukte immer noch, was Luise ihr erzählte. Nun formte ihre Fantasy seltsame Bilder. Hella war kein ängstliches Mädchen, doch als sie an dem Fluch und Dämonen dachte, sah sie hinter jedem Gebäude jemanden stehen. Der Wind, der an diesem Abend wehte und die Äste der Bäume tanzen ließ, machte die Schatten lebendig und diese nahmen bedrohliche Gestalt an. Sehr leise ging sie über den Platz, um auch ja jede Kleinigkeit zu hören, doch das Einzige, was sie wahrnahm, war ihr schneller Herzschlag, der sich selbst zu überholen drohte.

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„Bin ich denn bescheuert? Schleich hier rum wie eine Katze. Ist doch alles in Ordnung, was sollte hier schon sein. Also wirklich Hella, da geht wohl die Fantasy mit dir ein bisschen durch.“ sagte sie zu sich selbst und fing an zu lachen. In diesem Moment schlug die Turmuhr zur vollen Stunde und Hellas Herz rutschte in die Hosentasche. Sie wusste nicht, wie oft sie dieses ohrenbetäubende Geräusch wahrgenommen hatte, was ihr verraten würde, wie spät es sei. Sie hatte sich so erschrocken und wollte nur nach Hause, so schnell ihre Beine sie tragen konnten. Wie vom Teufel besessen rannte sie los und hatte das Gefühl, als würde dieser auch hinter ihr her sein.

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Die kleine Brücke, die über einen Graben führte, war die Dorfgrenze und dahinter fing das Waldgebiet an. Mittlerweile war es schon Dunkel, und als Hella das Waldgebiet erreichte, stieg ihre Angst immer weiter an. Ihre Einbildungskraft schien keine Grenzen zu kennen. Hätte sie das alles vorher gewusst, wäre sie gleich nach Hause gegangen, was sie sowieso vorhatte.
Nun sah sie nur noch Bäume und die Pflasterstraße, auf der sie ging. Sie schaute zählend auf die Steine, um sich auf irgendwas konzentrieren zu können.

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Auf einmal merkte sie, dass sie schon vorm heiligen Berg war. Tief atmete sie ein, als sie diesen betrat. Beim Hinaufsteigen des Hügels musste sie lachen, lachen über sich selbst, über das, was eine Einbildung anrichten kann. Sie schaute in den Himmel, der sich mit schwarzen Wolken zuzog. „Wenigstens bin ich nicht nass geworden.“ dachte sie, als die ersten Regentropfen ihre Haut berührten.

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Sie schaute schnell noch nach den Tieren und machte den Hühnerstall zu. Ihr erster Gang im Haus war der zum Wasserhahn um ihren großen Durst zu stillen. Da sie auch total durchgeschwitzt war, zog sie neue Sachen an und überlegte, was sie auf der schnelle kochen sollte. Ihr Vater war noch nicht daheim, das sah Hella schon vom Weitem, da kein Licht brannte.

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Sie kochte schnell eine Käsesuppe, damit ihr Vater was Warmes essen konnte.
Dabei musste sie an das Gespräch mit Luise denken und sie verstand auch, warum ihre Mutter das Versprechen ihrem Vater abverlangte. „Hmm, wenn es wirklich mit dem Fluch wahr sein sollte, dann betrifft er mich genauso, wie meine Kinder einmal. Aber was sollte ich ihnen darüber erzählen, wenn ich selbst nichts von weiß? Naja da brauch ich mir ja jetzt noch keine Gedanken machen. Pä… Dämonen …, ob es sie wirklich gibt? Naja in Büchern wird ja viel von berichtet, aber wer weiß schon, was wahr ist und was nicht?“ Doch ihr Vater holte sie aus ihren Gedanken. „Hmm…, Käsesuppe, riecht lecker. Genau das, was ich jetzt brauche.“

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Hella wollte ihrem Vater nichts vom Luises Gespräch erzählen und verschwieg auch, dass sie erst so spät zu Hause war. „Na …, haben dich die alten Weibsen noch sehr genervt?“ Heinrich konnte sich richtig das Getratsche der Selbigen vorstellen. „Nein Paps, war sehr interessant ihre Lebensgeschichten zu hören.“
„So jetzt haben wir nur noch Flecke und Krummhorn. Die anderen Rinder habe ich alle verkauft. Die Milch der beiden reichen für Käse und Butter machen.“
Hella hatte ihren Vater schon oft gesagt, dass er zu viel arbeitete und ob es nicht besser wäre, einige Rinder zu verkaufen und einige Felder zu verpachten. Doch wie die alten Menschen nun mal sind, fällt es ihnen schwer sich von etwas zu trennen. Aber er wollte, dass seine Tochter auch einen guten Start haben würde, wenn sie in die Welt hinauszieht und dazu gehörten auch ein paar Divisen. Geld war ja nicht so vorhanden, das hatte Heinrich meistens in die Wirtschaft gesteckt. Mit dem Verkauf der Rinder hatte er nun für Hella ein schönes Startkapital.

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Zwei Tage später stand Hella auf der Terrasse vor ihrem Zimmer und blickte zu dem kleinen Bach herunter. Hella verbrachte viel Zeit an diesem Bach, fütterte die Wildenten und angelte die eine oder andere Mahlzeit. Zu gerne würde sie auch mal Nachtangeln um etwas größere Chancen auf einen schönen Hecht oder Zander zu haben. Sie überlegte noch den ganzen Tag lang, ob sie es wagen sollte, einfach zum Nachtangeln zu gehen. „Der Bach lag doch am Fuße des Hügels und nur mit wenigen Schritten wäre ich wieder auf den heiligen Berg. Was soll da denn schon passieren.“

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Als sie am Abend im Bett lag, konnte sie nicht einschlafen und überlegte immer hin und her.
Nach einer Weile stand sie wieder auf, schaute, ob ihr Vater schlief, und zog sich ganz leise an.
Sie nahm die Angel, ein paar Würmer, die sie am Tage aus dem Misthaufen gesucht hatte und ging zum Bach hinunter. Dabei schaute sie sich oft um. Etwas mulmig war ihr schon zu muhte. Doch nachdem sie die Angel in Wasser geworfen hatte, waren auch die Ängste verschwunden.
Den ersten Fisch, den sie angelte, war nicht gerade das, was sie sich erhofft hatte. Doch ihr gefiel es in der Nacht an dem Bach zu sitzen und die Sterne zu beobachten.

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Auch Garius drehte wieder seine Runden und fühlte sich von diesem Hügel immer mehr angezogen. Er sah nun zum ersten Mal dort ein Mensch und fühlte diesen ganz anders als auf der Insel. An liebsten würde er sofort zu dieser Menschenfrau fliegen, doch er konnte sich nicht erklären, warum diese was in ihm auslöste, was er nicht erklären konnte. Er war sich aber ganz sicher, dass es nicht der Durst nach Blut sei oder ein Jagdtrieb, wie ihn sein Vater oft hatte. Anders wie sein Vater reichte Garius das Blut aus der Konserve und von Thoma hatte er auch erfahren, dass seine Mutter ein Mensch war und so waren für Garius die Menschen keine Beute mehr sonder eher so was wie entfernte Verwandte.
Er setzte sich auf einem Berg und beobachtete Hella beim Angeln.

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Als Garius dann wieder zu Hause war, stand sein Vater schon da. Mit hängenden Schultern machte sich Garius bereit, die Beschimpfungen seines Vaters anzuhören. Doch Larius hatte zum ersten Mal ein lächeln auf seinem Gesicht. „Na haste dein Rundflug beendet? Thoma hat mir erzählt das du diese Flugübungen macht, um dich in den dichten Wäldern zurechtzufinden und somit falls nötig, deine Verfolger abhängen kannst. Das ist gut, denn deine Krampftechniken reichen und hier kannst du nichts Neues dazulernen. Bald ist das Mittel für dich fertig und dann kannst du mit Thoma schon Mal losziehen und dir alles zeigen lassen. Ich muss noch ein bisschen warten, meine Aura ist zu stark. Du hättest mal den Wissenschaftler sehen sollen, der hatte Todesangst. Aber einen Neuen zu besorgen, würde zu viel Zeit kosten, und da das Mittel für dich schon fast ausreicht, wird er meines auch bald fertig haben.“ Garius stand immer noch ganz teilnahmslos da, um auch keines seiner Gefühle preiszugeben. Thoma hatte sich für Garius immer ausreden ausgedacht, wenn seine Ausflüge wiedermal länger waren, wie sie sollten.

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Hella hatte nicht bemerkt, dass sie beobachtet wurde. Fast jede zweite Nacht war sie unten am Bach. Sie dachte zwar oft an dem Fluch und Dämonen, doch fühle sie sich am Fuße des Hügels sicher. Es war schon fast wie ein Drang, nachts dieses Bach zu besuchen. Hella angelte zwar gerne, aber es war nicht das Angeln, was sie dort hinlockte. Sie fühlte auch etwas Fremdes in sich und genauso wie Garius konnte sie es sich nicht erklären. Garius traute sich immer dichter an Hella heran. Er versteckte sich hinter Sträuchern und Bäumen. Umso näher er kam, umso stärker wurde der Drang zu dem Mädchen zu gehen und er kämpfte gegen seinen Inneres verlangen an. Er wusste nicht woher und warum er dieses Verlangen zu diesem Mädchen hatte und wollte auch noch nicht mit Thoma drüber reden. Hella war der erste Mensch, den er frei gesehen hatte, der nicht von Ängsten überflutet war, wie er es bei den Menschen von der Insel her kannte. Er wollte auch nicht ihr Blut, er wollte sie haben auf einer Art, die ihm fremd war und er empfand Liebe für dieses Mädchen. Doch dessen war er sich noch nicht bewusst. Er wusste nicht, was Liebe ist, wie sie sich anfühlt. So konnte er seine Gefühle auch nicht einordnen. Er spürte nur, das sich die neuen Gefühle sehr gut anfühlen, ihnen glücklich machten und er mehr davon haben möchte.

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„Na jetzt habe ich dich endlich!“ sagte Hella zu einem großen Fisch, den sie schon öfters im Wasser sichtete. Stolz packte sie den Fisch im Korb und suchte ihr Angelkram zusammen. Als sie gerade den Hügel betreten wollte, hörte sie ein Geräusch. Zuerst dachte sie an ein wildes Tier, doch dann sah sie einen Schatten, der menschenähnliche Gestalt hatte.

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Hella zuckte zusammen. Nur wenige Meter und sie wäre zu Hause. Doch Hella war wie gelähmt, konnte keinen Schritt gehen. Ihr Herz überschlug sich fast, als Garius auf einmal vor ihr stand.
Er konnte nicht mehr warten, wollte unbedingt mit diesem Mädchen reden. Doch er wusste auch nicht, was er sagen sollte, so meinte er; „Einen schönen Fisch hast du da geangelt. Bist du eine Fischerin?“ Hella war unfähig was zu sagen, sie starrte nur in seinen blutroten Augen und sie war sich ganz sicher, dass ein Mensch solche Augen nicht haben könnte. Es war dunkel und seine graue Haut fiel Hella gar nicht auf, nur diese stehenden Augen und sofort dachte sie an Dämonen und an dem Fluch.

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„Bist du ein Dämon? Kommst du mich jetzt holen? Bitte verschon mich, ich habe kein reines Herz und kann euch nicht vom Nutzen sein. Weiß du, ich habe meinen Vater belogen, er weiß nicht, dass ich hier bin. Somit habe ich eine Sünde begangen und bin für euch wertlos.“ Hella versuchte die angeblichen Fänge des Dämons so wie sie glaubte zu entkommen und Garius schaute sie nur an. Er spürte ihre Angst und Verzweiflung, wurde aber aus ihrem Gerede nicht schlau. „Ich will dir nichts tun, will dich auch nicht holen und ich bin auch kein Dämon. Ich wollte dich nur kennenlernen.“ sagte Garius und reichte Hella die Hand. Doch sie schrie fast; „Nein nicht! Lass mich bitte gehen!“

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Garius spürte, wie ihre Angst immer weiter stieg und er wusste, dass es nicht gut gewesen war, sich ihr zu zeigen. Er drehte sich um und rannte davon. Hella sah ihn nah, bis er nicht mehr zu sehen war. Als sie den ersten Schreck überwunden hatte und darüber nachdachte, was es eben war, kam ihr der Gedanke, dass es sich nicht um einen Dämon handeln konnte. Dieser wäre nicht davongelaufen und hätte sie auch nicht verschont.



Fortsetzung folgt …
 
Kapitel 75

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„Hey was ist los mit dir heut Morgen? Erst findest du das Badezimmer nicht und jetzt siehst du so aus, als würdest du uns das erste Mal sehen. War wohl keine erholsame Nacht für dich. Naja es ist ja Wochenende, da kannst du dich ein wenig ausruhen.“ hörte Dario Fay sagen. Er schaute sie irritiert an und konnte gar nicht verstehen, was sie meinte. Er wusste nicht, wo er war oder was geschehen sei. Fay wirkte so anders auf ihn. Dario war total durcheinander. Als er im Badezimmer sein Spiegelbild sah, erkannte er sich fast nicht. Aus seinen langen Haaren ist eine kurze Männerfrisur geworden und seine Haut, kam ihm auch etwas anders vor. Doch nach mehrmaligem Betrachten seines Spiegelbildes gefiel ihm das, was er sah. Doch er konnte keine Erinnerungen finden, wie es dazu kam. Drum fragte er Fay; „Wo sind wir hier und wessen Junge ist das?“
„Was ist das denn für eine Frage? Wir sind zu Hause und sag bloß du erkennst deinen eigenen Sohn nicht? Dario du machst mir Angst! Man könnte meinen du hast dein Gedächtnis verloren. Hey du hastest bestimmt einen blöden Traum und weißt nur noch nicht das du schon wach bist.“ meinte Fay und sah Dario lächelnd an.

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Dario sah, wie Fay den Kinderstuhl drehte und den Jungen noch was zu Essen gab. Dabei redete sie in einer Tour doch Dario verstand die Worte nicht ganz. Er überlegte, was geschehen war und ob es sein könnte, das er wirklich eine Art Amnesie hatte.
„Wir haben einen Sohn?“ fragte er fassungslos und sah den Jungen dabei an.
„Nun reicht es aber! Was soll der scheiß? Natürlich haben wir einen Sohn. Hör auf damit, du machst Janis Angst!“ erwiderte Fay leicht wütend.

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Fay ging ihre häusliche Arbeit nach und Dario nahm ganz vorsichtig seinen Sohn und sagte dabei; „Na Kleiner …, du bist also Janis! Ich fass es nicht, ich habe einen Sohn und er schaut mich an als würde er mich schon immer kennen. Du hast meine Augen und Mamas Nase.“
Er knuddelte mit seinem Sohn, dessen Geruch ihm so vertraut und doch etwas fremd vorkam.
Er fühlte eine wohltuende Wärme in sich, ein Gefühl, das er selbst nicht beschreiben konnte.
„Sollte das hier wirklich echt sein? Vielleicht habe ich das andere Leben, das ich kenne, geträumt.“ Doch Fay holte Dario aus seinen Gedanken und rief; „Schatz wir müssen noch in dem Garten, die haben für heut Nachmittag Regen angesagt. Kommst du? Ach und zieh Janis noch seine Schuhe an!“

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Als Dario draußen war, sah er sich um und auch die Gegend kam ihm fremd vor, genauso wie das Haus. Doch er wollte Fay nicht mehr fragen und sie nicht verunsichern. Er war sicher, dass ihm von selbst alles wieder einfallen würde. „Zum Glück weiß ich noch, was man mit einer Hacke macht.“ Dachte Dario und schmunzelte über sich selbst.

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Im Laufe des Tages lernte er seinen Sohn besser kennen, er wurde ihn immer vertrauter und merkte das der kleine ein ganz schöner Wildfang war. „Du fällst noch runter.“ Meinte Dario als Janis an ihm herum kletterte. Doch der Kleine ließ sich gar nicht abhalten und so tobten Vater und Sohn ausgelassen auf dem Teppich.

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Denn ganzen Nachmittag spielte Dario mit Janis, als wollte er so vieles nachholen. Diese Welt, in der er gerade war, gefiel ihm, gefiel ihm so sehr, dass er sich von ganzem Herzen wünschte, das das andere Leben was er kannte, nur ein Traum war.

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Am Abend, nachdem der kleine Janis ins Bett gebracht wurde, widmete sich Dario voll und ganz Fay. Als er sie in den Armen hielt, sie spürte, ihren Geruch die Gefühle, alles das war ihn sehr vertraut und er hatte keinen Zweifel dran, dass es nicht real sein sollte. Seine Vergangenheit so wie er sie kannte, schien zu verblassen und doch hatte er Angst, sie könnte ihn wieder einholen.

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„Dario kannst du nicht schlafen?“ hörte er Fay fragen. Er drehte sich zu ihr und sagte;
„Ich möchte nicht schlafen.“
„Aber du siehst müde aus. Warum willst du nicht schlafen, was bedrückt dich?“
„Ich habe Angst davor einzuschlafen, Angst, wenn ich morgen aufwache, dass ich wieder woanders bin. Dass das alles hier nur eine Illusion war und wir wieder in einer Welt leben, wo es für uns nicht so schön wie in dieser ist.“
„Erzähl mir von deiner Welt, wo du meinst, herzukommen! Bin ich auch ein Teil dieser?“
„Ja du bis ein Teil dieser Welt und das Einzige, was mein Leben einen Sinn gibt. Dieser Tag heute war für mich so wunderbar, so einzigartig. Alles was ich mir gewünscht habe schien erfühlt zu sein. Ich fühle mich so lebendig, so frei und so glücklich, dass ich möchte, dass dieser Tag nie aufhört. Ich möchte dir nicht erzählen, wie unser anderes Leben verläuft, da ich mir in Moment nicht sicher bin welches echt ist.“
„Ich kann dich zwar nicht verstehen, aber es wird auch ein Morgen geben und ein Übermorgen doch nur, wenn du schläfst.“
Fay kuschelte sich an Dario und beide schliefen Arm in Arm ein.

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Als Dario wieder aufwachte, orientierte er sich kurz und stellte mit Freuden fest, dass er immer noch in dem Bett lag, wo er auch eingeschlafen war. Fay war schon aufgestanden und hatte Janis versorgt. Dario nahm seinen Sohn von den Ehebetten, wo Fay gerade beim Betten machen war. „Warst du gestern auch schon so groß?“ sagte Dario zu seinem Sohn, als er ihn auf dem Arm hatte. Er kam ihm viel größer vor, als Dario ihn in Erinnerung hatte. Ich bin schon sehr groß! erwiderte sein Sohn. Nun war Dario wieder durcheinander. Es war zwar dasselbe Zimmer, dasselbe Haus und sein Sohn, war auch noch da. Aber es schien doch mehr, als nur eine Nacht vergangen zu sein. „Fay Janis ist über Nacht gewachsen.“
„Du spinnst doch. Komm beeile dich wir sind spät dran! Janis muss noch zur Kita und in der Praxis warten schon die ersten Patienten.“
Dario überlegte; „Kita, Praxis? Ach Mann …, warum kann ich mich nicht erinnern?“ Doch Fay ließ ihn keine Zeit zum Nachdenken. Sie nahm Janis, wünschte Dario noch einen schönen Arbeitstag, setzte sich ins Auto und fuhr los.

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Dario stand noch ne Weile da und überlegte, was er nun tun sollte. Er setzte sich ebenfalls in einem Auto, startete den Wagen und fuhr los ohne eigentlich zu wissen wohin.
Plötzlich war er vor einem großen Gebäude. Ganz automatisch steuerte er auf einen Umkleideraum zu, zog sich um und betrat dann ein Labor. „Guten Morgen mein Sohn! Na …, heute wohl etwas spät aus dem Bett gekommen was?“
„Papa …, bist du das? Du siehst so alt aus.“ stellte Dario erschrocken fest.
„Na was ist das denn für eine Begrüßung? So alt sehe ich nun auch nicht aus. Hab mich doch für einen Großvater gut gehalten!“ hörte Dario seinen Vater sagen.
„Also ich bin Wissenschaftler geworden und arbeite mit meinem Vater zusammen. Das ist toll. Aber warum weiß ich davon nicht?“ dachte Dario sich und sah die ganze Zeit seinem Vater an, der unentwegt seine Arbeit nachging.
„Sage Mal willst du nicht los, Fay wird schon auf dich warten. Ich mache den Rest hier alleine zu Ende. Eylin wird sowieso wieder lange bei irgendwelchen Hausbesuchen sein.“ Nun verstand Dario überhaupt nichts mehr und sagte zu seinem Vater;
„Hä …, aber ich bin doch eben erst gekommen.“
„Du braust dringen etwas Urlaub.“ hörte Dario und stand im nächsten Moment vor einer Praxis.

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Als er diese betrat, sah er einen Warteraum mit Leuten, die auf eine Behandlung warteten. Er sah zwei Türen, auf die eine stand; „Dr. Eylin Vohgt Facharzt für Allgemeinmedizin“, auf der anderen; „Kinderärztin Dr. Fay Vohgt“.
Er begriff das Fay Kinderärztin geworden war und mit Eylin eine Praxis führte. An den jeweiligen Nachnamen konnte Dario erkennen, das Eylin seinen Vater geheiratet hatte und er wohl Fay.

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Dario ging auf die Schwester zu die an der Anmeldung saß. Er kannte diese Frau nicht, doch sie aber ihn. „Guten Tag Herr Vohgt! Ihre Frau hat noch zwei Patienten.“ In diesem Moment kam Fay. „Hallo Schatz, du bist ja schon da. Es dauert noch ein Moment. Hast du Janis schon aus der Kita geholt?“

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„Janis…, Kita …?“ Dario war total durcheinander, und ehe er etwas fragen konnte, befand er sich schon wieder in einem anderen Raum. Er sah Fay, wie sie einen Jungen behandelte und den Vater erklärte, dass alles in Ordnung sei. Dario fühlte sich wie ein Beobachter, als würde er sein Leben im Schnelldurchlauf auf irgendeinem Bildschirm sehen. Ehe er darüber nachdenken konnte, befand er sich schon wieder wo anders.

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Er sah seinen Vater mit Janis auf dem Arm. An der Art des Raumes und an den kleinen Kindern dachte sich Dario; „Das muss die Kita sein.“
„Was machst du denn hier? Ich denke du holst Fay ab und ihr müsst zur Untersuchung?
Heute ist Opatag, hast du das schon wieder vergessen?“ hörte er von seinem Vater und im nächsten Moment war er wieder vor der Praxis.

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Fay verabschiedete sich gerade von Eylin, die ihr sagte; „Ruhe dich schön aus! Du weißt, dass du dich schonen musst.“
„Ja das mache ich. Du kennst doch Dario, er nimmt mir sowieso jede Arbeit ab, da werde ich vor lange weile wieder unzählige Bücher lesen.“
Dario war kurz vorm Durchdrehen. „Was soll das? Was geschieht mit mir? Fay hatte doch eben noch nicht so einen Bauch. Werde ich noch mal Vater, oder wird Janis erst geboren?“
Doch Dario blieb keine Zeit zum Nachdenken, denn schon saß Fay im Auto und wartete, das Dario losfährt.
„Du stinkst nach Chemie! Das Zeug, mit dem ihr im Labor arbeitet, muss ja widerlich sein. Wollt ihr ein neues Unkrautex entwickeln? Jedenfalls riecht es danach.“

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Im nächsten Moment befand sich Dario frisch geduscht im Schlafzimmer und bewunderte den Bauch von seiner Frau. „Merkst du, wie es strampelt?“ sagte Dario als er die Bewegungen des kleinen Wesens spürten. „Oh ja …, das merke ich wohl. Aber sie ist nicht so wild, wie es Janis war.“ erwiderte Fay. „Sie?“ fragte Dario und konnte von den Gefühlen die ihm in Moment umgaben gar nicht genug bekommen. „Ach Dario, das hast du doch auf dem Ultraschalbild auch erkennen können. Zieh dich an, dein Vater wird gleich mit Janis da sein!“

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„Was starrst du mich so an?“ fragte Don seinen Sohn, der ihn ununterbrochen ansah.
„Ich weiß nicht, aber du bist so anders als in meinen Erinnerungen. Ich habe an das alles hier keine Erinnerungen. Jeder Tag sehe ich was Neues und immer sind große Lücken zwischen dem, was gestern war und heute ist. Ihr tut alle so normal als hättet ihr keine Vergangenheit, jedenfalls nicht diese, die ich erlebt habe. Ich verstehe das hier nicht. Papa was ist los mit mir? Kannst du es mir erklären? “
„Was willst du denn hören? Dass dein Leben eine einzige Lüge ist. Ich weiß gar nicht, was du hast. Warum kannst du dein Leben einfach nicht genießen? Du hast eine liebenswerte schöne Frau, zwei wunderbare Kinder ein schönes Haus und gute Arbeit. Das hast du dir doch immer gewünscht und nun wo du das alles hast, kannst du es nicht glauben? Das Leben ist zu kurz um immer nach einen warum zu suchen. Sei glücklich, solange es dauert, und akzeptiere das hier und jetzt.“
Dario war nach dem Gespräch mit seinem Vater auch nicht schlauer und dachte;
„Er hat recht, ich habe alles was ich mir je gewünscht habe. Doch warum werde ich das Gefühl nicht los, das es nicht echt ist. Dass Morgen wieder alles vorbei seinen kann. Aber vielleicht sollte ich es wirklich genießen, solange es auch dauern mag. Vielleicht ist es besser nicht drüber nachzudenken warum oder wieso. Aber warum hat er von zwei Kindern geredet. Das Zweite ist doch noch nicht geboren.“

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Und im nächsten Moment hielt Dario voller Stolz, Töchterchen Ania auf dem Arm. Dankbar sah er zu Fay und seine Liebe zu ihr wuchs mit jedem Tag als gebe es keine Grenzen. Er hatte sich nun vorgenommen, wirklich jeden Tag zu genießen und keinen Gedanken an seiner Vergangenheit zu verschwenden.

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Dario sah nun sein Leben wie in einer Bilderbuchfamilie. Sie kannten keinen Streit, machten sich keinen Stress und genossen jeden Augenblick.

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„Wow, ich habe zwei wunderbare Kinder!“ sagte Dario zu sich selbst, wenn immer er sie sah.

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So vergingen die Jahre wie in Zeitraffer, doch selbst daran hatte sich Dario gewöhnt und auf einen Geburtstag folgte der Nächste.

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Glücklich hielt Dario seine Tochter auf dem Arm und versuchte sich an seine Kindheit zu erinnern. Doch da war nichts, er konnte keine Erinnerungen finden. Ihm war bewusst, dass Don sein Vater war. Das war aber schon alles, es gab keine Vampire, keinen Tom und keine Mutter. Aber das war ihm egal, er hatte das, was er wollte. So vergingen die Jahre, glückliche Jahre und nach dem sich Dario sein so perfektes Leben völlig hingab, hatte er auch nicht mehr das Gefühl, das diese Welt nicht existierte.

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In zwischen waren wieder einige Jahre vergangen. „Janis sag es Papa!“ forderte Ania ihren Bruder auf. „Später!“ antwortete er. „Was sollst du mir sagen?“ fragte Dario und Fay meinte; „Könnt ihr Mal ruhig sein, ich will die Sendung sehen.“

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Janis hatte sich umgezogen und wollte noch nach draußen zum Spielen. „Wo willst du hin? Ich dachte du hast mir was zu erzählen. Was ist los, hast du ärger in der Schule?“ „Nein Papa, mit der Schule ist alles in Ordnung.“ „Aber?“ fragte Dario seinem Sohn. „Du Papa …! Hmm…, Hannes, aus der 6 ärgert, mich immer und sagt, dass ich zu große Zähne habe. Er zieht immer Grimassen und meint, ich sehe aus wie ein Vampir.
Papa, was sind Vampire und gibt es sie wirklich?“

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„Vampire …?“ Dario zuckte mit den Schultern und hatte tatsächlich im ersten Moment keine Antwort parat. „Ja Vampire! Die sollen große Zähne haben und nur nachts kommen. Und …, und wenn man feige ist, das beißen sie dich. Das hat Hannes gesagt.“
„Vampire …, nachts …, beißen?“ Sein Sohn schaute Dario mit großen Augen an. „Du weiß doch Papa! Ja du weißt es.“
Dario grübelte und auf einmal, kannte er seinen eigenen Sohn nicht.

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Die Bilder vor seinen Augen verschwammen und nahmen komische Gestalt an. Dario war nicht fähig etwas zu sagen, schaute ununterbrochen in die Augen seines Sohnes und sah zu, wie sie blasser und blasser wurden.

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Nun fiel Dario auch wieder seine ganze Vergangenheit ein und er wusste, wer er war. Bevor sein Sohn drohte gänzlich zu verschwinden sagte Dario; „Ich …, ich bin ein Vampir!“
Seine schöne Welt zerbrach. Löste sich einfach in nichts auf. Gefolgt von unzähligen teils schrecklichen Bildern, die seit der Zeremonie mit Lucien in seinem Kopf fest verankert waren.

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„Janis geh nicht! Komm zurück bitte, bleib hier!“ flehte Dario, dessen Welt sich so langsam auflöste. Er hörte nur noch aus der Ferne die Stimme seines Sohnes die in einem sehr ruhigen Ton sagte; „Papa hab keine Angst, wir werden und wieder sehen! Es wird alles gut werden.“

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„Das darf doch alles nicht wahr sein. Was geschieht mit mir? Warum?“
Dario hatte das Gefühl sein Kopf würde jeden Moment zerplatzen. Er spürte einen unheimlichen Druck. Die ganzen Bilder, die in seinem Kopf rumschwirrten, die ganzen Stimmen, die er hörte, dass flehen von Tausenden Wesen, waren so stark, das er glaubte verrückt zu sein.

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Dann war auf einmal stille und Dunkelheit, als säße er mitten im Nichts.
Bis er sich selbst sah, als die Kreatur die er war, doch nie sein wollte. Ihm wurde bewusst, dass er diese schöne Zukunft wie er sie sich vorstellte, nie haben wird. Dass das was er erlebt hatte, nur ein Traum war oder ein Wunschdenken. Plötzlich hatte er das Gefühl als würde man ihm irgendwo rausziehen.

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Plötzlich schreckte er hoch, schweißgebadet und er spürte, wie sein Herz gegen den Brustkorb schlug als drohte es jeden Moment zu zerspringen. Noch immer war es dunkel und er wusste nicht, wo er war. Doch mit der Zeit hatte ihn die Vergangenheit wieder eingeholt und sein schöner Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Das Leben, wie er es in seinem Traum führte, blieb tief in ihm drin. Die ganzen Gefühle, Emotionen und Gerüche spürte er noch so intensiv, als habe es sie wirklich gegeben.

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Er stand auf und fühlte sich wie gerädert. Seine Beine zitterten und sein Schlafanzug klebte regelrecht an ihm. Er nahm eine Kalte dusche, um wieder zu sich zu kommen und doch hätte er es lieber, wieder in den Traum zurückzukehren.

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Er ging raus, in die kühle der Nacht. Setzte sich auf die Bank im Vorgarten, um nachzudenken.
Dario hatte schon viele Träume, doch noch nie zuvor empfand er sie so intensiv, so real, und obwohl er es sich nicht erklären konnte, glaubte er seinen Sohn zu spüren.
„Wir sehen und wieder! Es wird alles gut werden“ diese Worte gingen Dario nicht mehr aus dem Kopf. Aber er wusste, dass dieses niemals geschehen kann. Jedenfalls nicht mit Fay so, wie sie war, als Mensch. Fay merkte, dass Dario aufgestanden war und auch das ihn was bedrückte. Sie zog sich an und ging zu ihm.
„Schatz was ist los?“
„Ach nichts, ich hatte bloß einen Traum.“ antwortete Dario und sah dabei ins Leere.
„War er so schrecklich, dass du nicht mehr schlafen kannst?“ Fay plagten auch hin und wieder schreckliche Träume und sie konnte sich vorstellen, wie Dario sich fühlte.
„Nein …, ganz im Gegenteil, das war ein wunderbarer Traum. Nur das Ende war schrecklich da mir wieder bewusst wurde, was ich bin.“

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„Willst du darüber reden?“ fragte Fay vorsichtig. Doch Dario sah immer noch ins Leere.
„Nein wieso denn, war doch nur ein Traum.“ Waren seine Worte, die sehr traurig klangen. Fay sah Darios Augen die eine unheimliche Traurigkeit ausdrückten und sie sah, wie ihm die ersten Tränen übers Gesicht liefen. Er stand auf und ging los. „Ich muss eine Weile alleine sein!“ Fay verstand es, da es ihr manchmal nach einem Traum auch so ging.
Aber zu gerne hätte sie Dario geholfen, da sie spürte, wie schlecht es ihm ging.
Sie erinnerte sich an Esaiers Worte. „Du bist nicht allein, und wenn das alles überstanden ist, dann wird auch Darios größer Wunsch wahr werden.“
Sie wünschte sich so sehr, dass sie wüsste, wie sie Darios Wünsche erfüllen konnte. Doch sie kannte seine Wünsche nicht, denn immer wenn sie nach diesen fragte, antwortete Dario;
„Du bist alles, was ich mir wünsche“


Fortsetzung folgt …
 
hui ich dachte grad was den nu kaputt.. scroole zurück um zu schauen ob ob ich nciht was verpasst habe.. :D
ich hoffe sehr das darios traum war wird und er seine kinder sehen kann.. vielleicht hat er ja ein blick in die zukunft geworfen und es war kein traum..
bin gespannt wie es weiter geht
 
Liebe Romy!
Das wünscht sich Dario auch, das sein Traum wahr werden könnte. Doch nach seinem Wissen ist das unmöglich und es gibt nichts auf Erden, was daran etwas ändern könnte. So glaubt Dario zumindest.
Danke für dein liebes Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Kapitel 76


Dario hatte die Nacht nicht mehr geschlafen. Er lief ziellos durch die leeren Straßen und dachte über sein Leben nach. Das tat er schon sehr oft und kam immer wieder zu demselben Entschluss, dass sein Leben als Vampir ihn niemals die Zukunft bringen würde, wie er sie gerne hätte. Fay war zwar bei ihm und er wusste auch, dass sie ihn liebte. Doch er spürte auch, dass sie nicht glücklich war. Aber das war einer seiner Wünsche, sie immer glücklich zu sehen. Immer wieder kreisten wilde Gedanken durch seinen Kopf und er suchte nach der sinnvollsten Lösung. Das ganze Gerede über seiner angeblichen Aufgabe, der Prophezeiung und das Fay vermutlich die Auserwählte sei, ließ er erstmal außen vor. Er glaubte sowieso nicht recht daran. Er hatte in der letzten Zeit, eigentlich, seitdem er von wusste, viel darüber gelesen und kam zu der Erkenntnis, dass keiner genau sagen kann, was in der Vergangenheit wirklich passiert war und was die Zukunft bringen mag.

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So sehr er auch versuchte die Worte der Prophezeiung zu verstehen, waren sie doch eher ein Wirrwarr aus Psalme dessen Bedeutung in viele Richtungen gingen. Doch er war sich sicher, wenn Fay die Auserwählte wäre, dann hätte sein Bruder mit seinem Vorhaben Fay zu besitzen erfolg gehabt und es würde in ihrer Nähe nur so vor Vampiren wimmeln. Doch das war nicht der Fall. Fay wurde von einer höheren Macht beschützt, da waren sich alle einig. Dario selbst hasste sein Dasein und konnte sich nicht vorstellen, warum ausgerechnet er, der nicht akzeptieren wollte ein Vampir zu sein, die Fähigkeit haben sollte gerade diesen zu helfen.

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Dario konnte zwar die Kräfte nutzen, die Lucien ihm übertragen hatte. Dadurch war sein Instinkt und Gespür noch größer, aber mit den Bildern die ihn hin und wieder erschienen, konnte er nichts anfangen. Die Zeremonie wurde unterbrochen und war noch nicht ganz zu Ende, als er spürte, wie Fay durch das Narkosemittel immer schwächer und schwächer wurde. Doch an der Reaktion von Lucien, der Fay auch einen kurzen Moment spürte wusste Dario, das Fay nicht nur irgendein Menschenmädchen sei. Und durch die ganzen Ereignisse, alle davon ausgingen, dass sie die Auserwählte wäre. Doch Dario wusste ja noch nicht, was Lucien schon erfahren hatte, das Fay die Tochter gefallener Engel war. Dario wusste aber ganz genau, dass er auf keinen Fall, seine angebliche Aufgabe, so wie es geschrieben stand, erfüllen würde.
Er ist sich ganz sicher, dass dieses nicht richtig wäre. Vielleicht wurde er gerade deshalb auserwählt, weil seine Liebe über alles Logische hinwegsieht und keine Macht es vermag, dieses zu ändern.

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Nun stellte er sich die Frage, warum Lucien so auf Fay reagierte. Sollte sie doch für die Vampire wichtig sein? Oder ist es seine starke Liebe zu ihr, die sie für ihn so besonders und einzigartig macht, dass selbst Lucien sie spürte und die damit verbundene Angst sie zu verlieren. Wenn er aber dies alles nicht in Betrachtung zog und nur von ihm als Vampir und sie als Mensch ausging, dann wäre es für Fay besser sie würde ihn nicht kennen. So weh es Dario auch tat, kam ihm schon der Gedanke; „Sie hat ein besseres Leben verdient. Meine Liebe kann noch so groß sein, aber sie kann ihr nicht alles geben. Wir sind einfach zu verschieden. Es ist von mir doch sehr egoistisch zu glauben wir hätten eine Zukunft. Mag sein das ihre Liebe noch stark genug ist, doch eines Tages wird sie merken, wie ihr die Zeichen der Zeit zugesetzt haben und ich mich nicht verändert habe. Mag sein, dass wir durchaus glücklich waren, doch irgendwann wird sie in meinen Armen sterben und hatte keine Chance gehabt, ihr wunderbares Ich weiterzugeben.“

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Die Sonne war schon längst aufgegangen als Dario wieder zu Hause war. Mit hängendem Kopf saß er am Küchentisch als Fay die Küche betrat. Sie setzte sich zu ihm, sah Dario an und spürte seine Traurigkeit. „Dario rede mit mir! Bitte erzähle mir, was dich so bedrückt! Wir sollten uns immer alles erzählen, auch wenn wir dem anderen dadurch vielleicht traurig machen oder belasten. Ich weiß, ich habe auch oft geschwiegen, über das was ich habe oder was in mir vorgeht. Ich weiß nicht was dich belastet oder ob du darüber überhaupt reden kannst. Aber ich kann dir nur helfen oder dich verstehen, wenn ich weiß, was dich bedrückt. Hat es etwas mit deinem Traum zu tun, dessen Ende dich so aus der Bahn wirft? War das Ende denn so schrecklich? Glaubst du das Ende deines Traumes, könnte irgendwann eintreten?“
Doch Dario schwieg noch ein paar Minuten. Als er aber bemerkte das Fay ihre Blicke nicht von ihm wichen, sagte er ganz leise; „Ich habe keine Angst, dass das Ende des Traumes wahr werden könnte, da es die Wahrheit ist und der schönere Teil des Traumes niemals geschehen kann.“

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Er schaute Fay flehend an und sagte; „Bitte versprich mir, wenn du nur den geringsten Zweifel an uns hast, dann zögere nicht, ein anderes Leben zu wählen. Bitte ..., das musst du mir versprechen! Fay ich liebe dich und könnte es nicht ertragen, wenn du unglücklich bist und nur mir zur Liebe, oder weil du glaubst, du müsstest, weil es irgendwo steht, bei mir bleibst“
Fay schluckte und bekam feuchte Augen. Sie konnte Dario schon ein wenig verstehen und zu gerne hätte sie ihm erzählt, was sie wusste. Aber würde sie von ihrem Schutzengel erzählen und von dem was sie weiß, würde das die Handlungen von denjenigen beeinflussen.
„Ich kann dir nur versprechen, falls meine Liebe zu dir versiegen sollte, dann werde ich es dir sagen. Versprochen! Doch noch liebe ich dich und egal wie schwer der Weg für uns werden wird, ich werde ihn mit dir gemeinsam gehen. Ich glaube fest daran, dass alles gut werden wird, wenn wir nur wollen. Das Leben ist nicht einfach, das war es noch nie. Wir sollten nicht zu weit in die Zukunft blicken, sondern jeden Tag genießen, das Hier und das Jetzt ist wichtig. Wir sollten nicht nach Dingen suchen, von dem wir glauben sie haben zu müssen um glücklich zu sein, sondern mit dem zufrieden sein, was wir haben.“ erklärte Fay. Doch Dario erwiderte;

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„Das hat mein Vater im Traum auch gesagt. Genieße das Hier und Jetzt und auf einmal war alles weg. Ich weiß auch nicht, warum ich auf einmal solche Zweifel an der Zukunft habe. Es sind eher die Gefühle, die Angst um dich und nur weil du bei mir bist. Ich meine, hätte ich dich nicht getroffen, dich damals im Park nicht angesprochen, denn hättest du heute vielleicht ein ganz normales Leben.“ meinte Dario und konnte dabei Fay nicht in die Augen sehen.
„Ja, aber nur vielleicht! Es hätte aber auch schlimmer kommen können. Mich hätte ein anderer Vampir, der es nicht gut mit mir meint, finden können. Genauso hätte ich einen Mann kennenlernen können, der mir auch nicht gut getan hätte. Es bleibt immer ein Wenn und Aber, ein Warum oder Wieso. Darüber nachzudenken ist genauso sinnlos, wie bei einer Wurst den Anfang oder das Ende zu suchen. Hast du denn gar kein vertrauen in dich selbst? Hast du gar nicht an das du glaubst? Hab ihr überhaupt einen Glauben?“

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„Wie …, so wie ihr an Gott glaubt? Wir glauben nicht sondern Wissen, das es einen Gott gibt, sonst würde es Lucien nicht geben. Doch sind wir nicht würdig ihn Vater zu nennen, wie ihr es tut. Unser Gott wäre da eher der Teufel oder Satan wie ihr ihn nennt. Wir nennen ihn Thunsamun der Herrscher des Bösen. Aber gesehen hat ihn auch noch keiner außer Lucien. Doch Lucien war einmal ein Engel und auch die schwarzen Engel stammen aus dem Reich des Schöpfers. Selbst Thunsamun war mal einer der alle Engel aufforderte Krieg gegen denn Schöpfer zu führen und wurde deshalb verbannt bis in aller Ewigkeit die schmerzen des Feuers zu ertragen, was wiederum eher sinnbildlich gemeint ist. Seine Erscheinung soll so schrecklich sein, dass einem das Blut gefriert. Doch er hat die Fähigkeit in vielen Hüllen zu schlüpfen, wenn es ihm gelingt, sein Reich zu verlassen. Doch noch kann er nicht, so wie erzählt wird. Darum benutz Thunsamun, Dämonen und schwarze Engel, für seine Untaten. Auch wir sollten dazu dienen den sehr schmalen Schlund ihres Reiches größer zu machen, bis er groß genug ist, das Thunsamun aus seiner Verdammnis fliehen kann. Wir Vampire sind keine Schöpfung sondern ein Resultat von Rache. Thunsamun ist der Herrscher der schwarzen Engel und die haben wiederum uns erschaffen, indem sie Lucien die Fähigkeit gaben, sich Fortzupflanzen. Also sind wir Kreaturen des Bösen und haben kein Recht darauf, dass euer Gott uns gnädig sei. Also bitte sag mir, an was sollte ich da glauben?“

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„Aber ihr seid nicht alle Böse. Dein Vater zum Beispiel hat schon viel für die Menschheit getan. Du hast ein gutes Herz und auch Tom, Miri oder Markus. Ich glaube, das der Herr allen Kreaturen versucht zu helfen, die Gutes in sich haben und du darfst nicht vergessen, das ihr auch menschliches in euch trägt bis auf Lucien vielleicht. Und …, und das ihr Blut braucht, um zu überleben, dafür könnt ihr ja nichts. Es gibt auch viele Menschen, die menschliches Blut brauchen oder Organe um ihre Krankheit zu überwinden. Sie sind deshalb nicht weniger Wert. Ich bin mir ganz sicher, dass Gott auch über euch wacht und ihr irgendwann geheilt werdet von dem, was euch zum Vampir macht. Vielleicht vergehen bis dahin noch viele Hundert Jahre, denn eine Zeit so wie wir sie kennen gibt es für Gott nicht.
Doch es tut gut daran zu glauben, auch wenn man nicht weiß, ob es je eintreffen wird.
Du solltest etwas vertrauen haben und ich bin mir ganz sicher, dass auch du so etwas wie einen Schutzengel hast, der dir ab und an die richtige Richtung zeigt. Dario, wir werden nach unseren Taten bewertet und nicht nach unserer Abstammung her.

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„Aber Fay, das kannst du doch gar nicht miteinander vergleichen.“ warf Dario ein und sie erwiderte; „Warum nicht? Ihr braucht Blut, um zu überleben und ich sehe Vampirismus als eine Art Krankheit, weil euch bestimmte Enzyme fehlen. Und was deinen Traum betrifft, naja Träume können manchmal so eine Art Wegweiser sein, aber sie können dich auch von deinem Weg abbringen. Ich habe von einem schrecklichen Vampir geträumt, dessen Erscheinung so furchtbar war, wie du diesen Thunsamun beschrieben hast. Doch bei diesem Vampir war es nicht das Äußere, sonder das Böse das so intensiv aus ihm herausstrahlte, das ich für einen Moment erstarrte, als sein Bild mir erschienen war. Es war so intensiv, das ich sogar das Meer roch und den frischen feuchten Wind spürte und er sah mich an, als wüsste er, wer ich bin. Ich bin mir nicht sicher, ob der Traum was zu bedeuten hat, oder nur ein Teil meiner großen Angst war, das mich ein böser Vampir verwandeln wird. Aber egal was kommen mag, haben wir keine andere Wahl um dieses durchzustehen. Doch das können wir nur gemeinsam, sonst ergebe es für mich keinen Sinn.“

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„Warum hast du mir nichts von deinem Traum erzählt?“ wollte Dario wissen.
„Naja da ging es mir wohl so wie dir. Es war ein Traum und ich wollte dich nicht beunruhigen.
Man denkt halt immer, dass man manche Sachen selbst durchstehen muss, und merkt gar nicht, dass man sich anders verhält. So war es auch bei mir, als es mir nicht so gut ging. Doch ich brauche auch Zeit für mich, wo ich alleine sein will und nicht erklären möchte warum. Wo ich auch mal schlechte Laune habe, ohne dass ein tiefer Grund dahinter steckt. Ich weiß nicht, wie es bei euch so ist, aber wir Menschen haben halt solche Phasen.“

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Sie saßen noch einige Minuten schweigend da. „Jetzt habe ich aber Hunger!“ meinte Fay und Dario sah zur Uhr. „Es ist Viertel vor Zwölf. Also zur Uni zu gehen lohnt sich nicht mehr. Komm wir gehen Mittagessen und machen uns einen schönen Nachmittag.“
Fay nickte und stimmte Dario zu. Sie waren beide erleichtert, dass sie dieses Gespräch führten. Fay konnte Dario zwar nicht alles erzählen, aber sie hoffte, dass sie ihm ein wenig Mut machen konnte. Auch Dario erzählte nicht, was er geträumt hatte, nur was ihm bedrückte. Er wollte erst mal abwarten, wie seine Gefühle ein paar Tage später wären.

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Miri hatte ihr Praktikum erfolgreich beendet und sich sogar privat als Kindermädchen bereit erklärt. In der Kita lernte sie Marion Winkler mit ihrer Tochter Katja kennen und sie verstanden sich sehr gut. Miri war abends öfters bei Marion.
Marion war sehr froh darüber. Aus Zeitmangel fiel es ihr schwer, Freunde zu finden. Ihr Verlobter verrichtete sein Wehrdienst und zu ihren Eltern hatte sie kaum Kontakt, da sie absolut nicht mit einverstanden waren, dass ihre Tochter so früh ein Kind bekam. Marion musste für ein paar Tage in die Klinik um einige Untersuchungen, über sich ergehen zu lassen. Nun wusste sie nicht wohin mit ihrer Tochter und auf keinen Fall wollte sie die kleinen zu ihrer Mutter bringen.
So bot sich Miri an, die Kleine für die paar Tage zu nehmen. Am Tage war Miri mit der Kleinen in der Kita und Ricke hatte ihr alles beigebracht, was sie wissen musste.
Miri kam auch ganz gut zurecht und hatte Tom nichts erzählt, wenn sie telefonierten, da Marion ihre Tochter eh schon wieder abgeholt hätte, bevor Tom zurückkommen würde.
Nun war sie sehr überrascht, als sie gerade die Post holen wollte, dass ein Auto hielt und sie sah, wer da ausstieg.
„Hallo Schatz du bist ja schon da! Ich dachte du kommst Morgen erst.“ platze aus ihr heraus und es klang nicht gerade erfreulich.
„Na das ist ja eine Begrüßung. Soll ich wieder fahren?“ erwiderte Tom, der sich über Miri etwas wunderte.

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„Nein nicht doch.“ erwiderte Miri und schon nahmen die beiden sich in die Arme.
„Ist was? Du wirkst irgendwie nervös.“ stellte Tom fest.
„Nein ist alles bestens.“ meinte Miri.

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„Man bin ich kaputt. Ich muss erstmal in die Wanne und aus diesem unbequemen Teil hier raus.“ Tom mochte keine Anzüge, doch er wollte bei dem Seminar einen guten Eindruck hinterlassen und hatte keine Zeit mehr sich umzuziehen.
„Na dann geh du erst in die Wanne und ich mache was zum Essen. Ach so dann muss ich dir noch was erzählen.“ Miri war gespannt, wie Tom auf ihren kleinen Besuch reagieren würde und dachte; „Hoffentlich ist er nicht sauer.“

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So begab sich Miri zur Küche und bereitete das Essen vor, hingegen Tom ein schönes Bad genoss. Als er im Schlafzimmer ging, um sich Sachen aus dem Schrank zu holen, traute er seine Augen nicht. Er sah ein Reisebett, und als er hineinschaute, sah ihn ein kleines Mädchen mit großen Augen an. Sofort rief Tom Miri und fragte; „Kannst du mir mal erklären, was das hier ist!“ Miri schluckte schwer, erwiderte denn aber sehr lässig; „Ein kleines Mädchen, siehst du doch. Ich wollte dir beim Essen erklären, warum ich die kleine Katja hier habe.“

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So erzählte Miri, wie sie Marion kennengelernt hatte.
Sie erklärte auch, dass Marion in einer Notlage sei und sie ihr helfen wollte. Tom war davon gar nicht begeistern und meinte in einem ernsten Ton; „Miri wie konntest du nur? Es hätte sonst was passieren können. Ein Kind zu betreuen ist eine sehr große Verantwortung, besonders wenn es noch so klein ist. Was ist, wenn du dich verwandeln müsstest oder die Kleine krank geworden wäre? Ich will es gar nicht verurteilen, was du machst, denn man sollte sich schon gegenseitig helfen. Doch man muss sich gut überlegen, inwiefern man helfen kann.“

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Miri wurde auf einmal sehr wütend. Konnte sie doch gar nicht verstehen, warum Tom so reagierte. Sie fühlte sich in diesen Augenblick wie ein kleines Mädchen behandelt, als könnte sie keine eigene Entscheidungen treffen. Wütend antwortete sie; „Tom Vohgt! Behandel mich nicht, wie mein Bruder es tat. Ich bin kein kleines Mädchen mehr und durchaus war ich mir der Verantwortung bewusst. Ich habe eine Woche lang die Kleine in der Kita betreut, wo Ricke mir zur Seite stand. Abends war ich bei Marion und sie hat mir alles über ihre Tochter erzählt. Ich habe sogar im Keller Babynahrung und einen Kinderwagen zu stehen, falls ich mich wirklich hätte verwandeln müssen. Zudem hätte ich jede Zeit Marion oder Fay und sogar Ricke anrufen können.“ Tom unterbrach Miri und sagte „Ist ja schon gut, ich meinte doch nur …“

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Doch Miri unterbrach Tom wiederum und erwiderte noch sehr sauer; „Sage Mal, traust du mir wirklich so wenig zu? Es mag ja sein, das die Menschenwelt schon auf mich etwas fremd wirkte, da sie es ja auch war. Aber sie sind nicht viel anders als wir und immerhin habe ich auch so etwas wie Verantwortungsbewusstsein und hätte ich mir es nicht zugetraut, oder irgendeinen Zweifel gehabt, dann würde ich nicht auf die Kleine die paar Tage aufpassen.
Ich habe ganz genau gewusst, dass du dir Sorgen machen würdest, deshalb habe ich nichts gesagt, da du dich voll und ganz auf dein Seminar konzentrieren solltest. Morgen wird sie eh geholt und ich hätte dir auch von erzählt.“ „Miri tut mir leid. So arg, wie du glaubst, hab ich es doch nicht gemeint.“ versuchte Tom zu erklären. Doch Miri sah für einen Moment ihren Bruder vor sich, der immer etwas an ihr rumzunörgeln hatte.

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Die kleine Katja war der Meinung das streiten nichts bringt und unterbrach die Diskussion von Tom und Miri mit heftigem Geschrei. „Na toll, jetzt hast du die Kleine zum Weinen gebracht.“ Meinte Miri nahm Katja auf dem Arm und schaute Tom mit einem ernsten Blick an. Tom hatte es gar nicht so böse gemeint, er fühlte sich nur verantwortlich für alles, was Miri tat. Doch Miri hat in der Zeit schon viel gelernt, ist selbstbewusster geworden, was dem Umgang mit Menschen anging und Vorschriften, die hat sie sich noch nie machen lassen.
„Aber du hättest es mir sagen sollen.“ Meinte Tom ganz ruhig und Miri erwiderte; „Ich habe dir doch gesagt, warum ich es dir nicht erzählt habe. Tom ich habe dich weder hintergangen noch betrogen. Du bist mein Freund Tom und ich hoffe auch das du einmal mein Mann wirst. Du bist nicht mein Vater oder meine Mutter. Soll ich immer Rücksprache mit dir halten über jede Entscheidung, die ich treffen werde? Ich meine, wichtige Dinge müssen miteinander abgesprochen werden, aber in diesem Fall war es nicht nötig. Du warst nicht da und ich wusste genau, was ich tat. Und nun lass und essen gehen, bevor es gänzlich kalt ist!“ Obwohl Tom im Hinterkopf rumspuckte, was alles hätte passieren können, war er aber auch ganz stolz auf seine Miri.

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Dario hatte am Morgen arg mit seinen Haaren zu kämpfen. Immer lästiger wurden sie, da das Kämmen dieser schon eine Herausforderung war. Doch noch lästiger war das Trocknen, da es so lange gedauert hatte. Aber am schlimmsten war es, das die langen Haare sich immer häufiger in irgendeinen Reißverschluss verhackten, sodass Dario es reichte und er sie kürzen lassen wollte. „Schneidest du mir die Haare?“ fragte er daraufhin Fay, die sein Gebrabbel vorm Spiegel gehört hatte und ins Badezimmer kam. „Was? Ich soll dir die Haare schneien? Das kann ich nicht. Warum gehst du nicht zum Friseur?“
„Das kann ich nicht. Meine Haare könnten durchaus ein Flächenbrand auslösen.“ erklärte Dario. „Wieso das denn? Miri geht doch auch zum Friseur.“
„Ja aber Miri lässt sich nur die Spitzen schneien, das sind höchstens zwei cm und ihre Haarspitzen zerfallen nach einer Weile nur zu staub. Aber bei mir muss ein halber Meter ab und das könnte durchaus zu einem Brand führen, denn du weißt ja, dass wir keine Spuren hinterlassen.“ erwiderte Dario. „Aber ich kann wirklich keine Haare schneien, ohne irgendwelche Ecken oder Kanten reinzuhauen. Frage doch mal Miri! Sie hat mir erzählt, dass sie die Jungs in ihrem Tal immer die Haare geschnitten hat.“

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So kam es, dass Dario und Fay abends bei Tom und Miri an der Tür klingelten.
„Und du bist dir wirklich sicher, dir einen kurzen Haarschnitt verpassen zu lassen?“ fragte Fay noch mal nach und Dario erwiderte; „Ja das bin ich. Sie werden immer lästiger und machen viel Arbeit. Es sei denn du möchtest, dass ich die langen Haare behalte?“
„Ich gebe zu das sie immer schön auf meinem Körper gekitzelt haben, aber ich bin mir ganz sicher, dass dir kurze Haare auch stehen und praktischer sind sie allemal.“
„Hach schau mal, Tom ist ja schon von seinem Seminar zurück!“ stellte Dario fest, als er seinen Bruder auf die Tür zukommen sah.

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Nachdem Tom kurz erklärte, warum er schon zu Hause war und Dario erzählte, was er vorhatte, setzten sie sich erstmal auf dem Sofa in der Stube. „Na siehst du, war deine Sorge unberechtigt. Miri kam ganz gut ohne dich klar.“ meinte Dario zu Tom. „Ja …, sie hatte auch alle Hände voll zu tun.“ erwiderte Tom. Doch Dario und Fay wussten nicht, was er meinte, hackten aber auch nicht nach.
„So ich soll dir also deine Haare schneiden.“ sagte Miri. „Ja unbedingt, sonst trete ich eines Tages noch drauf.“ meinte Dario und alle lachten.
„Du solltest damit dein Geld verdienen.“ schlug Tom Miri vor. Doch sie erwiderte energisch;
„Auf keinen Fall! Ich stehe doch nicht 8-10 Stunden hinter einem Stuhl und fummle wild fremde Menschen am Kopf herum. Weißt du eigentlich, wie anstrengend so was ist? Ich hab ja nicht gegen harte Arbeit, aber ich möchte was anderes versuchen.“ „Sag jetzt bloß nicht Kindergärtnerin.“ warf Tom ein und Miri schaute grimmig. „Nein das hatte ich dir doch schon gesagt.“

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Aber eher Miri darauf näher eingehen konnte, hörte Fay ein quengliges Geräusch, was ihr irgendwie bekannt vorkam. Sagt mal, hört ihr das auch? Ist das wirklich das, was ich glaube?“
Und schon war Fay auf dem Weg ins Schlafzimmer. Miri folgte ihr.

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„Hey Süße, wer bist du denn? Ach deshalb hattest du kaum Zeit beim Telefonieren. Warum hast du mir nicht erzählt, dass du so eine schöne Aufgabe hast? Wer ist die Süße hier?“ wollte Fay wissen und knuddelte gleich mit dem kleinen Wesen.
„Naja …, ach weißt du? Ich wollte es alleine schaffen und hätte ich es dir erzählt, wärest du bestimmt gekommen, um mir zu helfen.“ erklärte Miri und auch noch warum sie die kleine Katja bei sich hatte. „Ja da hast du wohl recht. Ich wäre bestimmt gekommen aber nicht, um dir zu helfen, sondern nur um mit der Kleinen zu spielen. Was sagte den Tom dazu?“
„Ach …, frag lieber nicht. Begeistert war er jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil. Es hätte ja soviel passieren können, meinte er.
„Ja, ja so sind die Männer. Tom und Dario sind zwar sehr verschieden, aber eines haben sie gemeinsam. Die große Sorge um diejenigen, die sie lieben. Er hatte vielleicht bedenken, dass du zu traurig bist, wenn du doch Hilfe gebraust hättest. Dabei sind wir Mädels doch in so vielen Sachen stärker, nicht wahr Kleines?“ erklärte Fay. Die kleine Katja fühlte sich richtig wohl in Fays Armen.

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Fay ging mit der Kleinen zu Dario und drückte ihn das Mädchen in den Arm. Er weigerte sich erst, denn momentan konnte er keine Kinder sehen. Doch das wusste Fay nicht und wunderte sich, warum Dario so reagierte. Denn von ihrem Bruder Leon war Dario immer kaum wegzukriegen. So wurde sie etwas traurig, was wiederum Dario falsch interpretierte. So nahm er an, das Fay nur traurig wurde, da Dario ihr kein Kind schenken konnte.

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Er gab das Mädchen gleich an Fay zurück. Miri und Tom schauten sich an, da sie merkten, dass die beiden irgendwas bedrückte. „Komm Dario! Dann wollen wir mal loslegen und dich von deiner Mähne befreien.“ sagte Miri gleich, um die bedrückte Stimmung zu lockern.

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„So nun sag mal, wie viel ich abschneiden soll?“ fragte Miri und Dario erwiderte; „Naja ne ganze Menge. Ich dachte an eine kurz gestufte Männerfrisur.“
„Hach Dario, ich hab hier irgendwo im Schrank ne Schermaschine. Ich glaube da bekommen wir ne gute Kurzhaarfrisur hin und sollte das nicht reichen, hab ich noch ein Rasierer.“ meinte Tom und lachte sich halb krank. „Du Spinner, hole lieber den Eimer mit Wasser!“ warf Miri ein und Dario schaute skeptisch. „Du weiß schon, was du da machst?“
„Ja keine Sorge. Hab da neulich eine gute Frisur in einem Magazin gesehen.“ Und schon fing Miri an, Darios langes Haar zu kürzen.

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Nach einer Stunde waren Darios lange Haare Geschichte und lösten sich im Wassereimer in nichts auf. Tom kriegte sich nicht mehr ein vor Lachen und steckte Miri regelrecht an. „Sehe ich so schrecklich aus? Nun los gib mir den Spiegel!“ forderte Dario, doch Miri erwiderte; „Nein wirklich, es sieht sehr gut aus und ich hätte nie gedacht, dass dir kurze Haare so gut stehen. Aber warte, ich nehme dir erstmal den Umhang ab.“

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„Na sieht doch klasse aus oder?“ meinte Miri und hielt Dario den Spiegel vors Gesicht.
„Ja wirklich toll. Das hast du sehr gut hinbekommen und ich danke dir dafür.“ Dario wunderte sich zwar etwas, das Miri denselben Haarschnitt hinbekommen hatte, wie er in seinem Traum war. Doch es gefiel ihm sehr.
„Hey ich muss dir danken. War mal ne richtige Herausforderung für mich, solch lange Mähne habe ich noch nie geschnitten.“ erwiderte Miri und Tom lachte immer noch.

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Nun sah Dario sich im Spiegel genauso wie in seinem Traum, was ihm wiederum ins Grübeln brachte. Doch Miri holte ihn aus seinen Gedanken, indem sie sagte;
„Hey trauerst du jetzt deinen Haaren hinterher? Ankleben kann ich sie leider nicht mehr. Sind eh nur noch die hälfte von da.“
„Nein …, es sieht wirklich gut aus, musste nur gerade an etwas denken.“

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In diesen Moment kam auch Fay ins Bad die solange auf Katja aufgepasst hatte.
„Wow, du siehst toll aus. Warum bin ich eigentlich nicht auf die Idee gekommen, dass du dir die Haare schneien sollst. Tolle Leistung Miri“ meinte Fay und gab Dario einen Kuss.

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Fay und Miri haben sich ins Schlafzimmer verzogen und sich zusammen mir dem kleinen Mädchen in die Ehebetten gelegt. „Die Beiden werden da vorläufig nicht herauskommen.“ meinte Tom zu Dario. „Aber zu was anderem. Was ist bei euch los? Ist Fay wieder krank?“ Tom bemerkte, dass sein Bruder was auf dem Herzen hatte oder ihm zumindest etwas bedrückte. Dario sah seinen Bruder an und staunte immer wieder, wie er sein Empfinden deuten konnte.
„Wie kommst du darauf?“
„Na hör mal, ich bin dein Bruder. Ich merke, wenn du Sorgen hast und ehrlich gesagt, bist du nicht gerade ein Meister darin dich zu verstellen.“ „Bin ich so leicht zu durchschauen?“
„Ja das bist du. Man braucht bloß in deinen Augen sehen und schon weiß man, wie du dich fühlst. Aber nun erzähl schon, was bedrückt dich?“ Dario fiel es immer schwer mit jemandem zu reden, überhaupt wenn es um Vampire ging. Doch bei Tom hatte er das Gefühl ihm alles sagen zu können. Das war nicht immer so, doch Dario hatte gemerkt, dass Tom sich sehr verändert hatte und was immer da in jener Nacht im alten Schloss passiert war, das gute aus ihm vorgelockt hatte. Er bewunderte seine lockere Art das Leben zu meistern, als würde sich Tom nie Gedanken machen was Morgen kommen würde.

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So erzählte er Tom seinen Traum und das, was dieser in ihm auslöste.
Tom hörte aufmerksam zu, musste aber zwischendurch immer wieder schmunzeln.
„Papa war wirklich richtig alt? Kann ich mir gar nicht vorstellen.“ warf Tom ein und Dario erwiderte; „Naja so wie ein menschlicher Mann Anfang 60.“ Und, wie war er so?“
„Eigentlich wie immer. Viel haben wir nicht geredet, da ich im nächsten Moment schon wieder wo anders war.“
„Ach Dario, was machst du dich denn so verrückt? Das war doch nur ein Traum, und selbst wenn Fay ein Vampir wäre, sehe es mit Nachwuchs ohnehin schlecht aus. Du weißt doch, dass keine Vampire mehr geboren werden. Ist zwar schade, aber wir können es halt nicht ändern und ehrlich gesagt, mach ich mir darüber keine Gedanken, jedenfalls jetzt noch nicht. Ich habe noch so viel vor, da würde ein Kind eh nur stören. Aber erzähl mal, wie war ich in deinem Traum?“

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„Dich habe ich nicht gesehen und auch all die anderen nicht. Nur Fay, Papa und einmal Eylin aber das war es auch schon.“ erwiderte Dario.
„Siehst du, war doch nur ein Traum. Das ist in meinen Träumen auch so, das ich meistens nur mich sehe, wie ich an einem Auto herumbastle. Ich sag dir, eines Tages werde ich den Schlitten auch noch bauen. Das ist mein Wunsch und darum träume ich auch oft von diesem Wagen.
Genauso ist es vielleicht bei dir. Du wünscht dir eine Familie mit Fay und so wirst du noch öfters solche Träume haben.“ erklärte Tom.
„Ja …, das mag ja sein, aber es war so echt. Ich habe jetzt noch den Geruch von meinem Sohn in der Nase und manchmal spüre ich sogar seine Anwesenheit. Das ist doch verrückt oder?“ fragte Dario und Tom wunderte sich zwar etwas, aber er wusste auch das sein Bruder eh viel stärkere Gefühle und Instinkte hatte, doch um Dario zu beruhigen, meinte er; „Hey ich habe auch den Geruch vom Motoröl in der Nase, nur wenn ich an dieses Auto denke, oder den Geruch von Gummi, wenn ich mit diesem Gefährt durch die Gegend rase. Das ist normal und man träumt halt von dem, was einem beschäftigt.“ Dario gab sich damit zufrieden, doch er wünschte sich, dass Tom hätte fühlen können, was er fühlte, damit sein Bruder ihn vielleicht besser verstehen würde.

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Es war schon sehr spät, als Fay und Dario gegangen waren und bald darauf gingen Tom und Miri auch ins Bett. Tom entschuldigte sich noch mal bei Miri, die immer noch etwas schmollte. Miri hatte die Nächte davor nicht sehr viel geschlafen. Viel zu groß war die Sorge, dass sie die kleine Katja nicht hören könnte. Aber nun war ja Tom da und Miri schlief viel ruhiger ein, da sie im Hinterkopf den Gedanken hatte; „Na, falls ich die kleine wirklich nicht hören sollte, wird mich Tom schon wecken.“ So ist sie nach Tagen in einem tiefen Schlaf versunken und hörte die Kleine wirklich nicht. Doch Katja weinte auch nicht sonders brabbelte mit sich selbst. Das hörte Tom, der so ein Geräusch nicht gewohnt war und im ersten Moment nachdenken musste, wo dieses Gebrabbel herkam. Als er dann richtig wach war, erinnerte er sich, dass sie ja Besuch hatten und so nahm er die Kleine und ging mit ihr in die Küche. Vorher schaute er noch zu Miri und schmunzelte, als er sie so friedlich schlafen sah.
„Na Kleine, dann wollen wir mal im Kühlschrank schauen ob wir da für dich, was zum Trinken finden. Miri hat bestimmt eine Flasche vorgekocht. Na wer sagt es denn, hier steht ja eine. Nur noch schnell warm machen und dann kanste loslegen.“ Erzählte Tom dem kleinen Mädchen, die ihn mit großen Augen ansah. Tom war von dem Gefühl ein Baby auf dem Arm zu haben, nicht abgeneigt. Doch er war auch zu frieden es wieder abgeben zu können. Kinder passten noch so gar nicht in seinem Zukunftsplan, und da eh keine Vampire mehr geboren wurden, machte er sich darüber sowieso keine Gedanken.

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Am Vormittag kam auch schon Marion, um ihre Tochter abzuholen. Sie erklärte Miri, was bei ihr so alles untersucht wurde, und bedankte sich recht herzlich für Miris Hilfe.
Marion studierte Kunst und Geschichte und wollte eigentlich Reiseführerin werden. So würde sie in viele Länder kommen und hätte ihr Hobby zum Beruf gemacht. Doch durch Töchterchen Katja muss sie ihren Plan noch mal überdenken. Miri fand Marions Berufswunsch sehr interessant, da sie auch viele Länder kennenlernen wollte. So fragte sie Marion, was man für diesen Beruf alles wissen musste.
Tom scheute Miri erschrocken an, denn er wusste genau, welche Arbeitszeiten eine Reiseführerin hatte und wie selten diese zu Hause waren. Er merkte, wie neugierig Miri auf diesen Beruf war und man konnte ihr richtig ansehen, dass sie sich in Gedanken schon ausmalte, in welchen Ländern sie zuerst reisen möchte.

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Tom war zwar nicht so wie Dario und musste Miri nicht immer um sich haben, doch er mochte es neben ihr einzuschlafen und morgens neben ihr aufzuwachen. Sollte aber Miri wirklich diesen Beruf wählen, dann würden sie sich nur noch sehr selten sehen, was kurz über lang, jede Beziehung kaputtmachte. „Das muss ich ihr unbedingt ausreden.“ dachte Tom. Doch als er Miri so ansah, brachte er kein Wort heraus und hielt es für besser, nachdem kleinen Streit vom Vortag erstmal zu schweigen. Es war ja auch noch Zeit und Miri hatte sich ja noch nicht entschieden. Es stand ja auch noch der Vampirball bevor, der schon in ein paar Tagen war und Tom noch mit Miris Mutter reden wollte, wegen der Verlobungsankündigung. Tom wollte dieses nicht so öffentlich, da er die ganzen Vampire, die dort erscheinen werden, eh nicht kannte. So streichelte er Miri sanft übers Gesicht und sagte; „Ich liebe dich!“

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Im Tal der Vampire wurden alle Vorkehrungen getroffen für den großen jährlichen Vampirball. Die Frauen kümmerten sich um die Vorbereitung der Säle und der Speisen, die an diesem Tag serviert werden sollten, sowie um die Unterkunft der Gäste.
Die männlichen Vampire waren mit den Einladungen beschäftigt und der hohen Sicherheitsvorbereitung. An diesem Tag würden sich alle wichtigen Vampire treffen und sollte irgendjemand einen Anschlag auf Vampire vorhaben, wäre dies eine sehr passende Gelegenheit.

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Lucien war die ganze Zeit im Tal der Vampire geblieben und kehrte nicht zu seinem Besitz zurück. So waren eh schon die Sicherheitsmaßnahmen im Tal sehr hoch und seine Berater waren nicht sehr erfreut darüber, dass Lucien so lange sein sicheres Heim ferngeblieben war.
Lucien sein zu Hause war eine Festung inmitten einer riesigen Steppe, die kein Vampir in einer Nacht erreichen konnte. Es gab keine Möglichkeit Schutz vor der Sonne zu finden und man erreichte Luciens Anwesen als Vampir nur mit einem lichtundurchlässigen Fahrzeug, weil man länger als eine Nacht durch die weite Steppe fahren musste. So war es für Luciens Wächter einfacher herankommende Wesen zu bemerken. Lucien spürte irgendwie, dass eine große Veränderung bevorstand, konnte aber nicht erkennen welche. Erst glaubte er das Fay die Auserwählte sein könnte, doch dann erkannte er das sie Arons Tochter war. Er merkte auch bei Dario die große Kraft, die in ihm steckte, konnte sich aber nicht erklären warum.

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Circa alle paar hundert Jahre fand so eine Art Bewährungsprobe für Vampire stand und die Auserwählte sollte dazu dienen, um zu testen, wie sich die Vampire unter Kontrolle hatten.
Lucien selbst war nie dabei gewesen. Seine engsten Berater hielten Lucien von allem fern, was ihm gefährlich werden konnte. Die Vampire glaubten halt, wenn Lucien sterben würde, sie auch nicht mehr lange zu leben hatten. Doch von der Bewährungsprobe hielt sich Lucien eh zurück, da sie seinen Nachkommen galt und nicht ihm. Lucien bettete nächtelang um Vergebung und bereute zu triefst, was er getan hatte. Doch noch mehr flehte er um Gnade für seine Nachkommen. Lucien selbst sah seine Nachkommen nicht als Vampire sonders als Menschen, die mit einem Virus der Verdammnis infiziert waren. Ein Virus, das er in sich trägt und verbreitet hat, wie eine gefährliche Krankheit. Nachdem er seinen Sohn auf der Insel verbannt hatte, zeugte Lucien keinen Nachwuchs mehr. Er hatte viele Gefährtinnen in seinem doch schon sehr langen Leben. Doch nie hielt einer seiner Frauen das Vampirleben länger als ein paar Hundert Jahre aus. So war es mit den meisten Vampiren, die mit dem ewigen Leben nicht zurechtkamen. Vampire bis auf Lucien haben alle was Menschliches in sich und Menschen sind nun mal nicht für die Ewigkeit gemacht.

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Es gab zwar Vampire, die älter als fünfhundert Jahre waren, aber man fand sie kaum, da sie wie Einsiedler irgendwo verkrochen auf ihr Ende warteten. Doch vor 150 Jahren hat ein vampirischer Wissenschaftler ein Mittel erfunden, das es Vampire ermöglicht für ein paar Stunden das Sonnenlicht zu ertragen.
So waren den Vampiren neue Wege offen. Lucien selbst nützte das Mittel nichts, da er nichts Menschliches in sich hatte und somit das Mittel seine Zellen nicht verändern konnte. Nun hatte Don das Mittel erweitert und viele Vampire können dadurch ein fast menschliches Leben führen. Doch Lucien wusste genau, dass trotzdem seine Nachkommen irgendwann den Freitod wählen, da sie nach ein paar Hundert Jahren keinen Sinn mehr in ihrer existent sahen.
Nun war ja auch eine große Diskussion im Gange, warum keine Vampire mehr geboren wurden. Die meisten dachten, dass das Mittel die Ursache sei, andere sprachen von einer natürlichen Auslese und Lucien glaubte, das sein Flehen erhört wurde und über einen längeren Zeitraum es keine Vampire mehr geben würde. So war es auch strengstens untersagt, Menschen zu verwandeln und nur in den seltensten Fällen stimmte Lucien eine Verwandlung zu.

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Jahrhunderte lang versuchte Lucien seine Nachkommen auf einen tugendhaften Weg zu bringen, was gar nicht so einfach war, da die schwarzen Engel sich immer einmischten. Auch die Geschichte der Menschheit, die durch schreckliche Kriege, Unterdrückung, Sklaverei und sonst der gleichen geprägt war, half Lucien nicht gerade dabei, seinesgleichen davon zu überzeugen mit dem Menschen respektvoll umzugehen. Doch bei den meisten Vampiren hatte er es geschafft, bis auf ein paar Rebellen.
Nun wollte er den Grund für seine innerliche Unruhe herausfinden und warum er das Gefühl hatte, das eine Veränderung bevorstand. Er machte sich auch so seine Gedanken um Fay. Ob Dario durch sein einzigartiges Gespür vielleicht, wenn auch unbewusst, gemerkt hatte das Fay nicht nur ein Mensch war oder ob sie doch in irgendeiner Form für die Vampire wichtig sei. Er hatte zwar veranlasst, dass sich keine anderen Vampire ihr nähern sollten, doch wäre sie wirklich die Auserwählte, man keinen Vampir daran hätte hindern können.

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Doch um mehr über Fay zu erfahren, müsste er sie kennenlernen. Die meisten Gäste des Vampirballes waren schon angekommen und warteten fieberhaft darauf von Lucien persönlich angehört zu werden. Doch bevor Lucien sich in das Getümmel wagte, befall er Fay und Dario auf dem schnellsten Wege zu holen. Lucien wurde irgendwie immer unruhiger. Da sich alle auf dem Vampirball konzentrierten, wollte er Fay und Dario in Sicherheit wiegen. Das ging aber nur, wenn sie anwesend wären.

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Helmut hatte dagegen ein ganz anderes Problem und war wie jedes Jahr wieder sehr spät dran. Die letzten Flugzeuge zum Tal der Vampire waren schon gestartet und man bekam auch keinen Privatflug mehr. Helmut war nicht so für den Vampirball und hielt sich eher immer in der Welt der Menschen auf. Doch sein Vater bestand immer auf seine Anwesenheit und Helmut wollte ihn nicht enttäuschen. So versuchte er in einer der Vampirzentralen, die in jeder größeren Stadt waren, nun doch noch ne Möglichkeit zu finden, pünktlich zu dem Vampirball zu kommen. „Hallo Leute! Habt ihr noch einen Platz in irgendeinen Flieger frei?“ fragte Helmut ganz erwartungsvoll die Agenten von der Zentrale. Alle schüttelten mit dem Kopf und einer meinte; „Tja Helmut, diesmal kommst du eindeutig zu spät. Es läuft nichts mehr, keinen Flieger, kein Pilot. Es steht nur noch eine Maschine im Hangar und diese ist nur für Notfälle.“

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„Ach kommt schon! Es muss doch noch ne Möglichkeit geben. Hey Leute ich bin ein Notfall.“ bettelte Helmut doch der eine Agent meinte; „Tut mir Leid, wir können dir diesmal wirklich nicht helfen.“
Enttäuscht und mit hängenden Schultern wollte Helmut die Zentrale verlassen und überlegte sich schon die passenden Worte, wie er seinem Vater sein Fernbleiben von dem Ball erklären sollte. Als er sich schon verabschiedet hatte und einige Schritte zum Ausgang ging, kam gerade ein wichtiger Funkspruch.

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„Hey Leute wir haben einen Einsatz. Ein Befehl von Lucien höchstpersönlich.“ Alle schauten zu dem Agenten und auch Helmut ging zu ihm. Er war von Natur aus sehr neugierig und als Spitzenanwalt entging ihm nichts. „Was willst du?“ fragte der Agent, da Helmut ihn ziemlich auf die Pelle rückte. „Naja ihr hab einen Einsatz und es könnte ja sein, das dieser euch zum Tal der Vampire führt.“ Der Agent telefonierte ein bisschen herum und sagte dann zu Helmut;
„Du heißt doch Vohgt nicht wahr?“ „Blöde Frage das weißt du doch.“ antwortete Helmut.
„Tja wir sollen einen gewissen Dario Vohgt aus Bergen mit seiner Freundin zu Lucien bringen. Kennst du ihm persönlich?“
„Natürlich, er ist mein Neffe. Kommt nehmt mich mit, er wird zu mir bestimmt mehr vertrauen haben, denn soviel wie ich weiß, will er nicht zu dem Ball.“
Dass Helmut Dario noch nicht begegnet war und er ihn nur aus Erzählungen herkannte, das verschwieg Helmut ganz bewusst. Einerseits freute er sich riesig darüber seinen Neffen kennenzulernen und anderseits sah er ne Möglichkeit, nun doch noch sein Ziel zu erreichen.
 
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Ein paar Stunden später spürte Dario, dass sich Vampire näherten. Aber diese keine bösen Absichten zu haben schien. Trotzdem bat er Fay das Haus nicht zu verlassen und als Dario nach draußen ging, hielt auch schon eine Limousine. Skeptisch schaute er zu diejenigen, die ausstiegen. Er spürte aber zugleich eine Art Verbindung zu einem, der drei Vampire. Doch bevor sich Dario Helmut widmen konnte, sprach ihm einer der Agenten an und sagte; „Dario Vohgt?“ Dario nickte. „Wir haben den Auftrag Sie und eine gewisse Fay Johns zu Lucien zu bringen. Bitte ziehen Sie sich an und begleiten Sie uns.“ Dario stand nur da, starrte den Agenten an und brachte erst kein Wort heraus. „Was will Lucien von mir oder von Fay? Warum werden wir so Hals über Kopf abgeholt?“ fragte sich Dario.
„Ich gehe nirgendwo hin und meine Freundin auch nicht.“ Dario war sehr vorsichtig, und gerade wenn es um Fay ging, traute er fast keinen. Die Agenten konnten gar nicht verstehen, dass Dario einen Befehl von Lucien verweigerte. Für die Vampire war das, was Lucien sagte Gesetz, ohne etwas zu hinterfragen.

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Nun meldete sich Helmut zu Wort und erklärte Dario, wer er war. Dario glaubte ihn gleich, denn er hatte längst gespürt, dass Helmut zu seiner Familie gehörte. Helmut erklärte auch, dass er sie begleiten würde und er zwar nicht wüsste was Lucien von ihm will, es doch aber sehr wichtig sein musste. „Fay ist ein Mensch und ich möchte ihr dies nicht zumuten. Ist Lucien immer noch im Tal?“ wollte Dario wissen. „Ja natürlich, schon wegen des Vampirballes.“ antwortete Helmut. Dario hatte den Ball schon ganz vergessen. Zwar hatte sich sein Vater noch von ihm verabschiedet und auch Tom und Miri sind vor zwei Tagen schon abgereist, doch für Dario hatte der Ball keine Bedeutung.

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Fay konnte nicht anders und musste das Geschehen vom Fenster aus beobachten. „So, so das da draußen sind also alles Vampire. Hmm sieht man ihnen gar nicht an. Aber was wollen sie von Dario?“ Fay war schon bewusst das sie kurz über lang noch ne Menge andere Vampire kennenlernen würde und irgendwie war sie auch schon neugierig darauf.
An der Art, wie Dario seine Arme schwing und an seinem Gesichtsausdruck, konnte Fay erkennen, dass er nicht von begeistert war, was die Vampire da draußen ihm erzählten.

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Dario bat Helmut und die Agenten mit ins Haus zu kommen und stellte diese Fay vor.
Fay versuchte einen tieferen Eindruck von den Personen zu erhalten und schaute sie in die Augen. An den Augen konnte sie immer erkennen, wie ein Charakter eines Wesen war, sei es bei Menschen oder Vampiren. Das ist eine Gabe, die sie schon immer hatte und sich schon so mancher über ihre Menschenkenntnis wunderte. Als sie die Vampire so nahe gegenüberstand, spürte auch sie, dass es Vampire waren. Irgendwas in ihr vermittelte ihr dieses Gespür, was neu für Fay war.

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Nun stellte sich Helmut persönlich Fay vor und er war von ihrer Einmaligkeit überrascht.
Helmut verbrachte mehr Zeit mit Menschen als mit Vampiren und kannte sie zu genüge. Ihre Ausstrahlung und ihre Art, aber so ein Mensch wie Fay, hatte er noch nie getroffen. Fay war ein Mensch und doch hatte Helmut irgendwie das Gefühl sie gehörte zu Familie. Gut nun wusste Helmut über das, was vorgefallen war und was Fay angeblich sein sollte auch bescheid. So schenkte er das, was er an Fay spürte, keine weitere Bedeutung.
„Also du bis das einzigartige Wesen, was meinem Neffen so den Kopf verdreht. Also ich muss zugeben, dass ich Dario durchaus verstehen kann. Freut mich sehr dich kennenzulernen. Ich habe schon soviel von dir gehört und hoffe wir werden uns noch sehr oft begegnen.“ sagte Helmut mit einem lächeln zu Fay. Doch Fay stand nur da und brachte kein Wort heraus.

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Dario erlöste Fay und sie gingen hoch ins Schlafzimmer, wo er ihr erzählte, dass sie zu Lucien gebracht werden sollen. Dario sah Fay traurig an. Es fiel ihm sehr schwer etwas von ihr zu verlangen, was nicht einmal er sich zumuten möchte. „Ich weiß nicht was Lucien von uns will, und warum wir unbedingt sofort zu ihm gebracht werden sollen, wo doch der Vampirball gerade stattfindet und es vor Vampiren nur so wimmelt. Ich möchte da nicht hin und schon gar nicht mit dir. Aber was Lucien sagt, ist bei uns, wie ein Gesetz, das man befolgen muss. Vielleicht weiß er was Neues, was uns betrifft und möchte dich kennenlernen, um ganz sicher zu sein. Ich glaube nicht, dass er dich vor allen anderen vorstellen möchte, das würde er nicht tun. Meine einzige Sorge bist du, da es für dich nicht einfach sein wird, von den Gefühlen her. Es ist gut möglich, dass du da der einzige Mensch bist. Aber mein Vater ist da, Tom und Miriam und meine Großeltern die sich bestimmt sehr darauf freuen dich kennenzulernen. Das Schlimmste ist nur, das wir alle auch als Vampire, ich meine ohne Elixier da erscheinen müssen und das dich dieser Anblick zu sehr zusetzen könnte.“

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Fay überlegte einen Moment lang, sagte dann aber; „Schatz ich habe keine Angst davor und es ist bestimmt ganz wichtig, was dieser Lucien von uns will. Ich gehe mal davon aus, das wir ein paar Tage fort sein werden. Was ist mit der Uni? Meine Eltern kann ich schnell ne Mail schreiben, doch wir müssen und noch abmelden.“
„Das wird alles erledigt, darüber brauchst du dir keine Sorgen machen. Aber was willst du deine Eltern sagen?“
„Naja die Wahrheit, zumindest ein Teil davon. Dass wir Verwandte und Bekannte von dir besuchen und einige Tage nicht da sein werden. Ich kann sie ja auch noch von unterwegs anrufen.“ erklärte Fay. „Und …, du bist dir wirklich sicher, dass du das willst?“
„Dario, ich habe dir doch gesagt, dass ich mit dir gemeinsam den Weg gehe, der uns bestimmt ist, egal wie unangenehm er sein mag und ich glaube nicht, dass das Treffen mit Lucien für mich so schrecklich werden wird.“ Dario staunte immer wieder über Fay. Er nahm sie in die Arme, drückte sie ganz fest an sich ran und flüsterte ihr ins Ohr; „Weiß du eigentlich wie sehr ich dich liebe?“ und wieder überkam Dario das einzigartige Gefühl, das er immer spürte, wenn er Fay so nahe war. Fay erwiderte; „Ja das weiß ich!“

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So wurden schnell noch die Koffer gepackt, sich umgezogen, Fay schickte eine Mail zu ihren Eltern und auf dem Weg zum Auto erklärte Dario Fay, das sie von Tal der Vampire aus nicht telefonieren kann. Da aus Sicherheitsgründen nur geheime Leitungen freigeschaltet waren.
Sie fuhren zum nächsten Privatflugplatz und flogen mit einem kleinen Flugzeug zum Tal der Vampire.


Fortsetzung folgt…...
 
Ab heute gibt es große Bilder. Hoffe sie gefallen euch.
Ich wünsche euch, viel Spaß beim Lesen und noch einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Ines

Kapitel 77
Der Vampirball!
Teil 1

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Tom und Miri waren im Tal der Vampire angekommen, wo sie schon sehnsüchtig von Kassandra und Pipi erwartet wurden. Nachdem Kassandra ihre Tochter und zukünftigen Schwiegersohn begrüßt hatte, ging sie mit Miri in die Küche um Kaffee anzusetzen. Auf dem Weg dorthin musste Miri schon erzählen, was sie alles erlebt hatte und Kassandra stellte Fragen ohne ende.
Tom brachte die Koffer in Miris altem Zimmer und begab sich ebenfalls zur Küche. Als er Pipi sah, konnte er kaum glauben, wie sie sich verändert hatte. In seinem Kopf hatte er immer noch das Bild von einem Schulmädchen. Seitdem Pipi wusste, dass sie auch in der Menschenwelt darf, informierte sie sich reichlich über diese und war auch oft mit ihrer Mutter in einer Stadt gewesen. Zwar meistens nur zum Shoppen oder um Museen anzuschauen, aber immerhin war es eine gute Abwechslung. Dabei beobachtete sie oft die jungen Mädchen, ihre Mode und ihr Verhalten. Pipi gefiel, was sie sah und fing an sich selbst modischer herzurichten. Da ihr Bruder kein Interesse daran hatte das Tal zu verlassen und auch das Elixier nicht nehmen wollte, kam Pipi auch nicht im Genus mal zur Disco oder so zu gehen. Alleine durfte sie nicht und Kassandra fühlte sich für so etwas zu alt. Pipi war nun auch sehr gespannt darauf, was ihre Schwester so für Eindrücke, von der doch etwas anderen Welt bekommen hatte und so musste Miri erzählen und erzählen.

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Das tat sie mit voller Begeisterung und erzählte ihre Erlebnisse, auch die Ängste, die sie zum Anfang hatte, verschwieg sie nicht. Das Miri in der Kita ein Praktikum machte und sogar ein Baby zu Hause hatte, konnte sich Kassandra erst gar nicht vorstellen. Sie wusste zwar schon so einiges aus den vielen Telefonaten, doch spürte sie jetzt an Miri die Freude für die Dinge, die sie machte. Miri erklärte auch, das Vampire zu wenig über Menschen lernen und sie es gut finden würde, wenn auch menschliche Bildung, in der Vampirschule unterrichtet würde, auch wenn der Vorschlag ein bisschen zu spät kam. Sie erzählte auch, dass sie immer noch nicht so recht wusste, was sie in Zukunft beruflich tun möchte. Kassandra verstand Miri nicht ganz und meinte;
„Aber du brauchst doch gar nicht arbeiten. Geld haben wir doch genug. Also für was willst du dich so quälen?“ „Ach Mama, es ist doch nicht wegen des Geldes. Ich möchte was finden das mir Spaß macht und ich trotzdem etwas verdienen kann. Du glaubst gar nicht, was das für ein tolles Gefühl ist, wenn man selbst was geleistet hat und man Stolz darauf sein kann.“
Es gab nur wenige Vampire, die regelmäßig arbeiteten. Um eine Tätigkeit nachgehen zu können, mussten sie das Elixier nehmen und das hatte ja auf Dauer auch Nebenwirkungen.
Zwar ist das neue Elixier weit aus besser, doch die älteren Vampire werden ihre Lebensweise wohl nicht so schnell ändern.

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Nun kam Tom endlich zu Wort und erklärte; „Weißt du Kassandra, ich kenne fast keine anderen Vampire. Eine Verlobung ist was ganz Persönliches und wir möchten das nicht so im großen Stil auftragen.“ Kassandra überlegte ein Weilchen, meinte dann aber; „Na gut, ist eure Sache. Ich bestehe aber darauf, dass ihr eure Hochzeit hier im Tal feiert. Ihr werdet sowieso zweimal Heiraten. Einmal hier und einmal in der Menschenwelt. Tja ihr habt halt zwei Leben. Eines hier als Vampire und in Bergen als Mensch so mit Ausweis und Krankenversicherung und müsst Steuern zahlen. Also müsst ihr auch zweimal Heiraten.“
Miri schaute Tom grinsend an und er wusste gar nicht, was er sagen sollte. Er kannte Miri noch nicht einmal ein Jahr und Kassandra redete schon vom Heiraten. Doch er wollte auch nicht diskutieren und erwiderte nur; „Ja wenn wir Heiraten, dann natürlich auch hier.“

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Pipi unterbrach das quälende Gespräch und fragte Tom; „Du sag mal, kann ich in Bergen auch etwas mit Mode studieren? Ich möchte nämlich Mode entwerfen, habe schon unzählige Skizzen angefertigt. Doch hier brauch ich sie niemanden zu zeigen, ist eher was für junge Leute. Nun möchte ich auch wissen, ob mein Geschmack irgendwo ankommt.“
Tom setzte sich neben Pipi und erwiderte; „In Bergen kannst du fast alles studieren auch so Modezeugs. Ich glaube das nennt sich Gestaltung und Design oder so. Bin mir aber nicht ganz sicher. Viele junge Mädchen versuchen sich in Sachen Mode und ich kenne sogar jemanden, der dir da weiterhelfen könnte. Hey du hast doch jetzt eh nichts zu tun. Komm uns doch besuchen! Hattest du doch eh vorgehabt, oder? Miri könnte dir alles Zeigen und dann hast du es auch nicht so schwer, wenn das Studium anfängt, falls du studieren möchtest.“
Kassandra schaute ihre Tochter an und sah, wie die Begeisterung in ihren Augen funkelte. Miri warf auch gleich ein; „Ja komm uns besuchen, wir haben ein Gästezimmer und ich könnte dir wirklich sehr vieles zeigen. Du musst auch unbedingt meine Freundin Fay kennenlernen. Kennst du Toms Bruder Dario eigentlich? Oh man, mir kommt es fast so vor, als wäre ich schon Jahre nicht mehr hier gewesen.“

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Pipi schaute erwartungsvoll zu ihrer Mutter und auch Miri war gespannt, was Kassandra von dem Vorschlag hielt. „Hmm…, ist keine schlechte Idee. Doch ein Problem gibt es. Wer soll dich nach Bergen bringen? Du kannst auf keinen Fall alleine die weite Reise machen. Constantin brauche ich erst gar nicht zu fragen.“ Pipi ließ den Kopf hängen und Miri meinte; „Tom was hältst du davon, wenn wir Pipi nach dem Vampirball gleich mitnehmen?“
Tom überlegte erst gar nicht, sondern sagte gleich; „Klar doch, ne bessere Gelegenheit wird sich wohl so schnell nicht mehr ergeben.“
Nun schauten alle zu Kassandra und warteten auf ihre Zustimmung.
„Geht mir zwar alles ein bisschen zu schnell, doch das wäre schon ne Möglichkeit. Nur müsst ihr mir versprechen, gut auf Pipi zu achten. Aber zuerst steht der Vampirball an und dann sehen wir weiter.“ meinte sie. Für Miri war das schon ein eindeutiges Ja, doch Pipi war sich da noch nicht so sicher.

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Auch Don war bei seinen Exschwiegereltern angekommen und erzählte ihnen von den letzten Monaten. Das Hauptthema war Dario und Fay und die Spekulationen die, die beiden betraf. Don traute sich nichts von Eylin zu erzählen. Erstens, weil sie ein Mensch war und zweitens hatte er ein schlechtes Gewissen wegen Lotte. Immerhin sind Edward und Rosi ihre Eltern und irgendwie fühlte er sich in einer gewissen Weise noch verantwortlich für Lotte. Er schämte sich ein wenig, dass er all die Jahre es nicht geschafft hatte, Lotte zum Positiven zu verändern. Dass sie ihn dazu gebracht hatte, selbst seine Kinder zu verschweigen und ihm wurde wieder mal bewusst, das er so einiges falsch gemacht hatte. Doch er traute sich nicht, mit jemandem darüber zu reden. Er selbst hatte keine Eltern und Geschwister mehr, denen er sich anvertrauen konnte.
Als Edward und Rosi ein wenig nachbohrten, da sie merkten, dass Don was bedrückte, erzählte er ihnen, was ihm schon lange quälte und das er sich als Versager fühlte.

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Rosi und Edward atmeten tief durch und ein leiser Seufzer war von beiden zu hören. Auch sie überlegten immer wieder, was sie bei Lotte falsch gemacht haben könnten. Keiner wusste genau, wo sie in Moment war und auch Helmut, der der Einzige war mit dem sie immer engen Kontakt hielte, hatte lange nichts von ihr gehört.
Edward beruhigte Don und meinte; „Einen besseren Mann wie dich, hätte Lotte nie finden können und wir müssen uns bei dir bedanken, dass du es trotz allem so lange ausgehalten hast. Wir sind nicht vollkommen und Fehler machen wir alle. Denk nicht weiter an Lotte, sie hat ihren Weg gewählt und muss ihn nun auch gehen. Denke an dich und deine Söhne. Fang an richtig zu leben und traure nicht einer Vergangenheit nach, die du eh nicht mehr ändern kannst. Du weißt, dass du uns immer willkommen bist und wir dich als unseren Sohn ansehen. Ihr habt uns zwei Enkel geschenkt. Deine Söhne sind was ganz Besonderes und du kannst stolz auf sie sein.“
„Das bin ich!“ sagte Don und hatte in Edward und Rosi neue Eltern gefunden, die zwar seine niemals ersetzen könnten, doch er froh war, dass es sie gab.

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Zwei Stunden später kam auch Tom und Miri. Tom mochte seine Großeltern sehr. Nun musste Miri alles noch einmal erzählen.
Nachdem nun über alle Neuigkeiten berichtet wurde, fragte auch Rosi; „Und …, wann wollt ihr Heiraten?“

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„Na toll, noch so welche die unbedingt wollen das wir Heiraten.“ dachte sich Miri und Tom erwiderte;
„Wir kennen uns noch nicht einmal ein Jahr und übers Heiraten haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Wir haben doch noch so lange Zeit. Warum will eigentlich jeder das wir Heiraten?“

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„Naja ihr passt halt so gut zusammen und es verbindet euch etwas. Das habe ich gleich gespürt, als ich euch das erste Mal zusammen gesehen habe. Ich weiß, dass ihr zusammengehört, wozu also noch warten?“ meinte Edward und Rosi grinste. David hielt sich gezielt raus aus dem Gespräch. Er machte eh nur sein Ding, obwohl es ja auch keine Abwechslungen in seinem Leben gab. Edward und Rosi diskutierten mit ihm schon sehr oft. Doch er war ein Sturkopf genauso wie Helmut und Lotte. Nur Heidi ließ sich von ihren Eltern etwas sagen. Mittlerweile hatte Heidi mit ihrem Mann ein eigenes Haus. Sie waren am Überlegen das Elixier zu nehmen, um dann vielleicht in einer anderen Stadt zu ziehen. Heidi hatte immer noch einen großen Kinderwunsch und sie dachten schon an einer Adoption, wie sie es von Menschen her gehört haben. Doch Vampire gab es nicht zum Adoptieren und um ein Menschenkind adoptieren zu können, müssten sie erst lernen wie ein Mensch zu leben. Sie brauchten dann eine normale Vergangenheit, Beruf und was sonst noch Menschen so alles hatten. Da sind schon einige Jahre an Vorbereitung nötig und Heidi ist sehr ungeduldig. Doch für Vampire sind einige Jahre gar nichts.
Tom antwortete auf Edward seine Frage; „Wir machen erst unser Studium zu Ende und dann sehen wir weiter.“ Miri nickte und befürwortete Toms aussage.

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Rosi ist mit Tom und Miri zu Kassandra gegangen, um noch ein wenig zu plaudern.
Don und Edward genehmigten sich ein paar Gläser vom feinsten Likör den Edward im Hause hatte. Er bemerkte, dass Don noch etwas auf dem Herzen hatte oder im Herzen trug.
„Komm schon Don! Da gibt es doch jemanden der dir sehr nahe steht. Das sehe ich doch. Du hast dasselbe Funkeln in den Augen wie Tom, als er Miri sah und Dario, wenn er über seine Freundin spricht und du hast eben mir ihr telefoniert, oder? Also gib es zu! Leugnen ist zwecklos.“grinste Edward.
„Mann, wir Vampire sind einfach zu leicht zu durchschauen.“ erwiderte Don grinsend und der Likör lockerte seine Zunge. „Komm schon, nun erzähle! Wer ist sie, die dein Herz erobert hat?“
Don zögerte noch ein Moment, doch Edward würde eh nicht aufgeben. Also gab Don seine neue Liebe zu. „Sie heißt Eylin und sie ist meine Nachbarin. Wir arbeiten zusammen und naja wie soll ich sagen, sie ist ein Mensch. Ich wollte es eigentlich nicht erzählen, weil ich nicht weiß, was ihr von haltet.“ Don wurde etwas Rot im Gesicht, aber das lag wohl eher am Likör.

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Gespannt wartete Don auf die Reaktion von Edward, der erstmal kurz überlegte, um die richtigen Worte zu finden.
„Weißt du Don? Liebe die passiert einfach und sie sucht nach keiner Logik oder nach dem, was das Beste wäre. Ganz im Gegenteil, manchmal wird der Liebe richtige Steine in dem Weg gelegt und man muss große Hindernisse überwinden, um sie zu finden. Das Eylin ein Mensch ist, bringt zwar ein paar Probleme mir sich, doch keine die man nicht Lösen könnte. Mit deinem neuen Elixier kannst du wie ein Mensch leben. Doch sie, sie wird immer älter werden, bis sie eines Tages diese Welt verlässt. Das musst du dir immer vor Augen halten, sodass der Schmerz dann nicht zu groß wird. Naja du könntest aber auch mit Lucien reden. Du weißt schon, was ich meine. Weiß denn diese Eylin schon, was ihr seid?“
„Ja das hat sie von Anfang an gewusst. Noch bevor ich ihr es erzählt habe.“und Don erzählte, was Eylin als Notärztin erlebt hatte. Er meinte anschließend; „Ich kann ihr voll und ganz vertrauen, aber ich denke nicht, dass sie ein Halbvampir werden will. Allerdings habe ich mit ihr noch nicht drüber gesprochen. Nur erklärt, dass es zwischen Menschen und Vampiren niemals Nachwuchs geben kann.“
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„Naja vielleicht möchte sie es doch. Woher willst du wissen, das sie von einem Vampirleben so abgeneigt ist?“ fragte Edward und Don erwidertet;
„Weißt du Edward, ich finde es nicht richtig. Das mag zwar für dich jetzt komisch klingen, doch ich würde Eylin damit keinen Gefallen tun, selbst wenn sie es wollte. Du weißt doch selbst, dass uns Vampire das ewige Leben wie ein Fluch vorkommt. Irgendwann sind auch wir sozusagen Lebensmüde, sehen keinen Grund mehr existieren zu müssen. Es mag die ersten paar hundert Jahre ja noch ok sein, doch dann verlieren wir die Lust an allem, an uns und am Leben. Für einen Halbvampir, der vorher ein Mensch war, ist es weitaus schlimmer. Ihre Körper regenerieren sich zwar immer wieder, doch ihr Geist bleibt so wie er war. Sie sind noch menschlich, bleiben menschlich und handeln zum Teil auch so und eine innere Stimme wird ihnen immer sagen, dass sie eigentlich schon Tod sind. Sie wissen dann, dass es höhere Mächte gibt und haben so den Eindruck, als hätten sich den Teufel verkauft. Das verkraftet auf Dauer keiner, dann muss er schön abgrundtief Böse sein und die Vergangenheit hat ja gezeigt, wohin es führte. Ich liebe Eylin und möchte ihr unser Leben nicht einmal anbieten, da ich mir sicher bin, dass es nicht richtig wäre. Durch das Elixier kann ich ein halbwegs normales Leben mit ihr führen und sie weiß, dass ich nicht altern werde.“
„Naja da magst du recht haben. Ich kenne die Menschenwelt zu wenig, um mitreden zu können. Die Hauptsache ist doch das ihr glücklich seid. Denn das hast du mehr als verdient.“
Kurze Zeit später brach der Morgen an und die Vampire begaben sich zur Ruhe, um für den anstehenden Ball fit zu sein.

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Am Abend, bevor um Mitternacht der jährliche Vampirball anfing, trafen sich die ältesten Vampirfrauen um alle Neuigkeiten auszutauschen und um über Probleme zu sprechen. Die meisten Damen waren die Gefährtinnen von Klananführer und hatten somit eine höhere Position.
Es gab acht große Klans, die wiederum für je 32 Gemeinden verantwortlich waren. So hatte jeder der Damen eine große Verantwortung und sie waren in vielen Dingen oft härter wie ihre Männer. Bei den Damen war die vermutliche Unfruchtbarkeit der Vampire das größte Thema. Keine wusste, warum es keinen Nachwuchs mehr gab. Nun da Don das neue Mittel fertig hatte, zogen es immer mehr vor allem junge Vampire in die Welt hinaus. Die Damen sahen das nicht so positiv. Viele hatten noch ein altes Denken und sahen sich als was Besseres als die Menschen. Sie befürworteten zwar die Gesetzte von Lucien, doch nur um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten und nicht wegen der Menschen. Lucien kannte die Denkweisen der alten Vampire und deshalb, waren seine Gesetzte auch so streng. Zwar gab es schon eine ganze Weile Vampire, die bei den Menschen lebten, schon um ans Blut zukommen, für Behördensachen oder um Spuren zu beseitigen, doch diese Vampire waren extra für ihre Tätigkeit ausgebildet. An Dario bemerkte Lucien, dass eine neue Generation von Vampiren heranwuchs und diese die Menschen anders sahen, sie respektieren und sogar freundschaftliche Verhältnisse pflegten, was er sehr befürwortete, solange die Sicherheit gewehrt war.

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Auch die männlichen Anführer diskutierten, was die Zukunft betraf. Don war seit Langem bei der zweistündigen Diskussionsrunde mal wieder anwesend und bekam den wissenschaftlichen Teil übertragen. Edward war diesmal der Gastgeber und war so eine Art Bürgermeister in seinem Tal. Luciens Schützling Andrew, war ebenfalls mit dabei, genauso wie Raffael der für die Kommunikation mit der Außenwelt verantwortlich war. Das Hauptthema galt der Sicherheit und die Aufspürung jener, die sich nicht an die Vampirgesetzte hielten und Unruhe stifteten. Doch mehr als ein paar randalierende Vampirraudis konnten nicht festgenommen werden. Es war sogar ruhiger, als die Jahre zuvor. Auch über Fay und Dario wurde diskutiert, ob nun die Prophezeiung zutreffen könnte, oder es sich eher um unglückliche Zufälle handelte, was denn beiden wiederfahren war. Doch es gab zu vieles was man keinen Zufall hätte nennen können. Das, was Tom mit Fay getan hatte, hätte durchaus auch ein Zufall seien können, doch das Fay von Vampirjägern entführt wurde konnte sich niemand erklären. Nun wusste ja das FBI von Markus, das der Anführer von den Vampirjägern ein skrupelloser Killer war. Das es ihm egal war ob Mensch oder Vampir dafür herhalten mussten seine Interessen durchzusetzen. Aber es war bekannt, dass die Vampirjäger Fay gezielt gesucht hatten und sie dafür einen Grund haben mussten. Leider hatte der Vampirjäger sich erhängt und seine Komplizen wurden nicht gefunden. Doch diese hätten ja eh nichts gewusst.

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Don erzählte alles aus seiner Sicht und das er sich ziemlich sicher wäre, das Fay nicht die Auserwählte sei. Lucien schwieg über das, was er erfahren hatte. Er musste selbst erst herausfinden, warum ein geborener Vampir, der keiner sein wollte und völlig anders dachte, auf ein Mädchen traft die die Tochter von gefallenen Engeln war. Er war selbst mal ein Engel und kannte die himmlischen Gebräuche. Er wusste, wenn gefallene Engel Nachwuchs erzeugen konnten, dies nur aus einem wichtigen Grund geschah. Er spürte an Dario die Verbundenheit zu Fay. Nun machte er sich so seine Gedanken darüber, was die höheren Mächte vorhaben könnten. Lucien war sich unsicher, inwiefern er in das Geschehen eingreifen darf. Das Einzige, was er tun konnte, seinen Vampiren zu befehlen Fay fernzubleiben. Doch von Don wusste er, das Fays Aura verschwunden war und er sie deshalb auch einladen konnte.
Lucien musste sie einfach kennenlernen, um weitere Entscheidungen treffen zu können. Seit Wochen plagte ihn eine innere Unruhe, die er sich nicht erklären konnte. Seine vielen Gebete wurden nie erwidert. Alle fragen, blieben unbeantwortet und jedes Flehen schien zwecklos zu sein. Jahrtausend langes Schweigen von denjenigen die Lucien um Vergebung bat, nicht für sich selbst, sondern für diejenige die keine andere Wahl hatten als ein Vampir zu sein.

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Lucien erwähnte bei der Eröffnungsrede, dass er einen Ehrengast eingeladen hatte und dieser auch so behandelt werden sollte. Er wies darauf hin, dass es sich um einen Menschen handelte. Zudem forderte er, neugierige Blicke und unnütze Fragen zu unterlassen.
Nach der Eröffnungsrede verließ Lucien den Ballsaal und sagte zu Edward, der ihm gefolgt war;
„Dein Enkel und seine Freundin müssten bald hier sein. Kümmere dich bitte um sie! Ich habe noch etwas mit Don zu besprechen. Am besten ihr geht in einem der Gästezimmer, das wäre für das Mädchen bestimmt angenehmer.“
„Ja, das glaube ich auch. Sie wird bestimmt sehr ängstlich sein. Ich werde Miriam und Tom hinzuholen, denen vertraut sie und hat wenigstens ein paar Gesichter vor sich, die sie kennt.“
erwiderte Edward.

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Lucien war gerade wieder im Besprechungsraum, da fuhr auch schon die Limousine mit Helmut, Dario und Fay vor. Für Fay war die Reise sehr anstrengend, zudem wusste sie auch nicht, was sie erwarten würde. Dario und auch Helmut versuchten sie etwas zu beruhigen, doch das gelang ihnen nur spärlich. Umso mehr sie sich ihr Ziel näherten, umso unruhiger wurde Fay. Die kleine Privatmaschine landete auf einer kleinen Ebene im Tal. Überall sah Fay nur noch Vampire und auch Dario sowie Helmut verschwanden in einem Raum, um sich zu verwandeln. Dario erklärte Fay, das er sich nicht verwandeln möchte, doch er es eh nicht aufhalten könnte, da zu viele Vampire an einem Ort waren. Fays Anspannung stieg von Minute zu Minute, und als sie sah, dass selbst der Hoteldiener ein Vampir war, fühlte sie sich verloren und irgendwie hilflos ausgeliefert.

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Der Hoteldiener begrüßte zuerst Helmut und sagte mit einem schmunzeln im Gesicht; „Na Helmut, bist ja wieder mal sehr spät dran. Aber diesmal war deine Verspätung so gar vom Vorteil und du konntest unsere Gäste begleiten.“ „Tja hab eben ein Gespür fürs besondere!“ erwiderte Helmut ganz gelassen und schon widmete sich der Hoteldiener, Dario und Fay zu.
„Guten Abend Herr Vohgt! Guten Abend Miss Johns! Herzlich willkommen! Sie werden schon erwartet. Es wurde für Sie ein Zimmer hergerichtet. Wenn Sie mir bitte folgen würden! Ihre Koffer werden anschließend auf Ihr Zimmer gebracht.“

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Kurz vor dem Hoteleingang blieb Helmut plötzlich stehen, die anderen taten dasselbe.
„Geht ruhig schon rein! Ich habe nur etwas im Wagen vergessen.“ Erklärte er und lief zur Limousine. Fay zögerte erst, doch Dario nahm ihre Hand und sagte; „Habe keine Angst!“

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Sie folgten den Hoteldiener durch die Einganshalle. Im Korridor, der zu den einzelnen Hotelflügeln führte, sah Fay einige Vampire und wie eigentlich erwartet, zog sie die Blicke auf sich. Fay verzog keine Mine, ihre Blicke starr nach vorne gerichtet folgte sie Dario. Sie wusste absolut nicht, wie sie sich verhalten sollte und den Vampiren ging es da nicht anders. Selbst Dario folgte dem Hoteldiener ohne seine Blicke auf andere zu richten. Ihm war die Situation selbst unangenehm, kannte er doch keinen und auch Kassandra die Fay hinterher schaute war Dario nur aus den Erzählungen von Miri bekannt. Für die Vampire war es was ganz Neues, beim Vampirball einen Menschen zu sehen. Selbst das Personal bestand an den Ballabenden aus Vampiren, was Lucien schon vor sehr vielen Jahren so veranlasst hatte. So konnte er sicherstellen, dass kein Vampir im Blutrausch verfiel.

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„Das ist Ihr Zimmer. Ich hoffe es genügt Ihren Ansprüchen. Ein Ballkleid sowie einen Frack finden Sie im Schrank. Hier nebenan ist ein Badezimmer und dort drüben befindet sich die Hausbar. Ich lasse Sie jetzt alleine. Wenn Sie einen Wunsch haben oder was benötigen, drücken Sie auf die Sprechanlage und ich stehe Ihnen zu diensten.“
Dario nickte kurz und der Hoteldiener verließ das Zimmer.

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Als der Diener draußen war, atmete Fay erstmal tief durch, zog ihre Jacke aus und sah sich kurz um. Die Möbel waren nun nicht gerade aus der letzten Saison, sondern erinnert eher ans Kaiserreich. Dario strich Fay sanft übers Gesicht. „Und wie fühlst du dich?“ wollte er wissen, obwohl er es sich denken konnte. Fay versuchte zu lächeln, was ihr nicht so gelingen wollte.
„Naja, wenn ich ganz ehrlich bin, ist mir schon etwas mulmig zumute. Ich weiß nicht so recht, wie ich mich verhalten soll, was ich sagen soll, wenn mich jemand anspricht. Wie verhalte ich mich gegenüber euren Lucien? Soll ich sagen, eure Hoheit? Oder einfach, guten Abend Sir?
Ich bin hier der einzige Mensch, oder? Das macht mir Angst.“
„Ja ich weiß, mein Schatz. Bleib einfach du selbst, dann machst du alles richtig. Für mich ist das auch der erste Vampirball und ich kenne hier fast keinen. Wir brauchen ja nicht im Ballsaal zu erscheinen. Wir reden mit Lucien und verschwinden dann zu meinen Großeltern. Lucien ist sehr mächtig und hat große Kräfte. Vielleicht kann er uns sagen, ob du diejenige aus den Schriften bis oder nicht. Dann haben wir Gewissheit und können ein einigermaßen normales Leben führen.“ Doch Fay wusste ja, dass sie nicht diejenige sei, von der alle redeten, konnte es aber nicht erzählen.

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„Miri ich glaube Toms Bruder ist gekommen und deine Menschenfreundin.“ erzählte Kassandra ihrer Tochter. Miri freut sich über diese Nachricht, aber die Redensart ihrer Mutter gefiel ihr nicht. „Was heißt hier Menschenfreundin? Wie sich das anhört. Sie heißt Fay, das weißt du doch. Edward hat mir erzählt, dass Dario und Fay eingeladen wurden. Wo ist sie?“
„Ich nehme mal an, sie wurden in einem der Hotelzimmer gebracht.“ Kassandra hatte es kaum ausgesprochen, da fiel Miri schon über den Hoteldiener her.

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„Fay Johns, welches Zimmer?“ fragte sie kurz und knapp. „Das darf ich dir nicht sagen.“ antwortete der Diener. Was heißt hier darf nicht, Fay ist meine beste Freundin.“
„Trotzdem darf ich es dir nicht sagen.“ Miri wurde schon recht sauer, schaute ihre Mutter an, die ihr die Richtung zeigte in der Fay und Dario gegangen war. Mit einer abfälligen Handbewegung sagte sie; „Päh, wer braucht schon die Zimmernummer. Ich finde sie auch so.“

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Es dauerte auch nicht lange bis Miri Fay zur Begrüßung in den Armen nahm. „Es ist so toll, dass du hier bist. Mensch ich freue mich so. Ich muss dir unbedingt meine Mutter vorstellen, sie hat dich schon gesehen. Und meine kleine Schwester, die wird sich auch freuen. Sie will mit nach Bergen. Hach ich bin so happy.“ Miri plapperte in einer Tour und vergaß, das Fay sie noch nie als Vampir gesehen hatte. Doch Fay störte es nicht, sie war froh das Miri da war. Wo ist Dario?“ wollte Miri wissen und Fay meinte; „Er ist im Bad und zieht sich um.“ „Umziehen solltest du dich auch. Hast du ein Kleid dabei?“
„Im Schrank hängt eines.“
„Na komm! Ich helfe dir beim Ankleiden und mache dir die Haare zurecht.“

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Etwa 20 Minuten später war auch Fay für einen Ball zurechtgemacht und Miri sagte; „Du siehst wirklich toll aus. Das Kleid passt gut zu dir und die Haare solltest du öfters mal anders tragen. Sie lassen sich gut frisieren.“
„Meinst du nicht, dass das Kleid ein wenig zu eng ist. Jedenfalls kann ich in diesem Kleid nicht viel essen.“ bemerkte Fay, da ihr schon das Einatmen schwerfiel.
„Das ist nicht zu eng, es kommt dir nur so vor. Aber wir können auch ein anderes besorgen. Es gibt hier viele Ballkleider. Doch diese steht dir halt so gut.“ erklärte Miri. „Naja die paar Stunden werde ich es schon aushalten.“ erwiderte Fay.

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Als Dario aus dem Badezimmer kam, war er von Fays Anblick überwältigt. Fay war zwar für ihn immer eine Schönheit, egal was sie anhatte, doch das Kleid und die Frisur brachte diese noch mehr zum Ausdruck. „Schatz du bist wunderschön und ich liebe dich über alles!“
„Das tue ich auch und du solltest öfters mal so einen Frack tragen, der steht dir sehr gut.“
Miri schmunzelte und sagte; „Komm lasst uns nach unten gehen! Ich möchte euch meine Mutter und meine Schwester vorstellen.“

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Als die Drei kurz vorm Ballsaal ankamen, wurde Dario von Miris Bruder Konstantin mitgenommen. Er wollte unbedingt wissen, ob Dario immer noch ohne Blut auskommt, trotz des Elixiers. Dario wollte erst nicht. Doch ehe er reagieren konnte, hatte Konstantin ihn schon mitgerissen. Miri sah ihre Mutter nicht und sagte zu Fay; „ Bitte warte hier kurz! Ich schau mal, ob meine Mutter bei den alten Damen ist. Die Alten sind immer so grimmig, ich mag die nicht und wer weiß, wie blöd die gucken. Das will ich dir nicht zumuten, bin gleich wieder da.“ Und schon rannte Miri los.
Nun stand Fay vor dem großen Speisesaal und riskierte schon mal einen Blick. „Eigentlich sehen die alle ganz harmlos aus. Es riecht hier nur so eigenartig, so ungewohnt und die Luft fühlt sich schwerer an. Aber das könnte auch an dem Kleid liegen. Ich spüre zwar keine Gefahr, dennoch wäre ich jetzt lieber woanders.“ Fay wurde aus ihren Gedanken gerissen, als weitere Vampire den Speisesaal betreten wollten. Doch Fay stand direkt vor der Tür. So wurde sie einfach mit hineingeschoben.

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Nun stand Fay da, den Blicken der Vampire ausgesetzt. Sie wäre am liebsten im Boden versunken. Wie erstarrt schaute sie in die freundlichen Gesichter und doch war sie sich nicht sicher, ob ihr wirklich diese Freundlichkeit galt. Sie brachte kein Wort über ihre Lippen und musste sich sehr konzentrieren, damit man ihr das Zittern ihrer Knien nicht ansah. Eine Vampirdame ging auf sie zu und Fay wäre am liebsten ein paar Schritte zurückgewichen. Doch hinter ihr, standen auch Vampire und so fühlte sie sich eingekreist, sodass sie sich nicht mal traue, Luft zu holen. Ihr Herz schlug so schnell und laut, das sie sein pulsartiges Vibrieren bis in die Fingerspitzen spürte.

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„Fay!“ hörte sie eine Stimme von hinten sagen. Fay drehte sich langsam um und erblickte eine Dame mittlerem Altes die sie freundlich ansah. „Hallo Fay! Es freut mich sehr dich kennenzulernen. Wir haben schon sehr viel von dir gehört. Ich bin Rosi, Darios Großmutter und der Herr hier neben mir ist mein Gatte, Edward.“ Fay war einerseits froh das sie angesprochen wurde, aber wusste nicht, was sie erwidern sollte. So brachte sie nur ein Leises; „Guten Abend, freut mich auch Sie kennenzulernen. Dario hat mir schon von Ihnen erzählt.“ hervor.


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„Nun mal nicht so förmlich. Ich bin Rosi und zu meinen Gatten sagst du ganz einfach Edward! Kindchen komm lass dich umarmen!“ Und schon hielt Rosi, Fay fest in den Armen und Fay spürte wieder einmal die Kraft der Vampire. Als sie gerade signalisieren wollte, dass die Umarmung zu heftig sei, ließ Rosi auch schon los. Fay schaute Rosi an. Sie konnte ihre Reaktion nicht recht deuten, da Rosi grübelte und dies gespielt verstecken wollte. Doch ehe Fay weiter nachdenken konnte, sagte Rosi;
„Nach der langen Reise musst du doch großen Hunger haben? Wir sollten was essen und bleiben am besten gleich in diesem Speisesaal. Der ist für die Jugend und hier wirst du dich bestimmt wohler fühlen.“ Nachdem auch Edward Fay begrüßt hatte, begaben sie sich zu Tische. „Du kannst dir was bestellen, oder an der Speisetheke was aussuchen.“ erklärte Rosi.

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Fay hatte gar keinen Hunger und befürchtete, dass sie nach dem Essen noch weniger Luft bekommen würde. Das Kleid war gerade an der Talje sehr knapp. Doch sie wollte nicht unhöflich sein und begab sich zur Speisetheke um ein leichtes Essen auszusuchen. Auf dem Weg dorthin kam auch Dario wieder und zog einen Schmollmund. „Tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe. Aber die Jungs zerrten mich einfach mit. Wie geht es dir und wo ist Miri?“
„Ich weiß nicht wo Miri ist. Sie wollte ihre Mutter suchen. Ich habe deine Großeltern kennengelernt. Ihr habt alle ziemlich viel Kraft. Bei der Umarmung deiner Großmutter ist mir ganz schön die Luft weggeblieben.“ erzählte Fay lächelnd und ihr Unwohlsein wurde immer schwächer. „Ja sie haben es mir erzählt. Hab sie eben begrüßt. Du bist genau so, wie sie dich sich vorgestellt hatten. Das sagte mir Rosi und sie findet meinen Haarschnitt ganz toll.“ Fay lächelte und Dario fragte; „Wollen wir gleich hier etwas essen, oder möchtest du lieber aufs Zimmer gehen?“ „Wir können gleich hier bleiben. Es wäre wohl etwas unhöflich, wenn wir jetzt gehen. So langsam gewöhne ich mich an dieser Atmosphäre.“erwiderte Fay.

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„Was ist mit dir, du strahlst ja so?“ fiel Edward an Rosi auf, als sie vor der Speisetheke standen. „Sie ist ein tolles Mädchen, nicht wahr?“ meinte Rosi und Edward erwiderte; „Ja das ist sie!“
„Du …, als ich sie umarmte, da hatte ich ein seltsames Gefühl. Ich kann das mir zwar nicht erklären, doch ich spürte irgendwie, dass sie zur Familie gehört. Doch wie kann das sein? Sie ist ein Mensch!“
„Ach Rosi, sie ist Darios Freundin und gehört somit zur Familie.“ Meinte Edward doch Rosi reichte diese Antwort nicht; „Mag ja sein, aber das erklärt nicht das, was ich gespürt habe.“
„Komm las uns erstmal essen!“ Rosi nickte ihren Mann zu und suchte sich ein Gericht aus.

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Nachdem Fay gemerkt hatte, das die Vampire ganz normal mit ihr umgingen, war ihre Angst verschwunden. Sie war ja auch bei den jüngeren Vampiren, die eh alles lockerer nahmen. Helmut, Edward und Rosi waren die Einzigen in diesem Raum, die über 50 waren. So wie es in der Menschenwelt auch oft üblich war, wollten auch die jungen Vampire eher unter sich bleiben und den Alten wenn möglich aus dem Weg gehen. Fay war richtig aufgetaut und redete mit Rosi über alltägliche Dinge.
Rosi hielt sich gezielt mit ihren Fragen zurück und hörte Fay interessiert zu. Das taten auch die anderen Vampire, auch wenn sie gerne Fay näher kennengelernt hätten. Das Fay so eine Art Auserwählte sein sollte, wusste eigentlich nur Darios Verwandtschaft und diejenigen, die dem hohen Rat angehörten. Dario staunte über Fay. Das sie dies alles so locker wegsteckte, hätte er nicht gedacht. Fay aß nur ein wenig Salat, denn das Kleid wurde ihr mit der Zeit richtig unangenehm.

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Miri hatte ihre Mutter in Speisesaal der älteren Vampire entdeckt. Doch da sie mit den Alten keine gute Erfahrung gemacht hatte und diese ihr immer wieder zutexten, wie anständig sie doch sein müsste, verzog sich Miri gleich wieder, um einen besseren Zeitpunkt abzuwarten.
Tom, der inzwischen auch einige Vampire kennengelernt hatte, traf Miri und sie gingen beide zu Tische. „Hey Schatz, ich will mit den Jungs nachher so ein bisschen durch die Gegend ziehen!“ erzählte Tom. Miri setzte eine ernste Mine auf und erwiderte; „Tom Vohgt! Wehe du lässt mich hier alleine. Vergiss es, die haben eh nur Blödsinn im Kopf und knallen wieder mit irgendwelchen Böllern herum. Das machen die jedes Jahr und ärgern damit den Sicherheitsdienst.“ „Ach meno, gönne mir doch ein wenig Spaß!“ bettelte Tom. Doch Miri meinte; „Du kannst auch mit mir Spaß haben. Ich kenne das Spiel der Burschen, die bleiben die ganze Nacht da draußen.“ „Du kannst ja mit kommen?“ schlug Tom vor. „Vergiss es, Ok!“
Tom kannte Miri auch schon sehr gut und wusste, wie sauer sie werden konnte. Damit er ihre schlechte Laune für Tage nicht ertragen musste, hielt er es für besser bei ihr zu bleiben. Doch er liebte an ihr auch diesen zornigen, ja teilweise bösen Gesichtsausdruck und konnte es nicht lassen, diesen öfters mal hervorzulocken.

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Die alljährliche Besprechung des Vampirrates war nun zu Ende und der gemütliche Teil der Nacht konnte beginnen. Doch bevor sich Lucien in das Getümmel stürzte, wollte er noch Fay kennenlernen. So ließ er Fay und Dario zu sich bringen. Andrew stand wie immer Lucien zu Seite. Lucien hatte Andrew zusammen mit einem Ältesten, den Lucien vollkommen vertrauen konnte, als seine Nachfolger auserkoren. Es hätten zwar nur die Ältesten Anspruch darauf, doch Lucien merkte, das er zwar ihr Verhalten steuern konnte, jedoch nicht ihre Einstellung. Die jüngeren Vampire sind viel aufgeschlossener gegenüber Erneuerungen.
Nun betrat Dario und Fay das Zimmer. Dario steuerte direkt auf Lucien zu und begrüßte ihn. Danach ging er zu Seite und wollte gerade Fay vorstellen. Doch als Fay auf Lucien zugehen wollte, erschrak sie fürchterlich. Ruckartig blieb sie stehen, nahm instinktiv die Hände schützend nach oben. Jeder einzelne Muskel ihres Körpers pulsierte im gleichschnellen Takt, wie ihr Herz schlug. Sie schaute flehend zu Dario, brachte aber kein Wort heraus. Dario, Lucien und auch Andrew schauten Fay an und konnte sich diese Reaktion nicht erklären.

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Als Fays Muskeln wieder beweglich wurden, wollte sie nur noch weg. Raus aus diesem Zimmer, fort von diesem Ort. Der Versuch wegzulaufen scheiterte, als sie auf ihr Ballkleid trat und das Gleichgewicht verlor. Lucien reagierte schnell und verhinderte, dass sie nach vorne hin umfiel. Auch Dario stand bereit, um sie aufzufangen. Als Lucien Fays Hände berührte, riss sie diese sofort weg und signalisierte, dass sie nicht angefasst werden wollte. Doch diese kurze Berührung reichte Lucien, um an Fay was zu bemerken, das ihn total durcheinander brachte und ihn ebenfalls für einen kurzen Moment erstarren ließ.

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Fay richtete sich auf und rannte aus dem Zimmer als wäre der Teufel hinter ihr her. „Das kann doch nicht wahr sein. Warum spürte ich diese Gefahr nicht? Nun weiß ich auch, was der Traum zu bedeuten hatte.“ dachte Fay und rannte immer weiter. Als sie auf Lucien zuging, erschien ihr das Bild aus ihrem Traum und die damit zusammenhängenden Gefühle. Sie spürte feuchten Wind auf ihrer Haut, den Geruch von Salzwasser, hörte das Plätschern von Wellen und spürte das reine Böse. Da sie nun diese Botschaft direkt vor Lucien hatte, glaubte sie das er für sie eine Gefahr darstellte.

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„Fay was hast du? Warum läufst du weg.“rief Dario, der hinter ihr herlief. Doch Fay rannte immer weiter ohne ein Wort, ohne einen Blick. Das Fay große Angst vor Lucien hatte, spürte Dario, doch dieses konnte er sich nicht erklären. Luciens Anblick war ja nun nicht gerade furchterregender als der von den anderen Vampiren.

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„Liebes nun bleib doch endlich stehen! Wo willst du den hinlaufen? Das bringt doch nicht, erkläre mir bitte, warum du plötzlich solch eine Angst hast?

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Mittlerweile waren beide nach draußen gerannt und Fay bleib vor einer Säule stehen, drehte sich um und flehte; „Bitte, bitte lasse uns hier weggehen, sofort!“
„Warum? Was hast du denn auf einmal?“ wollte Dario wissen. „Das ist er! Wir müssen hier weg.“ flehte Fay weiter. „Wer ist er? Fay ich versteh dich nicht. Wen glaubst du gesehen zu haben?“ Fay zitterte immer noch am ganzen Körper. „Das ist der Vampir aus meinem Traum und er ist böse. Wir müssen hier schnell weg!“ wiederholte sie.
„Du meinst Lucien? Ist er der Vampir aus deinem Traum?“ „Ja das ist er. Komm Dario lass und gehen!“ Fay ging nicht von Lucien sein Aussehen aus, der sich zu seinem Sohn Larius doch etwas unterscheidet. Er war das, was sie spürte, was sie so panisch hat reagieren lassen.

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Dario überlegte einen kurzen Moment, fragte Fay dann mit einer sehr ruhigen Stimme; „Liebes fühlst du auch, dass er derselbe Vampir ist? Ich meine kannst du spüren das Lucien böse ist, oder ist es nur sein Aussehen das dich in Panik versetzt?“ Aus Fays angst wurde Wut, was ihr auch anzusehen war. „Sage mal glaubst du mir nicht? Was soll das? Ich habe Lucien in meinen Traum gesehen.“ Doch dann überlegte Fay. „Na gut er sieht nicht ganz so grausam aus wie in meinen Traum, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er es ist. Oder gibt es noch andere Vampire die so aussehen wie er?“meinte Fay.
„Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, ich kenne selbst nicht viele Vampire. Aber Lucien ist nicht böse, das musst du mir glauben. Ich hätte dies bei der Zeremonie damals gespürt. Du hast mir erzählt, dass du manchmal auch spüren kannst wer böse Absichten hat. Spürst du das auch bei Lucien, unabhängig von seinem aussehen? Oder gehst du jetzt nur von deinem Traum aus?“

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Als Fay diese Frage von Dario hörte, musste sie an Esaier denken und wünschte sich das er jetzt bei ihr wäre. „Traue nie deine Augen“ diese Worte, fielen Fay wieder ein und das sie auf ihr Inneres hören sollte. Das tat sie auch, machte die Augen kurz zu, um ihre innere Stimme zu hören. Sie kam letztendlich zu dem Entschluss, dass sie nur auf ihren Traum, der ihr wieder erscheinen war, reagierte, da sie es für eine Botschaft hielt. Um Lucien einschätzen zu können, müsste sie ihn noch einmal gegenüberstehen. „Du hast recht. Ich habe mir Lucien nicht einmal richtig angesehen. Durch die Bilder meines Traumes war ich so schockiert, dass ich alles andere darüber vergaß. Aber trotzdem habe ich Angst. Ich weiß ja nicht, wie dein Traum genau war, der dich so aus der Bahn riss. Aber meinen Traum möchte ich nie erleben müssen, ich möchte diesem Vampir nie gegenüberstehen müssen. Aber vielleicht gibt es ihn auch gar nicht und er ist nur ein Gebilde meiner Angst. Das hoffe ich sehr. Es ist schon sehr komisch, eigentlich möchte ich sofort nach Hause und doch möchte ein Teil von mir hier bleiben. Dario warum? Es passieren so viele Dinge, die ich nicht verstehe. Ich verändere mich und davor habe ich große Angst. Angst davor, dass ich eines Tages selbst nicht weiß, wer ich bin.“

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„Ich habe auch Angst, sogar große Angst um dich, sodass ich mir manchmal wünsche, du hättest mich nie kennengelernt. Wenn du willst, können wir sofort zu meinen Großeltern nach Hause gehen. Lucien wird das verstehen. Dann ruhst du dich aus und dann sehen wir weiter.“ Schlug Dario vor, doch Fay erwiderte zu seinen erstaunen; „Nun sind wir schon mal hier und hören uns an, was Lucien will. Er muss ja sonst was von mir denken, ob er das versteht, dass ich mich nur erschrocken habe?“
„Das wird er, ganz sicher.“ Dario umarmte Fay die sich richtig an ihn festklammerte. Nun hatte er schon wieder dieses wunderbare Gefühl und es war noch stärker zu spüren als je zuvor.
Er hätte Fay am liebsten gar nicht mehr losgelassen, doch die Nacht war kühl und Fays Ballkleid spendete ihr nicht gerade die benötigte Wärme. „Du bist ganz kalt, komm lass und reingehen!“ sagte Dario und Fay nickte.

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Lucien war auch total durcheinander und verließ ebenfalls das Hotel. Auf einer Parkanlage versuchte Lucien auf spiritueller Weise, Kontakt mit den himmlischen Mächten zu finden.
Fragend nahm er die Hände hoch und sagte in Gedanken, da er ja wusste, dass er auch so gehört wurde; „Was hast du jetzt schon wieder vor? Reicht es nicht, dass die Vampire schon so leiden. Ich weiß, wer dieses Mädchen ist, wer ihre Eltern sind und das sie für die schwarzen Engel unantastbar ist, also ist es euer Werk. Aber warum tust du ihr dieses an? Ihre Eltern haben gesündigt und nicht sie. Wann wird das alles ein Ende haben? Bitte rede mit mir! Jahrtausendelang hüllst du dich in Schweigen. Sag mir bitte, was ich tun kann, damit du erbarmen hast mit diejenigen, die so ein Leben nicht verdient haben. Ich weiß, dass ich grausam war, mich von den Bösen habe leiten lassen. Doch ich bereue dieses, schon sehr lange und das weißt du auch. Mach mit mir was du willst, aber verschone diejenigen, die für meine Taten nichts können. Wiese mir den Weg oh Herr! Was soll ich tun? Ich möchte deine Entscheidung auch nicht hinterfragen, doch weiß ich nicht was ich machen soll. Soll ich das Mädchen beschützen? Oder gar nicht eingreifen? Sie darf nicht wissen, dass sie halb Mensch und halb Engel ist, soviel hab ich schon herausgefunden. Aber wieso? Bestrafst du ihre Eltern damit, die sie so sehr lieben und doch nicht in ihrer Nähe sein dürfen? Oder ist es für das Mädchen besser, nicht soviel zu wissen?“

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Doch Lucien ahnte schon, dass seine Fragen auch diesmal unbeantwortet blieben. Aber er wusste, dass die höheren Mächte Fay beschützten und selbst wenn das Schlimmste eintreten sollte, der Tod, so wie die Menschen ihn sahen, nicht das Ende war. Nun war er sich auch hundertprozentig sicher, das Fay nicht die Auserwählte aus den alten Schriften sei, ihr aber doch eine außergewöhnliche Aufgabe zugemutet wurde.
Raffael und Andrew folgten Lucien. „Was macht er da?“ Fragte Raffael als sie Lucien aus einen paar Metern Entfernung beobachteten. „Ich denke Mal er redet mit den himmlischen Mächten. Lucien geht es nicht besonders gut. Als er dieses Mädchen berührte, spürte er etwas, das ihn total verwirrt hat.“ erklärte Andrew. „Kannst du was hören?“ fragte Raffael und Andrew erwiderte. „Um mit den himmlischen Mächten zu sprechen, bedarf es keine hörbaren Worte. Er redet auf einer spirituellen Art mit ihnen.“

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„Komm lass uns gehen, bevor er noch merkt, dass wir ihn beobachten.“ Meinte Raffael und Andrew entgegnete; „Er weiß, dass wir hier sind.“ Raffael überlegte kurz meinte dann zu Andrew; „Sage mal, kann das sein, das Lucien mit dir seine Zeremonie, wie bei diesem Dario auch durchgeführt hat?“ „Ja schon vor Jahren. Deshalb merke ich immer, wie es ihn geht und umgekehrt ist es genauso. Er wirkt in letzter Zeit sehr nervös, so kenne ich ihn gar nicht.“
„Ob das was mit diesem Mädchen zu tun hat, und merkt dieser Dario dasselbe?“ „Das weiß ich nicht Raffael, kann schon gut möglich sein. Er macht sich große Sorgen über die Zukunft und ich denke mal, dass Dario zu sehr auf dieses Mädchen fixiert ist, um Luciens Gefühle zu spüren.“
Nach einer Weile ging Lucien enttäuscht zurück ins Hotel. Er spürte, dass Dario und Fay noch da waren, und hoffte, dass er nun doch noch mit Fay reden konnte. Andrew sah in Lucien einen richtigen Vater und es tat ihm sehr weh, Lucien so leiden zu sehen.


Fortsetzung folgt …
 
Zuletzt bearbeitet:
wieder sehr schön,
und ich muss jetzt echt mal loben. du gibst dir so viel mühe bei den bildern und beim schreiben das ist einfach toll. du machst das alles mit so viel liebe das es spaß macht diese FS zu lesen..
mach auf jedenfall weiter und wenn du mal vorhast ein buch damit rauszubringen kauf ich es mir auf jedenfall :D

alles liebe romy
 
Halli hallo,

ich verfolge deine FS jetz schon eine ganze weile und muss sagen ich finde die echt total toll. Du erzählst alles immer so toll das man es sich auch ohne bilder vorstellen könnte und auch die Bilder sind total klasse.
Ich freu mich schon auf eine (hoffentlich schnelle ;) ) Fortsetzung.

Liebe Grüße
Lisa
 
Liebe Romy!
Danke für das Kommi und für das Lob.
Mir macht es auch sehr viel Spaß diese Fotostory zu schreiben. Sie ist so eine Art Zuflucht, ein eintauchen in einer anderen Welt, die mich von meinem stressigen Alltag ein einer schönen Weise ablenken kann.
Liebe Grüße und ein riesiges Dankeschön für dein treues Lesen und fleißigem Kommi schreiben!
Ines:hallo:


Liebe Lisa.r!
Schön etwas von dir zu lesen. Ich schreibe diese Story ja für mich und finde es aber auch toll, das ich auch anderen damit eine Freude machen kann.
Ich habe mich sehr über deinen Kommi gefreut und danke dir dafür. Es tut auch gut zu erfahren, wie sie bei euch Lesern ankommt.
Liebe Grüße
Ines:hallo:



Kapitel 78
Der Vampirball! Teil 2
Das kann nicht sein!

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Auf dem Weg ins Hotel wurde Fay auf einmal schlecht, sodass sie schnellstens die nächste Toilette aufsuchen musste. Dario folgte ihr, ließ dabei den Kopf hängen, da er wusste, wenn sie so schnell rannte sie brechen musste. Nachdem was sie die letze halbe Stunde gefühlt hatte, war es auch kein Wunder. Doch Dario vergaß immer wieder, dass menschliche Körper gerade in Stresssituationen anfälliger waren. So hatte er die Befürchtung, das Fay doch krank wäre und es ihr nur vorübergehend etwas besser ging.

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„Alles in Ordnung?“ fragte er ganz vorsichtig, wusste aber dass die Frage eh überflüssig war, da Fay entweder genervt reagierte oder so tut als sei nichts.
„Ja, ja ist schon wieder gut. Mir wurde nur schlecht. Dieses Kleid ist zu eng, dann die Aufregung und der Geruch hier, der mich fast erdrückt. War nur ne Frage der Zeit, bis ich mich übergeben musste.“ erklärte sie. Dabei fiel Dario auf, dass sie sehr blass wurde. „Bist du dir ganz sicher, dass du noch mit Lucien reden möchtest? Ich kann ihn auch sagen, dass es dir nicht gut geht.“ Doch Fay unterbrach Dario und meinte; „Ich möchte es hinter mich bringen.“ Dario nickte und sagte zu ihr, da ihm gerade der Gedanke kam;

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„Es ist doch schon merkwürdig. Du bist hier nur von Vampiren umgeben und keinen der Jüngeren scheinst du anzuziehen. Na gut, das Mittel von meinem Vater wird seinen Teil dazu beitragen, doch dürfte es für diesen Ort nicht ganz reichen. Lucien wird auch dafür gesorgt haben, das dir keiner zu Nahe tritt, aber trotzdem hätte der eine oder anderer Vampir deine Nähe aufgesucht. Nun ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht die Auserwählte bist, zumindest wünsche ich mir das für uns sehr.“ Fay zuckte ein wenig zusammen. „Das Mittel?“ dachte sie. „Oh Mann, das hab ich vollkommen vergessen.“ Sie versuchte sich zu erinnern, wann sie Dons Mittel das letzte Mal genommen hatte. Dabei ist Fay eingefallen, das sie es seit Esaiers Begegnung nicht mehr nahm. „Dein Vater hatte doch gesagt, dass meine Aura diesbezüglich verschwunden ist.“ meinte Fay und Dario entgegnete; „Ja schon, aber genau waren wir uns da nicht sicher. Ich weiß nicht, ob mich deine Aura je beeinflusst hat und Tom hat sich sehr unter Kontrolle. Mein Vater spürte deine Aura nicht so intensiv und andere Vampire, hast du in letzter Zeit nicht getroffen. Ist ja auch egal. Es ist schön so wie es ist und vielleicht war die ganze Sorge wirklich nur ein Ereignis von seltsamen Zufällen.“
„Ja das wäre toll.“ murmelte Fay und musste wieder über das schweigen, was sie wusste.

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Fay ging ins Hotelzimmer, um ihr Äußeres noch ein wenig aufzufrischen. Dario traf im Korridor auf Lucien und erklärte ihm, warum Fay davonlief. Er erzählte von ihrem Traum und wie real ihr dieser vorkam. „Sie hat von mir geträumt?“ fragte Lucien wunderlich. „Nein nicht direkt. Sie hat dich mit diesem Traum in Verbindung gebracht. Jedenfalls ist dieser Vampir in ihren Traum wohl sehr böse und sie hatte den Eindruck als würde er ihr was antun wollen.“
Lucien überlegte. Er wusste das Träume durchaus eine Warnung oder ein Hinweis auf die Zukunft sein könnten. Das es noch so jemandem, wie ihm geben sollte, bezweifelte er aber.

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Sie gingen in denselben Raum wie bei der ersten Begegnung. In diesem Raum führte Lucien private Gespräche durch. Kurze Zeit später betrat auch Fay diesen Raum. Dario ging auf sie zu und nahm ihre Hand. Fay war zwar immer noch sehr nervös, doch als sie sich Lucien noch ein Mal richtig betrachtete, merkte sie, dass sie sich geirrt hatte. Lucien hatte zwar irgendwie dieselben Augen, doch diese strahlten nichts Böses aus. Irgendwie konnte Fay durch die Vampiraugen schauen, die alle gleich aussahen, und erkannte das Wesen dahinter. Nun war ihr diese Situation von der ersten Begegnung total peinlich.

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Dario brachte Fay zu Lucien und stellte ihn nochmals seine Freundin vor. „Es freut mich sehr dich kennenzulernen!“ sagte Lucien zu Fay, ohne ihr die Hand zu reichen, da er nicht wusste, wie sie auf seine Berührung reagieren würde. Fay lächelte freundlich und erwiderte; „Es freut mich auch Ihre Bekanntschaft zu machen! Entschuldigen Sie bitte wegen vorhin, aber...“
„Da gibt’s nichts zu entschuldigen. Ich weiß, dass es hier für dich nicht gerade angenehm ist.“ Unterbrach Lucien ihre Entschuldigung. „Hmm Dario, deine Sorge um dieses Mädchen kann ich voll uns ganz verstehen. Einen Teil von ihr hast du mich ja schon spüren lassen. Fräulein Johns, du bist eine außergewöhnliche Frau!“ Dario sein Lächeln strahlte über sein ganzes Gesicht und auch Fay wurde ruhiger. Lucien hatte in laufe seines nun doch schon sehr langem Leben, viele Menschen getroffen. Doch noch nie so ein Mädchen wie Fay es war. Obwohl er wusste, wer sie ist, war er von ihrer Ausstrahlung wie bezaubert. Das ging den anderen Vampiren nicht viel anders, doch sie hielten sich diskret zurück, so wie Lucien es befahl. Es war aber nicht irgendeine Aura, so wie sie in den Schriften beschrieben wurde, sondern eher eine beruhigende sanftmütige Ausstrahlung, als wurde Fay mit einem gute Laune-Pulver ausgestattet.

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„Ich möchte mich mit dir ein wenig unterhalten, um dich besser kennenzulernen. Von Dario weißt du ja schon, was unsere Sorge ist und das wir nicht so grausam sind wie unser Ruf und voraus eilt. Wir Vampire achten nicht nur auf Worte sondern sehr viel auf unsere Spürsinne, aber das weißt du sicherlich auch schon. Deshalb möchte ich mit dir alleine reden, wenn es dir recht wäre? Dario kann aber auch gerne hier bleiben, wenn es für dich angenehmer ist.“ Dario würde gerne das Gespräch mit Lucien und Fay beiwohnen, doch zu seinem erstaunen sagte Fay;
„Ich habe keine Angst mehr und möchte mich gerne mit Ihnen unterhalten. Dario hat mir erzählt, dass Sie sehr mächtig sind und vielleicht können Sie mir ja sagen, was mich in der Zukunft erwarten wird.“
Lucien schaute Dario und Andrew an, nickte kurz und die beiden verließen das Zimmer.

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„Kann ich dir etwas zum Trinken anbieten?“ fragte Lucien, doch Fay erwiderte; „Nein danke, ich habe keinen Durst.“
Sie setzten sich beide nebeneinander auf einem Sofa. Im Sitzen empfand Fay das Kleid das sie trug noch enger. Sie sah sich kurz um und erblickte außer dem üblichen Mobiliar eines Arbeitsraumes, das wohl aus dem letzten Jahrhundert war, sehr viele Bücherregale dessen Inhalt den Geruch vom sehr alten Papier hatten.
„Ich weiß, dass es für dich nicht einfach war meine Einladung anzunehmen. Du hast schon soviel durchmachen müssen und nun lasse ich dich noch herbringen. Doch du bist nun auch ein Teil unseres Lebens und vielleicht sogar wichtiger, als wir ahnen. Ich weiß so ziemlich alles über dich. Naja alles, was man irgendwie in Erfahrung bringen kann. Habe jetzt aber bitte nicht den Eindruck, als schnüffeln wir in andere Leben herum. Doch um unsere eigene Sicherheit nicht zu gefährden, mussten wir so handeln. Der Grund, warum ich dich persönlich sprechen wollte, ist der, das ich mich nie verlasse auf das, was irgendwo geschrieben steht oder irgendjemand erzählt. Mich interessiert es sehr, was du fühlst und wie du denkst.
Vor allem aber, warum du bei Dario geblieben bist, nachdem was alles passiert war und dem wissen, was dir offenbart wurde.“

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Fay erzählte noch einmal die Dinge aus ihrer Sicht. Dabei ging sie nicht so darauf ein, was passiert war, da Lucien es eh schon wusste, sondern wie sie die verschiedenen Situationen empfunden hatte. Lucien beobachtete Fay sehr konzentriert. Jede Mimik und jede Bewegung, ja selbst die kleinen Fältchen, die sich ab und zu an ihrer Stirn bildeten, beobachtete er ganz genau. Doch am wichtigsten waren die Gefühle, die Fay bei der Erzählung preisgab. Lucien fragte nicht dazwischen, sondern ließ Fay in aller Ruhe erzählen. Als sie fertig war, schaute sie etwas ins Leere und sagte;
„Wenn ich heute so zurückdenke, konnte ich gar nicht anders als Dario wieder zu sehen. Selbst wenn er mir gleich gesagt hätte, was er ist, würde mich trotzdem irgendwas zu ihm hinziehen. Ich kann nicht einmal sagen, ob das nur Liebe ist. Ich wusste nur, dass ich ohne Dario nicht mehr leben konnte und glauben Sie mir, ich habe es versucht.“ Lucien war von Fays Erzählungen gefesselt, vor allem, was ihre Gefühle, ihre Empfindungen und ihre Gedanken anging.

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„Dass Dario nun anders ist, stört mich überhaupt nicht. Nur seine übermäßige Fürsorge kann einen so manches Mal nerven.“ Lucien musste schmunzeln.
„Aber ich weiß sie auch zu schätzen und verstehe es. Doch etwas belastet mich sehr. Ich kann meine Eltern nicht die Wahrheit sagen. So muss ich immer Notlügen erfinden und ich hasse es zu lügen. Sie spüren natürlich auch, wenn mich was bedrückt und ich bin nicht gerade ein Meister darin, mich zu verstellen. Als Dario mir von der Prophezeiung erzählt hat, war ich um alle die ich kenne sehr besorgt. Hab mir die schlimmsten Szenarien ausgedacht und wollte nur noch weit weg, damit niemand durch mich zu schaden kommt.
Ich verstehe nicht viel von den Dingen, die Euch prophezeit wurden und wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch keine Einzelheiten erfahren. Dario und auch Don glauben mittlerweile, dass ich nicht diejenige aus Euren Büchern bin. Wir sind mit der Hoffnung hier hergekommen, dass Sie vielleicht eine Antwort hätten. Was wird uns in Zukunft erwarten?“

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Fay erzählte nichts von Esaier. Sie konnte ja nicht ahnen das Lucien längst wusste, dass sie Engel beschützen und auch wer ihre leiblichen Eltern waren.
Erwartungsvoll sah sie Lucien an.
„Ich kann dir die Zukunft nicht voraussagen, da sie sich in jeder Minute ändert. Die Zukunft ist von so vielen Dingen beeinflussbar. Sei es von der Natur, die auch sehr launisch sein kann. Oder von großen Entscheidungen, die eine ganze Nation betreffen, aber auch von jedem Einzelnen, der seinen Beitrag zum Kreislauf des Lebens leistet. Doch einige von uns werden schon Aufgaben zugeteilt und Wege offenbart. Die meisten nennen so etwas wohl Schicksal, was oftmals falsch interpretiert wird. So redet man heute häufig vom Schicksal, wenn einem was Schlimmes wiederfahren ist. Doch meistens ist es eher ein unglückliches Ereignis.
Nun was euch beide betrifft, kann ich nur sagen, das die himmlischen Mächte schon mit euch etwas vorhaben und ihr für eine Aufgabe auserkoren wurdet. Du bist schon eine Auserwählte, doch nicht diejenige, die in der Prophezeiung vorkommt.“ Fay unterbrach Lucien und fragte;
„Warum hatte ich dann diese fürchterlichen Träume?“ Nun fiel Lucien wieder ein, was er noch unbedingt von Fay wissen wollte. „Erzähle mir von den Träumen! Besonders von dem, der dich vorhin heimsuchte.“
„Ich träume seitdem ich Dario kenne sehr viel. Doch meisten sind das nur Ängste, die ich wohl verarbeite. Doch es gibt Träume, die sich von den anderen eindeutig unterscheiden. So war das auch mit dem Traum, wo ich erst dachte, dass Sie darin vorkamen. Doch es waren nicht Sie, aber jemand der Ihnen sehr ähnlich ist und auch Ihre Augen hat.“

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Lucien überlegte und meinte; „Vampire haben alle dieselben Augen.“ „Gut das mag ja sein, das sie von außen alle gleich aussehen. Doch innerlich unterscheidet sich jedes einzelne Paar. Auch wenn es für Sie jetzt etwas merkwürdig klingt, habe ich das Gefühl, als wenn der Vampir aus meinem Traum und Sie etwas verbindet“ erwiderte Fay und Lucien bewunderte ihre ganze Art. „Erzähl mir mehr von diesem Traum!“ und das tat Fay auch. Als Lucien von dem Meer hörte und es fast so klang als wäre dieser Vampir auf einer Insel, überkam ihm ein schreckliches Gefühl und er sagte zu sich selbst; „Das kann unmöglich sein!“
Lucien fing an zu grübeln, ob es wirklich möglich sei, das sein Sohn auf der Insel überlebt haben könnte. Er wurde traurig, als er sich an die schlimme Zeit von damals erinnerte und ihn wurde wieder bewusst, was er der Menschheit angetan hatte. Fay sah Lucien an und fühlte richtig seinen Schmerz. Genauso ging es Dario und Andrew die draußen vor dem Zimmer saßen.

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Auch Raffael kam hinzu und fragte Andrew; „Geht es Lucien schon besser?“ „Nein eher nicht, ganz im Gegenteil, irgendwie scheint ihn etwas zu bedrücken, das ihn richtig zu schaffen macht. Noch mehr als vorhin.“ erwiderte Andrew. Raffael spürte Lucien nicht so wie Dario und Andrew. „Kann das sein, das dieses Mädchen nun doch die Auserwählte ist?“ fragte er deshalb und Andrew schaute zu Dario, der besorgt fragte; „Was spürt ihr an meiner Freundin? Ich meine, wenn sie tatsächlich diejenige sein sollte, dann müsstet ihr es doch spüren. Ihr seid jung und ledig, an einem Ort, wo die Vampirkräfte sehr groß sind. Selbst wenn Lucien gesagt hatte ihr sollt euch zurückhalten, dürfte es euch aber sehr schwerfallen.“ Die beiden überlegten, meinten dann zu Dario; „Gut sie ist wunderschön und anziehend, doch wir haben nicht das Bedürfnis gleich über sie herfallen zu müssen. Ganz im Gegenteil, sie hat etwas an sich das uns eher abhält, körperliche Nähe zu ihr zu suchen. Man hat zwar in ihrer Nähe ein schönes Gefühl, aber diese ist nicht besitzergreifend sondern eher, als sei sie ein Teil der Familie.“ Jetzt wunderte sich Dario doch sehr. Dass die Vampire etwas von Fay fernhielt, könnte an dem Mittel liegen, so glaubte Dario. Er wusste ja nicht, das Fay das Mittel schon lange nicht mehr nahm. Aber das Andrew und auch Raffael das Gefühl hatten Fay gehört zu Familie, konnte er überhaupt nicht verstehen. Ihm blieb nichts Weiteres übrig als abzuwarten, bis er selbst noch mit Lucien reden konnte.

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„Sie überlegen so. Können Sie mir sagen, was dieser Traum zu bedeuten hat?“ fragte Fay und riss somit Lucien aus seinen Gedanken. Er schüttelte mit dem Kopf, war sich aber sicher, falls sein Sohn noch leben würde, sollte Fay ihn dieses mitteilen und deshalb auch dieser Traum.
„Wenn ich nicht die Auserwählte bin, dann brauche ich mir keine Sorgen über irgendwelche Vampire machen, oder?“ fragte Fay.
Lucien schob die Gedanken um seinen Sohn erstmal beiseite und widmete sich wieder Fay zu. „Was die Prophezeiung betrifft, werden Vampire in dieser Hinsicht kein Interesse an dir haben. Dennoch bist du schon für uns sehr wichtig.“ Fay schaute Lucien an und er wiederum sie. Es herrschte für einen Moment lang absolute stille. Nur Fays Herzschlag durchbrach diese. Fay wusste nicht mehr, was sie sagen sollte und Lucien sah mehr in ihr, als sie annahm.
„Fay du bist einzigartig und auch dafür bestimmt eine gewisse Aufgabe zu erledigen und das ist dir auch bewusst. Nur musst du lernen, die Fähigkeiten zu nutzen die dir gegeben wurden und du weißt, von was ich rede. Aber ich weiß nicht, was euch die Zukunft bringen wird, ich kann nur das hier und jetzt erkennen und das, was einmal war.“

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Fay überlegte und wunderte sich, woher Lucien dies alles wissen konnte. Sie vergaß, dass auch er einmal ein Engel war und sich mit den Gebräuchen der himmlischen Mächte auskannte. „Ich soll in mir hineinschauen und lernen meine Fähigkeiten zu nutzen. Das hat Esaier auch gesagt. Alle scheinen immer mehr zu wissen wie ich. Aber gut, ich kann vielleicht den Vampiren helfen. Hab zwar keinen blassen Schimmer, wie ich das anstellen soll, aber ich werde es zur gegebenen Zeit wohl noch erfahren.“ dachte Fay.
Nun hatte Lucien in Fay etwas gespürt, was hätte gar nicht sein dürfen. „Was wollen die himmlischen Mächte damit bezwecken? Anscheinend ist es auch noch niemandem aufgefallen. Doch Dario hätte es spüren müssen. Hat er vielleicht auch und konnte damit nichts anfangen.“

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Doch noch merkwürdiger fand Lucien, das es Fay wohl selbst noch nicht wusste, so fragte er sie behutsam; „Ich weiß jetzt nicht ob es richtig ist dir zu erklären, was dein Körper in Moment durchmacht. Aber ich muss es tun und du solltest schon wissen, was mit dir ist. Zwar würdest du es eh bald merken oder hast es auch schon. Es kann schon Mal passieren, das man die eigenen Körpersignale nicht zu deuten weiß, überhaupt wenn man soviel durchgemacht hat. Aber versuche doch mal in dich hineinzuschauen, dein Körper verändert sich doch, oder?“ Fay zuckte mit den Schultern. Nun sie hatte durchaus bemerkt, dass sich ihr Körper verändert. Das hatte ihr Esaier auch gesagt. Doch wusste sie nicht, auf was Lucien hinaus wollte. Sie sollte doch nicht sagen, darum schwieg sie und schaute Lucien ahnungslos an.

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Lucien wusste von Aron das Fay nicht wissen sollte wer ihre leiblichen Eltern waren und das verschwieg er auch. Doch ihren Zustand musste sie erfahren und so sagte er zu ihr, als er merkte, dass sie selbst nicht drauf kam; „Hast du denn gar nicht bemerkt, dass du schwanger bist?“

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Fay stockte der Atem, als sie das hörte. In ihr entbrannte eine unheimliche Wut. Natürlich bemerkte sie wie sich ihr Körper veränderte und das sie dieselben Symptome, wie bei einer Schwangerschaft hatte. Doch Fay wurde zu hundert Prozent erklärt, dass diesen niemals sein könnte. Nun fühlte sie sich hintergangen. Sie war wütend und kam sich unendlich Blöde vor, dass sie als Frau nicht bemerkt hatte, was mit ihr los sei. Das war ihr nun sehr peinlich und sie schämte sich. Sie war aufgebracht und vergaß wieder einmal ihre Fähigkeiten. Sie reagierte menschlich und dachte in Moment auch so. In ihr wuchs ein Vampir heran. Diese Vorstellung, wie dieses gehen sollte und was sie noch zu erwarten hatte bereitete Fay große Sorge. Genauso machte sie sich Gedanken, wie sie es ihre Eltern erklären sollte. Sie müsste ihr Studium abbrechen und, und, und ... Fay gingen tausend Sachen durch den Kopf und es kam im Moment keinerlei Freude bei ihr auf, über das Leben, was in ihr heranwuchs. Die Tränen liefen ihr übers Gesicht und mit zittriger Stimme sagte sie; „Aber …, das kann doch nicht sein!“
„Es ist aber die Wahrheit und bald wirst du es auch merken.“ meinte Lucien der Fays Verzweiflung mitbekam. Er wusste, wie schwer es für sie sein musste, drum flehte er auch zu seinem Herrn, um Gnade und Erbarmen. Jedes Leiden sei es von Vampir oder von einem Menschen das durch einen Vampir leiden musste, fühlte Lucien am eignen Körper wie kleine Nadelstiche. Zwar konnte er nicht Orten, von welchem Mensch oder Vampir, aber er spürte es und an so etwas kann man sich selbst nach Tausenden von Jahren nicht gewöhnen.

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Auch Dario spürte ihre Wut, ihre Angst und das Fay total durcheinander war. Am liebsten wäre er sofort zu ihr gegangen, doch Edward und Don kamen gerade, die sich zuvor unterhalten hatte. Rosi wusste ganz genau, was sie bei der Umarmung an Fay spürte und als sie mit Fay zusammensaß und öfters ihre Hand hielt, gab es für Rosi keinen Zweifel mehr. So abwegig ihr es erst erschien, konnte sie sich auf ihren Spürsinn immer verlassen. Sie rede auf Edward ein, der ebenfalls sagte, dass es niemals sein kann, das Fay von Dario schwanger sei. Er kannte seine Frau und wusste, dass sie sich noch nie in dieser Hinsicht irrte. Edward redete darüber mit Don, der ihm wiederum erzählte, das Dario schon etwas spürte, doch das sie eine Schwangerschaft total ausgeschlossen hatten. Don hatte Fay in der letzten Zeit überhaupt nicht gesehen und somit merkte er selbst nichts.
Dario war ganz aufgebracht und erzählte, dass es Fay nicht gut geht und dass er jetzt zu ihr gehen würde. „Nein das tust du nicht! Du kannst nicht einfach Lucien unterbrechen.“ Streng ermahnte Edward seinen Enkel und Dario erwiderte stotternd; „Aber sie braucht mich.“ „Lucien wird schon wissen, was ihr zumutbar ist.“ meinte Don. Dario machte sich große Sorgen darüber, was Fay erfahren haben könnte, um so zu reagieren. „Ob sie nun doch die Auserwählte ist.“ dachte er traurig. „Wir müssen mit dir nachher noch reden. Aber das tun wir bei uns zu Hause.“ sagte Edward zu Dario, der ihn ansah als hätte er was ausgefressen.
Dario blieb sitzen und wartete schon recht ungeduldig auf Fay. Don und Edward gingen in einem Aufenthaltsraum. Noch erzählten sie Dario die große Neuigkeit nicht. Sie fanden, dass der Vampirball nicht der richtige Ort dafür wäre. Zudem waren sie sich einig, dass es besser wäre, es würden keine andere Vampire davon erfahren.

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Lucien wollte Fay noch erklären, dass noch nie zuvor ein Mensch von einem Vampir schwanger wurde und dieses auch nach seinem Wissen nicht möglich sei. Doch dazu kam er nicht mehr. Fay wollte nicht mehr zuhören. Sie stand auf und fragte weinend; „Darf ich jetzt bitte gehen?“ Lucien bemerkte das Fay unbedingt ruhe brauchte und erstmal die Erkenntnis, die sie nun hatte, verarbeiten musste. „Ja natürlich darfst du gehen. Du solltest dich unbedingt ausruhen! Das wird dir bei Darios Großeltern besser gelingen. Ich lasse euch einen Wagen vorfahren und werde heute Abend zu euch kommen.“ Lucien hätte Fay am liebsten in die Arme genommen und sie getröstet. Doch er wusste, da es nicht der richtige Zeitpunkt wäre und Fay man jetzt lieber in ruhe lassen sollte.

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Fay verließ weinend das Zimmer. Dario sprang gleich hoch, sah ihre Verzweiflung und ihr verweintes Gesicht. „Was hast du, war es so schlimm?“ fragte Dario und wollte sie gerade in die Arme nehmen. Doch Fay stieß ihn unsanft von sich und voller Wut schrie sie fast; „Fass mich ja nicht an! Wie konntest du mir dieses nur antun?“ Dario verstand überhaupt nichts. Er schaute sie an und fragte; „Was hab ich getan?“ doch Fay brabbelte unverständliche Worte vor sich her und ließ Dario einfach stehen.

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Er schaute ihr traurig hinterher und dachte; „Was hab ich denn gemacht?“
Er wusste nicht so recht was jetzt besser wäre, Fay hinterher zu laufen oder mit Lucien reden.
Doch er wollte sich erstmal um Fay kümmern und folgte ihr.

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Edward sah Fay vorbeilaufen. Er ging ihr nach und nahm sie mit in dem Aufenthaltsraum. Dicht gefolgt von Dario, der gleich zu ihr ging und wiederholte; „Liebes was hast du denn?“
Wütend drehte Fay sieh um; „Was ich habe? Da fragst du noch so blöd. Du hast mich belogen, gesagt, dass es niemals sein könnte. Ich habe ja schon etwas gespürt doch ich habe dir vertraut. Nun sagt mir so ein Obervampir, was mit mir los ist. Weißt du eigentlich, wie blöd ich mir vorkomme. Wie soll ich das meine Eltern erklären und überhaupt was wird noch alles kommen? Warum tust du mir so etwas an?“ In Fay herrschte keine Vernunft mehr, sondern nur noch Wut, Verzweiflung und Angst.

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Dario verstand Fay überhaupt nicht. Er grübelte die ganze Zeit, was er verkehrt gemacht haben könnte. Sein versuchte Fay zu beruhigen scheiterte. Jedes Mal, wenn er sie berühren wollte, stieß sie ihn von sich und er müsste sich Dutzende Beschimpfungen anhören. Fay zitterte am ganzen Körper. Don sowie auch Edward, versuchten Fay ebenfalls zu beruhigen. Plötzlich hielt sie inne und merkte zum ersten Mal bewusst, das Leben das in ihr heranwuchs. Das kleine Wesen in ihrem Bauch bekam die ganze Aufregung überhaupt nicht, und das ließ es Fay spüren als würde es sagen; „Mama rege dich nicht so auf, das tut uns beiden nicht gut.“
Instinktiv legte sie ihre Hände auf ihrem Bauch. Dario wusste immer noch nicht, was los war und glaubte das ihr wieder schlecht wurde.

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Edward nahm Fay in die Arme und sagte; „Beruhige dich! Es wird alles gut werden.“ Fay war mit ihren Kräften am Ende und konnte nur noch bitterlich weinen. Es dauerte auch nicht lange bist ihre Beine versagten und sie in Ohnmacht fiel. Dario war total hilflos, wusste nicht, was er machen sollte. Edward und Don wussten ja schon, warum Fay so heftig reagierte und verstanden das auch. Doch Dario wurde aus Fays Gerede nicht schlau.

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Edward legte Fay auf dem Sofa und Don holte ihr etwas zu trinken. Fay kam auch gleich wieder zu sich. Langsam richtete sie sich auf und nahm Don das Glas Wasser ab. Das kühle Wasser tat ihr gut und sie wurde etwas ruhigen. Ihre Kraft war eh am Ende und sie fühlte sich leicht benebelt.

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Edward brachte Dario aus dem Zimmer, er hielt es für besser so. Nun fing Dario auch an zu weinen. „Ich verstehe nicht, was sie hat? Ich habe ihr doch gar nichts getan. Was mag Lucien zu ihr gesagte haben und warum hasst sie mich auf einmal so?“
„Dario sie hasst dich doch nicht, sie ist nur sehr wütend. Aus der Wut heraus sagt man schon mal schlimme Dinge, die man aber nicht so meint. Fay ist durcheinander und verzweifelt und da hat sie auch einen guten Grund für, glaub mir. Wir fahren jetzt nach Hause und dann werde ich dir alles erzählen.“ versuchte Edward seinen Enkel zu trösten.

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Rosi hatte inzwischen Fay und Darios Sachen zusammengepackt und der Hoteldiener brachte sie ins Auto. Nun schaute Rosi nach Fay und sagte; „Geht es dir ein bisschen besser? Ich kann deine Aufregung sehr gut verstehen. Als ich spürte, dass du Nachwuchs in dich trägst, war ich auch total überrascht. Gut ich muss zugeben, dass ich mich sehr drüber freue, aber dennoch kann sich von uns hier keiner erklären, wie dieses passieren konnte. Das gab es vorher noch nie und es ist aus unserer Erkenntnis auch nicht möglich. Dario hat dich nicht belogen und er weiß noch nicht einmal, dass er Vater wird. Willst du es ihm sagen?“
Das Fay so überdreht reagiert hatte, tat ihr nun sehr leid. Sie erinnerte sich das sie ja eine Aufgabe hatte und es vielleicht diese sein könnte. Doch sie konnte sich nicht konsentieren, dazu war sie einfach zu müde.
Sie wusste nicht einmal, was sie Dario alles an dem Kopf geworfen hatte, doch sie hoffte, dass er ihr verzeihen würde. „Ich möchte es Dario selber sagen. Doch was ist, wenn er sich nicht freut oder gar abwerten reagiert.“ „Ach Kindchen, da kann ich dich beruhigen. Er wird sich riesig freuen über das Baby und überhaupt, das du zwar schon so eine Art Auserwählte bist, doch nicht diejenige, die in den Schriften vorhergesagt wurde. Nun haben wir doch noch 100 Jahre um uns auf ihr kommen vorzubereiten. Aber nun lass und losfahren! Du musst ja sehr erschöpft sein. Wenn du die Sonne wieder siehst, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“

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Don war noch schnell bei Lucien, der ihn zu sich bat. Lucien wirkte auf Don sehr niedergeschlagen, so hatte er ihn noch nie gesehen. Es war schon ein ungewohnter Anblick, denn Lucien zeigte immer Stärke und Konzentration. „Dieses Mädchen tut mir so unendlich leid und ich weiß nicht, was die Mächte mit ihr vorhaben. Hat sie euch schon etwas erzählt?“
„Nein nicht so direkt, aber wir wissen, was mit ihr ist.“ sagte Don und Lucien erwiderte;
„Es ist besser, wenn sie nicht hier bleibt. Ihr solltest nach Edward fahren!“
„Das haben wir vor.“ „Das sollte unter uns bleiben. Ich weiß nicht, wie die anderen darauf reagieren und unsere älteren Damen würden es an Fay auch spüren. Du weißt doch, wie neugierig sie sind und alles erst mal unter der Lupe nehmen, was neu ist. Ich möchte auch nicht, dass sie denken, dass jetzt jeder Mensch fähig sei, von einem Vampir Nachwuchs zu empfangen. Du kannst dir ja vorstellen, was dann los sein wird. Na gut, ich komme heute Abend zu euch und dann reden wir weiter.“
Familie Vohgt verließ bis auf Tom den Vampirball. Lucien würde sich am liebsten zurückziehen. Doch an solch einen Abend war er verpflichtet, den Vampirball beizuwohnen.
Für viele Vampire war der Ball die einzige Möglichkeit, Lucien persönlich zu sehen.


Fortsetzung folgt …
 
Stark! Dario sieht mit den kürzeren Haaren echt knuffig aus. Don hätte ich mit der anderen Frisur allerdings fast nicht wiedererkannt.

Die Zusammenhänge der letzten Kapites finde ich sehr schlüssig und gut nachvollziehbar. (Ich hab ja schon geahnt, dass Fay schwanger sein könnte, sie ist ja auch kein normaler Mensch...) Ich glaube, dass Dario mit seinem Traum in die Zukunft gesehen hat. Das würde auch erklären, dass er seinem Sohn aus dem Traum in Fays Nähe gespürt hat.
Hoffentlich weiß Lucien Fays Traum richtig zu deuten und ahnt, dass sein Sohn noch lebt.

Liebe Grüße! Anny
 
Hallo Anny!
Ja ich finde auch, das Dario der kurze Haarschnitt auch geht steht.
Nun weiß auch Fay, warum ihr es in letzter Zeit öfters nicht so gut ging.
Jetzt muss sie es nur noch Dario erzählen und tut sich etwas schwer damit.
Lucien nimmt Fays Traum schon sehr ernst und wird sicherlich einige Nachforschungen tätigen.
Ich danke dir ganz lieb für deinen Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:



Kapitel 79
Der Vampirball!
Teil3
Partytime!

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„Mann ..., ich dachte schon du kommst gar nicht mehr von den alten Damen weg. Ich möchte doch so gerne das Fay dich kennenlernt. Sie müsste auch gleich kommen. Das Gespräch bei Lucien kann ja nicht so lange dauern.“ meinte Miri zu ihrer Mutter. Diese erwiderte; „Warum bist du denn nicht reingekommen. Die Damen waren ganz schön enttäuscht, dass du sie nicht begrüßt hast.“
„Päh, die hätten mich doch gleich wieder ausgefragt, oder ne Moralpredigt gehalten. Darauf kann ich gut verzichten und ich hoffe, die bleiben heute Nacht unter sich und kommen nicht zu uns.“ Miri konnte sich noch gut an die vergangenen Vampirbälle erinnern, wo die älteren Damen sie oft genervt hatten. Kassandra musste sich so manches Mal anhören, das sie ihre Tochter nicht gut erzogen hätte. Nun hatte sie Miri auch noch erlaubt, das Elixier zu nehmen und in die Menschenwelt zu gehen. Kassandra sollte nun ihr Handeln rechtfertigen. Doch bei denn versuch die Damen davon zu überzeugen, dass die Zeiten sich geändert haben und jeder Vampir das Recht haben sollte selbst zu bestimmen, wie er seine Leben, leben möchte, scheiterte sie. Das Leben im Tal der Vampire war eintönig und Jahr für Jahr gab es kaum Veränderungen. Erst als Tom und Dario sowie auch Don von ihren Leben in der Menschenwelt berichteten und dank Dons Elixier, wollten nun immer mehr Vampire diese Erfahrungen machen. In dem Tal war es erstmal nur Miri und Kassandra war sich schon sicher, das Pipi auch gehen darf. Doch es gab ja noch mehr Vampirsiedlungen und auch dort zog es die Jugend in die Welt hinaus.

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Miri wurde schon ganz ungeduldig. Sie suchte das halbe Hotel ab, doch fand keine Fay, keinen Dario und auch Don war nicht zu sehen. „Andrew sage mal, ist meine Freundin also Fay noch bei Lucien?“ wollte Miri nun wissen und Andrew erwiderte; „Nein! Sie und Dario sowie seine Großeltern und sein Vater wurden zum Vohgt Anwesen gefahren. Das Mädchen ging es nicht gut.“ „Aber was hat sie denn?“ fragte Miri traurig. „Das weiß ich nicht, aber sie sah ziemlich fertig aus. Ich gehe gleich zu Lucien, vielleicht weiß ich dann mehr.“ meinte Andrew und Miri warf ein; „Naja sie fühlt sich hier bestimmt nicht wohl.“
Miri war etwas enttäuscht, konnte Fay aber auch verstehen.


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Andrew ging, wie er sagte zu Lucien. Er klopfte leise an der Tür und wartete, bis er eintreten durfte. „Wie geht es dir? Ich habe bemerkt, dass du sehr in Sorge bist.“ fragte Andrew und Lucien erwiderte; „Naja dir brauche ich ja nichts vorzumachen. Ich bin schon besorgt, was auf uns zukommen könnte.“ „Ist das so schlimm was du bei dem Mädchen herausgefunden hast?“
„Nein, eigentlich nicht. Sie ist nicht die Auserwählte, aber dieses habe ich ja schon geahnt. Doch ich habe an ihr was bemerkt, das eher erfreulich ist aber dennoch jede Aufmerksamkeit bedarf. Du weißt alles über mich, wo ich herkam, was ich war und wer ich bin. Ich habe dir alles beigebracht, was ich lehren konnte. Du warst ein guter Schüler und ich liebe dich wie einen Sohn. Dieses Mädchen hat mir von einer Vision erzählt, das sie Traum nannte. Darum ist sie zuerst auch weggelaufen, weil sie mich mit jemandem verwechselte. Nun muss ich herausfinden, ob es auch wirklich eine Vision war. Das kann ich aber nur selbst tun und werden für eine Weile verreisen. Heute Abend werde ich zur Grafschaft Vohgt gehen, um noch einmal mit allen zu reden. Doch ich bin mir sicher, dass dieses Mädchen wieder nach Hause möchte und das ist auch gut so. Andere Vampire werden für sie keine Gefahr bedeuten, aber trotzdem möchte ich sie nicht aus den Augen lassen.“ erklärte Lucien und Andrew, der nicht ganz verstand, warum Fay noch so von Bedeutung war, fragte;

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„Aber sie ist doch nicht die Auserwählte und dennoch sorgst du dich um sie?“
„Ja sehr sogar. Andrew du weißt ja, mit welchen Mächten wir es manchmal zu tun haben. Dinge geschehen, die sich nicht erklären lassen. Man sucht nach Antworten, aber findet keine. Das Mädchen ist nicht irgendein Mensch, genauso wenig wie Dario irgendein Vampir ist. Dario ist der letztgeborene Vampir, er handelt gegen seine Natur, verweigert Blut und hasst es ein Vampir zu sein. Er hat irgendetwas in sich, das ich nicht kenne, oder glaube nicht zu kennen. Jedenfalls ist es ihm gelungen Nachwuchs zu erzeugen oder ihr gelungen welchen zu empfangen. Doch sie ist halt nicht nur menschlich, darum denke ich, dass es kein Zufall war, sonder von höheren Mächten gesteuert wurde.“ Andrew unterbrach Lucien, auch wenn es sich nicht gehörte. „Deshalb spürten wir sie so, als ob sie ein Teil der großen Familie wäre.“ „Wer wir?“ wollte Lucien wissen. „Raffael und ich! Als wir ihr die Hand gaben.“
„Hatte sie noch jemand außer Darios Familie berührt?“
„Nein ich glaube nicht.“ Lucien erklärte; „Das ist auch gut so. Wenn es sich herumspricht, das dieses Mädchen von einem Vampir schwanger ist, dann glauben alle, es könnte auch bei anderen Menschenfrauen so sein. Was das bedeutet würde, brauche ich dir ja nicht zu erklären.“


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„Nein das brauchst du nicht.“ meinte Andrew, überlegt kurz und fragte dann; „Wird die Schwangerschaft für das Mädchen gefährlich? Ich meine, würde sie dadurch zum …“
Lucien unterbrach seinen Schützling und meinte; „Du meinst, ob sie dadurch eine von uns wird?“ Andrew nickte. „Nein das glaube ich nicht. Nur die Umwandlungszellen durch einen Biss können Menschen infizieren. Selbst unser Blut ist dazu nicht fähig.“ „Ja das weiß ich. Aber wie ist es, wenn neues Vampirleben entsteht?“ „Naja Fay trägt keine Vampirzellen in sich und bei geborenen Vampiren werden die Vampirzellen erst mit der Pubertät aktiv. So glaub ich nicht, dass es für sie in dieser Hinsicht gefährlich werden könnte. Doch wie gesagt ist das ja noch nie passiert und so kann niemand genau sagen, welche Auswirkung es hat. Aber nun lass und zu den anderen gehen, bevor sie das Zimmer hier stürmen.“ meinte Lucien und Andrew musste grinsen.

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Nun war nur noch Party angesagt und irgendwie hat es sich herumgesprochen, dass Tom und Miriam die nächsten Anwärter für eine Hochzeit sein könnten. So müssten sie, ob sie nun wollten oder nicht, sich den Verlobungstanz unterziehen. So war es brauch, das der männliche Vampir in dem Fall Tom, mit jedem weiblichen ledigen Vampir tanzen musste und auch Miri, mit jedem männlichen ledigen Vampir. Dazu stellen sich die weiblichen Schönheiten in einer Reihe auf. Das starke männliche Geschlecht präsentierte sich gegenüber der jungen Damen.
Im Hintergrund auf der Bühne spielte eine junge Band den dazu passenden Song. Miriam und Tom eröffneten den Tanz, indem sie zwischen die beiden Reihen vom Angang dieser bis zum Ende hin tanzten. Am Ende schnappte sich Miri einen männlichen Tanzpartner und Tom eine der Schönheiten, bis sie die Reihe durch waren.

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Miri und Tom hätten unbedingt eine Pause gebraucht, doch diese gönnte ihnen noch keiner. Die Band spielte nun einen romantischen Song. Miri und Tom wurden von den anderen Vampiren eingekreist. Dann wurden sie aufgefordert, miteinander zu tanzen. „Ich glaube wir haben es bald überstanden.“ flüsterte Tom seiner Liebsten zu. „Ja das glaub ich auch und ich werde dann meine Schuhe in die nächste Ecke werfen. Ich hätte Sportschuhe anziehen sollen, die hätte man unter dem langen Kleid eh nicht gesehen.“ „Tja …, wer schön sein Will muss leiden.“ grinste Tom. Miri antwortete auf ihrer Weise und kniff Tom ins Gesäß.

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Miri und Tom tanzten nun ihren Verlobungstanz und wurden von dem Kreis der Vampire, die sie umgab, fleißig angefeuert. Nun durfte eines nicht fehlen. So rief die Menge; „Küsst euch! Küsst euch!“ Tom folgte den Rufen und küsste seine Miri.
Lyreu konnte sich das nicht ansehen. Er empfand immer noch sehr viel für Miri. Er suchte das Gespräch mit Pipi, um sich etwas abzulenken.

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Zur später Stunde oder eher frühen Stunde schaute noch Lucien nach seinen jüngsten Vampiren und hatte sich sogar zu einem Tänzchen überreden lassen. Alle jubelten und Lucien zeigte, was in seinem alten Knochen noch so drin steckte. Die Musikrichtung war zwar nicht gerade seine Kragenweite, aber dafür brauchte Miri keine Bedenken haben, das die älteren Damen bei den Jugendlichen erscheinen würden.

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Diese blieben auch lieber unter sich, wo die Musik um einiges ruhiger war. Auch dort musste Lucien das Tanzbein schwingen. Überhaupt bei der Damenwahl und diese war in jener Nacht sehr häufig.

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Lucien hatte schon viele Frauen in seinem Leben und trotz seiner Bemühungen, kamen sie alle durch irgendwelche Gründe ums Leben. Nachdem er auf dem Pfand der Tugend zurückkehrte und den schwarzen Engeln sowie Thunsamun entsagt hatte, erzeugte er selbst keine Nachkommen mehr. Die Bemühungen der älteren Damen Lucien wieder an einer Vampirdame zu bringen, blieben ohne erfolg. Er kümmerte sich lieber aufopferungsvoll um sein Volk.

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Als Familie Vohgt zu Hause war, brachte Dario Fay ins Bad. Fay wollte sich frisch machen, denn durch die Aufregung kam sie ganz schön ins Schwitzen. Sie war müde, ihr war kalt und sie musste unbedingt aus diesem etwas zu engem Kleid heraus. Dario stellte ihren Koffer, den er gleich mitnahm, ab und Fay sagte traurig zu ihm; „Schatz tut mir leid, ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Verzeih mir bitte! Ich bin total durcheinander und weiß irgendwie nicht weiter. Ich werde die nachher erklären, warum ich so handelte, doch zuerst muss ich aus diesem Kleid heraus. Hilfst du mir bitte!“

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Dario sagte nichts, half Fay aus dem Kleid und verließ das Badezimmer. Fay spürte, dass Dario schon ein wenig sauer auf sie war. Sie nahm erstmal ein heißes Bad und wollte dann alles aufklären. Die Wärme vom Wasser tat ihr sehr gut. Nun realisierte sie erst richtig, dass sie schwanger war. Was nun die Schwangerschaft anging, konnte sie nicht wissen, was auf sie zukommen würde, da sie nichts über Vampirbabys wusste. Und dennoch stieg Freude in ihr auf über das, was in ihr heranwuchs.

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Die anderen haben sich auch umgezogen und Rosi kochte frischen Kräutertee.
Sie begaben sich alle zur Küche. Als Dario diese betrat, lächelten sie ihn an. Dario spürte, dass irgendwas in die Luft lag und dieses Lächeln nicht nur so ein normales Lächeln war, sonders sich dahinter etwas verbarg. Doch er ahnte nicht im Entfernten, was die anderen schon längst wussten. Darum sagte er etwas genervt; „Was grinst ihr denn so schelmisch? Mir ist nicht zum Lachen zumute.“ Doch die anderen grinsten weiter und schwiegen.

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„Ich verstehe euch nicht, wie könnt ihr nur solch gute Laune haben? Wir hätten nicht herkommen dürfen. Ich möchte bloß wissen, was Lucien zu Fay gesagt hatte, was sie so hat reagieren lassen und warum ist sie auf mich so sauer?“ Dario konnte das Verhalten seiner Großeltern und seinem Vater nicht verstehen.

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„Ach Dario, wenn du wüsstest, dann kannst du unsere Freude verstehen.“ meinte Edward. Rosi stieß ihren Mann gegen seinen Fuß und sagte; „Sei ruhig Edward! Fay möchte es ihm selber sagen.“ „Was will sie mir sagen?“ fragte Dario nun mehr als neugierig. „Naja das wirst du dann schon erfahren.“ sagte Rosi und alle schmunzelten weiter, sodass Dario auch ein wenig grinsen musste.

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Fay fühlte sich schon etwas besser. Nun machte sie sich um Dario Sorgen. Wie er wohl auf die Neuigkeit reagieren würde. Er mag Kinder sehr, das wusste sie, aber ist er schon bereit selbst Vater zu werden? Sie sind beide ziemlich jung, eigentlich noch zu jung um Eltern zu werden, das war ihr auch bewusst. Sie dachte an Esaier. Daran, dass sie ja eine Aufgabe hatte und dass alles, was mit ihr geschah, auch einen Sinn ergeben sollte. Sie würde die Antworten finden, wenn sie in sich hineinschaut. Doch Fay fand keine Antworten auf das, was sie gerade wissen wollte. Sie vertraute immer noch zu sehr auf das Menschliche in ihr, das was ihr logisch erschien. Doch diese Art zu denken, versperrte ihr die sieht die Dinge so zu sehen, wie es ihr möglich wäre.

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Dario holte Fay aus dem Bad und begleitete sie zur Küche. Fay setzte sich neben Rosi, die auch gleich fragte; „Geht es dir etwas besser?“ „Ja danke, ich fühle mich schon wohler. Bin nur etwas müde.“ „Das musst du ja auch nach solch einem anstrengenden Tag. Trink etwas Kräutertee, der wird dir gut tun. Dario bringt dich dann in euer Zimmer, wo du ruhen kannst. Ach so Fay, wundere dich nicht, wenn du wieder wach wirst. Bei uns im Haus ist es auch am Tage dunkel. Die Ruhezimmer haben keine Fenster, da wir kein Licht vertragen. Aber das weißt du ja. Auch die anderen Zimmer werden dunkel sein, da die Fenster mit lichtundurchlässigen Rollläden ausgestattet sind. Aber wir lassen das Licht brennen, damit du genug sehen kannst.“ erklärte Rosi. Dario schaute skeptisch, er wollte nun endlich wissen, was los war. Fay trank den Tee, den Rosi ihr eingeschenkt hatte, obwohl er ihr nicht schmeckte.

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Anschließend gingen Dario und Fay ins Bett. Dario schaute traurig zur Zimmerdecke und überlegte, ob er überhaupt was sagen sollte. „Bist du noch sehr böse auf mich?“ hörte er eine leise Stimme neben sich sagen. Dario schaute zu Fay und sagte; „Nein ich bin dir nicht böse. Du hattest sicherlich einen Grund für dein Verhalten, doch ich würde ihn gerne erfahren. Anscheinen wissen alle mehr als ich. Bitte sage mir, was bei Lucien war! Was hat er dir erzählt?“ „Ich bin nicht die Auserwählte hat Lucien gesagt. Er wollte aus meiner Sicht her hören, wie ich die ganzen Ereignisse empfunden habe. Naja von den Gefühlen her uns so.“

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„Aber er weiß doch schon alles.“ warf Dario ein und Fay fuhr fort; „Naja er wollte es eben aus meiner Sicht hören. Naja und er meinte, ich bin was Besonderes. Du aber auch und das es wohl kein Zufall war, das wir uns begegnet sind. Er merkte was an mir, dass ich selbst nicht erkannte und fragte, ob ich es nicht spüren würde. Ich wusste nicht, von was er redete und als er mir es sagte, wurde ich wütend. Ich habe es ja schon irgendwie gespürt, doch du sagtest, es sei unmöglich und ich kam mir so blöd vor und schämte mich. Ich war sauer auf dich, da es ja nun doch möglich ist. Aber dann habe ich erfahren, dass es ja keiner wissen konnte, da es vorher noch nie vorkam. Aber wir sind noch so jung und ich weiß nicht, ob du dich darüber freuen kannst. Außerdem habe ich Angst, was da noch kommen mag und wie ich es meine Eltern beibringen soll.“ Fay erzählte und erzählte und wurde mit jedem Satz leiser. Dario verstand immer noch nichts. Fay kam nicht auf den Punkt und schien um das, was sie eigentlich sagen wollte, drum herum zu reden. „Fay nicht einschlafen! Auf was glaubst du würde ich mich nicht freuen?“ fragte Dario und rüttelte sie leicht wach.

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„Naja auf das Baby. Ich weiß nicht, ob du schon Vater werden willst. Doch es ist nun einmal passiert.“ Dario schaute Fay mit großen Augen an und konnte gar nicht glauben, was er da hörte; „Du bist schwanger?“ fragte er ganz überrascht und Fay sagte; „Ja, darum war ich auch so von der Rolle und habe dich so …“ Doch Dario hielt Fay seinen Zeigefinger auf ihren Mund und sagte „Pscht …!“

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Dario sah sie strahlend an. Er freute sich, auch wenn er nicht verstand, wie dies passieren konnte. Doch dies war Dario im Moment vollkommen egal gewesen. Nun war ihm auch klar, warum sein Vater und seine Großeltern so schelmisch grinsten und er wusste jetzt, was er an Fay schon länger gespürt hatte.

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Nun wo er wusste, wo dieses tolle Gefühl herkam, konnte er dieses auch so richtig genießen. Er nahm Fay in die Arme, küsste sie und sagte; „Ich liebe dich!“ „Ich dich auch!“ flüsterte sie nur noch leise und eher Dario darauf reagieren konnte, war sie in seinen Armen schon eingeschlafen. Vorsichtig legte er sie richtig hin, deckte sie zu und kuschelte sich an ihr. Er legte seine Hand auf ihrem Bauch, achtete darauf das diese auch nicht zu schwer wurde und tauchte ab in einem Meer aus Gefühlen.

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Etwa nach einer Stunde stand er wieder auf schaute zu Fay, die friedlich schlief. Er war viel zu aufgebracht, um nur ein Auge zu zubekommen. Er musste an seinem Traum denken. Ob dieser so etwas wie eine Vision war. Oder er diesen nur hatte, da er das Kind in Fay schon spürte, dieses, als solches aber nicht erkannte. Auch ihn gingen nun viele Gedanken durch den Kopf. Wie z. B., was die Zukunft noch bringen mag, wie die Schwangerschaft verlaufen wird, wie Maikel und Maria reagieren würden und … Als Dario zu Küche ging, um etwas zu trinken, sah er seinen Großvater sitzen, als ob dieser wusste, da er noch kommen würde. Dario seine Freude war nicht zu übersehen. Edward stand gleich auf und gratulierte seinen Enkel. „Na du Glücklicher, wie fühlt du dich als werdender Vater?“ Dario hatte darauf keine Antwort, sondern drückte seinen Opa ganz fest.

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„Weißt du Opa, ich habe es ja schon gefühlt, ich meine das Baby. Doch da ich gelernt habe, dass dies unmöglich sei, habe ich es vollkommen ausgeschlossen. Aber nun können Menschen doch von Vampiren Nachwuchs empfangen, oder? Warum ist dieses noch nie vorher passiert? Es ist ja nicht so, das Vampire und Menschen keine Beziehungen hatten. Es wird schon viele gegeben haben die eine Weile zusammenlebten, bevor sich der Mensch dazu entschlossen hatte, ein Vampir zu werden.“ Nun wurde diskutiert und spekuliert, warum Fay nun von Dario schwanger werden konnte. Keiner wusste ja außer Lucien, von wem Fay abstammte.
Edward sagte zu seinem Enkel; „Es ist eigentlich nicht möglich, aber das kann dir dein Vater besser erklären. Wir wissen auch nicht alles, doch wir sind ja zum Teil auch Menschen. Jedenfalls vererben wir sehr viel Menschliches und unser Vampirdasein beruht ja nur auf so eine Art sehr aggressiven Virus. So erklärte mir dein Vater, der ja schon sein ganzes Leben damit verbring, uns zu studieren. Doch du solltest nicht immer nur nach Antworten suchen, sonst hast du bald keine Zeit mehr um das Leben zu genießen.“ Edward sah das Leben allgemein gelassener und nahm jeden Tag so, wie er kam. Er grübelte nicht, warum dies oder jenes geschah, sondern nahm alle Herausforderungen so an, wie diese kamen.

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Auch Don fand irgendwie keine Ruhe. So gesellte er sich zu den beiden in die Küche, wo nun drei Generationen zusammen waren. Auch Don gratulierte seinem Sohn und war da nicht so gelassen wie Edward. Don machte sich schon darüber Gedanken wie Fay schwanger werden konnte. Denn normalerweise würde was Vampirisches in einem Menschenkörper nicht überleben können. Darum war es auch nötig einen Menschen zu verwandeln, bevor man Nachwuchs erzeugen konnte.

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„Wie fühlst du dich?“ fragte Don seinen Sohn und er antwortete; „Gut! Ich werde nachher das Elixier nehmen, um für Fay da zu sein, wenn sie aufwacht. Sie möchte bestimmt ein wenig an die frische Luft gehen.“ „Das halte ich für keine gute Idee. Du weißt doch, dass zurzeit sehr viele Vampire an diesem Ort sind und du dich zwangsläufig wieder verwandeln wirst. Du solltest dich auch ein wenig ausruhen, es würde dir sogar gut tun, wenn du dich unten hinlegst. Denk daran, du brauchst deine Kräfte und solltest jetzt erst recht auf deine Gesundheit achten. Ich werde das Elixier nehmen und bin für Fay da. Also mach dir keine Sorgen, oder hast du bedenken deinem Vater seine zukünftige Schwiegertochter anzuvertrauen?“ Dario grinste und umarmte seinen Vater. „Wo ist eigentlich Rosi?“ fragte Don und Edward meinte; „Sie hat sich hingelegt und will ebenfalls für Fay da sein. Darum haben wir das Haus lichtsicher gemacht.“
„Na siehst du Dario, Fay wird es an nichts fehlen.“ „Ja ist ja schon gut Papa. Ich werde später noch für ein paar Stunden runter gehen, um Energie zu tanken. Aber jetzt möchte ich noch ein Weilchen neben Fay liegen.“ „Das können wir gut verstehen.“ Meinte Don und klopfte seinen Sohn auf die Schulter. Dario ging wieder ins Bett und Edward sowie Don redeten noch miteinander.


Fortsetzung folgt….
 
Liebe Romy, danke für deinen Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Noch eine Kleinigkeit gibt es vom Vampirball zu berichten.
Dann geht es mit Garius und Co weiter.
Ich danke euch fürs fleißige lesen und wünsche allen eine erholsame Nacht.:hallo:
Liebe Grüße
Ines

Kapitel 80
Späte Gäste!


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Michael Marek hatte Markus in Obhut genommen und half ihm sein Drogenproblem zu besiegen. Nach anfänglichen zum Teil heftigen Entzugserscheinungen ging es Markus von Tag zu Tag besser. Nach einigen Wochen hatte er seine Drogensucht besiegt und blieb auf der Bohrinsel bis Michael diese verließ. Markus blieb bei ihm, da er nicht so recht wusste, wo er nun hin sollte. Michael hielt es für notwendig, dass Markus sich mit seinen Eltern ausspricht und dafür war der Vampirball eine gute Gelegenheit. Doch Markus hatte Zweifel, ob seine Eltern ihn überhaupt jemals wieder sehen wollten. Michael musste Markus lange zutexten, damit dieser sich überreden ließ, mit auf dem Ball zu gehen. Selbst als sie schon vorm Hotel standen, zögerte Markus noch.

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„Vielleicht war es doch keine gute Idee hier herzufahren.“ meinte Markus und Michael erwiderte; „Ach komm schon, deine Eltern werden dir hier bestimmt keine Moralpredigt halten und wer weiß, vielleicht freuen sie sich sogar dich zu sehen.“
Markus wäre am liebsten sofort wieder gegangen. Auch Michael wäre nicht zum Ball gegangen, wenn er Markus nicht mit seiner Familie wieder zusammenbringen wollte. Auf dem Ball war auch seine Großtante Genefe. Michael hasste seine Großtante nicht nur, sondern verspürte in ihrer Nähe regelrechte Mordgelüste ihr gegenüber.

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Nachdem sie vom Hoteldiener zu einem der Festsäle gebracht wurden, erblickte Michael auch schon seine gehasste Großtante, die ihn gleich grimmig anblickte. Michael ging zu ihr, um ihr gleich zu sagen, dass er nicht wegen der Familie gekommen war. Markus stand am Eingang und fühle sich überhaupt nicht wohl. Rechts von ihm in der Ecke standen seine Eltern und spürten ihren Sohn auch schon. Markus ging sofort wieder raus und setze sich im Korridor auf einer Bank.

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Seine Eltern folgten ihren Sohn. Die Situation war auf beiden Seiten angespannt und keiner wusste so recht, wie er sich den anderen gegenüber verhalten sollte. Markus wurde verstoßen, einfach fortgejagt, für etwas, was er nicht getan hatte und als er seine Eltern sah, kam das alles wieder hoch. Seine Mutter lächelte ihn zwar an, doch Markus sah, dass dieses Lächeln eher aufgelegt war und nicht vom Herzen kam. „Na Markus, schön dich zu sehen. Du siehst gut aus, kommst wohl ganz gut zurecht.“ hörte er seine Mutter sagen. Keine Umarmung, keine Fragen, wie es ihm ergangen war und keine Entschuldigung. Markus wusste nun, dass es ein Fehler war, zu diesem Ball zu gehen. Sein Vater sagte gar nicht und schaute seinen Sohn nur an.

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Nach minutenlangem Schweigen, ergriff seine Mutter das Wort und meinte so von oben herabsehend; „Naja, wenn du mir versprichst, keinen Blödsinn mehr zu machen und unseren Familiennamen nicht befleckst, dann kannst du ja wieder nach Hause kommen.“ Markus dachte er hörte nicht richtig und erwiderte; „Ihr habt es immer noch nicht kapiert, oder? Ich habe nichts gemacht. Warum zum Teufel glaubt ihr nur diesen Hassan, nur weil er der Sohn des Ältesten ist? Ist euer Ruf euch wirklich wichtiger, als euer Sohn?“

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Wieder vergingen einige Minuten des Schweigens und Markus wartete vergeblich auf eine Antwort oder auf eine Entschuldigung. Seine Mutter meinte nur noch; „Naja, du kennst meinen Standpunkt. Also wenn du nach Hause kommen möchtest, wir haben nichts dagegen.“
Markus sah seinen Vater an, der noch kein einziges Wort sprach, aber er eine tiefe Trauer in ihm spürte. Er wusste, dass seine Mutter das Sagen zu Hause hatte und sein Vater nur ein Mitläufer ihres Willens war. Aber das er sogar in solch einer Situation schwieg, konnte und wollte Markus nicht verstehen. Er stand auf und ging vor die Tür, um in der frischen Nachtkühle sich emotional zu beruhigen. Markus Mutter setzte sich neben ihren Mann, der einigen finsteren Gesichtsausdruck präsentierte. Er stand auf, stellte sich vor seiner Frau, sah zu ihr herunter und sprach;

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„Ich verstehe dich nicht. Du weißt, dass der Junge recht hat und Hassan heute noch genauso ist wie damals. Wir haben unseren Sohn sehr großes Unrecht angetan, das wusstest du damals schon. Doch stattdessen ihn suchen zu lassen, hast du dich verkauft um die Stellvertretende des Ältestenrats zu werden. Ich schäme mich so für dich und würde ich mir nicht genau sicher sein, dass es Markus zu Hause nicht gefallen würde, dann hätte ich ihn auch mitgenommen.
Doch mit deiner Ignoranz und Selbstverliebtheit würde er eh bald wieder davon laufen. Vielleicht sollte ich es auch, Eheversprechen hin oder her. Unsere Liebe zueinander ist eh schon seit Langem versiegt und ich empfinde nur noch empören und Fassungslosigkeit dir gegenüber und das weißt du auch.“ Markus Mutter musste schwer schlucken als sie diese Worte vernahm. Noch nie hatte sie ihren Mann so reden hören und wollte ihnen kontra geben.
Doch dazu kam sie nicht, denn er drehte sich um und ging zu seinem Sohn.

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„Tut mir leid mein Junge, aber deine Mutter ist nicht mehr zu helfen. Du würdest dich zu Hause eh nicht mehr wohl füllen, deshalb schwieg ich auch. Selbst mir fällt es sehr schwer, neben deiner Mutter auszuharren. Sie ist total verblenden von Gier und Macht, hat nur noch ihr Ansehen im Kopf, sodass sie selbst mich nicht mehr wahrnimmt. Such dir eine Frau und versuche dein Leben besser zu machen, als wir unseres. Ich weiß nicht ob jemals wieder Vampire geboren werden, aber falls du jemals Kinder haben solltest, dann wirst du ein besserer Vater sein als ich, davon bin ich überzeugt. Junge du hast ein gutes Herz, nutze das um Gutes zu tun. Melde dich ab und an mal bei mir, damit ich weiß, wie es dir geht.“
Markus und sein Vater unterhielten sich noch eine Weile und so erfuhr sein Vater, das Markus gute Vampire kennengelernt hatte, die ihm halfen sein Leben in den Griff zu bekommen. „Ich werde wieder gehen! Du hast recht Vater, ich fühle mich nicht einmal hier wohl und werde es zu Hause sicherlich auch nicht aushalten. Aber hab keine Angst, ich komme ganz gut zurecht. Wenn ich irgendwo sesshaft geworden bin, dann kannst du mich ja mal besuchen.“ Meinte Markus und umarmten seinen Vater zum Abschied.

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Markus suchte Michael auf, der sich mit seiner Großtante in einem kleinen Raum befand. Schon vom Weitem hörte Markus einen ziemlich lauten Streit. Er blieb kurt stehen, drehte sich dann aber wieder um und ging. Michael und seine Tante gerieten mächtig aneinander, wie jedes Mal, wenn sie sich trafen. Seine Großtante war der Meinung, dass Michael auf dem Ball nicht zu suchen hätte und das er ihr aus den Augen gehen sollte. Sie warf ihm vor, dass er nicht zu schätzen wusste, was sie alles für ihn getan hatte. Als Michaels Eltern ums Leben kamen, hatte Genefe ihren Großneffen aufgenommen. Doch anstand Michael ein neues zu Hause zu geben, behandelte sie ihn wie einen Sklaven.
Michael löste sich beizeiten von der Familie und lernte ein hübsches junges Menschenmädchen kennen. Sie war auch bereit mit ihm ihr Leben zu teilen und Michael hatte sogar schon die Zustimmung von Lucien, seine Liebste zur Frau zu nehmen. Doch dann stürzte das Mädchen eine Klippe herunter und Michael wusste, dass seine Tante dahinter steckte, weil sie absolut gegen die Beziehung war. Aber man konnte es nicht beweisen und so wurde es als einen Unfall abgetan.

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Der Streit von den beiden war nicht zu überhören und somit kam eine andere Älteste, um diesen zu schlichten. Das war Arabella, eine der angesehensten Vampirfrauen überhaupt. Sie und ihre Schwester Fabiana regierten zusammen mit ihren Männern ein Großteil der Vampirsiedlungen. Sie waren beide gutherzig, offen und verstanden gut mit ihrer Aufgabe umzugehen. Aber sie wurden auch von anderen Vampirfrauen beneidet und sogar gehasst, sodass sie selbst immer auf ihre Sicherheit achten mussten.

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Arabella kannte Michael und seine Tante, sie wusste auch, was damals vorgefallen war und die beiden sich nicht ausstehen konnten. Arabella kannte auch die Einstellung von Genefe, die schon häufiger für Aufsehen gesorgt hatte.
„Sagt mal, was ist den hier los?“ unterbrach Arabella den Streit und Genefe meinte; „Ach nichts, nur Familien Angelegenheiten.“ „Die gehören hier nicht her. Das ist ein Vampirball, wo jeder Vampir eingeladen ist. Wo man jeden Respekt zukommen lassen sollte, so wie es sich gehört. Genefe, ich möchte hier keinerlei Streitereien, sei es von dir noch von jemand anderem. Michael ist bestimmt nicht gekommen um dich zu verhöhnen. Er ist ein Vampir und hat das Recht hier zu sein. Also akzeptiere es oder fahr nach Hause!“ Genefe wusste, dass was Arabella sagte, man immer ernst nehmen sollte. Sie dachte sich ihren Teil und ließ die beiden stehen. Arabella und Michael unterhielten sich noch etwas und er erzählte ihr, warum er überhaupt zu dem Ball gekommen war.

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Raffael hatte auch bemerkt, dass Michael anwesend war und plauderte mit ihm über vergangene Zeiten. Die beiden verbrachten ihre halbe Jugend zusammen und hatten sich nun viel zu erzählen. Markus wusste nicht so recht, was er anfangen sollte, und warte geduldig auf Michael. Dabei beobachtete er die anderen Gäste, die an ihm vorbeigingen.

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Eine junge Vampirdame hatte besonders die Aufmerksamkeit von Markus auf sich lenken können. Ihre warmherzige, unschuldige und zu gleich bezaubernde Ausstrahlung konnte Markus nicht widerstehen. Ein kleines Täschchen fiel ihr herunter. Markus hob es auf und überreichte ihr diese mit einem sehr schütternden Blick. „Ich danke dir!“ hörte er sie mit einer wohltuenden Stimme sagen. „Ich bin Juliana!“ stellte sie sich vor und Markus stotterte; „Ich …, ich bin Markus!“ „Freut mich dich kennenzulernen, Markus! Bist du das erste Jahr auf dem Vampirball? Hab dich noch nie bei einem gesehen.“
„Ja ich bin das erste Mal auf einem Vampirball.“ Antwortete er kurz, da ihm nichts mehr einfallen wollte. „Na dann noch viel Spaß, obwohl ja die halbe Nacht schon vorbei ist.“
Meinte Juliana drehte sich um und ging wieder zum Tanzsaal. Markus stand regungslos da und starrte ihr nur hinterher.

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Als Markus sah, dass Michael immer noch am Reden war, ging er Juliana nach und riskierte ein Blick im Saal hinein. Dort erblickte er ein bekanntes Gesicht und marschierte freudig zu Tom.
„Hallo Tom!“ hörte Tom von hinten eine bekannte Stimme. Er drehte sich um und freute sich Markus zu sehen.
„Hallo Markus! Was machst du denn hier? Ich dachte du bist auf einer Bohrinsel. Du siehst toll aus, deine Narben sind ja weg. Wie hast du das gemacht?“ Markus erzählte nun Tom, was er so alles erlebt hatte. Er erwähnte auch, dass Michael seine Narben entfernen konnte, die er sich eins in einem Drogenrausch zugezogen hatte. Auch Markus wollte wissen, warum Tom auf dem Ball war, da er doch sonst bei den Menschen lebte.

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Tom erzählte seinen tief liegenden Grund und stellte Markus voller Stolz seine Miri vor.
Miri unterhielt sich gleich mit Markus als kannten sie sich schon ewig. Mit ihresgleichen zu reden, war Miri noch nie schwergefallen, auch wenn sie diese nicht kannte. Da hatte sie bei den Menschen eher Probleme. Vampire konnte sie gut einschätzen. Markus gratulierte Tom zu seiner bezauberten Freundin. Danach unterhielten sie sich noch über so mancherlei Sachen.

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Nach einer kurzen Pause die alle nutzten um etwas zu trinken, oder andere nötige Dinge zu erledigen, spielten die Musiker weiter. Die Musik wurde immer lauter und schneller nur zwischendurch und meistens nach Wunsch, wurde auch mal ein Schmusesong gespielt.

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Markus fragte Tom, ob er Juliana etwas näher kannte. Doch Tom war ja mit dem Vampirleben noch weniger vertraut als Markus. Er wusste nur, dass sie aus dem Tarion Klan kam.
Der Klan von Tarion war Markus sehr bekannt. Er kannte diesen zwar nicht selbst, aber Michael erzählte viel von diesem. Dort lebte er eine Weile bei seiner fiesen Großtante, die da auch noch das Sagen hatte. Tom wollte Markus etwas unter die Arme greifen. Dass Markus von diesem Vampirfräulein schwärmte, war ihn nicht entgangen. Als er versuchte Amor zu spielen, kam dieses bei Miri falsch an und mit einem ernsten Blick sagte sie ziemlich laut; „Hey …, was soll das!“ Markus schaute sie gleich an und auch Lucien wie Michael die auf einem Zweisitzer saßen, überhörten dies nicht. Als Miri dann aber merkte, was Tom vorhatte, wurde sie rot im Gesicht und kam sich ziemlich blöd vor. Tom ging mit einem grinsen zu ihr und meinte; „Bist du etwa eifersüchtig?“ Doch sie gab keine Antwort und alle fingen an zu lachen.

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Nach einer Weile hatte Markus den Mut gefunden, Juliana zum Tanzen aufzufordern. Er genoss die leichte Umarmung, ihren Duft, den Anblick ihrer leuchtenden Augen, sodass er für einen Moment an Fay denken musste, wo er fast so ähnliche Gefühle hatte. Juliana ging es nicht viel anders und Markus gefiel ihr recht gut. Dieses ließ sie ihm mit zärtlichen Berührungen auch spüren. Doch Markus war sich plötzlich sehr unsicher, ob er dieses auch erwidern sollte. Er war recht froh, dass die Musik wieder schneller wurde und er dem Rausch der Gefühle entfliehen konnte.

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Markus schaute Juliana noch ein wenig beim Tanzen zu. Er war sich aber so ziemlich sicher, das er noch nicht bereit war in die „nur“ Vampirwelt zurückzukehren und schon gar nicht, wo Michaels schreckliche Großtante wohnte. Michael erzählte Lucien von Markus und Lucien fiel wieder ein, was ihm berichtet wurde, das Markus Fay geholfen hatte. Später hatte sich Lucien bei Markus noch persönlich bedankt.

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Der Vampirball neigte sich so langsam dem Ende zu und es wurde noch einmal was zum Essen serviert. Der Gesprächsstoff der Stunde war Genefes Unmögliches verhalten. Lucien wusste durchaus, dass so einige Vampirdamen seine Meinungen nicht teilten und die Vampirfrauen sehr oft schwieriger zu regieren waren, als die männliche Gesellschaft.

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Darum überlies er dieses auch seine beiden vertrautesten Vampirdamen, die Geschwister Arabella und Fabiana. Als er mit Fabiana tanze erzählte sie ihm, dass er sich keine Sorgen zu machen bräuchte und sie alles unter Kontrolle hätten. Lucien meinte; „Ich bin so froh, dass ich euch habe. Wenn ich mich auch noch um die Zickenkriege der Damen kümmern müsste, hätte ich für was anderes wohl gar keine Zeit mehr. Aber passt gut auf euch auf! Ihr wisst, wie gefährlich euer Geschlecht werden kann.“ „Sehe ich denn so gefährlich aus?“ erwiderte Fabiana grinsend. Lucien schmunzelte und sagte; „Du weißt, wie ich es meine.“

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Das Fay von Dario schwanger war, erzählte er weiter keinem. Ihm war auch bewusst, das manche Vampirfrauen gegen dieser Schwangerschaft sein würden, da sie eine Verdünnung des Vampirblutes, so wie sie es bezeichnen würden, niemals zuließen. Auch bestand die Gefahr und sicherlich würde es auch so kommen, dass sich viele Vampirmänner menschliche Frauen suchen würden da sie sich so erhoffen ihre Gene bzw. ihr Blut weiterzuvererben. Das alles würde in einem ziemlichen Chaos enden. Lucien hielt noch seine Abschlussrede und wünsche allen Vampiren ein glückliches ruhiges Jahr. Doch er fühlte innerlich, dass das Jahr bis zum nächsten Vampirball nicht so ruhig sein würde, wie er hoffte. Die Vampire begaben sich zu ihren Zimmern oder wurden zu den umliegenden Hotels gefahren. Auch Lucien begab sich zu seiner Ruhestätte, auch wenn er eh nicht schlafen würde, da ihm viel zu viel durch den Kopf ging. Seine größte Sorge war nun die Ungewissheit, ob sein Sohn wirklich noch leben könnte. Als die ersten Sonnenstrahlen das Tal erreichten, war von dem Nachttrubel nichts mehr zu merken und es herrschte eine unheimliche Stille.

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Auch für Garius war diese Nacht etwas Besonderes.
Hella hatte den Schock von der ersten Begegnung mit Garius überwunden und blieb die Nächte darauf auch brav im Haus. Garius hingegen flog jede Nacht zu dem kleinen Berg setzte sich für eine Stunde auf einem Felsen und genoss die Gefühle, die er dabei empfand. Obwohl Hella genau wusste, dass sie nicht bei Nacht raus sollte, gab sie nach und folgte einen inneren Drang. So ging sie jenen Abend um Mitternacht zum kleinen See am fuße des Berges. Garius versteckte sich hinter Hecken und beobachtete sie beim Fischen. Es reichte Garius vollkommen aus, Hella zu sehen und ihre Nähe zu spüren.

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Obwohl Hella schon gar keinen Fisch mehr sehen konnte, wusste sie nicht, was sie sonst an dem Bach machen sollte. Meistens schmiss sie die Fische auch wieder ins Wasser. Nur diejenige, die zu sehr an den Kiemen verletzt waren, nahm sie mit nach Hause und verfütterte diese an die Enten und Schweine.
Ihr Vater hatte um Mitternacht seine Tiefschlafphase, so bekam er von Hellas nächtlichen Ausflügen nichts mit. Als sie nun an diesen Abend die Angel rauswarf, rutschte sie auf den feuchten Untergrund aus und landete auf ihrem Hintern. Garius musste lachen. Obwohl er ganz leise war, hörte Hella dieses. Sie hatte schon vor Tagen bemerkt, das Garius sie beobachtete.
„Du braust gar nicht so blöd zu lachen! Wenn du mich schon beobachtest, dann könntest du mir auch helfen!“ meckerte Hella laut vor sich her, sodass Garius dies auch nicht überhören konnte.

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Er zuckte zusammen und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. „Sie weiß, dass ich hier bin, und ist trotzdem jede Nacht hergekommen. Dann hat sie vor mir keine Angst mehr.“ dachte Garius und kratzte sich verlegen am Arm. „Ob ich zu ihr gehe? Aber was ist, wenn sie doch wieder fortläuft. Doch sie weiß ja das ich hier bin.“ Garius grübelte und war sich nicht sicher, was er tun sollte. Er wollte sie schon besser kennenlernen, befürchtete aber, dass er sie mit seinem Anblick wieder verjagen würde.

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Doch dann faste er allen Mut zusammen, ging auf Hella zu und sie tat dasselbe.
Ein paar Meter vor ihr blieb er stehen und war sehr angespannt, sowie auch neugierig, was weiter geschehen würde.

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Hella ging noch ein paar Schritte auf Garius zu, blieb dann auch stehen und sah ihn an. Nun war sie nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee war Garius wissen zu lassen, das sie ihn bemerkt hatte. Nun war Halle ja nicht entgangen, das Garius sie jeden Abend beobachtete. Auch wenn sie ihn nicht sah, könnte sie aber dennoch seine Nähe spüren. Sie war sich schon ziemlich sicher, das Garius keine bösen Absichten hegte. Aber trotzdem wollte sie vorsichtig sein und fragte Garius ängstlich.
„Warum bist du jeden Abend hier? Was willst du von mir? Du bist doch kein Dämon oder so?“
„Nein ich bin kein Dämon und habe bitte keine Angst vor mir! Ich will dir wirklich nichts tun.“ „Aber warum bist du dann hier?“ „Es ist einfach nur schön in deiner Nähe zu sein, auch wenn ich nicht verstehe warum. Doch jede Nacht zieht es mich hier her und ich kann dagegen nichts tun.“ erwiderte Garius und Hella ging es ja nicht anders. Auch sie folgte ihren inneren Drang.

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„Ich heiße Garius und du?“ unterbrach Garius die Stille. Ich bin Hella.“ Erwiderte sie, sah sich um und setzte sich auf einen großen Stein, der am Waldrand lag. Garius folgte ihr und tat dasselbe. „Warum hast du solche Angst vor Dämonen? Sie leben doch in einer ganz anderen Welt.“wollte Garius wissen und Hella erwiderte; „Das ist eine lange Geschichte, dir mir auch nur erzählt wurde. Du kennst Dämonen?“ „Nein! Ich weiß nur, dass es sie gibt. Ich habe aber noch nie einen gesehen und meistens sind sie für uns auch nicht sichtbar.“ Hella schaute Garius genau an. Es entging ihr nicht das Garius anders aussah, vor allem seine Augen machten sie nachdenklich. „Was bist du eigentlich? Ich meine deine Haut ist sehr blass und deine Augen … Solche hab ich noch nie gesehen.“
Garius überlegte. Was sollte er darauf nun sagen? Man hatte ihm erklärt, das die Existenz von Vampiren geheim bleiben müsste und dennoch wollte er nicht lügen. So sagte er nur; „Ich bin ein Wesen der Nacht, da ich das Sonnenlicht nicht vertrage und sogar verbrennen würde.“
„Hella überlegte kurz, sah Garius dann in die Augen und sagte etwas traurig; „Du hast noch nie die Sonne gesehen?“
„Doch habe ich schon, als ich noch ein Kind war. Doch eines Tages konnte ich das Sonnenlicht nicht mehr vertragen und somit ist die Dunkelheit mein ständiger Begleiter geworden. Warum meine Augen so fremdartig auf dich wirken, weiß ich nicht genau. Aber um im Dunkeln gut sehen zu können, veränderten sich auch meine Augen.“

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Hella wusste nichts von Vampiren, aber sie wusste, dass es Menschen gab, die kein Licht vertragen konnten. Nachdem sie sich unterhalten hatte, spürte Hella das Garius ein guter Mensch war, so wie sie glaubte. Sie war sich nun sicher, dass er ihr nichts tun wollte. Auch wenn es ihr alles schon seltsam vorkam, vertraute sie auf ihr Gefühl. Hella konnte nun auch nachvollziehen, warum Garius nur in der Dunkelheit kam. Sie musste wieder ins Haus, bevor ihr Vater seinen nächtlichen Toilettengang verrichtete und danach immer nach ihr sah. Auch Garius saß die Zeit im Nacken. Auf keinen Fall durfte sein Vater mitbekommen, wohin es ihm jeden Abend zog.
Garius nahm vorsichtig Hellas Hände und fragte sie; „Darf ich wieder kommen?“ „Ich würde mich drüber freuen.“ erwiderte Hella und so trafen sich beide jeden Abend um Mitternacht für eine Stunde.

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Larius hatte sehr gute Laune, denn sein Mittel war fertig und er konnte endlich Reisen. Er rief die anderen zu einer Versammlung und war diesmal sogar sehr freundlich. Das war ein sehr ungewohnter Anblick für die Vampire die Larius immer nur mit einer finsteren Mine sahen.
Er suchte sich zwei Vampire aus, die ihm auf seiner Reise begleiten sollten. Sie wussten von den alljährlichen Vampirbällen und das gerade an den Tagen die Sicherheit auf dem Ort gerichtet sei, wo dieser stattfand. So wurde woanders nicht so viel auf Sicherheit geachtet. Larius nutze diesen Abend, um andere Vampirstützpunkte aufzusuchen.
Thoma sollte bei Garius bleiben. Seinen Sohn wollte Larius noch nicht mitnehmen. Seitdem Larius Thoma seinen Sohn anvertraute, kümmerte er sich kaum noch um ihn. Er brauchte Garius ja nur um Fay zu verwandeln und das ist für einen Vampir nicht schwer, solange er nicht von anderen Vampiren daran gehindert würde.

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Thoma blieb auch gerne bei Garius. Auf die finsteren Gastalten, die er zum Teil ja kannte, konnte er gut und gerne verzichten. Stattdessen hatte er mit Garius was ganz besonderes vor. Da Larius seine Reise schon angetreten hatte und er von seiner Seite her erstmal nicht zu befürchten brauchte, wollte Thoma seinen Schützling das Stadtleben zeigen. Garius wäre lieber wieder zu Hella geflogen, denn seine nächtlichen Ausflüge wurden wie eine Sucht. Doch er wollte Thoma noch nichts von Hella erzählen. Er traute Thoma zwar aber wusste nicht, wie er reagieren würde. So blieb ihn nichts übrig als Thoma zu begleiten und neugierig war er natürlich auch.
Nachdem sie ihr Gesicht reichlich mit Abtönungspuder menschlicher gemacht hatten und eine sehr dunkle Sonnenbrille einsteckten, überreichte Thoma Garius einen Motorradhelm. „Was soll ich damit?“ fragte Garius und Thoma meinte grinsend; „Nach aufsetzten, was sonst.“
Garius wunderte sich erst, warum sie nicht zur Stadt flogen. So erklärte Thoma nochmals, dass sie ja von Menschen nicht gesehen werden dürften und er in einer Stadt mit einem Motorrad am bestens vorwärtskäme. So fuhren sie in einem rasenden Tempo die einsame Straße entlang.

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Garius kannte die moderne Technik noch nicht so und auch die modernen Transportmittel nicht. So fühlte er sich in der Luft beim Fliegen sicherer, als auf dem Sozi eines Motorrades. Er klammerte sich fest an Thoma, der wie ein wilder Vollgas gab, sodass sie bei jeder kleinen Delle auf der Straße kurz durch die Luft schwebten. Thoma liebte es mit einem Motorrad durch die Gegend zu rasen und ließ jeden mal, wenn sie abhoben, einen Jubelschrei los. Doch Garius konnte Thoma seine Freude nicht teilen. Es war nicht mal das Motorrad fahren, sondern eher, dass er seine Sicherheit jemanden anvertrauen musste. So konnte Garius nur hoffen, das Thoma wusste, was er tat.
Nach einer Weile sah Garius auch schon die Lichter der Stadt, die weit in den Himmel strahlten.



Fortsetzung folgt …
 
Hallo Ines,

mensch ich komm ja gar nicht mehr mit lesen hinterher (bin immer noch beim Vampirball) und immer wenn ich ein Kommi schreiben will ist da schon wieder was neues zu lesen. :eek: Heut Abend hol ich aber auf, da is mein Mann weg:D

Vorab möchte ich aber schon mal sagen das Dario mit den kurzen Haaren klasse aussieht und die Idee, das abgeschnittene Vampirhaare in Flammen aufgehen ist echt gut. Ich glaub da hat sich noch kein Autor Gedanken drüber gemacht...oder mir fällt gerade keiner ein.
Außerdem ziehe ich den virtuellen Hut vor dir, die Arbeit die schon im Vorfeld für die Umsetzung des Vampirballs nötig gewesen sein muss, muss enorm gewesen sein. Überhaupt gibst du dir ja immer viel Mühe mit den Kulissen, auch wenn mir stilistisch nicht alles gefällt, aber das ist ja geschmackssache.

Wollte eigentlich noch mehr schreiben, aber mein Mann drängelt.:ohoh:
Liebe Grüße

Edit: eines muss ich noch, da kann er meckern wie er will. Sonst vergess ichs später wieder und ärger mich.
Weißt du noch woher du den Kinderwagen hast, in dem Leon in Kapitel 73 bei Dario und Fay am Tisch sitzt? Such mir schon ewig nach sowas...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ketchup!
Ja das kenne ich, wenn die Männlein drängeln und man unbedingt noch den Satz zu Ende schreiben möchte. Dario gefällt mir mit den kurzen Haaren auch gut und beim Bildermachen, brauchte ich nicht mehr darauf zu achten, ob irgendwo seine langen Haare durch den Körper gehen. Ich baue sehr gerne Grundstücke und mir ist es auch wichtig, das die Bilder lebendig wirken, auch wenn es nicht immer umsetzbar ist. Das Schwierigste ist eigentlich immer, so viele Sims an einem Ort zu kriegen und das ich dennoch die nötige Pose die ich ausdrücken möchte zeitgleich hinbekomme.
Ich versuche mir auch vorzustellen, wie so ein Vampirkörper aus meiner Geschichte funktionieren könnte. Ich wollte nicht von der Basis ausgehen, das Vampire untote Wesen sind. So sind mir die schwarzen Engel eingefallen und dieser hartnäckige Virus.;)
Naja in einer Fantasygeschichte kann man diese auch etwas ausleben.
Die Bilder sind ja nun schon fast zwei Jahre alt und was den Wagen betrifft, muss ich schauen. Doch das habe ich dir ja per PN geschrieben.
Danke für deinen lieben Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Kapitel 81
Garius erster Ausflug!

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Nach knapp zwei stunden Fahrt, erreichte Thoma mit Garius die Stadt. Durch den dichten Stadtverkehr, der auch nachts nicht zur Ruhe kam, bahnten sie sich den Weg durch die überfühlten Straßen. Thoma fuhr zum Bahnhof, der mitten in der Stadt lag, um dort sein Motorrad abzustellen.

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Garius war froh, wieder den Boden unter seinen Füßen spüren zu können und hatte mühe sich aufrecht hinzustellen. Obwohl er nur Beifahrer war, fand er so eine Motorradtour anstrengen.
„Ich kriege den blöden Helm nicht ab.“ meinte er und hatte das Gefühl sein Kopf wäre angeschwollen. Thoma musste lachen. „Na dann hoffen wir mal, dass er nicht angewachsen ist.“ Gab er lustig von sich, half aber anschließend Garius sich von dem Helm zu befreien. Nun nahm Garius die ohrenbetäubenden Geräusche einer Großstadt wahr. Noch nie vorher hatte er so viele unterschiedlich laute Geräusche vernommen, die er auch noch nicht zuordnen konnte. Vampire haben eh ein sehr ausgeprägtes Gehör wie alle ihre Sinne, so empfand Garius diese Geräusche unangenehm.

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Auf der Bahnhofstoilette zog sich Thoma um. Sie setzten ihre Sonnenbrille auf und deponierten die Helme sowie Sachen in einem der Schließfächer, die auf dem Bahnhof zur Verfügung standen.

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Danach erklärte Thoma Garius noch kurz, wie er sich verhalten sollte. Garius hatte noch keine so große Vorstellung von der Menschenwelt und kannte nur so einiges aus dem Fernseher. „Was ist, wenn sie uns erkennen?“ meinte er besorgt zu Thoma der wiederum erklärte; „Ach wir sehen auch nicht viel anders aus. Gut wir sind angezogen wie im tiefsten Winter, da werden schon so einige gucken. Aber wart mal ab bist du genug Menschen gesehen hast. Manche von denen sind so schrill angezogen und bemalt, dass wir selbst ohne Brille und Puder nicht auffallen würden. Solange wir nicht in einem Gebäude gehen, das sehr hell beleuchtet ist, solange wird keiner merken, dass wir anders sind.“
Garius schaute sich kurz um. Nach Mitternacht war das Treiben auf Bahnhöfe nicht mehr all zu hektisch. Dennoch gab es einige Leute, die nach Hause wollten oder schon wieder zu Arbeit fahren mussten. „Die haben es aber alle eilig.“ Stellte Garius fest, als er so seine ersten Eindrücke von der Menschwelt machte. „Eilig haben wir es auch. Die Nacht ist kurz, und wenn wir jetzt nicht losmarschieren, dann werden wir auch nicht mehr viel sehen können.“ Meinte Thoma und sie begannen mit der kleinen Stadttour.

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Für Garius war das eine vollkommen neue Welt. Die Vielfalt der Lichter die vielen Fahrzeuge, das Getümmel der Menschen die in allem was sie taten keine Zeit zu haben schienen. „Wo wollen wir eigentlich hin?“ wollte Garius wissen und Thoma meinte; „Wir gehen nur so durch die Straßen, damit du die ersten Eindrücke von den Menschen bekommen kannst und ich zeige dir, wie du dich in einer Stadt zurechtfinden kannst. Das sollte für den Anfang genügen.“

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Garius kam aus dem staunen gar nicht mehr heraus. Als er die Vielfalt an Dingen in den Schaufenstern unzähliger Geschäfte sah, fragte er sich, für was die Menschen all das Zeug brauchten und doch fand er es sehr faszinierend. Thoma beobachtete ihn und musste wieder daran denken, dass er sein bisheriges Leben auf einer einsamen Insel verbracht hatte. Auch wenn er es versuchte, konnte Thoma sich nicht vorstellen, was in Garius vorgehen musste.

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Einige Straßen weiter setzten die beiden sich etwas abseits, von einem kleinen Imbiss und beobachten unauffällig die Menschen, die noch auf den Beinen waren. „Ich dachte immer Menschen schlafen nachts.“ meinte Garius. „Das tun die meisten auch, aber es gibt viele, die nachts arbeiten müssen. Manche von ihnen sind regelrechte Nachtschwärmer und gerade in so eine Großstadt gehen die Lichter niemals aus. Du müsstest mal am Tage hier sein, da gibt es weit aus mehr Menschen zu sehen. Wir hätten auch das Elixier nehmen können, aber da du keinerlei Erfahrung mit diesem hast und ich nicht weiß, wie du darauf reagierst, geht das leider nicht. Nachher kannst du dich nicht mehr zurückverwandeln und dein Vater reißt mir den Kopf ab. Naja vielleicht erlaubt er dir ja irgendwann das Elixier zu nehmen und dann kann ich dir sehr schöne Orte zeigen. Doch jetzt haben wir nur eine Nacht und die Fahrt war schon ziemlich lang, da bleibt uns nicht all zufiel Zeit, bis die Sonne aufgehen wird.“ erklärte Thoma.

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Garius blieb fast an jeder Ecke stehen und bestaunte die Werke der Menschen. Thoma musste ihn immerzu ermahnen, dass sie nicht viel Zeit haben und wie ein kleines Kind sagte Garius; „Nur noch ein bisschen, das will ich auch noch sehen.“ Da sie sehr warm angezogen waren, damit man ihre blasse Haut nicht sah, brauchte Garius was zum Trinken. „Es ist sehr warm hier und ich habe Durst.“ „Ok, drei Straßen weiter gibt es einen Straßen Kaffee das auch nachts geöffnet ist. Dort können wir noch eine kleine Pause machen aber dann müssen wir wirklich los.“ erwiderte Thoma.

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Nun die Straße, die Thoma da aussuchte, war nicht gerade das, was Garius unbedingt sehen musste. Doch Thoma dachte darüber auch nicht weiter nach, da das Kaffee auf dem Weg zum Bahnhof lag. So kaufte Thoma was zum Trinken und ein Eisbecher zur inneren Abkühlung. Doch Garius hatte plötzlich gar keinen Durst mehr, sondern beobachtete die Leute auf der anderen Straßenseite. Er wunderte sich über die leicht bekleideten Damen, die er so noch nie in natura gesehen hatte und da er nicht verstehen konnte, warum einige so und andere so gekleidet waren und die Damen auch ein Verhalten ausdrückten, dass er eigenartig fand, fragte er Thoma danach. Thoma lachte und erwiderte; „Ach Garius, du musst noch sehr viel lernen. Doch um dir die menschlichen Freuden, ihre Bedürfnisse und naja wie soll ich dir das erklären. Ich meine ihre Lust und so, naja …, dass was du halt siehst, würdest du jetzt eh nicht verstehen.“ „Doch ich verstehe schon so einiges. Die beiden da auf der Bank, die knutschen. Das hab ich im Fernseher gesehen.“ Jetzt musste Thoma so richtig lachen, nicht weil Garius gut beobachten konnte, sondern wie er es raus haute, als wäre er 8 Jahre oder so.

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Obwohl Thoma vor Lachen nicht mehr konnte, war er aber auch traurig auf was Garius mit seinen 33 Jahren alles verzichten musste. Garius beobachtete das junge Liebespärchen ohne Pause und dachte an Hella, ob er sie auch mal so küssen könnte. Er hatte in Sachen Frauen überhaupt keine Erfahrung und Thoma befürchtete, den Jungen auch noch aufklären zu müssen. Er bezweifelte, dass sein Vater es je getan hatte.

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Doch der junge Bursche merkte Garius aufdringliche Blicke und sagte sehr wütend; „Hey Alter, hasste irgendein Problem? Glotz gefällig woanders hin oder es gibt was auf die Zwölf!“
Garius schaute nach unten. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Sicherlich hätte er den Burschen in einem Stück zerreißen können, doch er war in der Menschwelt, die er nicht kannte und die nichts von seiner Existenz wissen durften. Thoma beobachtete erstmal die Sache und war bereit einzugreifen. Doch das Mädchen rief zu ihrem Schatz; „Komm Ole, lass doch den Penner, ich will nach Hause!“ Somit ließ er von Garius ab und folgte seiner Freundin. Garius schaute Thoma fragend an und er sagte; „Die Menschen mögen es nicht, wenn man sie anstarrt. Einige so wie der junge Bursche reagieren sehr empfindlich auf so etwas. Vielleicht dachte er auch, dass du seine Freundin toll findest. Eifersucht ist bei Menschen genauso wie bei uns. Du solltest versuchen unauffälliger zu schauen, das erspart dir Unnützen ärger. Aber du hast dich richtig verhalten. Manchmal ist es klüger Kleinbei zu geben, auch wenn es etwas feige wirkt.“
Garius verstand vieles nicht. „Warum mögen die Menschen nicht, dass man sie ansieht? Bei den Damen da drüben sieht es eher so aus als wollten die das.“

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Thoma musste wieder lachen und sagte nur; „Ach komm Kleiner, das erkläre ich dir ein anderes Mal. Wir müssen los!“
So gingen sie in Richtung Bahnhof und Garius musste an seinem Vater denken. Auf keinen Fall würde er zulassen, dass sein Vater diese Welt, die er so toll fand, zerstörte. Thoma sah einen kleinen Marktplatz mit Motorrädern. „Komm da gehen wir noch schnell hin! Ich brauche ne Motorkopfdichtung, vielleicht werde ich dort fündig.“
So ging Thoma zu dem Stand mit Ersatzteilen und Garius schlenderte übern Markt.

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Garius blieb an einem Stand mit Schmuck stehen und überlegte; „Ob ich Hella so was hier mitnehme? Frauen mögen Schmuck doch. Aber was nehme ich da?“ Ja wer die Wahl hat, quält sich oft das Passende zu finden. Zumal Garius nicht wusste, was Hella gefallen könnte.

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Doch die Verkäuferin merkte das Interesse von Garius und hoffte noch etwas von ihrem Zeugs loszuwerden. Na junger Mann suchen Sie etwas Bestimmtes? Für Ihre Freundin oder Frau vielleicht? Ein Beweis Ihre Liebe?“ meinte sie und Garius wahr mit dieser Frage total überfordert. „Ja so ähnlich.“ antwortete er nur kurz. Die Frau zeigte ihm ein kleines Herzkettchen und ohne viel Worte kaufte er diese.

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Danach schaute er sich noch Ringe an, die er am liebsten auch noch mitgenommen hätte. Er musste an Hella denken. Daran, ob sie sich freuen würde. Er hätte ihr am liebsten die ganze Welt gekauft, so stiegen seine Gefühle. Doch Thoma holte Garius aus seinen Gedanken und sagte; „Warum schaust du dir Schmuck an? Das vor dir sind übrigens Verlobungsringe. Man verlobt sich erst, bevor man heiratet. Doch dazu braucht man auch eine Frau. Oder hast du ne heimliche Verehrerin?“ Garius zuckte zusammen und drehte sich erschrocken um.

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„Na hast du dieses Dichtungsding da bekommen?“ fragte er gleich verzweifelt, um von sich abzulenken. „Ja, ja hab ich. Warum bist du so nervös?“ fiel Thoma auf. „Oh ich muss vorsichtiger sein.“ dachte Garius und meinte zu Thoma; „Ach nichts, es ist schon so spät oder soll ich sagen früh? Hoffentlich schaffen wir es noch nach Hause.“
„Na Junge, dann lass uns mal schnell losdüsen und ordentlich Gas geben.“ erwiderte Thoma grinsend. Etwas drei Stunden waren die beiden wieder Daheim. Garius legte sich auch gleich hin und musste gleich wieder an Hella denken. Er freute sich schon drauf, sie wieder zusehen.
Thoma hatte diesen Jungen schon richtig ins Herz geschlossen und begriff so langsam, das Larius selbst, die größte Gefahr für Garius sei.
Aber er war momentan noch machtlos und sah keine Change Larius Anhänger davon zu überzeugen, das Larius vorhaben falsch sei. Er hätte auch die Seiten wechseln können, doch dann würde er seine Familie verraten.


Fortsetzung folgt …
 
Kapitel 82
Was hab ich zu erwarten!

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Es war schon kurz vor Mittag als Fay wieder wach wurde. Durch die Dunkelheit des Zimmers hatte sie gar kein Zeitgefühl. Nur der drang ihrer reichlich gefüllten Blase zwang Fay aufzustehen und so schnell wie möglich das Bad aufzusuchen. Danach schaute sie zu Dario, der erst vor Kurzem eingeschlafen war. Im ganzen Haus herrschte ungewohnte Stille, keine Autos die fuhren, kein Geschrei spielender Kinder und überhaupt hörte man gar nichts.

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Fay zog sich an und wusste nicht so recht, was sie nun tun sollte. Da sie davon ausging, dass alle schliefen, verhielt sie sich ganz leise. Sie wusste zwar, dass die Rollos unten waren, aber hoffte wenigstens eine kleine Ritze zu finden. So versuchte sie am Fester im Korridor, doch irgendwie nach draußen schauen zu können. Doch kein Lichtstrahl dran hindurch. Fay wurde so richtig bewusst, wie gefährlich die Sonne für Vampire sein musste. Sie musste auch daran denken, dass ihr Baby vielleicht auch einmal so ein Schicksal haben wird und das machte sie traurig. Geräusche, die aus der Küche kamen, holten Fay aus ihren Gedanken und sie merkte, dass doch jemand wach war.

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„Guten Morgen Kindchen! Hast du gut geschlafen?“ begrüßte Rosi auch gleich Fay, als Fay die Küche betrat. Fay erwiderte das Gute Morgen und sah Rosi beim Tischeindecken zu und ihr Auftragen schien kein Ende zu finden. „Wer soll das bloß alles essen?“ fragte sie sich, denn ihr Appetit hielt sich morgens eher in Grenzen. „Ich hab uns Frühstück gemacht. Möchtest du Kaffee oder Tee?“ „Ich möchte lieber Tee.“ erwiderte Fay, da ihr Kaffee in letzter Zeit nicht so gut bekam. Nun wusste sie auch, warum und das es besser wäre, auf Kaffee die nächste Zeit zu verzichten. Sie setzten sich beide am Tisch. Obwohl Fay gar keinen Hunger verspürte, wollte sie nicht unhöflich sein und versuchte doch etwas runter zubekommen. Sie schaute den Tee etwas skeptisch an, das bemerkte auch Rosi. „Keine Angst, das ist nicht derselbe Tee wie in der Nacht. Der tut dir zwar auch gut, aber er schmeckt auch viel besser. „Der andere Tee tat mir aber auch gut.“ erwiderte Fay. Rosi musste lachen und meinte; „Ja, das der Tee dir gut getan hat weiß ich. Doch ich weiß auch, dass er grauenvoll schmeckt, da dieser bittere Kräuter enthält. Doch gerade die sorgen dafür, dass man schnell zur Ruhe kommt. Das ist das beste Gutenachtgetränk, was ich kenne und gerade in deinem Zustand sehr empfehlenswert.“

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„In meinen Zustand.“ ließ sich Fay noch einmal durch den Kopf gehen. Dabei fielen Fay gleich sehr viel Fragen ein, auf die sie keine Antwort wusste. Auch wenn Fay immer noch nicht so recht bewusst war, dass sie schwanger ist, musste sie sich damit auseinandersetzten. Sie hatte ja keine Vorstellung, was sie so erwarten könnte, wie die Schwangerschaft von einem Vampir verläuft. Was sollte sie Essen, wie muss sie sich verhalten und auf was muss sie achten.
Fay bombardierte Rosi regelrecht mit Fragen, die gar nicht so schnell eine passende Antwort parat hatte. Aber sie konnte Fay zum Teil beruhigen. „Naja ich kann dir nur erzählen, wie eine Schwangerschaft bei uns Vampirfrauen ist und diese ist nicht viel anders als die von Menschen. Du kannst weiterhin das essen auf was du Appetit hast und auch trinken, was du magst, naja was du in einer normalen Schwangerschaft auch getan hättest. Aber was dich noch erwarten wird, darauf kann ich dir keine Antwort geben, das wird dir auch keiner sagen können. Du bist der erste Mensch, der von einem Vampir schwanger ist, ohne dass er vorher verwandelt wurde. Das ist auch für uns neu und wie gesagt, wir hätten nie geglaubt, dass dies möglich wäre.“

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Fay hielt kurz inne und überlegte. Doch eines wollte sie noch unbedingt wissen. Etwas verlegen sah sie Rosi an, da sie sich nicht sicher war, wie sie ihre Frage formulieren sollte;
„Hmm…, naja ich weiß nicht, wie ich es sagen soll und meine Eltern sind ja Menschen und sie wollen sicher später das Baby sehen. Doch sie wissen nicht, was Dario ist und ich kann es ihnen nicht sagen. Ich weiß nicht, wie sie reagieren würden und ...“ Fay erzählte und erzähle bis Rosi sie unterbrach; „Du willst wissen, wie so ein kleiner Vampir aussieht?“ Fay schaute noch verlegender und flüsterte schüchtern; „Ja.“
Rosi lächelte Fay an und sagte beruhigend; „Du brauchst keine Angst haben, keiner wird merken, dass euer Baby was von einem Vampir hat, solange man nicht sein Blut untersucht.
Dass was es zum Vampir macht, schlummert tief im Körper eures Babys und erwacht erst nach frühestens 14 Jahren. Also noch genug Zeit um eure Zukunft zu planen. Vielleicht wird es auch niemals zum Vampir, wer kann das schon wissen.“

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Nun gesellte sich Don zu den Damen und begrüßte diese. „Du hast das Elixier genommen?“ stellte Fay fest und fügte noch hinzu. „Dario auch?“ „Nein Dario nicht.“ Meinte Don und Fay wirkte traurig. Sofort ergriff Rosi das Wort und erklärte Fay, warum es sinnlos wäre, wenn Dario das Elixier nehmen würde. Doch irgendwie verstand sie nicht ganz und meinte zu Don; „Aber dann ist es doch bei dir auch sinnlos?“ „Ja da hast du wohl recht, aber in meinem Alter kann ich schon ne doppelte Dosis vertragen. Außerdem möchte ich dir das schöne Tal hier zeigen und frische Luft wird dir sicherlich gut tun.“ „Aber die Sonne?“ fügte Fay noch ein. „Macht dir da mal keine Sorgen drüber, ich merke es schon rechtzeitig, wenn die Wirkung vom Elixier nachlässt.“

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Nach dem Frühstück, was eher von der Zeit her schon Mittag war, zog sich Don sowie auch Fay um und er zeigte ihr das Tal bei Tage. Fay genoss die herrliche Stille, den leichten Wind, diese frische Luft, die so rein war. Selbst die Vögel klangen an diesem Ort anders. Nachdem sie einige Hundert Meter gelaufen waren, kamen sie an einem gemütlichen Marktplatz. „Schau mal Don, da sind Leute!“ bemerkte Fay und war auch schon auf dem Weg zu diese. Fay interessierte es sehr, welche Art von Menschen an diesem Ort wohnen, die ja über Vampire bescheid wussten.

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„Wollen wir uns ein bisschen hinsetzten?“ fragte Fay und Don bejahte dieses. Er überredete Fay zu einem Eis, das sie sich bei der wärmenden Nachmittagssonne schmecken ließen. Dabei beobachtete Fay die Menschen, die keinerlei Interesse an andere zu haben schienen. Diese kauften nur schnell, was sie wollten, und verschwanden wieder ohne ein Wort und ohne eine Geste. Don erklärte Fay, das die Menschen die in so einer Vampirsiedlung leben, auf nichts außer sich selbst achten. Ihnen ist es egal wer, wann und wo irgendwas macht. „Ist manchmal ja auch besser nicht so viel zu wissen.“ haute Fay raus und Don schmunzelte. „Aber ich mag es, mich mit anderen Leuten zu unterhalten. Ist doch sonst so einsam, oder?“ „Naja die Menschen hier haben schon so ihre Orte und Räume, wo sie sich treffen. Doch sofern die Dämmerung eingesetzt hat, wirst du draußen keinen mehr sehen. Sie haben zwar vor uns keine Angst, sind aber trotzdem vorsichtig.“ „Das kann ich mir gut vorstellen.“ gab Fay grinsend zurück.
Ein Wachvampir, der das Elixier innehatte, kam auf die beiden zu. Da er ja Don als seinesgleichen erkannte, wunderte er sich, warum Don mit so einem hübschen Mädchen zusammensaß.

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Überall sah man an diesem Tage Wachvampire, die für die Sicherheit der Gäste sorgten. Am Abend wird noch mal richtig Trubel sein, wenn alle wieder ihre Heimreise antreten werden.
Dieser Wachvampir setzte sich mit seiner Erbsensuppe zu Don am Tisch und begrüßte beide.
Dabei sah er Don an und fragte sich, was dieser mit dem Mädchen vorhatte. Er kannte weder Don noch Fay, wusste bloß, dass Don ein Vampir war und Fay ein Mensch und das man solch einen Anblick gerade bei einem Vampirball nicht sah. Nun war er ja für die Sicherheit an diesem Ort verantwortlich und das nicht nur für die Vampire, sondern auch für die Menschen.
Aus der Unterhaltung, die Don mit Fay führte, konnte der Wachmann ihren Namen heraushören. Fay war ein ungewöhnlicher Name und der Wachmann war sich ganz sicher, dass dieser nicht auf der Liste der Bewohner dieses Tales stand.
So fragte er Fay; „Was machen Sie hier?“ Fay, die diese Frage merkwürdig fand, antworte lässig; „Na Eis essen!“
„Nein ich meinte hier im Tal?“ erwiderte der Wachmann. „Familienangelegenheiten, außerdem wüsste ich nicht, was Sie das angeht.“ Gab Fay zurück. Sie fand die Frage unmöglich, dabei ging der Vampir nur seiner Arbeit nach. „Sie ist mit mir hier und Luciens Ehrengast.“ Klärte Don ihn auf und der Wachvampir entschuldigte sich.

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Fay fand es auf diesen Platz sehr schön. Einige Meter weiter setzten sich Don und Fay auf einer Bank vor einem Springbrunnen. „Was wollte dieser Mann von mir? Er sah aus, als ob er von einer Spezialeinheit war.“ wunderte sich Fay und Don erwiderte grinsend; „Na von dir wollte er eigentlich gar nicht, er nahm eher an das ich dich hier hergeschleppt habe und das ist uns nun Mal untersagt.“
Fay sah Don ein Weilchen an, sodass er schon ganz verlegen wurde. Sie kannte nun schon so einige Vampire, die alle sehr nett waren und den Familienhalt dieser bewunderte sie sehr. „Ihr dürft in solch einer Siedlung nicht mit Menschen reden?“ „Doch schon, aber der Wachmann hatte da an was ganz anderes gedacht.“ „Er wollte mich vor dir beschützen?“ „Ja so könnte man es sagen.“ Fay tauchte immer mehr in die Welt der Vampire ein. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, das Lucien einmal anders war. Sie spürte seine Güte, aber auch seine Trauer, die er tief in sich trug. Die beiden verbindet mehr als nur das kleine Wesen was Fay in sich trug, denn beide haben was von Engeln und somit die Gabe bestimmte Dinge anders wahrzunehmen. Der Ort an dem Fay war, ließ ihr so einiges bewusst werden. Vielleicht lag es an die Ausstrahlung der ganzen Vampire, oder an dem kleinen Wesen, was sie in sich trug. Jedenfalls wusste sie, dass es keinen zurück mehr gab und die Vampire für immer ein Teil ihres Lebens sein würden.

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Fay gingen viele Sachen durch den Kopf, die einerseits logisch, aber anderseits auch so absurd waren. „Kennst du Vampire, die einmal Menschen waren? Ich meine außer Lucy, die ja noch kein richtiger Vampir war, sonder nur so ein bisschen.“ Don hatte bei dieser Frage ein komisches Gefühl, als wenn er ahnte, warum sie das wissen wollte. „Persönlich kenne ich keine, es gibt zwar ein paar, aber warum willst du das wissen?“ „Ich hätte mich gerne mit einem unterhalten. Was sie dazu bewegt hatte diesen Schritt zu gehen. Wie sie sich fühlen und ob sie es bereuen.“ Don sah an Fay wie ernst ihr das war, was er einerseits verstehen konnte, aber anderseits auch Sorge machte. „Ich muss mit ihr unbedingt Mal in ruhe reden, denn wenn sie so ein Interesse an verwandelte Menschen hat, gibt mir das schon zu denken. Aber vielleicht befürchtet sich ja durch die Schwangerschaft zum Vampir zu werden.“ dachte Don und gab Fay zur Antwort; „Naja ich kann mich ja mal umhorchen.“

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Fay und Don wollten gerade den Heimweg antreten, da klingelte Dons Handy. Er ging ran und fing gleich an zu lachen, da er am anderen Ende einen sehr nervösen Dario hörte. „Wo seit ihr? Geht es Fay gut und wann kommt ihr zurück?“ „Hey nun beruhige dich mal mein Sohn, es ist alles in Ordnung. Fay geht es gut und wir genießen die Nachmittagssonne.“ Meinte Don und Fay, warf ein; „Dario macht sich schon wieder Sorgen was?“ Don nickte und Fay schmunzelte. Sie fand es ja rührend, wie sich Dario um sie kümmerte, doch seine übertreibende Fürsorge nervte manchmal auch ganz schön.

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Auf halber Strecke wurde Fay leicht schwindlig und sie setzten sich auf einer Bank. „Alles in Ordnung?“ fragte Don gleich. „Ja geht schon wieder. Das habe ich in letzter Zeit häufig, aber jetzt weiß ich wenigstens warum.“ meinte Fay und ein Freudenlächeln zog beide übers Gesicht. Dabei viel Don etwas ein. „Du solltest jetzt nicht mehr das Mittel nehmen. Ich glaube zwar nicht, dass es in deinem Zustand schädlich ist, aber sicher ist sicher und du brauchst es ja eh nicht mehr.“ Fay lächelte und dachte; „Da hat meine Vergesslichkeit sogar mal was Gutes bewirkt.“ Sie sah Don an und meinte; „Das hab ich schon lange nicht mehr genommen, bevor ich überhaupt mit Dario …, na du weißt schon. Hab es einfach vergessen, naja war nicht schlimm, oder?“ „Nein eher gut.“ erwiderte Don lächelt.

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Die Dämmerung hatte schon eingesetzt als Don mit Fay wieder zu Hause ankam, wo ein nervöser Dario schon auf seine Liebste wartete. Er hatte noch gar keine Gelegenheit sich bei Fay zu bedanken und seine große Freude auf das Baby zu zeigen. Als er erfuhr, dass er Vater wird, schliff Fay auch schon ein. Rosi kannte ihr Enkel mit der Weile auch schon sehr gut und führte mit ihm als Don mit Fay unterwegs waren, ein langes Gespräch. Sie erklärte Dario, dass es zwar schön ist, wenn er Fay umsorgte, aber er sie nicht behandelte sollte als hätte sie ne schwere Krankheit. Damit er es hinnehmen müsse, wenn sie mal schlechte Laune hat oder an Meckern ist. Dario verstand seine Oma auch, denn ein bisschen wusste er schon durch Lucy, wie schwangere Frauen sein können. Doch da Rosi aber nicht wissen konnte, wie bei Fay es sein wird, sollte Dario sehr auf seinen Spürsinn achten, als auf das was Fay sagen würde. Es könnte ja gut möglich sein, das Komplikationen auftreten oder Fay sich gar verändert. Keiner konnte ja wissen, welche Auswirkung die Schwangerschaft mit einem Vampir in einem menschlichen Körper haben würde.

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Don merkte so langsam das die Anwesenheit so vieler Vampire an einem Ort, die Wirkung seines Elixiers sehr beschränkte und er verwandelte sich wieder. Es dauerte auch nicht lange bis Lucien vor der Tür stand. Sie setzten sich alle zusammen und beredeten, wie es nun weiter gehen soll. Dass Dario und Fay wieder zu sich nach Hause fahren wollten, hielten alle für das beste und Fay wollte es auch so. Lucien wies noch mal darauf hin, dass die anderen Vampire nichts von Fays Schwangerschaft wissen sollten. Sie planten noch so einiges unter anderem auch, zu welchem Arzt Fay nun gehen sollte. Don erwähnte Eylin, die ja über Vampire bescheid wusste und für Fay die menschlichen Gesundheitsfragen klären könnte. Lucien bat Don noch im Anschluss Fay gut zu beobachten, auch wenn er sicher war, dass sie eh von höheren Mächten beschützt wurde. Da es Aron und Shean untersagt war ihre Tochter zu sehen, noch zu sagen, wer sie sind, akzeptierte Lucien es auch und wollte sich nicht anmaßen, ihr Geheimnis zu lüften.

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Das Gespräch dauerte nicht lange. Lucien hatte wenig Zeit. Es war die Nacht der Abreise, wo Lucien sich noch persönlich von allen Mitgliedern des Vampirrates verabschiedeten musste. Doch vorher wünschte er Dario und Fay viel Glück und alles Gute. Er nahm beide zum Abschied in den Arm und freute sich zum Teil mit ihnen. Obwohl er wusste, dass er das Handeln seines Herrn nicht infrage stellen sollte, machte er sich schon Gedanken, was das alles für einen Sinn ergeben würde. Aber noch mehr beschäftigte ihn die Ungewissheit, ob sein Sohn noch leben könnte. So wollte er als Nächstes zu der Insel reisen, wo er seinem Sohn einfach dem Schicksal überließ.

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Lucien war knapp fort da kündigte sich der nächste Besuch an und es wurde richtig voll im Hause Vohgt. Tom hatte ja Markus auf dem Ball wieder gesehen und ihn überredete, mit zu seinen Großeltern zu kommen. Markus freute sich auch die anderen wieder zusehen und wollte sich noch mal bei Don bedanken. Auch Michael nutzte die Gelegenheit, um mit Don etwas zu plaudern. Obwohl Helmut sein Terminkalender mehr als voll war, nutzte auch er die Gelegenheit, seine Eltern einen Besuch abzustatten. Nun wurde viel geplaudert über der Vergangenheit der Zukunft und was sonst noch so wichtig war. Über Fays Zustand wurde geschwiegen und es fiel auch keinen weiter auf.

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Dario bedankte sich noch mal bei Markus und Miri erzählte Fay vom Ball. „Erst wollte ich da gar nicht hin, doch es hat viel Spaß gemacht. Man haben wir getanzt. Einglück das wir keinen Muskelkater bekommen. Ich wollte dir meine Mutter und meine Geschwister vorstellen, doch du warst auf einmal verschwunden. Aber meine Schwester Pipi kommt vielleicht mit uns mit nach Bergen. Meine Mutter hat schon so gut wie ja gesagt. Na die wird staunen, aber sie weiß wenigstens was sie mal machen will. Ich quatsche hier die ganze Zeit von mir. Geht es dir heute schon besser?“ „Ja tut es.“ Antwortete Fay nur kurz. Es war schon weit aus nach Mitternacht und Fay war sehr müde.

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Fay bedankte sich auch noch mal bei Markus für seine Hilfe. Sie hatte ihm ja seitdem Fiber, nicht mehr gesehen. Doch die Erinnerung an damals machte sie etwas traurig. Sie fragte sich, was wohl noch alles auf sie zukommen mag. Wann wird ihre Aufgabe erfühlt sein? Markus erzählt ihr, was damals sein Problem war und er sehr dankbar ist, das man ihn half sein Leben wieder so einigermaßen im Griff zubekommen. Doch Fay hörte gar nicht mehr richtig zu. Sie war zu müde und bemerkte nicht mal, dass Markus keine Narben mehr hatte. Sie entschuldigte sich bei Markus für ihre Abwesenheit, verabschiedete sich von allen und ging schlafen.



Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Kapitel 83
Garius und Hellas erstes Date!

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Garius konnte es gar nicht abwarten seine Hella zu besuchen und ist schon vor der Dunkelheit in den Lichtgeschützen Räumen nervös hin und her gelaufen. Sobald die Dunkelheit eingesetzt hatte, meldete er sich kurz bei Thoma ab um seine, wie er es sagte, Runden zu drehen. In der Frühsommerzeit waren die Nächte sehr kurz. Eine Zeit, die Vampir nicht so mochten. Hella hoffte auch sehr das Garius wiederkommen würde, und da ihr Vater noch nie etwas bemerkt hatte, wollte sie mit Garius mal was anderes Machen als nur am Teich zu sitzen und zu plaudern.
So backte sie am Tage eine Schokotorte und deckte zu später Stunde auf der Terrasse vor ihrem Zimmer den Tisch ein, in der Hoffnung, dass sie dieses nicht umsonst tat. Sie vergewisserte sich noch, ob ihr Vater fest schlief. Das tat er auch und schien ganze Wälder mit seiner Schnarcherei abzuholzen.
Kurz vor Mitternacht hielt sie nach Garius Ausschau und sah ihn dann kurze Zeit später am Teich. Da Garius sie nicht sah, schaute er nach oben zur Hütte, wo er Hella auf der Terrasse ihm zuwinken sah. „Komm hoch! Da unten liegt eine Leiter!“ flüsterte Hella. Obwohl Garius diese Leiter nicht gebraucht hätte, um auf die Terrasse zu kommen, wollte er Hella noch nicht zeigen, was er konnte. So kletterte er brav die Leiter hoch und die beiden Begrüßten sich.

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Garius war sehr nervös. Man könnte ihm, mit einem 14 jährigen Buben vergleichen, der sein erstes Date hatte. „Ich habe eine Torte gebacken und hoffe du magst etwas Süßes.“ meinte Hella, die genauso nervös war. Garius wusste aus dem Fernseher, was eine Torte war. Dank der vielen Werbung die lief, hatte er schon so einiges über die menschliche Ernährung gelernt. Doch selbst kam er noch nicht in dem Genus einer Torte. Er kannte zwar die süße von Früchten und denn Geschmack von Eis, das er sich auf der Zunge zergehen ließ, aber das war es auch schon. Doch bevor er anfing zu essen, fragte er; „Hast du keine Angst, dein Vater könnte kommen?“ „Nein nicht in der nächsten Stunde. Er schläft wie ein Stein und nicht mal ein durchfahrender Panzer würde ihn jetzt wach bekommen.“ meinte Hella grinsend und fing an zu essen.

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Das machte Garius dann auch. Er schlang förmlich sein Stück Torte herunter und aus dem einem wurden zwei und er schaffte sogar noch ein drittes Stück. Hella war schon das eine zu später Stunde mehr als genug. „Die scheint dir ja wirklich zu schmecken.“ bemerkte Helle und Garius antwortete mit vollgestopften Wangen; „Ja das tut es! Ich habe so was noch nie gegessen.“ Helga stutzte und konnte es gar nicht glauben. „Du hast noch nie Torte gegessen?“ fragte sie noch mal nach und Garius erzählte ihr, dass er bis vor Kurzem noch mit seinem Vater auf einer Insel lebte.
Er erzählte ihr auch, dass er sich mit seinem Vater nicht gut verstand, ließ aber die Gründe dafür aus. Da Hella glaubte das Garius an eine seltene Krankheit leidet, beließ Garius es dabei, auch wenn er innerlich wusste, dass sie eines Tages die Wahrheit erfahren musste. Doch zuvor wollte er erst seine Aufgabe erledigen, um sich dann von seinem Vater loszusagen. Hella konnte sich nur schwer vorstellen so einsam auf einer Insel zu leben und doch musste sie ja selbst auf so vieles verzichten. Das Garius mit ihr auf der Terrasse saß und die ja auf dem heiligen Berg lag, nahm ihr den letzten Zweifel das Garius böse Absichten haben könnte und sie war froh darüber, das sie mit ihren Gefühlen richtig lag.

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Hella hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit verging. Plötzlich hörte sie jemandem durchs Haus laufen. „******* mein Vater …“ flüsterte Hella erschrocken und Garius sprang mit einem Satz auf dem Dach. Hella bemerkte dies erst gar nicht, sonder war damit beschäftigt, das Geschirr die Böschung herunter zu werfen. Sie sah Garius nicht mehr und legte sich auf der kleinen Bank, die auf der Terrasse stand.

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Sie tat so, als ob sie schliefe, und hörte ihren Vater fragen; „Hella was machst du hier draußen?“ „Oh Paps, ich muss wohl eingeschlafen sein. Hatte mir noch ein wenig die Sterne angeschaut.“ log sie etwas verlegen. „Geh ins Bett! Es ist kalt hier draußen!“ meinte ihr Vater und Hella erwiderte; „Ja Papa mach ich gleich, muss nur etwas zu mir kommen.

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Hella war ganz froh, dass ihr Vater ihr keinen Gutenachtkuss gab und so nicht bemerkte, dass sie total außer Puste war. Er ging wieder ins Bett und Hella atmete tief durch. „Noch mal gut gegangen.“ dachte sie, unterdessen Garius oben auf dem Dach hockte und sich nicht rührte. Sie vergewisserte sich, ob ihr Vater wieder ins Bett gegangen war, und schaute anschließend nach Garius, wo er abgeblieben war.

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„Garius!“ rief sie ganz leise. „Ja hier!“ flüsterte er. Hella folgte der Richtung seiner Stimme. „Wie bis du so schnell darauf gekommen?“ wunderte sie sich. „Inselerfahrungen.“ meinte Garius und sprang wieder vom Dach herunter. Dabei fiel ihm das kleine Schmuckkästchen mit der Kette, die er für Hella gekauft hatte aus seiner Hosentasche. Als er diese aufhob, fragte Hella; „Was ist das?“

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„Hmm…, naja ich dachte, aber ich weiß nicht … naja, ob sie dir gefallen würde? Ich weiß nicht, was du so magst. Naja ich habe dir was mitgebracht.“ stotterte Garius verlegen und überreichte Hella die kleine Schachtel.
„Für mich?“ meinte sie voller Begeisterung und ihre Wangen nahmen eine leicht rötliche Farbe an. „Ja für dich!“ erwiderte Garius, der sehr nervös auf Hellas Reaktion wartete.
Sie öffnete das Kästchen und sah das schöne Herzkettchen. „Sie ist wirklich sehr hübsch.“
„Ja …, gefällt sie dir?“ „Ja das tut sie sehr.“

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Garius freute sich. Eine wohltuende Wärme durchströmte seinen sonst so kalten Körper. „Legst du mir bitte die Kette um?“ bat Hella und stellte sich dazu passend hin. Garius zögerte ein Moment, hatte er doch vor der Berührung schon etwas Angst, was falsch zu machen. Doch dann faste er allen Mut zusammen, nahm Hella vorsichtig ihre Haare zu Seite und legte ihr die Kette um. Mit zittrigen Händen versuchte er krampfhaft den Verschluss zuzumachen, was ihm dann auch gelang.

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Hella genoss die Berührungen von Garius, sodass ihr ebenfalls sehr warm wurde und sie das Kribbeln in ihrer Bauchgegend kaum beschreiben konnte. Garius Blut fing an zu kochen. Der Geruch von Hella betäubte fast seine Sinne.

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„Und wie sieht sie an mir aus?“ fragte Hella, nachdem sie sich umgedreht hatte. „Einfach nur schön.“ erwiderte Garius.


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Im nächsten Moment umarmten sie sich und bei beiden stiegen die Gefühle zueinander.
Sie sahen sich in die Augen und man könnte meinen, dass der eine sah, was der andere möchte. Garius wirkte aber eher zurückhalten und traute sich nicht Hella näher zu kommen.

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Doch sie zog ihn an sich ran und es folgte der erste Kuss. Das Sprichwort „Du hast Schmetterlinge im Bauch!“ traf wohl bei beiden zu.

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Aus dem ersten Kuss folgte gleich küsse der Leidenschaft und beide schwebten auf Wolke 7.
Noch nie vorher hatte sie beide solche Gefühle, die einerseits nicht zu überbieten waren, aber anderseits auch gefährlich sein konnten. Garius merkte, wie seine Sinne schwanten und er fast in einem Rausch geriet. Er wollte mehr, auch wenn er nicht wusste, wie das mehr aussah. Doch ein innerer Drang, seine Instinkte, dass was sein Wesen ausmachte und Hellas, wenn auch schwache Ausstrahlung von dem, was sie ist, ließ Garius fast zum Tier werden, um seiner Bestimmung gerecht zu werden.

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Doch er kämpfte dagegen an, dagegen Hella besitzen zu wollen. Auch wenn es ihm schwerfiel, gegen seiner Natur anzugehen, schaffte er es irgendwie. Zum ersten Mal in seiner Existenz wünschte er sich, ein ganz normaler Mensch zu sein. Das war er aber nicht, sondern von seinem Vater gezeugt, um dessen Macht ins Grenzenlose zu bringen und von einer Mutter so geliebt, wie man ein Kind nur lieben konnte. Und gerade diese Liebe, obwohl Garius diese nicht lange spüren konnte, wird seinem Vater zum Verhängnis werden. So hat seine Mutter ihm das größte Vermächtnis hinterlassen und war Lieben zu können. Garius löste sich von Hella; „Es tut mir leid, aber ich muss los.“ Hella schaute ihn glücklich und zugleich traurig an, sie verstand aber und nickte Garius zu.

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Als er gerade los wollte, meinte sie; „Warte kurz, ich hol nur was zum Schreiben!“ Sie ging in ihr Zimmer holte einen Kuli und schrieb Garius ihre Telefonnummer auf seiner Hand. „Ruf mich an!“ sagte sie, gab ihm ein Kuss auf die Wange und ging in ihr Zimmer.
Garius stieg die Leiter herunter, legte sie wieder hin und nach dem er außer Sichtweiter war, flog er nach Hause.

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Hella war das erste Mal in ihrem Leben so richtig verliebt. Nun machte sie sich auch so ihre Gedanken um die Zukunft. Garius ist anders als das, was sie bisher kannte. Sein Geruch, sein Aussehen und seine sich sonderbar anfühlende Haut zog sie regelrecht in einem Bann, sodass sie ohne Garius sich ihr leben nicht mehr vorstellen wollte. Sie suchte nach Erklärungen, warum sie sich überhaupt getroffen haben, warum Garius zu ihr fand und... Doch wie auch bei so vielen anderen Dingen, ließ sich auch dieses nicht erklären. „Fünf Monate noch, dann kann ich hingehen, wo ich will. Solange werden uns nur die kurzen Abende bleiben.“ dachte Hella und hoffte, dass es Garius ausreichen würde und er verstand, dass sie die Anordnung ihres Vaters zu folgen hatte.
Doch so langsam glaubte sie, dass das ganze Gerede von Dämonen nur irgendwelche Hirngespinste waren. Es mag ja durchaus sein, das eines ihrer Vorfahren was Schlimmes zugestoßen war und keiner eine Erklärung darauf fand, so dachte es sich Hella immer, wenn es was Unerklärbares gab. Sie schob die ganzen Fragen, auf die sie sowieso keine Antworten fand beiseite und versank in schöne Träume.

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Als Garius wieder zu Hause war, wartete ein ganz ungeduldiger Thoma auf ihm. „Kannst du mir mal sagen wo du jetzt herkommst? Du warst fast die ganze Nacht fort. Was ist, wenn dein Vater dich hätte sprechen wollen?“ meinte Thoma etwas sauer, denn er hatte die Verantwortung für Garius. „Man ganz ruhig, ich bin doch bloß durch die Gegend gezogen, und da mein Vater nicht da ist, hab ich auch nicht auf die Zeit geachtet.“ Verteidigte sich Garius. „Aber dein Vater hätte anrufen können und dich sprechen wollen. Was hätte ich ihn sagen sollen?“ „Ja du hast ja recht?“ entschuldigte sich Garius und als er Anrufen hörte, fiel ihm was ein. „Naja ich brauche so ein Handyding, dann kannst du mich immer erreichen.“ meinte er und Thoma schmunzelte. Er konnte ihm einfach nicht böse sein und sah in Garius eher einen kleinen Buben, als einen erwachsenden Mann. So fühlte sich Thoma eher wie Garius großen Bruder und nicht als sein Lehrer.

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„Naja ein Handy ist gar keine schlechte Idee, so kann ich dich wenigstens immer erreichen. Aber du solltest deine Ausflüge etwas reduzieren.“ meinte Thoma und Garius schaute ganz traurig. „Aber wieso denn? Meine Vater ist nicht da und es ist stink langweilig hier. Ach komm schon, lass mir doch den Spaß und mit dem Handy kannst du mich dann doch erreichen, oder?“ „Ach Garius, ich weiß es ist hier langweilig. Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass im Wald soviel mehr los sein soll. Oder ist es was anderes, das dich jeden Abend dazu bringt, deine Runden zu drehen und diese immer länger werden?“ Thoma hatte schon bemerkt, das Garius sich etwas verändert hatte. Doch er wollte auch nicht so nachhacken, um sein Vertrauen nicht zu verlieren. Thoma war fest davon überzeugt, das Garius ihm irgendwann erzählen würde, was ihn so glücklich machte.

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„Mir gefällt es einfach in den Wäldern hier.“ Meinte Garius etwas trotzig. „Naja ist egal, doch wir beide sind hier nicht alleine. Die anderen werden deinen Vater berichten, wie lange du nächtens fort bist. Dein Vater ist nicht dumm und er wird dir die Waldgeschichte nicht glauben. Du solltest vorsichtiger sein, nicht dass du noch jemanden in Gefahr bringst, denn du eigentlich beschützen willst.“ erklärte Thoma. Garius begriff, dass Thoma recht hatte. Thoma drehte sich um und wollte gerade ins Haus gehen. Da sagte er noch; „Übrigens, ich kann sie an dir riechen und dein Vater wird es auch können.“
Thoma ging ohne ein weiteres Wort ins Haus. Er hatte schon länger die Vermutung das Garius jemanden kennengelernt hatte. Doch nun, wo Garius Hella so fest in den Armen gehalten hatte, konnte Thoma sie an Garius riechen. Thoma spürte Garius tanzende Hormone und wollte ihn auch seine Erfahrungen machen lassen. Er hatte Garius alles zum Thema Sicherheit der Vampir beigebracht und hoffte, das Garius dieses Wissen auch anwendete. Doch in Sorge war er schon. Garius nahm nicht das Elixier und er konnte sich nicht vorstellen, warum er trotzdem so nahe bei einem Menschen war, ohne dass dieser die Flucht ergriff. Aber er wusste auch, dass es durchaus Menschen gab, die das Gute in einem Vampir spüren konnten und Hella war wohl eine davon.

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Garius wurde nun so richtig bewusst, in welcher Gefahr er Hella hätte bringen können. Dass man sie an seiner Kleidung riechen könnte, daran hatte er nicht gedacht. Zum Glück war sein Vater nicht da und auch keiner der anderen Vampire ist ihn in dieser Nacht über den Weg gelaufen. Thoma vertraute er, er hatte ja nun auch keine andere Wahl mehr. Er ging in sein Zimmer und wollte sich gerade umziehen, als Thoma reinkam.
Es überreichte ihn ein Handy und erklärte wie dieses Funktionierte. Garius begriff sehr schnell, die Nummer von Hella hatte er sich schon aufgeschrieben und gut versteckt.
„Wenn du mit mir reden möchtest, egal über was, ich bin immer für dich da.“ sagte Thoma noch und verließ das Zimmer.

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Nachdem Garius die Grundfunktion des Handys innehatte, legte er sich auf dem Bett und dachte an Hella, wie schön der Abend bzw. die Nacht war. Doch er konnte sich nicht erklären, warum er plötzlich denn Drang verspürte, sie verwandeln zu wollen. Er bemerkte, das er keinen Blutdurst hatte, sonder etwas in ihm drin war, das Hella zu seinesgleichen machen wollte. Nun begriff er auch so langsam, dass er auch selbst für Hella eine Gefahr sein könnte. Er war so unerfahren in vielen Dingen und hatte gerade in dieser Sache keinen mit dem er reden konnte. Sicherlich fiel ihn Thoma ein, aber er wusste nicht, ob er Hella damit noch mehr gefährden würde.
Er wusste zwar das es untersagt war sich so den Menschen zu zeigen, aber nur bei dem Gesetzestreuen Vampire. Sein Vater würde sich nehmen, was er wollte und auch die meisten seiner Anhänger waren so. Doch Thoma war anders und das merkte Garius auch. Er wäre vielleicht der Einzige, der ihm das Richtige erzählen würde.


Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Kapitel 84
Teil 1
Gute Vorschläge!

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Es sind drei Wochen vergangen seit dem Vampirball und alle sind wieder gut nach Hause gekommen. Don erzählte Eylin von Fays Schwangerschaft, die sich auch drüber freute, dass der fehlende Nachwuchs bei den Vampiren nun ein Ende zu haben schien. Das Thema Kinder hatte Eylin total beiseitegeschoben, als ihr Don erklärte, dass es zwischen einem Vampir und einem Menschen keinen Nachwuchs geben könnte. Doch nun war Fay schwanger und ein leichter Hoffnungsschimmer machte sich in ihr breit. Eylin hätte gerne ein Kind und bei Don war sie sich so sicher, dass er sie niemals enttäuschen würde. Doch viel Zeit hatte sie nicht mehr um einen Kinderwunsch wahr werden zu lassen. Sie ist ein Mensch, dessen biologische Uhr nun mal unentwegt läuft. Eylin beschäftigte auch noch etwas anderes, doch sie wusste nicht recht, wie sie Don ihr vorhaben erklären sollte.

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Seit ein paar Tagen schon versuchte sie die richtigen Worte zu finden und auch Don merkte, das Eylin, was auf dem Herzen hatte. „Was ist los mit dir? Dich bedrückt doch irgendwas.“fragte Don.
„Naja da hast du schon recht. Weißt du…, eigentlich mag ich es nicht, wenn man etwas Angefangenes nicht zu Ende führt, aber manchmal ergibt sich eine Gelegenheit, die man nur sehr selten bekommt und es schon fast gar nicht verzeihbar ist, wenn man diese nicht ergreift.“
„Von was redest du, Eylin?“ „Als du bei dem Vampirball warst, kam mich Frau Doktor Lehmann besuchen. Ich weiß jetzt gar nicht, ob du sie kennst? Naja jedenfalls ist sie ja schon weit über sechzig und möchte in Rente gehen. Doch leider findet sie keinen Nachfolger für ihre Praxis und möchte den alten Leuten hier nicht zumuten, bis zur nächsten Stadt zu fahren. Nun kam sie auf mich zu, ob ich nicht Interesse hätte, ihre Praxis zu übernehmen und ich muss ganz ehrlich zugeben, dass es mich schon sehr reizen tut. Versteh mich jetzt bitte nicht falsch. Die Arbeit im Labor macht mir schon Spaß, doch mir fehlt der Umgang mit Menschen und ich würde gerne die Praxis übernehmen.“

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„Naja dann mach es doch!“ meinte Don und verstand gar nicht, warum sich Eylin so schwer tat. „Aber das Studium?“ erwiderte sie. „Eylin, man sollte das machen was einem Spaß macht und wenn du gerne eine Praxis hättest, dann solltest du das Angebot von Frau Lehmann annehmen, bevor sich noch jemand meldet.“ „Und du bist nicht sauer?“ „Warum sollte ich? Gut es ist schön mit dir zu arbeiten, aber ich will, dass du glücklich bist und ne Ärztin in der Familie zu haben, ist sehr vorteilhaft.“ grinste Don und redete Eylin zu, das Angebot anzunehmen.

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Eylin hatte auch schon ne richtige Vorstellung wie ihr Arbeitsleben in der Zukunft aussah. Da sie wusste, das Fay der erste Mensch sei, der von einem Vampir schwanger war, brauchte Fay besondere Führsorge und so kam Eylin die Idee.
„Ich weiß ja nicht, wie sich Fay entschieden hat, was ihr Studium betrifft. Sicherlich wird sie es für eine Weile unterbrechen. Naja jedenfalls habe ich mir gedacht, vielleicht hat sie Interesse daran, mir in der Praxis zu helfen. So kann ich auf sie achten und sie lernt noch etwas über Medizin. Außerdem ich meine …, naja du hast ein Haus ich hab ein Haus und wir beide verlaufen uns fast in ihnen. Was hältst du davon, wenn wir zusammenziehen und Dario mit Fay könnten ja, wenn sie es wollen in mein Haus ziehen. Ist jetzt nur so ein Vorschlag von mir?“ meinte Eylin und Don fand den Vorschlag sehr gut. Es lag auch in seinem Interesse, mit Eylin zusammenzuziehen. Er würde es auch sehr begrüßen, wenn Dario und Fay Eylin ihren Vorschlag annehmen würden. So bräuchte er sich nicht all zu viele Sorgen machen und könnte täglich sehen, wie es Fay ging.

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„Ich finde deine Idee fabelhaft und wünsche mir schon lange, dass wir zusammenwohnen. Doch ich war zu feige dich zu fragen.“ erklärte Don und Eylin sagte; „Ach du Dummerchen.“
„Ich fahre Morgen zu den Beiden und rede mit ihnen. Dario kann ja sein Studium bei mir weitermachen. Doch ich denke, dass es jetzt für ihn nicht mehr so wichtig ist.“ meinte Don.
Nachdem Frühstück zögerte Eylin auch nicht mehr und fuhr zu der Praxis von Frau Doktor Lehmann um ihr Angebot anzunehmen.

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Nach langem Überreden schaffte es Miri ihre Mutter davon zu überzeugen, das für Pipi auch die Zeit gekommen war, einige neue Erfahrungen zu machen. Tom musste hoch und heilig versprechen, dass er auf Pipi genauso gut achtet, wie er es bei Miri tat. So reisten die Drei eine Woche später als die anderen zurück nach Bergen. Pipi war genauso aufgeregt, wie ihre Schwester es eins war und Miri zeigte ihr die darauf folgenden Tage, alles Sehenswerte in Bergen, bevor sie ihre Schwester Fay vorstellte. Pipi hatte ja schon durch Miri viel von Fay erfahren und auch die Beiden verstanden sich auf Anhieb.

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Nachdem sie sich alle begrüßt hatten, machte Fay Abendessen und ein unwiderstehlicher Duft zog sich durch ganzes Haus. Von diesem angelockt, wollte Tom wissen, was Fay da so Schönes kochte. „Das riecht aber lecker. Was kochst du da?“ „Ist nur Pasta.“ meinte Fay. „Aber das riecht so gut.“ bemerkte Tom und Fay erwiderte darauf; „Das sind die Kräuter von Rosi. Sie hat mir sehr viel davon mitgegeben und sie sind wirklich gut.“ „Las mal kosten!“ meinte Tom und berührte Fay an der Schulter. „Nichts da! Essen ist gleich fertig. Die anderen müssen auch warten.“ erwiderte Fay und rührte in der Soße, die auf dem Herd so vor sich hinköchelte. „Ach meno, bitte!“ bettelte Tom und umarmte Fay von hinten aus über ihrer Schulter. „Na gut du Nervensäge, aber nur ein bisschen.“ gab Fay nach.

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Fay drehte sich um und reichte Tom den heißen Kochlöffel hin. „Hier …, pass aber auf es ist heiß!“ Doch Tom hatte an Fay etwas bemerkt, das ihm nachdenklich machte und er dieses Gefühl genauso wenig deuten konnte, wie es Dario erst erging.

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„Was ist nun, willst nun kosten oder nicht?“ meinte Fay und Tom sah sie grinsend an. Er nahm den Löffel und probierte die Pastasoße, die ihm voll mundete.

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Als Fay beim Tischeindecken war, grübelte Tom immer noch, was er da an Fay gespürt hatte.
Er wusste ja noch nicht das sie schwanger war und verstand darum auch nicht, warum er an ihr was von einem Vampir spürte.

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Nachdem Essen saßen sie gemütlich beieinander und Pipi erzählte, was sie hier in Bergen machen wollte. Tom und Miri fanden, das es mal wieder Zeit wurde, mit den anderen Studenten einen schönen Abend zu verbringen und sie wollten Fay und Dario dazu einladen. Dass Dario von Disco besuchen nicht viel hielt, wusste Tom. Doch auch Fay wollte nicht mit, denn in ihrem Zustand hielt sie nichts von lauter Musik und verqualmten Tanzsälen.

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Tom ließ das, was er da an Fay gespürt hatte gar keine Ruhe und somit wartete er eine passende Gelegenheit ab, um mit Dario zu reden. Als die Damen sich in der Küche über Mode unterhielten, ging Tom und Dario zur Stube und setzten sich auf dem Sofa. „Sage mal …, ist dir schon aufgefallen das Fay sich verändert hat. Ich meine …, ich habe da vorhin als ich sie berührte etwas gespürt, was ich nicht erklären kann.“
„Was meinst du?“ fragte Dario.

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„Naja wie soll ich es dir erklären. Hast du an Fay herumgeknappert? So ein kleines Bisschen?“
Dario sah Tom fassungslos an. „Sag mal spinnst du?“ erwiderte er energisch.
„Aber sie hat was von einem Vampir, also muss es dafür eine Erklärung geben.“ verteidigte Tom seine Frage.

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„Und du glaubst wirklich ich hätte sie gebissen?“ fragte Dario noch ganz empört.
„Nein eigentlich nicht, aber sie hat Vampirblut oder irgendwas anderes in sich, und da sie ja keiner ist oder war und ich dein Blut spüren kann, zähle ich nur eines und eins zusammen.“
Beide schwiegen einen Moment und dann meinte Dario; „Sie ist schwanger und wir wissen auch nicht, wie das passieren konnte.“
„Schwanger? Das ist nicht dein Ernst, oder?“ haute Tom raus. „Doch es ist aber so.“
Tom überlegte einen Moment, weil auch er sich dies nicht erklären konnte. „Es soll aber niemand wissen.“ fügte Dario hinzu. Tom überlegte wieder und meinte dann; „Kannst du mir mal erklären, wie ihr dieses geheim halten wollt. Ich habe zwar keine große Ahnung von Schwangerschaften, doch ich weiß, dass man das es bald nicht mehr zu übersehen ist.“ „So meinte ich es gar nicht. Es sollte nur nicht rumposaunt werden. Sonst suchen sich viele Männer unserer Art menschliche Frauen, da sie glauben so an Nachwuchs zukommen.“

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Tom sprang er auf und kitzelte seinen Bruder. Fay und Miri kamen auch zur Stube und setzten sich auf dem Sofa. Lächelnd beobachteten sie die rumalbernden Brüder.
„Ich fass es nicht, mein kleiner Bruder wird Papa. Haste das gehört Miri?“ kicherte Tom in einer Tour und steckte mit seinem Lachen alle an.

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Als er sich etwas beruhigt hatte, umarmte er seinen kleinen Bruder und gratulierte beide zu ihrem Glück. Auch Miri freute sich für die Beiden und bot sich gleich als Kindermädchen an, da sie ja schon Erfahrung drinnen hatte.
Nun wurde viel diskutiert und Tom nahm sich vor, mit Miri zu reden. Keine wusste ja, warum Fay schwanger werden konnte und ob es auch bei anderen möglich wäre. Doch Tom war sich sicher, dass er noch kein Kind haben wollte.



Fortsetzung folgt …:hallo:
 

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