Fotostory Blutschande

live ;)

mit F wäre Leben.

Heikle Themen erfordern eine ernsthafte Auseinandersetzung, die mitunter zu kraftzehrend sein kann.

Ich hatte mal angefangen an einer Geschichte zu schreiben und irgendwie wurde ein Nebenchar dann von selbst zur Hauptfigur und sehr intensiv, also die Art, wie die Figur denkt, handelt, etc. war mir dann aber erstmal zu gruselig geworden, nicht dahingehend, dass ich nicht zwischen Figur und mir selbst trennen könnte, sondern dahingehend, daß die Figur in gewisser Weise zu dominant & abgründig war, brauchte dann erstmal eine Pause zum Nachdenken, ob ich weiter schreiben will.
Andererseits ist die Eigendynamik auch immer interessant, die beim Schreiben entsteht.

Ich denke, die Kunst besteht darin, die Figuren innerhalb einer Geschichte stimmig und authentisch zu schreiben, unabhängig von der eigenen Meinung, Sichtweise und Wesenszügen.

PS: klar freu ich mich auf die neuen Kapitel, hör sicher nicht auf zu lesen, weils länger dauert;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine lieben Leser,
ich möchte mich doch noch einmal melden und euch sagen: "Ich lebe noch und Blutschande lebt mit mir weiter!"
Es wird weiter gehen!
Ich hatte einige Probleme, aber jetzt geht es weiter!
Ihr fragt euch wann? Ich sag es euch!
JETZT


Was bisher geschah...
Maria ist fest entschlossen, den Mörder zu stellen.
Wir erfahren durch einen Briefwechsel zwischen Pfarrer Berg und einem Bischof, dass die zwei große Summen an Kirchengeldern veruntreut haben.
Berg hat seine Stellung als Priester ausgenutzt, um von Magda Vogelsang Geld und sexuelle Dienste zu bekommen.
Auf dem Hof der Vogelsangs wurde ein hoher Geldbetrag gefunden, doch aus den Büchern von
Alfons Vogelsang wird klar, dass 1.500 Mark fehlen und regelmäßig 1.000 Mark von dieser Summe abgezogen wurden.
Die ehemalige Magd der Vogelsangs, Hilda Böckner, berichtet, dass Vogelsang ´45 einige Nazis beherbergte, doch diese einen Tag vor der Ankunft der Alliierten verschwanden. 2001 wurden die Leichen der fünf Männer im Wald vergraben gefunden.
Alfons Vogelsang, so erzählt die Magd weiter, betrieb Schwarzhandel mit den Russen. Er verkaufte Teile der bei ihm gelagerten Flugzeuge.
Die Nonne Schwester Reinhard bezeugte, einen fremden Mann gesehen zu haben, der sich mit Magda Vogelsang unterhielt. Dem Aussehen nach glich er einem Landstreicher.
Abschließend erfahren wir, dass 1955 ein Verdächtiger festgenommen wurde.

4. Teil
Tom


O Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt. - Verschone uns, O Herr!
O Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt. - Erhöre uns, O Herr!
O Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt. - Erbarme Dich unser!

- Litanei zur Schmerzensmutter -

Aus dem Gerichtsprotokoll der Verhandlung das Volk gegen Antonio Serkovic
Im Strafgericht München
Raum 81

Den Vorsitz hat Richter van Rick
Den Staat vertritt Staatsanwalt Neuer
Der Angeklagte wird verteidigt durch Anwalt Lorenz

Antonia Serkovic, geboren am 16.08.1918 in Beograd, Serbien, wohnhaft momentan im Gasthof „Kleines Pony“ in Weiher, ledig, Verkäufer, seit dem 13.01.55 in Untersuchungshaft.
Dem Angeklagten werden die folgenden Vergehen zur Last gelegt:

Am 28.11.54 fuhr der Angeklagte am frühen Morgen von seinem Hotel aus per Anhalter in das benachbarte Dorf Ober Gissingen. Hier ging er seinem Beruf nach und versuchte, seine Waren zu verkaufen.
Die Verkäufe jedoch liefen eher schleppend. Nach einigen Stunden wollte er auch die umliegenden Höfe besuchen. So kam der Angeklagte auch auf den Hof der Familie Vogelsang/Hauser.
Der als geizig bekannte Hofbauer Alfons Vogelsang wollte den Händler vom Hof jagen, doch aus Wut und Enttäuschung schlug Serkovic dem Mann mit einer auf dem Hof liegenden Hacke den Schädel ein. Aus Angst vor Zeugen tötete er auch die restlichen Anwesenden. Im Haus stahl Serkovic Geld und einige Wertgegenstände.
Dem Angeklagten wird sechsfacher Raubmord vorgeworfen.

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Richter van Rick bei Gericht

Der Angeklagte hat nun die Möglichkeit, sich zu der Tat zu äußern.

Aussage Serkovic

Ich bin kein Mörder! Ich beschwöre bei Gott, ich bin kein Mörder!
Ich war am besagten Tag in Ober Gissingen, das stimmt. Ich habe meine Waren angeboten und bin von Haus zu Haus gezogen. Verkauft habe ich nicht wirklich viel, aber immerhin ein paar Mark kamen zusammen.
Als mir die Frau aus diesem kleinen Lädchen ein paar Strumpfbänder abkaufte, kam ihr Mann dazu und der sagte, ich solle es doch auch mal auf den umliegenden Höfen versuchen.
Ich bin dann durch den Wald gestreift und habe nach einiger Zeit auch den Hof gefunden. Es war ganz still, nicht mal das Vieh hab ich gehört.
Auf mein Rufen hat auch keiner reagiert. Ich bin dann zur Tür. Die war abgeschlossen, und ich habe geklopft. Keiner hat geöffnet.
Ich schwöre, als ich kein Lebenszeichen finden konnte, bin ich vom Hof gegangen und nicht wiedergekommen.
Ich bin wieder in mein Zimmer zurück und abgereist! Ich hätte nie jemanden töten können! Nie!

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Anton Serkovic im Zeugenstand

Aus dem Tagebuch der Maria Lämmer
Ich kann kaum noch meine Augen aufhalten. Der Tag war lang und aufschlussreich. Ich muss alles festhalten, bevor ich es noch vergesse.
Zuerst sollte ich wohl bei der Beerdigung anfangen. Tante Sarah hat gute Arbeit geleistet. Die Kirche war diskret geschmückt, nur ein Kranz und einige Kerzen.
Die Trauerrede von Pastor Berg hat mir nicht gefallen. Es mag an meiner Abneigung für diesen Geistlichen liegen, aber seine Art zu sprechen und wie er über meine Mutter sprach in diesem urteilenden Tonfall, all diese kleinen Sachen, sie ekelten mich an.
Es sind viele der Dorfbewohner zur Kirche gekommen, und sie haben mir alle ihr Beileid und Mitgefühl ausgedrückt.

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Fotografie des Kirchenraums bei der Beerdigung von Ilse Lämmer

Teilweise waren die Leute nicht sehr überzeugend. Bei Norbert Heckelmann, dem ehemaligen Bürgermeister, kam es mir eher vor, als ob er sich selbst mehr dafür bedauern würde, eine Wählerin verloren zu haben, und bei dem alten Postboten Zwiesel und seiner Frau war überhaupt kein Mitgefühl zu hören.
Viele der Leute haben hinter vorgehaltener Hand getuschelt. Ich war die Fremde, die Außenseiterin, das kuriose Ding. Ich hatte meine Mutter im Stich gelassen. War nicht bei ihr, als sie gestorben ist.
Eine Schande. Ein Skandal. Futter für die hungrigen Klatschmäuler.

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Bürgermeister Heckelmann und Anton Zwiesel. Privataufnahme von 1962

Was für ein Spektakel. Nach der Trauerfeier sind wir im Gänsemarsch zur Wirtschaft gegangen. Sarah hatte mit dem Wirt gesprochen. Schlittners Tochter hat die Wirtschaft so umgeräumt, dass wir alle an langen Tischen sitzen konnten. Renate und ihre Eltern kümmerten sich um die Bewirtung der Gäste.
Ich finde einen Leichenschmaus im Grunde eher geschmacklos, aber ich hatte einen unglaublichen Hunger.
Während ich also aß, erzählten die Dorfbewohner Geschichten über meine Mutter. Vor jeder neuen Geschichte wurden Pinnchen ausgeteilt, und es wurde auf das Wohl des Erzählers und auf das Wohl meiner Mutter angestoßen.
Nach und nach verebbten diese lauten Reden und man begann, leise private Gespräche zu führen.
Ich bemühte mich. das Gespräch auf die Vogelsangs zu lenken.
Sarah sah mich ganz vorwurfsvoll an, aber Heckelmann und Zwiesel, die ganz in der Nähe saßen, waren bereits so betrunken, dass sie sofort auf meine Andeutungen ansprangen.
„Das war ein Saupack!“ sagte Heckelmann, und dabei schlug er mit seiner Faust auf den Tisch.
„Geizig, egoistisch, räuberisch!“
Zwiesels Frau griff sich an die Brust und murmelte, dass es eine Strafe Gottes gewesen sei.
Ich habe natürlich sofort nachgehakt, aber Frau Zwiesel stand sofort auf und hat das Lokal verlassen. Ihr Mann sah ihr kopfschüttelnd hinterher.
„Dummes Weib! Hat es nie überwunden, was damals passiert ist. Ich kannte die Familie Vogelsang sehr gut. Vor allem die Angelika.“
Zwiesel reichte mir seine knochige Hand und stellte sich noch einmal persönlich vor. „Damals habe ich eine Truppe im Krieg angeführt. Zu meinen Leuten zählte auch der Mann der Angelika, Marcel Hauser.“
Zwiesels Blick verlor sich in Gedanken. Ich sah, wie seine Züge angespannt wurden. Heckelmann lehnte sich zu mir herüber.
„Damals ging das Gerücht um, dass der Marcel überlebt habe. Es gab doch tatsächlich jemanden, der behauptete, sein Untermieter wäre Marcel Hauser! Sie müssen mal bei unserer Lokalzeitung anrufen. Die haben einen Artikel abgedruckt.“
„Der hat den Krieg nicht überlebt. Eine Bombe hat ihn und mein halbes Regiment in Fetzen gerissen.“
Es wurde wieder ruhig, und Tante Sarah brachte ein neues Tablett mit Kurzen. Wir tranken und sie verbot uns, weiter über das Thema zu reden. Stattdessen wurde ich nun über mein Leben in München ausgefragt. Ein langweiliges Possenspiel, denn niemand hatte echtes Interesse daran.
Nach einer Weile setzte sich auch Jörg zu uns. Er blieb die ganze Zeit stumm und trank nur still seine Gläser Bier.
Irgendwann lichteten sich die Reihen. Ich wollte gerade aufstehen und gehen, da sagte Jörg plötzlich mit lallender Stimme „Einen Arsch hat die Angelika gehabt! Einen Arsch, sag ich dir!“
Sarah hatte das nicht gehört, und so rutschte ich direkt neben ihn. „Du kanntest Angelika?“ fragte ich.
Jörg nickte. „Sie war ein Engel. Wunderschön, und ein Körper wie eine Göttin. Brüste voll und sündhaft und ein Arsch, knackig wie zwei Äpfel. Ich hätte alles für sie getan.“
Ich wollte gerade weiter fragen, doch da kam schon Sarah wieder zu uns. Sie sah mich mit einem bösen Blick an, als ob ich nicht mit ihrem Mann geredet, sondern ihm schmutzige Angebote gemacht hätte.
Ich verabschiedete mich und ging nach Hause.
Meine Zeit in diesem Dorf läuft ab. In zwei Tagen muss ich nach München zurückfahren. Mein Urlaub ist dann vorbei, und der Alltag beginnt. Es gibt noch so viel zu tun.


Telefonat mit Hilda Böckner
H (Hilda Böckner)
I (Interview)

I: Warum haben Sie damals bei der Familie Vogelsang gekündigt?

H: As war a merkwürdige Gschichte. I hob vui am Hof mitbekomma, wissn Sie. I glaube ned as es ois war, aba sicherli eiigs.

I: Und was alles?

H: Auf meine oitn Doge de Gschichtn wieda aufzuawärma. I mog gar ned daran denkn.

I: Ich weiß, ich verlange viel von Ihnen, aber vielleicht haben wir auf diese Weise die Chance. den Fall von damals aufzuklären.

H: Es wurde a Täta verhoftet und verurteilt.

I: Aber die Polizei hat sich nie wirklich mit dem Fall befasst. Man hatte einen Verdächtigen, und von da an wollte man nur noch eine Verurteilung erreichen. Es wurde gar nicht mehr in andere Richtungen ermittelt.
Wussten Sie, dass Tom Hauser von seinem Lehrer missbraucht wurde?

H: Ja.....
Mia hobn es olle gewusst, und dennoch hobn mia nichts getan.

I: Warum?

H: Oifons woite es ned. Er woite ned as man de Kinda zua am Arzt brachte, oda as mia uns mit den Leitn aus dem Doaf draffa.
Er hod as Doaf gehasst. Eimoi hobn mia, Oifons, Ogelika und i, im Wald nach Pilzn gsucht. Auf am Feld hobn mia dann de Markwards getrofffa. „Jaaaa, richtig! Lasst sie Stoae klopffa!“ hod da Oite geruffa und dann hod er auf den Bodn gspuckt.
Er hod de Leite im Doaf für Dreck gehoitn. Er selbst hod auf sie herob gsehn, wia a König.

I: Woher kam dieses Verhalten?

H: Er war schon imma so. An meinem erstn Dog schon. Deswegn tod es mir aa ned leid, as man ihn so brutoi ermoadet hod. Leid tod es mir nur um de Kinda.

I: Was können sie mir über die Kinder erzählen?

H: Engl warn as. War aa koa Wunda! Oifons hod sie für jede Gloaigkeit verprügelt. Eimoi hod er in am Wutanfoi sogar versucht, Tom a Ohr obzuaschneidn, und as nur, weil da Junge beim tobn sei Flasche Bier umgewoaffa hod.
Weda Ogelika noch Mogda hobn etwas dogegn getan.
Da Stoibursche hod eimoi dem Oifons de Stirn gebotn, da hod da aba Prügl bekomma. Er war ganz grün und blau. Danach hod er si ned mehr getraut, aa nur oan Ton vo si zua gebn!
Teilweise hob i mi wegn desa Familia jedn Obnd in den Schlof geweint.

I: Wurden Sie auch geschlagen?

H: Ja, aba nur wenn i ned direkt as tod, was da Oite woite. Manchmoi in da Nacht stand er voa meinem Bett und woite....
Es föllt oana als Frau ned leicht, üba solche Thema zua sprechn.

I: Er wollte von ihnen sexuelle Handlungen?

H: Wenn i ned as tod, was er vo mir verlangte, dann schlug er zua. Meist mit da Faust. Mit da Zeit lernt man, damit umzuagehn, I hod ja niemandn, zua dem i gehn konnte.
Es war a schlimme Zeit. Er kam fast jede Nacht, und olle wusstn es.

I: Aber Sie sind vom Hof geflohen...

H: Bis zua meina Schwangrschoft kam er jede Nacht. Ois i schwanga wurde, war i uninteressant und er fand a neie Spuigefährtin.

I: War Alfons Vogelsang der Vater?

H: Natürli. Sie glaubn ned, wia ekelig i mi fühlte. Er war da erste Mann, und er hod mi dazu gezwunga, de Dinge zua tun.
I bin froh, as Kind späta verloan zua hobn.

I: Sind Sie also nicht wegen der Schwangerschaft geflohen?

H: Nein. Es war an am Sonnobnd, und de Familia war schon im Bett, ois es an meinem Fensta klopfte. I war sehr irritiert, weil mein Fensta im oberstn Stoggwerk log.
Jemand muass mit a Stoachn gegn de Scheibe gewoaffa hobn. I öffnete und a Stimme rief “Geh! Lauf weg! Bald san hia olle tot!“, und dann noch so etwas wia “Sie werdn komma!“
I hob am kommendn Obnd meine Sachn gepackt und bin obgehaun.

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Privataufnahme von Hilda Böckner 1950

Obduktionsbericht Tom Hauser

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Name: Hauser

Vorname: Tom

Der Tote ist laut zahnärztlichem Befund der älteste Sohn von Angelika Hauser. Sein Name lautet Tom Hauser.
Der Körper ist 1,43 m groß und 37 kg schwer. Der Körperbau ist zierlich. Die Arme sind so dünn, dass man sie mit Daumen und kleinem Finger umfassen kann.
Die Haut ist blass und weist einige frische Hämatome auf. Außerdem finden sich im Intimbereich deutliche Spuren von einer Vergewaltigung. Die Tat dürfte schon einige Tage her sein und wurde ohne besondere Gegenwehr durchgeführt.
Der Schädel des Jungen ist zertrümmert worden. Drei offene Wunden, von der Form her mit einem spitzen und runden Gegenstand zugefügt, befinden sich auf der Stirn.
Tatwerkzeug war vermutlich eine Hacke.
In den Wunden finden sich Federn des Kopfkissens und Splitter des Bettrahmens wieder. Vermutlich hat der Täter mehrmals zugeschlagen, jedoch nicht bei jedem Schlag den Kopf seines Opfers getroffen.
Die Schläge an sich wurden mit besonderer Wucht ausgeführt. Der Täter hat das Opfer im Schlaf überrascht und mit den ersten zwei Schlägen getötet.

Aussage Lara Brondsted
Lara Brondsted (L)
Kommissar Friedwart (K)

K: Lara, hast du deine Freundin Annie auch mal zu Hause besucht?

L: Ja klar! Die hatten ja diesen großen Hof, da konnte man toll Verstecken spielen und Fangen!

K: Kannst du uns etwas über die Leute auf dem Hof erzählen?

L: Ja, da waren die Annie, der Tom, die Mama von der Annie, die Großeltern und der Moritz.

K: Wenn du bei Annie zu Besuch warst, hast du dann auch mal etwas von den anderen mitbekommen?

L: Naja, der Herr Vogelsang wollte nie, dass ich lange dableibe. „Zum Essen ist das Gör wieder weg! Ich fütter doch keinen aus'm Dorf durch!“ Das hat er dann immer gesagt.

K: Mochtest du Annies Familie?

L: Die Mama von der Annie war immer ganz nett. Die hat mit uns gespielt und auch mal ein wenig gebastelt. Die Oma hab ich eigentlich nie so wirklich gesehen. Die war immer ganz still und hat meist gebetet. Meine Mama sagt, die kann noch so viel beten, sie wird nie die Schuld wegbeten können.

K: Weißt du, was deine Mama damit meint?

L: Nö, aber sicher ist das so eine komische Erwachsenensache. Genauso wie das mit dem Tom.

K: Was war denn mit dem Tom?

L: Ich hab Mama mal gefragt, warum der Tom immer so viel geschlagen wird vom Opa Vogelsang, aber Mama meinte nur, das sei eine Sache der Erwachsenen.

K: Hast du jemals gesehen, dass Tom von seinem Großvater geschlagen wurde? Du weißt, dass du nicht schwindeln darfst.

L: Aber das tu ich doch nicht! Wir haben bei Annie Verstecken gespielt, und dann hat es geregnet, also sind wir rein und haben da weiter gespielt. Ich habe mich in der Küche in einem Schrank versteckt und gewartet. Als ich aus dem Schrank geguckt habe, da waren da der Herr Vogelsang und Tom. Er hat Tom angeschrien, weil er etwas umgestoßen habe, oder so. Dann hat er ihn erst mit der flachen Hand und dann mit einem Kochlöffel geschlagen. Tom hat ganz laut geweint, und dann kam Angelika rein und hat auch herumgeschrien. Sie hat Tom hinter sich gestellt und ihrem Papa eine Ohrfeige gegeben. Ich hab mich ganz schlimm erschrocken! Und dann kam Annie herein, und Herr Vogelsang und Angelika sind aus dem Zimmer gegangen. Annie hat mich dann gefunden.

Folgender Artikel war vor einer Woche in der Zeitung
Zeitungsartikel aus dem Jahr 2012

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Keller des alten Hofs

Stuffingen
Vor einer Woche wurde bei den Abrissarbeiten der alten Gutshöfe in der Umgebung von Stuffingen die skelettierte Leiche eines 4-jährigen Mädchens in einem Keller gefunden.
Das Mädchen ist vermutlich auf Grund starker physischer Behinderungen gestorben.
Bei dem Fundort des Leichnams handelt es sich um den sogenannten „Alten Hof“, auf welchem 1954 die letzten Bewohner ermordet wurden. Ob eine Verbindung zur Tat von 1954 besteht, ist noch ungewiss.
Die Kriminalpolizei hat in diesem Fall die Ermittlungen aufgenommen, jedoch äußerte sich der Sprecher der Polizei pessimistisch.
Laut seiner Aussage liegt der Tod schon zu weit zurück, als dass noch verwertbare Spuren zu finden seien.


Wir bitten dich, O Herr, sieh gnädig auf uns und jene Menschenkinder herab, die von deinen Wegen abgewichen sind, für die aber unser Herr Jesus Christus nicht zögerte, sich den Händen der Sünder zu überliefern und die Qual des Kreuzes zu erdulden. Der mit dir lebt und regiert in Einigkeit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

- Gebet -
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Kapitel ist wieder sehr spannend geschrieben, schön, daß es weitergeht :)

Beim Kirchenbild mußte ich echt ne Weile schauen, bis mir klar wurde, daß das nen angenagelter Jesus ist, dachte zuerst, da hätte sich jemand erhängt.

Das Bild von1962 sieht richtig realistisch aus, womit hast du das bearbeitet?

2 Bilder finde ich nicht gut, zum einen die Ziege in der Größe einer Antilope! Da stimmen die Proportionen einfach nicht, keine Hausziege geht einem Menschen zur Hüfte, so wie Pferde oder Kühe.

Das zweite Bild, was gar nicht paßt, ist das Kellerfoto mit dem Ami-Absperrband, da die Geschichte in Deutschland spielt, wird da kein Amiband sein und auch nicht auf englisch. Da deine Geschichte sonst sehr stimmig geschrieben und bebildert ist, stört mich das extrem, das macht die ganze Authentizität kaputt.

An zwei Stellen sind Rechtschreibfehler/inhaltliche Fehler:

Antonia Serkovic,

=> Antonio

Sie hat Tom hinter sich gestellt und ihrem Papa eine Ohrfeige gegeben.

Eigentlich ihrem Ehemann bzw seinem Papa, weil sonst wärs ja Angelikas Vater aber Angelika war doch die Mutter vonTombzw Ehefrau, oder?
 
Erstmal natürlich Danke =)

Beim Kirchenbild mußte ich echt ne Weile schauen, bis mir klar wurde, daß das nen angenagelter Jesus ist, dachte zuerst, da hätte sich jemand erhängt.

Bei dem Bild hatte ich mit dem Platz und dem Winkel einige Probleme .__.
Ich wollte den Sarg ursprünglich in die Mitte stellen, aber da war der Altar immer im Weg, dann habe ich ihn zur Seite gestellt und da waren mir dann immer wieder die Wände im Weg. Am Ende habe ich quasi die halbe Kirche umgeräumt.
Ich hätte gerne mehr von dem Steinkruzifix gezeigt aber das hat nicht geklappt x.x

Das Bild von1962 sieht richtig realistisch aus, womit hast du das bearbeitet?
Ich bearbeite alle meine Bilder mit befunky. Da gibt es eine Menge schöner Effekte =)
Schön das du den Fehler in diesem Bild übersehen hast xD
Das ist mir erst vorhin aufgefallen! Wenn du auf die Hand von Zwiesel guckst, siehst du anstatt der Bierflasche die er eigentlich halten sollte, einen Pappbecher. Das ärgert mich das ich so einen Fehler gemacht habe. x.x

2 Bilder finde ich nicht gut, zum einen die Ziege in der Größe einer Antilope! Da stimmen die Proportionen einfach nicht, keine Hausziege geht einem Menschen zur Hüfte, so wie Pferde oder Kühe.
Vllt. haben wir es hier mit Mutantenziegen zu tun! Das ist ein Fall für die X-Akten O_O xD
Nein, eigentlich sitzt die Magd auf einem Schemel, was man aber wegen der Bearbeitung nicht mehr so gut sieht. Wenn du gaaanz genau hinguckst, siehst du zwei Striche, das sind die Stuhlbeine.


Das zweite Bild, was gar nicht paßt, ist das Kellerfoto mit dem Ami-Absperrband, da die Geschichte in Deutschland spielt, wird da kein Amiband sein und auch nicht auf englisch. Da deine Geschichte sonst sehr stimmig geschrieben und bebildert ist, stört mich das extrem, das macht die ganze Authentizität kaputt.

Ich hätte viel lieber echtes Flatterband gehabt, aber sowas habe ich nicht gefunden. Ich will aber mal gucken ob ich nicht noch einen anderen Weg finde das Bild neu zu bearbeiten und die englische Schrift durch Deutsche zu ersetzen.

Eigentlich ihrem Ehemann bzw seinem Papa, weil sonst wärs ja Angelikas Vater aber Angelika war doch die Mutter vonTombzw Ehefrau, oder?

Da bringst du jetzt etwas durcheinander. Alfons ist der Vater von Angelika und Angelika die Mutter von Tom, Bernhard und Anne.
Magda ist die Frau von Alfons.
 
Danke für die Aufklärung :) Deine Geschichte verwirrt mich mitunter noch immer - tut mir Leid fürs Charakterchaos.

Bei dem Bild hatte ich mit dem Platz und dem Winkel einige Probleme .__.
Ich wollte den Sarg ursprünglich in die Mitte stellen, aber da war der Altar immer im Weg, dann habe ich ihn zur Seite gestellt und da waren mir dann immer wieder die Wände im Weg. Am Ende habe ich quasi die halbe Kirche umgeräumt.
Ich hätte gerne mehr von dem Steinkruzifix gezeigt aber das hat nicht geklappt x.x

Ja,manchmal ist das mit den Perspektiven auf kleinem Format echt nicht einfach.


Schön das du den Fehler in diesem Bild übersehen hast xD
Das ist mir erst vorhin aufgefallen! Wenn du auf die Hand von Zwiesel guckst, siehst du anstatt der Bierflasche die er eigentlich halten sollte, einen Pappbecher. Das ärgert mich das ich so einen Fehler gemacht habe. x.x
Starbucks :D Naja, mit etwas Fantasie ist es ein dunkler Keramikkrug ;) Kann man sich noch so vorstellen :)


Vllt. haben wir es hier mit Mutantenziegen zu tun! Das ist ein Fall für die X-Akten O_O xD
Nein, eigentlich sitzt die Magd auf einem Schemel, was man aber wegen der Bearbeitung nicht mehr so gut sieht. Wenn du gaaanz genau hinguckst, siehst du zwei Striche, das sind die Stuhlbeine.
Die ungeklärten Fälle der Akte Sims :lol:
Hm, stimmt, jetzt wo die die Striche erwähnt hast, fallen sie mir auf. Muß ein sehr niedriger Schemel sein. Wie groß ist denn die Ziege, wenn die Figur steht? Ist sie dann klein bzw so groß im Verhältnis wie echte?

Ich hätte viel lieber echtes Flatterband gehabt, aber sowas habe ich nicht gefunden. Ich will aber mal gucken ob ich nicht noch einen anderen Weg finde das Bild neu zu bearbeiten und die englische Schrift durch Deutsche zu ersetzen.
Zur "Not" umfärben/anmalen. Abgesehen von der Farbe wars vor allem auch die englische Schrift, wenn dus zB in s/w zeigen würdest, wären die Streifen farbunabhängig, weißt du, wie ichs mein?

Da bringst du jetzt etwas durcheinander. Alfons ist der Vater von Angelika und Angelika die Mutter von Tom, Bernhard und Anne.
Magda ist die Frau von Alfons.

Danke, irgendwie hatte ich deine Personenliste nicht mehr gefunden,vll könntest du die im ersten Post unten verlinken? (Manchmal übersieht man sonst was, durch die ganzen Kommis^^)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kommt davon, wenn ich mir so lange zeit lasse mit dem Kommentar - jetzt bin ich gedanklich schon beim nächsten Kapitel. %) Aber kein Kommentar geht auch nicht, also muss ich da durch.
Irgendwie wird das immer verwirrender, finde ich jedenfalls. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, wer der Mörder sein könnte - die großartige Polizeiarbeit trägt ja auch nicht gerade zur Erhellung bei. Ganz im Gegenteil. Was da los ist, spottet ja wirklich jeder Beschreibung. Von versuchter Wahrheitsfindung kann da wohl keine Rede sein. *rummeckerundaufreg*
Man könnte fast denken, dass auch die Polizei da mit drinhängt, so wild konstruiert, wie die haltlosen und vollkommmen unbewiesenen Anschuldigungen gegen den armen Händler sind. Der wird so offentsichtlich zum Sündenbock abgestempelt, das ist echt :polter:. Hautsache, man hat einen Schuldigen. Und das Schlimmste ist, dass die das wahrscheinlich nur tun, weil sie was gegen Fremde/Ausländer haben und er ein gefundenes Fressen ist, und dass sie an richtigen Ermittlungen überhaupt nicht interessiert sind - da könnte ja eine Menge Dreck unter dem Teppich zum Vorschein kommen, wahrscheinlich ist so ein Sumpf in der Gegend so verbreitet, dass die Polizei schon lange gelernt hat, dass niemand sie dafür bezahlt, die Wahrheit rauszufinden.
Ansonsten trägst du aber geschickt zur weiteren Verwirrung bei. Oberarmleuchter Alfons hat also die Magd geschwängert und sich dann ein neues Spielzeug gesucht - aber wer das ist, darüber schweigst du dich prima aus. ;) Und Jörg hatte ein Verhältnis mit Angelika, jedenfalls klingt es doch sehr danach, dass er sie nicht nur aus der Ferne bewundert hat. =) Also könnte man wenigstens ihn mal aus der endlosen Reihe der Verdächtigen streichen :D - allerdings passt bei jedem irgendwas nicht.
Bei dem widerlichen Pastor kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass der einfach so den Alfons kaltmacht - dafür halte ich den für zu feige, was der Alte für einer ist, ist ja hinlänglich bekannt. Und dass er an dem vorbeimuss, wenn er die Zeugen für seine Schandtaten beseitigen will, ist klar. Was den Landstreicher angeht, darf ich ja nichts vorwegnehmen...
Und das Beste ist ja noch das Kind im Keller. Das wird ja immer übler. Theorie 1: Das Kind der Magd ist gar nicht gestorben, jedenfalls nicht nach der Geburt. Aber ein Kind jahrelang im Keller zu halten, ist schon starker Tobak - nur weil es unehelich ist und aus erzwungenem Beischlaf stammt, reicht mir als Grund irgendwie nicht.
Theorie 2: Dass es stark behindert ist, deutet auf Inzest hin - und da kann ich mir schon eher vorstellen, dass so etwas um jeden Preis verborgen werden muss und die Mutter ein so gestörtes Verhältnis zu ihrem Kind hat, dass sie es fertigbringt, es im Keller zu bunkern. Aber hätte die Magd nicht mitkriegen müssen, wenn Angelika schwanger ist? Was aber nicht unbedingt heißt, dass sie es uns mitteilt...

Ich hoffe doch sehr, dass du all diese Rätsel im letzten Kapitel aufklärst, denn das nächste stiftet nur noch mehr Verwirrung ;). Mir würden einige einfallen, die ein Hühnchen mit Alfons zu rupfen haben und nicht zu feige sind, das auch zu tun, und auch welche, die die Kinder aus dem Weg haben wollen. Aber wie das eine mit dem anderen zusammengeht, und vor allem die Brutalität der Morde, ist mir nach wie vor total schleierhaft. Da sind jede Menge Emotionen im Spiel, das sind nicht einfach nur Zeugen, die beseitigt werden mussten.
Die, die Alfons hassen, haben keinen Grund, auch die Kinder und den Knecht so zuzurichten, und die, die ich für fähig halte, die Kinder zu beseitigen, dürften mit dem Alten ein Problem haben. Kinderschänder sind nicht sonderlich mutig, denke ich. Und um sich mit Ekel Alfons anzulegen, dazu gehört schon was, fein ist der ja nicht gerade.

Mann, du machst es echt spannend. =)
 
Meine Damen und Herren in Rekordzeit liefere ich euch den vorletzten Teil dieser Geschichte:
(PS: Und im letzten Teil wurde das letzte Bild dank der Anregung von Cosmic Dream geändert. Danke nochmal =D)

Die bisher vorgekommenen Figuren (Treten in diesem Kapitel neu auf)
Alexander T. -Arbeitskollege von Maria Lämmer und Chronist ihrer Erlebnisse
Maria Lämmer
Ilse Lämmer -Ihre Mutter
Heinrich Baumann -Aktuell Lehrer in Ober Gissingen
Marina Markward
ThomasMainzer

Die Familie Vogelsang
Alfons Vogelsang -Der Besitzer vom alten Hof
Magda Vogelsang -Seine Frau
Angelika Hauser geb. Vogelsang -Tochter von Alfons und Magda
Annie, Tom und Bernhard Hauser -Ihre Kinder
Moritz Hansler -Der Stallbursche
Hilda Böckner -Ehemalige Magd

Die Dörfler
Pfarrer Josef Berg
Agatha Berg -Pfarrer Bergs Schwester
Sarah und Jörg Markward -Inhaber eines Krämerladens
Marina Markward -Ihre Tochter
Hofrat Mayer -Damaliger Lehrer in Ober Gissingen/ Verging sich mindestens einmal an Tom Hauser
Gabriele & Udo Hansler -Moritz Eltern
Schwester Cordelia Reinhart – Karmeliternonne, Chormitglied und Ehrenbürgerin von Ober Gissingen
Lara Brondsted -Eine Freundin von Annie
Renate Schlittner -Hausmädchen bei Pfarrer Berg/ Tochter des Schlittner Wirts
Günther Schlittner -Besitzer der alten Eiche
Ein anonymer Briefeschreiber
Ein „Zauberer“
Antonio Serkovic -Verdächtiger im Mordfall Vogelsang
Max Feiner -Postzusteller
Ursula Ratzki
Obers Zwiesel
Soldat Lehrbach
Soldat Kramer



Die Ermittler
Komissar Friedwart
Komissar Ehrlicher

Was bisher geschah...
Der im Mordfall Vogelsang angeklagte Serkovic beteuert seine Unschuld.
Ilse Lämmer wird beigesetzt, und auf der Totenfeier beginnt ihre Tochter erneut, Nachforschungen anzustellen.
So gut wie jeder scheint die Familie im Dorf gekannt zu haben, doch außer Jörg hatten sie wohl alle ein eher schlechtes Bild von ihr.
Im Interview mit der Magd erfahren wir, dass diese Abneigung wohl auf beiden Seiten vorherrschte.
Alfons Vogelsang stellt sich als Tyrann heraus. Er zwang seine Magd zum Sex und schwängerte sie, dann ließ er sie fallen.
Durch die Aussage der jungen Lara wird deutlich, dass in der Familie Vogelsang ein sehr rauer Umgangston herrschte, aber im Gegensatz zur Magd erzählt Lara, dass sich Angelika gegen ihren Vater zur Wehr setzte.
Abschließend erfahren wir, dass vor wenigen Tagen im Keller des Hofes die Überreste eines behinderten Mädchens gefunden wurden, das scheinbar längere Zeit schon dort unten gefangen war.

Teil 5
Angelika


Ihr, die ihr zu seinem Volk gehört, setzt allezeit euer Vertrauen auf ihn,
schüttet euer Herz bei ihm aus; denn Gott ist unsere Zuflucht!
Verlasst euch nicht auf Gewalt, erwartet keinen Gewinn von Raub!
Und wenn euer Wohlstand wächst, hängt euer Herz nicht daran!

- Aus dem 62ten Psalm -

Zeitungsartikel

Neue Entwicklungen im Mordfall Vogelsang
Stuffingen
Gestern Nachmittag luden die ermittelnden Beamten im Mordfall der Vogelsangfamilie und deren Knecht Moritz Hansler zu einer Pressekonferenz.
Die Familie Vogelsang war vor einem Monat auf ihrem Hof ermordet aufgefunden worden, wobei die Tat selbst zum Zeitpunkt des Auffindens wohl schon mehrere Tage zurücklag.
Laut dem Bericht des ermittelnden Kommissars Ehrlicher würden im Moment zwei wichtige Spuren verfolgt.
Um weitere Unterstützung durch die Bevölkerung zu bekommen, so Ehrlicher, würde er für die Presse einige ermittlungsrelevante Ergebnisse preisgeben.
Zum einen verfolgt die Polizei die Lebensgeschichte des Vertreters Antonio Serkovic. Besonders interessieren sie persönliche Erfahrungen mit dem Vertreter und Informationen zu seiner finanziellen Lage.
„Wir möchten die Bevölkerung dazu auffordern, uns von ihren Begegnungen mit Serkovic zu berichten, damit wir uns ein Bild von seinem Verhalten vor und nach der Tat machen können“, so Ehrlicher auf der gestrigen Pressekonferenz.
Des weiteren sucht die Polizei einen unbekannten Mann, der scheinbar schon seit längerem in Kontakt mit der Familie Vogelsang stand.
Laut einiger Zeugenaussagen wird dieser ca. 50-jährige Mann als 1,80 groß und schlank beschrieben. Er trägt einen braunen Mantel und einen alten Wehrmachtshelm auf dem Kopf. Sein Auftreten ist schäbig und sein Gesicht schmutzig.
Er trägt meist einen Beutel oder Sack mit sich, in dem er leere Flaschen und andere Abfälle sammelt.
Dieser besagte Mann wurde im Gespräch mit Magda Vogelsang gesehen, und kurz vor der Ermordung der Hofbewohner wurde er von einigen Pilzsammlern bemerkt, wie er den „Alten Hof“ beobachtete.
Sollten Sie Hinweise zum Verbleib dieses Mannes oder zu Antonio Serkovic haben, melden Sie sich bitte unter folgender Nummer: …....

Zeugenaussage Max Feiner I

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Max Feiner bei der Arbeit. Fotografie aus der örtlichen Lokalzeitung

Reinschrift der Vernehmung des Postzustellers Max Feiner, 47, ledig, wohnhaft in Ober Gissingen, Haus Nr. 91

Das Protokoll wurde aufgenommen am 30.11.1954 im Schankraum der Gastwirtschaft „Zur alten Eiche“

(…)
Ich war das letzte Mal am Montag auf dem alten Hof, um Frau Angelika Hauser die Witwenrente zu bringen.
Normalerweise läuft das immer auf dieselbe Weise ab. Ich klopfe an das Küchenfenster, Angelika oder Magda öffnen mir die Haustür, und wir gehen rein. In der Küche erzähle ich dann den neuesten Klatsch aus dem Dorf, während Magda ihre Rente nachzählt und den Erhalt quittiert.
Normalerweise bin ich dann auch immer gegangen, weil Alfons sonst wieder Ärger macht. Einmal hat Magda mir noch einen Kaffee aufgebrüht, da hat er mich gepackt und aus dem Haus geschmissen.
Alfons und ich sind zusammen zur Schule gegangen, und naja, wir kamen noch nie sonderlich gut aus.
Der Feigling hat sich ja sogar vor dem Krieg gedrückt!
Mich haben sie damals in Russland gefangen genommen! Glauben Sie mir, das war kein Spaß!
Naja, jedenfalls kann Alfons mich nicht sonderlich leiden, und deswegen habe ich meine Besuche auch immer so kurz wie möglich gehalten.
Als ich jedoch das letzte Mal auf dem Hof war, da war es totenstill.
Ich habe an die Scheibe geklopft, aber in der Küche war niemand. Es war Mittagszeit, und normalerweise hätte Magda das Essen gekocht, aber keine Reaktion! Es schien, als ob die ganze Familie ausgeflogen wäre.
Im Stall war alles ruhig, aber einmal habe ich etwas poltern gehört. Es klang, als ob ein Pferd ausgekeilt hätte, aber ich habe nicht weiter nachgesehen.
Wenn so ein Gaul mal durchdreht, dann hält man sich am besten von dem Tier fern!
Nun, es war gerade Mittag, da habe ich mich dann im Wald zur Mittagspause hingesetzt und mein Brot gegessen. Auf dem Hof hat sich in der Zeit nichts gerührt.
Ich bin wieder zurück und habe die Briefe in das offene Küchenfenster geklemmt und eine Notiz dazugelegt.
(Pause)
Wenn ich es recht bedenke, ist das etwas komisch. Als ich das erste Mal auf dem Hof war, da war das Fenster geschlossen, als ich zurückgekommen bin, war es auf Kippe.
(...)

Notiz von Alexander T.
Ich habe nach dem letzten Leichenfund erneut Kontakt mit Heinrich Baumann aufgenommen. Ich bat ihn in meinem Brief, mir Kopien des Geburtenregisters zu senden, und er tat mir diesen Gefallen.
Anhand des Registers jedoch konnte ich kein weiteres Kind feststellen, das auf dem Alten Hof geboren wurde.
Weder Magda noch Angelika Vogelsang haben ein weiteres Kind geboren.
Die Identität des Kindes im Keller bleibt also fürs Erste noch unbekannt.


Interview mit Renate Schlittner

I (Interviewer)
R (Renate Schlittner)

R: Schlittner?

I: Guten Tag, Frau Schlittner, mein Name ist T. Wir haben schon einmal miteinander gesprochen.

R:I wüsste ned, was mia uns noch zua sogn hobn, Herr T.

I: Bitte nennen Sie mich doch Alexander. Ich rufe an, weil ich eine Frage an Sie habe. Es geht um die momentanen Entwicklungen im Fall Vogelsang.

R: Mein Gott, Sie redn schon wia oana desa junga Polizeiburschn. Es gibt keina Foi, mia hobn hia nur a Skelett gefundn.

I: Nur? Das war einmal ein Mensch! Bitte helfen Sie mir doch. Was können Sie mir über die Leiche erzählen? Was wird im Dorf getratscht?

R: Naja, i weiß da ned so vui drüba, aba Sie könna ja moi de Tochta vo da Frau Markward oruffa. Da ihr Freind is Polizist und ermittelt in dem Foi. De konn Ihna mehr erzähln.
I gebe Ihna ihre Numma.
(…)

I: Ich habe noch eine Frage. Wie lief es damals mit den Geburten in Ihrem Dorf ab?

R: Naja, de meistn Leite hobn si a Hebamme geholt. As Krankenhaus war schon imma zua weid weg.

I: Ich danke Ihnen.

Tagebuch von Maria Lämmer
Der letzte Tag bricht an. Ich habe noch einiges zu tun. Es wird Zeit, dass ich mir einmal den Hof anschaue!
Ich will den Tatort sehen...
Ich muss den Tatort sehen!
Auch wenn es mir widerstrebt, alleine zu diesem Hof zu gehen, bleibt mir doch nichts anderes übrig.
Vielleicht verstehe ich dort, was hier alles vor sich geht. Ich habe von Sarah erfahren, dass man das Haus so gelassen hat, wie man es damals vorgefunden hat.

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Alte Fotografie des leerstehenden Hofs (Privataufnahme von 1963)

Das Gelände gehört seit dem Tod der Familie nun der Familie Hauser, und diese haben nie eine sonderliche Beziehung zu dem Gut gehabt.
Sarah hat mir erzählt, dass die Familie Hauser nach dem Tod ihrer Schwiegertochter und ihrer Enkel(n) die Beerdigung übernommen haben, aber sonst kein Interesse an Hof und Grundstück hatten.
Es dämmert draußen schon. Ich muss mich auf den Weg machen!

Totenbericht
Aussage des Oberst Zwiesel


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Fotografie Oberst Zwiesel (1939 Armeearchiv)

Sie müssen wissen, das Leben an der Front ist kein Spaziergang. Ich hatte ein Bataillon von 25 Mann. Wir hatten uns in einem Schulkeller einquartiert, doch das war keine Dauerlösung. Dazu hatten wir Probleme mit der Versorgung. Kein sauberes Wasser, und erst recht kein gutes Essen.
Wir haben Rattenfallen aufgestellt, damit wir zumindest etwas zum Essen haben.
Von möglichen sanitären Anlagen brauche ich gar nicht erst anzufangen.
Wir hatten in der Nacht einige schwerwiegende Verluste zu verzeichnen.
Der wohl schlimmste war mein Unteroffizier Hauser. Ich hatte ihn, Kramer und Lehrbach abgestellt, das Gebiet mit unserem Wagen zu erkunden.

Auszug aus dem Bericht Lehrbachs
(…)
Es sah nach Sturm aus, und so haben wir am Himmel relativ wenig sehen können. Wir haben uns auf die Umgebung konzentriert. Die Häuser standen alle leer und waren teilweise ausgebrannt. Schließlich beschloss Unteroffizier Hauser, man müsse eine Panzerbarrikade errichten. Wir hielten an und begannen, in den Häusern Holz für Barrikaden zu sammeln.
Das Ergebnis war eher geringfügig nützlich, aber Herr Unteroffizier schien zufrieden.
Wir wollten uns gerade wieder auf den Weg zu unserem Wagen machen, da hörten wir dieses furchtbare Sirren.
Die erste Bombe schlug am Stadtrand ein, die zweite in einer nahen Seitenstraße. Wir spürten die Erschütterungen, und dann rannte der Unteroffizier los. Er rannte genau in die Richtung des letzten Einschlags.
Ich habe ihm hinterhergeschrien, er solle zurückkommen, aber er hörte nicht auf mich. Er rannte direkt in die nächste Explosion hinein.
Als ich das gesehen habe, da habe ich gemacht, dass ich da wegkomme.

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Fotografie des Fundortes der Leiche Kramers

Bericht des Oberst Zwiesels über den Leichenfund des Unteroffiziers Hausers
Nach der durch einige Einschläge gezeichneten Nacht machten wir uns am nächsten Tag an die Bergung der Leichen des Unteroffiziers und des Soldaten Kramer.
Wir bargen Kramers Leiche einige Querstraßen von unserem Gebäude. Ihm waren durch die Explosion Arme und Beine abgetrennt worden.
Die Leiche von Unteroffizier Hauser konnten wir nicht bergen. Wir fanden jedoch seine Uniformjacke und einige undefinierbare menschliche Überreste. Wir gehen davon aus, dass sowohl Kramer als auch Hauser durch Splitterbomben der Russen getötet wurden.

Notiz von Alexander T.
Folgender Auszug wurde dem Testament einer ehemals in Deutschland stationierten russischen Krankenschwester entnommen.


Testament Ursula Ratzkis

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Ursula Ratzki im Krankenhaus von Sankt Petersburg

Wenn Ihr dies lest, werde ich nicht mehr unter Euch weilen, aber ich werde Euch von einem besseren Ort aus zusehen, und ich wünsche mir von Herzen, dass Ihr Euer Leben genießt.
An diesem Punkt meines Lebens, an dem das Ende so nahe ist, möchte ich mein Gewissen bereinigen.
Ich glaube, ich habe lange Zeit einen Mörder gedeckt, aber ich sollte am Anfang beginnen.
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs arbeitete ich als Krankenschwester beim russischen Militär. Ich begleitete einen Trupp, der gegen die Deutschen ins Feld zog.
Bei Brestavike, einem kleinen Dorf, begannen unsere Flieger, die Deutschen auszubomben.
Am selben Abend fand ein Spähtrupp hinter der Frontlinie einen Mann.
Wir nahmen ihn in Kriegsgefangenschaft.
Meine Aufgabe war es, den jungen Mann wieder gesund zu pflegen. Er war schwer verletzt, und dennoch schaffte ich es, ihn wieder auf die Beine zu bringen. Zu meiner Verwunderung sprach der Mann gebrochen russisch, und wir unterhielten uns. und so konnten wir uns unterhalten
Er berichtete mir von seiner Familie und seinem verhassten Schwiegervater.
Wir verbrachten einige Zeit miteinander. Er nannte nie seinen Namen vor mir, und ich vermute, dass auch die Soldaten, die ihn verhörten, nie seinen wahren Namen erfuhren.
Mit Ende des Zweiten Weltkriegs fand ich eine Stelle in einem Krankenhaus in Sankt Petersburg, und ich verlor diesen Mann für ein paar Jahre aus den Augen.
Wir sahen uns Anfang der 50er Jahre wieder. Ich wurde in ein Militärkrankenhaus versetzt. Dort lag ein Mann, der an Typhus erkrankt war.
Er erkannte mich sofort als seinen „russischen Engel“ wieder, und ich erkannte in ihm den Kriegsgefangenen von damals.
Wir verstanden uns noch immer recht gut, und ich begann ihm kleine Gefälligkeiten zu erweisen. Ich besorgte ihm Zigaretten und Zeitungen. Er bat mich auch, Nachrichten an seine Familie zu senden, aber mir war es nicht möglich. Mir fehlte das Geld, und ich hätte mich verdächtig gemacht.
Er wirkte immer wie ein vernünftiger, umgänglicher Mann, doch dies änderte sich im Winter ´53.
Es war ein normaler Tag. Ich brachte ihm wie üblich eine deutsche Tageszeitung, und er begann sie zu lesen. Mit einem Mal wurde er weiß und dann rot vor Zorn. Er flüsterte: ´Ich bringe das Schwein um!`
Mich verängstigte sein Verhalten, und ich ging aus dem Raum. Als ich wieder zurückkam, hatte er sich zwar beruhigt, aber seine Art hatte sich vollkommen verändert. Er lächelte nicht mehr, und kaum ein freundliches Wort drang über seine Lippen.
An einem Abend kurz vor Weihnachten erzählte er mir schließlich, dass seiner Familie etwas zugestoßen sei und dass er dringend hier herausmüsse. Er würde den Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, er würde das Schwein umbringen.
Mir machte sein Verhalten Angst, große Angst.
Ich begann, ihn zu meiden, doch es war mir nicht gänzlich möglich.
Als wir uns wiedersahen, bat er mich um meine Hilfe. Er wollte aus der Gefangenschaft fliehen, und aus Angst vor diesem Mann stimmte ich zu.
Kurz vor Neujahr entkam dieser Mann, mit meiner Hilfe.
Gut ein Jahr später las ich in einer russischen Zeitung von einem abscheulichen Mord in Bayern. Es wurde unter anderem auch nach einem Landstreicher gefahndet, der meinem Patienten von damals stark ähnelte.
Seit diesem Tag spuken mir seine Worte im Kopf, und ich bin mir sicher, dass es sich bei dem gesuchten Mann, dem Mörder dieser armen Familie, und meinem Patienten um ein und dieselbe Person handelt. (...)

Aussage von Max Feiner
(…)
Zuletzt traf ich Alfons am 27. November. Ich wollte zum Hof und die Briefe vorbeibringen, da kam er mir schon entgegen. Er war ganz wutentbrannt und hatte seine Flinte dabei.
„DU!“, hat er gebrüllt, „Du kommst mir gerade recht! Dummer Sack! Was willst du denn jetzt hier?!“
Ich habe ihm erklärt, dass ich nur die Post zustellen wollte, und ich fragte natürlich auch, warum er so aufgebracht sei.
Tatsächlich beruhigte Alfons sich ein wenig, und er begann mir zu erzählen, dass etwas auf dem Hof nicht stimmen würde.
„Jemand schleicht nachts um mein Haus! Ich habe Spuren im Schlamm gesehen, und meine Tochter und der Stallbursche behaupten, in der Nacht Schatten auf dem Hof zu sehen.“
Letzte Nacht, so sagte er mir, ist ein Tier im Stall losgebunden worden, und es hätte sich nicht von selbst befreien können.
Mir fiel ein, dass wir vor einiger Zeit ein paar Diebe im Dorf hatten, die mit dieser Methode die Leute aus ihren Häusern lockten, sie einsperrten und dann das Haus leer plünderten, und ich warnte Alfons.
Ich sagte ihm, er solle die Polizei einschalten, aber davon wollte er nichts hören.
Seit der Sache damals mit seiner Tochter, da hält er nicht viel von der Polizei, wissen Sie?
Naja, ich gab ihm jedenfalls seine Post. Er sah sie durch, und dann drehte er gänzlich durch. Er schoss in die Luft und schrie Flüche in den Himmel.
„Dieses Saublag! Ich drehe ihr den Hals um! Das wird sie bereuen!“, brüllte er, und ich wich erschrocken zurück.
Er warf mir den Brief vor die Füße und ließ mich einfach stehen.
Ich weiß, ich hätte es nicht tun dürfen, aber ich hob den Brief auf und las ihn. (…)

Auszug aus dem Brief des Grund- und Gebäudeamtes in München an Frau Angelika Hauser

Sehr geehrte Frau Hauser,

wir senden Ihnen die von Ihnen gewünschten Formulare zum Verkauf des Grundstücks zu.
Sobald Sie einen geeigneten Käufer haben, füllen Sie bitte die beiliegenden Formulare aus und senden Sie diese dem zuständigen Amt zu.
Wichtig dabei ist, dass sowohl Ihr Vater als auch der Käufer unterschreiben.
Ihnen selbst ist es nicht möglich, den Hof zu verkaufen, da Sie im Grundbuch nicht als Besitzerin eingetragen sind.
Sollten Sie weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

(…)

Aktennotiz von Kommissar Ehrlicher
Gestern Abend konnte ich die Aussage eines Pilzsammlers aufnehmen, der unseren unbekannten Mann während der Zeit, in der die Bewohner des alten Hofs vermisst waren, gesehen haben will.
Unsere Theorie besagt jedoch, dass der oder die Täter den Hof nach ihrer Tat noch bewohnt haben.
Hinzu kommt die Tatsache, dass keiner der entwendeten Wertgegenstände verkauft wurde, und ein Landstreicher wie dieser würde sicherlich zumindest Kleidung und Nahrung stehlen.
Wir werden weitere Ermittlungen in diese Richtung unterbinden und uns nun unserem Hauptverdächtigen Antonio Serkovic zuwenden.

Telefonat mit Marina Markward
I (Interviewer)
M (Marina Markward)

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Marina Markward und ihr Freund Kommissar Thomas Mainzer

M: Markward?

I: Guten Tag, Frau Markward, mein Name ist Alexander T. . Renate Schlittner hat mich an Sie verwiesen. (…)

M: Also im Grunde darf Thomas mir nicht viel erzählen, aber ich habe gehört, dass man die DNA mit der von der Familie Hauser vergleicht, um so herauszufinden, ob das Kind von der Angelika ist.

I: Wäre es denn möglich gewesen, dass Angelika ein uneheliches Kind heimlich zu Welt gebracht hätte?

M: Natürlich! Der alte Hof liegt doch total abseits von der Welt, und ihre Mutter war ursprünglich Hebamme. Das wäre kein Problem gewesen.

(…)

Ach HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
HERR, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken
und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach du, HERR, wie lange!
Wende dich, HERR, und errette mich, hilf mir um deiner Güte willen!
Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; wer wird dir bei den Toten danken?

- Der erste Bußpsalm -

* * * *

Und nun noch zum Kommentar von Aminte

Ja, die Polizisten haben ihren Ausländer als Täter gefunden, aber das liegt wohl daran das der zweite Weltkrieg noch nicht all zu lang zurück liegt und alte Formen noch in den Köpfen stecken.
Du hast die Polizei schon super durchschaut =D


Das ich dich so verwirre macht mich stolz =D Ich mach scheinbar alles Richtig =D
Im nächsten Kapitel werden aber alle Fäden zusammen geführt und alles aufgelöst.

Deine Theorien sind sehr gut aber ich muss mich leider ausschweigen dazu :X
Naja, eine Sache darf ich dann doch sagen:

Aber hätte die Magd nicht mitkriegen müssen, wenn Angelika schwanger ist? Was aber nicht unbedingt heißt, dass sie es uns mitteilt...

Die Magd war nur einen gewissen Zeitraum da. Alles was danach passierte weiß sie ja nicht.

Und du zauberst mir ein unglaubliches Grinsen ins Gesicht =D Ich freue mich jemanden so gefangen zu haben mit meiner Geschichte und ich sehe schon das du mit der Lösung um die Ecke kommst, ehe ich das Finale geschrieben habe =P Du bist teilweise schon nah dran =D

Bis zum nächsten mal
eure Madame Lulu
 
Und du zauberst mir ein unglaubliches Grinsen ins Gesicht =D
Schön =)

Ich freue mich jemanden so gefangen zu haben mit meiner Geschichte und ich sehe schon das du mit der Lösung um die Ecke kommst, ehe ich das Finale geschrieben habe =P Du bist teilweise schon nah dran =D
Das hättest du nicht sagen dürfen. :lol:=) Es sind die Mörder, nicht einer. ;) Und die haben nichts miteinander zu tun, deshalb ist das so verwirrend. Gibt es eigentlich auch einen Obduktionsbefund für Alfons? :confused: Wenn meine (völlig unausgegorene ;)) Theorie stimmt, müsste der anders aussehen. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Mord wirklich kaltblütig war. Der Mord an den Kindern war nicht kalt, ganz im Gegenteil.

Im nächsten Kapitel werden aber alle Fäden zusammen geführt und alles aufgelöst.
Du schwindelst ja. :lol::lol::lol: Das kenn ich schon, und da löst du noch gar nichts auf. ;)
 
O_O
Das neue Kapitel ist doch schon längst da oben über deinem Beitrag =)=)

Da siehst du mal, wie du mich verwirrt hast... :schäm: Oh Mann, ich glaub, ich brauch ein Zweithirn. :Oo:
Wieso hab ich mich eigentlich wegen dem Landstreicher so verrenkt? Okay, weil das neue Kapitel da noch nicht on war... Ach, ich halt lieber die Klappe - wo sind die bunten Pillen? %)

Da ich das (vor)letzte Kapitel also gekonnt übersehen hab, steht ja dazu auch noch der Kommentar aus. =) Endlich hab ich den roten Faden wiedergefunden. Die Bilder hab ich mir ja sogar angesehen - das Kramerbild ist Klasse geworden, da hab ich mich beim Lesen gefragt, wie du das machen willst -, aber das Kapitel war noch so frisch, das hab ich einfach ausgeblendet. :lol:

Also ist "Kaspar" Hauser doch nicht tot, nur fahnenflüchtig - das hab ich schon vermutet, als es hieß, dass er irgendwann gesehen wurde. Und er hat eine Stinkwut auf Alfons, nur dass wir nicht wissen, warum eigentlich. Dass er ihn nicht besonders leiden kann, ist ja nicht verwunderlich, den kann scheinbar keiner leiden, und das aus gutem Grund. Aber dass er sich so verändert nach der Zeitungslektüre deutet doch darauf hin, dass er ganz besondere Gründe für seinen Hass hat.
Aber welche? Könnte das was mit dem Kind im Keller zu tun haben? Ich lese zu schlampig, ich hab die Daten nicht auf dem Schirm, sowas merke ich mir nie. Aber das ist doch erst viel, viel später gefunden worden, das kann eigentlich nicht sein. Was kann in der Zeitung gestanden haben, was ihn so wütend macht?
Jedenfalls darf ich ja jetzt doch sagen, dass ich vermute, dass er den Alten tatsächlich umgebracht hat. Und da er auch der Zauberer sein dürfte, der Annie verspricht, sie dort wegzubringen, wirft das natürlich die Theorie mit dem zweiten Kinderschänder über den Haufen - ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil. :D (Wie alt war sie eigentlich, als er in den Krieg musste? Ich und die Zahlen...)
Aber wenn er sie da rausholen wollte, ergibt es wohl gar keinen Sinn, dass er dann die ganze Familie ermordet. Es ergäbe dann auch keinen Sinn, dass er überhaupt flieht und den Alten umbringt, wenn er die alle so hasst, dann hätte er auch in Russland bleiben können. Ich gehe schon davon aus, dass er irgend etwas erfahren hat, was der Alte seiner Familie antut. Trotzdem bleibt noch völlig offen, wie dann der Kindermörder/schänder ins Spiel kommt. Aber ich tippe auf Hauser als den Mörder vom Alten - und alle anderen gehen auf ein anderes Konto.
Hat vielleicht der saubere Herr Pastor durch Annie vom Zauberer erfahren und sich den richtigen Reim darauf gemacht? Solche Typen haben ja oft einen erstaunlich guten Riecher. Ich glaub, ich muss alles nochmal lesen... :lol:
 
*Aminte bunte Pillen und ein Zweithirn in Geschenkpapier einwickel und überreich* =D
So ich hoffe du bist versorgt =P

- das Kramerbild ist Klasse geworden, da hab ich mich beim Lesen gefragt, wie du das machen willst -
Das Bild hat mir auch am meisten Spaß gemacht xD Ich hab so viele Kriegssachen die ich da mal benutzen konnte =D
Ich habe mir mal Themensets zum 2. Weltkrieg runter geladen und da waren die Klasse für. Die Leiche ist übrigens eine Puppe und kein Sim und ihr fehlen tatsächlich die Arme und der Kopf. Ich wollte das nur nicht so genau zeigen, weil das dann doch etwas zu brutal war für die seichten Gemüter =D

Du wirst mir unheimlich o___o Da hab ich den Namen tatsächlich her xD
Kaspar Hauser, das Kind Europas ohne Vergangenheit in der Fremde und Hauser, der in der Fremde auch seine Vergangenheit verschweigt und naja :X Mehr sage ich nicht. Ich will nicht das man mir unterstellt Dinge zu suggerieren, die so gar nicht vorkommen werden.....
Oder vielleicht doch? *Muhahahahaha*

Du hast wieder interessante Theorien aufgestellt =D Ich würde ja unglaublich gern dein Gesicht sehen, wenn du das Finale liest =D

Apropos Finale:
Ich werde mir Mühe geben das neue Kapitel bis Mitte nächster Woche zu liefern.
Auf der einen Seite freue ich mich die Geschichte zu einem Ende bringen zu können und mich gänzlich meinem sehr aufwendigen Folgeprojekt zu zuwenden, andererseits werde ich diese Story auch vermissen =D

Eure Madame Lulu
 
*Aminte bunte Pillen und ein Zweithirn in Geschenkpapier einwickel und überreich* =D
So ich hoffe du bist versorgt =P
Gleich mal ein paar Pillen nasch... Danke, du bist mein Retter. =)

Ich wollte das nur nicht so genau zeigen, weil das dann doch etwas zu brutal war für die seichten Gemüter =D
Ja, das war auch das, was ich beim Lesen gedacht hab. Aber so finde ich das ziemlich gut - klar, ein bisschen komisch sieht das natürlich aus, aber der alte Effekt ist wieder total gut geworden, und dadurch sieht es doch recht realistisch aus. Alles geht nun mal nicht mit Sims - über die Ziege musste ich auch grinsen, das ist wirklich ein Mutantenvieh, trotz Hocker. Der Kopf sieht irgendwie auch merkwürdig aus, aber ich finde viele Deko-Tiere nicht so wirklich realistisch. Ist ja auch schwerer zu basteln als ein Tisch. ;)

Du wirst mir unheimlich o___o Da hab ich den Namen tatsächlich her xD
Ich lese nun mal viel, und Hauser ist einfach ein Begriff, ich finde die Geschichte sehr spannend - dabei hab ich sie nicht einmal wirklich gelesen, nur immer um die Ecke. Aber ich finde auch die wilden oder Wolfskinder sehr interessant, und ein bisschen fällt Hauser ja auch in die Kategorie. Jedenfalls hab ich in dem Zusammenhang davon schon öfter gelesen. Irgendwann muss ich mir das mal richtig antun, so ganz genau weiß ich gar nicht, wie das war.

Du hast wieder interessante Theorien aufgestellt =D Ich würde ja unglaublich gern dein Gesicht sehen, wenn du das Finale liest =D
Das wird schwierig. ;) Aber ich werd versuchen, den Kommentar so authentisch wie möglich zu gestalten. :lol: Ich bin schon total gespannt - und irgendwie ärgere ich mich zum erstenmal, dass ich sie nicht erst online zu lesen bekomme, das ist irgendwie doch immer noch anders und spannender als als purer Text. Aber da muss ich eben durch. ;)

Auf der einen Seite freue ich mich die Geschichte zu einem Ende bringen zu können und mich gänzlich meinem sehr aufwendigen Folgeprojekt zu zuwenden, andererseits werde ich diese Story auch vermissen =D
Ich auch. :heul:
 
über die Ziege musste ich auch grinsen, das ist wirklich ein Mutantenvieh, trotz Hocker. Der Kopf sieht irgendwie auch merkwürdig aus, aber ich finde viele Deko-Tiere nicht so wirklich realistisch. Ist ja auch schwerer zu basteln als ein Tisch.

Die arme Ziege! Alle hacken auf ihr rum! Sie kann doch nichts dafür das sie so unglaublich hässlich ist, viel zu Groß und naja so mutanteneähnlich xD

Zu Hauser, da gibt es ja viele Theorien. Mein Favorit ist die Hypnose.
Hauser hat ja in kürzester Zeit so Sachen wie schreiben und lesen gelernt hat und ich bin mir sicher das er das schon vorher konnte und durch die Hypnose das nur verdrängt hat.
Es lohnt sich mit dem Thema zu beschäftigen =D
 
Das neue Kapitel war sehr spannend, ich fragte mich schon die ganze Zeit, was nu mit dem Ehemann war... verschollen im Krieg paßt immer gut für Überraschungen :)

Das neue Zeitungsfoto ist viel besser!

Ich mag es, daß deine Geschichte immer wieder neue Wendungen hat und bin sehr gespannt auf die Auflösung!

Hier hast du vermutlich irgendwas beim Nachbearbeiten vergessen zu löschen:

Zu meiner Verwunderung sprach der Mann gebrochen russisch, und wir unterhielten uns. und so konnten wir uns unterhalten


Ich wollte das nur nicht so genau zeigen, weil das dann doch etwas zu brutal war für die seichten Gemüter =D

Man kann sichs auch so vorstellen xD wäh nu erinner ich mich grad an nen Krimimit ner Briefbombe X.x ... die waren nicht so nett wie du.


mich gänzlich meinem sehr aufwendigen Folgeprojekt zu zuwenden, andererseits werde ich diese Story auch vermissen =D

Welche Thematik hat das neue?

Aber ich werd versuchen, den Kommentar so authentisch wie möglich zu gestalten.

Den Satz fand ich irgendwie klasse :lol:

Die arme Ziege! Alle hacken auf ihr rum! Sie kann doch nichts dafür das sie so unglaublich hässlich ist, viel zu Groß und naja so mutanteneähnlich xD

...und dann stellte sich heraus: Der Hof wurde für geheime Genexperimente verwendet und die Morde wurden von einem Frankensteinmutanten begangen :D
 
Zu Hauser, da gibt es ja viele Theorien. Mein Favorit ist die Hypnose.
Hauser hat ja in kürzester Zeit so Sachen wie schreiben und lesen gelernt hat und ich bin mir sicher das er das schon vorher konnte und durch die Hypnose das nur verdrängt hat.
Es lohnt sich mit dem Thema zu beschäftigen =D
Wah, ja, das wusste ich gar nicht. Aber Hypnose wird überbewertet, ich tippe, selbst in völliger Unkenntnis der Sachlage, blind auf Gehirnwäsche. :lol: Das kommt viel häufiger vor, sogar in den besten Familien, und zwar nach allen Regeln der Kunst. Stalin wäre neidisch auf so manche Mütter. %) In der Regel werden da Trigger installiert, die dich daran hindern, dich zu erinnern. Das geht auch mit Hypnose, aber das ist viel zu aufwändig. Eigentlich ist das ganz einfach. Du musst das einem Kind nur lange und oft und ab und zu mal drastisch genug klarmachen, was es tun und lassen, sagen und denken soll. Das funktioniert auch bei kleinen Hunden... Man muss nicht Orwell bemühen wegen der Horrorszenarien, sowas ist alltäglich. Wenn auch sicher nicht ganz so konsequent wie bei Hauser. :ohoh:

Ich weiß nur, dass Hauser angeblich ohne jeden Außenkontakt großgeworden ist - und das wird sowohl von Wolfskindern widerlegt als auch von Experimenten von Friedrich II. von Hohenstaufen. Der wollte mal rausfinden, welche Sprache Menschen angeboren ist, und hat Kinder ohne jede Zuwendung großwerden lassen. Sie wurden gefüttert und gewaschen, aber die Ammen durften nicht mit ihnen sprechen und auch nicht hätscheln und spielen, einfach gar nichts, bis auf Lebenserhaltung. Leider hat das nur bewiesen, dass Kinder so nicht groß werden... Sind alle gestorben. Und gesprochen haben sie doch - aber heute weiß man, dass die Ammen geplaudert haben müssen, Sprache müssen wir lernen. Und wenn wir Sprache lernen müssen, dann gilt das für Schreiben erst recht, also hast du
Recht mit deiner Annahme. Es ist völlig utopisch, dass jemand quasi über Nacht schreiben lernt.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Menschen in Extremsituationen zu extremen Leistungen fähig sind (Man sollte nie vergessen, das unser Gehirn zu 90% ungenutzt ist, zumindest, was man so messen kann - und echte Extremsituationen werden sich wohl kaum unter Laborbedingungen einstellen. Also wissen wir nicht, was unser Gehirn dann tut - weil wir da wohl kaum ein tragbares Was-auch-immer dabei haben, an das wir uns mal schnell, kurz bevor uns der Löwe anspringt, anschließen, damit die Wissenschaft was lernen kann, was sie bis dato, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, noch nicht weiß. Dummerweise weiß das aber, im Gegensatz zu den vermeintlich allwissenden Wissenschaftlern, jeder, der schon mal in einer solchen Situation war. Was ich damit sagen will: die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält. Hausers sind auf jeden Fall interessanter als Wissenschaftlers. :lol:) - und Hauser, was auch immer mit ihm passiert sein mag, war in einer Extremsituation. Trotzdem gibt es Dinge, die einfach Zeit brauchen - etwas so Komplexes wie Sprache oder Schreiben, was ich nie konnte, lerne ich nicht in ein paar Tagen oder Wochen. Aber eine Blockade, woher auch immer die kommen mag, wie auch immer die entstanden ist, kann man lösen. Und dann kommen verschüttete/blockierte Sachen auch wieder zum Vorschein. Und das kann wirklich sehr schnell gehen.
Es gibt aber auch andere Phänomene, allerdings klingt das bei Hauser, zumindest was ich gelesen hab, nicht danach. (Mal ganz was anderes: willst du nicht mal ne Hauser-Geschichte schreiben? :lol::lol::lol: Würde ich total gerne lesen.) Karl May war so einer, der wohl nicht nur eine blühende Phantasie hatte. Er soll Orte beschrieben haben, die er nachweislich nie gesehen haben kann, die es tatsächlich gibt. Und er soll in Zungen geredet haben - und ich glaube, das ist irgendwie verwandt, auch wenn ich nicht sagen kann, wie das zusammenhängt. Ich kann auch nicht sagen, wieso ich so überzeugt bin, dass es mit Hauser eine ganz andere Bewandnis hat, der ist nicht verrückt oder übersinnlich, der ist nur schlimm misshandelt worden - aber was man so liest, ist das, wie auch immer die Zusammenhänge sind, eine ganz üble Intrige. Wobei das mit der Misshandlung bei May wohl auch zutrifft... Ach Mann, wieder kein Argument. Die Welt ist einfach schlecht. :rolleyes:
 
Er soll Orte beschrieben haben, die er nachweislich nie gesehen haben kann, die es tatsächlich gibt. Und er soll in Zungen geredet haben - und ich glaube, das ist irgendwie verwandt, auch wenn ich nicht sagen kann, wie das zusammenhängt.
War bei Jules Verne auch so. Das ist bei Schriftstellern nicht unbedingt ungewöhnlich. Es gibt viele medial begabte Menschen, nur hier in der westlichen Welt und grade auch in Deutschland, wird nicht offen drüber geredet, weil die dann als verrückt, im Sinne von geistesgestört gelten. In anderen Ländern, wie zB England oder den USA sieht das anders aus, da arbeitet auch die Polizei mit Medien (=medial begabten Menschen) zusammen... würde die dt. Polizei - falls hier sowas überhaupt möglich wäre - auch nie öffentlich zugeben.

Gibt verschiedene Formen, das eine sind die Wahrnehmungen zB auf Orte bezogen, das andere sind Wahrnehmungen, unabhängig von Zeit un Raum, können also Informationen sowohl über die Vergangenheit als auch über die Zukunft beinhalten. Das mit den "Zungen" reden wäre eher biblisch besetzt sein, daß eine andere Wesenheit durch einen Menschen spricht. Gibts heute auch noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Madame LuLu,

deine Story schafft es einen auch fast ohne Bilder voll und ganz zu fesseln. Musste alles auf einmal lesen!
Endlich mal von der Art her was ganz anderes:up:

Bin schon wie ein Flitzebogen auf die Auflösung gespannt.

Grüßle
 
@Cosmic Dream
Ja die guten Ehemänner....
Wenn man denkt sie sein unter der Erde, kommen sie wieder xD

Thematik? Spionage, Liebe, Erpressung, Unzufriedenheit durch Fremdbestimmung, Stalking und das alles Anfang des 20. Jahrhunderts in begrenztem Raum ;D Mehr verrate ich nicht :P

...und dann stellte sich heraus: Der Hof wurde für geheime Genexperimente verwendet und die Morde wurden von einem Frankensteinmutanten begangen
Ich wurde enttarnt O.O Die Lösung des Falles ist raus! Nehmen wir die Ziege fest und gehen schlafen =D

Deutschland ist einfach ein bürokratisches Land mit viel zu vielen Stockfischen in Positionen, deren Welt nicht über den Alltag hinaus geht. Die wollen so etwas wie außer weltliche Phänomene gar nicht akzeptieren. Teilweise ist es traurig, teilweise schützt es auch vor mediengeilen Betrügern.

@Aminte
Aber man hat Hauser ja mit allen Mitteln mundtot machen wollen, deswegen denke ich schon das man zu Hypnose gegriffen hat. Er war auf irgendeine Weise eine Gefahr, sonst hätte man ihn ja nicht auch am Ende in diesen Park gelockt und ermordet. Drastische Mittel sind da wohl eher an der Tagesordnung.
Außerdem wurde zur Zeit Hausers auch grade eine neue Form der Hypnose publik. Ich weiß nicht genau, wie das hieß, aber es hatte was mit Magneten zu tun.
Das Experiment vom "guten" Friedrich habe ich auch schon gehört. An sich eine interessante Sache, aber natürlich auch sehr grausam.
Wir haben damals über Risiken und Opferbereitschaft im Rahmen von pädagogischen Experimenten gesprochen.
Vielleicht ist gerade das der Grund warum Hauser sterben musste. Er konnte sich erinnern. Nach und nach kamen Erinnerungen wieder hoch. Vielleicht auch Erinnerungen an seine "Peiniger" und da Hauser in kurzer Zeit zum Liebling der europäischen Aristokratie wurde, stellte er ein vllt. sogar kompromittierendes Risiko dar.
Schlecht ist die Welt und sie wird jeden Tag ein Stück dunkler.
Eine Hauser Geschichte?
Naja ich hatte mal eine Reihe an kurzen Storys im Kopf, die sich mit Verschwörungstheorien beschäftigen. Da waren historische Fälle wie Hauser, Kennedy, Rosemarie Nittribit beschäftigen, aber auch andere Themen wie Hautkrebs und politische Affairen ins Auge fassen sollten, aber das ganze sollte nachvollziehbar sein und überzeugend und das ist das Schwere :X
Vielleicht später einmal, oder vllt schicke ich dir mal meine Anfänge per Mail, dann kannst du das ganze so mal lesen, abseits der Fotostorys =D
Ach noch zu May!
War der nicht ein Trinker? Naja, wenn ich mal einen im Tee habe, rede ich auch in Zungen ;D

@jazzmin
Ich danke dir für das große Lob! Ich freue mich das es dir gefallen hat ^__^
 
Ich weiß nicht genau, wie das hieß, aber es hatte was mit Magneten zu tun.
Ganz einfach Magnetismus :D. Die wurden, so wie ich das verstanden habe, mit Magneten sowas wie ausgependelt, und man soll damit ziemliche Erfolge bei der Behandlung von psychischen Störungen erzielt haben, zumindest hab ich das mal gelesen. Allerdings hab ich mir das eher als soft vorgestellt, so richtig weg ist man davon wohl nicht. Und suggerieren geht so auch nicht. Da muss man dann schon anders nachhelfen. :lol: Aber man hat das mit Hypnose kombiniert, und wenn das da grad modern war... Hast du ja vielleicht recht. Aber die gute alte Brachialmethode funktioniert auch prima, man muss das gar nicht so kompliziert machen.

Das Experiment vom "guten" Friedrich habe ich auch schon gehört. An sich eine interessante Sache, aber natürlich auch sehr grausam.
Wir haben damals über Risiken und Opferbereitschaft im Rahmen von pädagogischen Experimenten gesprochen.
Ach ja, der Federico... Ich finde den ja total spannend, aber er hat natürlich auch seine unschönen Seiten. Was bei dem Stammbaum aber nicht wirklich überrascht. Allerdings war das Experiment im Vergleich zu anderen Spielchen, die zu der Zeit stattgefunden haben, echt noch harmlos. Und wenigstens hatte es einen Sinn, wenn es auch ansonsten unverzeihlich ist.
Andere haben Kinder einfach nur so in Käfige gesteckt und im Laufe der Zeit so konditioniert, dass die einfach nur noch gaga waren und meist auch das Sprechen verlernt haben - auch eine Form der Gehirnwäsche. Einige seiner eigenen Kinder hat so ein Schicksal wohl auch getroffen, und wenn man nicht an Zufälle glaubt... Es kann aber auch sein, dass die damals einfach nur hemmungslos grausam waren.
Aber auch heute schafft man sowas noch, das Stanford-Prison-Experiment ist ja auch nicht viel besser.

Naja, wenn ich mal einen im Tee habe, rede ich auch in Zungen ;D
Der springende Punkt ist, dass man ihn wohl noch verstanden hat ;):lol:...
 
Ich hoffe, dir gehts gut und wir erfahren bald die Auflösung des Ganzen!

Bin doch schon so gespannt darauf zu erfahren, wie es ausgeht...

Thematik? Spionage, Liebe, Erpressung, Unzufriedenheit durch Fremdbestimmung, Stalking und das alles Anfang des 20. Jahrhunderts in begrenztem Raum ;D Mehr verrate ich nicht :P
Hört sich interessant an*g*


Ich wurde enttarnt O.O Die Lösung des Falles ist raus! Nehmen wir die Ziege fest und gehen schlafen =D
Yeah! Fall gelöst =)

Deutschland ist einfach ein bürokratisches Land mit viel zu vielen Stockfischen in Positionen, deren Welt nicht über den Alltag hinaus geht. Die wollen so etwas wie außer weltliche Phänomene gar nicht akzeptieren. Teilweise ist es traurig, teilweise schützt es auch vor mediengeilen Betrügern.
Wohl wahr.

Grüße, Drea. :hallo:
 
So bald geht es hier (ENDLICH) weiter .___.
Ich unterschätze mein Leben immer wieder aufs neue und denke mir "Ach das ist doch gar nicht so schlimm"
In diesen Moment denkt sich mein Leben händereibend "Ha, dem zeig ich wie schlimm etwas sein kann. *Muhahaha*"

Das Finale ist in Arbeit und ich will es vor meinem Umzug nächsten Monat fertig haben.
Seit gespannt =D
 
  • Danke
Reaktionen: Cosmic Dream
Nach einem langen Kampf endlich der letzte Teil! Ich wünsche euch viel Spaß =)
Und eine Bitte habe ich noch!
Wenn ihr beim Epilog angekommen seit, macht euch bitte eine kleine Notiz wie ihr die Story bisher fandet und wen ihr für den Mörder haltet.


Die bisher vorgekommenen Figuren (Treten in diesem Kapitel neu auf)
Alexander T. -Arbeitskollege von Maria Lämmer und Chronist ihrer Erlebnisse
Maria Lämmer
Ilse Lämmer -Ihre Mutter
Heinrich Baumann -Aktuell Lehrer in Ober Gissingen
Kommissar Mainzer -Ermittelt im Fall des Skelettes

Die Familie Vogelsang
Alfons Vogelsang -Der Besitzer vom alten Hof
Magda Vogelsang -Seine Frau
Angelika Hauser geb. Vogelsang -Tochter von Alfons und Magda
Annie, Tom und Bernhard Hauser -Ihre Kinder
Moritz Hansler -Der Stallbursche
Hilda Böckner -Ehemalige Magd

Die Dörfler
Pfarrer Josef Berg
Agatha Berg -Pfarrer Bergs Schwester
Sarah und Jörg Markward -Inhaber eines Krämerladens
Marina Markward -Ihre Tochter
Hofrat Mayer -Damaliger Lehrer in Ober Gissingen/ Verging sich mindestens einmal an Tom Hauser
Gabriele & Udo Hansler -Moritz Eltern
Schwester Cordelia Reinhart – Karmeliternonne, Chormitglied und Ehrenbürgerin von Ober Gissingen
Lara Brondsted -Eine Freundin von Annie
Renate Schlittner -Hausmädchen bei Pfarrer Berg/ Tochter des Schlittner Wirts
Günther Schlittner -Besitzer der alten Eiche
Max Feiner -Postbote
Ein anonymer Briefeschreiber
Ein „Zauberer“
Antonio Serkovic -Verdächtiger im Mordfall Vogelsang
Ursula Ratzkis -Russische Krankenschwester die sich vermutlich um den angeblich toten Ex-Mann von Angelika Hauser kümmerte

Die Ermittler
Komissar Friedwart
Komissar Ehrlicher

Was bisher geschah...

Der angebliche Mörder des Alten Hofs bestreitet weiterhin die Taten, die ihm zu Last gelegt werden.
Durch den Postboten Max Feiner erfahren wir, dass sich Alfons bedroht fühlte und jemand um den Hof schlich. Außerdem hat er einen Brief erhalten, der ihn sehr aufregt. Es handelt sich dabei um eine Anfrage seiner Tochter, den Hof zu übernehmen.
Alexander T. findet heraus, dass es möglich gewesen wäre, ein Kind heimlich auf dem Hof geboren zu haben.
Maria Lämmer will den leerstehenden Hof besuchen.
Durch die Unterlagen verschiedener Zeitzeugen erfahren wir außerdem, dass Hauser möglicherweise die Explosion einer Granate im Zweiten Weltkrieg überlebt hat.


Teil 6

Alfons & Bernhard

- Du sollst mit deinem Vater und deiner leiblichen Mutter nicht Umgang haben. Es ist deine Mutter, darum sollst du nicht mit ihr Umgang haben. -
3. Buch Moses, Kapitel 18

Obduktionsbericht Angelika Hauser

Name: Hauser
Vorname: Angelika

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Das Opfer ist die 31 Jahre alte Angelika Hauser. Primäre Todesursachen sind nach den Untersuchungen ein eingeschlagener Schädel und innere Blutungen.
Der Riss in der Schädeldecke geht von den Augenwülsten bis hin zum Hinterhauptbein.
Mehrere leichtere Frakturen und die Spuren einiger älterer Verletzungen finden sich ebenfalls auf dem Schädel.
Drei Rippen wurden gebrochen, die vierte geprellt. Die siebte Rippe hat sich zum Teil in den linken Lungenflügel gebohrt. Zu diesem Zeitpunkt war das Opfer jedoch schon tot.
Auf dem ganzen Körper der Frau finden sich massenhaft Hämatome wieder. Die Lippen sind aufgeplatzt.
Das Gesicht wurde zusätzlich post mortem mit einem Messer verstümmelt.
Das Schnittmuster der Wunden ist vergleichbar mit der tödlichen Wunde am Hals von Annie Hauser.
Im Becken- und Intimbereich finden sich frische Spuren von mindestens zwei Vergewaltigungen. Beide Vergewaltigungen wurden mit äußerster Wut durchgeführt. Es befinden sich mehrere Schnittwunden, Hämatome und ein blutiger Handabdruck auf der Innenseite der Schenkel.
An der Gebärmutter von Frau Hauser lässt sich erkennen, dass sie erst vor Kurzem ein Kind geboren hat.
Zusätzlich finden sich starke innere Verletzungen im Darmtrakt wieder. Diese könnten von einer rektalen Vergewaltigung mit einem spitzen, hölzernen Gegenstand herrühren.
Den Verletzungen nach zu urteilen wurde sie mehrere Male niedergeschlagen, und der Todeskampf zog sich über einige Stunden hin.

Aus dem Tagebuch von Maria Lämmer
Ich sitze im Zug. Das Rattern der Räder macht mich müde, aber ich muss die letzten Ereignisse unbedingt festhalten. Wenn ich das nicht tue, besteht die Gefahr, dass ich wichtige Details vergesse.
Ich war im Haus der Familie Vogelsang, und tatsächlich hat sich scheinbar niemand mehr um das Haus gekümmert.
Ratten huschten über den Boden, und die Luft war stickig und roch nach Verwesung. In der Küche fand ich sogar noch einen Topf mit vergammelten Essensresten.

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Küche des verlassenen Hofs

Der Holzboden war wurmstichig, und am Fuß der Treppe fand ich tatsächlich einen dunklen Fleck, etwas, das wie Blut wirkte.
Ein unheimliches Gebäude. Mein Weg führte mich durch den Flur und die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Oben wirkte alles verlassen. Es war, als ob schon lange Zeit kein Mensch mehr hier gewesen wäre, schon vor den Morden.

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Flur des verlassenen Hofs

Ich fand das Zimmer der Eltern, dann das Zimmer von Angelika. Im Obergeschoss lag auch ein leeres Zimmer, naja, leer ist nicht der richtige Ausdruck.
Ich weiß nicht, was mich dazu brachte, aber ich kniete mich in der Mitte des Zimmers hin und tastete über den Boden. Einige Dielenbretter waren lose, und ich hob sie an. Darunter lag ein verstaubtes altes Kästchen. Es war das gleiche Kästchen, welches meine Mutter bei sich zu Hause hatte. Das gleiche Kästchen, in dem ich die Zeitungsartikel gefunden habe.
In dem Moment, als ich das Kästchen öffnen wollte, hörte ich unten ein Geräusch. Sofort sprang ich auf und stürmte zur Tür, das Kästchen an meine Brust gepresst.
Als ich die Treppe herunter gerannt kam, fiel mir plötzlich etwas auf. Die Tür zum Kinderzimmer, dem Ort, den ich bisher gemieden habe, stand einen Spalt breit offen.
Ich zögerte, doch dann beschloss ich nachzusehen, wer mich hier beobachtete. Im Kinderzimmer angekommen schlug mir ein bestialischer Gestank entgegen. Fliegen surrten um das Kinderbettchen, und die Wand war mit Blut beschmiert. Ich musste würgen.
So ungefähr musste es auch ausgesehen haben, als sie den Jungen gefunden haben.
Angewidert spähte ich über den Rand des Kinderbettes. Im Inneren lag der Kopf eines toten Lamms. Es war noch jung. Die Augen waren ausgestochen, und die Zunge lag abgetrennt auf dem Schädel.
Eine Drohung. Angst durchfuhr meinen Körper. Ich zitterte, dann rannte ich los. Ich rannte durch den stillen Wald, Äste knackten, ich hatte das Gefühl, jemand würde mich verfolgen.
Leichter Nebel waberte über den Boden, jeder meiner Schritte klang wie ein Echo.
Ich schaffte es zurück ins Dorf. Sofort warf ich meine Kleider und die beiden Kästchen in meinen Koffer.
Ohne mich von Sarah oder dem Rest der Familie zu verabschieden, verschwand ich aus dem Haus. Ich verließ den Ort, und jetzt bin ich auf der Rückreise, das Kästchen noch immer in meinem Koffer. Zu Hause werde ich es öffnen und den Inhalt genauer betrachten. Jetzt möchte ich nur noch schlafen.


Aus den „Neuen Blatt“
URTEILSSPRUCH IM FALL VOGELSANG
München
Gestern Abend wurde endgültig das Urteil im Fall des Mehrfachmordes am „Alten Hof“ gefällt.
Der Angeklagte hatte auf Freispruch wegen fehlender Beweise plädiert, die Anklage auf die auch von den ermittelnden Beamten geforderte Todesstrafe.
Der vorsitzende Richter van Rick verurteilte den Angeklagten Anton Serkovic zum Tod durch den Strick.
Das Urteil wurde noch am selben Abend vollzogen.
Serkovic war angeklagt worden, die Familie Vogelsang/Hauser in der Nacht vom 27.11 auf den 28.11 ermordet zu haben.
Der Angeklagte stritt bis zum Ende der Verhandlung die Tat ab.
Seine Leiche wird am kommenden Freitag in seiner Heimatstadt in Serbien beigesetzt.

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Die Hinrichtung Anton Serkovics

Zusammenfassung des Berichts des Leichenfundes
Zusammengefasst von Kriminalkomissar Ehrlicher

Herman Brondstedt, Buchhalter aus Stuffingen, 53, verheiratet
Es war im Grunde wie jeder andere Sonntag auch. Wir, also meine Frau Martha, meine Tochter Lara und ich, gingen morgens um 9 aus dem Haus. Wir wanderten zum Alten Hof, um dort die Familie Vogelsang abzuholen. Als wir dort ankamen, war der Hof verwaist. Kein Mensch war zu sehen. Wir klopften an die Türen und spähten durch die Fenster, aber es war alles ruhig, nicht einmal das Vieh hat gebrüllt.
Wir haben noch eine ganze Weile gerufen und gewartet, aber nein, da tat sich nichts. Es war durchaus Alfons Art, uns nichts zu sagen, wenn die Familie nicht zur Kirche ging, aber es war jedes Mal ein neues Ärgernis.
Wir sind dann irgendwann gegangen. Da auch kein Rauch aus dem Kamin stieg (und es war ein kühler Morgen), vermute ich, dass die Familie nicht zu Hause war.

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Familienfoto der Brondstedts

August Schack, Mechaniker aus Stuffingen, 39, ledig

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Privataufnahme August Schack

Ich wurde schon vor ein paar Tagen auf den Hof der Familie Vogelsang gerufen, aber zu diesem Zeitpunkt ging es bei uns in der Werkstatt hoch her. Wir hatten einige Aufträge, und ich muss gestehen, ich wollte auch nicht da raus.
Der Alfons ist ein grober Hund, und zahlen tut er auch nie den geforderten Preis. Naja, aber irgendwann wurden mir seine ständigen Anrufe und Briefe lästig, also fuhr ich am Nachmittag des 29.11. zum Hof raus.
Als ich dort ankam, sah ich, dass Rauch aus dem Kamin stieg. Es musste also jemand zu Hause sein. Ich klopfte an der Tür, doch niemand öffnete.
Nachdem ich gegen Fenster und Türen geklopft hatte und keine Reaktion kam, beschloss ich, meine eigentliche Aufgabe zu übernehmen.
Alfons hatte an meine Firma geschrieben, damit wir seinen Traktor reparierten. Im Grunde eine einfache Aufgabe, aber bei diesem Gerät handelte es sich um einen Schrotthaufen auf vier Rädern. Die Reparatur würde zum einen teuer werden, und zum anderen eine Menge Zeit in Anspruch nehmen.
Es würde ein höllisches Theater geben, wenn dieser Geizkragen nicht zahlen würde, das hatte ich mir geschworen!
Also, ich machte mich an die Arbeit, und was passierte am Ende? Es dämmerte, als ich das verdammte Ding fertig hatte, aber als ich nach Alfons rief, da reagierte wieder keiner. Der Rauch aus dem Kamin war noch immer zu sehen. Ich habe wütend gegen die Tür geschlagen und wieder durch das Fenster gespäht, doch da drin war alles unverändert.
Langsam beschlich mich ein unangenehmes Gefühl, und da beschloss ich, ins Dorf zu fahren und dem Bürgermeister Bescheid zu geben, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Leider hatte ich dazwischen noch einen Auftrag, und so kam ich erst später am Abend wieder zurück.

Günther Schlittner
Zum Feierabend ist bei mir in der Wirtschaft immer was los. Die Tür steht nie still, immer kommt jemand oder geht, und wir unterhalten uns ganz gut.
An diesem Abend kam der Herr Schack in meine Wirtschaft. Er war ganz außer Puste, und er fragte mich sofort nach dem Bürgermeister.
Heckelmann war ganz in der Nähe, und ich rief ihn. Die Beiden verschwanden vor die Tür, und sie unterhielten sich. Es schien sehr dringend zu sein. Schack flüsterte eindringlich auf den Bürgermeister ein.
Kurze Zeit später kamen beide wieder zurück. Ich bemerkte sofort, dass Heckelmann sehr besorgt wirkte.
Sie kamen zu mir an den Tresen und flüsterten mir zu, ich solle mir noch jemanden schnappen und mit vor die Tür kommen. Ich bat Jörg Markward mitzukommen und übergab meiner Frau die Theke.
Vor der Tür erklärte uns Heckelmann, der in Begleitung von diesem Monteur Schack war, was los sei. „Die haben schon seit Tagen nichts mehr von den Vogelsangs gehört, und melden tut sich da auch niemand. Wir müssen mal schauen, ob da alles in Ordnung ist.“
Jörg war ganz nervös, das weiß ich noch, aber wen wundert das nach seiner Geschichte mit Angelika?
Jedenfalls wollte er wissen, ob die nicht einfach in den Urlaub gefahren sind, aber da meinte der Bürgermeister, es würde ein Feuer im Kamin brennen. Wir sind dann alle sofort los.

Jörg Markward
Als wir zum Hof kamen, da war alles still. Der Schack hatte uns gesagt, es würde Rauch aus dem Kamin aufsteigen, aber als wir ankamen, da war alles ruhig. Viel zu ruhig, wissen Sie? Es war, als ob da überhaupt niemand wäre. Nur das Vieh war sehr unruhig.
Wir sind dann zur Tür und haben wieder und wieder geklopft, doch es hat niemand geöffnet.
Wir haben uns besprochen und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass wir in das Gebäude hinein müssen.
Schlittner hat für uns die Tür eingetreten. Im Hausflur stieg uns schon ein widerlicher Geruch in die Nase, doch wir konnten die Quelle nicht finden. Es war so schlimm, dass ich mich übergeben musste, also bin ich raus an die frische Luft.
Ich bin in den Stall gerannt und habe mich erbrochen. Im Heu bin ich über etwas gestolpert. Ich drehte mich um und sah einen Arm aus dem Heu ragen. Es war so grauenhaft. Ich hörte im Haus Stimmen und Rufen, dann habe ich geschrien. Um wen es sich handelte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen.

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Tatort Stall/ Fundort der Leiche von Moritz Hansler

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Abstellkammer/ Fundort der Leichen von Angelika Hauser und Alfons Gruber

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Schlafzimmer/ Fundort der Leiche von Magda Vogelsang

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Flur/ Fundort der Leiche von Annie Hauser

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Kinderzimmer/ Fundort der Leichen von Tom und Bernhard Hauser

Auszug aus dem Kondolenzbuch der Beerdigung der Familie Vogelsang/Hauser
Anmerkung des Autors
Nach der Beerdigung fand die Polizei folgenden maschinell geschriebenen Zettel im Kondolenzbuch.

DIESE FAMILIE HAT ES NICHT ANDERS VERDIENT! BLUTSCHANDE! VERRAT! HABGIER! HASS! GEWALT! LUST! VERDERBEN!

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Fotografie des Trauergottesdienstes zu Ehren der Familie Vogelsang/Hauser

Obduktionsbericht Alfons Vogelsang

Name: Vogelsang
Vorname: Alfons

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Der Tote ist der Familienpatriarch Alfons Hauser.
Der Tod trat vor maximal 24 Stunden ein und wurde durch das Durchtrennen der Aorta herbeigeführt.
Der Kopf wurde gänzlich vom Körper getrennt, und zwar mit Hilfe einer neben der Leiche liegenden Axt.
Die Wundränder gleichen der Klinge der vorgefundenen Axt.
Magen und Bauchdecke des Toten sind aufgetrennt worden. Die Wunde hätte ebenfalls tödlich sein können.
Um die Leiche herum wurden ca. 2,5 Liter Blut gefunden. Das Blut stammt nachweislich von Alfons Vogelsang.
Die restlichen inneren Organe sind unbeschädigt. Der Bauch und der Oberkörper wurde mit einigen Schlägen massiv malträtiert. Als Spuren blieben hier Hämatome zurück.
Die Beine des Opfers sind gebrochen worden. Knochensplitter haben das umliegende Gewebe verletzt.
Die Augenlider des Opfers wurden mit einem Rasiermesser abgetrennt. Nachweislich handelt es sich hierbei um dasselbe Rasiermesser oder ein ähnliches wie in dem Fall der ermordeten Annie Hauser.
Zusätzlich wurden Alfons Vogelsang die Geschlechtsteile abgetrennt. Suchhunde fanden diese im nahen Wald, teilweise verbrannt.

Aus dem Gerichtsprotokoll der Verhandlung das Volk gegen Alfons Vogelsang und Angelika Hauser
Im Strafgericht München
Raum 76

Den Vorsitz hat Richter Reuters
Den Staat vertritt Staatsanwalt Samuels
Der Angeklagte wird verteidigt durch Anwalt Kern

Alfons Vogelsang, geboren am 31.03.1898 in Ober Gissingen, wohnhaft auf dem „Alten Hof“ im Landkreis Stuffingen, ledig, Landwirt.
Den Angeklagten werden die folgenden Vergehen zur Last gelegt:

Am 08.06.1954 gebar die verwitwete Angelika Hauser, geborene Vogelsang, den Knaben Bernhard Hauser.
Als Vater gab Frau Hauser den Gemischtwarenladenbesitzer Jörg Markward an.
Kurze Zeit später stritt der angebliche Vater die Vaterschaft für Bernhard Markward wieder ab und beschuldigte Angelika Hauser, eine Liebesbeziehung zu ihrem Vater Alfons Vogelsang zu unterhalten.
Die Angeklagten verweigern die Aussage.

Zeugenaussage von Jörg Markward
Ja, ich unterhalte seit längerer Zeit eine außereheliche Beziehung zu Angelika Hauser, und wir hatten auch Geschlechtsverkehr.
Angelika und ich haben uns geliebt. (Heftige Zwischenrufe von Angelika Hauser)
Wir haben uns doch geliebt, du hast es mir selbst gesagt! Herr Richter, die Angelika und ich haben immer eine innige Beziehung geführt, doch als ich ihr sagte, ich wolle meine Frau verlassen, da sagte sie mir, dass es mit unserer Beziehung aus sei.
Sie warf mich vom Hof, und der Alfons meinte, er würde mich tot prügeln, wenn ich mich seiner Tochter noch einmal nähern würde!
Natürlich wollte ich meinen Sohn sehen, und da habe ich dann mit unserem Pfarrer gesprochen. Pfarrer Berg sagte mir, ich solle mir wegen unseres Sohnes keine Sorge machen, denn wer wüsste schon, ob es sich hier um mein Kind handele.
Er berichtete mir, dass er erfahren habe, Angelika würde eine sexuelle Beziehung zu ihrem Vater unterhalten. Genau deswegen bin ich dann nochmal auf den Hof zurück, und da habe ich im Stall gesehen, wie der Alfons mit seiner Tochter nackt im Stroh lag. Sie haben miteinander geschlafen.

Urteilsspruch im Fall Vogelsang/Hauser
Die Angeklagten Alfons Vogelsang und Angelika Hauser sind schuldig der Inzucht mit dem Vater bzw. der Tochter.
Angelika Vogelsang wird als Haupttäterin in diesem Fall zu 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Sie hat sich als Haupttäterin in diesem Verfahren herauskristallisiert. Sie hat sowohl den Angeklagten Alfons Vogelsang als auch den verheirateten Familienvater Jörg Markward verführt und zur Unzucht getrieben. Sie hat sich als treibende Kraft herausgestellt.
Alfons Vogelsang kann allerdings auch seinen Teil der Schuld nicht abstreiten. Er hat sich, obwohl er der mental Stärkere sein müsste, der Inzucht mit der eigenen Tochter strafbar gemacht.
Ihm legt das ehrenwerte Gericht eine Geldstrafe von 500 Mark auf, zu zahlen in 5 Monatsraten.

Brief von Sarah Markward an Angelika Hauser

Sehr geehrte Frau Hauser,

ich wünsche, dass Sie meinen Mann von nun an in Ruhe lassen. Was fällt Ihnen eigentlich ein?
Sie wollen sein Geld, appellieren an sein Vatergefühl, er solle doch nicht so sein!
Wissen Sie, was Sie Jörg damit antun? Er leidet! Er leidet, weil er glaubt, seinem Sohn nun auch die Mutter genommen zu haben!
Die Strafe, die Sie bekommen haben, sie ist gerechtfertigt!
Leiden sollen Sie!
Jörg ist wie paralysiert. Er redet kaum noch, isst kaum noch, er wirkt wie innerlich tot. Sie müssen ein bösartiges Weib sein! Lassen Sie meine Familie von nun an in Ruhe!

Brief von Sarah Markward an Magda Vogelsang

Liebe Magda,

wir waren einmal Freunde, oder?
Ich sitze hier in meiner Küche, in der du mir so oft von deiner Familie geklagt hast, und sehe, wie mein Mann mir gegenüber sitzt mit reglosen Augen.
Unserer Tochter hat er seit Wochen keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. Mir schon seit Monaten nicht mehr.
Ich sitze hier und frage mich, wer Schuld daran ist. Wer hat mir meinen Mann genommen, meine Familie?
Es war dein Mann! Und was tust du? Nichts! Dein Mann und deine billige Tochter haben meine Familie zerstört! SIE HABEN ALLES RUINIERT!
Ich hoffe, du wirst mit deiner heimlich falschen Frömmigkeit noch deine gerechte Strafe erhalten! Du hättest sie verdient! Du siehst weg! Du siehst nicht, was sie tun! Du willst es nicht sehen! TU ETWAS!
Um unser Freundschaft Willen!

Sarah Markward


Obduktionsbericht Bernhard Hauser

Name: Hauser
Vorname: Bernhard

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Das jüngste Opfer wurde in seinem Kinderbett gefunden. Der Junge ist ungefähr ein Jahr alt, und ihm wurde der Schädel gespalten. Der Schlag wurde mit derselben Tatwaffe durchgeführt, mit der auch Alfons Vogelsang getötet wurde.
Die Axt hat den Schädel des Kindes und das Gehirn gespalten. Mehrere weitere Hiebe haben den Körper des Kindes oberflächlich verletzt.
Der Tod wurde durch den ersten und tiefsten Schlag herbeigeführt.
Das Blut des Opfers hat die komplette Bettwäsche durchtränkt, und das Holz des Bettkopfes ist mit Blut besudelt.
Der Verwesungszustand der Leiche war fortgeschritten, was letzten Endes auf den aufgeheizten, luftdicht verschlossenen Raum zurückzuführen ist.
Nach dem Mord wurde der Leichnam nicht bewegt.

Aus dem Tagebuch von Maria Lämmer
Zu Hause! Endlich in meiner Wohnung! Ich habe das Kästchen zerstört. Es ließ sich nicht öffnen, und ich musste mit einer Brechstange den Deckel entfernen. Im Innern des Kästchens habe ich etwas gefunden. Es war ein einzelner Brief.
Er war in einem an Alfons adressierten Briefumschlag. Die Handschrift auf dem Umschlag, da bin ich mir zu hundert Prozent sicher, ist die meiner Mutter!
Ich frage mich langsam, was das Ganze zu bedeuten hat. Es wird mir alles langsam aber sicher zu viel! Viel zu viel!

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Ilse Lämmer - aus dem Privatbesitz der Familie Lämmer

Der Erpresserbrief
ICH WEIß, WAS AUF DEM HOF VOR SICH GEHT! DU KANNST ES NICHT LEUGNEN! ICH BIN NICHT DIE ERSTE FRAU, DIE DU GESCHWÄNGERT HAST! ICH WERDE NICHT SCHWEIGEN WIE DIE ANDEREN!
ICH WILL 30.000 MARK FÜR MEIN SCHWEIGEN!
DU HAST DIE WAHL!
LEG DAS GELD IN DEN HOHLEN BAUM AM MARTAL!

Telefonat zwischen Alexander T. und Kriminalkommissar Thomas Mainzer

I (Interviewer)
T (Thomas Mainzer)

T: Mainzer, was kann ich für Sie tun?

I: Mein Name ist T. Ich bin ein Freund der kürzlich verstorbenen Maria Lämmer.

T: Ich habe von dem Fall gehört, aber ich ermittele nicht in diesem Bereich. Wenn Sie wünschen, kann ich -

I: Ich rufe nicht wegen diesem Mord an, sondern wegen dem Fall, in dem Sie ermitteln, dieses Skelett, was Sie gefunden haben.

T: Was? Oh, ich habe ehrlich gesagt nicht mit Hinweisen in diesem Fall gerechnet. Ich höre.

I: Meine Freundin war kurz vor ihrem Tod mehrere Tage in Ober Gissingen, und sie hat etwas herausgefunden. Das Skelett wurde doch auf die frühen 50er Jahre datiert, oder?

T: Ähm, ja, das wurde es. Worauf wollen Sie hinaus?

I: Maria hat eigene Nachforschungen im Fall der damals auf dem „Alten Hof“ ermordeten Familie angestellt. Sie hat herausgefunden, dass scheinbar der alte Familienvater Alfons Vogelsang seine Tochter missbraucht hat. Ihr wurde auch unterstellt, ein Kind mit ihm gehabt zu haben.

T: Sie wollen also unterstellen, dass es sich bei dem Kind um ein Ergebnis der Beziehung zwischen Alfons Vogelsang und seiner Tochter handelt?
Und Sie sagen, es gibt eine Anklage in diesem Fall? Geben Sie mir einen Moment, um das zu überprüfen.

(…)

T: Ich habe hier tatsächlich eine Akte zu einer Anklage der Inzucht und der Blutschande, aber das Verfahren wegen Blutschande wurde eingestellt.
Aus diesem Grund wurden beide nur wegen der Straftat der Inzucht verurteilt.
Alles in allem reicht das aber als Begründung für einen DNA-Abgleich zwischen den dreien, und ich gehe sogar noch weiter und werde auch das Baby, in dem es in dem Verfahren geht, exhumieren lassen.

(...)

Letzter Tagebucheintrag von Maria Lämmer
Wieder sitze ich im Zug zurück in diesen schrecklichen Ort. Warum? Ich weiß es nicht genau, aber ich habe einen Verdacht.
Das Dorf hat gelogen. Jeder hat mich angelogen! Ich bin mir sicher!
Meine Mutter hat auf dem Alten Hof ausgeholfen. Es fehlte ja auch eine Magd, und am Geld kann es nicht gelegen haben.
Ich muss wieder in das Dorf und einen Beweis dafür finden. Sie hat die Vogelsangs erpressen wollen, doch dann hat jemand die Familie ermordet. Warum war Mama nicht auf dem Hof?
Jemand weiß es! Jemand MUSS es wissen!
Ich spüre diesen Ekel in mir aufsteigen. Was ist das für eine Welt, in der wir uns selbst die Nächsten sind?
Wie kann es sein, dass wir die, die wir beschützen müssen, ignorieren? Ein pädophiler Lehrer missbraucht kleine Jungen, ein Priester nutzt verzweifelte, gläubige Frauen aus, ein Fremder schleicht durch die Wälder, und niemanden scheint es zu interessieren. Und als Folge daraus werden sieben Menschen ermordet, und der nächstbeste Ausländer wird dafür gehängt. Mord! Blut! Tod! Hass!
Ich muss an diesen Eintrag im Kondolenzbuch denken. Wer es auch geschrieben hat, er wusste, was vor sich geht, und er hat es genau so beschrieben, wie es auch war.
Vor dem Fenster zieht die Landschaft vorbei. Es sind Eindrücke, wie auch ich nur Eindrücke des Lebens der sieben Toten bekommen habe.
Gleich sind wir da. Ich muss meine Sachen zusammenpacken. Bald werde ich wieder zu Hause sein und kann diese ganze Geschichte hier vergessen.

Abschließender Brief an den Leser
Werter Leser,
bevor ich an dieser Stelle meine Aufzeichnungen beende, muss ich Ihnen die letzten Neuigkeiten mitteilen.
Die Leichen von Alfons Vogelsang, Angelika Hauser und Bernhard Hauser wurden exhumiert, und es wurde ein DNA-Abgleich vorgenommen.
Das Ergebnis war positiv und es beweist, dass sowohl die Leiche als auch Bernhard Hauser aus der Inzestbeziehung von Angelika Hauser und Alfons Vogelsang stammen.
Genau dies ist der Punkt, an dem ich meine eigenen Nachforschungen in diesem Fall beenden möchte.
Ich habe keinen Weg, weiter zu forschen. Maria ist tot, und sie wusste etwas, aber was? Wie soll ich es erfahren? Ich weiß nicht mal, mit wem sie beim zweiten Mal gesprochen hat. Die Leute weigern sich, weiter mit mir zu reden, und die Polizei interessiert sich für meine Nachforschungen nicht.
Was soll ich also tun?
Ich werde diese Unterlagen bündeln und in den hintersten Teil meines Schrankes packen. Warum soll ich weitermachen? Die Toten bleiben tot, und der Täter wird wahrscheinlich auch schon gestorben sein.
Ich möchte mit den Lebenden leben und dieses Leben genießen. Ich habe einen Job und weitere Träume, die ich verwirklichen will, und sie haben nichts mit dem schrecklichen Leben einer Familie und den Fehlern eines Dorfes zu tun.
Auch euch, werte Leser, kann ich nur raten, haltet euch von diesem Fall fern. Er hat genug Todesopfer gefordert.

Hochachtungsvoll

Alexander T.

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Alexander T. und Maria Lämmer auf einer Klassenfahrt

- Erflehe uns diese Gnade.
Daß die aus Deinem Mutterherzen entströmende Liebesflamme jeden Menschen erreichen möge!
Erflehe uns diese Gnade.
Daß deine Liebesflamme, o himmlische Mutter, die Gottesliebe in unseren Seelen entzünden möge!
Erflehe uns diese Gnade.
Daß die Liebesflamme Deines Herzens das Feuer des Hasses auslöschen möge! -

Liebesflammenlitanei

Epilog
Graue Wolken hingen am Himmel. Der Boden war gefroren. Es knackte laut, als Alfons Vogelsang über den Hof stapfte.
Mit gerunzelter Stirn betrachtete er den schlammigen Boden. Die Kälte der Nacht hatte den Boden steinhart gemacht, und einige Fußspuren waren im erstarrten Schlamm deutlich sichtbar.
Gestern Abend waren sie noch nicht da gewesen, und er war sich sicher, auch die Tür des Stalls komplett geschlossen zu haben.
Jetzt stand sie offen und quietschte im Wind.
„Landstreicher...“, murmelte Alfons, dann spuckte er aus. Mit einer geballten Faust ging er zum Haus zurück. Als er wieder hinaustrat, hatte er eine Waffe in der Hand. Mit dem geladenen Gewehr stapfte er auf den Stall zu.
„BEWEG DEINEN ARSCH HIER RAUS, SCHWEINEHUND!“, brüllte er in die modrige Stille des Stalls.
„Ihnen auch einen guten Morgen, Herr Vogelsang“, kam es hinter einem Heuhaufen hervor. Es war der junge Stallbursche Moritz.
„HALT DEIN MAUL, DU FRECHES BLAG!“, brüllte Alfons. Er holte aus und schlug dem Jungen mit dem Lauf seines Gewehres in sein Gesicht. Moritz lag im Heu. Aus seinem Mundwinkel lief ein Blutfaden. Unsicher blickte der Junge zu Boden. „Ich hab gesehen, dass heute Morgen jemand in den Stall einbrechen wollte...“, murmelte der Junge leise.
Ohne ein weiteres Wort verließ Alfons den Stall wieder. „Ich werde dir das alles heimzahlen...“, flüsterte Moritz.
Am Abend desselben Tages saß Magda Vogelsang in der Küche. Sie betete. Die Stimme in ihrem Kopf versuchte das Schreien und Stöhnen ihrer Tochter zu übertönen. Wieder einmal tat ihr Mann es. Er vergewaltigte ihre Tochter, und sie konnte nur zusehen.
Das, was da oben passierte, war aber auch Angelikas eigene Schuld. Sie wollte den Hof überschrieben haben. Sie hatte alle nötigen Unterlagen zusammengesucht. Die Idee hatte ihre Aushilfsmagd Ilse gehabt. Sie hatte auch den Erpresserbrief geschrieben, das hatte Angelika ihr erzählt.
Jetzt bezahlte sie dafür, und Ilse würde das Ganze auch noch bereuen, da war Magda sich sicher. Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Geheimnis im Keller. Ein Glück, dass Bernhard nicht so eine Missgeburt geworden war.
Sie hatten das Geschöpf im Keller eingesperrt, und niemand wusste davon, aber ihr behindertes Enkelkind war nicht ihre einzige Sorge.
Heute hatte sie jemand angesprochen an der Kirche. Wie ein Schatten seiner selbst hatte ihr tot geglaubter Schwiegersohn vor ihr gestanden. Er hatte verlangt, dass Alfons die Kinder und Angelika frei geben solle. Sie hätten ein solches Leben nicht verdient! Sie hatte ihn belogen. Hatte gesagt, Angelika wolle niemals weg, weil sie ihren Vater so liebe, liebe wie eine Ehefrau. Er hatte es nicht geglaubt und heute Nacht war er wieder ums Haus geschlichen. Er hatte durch das Küchenfenster gespäht, das hatte Magda gesehen. Von seinem Platz aus, sah er auch wie Alfons seine Tochter bedrängte und wie diese es wortlos zuließ, dann war sein bleiches Gesicht in der Nacht verschwunden.
Würde Gott ihre Taten verstehen? Sie waren doch nur zum Wohle aller!

Er hatte alles erfahren, und jetzt wollte er Rache. Sie hatten ihn vorgeführt! Ihm alles genommen! Eilig stolperte er durch das Dickicht. Da war noch jemand, aber das interessierte ihn jetzt nicht. Er wollte Rache!
Am Waldrand sah er schon, dass noch Licht im Haupthaus brannte.
Mit schnellen Schritten ging er zum Stall und schob die Tür auf. Er konnte im Dunkeln die Tiere nur erahnen.
Obwohl sie seine Anspannung spürten, blieben die Tiere ruhig. Mit Hilfe seines Rasiermessers schnitt er das Seil eines Pferdes durch. Das Tier konnte sich mühelos befreien und begann, unruhig im Stall herumzulaufen.
Er selbst verschwand hinter einem Strohhaufen. Zufällig ertastete seine Hand einen Hammer, der am Boden lag.
„Hallo?“
Der Schein einer Taschenlampe fiel in den Raum. Moritz versuchte, das Pferd zu beruhigen. Der Junge griff nach dem Seil, vollkommen auf das Tier konzentriert, als er aus dem Schatten sprang. Sie rangelten, dann holte er mit dem Hammer aus und schlug damit auf Moritz Gesicht ein. Irgendwann wehrte der Junge sich nicht mehr.
Schnell wurde der tote Körper mit Heu bedeckt.
Wieder ging die Stalltür auf. „Bist du da?“, fragte die zitternde Stimme von Angelika. „Ich bin hier...“, flüsterte er.
Er tötete sie nicht, noch nicht. Mit dem Hammer schlug er ihr auf die Stirn, und sie verlor das Bewusstsein.
Mit ihrem Körper über der Schulter und dem Hausschlüssel des toten Stallburschen eilte er über den Hof. Er betrat das Gebäude und ging in die Abstellkammer, einer der Orte, an denen er und Angelika immer viel Spaß gehabt hatten.
Als er die Tür wieder geschlossen hatte, hörte er Stimmen. Eine zarte Mädchenstimme flüsterte: „Mama? Wo bist du?“
Das Mädchen stand auf dem oberen Treppenabsatz. Mit dem Rasiermesser in der Hand stürmte er die Treppe hinauf. Er schnitt dem Mädchen die Kehle durch und warf den leblosen Körper die Treppe hinab.
Reglos blieb sie am Boden liegen.
Erneut hörte er Stimmen. Alfons schwere Schritte waren zu hören. Er drückte sich wieder in die Dunkelheit. Als der Familienpatriarch zur Treppe kam, stieß er mit beiden Händen den schweren Mann die Treppe hinab.
Er war nicht tot, aber bewusstlos, so wie er es haben wollte.
Ohne zu zögern ging er in das elterliche Schlafzimmer. Magda war für ihn kein Gegner. Sie war tot, ehe sie wirklich wusste, was vor sich ging.
Im Schlafzimmer lagen Alfons Kleider vom Tag, und unter diesen Kleidern lag eine Axt. Er hatte gesehen, wie Alfons am Tag Holz gehackt hatte.
Mit der Axt bewaffnet ging er wieder in das Erdgeschoss.
Im Kinderzimmer sirrte die Waffe durch die Luft. Sie war kein Gegner für einen kleinen Jungen und ein Baby.
Er hatte letztendlich auch Alfons in die Abstellkammer gezerrt, verschnürt wie ein Paket.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als Angelika die Augen wieder öffnete.
„Hallo Angelika....“
Die Augen der Frau wurden groß, und sie schrie auf. Vor ihr stand, blutbesudelt, ihr ehemaliger Liebhaber Jörg Markward.


Das wars =D
Madame Lulu bedankt sich bei all seinen Lesern und freut sich jetzt auf die Kommentare =)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh Mann... Dass das alles nicht schön endet, war ja klar, aber du hast deine Drohung wahr gemacht - es ist alles immer schlimmer geworden. :ohoh:

Und was die Notiz angeht - zu spät. :lol: Das hättest du mir vorher sagen müssen. =) Aber ich lese so auch nicht, beim Lesen mache ich an so einer Stelle nicht Pause und spekuliere erstmal ein bisschen - da will ich es dann wissen und nicht vermuten. Viel zu ungeduldig...

Und natürlich kann ich jetzt viel behaupten... Aber irgendwann in der Wartezeit hab ich nochmal überlegt. Der Pfarrer passte nicht richtig, Hauser auch nicht, und wenn du nicht einen ganz abenteuerlichen Zufall aus den beiden zusammen konstruiert hättest, musste es jemand anderes sein. Und es musste jemand sein, der irgendeine Beziehung zu irgendjemandem auf dem Hof hatte, die zu so etwas führen könnte. Und da es schlechter (Schreib)stil wäre, den am Ende ganz plötzlich und überraschend aus dem Hut zu zaubern, musste man zumindest ein paar zweckdienliche Hinweise haben.
Ja, Jörg Markward ist mir durch den Kopf gegeistert. :D Allerdings hab ich das nicht weiter ausgebaut, dazu war zu vieles noch unklar. Natürlich kann man sich auch als Leser Motive und Abläufe zusammenspinnen, aber das überlasse ich dann doch lieber dem Autor. :lol: Der einzige Fakt, der vielleicht wirklich in die Richtung hätte deuten können, war der mit dem Baby. Aber da ich mich für diese ganzen Familienstammbäume und -verquickungen nie wirklich interessiere, darüber mache ich mir nur selten Gedanken, war mir gar nicht klar, was das heißt, dass Angelika ein so kleines Kind hat - und zwei potenzielle Väter. Ich bin mir nicht mal sicher, ob das so richtig zur Sprache gekommen ist - aber ich nehme es an, es gehörte ja zu den Toten. Aber da waren so viele Unklarheiten und Hinweise...
Trotzdem war ich nicht wirklich überrascht. Und es macht so, wie du es geschildert hast, Sinn. Sowas passiert. Und ich glaube ja, dass in einem solchen Umfeld ganz viele ein echtes Ding an der Klatsche haben. Sorry, dass ich das so lax ausdrücke, das ist meine Art, sowas wenigstens ein bisschen zu entschärfen. Zu genau darf ich darüber nicht nachdenken, sonst wird mir schlecht. Wobei das nicht ganz stimmt - nachdenken geht, nur emotional darf ich das nicht an mich heranlassen, das geht gar nicht. Wenigstens der Kommentar soll ja halbwegs jugendfrei bleiben. ;)

Die Falle mit Hauser ist dir jedenfalls gut gelungen, finde ich. Er lebt, er ist dort - das hab ich nie wirklich angezweifelt, auch wenn das natürlich nicht ganz sicher war, dass er wirklich der Zauberer ist. Aber erst Hinweise zu streuen und dann eine komplette Story zu erzählen, dass er durchaus noch leben könnte, und dann zu sagen, April, April... Nee, das macht keinen Sinn. Aber ihn hätte ich mir nur als Mörder von Alfons vorstellen können. Klar hätte auch er eine große Schraube locker haben können, aber das hat sich irgendwie nicht so angefühlt.

Ich merke, dass ich zur eigentlichen Story eigentlich gar nichts sagen kann. Dabei ist mir vieles durch den Kopf gegangen. Wie krank manche Leute sind. Und wie zerstörerisch ein solches Umfeld - und ich meine nicht nur den Alten Hof. Das ganze Dorf ist total krank.
Diese Briefe von Sarah Markward... Häh? %) Wie ist die denn drauf?
Das Urteil wegen Inzest - dazu sag ich lieber überhaupt nichts, sonst wird es böse. Und dann fühlen sich noch irgendwelche Leute in ihren religiösen Gefühlen auf den Schlips getreten, aber ich kann solche Dinge nun mal nicht von Kirchens trennen. Es ist nun mal eine Tatsache, dass diese Religion solche Auswüchse und Denkweisen verursacht, und meine Gefühle diesbezüglich sind alles andere als duldsam - ich teile so einige Ansichten so gar nicht, die da gepredigt werden. Ist eh viel zuviel Bigotterie im Spiel. Boah, ich reg mich schon wieder auf... Nee, das Thema lass ich lieber.
Was ich schlimm finde, wirklich richtig schlimm, ist das mit Hauser. Denn so, wie es aussieht, hätte das alles um ein Haar doch noch ein gutes - naja, zumindest besseres - Ende nehmen können. Wenn nur der Alte ermordet worden wäre und der Rest der Familie verschwunden... Damit hätte ich kein moralisches Problem. Klar, Mord ist Mord, aber das sage ich nur, solange mir solche Dinge nicht zu nahe auf die Pelle rücken. Wenn sie es aber doch tun, muss ich ehrlich gestehen, dass ich einen Mord an einem solchen Menschen nicht moralisch verurteilen kann. Auge um Auge, ausnahmsweise bin ich da mal einer Meinung... Sowas muss weg. Wer sich an Kindern vergreift, sein ganzes Umfeld auf eine solche Art und Weise drangsaliert, misshandelt und missbraucht, der hat für mich auch seine Menschenrechte verwirkt. Und da es sonst niemanden kümmert, und das Gesetz da viel zu oft auch versagt... Rache ist ein Gefühl, das ich zwar nicht unbedingt gutheiße und pflege, aber es ist mir nicht fremd. Und in manchen Fällen ist das manchmal die einzige Lösung für anders unlösbare Probleme.
Tja, aber so war es nicht, und das ist schlimm. Man weiß ja nicht, wie es mit Hauser weitergeht, aber ich hab mir vorgestellt, wie er irgendwann doch nochmal zurückkehrt... Nee, lieber nicht. :argh:
Ich hab mich auch mal wieder gefragt, wie solche Leute eigentlich drauf sind. Das muss doch wirklich so eine Art temporäre Psychose sein, von der allerschlimmsten Sorte. Ich weiß immer gar nicht, was ich schlimmer finde und was mich mehr schockiert - echte Psycho- oder Soziopathen oder solche Typen. Wobei ich ja den Verdacht habe, dass die sich zeitweilig tatsächlich in einen verwandeln, zur Zeit der Tat war der genauso drauf. Und dass manche "normalen" Leute einfach nur tickende Zeitbomben sind, wo der berühmte Tropfen reicht... Ist irgendwie erschreckend.

Es bleib noch einiges offen, wo man jede Menge spekulieren kann - wenn man denn will. Aber eigentlich reicht mir das, was man erfahren hat, das ist alles schlimm genug, ich muss mir das nicht weiter ausmalen. Hab grad ein Buch hinter mir, wo es um echte Soziopathen geht, und da war das um einiges detaillierter und so gar nicht distanziert. Das war auch nicht so clever, jetzt ziehe ich wieder Parallelen... :scream: Ich will gar nicht so genau wissen, wieviel Wahnsinn in jedem von uns steckt. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man die Grenzen nie erreicht - aber niemand hat eine Garantie dafür.
 
Mein erstes Kommi unter einer Story. Ich les hier im Forum öfter mit, aber diese Story hat mich wirklich gefesselt, wie sonst kaum eine. Hab sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet. Hab jetzt nicht alle Kommentare gelesen, darum weiß ich jetzt nicht genau, obs schonmal erwähnt wurde. Aber die Geschichte erinnert mich sehr stark an den Familienmord von Hinterkaifeck. War die wahre Geschichte vielleicht eine Inspiration? Fand deine Story jedenfalls wirklich klasse! :nick:
 
@Aminte
Oh Mann... Dass das alles nicht schön endet, war ja klar, aber du hast deine Drohung wahr gemacht - es ist alles immer schlimmer geworden.

Das war mein Ziel. Ich wollte es so gestalten, dass man sich wie in einer immer tiefer rauschenden Achterbahn fühlt. Immer wieder entdeckt man neue Grausamkeiten.

Ja, ich habe so einige rote Heringe gestreut, um euch zu verwirren, aber das gehört ja dazu =D
Es war aber auch schwer die ganzen Geschichten nicht zu verwischen :X

Die Falle mit Hauser ist dir jedenfalls gut gelungen, finde ich. Er lebt, er ist dort - das hab ich nie wirklich angezweifelt, auch wenn das natürlich nicht ganz sicher war, dass er wirklich der Zauberer ist. Aber erst Hinweise zu streuen und dann eine komplette Story zu erzählen, dass er durchaus noch leben könnte, und dann zu sagen, April, April... Nee, das macht keinen Sinn. Aber ihn hätte ich mir nur als Mörder von Alfons vorstellen können. Klar hätte auch er eine große Schraube locker haben können, aber das hat sich irgendwie nicht so angefühlt.

Glaub mir, Hauser HAT mehr als nur eine Schraube locker. Ursprünglich war noch ein Zeitungsartikel geplant der vom Selbstmord eines Fremden berichtete, aber das habe ich dann doch raus gelassen. Ich wollte lieber das Hauser und seine Geschichte weiterhin schwammig bleibt. Wirklich wissen tun wir ja nichts, es könnte ja auch jemand ganz anderes gewesen sein....

Du sagst doch schon eine ganze Menge zur Story und das spricht ja alles für sich.
Ich stimme dir in jedem Satz zu. Ich bin froh das gewisse Punkte, wie die Verurteilung und auch das Verhalten der Dörfler heute sehr selten geworden sind, aber nicht unmöglich.

Es bleib noch einiges offen, wo man jede Menge spekulieren kann - wenn man denn will.

Genau, aber so ist das ja auch im echten Leben. Wir erfahren immer nur Ausschnitte von anderen.

Hab grad ein Buch hinter mir, wo es um echte Soziopathen geht, und da war das um einiges detaillierter und so gar nicht distanziert.

Welches Buch war es denn? Du machst mich neugierig. =)

Ich will gar nicht so genau wissen, wieviel Wahnsinn in jedem von uns steckt. Man kann sich glücklich schätzen, wenn man die Grenzen nie erreicht - aber niemand hat eine Garantie dafür.
Jetzt hast du mir einen echten Schauer über den Rücken gejagt! Am liebsten würde ich deinen Kommentar jetzt in meine Geschichte am Ende einbauen und meinen Lesern die Frage stellen, ob sie denn denken ganz frei von Wahnsinn zu sein, denn wie du sagst Wahnsinn steckt in jedem von uns...

@Avalonia
Aber die Geschichte erinnert mich sehr stark an den Familienmord von Hinterkaifeck. War die wahre Geschichte vielleicht eine Inspiration?

Ja und nein, Hinterkaifeck war meine Ausgangsidee, aber in der Geschichte stecken viele Details aus anderen Kriminalfällen mit drin. Ich habe mich schon lange mit wahren Kriminalfällen beschäftigt und die fesselndsten sind eben die, die bis heute unaufgeklärt sind, so wie Jack the Ripper, Der Zodiac Mörder, Der Junge aus der Kiste und eben auch Hinterkaifeck.
Sie alle haben im Grunde dazu beigetragen, wobei ich mich bemüht habe Hinterkaifeck wirklich nur als Idee zu nehmen nicht als Vorlage ich hoffe das ist mir gelungen.
Ich bin froh das ich dich so gefesselt habe und das du trotz des düsteren Themas Spaß am lesen hattest =)
 
Insgesamt fand ich die Geschichte spannend und die düstere Atmosphäre kam gut rüber.

Von allen Kapiteln finde ich jedoch das letzte am Schwächsten.

Ich habe lange überlegt, was genau mich so sehr an der Auflösung stört, da ich es zuerst nicht ganz festmachen konnte. Beim Lesen bzw danach blieb nur das Gefühl, daß es nicht paßt, unstimmig ist.

Der Liebhaber war der Mörder, dessen Frau war die Freundin von Angelikas Mutter, folglich musste der Liebhaber wohl auch in etwa so alt sein wie Angelikas Vater? Oder zumindest wesentlich älter als sie selbst.

Daß es solche Inzestfälle gibt, stimmt, jedoch können solche Töchter sich dann nicht mal eben noch nen Liebhaber nehmen, dafür ist die Kontrolle und Abhängigkeit durch den Schänder viel zu groß, etwas anderes sind die Fälle, in denen der Vater die eigenen Kinder gegen Geld verkauft oder sich daran aufgeilt, wenn andere die ebenfalls schänden.

Auch das Mordmotiv bleibt für mich unklar, was wurde ihm genommen? Wieso bringt er alle um und dann diese Perversität noch dazu (spitzer Gegenstand) das klingt eher nach Szenen heutiger Krimiserien, als nach der damaligen Zeit. (für mich wirkte das wie ein Zeitbruch).

Auch den Gerichtsprozeß um den Inzestfall fand ich irgendwie etwas merkwürdig, immerhin spielt das schon 1954 und nicht mehr 18irgendwas. Gibts dafür einen Präzedenzfall?


Jetzt noch einige stilistische Anmerkungen:

- du hast bei vielen Zeitungsartikeln das Datum weggelassen, das macht sich bei so vielen Zeitsprüngen und Handlungsträngen nicht sehr gut, oft muss man auch raten, was nun wann geschrieben sein soll.

Dann schreibst du einerseits , daß der Todesfall 1989 war (Mord von Maria) und dann aber
Folgender Artikel war vor einer Woche in der Zeitung
Zeitungsartikel aus dem Jahr 2012

Er hat den Nachlaß doch nicht erst 13 Jahre später angeschaut, auch hier wären genauere Datumsangaben sinnvoll, so wirkt es wie ein Logikfehler im Gesamtkonzept.

Ein anderer Aspekt sind die Kürzel bei den Telefonaten/Interviews, zB:

Telefonat zwischen Alexander T. und Kriminalkommissar Thomas Mainzer

I (Interviewer)
T (Thomas Mainzer)

Telefonat mit Hilda Böckner
H (Hilda Böckner)
I (Interview)


Deine Hauptfigur ist "T", aber im Gespräch ist "T" Mainzer, man duzt Fremde aber nicht, in Zeitschriften/Zeitungen/Reportagen wird auch der Nachname genommen, genau so bei Hilde "H". Das ganze ist doch kein Internetblog aus der Gamercommunity, wo sich alle duzen...

Was mir auch gefehlt hat, ist eine Übersicht über die Geburtsjahre aller Personen (oder wenigstens mehr Altersangaben), ich glaube, dazu gab es auch nur bei manchen Informationen. Ständig nachscrollen und nachrechnen müssen, behindert leider das Leseerlebnis auch etwas.

Der Teufel steckt im Detail und ich persönlich finde solche Details wichtig für den Gesamteindruck und auch, um als Leser (der die Geschichte nicht kennt und nur durch das, was erzählt wird erfahren kann) den Überblick zu behalten, aber auch, um das Gefühl zu haben, in eine tatsächlich stattgefundene Erzählung hineingezogen zu werden (Realismus/Authentizität).

Ich hoffe, du nimmst mir meine Kritik nicht übel. Ich finde, wenn man auf manche vordergründig als Kleinigkeit erscheinende Details achtet, kann eine gute Geschichte noch besser werden.

Viele Grüße, Drea.

PS: Ich bin schon auf dein neues Projekt gespannt.
 
@Aminte
Das war mein Ziel. Ich wollte es so gestalten, dass man sich wie in einer immer tiefer rauschenden Achterbahn fühlt. Immer wieder entdeckt man neue Grausamkeiten.
Also, ich fand das gut gelungen, mir ging es jedenfalls so, dass ich das Ende am Heftigsten fand. Vielleicht auch wegen des alles andere als sachlichen Epilogs.

Es war aber auch schwer die ganzen Geschichten nicht zu verwischen :X
Ja, das glaube ich gern. Ich denke, dass das in der Form echt nicht leicht zu schreiben ist.

Glaub mir, Hauser HAT mehr als nur eine Schraube locker.
Komisch, das hab ich eigentlich so gar nicht empfunden. Sicher, es deutet alles darauf hin in dem Bericht der Krankenschwester, trotzdem... Aber vielleicht wollte ich auch nur, dass wenigstens einer halbwegs normal ist - zumindest nach meinen Maßstäben. :lol: Dass man auf Alfons richtig böse wütend werden kann, wenn man vielleicht zwischen den Zeilen erfährt, dass er Frau und Kinder... Da kann man schon mal ein bisschen aus der Facon geraten. Aber wir wissen ja nicht, was er gelesen hat. Das war jedenfalls meine Vermutung, obwohl ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, was in dem Artikel gestanden haben könnte.

Ich stimme dir in jedem Satz zu. Ich bin froh das gewisse Punkte, wie die Verurteilung und auch das Verhalten der Dörfler heute sehr selten geworden sind, aber nicht unmöglich.
Ich fürchte, die Tendenz ist immer noch da. :argh: Was sind schon ein paar Jahrzehnte? Die ändern so grundlegende und lang erarbeitete Vorurteile nicht völlig. Alles andere ist Schönrednerei. Es sind in leider nicht so kleinen Bevölkerungsgruppen immer noch die Ausländer, die an allem Schuld sind, und dass Frauen... eben nur die Rippe von Adam sind und sowieso an allem Schuld, was man nicht den Ausländern in die Schuhe schieben kann, ist ja hinlänglich bekannt. Insbesondere, wenn Männer mal wieder aus der Rolle fallen, kann ja nur eine Frau dahinterstecken... :scream:

Welches Buch war es denn? Du machst mich neugierig. =)
Cody McFaden, Ausgelöscht. Irgendwie gibt es da nur Täter und Opfer, Jäger und Gejagte, und wer was ist, ändert sich auch noch dauernd. =) Die Welt ist krank... Unschuldig sind da nur die, die rechtzeitig sterben.

Jetzt hast du mir einen echten Schauer über den Rücken gejagt! Am liebsten würde ich deinen Kommentar jetzt in meine Geschichte am Ende einbauen und meinen Lesern die Frage stellen, ob sie denn denken ganz frei von Wahnsinn zu sein, denn wie du sagst Wahnsinn steckt in jedem von uns...
Aber sicher doch. Wer was anderes behauptet, kann sich glücklich schätzen, denn er hat lediglich die Grenzen noch nicht mal annähernd erreicht. Selbst Tiere kann man in den Wahnsinn treiben. Klar, wer sich nicht vorstellen kann/will, dass es Situationen gibt, wo deine ganze Welt, dein ganzes Selbstbild, alles, was du denkst und glaubst, aus den Fugen geht, der kann denken, dass seine Persönlichkeit ein für allemal so ist, wie sie ist. Aber das ist eine Illusion. Manche haben Glück. Andere nicht.
Ich glaube zwar auch, dass der Mensch nicht von Natur aus böse ist, aber das wars auch schon. Ein Hai ist auch nicht böse, aber ich möchte nicht auf seiner Speisekarte stehen. Und es gibt einen Trieb, den wir nur verleugnen können, wenn wir warm und sicher im imaginären Schaukelstuhl sitzen: den Selbsterhaltungstrieb. Den man als Mensch durchaus auch auf andere ausdehnen kann - wenn man noch die Kapazitäten frei hat. Aber wenn der angetriggert wird, wird es immer komisch.

Cosmic Dream schrieb:
Der Teufel steckt im Detail und ich persönlich finde solche Details wichtig für den Gesamteindruck und auch, um als Leser (der die Geschichte nicht kennt und nur durch das, was erzählt wird erfahren kann) den Überblick zu behalten, aber auch, um das Gefühl zu haben, in eine tatsächlich stattgefundene Erzählung hineingezogen zu werden (Realismus/Authentizität).
Grundsätzlich gebe ich dir Recht, es gibt ganz sicher eine Menge Ecken und Kanten, und man könnte noch Wochen und Monate an der Story feilen. Und man kann natürlich sagen, wenn man das nicht will, lässt man eben die Finger von dieser Erzählweise. :D
Trotzdem finde ich, dass es für eine FS von sechs Kapiteln doch recht gut rüberkommt - ja, es ist öfter mal verwirrend, aber ich muss zugeben, dass mir das auch bei Romanen so geht, die so aufgebaut sind, die ganz sicher weniger Fehler haben und gründlicher - und länger - durchdacht sind. Es ist einfach verwirrend, und ich für meinen Teil bin ein zu fauler Leser, um jedes Detail nachzulesen. Und merken kann ich mir das sowieso nicht. Und Fakt ist, dass die Vorarbeit für die sechs Kapitel dann fast genauso groß gewesen wäre, als wenn es ein ganzer Roman wäre, das ist kein wesentlicher Unterschied.
Und ich glaube, wenn wir Madame Schlumpi ;) dazu zwingen würden, über jedes Komma nachzudenken, dann hätten wir die Story nicht bekommen - und das fänd ich viel schlimmer als ein paar kleine Ungereimtheiten. Dazu hätte es auch eine andere Betaleserin gebraucht - auf solche Details zu achten, das ist mir echt zuviel Stress. =) Ich hasse Stammbäume, zumindest, wenn ich sie selbst machen muss. Die Notizen, die man da hätte ständig abgleichen müssen, wären länger als die Story. :lol: Das hab ich komplett Madame Lulu überlassen. Wäre aber eigentlich auch Lektorarbeit. Aber wir sind hier zum Glück nicht in einem Verlag. Und machen das ganz für umme.

Auch das Mordmotiv bleibt für mich unklar, was wurde ihm genommen? Wieso bringt er alle um und dann diese Perversität noch dazu (spitzer Gegenstand) das klingt eher nach Szenen heutiger Krimiserien, als nach der damaligen Zeit. (für mich wirkte das wie ein Zeitbruch).
Ich glaub, das hat er sich von den Mongolen abgeguckt. =) Die waren auch groß in sowas. Besonders spitze Gegenstände fanden die ganz toll. Dafür gibt es jede Menge phantasievolle Verwendungsmöglichkeiten. Vielleicht war der Jörg ja belesen?
Nö, aber auch mit dem Motiv muss ich widersprechen, das ist für mich im Nachhinein stimmig. Wenn ich bloß an den Brief der Ehefrau denke... Gaga. Total. In solchen Dörfern ist es meist die Dorfhure/-hexe, die am normalsten ist. Und die dann ganz gern irgendwann gelyncht wird. Vermutlich beten die Damen des Dorfes erstmal ein Vaterunser, bevor sie sich in die lästige Pflicht des ehelichen Beischlafs ergeben. Von daher... Ihm wurde vermutlich eine ganze Menge genommen. :D Nicht nur ein göttlicher Arsch.
Mit dem anderen Argument hast du nicht Unrecht, wobei mir das gar nicht aufgestoßen ist. Aber ich bin auch eine einfache Leserin, ich kaufe dem Autor vieles ab, solange es nicht allzu wirr ist. Besonders wenn die Story - wie es das Genre nun mal mit sich bringt - so zerhackstückelt ist. Trotzdem, die Frage ist, wie lange das schon geht - da greift allerdings deine Kritik mit den unklaren Daten. Aber wenn ich das richtig verstehe, war da zuerst die Magd. Und dann war sie schwanger, und er hat sich was anderes zum Spielen gesucht. Und wer das eigentlich mit Anni war, ist auch unklar. Also, vielleicht gab es Zeiten, wo Alfons eher egal war, mit wem es seine Tochter treibt. Solange er noch andere Spielzeuge hatte...
 
Ich lese eben detailverliebt - egal wo, das läßt sich auch nicht einfach abstellen, die Art und Weise, wie ich lese ;)

Es gibt auch Romane, die so viele Erzählebenen haben und trotzdem in sich schlüssig und logisch bleiben. Es kommt eben immer auch darauf an, wo man für sich selbst beim Schreiben die Gewichtung setzt.

Ich schreib/plane zB immer mehrere Geschichten parallel und ich mach mir bei verschiedenen Strängen oder wenn es über mehrere Jahrzehnte geht auch dahingehend Notizen, weil ich nicht am Ende (oder durch Leser) feststellen will, daß da irgendwie irgendwo was übersehen wurde ;)

Bzgl Betalesen & Lektorat, das würde nur stimmen, wenn du als Betaleser die gesamte Geschichte vorab vorliegen hast und ich nehme mal an, daß du die auch nur kapitelweise Betagelesen hast und nicht am Stück, oder?

Die Welt ist krank... Unschuldig sind da nur die, die rechtzeitig sterben.
Schöne unschöne Wahrheit, wobei, paar Ausnahmen gibts iRL zum Glück noch.

Der Aspekt mit der Dorfhexe,... da würde eine Person gelyncht oder in den Tod getrieben werden. Andererseits 1954 und Dorfhexe? Das wär eher was fürs Mittelalter ;)

Und der Brief der Ehefrau.. die fixiert das schriftlich? und es wird überhaupt nicht richtig ermittelt?

Es gab vor einiger Zeit einen TVFilm, wo manches mich an die Geschichte erinnert hat: Ein Mord, ein Dorf, diese Dorfseilschaften, allerdings blieb der Film bis zum Schluß inkl. Auflösung logisch:

In einem Dorf wird eine Frau auf dem Hof ermordet, der Ehemann wird mit dem Messer gefunden bei der Frau und des Mordes für schuldig befunden, die Frau galt als Dorfschlampe, die's angeblich mit jedem treibt oder jeden versucht zu verführen und im Gasthaus als Bedienung kellnert.

Später kehrt die Tochter ins Dorf zurück, der Vater hat inzwischen Alzheimer, sie will ihn ins Heim tun, ihn aber nicht sehen, er sagt, dass er die Mutter nicht ermordet hat.

Und wieso sie nie seine Briefe aus dem Gefängnis beantwortet hat. Die Leute von damals sitzen immer noch am Stammtisch und saufen da ihr Bier.

Sie wuchs dann bei nem anderen Bauernpaar auf und sucht die Briefe und findet sie auch, der Vater hatte also nicht gelogen (inzwischen starb der jedoch durch einen Herzanfall). Da sind dann auch merkwürdige Ereignisse, Blut an den Fensterscheiben etc. als sie beginnt nachzuforschen.

Wie sich heraus stellt, hat sie als 5jährige zufällig gesehen, wie die Mutter im Keller ermordet wurde, aber sie weiss nicht von wem, der Täter wird natürlich nervös, sie will eine DNA-Untersuchung machen lassen von allen verdächtigen Männern, die Mutter war zum Tatzeitpunkt schwanger, deshalb hieß es, der Ehemann hätte sie ermordet aus Rache/Eifersucht.

Wie sich dann am Ende herausstellt, war es weder der Bauer, noch der Bürgermeister, noch der Pfarrer, sondern der Lehrer gewesen, der sauer war, daß sie ihren Mann nicht verlassen hat, um mit ihm zu leben. Wobei der Mord eventuell auch so eine Mischung aus Totschlag/Affekt gewesen sein könnte. Allerdings hatte der da keine eigene Familie gehabt und das Kind der Mutter war vom Ehemann und nicht von nem Fremden gewesen.

Jedenfalls gabs da in gewisser Weise auch Rückblenden und Zeitsprünge, ohne dass es so verwirrend war, vll auch, weils linearer und mit weniger Morden war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lese eben detailverliebt - egal wo, das läßt sich auch nicht einfach abstellen, die Art und Weise, wie ich lese ;)
Ist ja auch keine Kritik an deiner Lesweise - nur eine Feststellung, dass ich anders lese. Ich schreibe ja auch anders. Auf meine Art bin ich auch ein Schlumpi. Gefühle sind mir viel wichtiger als Fakten. Solange das stimmig ist, ist mir alles andere egal.

Es gibt auch Romane, die so viele Erzählebenen haben und trotzdem in sich schlüssig und logisch bleiben. Es kommt eben immer auch darauf an, wo man für sich selbst beim Schreiben die Gewichtung setzt.
Ja, die Betonung liegt auf Romane. Wenn ich etwas schreibe, was ich verkaufen will - oder zumindest soviel Zeit investiere, wie es für einen vollen Roman erforderlich ist - dann hast du Recht. Ohne jede Diskussion. Wobei ich auch da Gegenbeispiele kenne...
Die Frage ist, wieviel Zeit ich investieren will in eine Story, die von vorherein auf 6 Kapitel angelegt ist. Und die Erzählweise sehe ich als ein Experiment - so wie ich so ziemlich alles hier in diesem Forum als ein Experiment sehe. Wir probieren doch nur, ob das, was wir uns so ausdenken, auch funktioniert. Ohne große Hintergedanken. Meistens zumindest.
Ich hab gesehen - was mir auch schon vorher klar war, irgendwie - dass diese Art der Erzählung für mich viel zu kompliziert wäre, wenn man das ganz ernsthaft betreiben würde. Ich meine, mit Lektor, Verlag und Veröffentlichungsabsicht. Das wäre viel zuviel Aufwand, um es für Leute wie dich, die auf jedes Detail achten, richtig zu machen.
Aber so ist es nicht. Es ist nichts weiter als ein Forum, wo man sich mal ausprobieren kann. Mal testen, ob das, was man sich so ausdenkt, funktioniert.
Wobei ich deine Komentare nicht schlecht finde, gerade das hilft dabei, einzuschätzen, wie es wirklich aussieht - manche vergessen das vielleicht. Ich hab schon manches gelesen, wo dann Selbsteinschätzungen kamen, wo ich dachte... nee, nicht wirklich, oder?
Aber dass Madame abhebt, weil das der nächste große Bestseller wird, das glaube ich eher nicht. Und als Übungsfeld - ist doch toll. Und mehr ist es - und ich denke, das wird Mme. bestätigen - auch nicht. Ist nur Spaß. Okay, ein bisschen Ernst ist es immer... Aber nicht sooo sehr. Und somit auch nicht allzusehr ernst zu nehmen. Niemand will damit seine Brötchen verdienen.

Ich schreib/plane zB immer mehrere Geschichten parallel und ich mach mir bei verschiedenen Strängen oder wenn es über mehrere Jahrzehnte geht auch dahingehend Notizen, weil ich nicht am Ende (oder durch Leser) feststellen will, daß da irgendwie irgendwo was übersehen wurde ;)
Ja, so sollte man das machen. Ich bin aber auch so ein Schlumpi. Ich hab meine Story angefangen ohne Plan und Plot. Und das ist mir zum Verhängnis geworden, amongst other things. Ce la vie... (ich weiß, dass da ein accent fehlt ;), hab ihn nicht gefunden. :lol:)
Aber ich denke, selbst wenn ich einen Plot gehabt hätte, wäre das auch passiert. Das kommt davon, wenn man von Dingen schreibt, mit denen man nicht fertig ist. Und Netz und doppelter Boden... Was ist das? :lol:

Bzgl Betalesen & Lektorat, das würde nur stimmen, wenn du als Betaleser die gesamte Geschichte vorab vorliegen hast und ich nehme mal an, daß du die auch nur kapitelweise Betagelesen hast und nicht am Stück, oder?
Ja, klar, ich bin ja erst später eingestiegen, und die Story war nicht nicht fertig. Du darfst auch nicht vergessen, das man so keine Romane schreibt. Da lesen viele Leute vorher, nicht nur Lektoren. Zumindest im Idealfall. Wenn man spezielle Gebiete berührt, hat man da Leute, die das checken, und das tun die vorher. Die, bei denen man recherchiert hat, in der Regel. Das hier ist nicht so wie im realen Verlagsalltag, das ist ein ganz andere Genre. Es ist nur der Autor, der in der Regel niemanden hat, der vorher mal probeliest. Manche vielleicht, aber das ist die Ausnahme. Es ist einfach nicht auf "richtige" Veröffentlichung ausgelegt und somit auch nicht notwendig. Es ist Laienhaft - klar - aber es ist auch auf seine eigene Art und Weise authentisch - und spannend.

Schöne unschöne Wahrheit, wobei, paar Ausnahmen gibts iRL zum Glück noch.
Ja, klar, das war nur auf den Roman bezogen. So pessimistisch denke ich nicht.

Der Aspekt mit der Dorfhexe,... da würde eine Person gelyncht oder in den Tod getrieben werden. Andererseits 1954 und Dorfhexe? Das wär eher was fürs Mittelalter ;)
Quatsch. Hexen werden auch heute noch... in die Klapper gesperrt. Da gehören sie hin, oder nicht? Zu den Typen, die denken, sie sind Cäsar.
Und der Brief der Ehefrau.. die fixiert das schriftlich? und es wird überhaupt nicht richtig ermittelt?
Wieso ermitteln? Was ermitteln? Glaubst du, dass irgendjemand das zu sehen bekommt? Diesen Brief kennen nur ein paar Leute: Sarah, Angelika, Ilse, Mariah, Thomas - und wir.

Es gab vor einiger Zeit einen TVFilm, wo manches mich an die Geschichte erinnert hat: Ein Mord, ein Dorf, diese Dorfseilschaften, allerdings blieb der Film bis zum Schluß inkl. Auflösung logisch:
Siehste, das kommt in den besten Familien vor. Und ist immer dasselbe - kleine Abweichungen lassen wir mal gekonnt unter den Tisch fallen.
Und deine Nacherzählung führt vor Augen, dass man solche Fälle nur sehr schwer in Kurzform wiedergeben kann, denn leider kann ich da auch nicht folgen. :lol: Das ist ziemlich ungereimt. :cool:
Komm, das ist ein Punkt für Madame. ;) Die Story wäre vollkommen logisch, wenn sie ungefähr 43 Kapitel hätte. Mit viel mehr Wörtern könnte man das total überzeugend erzählen - aber nicht mit 6 Kapiteln. Und wir wollen doch "Spionage, Liebe, Erpressung, Unzufriedenheit durch Fremdbestimmung, Stalking und das alles Anfang des 20. Jahrhunderts in begrenztem Raum ;D", oder?

Also, ich bevorzuge hiermit offiziell Madames etwas schlumpige Art, spitzfindige Details elegant unter Spitzentischdeckchen verschwinden zu lassen, aber dafür mehr, mehr, mehr!!! Bald! uns mit weiteren pikanten und für das Forum echt erfrischenden Stories zu beliefern. :lol:
Ey, willst du echt nur Teenielovestories? =) Also, ich nicht. :cool:
 
Ce la vie... (ich weiß, dass da ein accent fehlt ;), hab ihn nicht gefunden. :lol:)

kein Accent => C’est la vie, sondern das Verb ;)

Es ist Laienhaft - klar - aber es ist auch auf seine eigene Art und Weise authentisch - und spannend.
Selbst wenn man nur als Hobby schreibt und das sozusagen konstant als Zeitvertreib betreibt, so wie zB manche im Chor singen und andere musizieren, finde ich trotzdem, daß konstruktive Hinweise auf bestimmte Details einem nutzen können. Wozu stellt man es sonst öffentlich vor, wenn man ausschließlich lesen will "alles total geil!!!"
Je länger man ein Hobby verfolgt, desto besser wird man, aber man wird nicht besser, wenn man nie einen anderen Blickwinkel hört. Es gibt zB auch bekannte Foren für Hobyfotografen, Maler, etc. manche haben in ihrer Galerie auch Bildvergleiche über 5, 10 Jahre, meinst du, die hätten sich verbessert, wenn sie nie auch Feedback erhalten hätten, das über ein "oh super alles klasse" hinausgeht?

Es wirkt ja fast so, als dürfte man, nur weils ein Hobby in einem Forum ist, nichts anderes schreiben als "oh super" und dann hätte ich das letzte Kapitel gar nicht kommentiert.

Hexen werden auch heute noch... in die Klapper gesperrt. Da gehören sie hin, oder nicht? Zu den Typen, die denken, sie sind Cäsar.
So stereotyp denke ich nicht, es besteht ein Unterschied zwischen tatsächlichen Wahnvorstellungen /Paranoia etc und zB Hellsichtigen/Medien, wie sie in England arbeiten und in Deutschland übrigens ebenfalls.

Wieso ermitteln? Was ermitteln?
Eine ganze Familie wurde niedergemetzelt und es gab keine Hausdurchsuchung? Der Brief war doch auf dem Hof geblieben, oder? Bei dem aktuellen Fall in Frankreich durchsuchen sie nun auch das Haus und das, obwohl sie im Urlaub ermordet wurden.

Und deine Nacherzählung führt vor Augen, dass man solche Fälle nur sehr schwer in Kurzform wiedergeben kann, denn leider kann ich da auch nicht folgen.
Eine ausführliche Nacherzählung wäre ein halber Roman geworden und der Film war 1.5 Stunden lang ;)

Ey, willst du echt nur Teenielovestories? =) Also, ich nicht. :cool:
Nein, nicht wirklich, wobei die Frage ist, ob mich eher der Teenie oder der Love-Teil stört :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sollte mich vielleicht auch noch mal äußern ^_^

Erstmal danke für die Kommentare.
Leider hab ich grade eigentlich keine Zeit aber ein paar Zeilen werde ich mal eben schreiben =)

Klar, ich will konstruktive Kritik, aber ich bitte auch dran zu denken das dies das erste Mal war, das ich sowas geschrieben habe und die Umstände nicht immer ganz ideal waren.
Mir macht das Schreiben zwar Spaß, aber um wirklich gut zu werden müsste ich mehr Zeit investieren als ich habe, leider.

Die Hausdurchsuchung gab es. Dabei fand man ja das Vermögen der Familie, aber es wurde nie mit richtigem Antrieb gearbeitet.
Die Polizei wollte doch nie wirklich nen Täter finden. Ich dachte das wäre durch den armen Serkovic klar geworden.

Ich bin grad etwas kopflos, weil ich grad Babysitte, deswegen ist das ganze auch etwas wirsch. Dafür nochmal sorry.

Ach und zu dem psychischen Werdegang von Angelika kann ich noch was sagen.
Für die stand der Fall Rosemarie Nittribit model.
Nitribitt wurde als kleines Kind vergewaltigt, der Täter wurde aber frei gesprochen. Sie erfuhr nie das diese Tat falsch war. Ihr ganzes Leben lang ging sie nun den Weg einer naja leichten Dame und verdiente sich so ihr Leben.
Schließlich wurde sie ermordet, aber im sauberen Nachkriegsdeutschland wurde der Fall unter den Teppich gekehrt, weil es ja sowas wie Prostitution und ein schlechtes Leben nicht mehr gab. Waren ja alles saubere Christen.

Aber ähm ja ich danke euch nochmal fürs Lesen und so weiter und jetzt muss ich Mittag kochen =D
 

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