Es geht endlich weiter^^ Außerdem hatte ich plötzlich Lust ein Titelbild zu basteln, den findet ihr im ersten Beitrag.
Bei Einbruch der Dunkelheit begannen Männer in weißen Gewändern zwei große Holzstoße aufzuschichten. Während Himmel allmählig dunkel wurde, drängten sich immer mehr Menschen aud den Platz und sahen gebannt zu. In dem Augenblick, als die Sonne hinter den Baumwipfeln verschwand, züngelten gelbe Flammen auf.
„Die Feuer werden bis zum Morgengrauen brennen, während die Leute sie umtanzen“, sagte Cynric. „Ein paar Männer werden den Beltane-Baum bewachen... Alle anderen werden mit ihrer Liebsten bis zum Morgengrauen in den Wäldern sein und grüne Zweige sammeln... so sagt man zumindest“, er lachte vielsagend.
Die Menschen bildeten eine Kette und umkreisten die beiden lodernden Feuer. Gaius und Cynric schoben sich durch die fröhlichen Menschen, bis sie in der Nähe der Feuer Eilan und Dieda fanden.
„Da seid ihr ja!“ rief Cynric und lief zu ihnen. „Dieda, komm tanz mit mir...“
Dieda wurde blass und umklammerte Eilans Hand.
„Weißt du es noch nicht?“ fragte Eilan ihren Bruder. „Heute nachmittag hat Lhiannon sie für Vernemeton ausgewählt.“
Cynric ließ langsam die Hände sinken.
„Die Göttin hat gesprochen? Vielleicht ist es auch besser so...“
„Wie kannst du das sagen?“ rief Dieda.
„Du weißt, welcher Eid mich bereits bindet“, erwiderte er düster. „Ich darf mich in den nächsten Jahren ohnehin nicht mit einer Frau und Kindern belasten, wenn...“
Er holte tief Luft, und als er diesmal die Arme nach ihr ausstreckte, schmiegte sie sich an ihn.
„Drei Jahre kannst du der Göttin dienen.. du muss dich nicht für das ganze Leben verpflichten“, flüssterte er. „Ich muss in ein Ausbildungslager im Norden. Du bist keine Kriegerin, und selbst wenn wir uns in aller Öffentlichkeit verloben würden, könntest du mich nicht dorthin begleiten. Vielleicht ist es besser, wenn du ein Zeitlang im Heiligtum dienst... dort bist du in Sicherheit...“
Dieda schluchzte und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter.
„Drei Jahre binden uns andere Gelübte“, flüssterte Cynric ihr ins Ohr. „aber die Nacht heute gehört uns.“ Er hob den Kopf und sagte zu Eilan: „Bleib du bei Gawen!“
Eilan erwiderte unsicher: „Mutter hat gesagt, dass Dieda und ich zusammen bleiben sollen... es ist Beltane...“
Dieda drehte sich um und wischte sich die Tränen aus den Augen.
„Hab Mitleid mit uns! Wenn unsere Eltern wüssten, was geschehen ist, würden sie uns noch nicht einmal die paar Stunden lassen!“
Eilan nickte und drehte sich wortlos um.
***
„War es falsch von mir, Eilan mit dem Fremden allein zu lassen?“ fragte Dieda, als Cynric mit ihr davonging.
„Er ist Gast in unserem Haus, er würde die Tochter seines Gastgebers um jeden Preis mit Achtung behandeln. Außerdem ist Eilan noch ein Kind“, erwiderte Cynric.
„Wir sind gleichaltrig“, erinnerte ihn Dieda. „Du hälst sie immer noch für ein Kind, weil sie deine Schwester ist.“
„Was hättest du erwartet?“ fragte Cynric gereizt. „Sollte ich in Gegenwart der beiden mit dir über meine wahren Gefühle sprechen?“
Er nahm sie in die Arme und küsste. Sie erwiderte seine Umarmung, aber dann löste sie sich unglücklich von ihm.
„Wir müssen vorsichtiger sein, denn wenn uns jemand sieht...“
Er lachte traurig. „Du hast deine Gelübte noch nicht abgelegt, oder?“
Er beugte sich über sie und küsste sie noch einmal. Nach einem Augenblick schwand ihr Widerstand. Sie schmiegte sich an ihn und er küsste sie immer wieder. Als er sie schliesslich losließ, klang seine Stimme rauh.
„Ich habe mich geirrt. Ich kann das nicht zulassen! Ich kann nicht zulassen, dass du zu diesen Frauen gesperrt wirst...“
„Was bleibt mir anderes übrig?“ Jetzt war sie plötzlich die Vernünftige. „Du kennst das Gesetz so gut wie ich... Wenn die Göttin zu sich ruft...“
„Trotzdem...“ Er riss sie ungestüm an sich, aber dann sagte er leise und zärtlich zu ihr: „Heute ist Beltane. Bleib diese Nacht bei mir, und deine Familie wird und bestimmt heiraten lassen...“
Ihre Worte klangen bitter, als sie erwiderte: „Möchtest du vielleicht meinem Vater erklären, wie sich alles zugetragen hat? Ardanos würde mich mit eigenen Händen erwürgen und dich zu Tode prügeln. Es ist unser Schicksal, wir müssen uns fügen, ob es und gefällt oder nicht. Cynric, du weißt, ich kann nach drei jahren darum bitten, aus dem Dienst an der Göttin entlassen zu werden. Und dann...“
„Und dann“, wiederholte er mit tiefen Seufzer, „werde ich mit dir ans Ende der Welt gehen, wenn es sein muss.“
Er zog sie ins Gras und sagte: „Komm, wir wollen von hier aus in das Feuer schauen... vielleicht zum letzten mal. Vielleicht müssen wir aber auch nur drei Jahre warten.“
Er schluckte und sagte dann traurig: „Und das ist beinahe dasselbe.“
Ach und all die vielen Menschen, die noch da sein sollten, müsst ihr euch selber dazu denken^^'
Hab ich schon gesagt, dass ich Nachtaufnahmen hasse? Ihr glaubt nicht, wie viele Stunden ich daran gesessen habe O.ö Ich musste die ganze Zeit mit Bodenlampen rangieren, damit man überhaupt was sehen kann... unter jedem Baum ist eine Lampe versteckt xD und dann sind mir noch die Feuer dauernd ausgegangen...
Hm... sagt mal, seht ihr im Beitrag 36 auch nicht alle Bilder?