@TüdelHugo: Na dann drück ich dir mal die Daumen, dass alles gut geht. Sonntag kannst du dann ja erst einmal tief Luft holen. Übrigens sind defekte Druckerpatronen immer noch besser als abgeschmierte Datenträger, natülich mit dem Verlust der gerade fertig gestellten Ausarbeitung.
So, ich war ja mit meiner Schilderung meiner tollen Tage noch nicht am Ende, sondern nur ich war am Ende.
Sonntag 04.06.2006
Eigentlich ein sehr ruhiger Tag, da mein Programm nicht so besonders vollgestopft war und das erste für mich interessante Konzert erst sehr spät begann. Trotzdem war früh aufstehen angesagt, da ich ja auch das Ü30-Brunch des WGT-Forums auf dem Plan hatte. Mit dem Hotel hatte ich ein spätes Frühstück vereinbart, so dass ich erst bis 10:30 zum Frühstück musste. Diesmal ohne das mir bekannte Gesichter erschienen sind. Nach einer langwierigen Suche der richtigen Bekleidung (Der Spiegel zeigte mir ständig, dass ich da doch noch anders variieren sollte

) ging es dann los zum Brunchen.
Der Weg war das üblich WGT-Spielchen in den übervollen Leipziger Trams. Ich habe mir sagen lassen, dass das an anderen Tagen nicht so schlimm sein soll.

Beim Brunchen waren wir eine ziemlich große Runde und es war völlig unmöglich alle kennen zu lernen. Dabei gab es sogar ein von den hiesigen Parties bekanntes Gesicht. Komisch das man sich nicht vorher schon einmal kennen lernt. Auf jeden Fall gab es viele gute Gespräche zu den auch guten und reichlichen kalten Büffet.
Da nach dem langsamen Auflösen der Runde noch viel Zeit war, ging es dann zusammen mit einer sehr netten Wahlberlinerin, mit der ich mich schon vorher per PM ausgetauscht hatte zur Park Bühne im Clara Zetkin Park. Da spielten
Agonoize, die ich aber nicht so berauschend fand. Ich kann diesen einfachen Elektrokrams einfach nichts abgewinnen, da können die sich auf der Bühne anstrengen wie sie wollen, ich finde es langweilig und laut.
Nach dem Gig haben wir uns dann geruhsam auf den Weg gen Schauspielhaus gemacht um uns
Rosa Crux und
In the Nursery anzuschauen. Rosa Crux waren sehr super. Glockenstuhl auf der Bühne, Chor dabei, elektrische Trommler und tolle altfranzösische und lateinische Texte die ich nicht verstand. Die Musik war sehr martialisch. Die sehr gute Performance wurde unterstützt durch Videoprojektionen und Livedarbietungen. Dabei wurde dann auf die Symbole der Erdverbundenheit und des Feuerkreises zurückgegriffen. Die Standing Ovations haben sie sich redlich verdient.
In the Nursery ist vielen bekannt durch ihre nicht einordbare Musik. Sie lassen sich einfach in keine Kiste stecken. Während des Konzerts war ich die ganze am überlegen, wo ich denn die Gesichter schon einmal gesehen hätte. Als dann ein kleines Mädchen schüchtern auf die Bühne kam um auch einmal Bühnenerfahrung zu sammeln, fiel bei mir der Groschen. "Dad rocks" hatte ich doch bei der kleinen auf dem T-Shirt gelesen. Also der Frühstückstisch war es.

(Es gibt Leute, die mich dafür lynchen wollen, dass ich mir kein Autogramm geben lassen habe. Aber ich bleibe dabei, Frühstück ist Privatleben und ich werde dabei niemanden stören!)
Übrigens war das wirklich süss, wie sie immer wieder ihr Kind zeigte, was sie tun sollte, eingriff um sie wieder in den Takt zu bringen. Mutterstress pur auf der Bühne, zwischen Kind und Synthesizer pendelnd.
Nach dem dieser Akt beendet war, hätte ich mich zerreissen können. Musikalisch untermalte Lesung mit Diodati Classic in Auerbachs Keller, oder Tim Burtons Corpse Bride in Cinestar (Ja, ein spezielles Kinoprogramm gibt es auch...) oder vielleicht doch deine Lakaien in der agra-Halle. Da ich Hunger hatte, keine Lust auf Drängen und schieben und einfach etwas Ruhe benötigte, bin ich zur Lesung in Auerbachs Keller gegangen. Es war die richtige Wahl, die Lesung war sehr angenehm, der Salat köstlich und der Wein mundete auch sehr köstlich. Was will man mehr, ausser vielleicht doch mal Corpse Bride zu sehen.
Danach wollte ich mich eigentlich mit einem Kumpel in der MB treffen, aber die DJs liessen nichts Gutes erwarten. Also auf zum Volkspalast zur WWWY-Party. Wieder geile Musik, ein paar Störungen durch den Transport von Utensilien für die im Nachbarraum laufende Fetisch-Party und absolut unverständliche nächtliche Busverbindungen in die Innenstadt. Ich werde einfach nicht verstehen, warum man umbedingt irgendwelche Sachen über die Tanzfläche bei einer laufenden Party tragen muss. Als wenn dies nicht auch vorher möglich ist.
Das Treffen in der MB hat natürlich nicht geklappt, weil ich erst gegen 6:00 dort aufschlug, mein Kumpel aber um 5:59 abgehauen ist. Knapp verfehlt.

Dafür hatte ich noch bei der WWWY die Wahlberlinerin aus Sachsen wiedergetroffen und auch noch jemanden aus der Vampirfraktion kennen gelernt. Der vermisste auch die richtige Party für ihn. Um 6:30 war ich dann langsam reif fürs Bett.