Die (fast) perfekte Natur..

Cyber

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Hi!

Einmal in Kreatives Gestalten meinte meine Lehrerin zu mir "Ist die Natur perfekt?" und ich antwortete mit Ja. (Was ich nicht gesagt habe,:) Darauf bezog ich mich auf eine Abbildung in meinem alten Mathebuch, unter dem sowas wie "die perfektion der Natur" stand. Abgebildet war irgendetwas (anscheinend) perfekt würfelförmiges (ich meine mich zu erinnern, dass es salzkristalle waren, aber deshalb hab ich es ja auch nicht gesagt)

Meine Frage jetzt: Wann ist die natur eigentlich so "genau" und so "perfekt"?

mfg cyber
 
Eigentlich ist die Natur nie perfekt, immer sind winzige Fehler dabei, auch wenn man sie nicht sofort erkennt. Sonst würden einerseits alle Tiere unsterblichsein, weil keines Sterben will und andererseits alle leicht tötbar, dass andere Tiere Nahrung bekommen.
Also mir fiele kein perfektes beispiel ein.
 
Perfektion gibt es nicht.
Jedenfalls nicht bei den Menschen, Perfektion können wir uns nicht vorstellen - ähnlich wie die Unendlichkeit.
Also kann für jeden etwas anderes "perfekt" sein, da der Begriff der Perfektion nicht allgemein gleich ist.
 
Ich finde das die Natur sogar sehr perfekt ist. Alles hat seinen Platz. Und noch so jeder Winziger Lebensraum ist besiedelt. Nicht bleibt ungenutzt. Ob in den Tiefen der Meere oder in den dunkelsten Höllen.
Und es herrscht das Gesetz des Stärkeren. Fressen und Gefressen Werden. Nichts wird verschwendet oder vergeudet. Und wenn eine Art verschwindet ist eine Neue Art da um den Platz einzunehmen. Alles fügt sich in einer Harmonischen
Symbiose zusammen.
Der einige Störfaktor ist der Mensch !
 
Da stellt sich doch die Frage, wie man Perfekt definieren soll... Unsterblichkeit von Arten ist jedenfalls nicht perfekt, denn das schließt eine Weiterentwicklung aus.
Stell Dir vor, die Menschen wären unsterblich... Entweder würden wir an Überbevölkerung eingehen, oder irgendwann einfach aussterben (Unfälle)...
Perfektion ist meiner Meinung nach ein Wunschtraum, der niemals in Erfüllung gehen darf.
Denn das Erreichen der Perfektion schließt jede Entwicklung ab und führt zu stagnation.
 
die natur weicht tatsächlich von perfektion ab, was sie im weiteren sinne aber wieder perfekt macht.

beispielsweise kann man mit der heutigen technik ausgezeichnet synthetische klänge und geräusche herstellen, trotzdem hören sie sich nie so gut an wie natürliche. grund dafür sind die kleinen abweichungen und "fehler", die in der natur auftreten, die man unmöglich synthetisch herstellen kann.
 
(Was ich nicht gesagt habe,:) Darauf bezog ich mich auf eine Abbildung in meinem alten Mathebuch, unter dem sowas wie "die perfektion der Natur" stand. Abgebildet war irgendetwas (anscheinend) perfekt würfelförmiges (ich meine mich zu erinnern, dass es salzkristalle waren, aber deshalb hab ich es ja auch nicht gesagt

Ich würde sagen Perfektion lässt sich nur definieren, wenn es ein gegebenes Ideal gibt. Da passt das Beispiel mit den Kristallen. Das Ideal ist die Form des Kreises, die sich theoretisch mathematisch definieren lässt, eine Form in der Realität, die mit diesem Zustand übereinstimmt, kann man dann als perfekt bezeichnen.
Damit die Natur perfekt ist, bedarf es daher der Definition eines idealen Naturzustandes und mit dem müsste man die bestehende Natur dann vergleichen. Ich würde sagen, dass die Natur immer nach einem Gleichgewicht strebt, d.h. sie versucht einen Zustand zu erreichen, in der sich bei immer gleichen Bedingungen nichts ändert. Klassischer Fall ist das Beute und Opferverhältnis zwischen zwei Populationen, das Verhältnis schwankt zwar aber langfristig bleiben beide erhalten. Solch einen Zustand könnte man als perfekt bezeichnen, wenn "perfekt = stabil" bedeutet. Da sich die Umstände aber ständig ändern (allein schon durch die Bewegung der Kontinente), verändert sich somit auch der ideale stabile Zustand. Perfektion ist somit immer zeitlich und örtlich begrenzt erreichbar, aber nicht auf Dauer.
 
Ich find auch dass es darauf ankommt was perfekt ist, bzw. für wen es perfekt ist.

Das Aids virus z.B. macht viele kleine Fehler bei der reversen transkriptase, dadurch aber können wir menschen ein gegenmittel nicht so leicht finden. Fehler empfindet man normal nicht als perfekt. Für das Aids virus ist es aber perfekt...
 
Erst mal: Da "Perfekt" eine menschliche Wortkreation ist, denke ich, dass man die Natur weder "perfekt" noch "unperfekt" nennen kann.

Vom Ästhetischen Gesichtspunkt her würde ich die Natur perfekt nenne. Dies kann ich aber auch nur, weil vieles, was ich als ästhetisch empfinde sich grundsätzlich an der Natur orientieren muss. Denn alles, was wir in unserem Alltag sehen - ja, auch unsere sogenannte Zivilisation - hat ihren Ursprung und ihre Idee irgendwo aus den Natur.

"Perfekt" im Sinne von "organisiert" ist die Natur nur, weil sie danach strebt, ein kontinuierliches Gleichgewicht zu erhalten. Es wurde hier schon einige Male die Evolution genannt.

Als Biologe werde ich jeden Tag damit konfrontiert, wie sich die Natur anpasst an klimatische Veränderungen, Umweltfaktoren, wie die Arten untereinander und miteinander konkurrieren... Ich versuche Muster zu finden, die alle Vorgänge erklären können. Doch, dabei bemühe ich mich stehts nicht zu vergessen, dass jede Definition, mit der ich einen Vorgang benenne, eine Erfindung ist, um wahnsinnig vereinfacht auszudrücken, was wir im Prinzip nicht verstehen, und auch nicht verstehen müssen.
In diesen Momenten lege ich am liebsten auf den Bauch in die Wiese und betrachte die unglaubliche Schönheit - ja, sie ist fast perfekt - der Natur.

Und: Ja, das war jetzt unglaublich perfekte Zeitverschwendung, diesen Beitrag zu lesen ;)
 

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