XLVII
Scarlet ist mit Dwayne in ein gemütliches, doch für ihre Verhältnisse
noch zu großes Haus gezogen.
Zwei Zimmer sind noch frei, doch Scarlet weiß, dass sie eines Tages
von Kindern bewohnt werden. Eben nur noch nicht heute.
Scarlets kleiner Bruder ist ein fröhlicher kleiner Junge geworden.
Oft entdeckt man an ihm Verhaltensweisen, die auch sein
Vater aufwies. Für Melody war das jedoch stets sehr schmerzhaft,
da sie so nicht über den Tod ihres Mannes hinweg kommen konnte.
Auch nicht, obwohl sie ihren kleinen Sajany hatte...
Melody überlebte so nur die ersten 2 Lebensjahre ihres Sohnes.
Sie hatte nicht die Kraft, ohne Adriel, der ihr immer Kraft
spendete,weiter zu leben.
So freute sie sich, als endlich der Tod in ihr Haus kam um sie mit sich
zu nehmen. Und als hätte sie es geahnt, gab sie Sajany an diesem Tag
zu seiner Schwester, damit sie sich etwas um ihn kümmern konnte.
Doch nun, das hätte Scarlet nie erwartet, muss sie für ihren
Bruder da sein.
Er kann nicht so wirklich verstehen, wohin denn seine Mami gegangen
ist, doch er vermisst sie. Es war keine Frage für Dwayne und Scarlet,
dass sie den kleinen Jungen bei sich aufnehmen.
Scarlet könnte es sich nie verzeihen, wenn sie ihn zu fremden Leuten
geben würde. Schließlich sind sie und Dwayne die letzte Familie, die
er noch hat.
Nun, da ein Kind im Haus ist, muss Scarlet beruflich schnell umdenken.
Und dank ihres kooperativen Chefs kann sie ihre Arbeit zu Haus erledigen.
Ihre Kollegen haben volles Verständnis für sie und unterstützen sie,
wo sie nur können. Doch Scarlet macht allen deutlich, dass es
die größte Hilfe ist, wenn sie in Ruhe ihre Arbeiten erledigen kann.
Schließlich ist das nur möglich, wenn Sajany schläft oder Dwayne sich
um ihn kümmert.
Dwayne möchte Sajany gern eine Freude machen und grübelt schon
länger über ein richtiges Geschenk nach.
Und um so länger er nachdenkt, um so besser findet er seine Idee.
Ein Haustier! Der kleine Sajany, der in seinen jungen und wenigen
Lebensjahren bereits seine Eltern verloren hat, soll die Freude eines
Haustieres kennen lernen.
Das passende Tier ist schnell gefunden. Dwayne entscheidet sich
für einen braunen Welpen einer etwas kleineren Hunderasse.
Schon ab dem ersten Augenblick sind Sajany und Kea – so der Name
des Welpen, die dicksten Freunde.
Scarlet ist begeistert, über Dwaynes Verhalten Sajany gegenüber.
Beiden ist bewusst, dass sie den Jungen aufziehen müssen und sie
von nun an nicht mehr ganz so allein sind, wie früher.
Doch keiner stört sich daran.
Dwayne arbeitet etwas mehr, damit das Geld, welches Scarlet durch
einige Fehltage nicht verdienen konnte, wieder in die Familienkasse kommt.
Doch auch wenn bei ihnen zur Zeit viel los ist, finden sie doch jedes mal
wieder einen Moment, den sie für sich und ihre Gefühle zueinander
nutzen können.
Doch nach mehreren der wunderbaren und zärtlichen Nächten zu
zweit, wird Scarlet von schlimmer Übelkeit und
Kreislaufproblemen geplagt.
Dwayne vermutet, dass sie sich einen Virus eingefangen hat und
möchte, dass sie sich ausruht, doch Scarlet hat einen anderen Verdacht,
den sie vor ihm nicht erwähnen will.
Als ihre Mutter starb, hat sie des öffteren vergessen die Pille zu nehmen.
Ob sie nun die Konsequenzen davon tragen muss?