LI
Scarlets Verdacht hat sich bestätigt – sie ist von ihrem Freund
Dwayne tatsächlich schwanger und erwartet nun ihr erstes Kind.
Eigentlich wollten die beiden noch mit der gemeinsamen
Familienplanung warten, da da sie nun schon Scarlets Bruder
Sajany bei sich aufgenommen haben und aufziehen, glauben sie,
dass ein weiteres Kind kein Problem sein wird.
Sajany hat sich, dank der kleinen Hündin Kea, sehr gut im Haus seiner
Schwester eingelebt und so sind sie schon zu einer richtigen Familie
geworden. Sie sind glücklich und verbringen so viel Zeit wie möglich
zusammen, was allerdings oft schwierig ist, da Dwayne oft und
lange arbeiten muss. Doch wenn er dann endlich bei seinen Lieben ist,
ist die Freude, vor allem bei Sajany, riesig.
Doch auch Freunde und Verwandte kommen zu Besuch, um sich
den wachsenden Babybauch Scarlets anzusehen.
Eine davon ist ihre Freundin aus Kindertagen, Tamina Mai Chapman.
Tamina erfreut sich sichtlich an der noch etwas kleinen Babykugel,
doch irgendwie scheint sie anders zu sein als sonst.
Scarlet weiß, dass Tamina einen neuen Freund hat, doch kennen
lernen durfte sie ihn noch nicht.
Doch sie macht sich Sorgen um ihre Freundin.
Denn als Tamina erwähnt, dass Kinder nur eine Freude bereiteten,
solange sie klein sind und danach nur noch lästig sind, weiß
Scarlet, dass da etwas nicht stimmt.
Schließlich waren Tamina Mais Kinder für sie immer ihr ein und
alles! Doch warum soll sich das nun geändert haben?
Die Monate vergehen und Tamina lässt immer weniger von sich
hören. Doch Scarlets Babybauch ist bereits auf volle Größe
herangewachsen. Der Geburt des Kindes wird bereits von allen
Seiten aufgeregt entgegen gefiebert.
Als Scarlet und Dwayne in einer sternenklaren Nacht noch wach
in ihrem Bett liegen und sich einen Namen für das Baby ausdenken,
Gerade, als hätte das Baby gespürt, dass die Entscheidung auf
einen arabischen Namen gefallen ist, meldet es seine Reise an.
Unter starken und sehr schmerzhaften Wehen bringt Scarlet in
ihrem Schlafzimmer ihr erstes Baby zur Welt.
Ein Mädchen mit Sommersprossen und hellblauen Augen
hat das Licht, der noch in der Nacht versunkenen Welt, erblickt.
Ein kleiner Flaum von kaum erkennbaren Haaren lassen vermuten,
dass sie das dunkle Haar ihres Vaters erhalten hat.
Aliya. So heißt die wunderschöne Tochter von Scarlet und Dwayne.
Das das Leben mit 2 Kindern doch nicht so leicht ist, wie das Paar
am Anfang dachte, haben sie schnell bemerkt.
Dennoch bekommen beide Kinder die Aufmerksamkeit, die sie
verdient haben. Auch wenn Aliya noch etwas mehr Zuwendung
braucht als Sajany, versuchen sie, so oft es nur geht, allein
Zeit mit ihm zu verbringen.
Doch Dwayne, der sich die erste Zeit nach der Geburt seiner
Tochter Urlaub genommen hat, blüht in der Vaterrolle richtig auf.
Dieser Duft den das kleine Baby ausstrahlt fesselt ihn jeden Tag aufs
neue. So hilflos wie sie immer in seinen Armen liegt und sich
an ihn kuschelt, muss er sie einfach lieben.
Aliya beginnt nun, länger zu schlafen und so ist es nicht mehr der
kleine Säugling, sondern Sajany der in den frühen Morgenstunden
als erster nach Aufmerksamkeit schreit.
Dwayne, der nun das letzte Wochenende zu Haus verbringt,
kümmert sich gern um den kleinen Jungen und lässt Scarlet
noch etwas schlafen.
Sajany ist älter geworden und bedient sich sehr gern der neuen
Worte, die er gelernt hat. Und so ist es der kleine Junge, der
Geschichten erzählt und nicht Dwayne.
Doch schneller als ihm lieb ist, ist der Urlaub wieder vorbei.
Nun heißt es, morgens aufstehen wenn noch alles im Haus
in Träumen versunken ist.
Die Sonne versteckt sich noch hinterm Horizont, als Dwayne,
der das erste Mal von seiner kleinen Tochter getrennt sein
wird, in das Zimmer seiner Tochter schleicht und ihr einen Kuss
auf die Stirn drückt. Aliya ist sein Engel und sein ganz
persönlicher Stolz. Und das wird sich nie ändern!
Nun ist Scarlet allein mit den zwei Kindern und der
inzwischen herangewachsenen Kea.
Doch die Kinder scheinen gute Gene zu haben, denn sie
hat keinerlei Schwierigkeiten mit ihnen.
Oft hat sie gehört, dass Eltern mit ihren Kindern völlig überfordert
sind und nicht mehr weiter wissen.
Das kann sie gar nicht verstehen.
Sie ist in ihrem Familienleben so gut organisiert, dass täglich etwas
Zeit bleibt, um den Spieltrieb von Kea zu stillen.
