Zauberei der Liebe
„Hey, wo willst du hin?“, fragte mich mein bester Freund, „Du willst doch nicht jetzt schon die Party verlassen.“
„Nein, ich komm gleich wieder. Ich muss nur mal fünf Minuten raus“, sagte ich zu ihm und ließ meine Freunde zurück.
Obwohl ich ein Partymensch war, war mir an diesem Abend nicht sehr zum Feiern zumute. Ich wollte lieber ein bisschen für mich sein, einfach mal einen Augenblick durchschnaufen. Somit entschied ich mich, an den Strand zu gehen, der nur einige Meter von der Partymeile entfernt war. Als ich ankam, spazierte ich am Meer vorbei, dessen Wasser im Licht des Mondes glitzerte. Ich schloss meine Augen, atmete den salzigen Geruch tief ein und spürte den milden Wind auf meiner Haut.
Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich vor mir ein Mädchen. Ich schätzte sie nicht älter, als achtzehn. Sie war klein, zierlich und ihre Schönheit war unbeschreiblich. Ihre langen, blonden Haare fielen wie Seide über ihre Schultern und ihr Gesicht strahlte in dem Mondlicht eine innerliche Ruhe aus. Sie kam mir vor wie ein Engel, so makellos sah sie aus.
Langsam ging ich auf sie zu, als sie sich plötzlich zu mir umdrehte. Ich blieb abrupt stehen, ging sogar einige Schritte rückwärts, um sie nicht zu verängstigen, aber in ihrem Gesicht war keinerlei Spur der Angst zu sehen. Ihr Gesichtsausdruck war immer noch der gleiche, wie vorher. Sie musterte mich, ich spürte, dass ihre Augen auf mir ruhten und sie jeden Winkel meines Körpers inspizierte. Langsam kam sie auf mich zu und mit jedem Schrit,t den sie machte, fühlte ich mein Herz immer höher schlagen. Mein Kopf setzte total aus, ich wusste nur einen Gedanken. Ich wollte sie und keine andere, aber ich wollte sie nicht um jeden Preis haben.
Langsam machte ich auch wieder einige Schritte auf sie zu, ohne dass ich meinen Blick von ihr abwandte. Ich spürte eine Hitze in mir, die meinen Körper durchflutete. Ich wusste, dass sie die Hitze in meinem Körper auslöste und wurde nur noch nervöser. Ich wollte nichts falsch machen. Sie war so perfekt und makellos, nicht nur vom Aussehen her, sondern auch von ihrem Wesen und der Art und Weise, wie sie sich bewegte, was sie machte.
Es waren nur wenige Zentimeter, die uns trennten, die mir aber in einer gewissen Weise trotzdem so unendlich vorkamen. Ich wollte irgendetwas sagen, aber sie legte ihren weichen Zeigefinger auf meinen Lippen, der dafür sorgen sollte, dass aus meinem Mund kein einziges Wort entfliehen konnte. Mit ihren großen, glasklaren blauen Augen schaute sie tief in meine und das sagte mir, dass wir keine Worte brauchten, um uns zu verständigen. Wir wussten, was der andere meinte und Worte würden dies nur kaputt machen.
Ich konnte nicht klar denken und wusste nicht, was ich machen sollte, wie ich mich bewegen sollte, aber ich wurde von meinen inneren Gefühlen geleitet. Somit hob ich mit Bedacht langsam meine Hände und legte sie auf ihren Wangen. Ihre Haut war angenehm weich und zart. Sowas Zartes hatte ich noch nie in meinem Leben gefühlt, geschweige denn gedacht, dass es sowas Weiches und Zartes wie sie überhaupt gab. Im gleichen Augenblick spürte ich ihre zierlichen Hände um meine Taille, die sich behaglich anfühlten. Ich konnte nicht glauben, dass das alles echt war, was hier passierte. Mir kam alles vor, als wäre das ein wundervoller Traum und wenn es wirklich einer war, dann wünschte ich mir, dass er niemals enden würde.
In meinen Augen sah sie wohl meine Ungläubigkeit und ihre Hände knifften mich in die Taille, um mir zu überzeugen, dass es real war. Ihr hübsches Lächeln und der Liebreiz in ihren Augen bewegten mich, sie ebenso anzulächeln. Wie auf Wolke sieben fühlte ich mich und die Gefühle, die in mir aufkeimten, kannte ich nicht. Sowas, wie in diesem Augenblick hatte ich noch nie in meinem Leben gefühlt.
Mit einem Mal verschwand aber das Lächeln und wir schauten uns tief in die Augen. Ich wusste nun, was auf mich zukam und ich wollte es geschehen lassen. Ich wünschte mir nämlich nichts sehnlicher, als auf den Augenblick, der jetzt kam. Langsam beugte ich meinen Kopf hinunter zu ihrem. Ich spürte ihren Atem sanft auf meiner Haut und roch ihr süß duftendes Parfum. Es roch nach süßem Holz und angenehm duftenden Blumen. Der Duft benebelte meinen Kopf, wie eine Droge. Ich schloss meine Augen und spürte kurz darauf ihre Lippen auf meinen. Dieses Gefühl war unbeschreiblich schön und ich hatte immer wieder Lust, sie aufs Neue zu küssen.
Nachdem sich unsere Lippen voneinander trennten schmiegte sie sich an mich und ich wusste, ich hatte sie für mich gewonnen. Langsam löste sie sich von mir und nahm meine Hand. Gemeinsam gingen wir den Strand entlang und ich wusste, sie war diejenige, die mich für immer glücklich machen würde. Für keinen Preis auf der Erde würde ich sie jemals wieder hergeben.
Für mich würde es nie mehr ein Leben ohne sie geben.
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