Fotostory Blutschande

Madame Lulu

Member
Registriert
September 2011
Ort
Hagen
Geschlecht
M

Hallo Leute,

ich bin Madame Lulu und ihr lest meine erste Fotostory:

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Prolog
Ich bin nicht die Person von der diese Geschichte handelt, das sollte ich wohl zu aller erst klarstellen.
Bevor ich anfange, sollte ich aber ein wenig über mich erzählen. Mein Name ist Alexander T. und ich bin Lehrer für Deutsch und Biologie an einem Gymnasium in München.
Ich bin 38 Jahre alt, habe ein gesundes Sozialleben und bin kein Mensch mit sonderlich nennenswerten Interessen, aber als ich den Nachlass meiner Kollegin Maria Lämmer sortierte entdeckte ich ein Tagebuch, das meine Aufmerksamkeit weckte und die Basis dieser Aufarbeitung darstellt.
Ich sollte wohl kurz erzählen wie es zu dem Tagebuchfund kam.
Maria und ich unterrichten zusammen eine 12. Klasse als Klassenlehrer. Keine leichte Aufgabe, aber es bereitet mir große Freude.
Mit Maria hatte ich in meiner Laufbahn eigentlich wenig zu tun. Wir verstanden uns gut, aber der Kontakt war nie sonderlich tiefgehend.
An einem Morgen, vor ca. sechs Wochen bekam ich einen Anruf von einem Kommissar. Ich wurde auf die Wache eingeladen und man erzählte mir, dass Maria ermordet worden sei.
Ich war total entsetzt und der Herr Kommissar setzte noch einen drauf. Ich war der Testamentsvollstrecker! Nach dem Verhör fuhr ich mit dem Auto zu Marias Anwalt, der mir meine Pflichten erklärte. Er übergab mir auch einen Wohnungsschlüssel.
Ich war schon ein paar mal bei ihr gewesen und so kannte ich die Wohnung schon.
Am nächsten Morgen fuhr ich also zu Marias Wohnung. Die Polizei war hier gewesen, doch sie hatte kein sonderliches Chaos angerichtet.
Ich streifte ziellos durch die Wohnung. Immer wieder musste ich daran denken, dass Marie hier noch vor einigen Wochen gelebt hatte. Schließlich fand ich ihr Arbeitszimmer.
Ich beschloss einige ihrer Unterlagen mitzunehmen. Ich fand einen Stapel korrigierte Klassenarbeiten und einige Namenslisten, die ich einpackte.
Rastlos sah ich mir auch noch die restliche Wohnung an und da fiel es mir auf. Trotz der gewissen Unordnung, die die Polizei hinterlassen hatte, wirkte alles gerade zu perfekt aufgeräumt. Es war, als ob Marie in den letzten Tagen vor ihrem Tod nicht mehr zu Hause gewesen wäre.
Ich suchte etwas, was meine Theorie bestätigte und tatsächlich fand ich es. In ihrem Schlafzimmer stand ein Koffer. Er war untersucht worden, doch sie hatten ihn für uninteressant befunden.
In mir kämpften zwei Gewalten: Neugier und Scham. Konnte ich den Koffer meiner toten Kollegin durchsuchen? Am Ende siegte die Neugier. Ich klappte den Koffer auf. Innen lagen nur einige Stapel Kleider und oben auf ein Buch und ein Schlüsselbund. Das Buch war schlichte Reiseliteratur, aber der Schlüssel weckte mein Interesse. Ich nahm ihn und setzte mich auf das Bett.
Ein Großteil der Schlüssel war mir bekannt. Es waren die Schlüssel für Tür und Tor in unserer Schule. Daneben waren noch ein Autoschlüssel und ein Wohnungsschlüssel. Übrig blieb nur ein Schlüssel. Er war unauffällig, klein, aber ich konnte ihn keinem Schloss in der Schule zuordnen.
Er musste also zu einem Schloss in der Wohnung gehören.
Für das, was ich nun tat, schäme ich mich sogar etwas. Ich habe schamlos die Wohnung durchsucht, die Schränke ausgeräumt, sogar die Wände abgeklopft. Fündig wurde ich in der Küche. Ich fand in einem Küchenschrank ein Kästchen. Es war ungefähr so lang wie ein Laib Brot und so groß wie ein Salzstreuer.
Innen fand ich das wieder, was mich zu diesem Bericht inspiriert hat. Ein Tagebuch. Das Tagebuch von Maria Lämmer.
Im folgenden werde ich nun die Geschichte Marias wiedergeben, wie ich sie aus diesen und weiteren sehr detaillierten Informationen rekonstruieren konnte.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander T.

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Ein Foto aus meinem Privatbesitz. Es zeigt Maria Lämmer und mich während eines Elternabends.

Erster Teil
Moritz Hansler


Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr!
Und das ewige Licht leuchte ihnen!
Lasse sie ruhen in Frieden.
Amen.

-Litanei für Verstorbene-

Brief von Sarah Markward an Maria Lämmer

Liebe Maria, Ober Gissing der 24.11.89

Ich weiß nicht wie ich so etwas schreiben soll, aber es gibt etwas, das du wissen musst. Deine Mutter ist heute Morgen nach einer längeren Krankheit gestorben.
Es wäre wohl das Beste, wenn du so schnell wie möglich zu uns kommen würdest. Du kannst bei uns wohnen und essen.
Ich hoffe du bist damit einverstanden, dass wir, also ich und mein Mann Jörg, die Organisation der Beerdigung übernommen haben. Du kannst alles mit Pastor Berg noch einmal besprechen, wenn du angekommen bist.
Alle aus dem Dorf wollen zur Beerdigung kommen.
Deine Mutter war sehr beliebt.
Ilse ist mir und Jörg die ganze Zeit eine treue Hausmagd und eine gute Freundin gewesen, deswegen ist es uns ein großer Wunsch dir mit allem, was uns zur Verfügung steht zu helfen.
Es tut mir auch leid, das wir dich nicht angerufen haben, aber bei uns im Dorf gibt es wegen dem Schnee im Moment kein Telefon und so bleibt uns nur der Briefweg.
Wenn du kommst, kannst du bleiben so lange du willst. Wir haben dich gerne als Gast bei uns.
Die Gedanken aller Dorfbewohner sind in diesem schweren Moment bei dir.

Deine,
Sarah Markward

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Foto der Leiche von Ilse Lämmer. Aufgenommen von Dr. Hinzius am 24.11.89


Tagebucheintrag vom 25.11.1989
Jetzt ist das geschehen, was mir immer Angst gemacht hat. Mutter ist gestorben. Und ich? Ich fühle nichts. Ilse Lämmer war mir nie eine wahrhaftige Mutter. Was soll sie für eine Mutter gewesen sein? Mit einem Jahr bin ich mit Vater nach München gezogen.
Mutter habe ich einmal im Jahr gesehen, wenn sie zu meinem Geburtstag nach München kam. Je älter ich wurde, desto seltener wurden die Besucher.
Vor 15 Jahren haben wir uns das letzte Mal gesehen. Von da an schrieben wir nur noch Briefe.
Es gab Phasen in denen ich zu ihr wollte, doch sie wies mich immer ab.
Jetzt komme ich doch zurück nach Ober Gissing und es fühlt sich fast so an, als ob ich heimkehren würde. Nach Hause in ein nie gelebtes Leben.
Ich muss gestehen, ich freue mich sogar ein wenig das Dorf wieder zu sehen und ich bin heilfroh mich nicht um die ganzen Beerdigungsangelegenheiten kümmern zu müssen.
Was bin ich für eine Tochter, die sich nicht mal überwinden kann, die Beerdigung der Mutter zu übernehmen?
Was sollte ich denn schon sagen? Meine Mutter ist eine Fremde und mehr weiß ich nicht. Sie hat Jahr und Tag für die Markwards gearbeitet und mich dabei fast völlig vergessen.
Ich danke Frau Markward für ihre Hilfe.
Draußen vor dem Zugfenster sehe ich den Bahnhof von Stuffingen. Ich muss aussteigen und mir ein Taxi bis zum Dorf nehmen.

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Foto aus der Regionalzeitung Neues Blatt.
Familie Markward in ihrem Tante Emma Laden. Von links nach rechts: Marina Markward (25); Jörg Markward (63) und Sarah Markward (65)


Interview mit Frau Markward

M (Markward)
I (Interviewer)

Folgendes Interview wurde am 03-01-90 per Telefon aufgezeichnet.

M: Markward hia.

I: Guten Tag, mein Name ist Alexander T. Ich rufe an wegen einer Bekannten von mir. Maria Lämmer.

M: De Marie? Oh des is echt a schlimme Gschicht

I: Ja, ich weiß. Frau Lämmer und ich waren Arbeitskollegen. Ich habe ihr Tagebuch gefunden und versuche die letzten Tage zu rekonstruieren. Können sie mir helfen?

M: Hmm, schadn konn es wohl ned mehr. Sie wissn üba de Gschichte von da Marie bescheid? Ihre Muada hod bei uns im Doaf gelebt. Sie wurd schwanga und is mit ihrem Mann nach Münchn, aba dann stand sie plötzli wieda voa da Tür. Sie hod bei uns imma fleißig g'arbeitet.

I: Und wie ist Frau Lämmer gestorben?

M: Sie meina sicha de Ilse. De war schon lange krank. Sie hod Krebs, aba sie woite si ned behandeln lassn. Sie war so lange bei uns, da war es für mi und Jörg, des is mein Mann, selbstverständli, dass sie bei uns bleibt und mia sie pflegn.
Ois sie dann gstoabn is, gob es oan schwern Schneesturm und mia konntn de Marie ned oruffa. I hob ihr dann oan Brief gschickt und oan Dog späta stand sie voa da Tür. I war so Überrascht, ois sie da stand, aba aa glückli. Man hod glei de Muada in ihrem Gsicht wiedererkannt.

I: Sie haben Maria bei sich wohnen lassen?

M: Ja, as war ja aa selbstverständli. Mia hobn ihr a Bett gerichtet in unsam Gastzimma und gegessn hod sie aa bei uns.
Mia woitn am nähstn Dog de Sachn ihra Muada aussoatiern.

I: Sie wollten?

M: As war etwas komisch. Mia hobn am Obnd zuasamma gsessn in da Stube´n und hobn Blaubeerkuchn gegessn. I backe den selbst, wissn Sie? Und de Marie hod ihn aa gemocht. Oiso mia hobn da so gsessn und unsan Kuchn gegessn, da sogte de Marie plötzli. „Du, Tante Sarah i glaub mia machn as moagn doch ned mit Mamas Sachn.“
I hob sie ganz verwirrt ogesehn, aba dann dachte i mir, de Gloae is sicha noch ned üba den Tod ihra Muada hinweg.

I: Was hat sie an diesem Abend noch gemacht?

M: Da war nix weida. Sie is dann recht früh houch in ihr Zimma gegangn. War ja aa a schäbbigs Wetta an dem Dog. So nasskalt und windig! Richtigs Ekelwetta! Da mächte man si nur ins Bett kuscheln und a wenig lesn.

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Aus dem Familienalbum der Markwards. Ilse Lämmer und Sarah Markward in der Stube. Aufgenommen Mai ´51



Aus dem Tagebuch von Marie Lämmer 25.11.89 Nachtrag

Es ist komisch so nah an meiner Mutter zu sein. So nah an diesem Leben, das ich hätte leben können und das ich dann doch nicht gelebt habe.
Eigentlich wollte ich schon längst im Bett sein. Draußen ist ein grausames Wetter, aber es spiegelt meine Laune wieder.
Ich habe Frau Markward, Tante Sarah, gesagt das ich morgen noch nicht Mamas Sachen ausmisten will. Sarah ist eine wirklich nette Frau, aber auch sehr aufdringlich. Sie hat es mir quasi aufgezwungen sie Tante Sarah zu nennen und nicht Frau Markward. Als ob sie schon immer Mamas Freundin gewesen sei und ich sie auch kennen würde.
Naja sie meint es wohl gut und sie sind ja auch alle furchtbar lieb zu mir. Sogar einen furchtbar drögen Blaubeerkuchen hat sie mir zu Ehren gebacken.
Als ich meine Sachen heute Mittag ausgepackt habe, ist mir etwas ganz interessantes aufgefallen. Es ist eine Holzkiste mit lauter Zeugs. Zeitungsartikeln und so.
Ich habe die Sachen aus der Kiste geholt und werde sie mir heute einmal anschauen. Vielleicht erfahre ich auf diese Weise einmal mehr über meine Mutter.

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Gefunden nach dem Tod von Jörg Markward im Jahr ´95 hinter einem Bett. Es zeigt die verstorbene Ilse Lämmer und Sarah Markward im Gästezimmer des Hauses, das später auch Maria bezog.


Aus dem Neuen Blatt vom 02.12.1954

GRAUSAMER SIEBENFACHER MORD IN OBER GISSING

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Der alte Hof, Ober Gissingen Region Stuffingen

Ober Gissing/Region Stuffingen
Hinter den Tannen des Einerwaldes in den Bergen von Stuffingen verbirgt sich ein kleiner Berghof. Bei den Bewohnern von Ober Gissing wird dieser Hof auch der alte Hof genannt und alt muss er sein. Denn die ersten Bauern haben ihn 1836 gegründet.
Vor zwei Tagen wurde auf eben jenem historischen Hof eine ganze Familie ausgelöscht.
Alle Bewohner des alten Hofes wurden innerhalb der letzten vier Tage von einem oder mehr Tätern ermordet.
Die genauen Beweggründe der Tat sind im Moment noch nicht aufgeklärt, aber die Polizei nimmt jeden Hinweis dankend an.

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Fotografie aus dem Besitz Maria Lämmers. Ursprung unbekannt. Die Familie Vogelsang. Von links nach rechts: Alfons Vogelsang (65); Magda Vogelsang (54); Angelika Hauser geb, Vogelsang (31); Auf ihrem Arm Bernhard Vogelsang (2); Tom Hauser (12); Annie Hauser (10)

Auf der Rückseite in Marias Handschrift:
Mama? War das der Grund?


Zweiter Nachtrag vom 25.11.89
Ich habe alle Zeitungsartikel in dem Kästchen gelesen. Alle drehen sich um die Morde auf dem alten Hof. Ich kann mich an ein Gespräch zwischen Mama und Papa erinnern. Da sagte sie zu ihm: „Jetzt ist unser schönes, ruhiges Dorf zu einem Morddorf geworden. Sie kommen alle wie die Parasiten. Reporter, Polizisten, all dein Pack hier aus München.“
Mama hat zu der Zeit also schon hier gelebt. Sie hat das alles mitbekommen. Wollte sie deswegen, dass ich nie zu ihr komme? Wusste sie etwas? Hat sie dieses Wissen zu einer solchen Einsiedlerin gemacht? Ich muss mit Sarah morgen darüber sprechen. Unbedingt! Ich muss herausfinden was es hiermit auf sich hat.

Interview mit Frau Sarah Markward II

I: Wie war der nächste Morgen?

M: Mia müssn imma früh aufstehn, wissn sie? Da Ladn führt si ned von allein, aba ois i am Moagn in de Küche kam, um Frühstück zua machn, da saß Maria schon am gedecktn Tisch. Sie war a wenig nervös, des weiß i noch. Mia hobn dann zuasamma gegessn. Jörg frühstückt ned und Marina schläft um de Uhrzeit noch.
Mia hobn dann hald zusamma gegessn. I hob des Gefühl, sie hätt etwas auf dem Herzn und da frogte i sie. Mariechn schin ganz fröhli zua sei, dass i ihr de Froge obnahm.
Sie frogte mi, ob ihre Muada jemals oan Grund g'nannt hätt, warum sie Marie ned bei si hobn woite.
I hob zua erst gezögert, doch dann hob i ihr zuamindest etwas erzählt.
Ois Ilse im 3 Monad war, da wurdn auf dem oitn Hof olle Leut umbracht. Es war grausam! Wirkli grausam! Jeda kannte de Familia Vogelsang und es warn nette Leut. Am moagn, da han mein Mann da Jörg, da Schlittna-Wirt und da Bürgrmeista Heckelmann raus zum Hof. Sie fandn den Oifons mittn auf dem Hof liagn. Es war wirkli obscheili! Sie hobn dann zuasamma as ganze Grundstück durchsucht. überoi warn Leichn! Mein Mann hod des nie verkraftet.
Am nächstn Moagn wurdn Ilse und i dann zuam Bahnhof gschickt. Mia soitn für de Polizei de Eltern des Stoiburschens obholn. Der Kerl war imma so freindli gewesn.
Moaritz Hansla hieß da Bursch. De Hanslers hobn früha hia gewohnt, aba sie han dann umgezogn. In a anders Doaf, weil da Oite woandas an Hof gekauft hod.
Den Buam hobn sie aba da gelassn.
Da fällt mir was af! Maria hod mi gefrogt, ob sie mehr üba den Junga im Doaf heraus findn könnt. I hob ihr gsogt, sie soi si beim Schullehra meldn, da würde sicha de eine oda andere Infoamation aus den oitn Schulaktn hobn.


Aus dem Obduktionsbericht der Hofmorde

Name: Hansler

Vorname: Moritz

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Es handelt sich bei dem Toten um einen ca. 27 Jahre alten jungen Mann von schlanker Statur. Er ist 175 cm groß und 65 kg schwer.
Der Tote hat blondes Haar, welches durch die Tat blutverkrustet ist. Außerdem finden sich noch immer Halme vom Stroh in ihm wieder. Seine Haut ist ebenfalls blutbefleckt.
Mehrere Hämatome erkennt man auf seinem Gesicht. Sie wurden alle durch einen schweren, runden Gegenstand zugefügt. Sie haben ein unregelmäßiges Muster.
Neben der Leiche wurde ein blutbefleckter Hammer gefunden. Vieles spricht dafür, dass dies die Tatwaffe war. Er besitzt auf der Schlagfläche eine ähnliche Musterung wie die Hämatome.
Die Stirn ist eingeschlagen und umgeben von weiteren Hämatomen. Ein Auge ist durch die Prellung zugeschwollen. Auch hier finden sich die Musterungen wieder.
Der schwere Schlag auf die Stirn lässt sich als Todesursache identifizieren.
Die Leiche hat im Kopfbereich viel Blut verloren. Das meiste Blut scheint im Boden versunken zu sein.
Des weiteren finden sich Stücke der Stirnknochen neben der Leiche.
Die Leiche wurde im Stall des Hofs gefunden. Sie war bis über die Knie in einem Heuhaufen versteckt.

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Foto aus der Kriminalakte.

Die Handgelenke weisen Spuren eines Kampfes auf. Der Handrücken und die Innenseiten sind mit Schwielen überzogen.
Dies sind wahrscheinlich Zeichen der harten Hofarbeit. Außerdem befinden sich einige Kratzer auf der rechten Hand.*
Leider fanden sich keine Fingerabdrücke darauf.
Bedauernswerterweise lässt sich wegen der fortgeschrittenen Leichenstarre kein genaues Todesdatum festlegen.
Erschreckend ist die äußerste Brutalität, mit der der Täter vorgegangen ist.

Brief von Heinrich Baumann

Sehr geehrter Herr T.,

Sie wenden sich mit einer wirklich äußerst bizarren Frage an mich. Ich bin Ihr Problem und den Gesamtkontext noch einmal durchgegangen.
Mein Entschluss steht fest. Die von Ihnen genannten Akten sende ich Ihnen gerne zu, aber was die anderen Fragen angeht (…)

Aus den Schulakten von Moritz Hansler von Hofrat Mayer(Klassenlehrer; 1972 verstorben)
Hansler, Moritz
Klasse 6
Moritz zeigt sich leider nicht als sehr gelehriger lernender oder belehrbarer Schüler. Er hat dieses Jahr besondere Schwächen im Rechnen und Schreiben aufgewiesen.
Im Sport- und Werkunterricht zeigt er sich als fleißig, aber ungeduldig. Meistens zeigen seine Arbeiten eher mindere Qualität auf.
Im Religionsunterricht zeigt sich Moritz als gläubiger Junge. Dies endet jedoch, sobald sie Stunde vorbei ist.
Im Mathematikunterricht fällt ihm das Rechnen im Zahlenraum von 40< sehr schwer. Multiplikation und Division sind ihm fast gänzlich fremd.
Seine sprachliche Begabung zeigt sich nur in starken Grenzen. Es wäre dringend nötig den Jungen zu fördern, doch diese Hilfe suchen wir im Elternhaus scheinbar vergebens.
Wir haben (Schrift aufgrund von Kaffeeflecken unleserlich) (…) sollten dringend (…) hat (…) Schule.
Das Sozialverhalten von Moritz ist gespalten. Seinen Freunden gegenüber ist er treu und loyal. Lehrer respektiert er jedoch kaum. Meistens benimmt er sich im Unterricht unmöglich oder schläft gar.
Einige Male wurde er des Diebstahls von Geldern aus Lehrer- und Schülertaschen verdächtigt, aber wir konnten ihm nie etwas nachweisen.
Seine körperliche Hygiene ist schon des öfteren negativ aufgefallen. Ungepflegte Nägel, Körpergeruch und ungewaschene Haare sind nur einige der Unzufriedenheiten, die man nennen muss.
Entsprechende Unterhaltungen mit den Eltern des Schülers zeigen bis dato keine Wirkung.

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Aus der Schulakte. Fotografie von Moritz Hansler. Original aus einem Klassenfoto. Digital bearbeitet.
Datum der Aufnahme unbekannt.


Aus der Vernehmung von Gabriele Hansler und Udo Hansler
Reinschrift des Vernehmungsprotokolls.
Anwesend sind Komissar Friedwart, Gabriele Hansler (Mutter des Opfers) und Udo Hansler (Vater des Opfers)

K (Komissar Friedwart)
G (Gabriele Hansler)
U (Udo Hansler)

K: Wie fühlen Sie sich?

U: Wie verdammt sollen wir uns fühlen? Unser verdammter Sohn ist tot!

G: Udo....

U: Was Udo?! WAS?! DIESER KLEINKARRIERTE A***H!?! ER FRAGT MICH WIE ICH MICH FÜHLE?!

K: Herr Hansler, ich kann Ihre Trauer verstehen, aber ich muss Sie bitten, sich zu beruhigen.

G: Hörst du es, Udo? Der Herr Kommissar will uns doch nur helfen.....

K: Ihre Frau hat völlig recht und es tut mir leid, wenn ich taktlos war.

U: Ja, ist schon gut.

K: Dann können wir fortsetzen? Sehr schön. Wie haben Sie vom Tod ihres Sohnes erfahren?

G: Der Heckelmann hat uns angerufen. Er hat gesagt, wir sollen unbedingt ins Dorf kommen. Da habe ich schon gewusst das etwas nicht stimmt. Warum sollte er uns denn bitte so dringend zurückwollen?

U: Das Weib war ganz aufgeregt, als sie mir von dem Anruf erzählte. Wir haben sofort gepackt und ich habe dem Alois gesagt, dass er ein wenig auf den Hof achten soll. Wir sind dann sofort los.

K: Wie ist Ihr Sohn auf den Hof der Familie Vogelsang gekommen?

U: Er war für die Schule zu blöd.

G: Udo!

U: Ist doch wahr! Ein Nichtsnutz war er! Hat es nie zu etwas gebracht. Nichtmal vernünftig lesen und schreiben konnte er!
Eine wahre Schande!

G: Du warst immer sehr hart zu ihm....

U: Und du zu weich! Wenn wir an einem Strang gezogen hätten, dann wäre er sicher jetzt nicht....

G: Tot? Du hast ihn doch quasi an den Alfons verkauft! Du hast ihn umgebracht.

U: Was sagst du da? WAS SAGST DU DA?!

K: Herr Hansler, bitte so beruhigen Sie sich doch! Sie haben also ihren Sohn an den Vogelsang-Bauer vermittelt.

U: Wir waren zusammen in der Schule und er brauchte einen Burschen für seinen Hof, da hab ich ihm meinen gegeben. Zu mehr ist der eh nicht zu gebrauchen!

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Foto aus den Archiven des Neuen Blatts. Nicht verwendetes Foto von der Beerdigung Moritz Hanslers.


Aus dem Tagebuch von Maria Lämmer 26.11.89

Ich habe nicht viel Zeit, aber ich muss meine Gedanken zu diesem Vormittag eben festhalten. Gleich will Sarah mit mir zum Pfarrer um mit ihm die Grabrede durchzugehen.
Ich war heute Mittag in der alten Schule.
Der Lehrer von damals ist nicht mehr da, aber ein neuer Mann. Er heißt Baumann und ist ein echter Gockel auf dem Mist.
Nun ja, ich habe ihm ein wenig Honig um den Mund geschmiert, ihm erzählt, dass ich auch Lehrerin bin und all sowas, da hat er mich dann in die Unterlagen gucken lassen. Da war echt eine Akte über den Jungen.
Was ich da lese ist eine Schande! Der Lehrer sieht in ihm nur den Torfkopf und seine Eltern interessieren sich nicht einmal für ihn.
Da helfen dann auch keine halbherzigen Versuche, mit den Eltern über seine Hygiene zu sprechen! Beim Baumann konnte ich dann auch gleich ins Internet. Er hat mir die öffentlichen Verhörprotokolle und Obduktionsberichte ausgedruckt.
Die haben ihren Sohn abgeschoben und so zum Tode verurteilt! Das mag damals eine andere Zeit gewesen sein, aber trotzdem haben sich die Eltern schuldig gemacht!
In einem der Protokolle, die ich bisher gelesen habe, ist auch Mamas Name gefallen, aber dazu später.
Ich muss runter.

Seele Christi, heilige mich,
Leib Christi, rette mich,
Blut Christi, tränke mich,
Wasser der Seite Christi, reinige mich

-Aus dem Anima Christi-

* * * * *

Das war der erste Teil von Blutschande.
Ich würde mich über Feedback (vorallem positives ;D) freuen ^__^ Seit nicht zu hart zu mir, es ist meine erste Fotostory =D
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: CaraVirt
Wow. :D
Mal ganz was anderes, und es gefällt mir gut. Sehr gut.
Liest sich super-interessant, sehr geheimnisvoll und spannend. Gerade, weil es teils so trocken in Aktenform erzählt ist. Auch die Bebilderung, der Knaller. Die wirken so authentisch, mit der miesen Qualität und den Farbstichen, das ist echt genial - und das sag ich Perfektionistin. :lol: Aber das passt zur Erzählweise wie A... auf Eimer. Dieses gestellte Familienfoto sieht wirklich aus wie aus nem alten Album.
Wirklich Klasse gemacht. Und von wegen erste FS... Damit musst du dich echt nicht verstecken, auf mich wirkt das sehr durchdacht und gekonnt. Ich zumindest bin wirklich schon sehr gespannt, wie sich das entwickelt und harre ungeduldig der Dinge, die da kommen. Die sicher nicht besonders schön sein werden, das fängt ja schon gut an... %) Aber Schönheit liegt sowieso im Auge des Betrachters. Deinen Erzählstil finde ich jedenfalls super, das gefällt mir ausnehmend gut.
So, positiv genug? ;) Nein, ich hab so rein gar nichts zu meckern und freue mich wie Bolle über so einen interessanten Neuzugang.
LG Aminte
 
Ich schließe mich meiner Vorschreiberin uneingeschränkt an. :)

Eine ungewöhnliche Erzählart, sehr spannend und abwechslungsreich. Die verschiedenen "Rollen" (und dafür nötigen Schreibstile) finde ich sehr authentisch - das macht total Spaß, sich durch die verschiedenen Blickwinkel zu "hangeln". :up:

Ganz besonders gefällt mir das Lesen der Interviews mit Frau Markward - da musste ich einiges laut lesen, um´s zu verstehen. Richtig klasse! =)

Und die Bilder passen alle hervorragend! Ganz toll gemacht. :up:

Der Inhalt lässt üble Entwicklungen vermuten ... mag ich sehr. :lol:

Ein winziger Wermutstropfen sind für mich ein paar "unpassende Formulierungen" bzw falsch geschriebene Worte, die mich - aber immer nur kurz - aus der Story "herausgerissen" haben. Suche ich dir aber gerne mal in ner ruhigen Minute zum Korrigieren raus.
Hier ein Beispiel: "doch sie hatten ihn für desinteressant befunden" - da wäre "uninteressant" passender. ;)

Ich hoffe, die Geschichte hat viele Kapitel und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung ... :hallo:
 
Ein winziger Wermutstropfen sind für mich ein paar "unpassende Formulierungen" bzw falsch geschriebene Worte, die mich - aber immer nur kurz - aus der Story "herausgerissen" haben. Suche ich dir aber gerne mal in ner ruhigen Minute zum Korrigieren raus.
Hier ein Beispiel: "doch sie hatten ihn für desinteressant befunden" - da wäre "uninteressant" passender. ;)
Genau darüber bin ich auch gestolpert, aber das waren nur ein paar wenige am Anfang, später gab es die nicht mehr - oder ich war so gefesselt, dass ich sie nicht mehr gesehen hab. Aber da der Gesamteindruck so gut ist, wollte ich nicht so krümelkackerisch sein. :lol:

Rastlos sah ich mir auch noch die restliche Wohnung an und da viel es mir auf.
*fiel*
Es war, als ob Marie in den letzten Tagen vor ihrem tot nicht mehr zu Hause gewesen wäre.
*Tod*
Er war unauffällig, klein, aber ich konnte ihm keinen Schloss in der Schule zuordnen.
*ihn keinem Schloss*
Es war ungefähr so lang wie ein Laib Brot und so groß wie ein aufgestellter Bleistift.
Den Bleistift-Vergleich fand ich etwas seltsam, irgendwie an den Haaren herbeigezogen. Und man hat unwillkürlich diesen dünnen Bleistift vor Augen, was sich nicht wirklich mit Kasten vereinbaren lässt.
Aber das sind Haarspaltereien, und ich fand es nicht so gravierend, dass es mich beim Lesen gestört hat, ich hab kurz gestutzt, und dann war wieder gut. :D
Einige Male fehlen mir auch Kommata, aber da ich mich standhaft weigere, bei der Kommasetzung die neuen Regeln zu akzeptieren, kommt mir einiges falsch vor, was neuerdings erlaubt ist.

So, und jetzt lese ich nochmal alles in Ruhe.
 
Ups, mir als Beta hätte das auffallen müssen. Tut mir Leid ... :( Sollte das wohl noch gewissenhafter machen ...
 
So ich hoffe ich habe mir das jetzt aus den anderen Geschichten richtig angeguckt ;D

@Aminte:
Also ich habe ja viel erwartet, aber so eine gute Kritik O_O Pass auf das ich nicht anfange von mir überzeugt zu werden xD
Da bin ich ja froh das ich mich für diese Erzählweise entschieden habe. Ursprünglich wollte ich die Geschichte des Mordes nur aus verschiedenen Perspektiven (Stallbursche, Altbauer, die Enkel ect.) erzählen, so das sich aus den vielen Einzelgeschichten ein Gesamtbild bildet.
Jetzt bildet sich das Bild eben aus Zeitzeugen, wie bei einer Dokumentation. =D War wohl eine gute Idee.
Das Bilder so gut ankommen macht mich ja auch Happy =D
Da hab ich die ganze Nacht dran gebastelt und als ich fertig war ist mir aufgefallen das ich kein Deckblatt habe xD Da musste ich die Sims nochmal anwerfen und eines machen. Das ganze ist mir aber etwas zu dunkel geworden, fürchte ich. Da ist auch noch ein Reh auf dem Bild, was man nicht mehr sieht *grummel*
Du motivierst mich heute direkt weiter zu schreiben =D
Schön werden die Dinge, die da noch kommen echt nicht. Im Vergleich zum ersten Kapitel war das aber noch gar nichts. Da kommen noch viel schlimmere Geheimnisse. Der Titel kündigt es ja auch schon an.
Ja der Bleistiftvergleich ist sehr unglücklich geworden. Ich muss gestehen, ich hab bis dato keine Ahnung wie diese Kiste aussieht und aus quasi Verzweiflung habe ich nach Vergleichsmaterial geguckt und was auf meinem Schreibtisch stand kannst du wohl selbst erraten xD
Danke das du mir noch ein paar Verbesserungen lieferst ^__^
Ich habe selbst noch mal ein wenig gefunden, was ich aufbessern möchte. Inklusive einem ganz groben Fehler meinerseits.
Ich muss aber auch sagen, ich schreibe eigentlich nur in der Nacht, weil mir am Tag meist die Zeit fehlt und wenn man um Mitternacht noch solche Werke vollbringt, dann sind die Fehler quasi vorprogrammiert. Zumindest bei mir xD

@CaraVirt
Auch hier ein ganz großes Danke an das schöne Feedback =D Ich freu mich wie ein Schneekönig ^___^
Die Frau Markward mag ich auch sehr =D Ich liebe das Bayrische total *__* Und das von mir als Kind ausm Ruhepott xD
Also insgesamt sind noch 6 oder 7 Kapitel geplant. Jedes Kapitel nimmt einen der Hofbewohner ins Zentrum, dann folgt ein Epilog der Maria ins Auge fasst und vielleicht, wenn ich mag und mir die Inspiration gut gesonnen ist, gibt es noch ein Kapitel das die Vorgänge auf dem Hof noch einmal näher beleuchtet.

@Mellie
Ist doch halb so wild =D
Jeder macht Fehler und es gibt ja noch Aufmerksame Leser, die mir bescheid geben ^__^
 
Also ich habe ja viel erwartet, aber so eine gute Kritik O_O
Ist doch verdient, also... :up:

Ursprünglich wollte ich die Geschichte des Mordes nur aus verschiedenen Perspektiven (Stallbursche, Altbauer, die Enkel ect.) erzählen, so das sich aus den vielen Einzelgeschichten ein Gesamtbild bildet.
Jetzt bildet sich das Bild eben aus Zeitzeugen, wie bei einer Dokumentation. =D War wohl eine gute Idee.
Ja, auf jeden Fall wird es so noch viel authentischer. Und ich finde es gerade bei heiklen Themen immer klasse, das ist so ein krasser Kontrast zum Inhalt. Und macht es einerseits auch erträglicher, und andererseits... Noch viel schlimmer, wenn man das so trocken und distanziert liest und sich vorstellt, was da wirklich abgegangen ist. Ich lese sowas jedenfalls total gern.

Das Bilder so gut ankommen macht mich ja auch Happy =D
Ja, die finde ich wirklich toll. Die wirken total echt, das jeweils Typische ist dir super gelungen. Die Nachtarbeit hat sich gelohnt. ;)

Du motivierst mich heute direkt weiter zu schreiben =D
Ziel erreicht. =)

Ja der Bleistiftvergleich ist sehr unglücklich geworden. Ich muss gestehen, ich hab bis dato keine Ahnung wie diese Kiste aussieht und aus quasi Verzweiflung habe ich nach Vergleichsmaterial geguckt und was auf meinem Schreibtisch stand kannst du wohl selbst erraten xD
Ich finde, der Laib Brot hätte voll gereicht. Ist doch egal, wie hoch die Kiste ist, Brotgröße passt doch für ein paar Zeitungsausschnitte. ;)

Ich muss aber auch sagen, ich schreibe eigentlich nur in der Nacht, weil mir am Tag meist die Zeit fehlt und wenn man um Mitternacht noch solche Werke vollbringt, dann sind die Fehler quasi vorprogrammiert. Zumindest bei mir xD
Und selbst Korrektur lesen ist sowieso immer blöd, man "dichtet" sich das gern richtig.
 
Mir gefällt die Geschichte bisher auch, ist die erste Krimi-FS, die ich gesehen/gelesen habe und auch weiter lesen werde. Besonders gefällt mir, daß du sie wie einen "Hobby-"Detektiv Roman (oder Film) aufbaust und man gleich im ersten Kapitel auf die Auflösung gespannt ist. Daß es auch um ein lang zurückliegenes Verbrechen geht und ein Geheimnis der eigenen Mutter, gefällt mir ebenfalls; ich mag es, wenn Zusammenhänge über mehrere Generationen und Jahrzehnte existieren und hoffe, daß auch die Auflösung logisch und nachvollziehbar sein wird.

Die Bildbearbeitung ist dir ebenfalls sehr gut gelungen, welches Programm verwendest du dafür?

Der Dialekt paßt zwar zur Geschichte und verleiht ihr dadurch mehr Authentizität, aber ich hab den Teil übersprungen... ich kann keinen Dialekt lesen/verstehen.... finde Dialekte grausig und hab ehrlich gesagt auch keine Lust auf Wort-Ratespielchen.

An manchen Stellen hast du die Anredepersonalpronomen (Sie/Ihr) klein geschrieben.

Rastlos sah ich mir auch noch die restliche Wohnung an und da fiel es mir auf.
An dieser Stelle hab ich eine Weile überlegt, ob du wirklich rastlos oder doch eher ratlos meintest...

Außerdem schreibst du manchmal Marie und manchmal Maria, das wirkt dann etwas planlos, als wüßtest du selbst nicht genau, wie deine Figur heißt:

Am nächsten Morgen fuhr ich also zu Marias Wohnung. Die Polizei war hier gewesen, doch sie hatte kein sonderliches Chaos angerichtet.
Ich streifte ziellos durch die Wohnung. Immer wieder musste ich daran denken, dass Marie hier noch vor einigen Wochen gelebt hatte.
Das Reh ist übrigens zu erkennen ;) Finde es gut, daß es so grad noch zu erahnen ist ~ schön düster.

Ich muss aber auch sagen, ich schreibe eigentlich nur in der Nacht, weil mir am Tag meist die Zeit fehlt und wenn man um Mitternacht noch solche Werke vollbringt, dann sind die Fehler quasi vorprogrammiert. Zumindest bei mir xD Und selbst Korrektur lesen ist sowieso immer blöd, man "dichtet" sich das gern richtig.
Alles eine Frage der Übung und Konzentration ;) Es ist auch möglich, die eigenen Tippfehler zu entdecken, wenn man aufmerksam liest, bzw. wenn man weiß, wie's richtig geschrieben wird, schreibt man entweder gleich richtig oder merkt's beim Korrekturlesen, sonst wär ja niemand in der Lage, die eigene Sprache richtig zu schreiben...

Ich schreib auch lieber nachts, finde, da schreibt sichs besser als tagsüber => mehr Ruhe/Stille :)

Edit:

Ich persönlich fänds cool, wenn man zumindest zum Schluß sieht, wie der Lehrer aussieht, ohne Balken :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Woow :eek: , das gefällt :up: !

Ich schließe mich allen an, die hier ihr Lob ausgesprochen haben ( muss ja nicht alles wiederholen, was eh schon genannt wurde) .
Der Text und die Bilder passen perfekt zusammen, haben mich total gefesselt und neugierig auf das gemacht, was wohl als nächstes kommen wird :nick: .
 
@Cosmic Dream:
Also über die Auflösung werde ich erstmal kein Wort verlieren. Ich muss aufpassen nichts vor weg zu nehmen :X
Meist ist es ja gerade in ländlichen Gegenden so, dass die alte Generation noch viel Einfluss auf die neue hat und das will ich auch in meiner Geschichte verdeutlichen.
Einmal benutze ich Gimp und dann noch das Onlineprogramm befunky

Damit geht dir natürlich ein Teil der Geschichte verloren. Gerade in den Gesprächen wird einiges deutlich und ich finde die Dialekte geben dem ganzen eine Art besonderen Character.

Bei der Stelle meinte ich schon rastlos. Er ist unruhig, fühlt sich unwohl, kann sich keine Ruhe nehmen.

Marie ist Marias Spitzname, also sie heißt mit vollem Namen Maria Lämmer und ab und an wird sie eben Marie genannt.

Jetzt wo du es sagst, seh ich es auch wieder xD Meine Augen sind so schlecht .__.

Den Herrn T. einmal unzensiert sehen? Hmm ich gucke was sich machen lässt. Mal sehen, ob er sich zeigen wird =)

@gremo:
Das zweite Kapitel ist im Moment in der Beta. Ich werde sobald ich Zeit habe die Bilder machen. Also wird es nicht mehr lange dauern =)
 
So nach einigen Problemen geht es jetzt doch weiter =D
Ich wünsche euch viel Spaß beim zweiten Teil von Blutschande ^__^

Teil 2
Annie Hauser


Heiligste Dreifaltigkeit, ein einiger Gott — erbarme Dich unser!
Herz Mariä, unbefleckt vom ersten Augenblick an — bitte für die Sünder.
Herz Mariä, voll der Gnade — erbarme Dich unser!

-Litanei zur unbefleckten Maria-

Tagebucheintrag von Maria Lämmer vom 26.11.89
Irgendetwas in diesem Dorf stimmt ganz und gar nicht. Ich war eben bei Pfarrer Berg, um mit Sarah und ihm die Beerdigung durchzusprechen. Wir waren etwas früher dran, und aus einem offenen Fenster drangen laute Stimmen.
Tante Sarah hat ganz betroffen auf den Boden geguckt, und auf meine Fragen hin, was denn da los sei, antwortete sie nur, dass der Pfarrer wohl ein lautes Organ habe.
Wir klingelten, und die Stimmen verstummten sofort. Ein dünnes Mädchen öffnete uns. Ihre Augen waren vom Weinen ganz verquollen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie einen blauen Fleck auf der Wange hatte. Tante Sarah hat mir später erzählt, dass das Renate Schlittner war. Sie sei die Tochter des Wirtes und arbeitete beim Pfarrer als Stubenmädchen.
Wir wurden von ihr ins Haus gebracht.
Der Pfarrer ist ein unfreundlicher Mensch. Auf den ersten Blick wirkte er sehr nett, aber wenn er sprach, hörte man etwas aus seiner Stimme heraus. Boshaftigkeit? Hinterlist? Ich weiß es nicht.
Er war mir die ganze Zeit einfach unsympathisch.
Er sprach über meine Mutter, als wären sie und er die engsten Freunde gewesen.
Gegen Tante Sarahs Beerdigungspläne hatte ich nichts einzuwenden. Sie hat alles gut durchdacht, und es würde auch nicht viel kosten. Mama wird in einem schlichten Holzsarg beerdigt, und zum Leichenschmaus (was für ein widerliches Wort!) werden wir in die einzige Wirtschaft des Dorfes gehen. Im Grunde hätten sie das alles auch ohne mich machen können, aber es beruhigt wahrscheinlich ihr Gewissen, mich nicht ganz aus diesem Dorf auszugrenzen. Es war ein netter Versuch, dieses miteinzubeziehen, aber ich sah die Blicke des Pfarrers ganz genau. Diese feindliche Ausstrahlung.
Ich habe versucht, den Mord anzusprechen. Sarah und Pastor Berg reagierten ganz komisch. Sie sahen mich erst verständnislos an, bis der Pastor schließlich sagte: „Das ist eine ganz schlimme Geschichte. Alle im Dorf mochten die Familie sehr gern. Die Magda hat im Chor gesungen, ich habe alle Kinder getauft und die beiden Ältesten sogar kommuniziert. Die Angelika habe ich sogar verheiratet. Das ist alles schon so lang her.“
Das war damals eine richtig große Beerdigung, hat mir Tante Sarah erzählt, ganz merkwürdig angesehen hat sie mich auch.
In Mamas Kiste sind noch einige Unterlagen, die ich mir noch nicht angesehen habe. Aber bis zum Abendessen habe ich ja noch genügend Zeit, das zu tun.

20hr9e8.jpg

Bild aus dem Ober Gissinger Kirchenblatt des Jahres 1954. Pastor Berg mit Schwester Cordelia, Ehrenbürgerin der Stadt Ober Gissing seit 1936.

Aus einer anonymen Schrift an Kommissar Ehrlicher
Sehr geehrter Herr Ehrlicher,

ich weiß, dass in Ober Gissingen nicht alles den Gesetzen entspricht, besonders nicht den Gesetzen Gottes!
Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen.
Sie beginnt am Sonntag vor der Abendmesse. Der Chor hatte gerade den Kirchraum verlassen und ich wusste, dass Pfarrer Berg im Beichtstuhl saß.
(…)
Als ich die Kirche wieder verließ, empört über die schändlichen Handlungen unseres ehrwürdigen Priesters, sah ich eine Gruppe Kinder am Straßenrand stehen. Ich konnte eine von ihnen als Annie Hauser identifizieren.
Sie wurde von mehreren Jungen umringt, die sie bedrängten. Ich hörte deutlich, wie einer der Buben sie als "Missgeburt" und "Sündentochter" bezeichnete.
Ich war froh, dass ich unentdeckt den Platz verlassen konnte, und so habe ich mich von der Straße abgewandt. Die Kinder hatten mich nicht bemerkt, und so verschwand ich über den Friedhof.
Am Friedhofstor konnte ich Frau Magda Vogelsang erkennen. Sie stand mit dem Rücken zu mir und unterhielt sich mit einer Person, die ich aus meiner Position nicht erkennen konnte.
Ich hoffe, Sie werden wegen den Sündenverfall in Ober Gissingen eingreifen!

Ein besorgter Christ

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Kirchenamphore, auf welcher der Chor bis zur Schließung der Kirche gesungen hat. Foto 1981 von Touristen geschossen.

Zweiter Auszug aus dem Brief von Heinrich Baumann
(...) Die von Ihnen genannten Akten sende ich Ihnen gerne zu, aber was die anderen Fragen angeht, so stehen wir vor einem Problem.
Ich bin kein gebürtiger Gissinger, und ich werde im Dorf kaum akzeptiert, weswegen ich Frau Lämmer auch zugegebenermaßen attraktiv fand.
Die Schulakten von Tom und Annie Hauser sind leider nicht mehr vorhanden. Ihre Akten habe ich Maria Lämmer übergeben, und sie hat mir die Unterlagen nie wiedergegeben. (Anm. d. A. Ich bin nicht im Besitz der Unterlagen. Näheres später.)
Nachdem Maria abgereist war, bin ich auf etwas gestoßen. Ich habe mir die alten Akten angeschaut und bin auf einen Aufsatz gestoßen, der scheinbar falsch einsortiert wurde. Ursprünglich wurde er von Annie Hauser geschrieben.
Ich lege eine Kopie des Aufsatzes bei.

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Bild von Annies Klassenlehrer Hofrat Mayer. Ursprünglich stammte dieses Bild aus einer Privataufzeichnung Mayers. Gefunden wurde sie in der Sammlung des Kriminalmuseums München.

Auszug aus dem Aufsatz von Annie Hauser

Mein Waltausvlug von Annie Hauser

Ich geh immer ganz gerne in den Walt. Wir wonen auch im Walt. Unser Bauernhof ligt im
Erlingerwalt.
Manchmal gehe ich mit Oma in den Walt um Pilze zu sammeln. Der Opa ist gerne Pilze.
Manchmal gehe ich aber auch alleine in den Walt. Da beobachde ich dan die Hassen und die Ree.
Dan ist da manchmal der Zauberer. Der ist da imer mit ganz fielen bunden Flaschen und manchmal zaubert er mir was.
Die Lara sakt ich sol nicht imer so lügen, dabei stimmt das doch! Der Zauberer ist aber nicht imer da.
Oft unterhalten ich und er uns auch. Ich erzäle ihm dann von zu Hause und das die Lara wider ganz dof zu mir war.
Wenn ich fon zu hause erzähle, dann fragt der Zauberer mich auch immer ganz fiel. Er fragt mich nach Mama und was der Opa so macht.
ch erzäle ihm dann immer wie blöt es zu hause ist und so was.
Er hat mir gesagt das wir zusamen nach Amerika gehen, wenn ales so weit ist. Da freu ich mich schon ganz doll drauf.

Der restliche Text ist mit einem Rotstift durchgestrichen.
Darunter in geschwungener Handschrift:
Ein Zauberer? Du hast das Thema vollkommen verfehlt, denn es wurden keine Märchen abgefragt. Zauberer sind nicht real, auch wenn du mit ihnen nach Amerika willst! Du schreibst keinen Satz ohne Rechtschreibfehler! Deine Handschrift ist eine Beleidigung für das menschliche Auge!
Der Aufsatz ist eine glatte 6!
Deine Eltern möchten nächste Woche bitte zu mir kommen!
Hofrat Mayer

w9absx.jpg

Schulfoto von Annie Hauser

Aus der Zeugenaussage von Lara Brondstedt
Diese Aussage wurde als irrelevant zu den Akten gelegt.

K (Kommissar Ehrlicher)
L (Lara Brondstedt)

2uhv2ip.jpg

Fotografie aus dem Privatalbum der Brondstedts.

K: Du bist also eine Freundin von Annie Hauser?

L: Naja, Freundin kann man nicht sagen. Wissen Sie, die Annie lügt ganz viel, und Lügen, sagt die Mama, sind ganz böse. Die machen Gott wütend, und dann werden wir bestraft.

K: Bestraft? Hast du Annie auch mal bestraft, oder kennst du jemanden, der sie bestraft hat?

L: Ich nicht, aber ihr Opa. Wenn die Annie was gemacht hat, was ihm nicht gefallen hat, dann hat er sie bestraft.

K: Wie hat er sie denn bestraft?

L: Das weiß ich nicht, aber wenn sie was gemacht hat, was ihm nicht gefallen hat, dann hatte sie immer am nächsten Tag ganz viele blaue Flecken.

K: Hat irgendjemand was dazu gesagt?

L: Der Herr Hofrat Mayer hat sie immer ausgeschimpft, aber der mochte die Annie sowieso nicht.

K: Warum sollte er sie nicht mögen?

L: Das darfst du aber niemandem sagen, ja?

K: Es bleibt unser Geheimnis, versprochen.

L: Also die Annie und ich hatten einmal früher Schulschluss, aber die Annie muss immer mit ihrem Bruder nach Hause gehen. Wir wollten also zu Herrn Hofrat Mayer, um zu fragen, ob wir den Tom mitnehmen dürfen. Die hatten gerade Sport.
Als wir beim Sportplatz waren, war da aber keiner.
Wir haben dann den Herrn Lehrer gesucht.

K: Wo war euer Lehrer?

L: Im Gebüsch mit Tom.

K: Was haben die zwei da getan?

L: Ich weiß nicht, aber der Tom hatte keine Hose mehr an.

K: Und euer Lehrer, was hat der gemacht?

L: Der hat ganz erschrocken geguckt, dann hat er Tom gesagt, er solle die Hose hochziehen, und wenn wir was sagen würden, dann würde etwas ganz Schlimmes passieren.


Aus dem Obduktionsbericht der Annie Hauser

Name: Hauser

Vorname: Annie

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Es handelt sich bei diesem Opfer um die 12-jährige Annie Hauser. Sie ist 151 cm groß und wiegt 41 kg.
Sie hat einen zierlichen Körper und rotes Haar. Das Mädchen hat einen kaum entwickelten Körper.
Beim ersten Untersuchen des Körpers finden sich mehrere offensichtliche Blessuren. Der rechte Arm, das linke Bein und die dritte Rippe sind gebrochen. Ein Bruchstück der dritten Rippe hat sich durch die Lunge gebohrt.
Die Leiche wurde am Fuß der Treppe des Wohnhauses gefunden. Dies legt die Vermutung nahe, dass der Täter sie die Treppe hinabgestoßen hatte.
Die Kehle wurde mit einem Rasiermesser durchtrennt. Der Schnitt wurde von einem Rechtshänder durchgeführt.
Die Tatwaffe wurde nicht gefunden. Bei der Art, wie die Wundränder ausgefranst sind, kann man vermuten, dass es sich bei der Tatwaffe um ein bei der Armee typisches Klapprasiermesser handelt.
Durch die vorangeschrittene Leichenstarre lässt sich kein Todeszeitpunkt bestimmen.
Bei der näheren Untersuchung des Leichnams finden sich einige verblassende Hämatome an den Armen, dem Bauch und den Schenkeln.
Ich habe einen weiteren Arzt herbeigebeten. Laut seinem Befund wurde Annie Hauser mehrere Male sexuell missbraucht.
Es fanden sich passende Verletzungen am Unterleib. Die ältesten Wunden sind über ein Jahr alt. Durch den dauerhaften Missbrauch konnten die Wunden nicht heilen.
Des Weiteren wurden ältere und jüngere Hämatome gefunden, die auf regelmäßige Faustschläge hindeuten.


Interview mit Sarah Markward

I (Interviewer)
M (Markward)

I: Und wie war das Gespräch beim Pfarrer am nächsten Tag?

M: Oiso i hatt des Gfühl, dass de Marie sehr bedrückt war. Sie hod nur ganz wenig gsogt, aba sie war sehr zuafriedn mir unsarar Arbeit, oiso der von mir und dem Pfarra.

I: Haben Sie auch über den Fall von damals gesprochen?

M: De Vogelsang-Morde? Na, darüba hobn mia koa Woat verloan. Marie hod zwar imma moi wieda nachgefrogt, aba nie etwas wirkli speziells. Wissn Sie, de Leut han imma erst ganz neigierig, aba des verliad sich nach oa, zwoa Tog.

Aus einem Interview mit Pfarrer Berg 03-01-90

B (Pfarrer Berg)
I (Interviewer)
R (Renate Schlittner)

R: Pfarrhaus?

I: Guten Tag, mein Name ist T. Ist Pfarrer Berg zu sprechen?

R: Ja, i geb ihn ihnen.

B: Berg?

I: Guten Tag, Pfarrer Berg, mein Name ist T. Ich hatte Ihnen letzte Woche geschrieben und Sie um Informationen gebeten. Ich habe keine Antwort bekommen.

B: Ja, i weiß. I hob den Brief bekomma. I rat eana, lassn Sie die Sach in Ruha!

I: Pfarrer Berg, ich möchte keine alten Wunden wieder öffnen, aber Sie müssen bedenken, dass jemand ermordet wurde und -

B: Da Tod ihra Freindin is dragisch, aba a Sach von da Polizei. Bitte belästign sie mi und mei Gemeinde ned mehr!

Anruf zu Ende

11cfehe.jpg

Pfarrer Joseph Berg mit seiner Schwester Agathe, Herbst 1976

Aufgezeichneter Anruf von Renate Schlittner am 04-01-90

I (Interviewer)
R (Renate Schlittner)

I: T.?

R: Grüß Gott, hia is Renate Schlittna. Sie hobn voa kurzem mit mir telefoniert.

I: Ich erinnere mich an Sie, ja. Was kann ich für Sie tun?

R: Da Pfarra war so unfreindli zua ihna. I hob as ganze Gspräch heimli mitghört.

I: Und was ist der Sinn Ihres Anrufs?

R: I konn Ihna helfa, glaube i. Sie woin doch etwas üba de Vogelsang-Moade herausfindn, oda?

I: Ja, können Sie mir da etwas Genaueres erzählen? Sie sind doch noch recht jung...

R: Ja, aba meine Oma, de hod mir davon erzählt. Oh, da Pfarra is so a Sauhund! Imma Guads predign und selba lebn wia da Teifl! Meine Oma war de Nachbarin des Pfarrers und in da Schule Putzfrau. De hod so einigs mitbekomma.

I: Was denn?

R: Da Pfarra hod doch Religion in da Schule unterrichtet und da hod er de arme Onnie jedn Dog drangsaliad.

I: Drangsaliert?

R: Ja, sie wurde imma und für ois Mögliche bestroft. Sie war ja schon imma a Außenseiterin gewesn, aba da Pfarra und de Lehra hobn ihr as Lebn noch mehr zuar Hölle gemacht.

I: Warum haben sie alle auf dem Mädchen rumgehackt?

R: Na, de war doch a Vogelsang! Hod da Herr Pfarra gsogt, dass jeda de Vogelsangs mochte? Was für a Schmarrn! De hattn koane Freinde im Doaf. De -

I: Renate? Ist alles in Ordnung?

R: I muass auflegn, da Pfarra is wieda da.

Aus dem Gerichtsprotokoll der Vernehmung des Schlittner-Wirts.
Im Strafgericht München findet sich um 10 Uhr auf Vorladung ein, der verh. Gastronom

Schlittner, Günther

Geb. 16.8.1914 in Ober Gissingen, Gemeinde Stuffingen, und dort wohnhaft, macht folgende Angaben:

Es war gegen Abend des 27.12, als bei uns in der Wirtschaft das Telefon klingelte. Meine Frau hob ab, während ich mich weiter um die Gäste kümmerte.
Nach kurzer Zeit kam meine Frau dann zu uns in den Schankraum. Sie war ganz aufgelöst und rief: „Du musst sofort raus zum Hof vom Vogelsang! Da stimmt was nicht. Die Angelika hat gerade angerufen. Sie war ganz aufgelöst und meinte, dass die Annie weggelaufen sei. Sie hat gefragt, ob du vielleicht helfen kannst, sie zu suchen. Sie muss in den Wald gelaufen sein.“
Ich bin natürlich sofort los. Im Wald bin ich sehr schnell auf die Angelika und den Tom gestoßen. Angelika war ganz durch den Wind. Auf die Frage, wo denn ihr Vater, der alte Vogelsang, sei, hat Angelika mir nicht geantwortet.
Wir haben uns dann wieder getrennt und weitergesucht.

Staatsanwalt: Wer war alles bei der Suche dabei?

Die Angelika, der Tom, Magda Vogelsang, der Stallbursche Moritz und ich haben gesucht. Magda hat dann die kleine Annie gefunden. Sie hat im Wald am Marterl gesessen und geweint. Sie war ganz verstört. Moritz hat sie zum Hof gebracht, und ich bin wieder zurück zu meiner Wirtschaft gegangen.

Staatsanwalt: Haben Sie noch mit den anderen geredet?

Nein, Angelika hat sich noch kurz bei mir bedankt, und wir sind dann alle nach Hause gegangen.

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Aus der Zeugenaussage von Lara Brondstedt
Diese Aussage wurde als irrelevant zu den Akten gelegt.

K: Was ist danach passiert?

L: Wir sind ein Stück durch das Dorf gegangen.

K: Und?

L: Naja, wir hatten Angst. Tom hat gar nichts gesagt. Wir waren schon fast am Wald, da hat sie wieder so angefangen zu lügen!

K: Lügen?

L: Ja, die Annie lügt immer ganz viel. Ich glaube, das macht sie, weil sie keinen Papa mehr hat.

K: Was hat sie denn so gesagt?

L: Dass sie sich im Wald jetzt mit dem Zauberer trifft, und dass der sie heute mit nach Amerika nehmen würde. Ich habe ihr gesagt, sie soll nicht mehr so lügen, das würde Gott traurig machen.

K: Und was ist dann passiert?

L: Wir haben gestritten, und dann ist Tom plötzlich losgelaufen. Er hat ganz laut dabei geschrien. Wir waren da gerade an der Kirche. Da waren auch ein paar aus unserer Schulklasse.
Die haben uns gesehen und gelacht, dann hat einer gerufen „Teufelsbalg!“.
Annie hat dann zu denen gesagt, sie sollen ihr doofes Maul halten.

Sie kichert.

L: Dann sind die Jungs um sie rum und haben angefangen, sie zu beleidigen. Ich bin weggelaufen.

Unbeflecktes Herz Mariens, wir vertrauen auf dich und rufen zu dir, auch für alle jene, die dich nicht lieben, nicht auf deine mütterliche Liebe und Güte vertrauen und dich nicht anrufen.
-Sühnegebet-

Also, ich bin mit diesem Kapitel gar nicht zufrieden. Die Bilder passen mir nicht und irgendwie die Texte auch nicht mehr x,x
Naja ich bin gespannt was ihr dazu sagt =D
 
Ich weiß nicht, was du hast... ;)
Okay, das Porträt von Annie ist ein bisschen arg dunkel geraten, das ist dir im letzten Kapitel besser gelungen, auch das Obduktionsfoto ist etwas sehr kontrastarm. Aber im Großen und Ganzen hast du den Stil doch schon vorgegeben, und das hast du beibehalten. Einen Schönheitspreis wirst du mit den Bildern nicht gewinnen, aber das ist doch auch nicht die Absicht, oder?
Und der Text ist genauso gut wie im ersten Kapitel, du kriegst die verschiedenen Erzählweisen wieder prima hin. Und das Bild, was sich da von diesem Ort zeichnet, wird langsam klarer. Und ist natürlich gar nicht hübsch. Gott, was für ein verlogenes Kaff... Und es gibt ja da offenbar nicht nur einen netten Onkel, das scheint da eine grassierende Seuche zu sein. :argh:
Und alles wird fröhlich unter den Teppich gekehrt - bis hinein in die Gerichtsakten -, wie so oft in solchen Kreisen. Jeder, der da aus der Rolle fällt, darf mit allgemeiner Ächtung rechnen. Und die Kinder, die darunter zu leiden haben, werden gleich dreifach bestraft und als Lügner abgestempelt. Nett...
Ich gehe mal davon aus, dass Annies Verletzungen nicht vom netten Onkel Zauberer sind, und dass der auch nicht der Grund ist, warum sie als Teufelbalg verschrien ist. Wer den Schaden hat... Wobei der liebe Herr Pfarrer ja scheinbar auf die kleinen Jungs steht. Oder macht er da keinen großen Unterschied? Scheint mir aber eher so, als hätte der was gegen Mädchen.
Trotzdem bleiben noch jede Menge Fragen. Was hat Marias Mutter mit alldem zu tun? Warum wollte sie nicht, dass ihre Tochter bei ihr lebt? Obwohl, sie von diesem Ort generell fernzuhalten scheint mir keine schlechte Idee zu sein... Aber da wird es sicher noch einen konkreteren Grund geben. Irgendeine Rolle muss doch der Hauser-Junge in der ganzen Geschichte spielen. Der erscheint mir auf dem Foto viel zu zart und niedlich, als dass der den ganzen netten Onkels entgangen sein könnte...
Irgendwie ist das bei solchen Stories immer so, es fängt schon schlimm an, und dann fällt man Stück für Stück immer tiefer in Ohnmacht, was da alles so unter dem Teppich gammelt. Und ich hab das Gefühl, das ist bei deiner nicht anders.

Nee, nee, ich finde es nach wie vor gelungen und weiß nicht wirklich, was dich stört.
 
@Aminite
Das Obduktionsfoto, da sagst du was x.x Dieses dumme Sims-Kind konnte sich ja nicht mal eine Sekunde wie eine normale Leiche hinlegen. *grrr*
Ich bin einfach zu perfektionistisch %)
Schön soll es echt nicht sein, sondern real und durch das Mitleid was in deinem Post mitschwingt, merke ich das ich es schaffe =)
Du sprichst einige wichtige Punkte an. Der Zauberer, die netten Onkels und das ganze verlogene Dorf....
Ich bin gespannt, ob du mir am Ende nicht noch eine Nasenlänge voraus bist und das Rätsel vor dem Ende noch löst.
Du sprichst auch das Gefühl an, das es immer schlimmer wird. Da hast du auch vollkommen recht. Ich habe mal von einer Achterbahn gehört in der man in einem Geisterhaus, Stockwerk für Stockwerk, hinab fällt und so soll es hier auch sein. Je tiefer wir in die Geschichte eindringen, desto mehr erfahren wir und desto schlimmer wird die Realität.
 
Also, ich seh´s wie Aminte: das neue Kapitel ist ebenso gelungen wie das vorige. :up:
Ja, das ein oder andere Bild hätte noch In der Schärfe oder Helligkeit verbessert werden können ... aber das ist mir bei dieser Story sowas von egal. ;) Die Bilder sind für den jeweiligen Zweck absolut passend erstellt und dokumentieren und ergänzen das Erzählte ganz prima. :love:

Und die Handlung ist fürchterlich ... und meine Befürchtungen, worauf das hinauslaufen wird, noch fürchterlicher - an einigen Stellen wollte ich gar nicht weiterlesen. :( Beschreibungen von misshandelten und missbrauchten Kindern gehen mir immer sehr nah - da habe ich Probleme, "abzuschalten" und mir klarzumachen, dass es ja "nur" eine Geschichte ist.

Aber das ist auch ein Zeichen dafür, dass deine Story rundum gut ist, denn wenn es zuviele "handwerklichen Fehler" gibt (egal, ob Visualisierung oder Schreibe), lasse ich mich erst gar nicht von einer Geschichte einnehmen - da fliege ich ständig aus der Handlung raus. ;)
Das ist hier nicht passiert ... also bitte ganz schnell das nächste Kapitel. =)
 
Danke für die Antwort, meine Bemerkung über die Auflösung war auch eher ein geschriebener Gedanke und nicht die Erwartung, daß du dazu jetzt was schreibst ;)


Das mit Maria/Marie im Erzählteil stört mich, da es kein Spitzname in dem Sinn ist, sondern ein und derselbe Name:

Marie;

Nebenform von Maria
Koseform: Mariechen

Im Dialekt-Dialog geht es noch, aber es ist auch im Erzählteil des Lehrers ohne Dialekt...

Wobei vll Orte mit krassem Dialekt das so handhaben...

Spitznamen sind eher kürzer oder abgewandelt, zB Ben, Benni zu Benjamin o.ä.



Ja, ein Bild von T wäre schon gut :D

Die ersten drei Bilder des neuen Kapitels sind wieder sehr gelungen und bringen die Atmosphäre gut rüber.

Den Text fand ich diesmal irgendwie etwas konfus und weniger flüssig/zusammenhängend zu lesen als im ersten Teil.

Ich bin kein gebürtiger Gissinger, und ich werde im Dorf kaum akzeptiert, weswegen ich Frau Lämmer auch zugegebenermaßen attraktiv fand.
Der Satz ist eigenartig. So, wie es formuliert ist, würde es bedeuten, dass er kein Gissinger ist und nicht akzeptiert wird und deshalb die Frau attraktiv fand? Also fand er sie nur attraktiv, weil er nicht aus Gissen ist und die anderen ihn nicht akzeptieren?

Irgendwie eine eigenartige Logik.

Ich finde es etwas schwierig, mir alle Namen zu merken und in die Geschichte reinzukommen, wenn die Erzählung überwiegend aus kurzen Kommentaren und Interviews besteht und auch noch häufigere Zeitsprünge drin sind und bei den Dialogen meist nur ein Buchstabe davor steht.

Was ich mich auch gefragt hab, ist, ob ein Mädchen zu der Zeit damals wirklich nem Fremden von dem Lehrer und dem halbnackten Schüler im Gebüsch erzählt hätte.

Die Verlogenheit von Dörfern kommt gut rüber. Nach außen hin schöner Schein und dahinter dann die menschlichen Abgründe und Abartigkeiten.

Hast du die Geschichte schon fertig geschrieben oder schreibst du immer ein Kapitel nach dem anderen neu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Satz ist eigenartig. So, wie es formuliert ist, würde es bedeuten, dass er kein Gissinger ist und nicht akzeptiert wird und deshalb die Frau attraktiv fand? Also fand er sie nur attraktiv, weil er nicht aus Gissen ist und die anderen ihn nicht akzeptieren?
Darüber bin ich zuerst auch gestolpert, aber das hab ich mir so gedacht: Solche Gruppen entwickeln eine eigenartige Wahrnehmung, und irgendwie deutet die Bemerkung darauf hin, dass auch mit Frau Lämmer in den Augen der Dorfbewohner "was nicht stimmt". Nur er als Fremder macht den Fehler, sie attraktiv zu finden - das würde ein "guter" Dorfbewohner vermutlich nie tun. Ob das nun was damit zu tun hat, dass er nicht akzeptiert wird - solche Orte akzeptieren nun mal keine Fremden, die sind eine Gefahr für das, was da läuft -, fand ich eher nebensächlich. Vermutlich sind beide einsam, und dann fühlt man sich ja gern zueinander hingezogen.
Es ist ein rätselhafter Satz, über den man nachdenken muss, aber ich fand dann doch, dass er eine gewisse Logik hat. Ist das jetzt noch schräger?... :ohoh: Ich finde, das passt zur Geschichte. Die reden ja alle so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, und kümmern sich einen Sch..., ob wir nun verstehen, was sie sagen oder nicht. :D Das macht das Ganze so schön rätselhaft, man muss sich in der Story so Einiges zusammenreimen.
 
@CaraVirt
Danke =) Ich hoffe mit dem nächsten Teil bin ich selbst auch wieder zufriedener.
Ja, was den Kindern hier angetan wird, ist echt nicht schön, aber du hast recht, es wird noch um einiges schlimmer.
Ich bemühe mich das nächste Kapitel innerhalb der nächsten Woche online zu stellen =D

@Cosmic Dream
Also ich nenne eine Freundin von mir auch abwechselnd mal Marie und Mariechen.
Aber ich denke da es wirklich schon einige Figuren werden, gibt es beim nächsten Teil eine Liste der wichtigen Figuren.
Es wird auch noch etwas konfuser. Die Geschichte ist auch nicht einfach zu verstehen, aber nach und nach wird ein Bild entstehen.
Alles läuft im Grunde auf die Morde an der Vogelsanghof heraus.
Sie erzählt es ja nicht irgendjemandem, sondern einem Polizisten, einer Respektsperson. Da öffnen sich Kinder schon eher, als wenn es jetzt die Mutter, oder der Vater gewesen ist, alleine weil sie es ja gar nicht wirklich verstanden hat.
Fertig ist die Geschichte noch nicht. Ich habe einen Notizblock in dem ich die Kapitelkonzepte habe. Nur ausschreiben muss ich noch alles und teilweise änder ich die Sachen dann auch noch.

@Aminite:
Danke, du hast das geschrieben was ich mir dabei gedacht habe. =)
 
Ich glaub,ich hab wirklich "Dialekt"-Verständnisprobleme, vermutlich sind deshalb auch manche Formulierungen so eigenartig.

Also ich nenne eine Freundin von mir auch abwechselnd mal Marie und Mariechen.
Genau das schrie ich doch, Spitzname Marie/Mariechen, aber nicht Marie als Spitzname zu Maria, weil beides derselbe Name ist. Man würde auch nicht- um mal dieselbe Aufteilung zu verwenden - zu einer Sophie manchmal Sophia sagen.

Die Idee mit der Liste der wichtigen Personen finde ich gut, dann kann man nachschauen, wer wer ist.

Ja, was den Kindern hier angetan wird, ist echt nicht schön, aber du hast recht, es wird noch um einiges schlimmer.
Noch schlimmer? Zu Mord und Mißbrauch gibts doch kaum noch eine Steigerung...

Ich finds interessant, daß deine Geschichte so eine Thematik hat, viele FS, die ich gesehen habe, sind doch eher sehr harmlos und oft recht kitschig (und kitschige Romanzen finde ich wesentlich weniger interessant als ein Krimidrama).

Mich würde interessieren, wie du auf die Idee zur Geschichte und darauf gekommen bist, es als FS umzusetzen.

@ Aminte

Danke für die Erklärung :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Man würde auch nicht- um mal dieselbe Aufteilung zu verwenden - zu einer Sophie manchmal Sophia sagen.
Die Bayern schon. :lol: Ich denke, das ist wirklich so ein Mundart-Ding.

@ Aminte
Danke für die Erklärung :)
Auf die Art konnte ich Madame Lulu doch die Bestätigung entlocken, dass ich richtig liege. ;) Irgendwie hängt Marias Mutter da mit drin.
 
Gute Strategie :D

Hmm stimmt Bayern - die machen sowas vermutlich am Ende wirklich :lol:

Wobei, wenn ich an meine Cousine denke, die wohnt in BW und kann nicht mal annähernd normal verständlich(Richtung hochdeutsch) reden, da versteht man 0 und die ist nicht uralt sondern mit der Schule fertig.... und ihreEltern können auch normal reden, nur sie nicht.
 
Ja, ne? =)

Hmm stimmt Bayern - die machen sowas vermutlich am Ende wirklich :lol:
Bei denen gehen sogar die Uhren anders. Aber das verraten wir nie nich weiter... :lalala: Für mich ist das eine Sprache aus einem anderen Universum, die vermanschen sogar die Namen. Ich meine, was ist denn Sepp für ein Name? Und mit was die sonst noch ihre Kinder bestrafen... Aber genug gelästert, die Preußen sind auch nicht besser. Wir kriegen ja nicht mal einen richtigen Dialekt hin.
 
haha ja :lol:

aber ehrlich gesagt ist mir der Nicht-Dialekt da noch lieber :D

Wir brauchen keine Fremdsprachen- es gibt schließlich Dialekte :lol:

Wobei komischerweise haben viele ex Ostberliner/Preußen schon Dialekt, im Gegensatz zu den meisten ex Westberlinern, wo's höchstens manchmal die Betonung ist.
 
=)Nein, Berlinerisch ist kein richtiger Dialekt, hab ich mal gelernt. Zu einem Dialekt gehören richtig eigene Wörter, und die gibt es im Berlinerischen nicht, jedenfalls nicht wirklich, von sowas wie "Schrippen" mal abgesehen. Die Worte werden aber im Grunde nur etwas anders ausgesprochen. Das ist sowas wie ein Stadt-Slang - wie es richtig heißt, hab ich vergessen, es gibt ein richtiges Wort dafür.
Und ich berlinere wie der Teufel, als alter Ossi. =) Ich kann auch hochdeutsch, wenn ich mir ganz viel Mühe gebe - aber ich mag nicht. :lol: Mach ich nur für richtige Ausländer, die können schließlich nichts dafür.

@ Mme. Lulu: Sorry für den Spam, aber das ist hier so. =)
 
Für richtige Ausländer, also Bayern, Norddeutsche und so :lol:

Vll meinst du Akzent?

Wobei, Stadt-Slang klingt auch gut irgendwie, so schön neudeutsch XD

Richtige Worte hmm jetzt wo dus erwähnst, daran hatte ich gar nicht gedacht, arme Berliner, nicht mal nen richtigen Dialekt haben sie :lol:
 
*malmitspamenmuss*=) :schäm: :glory:

... die wohnt in BW und kann nicht mal annähernd normal verständlich (Richtung hochdeutsch) reden, da versteht man 0 und die ist nicht uralt sondern mit der Schule fertig....
Ich wohne inzwischen seit einigen Jahren hier unten (südlich von Freiburg), aber ich hab immer noch Probleme, die Einheimischen zu verstehen (beim Einkauf oder beim Schwatz mit einige Nachbarn) ... vor allem, wenn die sich "schnell" miteinander unterhalten. Überall sonst in Deutschland komme ich einigermaßen mit den ganzen Dialekten klar (auch in Bayern =)). Aber dieses Alemannisch hier ist ne richtige Fremdsprache ...

Aber ich genieße es, danebenzustehen und mich über die ganzen lustigen Worte und Aussprach-Varianten zu amüsieren. :lol:
 
Das beruhigt mich, daß du das auch nicht verstehen kannst xD

Es ist echt eigenartig, wenn man nen deutschen Dialekt bzw seine eigene Cousine nicht versteht. Als Großstädter ist es auch ein wenig irritierend, weil man viele Kulturen gewöhnt ist und eben Akzente, wenn Menschen deutsch als Fremdsprache lernen (aber teils trotzdem komplett akzentfrei reden können) aber jemand, der in BW geboren ist das dann nicht kann. Was dann dazu führte, dass keine Unterhaltung möglich war, bzw sie mich zwar verstanden hat, aber ich sie nie. Glaube, sogar beim Bayrischen kann man durch Raten noch mehr verstehen :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine vielversprechende Geschichte hast du da und du hast es geschafft, dass mir beim Lesen manchmal echt mulmig zu Mute war und das schaffen nicht viele. Also sieh es als Lob meinerseits an. Ich bin echt gespannt was da noch kommen wird und finde die Art wie du deine Geschichte aufbaust, sehr interessant und mal was komplett anderes. Erinnert mich an irgendeinen deutschen Film, aber ich weiß beim besten Willen nicht mehr an welchen. Hat alles viel Tiefgang bei dir und ich warte jetzt gespannt auf dein nächstes Kapitel. Mich hast du auf jeden Fall als Leserin (wenn auch manchmal bestimmt still) gewonnen.

Lg simellie
 
Erstmal ein ganz großes Sorry, das es so lange nicht weiter ging! Ich war die letzten Tage krank und konnte nicht arbeiten, aber es geht jetzt weiter =D
Und nun zu euch ^_^

Genau das schrie ich doch, Spitzname Marie/Mariechen, aber nicht Marie als Spitzname zu Maria, weil beides derselbe Name ist. Man würde auch nicht- um mal dieselbe Aufteilung zu verwenden - zu einer Sophie manchmal Sophia sagen.

Die Idee mit der Liste der wichtigen Personen finde ich gut, dann kann man nachschauen, wer wer ist.

Ich drückte mich wohl unglücklich aus, denn sie heißt mit vollem Namen Maria. Sie durfte quasi für die Maria der Geschichte Model stehen. (Was nicht heißt das sie sich wirklich ähneln)

Die Liste bekommt ihr mit dem neuen Kapitel und sie wird ab jetzt zu Beginn jedes Kapitels stehen.
Noch eine Frage an euch:
Möchtet ihr vllt zu Anfang der Kapitel ein "Was bisher geschah..."? Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse?

Mich würde interessieren, wie du auf die Idee zur Geschichte und darauf gekommen bist, es als FS umzusetzen.

Also erstmal spiele ich auch mit dem Gedanken hier nach eine kurze Kitschstory zu machen xD Einfach um mal ein wenig von den düsteren Themen weg zu kommen.

Eine meiner Leidenschaften sind reale Kriminalfälle. Ich interessiere mich schon seit je her für Morde und Verbrechen und sie werden gerade dann sehr reizvoll, wenn sie bis heute unaufgeklärt sind, wie Jack the Ripper, der Zodiac Mörder ect.
Einige reale Fälle standen für die Taten in dieser Geschichte Pate. Das gibt dem ganzen einen etwas bitteren Nebengeschmack, aber sie haben mich quasi inspiriert.
Warum ein FS? Nun in erster Linie bin ich eine kleine Rampensau xD Ich wüsste nirgendwo einen Platz, wo diese Geschichte gelesen werden würde und da Fotos zum Stil der Story passt, hab ich mich eben dazu entschlossen sie hier als FS zu präsentieren.

So Cosmic Dream und Aminte, ihr habt da eine schöne Unterhaltung über Dialekte geführt. Ich musste die ganze Zeit an die zweite Szene in My Fair Lady denken. "Kann denn die Kinder gar keiner lehren wie man spricht!"
Deswegen werdet ihr jetzt im Kopf bei mir zu Professor Higgins und Colonel Pickering! O_O Selbst Schuld =P :lol:
Aber um meinen Teil dabei zu tragen: Ich liebe Dialekte *___* Neben natürlichen Dialekten in Fremdsprachen, übe ich auch immer verschiedene deutsche Dialekte, wobei ich es schwerer finde berlinerisch zu reden, als englisch =D

@Simelli
Ich freue mich ja immer über neue Leser =D
Mulmig wird mir beim schreiben auch manchmal. =S
Da kriegt man richtig angst vor der eigenen Fantasie.
 
Hoffentlich bist nun wieder gesund :)

Auf die Liste freue ich mich schon, so eine kurze Zusammenfassung fände ich gut, gerade dann, wenn sich die Geschichte über etliche Kapitel entfaltet (gehe davon aus, daß da noch einige Kapitel folgen werden).

Dass du dich mit realen Fällen befaßt hast, merkt man, finde das jedoch gut, auch wenn es dadurch mitunter beklemmender ist, als rein fiktionale Geschichten. Ich schätze Authenzität und da gefällt mir auch eine düstere Geschichte dann dadurch besser, auch wenn es manchmal "gruseliger" wird/ist.

Ich lese zB auch gerne Thriller, vor allem Wissenschafts-/Wirtschafts- und Politthriller und da finde ich es immer toll, wenn ein Autor aus realen Tatsachen eine fiktive Geschichte macht bzw. auch auf Tatsachen achtet oder sich daran orientiert/inspirieren läßt, dadurch ist es dann spannender, als wenn keine realen Fakten mit einfließen würden (und man wird zugleich unterhalten und lernt noch was dabei. :D)

Interessant, daß du die Dialekte auch selbst nachsprechen willst/kannst und wir nun einen Spitznamen/alter Ego haben :lol:

Freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Aminte
Du hast ja keine Ahnung =P

@Cosmic Dream
Ich bin wieder voll fit =D
Ja, es werden noch 4 Kapitel. (Bernhard, Angelika, Tom und Alfons)
Da hast du recht. Ich überlege auch eine Geschichte über einen jugendlichen Amokläufer zu machen. Allerdings muss man ja bei solch einem Thema sehr vorsichtig sein :S
Da hast du vollkommen recht, wobei man bei meiner Geschichte ja nicht viel lernt, da ich immer nur Teile von Mordfällen übernehme.

Dann wollen wir mal weiter machen =D

Die bisher vorgekommenen Figuren (Treten in diesem Kapitel neu auf)
Alexander T. -Arbeitskollege von Maria Lämmer und Chronist ihrer Erlebnisse
Maria Lämmer
Ilse Lämmer -Ihre Mutter
Heinrich Baumann -Aktuell Lehrer in Ober Gissingen

Die Familie Vogelsang
Alfons Vogelsang -Der Besitzer vom alten Hof
Magda Vogelsang -Seine Frau
Angelika Hauser geb. Vogelsang -Tochter von Alfons und Magda
Annie, Tom und Bernhard Hauser -Ihre Kinder
Moritz Hansler -Der Stallbursche
Hilda Böckner -Ehemalige Magd

Die Dörfler
Pfarrer Josef Berg
Agatha Berg -Pfarrer Bergs Schwester
Sarah und Jörg Markward -Inhaber eines Krämerladens
Marina Markward -Ihre Tochter
Hofrat Mayer -Damaliger Lehrer in Ober Gissingen/ Verging sich mindestens einmal an Tom Hauser
Gabriele & Udo Hansler -Moritz Eltern
Schwester Cordelia Reinhart – Karmeliternonne, Chormitglied und Ehrenbürgerin von Ober Gissingen
Lara Brondsted -Eine Freundin von Annie
Renate Schlittner -Hausmädchen bei Pfarrer Berg/ Tochter des Schlittner Wirts
Günther Schlittner -Besitzer der alten Eiche
Ein anonymer Briefeschreiber
Ein „Zauberer“
Antonio Serkovic


Die Ermittler
Komissar Friedwart
Komissar Ehrlicher

Was bisher geschah …
Die unbeliebte Familie Vogelsang/Hauser aus Ober Gissingen wird eine längere Zeit vermisst. Als einige Männer aus dem Dorf den Hof der Familie durchsuchen, finden sie die nur noch die Leichen der Bewohner.
Jahre später kommt die Lehrerin Maria Lämmert zur Beerdigung ihrer Mutter in das Dorf.
Im Nachlass ihrer Mutter findet sie Hinweise auf den Mord und sie beginnt zu recherchieren, doch im Dorf baut sich eine Mauer aus Schweigen auf.
Schließlich wird auch Maria ermordet.
Ihr Kollege und Freund Alexander T. nimmt sich dem Fall an und durch intensive Nachforschungen entwickelt sich ein schreckliches Bild.
Der Stallbursche Moritz Hansler war von seiner Familie aufgegeben und auf den Hof der Familie Vogelsang abgeschoben worden.
Annie Hauser, Angelikas Tochter, wird von ihrem Lehrer und den Kindern des Dorfes ausgegrenzt und beleidigt.
Ihre Erzählungen von einem Zauberer, der sich im Wald mit ihr trifft und sie nach Amerika mitnehmen will werden als Lügen zur Seite gelegt.
Zusammen mit einer Freundin wird sie Zeuge, wie der Lehrer Hofrat Mayer ihren Bruder Tom missbraucht.
Er droht den Mädchen.
Nachts läuft Annie von zu Hause fort und wird weinend im Wald wieder gefunden.
Im Obduktionsbericht wird klar das nicht nur Tom, sondern auch Annie missbraucht wurde.


Teil 3
Magda Vogelsang


Jesus gewähre mir die Gnade, das zu wünschen, dass andere mehr geliebt werden als ich -
Jesus gewähre mir die Gnade, das zu wünschen, dass andere auserwählt werden und ich leer ausgehe -

- Litanei, um Demut zu erbitten -


Aus dem Tagebuch von Maria Lämmer 27.11.89
Ein grauer Morgen. Ich sitze in meinem Bett, die Decke eng um mich geschlungen. Die Nacht war viel zu kurz.
Der Pfarrer hat um 23 Uhr noch sein Hausmädchen geschickt. Renate war ganz außer Atem. Ich habe mich mit ihr in mein Zimmer gesetzt, und wir haben Tee getrunken.
Es war nicht schwer, sie zum Reden zu bringen.
Und was sie mir erzählt hat! Sie wusste so einiges über die Familie Vogelsang. „Die Leute im Dorf haben die Familie Vogelsang gemieden. Sie waren ein komisches Volk. Immer sehr für sich. Meine Oma war mit der Magda Vogelsang im Kirchenchor, doch wirklich geredet haben sie nie. Nur zum Pfarrer hatte Magda wohl ein gutes Verhältnis. Sie war regelmäßig nach den Proben und nach der Messe noch bei ihm.“
Ich habe sie schließlich nach dem Mord gefragt, doch da wollte sie plötzlich ganz dringend los. Der Pfarrer würde sonst sehr böse werden.
Bevor sie ging, fragte ich, warum alle über die Vogelsangs schwiegen und man nichts Konkretes über die Familie und den Fall von damals in Erfahrung bringen konnte.
Sie zuckte nur mit den Achseln. „Damals ist irgendetwas passiert, und das ganze Dorf hat beschlossen, die Sache unter den Tisch zu kehren. Der Mord hat sie alle verstört. Jeder hätte der Täter sein können.“
Jeder hätte der Täter sein können ...
Jeder ...
Langsam verstehe ich die Gedanken der Leute. Sie wollen die alte Geschichte begraben, denn sie verdächtigen sich gegenseitig. Sie wollen nicht die Wahrheit, sie wollen eine Lüge.
Soll ich wirklich weitermachen? Sollte ich das Ganze nicht vielleicht besser ruhen lassen?
Diese Gedanken quälen mich, genau wie die Bilder der toten Kinder. Irgendwo in diesem Dorf ist ein Mörder! Mutter hat es gewusst, und ich werde es auch wissen. Ich werde nicht schweigen. Ich werde mich nicht einreihen in die Herde von blinden Taubstummen, die einen Mörder in ihrer Mitte dulden.

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Grabstätte der Familie Hauser

Aus einer anonymen Schrift an Kommissar Ehrlicher
Sehr geehrter Herr Ehrlicher,

ich weiß, dass in Ober Gissingen nicht alles den Gesetzen entspricht, besonders nicht den Gesetzen Gottes!
Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen.
Sie beginnt am Sonntag vor der Abendmesse. Der Chor hatte gerade den Kirchraum verlassen, und ich wusste, dass Pfarrer Berg im Beichtstuhl saß.
Ich selbst kniete ungesehen und in ein Gebet vertieft einige Reihen weiter hinten, als Frau Magda Vogelsang den Kirchraum betrat. Ich konnte beobachten, wie sie direkt zum Beichtstuhl ging und diesen betrat.
Ich konnte nun deutlich hören, wie Frau Vogelsang im Beichtstuhl mit dem Pfarrer sprach.
Sie bat ihn um Absolution und erklärte, sie habe jahrelang über die Schandtaten ihres Mannes hinweg gesehen. Er fragte, wann das Ganze begonnen habe, und Frau Vogelsang erklärte, dass es wohl mit 14 angefangen habe. Während Frau Vogelsang deutlich hörbar zu weinen begonnen hatte, sagte der Herr Pfarrer Berg nur, 14 sei ein Alter, in dem eine Frau für sich selbst verantwortlich wäre. Sie (nicht Frau Vogelsang, sondern jemand anderes) hätte sich wehren müssen.
Weinend flehte Frau Vogelsang den Pfarrer an, er möge ihr die Sünden aberkennen. Sie verließ den Beichtstuhl und fiel vor der Seite des Pfarrers auf die Knie. Als der Pfarrer die Tür öffnete, hielt sie ihm ein Bündel Geldscheine entgegen. Ich schätze die Summe auf 1000 Mark. Pfarrer Berg nahm das Geld entgegen, doch er meinte, sie müsse sich schon noch etwas gefälliger zeigen. Er öffnete die Hose und zwang Frau Vogelsang zum Oralverkehr. Nach Beendigung dieser sündhaften Schandtat erteilte Berg ihr die Absolution, und sie verließen beide das Gotteshaus.
(…)

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Fotografie des Beichtstuhls. Privataufnahme.

Brief von Agatha Berg an Bischof Gruber
Sehr geehrter Herr Bischof,

mein Name ist Agatha Berg, und ich bin die Schwester Ihres Bekannten Pfarrer Josef Berg aus der Gemeinde Ober Gissingen.
Mein Anliegen an Sie ist jedoch weniger fröhlicher Natur.
Ich lebe mit meinem Bruder zusammen im Pfarrhaus, und ich kümmere mich mit ihm zusammen um die Kirche und ihre Finanzen.
Im Normalfall trägt mein Bruder die Kollekte immer am Sonntagnachmittag ein, und ich gehe die Zahlen am Ende des Monats durch und berechne die Gesamtsumme.
Letzten Mittwoch war es wieder so weit, und ich wollte die Zahlen berechnen. Meinen Bruder wähnte ich zu diesem Zeitpunkt im Beichtstuhl.
Als ich jedoch das Arbeitszimmer betrat, fand ich meinen Bruder über die Bücher gebeugt vor.
Er wirbelte erschrocken zurück, als ich ihn ansprach.
Sicher können Sie meine Verwirrung verstehen. Ich stellte meinem Bruder also die entscheidende Frage. Er reagierte sehr ungehalten und warf mir einige Unverschämtheiten an den Kopf, die ich nicht von ihm gewohnt bin.
Auf meine eigentliche Frage wollte er nicht antworten.
Später an diesem Tag fand ich das Arbeitszimmer verlassen vor, und ich konnte die Bücher begutachten. Ich stellte fest, dass er die Zahlen der letzten Monate leicht ins Positive verschoben hatte. So wurden unter anderem bei der Sonntagskollekte der letzten Woche aus 27,40 Mark 37,40 Mark.
Alle Zahlen von November bis Januar sind so verändert worden.
Ich fürchte nun, dass mein Bruder vielleicht etwas getan hat, das nicht ganz rechtens ist.
Meine Sorge können Sie sicher nachvollziehen. Ich bitte Sie nun auf schriftlichem Weg um diskrete Hilfe.

Grüße,
Agatha Berg

Antwort des Bischofs

Sehr geehrte Frau Berg,
ich kann Ihre Sorge nicht verstehen. Ich kenne Ihren Bruder seit unserer Zeit im Priesterseminar und weiß, dass ihm schlechte Handlungen fremd sind.
Vertrauen Sie ihrem Bruder, und vertrauen Sie auf Gott, Frau Berg.

Bischof Anton Gruber

Brief des Bischofs an Pfarrer Josef Berg

Lieber Josef,
ich mache mir deutlich Sorgen um unsere Abmachung!
Deine Schwester hat mir einen Brief geschrieben, in dem sie mir berichtete, Du hättest die Zahlen Deiner Kirchengelder ins Positive verändert. Hast Du kalte Füße gekriegt und das Geld wieder zurück gelegt?
Seit Jahren unterschlagen wir schon Kirchengelder zusammen! Was soll diese plötzliche Reue? Gott wird uns vergeben, denn wir predigen sein Wort!
Josef, bitte erkläre mir Dein Verhalten!

Anton Gruber

Brief von Josef Berg an Bischof Anton Gruber

Lieber Anton,
Deine Sorgen sind unberechtigt. Ich habe Agatha unter Kontrolle, und sie wird nicht weiter plaudern. Sagen wir, ich habe ihr, was Neugier angeht, eine Lektion erteilt.
Ich war gezwungen, die Zahlen zu verändern.
Letzten Mittwoch bekam ich durch Zufall eine größere Geldspende von einem besonders schlecht angesehenen Schäfchen.
Nachdem ich diese Spende erhalten habe, plagten mich tatsächlich Zweifel, ob mein Handeln richtig ist.
Ich habe also einen kleinen Teil der Spende in die Bücher eingetragen und in die Kirchenkasse gegeben.
Den Rest, bei welchem es sich um 1200 Mark handelt, habe ich einbehalten. Ich werde das Geld zum nächsten Zeitpunkt in unser Bankfach ablegen.
Mach Dir keine Sorgen.

Josef Berg

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Fotografie von Josef Berg und Bischof Anton Gruber. Privataufnahme von 1954

Aus den Polizeiakten über das Barvermögen der Familie Vogelsang

Nach der ersten Tatortbegehung fanden sich im Schlafzimmer von Alfons und Magda Vogelsang in einem Kleiderschrank große Mengen Bargeld.
Die einzelnen Bündel waren unter der gefalteten Kleidung verborgen.
Auch in der Küche, dem Kinderzimmer und in der Speisekammer fanden sich mehrere Bündel Geld.
Im ganzen Wohnhaus befand sich eine Gesamtsumme von 132.000 Mark.
Wir haben uns mit dem Bruder des ermordeten Alfons Vogelsang in Verbindung gesetzt, um die Vermögensumstände der Vogelsangs zu überprüfen.
Nach der Sichtung der Wertgegenstände erklärte Hubertus Vogelsang, dass eine goldene Uhr seines Bruders, eine goldene Kette der ermordeten Angelika Vogelsang und die Eheringe aller Ermordeten fehlten.
Alle fehlenden Gegenstände waren nur von geringem Wert.
Bei einer zweiten Hausdurchsuchung wurden die Beamten auf eine lockere Fußbodendiele aufmerksam.
Unter dem Holzboden fand sich ein älteres Buch, in dem die Finanzen der Familie Vogelsang genau aufgeführt wurden.
Aus diesem Werk konnte deutlich entnommen werden, dass zum Zeitpunkt des Mordes 133.500 Mark besaßen.
Es wird aus diesen Daten nicht klar, was mit den fehlenden 1.500 Mark geschehen ist".
Ebenso konnte nicht geklärt werden, wie die Familie Vogelsang an diesen hohen Geldbetrag gelangen konnte.
Des Weiteren wird aus den Unterlagen deutlich, dass jeden Monat ein Betrag von 1.000 Mark entnommen wurde. In unregelmäßigen Abständen kamen hohe Geldbeträge hinzu.
Weitere Untersuchungen in diese Richtung werden vorgenommen.

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Fotografie aus den Kriminalakten der Polizei.

Telefonat mit Hilda Böckner
H (Hilda Böckner)
I (Interviewer)
S (Sekretärin)

S: Altenheim „Sonnenschein“, Maulberg am Apparat.

I: Guten Tag, mein Name ist T. Ist bei Ihnen eine Frau Hilda Böckner Patientin?

S: Böckner? Moment, ich schaue im Computer nach.... Ah, da haben wir sie ja. Ich stelle Sie durch.

I: Danke sehr.

H: Böckner?

I: Guten Tag, Frau Böckner, mein Name ist T. Darf ich Sie fragen, ob Sie 1940 als Magd auf dem alten Hof in Ober Gissingen gearbeitet haben?

H: Ja, aba natürli! I hob damals auf dem Mordhof gearbeitet. Des war a schlimme Zeit. Da Krieg, wissn' S? Mia musstn olle Opfa bringa.

I: Sie können sich also noch an die Zeit damals erinnern? Auch an Ihre Arbeitgeber?

H: Nur weil i in am Oitenheim leb, heißt des ned, dass i senil bin, Freindchn. Wer han Sie überhaupt?

(…)

I: Sind Sie bereit, mir Ihre Geschichte zu erzählen?

H: Sie würdn ja doch ned logga lassn. Oiso, i wurde schon voa dem Krieg von da Familia Vogelsang ogestäit.

I: Wie war das Leben auf dem Hof?

H: Ned schön.... Wissn Sie, da oite Vogelsang war a gemeina Kerl. Da hod es si mit oin verscherzt, und brutal war er a. Oft ging er ins Doaf und versoff a Menge Geld. Irgendwann hod eahm da Wirt dann Hausverbot erteilt.
Ois dann da Krieg ofing, wurde da Mann da Angelika eigezogn. Der war imma a netta Moo. Er is dann im Krieg gefoin, hod man mir erzählt.
Draurig war de Angelika ned, aba da war de Sache ja a schon eskaliert...
(…)
Da Vogelsang wurde damals ned eigezogn, wegn seiem steiffa Bein, aba er musste sein Hof da Luftwaff zur Verfügung stelln. Des hod eam dann gar ned passt, doch irgendwann kamen dann de Russen. De Buam von da Luftwaff han in da Nacht plötzlich verschwundn, und am nächstn Tog standn de Amerikana voa unsrar Tür.
De hobn si dann aa auf dem Hof eiquartiert.

I: Und wie sind sie mit der Situation umgegangen?

H: Oifons hod as Beste getan, was er konnte. Er hod mit dem Schwarzmarkt ogfangn. Es war sehr lukrativ. Mia musstn nie Hunga leidn und hattn olle möglichn Onehmlichkeitn.

I: Auf dem Hof wurden damals über 100.000 Mark -

H: Lassn Sie mi doch zu Ende erzähln. I war noch ned fertig! Oiso im Winta bin i Obnds amoi wach gewoadn, weil draußen auf dem Hof so vui Lärm war. I bin dann zu meinem Fensta gangn und hob hinaus gsehn. Auf dem Hof stand a Wogn mit Ohänga, und da warn dann noch da Oifons und zwoa da Amerikana. De hobn mit am Mann im Wogn geredet. I hob mi nach untn gschlichn, um zu lauschn. Da war oana da Amerikana, da hod für de andern imma übersetzt, aba de hobn koa Englisch gsprochn. Des war russisch, da bin i mir sicha.
Auf dem Wogn, da logn mehrere Maschina oda so. I hob koa Ahnung, aba für mi sahn de schon fast so aus wia Motoan.
I glaube, des warn Motoan aus den Flugzeign da Luftwoffe, de bei uns standn, und da Vogelsang hod de mit Hilfe von de bei uns stationiertn Soldatn in den Ostn verkauft.

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Fotografie Hilda Böckner vor dem Altenheim, zusammen mit Alexander T.

Aus einem Zeitungsartikel von 2001
Stuffingen
Bei Forstarbeiten in einem Waldstück in Stuffingen stießen die Arbeiter in der letzten Woche auf einen grausamen Fund.
Während der Abholzung waren die Arbeiter dazu gezwungen, Wurzeln auszugraben. Bei den Baggerarbeiten stießen die Arbeiter auf sechs im Erdreich vergrabene Leichen.
Die Toten trugen noch Reste von alten Uniformen der deutschen Luftwaffe des zweiten Weltkriegs.
Eine Obduktion ergab, dass alle Toten mit einer Axt erschlagen wurden. Bei weiteren Arbeiten wurde auch die Tatwaffe gefunden. Es konnten keine Spuren gesichert werden, die auf einen Täter hindeuten.

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Leichenfundort im Einerwald

Aussage Cordelia Reinhart
C (Cordelia Reinhart)
K (Kommissar Ehrlicher)

K: Guten Tag, Schwester Reinhart.

C: Gott zum Gruße, Herr Kommissar.

K: Wir möchten uns heute mit Ihnen über Magda Vogelsang unterhalten. Fühlen Sie sich dem gewachsen?

C: Ich denke schon. Fangen Sie nur an mit Ihren Fragen....

K: Was können Sie uns über Magda Vogelsang erzählen?

C: Sie war immer eine fleißige Kirchgängerin, und sie sang in unserem Chor als Sopran. An sich ist sie immer für sich geblieben. Wenn wir anderen nach der Probe noch zum Schlittner in die Wirtschaft gegangen sind und ein wenig geredet haben, dann ist sie immer auf dem direkten Wege nach Hause gegangen.

K: Wann haben Sie Magda Vogelsang das letzte Mal gesehen?

C: Bei unserer letzten Probe. Wir haben einige Choräle eingeübt. Schrecklich sah sie an diesem Tag aus! Ganz blass und mit einem blauen Auge. Sie hat das dann unter einem Schleier versteckt. Ich war ganz verwirrt über ihr Auftreten. Ein altes Kleid und ein schwarzer Schleier. Sie wollte wohl ihr Auge verstecken. Traurig, oder?

K: Wissen Sie, woher das blaue Auge stammte?

C: Na, von ihrem Mann. Er war kein sehr gottesfürchtiger Mann. Seine Frau hat regelmäßig Prügel bekommen.

K: Warum?

C: Das weiß ich nicht.

K: Was hat Frau Vogelsang nach der Probe getan?

C: Noch so eine merkwürdige Sache. Wir haben gemeinsam die Kirche verlassen. Draußen stand da ein Mann. Er war ganz schludrig angezogen. Er ging direkt auf Magda zu und sprach sie an. Sie ist ganz erschrocken zurückgewichen und hat angefangen zu stammeln.
Er sah aber auch wirklich schlimm aus. Fast wie ein Landstreicher. Er trug auf dem Kopf eine Mütze, und er hatte einen Sack mit Flaschen dabei, die bei jedem Schritt klirrten.

K: Wären Sie bereit, mit unserem Zeichner eine Skizze des Mannes anzufertigen?

C: Ich werde mein Möglichstes versuchen.

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Phantombild des Fremden

Artikel aus dem Neuen Blatt
Plötzliche Wendung im Mordfall Vogelsang

Stuffingen/Ober Gissingen
Am gestrigen Abend wurde in München nach längerer Ermittlung ein Tatverdächtiger im Fall der Vogelsang-Morde festgenommen.
Vor einigen Monaten wurden auf dem alten Hof abseits des Dorfes Ober Gissingen die Familie Vogelsang/Hauser ermordet.
Es wurde vermutet, dass es sich bei dieser Tat um einen missglückten Raubmord handelte, denn ein Großteil des Vermögens der Familie wurde zurückgelassen.
Im Zuge der Ermittlung war der serbische fliegende Händler Antonio Serkovic aufgefallen. Nach den Aussagen mehrerer Bewohner des Dorfes war der Händler am Morgen des 28.11. in Ober Gissingen erschienen und von Tür zu Tür gezogen, um seine Waren, hauptsächlich Kaffee und eingelegte Zwiebeln, zu verkaufen.
Nach Aussagen mehrerer Zeugen war er gegen Mittag in den Einerwald gegangen, um auch die umliegenden Höfe zu besuchen.
Die Polizei geht davon aus, dass der Altbauer Vogelsang den Mann abgewiesen hat und dieser aus Wut einen Streit anfing.
Vermutlich tötete Serkovic Vogelsang im Affekt und entledigte sich, nun, da der Moment günstig war, auch der restlichen Zeugen. Erschrocken über seine Tat, entwendete er nur offensichtliche Gegenstände und floh.
Bisher äußerte sich der Verdächtige noch nicht zu den Vorwürfen.

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Antonio Serkovic bei seiner Festnahme

Obduktionsbericht Magda Vogelsang
Name: Vogelsang

Vorname: Magda

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Die Tote ist 54 Jahre alt und von schmächtiger Statur. Ihre Haut ist unrein und blass. Sie ist 1,74 m groß und wiegt 51 kg.
Sie hat schütteres, braunes Haar. Die Kieferknochen sind deutlich sichtbar, was auf das Untergewicht der Verstorbenen zurückzuführen ist.
Bei der ersten oberflächlichen Untersuchung fanden sich einige Hämatome am Körper. Sie sind teilweise sehr alt, andere sind wiederum relativ frisch.
Anhand der Form der Verletzungen und einigen noch vorhandenen Fingerabdrücken kann ich mit Sicherheit sagen, dass es sich bei den Prellungen um Wundmale handelt, die Alfons Vogelsang seiner Gattin zugefügt hat.
Diese haben jedoch nicht zum Tode geführt.
Neben diesen Malen finden sich Würgespuren an ihrem Hals wieder. Sie wurde über einen kurzen Zeitraum mehrere Male gewürgt. Dies erkenne ich an den verschieden gelagerten Abdrücken.
Todesursache waren letztendlich mehrere Schläge auf den Hinterkopf.
Ich vermute folgenden Tathergang.
Der Täter betrat das Schafzimmer, in welchem Frau Vogelsang gefunden wurde. Er packte die ältere Dame am Hals und schüttelte sie. Mit Wucht schlug er ihren Kopf auf die Fensterbank. Durch das Schütteln und die Schläge wurden ihre Luftröhre eingedrückt und ihr hinterer Schädelknochen gespalten.
In den Wunden fand ich von der Fensterbank stammende Holzsplitter.
Es lässt sich vermuten, dass der Täter große Kraft aufgewendet hat. Ihre Nackenwirbel sind ausgerenkt und angebrochen.

Mutter unseres gekreuzigten Erlösers, bitte für uns
o schmerzhafte Mutter, bitte für uns
o tränenreiche Mutter, bitte für uns
o betrübte Mutter, bitte für uns
o verlassene Mutter, bitte für uns
o trostlose Mutter, bitte für uns

- Litanei zur Schmerzensmutter -


Jetzt zu euch, meine lieben Leser. Ich würde mich freuen, wenn ihr neben euren Kommentaren auch eure Gedanken zu einer Auflösung des Falls, Theorien und Vermutungen aufschreibt. Mich würden diese Ideen sehr interessieren =)

Eure
Madame Lulu
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Kapitel ist dir wieder sehr gut gelungen, die kurze Zusammenfassung und die Übersicht der beteiligten Personen finde ich ebenfalls gut.

Das erschreckenste an der Erzählung ist eigentlich, daß es zwar fiktiv geschrieben, inhaltlich jedoch real(itätsnah) ist.

Das mit den Nazileichen + Russen und Amis erinnert mich in gewisser Weise an einen Film.

Irgendwie bezweifel ich, daß es nur ein Täter war.

Hier hast du manchmal ein Wort vergessen:

Ich werde mich nicht einreihen in die Herde von blinden Taubstummen, die einen Mörder in ihrer Mitte dulden.

Im Zuge der Ermittlung war der serbische ohne Komma? fliegende Händler Antonio Serkovic aufgefallen.

Vermutlich tötete Serkovic Vogelsangim Affekt und entledigte sich, nun, da der Moment günstig war, auch der restlichen Zeugen.

Da der Täter ja noch leben müßte, um Maria zu ermorden, sollte man die Liste durchgehen ;)

Spontan und nur mit Raten (ohne Nachdenken) wär ich für Lehrer und Pfarrer.

Eine Amoklaufgeschichte fände ich interessant dahingehend, aus welcher Perspektive und mit welchem Schwerpunkt du sie umsetzen würdest, auch, wenn so ein Thema vermutlich nur in einem bestimmten Blickwinkel akzeptiert werden würde.
 
Du hast ja keine Ahnung =P
Wer, wenn nicht ich? Schließlich spreche ich das. :p

Im Obduktionsbericht wird klar das nicht nur Tom, sondern auch Maria missbraucht wurde.
Das müsste Annie sein, oder? Psssst, hat keiner gesehen...

Und dann willst du auch noch Theorien... Dafür ist julsfels zuständig, die spoilert immer. :D
Ich meine, mir fallen da so einige ein, nur nichts Überzeugendes.
Irgendwie denke ich, dass es vielleicht nur um eine/n ging, die/der vielleicht Zeuge von etwas war, oder eins der Opfer, das aufmüpfig wurde, und dass das Ganze dann eskaliert ist. Aber vielleicht will ich mir auch nur nicht vorstellen, dass jemand wirklich so kaltblütig ist, gleich einen ganzen Hof zu metzeln. In Frage kommen da aber gleich mehrere.

Hofrat Mayer, der Annie oder Tom oder beide aus dem Weg schaffen wollte, um seinen Missbrauch zu vertuschen.

Pfarrer Berg, dem irgendjemand vom Hof hinter seine diversen Machenschaften gekommen ist. Er unterschlägt ja offenbar nicht nur Kollektegelder, sondern erpresst seine Schäfchen auch noch zu anderen Diensten. Ganz netter Vertreter... Aber das sind ganz wilde Spekulationen, dass Magda ihm auf die Füße getreten ist, kann ich mir nicht vorstellen - zu sehr Opferrolle, das kennt sie ja von zuhause. Eher schon ihr Göttergatte, der irgendwie rausgefunden hat, dass sie dem Berg Geld gegeben hat.

Wer es sicher nicht war, ist der Händler. Das ist wie immer, zum Glück ist da irgendein Fremder zur Hand, dem man alles in die Schuhe schieben kann. Es gibt da ja nicht mal Indizien, das Einzige, was man wirklich weiß ist, dass er in den Wald gegangen ist. Alles andere sind noch wildere Theorien, als ich sie hier grad aufstelle.

Aber irgendwie ist mir das alles noch zu dünn, und so richtig eine Ahnung hab ich auch nicht. Ich bin auch nicht gut im Rätseln.
Mir fehlt noch völlig Moritz' Rolle in der Geschichte, da hat auch irgendjemand Dreck am Stecken, davon bin ich überzeugt. Aber wer das ist, da kann man bisher nur raten. Oder die üblichen Verdächtigen heranziehen, das wäre auch ein Fall für Hofrat Mayer, schätze ich.
Und Annie wird von Alfons missbraucht, da bin ich einigermaßen sicher, nicht nur wegen der Beichte von Magda. Aber wie es dazu kommt, dass die alle getötet werden... Keine Ahnung. Es muss jemand sein, der nicht vom Hof stammt, zumal ja Maria sehr wahrscheinlich deshalb ermordet wurde, weil sie etwas rausgefunden hat.
Und der Zauberer ist mir auch noch völlig schleierhaft. Er kennt Annies Familie... Aber dass er Gutes mit Annie im Schilde hat, wage ich doch sehr stark zu bezweifeln, das klingt viel zu sehr nach dem netten Onkel mit dem Zauberstab.

Und vielleicht haben die Morde gar nichts mit dem Missbrauch zu tun, wo ja gleich einige in Frage kommen, sondern mit Alfons russischen oder amerikanischen Freunden. Andererseits hätten die aber sicher nach dem Geld gesucht. Nein, das passt also auch nicht wirklich.

Das Einzige, worüber ich mir sicher bin ist, dass mir Alfons nicht wirklich leid tut. Es gibt in dem Kaff noch einige, die ich gern am höchsten Baum aufhängen würde. Und zwar an den Eiern... :mad:

Ansonsten gefällt es mir nach wie vor sehr gut. Toll finde ich, dass man zwar nach und nach immer mehr erfährt, aber - siehe oben - immer noch alles ziemlich rätselhaft ist. Ich denke, wir wissen noch gar nicht alles, was da vorgefallen ist, irgendwie denke ich, es gibt noch mehr Missbrauchsfälle, Annie und Tom sind nicht die Einzigen. Und der Hofrat - und Alfons, wenn ich richtig liege - nicht die einzigen Täter.

Nee, ich bin weiter gespannt. =)

edit:
Im Zuge der Ermittlung war der serbische ohne Komma? fliegende Händler Antonio Serkovic aufgefallen.
Duden K101: "dunkles bayerisches Bier - bayerisches Bier wird hier als Einheit angesehem, die durch dunkles näher bestimmt ist."
Mal so richtig klugschei... =) Man kann sich aber darüber streiten, ganz eindeutig ist das nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:
@Cosmic Dream
Danke, Danke =D
Auf die Idee für die Nazi-Ami-Russengeschichte bin ich durch eine Dokumentation gekommen, die mit der eigentlichen Thematik nichts zu tun hat xD
Der Soldatenmord von Lebach war das. Da haben zwei Männer eine Kaserne überfallen und vier Soldaten ermordet. Irgendwie bin ich davon auf den Roman "Tauben im Gras" gekommen und mein komisches Gehirn hat dann daraus das hier gemacht.

Also deine Idee mit dem das er lebt ist gut, wobei zu sagen ist das Alexanders Ermittlungen einen langen Zeitraum einnehmen und ich schon einmal sagen kann das am Ende dieser Story die meisten Zeugen verstorben sind.

Und genau da liegt mein Problem. Ich mag es nicht Dinge nur von einer Seite zu betrachten. Da ich Pädagogik studieren will und mich in der Schule schon zwangsweise mit dem Thema auseinander gesetzt habe muss man einfach sagen Amokläufer sind keine simplen Mörder, sie sind Menschen die teilweise auch von ihren Mitmenschen zu einer solchen Tat getrieben werden. Es gibt ja zum Thema Aggressionen und ihre Entstehung einige Theorien.
Ich werde mich noch eingehender mit dem Thema auseinander setzen. Vielleicht werde ich weniger real an die Sache heran gehen, als in diesem Fall. Mal sehen =)

@Aminte
Aber du hast keine Ahnung wie doof ich mich anstelle =D
Ach du jemine O_O Danke das du es mir gesagt hast. Da war ich wohl mit den Gedanken ganz bei Maria. :schäm:

Oh, so wie ich das sehe brauchst du julsfels gar nicht =D
Es ist schwer was dazu zu schreiben, ohne zu spoliern xD
Also was ich sagen kann:
Du bist gut und du hast recht, ihr wisst noch lange nicht alles. Es geht noch eine Etage tiefer.
Der Zauberer hält auch noch eine Überraschung parat.
Im nächsten Kapitel werden wir die wohl letzten neuen Figuren kennen lernen.

****

Es werden jetzt noch drei Kapitel folgen:

4.Tom
5.Angelika
6. Bernhard & Alfons

Ich musste die letzten zwei zusammen fassen, weil ich nicht viel zu Baby Bernhard habe und das dann doch etwas arm ausfallen würde.
Zum Abschluss folgt dann noch ein Epilog =D
 
Ich mag es nicht Dinge nur von einer Seite zu betrachten. Da ich Pädagogik studieren will und mich in der Schule schon zwangsweise mit dem Thema auseinander gesetzt habe muss man einfach sagen Amokläufer sind keine simplen Mörder, sie sind Menschen die teilweise auch von ihren Mitmenschen zu einer solchen Tat getrieben werden. Es gibt ja zum Thema Aggressionen und ihre Entstehung einige Theorien.
Ich finde das auch immer sehr interessant, ich finde auch Psycho-/Soziopathen irgendwie spannend. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich finde Hannibal Lector nicht unsympathisch. Zumindest in Schweigen der Lämmer, in Hannibal ist das nicht mehr derselbe Typ, den finde ich flach. Aber im ersten Teil ist der schon toll, irgendwie. :what: Man darf ihm eben nur nicht in die Quere kommen, ansonsten bestraft der eigentlich nur die, die es ziemlich verdient haben. Okay, die Speisekarte ist gewöhnungsbedürftig, aber Kannibalismus ist nicht so übel, wie er in unserer Kultur gesehen wird. Da gibt es anderswo Hintergründe, die für uns mit unserer kulturellen Prägung nur sehr schwer nachvollziehbar, aber nicht abgrundtief böse sind. Und Lector ist gebildet genug, um das alles zu wissen, das ist so ein Jägerding bei ihm. Esse ich deine Augen, bekomme ich deine Sehschärfe, esse ich dein Herz, bekomme ich deine Kraft. So in der Art. Bei ihm ist das noch mit symbolischer Bestrafung gemischt, denke ich.
Dagegen sind deine Übeltäter unterste Schublade, denen kann ich so gar nichts abgewinnen. Das ist einfach nur machtgeil, und es geht mal wieder gegen die Schwachen, die sich nicht wehren können. Das ist nicht nur böse, sondern auch noch feige.
Ich denke, Amokläufer - und sicher auch Soziopathen - sind immer in der einen oder anderen Form ausgegrenzt. Es gab mal Zeiten, da war das die schlimmste Strafe überhaupt, heute passiert das täglich. Wundern müssen wir uns über solche Auswüchse da nicht.

Ich werde mich noch eingehender mit dem Thema auseinander setzen. Vielleicht werde ich weniger real an die Sache heran gehen, als in diesem Fall. Mal sehen =)
Darauf bin ich jedenfalls auch schon gespannt.

Oh, so wie ich das sehe brauchst du julsfels gar nicht =D
Doch, doch, sie kann das viel besser. Was Mörder angeht, hab ich nicht wirklich eine gute Intuition. Schon gar nicht, wenn Missbrauch im Spiel ist, da hänge ich dann immer fest. Ich weiß nicht wirklich, was schlimmer ist, für mich sind die alle ganz übel, also traue ich denen auch alles zu. Aber da es in dem Falle ja ein regelrechter Massenmord ist, und nicht nur an den Kindern, könnte es eben gar nicht so viel mit dem Missbrauch zu tun haben. Ich schätze auch das Kaff so ein, dass man damit durchkommt, das will keiner wissen.
Vielleicht ist es ja doch der Pfarrer... :cool:

Du bist gut und du hast recht, ihr wisst noch lange nicht alles. Es geht noch eine Etage tiefer.
Das hab ich befürchtet... Immerhin heißt das Ding ja Blutschande, und die ist noch gar nicht so richtig zur Sprache gekommen.

Der Zauberer hält auch noch eine Überraschung parat.
Ja, das will ich auch unbedingt wissen. Vielleicht erhellt das ja etwas die Dinge.

Es werden jetzt noch drei Kapitel folgen:
zu wenig, zu wenig :lalala::lol::lol::lol:
 


Wer es sicher nicht war, ist der Händler.


Das dachte ich auch.


Duden K101: "dunkles bayerisches Bier - bayerisches Bier wird hier als Einheit angesehem, die durch dunkles näher bestimmt ist."
Mal so richtig klugschei... =) Man kann sich aber darüber streiten, ganz eindeutig ist das nicht.
Lies mal den Originalsatz im Kapitel, er lautet:

Im Zuge der Ermittlung war der serbische ohne Komma fliegende Händler Antonio Serkovic aufgefallen.

Das "ohne Komma" ist der Satzfehler ;) Genau so, wie in den anderen Sätzen teils ein "in", "im" etc fehlt...

@Cosmic Dream

Also deine Idee mit dem das er lebt ist gut, wobei zu sagen ist das Alexanders Ermittlungen einen langen Zeitraum einnehmen und ich schon einmal sagen kann das am Ende dieser Story die meisten Zeugen verstorben sind.

Zumindest als Maria lebte, er ermittelt ja etwas später.
Nen Nachkomme könnts natürlich auch noch sein, der düstere Geheimnisse verbergen will.

Irgendwie hab ich auch noch immer Probleme, mir die ganzen Figuren zu merken, was ich sonst eigentlich nicht habe.

Und genau da liegt mein Problem. Ich mag es nicht Dinge nur von einer Seite zu betrachten. Da ich Pädagogik studieren will und mich in der Schule schon zwangsweise mit dem Thema auseinander gesetzt habe muss man einfach sagen Amokläufer sind keine simplen Mörder, sie sind Menschen die teilweise auch von ihren Mitmenschen zu einer solchen Tat getrieben werden. Es gibt ja zum Thema Aggressionen und ihre Entstehung einige Theorien.
Gerade bei Amoklauf an einer Schule wäre die Vorgeschichte wesentlich, wobei auch hier gilt: ohne reale Waffe durch zB Vater, kein Amoklauf. und ohne Erfurt wär Mobbing bis heute nicht öffentlich geworden. Die ganze Zeit davor hieß es immer "so etwas gibt es an Schulen nicht, weil 'Kinder/Jugendliche' dazu ja gar nicht in der Lage wären..."
 
Das "ohne Komma" ist der Satzfehler ;) Genau so, wie in den anderen Sätzen teils ein "in", "im" etc fehlt...
:schäm: Womit klar wird, dass ich gar nicht nochmal alles gelesen hab. Hab das nämlich extra nachgesehen, und dann lässt Madame meine Anmerkung drin... :lol:

Gerade bei Amoklauf an einer Schule wäre die Vorgeschichte wesentlich, wobei auch hier gilt: ohne reale Waffe durch zB Vater, kein Amoklauf.
Ach, wo ein Wille ist, findet sich auch eine Waffe. Ich finde das total erschreckend, wie leicht man heute an eine Waffe kommt. Wobei du recht hast, oft haben sie die aus dem näheren Umfeld.

Die ganze Zeit davor hieß es immer "so etwas gibt es an Schulen nicht, weil 'Kinder/Jugendliche' dazu ja gar nicht in der Lage wären..."
Phhh... Dass Kinder grausam sind, wusste man schon zu Urgroßmutters Zeiten... Ich hab da schon ganz üble Sachen gehört, das ist fast schlimmer als bei den Erwachsenen.
 
:schäm: Womit klar wird, dass ich gar nicht nochmal alles gelesen hab. Hab das nämlich extra nachgesehen, und dann lässt Madame meine Anmerkung drin... :lol:

Deshalb mach ich bei Texten immer nen komplett Edit ohne Anmerkungen, wenn ich welche korrigier ;) Die Erklärung gibts bei mir dann immer extra :lol:

Ach, wo ein Wille ist, findet sich auch eine Waffe. Ich finde das total erschreckend, wie leicht man heute an eine Waffe kommt. Wobei du recht hast, oft haben sie die aus dem näheren Umfeld.

Zumindest bei der Altersgruppe und in Deutschland, ich glaube, es gab nur 1 Fall bzw. nur bei einem hatte ich gehört, dass es anders war. Genau so, wie bei den Morden innerhalb der Familie, da ist dann jemand zB Förster/Polizist etc.
Bei dem neuesten Fall stand noch nicht dabei, woher die Waffe war (oder ich hab die neuen Artikel dazu noch nicht gesehen).

Phhh... Dass Kinder grausam sind, wusste man schon zu Urgroßmutters Zeiten... Ich hab da schon ganz üble Sachen gehört, das ist fast schlimmer als bei den Erwachsenen.

Kinder sind zumindest oft weniger sozialisiert/gehemmt; das, was ich schrieb ist ein nahezu wörtliches Zitat von Lehrern... die haben nämlich vor dem großen Geschrei sich auch gern fein rausgehalten...und solang Mobbing-Opfer sich nur selbst umgebracht haben, wars "denen" ja egal, erst durch den erweiterten Suizid = Amoklauf wurde eine öffentliche Diskussion daraus und auch die Schulen konnten die Thematik und Problematik nicht länger leugnen. Natürlich liegt der Zeitraum, den ich meine, weiter zurück, kenne aber genug, die in ihrer Schulzeit Mobbing erlebt haben und wo genau das, was ich oben schrieb, die Standardhaltung der Lehrer war.
 
Ich kann deine Gedanken zu Mr. Lector voll nachvollziehen. Er ist nicht dieses mordende Monster wie zum Beispiel der Oma-Mörder von Bremerhaven, der wehrlose Omas ermordet hat, nur um an ihr Geld zu kommen.
Er geht an die Sache sehr kultiviert heran und das ist es was ihn auch so sympatisch macht.
Der Kannibalismus an sich, ist im ersten Moment für mich abstoßend. Ich denke da sehr schnell an den Kannibalen von Rothenburg *grusel*
Wobei es wirklich diese, wie nenne ich sie, ähm ich würde sagen Übernahme ist, die den Kannibalismus prägt.
Ein schönes Beispiel ist da der Nachfolger von Tutanchamun. Da der Pharao keine lebensfähigen Kinder gezeugt hatte, musste ein anderer, nicht aus der Königslinie stammende Mann auf den Thron. Um sich in seiner Rolle als Pharao zu etablieren, lies er die nach der Geburt gestorbenen Kinder von Tutanchamun zu sich bringen. Er öffnete ihre Köpfe und aß ihre Gehirne. Auf diese Weise wurde er selbst königlich.

Ich muss mich schämen x.x Lass ich echt die Anmerkungen drin :X
Das kommt, wenn man es so eilig hat! Ich wollte unbedingt noch am Montag posten und hab dann quasi überarbeitet und parallel dazu die Fotos gemacht.

Zu den Amokläufen:
Kinder sind natürlich sozial gehemmt. Sie müssen sich ja erst in ihrer Individualität und ihrem sozialen Umfeld entwickeln, quasi das soziale erst lernen.
Wenn dieser empfindliche Prozess massiv gestört wird, dann können eben Störungen entstehen die auch einen Amoklauf zur Folge haben können.
Was die Waffen angeht ist das zweischneidig. Auf der einen Seite stimmt es schon, das wenn sie es wollen, sie auch Waffen finden werden, aber andererseits sind es gerade die Schusswaffen, die den Täter von der Tat differenzieren. Er tötet nicht selbst, sondern die Waffe tötet ja quasi. Auf diese Weise ist es für die Täter leichter zu morden.
Ich bin im Moment am planen, wie ich die Geschichte angehe. Im Moment tendiere ich in gewisser Weise zu einer Alice im Wunderland/Der Zauberer von Oz Version. Also anstatt die Realität zu sehen, baut sich die Person eine Fantasiewelt auf.

So liebe Grüße
Madame Lulu (die eine Lady ist und jetzt Ladysachen tut ;D )
 
Siehste, da hab ich ganz andere Assoziationen. Kannibalismus ist sehr viel älter als das alte Ägypten und stammt aus den alten Jägerkulturen. Auch da gibt es den Glauben, dass die Fähigkeiten der Jagdbeute auf den Jäger übergehen, wenn er bestimmte Teile isst. Das Ganze war einmal zutiefst spirituell - nur ist dieser ganze Spiritualismus in unserer heutigen Kultur völlig verlorengegangen. Damals hatte das was mit Respekt vor dem Gegner zu tun - der Ausgang einer Jagd war ja ganz und gar nicht gewiss. Das dann auf menschliche Gegner zu übertragen ist ziemlich logisch, und man hat daran nichts Verwerfliches oder gar Perverses gesehen. Später hat das dann in religiöse Überzeugungen Einzug gehalten - und da ging es dann eher um Macht, wie bei dem Pharao-Beispiel.
Dass es uns bei dem bloßen Gedanken schüttelt, ist völlig logisch, das ist ja alles tabu, es ist zwar alles da, es darf nur nicht thematisiert werden. Der Tod findet irgendwo statt, nur nicht vor unserer Nase. Wir lassen töten und holen irgendwelche nicht identifizierbaren Klumpen aus der Tiefkühltruhe. Spirituell ist da gar nichts mehr, Nahrung wächst in Tüten. Trotzdem müssen wir noch immer töten, um zu leben - und ich mache zwischen Tier und Pflanze keinen so großen Unterschied, es ist ja nicht so, dass sich Vegetarier gar nichts zuschulden kommen lassen. Außerdem ist ein Raubtier nicht böse. Ich hab da eine etwas andere Moral. Was nicht heißt, dass ich viele Beweggründe für Vegetarismus nicht nachvollziehen kann, aber Fleischesser generell zu verteufeln halte ich für ziemlich... naja.

Und um den Bogen zu den Waffen zu kriegen - ich denke, Schusswaffen haben sehr viel mit der Entfremdung zu tun. Es ist ein himmelweiter Unterschied, jemanden, ob Mensch oder Tier, Auge in Auge zu töten, gleichberechtigt sozusagen, oder "anonym" aus der Entfernung. Mich würde mal interessieren, ob es sowas wie Amokläufe auch bei Naturvölkern gibt - ich schätze mal eher nicht. Auch wenn uns deren Rituale roh und grausam vorkommen, weil wir ganz anders geprägt sind und uns gesagt wird, dass das alles böse ist - ich glaube, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Damit, dass der Jäger das Herz eines erlegten Tieres isst, dankt er diesem für sein Opfer, das den Stamm am Leben erhält. Es gibt in unserer Kultur gar kein Pendant dazu, wir danken niemandem mehr. Es ist für uns mittlerweile ganz selbstverständlich, dass sich die ganze Welt unserer Arterhaltung unterzuordnen hat. Wir haben das Töten industrialisiert und waschen unsere Hände in Unschuld. Augenauswischerei...

Ich frage mich schon lange, warum wir scheinbar immer mehr verrohen, und das, obwohl Gewalt so verteufelt wird. Irgendwas machen wir verkehrt. Es könnte damit zu tun haben, dass wir vor so vielem die Augen verschließen, weil es nicht in unser - unrealistisches - Bild passt. Womit wir wieder bei deinem Dorf sind...
 
Im Moment tendiere ich in gewisser Weise zu einer Alice im Wunderland/Der Zauberer von Oz Version. Also anstatt die Realität zu sehen, baut sich die Person eine Fantasiewelt auf.
Dann wär derjenige multipel. Das verschiebt das ganze dann. Im CT lassen sich die Unterschiede zwischen Psychopathie und psychischer Störung bereits nachweisen. Wenn jemand als unzurechnungsfähig eingestuft wird, würde die Tat als solche anders wahrgenommen werden, als wenn keine Halluzinationen die Realität überlagern.

Madame Lulu (die eine Lady ist und jetzt Ladysachen tut ;D )

Geschlecht: M
Hm:lol:


Das Ganze war einmal zutiefst spirituell - nur ist dieser ganze Spiritualismus in unserer heutigen Kultur völlig verlorengegangen.
Ich denke, ich weiß zwar, worauf du hinauswillst, trotzdem würde ich die ganzen Menschenopferkulte etc. nicht als Maßstab von Spiritualität nehmen. Natürlich wurde das damals in einen Kult und regionalen Glauben eingebunden, aber die Menschenopfer an die Götter hatten auch einen ganz praktischen Nutzen, nämlich dafür zu sorgen, dass in Krisenzeiten Ressourcen länger hielten. Auch deshalb gab es Menschenopfer und durch den Kult und die Einbindung von blutrünstigen Göttern, die danach verlangten, lagerten die Herrscher die Verantwortung aus, denn die Götter waren viel mächtiger und konnten somit auch nicht angeklagt werden. Der Unterschied zu heute ist, dass die ganzen "Menschenopfer" der heutigen Zeit nicht mehr als solche wahrgenommen/betrachtet werden, das sind dann zB Kollateralschäden. Die Menschheit von heute hält sich für besonders zivilisiert und modern, obwohl sie es nicht ist. Die Grundmechanismen sind dieselben geblieben, wenn man die Statistiken zum Menschenhandel und heutigen Sklaven liest, wird man ebenfalls sehen, daß sich nichts geändert hat, außer der proportional angestiegenen Zahl der Versklavten. Für das Individuum an sich macht es keinen Unterschied, ob es damals geopfert oder heute im Krieg ermordet wird, wobei die Opfer damals vielleicht, wenn sie wirklich daran glaubten, darin noch etwas Trost finden konnten, aber auch für die Angehörigen ist der Verlust letztlich derselbe.

Außerdem ist ein Raubtier nicht böse. Ich hab da eine etwas andere Moral. Was nicht heißt, dass ich viele Beweggründe für Vegetarismus nicht nachvollziehen kann, aber Fleischesser generell zu verteufeln halte ich für ziemlich... naja.
Tiere sind generell nicht "böse", weil sie primär töten, um zu überlebenoer aus Selbstschutz, was man von Menschen nicht grade behaupten kann.Ohne Menschen gäbe es ein natürliches Gleichgewicht, die Löwen jagen die schwachen, alten oder jungen Gazellen, die Rauvögel Nagetiere etc.
Der Mensch steht außerhalb von allem und meint deshalb, alles nach Belieben zerstören und in Besitz nehmen zu dürfen.
Wer Fleisch essen will, sollte auch in der Lage sein, das Tier selbst großzuziehen und selbst zu töten, aber wenn sie das tun müßten, wären viele dazu gar nicht in der Lage. Ein anderes Problem ist die unwürdige Massentierhaltung.
Egal ob Fisch oder Fleisch oder Krustentiere, alle wurden ermordet, dahingegen mußt du für vegetarische Lebensmittel nicht jedesmal die ganze Pflanze ermorden, um die Frucht zu essen, deshalb hinkt dein Vergleich etwas.
Was auch gerne vergessen wird, ist, dass Fleisch früher etwas Besonderes war und noch früher gar nicht permanent zur Verfügung stand, so wie heute, aber irgendwann dachten die Menschen im Zuge der Industrialisierung und Massentierhaltung dann, das wäre normal,das Massen-Aas-Essen.
Wenn man bedenkt, wieviel Chemie die Tiere in Form von Hormonen, Antibiotika, etc. intus haben, sind gewisse "Zivilisationskrankheiten" und wirkungslose Antibiotika für Menschen wegen Resistenzen auch kein Wunder mehr und bei Gemüse und Obst gibts u.U. die Pestizide, dafür sieht dann alles schön perfekt-genormt aus.

Es gibt in unserer Kultur gar kein Pendant dazu, wir danken niemandem mehr. Es ist für uns mittlerweile ganz selbstverständlich, dass sich die ganze Welt unserer Arterhaltung unterzuordnen hat. Wir haben das Töten industrialisiert und waschen unsere Hände in Unschuld.
Abspaltung von der Einheit; ein Schamane hat mal gesagt, das Problem der westlichen Welt ist, daß sie zB bei Erkrankungen einzelner denkt, das geht nur um diese Person, während im schamanischen Glauben das kranke Individuum immer auch den Mangel der ganzen Gesellschaft/Gruppe aufzeigt.

Ich frage mich schon lange, warum wir scheinbar immer mehr verrohen, und das, obwohl Gewalt so verteufelt wird. Irgendwas machen wir verkehrt. Es könnte damit zu tun haben, dass wir vor so vielem die Augen verschließen, weil es nicht in unser - unrealistisches - Bild passt.
...und weil der Mensch sich selbst für "Gott" und das Maß aller Dinge hält und die Materie über alles gestellt wird und der unsterblich Aspekt, wie Seelen nicht mehr zählt, denn das läßt sich ja nicht beweisen und Werte und Moral existieren auch nur noch bedingt.

Das interessante dabei ist, daß so ein Verlauf zyklisch ist und bei den vergangenen Hochkulturen ebenfalls stattgefunden hat. Am Zenit der Epoche, wo besondere, herausragende Entdeckungen gemacht worden waren, wurde bereits der Absturz eingeleitet und der ganze Werteverfall, die Bestialitäten, die Abartigkeiten häuften sich parallel dazu an. Dann gab es meistens eine Katastrophe, entweder Natur oder Unterwerfung durch Krieg und die "alte" Hochkultur löste sich auf.
Der Unterschied heute ist die Globalität und die extrem hohe Zahl der Erdbevölkerung, weshalb es nicht zu so einem Totalzusammenbruch kommen kann, außer durch ein extremes, global gleichermaßen einschneidendes und auftretendes Ereignis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da muss ich auch immer grinsen. ;) Was sind eigentlich Ladysachen?

Ich denke, ich weiß zwar, worauf du hinauswillst, trotzdem würde ich die ganzen Menschenopferkulte etc. nicht als Maßstab von Spiritualität nehmen.
Und genau die Kulte meine ich nicht. Die Ursprünge würde ich nicht als Kult bezeichnen, diese Jägerrituale sind für mich nichts weiter als Dankgebete. Diese Jagdrituale auf getötete Feinde zu übertragen macht für mich Sinn, wobei ich das noch lange nicht als Kult sehe. Das Skalpieren bei den Indianern ist ja auch so etwas, und das hat weder was mit einer Respektlosigkeit noch einer kultischen Handlung tun. Aber viel mit dem animistischen Weltbild.
Je "fortschrittlicher" die Religionen wurden, umso mehr hat sich das alles davon entfernt und in Richtung Machterwerb verschoben, und gerade dann, wenn sich daraus Kulte entwickeln, wird es für mich intolerabler und grausam. Besonders bezeichnend finde ich, dass die Opfer sehr oft Kinder waren und sind. Für mich zeigt das, eine wie schlechte Meinung diese Kulturen von sich selbst haben. :cool: Erwachsene sind so verdorben, die taugen nicht als Opfer für die Götter... Aber bei den wirklich frühen Ausprägungen fehlen solche Aspekte.

Der Unterschied zu heute ist, dass die ganzen "Menschenopfer" der heutigen Zeit nicht mehr als solche wahrgenommen/betrachtet werden, das sind dann zB Kollateralschäden. Die Menschheit von heute hält sich für besonders zivilisiert und modern, obwohl sie es nicht ist.
Ich halte die selbsternannte Zivilisation für infantil. Wir benehmen uns wie sehr kleine Kinder, die noch nicht gelernt haben, dass Egoismus auch Grenzen hat. Wir stampfen mit dem Fuß und schreien, ich will aber, und ich will alles, und sofort, und wenn wir nur genug Welle machen, dann klappt das schon. Leider ist die Halbwertzeit von Kulturen etwas länger als die Adoleszenz, Ursache und Wirkung liegen ein wenig weiter auseinander und lassen sich leicht missverstehen.
Ich hoffe nur, dass wir erwachsen werden, bevor die Schäden endgültig irreparabel sind.

Die Grundmechanismen sind dieselben geblieben, wenn man die Statistiken zum Menschenhandel und heutigen Sklaven liest, wird man ebenfalls sehen, daß sich nichts geändert hat, außer der proportional angestiegenen Zahl der Versklavten.
Da sagst du was Wahres... :D Außerem sieht die Sklaverei heute meist anders aus, früher mussten die sich wenigstens noch um die Entsorgung kümmern - das macht heute alles der Staat.

Für das Individuum an sich macht es keinen Unterschied, ob es damals geopfert oder heute im Krieg ermordet wird, wobei die Opfer damals vielleicht, wenn sie wirklich daran glaubten, darin noch etwas Trost finden konnten, aber auch für die Angehörigen ist der Verlust letztlich derselbe.
Ach, wir haben heute noch ganz andere Altäre, auf denen geopfert wird. Krieg ist gar nicht mehr nötig.

Der Mensch steht außerhalb von allem und meint deshalb, alles nach Belieben zerstören und in Besitz nehmen zu dürfen.
Ich würde es anders formulieren: Der zivilisierte Mensch meint, alles nach Belieben zerstören und in Besitz nehmen zu dürfen und steht deshalb außerhalb von allem. :D Naturvölker wissen, dass sie nicht außerhalb stehen, sondern untrennbarer Teil dieser Welt sind. Und dass ihr Wohlergehen vom Wohlergehen der Erde als solches abhängt. Aber schon Kipling wusste, dass wir das Volk ohne Gesetz sind.... Dafür haben wir eben Gesetzbücher, was ganz und gar nicht dasselbe ist. Ich glaube ja, die ganze Welt steht nur da und schüttelt den Kopf über uns. Die Götter vermutlich auch.

Egal ob Fisch oder Fleisch oder Krustentiere, alle wurden ermordet, dahingegen mußt du für vegetarische Lebensmittel nicht jedesmal die ganze Pflanze ermorden, um die Frucht zu essen, deshalb hinkt dein Vergleich etwas.
Ja, ich weiß, ich wollte das aber nicht ausufern lassen.

Abspaltung von der Einheit; ein Schamane hat mal gesagt, das Problem der westlichen Welt ist, daß sie zB bei Erkrankungen einzelner denkt, das geht nur um diese Person, während im schamanischen Glauben das kranke Individuum immer auch den Mangel der ganzen Gesellschaft/Gruppe aufzeigt.
Ich finde sowieso, das sind ziemlich schlaue Kerlchen. ;) Abgesehen davon, dass die alle eine dissoziative Störung haben... :Oo: Aber sonst sind die, glaub ich, ziemlich gesund.

...und weil der Mensch sich selbst für "Gott" und das Maß aller Dinge hält und die Materie über alles gestellt wird und der unsterblich Aspekt, wie Seelen nicht mehr zählt, denn das läßt sich ja nicht beweisen und Werte und Moral existieren auch nur noch bedingt.
Och, materielle Werte gibt es jede Menge, und Moralpredigten höre ich auch überall. ;) Nur ist das leider schon seit sehr langer Zeit alles eine ziemlich verlogene Sch...

Der Unterschied heute ist die Globalität und die extrem hohe Zahl der Erdbevölkerung, weshalb es nicht zu so einem Totalzusammenbruch kommen kann, außer durch ein extremes, global gleichermaßen einschneidendes und auftretendes Ereignis.
Heute liegt die Gefahr aber gerade darin, dass wir eben dieses global einschneidende Ereignis selbst herbeiführen. Wann die maximale Regenerationsfähigkeit der Erde erschöpft ist, können wir wohl kaum ausrechnen, das ist ein wenig zu komplex. Vielleicht haben wir den point of no return ja schon überschritten, wer kann das mit Sicherheit sagen? Von Überbevölkerung redeten wir schon vor der letzten Verdopplung der Weltpopulation, und wirklich zu kümmern scheint das niemanden.
 
Achso, du meinst also die gaaaaanz frühe Zeit, bevor sie seßhaft wurden, wobei da die Frage ist, inwieweit heute noch nachvollzogen werden kann, weshalb sie etwas taten. Krieger wurden auch geopfert, mitunter aber eher feindliche, kommt auf die Epoche und Region an.
Der Machtaspekt spielt gerade bei großen und/oder seßhaften Gesellschaften immer eine Rolle; Macht und Machtmißbrauch, unabhängig von Kulten oder Religionen, irgendeine "Legitimation" läßt sich immer finden.

Ich halte die selbsternannte Zivilisation für infantil. Wir benehmen uns wie sehr kleine Kinder, die noch nicht gelernt haben, dass Egoismus auch Grenzen hat. Wir stampfen mit dem Fuß und schreien, ich will aber, und ich will alles, und sofort, und wenn wir nur genug Welle machen, dann klappt das schon. Leider ist die Halbwertzeit von Kulturen etwas länger als die Adoleszenz, Ursache und Wirkung liegen ein wenig weiter auseinander und lassen sich leicht missverstehen.
Ich hoffe nur, dass wir erwachsen werden, bevor die Schäden endgültig irreparabel sind.
Sehr treffend formuliert.

wir haben heute noch ganz andere Altäre, auf denen geopfert wird. Krieg ist gar nicht mehr nötig.
Stimmt.

Naturvölker wissen, dass sie nicht außerhalb stehen, sondern untrennbarer Teil dieser Welt sind. Ich glaube ja, die ganze Welt steht nur da und schüttelt den Kopf über uns. Die Götter vermutlich auch.
Nur gibt es heutzutage fast keine mehr und die letzten Reste, die noch übrig sind zB in Australien oder Amerika kommen auch nicht mehr klar, weil ihnen das Land und die Kultur geraubt wurden.
Die ganze Welt wohl nur als Erde, die Menschen denken ja, es wär normal so, zumindest viele.

Ich finde sowieso, das sind ziemlich schlaue Kerlchen. Abgesehen davon, dass die alle eine dissoziative Störung haben... Aber sonst sind die, glaub ich, ziemlich gesund.
Zumindest der Westen würde das so bezeichnen @ Störung

Stell dir vor Jeanne 'Arc wäre heutzutage geboren, sie würde in der Psychiatrie als geistesgestört landen.

Heute liegt die Gefahr aber gerade darin, dass wir eben dieses global einschneidende Ereignis selbst herbeiführen. Wann die maximale Regenerationsfähigkeit der Erde erschöpft ist, können wir wohl kaum ausrechnen, das ist ein wenig zu komplex. Vielleicht haben wir den point of no return ja schon überschritten, wer kann das mit Sicherheit sagen? Von Überbevölkerung redeten wir schon vor der letzten Verdopplung der Weltpopulation, und wirklich zu kümmern scheint das niemanden.
Vermutlich auch deshalb, weils bisher ja auch immer irgendwie weiter ging.

Es gibt in einem Fantasyspiel so einen Boss, der ist Hüter der Welt und dafür zuständig zu überwachen, ob der Planet in sich noch intakt ist, wenn er jedoch feststellt, dass das System korrumpiert wurde, soll der Planet zerstört werden, also sozusagen ein Reset. Die "Helden" (Spieler) wollen das dann verhindern und da dies nicht vorauskalkuliert worden war, ändert der Hüter letzlich den Code und verschont somit den Planeten. (Wobei sie den natürlich immer noch selbst zerstören könnten dann).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur eine kurze Nachricht zu später Stunde mit nicht gutem Inhalt.
Durch ein Unglück ist mein Laptop mit meinen ganzen Blutschande-Unterlagen hinüber. Ich hatte Abends eine unangenehme Begegnung mit ner Truppe Halbstarker, als ich von einer Nachhilfeschülerin gekommen bin. Das Ende vom Lied ist, das mein Laptop jetzt kaputt ist. Mir geht es aber gut.
Um das ganze zu Topen ist dann zwei Tage später auch mein Kabel fürs Internet gerissen und joar. Jetzt hab ich ein neues Kabel und bin schon wieder dabei alles auf zu arbeiten, aber es wird ein wenig dauern. Ich verspreche aber, das es mit der Geschichte weiter gehen wird und bis zum 4 Juli wird alles zu Ende sein!

Mit lieben Grüßen eure

Madame Lulu
 
Ach du Schande... :(
Ich bin erleichtert, dass es dir gut geht, aber alles andere ist natürlich nicht so toll.
Und wir gedulden uns natürlich ganz brav. :lalala: Toll, dass es unter diesen Umständen überhaupt weitergeht, sowas ist ja immer nicht so prickelnd und deprimiert. *malfesteknuddel*
 
Oje, das ist ja eine krasse Möglichkeit des Datenverlustes :(

Zum Glück ist dir nichts passiert.

Schön, dass du die Geschichte trotzdem noch zu Ende erzählen willst, alles neu zusammensuchen/schreiben müssen, kann ziemlich nervig und frustrierend sein.
 
Danke euch beiden =D

*Aminte zurückknuddel*

Ärgerlich ist das mir bestimmte Sachen jetzt noch schwerer Fallen x.x Aber ich gebe nicht auf! Ich lass mir doch von einem Haufen Typen nichts kaputt machen (außer meinen Laptop)!!!
 
Ärgerlich ist das mir bestimmte Sachen jetzt noch schwerer Fallen x.x Aber ich gebe nicht auf! Ich lass mir doch von einem Haufen Typen nichts kaputt machen (außer meinen Laptop)!!!
Ja, der immaterielle Schaden ist bei sowas immer viel höher. Lass dich nicht unterkriegen. :hallo:
 
Ein kurzes Update =D
Ich habe endlich das Kapitel Tom beendet! Es geht weiter =D
Da gabs doch mal so ein Lied in der neuen deutschen Welle. Es geht voran oder so xD Stellt euch einfach vor das ich das jetzt singe ;D
Ich hoffe ich habe keine Leser durch die ungeplant lange Pause verloren.
Ich warte jetzt nur noch auf die Beta =D
Wollen wir mal alle hoffen das Aminte mir noch weiter meine treue Betaleserin bleibt ^___^

Ich hatte ja mal erwähnt eine Geschichte zum Thema Amoklauf zu schreiben. Ich muss leider sagen, das ich von diesem Thema jetzt zurückweiche. Ich habe mich näher informiert und es geht mir zu nahe. Ich kriege dazu nix aufs Papier außer die ein oder andere Träne. x.x
Aus diesem Grund möchte ich mich lieber seichterer Unterhaltung widmen. Wie genau das aussehen wird, kann ich aber noch nicht genau sagen.

Noch fragen? =D

Bis bald,

Madame Lulu
 
Aber sicher doch, immer zu Diensten, Madame ;)
Ich freu mich auf das Update und bin schon dabei.
Das mit dem Thema kann ich gut verstehen, es gibt Dinge, über die zu schreiben ist schwer oder auch ganz unmöglich. Ich hab das ja auch gemerkt, wenn man den Abstand zu seinen Figuren/der Story verliert, dann kann das zu ganz üblen Blockaden führen, ich komme immer noch/schon wieder nicht weiter. Es ist ein Balanceakt - über etwas zu schreiben, wo man sich gar nicht reindenken/-fühlen kann, geht nicht wirklich, aber wenn das dann irgendwas antriggert, wird es kompliziert. Es kann sehr heilsam sein, aber hier in einem öffentlichen Forum das sozusagen life zu machen, macht es noch schwieriger. (life? live? Ich merk mir das nie... :heul:)
Dann doch lieber ein anderes Thema wählen, wenn man das schon vorher merkt. Ganz egal, was du machst, ich bin auf jeden Fall wieder dabei. =)
 

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