Hallooo
Oh, Swojosdotschka, deinen Beitrag hab ich gestern total übersehen. Ich hab' zu lange an meinem getippt <,<
Exakt, aber du hast, finde ich, einen der wichtigsten Aspekte von Nano ausgelassen: Man muss den eigenen, inneren Kritiker ermorden. Bei 1.700 Wörtern täglich, ohne freie Tage (es sei denn, man schreibt vor oder produziert nach innerhalb des Novembers) bleibt schlichtweg keine Zeit für "Oh nein, die Szene habe ich doof geschrieben und der Satz klingt *******!" Das ist nicht drin und bleibt alles Aufgabe der Überarbeitung NACH Nano. Durch die Abstellung des inneren Kritikers schreibt man mehr, produziert natürlich auch Sachen, die später der Löschtaste zum Opfer fallen, aber eben auch echte Goldstücke. Und diese Fähigkeit ohne inneren Kritiker zu schreiben und etwas einfach einmal fertig zu bringen, um es dann später zu überarbeiten, ist wirklich viel wert.
Was das angeht, ist irgendwann im letzten Jahr bei mir der Knoten geplatzt. Ich schreibe insgesamt recht viel - manches davon ist bestimmt nicht nur schlecht, sondern richtig mies - anderes ist dafür umso besser, weil ich mich einfach nicht mehr so gehemmt fühle. Ich kann mir vorstellen, dass diese Erfahrung gerade bei einer Aktion wie dem NaNoWriMo noch viel, viel intensiver ist, weil man sie gemeinsam mit anderen Leuten macht. Seitdem ich geübt habe, so zu schreiben, kann ich auch Schreibblockaden viel besser überwinden.
Gefühlt gehört allerdings zur Veröffentlichung durch einen Verlag nicht nur Können, sondern auch Glück. Letzteres manchmal mehr als ersteres.
Ich würde da noch etwas hinzufügen: Den richtigen Riecher, was das Genre angeht. Für mich wäre es nichts, einfach nur etwas zu schreiben, was gut ankommt, damit es sich verkauft

Aber das kommt ja durchaus vor...
Ich könnte da spontan jetzt eine sehr erfolgreiche Autorin nennen, die schlichtweg nicht schreiben kann. Aber ich lasse es mal lieber.
Mir fallen da auf Anhieb einige Autorinnen ein...

(Ohne damit sagen zu wollen, dass ich es besser könnte! ... )
Schriftstellerforen mag ich irgendwie nicht. Mit Vampir-Fantasy ist man dabei auch grundsätzlich an der falschen Stelle und wird immer und immer wieder in die Twilght-Schublade gesteckt.

Es ist zum kotzen!!! Ich lese seit ich 7 bin Vampirliteratur. Vampire gibt es nicht erst seit Meyers.
Oh cool, ich auch

Ich hab' mit 7 zum ersten Mal Dracula gelesen *-* Und ich war infiziert *-* ...
Da musste ich ja jetzt sehr lachen. Da geht's dir wie mir.
(Übrigens, so unter uns finde ich Twilight eins der schlechtesten Romane überhaupt aus ein paar diversen Gründen - aber lassen wir das)

*hust*
Ja, schreiben macht Spaß - auf jeden Fall, zumindest finde ich das. Aber ich denke, man muss schon eine ganz spezielle Sorte Mensch sein, an dieser Arbeit Spaß zu finden.
Wahrscheinlich. Ich habe vor ein paar Monaten ganz fasziniert festgestellt, dass mein Freund auch gerne schreibt und dass er wirklich... also, er hat irgendwie das richtige "Feeling" dafür

... Ich hoffe, er wird das weiter verfolgen

...
Das ist ja bei mir das merkwürdige. Ich hab eigentlich so dermaßen viel Alltag, der mir dazwischen funken könnte, ich hätte genügend zeit zu schreiben. Aber zu hause ... da liegt irgendwie eine blockade. Ich kann mir meine Notizen zusammen suchen, ordentliche atmosphäre schaffen (also sämtliche chats aus, facebook weg, handy auf stumm etc.) und mich dann vor mein dokument setzen, ich kann es nicht. Ich komm nicht weiter.
Ich glaube, hier kommt sehr, sehr stark ins Spiel, was Swojosdotschka über den NaNoWriMo geschrieben hat: Man muss manchmal den inneren Kritiker einfach abstellen und loslegen. Egal, was dabei herauskommt. Und wenn es im Papierkorb landet - auch okay! Das wird nicht immer so bleiben

... Früher habe ich manchmal, wenn ich gar keinen Einstieg gefunden habe, zufällig ein paar Wörter aus dem Duden ausgewählt und versucht, aus diesen paar Wörtern einen kleinen, einleitenden Absatz zu schreiben. Ob das etwas für dich ist, weiß ich nicht. Mir hat es zeitweise gut geholfen, weil ich jemand bin, der mit Anfängen wirklich ein massives Problem hat

Anfänge kann ich einfach nicht gut...
Das kann ich irgendwie so gar nicht mehr. Ich konnte das, wie ich mit 13 / 14 meine Fanstory über meine Lieblingsband Billy Talent schrieb, so einfach, ich hab nur geschrieben, es war mir ziemlich egal wie es klang (darum schäm ich mich mir selbst gegenüber, wenn ich die heute noch lese ^^ )
Ich habe irgendwo bei meinen Eltern noch 120 ausgedruckte Seiten meines ersten "Romans". Den hab' ich mit elf oder zwölf geschrieben, als ich mit einer richtig heftigen Grippe 3 Wochen lang im Bett gelegen habe

... Ich würde mich so freuen, wenn das Ding wieder auftauchen würde!
Ich sitze immer da, ich kann nicht schreiben, ich hab große schwierigkeiten formulierungen zu finden, die mir gefallen.
Ich glaube, das Wichtigste ist, dass du ein gutes Grundgerüst hast. Formulierungen kannst du hinterher ausbessern, wie du willst. Ich glaube, es ist eine Illusion, einem von Anfang an perfekten Text hinterherzujagen. Ein Text kann noch so gut sein, man selbst wird immer noch etwas finden, das es zu verbessern gilt (und Leute, die ihn kritisch lesen erst!).
Mein Buch kommt ja auch genau deswegen so extrem schleppend voran. Andere, hätten das Buch sicher schon längst fertig, und ich bin seit 3 jahren im zweiten kapitel, das meiste davon in etwa letztes jahr im sommer und ein viertel davon dieses jahr geschrieben, es ist zum schämen wie klein der text eigentlich ist.
Warum? Vielleicht solltest du dich nicht dafür schämen... Du schreibst doch, weil es dir Spaß macht und nicht, weil du irgendjemanden davon überzeugen musst, was für eine wunderbare Autorin du bist, oder? Es gibt einfach keinen Grund, sich dafür zu schämen, dass es "nur" so wenig ist. Also, klar gehören Zweifel immer dazu. Aber dich schon von vorneherein so... fertig zu machen und dich mit anderen zu vergleichen? Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist.
Ich möchte meinen text nicht nahezu 100% öffentlich wohin stellen, wenn er noch nicht einmal fertig ist - und genau das ist das auch. Und nennt mich paranoid, aber ich hätte da auch angst, dass jemand meine Idee klaut...
Ich habe Notizbücher, in denen ich handschriftlich meine Ideen sammeln kann. Eines davon schleppe ich immer mit mir herum, damit ich es griffbereit habe, wenn ich z.B. in der Uni sitze und mir auf einmal irgendetwas einfällt... Und dann habe ich eines dieser randvollen Notizbücher doch tatsächlich mal in der Uni verloren. Das Gefühl war echt furchtbar. Nicht so sehr, weil ich Angst davor hatte, jemand könnte meine Ideen klauen (so spektakulär sind sie nun auch wieder nicht), aber... das Gefühl war einfach... wie wenn jemand in meinem (nicht existenten) Tagebuch lesen würde oder so.
Der tolle, tolle Finder hat es aber dann ruckzuck im Fundbüro abgegeben :3 Und ich war so erleichtert, als ich es wieder in den Händen hielt *.*
Verrat mir dein Geheimnis, meine Liebe, wie zum Henker hast du das durchgehalten ? Ich kann sowas schon so lange nicht mehr :'(
Vorgestern ist es einfach gut gelaufen und es hat eine Menge Spaß gemacht ^_^ Ich hätte nie gedacht, dass mir RPGs so viel Spaß machen würden, aber mit Vany ist es einfach super :3 Gerade, um regelmäßig zu schreiben finde ich RPGs echt total super, weil man da gar nicht so schnell in eine gedankliche Sackgasse kommt - zur Not ist da immer noch der zweite Schreiberling, der vielleicht die zündende Idee hat!

...
Und sonst... Ich sorge erst einmal für die richtige Atmosphäre. Meist höre ich Gewittergeräusche o.ä., manchmal auch Musik (aber fast nur instrumental, sehr selten auch mit Gesang) - auf jeden Fall nichts, was mich großartig ablenken könnte. Und ich höre immer mit Kopfhörern. Immer. Dann kriege ich schon mal um mich herum fast nichts mehr mit. Außerdem brauche ich unbedingt einen aufgeräumten Schreibtisch und mein Schreibprogramm im Vollbildmodus - und zwar so, dass alle unnötigen Menüs vollkommen ausgeblendet sind und vor allem die Uhr. Wenn ich nicht bis in die Puppen Zeit habe, muss ein großer, alter IKEA-Wecker herhalten. Aber bloß nicht die digitale Uhranzeige an meinem PC. Brr. Die muss ich zum Tippen ehrlich ausblenden.
Das blockiert mich eigentlich immer am meisten: zu wissen, dass ich noch etwas anderes erledigen muss oder nur bis so und soviel Uhr Zeit zum Schreiben habe. Daran muss ich noch arbeiten.
Mich würde in dem Bezug auch brennend interessieren, mit welchem "Medium" ihr schreibt ? Ich nehme an, dass keiner mehr Papier verwendet, aber welche Programme nehmt ihr ?
Unterschiedlich. Ich benutze zum Teil tatsächlich noch Papier, sonst habe ich immer mit Word geschrieben, manchmal mit y-Writer. Mittlerweile schreibe ich mit Papyrus Autor (toller Freund

) und das funktioniert echt super, v.a. weil ich Papyrus so genau auf meine Bedürfnisse hin anpassen kann.
Für meine Unitexte benutze ich nach wie vor Word (wenn es gar nicht anders geht LaTeX, bei linguistischen Arbeiten) und dass ich für das kreative Schreiben ein anderes Programm benutze, hilft mir auch, im Kopf diese beiden Ebenen (Texte für die Uni auf der einen, Texte für mich selbst auf der anderen Seite) voneinander zu trennen, was mir das Schreiben auch sehr erleichtert.
Hui - äh, Little_Chaos_Angel
Also wenn ich so eine Schreibblockade habe, wie du sie gerade beschreibst liegt das bei mir meist an folgenden Gründen:
- Das Storykonzept ist nicht besonders ausgefeilt oder weist große Lücken auf. Wenn man nicht genau weiß, wie es weiter gehen soll, was als nächstes passiert oder wie sich der Kreis dann schließen soll, schreibt es sich natürlich schwer.
- Die Charaktere sind nicht korrekt ausgearbeitet. Charas, die keinen eindeutigen Spleen, Talente und Macken, Wünsche, Ängste und Ziele, aber auch persönliche Stolpersteine besitzen, sind so farblos wie ein ergrautes altes Polaroid. Mit solchen Charakteren eine Geschichte zu bestreiten ist anstrengend, weil man nicht genau weiß, was sie als nächstes tun und sagen sollen.
Da würde ich mich anschließen.
So, und jetzt schaffe ich die richtige Atmosphäre und dann wird an meinem letzten Ferientag noch mal so richtig in die Tasten gehauen

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