Fotostory About a family

Da ist bei Akeno vielleicht was Wahres dran in Bezug auf das Filmzitat. Ich weiß nicht aus welchem Kontext es entsprang, weil ich die Bücher nie gelesen und den Film nicht geguckt hab, auch wenn ich schon mal 'n Ausschnitt gesehen hab. Akeno hat das sicher gekränkt, dass Colin meinte, er sei ein Verbrecher. Ob er gefährlich ist, wenn er sich beleidigt fühlt...man weiß noch nicht.
Hab das Buch nie gelesen, ist nicht mein Genre. Aber hab meinem Mann zu Liebe den Film mit ihm angeschaut (die Verfilmung mit Daniel Craig als Journalist Mikael Blomkvist)

Mikael soll im Auftrag von Henrik Vangar das Verschwinden von Harriert, dessen Großnichte aufdecken.
Dabei kommt Mikael auch mit Harrierts Bruder Martin Vangar (Stellan Skarsgard - so gut!) in Kontakt.
Mikael hat von Anfang an ein schlechtes Bauchgefühl bei Martin und fühlt sich in seiner Gegenwart unwohl. Langsam verdichtet sich sein Verdacht was Martin "anstellt".
Als Martin ihn bei Beobachtungen vor seinem Haus auf einen Drink einlädt, sagt Mikael zu obwohl er genau weiß wer Martin ist und was er tut, da er nicht unhöflich sein will.
Natürlich schnappt die Falle zu und Martin konftontiert Mikael damit, warum er nicht auf seine Instikte gehört hat. Die meisten Menschen blenden ihre Instinkte/Bauchgefühl aus um nicht unhöflich zu sein.

It's hard to believe that the fear of offending can be stronger than the fear of pain, but you know what? It is.

Deshalb immer schön "Nein, danke" sagen, wenn man ein ungutes Gefühl hat und nicht überlegen ob das als unhöfflich ankommt.
Da musst ich bei Colins Gedanken sofort an diese Szene denken, da ich damals echt gedacht hab "Ja verdammt. Genauso ist es"
 
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@koala @Widget @Dahnie danke auch noch für eure Likes und danke an dich @Kusi für den Einblick zum Film. Vielleicht muss ich mir den doch mal anschauen. :nick:
Deshalb immer schön "Nein, danke" sagen, wenn man ein ungutes Gefühl hat und nicht überlegen ob das als unhöfflich ankommt.
Da hast du auf jeden Fall recht. Ob man's dann tut, ist wahrscheinlich wieder 'ne andere Sache. Manchmal handelt man nicht so, wie man möglicherweise sollte oder eigentlich will. Manchmal wird man ja auch total überrumpelt 😬
Da musst ich bei Colins Gedanken sofort an diese Szene denken, da ich damals echt gedacht hab "Ja verdammt. Genauso ist es"
Akeno hätte auch 'n Irrer sein können...also er tickt eh schon nicht ganz rund, aber immerhin ist er nicht völlig geisteskrank, na ja wo ist da die Schwelle, keine Ahnung 😅 aber er ist halt eben nicht so, dass er gewalttätig wär oder so. Ich kann Colin jedenfalls verstehen, dass er mit Akeno nix mehr zu tun haben will auf Grund dessen, was der macht und wie sein Verhalten oft ist. Aber eh klar, dass ich Colin immer versteh😌😄
@#debug Bitte keinen Stress wegen der Fortsetzung, wir laufen nach wie vor nicht weg. ;)
Danke ☺️


Kapitel 571 Brauchst du vielleicht etwas Geld?

Indiana und Jeremy sind in der Stadt auf dem Weg zum Studio eines Fernsehsenders.

Die Rothaarige blickt zum Gebäude hoch. "Ich glaub, das ist es", sagt sie. Die Achtzehnjährige hat keinen Termin vereinbart, aber sie weiß, dass den Leuten drinnen die Kinnlade herunterfallen wird, weil sie dasteht und einem nicht mal allzu bekannten europäischen Sender ein Interview geben will. Sie glaubt, das würde sich kein Sender entgehen lassen und vermutlich wird das Interview sogar noch am heutigen Abend ausgestrahlt, wenn nicht gerade der Präsident der Staaten etwas wichtigeres zu verkünden hat oder sonst etwas in der Welt passiert ist, worüber es sich eher lohnt zu berichten.

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"Wart mal, Indie!", bittet Jeremy und sofort dreht sie sich zu ihm um. "Bist du sicher, dass du das tun willst?", fragt er dann. Jeremy weiß, dass Indiana noch gestern Abend unter Tränen ihre Anwältin angerufen hat, die sogleich veranlasst hat, dass Violet ein Schreiben zugestellt wird, in dem steht, dass sie bis Ende des nächsten Monats die Villa zu räumen hat. Er meint, dass das schon genug Strafe sei, auch wenn er nicht unbedingt Mitleid mit Violet hat.

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Indiana wirkt gereizt. "Ob ich sicher bin?!"

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"Hast du vergessen, was sie gestern im Fernsehen verraten hat, oder besser gesagt, auf der schei* Gala?", hakt sie nach. "Und viel schlimmer ist, dass sie es war, die damals das Fernsehen und die Presse informiert hat. Da gibt's für mich kein Zweifel mehr dran."

Jeremy guckt sie jetzt einfach nur an, er weiß nicht, ob er es gut findet, dass sie ein Interview geben will.

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"Weißt du was, Jeremy? Du hast keine Ahnung!", schimpft die Rothaarige.

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"Ja, du, Gabriel und gefühlt alle Welt ihr habt alle super tolle Eltern. Schön für euch! Ihr versteht das nicht. Und ja, ich will eigentlich kein Interview geben...

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...aber das hier...ähm...ja, der ganzen Welt werd ich erzählen, was ich für 'ne Mutter hab."

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"Ich werd allen erzählen, dass sie meinen Freund v**eln wollte, dass sie meinen ersten Ex gev****t und es zugegeben hat, dass sie mich dazu überredet hat, in die Einrichtung zu gehen, obwohl diese Einrichtung was anderes war, als wie sie's dargestellt hat, dass sie mein Geld einfach ausgegeben hat und dass sie mir das Vermögen meines Dad's nicht übertragen wollte. All das! Ja, und dann werd ich noch erzählen, dass sie mich zu Interviews gedrängt hat, die ich nicht geben wollte und dass sie es war, die damals die Presse und das Fernsehen informiert hat, weil sie süchtig nach Aufmerksamkeit ist und es ihr immer nur darum ging, mit dem, was mir passiert ist, Geld zu scheffeln, so wie's Colin immer gesagt hat. Nur ich war scheinbar zu naiv und zu blöd es wahrhaben zu wollen. Und ich werd allen erzählen, wie sie sonst so war, nämlich nie sowas wie 'ne Mutter."

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"Indie, ich bin auf deiner Seite. Du musst mich nicht so anschreien. Außerdem warst du nicht zu blöd, du standest einfach nur unter Medikamenteneinfluss." Der Neunzehnjährige redet ihr gut zu und doch wirkt er enttäuscht und fragt sich, ob sie mit Colin auch oft so geredet hat, oder sie das nur bei ihm tut. Er hat natürlich Verständnis für ihre Situation, aber es tut ihm trotzdem weh, wenn sie ihn ankeift. Er weiß auch nicht, was er davon halten soll, weil sie meinte, Colin hätte den Durchblick gehabt. Es kommt ihm ein bisschen so vor, als würde sie ihn dafür loben, aber sicher ist er sich nicht.

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"Tut mir leid!", entschuldigt sie sich, wenn auch etwas halbherzig. "Ich wollt nicht...ähm..." Sie fährt nun wieder runter.

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"Red's mir einfach nicht aus!", bittet sie ihn jetzt. "Du hast nun mal...ja, du hast keine Ahnung, wie sich das alles anfühlt."

"Tu ich doch gar nicht! Ich red dir nichts aus!", bringt er entgegen.

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"Ich will nur nicht, dass du's nachher bereust. Und ich meine nicht mal unbedingt, wegen deiner Mom. Die halbe Welt wird wieder über all das reden. Über dich, über alles."

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"Ja, vielleicht über uns. Das Fernsehen und die Presse interessiert doch einfach alles."

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"Das ist deine Sorge? Dass sie etwas über uns fragen könnten?", hakt Indiana nach und verliert beinahe schon wieder die Fassung.

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"Deine nicht, Indie?", will Jeremy wissen.

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"Nein, gerade nicht!", antwortet sie prompt. "Ich werd irgendwelche Fragen zu dir oder zu Colin sowieso nicht beantworten."

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Wieder enttäuscht, weil sie jetzt zum zweiten Mal Colin erwähnt, schließt Jeremy die Augen. "Okay, mach einfach wie du meinst. Ich hoff, du beantwortest wirklich nur Fragen zu deiner Mom." Er weiß nicht, ob sie sich mit dem ganzen hier einen Gefallen tut. Vielleicht ja, vielleicht nein. Er will nicht unbedingt, dass über ihre Beziehung berichtet wird, auch wenn er natürlich mit Indiana zusammen sein will.

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Jeremy ist nun einfach schon mal zur Tür gegangen, während Indiana immer noch dasteht. Ihr wird erst jetzt bewusst, dass sie Colin mehrmals erwähnt hat. 'Ja, aber das hat sie doch nicht einfach nur so. Und sie würde wirklich weder über Jeremy noch über Colin was im Interview erzählen. Nur, dass ihre Mom es war, die sich an Colin rangemacht hat und nicht andersrum. Sie ist sich sicher, dass es so war. Colin hat ja auch gesagt, dass es nicht stimmt, dass sie da am Pool oder so miteinander geflirtet hätten. Sie weiß es, wegen seiner Reaktion damals, als sie ihn damit konfrontiert hat, nachdem ihre Mom ihr das erzählte. Ja, sie hat erkannt, dass es ehrlich ist, auch wenn sie mit Medikamenten zugedröhnt war. Mag schon sein, dass sie nicht wusste, dass er Melanie mehr liebt als sie, aber so gut kannte sie Colin dann doch, dass er nicht log, zumindest nicht in der Sache. Nein, Colin hätt niemals irgendwas bei ihrer Mom versucht. Es kann nur so sein, dass ihre Mom Müll geredet hat. Wahrscheinlich war sie beleidigt, weil er ihr eher 'ne Abfuhr erteilt hat, deswegen dann das schei* Interview. Außerdem hatte ihre Mom was mit ihrem ersten Freund. Das sagt doch schon alles. Irgendwie kann sie das gar nicht so vergleichen mit Steven und was Colin für sie war. Das war lächerlich mit Steven, der Kerl wollt nur mit Dad's Autos fahren und in der Villa sitzen, damit er was zu erzählen hat. Klar hatte sie was mit dem, umso ekelhafter war's dass der dann was mit ihrer Mom am laufen hatte, auch wenn's schon so gut wie vorbei war zwischen...also zwischen ihnen. Sie hätte sich eh nie auf den einlassen sollen. Sie fand's halt damals cool, dass er sie in Clubs reingebracht hat. Aber der hat sich auch immer irgend 'nen Schei* reingepfiffen. Der war einfach nicht ganz sauber der Typ. Bestimmt hat er der Presse was erzählt und Geld dafür bekommen. Ja, sonst hätt die Reporterin ihre Mom nicht gefragt, ob da was dran sei, dass sie mit dem was hatte.'

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'Colin meinte damals, ob sie nicht dagegen was unternehmen will, wegen dem schei* Interview, was ihre Mom da mal gegeben hat. Ihre Mom wollte ihm schaden, oder? Sie hat ja auch Melanie beleidigt, obwohl sie sie nicht kennt. Zuhause hat sie dann gesagt, sie wär völlig falsch verstanden worden, wegen dem, was sie über Colin sagte. Was für 'ne Lüge. Was hätte man da auch falsch verstehen können? Die halbe Welt hätte sie ja dann wohl falsch verstanden. Mein Gott, selbst das hat sie ihrer Mom irgendwie verziehen. Es wurd einfach nicht mehr darüber geredet. Würde Colin sie jetzt eigentlich auch noch drum bitten, ein Statement abzugeben oder würde er jetzt eher das selbe sagen wie Jeremy und sie beschützen wollen? Er war damals richtig sauer am Telefon. Das war das letzte Mal, als sie miteinander geredet haben. Und sie hat ihn auch angeschrien. Es spielt eigentlich keine Rolle, was er zu all dem meint. Sie ist ihm eh egal geworden, oder? Sie macht das jetzt einfach. Ja, sie geht da jetzt rein, und macht das.'

"Was ist, Indie? Kommst du?" hört sie Jeremy nun sagen, der soeben seine Nachrichten am Handy gecheckt hat, daher hat er von ihrer Grübelei nicht soviel Notiz genommen.

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Violet sitzt zur selben Zeit, auch wenn der Tag in Del Sol Valley noch jünger ist, draußen auf einer Bank bei der Villa und versucht Antoine zu erreichen. Sie hat es schon mehrfach probiert.

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Ihr Freund geht endlich ran. "Antoine?!", spricht Violet aufgeregt ins Telefon.

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"Was...ähm...was gibt's Violet?", fragt der gebürtige Vranzose und redet dabei leise.

"Wieso fragst du mich das so? Wo bist du?", hakt Violet überrascht von seinen Worten nach.

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"Bin beim Einkaufen. Hab...also...ich hab gerade wenig Zeit", lässt Antoine sie wissen und hört sich unruhig an.

"Beim Einkaufen?" Aufgelöst wie sie ist, will sie Antoine jetzt eigentlich erzählen, dass heute morgen plötzlich jemand auf ihrem Rasen stand und ihr ein Dokument zum Unterschreiben unter die Nase gehoben hat. Sie war so überrumpelt und hat unterschrieben. Sie dachte es wäre ein Paket, welches der Kerl liefern wollte. Der Mann meinte, die Unterlagen wären somit offiziell zugestellt und sie würde diese im Briefkasten vorfinden. Selbstverständlich hat sie diese sofort herausgeholt und gelesen. Nachher wurde ihr klar, dass der Mann den Zugangscode des Tores von Indiana wissen musste. Zu all dem hat Violet auch vor, Antoine zu erzählen, dass ihr Konto gehackt wurde und sie eine unfreiwillige Spende gemacht hat.

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"Antoine, ich habe heute ein anwaltliches Schreiben erhalten, darin steht, dass ich bis zum Ende nächsten Monats die Villa zu räumen hab", verrät sie. "Ich weiß nicht, was ich tun soll? Meinen Anwalt habe ich darüber in Kenntnis gesetzt, aber er meinte, das wäre rechtens und er könne nichts tun. Ich glaube, er will mir auch nicht mehr helfen." Violet vermutet, dass ihrem Anwalt klar sein dürfte, dass sie die Anwaltskosten nicht mehr begleichen könnte. Sie hofft nun, dass sie bei Antoine unterkommen kann. Der Schock darüber, dass sie die Villa bald verlassen muss, sitzt tief.

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Plötzlich hört Violet eine junge Frauenstimme im Hintergrund und sie wechselt ihr Handy ans andere Ohr.

"Antoine, findest du diesen Rock besser, als den vorherigen?", ruft die unbekannte Person.

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Sofort fragt Violet ihren Freund: "Wer ist das? Mit wem bist du unterwegs?" Sie versucht sich zusammenzureißen und nicht eifersüchtig zu klingen, und dennoch streicht sie nervös durch ihr Haar.

Antoine seufzt mit hörbar schlechtem Gewissen. "Ähm...Violet...es...es tut mir leid. Sie heißt Florence. Sie ist auch Vranzösin...gebürtig."

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Der nächste Schock für Violet. "Ww...was?"

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"Wie alt ist sie?", platzt es aus Violet heraus.

"Was?", fragt Antoine überrascht. Schon gleich antwortet er ihr dann etwas widerwillig. "Vierundzwanzig." Er fährt fort: " Es tut mir wirklich sehr leid, es...es hat sich da so etwas ergeben und...also ich hatte eine sehr schöne Zeit mit dir, daran liegt es nicht."

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Er redet weiter: "Du bist eine wunderschöne Frau, aber mich hat es einfach erwischt. Ich möchte nicht, dass du böse auf mich bist. Brauchst du vielleicht etwas Geld?"

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"Ob ich etwas Geld brauche?", fragt Violet nach und steht völlig neben er Spur, immerhin hat ihr Freund -zumindest, dachte sie, er wäre ihr Freund- gerade einfach so zugegeben, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat.

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"Ja, ich...also...ich weiß nicht genau, was jetzt los ist bei dir. Du meintest ja, finanziell sieht es nicht so gut aus. Ich könnte dir jedenfalls für 'ne Zeit ein Hotel-Zimmer auf meine Kosten buchen, wenn dir das hilft...also falls du wirklich aus der Villa raus musst", bietet Antoine an. Er weiß noch nichts von ihrer Spende und dass sie ausgeraubt wurde, aber er geht davon aus, dass es finanziell knapp werden würde bei ihr, wenn sie sich eine neue vernünftige Bleibe suchen muss. Für ihn war das, was Violet vorher auf dem Konto hatte, immerhin auch nicht all zu viel. Er entschuldigt sich auch nochmal erneut dafür, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat und es scheint, als ob er etwas abseits von seiner Bekanntschaft stehen muss, sonst würde er nicht so offen am Telefon sprechen. "Es tut mir leid, es liegt wirklich nicht an dir, Violet. Ich mag dich. Sehr sogar. Aber ich weiß, du bist eine starke Frau und..."

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Antoine spricht weiter, doch Violet nimmt gar nicht mehr alles auf, was er sagt. Sie spürt, wie Tränen bei ihr hochkommen.

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Obwohl es ein heißer Tag ist, beginnt sie zu frieren und sie verspürt eine große Leere in sich. Sie wusste gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, wenn ihr Herz bricht, doch jetzt spürt sie nichts anderes als das.

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"Weinst du etwa, Violet?", fragt Antoine jetzt vorsichtig und unterbricht somit sein eigenes Gerede.

Erschrocken, weil er glaubt, bemerkt zu haben, dass sie weint und Violet ihre Traurigkeit nicht preisgeben will, erwidert sie: "Nein...ähm...nein. Ich versteh das alles, wir...wir haben nie darüber geredet, wie...also...wie tief unsere Beziehung geht. Und du brauchst mir kein Geld leihen. Nicht doch!"

"Das ist fein zu hören. Ich weiß, dass du alles im Griff hast, meine Liebe!", sagt Antoine und lacht etwas unsicher ins Telefon. "Und ich bin froh, dass du es so siehst mit uns beiden. Es war nie..."

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Er redet nun wieder irgendwas, um selbst sein Gewissen zu beruhigen und Violet schlägt sich die Hand vor den Mund, als sie ihr Telefon wieder ans andere Ohr gelegt hat, schließlich will sie nicht, dass er ihr Weinen doch noch mit Gewissheit wahrnimmt.

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"Ich wünsche dir alles Gute, Violet und vielleicht treffen wir uns ja so mal wieder." Antoine versucht das Gespräch nun zu einem Ende zu bringen.

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Abermals legt Violet ihr Telefon ans andere Ohr. "Ja...ja, sicher. Vielleicht treffen wir uns mal wieder...zufällig." Die Brünette kämpft gegen das Zittern in ihrer Stimme an.

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"Violet, ich habe dir soeben Geld angeboten und du hast nein gesagt. Ich...ähm...ich bitte dich..." Er lacht jetzt wieder unsicher. "...also ich bitte dich nicht nochmal anzurufen, Florence könnte...na ja, du weißt was ich meine, oder?"

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Violet glaubt kaum durch ihren großen Kloß im Hals sprechen zu können und doch bringt sie heraus: "Ja, sicher...ich...ähm...ich verstehe." Sie wundert sich selbst, warum sie Antoine nicht anschreit oder beschimpft, aber irgendwie kann sie nicht. Sie fühlt sich zu schwach dafür, aber vielleicht ist es auch ein bisschen Stolz und Würde die sie sich bewahren will. Im Nachhinein wird ihr bestimmt klar sein, dass sie auch unter Schock stand, damit hat sie immerhin nicht gerechnet, dass er sich während der gemeinsamen Zeit wohl auch mit einer anderen Frau getroffen haben muss.

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Irgendwann war dann alles gesagt, vor allem aus Antoine's Sicht und das Gespräch wurde beendet. Verzweifelt und mit zitternden Fingern versucht Violet nun die Nummer ihrer Tochter in der Kontaktliste zu suchen.

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Schon gleich hat sie diese gewählt und hofft nun, dass Indiana rangehen wird. Sie muss ihre Tochter fragen, was das alles soll mit der Räumung und sie gleichzeitig um etwas Geld bitten.

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Violet hört nun Indiana's Stimme und legt sofort los mit dem Sprechen. "Indiana,...ich..."

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Ihr Herz klopft wie wild, weil sie das alles aufwühlt. "Was soll das alles..." Im nächsten Moment bemerkt sie, dass es sich nur um Indiana's Ansage, auf dem Anrufbeantworter handelt, die sie hört.

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Sie spricht jetzt wenigstens drauf. "Indiana, bitte ruf mich zurück! Ich wurde gehackt. Ich...ich wurde beraubt. Es ist alles weg! Ich habe kein Geld mehr! Und...also du wirfst mich aus der Villa?!"

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Sie hat schon wieder ihr Telefon ans andere Ohr gelegt. "Indiana, bitte ruf mich einfach zurück! Ich habe kein Geld mehr!", wiederholt sie voller Verzweiflung. Beim Sprechen wird ihr ihre Situation so richtig bewusst. Sie wirft ihren Kopf zurück und beginnt heftig zu weinen. Sie weint deswegen aber auch um Antoine.

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Am selben Tag in San Seqouia. Colin ist bei seiner Pizzaboten-Schicht. Nach der Uni ist er nur kurz nach Hause, um sich umzuziehen, abends wird es nämlich hier doch oft noch kühl. Melanie hat er mit Sean nicht angetroffen, um ihr das ganze zu erzählen, was Akeno ihm verraten hat, denn Melanie ist mit dem Kleinen ihre ehemalige Nachbarin Mr. Clumpsky besuchen. Colin sitzt im Lokal und wartet auf die erste Bestellung. In der Küche muss er nichts tun, er liefert nur die Pizzen aus.

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Fortsetzung folgt...
*Ich mag das ja immer nicht so, wenn echte Wörter irgendwo stehen, aber war zu bequem, das abzuändern. Das Pizzaschild und so. Die Pizzeria ist im übrigen bewusst so 'ne 0815 Pizzeria. Ich wollt nicht, dass Colin Pizza fährt bei der besten Pizzeria der Stadt, sonst würde er da sicher privat nicht so unbedingt noch mit Melanie hin wollen. Colin trennt nämlich gern Arbeit und privat. 😅 Heißt aber nicht, dass das Essen da total grottenschlecht ist, da würd er wahrscheinlich auch nicht für die ausfahren wollen. Und viel Kundenkontakt mag er sicher auch nicht haben, schließlich wurde er ja auch oft erkannt und so. Beim Ausliefern ist er ja doch schnell wieder weg, deswegen kellnert er nicht. Ist ja auch alles nur 'n Nebenjob. Ich hab Colin da hinbegleitet, weil ich gleich noch was anderes dazwischen schiebe, neben der ganzen Sache mit Violet.
 
Die Sache mit Akeno wird immer mysteriöser und seltsamer. Ich vermute stark, dass er Violets Konto geplündert hat.:schäm: Aber irgendwie gönne ich Violet das Ganze, also Geld und Villa einfach mal so weg. :schäm:
 
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Hmmmmm - ob Indiana so freundlich sein wird, ihrer Mutti aus der Klemme zu helfen? :nonono:
Vielleicht ein paar klitzekleine Simoleons für die Miete im Trailerpark von Del Sol Valley*? :nonono:
Hab ich Mitgefühl, ein kleines winziges bisschen Mitgefühl für Violet? :nonono:

Tja, läuft für Violet .... und was da noch für eine hübsche Überraschung auf sie wartet!
Ob sie sich freuen wird, dass Indie endlich ihrem Rat gefolgt ist und ein Interview gibt? :nonono:

Allerdings vermute ich mal, dass Violet wieder auf die Füße fällt, sobald sie diese multiplen Schocks ein wenig verdaut hat.
Immerhin bedeutet das Interview Publicity - und schlechte Publicity soll's ja angeblich nicht geben.
Gibts in Deiner Sim-Welt eigentlich sowas wie ein Dschungel-Camp? Ich frage für eine mittellose Bekannte ...
Wenns dann doch Publicity-mäßig in die Hosen gehen sollte, hat Violet sich immerhin für einen Job als Gärtnerin qualifiziert - den Rasenmäher hat sie ja im Griff.

*Das ist doch ein Trailer-Park, wo Zita lebt? Oder sowas wie ein Motel? Bin mir grade nicht so sicher ....
 
Wow, jetzt geht's ja ab - und Indie macht ernst. Nicht schlecht.
Für Violet sieht es übel aus. Villa weg, Freund weg (wow, sie scheint ja wirklich mal Gefühle für jemanden zu haben, kaum zu glauben).
Wenn jetzt noch das Interview kommt, dann ist sie "knocked out". Geschieht ihr aber ganz recht, nach all dem, was sie Indie schon angetan hat.
Ich hab ja irgendwie das Gefühl, das Indie und Colin bald nochmal miteinander reden werden. Vielleicht per Telefon nach dem Interview. Spätestens aber auf der Hochzeitsfeier von Gabriel.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
 
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@Kutti @Annarya @Dahnie @Widget @Madda @Kusi @Julchen77 @koala danke fürs Mitlesen und eure Kommentare 😊 Danke auch euch stillen Mitlesern
Aber irgendwie gönne ich Violet das Ganze, also Geld und Villa einfach mal so weg. :schäm:
Ist halt irgendwie 'ne gerechte Strafe, find ich. Manche, so wie Violet, erschaffen ihre eigenen Stürme. Und schlimmeres als das, was ihr eben jetzt alles geschieht, passiert ja nicht. Okay, es war fies, dass ich ihr noch Antoine-Kummer verpasst hab, aber...nah, eigentlich nicht. Wobei ich sonst echt nicht so schadenfreudig bin. Weshalb auch? Personen wie Violet würde man denk ich, eh einfach nur meiden, also wenn man kann.
Hmmmmm - ob Indiana so freundlich sein wird, ihrer Mutti aus der Klemme zu helfen? :nonono:
Vielleicht ein paar klitzekleine Simoleons für die Miete im Trailerpark von Del Sol Valley*? :nonono:
Ich werd euch wissen lassen, was Indiana macht. 😊
Hab ich Mitgefühl, ein kleines winziges bisschen Mitgefühl für Violet? :nonono:
Sobald man sich daran erinnert, wie sie zu Indiana war und wie sie höchstwahrscheinlich weiterhin zu ihr wäre, hätte sie alles noch in ihrer Hand, stellt sich das Mitgefühl sofort wieder in.
Tja, läuft für Violet .... und was da noch für eine hübsche Überraschung auf sie wartet!
Ob sie sich freuen wird, dass Indie endlich ihrem Rat gefolgt ist und ein Interview gibt? :nonono:
Ich glaub, sie wird eher nochmal in Tränen ausbrechen. 😬
Allerdings vermute ich mal, dass Violet wieder auf die Füße fällt, sobald sie diese multiplen Schocks ein wenig verdaut hat.
Immerhin bedeutet das Interview Publicity - und schlechte Publicity soll's ja angeblich nicht geben.
Da hast du recht mit der Publicity. Wegen dem, was Indiana passiert ist, glaub ich allerdings, wird man eher Abstand von Violet nehmen, also wenn Indie im Interview alles, was so war, preisgibt. Also denk ich mir so.:nick: Gibt ja, doch immer mal Promis, mit denen keiner mehr arbeiten will, weil die gewisse Äußerungen von sich gegeben haben. Da wo gerichtlich beurteilt wurde, sowieso nicht. Ich sag nur Amber Heard, die Ex von J. Depp.
Gibts in Deiner Sim-Welt eigentlich sowas wie ein Dschungel-Camp? Ich frage für eine mittellose Bekannte ...
:lol: Einen Dschungel hab ich im Spiel, aber zum Glück haben die Selvadorianer es noch nicht zugelassen, dass da Leute mit komischen Fernsehformat-Ideen ein Camp aufmachen.
Wenns dann doch Publicity-mäßig in die Hosen gehen sollte, hat Violet sich immerhin für einen Job als Gärtnerin qualifiziert - den Rasenmäher hat sie ja im Griff.
Vielleicht bewirbt sie sich bei dem Gartenbau-Betrieb, in dem Gerry in Del Sol Valley arbeitet, aber der würde seinen Chef sicher vor ihr warnen. 😅
*Das ist doch ein Trailer-Park, wo Zita lebt? Oder sowas wie ein Motel? Bin mir grade nicht so sicher ....
Ja, ist 'n Trailer-Park, aber nicht so 'n abgef---, wie man das sonst kennt. Die ziehen eh bald in ein Haus ( hab ich sogar schon so ziemlich fertig eingerichtet 😊 ) Immer, wenn ich 'Trailer Park' lese oder höre, muss ich an das Lied Without me von Eminem denken. 'Two trailer park girls go 'round the outside, 'round the outisde, 'round the outisde... Jetzt krieg ich's nicht mehr ausm Kopf 😅
Wow, jetzt geht's ja ab - und Indie macht ernst. Nicht schlecht.
Für Violet sieht es übel aus. Villa weg, Freund weg (wow, sie scheint ja wirklich mal Gefühle für jemanden zu haben, kaum zu glauben).
Ich denk ja immer Violet ist 'ne Narzisstin die ganz viel Bestätigung braucht und Antoine hat ihr das wahrscheinlich gegeben(solange er sie halten wollte) Vielleicht ist Antoine sogar selbst ein Selbstverliebter. Gleiche vom Schlag finden sich oft. Und er war vielleicht einer, der ihr mal ebenbürtig erschien, weil sie sich ja doch immer recht überlegen fühlte. Erst starke Anziehung, gegenseitige Bewunderung und Bestätigung und später wäre es vielleicht eine Mischung aus Konkurrenz, Machtkämpfen, mangelnder Empathie geworden. Man weiß es nicht so genau. Antoine hatte dann wohl doch Bock auf eine andere, die ihn bewundert, und die er noch schön "zurecht formen" kann, wie er's braucht, damit er der Grandiose bleibt in der Beziehung. Aber kann man nur vermuten. Auf jeden Fall wurde Violet von Amors Pfeil getroffen.
In meiner Vorstellung ist es so, dass Indiana's Dad sicher irgendwann gemerkt hat, dass er die falsche Frau geheiratet hat und voll unglücklich war, auch wenn er sich dann selbst auch nicht immer korrekt verhalten hat. Man weiß ja, dass er wohl dann auch Affären hatte, zumindest glaubt Violet das zu wissen.
Wenn jetzt noch das Interview kommt, dann ist sie "knocked out". Geschieht ihr aber ganz recht, nach all dem, was sie Indie schon angetan hat.
Wird schwer, sich wieder aufzurappeln, wenn niemand mehr mit ihr arbeiten will, zumindest was die Branche angeht.
Ich hab ja irgendwie das Gefühl, das Indie und Colin bald nochmal miteinander reden werden. Vielleicht per Telefon nach dem Interview. Spätestens aber auf der Hochzeitsfeier von Gabriel.
Auf der Hochzeit von Gabriel werden sie sicher aufeinandertreffen.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Ich bin genau so gespannt, wie du. :nick:
Das freut mich 😊


Kapitel 572 Die Pizzen sind da!

Colin wartet bis die ersten Bestellungen eingehen. Es ist kurz vor fünf und geliefert wird erst ab dann. Für Gäste, hat das Lokal hingegen ab der Mittagszeit geöffnet. Bis Colin los muss, stört es niemanden, wenn er zwischenzeitlich in sein Handy guckt, zumal er oft beim Abräumen der Tische oder beim Aufräumen hilft, was er nicht tun müsste.

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Er scrollt mal wieder durch seinen Simstagram-Account und schaut, was es Neues gibt. Jenna hat jetzt wohl einen Freund in Litalien, was er so anhand der Bilder und dem Geschriebenen erkennt. 'Die kommt bestimmt nicht mehr zurück in die Staaten, oder? Die Bilder, die sie von Litalien macht, sind eh immer richtig nice. Mittlerweile liked er ihre Landschaftsbilder oder wenn sie was von der Uni postest. Ja, oder wenn sie halt Musik macht. Sie spielt schon gut Geige und gesungen hat sie ja auch immer voll gut. Wieso sollt er das auch nicht liken? Klar, was sie damals getan hat, war schei*e, aber sie hat sich entschuldigt und sie...ja, es tat ihr wirklich leid. Er weiß ja, warum sie's gemacht hat, aber okay ist sowas trotzdem nicht. Aber er hätt auch einfach nicht mit ihr...nein, er hätt 's lassen sollen. Ist klar, dass er jetzt im Nachhinein so denkt, oder? Aber er braucht jetzt auch nicht wieder anfangen, sich selbst fertig zu machen, weil er nicht auf ein Zeichen von Mel gewartet hat. Ist alles wie's ist...leider. Er dachte, er hätte anders glücklich werden können. War 'n Irrtum. Wäre er jedenfalls weiter sauer auf Jenna, würde das die verpasste Zeit mit Mel und Sean auch nicht zurückbringen. Bilder von Jenna selbst, so Selfies oder so, liked er aber nicht. Nah, das macht er nicht. Allein schon nicht wegen Mel. Ist's normal, dass man sich mit dem Neuen der Ex vergleicht? Ja, is' normal, weiß er ja eigentlich. Hat ja keine Bedeutung, aber man macht's trotzdem irgendwie. Der Typ ist schlank, wenn nicht sogar eher schlaksig, wobei der nicht mal so groß ist. Einfach durchschnittlich groß. Aber bestimmt ist der auch neunzehn oder zwanzig so in etwa. Ist das 'n Litaliener? Vielleicht so aus'm Norden Litaliens, der hat jetzt nämlich nicht so dunkles Haar irgendwie. Ja, der sieht nicht so von der Sonne gebräunt aus. Keine Ahnung was und ob der studiert. Der trägt 'ne Brille, Haare sind nicht ganz kurz, eher so wuschelig, wie's viele halt heut so tragen. Keine auffälligen Klamotten. Sportlich würd er den Stil nicht nennen, eher einfach nur leger. Ist alles keine Bewertung nur 'ne Feststellung. Der Kerl lacht auf vielen Bildern, also hat er wahrscheinlich Humor, zumindest scheint der so 'ne lebensfrohe Art zu haben, oder? Ja, scheint so. Hm...strahlt er das selbst auch aus? Keine Ahnung, aber er is' es. Wieso kann man sich selbst immer so schlecht einschätzen? Also er kann das jedenfalls nicht. Also so beschreiben halt. Findet er immer voll seltsam, wenn man bei Bewerbungsgesprächen gefragt wird, was man für Stärken und Schwächen hat. Beantwortet das irgendjemand gern? Da ist doch eh niemand ehrlich, oder? Sonst müsste man sagen: 'Montags, hab ich auf nix Bock, Dienstag bis Donnerstag reiß ich mich zusammen und freitags nach Feierabend bin ich die glücklichste Person der Welt' Okay, gibt schon wahrscheinlich Berufe, die jemand so als Hobby betrachtet, dann mag das was anderes sein."

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Colin scrollt weiter. 'Gibt grad nicht so viel Neues bei seinen Freunden. Leo ist immer noch mit Hazel zusammen, Imran mit Jonathan... Für die hat sich der Trip nach Oasis Springs auf jeden Fall gelohnt, oder? Er freut sich für seine Freunde. Mia ist scheinbar nicht mehr mit ihrem Freund zusammen. Keine Ahnung wer da Schluss gemacht hat. Vielleicht hat's einfach für beide nicht gepasst. Die Mädels hat er schon lang nicht mehr gesehen. Wann ist's bei Ava gleich noch soweit mit dem Baby? Jordan hat auch mit irgendeiner, mit der er aus war, 'n Bild gepostet, also ist der wohl vom Trainingslager wieder zurück. Vielleicht können sie sich ja alle mal wieder treffen, bevor Cody abreist. Da hätt er schon Bock drauf. Mit seinen Schulfreunden bleibt er immer befreundet, oder? Klar mit Cody und so sowieso. Der kauft sich bestimmt grad lauter Zeug für sein Auslandsjahr. Rucksack und was man halt so braucht.'

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Unerwartet erhält Colin eine Sims-App-Nachricht von Eve mit 'nem Bild von ihr und Wyatt. Der Zwanzigjährige runzelt die Stirn und sieht genauer hin. 'Der Kleine ballt 'ne Faust und der Mittelfinger steht so nach oben, sieht aus als...ja, als würd er 'n Stinkefinger zeigen. Schon klar, nicht beabsichtigt, der ist ja noch 'n Baby, aber sieht so aus.'
Colin bemerkt, dass Eve noch was dazu schreibt und wartet,...

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...dann liest er und muss bei den ersten Worten bereits schmunzeln.

Für dich lieber Onkel Colin, weil du mich noch nicht besucht hast! : -)

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Der Zwanzigjährige muss jetzt lachen und schreibt zurück.

Ganz, wie Mommy. Ha ha! : -) Was bringst du Wyatt alles bei? Wie findet's Scott, dass du manchmal so Ghetto bist?

Colin scherzt natürlich nur, genau wie Eve.

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Ein bisschen schreibt Colin jetzt noch mit seiner Halbschwester hin und her. Er findet's ganz schön, dass sie sich hin und wieder wenigstens schreiben. Es wird einander gefragt wie es so geht,...

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...bis Colin dann sein Handy wieder wegsteckt. Er wartet immer noch bis er los muss und denkt nun wieder an Akeno und was der getan hat. Seit er die Präsentation abgehalten hat, hat er versucht das ganze erstmal gedanklich zu verdrängen. Hat geklappt, bis jetzt.

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'Der Kerl spinnt, oder? Ja, und wie.'

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'Soll er irgendwas unternehmen? Die Polizei informieren? Dann wär er schon wieder mitverantwortlich, dass jemand vielleicht ins Gefängnis muss und so gesehen tut Akeno ja auch Gutes. Ja, jetzt weiß er, dass der wirklich spendet oder so, wenn's auch nicht sein Geld ist. Klar er würde sofort die Polizei rufen, wenn Akeno 'n anderweitig Gestörter wär. Das wär was anderes. Er weiß nicht, was er tun soll. Er hat jetzt auch nicht wirklich Mitleid mit Violet. Wird die ihr Geld eigentlich zurückfordern von dieser Organisation? Das wär krass. Sowas kann man ja eigentlich nicht bringen, oder? Erst recht nicht sie. Die wird schon noch irgendwo Geld haben. Bestimmt. Die schon! Er hat vorhin mal Gabriel geschrieben. Ja, er hat einfach gefragt wie's Indiana so geht. Gabriel wird sich denken, dass er das wegen der Hochzeit fragt und damit kein Drama nachher herrscht. In Wirklichkeit hat er aber Gabriel geschrieben, wegen dieser anderen Sache, wobei er natürlich schon auch tatsächlich wissen mag, wie's Indie geht. Ja, will er wirklich. Wichtig ist ihm aber halt, zu wissen, ob Akeno tatsächlich Indie's Geld in Ruhe gelassen hat. Er hat Gabriel so mehr oder weniger beiläufig gefragt, ob der wüsste, ob Indie das Vermögen ihres Dad's jetzt eigentlich endlich mal hätte. Kommt nicht komisch rüber, oder?'

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'Noch hat Gabriel nicht zurückgeschrieben, aber wenn Akeno gelogen hat und der doch Indie auch beklaut hat, dann is' Akeno fällig. Ja, dann schleift er Akeno gleich selbst zur Polizei. Würde er machen. Was Mel dazu meint? Wird sie sagen, er soll allein schon wegen Violet's Geld das ganze der Polizei melden? Aber wenn ja, was is', wenn die dann denken, er würd da mit drinstecken? Aber eigentlich geht das ja nicht. Er hat nichts getan. Sollte er Tyrell fragen, was er machen soll? Lieber nicht, der denkt sich doch sonst irgendwann auch, warum er immer in so Zeug verwickelt ist. Klar Tyrell ist sein Anwalt, aber trotzdem. In erster Linie ist er ja irgendwie doch eher sein Ex-Schwager. Und wenn der sich um was kümmert in seiner Sache, sind das eher Gefallen, der hat jetzt nämlich nicht immer 'n Honorar verlangt. Nah, er will ihn nicht anrufen. Er will eigentlich gar keinen Anwalt für irgendwas brauchen. Gibt nix Schlimmeres als welche, die immer wegen jedem Rotz gleich zum Anwalt rennen. Aber gut, er brauchte ihn ja auch. Und wie er froh ist, dass Tyrell ihm schon geholfen hat.'

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Die Gedanken des Zwanzigjährigen wurden irgendwann unterbrochen, weil er wohl gleich losfahren könnte. Er ist vom Tisch aufgestanden und versucht das ganze mit Akeno erstmal gedanklich wieder in eine Schublade zu schieben, die er dann später wieder öffnen wird. Er hat nochmal sein Handy hervorgehoben, weil es vibriert hat. 'Jordan hat ihm geschrieben.'

Trainingslager ist wieder rum!

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Colin schreibt jetzt zurück, dass er bald mal mit ihm was unternimmt, aber derzeit hat er zu viel um die Ohren, zumindest bis Mitte Mai oder so hat er tatsächlich keine Zeit.

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Er lässt seinen Kumpel wissen:

Mel hat jetzt dann Geburtstag, dann flieg ich mit ihr zu meiner Halbschwester, weil mein Neffe getauft wird und eigentlich wollt ich dann weiterfliegen zu meiner Stiefschwester, aber das geht schon nicht, weil ich mit Mel stattdessen auf 'ne Hochzeit in Europa eingeladen bin. Jemand, den ich in Windenburg kennengelernt hab, heiratet. Und irgendwann hat noch 'ne Freundin von Mel Geburtstag, da sollen wir auch hinkommen. Aber danach können wir auf alle Fälle was machen. Muss jetzt arbeiten. Bis dann.

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Colin kommt soweit gut klar mit seinen Kollegen und Kolleginnen, aber manchmal findet er schon, dass die bisschen fertig aussehen. Eine Mitarbeiterin reißt jetzt den Zettel mit den Namen und Adressen für ihn ab. Ein paar Bestellungen sind schließlich mehr oder weniger gleichzeitig eingegangen. Colin ist nicht der einzige Fahrer, aber der andere kommt wohl zu spät zur Arbeit.

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Zehn Minuten später ist Colin samt der Boxen in denen die Speisen warmgehaltenen werden unterwegs. Soeben hält er mit dem Wagen der Pizzeria auf dem Parkplatz eines Motels. Der Zwanzigjährige weiß, dass sich Leute überall hin Pizza bestellen. Hin und wieder lassen sich auch manche an den Strand Essen liefern. Er guckt jetzt nach oben, weil das Zimmer zu dem er liefern soll, sich wohl oben befinden muss. Zumindest steht es so auf dem Notizzettel. 'Sparx ist der Name. Zimmer Nr. 3.'

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Mit dem Pizzakarton in der Hand, in dem sich zwei Pizzen drin befinden, säuberlich getrennt natürlich, läuft Colin los. Seine Kappe hat er im Auto gelassen.

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'Okay, er hätt vielleicht den Weg um das Auto machen sollen, anstatt sich hier durchzuquetschen.'

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'Zum Glück darf er einfach in seinen Alltagsklamotten ausliefern. Woanders hätt er so 'n bescheuertes Hütchen und 'n knallorangenes Hemd mit so 'nem Pizzagesicht drauf tragen müssen, was am Rücken so plüschig aufgenäht ist. Geht gar nicht. Er is' echt nicht eitel, aber nah, geht gar nicht!'

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Oben dann fallen Colin dann die bepflanzten Blumenkästen auf. 'Krass, voll die Riesenblüten. Sind das Petunien? Schon, oder? Er kennt sich ja nicht so mit Pflanzen aus, aber 'n paar kennt er dann doch. Er musst ja seiner Mom früher immer im Garten helfen. Einerseits hat's ihn genervt, aber andererseits war's auch ganz schön, mit seiner Mom so Zeit zu verbringen.'

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Colin klopft jetzt an die Tür. Er muss schließlich gleich weiter und sollte nicht rumtrödeln.

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'Klar, die Leute wollen ihr Essen warm und nicht kalt. Und immer schön freundlich sein, dann gibt's mehr Trinkgeld.'

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Schon gleich sieht Colin durch das Glas der Tür einen Kerl, der lediglich ein Handtuch umhat, was dem Zwanzigjährigen völlig egal ist. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Leute die Tür öffnen, obwohl sie nicht so viel anhaben. Ihm wär es allerdings recht, wenn der Typ mal aufmachen würde, stattdessen scheint der mit jemandem zu reden. Colin kann hören, dass der junge Mann ruft: "Die Pizzen sind da! Wo ist 'n dein Geldbeutel? Ich hab leider nicht genügend Bargeld da."

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Trotz des Klopfens ist der Typ nun wieder aus Colin's Sichtweite. Ein bisschen genervt und dann aber doch geduldig lehnt sich Colin bei der Wand an und wartet.

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Kurze Zeit später öffnet der junge Mann, der nicht viel älter als Colin sein dürfte dann doch die Tür.

Colin lächelt freundlich. Würde er genervt aussehen, würde vielleicht sein Trinkgeld geringer ausfallen, so glaubt er. "Einmal Salami-Pizza mit Pilzen und einmal Margherita mit Oliven und Artischocken", sagt er.

"Ähm...ja. Danke. Ich find grad den Geldbeutel von meinem Freund nicht. Er ist grad noch im Bad, aber er kommt sicher gleich raus. Kannst gern 'n Schritt reinkommen. Hinter dir wollen Leute mit ihren Koffern vorbei", meint der Kerl.

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Colin hat den schmalen Gang draußen freigemacht und ist ein paar Schritte ins Zimmer gegangen. Der Kerl, der scheinbar selbst nicht genügend Bargeld bei sich hat, redet wieder durch die Badezimmertür mit seinem Freund: "Komm doch jetzt mal raus, ich brauch dein Geldbeutel. Der Pizzafahrer wartet schon, Süßer!"

"Ja, sofort", hört man freundlich aus dem Badezimmer.

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Colin runzelt unweigerlich die Stirn, weil er glaubt diese Stimme bestens zu kennen. Und noch bevor er darüber nachdenken kann, ob er sich die Vertrautheit der Stimme nur eingebildet hat,...

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...tritt die Person auch schon aus dem Bad. Zum zweiten Mal an diesem Tag, fällt Colin die Kinnlade herunter.

Der Blonde hat Colin jetzt noch nicht bemerkt, zumindest hat er nicht registriert, dass sein ehemaliger Schulkamerade an der Tür steht. Er sieht seinen Freund stattdessen an, der meint, er hätte den Geldbeutel nicht gefunden. Selbst flüstert er: "Nenn, mich mich doch nicht, Süßer! Du weißt, warum!"

"Sorry", entschuldigt sich sein Freund ein bisschen beleidigt.

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Und plötzlich trifft Colin's Blick auf Carter's.

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Carter steht der Schock ins Gesicht geschrieben.

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Colin wirkt natürlich überrascht, wobei Carter viel erschrockener aussieht, was seinem Freund nicht entgeht.

"Was ist los? Kennt ihr euch etwa?", hakt der junge Mann nach.

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Colin fällt ein, dass gerade Carter es war, der oft, und vor allem hintenrum, aber manchmal auch direkt, abwertende Worte für Imran fand, seit sich der geoutet hat. Der Zwanzigjährige weiß nämlich genau, was hier los ist. Das würde ein Blinder erkennen, so glaubt er. Außerdem, würde der eine nicht 'Süßer' sagen, wenn die zwei nur Kumpels wären.

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Der Profilfootballspieler und Colin starren sich immer noch an.

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Colin weiß gerade gar nicht, was er denken soll. Es ist nicht das, womit er ein Problem hat, sowieso nicht, aber dass ausgerechnet Carter, der Freund von dem Typen da sein soll, bringt ihn total durcheinander.

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"Hey, es ist nicht...ähm... Können wir draußen reden?", fragt Carter nervös.

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Tatsächlich weiß Colin auch nicht, was er sagen soll. Es macht ihn irgendwie schon wütend, dass Carter so zu Imran war, aber auch, dass der sich so aufgeführt hat wegen Sharon und dann auch noch den Simstagram-Post wegen dieser Sache rausgehauen hat. Und das scheinbar nur, um von etwas anderem abzulenken.

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"Was meinst du mit 'Es ist nicht...ähm..'? Sag schon, kennt ihr euch?", fragt Carter's Freund voller Sorge und jetzt noch beleidigter.

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Colin funkt dazwischen: "Ja, wir kennen uns, aber...also...ähm...nicht so. Keine Sorge!"

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Wiederholend fragt Carter jetzt, ob Colin kurz mit ihm draußen unter vier Augen reden würde. Colin guckt Carter wieder an. Zögerlich nickt er dann.

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Mittlerweile hat der Wind die Tür zugedrückt. Tatsächlich ist Colin die ganze Situation etwas peinlich, zumal es auch Carter bis ins Mark peinlich zu sein scheint. Der zieht sich gerade seine Jeans an, als Colin überlegt, ob er einfach lieber schon mal rausgehen sollte.

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Keine Minute später steht er auch schon draußen und wartet auf Carter, den er drinnen noch mit seinem Freund reden hört. Colin geht mal davon aus, dass Carter sich hier mit seinem Freund, oder vielleicht auch nur Bekannten hier oder auch in einem anderen Motel immer mal wieder trifft, weil schließlich niemand weiß, dass Carter auch am anderen Ufer fischt. 'Fischt er am anderen Ufer oder so dazwischen? Könnt sein, oder? Weiß es überhaupt jemand? Seine Eltern? Die NFL wahrscheinlich nicht. Ja, er weiß, es sollte kein Ding mehr sein, aber gerade beim Football und hier zu Lande? Dieses Land ist manchmal richtig rückständig, oder? Aber Carter trägt ja selbst sein Bestes bei, dass es so ist. Alles, was er so gesagt hat, hat Imran immer getroffen, auch wenn der 'n dickes Fell hat. Soll er jetzt Mitleid mit Carter haben? Mitleid nicht wegen dieser Sache an sich, eh klar, aber weil der sich nicht traut, das zu sein, was er ist. Findet er das erbärmlich? Erbärmlich in sofern, weil Carter Imran schlecht gemacht hat, obwohl es Carter selbst betrifft. Ist er grad noch wütend wegen dem Simstagram-Post? Irgendwie ja, aber irgendwie...er weiß nicht. Schon klar, letztendlich liegt's an ihm selbst und an Melanie, ob sie Vertrauen hat und das hat sie, aber 'ne andere Beziehung hätt so 'ne schei* Aktion vielleicht zerstört. Wahrscheinlich läge dann eh schon vorher viel im Argen, aber trotzdem. Ja, verdammt, trotzdem!'

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Colin dreht sich jetzt so mehr oder weniger um, weil Carter herauskommt. Die Blicke der beiden treffen sich wieder.

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Keine Sekunde später ergreift Colin als erstes das Wort: "Sagst du mir jetzt gleich sowas wie 'Es ist nicht so, wie's aussieht'?

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Fortsetzung folgt...
*Hab ich von Colin's ehemaliger Schulfreundin Mia, den Freund wohl versehentlich gelöscht🫢 Deswegen ist sie nicht mehr mit dem zusammen. Aber wegen dem, geh ich jetzt nicht in 'nen alten Spielstand zurück.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke fürs Mitlesen @Dahnie @Kusi @koala @Kutti @Madda und @Julchen77 und auch danke allen stillen Mitlesern. 😊

Manchmal passiert's, dass ich bei Colin immer noch 'Der Neunzehnjährige' schreib, weil das noch so im Kopf drin ist. Hab's im Nachhinein ausgebessert. Hoff mal nicht, dass ich's noch irgendwo übersehen hab, aber er ist natürlich zwanzig. 😅


Kapitel 573 Sag mal tut's dir überhaupt leid?

Auf die Frage hin, ob Carter behaupten will, dass das alles hier gar nicht so sei, wie es aussieht, meint der Blonde zögerlich: "Ich...ähm..." Er flüstert nun: "Er ist nicht mein Freund. Nur 'n Bekannter. Wir...ähm..."

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"Hey, ist mir voll egal, was du mit dem Kerl da hast. Mir schon, Carter!", unterbricht Colin ihn. "Du warst der, der dumme Sprüche losgelassen hat. Du selbst! Ja, das warst du, der immer irgendwas gesagt hat, wegen Imran. Niemand hat 'n Prob..."

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Diesmal unterbricht Carter Colin und wirkt auf einmal gereizt: "Niemand was? Niemand hat 'n Problem damit? Ach ja, ist das so? Und das weißt du so gut, weil?"

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Carter spricht wieder leiser: "Ich steh auf Frauen, okay?! Meistens."

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Colin wirkt überrascht, weil er nicht unbedingt damit gerechnet hat, dass Carter doch auch auf Frauen stehen würde. Er weiß zwar, dass Carter neben anderen Mädels mal mit Mia zusammen war, aber er dachte sich vorhin, dass das wahrscheinlich auch nur alles Schein war, wobei er jetzt auch nicht weiß, ob Carter nur lügt. Möglich wäre es dennoch, dass er sich zu Frauen und Männern hingezogen fühlt. Nachhaken will Colin nicht, denn Carter ist ihm diesbezüglich keine Rechenschaft schuldig, so findet er.

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Der Blonde weiß, es bringt nichts mehr, es vor Colin zu leugnen, zumindest nicht gänzlich. Er spricht abermals leise und guckt sein Gegenüber dabei nicht an. "Ich treff mich nur hin und wieder mit ihm, aber es ist nicht...ich will nicht mit ihm zusammenleben, oder sowas. Verstehst du?"

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Colin glaubt, dass Carter sich selbst belügt und es ihn innerlich zerreißt, wegen dem, was er gerade von sich gibt. Auf ihn wirkt es so, als wäre Carter's Wunsch genau das. Vielleicht nicht mit dem Kerl da drinnen, aber vielleicht mit jemand anderem, falls es dann ein Mann sein sollte. Die Möglichkeit, dass er sich mal in eine Frau verliebt, bliebe natürlich dennoch. Colin könnte es sich nicht vorstellen, sich mit einer Frau nur für das Eine in einem Motel zu treffen, weil ihn das gar nicht glücklich machen würde, aber ihm ist schon klar, dass Carter meint, er könne das nur im Verborgenen ausleben, weil er eben glaubt, es zu müssen. 'Okay stimmt nicht ganz, mit Melanie konnte er sich damals auch nur heimlich im Musikraum treffen, und das hat ihn glücklich gemacht, aber da war ja immer die Aussicht auf eine Zukunft mit ihr und er hatte ja nicht nur das eine im Sinn. Keine Ahnung, ob Carter nur das eine im Sinn hat mit dem Typen da, oder doch mehr. Geht ihn nichts an. Er findet's schlimm, dass es für manche noch so 'n Problem ist, einfach allen zu sagen, was los ist, auch wenn er's schon nachvollziehen kann, weil's halt immer noch Vollpfosten auf der Welt gibt, die das nicht verstehen wollen.'

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"Das wär sicher mein aus bei der NFL, wenn's jemand erfährt", meint der Profifootballspieler jetzt noch.

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"Lies dir doch mal Berichte durch, wenn sich irgendeiner im Sport outet. Ist immer 'n riesengroßes Ding. Fette Schlagzeilen überall. Also ist's doch immer noch ein Thema, oder nicht? Offiziell erhält man vom Verein...ja, Zustimmung oder wie auch immer man's nennen will. Sowieso...also denk ich mir. Ja, so ist das, aber dann sind da immer noch all die Leute da draußen."

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"Ich hab keine Lust, auf dem Feld ausgebuht zu werden und mir irgendeine Schei*e anhören zu müssen."

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Colin tut es leid, wenn jemand nicht so leben kann, wie derjenige es gern würde und tatsächlich hat er keine Ahnung, wie sich das anfühlt, solch einen Angriffspunkt zu haben. Er kann sich schon vorstellen, dass es Idioten gibt, die dann irgendeinen Mist im Stadion rufen, selbst wenn die dann dafür vielleicht rausfliegen. Dann gibt es da auch immer noch Social-Media und zumindest dort weiß Colin wie es ist, beleidigende Worte zu lesen, wenn auch in anderer Sache. Aber aus seiner Sicht wird da sowieso ständig alles und jeder beleidigt.

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Trotz allem vergisst Colin jetzt nicht, dass Carter genau solche Dinge, von denen er spricht, Imran an den Kopf geworfen hat. "Wieso bist du dann so? Ja, wieso haust du selbst so 'ne Schei*e raus?", will er nun wissen. Colin versteht das überhaupt nicht.

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Carter zuckt mit den Schultern.

Das vermeintlich lapidare Schulterzucken, macht Colin wütend, zumal er nicht mal von Carter hört, dass es ihm leid tut, wie er zu Imran war. "Du tust dir doch damit selbst keinen Gefallen!", sagt Colin. "Jedenfalls allen anderen Leuten nicht."

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Carter schämt sich nun doch für sein Verhalten, jetzt wo er damit konfrontiert wird. "Ich weiß nicht, warum ich..."

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"Ich weiß es nicht. Ich will einfach nicht, dass..." Carter kann nicht zu Ende sprechen,...

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...da Colin ihn erneut unterbricht: "Sag mal tut's dir überhaupt leid? Mir kommt's nicht so vor", haut Colin raus und es ist ihm im Moment egal, ob er jetzt unsensibel reagiert. Gleichzeitig ist ihm auch wieder die Sache mit dem Post eingefallen, was ihn am aller wütendsten macht, weil es nun mal ihn betrifft. "Und was sollte das mit dem Post, ha? Ich weiß es bis heute nicht. War das alles unnötiger Mist? War das nur Ablenkung oder hattest du wirklich Interesse an dieser Sharon?"

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"Hey, red leiser, okay!", fordert Carter ihn auf, weil schließlich sein Bekannter lauschen könnte. "Du hast doch mit ihr die ganze Zeit angebandelt, also komm jetzt nicht mit dem Post daher!"

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"Angebandelt!? Einen Schei* hab ich!", wehrt sich Colin gegen den Vorwurf. "Sie kam immer zu mir, nicht ich zu ihr. Hätt ich ihr etwa sagen sollen, sie soll sich verpi**en? Sowas sagst du vielleicht zu einer. Okay, ich hab sowas ähnliches dann zu ihr gesagt, aber ist ja auch egal. So genau weiß ich's nicht mehr. Aber glaubst du, ich wär so bescheuert und so 'n A****, Melanie zu betrügen, für zehn Minuten irgendwas? Für irgendwas, was mich nachher gar nicht glücklich gemacht hätt? Es hätt mich nicht mal 'ne Sekunde glücklich gemacht. Ich wollt sie nicht. Ich will keine! Keine Ahnung, was du so empfindest, wenn du dich mit jemandem triffst, aber ich lieb meine Freundin. Wenn du das Gefühl nicht kennst, tust du mir leid. Ja, dann tust du mir leid! Und ist dir klar, dass das nicht nur Melanie gesehen hat, die Fotos mit den bescheuerten Hashtags? Du hast meinen schei* Account auf öffentlich gesetzt. Du willst keine Schlagzeilen über dich? Aber bei mir ist's okay?! Ich weiß nicht, ob du's vergessen hast, aber ich war mal in den f*cking Nachrichten zu sehen, wegen Indiana."

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Während des Redens fällt Colin plötzlich ein: "Oh schei*e, die Pizzen!" Für den Moment hat er vergessen, dass er arbeiten muss.

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"Wart noch kurz, Colin!", bittet Carter und guckt sein Gegenüber nicht direkt an. "Ich werd mich bei Imran entschuldigen. Und es tut mir auch leid mit dem Post. Wirklich."

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"Aber bitte halt dein Mund. Wenn dann muss ich selbst...also irgendwann...ähm...vielleicht. Bisher wissen's nur meine Eltern. Also nicht das hier, mit ihm da...aber...du weißt schon."

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Für einen Moment herrscht Schweigen, und Colin's erhitztes Gemüt fährt etwas runter. Ihm ist nicht klar, ob Carter die Entschuldigung ernst meint und er überlegt, ob der vielleicht nur Angst hat, dass er etwas verraten würde. Er erinnert sich jetzt, dass Carter's Mutter bei seiner Mom angerufen und sich beklagt hat, weil er Carter in Oasis Springs eine mitgegeben hat. 'Er verspürt irgendwie schon, dass es ihm leid tut. Ja, mag schon sein, dass das Gefühl bekräftigt wird, weil er jetzt weiß, dass Carter mit anderen Dingen im Leben zu kämpfen hat. Ja, am meisten mit sich selbst, oder? Wenn mit Melanie nicht alles wieder gut wär, wüsst er zwar nicht, ob er so wie jetzt empfinden würde, aber es ist ja alles gut. Keine Ahnung, wie er empfinden würde. Er wollte Carter jedenfalls keine Verletzung zufügen. Ja, war ja nicht beabsichtigt, ihn so zu treffen. Er war halt voll wütend. Das ist er immer noch, aber eben nicht mehr so sehr. Irgendwie tut's ihm auch deswegen leid, weil er würd auch nicht wollen, dass Sean später mal bei 'ner Rauferei verletzt wird. Der soll überhaupt nicht raufen. Carter's Eltern haben sich wahrscheinlich schon Sorgen gemacht. Also Carter hat's ja zumindest seiner Mom erzählt. Aber Freunde werden sie bestimmt keine mehr, er und Carter. Das war mal. Er wird niemandem verraten, was los ist, aber die Freundschaft ist längst vorbei. Er versteht Carter einfach nicht mehr. Es ist einfach, wie der geworden ist. Ja, Carter ist trotzdem überheblich geworden, auch wenn der jetzt grad nichts davon raushängen lässt. Aber der hat sich so verändert der Kerl.'

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Colin sieht Carter jetzt auch nicht direkt an, obwohl er es ernst meint, als er sagt: "Tut mir leid, wegen deinem Auge."

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Sein Blick wandert nun doch zu ihm. "Keine Ahnung, was deine Absichten waren, was diese Sharon betrifft, also ob die ernst waren oder nicht. Ist mir auch völlig egal. Ich weiß nicht, ob du persönlich 'n Problem mit mir hast, oder ob das nur so 'ne Ablenkungs-Aktion war mit dem Post. Ich hab echt keine Ahnung, aber...ja, das mit deinem Auge tut mir leid."

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Carter sieht Colin versöhnlich an, doch eine erneute Entschuldigung bringt er nicht über seine Lippen.

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Colin starrt vor sich hin. "Ich werd keinem was sagen. Ist deine Sache. Ich...ähm...ich muss jetzt los."

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Carter sagt gar nichts mehr, er sieht seinen ehemaligen Freund nur an.

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Colin sieht Carter auch nochmal direkt in die Augen, als er an ihm vorbei gehen will, aber zu sagen haben sich die zwei nichts mehr.

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Als Colin dann die Treppe nach unten läuft zum Wagen, steht Carter immer noch da. Er hofft wohl, dass Colin wirklich niemandem was sagt, aber vielleicht hat er auch gleichzeitig doch ein schlechtes Gewissen, wegen dem, wie er sich verhalten hat.

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Um kurz nach zehn Uhr kommt Colin dann von der Arbeit nach Hause. Sean schläft längst und Melanie räumt gerade noch die Küche auf. Das Paar begrüßt sich...

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...und die Blondine fragt, sogleich: "Wie war dein Tag, Hase? Lief die Präsentation gut?" Sie glaubt schon, dass er es gut gemacht hat.

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"Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, aber die Präsentation lief soweit gut", lässt er sie wissen.

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Melanie hat den Schwamm mit dem sie geputzt hat, in die Spüle geworfen. "Wieso, was ist los?" Sie guckt als würde sie bereits wissen, dass Colin ihr gleich etwas Besorgniserregendes erzählen wird.

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Sie kommt auf ihn zu.

"Glaub mir, Kolibri, ich weiß echt nicht, wo ich anfangen soll", sagt der Zwanzigjährige. "Das eine ist eigentlich nicht so 'ne besondere Sache, aber das andere... Ja, du wirst es nicht glauben."

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Melanie wirkt jetzt noch besorgter, als gerade eben. Sie will natürlich dennoch wissen, was los ist.

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Colin hat ihr jetzt erstmal die Sache mit Carter erzählt, weil er Melanie einfach alles erzählt. Er wird es aber sonst niemandem verraten. Bei dieser Sache hat er sich jetzt auch kurz gehalten, denn das andere ist eigentlich das was ihn viel mehr beschäftigt. Er erzählt ihr jetzt, was Akeno ihm heute gesagt hat.

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Fortsetzung folgt...
 
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@Madda @Julchen77 @Dahnie @Kusi @Kutti @koala und @Annarya vielen lieben Dank fürs Mitlesen und eure hinterlassenen Likes. 😊


Kapitel 574 Du bringst nur Ärger mit nach Hause!

Melanie ist schockiert, als Colin ihr erzählt, was Akeno getan hat.

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Sie guckt auch nach drei Sekunden noch fassungslos, genau wie Colin selbst, als er es erfahren hat.

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Melanie erinnert sich plötzlich, was er gesagt hat, als sie Violet's Interview bei der Gala mitverfolgten. "Du...du hattest recht, Violet hat nicht gespendet, also nicht freiwillig."

"Ja, weil ich's mir nicht vorstellen konnte, dass sie das aus Nächstenliebe oder sowas tut. Ich dachte sie macht das aus Image-Gründen, was auch immer. Ich wusste von nichts, Mel", beteuert der Zwanzigjährige.

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"Aber wieso bestiehlt er dann ausgerechnet Violet?", hakt sie nach.

"Weiß ich doch auch nicht, Kolibri! Hab dir letztens alles erzählt, was er mir so gesagt hat...also wo ich bei ihm war", erinnert Colin sie daran. "Violet gehört halt wohl so zu den Leuten, die er nicht so gut findet. Reich, fragwürdig...du weißt schon. 'Fragwürdig', weil ich ihm bisschen was erzählt hab von ihr, wie sie halt so war. Bei Violet kann ich's ihm auch nicht verdenken, dass er sie nicht so gut findet, wobei 's schon ironisch klingt, weil er nicht weniger zwielichtig ist. Ich glaub, der wollt mich überzeugen, dass ich in sein komisches Team komm, was er da gründen will...also hat er ja auch gesagt. Ich weiß sowieso nicht, warum er mich dafür will. Was weiß ich schon vom Hacken? Ich schätze aber mal, weil ich ihm damals geholfen hab, wegen diesem Kevin. Wahrscheinlich dachte er ich bin loyal ihm gegenüber, dabei hätt ich ja auch 'nem anderen geholfen. Weiß nicht, was Akeno unter bloßer Hilfsbereitschaft versteht. Hatte ja vorher überhaupt nix mit ihm zu tun."

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"Mein Gott, als wär da nicht noch diese andere Sache. Wieso muss immer so 'n Schei* sein?" Melanie spricht auf einmal von der Sache in Granite Falls, weil sie glaubt, mit Akeno könnte der nächste Ärger drohen. Sie verdrängt zwar die meiste Zeit, dass sie vielleicht in Schwierigkeiten wären, wenn irgendjemand wüsste, dass Colin damals anonym die Cops gerufen hat und nicht sein Mitschüler, James, aber aus der Welt ist es nicht. Sie hat Angst vor den Leuten, für die Gavin gearbeitet hat, auch wenn Colin immer sagt, die könnten schier nicht die Wahrheit erfahren. Melanie war natürlich erleichtert und froh, als Colin ihr den Brief mit Sand und der Karte zeigte, somit wissen sie, dass James ausreisen konnte und es dem offenbar sehr gut geht, da wo er jetzt ist. Manchmal glaubt sie, es ist alles gar nicht so schlimm, weil es auch schon lange her ist. Sie will es einfach glauben. Hin und wieder macht sie sich aber doch Gedanken, erst recht, jetzt wo Colin wieder mit Ärger nach Hause kommt.

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Colin versteht natürlich, dass Melanie allgemein besorgt ist und es tut ihm leid, was er von seinem Leben mit in ihres gebracht hat. Er konzentriert sich jetzt dennoch auf die Sache mit Akeno. "Ich hab wirklich nichts gemacht, Kolibri. Ich hab ihm nicht gesagt, dass er das tun soll. Er hat mir halt erzählt, wen er so hackt und wessen Geld er sich holt. Ich hab nur sowas gesagt, wie 'Da würde mir schon auch 'ne Person einfallen, die zu Unrecht zu Geld gekommen ist', weil halt Violet mit dem was Indiana passiert ist...ähm...also sie hat das für sich genutzt. Weißt du ja. Ja, und dann hab ich ihm halt noch bisschen was erzählt, weil's ihn interessierte. Woher sollt ich denn wissen, dass Akeno es dann gleich auf sie abgesehen hat?"

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Die Dreiunddreißigjährige nickt, als wollte sie damit sagen, dass sie ihm glaubt, dass er von Akeno's Absichten nichts wusste. Für sie klingt das, was er sagt plausibel und an seiner Ehrlichkeit zweifelt sie nicht, zumal er ihr immer alles erzählt. Sie glaubt ihm auch, dass er damals James nie in Schwierigkeiten bringen wollte. Trotzdem findet sie es furchtbar, dass er immer in solche Dinge gerät und zum Teil auch mitverantwortlich ist.

"Und jetzt? Was hast du vor?" fragt Melanie und starrt besorgt ins Leere.

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"Ich frag mich schon den ganzen Tag, was ich tun soll. Ich weiß nicht, ob's stimmt, dass Akeno...also ich weiß nicht, ob er Indiana's Konto in Ruhe gelassen hat. Akeno sagt das, aber keine Ahnung, ob er lügt. Ich hab Gabriel geschrieben, ob er wüsst, ob sie das Vermögen jetzt besitzt, oder ob immer noch ihre Mom, die Hand drauf hat. Ich mein, wenn Akeno..."

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Colin unterbricht sich selbst, weil er nicht will, dass Melanie das alles irgendwie falsch verstehen könnte. "Mel, das mit Indiana's Geld und so, also ich würd genauso denken, wenn Akeno...also wenn er Cody, Mia, Jordan, Annika oder sonst wen bestohlen hätt, wenn ich's eben wüsste."

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"Schon klar", sagt Melanie und wirkt dennoch bedrückt, denn sie wünschte sich, dass Indiana oder auch Violet mal kein Thema mehr wären, wenn gleich ihr bewusst ist, dass Colin nichts dafür kann, dass es manchmal doch so ist. Trotzdem denkt sie, er hätte vielleicht nicht unbedingt mit Akeno über das alles sprechen sollen.

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"Du hättest wenigstens nicht mit Akeno in den Keller gehen sollen", wirft sie ihm nun vor. "Wenn er so komisch ist, wie du gesagt hast, hättest du das nicht machen sollen. Ich hätt gesagt, ich würd lieber gehen wollen. Ja, ich wär einfach gegangen."

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Sie wird jetzt sogar etwas sauer, weil sie nicht weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll. "Und weißt du was? Ich hoff, dass Akeno Indiana's Geld nicht gestohlen hat und ich wünsch ihr, dass sie das besitzt, was ihr zusteht und auch will ich nicht, dass es ihr schlecht geht, sondern gut, aber ich wünschte sie und das alles wären endlich kein Thema mehr. Mich nervt das Thema Violet...ja, mich nervt einfach alles. Und mich nervt, dass immer irgendein Mist ist. Manches macht mir Angst! Und sag jetzt bloß nicht, ich würd überreagieren!"

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"Bist du jetzt sauer auf mich?", hakt Colin vorsichtig nach. "Und ich denk nicht, dass du überreagierst. Okay, vie...vielleicht 'n bisschen. Ich hab Akeno gesagt, dass ich los müsste, aber...ja, keine Ahnung, warum ich ihm dann doch in den Keller gefolgt bin. Ich dacht, er wird mir schon keine Leichen zeigen wollen, sondern seine Eisenbahn oder sowas. Was weiß ich. Wär doch lächerlich gewesen, wenn...ja, wenn ich davon gelaufen wär. Okay, ganz wohl war mir nicht so, aber ich bin fast 'n Kopf größer als er, also hab ich doch keine Angst. Mel, ich hatte keine Ahnung, was er so treibt. Ich hab mir zwar danach gedacht, ob's gut war, mit ihm über das alles zu reden, aber manchmal beschäftigt mich das halt noch. Ich hab ja nur über Violet geredet und nicht direkt über Indiana."
'Mann, er wär doch auch froh, wenn er mit Mel mal seine Ruhe hätte. Versteht sie grad nicht, oder? Aber hinnehmen, dass Akeno Indie bestohlen hätt, könnt er doch auch nicht. Aber das meint Mel nicht, dass er das wissentlich so akzeptieren sollt, oder? Nah, das meint sie nicht. Sie ist einfach nur genervt...also nicht genervt, wie man das wegen was Lästigem ist, sondern...ja, verletzt sie wahrscheinlich, dass es mal wieder um Indie geht. Versteht er ja auch voll. Er will das ja auch gar nicht, aber was soll er machen? Wär's besser gewesen, er hätt ihr nix gesagt? Belügen will er sie nicht.'


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Melanie fährt nach kurzem Schweigen wieder etwas runter. Sie will eigentlich nicht so sein, aber das alles setzt sie unter Stress. "Nein, ich...ich bin nicht sauer auf dich, also doch ein bisschen aber...ich weiß auch nicht. Mir geht's damit einfach nicht gut. Mich beunruhigen solche Dinge. Ich mag nicht, dass du denkst, du könntest nicht mit mir über das reden, was war, aber ich wär einfach nur froh, wenn...ähm....ich weiß nicht mal, was ich sagen will."

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"Mel, wenn du weißt, was wir tun sollen, dann sag's mir!", bittet Colin. Er glaubt, dass Melanie auch nicht weiß, was sie unternehmen sollten. "Weißt du was ich denke, Kolibri? Akeno hat's übertrieben. Überleg mal, wir reden nicht mehr von fünfzig Dollar, die er da gestohlen hat. Und ich will jetzt nicht damit sagen, dass es okay ist, fünfzig Dollar zu klauen, auch wenn er's eben auf bestimmte Leute abgesehen hat. Ist ja auch egal, jedenfalls der Kerl wird größenwahnsinnig, auch wenn er den Großteil des Geldes gespendet hat, aber ist ja nicht sein Geld. Vielleicht gibt ihm das so 'n Machtgefühl, wenn er Leuten Geld weg nimmt, um es anderswo zu verteilen. Und selbst behält er sich ja auch was, auch wenn er immer so tut, als wär er 'n korrekter Typ. Was ich sagen will, ist, ich denk der wird irgendwann auffliegen, weil er sitzt ja nicht irgendwo versteckt in...äh...weiß Gott wo. Es ist halt nur so, ich glaub ihm, dass er schon irgendwie auch der Gute sein will. Ich sag nicht, dass er's ist, aber er will's sein. Weiß nicht, was in dem vorgeht, aber er hat mir erzählt, was er schon mal, so Gutes getan hat. Die Spende ist ja schon auch irgendwie 'n Beweis dafür, also wenn man's als was Gutes betrachtet will unter den Umständen. Soll ich jetzt so jemanden verpfeifen? Das ist als würde man mich in 'nen Bus setzten und direkt nach Texico zu den Leuten fahren, für die Gavin gearbeitet hat, obwohl ich eigentlich nur die Polizei gerufen hab, wenn man's so sieht. Schon klar, hab's in eigennütziger Sache getan, aber trotzdem."

"Das ist doch was völlig anderes!", bringt Melanie entgegen. "Ja, du hast nur die Polizei gerufen! Das ist für mich 'n großer Unterschied, ob man das tut, oder auch noch Leute beklaut. Und im übrigen, weil du immer so 'n schlechtes Gewissen hast...also...ähm...stell dir vor, jemand anderes hätte die Polizei gerufen, dann wären deine Mitschüler auch ins Gefängnis gegangen. Du trägst doch nicht die Verantwortung für deren Drogenkonsum oder dass sie irgendein Zeug vertickt haben! Und wenn du mich fragst, James hätte damals auch nicht mitkommen müssen. Er wusste doch, was in der Hütte abgehen würde. Okay, du hast ihm gesagt, da wär diese eine, die er mochte und vielleicht hat er nicht ganz begriffen, dass die nur Drogen im Kopf hat, jedenfalls jeder mit Verstand wäre zu Hause geblieben. Ich hab in dem Alter nicht solche Partys besucht."

Colin erinnert sich, dass Tyrell ihm das auch so ähnlich gesagt hat, aber Melanie's Ansicht, die er eigentlich dazu kennt, wenn gleich sie es bisher nie so über die Lippen gebracht hat, ist ihm sogar noch wichtiger. Gerade wird ihm klar, dass sie total recht hat. 'Ja, stimmt irgendwie voll was sie sagt. James hatte 'n freien Willen, oder? Klar hat er ihn irgendwie dazu gebracht das ganze miteinzufädeln, obwohl James nicht gecheckt hat, für was und warum, das war absolut nicht in Ordnung, aber der hätte doch letztendlich nicht zur Hütte mitkommen müssen. Gezwungen hat er ihn dazu jedenfalls nicht. Wegen ihm musst er auch mit zweihundert über den Highway brettern, damit er ihn rechtzeitig vor den Cops warnen kann. Wäre beinahe daneben gegangen, weil die Cops echt schnell vor Ort waren. Die kamen nicht auf dem Weg, wo er fuhr. Seine Denkweise ist dem schlechten Gewissen entsprungen, oder? Jetzt, wo er so drüber nachdenkt. Er will jetzt nicht sagen, dass er an nichts Schuld hat, aber James ist sicher auch nicht unschuldig an seiner Situation. Wenn man auf so 'ne Party geht, muss man damit rechnen, dass Cops auftauchen könnten, oder? Irgendwie schon. Selbst, wenn man nichts mit dem Schei* am Hut hat.'

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Colin kommt jetzt trotz seiner Gedanken wieder auf das eigentliche Thema zurück. "Mel, ich bin ganz ehrlich, wenn es wirklich stimmt, dass Akeno Indiana's Geld in Ruhe gelassen hat, dann will ich eigentlich nichts tun", gibt er zu. "Violet geht mir am A**** vorbei. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch? Ja, vielleicht, dann bin ich's halt, zumindest in der Sache. Ich wünsch ihr ja nicht den Tod oder was anderes Schlimmes, verstehst du? Sie wurde beklaut, na und? Nicht meine Sache und ich will's nicht zu meiner Sache werden lassen. Mir sind auch die anderen Leute egal, die Akeno um...was weiß ich...äh...hundert Dollar beklaut hat, vielleicht auch 'n bisschen mehr. Er hat ja immer wenig von vielen geklaut. Und er bestiehlt ja auch keine normalen Leute. Ich glaub's ihm mal, aber zumindest wüsste ich nichts anderes. Und du weißt sowieso von nichts."

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"Ich hoff nur, dass Akeno mich nicht in den Schei* mit reinzieht, aber eigentlich kann man mir ja nichts vorwerfen. Dann hat mir Akeno halt seinen blöden Keller gezeigt, falls das überhaupt jemand rausfindet, aber das heißt ja noch lange nicht, dass ich weiß, was er da macht. Ja, vielleicht setzt er sich da 'n Aluhut auf und hält nach Aliens Ausschau. Ich war einfach bei ihm zum Zocken. Das stimmt ja auch."

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Melanie schließt die Augen und seufzt. Sie wüsste auch nicht, was richtig und falsch wäre. Auf alle Fälle belastet sie die diese Sache jetzt schon. Trotzdem ist sie froh, dass Colin ihr alles erzählt.

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Den Zwanzigjährigen macht es wütend auf sich selbst, dass er sie mit solchen Dingen belastet. Er versucht aber gleichzeitig in ihrer Gegenwart gelassen zu bleiben, weil er nicht will, dass sie sich noch mehr sorgt, vor allem wegen dieser Sache in Granite Falls. Das ist für ihn nämlich noch viel schlimmer, wobei er sich sicher ist, dass nie etwas sein könnte. 'Ja, ist er gelassen, ist sie's auch. Sie zu belügen, wär aber auch keine Option für ihn gewesen. Manchmal denkt er trotzdem, dass er vielleicht besser nie was gesagt hätte, einfach um sie zu schützen. Das mit Akeno hat das andere jetzt wieder mit in den Vordergrund gerückt, oder? Schon krass, dass man irgendwann anfängt, mit solchen Dingen zu leben. Ist das Verdrängen, oder Resilienz? In der Therapie hat er nicht über diese Sache geredet. Nicht so direkt. Kann er ja nicht. Zu riskant. Mittlerweile geht er nicht mehr hin. Hat ihm trotzdem geholfen. Auf alle Fälle. Irgendwie fand er's halt selbst nicht mehr notwendig. Aber vielleicht braucht er doch dauerhaft eine, wenn er immer so 'ne Schei*e anzieht.'

"Mel, komm mal her!", bittet er sie, weil er sie in den Arm nehmen mag.

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Sie kommt zu ihm und legt ihren Kopf an seine Schulter, während Colin sie an sich drückt. "Glaub mir Mel, Akeno wird bestimmt irgendwann auffliegen. Und man kann mir nichts vorwerfen."
Eine Weile hält er sie dann einfach nur fest.

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Später im Bett hat Melanie eigentlich gerade gelesen, um sich von dem ganzen abzulenken. Sie weiß, ihr wird es morgen sicher besser mit dem ganzen gehen, hofft sie zumindest. Sie schreckt plötzlich hoch und wirft ihr Buch zur Seite, weil Colin sich ruckartig auf bewegt hat.

"Was ist?", fragt sie erschrocken.

"Indiana hat 'n Interview gegeben?" Der Zwanzigjährige ist überrascht, weil er wusste, dass sie das eigentlich nie mehr tun wollte. Er hofft, dass sie nichts über ihn erzählen wird, erst recht nicht was Übles. Auch nicht über Melanie. Ein bisschen kommt er ins Schwitzen, schließlich weiß er nicht, wie Indiana mittlerweile drauf ist oder von ihm denkt.

"Mach mal lauter!", bittet Melanie, als Colin das Interview mit ihr angucken will.

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Aufmerksam verfolgen die beiden was Indiana so preisgibt. Die beiden hören Dinge aus ihrer Vergangenheit mit ihrer Mutter und wie diese so zu ihr war. Dinge, die nicht mal Colin unbedingt wusste. Violet hat ihr Kind wohl immer abgelehnt. Dass die Frau zudem nur an sich denkt, ist vor allem für Colin nicht überraschend. Indiana erzählt, dass sie den Kontakt zu Violet abgebrochen hat und aus welchen Gründen. Auch verteidigt Indiana Colin und widerspricht dem, wie Violet ihn damals bei ihrem Interview darstellen wollte. Das tut sie neutral und sachlich. Melanie verspürt zum ersten Mal so etwas wie Dankbarkeit gegenüber Indiana, wobei sie weiß, dass Colin nicht so ist, wie Violet es eben versucht hat darzustellen. Sie war nur damals geschockt, als sie das hörte und doch für den Moment etwas verunsichert. Sie war sogar froh, dass Violet selbst diesen Mist zurückgenommen hat. Letztendlich hatte Violet selbst gesagt, dass doch nichts war, aber es hinterließ einen komischen Eindruck bei vielen, denn niemand war dabei. Melanie ist klar, dass Violet einfach eine Falsche ist. Zum Glück zweifelt der Großteil der Menschheit mittlerweile auch an Violet's Integrität, wie es scheint, weil die Interviewerin anspricht, dass Violet kaum mehr Werbeaufträge bekommt und Leute nicht mehr mit ihr arbeiten wollen. Das wüsste sie von verschiedenen Quellen. Spätestens jetzt, dürfte es ohnehin so sein, dass niemand mehr mit Violet arbeiten will. Irgendwann ist selbst schlechte Publicity, nicht mehr förderlich für eine Karriere.

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Nachdem die zwei das Interview zu Ende geguckt haben, lehnt sich Colin erleichtert und ebenso dankbar zurück. Für den Moment denkt er schon über Indiana nach, es ist aber nur der Gedanke, dass es ihm leid tut, weil er sie verletzt hat, denn an den Gefühlen für Melanie konnte und kann er nichts ändern und würde er sowieso nicht wollen. Er liebt einfach Melanie, egal aus welchen Gründen und dafür gibt es viele, wobei er nicht weiß, ob es dafür überhaupt Gründe geben muss. Gleichzeitig findet er es gut, dass Indiana sich endlich mal von ihrer Mutter abgewandt hat. Er hatte tatsächlich immer so ein komisches Gefühl, dass Violet damals die Presse informiert hat. Gewusst hat er es aber nicht, aber offenbar ging Indiana das selbe durch den Kopf, als sie das Interview bei der Gala gesehen hat. Einen Beweis gibt es zwar bis heute dafür nicht, nur dass Violet eben auch verraten hat, wo Indiana sich derzeit aufhält. Colin denkt nicht, dass eine Mutter, die ihr Kind liebt und schützen will, so etwas tun würde. Colin liest jetzt noch schnell eine Nachricht, die er erhalten hat.

Melanie merkt natürlich, dass Colin nachdenklich wirkt. Sie weiß aber, dass er jetzt nicht plötzlich wieder anders fühlt. 'Ja, das weiß sie.' Trotzdem will sie jetzt wissen, was er denkt. "Colin!?"

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Er wendet sich ihr zu. "Ich bin nur erleichtert, Kolibri. Nichts weiter. Gabriel hat auch grad geschrieben. Er meinte, Indiana hätte das Vermögen und zufällig hat er erwähnt, dass er mit ihr heut telefoniert hat. Ihr geht's soweit gut, aber er war auch wohl gestern noch sie und Jeremy besuchen. Ihm hätt sie's ganz sicher gesagt, wenn sie bestohlen worden wär." Colin starrt nun vor sich hin und schmunzelt dabei. 'Ist er schadenfroh, was Violet angeht? Er weiß nicht, vielleicht tatsächlich ein bisschen. Vielleicht ist er auch einfach nur froh, dass Indiana nichts von dem Geld fehlt. Das ist er auf alle Fälle. Ja, jetzt braucht er auch nichts unternehmen deswegen.'

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Sogleich guckt er Melanie dann glücklich in die Augen. Er glaubt, dass sie nun auch weiß, dass Violet wahrscheinlich die nächsten hundert Jahre die Öffentlichkeit meiden wird, somit wird es auch kein dummes Geschwätz mehr von ihr geben. Und Indiana ist jetzt auch kein Thema mehr.

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"Was?", fragt Melanie weil er so guckt. Sie ist natürlich auch erleichtert, dass Indiana nicht bestohlen wurde. Das hätte sie ihr nicht gewünscht.

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Behutsam kommt Colin mit seiner Hand näher und streichelt ihr über den Arm. "Bist du noch sauer, Kolibri? Was Akeno gemacht hat, ist nicht unsere Sache."

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Eigentlich will Melanie ihm kein Lächeln schenken, weil sie tatsächlich noch ein wenig sauer ist, aber es gelingt ihr nicht, es zu verbergen. Sowieso nicht, wenn er sie so ansieht.

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Er schmunzelt versöhnlich, aber mit Vorsicht, in der Hoffnung, sie würde sagen, sie sei nicht mehr sauer.

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Melanie ist aufgesprungen, hat sich ihr Kissen geschnappt und zieht es Colin einmal über den Kopf. Sie muss dabei sogar lachen. "Du bist ein Dummkopf! Du hättest nicht in den Keller gehen sollen! Du bringst nur Ärger mit nach Hause! Also ja, ich bin noch ein bisschen sauer."

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Überrascht muss Colin lachen, auf Grund ihrer Reaktion. Zur Verteidigung ist er ebenso aufgesprungen und hat sich sein Kissen geschnappt. Gleichzeitig versucht Melanie ihres gleich nochmal über seinen Kopf ziehen.

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Schützend vor einem zweiten Schlag, hält sich Colin sein Kissen über den Kopf. Er lacht nach wie vor. "Okay, vielleicht bin ich manchmal ein Dummkopf, aber es ist doch alles gut. Allein Akeno ist doch für all das verantwortlich. Muss Violet halt jetzt Pizzen ausfahren, wie ich. Ist ja nicht so, als gäb's keine Jobs. Kann mir nicht vorstellen, dass sie jetzt noch jemand als Werbegesicht haben will. Vielleicht hat sie ja auch noch irgendwo Geld, keine Ahnung. Jeder normale Mensch muss gucken, wo er bleibt. Oder sie macht zukünftig in schrägen Fernsehformaten mit, zumindest hat sie jetzt bisschen Aufmerksamkeit. Wollte sie ja immer. Aber glaub, diese Art von Aufmerksamkeit findet sie nicht so gut."

Melanie könnte nicht leugnen, dass sie das doch etwas amüsant findet, immerhin hat Violet sie im Fernsehen öffentlich beleidigt und eben versucht, Colin in Verruf zu bringen.

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Irgendwann hat Colin sein Kissen beiseite geschmissen und Melanie auf dem Bett umgeworfen, ähnlich wie beim Football, nur nicht grob und sie ist immerhin weich gefallen. Einen kurzen Moment wurde noch gekichert und gelacht. Melanie ist eigentlich nicht schadenfroh, sie wüsste nicht einmal, wann sie das sonst gewesen wäre, aber Mitleid hat sie mit Violet nun mal auch nicht. Statt weiter darüber nachzudenken, ob sie schadenfroh ist oder nicht, lässt sie sich jetzt lieber von Colin küssen.

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Eine Zeit lang schmusen die zwei einfach.

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Etwas später sitzen die beiden gemeinsam am Bettrand und reden noch ein bisschen. Melanie möchte ohnehin nochmal ins Badezimmer, bevor sie das Licht ausmachen und schlafen.

"Mel, es ist doch wirklich alles gut. Nichts kann passieren. Und ich glaub, dass wir von Violet nichts mehr hören. Die hat jetzt andere Sorgen", meint Colin dann optimistisch und schenkt ihr ein Lächeln. "Und ich mag auch nicht, dass das alles noch 'n Thema ist. Will das gar nicht. Ich will das echt nicht. Du, Sean, ihr seid mein Thema. Immer. Is' so, Kolibri."

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Melanie wirft den Kopf nach hinten und schließt die Augen. "Ich weiß, dass wir was machen hätten müssen, wenn er Indiana's Geld gestohlen hätt. Aber es wär eben einfach nur schön, wenn wir...wenn wir unsere Ruhe hätten. Ich will auch einfach keine Sorgen haben wegen all solchen Dingen. Hätte nicht einfach nur das mit Carter heute sein können?"

Wenn Colin sie so reden hört, fragt er sich schon irgendwie, womit er überhaupt ihre Liebe verdient hat. 'Ja, er schwört bei Gott, hat er gar nicht verdient. Sie ist bei ihm, trotz all dem Schei*. Sei's das mit Akeno, die Sache mit Granite Falls oder auch das mit Violet. Und wegen ersterem und letzteren ist auch Indiana immer noch ein Thema gewesen, bis gerade eben noch. Aber das ist vorbei. Er will einfach nur noch mit Mel nach vorne schauen. Er is' Mel so viel schuldig, oder? Auf alle Fälle. So oft ging's um seinen Mist.'

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"Oh Mann, ja Carter", sagt er dann sogleich. "Das kann ich auch immer noch nicht fassen. Stört mich ja nicht, dass er auf 'n Kerl steht, weißt du ja, geht mich auch nix an, aber ich kann mit dem einfach nix mehr anfangen. Ist schon schade, weil ich mich früher mit ihm verstanden hab, aber trau dem einfach nicht mehr. Klar heut hat man nix davon gemerkt, aber der ist sonst so arrogant geworden, und dass er über Imran immer so hergezogen hat, nur um von sich abzulenken, das geht gar nicht. Macht mich auch echt sprachlos. Ich kapier das gar nicht, der hat sich damit doch selbst keinen Gefallen getan. Aber hab mich wenigstens entschuldigt, wegen seinem Auge. Also das tut mir ja auch leid, aber...ja, ich will einfach nix mehr mit dem zu tun haben."

"Glaubst du nicht, dass er irgendwann allen sagen wird, was los ist?", fragt Melanie.

"Ich hoff's mal für ihn, dass er's macht, weil ich wünsch ihm ja nicht, dass er für immer unglücklich ist, nur weil ich nicht mehr mit ihm klar komm", erwidert Colin. "Vielleicht bereut er's ja irgendwann mal, wie er zu Imran war. Zum Schluss hatt ich sogar das Gefühl, dass es ihm leid tut, auch wenn er's gar nicht so zum Ausdruck gebracht hat. Aber keine Ahnung, vielleicht hat er ja auch sowas wie 'ne Mauer um sich aufgebaut. Ja, so als würd er keine Emotionen zeigen wollen. Im übrigen hat Imran mir heut noch geschrieben, dass er und Jonathan jetzt 'ne Wohnung haben. Die machen 'ne Einweihungsfeier, zu der wir eingeladen sind. Aber erst Ende Mai oder Anfang Juni."

"Wirklich?" Melanie ist überrascht, wie schnell das bei den beiden alles geht, aber sie freut sich für die zwei. Imran mochte sie als Schüler schon gern, weil er immer so höflich war. Sie mochte ihn natürlich nicht so, wie Colin.

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Fortsetzung folgt...
 
@koala @Madda @Julchen77 @Dahnie @Annarya @Kutti und @Kusi vielen lieben Dank fürs Mitlesen. ☺️ Und danke allen stillen Mitlesern.

Ich werd zu gegebener Zeit nochmal zu Violet gehen, aber dafür müssen erst paar Wochen vergehen. Zwischenzeitlich geh ich zu Bailee, weil die Schule wieder angefangen hat. Wollt mal wieder in der Schule spielen. Ich spiel immer lieber frei, als dass ich die Sims in die vom Spiel vorgesehene Highschool nach Copperdale begleite. Da schick ich die Teens zwar dennoch alleine bis drei Uhr hin, jedenfalls danach oder davor, je nachdem, verbring ich ne Stunde oder so in der Highschool, die ich eigentlich ausgewählt hab, im Ort wo sie halt in etwa leben. Ich werde nur kurz bei Bailee sein, weil ich spielen wollte, dass die nach dem kleinen Vorfall beim Skateboarden wieder auf Bradley trifft, aber dann hüpf ich auch schon bald wieder zu Mel und Colin, weil Mel Geburtstag hat und dann ist ja auch bald die Hochzeit von Gabriel und Myra. Und daaaann reisen Mel und Colin noch nach Chestnut Ridge. Ich denk mir manchmal so 'Who cares?' was ich hier mitteile, aber ich schreib trotzdem in dem Fall 'ne kleine Preview. ☺️ Hab schon mal Mel's Geburtstag vorab gespielt und fand den Tag so schön zu spielen. 🥰Colin's Geburtstag war dieses Mal ja eher unspektakulär. Okay, er war vorher in Oasis Springs. Egal. Jedenfalls die Familie macht einen...na ja...kleinen Ausflug. ☺️
Aber jetzt erstmal was von Bailee:



Kapitel 575 Hast du Lampenfieber?

Die Ferien sind vorbei. Bailee's eigentlicher Schultag ist für heute rum, doch sie hat am späten Nachmittag noch Theaterprobe.

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Für die Schüler und Schülerinnen, die nachmittags einer Aktivität nachgehen, hat die Schulkantine noch einmal an dem Tag geöffnet und so sitzen ein paar der Jugendlichen mit ihrem Essen und Getränken an den Picknicktischen. Austin kann gleich mit dem Bus nach Hause fahren, er hat heute keinen späten Nachmittagsunterricht, trotz allem leistet er Bradley noch ein wenig Gesellschaft, schließlich muss der, genaue wie Bailee, noch zur Theaterprobe.

"...und Samstag auf Sonntag war ich mit meinem Dad dann noch beim Campen", erzählt Austin, was er mit seiner Familie die restlichen Ferien alles noch unternommen hat.

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"In den Sommerferien fliegen wir wahrscheinlich nach Sulani. Das wird der Hammer. Da freu ich mich schon voll drauf. Schnorcheln und sowas", lässt der Blonde seinen Kumpel wissen.

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"Klingt cool. War noch nie Schnorcheln. So weit weg war ich auch noch nie." Bradley gönnt es seinem besten Freund und doch würd er selbst mal gern mehr von der Welt sehen als nur die Häuserblocks, wo er wohnt.

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"Meine Mom hat mal angefangen, Geld in so 'nem Glas zu sammeln, damit wir vielleicht auch mal wegfliegen können, aber bei uns war mal die Tür aufgebrochen, also hat's jemand gestohlen. Waren siebenhundert Dollar. Jetzt versteckt sie's immer, sodass man's eigentlich nicht mehr finden kann." Bradley erinnert sich, dass seine Mom deswegen damals geweint hat.

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"Oh, schei*e." Austin tut das leid.

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"Wenn's nicht so viel Geld kosten würde, so 'n Urlaub, hätten meine Eltern bestimmt nichts dagegen, wenn du mitkommen würdest, aber...ja, so oft fliegen wir halt auch nicht irgendwo weit weg hin. Sowieso nicht nach Sulani. ist schon teuer." Austin tut es jetzt auch Leid, dass er angefangen hat vom Urlaub zu schwärmen, obwohl Bradley noch nie irgendwo anders war.

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"Schon okay, meine Eltern würden das eh nie erlauben, schon gar nicht würden die wollen, dass deine Eltern für mich mit zahlen. Mag ich auch selbst nicht irgendwie. Würd mir vorkommen, wie 'n Schmarotzer", sagt Bradley und beobachtet eine Ameise, die über den Tisch läuft.

"Aber vielleicht darfst du ja mal zum Campen mit, wenn ich das mal wieder mit meinem Dad mach", schlägt Austin vor.

Bradley nickt.

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Am Nebentisch sitzen Bailee, Carla und Tabby.

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"Reden wir eigentlich nicht mehr mit Bradley?", fragt Tabby und lächelt verunsichert. Sie vermutet schon länger, dass Bailee Bradley noch immer gern hat.

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"Wieso? Ihr könnt doch mit ihm reden, außerdem war ich in den Ferien mit ihm Skateboarden", erwidert Bailee. "Hab ich euch doch schon erzählt."

"Ja, aber früher seid ihr viel öfter abhängen", weiß Tabby.

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"Ich will halt jetzt nicht mehr so mit ihm abhängen. Ich...also ich hab beim Skateboarden meine Tage gekriegt und er hat's gesehen", verrät Bailee.

"Was? Beim Skateboarden? Und er war dabei?", hakt Tabby erschrocken nach. Sie hofft, ihr passiert sowas nie.

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Vor ihren Freundinnen geniert sich die Dreizehnjährige nicht ganz so, wenn sie so darüber redet. "Ja, das war so peinlich. Ist mir immer noch voll peinlich."

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"Oh Mann, das klingt echt mies. Ich hab sie auch schon, aber das ist zuhause passiert. Ich hab jedenfalls jetzt immer was dabei", lässt die Brillenträgerin wissen.

"Stell dir vor, ich hab jetzt auch immer was im Rucksack", meint Bailee. Mit einem gekünstelten Grinsen verdeutlicht sie Tabby, dass nicht nur sie so klug ist.

Carla hat auch das Bedürfnis sich mitzuteilen: "Ich hab sie bekommen, da war ich mit meiner Mom und meiner kleinen Schwester im Kino. Ich dachte erst so, ich hätte Cola auf den Sitz verschüttet und...also...ich dachte, dass der Sitz nass wär."

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"Stellt euch mal vor, wir hätten das im Schwimmunterricht plötzlich gekriegt. Das wär auch peinlich, oder?" Das wäre für Carla wohl die Horrorvorstellung. Die Mädchen stimmen ihr zu, dass dies furchtbar peinlich wäre.

"Und was hat Bradley gesagt?", fragt Tabby dann neugierig. Sie spricht natürlich leise genug. Er sitzt immerhin nur einen Tisch entfernt.

"Na, dass ich blute. Dann hat er mir mein Skateboard nach Hause gebracht, weil ich nur noch vor ihm weggelaufen bin", flüstert die Blondine. Das wiederum ist ihr vor Tabby und Carla dann doch peinlich.

"Oh Gott, da wär ich auch nur noch weggerannt", sagt Carla.

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"Leute, ich muss jetzt zur Theaterprobe", meint Bailee dann. Lust hat sie darauf keine. Tabby und Carla werden gleich in den Bus steigen. Sie wollten Bailee nicht alleine lassen. Die beiden haben ein anderes Mal wieder Nachmittagsunterricht. Die Theaterprobe findet immer so spät erst statt, dazwischen muss Bailee zwei Stunden überbrücken. Danach holen die meisten Eltern ihre Kinder direkt von der Schule ab.

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Die Schüler und Schülerinnen haben sich in ihre Kostüme geworfen. Anna, die die Prinzessin spielt, verhaspelt sich hin und wieder, was den Text angeht.

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"Ich wär lieber der König gewesen, als dieser bescheuerte Kutscher", sagt Luke zu einem Mitschüler.

"Besser als die Fee aus'm Zauberwald, oder?", meint Leon und beobachtet weiter das Geschehen auf der Bühne.

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Die Vertretungslehrerin hilft Anna mit dem Text und dann ist auch schon Bradley dran. Wenn er den Frosch spielt, versteckt er sich hinter dem Vorhang. In den Prinzen verwandelt er sich schließlich erst später.

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Bailee fühlt sich in dem blauen Kleid eigentlich ganz wohl, die der anderen hätte sie in hundert Jahren nicht anziehen wollen. Sie ist doch ganz froh, dass sie nicht die Prinzessin spielt, sondern nur eine der Schwestern, dann muss sie nicht so viel Text können, wobei sie Anna's Ersatz ist und ihren Text mit lernen sollte.

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Wenig später gibt es eine kleine Pause, zumal die Lehrerin die Bühne etwas umbauen muss. Ein paar Jungs helfen ihr dabei.

"Oh Mann, ich hab eigentlich so viel gelernt in den Ferien, aber irgendwie hab ich immer wieder Versprecher drin", ärgert sich Anna.

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"Du hast ja auch den meisten Text", erinnert Bradley sie daran und will sie damit beruhigen.

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"Ja, trotzdem. Das nervt mich". Anna ist von sich selbst enttäuscht.

"Ich find, du machst das voll gut", lobt er sie. "Ich hab aber schon auch Schi**, dass ich meinen Text vergesse, wenn dann Zuschauer da sind. Ist ja doch nochmal was anderes."

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"Mich nervt auch das Kleid. Das juckt voll. Ist bestimmt schon zwanzig Jahre alt das Ding", lamentiert Anna.

"Gibt's kein anderes mehr in der Garderobe?", fragt Bradley.

"Schon, aber die sind alle braun und eins ist orange. Und wahrscheinlich jucken die genauso", erwidert sie in abwertendem Ton. Sie findet Braun und Orange an Kleidern nicht schön.

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"Ich muss unbedingt den Text noch besser lernen, sonst blamier ich mich" Anna klingt nun sogar verzweifelt. Sie hat Angst, davor zu versagen, schließlich wollte sie unbedingt die Prinzessin spielen.

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"Wir haben doch noch zwei Wochen Zeit. Das schaffst du bis dahin ganz sicher", redet Bradley ihr gut zu.

"Meinst du?" Die Dreizehnjährige ist sich nicht so sicher. "Wenn du der Prinz bist, will ich auch die Prinzessin sein. Ich mag nicht, dass Bailee die Prinzessin spielt, verstehst du?"

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Bailee guckt zu den beiden, da sie gerade ihren Namen gehört hat. 'Boah, hat Anna das gerade echt gesagt? Was wär so schlimm, wenn sie die Prinzessin wär? Das ist doch nur 'n blödes Theaterstück!'

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Bradley weiß nicht, was er darauf sagen soll.

Die Brünette ergänzt: "Ich weiß, es ist nur ein Theaterstück, aber trotzdem."

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"Irgendwie wird mir grad schlecht, wenn ich ans Publikum denk." Anna fühlt sich plötzlich total unwohl.

"Hast du Lampenfieber?", fragt der Vierzehnjährige überrascht.

Sie nickt. "Glaub schon."

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Anna ist jetzt schnell zur Toilette gehuscht, weil die Pause sicher gleich vorbei sein wird. Sie weiß nicht, ob sie sich übergeben muss. Bradley kann nicht mit auf die Mädchentoilette, also nutzt er die Gelegenheit zu Bailee zu gehen, auch wenn es ihm ein wenig Überwindung kostest. Die beiden haben sich bisher nur auf dem Schulflur begrüßt, seit die Schule wieder begonnen hat.

"Hey Bae!", sagt er und gibt sich gelassen.

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Er setzt sich zu ihr. "Wie geht's so?", fragt er. Er spricht sie bewusst nicht direkt auf die Sache an, die letztens passierte. "Was hast du noch so gemacht in den Ferien?"

Eigentlich will Bailee ihm nicht ihre Zahnspange präsentieren, aber sie weiß, er wird sie ohnehin gleich bemerken. Bisher hat er die noch nicht entdeckt, glaubt sie. "Mmh...", setzt sie an.

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"Ich musste zum Kieferorthopäden." Sie denkt es sei besser, sie sagt es einfach. Zeigen tut sie ihm die Spange dann auch, obwohl es ihr unangenehm ist. Trotz allem ist es ihr lieber darüber zu reden, als über den Vorfall letztens.

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"Voll ätzend. Die tut auch weh. Nachts nervt sie mich am meisten."

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"Und alles was man isst, bleibt da auch hängen. Ganz toll, oder?" Im selben Moment, wo sie ihm ihre Zähne genaustens zeigt, überlegt sie, was sie da eigentlich tut. 'Oh nein, hoffentlich hat sie grad nicht wirklich was drin hängen.'

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"Ein bisschen sprichst du damit auch anders", bemerkt er und lacht. Bailee spürt, dass es kein Auslachen ist.

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"Aber find's nicht schlimm", ergänzt er dann noch schnell und schenkt ihr ein Lächeln. Bradley weiß, dass sie nur Freunde sind, aber irgendwie ist er immer etwas aufgeregt in ihrer Nähe. Er hofft mal, dass sie das nicht merkt und auch sonst niemand. Es ist aber auch nicht so, dass er Anna nicht mögen würde. In ihre Nähe geht es ihm oft nicht anders. Allerdings weiß er nicht, ob es das selbe ist.

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Bailee merkt, dass er ein bisschen nervös wirkt, allerdings kann sie es nicht so gut einordnen, weil er immerhin mit Anna geht. Ihr Herz pocht trotzdem etwas schneller, vor allem, wenn sie sich gegenseitig so lange angucken.

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Um die Stille aus dem Weg zur räumen, weil diese auch peinlich werden könnte, will sie nun auch wissen: "Was hast du noch so gemacht in den Ferien?"

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"Nicht so viel mehr. War hauptsächlich daheim", erwidert Bradley knapp. Er glaubt, wenn er das so sagt, dass Bailee weiß, was gewesen sein könnte. Immerhin hat er ihr schon mal erzählt, wie sein Vater sein kann. Es macht ihn traurig und gleichzeitig ist es ihm peinlich. Viel möchte er jetzt auch nicht mit ihr darüber reden.

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Tatsächlich glaubt Bailee zu wissen, was gewesen sein könnte, sonst hätte er sicher mehr von seinen restlichen Ferienerlebnissen erzählt. Sie will nicht nachhaken, aber ihr Gesichtsausdruck lässt ihn wissen, dass es ihr leid tut.

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Dann geht es auch schon mit neuer Kulisse weiter. Die Möbel sind natürlich leichter, als sie aussehen mögen und vieles hat Räder zum bewegen unten dran. Das Lager der Schule ist jedenfalls voll mit Bühnenausstattung.

Gerade hat Anna, der es wohl wieder etwas besser geht, den Frosch an die Wand geschleudert, weil dieser sie an ihre Versprechen erinnerte und obendrein in ihrem Bett schlafen wollte, weil er ihr die Goldkugel aus dem Brunnen geholt hatte. Beim sprechen ihres Textes wendet sie sich in die Richtung des Publikums. Die Schüler und Schülerinnen dachten immer, die Prinzessin müsse den Frosch küssen, damit dieser vom Zauber erlöst wird. Das Märchen erzählt jedoch etwas anderes. Alle sind sich einig, dass sie das an die Wandschleudern besser finden, als dass die Prinzessin dazu gezwungen wäre, den Frosch küssen zu müssen. Die Amphibie hat einfach zu viel verlangt.

"Das hast du jetzt davon, du widerlicher, garstiger Frosch!", sagt Anna laut und deutlich.

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Rasch wurde der klebende Frosch von der Wand entfernt und der Prinz erscheint. Bradley muss sich ein Lachen verkneifen und wird rot. Er ist immer unsicher, wenn er direkt präsent auf der Bühne ist, zumal die anderen Jungs, die zuschauen, nun ein "Uuuhhh!", rufen, ähnlich wie Bradley es aus einer einer Sitcom kennt.

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Anna könnte nicht leugnen, dass sie total verknallt in Bradley ist und ihn richtig gern hat. Sie fragt sich, ob es dumm ist, die Hoffnung zu haben, für immer ein Paar zu bleiben.

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Sie kommt auf ihn zu und versucht die Überraschte zu spielen. "Ihr...Ihr...seid... Seid Ihr ein Prinz?"

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Bradley nickt und spricht dann seinen Text: "Ja, das bin ich. Danke, Prinzessin! Ihr habt mich von meinem Fluch befreit."

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"Und jetzt 'n Knutscher!", hat Luke soeben gerufen und Leon lacht.

Die Vertretungslehrerin meint daraufhin, dass die beiden auf der Bühne das nicht machen müssten und auch gar nicht sollen.

Bailee kriegt wieder einen Kloß im Hals, wenn sie Anna und Bradley so beobachtet. 'Ja, schon wieder dieser blöde Kloß in ihrem Hals, dabei dachte sie, sie hätte sich schon dran gewöhnt, dass er jetzt mit Anna zusammen ist. Das Märchen findet sie auch voll doof. Klar, Versprechen sollte man halten, aber der Rest? Und muss man jedes Versprechen halten? Nicht, oder? Erst ist der Typ 'n Frosch, okay, wenn auch 'n bescheuerter, damit sie ihn an die Wand klatscht, aber vorher mag die Prinzessin ihn nicht, aber sobald er 'n Prinz ist schon, oder was? Die Prinzessin weiß doch nicht, ob er vielleicht trotzdem 'n Idiot ist. Hauptsache sie ist gleich voll verknallt. Und woher wusste der Frosch, dass der Zauber bricht, wenn er es provoziert, an die Wand geklatscht zu werden? Wenn sie die böse Fee gewesen wär, hätte sie ihm das doch nicht verraten. Ergibt doch gar keinen Sinn! Knutscht Anna Bradley jetzt gleich trotzdem? Bitte nicht!'

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Fortsetzung folgt...
 
Ach, ich find's einfach nur entzückend, wie du die Gefühle und das Miteinander der Teens beschreibst!
Zwischen Bailee und Bradley funkt es gewaltig, aber irgendwie wissen die zwei Süßen einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen ... 😌 klar, da ist ja auch noch Anna. Hach, Gefühle sind ja so vielschichtig ...
Wegen dem Märchen:
Erst ist der Typ 'n Frosch, okay, wenn auch 'n bescheuerter, damit sie ihn an die Wand klatscht, aber vorher mag die Prinzessin ihn nicht, aber sobald er 'n Prinz ist schon, oder was? Die Prinzessin weiß doch nicht, ob er vielleicht trotzdem 'n Idiot ist. Hauptsache sie ist gleich voll verknallt. Und woher wusste der Frosch, dass der Zauber bricht, wenn er es provoziert, an die Wand geklatscht zu werden?
Jaaa - genau diese Überlegungen mach ich mir bis heute - das ist alles so totaaal unlogisch!! 🤔 Wenn die Prinzessin den Frosch küsst, wär's ja verständlich, dass der Fluch gebrochen ist, aber dass das auf so brutale Weise mit dem an die Wand schmeißen "erledigt" werden muss, ist mir schleierhaft. Bei "Die Schöne und das Biest" musste sich Belle ja auch erst richtig in das Biest verlieben ... 😂 aber ich schweife ab. Wieder mal ein wundertolles Kapitel. 🤗
 
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@Dahnie @koala @Julchen77 @Annarya @Madda @Kusi danke für eure hinterlassen Likes und danke Julchen für deinen lieben Kommentar 🥰
Ach, ich find's einfach nur entzückend, wie du die Gefühle und das Miteinander der Teens beschreibst!
Dankeschön. 🥰
Zwischen Bailee und Bradley funkt es gewaltig, aber irgendwie wissen die zwei Süßen einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen ... 😌 klar, da ist ja auch noch Anna. Hach, Gefühle sind ja so vielschichtig ...
Anna zeigt Bradley da einfach deutlichere Signale, dass sie ihn mag, als Bailee. Die traut sich einfach nicht. Aber wer weiß...vielleicht ja doch bald. ☺️
Wegen dem Märchen:

Jaaa - genau diese Überlegungen mach ich mir bis heute - das ist alles so totaaal unlogisch!! 🤔 Wenn die Prinzessin den Frosch küsst, wär's ja verständlich, dass der Fluch gebrochen ist, aber dass das auf so brutale Weise mit dem an die Wand schmeißen "erledigt" werden muss, ist mir schleierhaft. Bei "Die Schöne und das Biest" musste sich Belle ja auch erst richtig in das Biest verlieben ... 😂
Märchen sind eigentlich schon teils krass, oder? Wenn man darüber so nachdenkt, aber gut früher war alles anders. Schleudert die Prinzessin den Frosch halt einfach mal an die Wand, allerdings hätt ich den aufdringlichen Frosch auch nicht küssen wollen.😆 Schöne und das Biest find ich total schön von Disney 😍 wobei ich mich auch nicht in jemanden verguckt hätte, der erstmal meinen Vater eingekerkert hat .:unsure: 😅 Ich liebe eh Disney-Filme, wobei ich froh wäre, wenn sie mal wieder von dem Realverfilmungsding wegekommen würden. Die gefallen mir gar nicht.
Wieder mal ein wundertolles Kapitel. 🤗
Dankeschön🧡🤗



Mel hat dann auch endlich mal Geburtstag in dem Kapitel☺️ Davon wird's noch darauffolgende Kapitel geben, weil ich den ganzen Tag so mit begleiten wollte, so von morgens bis abends.


Kapitel 576 In so einer glücklichen Bubble

Die Schultheaterszene wird weitergeführt, ohne dass Anna Bradley bisher um den Hals gefallen ist. Sie konzentriert sich auf ihre Rolle.

"Ihr seid so nett zu mir, dabei habe ich euch doch gerade an die Wand geworfen", spricht die Dreizehnjährige ihren Text.


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"Ja, so soll es sein. Nur dadurch wurde der Fluch gebrochen", erklärt der Prinz. "Eine böse Fee aus dem Zauberwald hat mich verwandelt. "Tut mir leid, wie ich als Frosch zu Ihnen war, jüngste Königstochter. Jetzt muss ich meinen Bediensteten Heinrich finden, der mich nach Hause bringt." Bradley glaubt, dass der Name seines Bediensteten ein teutscher Name ist. Es fällt ihm ein wenig schwer, diesen richtig auszusprechen.

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"Ihr müsst wieder fort?", fragt die Prinzessin enttäuscht. Der Prinz wird natürlich zu ihr zurückkehren, wie jeder weiß, der das Märchen kennt.

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Ein letztes Mal wurde die Kulisse geändert. Anna und Bradley sitzen nun in einer provisorisch zusammengebauten Holzkonstruktion, die einer Kutsche gleichen soll. Der Prinz kam zurück, um seine Verehrte abzuholen, weil er sie zur Frau haben will. Das hatte sich die Prinzessin ohnehin herbei gewünscht.
Aus der Anlage der Bühne erklingen nun Geräusche. Das Wiehern eines Pferdes, welches über einen kiesigen Weg galoppiert, sowie die Räder einer Kutsche. Es scheppert.

"Heinrich, ich glaub der Wagen bricht!", ruft Bradley seinem Bediensteten und Kutscher laut genug zu. Die anderen können Anna und Bradley nicht sehen, nur hören. Die Kutsche hat ein offenes Fenster, welches nur mit einem Vorhang bedeckt ist.


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Ein großes Pferd aus Pappe zieht die Kutsche. Luke, der den Bediensteten spielt, ruft zurück: "Nein, Herr, der Wagen nicht, es ist mein Herz. Es lag in solch großen Schmerzen, als Ihr ein Frosch im Brunnen wart."

Die Schüler und Schülerinnen glauben, dass dieser Heinrich verliebt in den Prinzen ist, aber er muss sich wohl damit abfinden, dass der Prinz die Königstochter heiraten will.


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Die Lehrerin weist Luke daraufhin, dass er etwas freudvoller klingen sollte. In der Zwischenzeit meint Anna zu Bradley: "Eigentlich küssen sich doch jetzt der Prinz und die Prinzessin."

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"Ich mein, es gehört zum Märchen, oder?", ergänzt sie. Bradley schenkt ihr ein Lächeln. Er hat Anna natürlich schon mal geküsst und in ihrem Zimmer haben sie sogar schon mal so mehr oder weniger geknutscht, aber er ist sich nicht sicher, ob er sie hier auf der Bühne küssen sollte, auch wenn die anderen die beiden nicht sehen. Es könnte dennoch jemand die Tür der Kutsche aufreißen. Das wäre Bradley peinlich. Nicht wegen Anna, aber er will sich nicht beim Küssen beobachten lassen.

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"Wieso sollten wir uns auch nicht küssen? Sehen tut uns doch auch niemand." Anna spricht natürlich nicht zu laut, damit man sie nicht hört, aber sie mag unbedingt, dass Bradley ihr als Prinz einen Kuss gibt.

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Sie rutscht jetzt einfach näher. Bradley wirkt immer aufgeregt, wenn Anna ihn berührt. Er wird dann immer noch rot, was sich nach der Zeit allerdings legt.

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Strahlend und erwartungsvoll guckt sie ihm in die Augen, als er ihren Blick erwidert. Verlegen muss er ein wenig lachen...

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...und dann noch mehr, weil er einfach unsicher ist.

Die Dreizehnjährige kichert nun auch. "Was ist? Ach komm, Bradley." Sie schubst sachte ihre Schulter gegen seine.

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Die anderen Schüler und Schülerinnen sind abgelenkt, doch Bailee hört wie Anna und Bradley im Wagen lachen.

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Ein wenig zögert der Vierzehnjährige noch. Er mag Anna sehr, aber eben nicht, dass gleich jemand die Tür öffnet, zumal das Fenster eben auch nur vom Vorhang bedeckt ist. Anna hat bereits ihre Augen geschlossen. Einen Moment lang sieht Bradley sie noch an und mustert ihr Gesicht. Hübsch findet er Anna auf jeden Fall.

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Dann küsst er sie auf den Mund, weil er möchte.

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Danach gucken sich die beiden erneut an und sehen dabei glücklich aus. Anna muss wieder kichern und Bradley lächelt.

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Gerade denkt Bradley, dass er Anna schon sehr gern hat. Sehr sogar. Er findet es schön, dass sie ihn so mag. Sie berührt ihn ganz oft und sucht seine Nähe.

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Bailee würde gern wissen, über was die beiden so lachen. 'Für was will Bradley überhaupt noch mit ihr abhängen? Okay, ja sie fahren beide Skateboard, aber scheint ja so, als hätt er mit Anna auch voll Spaß. Die Zeiten sind einfach vorbei, wo sie mit Bradley über alles mögliche lachen konnte, oder?'

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Es sind ein paar Tage vergangen und der April neigt sich dem Ende zu. Melanie hat morgen Geburtstag. Gerade liest sie Sean noch eine Gutenacht-Geschichte vor. Ihr ist natürlich klar, dass er die Geschichte noch nicht versteht, aber es beruhigt und macht ihn trotzdem schläfrig.

"Und doch wollte das Eichhörnchen nichts von seinen vielen Nüssen mit den anderen teilen", liest Melanie.

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"Am nächsten Tag warnten ein paar Vögel die Walbewohner vor einem Schneesturm. Die Eichhörnchen begannen ihr Zuhause in den Bäumen mit Blättern und Stöcken zu schützen, schließlich sollte der Wind und Schnee draußen bleiben. Und dann, nachts, war der Sturm auch schon da. Der eisige Wind pfiff und der vom Himmel gefallene Schnee drückte die Äste der Bäume gefährlich nach unten. Plötzlich brach ein alter Baum und fiel auf den Baum in dem das Zuhause des Eichhörnchens war, das nicht teilen wollte. Voller Furcht rettete sich das Eichhörnchen nach draußen, doch nun saß es ohne Dach über dem Kopf in der Kälte. Frierend und verzweifelt hüpfte es von Baum zu Baum und fragte die Nachbarn, ob es Unterschlupf haben dürfte."

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Colin hat sich inzwischen auf die Couch dazu gesetzt und hört Melanie zu. Ihre ruhige Stimme und das Blubbern des Aquarium-Filters beruhigen sogar ihn.

Sie liest weiter: "...doch niemand wollte das Eichhörnchen hereinlassen. Es wollte nämlich auch nicht seine Nüsse teilen, obwohl viele Eichhörnchen im Winter hungrig waren. Einige hatten nicht viel Futter für den langen Winter gefunden und mussten sparsam mit ihrem Vorrat sein."

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Schmunzelnd beobachtet Colin Melanie, weil sie beim Erzählen ihre Stimmlage immer wieder verändert, besonders, wenn sie eines der Eichhörnchen spricht. 'Er könnt sich's kein bisschen vorstellen, mit jemand anderes als mit Mel 'n Kind zu haben. Will er auch nicht. Er findet's voll schön, wie alles so ist mit ihr und Sean.'

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Noch immer liest Melanie: "Das Eichhörnchen war traurig, weil niemand es bei sich hausen lassen wollte. Es hüpfte durch den kalten Schnee in der Hoffnung ein trockenes, geschütztes Plätzchen zu finden. Es sah in den Himmel und beobachtete die dicken Schneeflocken die mittlerweile sanft herab fielen. Es dachte nach, ob es die Nüsse hätte teilen sollen."

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Irgendwann hat Melanie das Lesen abgebrochen. Sie und Colin bringen den Kleinen gemeinsam ins Bett. Zuerst gibt Melanie ihrem Kind einen Gutenacht-Kuss. Colin macht das auch gleich noch. Die Erwachsenen werden heute auch früher schlafen gehen, da morgen ein Ausflug geplant ist.

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Melanie nimmt jetzt nur noch ein Schaumbad. Hin und wieder zieht sie abends ein ausgiebiges Wellness-Programm durch. Colin weiß, dass sie ohnehin auch mal Zeit für sich braucht, immerhin klebt der Kleine den ganzen Tag an ihr, wenn er nicht gerade in der Wohnung herumkrabbelt, um Neues zu entdecken. Melanie kuschelt und beschäftigt sich natürlich liebend gern mit ihrem Kind, aber hin und wieder tut eine Pause auch ganz gut.

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Etwas später ist Melanie aus der Wanne gestiegen. 'Morgen ist der 27.04. Ihr Geburtstag. Sie freut sich schon auf morgen. Vierunddreißig wird sie. Sie fühlt sich noch gar nicht so erwachsen. Also schon, aber im Kopf bleibt man doch irgendwie jung, oder? Sie gehört überhaupt nicht zu diesen Leuten, die sich immer über so Erwachsenen-Themen unterhalten, wie Politik, Wirtschaft und all solche Dinge. Sie redet natürlich auch mit Colin über das weltliche Geschehen, wenn sie mal die Nachrichten gucken, aber mit Colin lebt sie einfach in so einer glücklichen Bubble, beinahe so, wie man das auch als Kind getan hat, weil man nur im Hier und Jetzt lebte, deswegen fand man die Kindheit auch so schön, oder? Sicher, man hat einen Alltag zu bewältigen und am liebsten würde man viele Dinge der Welt gern zum besseren verändern wollen, aber ansonsten sollte das Leben eigentlich immer so sein, eben unbeschwert. Okay, manchmal sorgt sie sich wegen dem, was in Granite Falls war, aber...also...es kann ja nichts passieren. Nein, es kann nichts passieren. Und ja, sie hat natürlich Sorgen, wie man sie hat, sobald man ein Kind hat, aber ansonsten fühlt sie sich einfach unendlich glücklich. Jeder Tag mit Colin und Sean ist einfach...ähm... Sie kann es nicht beschreiben. Letztes Jahr hat sie ihren Geburtstag ganz allein gefeiert. Nur Mrs. Clumpsky hat am Vormittag mit ihr Kaffee getrunken. Sie hatte Blumen und zwei Stück Kuchen mitgebracht. Das ist wirklich die liebste Nachbarin, die sie je hatte, wobei das Senioren-Paar mit dem kleinen Hund, das unter ihnen wohnt, auch total lieb ist. Die freuen sich immer so, wenn sie Sean sehen, aber Mrs. Clumpsky auch.'

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Am nächsten Morgen. Die Sonne geht auf.

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Colin ist selbst ganz aufgeregt, sodass er es kaum erwarten konnte, bis Melanie aufwacht. Es ist noch früh, aber die Blondine steht ohnehin immer zeitig auf. Colin würde normalerweise etwas länger schlafen, aber nicht viel länger. Sie schlagen nun die Bettdecke beiseite und wollen gleich den Vorhang aufreißen. Laut Wetterbericht soll ein sonniger Tag heut werden. Gestern, am Samstag, hat es tagsüber lange geregnet.

"Guten Morgen, Kolibri! Alles Gute zum Geburtstag!", wünscht er ihr.

Melanie strahlt übers ganze Gesicht. "Dankeschön, Hase! Dir auch einen guten Morgen."

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Die beiden küssen sich. Aus vielen kurzen Küssen...

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...werden längere.

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Im nächsten Moment wendet sich Melanie Colin ganz zu.

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Eine Zeit lang wird einfach geschmust.

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Irgendwann sitzt Melanie auf ihm. "Kaffee?", fragt sie mit einem Lächeln.

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"Ja, ich mach Frühstück!", erwidert er, während er gerade ihren hübschen Mund mustert. An einem anderen Tag würde Colin ihr jetzt sagen, sie solle noch nicht aufstehen und bei ihm bleiben, weil er weiß, dass sie es auch wollen würde, aber sie müssen nun mal aufstehen, wenn sie bald los wollen.

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Nachdem das Paar kurz im Badezimmer war, ist Sean auch schon wach geworden. Er hat natürlich auch Hunger und so füttert sie ihn mit Haferbrei, den er gern mag. Umgezogen für den Ausflug hat sie den Kleinen auch gleich.

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Colin hat nun doch den Kaffee zubereitet, weil Melanie mit dem Kleinen beschäftigt ist. Gerade brät der Zwanzigjährige Eier mit Toast. Das essen sie einfach gerne am Morgen. Manchmal machen sie sich aber auch Avocado-Toast oder essen Joghurt mit bisschen Obst. Und hin und wieder Wurst und Käse. 'Ja, schmeckt schon auch voll gut. Er wüsste gar nicht, was er nicht mag. Oh doch, Rosinen und Rosenkohl nicht. Bah! Oder manche Wurstprodukte sind auch voll eklig. Blutwurst oder sowas. Mag Mel auch alles nicht. Und Bitterschokolade mag sie nicht, dafür liebt sie Erdbeeren. Gut, wer mag die nicht?'

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Melanie ist jetzt nochmal im Bad verschwunden. Das Frühstück steht schon am Tisch, und während Colin wartet, bis Melanie wieder aus dem Bad kommt, hat er sich mit Sean und Melanie's Gitarre auf den Sitzsack gesetzt. Interessiert guckt sich Sean die Gitarre an. Er kennt das Ding natürlich schon, aber er ist immer wieder neugierig, woher die Klänge kommen, wenn Colin an den Saiten zupft.

"Mommy's Gitarre magst du besonders, was?", stellt der Zwanzigjährige fest. Er glaubt, weil das Holz mehr glänzt, als bei seiner.

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"Das Spielen lernen Mommy und ich dir auch...also...wenn du mal willst. Wahrscheinlich willst du oft nicht, so wie ich vieles nicht wollte, aber das muss man dann schon üben. Klavier oder Geige auch, falls du das lernen magst. Mommy kann dir auch irgendwann Cello beibringen."

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Plötzlich greift Sean nach den Saiten. "Nicht Keks! Mommy schimpft mich", sagt Colin.

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"Okay, bisschen darfst du hin greifen, aber nicht zu fest." Colin lässt sein Kind das Instrument nun doch erkunden.

Sean brabbelt und lacht, weil die Gitarre Klänge von sich gibt.

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"Nicht so kräftig ziehen, Keks!", sagt Colin erneut.

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Durch die Klänge der Gitarre hat Colin nicht bemerkt, dass Melanie aus dem Bad gekommen ist.

"Du spielst ja Gitarre, Häschen!", bekundet Melanie erfreut. Es ist natürlich grauenvoll, was sie hört, aber sie findet es trotzdem süß.

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Colin hebt nun die Gitarre zur Seite. "Sorry, Kolibri! Wollt eigentlich 'Happy Birthday' singen und 'ne Melodie dazu spielen, aber mit Sean auf 'm Schoß klappt das nicht."

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Wenigstens singt Colin jetzt für sie einmal 'Happy Birthday'. Er weiß, dass Sean das gefällt, wenn gesungen wird, auch wenn der gerade lieber weiter auf der Gitarre klimpern würde.

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Melanie hat sich gefreut über das kleine Ständchen. Als Colin auf sie zukam hat sie ihm Sean abgenommen und erstmal den geknuddelt. Colin drückt ihr einen Kuss auf die Wange.

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"Danke fürs Frühstück. Du hast ja sogar mein Teller schon angerichtet", sagt die Blondine dann. Sie weiß, dass er nicht nur an ihrem Geburtstag Frühstück macht. Eigentlich macht er das sogar ziemlich oft. Sie findet es süß, dass er ihr dann manchmal mit Obststücken oder was anderem ein Herz oder einen Smiley auf den Teller anrichtet. Heute hat er das wohl vergessen. Für Sean macht er das natürlich dann auch immer.

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Kurze Zeit später hat Melanie Sean auf dem Boden abgesetzt, damit er herumkrabbeln kann. Sie und Colin können somit frühstücken.

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Der Kleine krabbelt natürlich zu seinem bunten Spielzeug. Beim Spielen brabbelt er immer ganz viel vor sich hin.

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Irgendwann hatte Sean Ambitionen sich irgendwo hochzuziehen. Colin und Melanie plaudern währenddessen über den bevorstehenden Ausflug und was die kommende Zeit so ansteht. Die Sache mit Akeno hat die beiden natürlich einige Tage beschäftigt, aber sie wissen, dass allein Akeno für das was er getan hat, verantwortlich ist und somit versuchen sie nicht mehr so viel darüber nachzudenken.

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Den Kuchen und die Geschenke hat Colin auch schon auf der Küchentheke bereitgestellt.

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Wie es scheint hat Sean den Kuchen entdeckt, in jedem Fall das glänzende Papier der Geschenke. Leider sind sie nicht für ihn. Er hat erst im Sommer Geburtstag.

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Fortsetzung folgt...
Eigentlich wollt ich das Kapitel nicht so abschließen, aber mehr wie fünfzig Bilder geht ja nicht...
 
Liebe @Julchen77 @Kusi @Annarya @Dahnie und @koala danke für eure hinterlassenen Likes. Und danke allen stillen Mitlesern. 🧡


Kapitel 577 Sie weiß, jetzt lügt er

"Kolibri, wegen des Ausflugs, also ich dacht mir, dass wir am besten nicht zu dem Hauptparkplatz fahren, weil der bestimmt richtig voll ist. Heut ist Sonntag. Bestimmt ist 'ne Menge los", meint Colin. "Da gibt's noch 'n anderen Parkplatz. Zum Wasserfall ist's von da aus zwar 'n bisschen weiter, aber nur zehn Minuten oder so. Wenn wir eh wandern, sind zehn Minuten hin oder her ja auch egal."

"Okay", sagt Melanie und macht sich keine weiteren Gedanken darüber.

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Nach dem Frühstück hat Colin den Kuchen mit angezündeten Kerzen drauf, die Geschenke und Blumen zum Tisch gebracht. Die Blumen hat er genau wie den Kuchen gestern besorgt. Er fand die passend, weil sie für ihn aussehen wie Kolibris. Melanie bedankt sich mit einer Umarmung und einem Kuss. "Dankeschön! Liebe dich!", sagt sie dann.

"Ich dich auch!", erwidert er.

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Schon gleich darauf ist sie gespannt. Der Erdbeercreme-Kuchen sieht lecker aus, findet sie. Wenn was übrig bleibt, und das wird sicher der Fall sein, fragen sie die lieben Nachbarn unter ihnen, ob sie etwas möchten. Die freuen sich bestimmt, meint Melanie.

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Sie hat sich nun auf den Stuhl gesetzt und guckt Colin an, so als würde sie fragen wollen, ob sie die Geschenke nun öffnen dürfe. Die Kerzen will sie zuletzt auspusten.

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"Na los, mach auf!" Colin ist genauso gespannt wie sie, nur eben auf ihre Reaktion. Er weiß schließlich, was in den Geschenken drin ist.

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"Okay, ich fang mit dem obersten an", sagt sie.

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Sie hat begonnen die Geschenke auszupacken. Im ersten waren neue Ohrstecker drin, einfache Perlenohrstecker. Sie findet es süß, dass er ihr die schenkt, weil sie letztens erst jammerte, dass sie einen Stecker verloren hat. Ihr ist klar, dass das keine teuren sind, aber sowas erwartet sie auch gar nicht, dass er ihr echten Schmuck schenken würde, zumal ihre vorherigen auch nur ganz einfache und günstige aus der Schmuckabteilung eines Drogeriemarkts waren. Im untersten Geschenk ist die Jacke drin, die sie im Schaufenster des Modeladens gesehen hat, als sie auf dem Weg zur Kunstausstellung waren. Sie ist überrascht, dass er sich das gemerkt hat. Das findet sie richtig lieb. "Du wusstest noch welche Jacke das war?", fragt sie verblüfft.

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Colin nickt und ist glücklich, dass sie sich freut. Er war froh, dass die Jacke noch nicht vergriffen war. Ihre Größe weiß und wusste er natürlich. 'Klar hat er das nicht vergessen, als würd er was vergessen, was sie sagt.'

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Melanie muss jetzt lachen, als sie das mittlere Geschenk öffnet. "Eine Mütze? Es wird Sommer." Sie findet, dass es eine schöne Mütze ist, aber sie wundert sich ein bisschen.

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"Ja, aber...also...'ne Mütze kann man schon immer gut gebrauchen, Mel. Wenn wir heut auf 'nen Berg wandern würden, bräuchtest du sie. Vielleicht nimmst du sie heute auch besser mit. Im Wald...ähm...im Schatten oder so könnt' s schon noch kalt sein. Sind ja die Berge außen rum. Und der nächste Winter kommt ja auch wieder", erklärt Colin. Er weiß, er sagt das ganze nicht umsonst. Er wird auch für Sean warme Klamotten in den Rucksack stopfen. Melanie hat natürlich keine Ahnung, warum er sie auf das alles hinweist, sie glaubt aber, dass er vielleicht recht hat, dass es in den Bergen noch etwas kalt sein könnte.

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Sie ist wieder vom Stuhl aufgestanden und gibt ihm erneut einen Kuss. "Danke!", sagt sie abermals. Sie freut sich natürlich über die Geschenke.

"Nimm die Mütze wirklich mit!", sagt er nochmal und muss ein Grinsen unterdrücken.

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Irgendwann an diesem Vormittag ist die Familie dann auf dem Weg in die Berge. Sie fahren schon seit einer Zeit, doch mittlerweile sind sie in Glimmerbrook angekommen. Im Auto läuft das Radio, allerdings nicht zu laut wegen Sean.
Melanie guckt bei der Fahrerseite aus dem Fenster, dort gibt es mehr zu sehen. Auf ihrer Seite sieht sie seit geraumer Zeit nur Wald, wobei sie den natürlich auch schön findet. Melanie hat sich gefreut, dass Matt und Jazmin sie angerufen und gratuliert haben. Paige und Mrs. Clumpsky haben sich auch gemeldet. Dass Eve und Scott, sowie Zita und Gerry ihr per Nachricht gratuliert haben, fand sie auch schön. Sie hat gar nicht damit gerechnet, dass die an sie denken würden. Sicher waren es eher Eve und Zita die daran dachten. Colin's andere beiden Stiefschwestern haben nichts hören lassen, aber das findet sie völlig okay, denn die zwei hat sie bisher nicht kennengelernt. Lyn ist mit ihrem Mann ständig auf Reisen und Zoe wohnt mit ihrer Familie in Kriechenland. Melanie hat keine Ahnung, ob sie die alle mal zu Gesicht bekommt. Es wäre natürlich schön. Colin hat immerhin schon mal Fotos von Sean an seine Stiefschwestern geschickt. Daraufhin schreiben die immer etwas liebes zurück.

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Colin liebt es weitere Strecken mit dem Auto zu fahren. Das gibt ihm so ein Freiheitsgefühl, erst recht, wenn es rausgeht in die Natur. Melanie liebt das natürlich auch. Der Zwanzigjährige ist auch gern gefahren, als er mit Indiana damals den Road-Trip gemacht hat, zumindest bis dahin, bevor diese schlimme Sache in Brindelton Bay passierte. Er würde und könnte niemals behaupten, dass er mit Indiana bis zu dem gewissen Zeitpunkt keine gute Zeit gehabt hätte. 'Nein, das würd er nie behaupten wollen, auch wenn er das Mel nie so sagen würde. Es ist halt Vergangenheit. Mel weiß, dass er jetzt glücklicher ist. Am glücklichsten! Ja, er ist so verdammt glücklich. Er fühlt sich einfach nur mit ihr vollständig. Mit ihr und Sean. Ist einfach so. Ohne die beiden würde sein Leben gar keinen Sinn mehr ergeben.'

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Sean ist ganz ruhig in seinem Kindersitz, bis vor kurzem hat er sogar nochmal etwas geschlafen. Das tut er oft, wenn er im Auto mitfährt.

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Der Wagen fährt jetzt an einer Tankstelle vorbei. Colin fährt nicht zu schnell, weil er weiß, dass er bald links abbiegen muss. Ohnehin fährt er nie über dem Tempolimit, sowieso nicht wenn Melanie und Sean im Auto sitzen. Bis auf das eine Mal, wo er nach Granite Falls gerast ist, ist er sowieso kein Raser. Er findet das affig. Die Polizei kennt hier auch kein Pardon, wenn man aufgehalten wird und zu schnell war. Wo genau er jetzt abbiegen muss, weiß er allerdings nicht. Er hat das Navi nicht an und hofft auf ausreichend Beschilderung.

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"Ist das die Tankstelle?", fragt Melanie. Sie weiß, dass dieser Weg hier auch nach Granite Falls führt. Als sie damals zum Skifahren dort hin gefahren sind, hatten sie einen anderen Weg genommen.

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Colin blickt aus seinem Fenster. Er weiß natürlich, dass es diese Tankstelle ist.

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"Ja, das ist die", bestätigt er Melanie's Frage. "Scheint als wär bisschen umgebaut worden. Hat bestimmt 'ne neuer Betreiber übernommen." Colin hat genügend Sprit im Wagen, er würde nämlich nur ungern in die Tankstelle gehen.

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Melanie sieht nun Colin an, zumal er seinen Arm um sie gelegt hat. Sie haben Automatikschaltgetriebe, also braucht er nicht zu schalten.

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Er erwidert kurz ihren Blick. "Alles okay?", fragt er. Er weiß, dass Melanie es schlimm findet, dass dort damals die Kassiererin überfallen und ermordet wurde, von dem selben Kerl, der Indiana etwas angetan hat.

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Melanie nickt. Sie blickt noch einmal zur Tankstelle. Sie findet es sogar sehr schlimm, dass die Kassiererin von dort damals dem Täter zum Opfer fiel. Der Leichnam der Frau wurde im Wald in Granite Falls entdeckt. Sie weiß, dass die Frau damals Colin noch im Büro telefonieren hat lassen, von wo aus er wegen Gavin und den anderen unter falschem Namen die Cops gerufen hat. Der Täter hat nur gewartet bis Colin wieder fort ist. Was dann passiert ist, will sie sich gar nicht vorstellen. Der Täter hat die Kameraaufzeichnungen zerstört, also weiß man nicht genau, wie der Tathergang war. Melanie weiß, hätte der Kerl Indiana damals nicht in Copperdale in einer anderen Tankstelle gesehen, wo sie mit Colin unterwegs war, wäre sie nie in den Fokus des Mannes geraten. Melanie findet das alles so unglaublich verrückt, dass Colin den Kerl gleich ein paar Mal sah, aber die Chance, dass man mehrmals auf den selben Truckfahrer auf dessen regelmäßiger Route trifft, ist wohl nicht so gering. Was sie noch verrückter findet, ist aber, dass er Colin vors Auto lief, in der Nähe, wo Eve damals in New Crest gewohnt hat. Colin ist sich sicher, dass es der selbe Kerl gewesen sein muss. Das glaubt Melanie ihm auch. Zumal die alte Wohnung von Eve in der Nähe des Industriegebietes liegt und dort viele Trucks vorbeikommen. Colin hat erzählt, dass Eve glaubte, jemand würde bei ihr einbrechen wollen. Das war eben kurz bevor Colin jemanden anfuhr, der dann flüchtete. Melanie findet das so gruselig. So ganz klar ist es nicht, ob es der selbe Kerl war, aber man kann wohl stark davon ausgehen. Colin hat das alles der Polizei damals erzählt, wo er glaubte, den Kerl gesehen zu haben, und dass dieser seiner Annahme nach wohl ein Truckfahrer sein müsse. Es stand sowohl hier als auch in Copperdale damals ein Truck. Diese Information in Verbindung mit dem Phantom-Bild waren sicher ein guter Hinweis, zumal dann auch die Kameraaufzeichnungen bei der Tankstelle in Copperdale angeguckt wurden, aber man konnte den Truck darauf nicht erkennen, weil er nicht im Sichtfeld der Kameralinse war. Ein alter Mann aus Granite Falls hat dann aber bestätigt, dass der Kerl auf dem Phantom-Bild ein Truckfahrer ist. Der Täter hat mit dem Truck eine Delle in den Pickup des Mannes gefahren und ist abgehauen. Der alte Mann aus Granite Falls hat sich glücklicherweise das Nummernschild gemerkt. Der Täter wurde dann in Oasis Springs gefasst. Der dachte wohl, er könnte mit samt seines Trucks über die Grenze nach Texico fliehen. Er wusste, dass er gesucht wird.

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Melanie schaut wieder Colin an. Ihr wird erneut bewusst, wie knapp Indiana dem Tod entgangen ist, und dass Colin sich Vorwürfe gemacht hat, weil er sie allein in dem Strandhaus zurück lies. 'Ja, er war nur einkaufen, aber er hat sich trotzdem Vorwürfe gemacht. Viele Leute meinten ja auch, wie er seine Freundin nur im Urlaub allein in so einem abgelegen Haus hätte lassen können. Aber sie fand das eigentlich immer lächerlich, weil Indiana eine erwachsene Frau war und ist, was nicht heißen soll, dass sie irgendeine Schuld trifft. Sie hatte keine Ahnung, wer da an der Tür steht. Aber wieso hätte Colin sie nicht allein lassen sollen? Man sucht wohl immer jemanden der Mitschuld hat, oder? Man hat durch DNA-Spuren feststellen können, dass der Mörder der Kassiererin der selbe Typ ist, wie der, der für die Toten in Moonwood Mill verantwortlich ist. Und auch für das, was Indiana oder diesem anderen Mädchen passiert ist. Es ist wohl nur ein kleiner Trost, dass man weiß, wer es getan hat. Wenigstens aber sitzt der Kerl für immer hinter Gittern. Sie findet es war mutig und selbstlos von Colin der Polizei den Hinweis zu geben. Er wusste ja nicht, dass die Kameraaufzeichnungen von der Tankstelle zerstört wurden, oder? Er hätte verdächtigt werden können, wenn sie an der Leiche der Kassiererin keine brauchbaren Spuren des echten Täters gefunden hätten. Außerdem...ähm...ja, diese Leute für die Gavin gearbeitet hat, hätten auch erfahren können, dass er in der Tankstelle war, um die Cops zu rufen. Colin hat natürlich dann bei der Polizei sagen müssen, dass er in der Tankstelle war, weil er den Täter dort gesehen hat. Er sagte er war mit Gavin dort. Der hat seine Aussage gestützt, obwohl das ja nicht stimmte. Doch James war nun mal auch dabei, also glauben alle James war es, weil er auch der Einzige war, der vor der Polizei flüchten konnte, so als hätte er gewusst, dass die Cops kommen. Colin sagte aus, er hätte abseits im Auto gepennt und wär nicht mal auf dieser Party gewesen, weil er schon zu viel Alkohol getrunken hätte, also sah ihn niemand. Ja, er hätte der Polizei keinen Hinweis geben müssen, aber er tat es, damit man den Täter findet. Klar, er hat nicht gesagt, dass es nicht James war, der den Anruf wegen der anderen Sache getätigt hat, aber der war ohnehin schon untergetaucht und Colin wurde auch gar nicht nach dem anonymen Anruf gefragt. Colin hat das richtige getan, oder? Ja, das hat er. Vielleicht würde der Täter sonst noch frei rumrennen. Ja, was hätte Colin tun sollen? Er hätte niemals dem Täter die Chance gegeben, weitermachen zu können. Aber wenn alles schief gelaufen wär, hätte er vielleicht selbst in Untersuchungshaft kommen können.'

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"Tut mir leid, dass ich gesagt hab, du würdest nur Ärger mit nach Hause bringen", entschuldigt sich Melanie.

Colin sieht sie verwundert an, denn er hat nicht damit gerechnet, dass sie gerade über das nachdenkt. Er hat das ohnehin nicht böse aufgefasst, als sie das sagte.

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Colin hat die Abbiegung nun gefunden, auch wenn die Beschilderung zu wünschen übrig lässt. Er glaubt jedenfalls, dass er hier richtig ist.

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Nach einer Weile finden sie den Parkplatz, in den Colin hineinfährt. Zum Glück ist hier nicht alles schon vollgeparkt. Melanie und Colin wollen jetzt nicht mehr über das was war nachdenken, obwohl sie das nicht ausgesprochen haben, wissen sie, dass sie beide den selben Gedanken haben. Es soll immerhin ein schöner Tag heute sein.

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Der Wagen steht im Schatten, aber bis sie heute zurückkommen, wird die Sonne ohnehin am Untergehen sein. Mit Sean in der Rückentrage laufen sie los.

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Colin bleibt plötzlich stehen und deutet von seiner Seite aus nach rechts. "Mel, wir können auch gleich hier lang gehen."

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Melanie läuft weiter und erwidert: "Lass uns lieber hier gehen, da drüben ist doch lauter Gestrüpp." Sogleich fällt ihr ein Heißluftballon auf. "Oh, schau mal, ein Ballon!"

Colin folgt ihr.

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Er sagt nichts, aber muss lächeln.

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Sie dreht sich zu ihm um, weil er keine Bemerkung dazu abgibt.

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Melanie kann sein auffälliges Lächeln nicht deuten. Kurzzeitig ist sie weitergegangen, doch jetzt dreht sie sich wieder zu ihm um. Es scheint, als würde sie erneut in seinem Gesicht lesen wollen, was sein Lächeln zu bedeuten hat. Sie kennt ihn, daher weiß sie, dass er nicht einfach nur so lächelt, zumindest nicht so, wie er das gerade tut.

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Colin erwidert ihren Blick.

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"Hm?" Er tut so, als wüsste er nicht, was sie von ihm will.

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Er versucht ein sein Lächeln vehement zu verbergen.

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"Wieso hast du gesagt, ich soll die Mütze mitnehmen?", fragt sie.

"So halt", antwortet er und zuckt mit den Schultern. Sein Blick ist für eine Sekunde nach rechts gewandert.

Sie glaubt er lügt. 'Ja, sie weiß, jetzt lügt er.'

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"Wieso musste es dieser Parkplatz sein? Ich glaub nicht, dass der andere voll gewesen wär. Bisher waren nicht viele Autos vor uns." Melanie kann es nicht lassen, sie muss nachbohren.

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Colin kann sein Lächeln nicht mehr unterdrücken. Er wünschte sich, er hätte sie nach dem Wandern damit überraschen können. So war zumindest der Plan.

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"Huuuaaah!" Melanie macht ein freudig überraschtes Gesicht. "Sag nicht, dass wir mit dem Heißluftballon fliegen. Ich dacht wir gehen wandern?"

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Colin strahlt jetzt über beide Ohren.

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Plötzlich fällt Melanie ein, dass das sicher teuer war. "Hase, das hat doch bestimmt viel gekostet. Was kostest das? Zweihundert Dollar pro Person?"

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Colin holt gerade den Autoschlüssel aus seiner Gesäßtasche, weil er den lieber in seine Westentasche stecken möchte, bevor er ihn noch verliert. Nebenbei antwortet er: "Ja, so in etwa. Sean darf aber umsonst mit."

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"Okay, und meine Eltern haben was dazugezahlt, weil die nicht wussten, was du dir wünschst. Hab dann das vorgeschlagen, weil du letztens meintest, du würdest das gern mal machen", lässt er sie wissen. Colin hat natürlich den Großteil davon selbst bezahlt, aber seine Eltern waren dennoch großzügig. "Und wandern gehen wir trotzdem. Der Flug ist nämlich erst am späten Nachmittag."

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Melanie kommt nun auf ihn zu. Sie küsst und umarmt ihn. Sean lacht. Er mag es ,wenn seine Eltern sich lieb haben.

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"Danke", sagt sie und die beiden küssen sich nochmal.

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Kurz danach gibt Colin zu: "Bisschen Schi** hab ich ja schon. Keine Ahnung, wie das da oben ist." Melanie weiß, dass er es nicht so mit der Höhe hat. Sie muss zwar auch nicht Bungee- oder Fallschirmspringen, aber Heißluftballon fahren wollte sie schon immer mal machen.

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"Das schaffst du schon!", redet sie ihm gut zu und gibt ihm nochmal einen Kuss. Sie findet es sehr lieb, dass er wegen ihr den Mut aufbringt, in die Luft zu steigen. Colin glaubt aber selbst, dass es vielleicht doch nicht so schlimm wird. Vom Fliegen an sich hat er nämlich auch keine Angst. Er mag es nur definitiv nicht, irgendwo runterzufallen oder auf einer wackeligen Brücke oder Plattform zu stehen, aber da glaubt er auch nicht der Einzige zu sein.

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Fortsetzung folgt...
 
Zuletzt bearbeitet:
@koala @Annarya @Kusi und @Madda danke fürs Mitlesen 😊 Und danke allen stillen Mitlesern.

Ich tu einfach so, als wär in Glimmerbrook so 'n Nationalpark. Man muss sich ja bei Sims eh immer viel vorstellen, weil die Welten an sich "klein" sind. Ohne Fantasie geht da nix 😄
Den Torbogen zur anderen Welt hab ich natürlich erstmal gelöscht. Ich weiß aber schon, wann ich mal diese unwirklichen Welten nutzen werde, auch diese Feenwiese in Willow Creek.

Also die Wanderung wird jetzt wahrscheinlich nicht so spannend sein, aber mir selbst macht es halt voll Spaß, meine Sims bei sowas mit zu begleiten. Ich brauch das einfach allgemein für mein eigenes Spieltiefen-Gefühl, Bilder machen und so, selbst wenn kein besonderes Ereignis passiert oder die Sims dann keine Dialoge führen, die hochrelevant für den Story-Verlauf sind, wobei natürlich schon über was geredet wird was Zukünftiges betrifft.


Kapitel 578 Wieso willst du's verkaufen?

Eine Zeit lang wandern Colin und Melanie mit Sean den Fluss entlang. Eigentlich ist es warm, doch Colin schwitzt scheinbar noch nicht in seiner Weste. Kurz hat das Paar die Hände ins Wasser gehalten und dabei festgestellt, dass der Fluss ziemlich kalt ist. Zum Baden lädt der daher noch nicht ein. Badesachen hätten sie ohnehin nicht dabei.

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Während des Wanderns plaudern Melanie und Colin über dies und jenes. Der Zwanzigjährige wartet auch immer mal wieder auf seine Freundin und sein Kind. Melanie macht einfach kleinere Schritte. Die beiden finden es richtig idyllisch hier. Sie sind froh in einer Gegend zu leben, wo sie das Meer vor der Nase haben, aber auch das hier erleben dürfen, Wälder, Flüsse, Seen und die Berge.

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Die beiden müssen nun eine kleine und wenig befahrene Straße überqueren. Melanie und Colin gucken natürlich dennoch, ob ein Fahrzeug kommt.

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Danach wandern sie für längere Zeit durch den Wald, dieser ist um den Pfad nicht all zu dicht bewachsen, und so dringt genügend Sonnenlicht hindurch. Die Wärme ist angenehm. Nur gelegentlich begegnen sie anderen Wanderern oder Mountainbikern. Melanie und Colin mögen die friedliche Stille im Wald. Am Vogelgezwitscher erfreuen sie sich natürlich. Vor Kurzem hat das Paar ein Reh entdeckt, aber auch ein Eichhörnchen. Die beiden dachten sofort an die Kindergeschichte, die Melanie Sean vorgelesen hat. Sie mussten lachen, weil sie sich fragten, ob das Eichhörnchen seine Nüsse teilen wird.

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Irgendwann kommen sie an einen kleinen See. Es gibt hier mehrere, aber jeder einzelne sieht malerisch aus. Sie liegen alle von Wald umgeben. Ein, zwei Angler sitzen auch da und warten auf einen Fang. Colin hat als Kind mal beim Campen mit seinem Dad versucht zu Angeln, aber er hat dafür einfach keine Geduld. Das ist ihm schlichtweg zu fade. Matt hatte damals auch nichts gefangen, wobei der als Kind gerne Fische gefangen hat, allerdings mit einem Kescher. Danach hat er sie wieder freigelassen.

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"Wollen wir hier Pause machen, oder gleich bis zum Wasserfall laufen?", fragt Colin.

"Wir können auch gleich zum Wasserfall. Ich will auch nicht, dass wir die Angler stören", meint Melanie.

"Okay." Colin weiß auch, dass die es sicher ruhig haben wollen und Sean quietscht und brabbelt hin und wieder doch laut vor sich hin. Die beiden wollen heut mal rücksichtsvoll sein.

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Melanie hat noch schnell ein paar andere Wanderer gefragt, ob die ein Erinnerungsfoto machen möchten und ihr Handy weitergereicht.

Colin guckt beim ersten Bild in den Himmel. Er war wohl noch nicht vorbereitet, dass der fotografierende Wanderer bereits loslegt. Der Zwanzigjährige hofft wohl, dass das Wetter hält, wegen dem Ballon-Flug.

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Dann guckt aber auch er zur Linse.

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Die Familie wandert weiter. Die Wanderzeit des gesamten, einfachen Weges dauert etwa eine dreiviertel Stunde. Zulange dürften sie nicht unterwegs sein, sonst würden sie den Ballon-Flug verpassen.

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Einmal muss Melanie stoppen. Sie braucht was zum Trinken aus dem Rucksack. Der Weg ist hin und wieder steil und mühsam, auch wenn es dann wieder bergabwärts geht.

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Kurze Zeit später kann es weitergehen. Die beiden sind sich einig, dass ihnen das Wandern Spaß macht und sie das zukünftig viel öfter tun sollten. Melanie hat das früher mit Paige hin und wieder getan, aber dann seit Langem nicht mehr. Colin war das letzte Mal in Copperdale beim Wandern.

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Hin und wieder müssen sie zur Seite weichen, weil ganze Gruppen an Mountainbikern daherkommen.

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Colin und Melanie sind fit, trotzdem findet die Blondine es anstrengend, wenn es wieder steiler wird. Hier ist es auch gerade nicht ganz so bewaldet, also knallt die Sonne ziemlich herab. Zuhause haben sie sich natürlich mit Sonnencreme eingeschmiert. Sean haben sie dabei nicht vergessen. Die Mutter überlegt, ob sie ihrem Kind die Mütze aufsetzen sollte, doch es wird ohnehin gleich wieder schattiger.

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Irgendwann sind sie wieder etwas bergab gelaufen. Ein kleines Stück Wald haben sie auch nochmals passiert, doch nun lichtet es sich wieder.

"Glaub, wir sind da!", meint Colin und blickt in die Ferne.

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Die meiste Zeit laufen Colin und Melanie nebeneinanderher, doch da gelegentlich andere Wanderer auf dem nicht breiten Pfad entgegenkommen und auch Mountainbiker, die nicht gerade langsam fahren, läuft Colin sicherheitshalber voraus.

"Die haben hier ja sogar Laternen angebracht", stellt Melanie fest.

"Keine Ahnung, vielleicht machen Leute hier auch Nachtwanderungen", äußert sich Colin dazu.

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Hin und wieder läuft Melanie voraus. Sie erwartet in der Nähe des Wasserfalls mehr Menschen, also glaubt sie, dass die Mountainbiker hier vorsichtiger fahren.

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"Das ist so schön, oder? Guck dir all die Wildblumen an!" Melanie liebt es in der Natur zu sein.

"Zelten wär hier sicher auch nice." Colin könnte es sich gut vorstellen, ein Lagerfeuer zu machen und dann gemütlich mit Melanie und Sean hier am Feuer zu sitzen und dann im Zelt zu übernachten. Schon gleich denkt er aber, dass sie das besser mal machen, wenn der Kleine etwas älter ist.

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Der Flusslauf wird hier etwas wilder und so verstehen Melanie und Colin kaum, was der andere sagt.

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"Diese Felsenspitze sieht toll aus. Gefällt mir", sagt Melanie.

"In Copperdale gibt's auch so 'n krassen Felsen. Der steht einfach so alleine da und ist oben breiter als unten. Also oben, sieht das wie so 'ne Kugel aus. Weiß grad nicht, wie man so 'n Felsen nennt. Da müssen wir unbedingt mal hin. Ich muss dir das zeigen, falls du den noch nie gesehen hast. Auf 'nem Foto hast du den bestimmt schon mal gesehen, aber in echt sieht das noch cooler aus." Colin erinnert sich, wie er da morgens mit dem Van auf der Brücke stehen geblieben ist, auf den Felsen blickte und wartete bis die Sonne aufgeht. Das fand er so schön mit dem Nebel, der wegen des Regens am Vortag vom Wald hochstieg.

"In echt hab ich den tatsächlich noch nie gesehen. Da können wir gern mal hinfahren." Melanie freut sich darüber, dass Colin ihr das zeigen möchte. Sie würde ihm auch gerne all die Dinge zeigen, die sie schon mal gesehen hat, die er noch nicht kennt.

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Allmählich nähern sie sich dem Wasserfall. Sie können bereits das Rauschen wahrnehmen.

"Ich fänd's schöner, wenn die keine Laternen hier aufgestellt hätten", muss Colin das loswerden.

"Ja, da hast du recht. Irgendwie sollte man das naturbelassener lassen", stimmt die Vierunddreißigjährige zu.

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Colin hat Melanie überholt. Er ist für den Moment einfach zu neugierig und sieht sich um.

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Die Vierunddreißigjährige blickt zum Wasserfall. Sie glaubt es ist sicher besser, wenn man nicht dort ins Wasser geht, auch wenn es nicht tief ist. Die Strömung könnte dennoch bis zum Wasserfall mitreißen.

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"Hast du die riesigen Pilze gesehen?", ruft sie Colin zu.

"Ja, hab ich. Das sind Riesen-Teile." Colin glaubt, dass er echt noch nie so große Pilze gesehen hat.

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"Wir sind da. Weiter geht's nicht", meint er kurze Zeit später. Die beiden wissen, dass es unten beim Wasserfall noch viel lauter sein muss und doch hört man auch hier das tosende Wasser.

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Melanie läuft einfach durch den Bach. Ihre Wanderschuhe sind wasserabweisend, zur Not kann sie die in der Sonne auch gleich trocknen lassen, falls doch etwas Wasser durchkommen sollte.

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Da Colin nur seine Sneaker an, die nicht wasserdicht sind, ist er soeben über das kleine Bächlein gehüpft.

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Bei der steilen Felsenwand reißt das Wasser alles mit sich in die Tiefe.

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"Ich dachte schon, hier wären 'ne Menge Leute am Wasserfall", wundert sich Melanie, dass sie hier allein sind.

"Ich glaub, die sind eher alle den Pfad weiter nach oben gewandert zu dem Aussichtspunkt. Da ist wohl so 'ne Plattform", vermutet Colin, dass sich die meisten Wanderer dort aufhalten. Auf einer Wandertafel hat er gelesen, dass das hier der alte Aussichtspunkt ist, wo auch mal ein Monument stand. Ein Aussichtspunkt macht natürlich hier eher wenig Sinn, weil man den Wasserfall nicht wirklich sehen kann, so überlegt er.

"Unten beim Wasserfall ist bestimmt auch mehr los. Aber macht nichts, dann haben wir den Platz für uns." Melanie erkennt, dass das Wasser hier nur knietief ist, trotzdem müssen sie sehr gut auf Sean aufpassen.

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Colin geht noch ein Stück vor. Mulmig wird ihm hier nicht, obwohl er weiß, dass es ein Stück weiter vorne in die Tiefe geht. "Sollen wir hier die Decke ausbreiten?", fragt er.

"Ja, ist vielleicht 'n bisschen hart, aber der Stein ist ja eigentlich flach", stimmt Melanie zu. "Sean dürfen wir auf keinen Fall aus den Augen lassen."

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Hier beim Wasserfall ist es etwas zugig, daher hat Melanie Sean eine Jacke und die Mütze aufgezogen. Letztere schützt auch vor der Sonne. Wenigstens ist die Steinplatte von der Sonne schön erwärmt. Colin hat sein Hemd und seine Weste ausgezogen, ihm ist warm. Mit Melanie hat er gerade eine ganze Flasche Wasser auf einmal ausgetrunken, weil sie durstig waren. Die Eltern achten natürlich auf ihr Kind, während sie ein paar Tomaten-Käse-Sandwiches essen. Der Kleine hat auch schon etwas zu Essen und zu Trinken bekommen. Könnte sein, dass er gleich eine neue Windel braucht.

"Total schön hier", schwärmt Melanie.

Colin sagt im Moment nichts, aber sie weiß, dass er es auch schön findet. Er sieht immerhin glücklich auch.

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"Voll viele Schmetterlinge hier!", bemerkt der Zwanzigjährige. Er ist froh, dass die Bienen und Hummeln bei den Blumen bleiben. Gegen die Insekten hat er natürlich nichts, aber es wäre nur etwas schlecht, wenn eine Biene oder Hummel Sean stechen würde. Lästige und aggressive Wespen sind hier zum Glück nicht.

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Colin freut sich auf das Sandwich, obwohl er gut gefrühstückt hat. Kuchen gab es schließlich auch heut morgen.

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"Du, Colin? Was hältst du eigentlich davon, wenn ich das alte Haus verkaufe?", fragt Melanie auf einmal. Diese Überlegung geht ihr allerdings schon länger durch den Kopf.

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"Wieso willst du's verkaufen?", hakt er überrascht nach. Kurzzeitig hat Melanie ihr Essen abgestellt.

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Ohne eine Antwort abzuwarten, meint er noch: "Es ist doch das Haus deiner Großeltern." Er guckt sie an und prüft, was los sein könnte, weil er dachte sie hängt sehr daran, was er auch verstehen kann.

Sie nimmt wieder ihren Plastik-Teller in die Hand. "Also eigentlich will ich's nicht verkaufen, andererseits fühlt es sich wie ein Klotz am Bein an. Ich glaub, meine Großeltern hätten das verstanden. Eigentlich gehört das Haus grundsaniert. Ständig ist sowieso irgendwas mit der Heizung und Risse sind auch im Mauerwerk. Mit dem Geld, wenn wir's verkaufen, könnten wir uns was anderes suchen. In unserer jetzigen Wohnung haben wir nicht mal Platz für 'nen richtigen Esstisch. Stört dich das nicht? Also mich schon."

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"Was...ähm...was meinst du dazu?" Melanie will unbedingt raus aus der Wohnung. Sie weiß teilweise schon gar nicht mehr, wo sie all den gemeinsamen Kram unterbringen soll, auch wenn Colin erst kürzlich neue Küchenschränke montiert hat. Sie mag es auch nicht, dass der PC im Schlafzimmer steht. Außerdem fände sie es schön, wenn die neue Wohnung einen kleinen Garten hätte, wo Sean spielen kann. Sie weiß, dass das Geld vom Haus nicht ewig reichen wird, aber irgendwann muss sie ohnehin wieder einer Arbeit nachgehen, zumindest in Teilzeit. Und Colin studiert schließlich auch nicht für immer.

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Sean guckt, als würde er verstehen, dass seine Eltern gerade über einen möglichen Umzug sprechen. Er versteht es natürlich nicht. Sowieso sind gleich wieder die Schmetterlinge interessanter.

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"Klar stört's mich, dass wir so wenig Platz haben, aber das Problem ist immer noch dass ich studier' und nur Pizzen ausfahre. Das was ich wegen des Musikstücks bekomm, ist...also das ist lächerlich. Der Erlös vom Haus und vom Grundstück würde doch nicht ewig reichen" Colin weiß, dass Melanie ihn nicht unter Druck setzen will und doch passiert es hin und wieder von ihr unbeabsichtigt. Er nimmt es ihr nicht übel, aber er bekommt dennoch ein schlechtes Gewissen, dass er mit nichts eine Familie gegründet hat, wenn gleich er es auch nicht bereut. Sowieso nicht. Ihm ist aber klar, dass der Druck auf ihr genauso lastest, denn sie wollen einfach dass Beste für Sean. Alleine würde ihnen die jetzige Wohnung nämlich völlig reichen, aber sie wollten nun mal nicht alleine bleiben, auch wenn es so gesehen nicht so früh geplant war, ein Kind zu bekommen. "Die Wohnungen sind alle übelst teuer, wo wir wohnen. Ich mein, ich hatt echt Glück damals mit unserer. San Sequoia ist halt 'n teures Pflaster, außer da bei den Hochhäusern und beim Highway. Aber alle wollen halt ans Meer. New Crest ist auch teuer an der richtigen Ecke und...äh...also in Willow Creek will ich nicht unbedingt wohnen. Weiß nicht warum. Aber erst recht nicht in San Myshuno. Entweder ist es unbezahlbar oder man wohnt in...na ja, ich sag's nicht, aber Ghetto trifft's ganz gut. Und der Verkehr da ist auch krank. Sag ich jetzt alles bisschen übertrieben, aber da will man doch nicht wohnen. Und von Evergreen Harbor fang ich gar nicht erst an zu reden. Ich glaub wir wollen beide nicht, dass Sean irgendwann mal Crack raucht oder Chrystal irgendwas nimmt. Wenn dann könnt ich's mir noch in Copperdale vorstellen, aber für mich ist das so 'n Ferienort. Man ist so abgeschnitten. Und da fahr ich noch länger zu meinen Eltern."

"Ja, ich weiß das ja auch alles, aber...also die Wohnung wird ja trotzdem zu klein. Letztens stand übrigens 'ne Zwei-Zimmer-Wohnung mit...ich weiß nicht mehr mit wie viel Quadratmeter...äh...für Viertausend Kaltmiete im Monat im Internet. Okay mit großer Dachterrasse und Meerblick, aber es ist trotzdem verrückt." Melanie muss schimpfen, weil sie nicht weiß, welcher Normalverdiener das bezahlen könnte. Und es werden immer mehr von solchen Wohnungen. Colin weiß schon, wer sowas bezahlen kann, seine Eltern, sowie Imran's oder auch Ava's, und das ganz ganz locker. Aber Colin und Melanie würde auch so Zwei-Zimmer-Wohnung nichts nutzen, selbst, wenn sie es sich leisten könnten.

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Soeben haben die beiden beschlossen, einfach mal Augen und Ohren offen zuhalten, was eine neue Wohnung angeht. Vielleicht haben sie Glück, so hoffen sie. Was das Haus betrifft, meinte Colin, er könne ihr die Entscheidung nicht abnehmen, weil es irgendwo einen emotionalen Wert für sie hat, daher fände er es nicht angebracht, ihr zu sagen, was sie damit tun soll. Er fände es in Ordnung, es zu behalten, aber auch, es zu verkaufen, wobei er schon auch findet, dass es belastend ist, sich um das doch recht sanierbedürftige Haus zu kümmern. Das müssen sie schließlich als Eigentümer, wenn sie es vermieten. Colin ist natürlich klar, dass nur Melanie die Eigentümerin ist, aber sie reden immer im 'Wir'. Außerdem fährt er auch zum Haus, wenn etwas kleines repariert werden muss, wofür man nicht unbedingt einen richtigen Handwerker benötigt. Das Haus zu einer Ruine werden lassen, würden sie jedenfalls nicht wollen.

Plötzlich fällt Colin etwas ein, weil sie vom Haus reden. "Hat Ethan dir eigentlich gratuliert?", fragt er mit einem Grinsen, weil er glaubt, dass der Kerl es vergessen hat. Er will eigentlich nicht, dass jemand Melanie vergisst, aber in dem Fall macht er eine Ausnahme. Er glaubt nämlich immer noch, dass Ethan an ihr interessiert ist, außerdem hat Melanie erzählt, dass der seine Bedenken geäußert hätte, dass sie mit einem Zwanzigjährigen wahrscheinlich nicht glücklich werden würde. So direkt hat er es zwar nicht gesagt, aber wohl angedeutet, weiß Colin. Melanie hat zudem erzählt, dass Ethan meinte, Colin wäre sicher ein guter Vater, wenn sie das meine, aber er hätte in dem Alter wahrscheinlich noch anderes im Kopf und würde sich nicht schon für den Rest seines Lebens festlegen wollen. Colin findet es daher amüsant, dass der Kerl Melanie's Geburtstag vergessen hat, weil der wohl glaubt, er wäre der bessere Kerl für sie. Aber eigentlich ist Ethan Colin gleichgültig geworden. Er will sich gar nicht mehr über den aufregen.

"Nein, tatsächlich hat er bisher nicht gratuliert", antwortet Melanie. Sie findet es schon ein wenig enttäuschend, jetzt wo sie so darüber nachdenkt. Nicht weil sie an Ethan irgendein Interesse hätte, sowieso nicht, sondern weil er doch ein naher Bekannter ist. Er ist eben Paige's Bruder.

Colin kann sich ein Lachen nicht verkneifen.

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Melanie ahmt sein Lachen nach. "Ist klar, dass du dich darüber freust."

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"Sorry, Kolibri. Ist nicht so, dass ich mich freu, dass jemand dein Geburtstag vergessen hat, es ist nur weil...ach egal. Mich stört das ja eigentlich nicht, wenn er dir gratuliert. Wär auch 'n bisschen komisch, wenn er 's nicht tun würde, aber er hat's wohl vergessen."
Colin weiß, dass Melanie gar nicht den Kontakt zu Ethan sucht, der ist aber eben Paige's Bruder und somit hin und wieder präsent und auch wegen Melanie's Haus, weil dort Nachwuchskräfte der Major Baseball League untergebracht sind, die Ethan zum Teil betreut. Colin denkt sich, er selbst hätte niemals den Geburtstag von einer, die er gut findet, vergessen. Er hat letztes Jahr auch an Melanie gedacht, aber er hat natürlich nichts hören lassen, weil er schließlich dachte, sie will keinen Kontakt mehr.

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Die Eltern haben zwischenzeitlich Sean zurück auf die Decke geholt, weil der Richtung Wasser krabbeln wollte. Sie sitzen aber sogleich wieder.

Melanie liegt nun etwas anderes auf der Seele. "Wirst du eigentlich auf der Hochzeit mit Indiana reden?", fragt sie. Ihr ist klar, dass sie jetzt davon anfängt zu reden.

Colin ist überrascht, dass sie das ausgerechnet heute anspricht. Er weiß auch noch nicht, was sie von seiner Antwort halten wird. Er stellt seinen Teller weg. "Wenn ich ehrlich bin, weiß ich's nicht. Sollte sie mich ansprechen, würde ich wahrscheinlich schon mit ihr reden. Keine Ahnung, ob ich sie ansprechen soll, wobei ich eigentlich schon fragen will und sollte, wie's ihr geht. Vielleicht sagt sie aber ja nicht mal 'Hallo', könnt auch sein. Dann würd ich's lieber lassen."

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"Wär das denn okay, wenn ich mit ihr kurz rede?", fragt Colin vorsichtig. Er weiß, dass es Leute gibt, die sagen würden, er bräuchte nicht um Erlaubnis fragen, aber für Colin geht es weniger um Erlaubnis, eher darum Rücksicht auf Melanie zu nehmen. Er erwartet auch nicht, dass sie selbst mit Indiana redet, gleichzeitig will er sie nicht auf der Hochzeit alleine stehen lassen, während er mit Indiana spricht. Melanie kennt dort immerhin niemanden.

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Melanie überlegt und nickt dann. "Ja, wär schon okay. Ist...ähm...ist okay, wenn du fragst, wie's ihr geht." Sie würde Colin nie vorschreiben, was er tun oder lassen soll. Sie weiß auch, dass er nicht stundenlang an Indiana's Tisch verbringen würde, falls er dort mit ihr redet.

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"Ich werd auch wirklich nur fragen, wie's ihr geht. Ich weiß nämlich gar nicht mehr, was ich mit ihr so reden soll", gibt Colin zu. "Für Sean interessiert sie sich ja eh nicht. Klar, ich rede bei meinen Kumpels auch nicht nur von Sean, obwohl die ja schon meist fragen, wie's ihm so geht und was er schon so kann und sowas, aber...also...ich weiß eben nicht, was ich mit ihr noch so reden soll. Mit meinen Freunden hab ich immer was zu quatschen. Das ist ja auch eh was anderes. Ich will auch nicht mit ihr über ihre Mom reden. Keine Ahnung, ob ich mich bedanken sollt, dass sie mich im Interview verteidigt hat. Ich bin zwar dankbar, aber eigentlich mag ich mich nicht bedanken. Ich bin froh, dass sie gesagt hat, dass ich nicht so bin, wie ihre Mom es dargestellt hat, aber wenn ich mich dafür bedanke, kommt das so rüber, als hätt ich 'ne Klarstellung nötig gehabt. Es war aber ihre Nymphomanin-Mom, die ihre Hände nicht bei sich behalten konnt. Ich saß nur am Klavier, also weiß ich nicht für was ich mich bedanken soll. In hundert Jahren hätt ich die nicht...also...sowieso nicht. Aber is' ja auch egal."

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Melanie starrt auf ihr Sandwich. Sie hasst es darüber nachzudenken, dass er aber sehr wohl Indiana gewollt hat. Und auch Jenna. Aber ihr ist auch klar, dass das Vergangenheit ist und es nicht so gewesen wäre, hätte sie sich getraut, vor seiner Haustür zu stehen. Sie ist einfach froh, dass sie von Violet wohl sicher keine blöden Dinge mehr hören werden. Das wäre schon sehr dreist und schamlos, wenn diese sich doch nochmal zu allem äußern würde. Das würde für diese Frau alles nur noch schlimmer machen, so glaubt Melanie. Violet hat ihr eigenes Ansehen zerstört. Hauptsächlich natürlich wegen des Umgangs mit ihrer Tochter. Es sind mittlerweile überall Negativ-Schlagzeilen zu lesen, was Violet betrifft.

Colin kennt Melanie's Gedanken jetzt nicht, aber er will auch das Thema wechseln und glaubt, dass es in ihrem Sinne ist, zumal er ohnehin etwas an ihrem Kopf entdeckt. "Kolibri, da sitzt 'n Schmetterling auf deinem Haar. Glaub, der mag dich."

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"Was?" Sie muss lachen und guckt ihn wieder an, weil er plötzlich vom Schmetterling redet. Auf Grund ihrer raschen Kopfbewegung ist das Insekt davon geflattert.

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Ganz unvermittelt fragt sie dann: "Glaubst du eigentlich, dass es komisch ist, wenn ich deine Eltern nächstes Mal umarme? Ich find das lieb, dass sie mir das mit geschenkt haben...also den Ballon-Flug." Melanie will jetzt auch nicht mehr von Violet oder Indiana reden.

Colin vermeint ihre Frage indem er den Kopf schüttelt, gleichzeitig schnappt er sich noch ein Sandwich, während er Melanie weiter ansieht. Er glaubt, seine Eltern freuen sich darüber. Sie hat seine Eltern zwar schon mal umarmt, meint er, aber er weiß es grad nicht. Er vermutet vielleicht an Weihnachten oder nachdem sie von dem Hai-Erlebnis erzählt hatten. Ihm ist natürlich klar, dass Versöhnung nicht heißt, dass man den anderen reichlich beschenken müsse, sondern ein gutes Miteinander und gegenseitiges Wohlwollen viel wichtiger sind, aber er weiß, dass das nicht die Absicht seiner Eltern war, sich dahingehend irgendwas zu erkaufen. Sie wollten Melanie wirklich eine Freude mit dem Ballon-Flug machen. Er findet es schön, dass Melanie es auch so auffasst. Sowieso freut er sich, dass das Verhältnis mittlerweile gut ist, sogar zwischen ihr und seiner Mom. Er wusste nicht, ob es so kommen würde, aber darüber ist er sehr glücklich.

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Fortsetzung folgt...
Also in Wirklichkeit würde man sicher nicht mit 'nem krabbelnden Baby an so 'nem Platz sitzen, weil gefährlich und so, aber es ist Sims... Baby's dürften vermutlich nicht mal bei so 'nem Ballon-Flug mit, aber manchmal spiel ich dann einfach doch unrealistisch :-)
Geht dann noch bisschen weiter beim Ausflug...
Hab schon mal zwischenzeitlich die Sims umgekleidet für die Hochzeit von Gabriel und Myra.
 
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@Madda @Dahnie und @Kusi vielen lieben Dank fürs Mitlesen 😊


Kapitel 579 Wann ist dir das durch den Kopf gegangen?

Colin und Melanie haben es sich auf der ausgebreiteten Decke etwas gemütlicher gemacht. Sean haben sie natürlich dauernd im Blick. Der spielt gerade an einer Schnur am Rucksack herum.

"Wenn der Stein nicht so hart wär, könnt ich hier ewig liegen", meint Colin und blickt in den Himmel.

"Ja, ich auch", stimmt Melanie zu. "Ist einfach schön hier. Aber 'nen verspannten Rücken will ich auch nicht haben. Ist echt hart der Stein."

Der Zwanzigjährige muss lachen.

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Er entdeckt jetzt ein Flugzeug weit oben. "Wo meinst du, fliegt der Flieger hin?"

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Gemeinsam richten sich die beiden etwas auf und blicken zusammen nach oben.

Melanie rätselt: "Weiß nicht. Costa Ricca? Da ist noch einer! Vielleicht fliegt der nach Litalien."

"Litalien is' nice. Da war's schön", äußert sich Colin unüberlegt. Schnell versucht er sich zu retten: "Also...hab mir mal vorgestellt, mit dir da zu sein."

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"Wirklich? Wann ist dir das durch den Kopf gegangen?", hakt sie nach.

"Hm?" Colin fühlt sich bereits ertappt und wird rot. Für einen Augenblick guckt er sie an und überlegt, was er ihr verraten soll. "Ähm...", setzt er an.

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Dann beugt er sich zu ihr und flüstert ihr etwas. Melanie hört gespannt zu.

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Sie fängt an zu lächeln.

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Colin erzählt ihr mehr vom Drumherum, wo sie sich befanden, als von der eigentlichen Sache, aber auch das weiß sie nun. Und dass er eigentlich in Oasis Springs unter der Dusche stand.

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Colin hat sich wieder von ihrem Ohr abgewandt. Die beiden gucken sich an und Melanie muss einfach lachen, aber es ist kein Auslachen.

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Colin kann ihre Reaktion dennoch nicht ganz deuten.

"Ich...ähm...ich hab dich auch vermisst, als du in Oasis Springs warst", lässt sie ihn wissen und ihre Wangen erröten leicht.

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"Ich hab dich sehr vermisst", wiederholt sie. Sie glaubt, das sagt alles.

Colin weiß Bescheid. Ihn interessiert jetzt einfach alles. Er glaubt mal, dass sie ihn auf die Art vermisst hat, bevor sie den Simstagram-Post sah.

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Geschmeichelt muss er jetzt lächeln. "'Lass uns nach Hause fahren' kann ich jetzt nicht sagen, oder?" Er scherzt natürlich nur. "Aber erzählst du mir daheim oder irgendwann noch mehr davon?" Es ist natürlich nicht so, als wüsste er nicht, wie es mit Melanie ist, aber er findet das gerade trotzdem spannend.

Melanie lacht abermals und antwortet: "Vielleicht."

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Dann gucken die beiden wieder lachend in den Himmel, wenn gleich sie für einen Augenblick nichts zueinander sagen.

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Rasch haben sie natürlich geguckt, ob Sean noch immer mit der Schnur am Rucksack spielt, dann wandern die Augen wieder nach oben. Die beiden wissen, wenn Sean mal alles versteht, können sie über so Zeug nicht mehr reden. Sie haben ohnehin geflüstert.

Amüsiert deutet Colin erneut in den Himmel. "Da ist noch 'n Flieger ganz weit oben. Wo fliegt der hin?"

"Weiß nicht, sag du!", erwidert Melanie.

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"Weiß auch nicht. Ist mir aber auch irgendwie grad voll egal, wo der hinfliegt", sagt Colin wieder lachend und hofft, dass er zuhause mehr davon erfährt, wie das so ist, wenn sie ihn vermisst. Sie muss mit lachen.

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Die beiden lehnen ihren Kopf aneinander und es dauert etwas, bis sie sich vom Lachen beruhigen.

"Ach Kolibri, du bringst mich voll durcheinander", gibt Colin zu.

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Irgendwann richtet sich das Paar noch etwas mehr auf. Colin guckt sie dabei an. Er glaubt, das hört nie auf, dass er einfach total verknallt in sie ist.

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"Wir müssen bald los, oder?", fragt Melanie.

"Bisschen können wir schon noch hier bleiben." Colin hat erst vor kurzem auf die Uhr geguckt.

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Die Eltern haben natürlich nicht vergessen, dass sie ihr Kind dabei haben. Sie spielen jetzt noch eine Zeit lang mit Sean. Die Schnur am Rucksack wurde dann doch irgendwann uninteressant.

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"Gefällt's dir hier?", fragt Melanie den Kleinen und hebt ihn immer wieder in die Luft.

Sean lacht und quietscht.

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"Willst du bisschen Laufen üben?" Melanie weiß, dass Sean noch nicht so weit ist, aber üben können sie es trotzdem.

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Kurze Zeit später sind die Eltern aufgestanden und helfen ihrem Kind beim Laufen.

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"Super! Ein Fuß vor den anderen!", ermutigt die Vierunddreißigjährige ihren Sohn.

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"Lauf weiter, Sean!", spornt auch Colin ihn mit freundlicher Stimme an.

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Sean findet die Aussicht von hier aus offenbar ganz gut. Ist scheinbar was anderes, als bei Mommy und Daddy auf dem Arm. Er lacht und guckt staunend.

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Nach ein paar weiteren Schritten, hat Colin ihn dann hochgehoben. Melanie ist rasch ins Gebüsch verschwunden, weil sie mal pieseln muss.

"Jetzt packen wir wieder alles ein, dann geht's zurück", redet der Zwanzigjährige mit seinem Sohn.

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Melanie kommt keine halbe Minute später wieder aus dem Wald und Colin hebt Sean spielerisch in die Luft. "Gleich fliegen wir, Keks!"

Der Kleine lacht und quietscht wieder. Er weiß natürlich noch nicht, was ihn erwartet. Melanie findet es immer so schön, wenn Colin mit Sean spielt.

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Der Zwanzigjährige hat sein Hemd und seine Weste wieder angezogen. Die Familie wirft einen letzten Blick in die Ferne und zum Wasserfall. Vielleicht kommen sie irgendwann mal wieder hier her.

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Der Rückweg ging schneller als gedacht. Da es eher bergabwärts ging, waren sie flotter, als beim Hinweg zum Wasserfall. Colin hat sein leicht verschwitztes Shirt und Hemd beim Auto ausgezogen und trägt nun ein neues Shirt und eine andere Jacke. Eine Mütze hat er sich auch aufgesetzt. Für Melanie hat er ebenso die Mütze und einen warmen Pullover mitgebracht. Sie hat mit Sean bereits beim Heißluftballon gewartet. Gespannt befindet sich die Familie bereits im Korb. Colin ist schon etwas nervös.

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"Gleich siehst du die Welt von oben, Häschen", redet Melanie zu Sean.

Der Kleine lacht mal wieder, was die Eltern glücklich macht.

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Die drei mussten nicht lange warten, bis der Ballon in die Luft steigt. Ein bisschen hat Sean Angst vor dem lauten Brenngeräusch, aber er lässt sich schnell von seinen Eltern beruhigen.

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Colin findet es auch angenehm, dass der Ballon nicht zu schnell nach oben steigt. Er darf nur nicht direkt nach unten gucken, dann wird ihm nämlich schon mulmig.

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Von hier oben sehen sie den Parkplatz, wo der Wagen steht.

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Melanie stellt fest, dass es windstill im Korb ist. Colin wusste das, schließlich studiert er Physik. Sie fliegen immerhin mit dem Wind. Er hatte nur keine Ahnung, wie warm oder kalt es hier oben sein würde, daher meinte er, die Mützen könnten sie brauchen.

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Die Aussicht ist jetzt schon schön.

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Den Wald lassen sie immer mehr hinter sich...

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...und der Ballon steigt nochmal höher...

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...und höher.

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"Hoffentlich guckt der Kerl auch mal wieder in die Richtung, in die wir fliegen", flüstert Colin, während er prüft, ob Sean das ganze hier gefällt.

Melanie muss kichern. Sie sieht es gelassen und vertraut dem Heißluftballonfahrer.

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Ansonsten ist Colin aber entspannt, was den Flug angeht. Er genießt die Zeit mit seiner Familie.

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Da würde jetzt super gut 'The End' passen, wenn's das Ende wäre, oder 'Marry me' auf dem Flugzeug Banner, aber letzteres wär bisschen arg kitschig. Wobei Mel würd wahrscheinlich ausflippen und vor Freude weinen 😄

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*Das mit Mel und Colin werd ich natürlich nicht genauer ausführen, wenn sie wieder zuhause sind. Denk mir aber immer so, die Sims flüstern sich bestimmt keine Kochrezepte zu, wenn die da so auf der Decke liegen.
 
Die Bilder sind sooo toll von der Ballonfahrt! 😍
Und das passt ja wieder perfekt: ich werde das im Sommer mit meinem Liebsten auch wagen 🎈☁️🍃... ein bisschen Höhenangst hab ich schon, aber wenn's so schön wird wie bei deinen Sims, bin ich happy. 😊
Da hat sich Colin wieder was Romantisches einfallen lassen. 🤗 Ich bin übrigens ein großer Fan von Sean und kann's kaum erwarten, bis der kleine Mann größer wird ... das wird ein richtig Hübscher.
Aber da muss ich mich wohl noch seeehr gedulden. 😁
 
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Reaktionen: #debug
@Madda @Julchen77 und @koala danke fürs Mitlesen und dein lieben Kommentar Julchen.
Die Bilder sind sooo toll von der Ballonfahrt! 😍
Dankeschön. 🤗 Wär toll, wenn sie wirklich Ballonfahren könnten, aber dann könnten sie's sicher nicht als Familie und dabei so innig beieinander stehen, denk ich mir. Durch so Bilder hab ich das Gefühl, dass sie was Schönes gemeinsam erlebt haben. 🥰👨‍👩‍👦
Und das passt ja wieder perfekt: ich werde das im Sommer mit meinem Liebsten auch wagen 🎈☁️🍃... ein bisschen Höhenangst hab ich schon, aber wenn's so schön wird wie bei deinen Sims, bin ich happy. 😊
😍 Das ist ja cool. Hab das noch nie gemacht. Ist sicher ein tolles Erlebnis. Ich wünsch dir und deinen Lieben viel Spaß in der Luft. 🎈☀️☁️ Ich hab auch bisschen Höhenangst, also bisschen.
Da hat sich Colin wieder was Romantisches einfallen lassen. 🤗
🥰
Ich bin übrigens ein großer Fan von Sean und kann's kaum erwarten, bis der kleine Mann größer wird ... das wird ein richtig Hübscher.
Aber da muss ich mich wohl noch seeehr gedulden. 😁
Das freut mich, dass du ein Sean Fan bist 🤗 Der Keks ist für mich nicht mehr wegzudenken 🥰 Ich spiel sehr langsam, aber das mach ich auch nicht für immer. 😊 Aber ich lass euch später dann gerne wissen, wie Sean oder auch Wyatt mal aussehen und was die so machen. Bleibt auch sicher nicht bei dem Nachwuchs. Ich spiel ja weiter, auch wenn die Story mal ein Ende haben wird. Und werd dann sicher "schneller" spielen und hier und da mal Bilder teilen. Vielleicht schreib ich auch bisschen was, aber keine großen Erzählungen mehr.


Hab noch ein paar Bilder von Glimmerbrook gemacht. Find's da total schön beim See und Wasserfall. Ist ein kleines Kapitel...


Kapitel 580 Eine wohl lange Erinnerung

"Ein Flugzeug!" Melanie hat den Flieger soeben entdeckt.

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Sean erkennt das Flugzeug in der Ferne noch nicht. Er interessiert sich gerade mehr für seinen Daddy.

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Colin schenkt ihm natürlich Aufmerksamkeit. Dem Kleinen soll schließlich auch nicht langweilig werden.

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"Lieb von Daddy, dass er uns so überrascht hat, oder?" Melanie freut sich immer noch darüber. Erst recht, jetzt, wo sie die Ballon-Fahrt machen. Ihr ist natürlich klar, dass sie heute Geburtstag hat, aber irgendwie will sie für Colin auch was Schönes machen. 'Sie haben jetzt oft unternommen, was sie sich gewünscht hat. Vielleicht überrascht sie ihn mal mit Karten für ein Football- oder Basketballspiel. Das würde ihn sicher freuen. Wobei er das hier ja auch mag. Die Natur.'

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Nach ihren Überlegungen schwärmt sie: "Ist echt schön, so an den Bergen vorbei zu fliegen"

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"Dankeschön!", sagt sie nochmals.

Colin freut sich, dass ihm die Überraschung gelungen ist. Er würde sie gern viel öfter mit irgendwas Schönem überraschen, aber ihm ist klar, dass man das natürlich immer gern täte, für die Lieblingsmenschen.

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"Wenn's geregnet hätte, wär der Flug verschoben worden, oder?", hakt sie nach, obwohl sie es eigentlich weiß.

Colin nickt. Er ist so froh, dass das Wetter gehalten hat, immerhin hat sie heute Geburtstag und nicht übermorgen oder wann anders.

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Er findet die Aussicht selbst schön, aber ganz nach unten gucken, muss er nicht unbedingt. Für ihn ist es was anderes mit den Skiern einen Berg runter zufahren, als direkt in der Luft zu sein.

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"Bringen die uns nach der Landung wieder zum Auto?" Melanie hat bisher nicht gefragt, wie das alles abläuft. Ihr ist selbstverständlich bewusst, dass sie sicher nicht zurücklaufen werden.

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"Ja, die fahren uns wieder hierher." Während des Redens beobachtet Colin die Umgebung und entdeckt etwas. "Krass, Mel, schau mal! Da läuft 'ne Bären-Familie. Da in der Nähe der Lichtung."

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Melanie guckt zu den Felsen und in den Wald. Als auch sie die Tiere zu Gesicht bekommt, wendet sie sich wieder an ihn: "Süß, die Mutter hat drei Bären-Babys." Melanie ist begeistert, was sie von hier aus alles entdecken. Einen Adler haben sie auch schon gesehen.

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"Ich glaub, das sind Schwarzbären." Die Vierunddreißigjährige glaubt zu wissen, dass die größeren Grizzley's eher im Norden des Landes zu finden sind.

"Okay, das mit dem Zelten hier, überlegen wir uns lieber nochmal, oder?", sagt Colin und lacht. Er denkt zwar, dass die Tiere scheu sind, aber ganz sicher ist er sich da auch nicht. Ihm fällt jetzt ein, dass er in Copperdale beim Wandern unter freiem Himmel geschlafen hat.

Melanie muss auch lachen. "Vielleicht mieten wir lieber irgendwann mal eine kleine Hütte für ein Wochenende...also so 'ne ganz kleine, wobei ich glaub, dass so Campingplätze, wo mehrerer ihre Zelte aufschlagen schon geschützt sein dürften."

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Die Familie wurde nach dem Ballon-Flug wieder in der Nähe des Abflugplatzes abgesetzt. Der Flug ging nicht allzu lange, also ist es erst kurz nach sechs.

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Beim Eingang eines Restaurants haben Colin und Melanie kurz zur Orientierung auf eine Wandertafel geguckt. Es ist alles bewaldet und so sehen sie nicht alle Lokale hier in der näheren Umgebung. Auf der Tafel sind sie jedoch gekennzeichnet. Colin und Melanie haben ein paar ihrer Klamotten, die sie anhatten ins Auto geworfen. Es ist nämlich noch warm.

"Wollen wir hier noch was essen?", fragt der Zwanzigjährige.

"Ja, okay", stimmt Melanie zu.

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Sogleich schlendert die Familie ins Lokal.

Colin guckt dabei durchs Fenster. "Sieht ziemlich voll drinnen aus."

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Und das ist es auch. Es ist laut, weil so viele Leute da sind. Melanie guckt sich um und entdeckt keinen Tisch, der frei wäre. Sie glaubt, dass das Restaurant hauptsächlich Touristen und Tagesgäste bewirtet.

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Colin hat noch kurz einen Blick auf die Speisekarte draußen geworfen und kommt nun auch herein.

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Sean sieht seinen Daddy an.

"Glaub, wir müssen warten", sagt der zu seinem Sohn.

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"Tut mir leid, wir haben nur noch draußen freie Plätze", sagt die Restaurantbesitzerin zu einem anderen Gast.

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Das selbe hat die Frau dann auch Melanie und Colin gesagt, also sind sie auf die Terrasse gegangen. Bei einem Tisch in der Ecke, wo es noch sonnig ist, bleiben sie stehen.

"Weiß nicht, jetzt ist die Sonne noch da, aber wenn die weg ist, wird's sicher frisch, meinst du nicht?", fragt sie, was Colin von dem Platz hält.

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"Wir können auch weitergucken, wenn's ist", schlägt er vor.

"Ja, irgendwie wär mir das lieber, aber nur, wenn's dir nix ausmacht." Melanie will Colin entscheiden lassen.

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Colin war jetzt noch schnell auf der Toilette. Melanie wartet mit Sean bereits draußen. Beim Verlassen des Lokals guckt der Zwanzigjährige nochmal auf ein Angebotsschild des Restaurants. 'Ist vielleicht besser, dass sie hier nicht bleiben. Die Klos waren voll dreckig. Mag er immer gar nicht, wenn das in Restaurants so ist.'

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Für den Moment herrscht Schweigen beim Aufsuchen eines anderen Lokals, aber es ist kein unangenehmes Schweigen. Hin und wieder genießen Colin und Melanie einfach die Natur und die Umgebung. Auf dem Asphalt ist es richtig warm von der Sonne. Kurz wirft Colin einen Blick zu Sean, aber dem geht es gut in der Rückentrage.

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Soeben hat die Familie eine Brücke überquert.

"Glaub, da vorn rechts, geht's zum nächsten Lokal", meint Colin und erinnert sich an die Weg-Beschreibung auf der Wandertafel. Sie müssen nicht weit laufen. Ohnehin geht es hier Richtung Parkplatz. Sie laufen mehr oder weniger eine Schleife.

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Die Sonne scheint noch stark und doch geht sie allmählich unter. Das Paar findet es schön, dass man überall Wassergeplätscher von Bächen und dem Fluss hört. Sie glauben, Sean mag das auch gern.

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Auf den ersten Blick hat Colin keinen schlechten Eindruck vom nächsten Lokal. "Bin mir nicht sicher, aber denk mal, hier kehren eher Einheimische ein. Ist immer 'n gutes Zeichen."

"Ja, find ich auch", stimmt Melanie zu.

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Hinter ihnen befindet sich der Ballon-Abflugplatz. Wie es scheint, findet noch ein letzter Flug statt.

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Colin und Melanie laufen weiter zum Restaurant. Der Zwanzigjährige hofft, das dieses Lokal was ist. Er fände es schade, wenn sie nicht mehr die Möglichkeit hätten, hier in Glimmerbrook zu essen. Es ist Melanie's Geburtstag, da will er nicht durch einen Drive-Through eines Fastfood-Ladens fahren. Aufs Kochen zu Hause haben sie beide keine Lust mehr für heute.

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Auch hier wirft Colin einen Blick durchs Fenster. "Ist zwar nicht so viel los, aber wenigstens gibt's freie Tische", bemerkt er.

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Während die zwei mit Sean drinnen nach einem Tisch fragen, weil es üblich ist, sich von einem Kellner oder einer Kellnerin an einen Platz bringen zu lassen, zeigt sich draußen ein wunderschöner Sonnenuntergang über Glimmerbrook. Still und friedlich stehen die Nadelbäume da.

Find's ganz schön mit Musik. Melodisch geht das sogar, oft ist mir das zu wellnessmäßig in Verbindung mit Naturgeräuschen

View: https://youtu.be/QK__YHoCRuc?si=IjtBIjHwx6saL3Jj

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Es herrscht nur wenig Wind, doch der bestehende gleitet durch die Laubbäume und bringt das Blattwerk zum Rascheln.

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Sanft glitzert das Abendlicht auf dem See. Die letzten Angler haben ihre Sachen gepackt und sind fort gegangen.

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Hin und wieder huschen Eidechsen und andere Kriechtiere über die noch warmen Steine.

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Bei den Wildblumen surrt es noch lebendig. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sammeln ein letztes Mal Nektar, bevor es dunkel wird.

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Das Vogelgezwitscher in den Bäumen wird leiser, aber noch ist es nicht verstummt. Besonders aus dem Wald hallt es noch munter heraus.

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Das Wasser stürzt weiterhin die Felsen hinab.

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Der Flusslauf schläft nie, seit Jahrtausenden kein einziges Mal.

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Im Sonnenlicht wirkt das kühle Nass beinahe golden. Ein paar wenige Wanderer, die noch unterwegs sind, erfreuen sich an dem Anblick. Eine wohl lange Erinnerung für die Staunenden, ein kurzer Moment im Dasein des Wasserfalls.

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