@Orkney :
Vielen Dank für Deine Antwort.
Das mit der Selbst-Reflexion ist ja so eine Sache (und das wird im Alter nicht unbedingt besser).
Das mit den jungen Konservativen und den progressiven Alten (umgekehrt gibt es die natürlich ganz genauso) haben wir natürlich auch schon beobachtet (als ältere Eltern unter lauter ziemlich jungen Eltern).
Meine Gattin rollt da öfter ziemlich auffällig mit den Augen (auch an Elternabenden), da kennt sie nichts.
Wir sind ja teilweise 25 Jahre älter als die anderen Eltern (zur Erläuterung, ich bin 56 Jahre alt, meine Gattin 58 Jahre alt, die Lüdde 8 Jahre alt (@ all: doch, das geht biologisch und ist auch überhaupt nicht schlimm)), da sind die Elternabende schon manchmal recht spannend.
Wir sind übrigens auch in keiner Whats-Up-Elterngruppe, was uns auch übel genommen wird, veranstalten keine Geburtstags-Events und halten uns auch beim Kuchenbacken ziemlich zurück.
Wo wir allerdings immer dabei sind (und das zu Zeiten, die sonst niemand abdecken kann oder will) ist zum Beispiel, wenn die Kinder für den Gnadenhof Geld sammeln, während des Volksfestes
(da schieben wir Doppel-Schichten).
Einen veganen Kuchen extra für Marc-Jean-Christopher (fiktiver Charakter) würde meine Gattin aber nie backen.
Da ist sie eisenhart.
Sie schiebt das dann immer charmant auf ihr Alter, dass ihr das alles zu viel werden würde und sie außerdem gar nicht wüsste, wie man das backt.
Marc-Jean-Christophers Mutter hat den dann mitgebracht, als sie ihn zu uns gebracht hat und ich schwöre, ich war der einzige, der ein Stück essen
musste, weil das dann meiner Gattin unangenehm gewesen wäre, wenn der unangeschnitten zurückgegangen wäre (so schlecht war der wirklich nicht, aber keines der Kinder hat den angerührt).
(Spanierin, hey (Achtung Klischee), die essen zwar total viel und gern Gemüse und Obst (auch viel Fisch), aber ohne Fleisch (und das muss von spanischen Rindern kommen) geht da gar nichts).
Da meine Gattin ja auch seit der Geburt unserer Großen (die wird im November 16 Jahre alt) nicht mehr arbeitet (davor hat sie auch geackert), ist natürlich die Kinderbetreuung kein Thema mehr (geht ja immer, auch für andere, aber es fragen uns nur die ausländischen Mitbürger*innen & Nachbarn).
Finanziell geht es ja auch bei uns, und das macht hinsichtlich einer gewissen Lockerheit schon viel aus.
(Ich war ja auch letztes Jahr knapp 7 Monate für FRONTEX in Europa unterwegs und habe da fast das dreifache Gehalt nach Hause gebracht (und für die Steuer (dieses Jahr) hat es sich auch gut bemerkbar gemacht)).
Ich könnte da stundenlang und ausführlich erzählen, was da teilweise sehr junge Leute (die sich dann erschreckend mit den Ansichten teilweise älterer (also in unserem Alter & älter) Leute decken) für Ansichten haben, aber das hätte zu viel Aus

zen Charakter.
Dafür nutze ich das Forum im Übrigen sehr gern hier (zum allgemeinen Aus

zen) man ist ja ziemlich anonym hier und kennt hier niemanden wirklich.
Wenn es zu heftig wird, bekommt man den notwendigen Gegenwind oder wird ignoriert.
So aus dem Eltern-Ich (soziologisch) mal ein bisschen Zetern, dafür ist das hier schon manchmal das richtige (das Forum-Team passt ja gut auf, damit es nicht ausartet).
Außerdem diskutiere ich gern viel (manchmal auch zu viel) und bin da ziemlich meinungsstark unterwegs (da ist sie wieder, diese blöde Selbst-Reflexion).
(Was man auf keinen Fall darf, ist im Die Sims 4 Bereich, Die Sims³ loben, das habe ich gelernt und mache es auch nicht mehr).
Insofern kann ich Calypsos Tirade und auch Mathes Autofahrertiraden (Bitte
@calypsosim und
@Mathe Man, ich meine es nicht bös' mit Euch beiden, sondern wirklich liebevoll

, aber Tirade ist so ein schönes, altes, kaum noch verwendetes Wort und wann kann man das schon mal unterbringen?), total verstehen und auch nachvollziehen.
Wer hatte das denn noch nicht, diesen Ärger?
Ich hatte vor Jahren mal eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter (Enddiagnose).
Das ist eigentlich nichts Schlimmes, tut aber ständig weh, man weiß echt nicht, wie man den Arm halten soll (und merkt erst dann, wie schwer so ein Arm eigentlich ist).
Das ganze ging Ende Dezember los.
Im Januar wurde ich dann zum MRT geschickt, nächster Termin Mitte März, mit Abklärung durch den Arzt und anschließender Behandlung (spezielle Bewegungstherapie musste ich dann auch noch machen, da durch die Schonhaltung natürlich auch eine gewisse Unbeweglichkeit und ein gewisser Muskelschwund eintrat), fast ein halbes Jahr (mit leicht brennenden andauernden Schmerzen) und nur sehr eingeschränkter Dienstfähigkeit (bin da sehr oft ausgefallen).
Da könnte ich heute noch drüber ab

zen.
Und das Übertragen von Service-Leistungen, wie von Calypso beschrieben, ist auch ein unguter Trend in unserer Gesellschaft.
Ich frag' mich dann immer, wie ältere Leutchen ohne PC und Smartphone das machen sollen?
Da muss dann auch wieder das Ehrenamt ran.
(Meine Gattin macht ja für total viele Leutchen ehrenamtlich die Steuererklärung, (nur unsere nicht, die muss ich immer machen

) da ist Deutschland auch Service-Wüste.
Grundsätzlich (es gibt Ausnahmen) ist es ja so, Hausbesitzer = Steuererklärung, da müssen auch die Alten dann jedes Jahr fristgerecht ran, am besten online.
Meine Gattin nimmt dafür keinen Cent, da sie da schon beäugt wurde (vom Lohnsteuerhilfeverein übrigens), aber wir freuen uns dann später im Jahr über frisches Gemüse aus Nachbars Garten).
Oben hatte ich ein bisschen über Estland geschwärmt.
Die sind beim digitalen Ausbau bei 120 Prozent und wollen 150 Prozent erreichen.
Wie kann man denn 120 Prozent erreichen?
Nun, die Estländer Finanzbehörde macht nach Deinen Angaben aus den Vorjahren Deine Steuererklärung und schickt sie Dir zu und fragt dann, ob das so okay ist oder ob sich was verändert hat.
Für Senior*innen stehen im öffentlichen Gebäuden kostenlos Computer zur Verfügung (in wirklich jedem kleinen Dorf (Bürgermeisteramt oder Postamt) und - haltet Euch fest - es werden kostenlos Computerkurse für Senior*innen angeboten, ich kann es immer noch nicht fassen

).
Und die fehlenden 30 Prozent zu den 150 Prozent beziehen sich auf den Prozess, dass sich staatliche Behörden
aktiv (!!!) Gedanken machen, welche Prozesse sie noch den Bürger*innen
aktiv auf diese Weise abnehmen könnten (Rentenbeantragung oder die Geburt eines Kindes anzeigen, also das Übliche, was jeden Tag auch in so einem kleinen Land passiert, sind da übrigens olle Kamellen, läuft natürlich auch alles schon).
Wir haben immer noch keinen Glasfaserkabelanschluss (unser Städtchen hat 4.400 Einwohner), dafür sind über das Anbiete Verfahren schon zwei Anbieter pleite gegangen.
Und wenn ihr mal mit Euren Kindern (oder auch ohne Kinder) an Wochenenden Fahrrad fahrt, dann findet Ihr Euch (Behauptung!) auch komplett in Mathes Wahrnehmungen wieder (und das sage ich als jemand, der ausgesprochen gern Auto fährt).
Wobei, neuer Endgegner sind da Rentner*innen auf E-Bikes.
Ich könnte - zu den Autofahrern - ein paar Jogger-Geschichten beitragen - aber auch nichts Positives.
Ich hoffe, ich bin mit meiner Tirade niemandem zu nahe getreten, wenn doch, bitte ich schon jetzt vorsorglich um Entschuldigung.
Manchmal muss man eben zetern.
VG
