intercity1 schrieb:
Solange ein Tier lebt muss es als Lebewesen betrachtet werden und nicht als ausbeutbarer Rohstoff. Das ist leider immer seltener, aber man kann darauf achten nur glückliche Tiere von biologischen Bauernhöfen zu kaufen.
Kein Tier, auch nicht aus biologischem Anbau, dürfte wirklich glücklich darüber sein, dass es eine vorhergeplante Lebensdauer von nur wenigen Monaten bis max. 2 Jahren hat (was schon sehr viel wäre).
Also ich finde die Argumente von beiden Seiten etwas scheinheilig.
Fakt ist, dass weniger Tiere sterben und leiden müssten, wenn wir auf Fleisch verzichten oder zumindest den Konsum einschränken würden.
Dass das die Wenigsten von uns tun (mich eingeschlossen) ist schlicht und einfach traurig. Ausserdem inkonsequent, weil niemand den Umgang mit unserem Schlachtvieh mag, das Fleisch aber nicht verschmäht. Der Anteil der vermeintlich "glücklichen Kühe" ist nach wie vor sehr gering.
Fakt ist aber auch, dass der Mensch immer Fleisch gegessen hat, sofern er welches bekommen konnte. Es gibt meines Wissens keinen einzigen ursprünglichen Volkstamm der darauf verzichtet hätte. Was aber auch daran liegen wird, dass das Nahrungsangebot nicht genügend nahrhafte Alternativen bot, was heute eindeutig anders ist.
Bei vielen Reaktionen merkt man, wie sehr sich einige Leute extrem angegriffen fühlen, wenns ums Thema Fleisch geht. Darum wohl auch die vielen ironischen und sarkastischen Bemerkungen. Erinnert mich irgendwie an das Verhalten von Suchtkranken, die schnell aus der Haut fahren, wenn man sie mit ihrem Leiden konfrontiert.*sich absichtlich etwas aus dem Fenster lehnt*
Der Begriff Toleranz ist hier schon des öfteren gefallen, leider verlangen diejenigen die danach rufen meistens nur die Toleranz der Gegenpartei.
Alles in allem, sollte man aber auch bedenken, dass es nicht viele Wege gibt um die momentanen Zustände in der Viehwirtschaft deutlich zu verbessern. Der Kunde entscheidet letztendlich mit dem Kauf darüber. Der Verzicht oder eine Einschränkung ist also der konsequenteste und sinnvollste Weg in die richtige Richtung. (auch wenns wehtut das ab und an mal zu hören)
Schöne Grüße
Torsten