Manchmal frage ich mich, wie es sein kann, dass manchen Menschen jenes Mindestmaß an Taktgefühl und Verständis fehlt, das zur geordneten zwischenmenschlichen Kommunikation zwangsweise nötig ist. Aber ich vergaß, solange ich diese Notwendigkeit nicht, zumindest thesenartig, beweisen kann, ist dies reine Einbildung, und ich bin wahrscheinlich verrückt. Soviel zu meinem Sarkasmus.
Ehrlich gesagt frage ich mich, was manche hier damit bezwecken, unveränderlich auf ihre eigenen Ansichten zu pochen. Macht es aus mir einen besseren Menschen, wenn ich der Wissenschaft mehr glaube, als meinem eigenen Weltbild? Macht mich das anderen gegenüber intelligenter, und gibt es mir somit die Erlaubnis, ihnen ständig zu sagen, wie falsch ihre Denkweise ist? Was ist so wichtig daran, nur Sachen zu glauben, die bewiesen sind. Wieso muss alles ganz penibel bis ins kleinste Detail ausdiskutiert werden? Es liegt im Wesen des Menschen nicht nur seinem Verstand, sondern viel mehr seinen Gefühlen zu trauen. Würden wir dies nicht tun, dann hätten wir wohl sehr viel weniger Leid auf diesem Planeten - und genauso wenig Freude. Ich finde es ja toll, wenn jemand in der Lage ist, eine uneingeschränkt rationale Sicht auf die Dinge zu haben, allerdings ist sowas für mich viel "verrückter" als Christen.
Solange das "Glauben" nicht in einen Fanatismus ausartet, der anderen Menschen ihren Grundrechten und Freiheiten beraubt, habe ich als Außenstehender auch nicht das Recht, die Psyche oder das Handeln meines Gegenüber als krank zu bezeichnen.
Wenn man an etwas "höheres" glaubt, dann ist dieses "Höhere" auch verantwortlich für die uns bekannten Naturgesetze, für Erkenntnisse der Wissenschaft, Entdeckungen der Forschung. Dann ist Gott (oder eben etwas/jemand anderes) die Ursache, die Erklärung. Darum kann die Diskussion hier auch nicht wirklich funktionieren. Menschen, die auf die Wissenschaft setzen, argumentieren auf einer anderen Ebene als Gläubige. Den wenigsten gelingt es, sich in die Lage der anderen Partei hineinversetzen zu können. Man setzt sich einfach ganz anders mit dem Thema auseinander, hat keine gemeinsame Diskussionsgrundlage, da man an 2 völlig verschiedenen Ausgangspunkten steht.
EDIT: Ich merke gerade, der Dino meint das gleiche wie ich.
