Es geht weiter
Viel Spaß beim .
Kapitel: 17
Der verflixte Tag..
In dieser Nacht schlief ich unruhig. Immer wieder wurde ich wach und sah auf die Uhr. Ich wälzte mich hin und her, doch es half alles nichts. Ich konnte einfach nicht einschlafen. Mein Blick wanderte auf die Biographie. Ich nahm sie in die Hand und schlug das nächste Kapitel auf.
Ein penetrantes, nervtötendes Geräusch riss mich aus meinem Schlaf. Es war mein Wecker, den ich für 6 Uhr gestellt hatte.
Ich hatte gerade mal zwei Stunden geschlafen. Meine Augen bekam ich nur schwer auf. Die Nacht konnte doch unmöglich schon vorbei sein. Es wurde gestern Abend einfach zu spät. Hoffentlich kam wenigstens Vanessa gut aus dem Bett. Ich quälte mich hoch und schleppte mich ins Bad. Dabei rammte ich mir den kleinen Zeh. Schreiend ließ ich mich zu Boden fallen und hielt vor lauter Schmerz meinen Fuß fest. Ausgerechnet so etwas musste mir am frühen Morgen passieren. Hoffentlich war er nicht gebrochen.
Als der Schmerz langsam nach ließ, rappelte ich mich auf und humpelte ins Bad. Das einzige was mir jetzt noch helfen würde, wäre eine schöne, erfrischende, warme Dusche. Ich stieg unter die Dusche, doch zu meinem Schrecken kam nur kaltes Wasser aus der Brause. Ich machte einen Satz und sprang wieder heraus. Nach einer Weile, wurde das Wasser warm und ich stieg erneut drunter. Das warme Wasser rieselte auf mir nieder und ich schloss für einen Moment noch mal die Augen. Das brauchte ich jetzt auf jeden Fall. Irgendwie war ich traurig, dass ich Nico gestern Abend nicht mehr gesehen hatte. Und dass Vanessa auf einmal vor meiner Tür stand, fand ich doch sehr seltsam. Endlich hatten wir uns ausgesprochen und waren wieder Freunde. Sie fehlte mir wirklich sehr. Nur die Sache mit Nico, wollte ich noch ein wenig für mich behalten. Es war einfach zu früh, ihr die Geschichte zu erzählen. Ich kannte ihn ja nicht wirklich.
Ich stieg aus der Dusche und schaute aus dem Fenster. Die Sonne erschien am Horizont und strahlte wieder herrlich. Hoffentlich würde ich Nico bald wieder sehen. Seine blauen Augen, sein Lächeln und vor allem seine Zärtlichkeiten, fehlten mir sehr. So einen großen Hunger hatte ich nicht. Mein Magen war irgendwie total voll.
Ich wusste nur nicht, wovon. Aber ich machte mir trotzdem eine Schale Cornflakes fertig. Als ich den ersten Löffel in den Mund steckte, spuckte ich die Cornflakes im hohen Bogen wieder aus. Die Milch war sauer und schmeckte einfach nur widerlich.
Die Zeit verging wie im Flug und ich musste mich schon für die Arbeit umziehen. Ich ging eilig die Treppe hinunter, die in den Laden führte. Ich betätigte den Lichtschalter und eine Birne knallte durch. Soviel Pech konnte auch wirklich nur ich heute haben. Ich holte mir die Leiter und wechselte die Birne aus.
Doch plötzlich sah ich vor meiner Ladentür einen Brief liegen. „Den muss wohl jemand unter der Tür durchgeschoben haben“, dachte ich mir und hob ihn auf. Es war ein einfacher weißer Briefumschlag. Ich riss den Brief sofort auf und las ihn mir durch.
Seine Entschuldigung klang mir doch sehr einleuchtend. Ich hätte es auch nicht toll gefunden, wenn ich ihn besucht hätte und seine Kumpels wären dabei. Den Brief steckte ich mir in meine Kitteltasche und öffnete die Ladentür. Dicke schwarze Wolken verdunkelten die Sonne und ein heftiger Wind kam auf. Heute würde es wohl kein so schönes Wetter geben, obwohl es zuerst danach aussah.
Ich lief durch den Laden und überprüfte die Ware. Alles war noch vorhanden und ich konnte nichts auffüllen. Nach etwa zwei Stunden waren diese dunklen Wolken hier angekommen und ließen heftigen Regen auf die Erde prasseln. Jetzt würden erst recht keine Kunden vorbei schauen. Wer ging denn schon bei dem Sauwetter auf die Straße? Der Regen wurde immer heftiger und ein Gewitter tobte über mir. Blitze erschienen am Himmel und kurz darauf donnerte es wieder. Das fehlte mir jetzt auch noch. Ein Unwetter genau über mir. Ich hasste Unwetter! Es war damals in meiner Kindheit. Ich war allein mit Vanessa in dem großen Haus ihrer Eltern und da war auch so ein Gewitter und der Blitz schlug dort ins Haus ein. Diesen Knall werde ich nie im Leben vergessen. Schnell rannte ich die Treppen hinauf und zog alle Stecker aus der Wand. Dann ging ich schnell wieder nach unten, weil ich die Tür nicht abgeschlossen hatte.
Die kleine Tür zum Laden schob ich auf und sah auch schon die Katastrophe. Durch den heftigen Regen lief Wasser in meinen Laden. Hastig rannte ich in das Bad und rupfte die Handtücher vom Ständer. Diese legte ich vor die Tür, damit nicht noch mehr Wasser in herein lief.
Der Regen ließ langsam nach und die Wolken lockerten sich ein wenig. Ich holte mir einen Aufnehmer und wischte das ganze Wasser weg. Es war so viel Wasser hinein gelaufen, dass ich Stunden brauchte, um es weg zu wischen.
Als ich dann endlich fertig war, war es bereits 18 Uhr und ich konnte mein Geschäft schließen. Obwohl ich heute keinen einzigen Kunden hatte, war ich schon fertig mit den Nerven und ging nach oben in meine Wohnung.
Jetzt brauchte ich ein schönes, entspannendes Bad. Hoffentlich kam da nicht auch nur kaltes Wasser heraus. Ich drehte den Wasserhahn auf und eine braune Brühe lief hinaus.
Schnell zog ich den Stöpsel heraus, damit das Dreckwasser ablaufen konnte. Dann drehte ich den Hahn voll auf und nach einer Weile wurde das Wasser wieder klar. Was für ein Tag! So einen möchte ich nicht noch mal erleben. Ich stieg in die Wanne und genoss die wohltuende Wärme des Wassers.
Es tat richtig gut, nach solch einem Tag. Meine Augenlider wurden schwer und ich schloss die Augen.
Vor meinem geistigen Auge sah ich Nico, der sanft über meinen Körper streichelte und mich küsste. Seine Lippen waren zart wie Seide und sein Duft war einfach atemberaubend. Es fröstelte mich leicht und ich öffnete die Augen. Es war mittlerweile dunkel draußen und ich lag hier im eiskalten Wasser. Schnell stieg ich aus der Wanne und zog mir meinen Bademantel über. Ich holte Nicos Brief aus meinem Kittel und nahm den Hörer zur Hand. Ich tippte die Nummer ein: 01256547210.
„Guten Tag, hier spricht der automatische Anrufbeantworter von Nico Müller. Ich bin zur Zeit nicht im Hause. Bitte hinterlassen Sie mir ihren Namen und ihre Rufnummer. Ich rufe sie so schnell wie möglich zurück. Danke.“ piep…
Ich legte den Hörer auf. Auf so ein neumodisches Teil wollte ich nun wirklich nicht sprechen. Nach so einem miesen Tag, hatte ich nicht wirklich Lust, mir noch etwas zu essen zu machen. Ich war außerdem noch sehr müde wegen letzter Nacht. Gähnend zog ich mir meinen Schlafanzug an und krabbelte unter meine Decke.
Draußen war es immer noch stockdunkel. Es war bereits 6 Uhr vorbei und ich legte das Buch zur Seite und schlief doch noch ein.
Ende Kapitel 17
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