@littlelotte: Ich möchte dir nichts unterstellen, aber irgendwie klingt deine Argumentation für mich nicht ganz schlüssig. Du argumentierst damit, dass vegetarische / vegane Ernährung so teuer sei, aber andererseits sagst, dass es ja reichen würde seinen Fleischkonsum zu reduzieren und da eben nicht auf die billigsten Varianten zurückzugreifen.
Klar, wenn es um Sojamilch oder ähnliches geht, ist die schon um einiges teurer als normale Kuhmilch, aber wenn man bei Kuhmilch auch nicht die billigste Variante wählen würde, wäre der Unterschied auch schon nicht mehr soo extrem.
Wenn wir von Fleisch sprechen, dann kann das auch sehr teuer werden, wenn man da was vernünftiges kaufen will. Deswegen finde ich es zwar gut und richtig, dass du sagst, dass die Reduktion und der bewusstere Konsum da schon viel bringt - der Meinung bin ich selbst auch - aber ich sehe nicht ein, dass vegetarische oder vegane Ernährung so viel teurer sein muss im Gegensatz zur Ernährung mit qualitativ hochwertigem Bio-Fleisch.
Edit:
Mich würde aber mal interessieren, wie man einen Säugling/Neugeborenes vegan ernährt?
Ist Muttermilch vegan?
Welche Möglichkeiten gibt es da? Weil das Verdauungssystem entwickelt sich ja auch erst richtig im Verlauf des ersten Lebensjahres, am Anfang können Babys außer Milch ja nicht wirklich was verwerten?
Wo bekommt man bei veganer Ernährung ausreichend Calcium für das Knochenwachstum und die anderen nötigen Vitamine/Spurenelemente in adäquater Menge ohne tierische Produkte zu nutzen, her?
Wie schon gesagt, kenne ich mich da gar nicht mal so gut aus, aber aus meiner Sicht wäre Muttermilch vegan. Natürlich ist es im Prinzip ein tierisches Produkt, aber es ist ja extra für das Kind da, es wird niemand dafür ausgebeutet und für die Umwelt ist es auch das beste, was man machen kann. Also was sollte daran verwerflich sein?
Irgendwie finde ich die Frage immer wieder albern, weiß aber auch tatsächlich nicht so genau, wie Veganer das mehrheitlich sehen.
Ich sehe vegane Ernährung oder die Lebensweise kritisch, weil ich bisher meist zwei Hauptgründe höre, die mir nicht ausreichen, um zu rechtfertigen auf gute und wertvolle Lebensmittel zu verzichten.
Man verzichtet ja nicht komplett auf gute und wertvolle Lebensmittel. Auch vegane Lebensmittel sind sehr sehr gut und wertvoll.
Der andere Grund ist das Tierwohl, die Massentierhaltung und so weiter. Da sehe ich das Problem eigentlich nicht bei dem Verzehr tierischer Produkte an sich, sondern an der Übertreibung, die wir Menschen nicht in den Griff bekommen. Das Extrem ist ja das Problem, die schiere Übertreibung und die Masse, und nicht die Handlung an sich. Ich frage mich dabei immer, was passieren würde, wenn sich tatsächlich eine große Mehrheit vegan ernährt und ihrerseits in extremen Massen konsumiert. Man stelle sich vor die ganzen veganen Produkte, die ja teilweise auch sehr aufwendig hergestellt werden, müssten ihrerseits in extremen Mengen produziert und verkauft werden mit dem dazu gehörenden Flächenbedarf. Natürlich ist das besser als Tiere zu quälen und unter Umständen auch klimafreundlicher, aber nicht gerade der Königsweg.
Du hast völlig Recht, dass letztendlich die Übertreibung beim Fleischkonsum das Problem ist. Das Problem sind letztendlich wirklich die Massen und das Streben nach möglichst billigen Produkten. So kann gute und gesunde Ernährung (auch für Tier und Umwelt) nicht funktionieren.
Allerdings wird die Produktion veganer Produkte niemals mehr Flächen einnehmen als eine vergleichbare Menge an tierischen Produkten. Ja, auch in dem Bereich (-> Soja!) gibt es erhebliche Probleme, aber Soja wird ja nicht nur zur Produktion von veganen Produkten genutzt, sondern auch als Futtermittel. Die Produktion von tierischen Produkten braucht ja nicht nur die Flächen, auf denen die Tiere stehen / laufen können, sondern auch erhebliche Flächen für die Produktion von Futtermitteln.
Würde man diese Flächen direkt für die Produktion von Lebensmitteln für Menschen nutzen, bräuchte man viel weniger Flächen für die gleiche Menge.