Hallihallo!
Eine kleine, feine Geschichte von mir. Nichts Besonderes, nur etwas, was ich einfach als Ausgleich zur Uni brauche, aber wenn sie jemandem von euch gefällt, dann freue ich mich natürlich.

Seht mir bitte nach, wenn ich nicht immer regelmäßig updaten kann. Joa, und wer keine Liebesgeschichten mag, der sollte wohl nicht weiterlesen.

Viel Spaß.

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Während eines plötzlichen Unwetters lernt Piet die geheimnisvolle Mia kennen, die ihn von nun an nicht mehr loslässt. Der erste stürmische und komplizierte Versuch einer Beziehung ist für Piet der Beginn der ganz großen Liebe, die ihn immer wieder vor neue Belastungsproben stellt.
Benachrichtigungsliste:
sasispatz; Breena; LittleMiss1988; crazy_sim_14; Irisa;
Loopii; TaylorTownsend; chrissy1709; nachtstern; Lynie;
Felidae; Rosegirl; naddimietze; Innad; Sexy_Lexi;
Khausi; xBoux; Keinen;
sasispatz; Breena; LittleMiss1988; crazy_sim_14; Irisa;
Loopii; TaylorTownsend; chrissy1709; nachtstern; Lynie;
Felidae; Rosegirl; naddimietze; Innad; Sexy_Lexi;
Khausi; xBoux; Keinen;
Übersicht
Kapitel 1 - Regen
Kapitel 2 - Café Nuss
Kapitel 3 - Überraschung
Kapitel 4 - Von egoistischen Kühen
Kapitel 5 - Kennenlernen
Kapitel 6 - Erinnerungen
Kapitel 7 - Mias Verantwortung
Kapitel 8 - Muffensausen
Kapitel 9 - Jonathan
Kapitel 10 - Funkstille
Kapitel 11 - Wehrlos
Kapitel 12 - Die Community
Kapitel 2 - Café Nuss
Kapitel 3 - Überraschung
Kapitel 4 - Von egoistischen Kühen
Kapitel 5 - Kennenlernen
Kapitel 6 - Erinnerungen
Kapitel 7 - Mias Verantwortung
Kapitel 8 - Muffensausen
Kapitel 9 - Jonathan
Kapitel 10 - Funkstille
Kapitel 11 - Wehrlos
Kapitel 12 - Die Community
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Kapitel 1 – Regen

Piet hechtete die Straße entlang. Die rettende Bushaltestelle war nicht mehr weit entfernt. Obwohl Rettung eigentlich das falsche Wort war, denn dafür war es eh schon zu spät. Vielmehr war es eine Art Notlager, um Schlimmeres zu verhindern.
Piet fluchte leise. Wer hatte denn auch ahnen können, dass es heute Nachmittag so urplötzlich in Strömen regnen würde? Das Wetter glich einem Weltuntergang und nasse, lange Fäden bahnten sich ihren Weg durch Piets Hemdkragen. Verrückte Welt... Ein Wolkenbruch an einem heißen Nachmittag mitten im Sommer.

Mit einem kleinen Sprung ließ Piet die letzte hindernde Pfütze hinter sich und erreichte die Bushaltestelle, die ihm als Unterschlupf dienen sollte. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs hatte er sich natürlich auf dem größten Platz der gesamten Stadt befunden, welcher weit und breit keinen Schutz vor Regen gewährte. Dementsprechend hatte er die Beine in die Hände genommen und stand nun keuchend unter dem kleinen Glashäuschen. Alles an ihm triefte vor Nässe und er fragte sich, ob das ausschließlich am Regen oder auch anteilig an seiner schlechten Kondition lag.

Auf der Bank saß eine junge Frau, ebenfalls völlig durchnässt. Ihre langen, blonden Haare klebten ihr in dicken Strähnen im Gesicht und auf ihrer Nase tummelten sich noch einige Tropfen. Sie sah Piet an und rutschte ein Stück zur Seite.
„Setzen Sie sich doch“, bot sie an und grinste keck. „Sie klingen so abgehetzt.“
„Das ist nett, danke.“ Piet zögerte nicht lange und nahm dankbar und völlig außer Atem neben ihr Platz. Eine Weile starrten sie beide regungslos in das Unwetter vor sich. Der Wind wurde immer stärker und fegte mit lautem Pfeifen um die Bushaltestelle, sodass die Glaswände zwischenzeitlich schon wackelten.

„Wer rechnet denn mit sowas?“ murmelte die Blonde irgendwann und blies sich eine Strähne aus dem Gesicht.
Piet wischte sich mit dem Handrücken über die nasse Stirn. „Anscheinend sind wir die einzigen, die den Wetterbericht verpasst haben. Keine Menschenseele ist unterwegs.“
Sie nickte. „Richtig unheimlich. Hoffentlich kommt bald der Bus. Warten Sie auch?“ Während sie sprach, sah sie nie zu ihm herüber, sondern starrte weiterhin in eine scheinbar grenzenlose Leere vor sich hin. „Nein, nein, ich hab hier nur Schutz vor dem Regen gesucht.“ Piet warf ihr einen heimlichen Seitenblick zu. Auf ihren nackten Armen hatte sich Gänsehaut gebildet. Sie war barfuß und ließ ihre Beine schlaff hin und her baumeln. Irgendwie wirkte sie weltfremd auf ihn, aber nicht unsympathisch.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kippte plötzlich ein Fahrrad um, als der Wind an ihm vorbei peitschte. Die Blonde zuckte kurz und murrte dann: „Mich hat dieses scheiß Wetter auch überrascht. So ein Mist.“

„Ist Ihnen nicht kalt, so ganz ohne Schuhe?“ fragte Piet.
Sie wandte den Kopf und schaute ihn nun zum ersten Mal an, seitdem er neben ihr Platz genommen hatte. „Bis eben nicht. Der Asphalt kann sehr heiß werden, aber ich laufe gerne ohne Schuhe im Sommer. Man fühlt sich dadurch irgendwie freier.“ Sie machte eine kurze Gedankenpause, bevor sie noch hinzufügte: „Außerdem passen mir nur sehr wenige Sandalen, sodass ich mir immer Blasen laufe.“
„Ach so“, erwiderte Piet und musterte ihr Gesicht. Hübsch war sie nicht unbedingt, aber keineswegs unattraktiv. Ihm gefielen besonders ihre kalten, grauen Augen, mit denen sie ihn jetzt eindringlich anblickte.

„Sind Sie Student?“ wollte sie unvermittelt wissen.
Piet schüttelte den Kopf. „Ja, momentan noch. Wie kommen Sie darauf?“
„Nur so. Sie sehen aus wie ein typischer Student.“
„Tatsächlich? Wie sieht denn ein typischer Student aus?“
„Na, so wie Sie halt.“
Die Antwort war so bestimmt, dass Piet sich mit ihr zufrieden gab. Jedes weitere Nachfragen hätte wahrscheinlich eh keinen Sinn gehabt, das spürte er.

„Wenn das so ist“, sagte er, „dann tippe ich, dass Sie bei Greenpeace arbeiten. Oder aber als freischaffende Künstlerin.“
Sie lachte. „Weder noch, aber sehr interessant. Ich hoffe, Sie hegen keinen Groll gegen Umweltschützer und Weltverbesserer?“
„Na ja, das kommt darauf an, aber eigentlich nicht. Vermutlich gibt es davon heutzutage eh viel zu wenige.“
„Und mir trauen Sie es zu, mich gegen den Rest der Menschheit aufzulehnen?“
Piet schmunzelte und nickte. „Auf den ersten Blick ja. Aber ich glaube, Ihre Phantasien sind ein wenig zu romantisch.“

„Hm“, machte sie und ließ ihren Blick wieder in die Leere schweifen. „Mir wird sonst immer vorgeworfen, ich sei viel zu kalt und nüchtern. Wenn ich so darüber nachdenke, dann wäre Greenpeace wahrscheinlich wirklich nicht das Richtige für mich, aber Künstlerin reizt mich. Da gibt es so viele Möglichkeiten. Mir gefällt die Vorstellung, sich vorzustellen mit dem Satz Guten Tag, ich bin Musikerin und spiele euch jetzt meinen neusten Song vor. Das klingt so kreativ.
Das würde mir durchaus gefallen, aber nun ja...“ Es folgte ein kleiner Seufzer. „Kunst ist brotlos.“
„Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber das klingt alles leicht verbittert.“
„Eher realistisch. So würde ich es nennen.“

Piet runzelte die Stirn. „Träume begraben?“
„Vielleicht. Teilweise. Die Welt ist hart und ungerecht. Man sieht es ja an uns beiden gerade, durchnässt und überrascht vom Regen und nun dazu verdonnert, nebeneinander auf dieser Bank zu sitzen und irgendein Gespräch zu führen.“ Ein Lachen umspielte ihre Lippen.
Auch Piet lachte nun. „Sehr charmant, wirklich. Aber ich stimme zu.“
In diesem Moment tauchte an der Kreuzung ein Bus auf. Die Blonde stand auf. „Da hinten kommt mein Bus.“

Piet erhob sich ebenfalls. Dass dieser verflixte Bus so schnell kam, damit hatte er nicht gerechnet. Jetzt musste er sich aber verdammt beeilen. „Ähm...“, machte er und wischte sich verlegen einige Wassertropfen von der Nase. „Sowas habe ich noch nie gemacht, aber... Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass wir dieses... Gespräch irgendwann fortsetzen?“
Ruckartig fuhr sie herum und sah ihn erschrocken an. „Ich weiß nicht. Vielleicht begegnen wir uns ja noch mal... Beim nächsten Regen...“
„Ja aber...“ Der Bus näherte sich gefährlich schnell. „Ich dachte...“
Sie kam ihm zuvor. „Nein, kein Date.“ In Piet erstarb jegliche Hoffnung.
„Das sollte kein Date werden.“
„Nein?“
„Nein“, log er. „Nur eine Fortsetzung des Gesprächs, ganz unverfänglich.“
„Trotzdem. Keine gute Idee, denke ich.“
„Schade.“

Sekundenlang musterte sie ihn ganz genau, so als ob sie ihn prüfen wollte. Er hielt ihrem Blick stand. Schließlich seufzte sie zum zweiten Mal während dieser Begegnung und sagte: „Okay, pass auf. Ich bin oft im Café Nuss. Vielleicht sieht man sich ja dort mal.“ Der Wechsel zum Du kam ebenso unerwartet wie der Inhalt ihrer Antwort.
Mit lautem Quietschen hielt der Bus in diesem Moment vor ihnen. Piets Herzschlag beschleunigte sich. „Okay“, rief er, als sich die vordere Tür öffnete, „aber sag mir wenigstens noch deinen Namen.“

Sie sprang auf die erste Stufe und drehte sich ein letztes Mal zu ihm um. „Mia.“ Dann verschwand sie im Inneren des Busses und der Fahrer schloss die Tür. Als das große Vehikel sich wieder in Bewegung setzte, sah Piet ihm nach und entdeckte durch die dunklen Glasscheiben, wie Mia Platz nahm. Dann verschwand sie aus seinem Blickfeld.
Café Nuss.
Piet betrachtete die Wolken und stellte fest, dass der Regen etwas nachgelassen hatte und er sich jetzt wieder auf den Weg machen konnte. Das Wasser unter seinen Fußsohlen quietschte mit jedem Schritt.
Café Nuss. Gleich morgen würde er sich auf den Weg dorthin machen und nach ihr Ausschau halten. Nach Mia.
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