Regionsportrait Spreuland - 800 Jahre Geschichte live

Kasion

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Januar 2012
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Moin moin,
nachdem ich lange Zeit schon als "passiver, unregistrierter Beobachter" hier im Forum rumgegeistert bin, hat mich jetzt auch die Lust gepackt, eine eigene Region auf die Beine zu stellen. :)

Die Idee zu meiner Region Spreuland hatte ich, als ich mal wieder eine moderne Finanzmetropole gebaut habe und unbedingt ein Stadtschloss reinsetzen wollte. Ich dachte mir: Okay, ein Stadtschloss steht im Zentrum der Altstadt, am Ende einer Stadtachse. ...mh, blöd war, das meine Stadt irgendwie keine Altstadt vorzuweisen hatte, geschweige denn von einer Achse. Ich schaute mir dann andere Bauwerke aus vergangenen Jahrhunderten in meiner Stadt an und bemerkte, das diese willkürlich im ganzen Stadtgebiet verteilt waren. Auch in der gnnzen Region sah es nicht besser aus. Es wimmelte von amerikanisch anmutenden Planstädten, indenen die europäischen Kirchen und Kathedralen irgendwie fehl am Platz wirkten. Und dann fiel mein Blick noch auf die Spielzeit mit ihren Jahreszahlen, die man sich ja irgendwie zu Nutze machen könnte=) Also entschloss ich mich, ganz von vorn anzufangen: Im Mittelalter.

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Soweit so gut. Ich war dann doch nicht ganz so mutig, und hab meine Region dorthin gesetzt, wo schon die Römer ihre Spuren hinterlassen hatten. Ich dachte mir dann, meine Region an einen dennoch nicht weniger geschichtsträchtigen Ort zu setzen und mein Augenmerk fiel auf den östlichen Ostseeraum. Das Spreuland sollte deutschsprachig sein und sozusagen ein fiktiver Ersatz für irgendein Gebiet im Baltikum sein.

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Kurzer Abriss der Geschichte (ca. 850 - 1200)

Die Geschichte der spreuländischen Besiedlung hat ihre Wurzeln im 9. Jahrhundert. In dem Gebiet um die Obere und Untere Spreue siedelten zuerst verschiedene slawische Stämme, die kleine Siedlungen mit seltsamen Namen gründeten und kleine Fürstentümer errichteten. Die ersten nachgewiesenen Besiedlungen sind das Dorf "Siútva" im Südwesten der Region, sowie "Nemas" im Nordosten, beide mitte des 9. Jhd.
So entwickelten sich nach und nach mehrere kleine Siedlungen der Stämme, die eine dem litausich verwandte Sprache sprechen. Bis zum Jahr 1200 wuchs so die Bevölkerung auf ungefähr 3200 in der gesamten Region, die größte Siedlung war das ummauerte Siútva mit rund 800 Einwohnern. Hier eine Landkarte mit den Städten zu Beginn des 13. Jahrhunderts:
Landkarte Spreuland 1200.webp
(Der Name Siprúvia ist die lokale Bezeichnung für die Region.)

Die Städte: Siútva

Das Fürstentum Siútva übernimmt eine dominierende Stellung, nicht zuletzt, wegen seine günstigen Lage gegenüber der Städte an den sumpfign Ufern der Spreue. Hier die "Stadt" im Jahre 1200, gut zu sehen ist die Fürstenpfalz sowie die Burganlage mit dem Wall, der Stellenweise immer wieder ausgebessert wird.
Siutva.webp

Birénko

Ebenfalls ein eigenes Fürstentum hat sich von der Stadt Birénko aus entwickelt, auch wenn dieses wohl kaum eine Konkurrenz zu Siútva darstellten:
Birenko.webp
(Norden ist hier unten)

Smirna

Zwar "dicht" besiedelt, aber (noch) unwichtig ist hierbei das Gebiet, wo Obere und untere Spreue zusammenfließen, denn das Gebiet ist sumpfig und von daher nur schwer über Land zu erreichen. Nur der kleine Handelsposten "Smirna" hat sich hier erfolgreicher halten können.
Smirna.webp
Im großen und ganzen sind die meisten Gebeite aber noch vom menschen nahezu unberührt, sodass die Siedlungen in der Regionsansicht nur schwer zu erkennen sind.
Region 1200.webp
Was die Bewohner des Spreulandes nicht wissen:
Um 1200 kehren gerade die westeuropäischen Heere von den Kreuzzügen zurück. Daunter auch der Deutsche Orden, der es nun auf heidnische Landgebiete in Osteuropa abgesehen hat...

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Bis dahin wär's das für's Erste, das nächste Update wird entweder um 1250 oder 1300 kommen:D
Ich weiß, die Dörfer sehen momentan noch nicht wirklich zeitgemäß aus, das liegt aber leider daran, das ich kaum Downloads finde, die in diese Zeit reinpassen. Die meisten Plugins werden wahrscheinlich erst ab dem 16. Jhd. zum Einsatz kommen, aber bis dahin passiert ja noch einiges:)
Wer aber irgendwelche Downloads kennt, die ins Mittelalter passen (besonders über jedes Fachwerkhaus, was ich ergattern kann bin ich überglücklich).
Auch was Kritik betrifft würd ich mich um jegliche Tipps freuen.
 
Ich finde die Idee sehr gut, muss ich sagen, denn die meisten Städte, die hier vorgestellt werden, sind eher als gründerzeitliche Neugründungen aufzufassen und da ist eine Stadt mit Geschichte und verschiedenen, Epochenspezifischen Baustilen ja mal eine tolle Abwechslung:)
 
Hallo und willkommen,
das sieht auf jeden Fall vielversprechend aus. :up:
Auch wenn der nächste Teil der Geschichte dann wohl erstmal weniger schön wird - also zumindest für die bisher ansässige Bevölkerung - die hat die Christianisierung und Kolonisation durch den Deutschen Orden ja größtenteils nicht überlebt. :glory:
Wie ich sehe, hast Du aber vor allem noch Mavis Sachen als Wohngebäude, und genau für diese Zeit gibt es wunderbar frühmittelalterliche Gebäude von manchou: http://sc4devotion.com/csxlex/lex_filedesc.php?lotGET=2245
Die sind zwar mehr keltischen Ursprungs, aber nichtsdestotrotz eine überaus gute Alternative zu Maxis.
Ansonsten solltest Du natürlich noch nach einem Tempel für Swatowit suchen, irgendein Haus, was Du als solchen ausgeben kannst. Das könnte dann die Stelle besetzen, wo später mal eine Kirche gebaut werden wird (also wenn den "Falschgläubigen" der Garaus gemacht worden ist... :ohoh:)
Und Fachwerk: schau mal hier: http://www.simforum.de/showthread.php?t=178367&page=2
Die sind zwar noch nicht erhältlich (noch im Test), aber ich habe da auch irgendwo die Dateien angegeben, aus denen all die Häuschen stammen. Bei einem solchen Projekt wie dem Deinen solltest Du Dich auf jeden Fall mit dem LotEditor vertraut machen.
Ansonsten gefällt mir das wirklich sehr gut, ich empfehle Dir aber den großflächigen Einsatz von MMPs, Bürgermeister-Ploppables, als da von Bäumen bis zu Wildtieren alles zu bekommen ist, was eine realistische Landschaftsgestaltung betrifft.
Als Anregung für die Gestaltung: http://sc4devotion.com/forums/index.php?topic=8812.0

Weiter so, ich mag ernsthafte Projekte! :up:
LG, Carl
 
Zuletzt bearbeitet:
Netter Start, bin gespannt auf die weitere Entwicklung! RJs mit Bezug auf eine Epoche oder Ära und mit Karten gefallen mir besonders gut.

Schöne Fachwerkhäuser für etwas größere Orte gibts auch im SimCityKurier!
Edit: Old Town im STEX heißen die nun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Erstmal herzlich willkommen bei den Stadtportraits!
Es ist schon mal gut, dass es noch welche wie du und ein paar weitere gibt, die noch Bilder veroeffentlichen. Ich mach gerade eine Pause mit Bilder veroeffentlichen. Diese Pause verbringe ich gerade mit viel Arbeit und Alltagsstress. Darum kann sie noch ne weile andauern.

Die Idee mit der Zeit finde ich sehr kreativ und haucht der Stadt weiteres Leben ein. Die Bilder sehen auch schon gut aus. Da gibt es eigentlich noch nicht viel zu kritisieren. Da muesste ich erst weitere Bilder sehen...
Ansonnsten freue ich mich auf Weiteres!

Gruss Chris
 
Danke für die vielen netten Antworten^^

Ich bin mittlerw4eile schon fleißig am downloaden und versuch mich jetzt sogar an Wäldern, Findlingen und etwas üppigeren Flussufern.
Und carlfatal: Mir hats beinahe die Sprache verschlagen, als ich diese vielen, tollen Fachwerkhäuser von dir gesehen habe, das ist ja ein Traum jeden Fachwerkliebhabers! :)
Also ich wär überglücklich, wenn ich die irgendwann einmal in meine Region mit aufnehmen darf.

Ich mach mich derweilen mal wieder ans Werk^^
 
So, hab mal ne Grundsanierung an der Optik der Region vorgenommen, wenn auch nur grob=)
Jetzt plötzlich bin ich irgendwie aber mit dem Maxis-Terrain nicht mehr zufrieden, obwohl mich das vorher nie gestört hatte. Naja, das wird demnächst dann wohl auch noch geändert=)
Auf jeden Fall auch an alle ein großes Danke, die mir mit Downloadlinks zur Seite stehen, da fühlt man sich ja wie im Schlaraffenland :p
Und nun hab ichs langsam auch mit den Bildern raus:lol:

Nun aber zum Update:

Wir schreiben nun das Jahr
1250

Die slawischen Einwohner des Spreulandes haben in den letzten 50 Jahren viel mitmachen müssen. Die Bevölkerung, die bis zum Einfall des Deutschen Ordens (1233) auf 3400 gestiegen war, sank bis 1250 auf etwa 3100 zurück, wovon nun auch 100 Deutsche dabei sind. Und dabei hatte der Orden noch nicht einmal wirklich mit der Kolonisation angefangen. Das Härteste stand den Einwohnern noch bevor...

Kurzer Abriss der Geschichte (1200-1250)

Der Beginn des 13. Jahrhunderts begann für die Bewohner der Fürstentümer Birénko und Siutva ruhig, ertragreiche Sommer ließen die Bevölkerung innerhalb von rund 30 Jahren in den größeren Siedlungen stetig steigen. Doch im fernen Westen wurden bereits Landkarten ausgerollt:


1210:
Der Deutsche Orden plant, Landgebiete in (Ost-)Europa zu erwerben. Erste Versuche im heutigen Rumänien scheitern 1225 am Widerstand der örtlichen Bevölkerung.

1226:

Goldbulle von Rimini: Der Deutsche Orden unter der Führung von Hermann von Salza bekommt zugesichert, Gebiete östlich der Weichsel und sämtliches pruzzisch besiedeltes Gebiet sowie einige weitere Landstriche erobern zu dürfen. Auch die Mündungsgebiete der Spreue fielen darunter.

1231:
Der Deutsche Orden beginnt mit seinem "Kreuzzug" und überschreitet die Weichsel. Er hat volle Unterstützung des Königreichs Polen, des Heilig-Römischen Reichs und des Kirchenstaates.

1233:
15 Deutschordensritter mit Gefolge errichten auf einer kleinen Insel auf der Spreue eine Niederlassung. Die Insellage macht den Stützpunkt sicher, erschwert aber die Arbeiten des Ordens im Umland. Die Siedlung wird der heiligen Maria (Der Schutzheiligen des Ordens) geweiht und erhält den Namen Marienhof. Der Name wird von nun an auch mit der Insel verbunden. Hier die Siedlung:

Links ist eine kleine Schutzfestung, in der Mitte die Marienkapelle und links das eigentliche Haupthaus. Weitere Häuser existieren vorerst nicht.

1234:
In einem Vertrag mit Friedrich II., Hermann von Salza und dem Papst wird der Deutschordensstaat gegründet. Damit werden sämtliche Territorien in "Provinzen" des Staates gegliedert. So wird auch die Komturei Spreuenlande gegründet. Zum Komtur wird Johann Raspe ernannt. Er gilt als grausamer Despot und von daher gerade richtig, um das Land zu erobern. Von seinem Gefolge wird er Johann Braunblut genannt.


Sein Wappen (oben rechts) wird zum ersten Wappen der Komturei.

Mit seinem Herrschaftsantritt beginnen auch sofort die Missionierungsversuche, die vorerst aufs direkte Umland beschränkt sind.
Der 11.08.1234:
Als Michealis von Storkow in Smirna vom Christentum predigt, wird er von der Bevölkerung zusammengeschlagen und an einem Holzpfahl in Smirna verbrannt.
Die Kirche erklärt Michaelis zum Märtyrer, Johann Braunblut ist schockiert und sinnt auf Rache. Nur kurze Zeit später lässt er Smirna in Brand stecken.


Infolgedessen brechen Unruhen aus, es kommt immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen der örtlichen Bevölkerung mit dem Orden.

1237:
Nach jahrelangen Kämpfen kann der Deutsche Orden erste Gebietsgewinne verzeichnen. Er plündert die Dörfer, die Bewohner ergeben sich, kämpfen und werden getötet oder fliehen in die größeren Siedlungen. Das gesamte Umland des ehemaligen Smirnas (was von ersten Kolonisten als Schmirrnau neugegründet wird), steht nun unter der Kontrolle Johann Braunbluts. Es werden erste Pläne zum Bau einer Ordensburg gefasst.

1244:
Während das Fürstentum Siútva aus Furcht vor dem Orden tatlos bleibt, ruft der Fürst von Birénko zum Krieg. Man spekuliert heute, er wäre nicht ganz bei Sinnen gewesen, denn er muss gewusst haben, dass er keine realistische Chancen auf einen Sieg hatte. Er wird sich wohl von den Berichten von Kämpfen der Litauer und Russen gegen den Orden dazu leiten lassen. Noch jedenfalls sah es um Birénko ruhig aus:


(Norden ist unten)

1246:
Fürst Kirnus von Birénko hatte nun zwei Jahre dem Kampf gegen den Orden getrotzt. Doch im Namen des Kreuzes hatte Johann Braunblut nur noch mehr Ordensritter aus dem Westen geholt, um gegen den "Ungläubigen Fürsten" zu kämpfen.
Bei der Schlacht um Birénko wurde er vernichtend geschlagen. Die Fürstenpfalz und ein Teil des Dorfes wurden niedergebrannt.


Nach der Schlacht ergab sich Kirnus und übergab die Ländereien des Fürstentums an den Orden. Damit hatte sich dessen Territorium vervielfacht. Er bat nur um die Verschonung seines Lebens, sowie das seiner Familie. Ihm wurde eine Taufe angeboten, als er jedoch ablehnte wurde er mitsamt seiner Familie öffentlich hingerichtet. Bei den folgenden Aufständen kamen mehr als 200 Menschen ums Leben.

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Viele flüchteten in die letzte Trutzburg vor dem Orden: Siútva. 1250 lebten also ca. 1400 Menschen hinter den Mauern der Stadt. Noch war das Fürstentum weitestgehend verschont gelieben, doch die Augen des Ordens richteten sich nun zwangsläufig auf die Stadt. Außerdem werden bereits Vermessungen für eine Ordensburg gemacht. Mit einer Ordensburg würde in dem Gebiet auch eine größere Kolonisation aus dem Westen beginnen, was den Einwohnern des Landes aber gar nicht passt.

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So, das wär's wieder für's Erste:D
Demnächst wird dann wohl 1300 kommen. Dann werden die Dörfer auch mal etwas städtischer.
 
Hups, da kommt tatsächlich ein richtig engagiertes und gekonnt präsentiertes CJ ins SimForum, ich bin baff, einfach baff. Hier stimmt mal alles, die Bilder -wie Franky schon sagt - sprechen für sich, und der Text dazu: ich bin

BEGEISTERT!!! :eek::up:

Falls Du an mittelalterlichen Sachen Interesse hast: Franky testet gerade meine Fachwerksachen, und wenn er erste Bilder zeigt und alles damit stimmt, würde ich Dich glatt in den Kreis der Betatester aufnehmen: wenn das hier so weitergeht, ist das erstklassige Werbung für mich und für Dich wär´s die Möglichkeit zu noch mehr Realismus.

Ansonsten schau doch mal bei ToutSimCities nach "remparts", Version Nr3, und nach "Abbaye", einen Bausatz für eine mittelalterliche Abtei mit Kirchen, Spital, Kreuzgängen und jeder Menge "Drumrumgebäude".
Empfehlenswert ist außerdem noch das Castle-Set von Maxis, das es aber nicht mehr zum Download gibt. Irgendwer hat es mal einem BAT beigepackt, ich weiß aber leider nicht mehr welchem. PN´ mich, und dann kann ich Dir das auch zukommen lassen.

So, jetzt aber genug, ich muß noch ein wenig schauen und giere bereits nach neuen Bildern von Dir. :nick:

LG, Carl
 
WOW!!! Das sind ja wirklich tolle Bilder. Dein Fortschritt ist echt gut und du bist auf einem Weg, dieses RP zu einem der großen zu machen.
Was ich dir noch empfehlen möchte: Angesichts der Traktoren und Glashäuser auf landwirtschaftlichen Flächen solltest du den maxis-Blocker für Farmen verwenden und dir nur Farmen ohne moderne Maschinen in den plugin-Ordner legen - oder sogar die Farmen so umzulotten, dass alles anachronistisches draußen bleibt. Ist zwar viel Arbeit, aber es würde deine Qualität eine weitere Stufe anheben. Hier ein Link:
http://www.simtropolis.com/forum/files/file/21344-prevent-ir-lots/
 
Ich bin gespannt wie sich das hier noch entwickelt. Ich bin grade selbst auf europäischen Stil mit Geschichte drumrum umgestiegen, bin aber noch in der Orientierungs- und Pluginsuchphase. Das hier sieht sehr gut aus, bitte mehr!
 
So, da bin ich wieder und bring auch gleich ein neues 50-Jahre-Update mit^^
Zwar bin ich was Terrain betrifft, noch immer nicht fündig geworden, hab nun aber damit angefangen, meine Farmen zu ersetzen. Bald wird dann auch die ganze Region die neuen Wälder haben (es fehlt noch ein Skleines Sumpfgebiet und ein bisschen Waldland im Norden), dann gibts auch mal etwas mehr Natur zu sehen. Lange Rede kurzer Sinn:

Kommen wir zum Jahr
1300

Nun ist auch das letzte freie Fürstentum gefallen und tausende von Einwohnern sind der Willkür des deutschen Ordens zum Opfer gefallen. Doch noch immer ist die Eroberung nicht ganz abgeschlossen.

Kurzer Abriss der Geschichte (1250-1300)

Um 1250 erreichten die Meldungen von neuem Landgebiet im Osten auch die letzten Dörfer des Heilig Römischen Reiches. Viele Leute machen sich als Glücksritter auf gen Osten, um ihr Glück in den nahezu unberührten Gegenden Osteuropas zu versuchen.

1255:
Johann Braunblut stirbt in Marienhof. Nicht viele trauern ihm hinterher. Zu seinem Nachfolger wird Friedrich von Lippow, ein gebürtiger Sachse, vom Deutschen Orden gewählt. Er zeichnete sich durch eine eiserne Faust aus, bewies militärisches Geschick und war grausam zu Feinden, verstand aber auch vieles von kluger Wirtschaft und gewann schnell die deutschen Siedler für sich.

1256:
Friedrich von Lippow gibt den Bau der Ordensburg nahe Marienhof in Auftrag. Sie soll in Akkordarbeit gebaut werden.

1264:
Mit einem Heer von fast 1000 Mann belagert Friedrich von Lippow die Stadt Siútva. In dieser leben nun fast 2300 Menschen hinter Mauern, die aber mit gerade einmal 200 Mann besetzt sind. Aus Not bewaffnen sich die einfachen Bewohner mit Holzspießen und helfen bei der Verteidigung. Aber anstatt direkt anzugreifen lässt von Lippow die umliegenden Dörfer niederbrennen und belagert die Stadt:


1265:
Während Siútva belagert wird, wird die Ordensburg nach einer Rekordbauzeit von lediglich 9 Jahren fertiggestellt. Sie bekommt den Namen "Ordensburg Kronberg" und ist nach dem Kronberg benannt, an desen Fuß sie am Ufer der Oberen Spreue errichtet wurde:


1268:
Siútva war 4 Jahre lang eingekesselt und ist nun absolut ausgehungert. Es sind nicht einmal ein dutzend Männer auf deutscher Seite gefallen, während sich zwischen Leichen der Verhungerten noch etwa 1200 Menschen in Siútva befinden. Schließlich lässt von Lippow die Stadtmauern und die Burg angreifen. Er trifft kaum auf Gegenwehr, die Stadt ergibt sich nach kurzen Kämpfen. Trotzdem lässt von Lippow die Burg sowie die gesamte Stadt anzünden. Dabei sterben nochmals mehrere hundert Menschen. Lediglich die Fürstenpfalz wird verschont. Sie soll als neue Residenz weitergenutzt werden.


1276:
Siútva wird in Siuttrau umbenannt und von ankommenden deutschen Siedlern aus dem Westen besiedelt. Die Einwohnerzahl, die bis 1270 auf 800 zurückgegangen war, steigt nun wieder langsam an. Zugleich erhält sie als erste Stadt im Spreuland das Kulmer Stadtrecht:

Das Siegel zeigt eine Abbildung Friedrich von Lippows mit Herrscherinsignien der Komturei Spreuenlande und außerdem einem Adler, der sich langsam als Wappentier durchsetzte (Heutige Historiker gehen davon aus, dass der Spreuland-Adler nur eine Kopie des Preußen-Adlers war)

1277:
Die Verwaltung Marienhofs zieht um. Die neue Komturresidenz sitzt in Siuttrau, die Verwaltung Marienhofs zieht in die Ordensburg um. Damit verliert die Siedlung ihre strategische Bedeutung. Hier Die Ordensburg (rechts), Schmirrnau (oben links), Marienhof (auf der Insel) und Szirke (unten links):


1291:
Um Marienhof vor der Bedeutungslosigkeit zu bewahren kann die Siedlungsmeisterei bei dem Komtur (seit 1278 Heinrich Schlier aus Lothringen) den Bau einer Kirche durchsetzen. Das Großprojekt soll mitten in Marienhof entstehen um das verlorene Ansehen bei der Kirche seit der Barberei in Siútva wiederzugewinnen und um neben Siuttrau ein kulturelles Zentrum im Spreuland zu bleiben:

Gut zu sehen ist die Buastelle mitten im Dorf. Mit der Baustelle ist auch das Dorfzentrum etwas nach Süden gerutscht.

1297:
Da in Marienhof nun ein Bischofssitz eingerichtet wird, wird nun auch hier das Kulmer Stadtrecht verliehen. Es gab nur ein Problem: Das Stadtrecht konnte nur dorthin verliehen werden, wo auch eine eigene Verwaltung saß. Die Siedlungsverwaltung aber hatte seit Jahren ihren Sitz in der Ordensburg. Also wurde das Stadtrecht stellvertretend an "die Stath bey Cronbergh" verliehen, womit Marienhof fortan den Namen Kronberg trug und sich aus den beiden Stadtteilen Marienhof und Schmirrnau zusammensetzte.

1299:
Zum neuen Jahrhundert sollten die Konfessionen für den neuen Bischofssitz ermittelt werden (Christ oder Heide). Faktisch war das die erste Bevölkerungszählung, nach der seltsamerweise fast 98% Christen im Spreuland lebten, obwohl nur rund 60% getauft waren.
Auf Platz 1 war nun Siuttrau mit etwa 1500 Einwohnern:

Vor allem südlich des Zentrums waren die Trümmer meist nciht beseitigt, die Burg lag als Brachruine dar. Die Mauern wurden teilweise als Steinbruch genutzt und verfielen, die alte Pfalz wurde immer wieder ausgebessert und erweitert.

Auf Platz 2 folgte Kronberg mit etwa 1400 Einwohnern.

Auf Platz 3 schließlich lag das alte Birénko, nun Büren. Fast 1200 Menschen lebten wieder hier, es wurde sogar eine neue Residenz erbaut, die als Zweitsitz des Komturen galt. Von Zerstörung war hier keine Spur mehr:

(Wieder ist Norden unten im Bild)

Insgesamt leben nun etwa 6000 Menschen im Spreuland, davon etwa 4500 Deutsche und noch 1500 Ureinwohner.
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Nun begann mit dem 14. Jahrhundert eine Zeit des rapiden Aufschwungs und der Besiedlung. Aber es musste irgendwann kommen... Die eifrigen Händler in Genua und Konstantinopel waren gegen vieles gerüstet, aber nicht gegen eine verheerende Seuche, die 1/3 aller Europäer wegraffen sollte. Aber noch ahnte man nichts und in Siuttrau und Kronberg begann man, Handelsbeziehungen zu knüpfen.

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Soweit wär's das. fürs Erste. Nächstesmal bring ich noch ein paar Landschaftsbilder mit. =)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gefällt mir immer besser, die Kirchenbaustelle ist eine Wahnsinnsidee! :up:
Und Deine ersten Lots sind ja auch schon da, einfach klasse, weiter so. Und genausogut gefällt mir die Hintergrundgeschichte, eingebettet in tatsächliche Ereignisse, wunderbar. :nick:
Grüße, Carl
 
Die Geschichte und das Geschehen ist mit Verlaub eines der Besten, was ich je gesehen habe! Das Flair und die Gefahren von damals sind ideal nachgebildet! Und die Dörfer sind so nachgebildet, wie sie damals waren: Wege sind kreuz und quer, Bauernhöfe und Schlösser hier und da, Brandszenen und die Landschaft wird zunehmend besser:up:
 
"Dieses Thema ist bereits 164 Tage alt." Puuh, ja, das ist eine lange Zeit=)
Dennoch ist das Projekt nicht tot, sondern es geht weiter - und zwar jetzt^^

Auch wenn ich für die nächsten Updates wahrscheinlich ein -bisschen- länger brauchen werde, werde ich die Region weiterführen. Zumindest hoffe ich, dass ich etwas zügiger, als in Echtzeit vorankomme. Und die Planungen sind bereits bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts fortgeschritten, auch wenn die Region faktisch noch im Mittelalter steckt. Obwohl sogar erst die Pest bevorsteht, zerbrech ich mir hin und wieder den Kopf darüber, wie ich die Region durch die Weltkriege bekomme:ohoh:, aber das ist noch Zukunftsmusik.
Jetzt jedenfalls kommen die nächsten 50 Jahre und ein paar kleine Landschaftsbilder dazu:

Anno Domini
1350


50 Jahre sind vergangen, und doch hat sich einiges im Spreuland und in der Welt verändert. Vor allem das Klima hat dazu beigetragen, dass die Deutsche Kolonisation östlich der Elbe stark zugenommen hat. Denn zu Beginn des 14. Jahrhunderts begann eine kurze, feuchte Warmphase, die reiche Ernteerträge versprochen hat. In kürzester Zeit wuchs die Bevölkerung in den Städten rapide an, teilweise so rapide, dass sich die hygienischen Bedingungen stark verschlechterten.

Allerdings folgte der erntereichen Phase gegen 1340 eine starke, mehrjährige Dürreperiode in ganz Europa, womit es zu Nahrungsengpässen kam. Viele Leute waren am Ende der 1340er Jahre geschwächt und anfällig für Krankheiten, vor allem in den schmutzigen Städten...
Einige Deutsche ergriffen daher die Möglichkeit und zogen nach Osten, wo eine Landreform größere Gebiete für die Landwirtschaft freigab. Binnen 50 Jahren verdreifachte sich so z.B. die Einwohnerzahl des Spreulandes von 6000 auf 18.000. Um 1350 kann man schon erste Zeichen von Zivilisation ausmachen:
region1350.jpg
region1350.jpg


Bevor es aber an die Städte geht, geht es erst einmal in die Natur.

Hier eine Landzunge zwischen Ostsee und Nehmeler Bucht
landzunge.jpg



Die Obere Spreue vor Kazlutai (dt.: Kaseln)
oberespreue.jpg



Die Hänge des Kronbergs, der der Stadt Kronberg ihren Namen gab, ist reich an Erzen. Aber erst im 19. Jahrhundert sollten diese Hänge vom Menschen genutzt werden.
kronberg.jpg



Das ist schließlich das summpfige Land kaum einen Kilometer südlich von Kronberg. Dieses Gebiet behindert momentan ein größeres Wachstum der Stadt. Erst nach dem Mittelalter wird man sich der Herausforderung der Trockenlegung annehmen.
sumpf.jpg




Nun zur Zivilisation:

Kurzer Abriss der Geschichte (1300-1350)

1303
Litauen erklärt dem Deutschen Orden den Krieg. Daraufhin ziehen große Heere nach Nordosten, um gegen die Litauer zu kämpfen. So kommt unter anderem auch das restliche Spreuland unter die Kontrolle des Ordens. Das kleine Händlerdörfchen "Nemas" ergibt sich zwar kampflos, doch trotzdem lässt der Heerführer das Dorf restlos niederbrennen. Von den 490 Bewohnern überleben nur 29.
scaled.php

Kurz darauf wurde das Dörfchen als "Nehmel" neu gegründet. Unverzüglich wurde mit dem Bau einer Kirche begonnen.

1326
Kronberg bekommt eine Stadtmauer und gilt mittlerweile als beinahe uneinnehmbar. Lediglich die kleine Fläche könnte der Stadt zum Nachteil werden, so der Stadtmeister.
scaled.php


1331
In Ostasien bricht die Pest aus und verbreitet sich schnell über die Seidenstraße nach Westen.

1333
Zwischen Siuttrau und Kronberg kommt es zu einer Art Wettstreit. Um Siuttrau herum wird nun ebenfalls eine Stadtmauer gebaut, da die Bevölkerung des größeren Siuttrau es für ungerecht empfand, dass das kleinere Kronberg eine Stadtmauer bekam.
scaled.php


Um 1340
Erschreckende Nachrichten erreichen Europa, nachdenen in China aufgrund einer Pestwelle über die Hälfte der Menschen gestorben waren. Lediglich die Städte in Norditalien reagieren und führen strengere Kontrollen von Händlern ein.

1344
In Lübeck wird die Hanse als Städtebund gegründet. Da bereits die deutschordensstädte Danzig und Riga (Danzig galt im 14. Jahrhundert als reichste Stadt der Welt) durch die Hanse zu Wohlstand kamen, schließt sich nun auch Siuttrau der Hanse an. Das lübische Recht wurde an Siuttrau verliehen, welches nun den Namen "Hansestadt Zottrau" erhielt, allerdings wie Danzig und Riga keine Unabhängigkeit vom Deutschordensstaat erlangte.

Um 1345
Eine langanhaltende Dürreperiode (der Beginn der "kleinen Eiszeit", die bis ins 18. Jahrhundert anhalten sollte) vor allem in Westeuropa lässt Massen an "Flüchtlingen" nach Osten strömen. Zottrau war als neue Hansestadt erster Anlaufpunkt und wuchs binnen kürzester Zeit auf über 4600 Einwohner an (Kronberg dagegen hatte lediglich 3900 Einwohner).

1347
In Messina bricht die Pest aus. Unglücklicherweise bricht gleichzeitig in Frankreich und Westdeutschland eine Hungersnot aus. Wenige Wochen später erreicht die Pest den Hafen von Marseilles. Prag und Mailand schließen ihre Grenzen. Die Hanse und der Deutschordensstaat reagieren nicht.

1348
In Kairo sterben regionalen Quellen zufolge angeblich 900.000 Menschen an der Pest. In Europa erreicht sie den Rhein. Überall in Weseuropa kommt es zu anarchieähnlichen Zuständen, in größeren Städten wie Paris und Köln brechen Massenpaniken aus. Der Aberglaube der Menschen macht Juden oder andere Personengruppen für die Pest verantwortlich,durch Lynchjustiz finden dadurch abertausende den Tod. Die Hexenverfolgung erreicht kurz darauf ihren Höhepunkt.
Lediglich im Nord- und Ostseeraum fühlt man sich gut vorbereitet. Die Hanse zieht keine Konsequenzen.

1349
Während Westeuropa und ab jetzt auch die ersten Hansestädte in Chaos versinken und sogar die Kirche ihre Autoriät verliert, feiert man in Kronberg die Fertigstellung der Marienkirche. 58 Jahre Bauzeit sind im Vergleich zu westeuopäischen Kathedralen zwar sehr kurz, doch für die osteuropäische Backsteingotik ist das eine durchschnittliche Bauzeit.
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Die alte Marienhofer Kapelle von 1233 steht nun mitten auf dem vergrößerten Marktplatz. Man dikutiert sogar über einen Abriss, der aber ersteinmal nicht erfolgt.

1350
Nachdem nun in Kronberg die 115 Meter hohe Kirche fertiggestellt wurde, zieht auch Zottrau nach und gibt ebenfalls den Bau einer Kirche in Auftrag. Hier möchte man sogar innerhalb von nur 30 Jahren mit dem Bau abschließen.
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Ebenfalls im Jahr 1350 kommt es im Spreuland zu ersten Unruhen. In England stirbt etwa die Hälfte der Bevölkerung an der Pest, nun ist auch die Hanse befallen. Allein in Hamburg sterben 6.000 Menschen (von etwa 9.000 Einwohnern). In Frankreich, wo nun ein Drittel der Bevölkerung dahingerafft ist, kommt es zu einer Agrarkrise und einer weiteren Hungersnot. Aus Riga und Danzig kommen erste Pestmeldungen. Im Dezember schließlich wird der erste Pesttote im Hafenviertel von Zottrau gemeldet...

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Was Westeuropa hinter sich hat, hat praktisch ganz Osteuropa noch vor sich, aber das kommt mit dem nächsten Update, was hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt.
 
Dein dokumentarischer Stil und die Bilder gefallen mir echt gut, muss ich sagen:up::up:=)
 
Und dann die Autos und die Straßenbeleuchtung. :eek:

Dann schlag doch einen Mod vor, der die Autos und die Straßenlampen wegmacht :scream:

Ich würde dir ja das hier vorschlagen, das sind kleine Fachwerkhäuser, die man super für solche Kleinstädte und Dörfer eignen.
Ansonsten könntest du noch etwas mehr den LE benutzen, um schöne Details in die Bilder zu zaubern. So könntest du übrigens auch das Problem mit den Autos umgehen (oder du baust die NAM-Fußgängerzonen-Waldwege) Ansonsten finde ich das Ganze sehr interessant umgesetzt. Weiter so! :hallo:
 
Das Update ist die Wartezeit absolut wert, ich bin wieder vollends begeistert. :up:
Die Übersichten über Siuttrau und Kronberg sind klasse, außerdem mag ich die Art Deiner Präsentation. Die Geschichte des Landes ist so wunderbar glaubwürdig ins damalige Europa eingebunden.
Und die Kirche ist tatsächlich nicht zu groß. Gerade Marienkirchen sollten die Macht des Klerus in der Bevölkerung verankern, dementsprechend beeindruckend wurden sie gebaut.
Ich freue mich jedenfalls schon auf das nächste Update. :)
LG, Carl
 
Wow, ich muss schon sagen: Wirklich schön das ganze!

Immerhin hast du passende Downloads für deine "Arbeit" gefunden... ich bin immernoch vergeblich auf der Suche nach Türkisch aussehenden Downloads...

Freue mich schon auf das nächste Update ! :)
 
Das Jahr 1400!

Ja, es ist mal wieder lange her^^ Aber ich hab versprochen, das Projekt nicht im Sand versinken zu lassen. Und jetzt kommt das neue Update. Mal schauen, ich denke, wenn die "Fundamente" für die Städte erst einmal gelegt sind und langsam die Altstädte entstehen, läuft das ganze etwas flüssiger und schneller hier ab.
Erst einmal zu den Comments:
@Flatron: Danke, wenn ich erst einmal anfange, zu schreiben, würd ich am liebsten gar nicht mehr aufhören^^
@ Wilfried Webber: Es stimmt, für ein 5000-Seelen-Dorf sind solche Bauten aus heutiger Sicht unsinnig. Aber man muss bedenken, dass selbst als der Kölner Dom entworfen wurde, Köln nicht mehr als 20.000 Einwohner (im 12. Jhd.)hatte, und Köln war eine der größten deutschen Städte. Aber am Feinschliff an sich arbeite ich noch ;-) Mein größtes Problem sind immer noch die gottverdammten Palmen, die immun gegen jeden Mod zu sein scheinen :naja:
@carlfatal Vielen Dank. Und ich versuche mal wirklich, die Wartezeiten... etwas kleiner zu gestalten. Das hier soll ja immerhin nicht in Echtzeit ablaufen^^
Ozan: Ja, die Downloads sind mein größtes Problem. Gebäude, die tatsächlich im 13. oder anfänglich 14. Jahrhundert gebaut wurden, gibt es kaum. Dafür greif ich eher etwas "in die Zukunft" und hol mir allmählich ein paar Fachwerkhäuser. Wo es aber speziell türkische Gebäude gibt, kann ich dir leider auch nicht sagen.

Nun denn. Jetzt aber zum Update:

Anno Domini
1400
Als die alten Schatten verblassten.

Das dunkle Mittelalter neigt sich seinem Ende. Gerade im Jahr 1400 wird der Mann geboren, der einmal der LIteratur, der Wissenschaft und der Aufklärung Tür und Tor öffnen wird: Johannes Gutenberg.

Auch die Pest hat ihre Spuren hinterlassen und hat die Gesellschaft des 14. Jhd. auf den Kopf gestellt. Sogar die Kirche, der Klerus und der feudale Adel merken, dass sich die Zeiten langsam ändern. Die Rennaissance kann zwar erst endgültig in hundert Jahren ausgerufen werden (und für die Städte bedeutet das ein neues Aussehen), aber die alten Ordnungen beginnen neuen zu weichen - und sei es nur, um das Spätmittelalter einzuläuten.

Kurzer Abriss der Geschichte (1350-1400)

1350/51
Die Pest wütet im Spreuland! Und nicht nur hier, sie ist im ganzen Ostseeraum ausgebrochen und hat sich durch die Hanse wie ein Lauffeuer verbreitet. Im Hamburg sterben 6000 Menschen an der Pest, ein Großteil der Bevölkerung. Die Menschen betreiben Landflucht, da sie glauben, in den großen, schmutzigen Städten sei es sicherer; ein fataler Irrtum.
Die Bauernhöfe sind verlassen, die wenigen Mediziner absolut überfordert. Mit Kräutern versuchen sie vergebens, der Hölle einhalt zu gebieten. In Zottrau kommt es zu über 2000 Toten, in Kronberg stirbt sogar die Hälfte der Menschen. Aus dem fernen England dringen Nachrichten hindurch, dass die Leute den Respekt vor der Kirche verlieren und sogar Gotteshäuser anzünden.
Als 1351 die Pest endlich abflaut und die Menschen wieder zur Ruhe kommen... sind von 18.000 Spreuländern über 7.000 tot.

1353
Auch in Russland verschwindet die Pest, womit die 6 jährige Epidemie vorüber. Sie hat in Europa 25 Millionen Tote gefordert.

1356

Durch einen annähernden Zusammenbruch der staatlichen Gewalt in England, Frankreich, Sizilien, Byzanz und dem HRR reagiert nun Kaiser Karl IV. und erlässt die Goldbulle von Nürnberg. Sie ist praktisch die erste Verfassung des Reichs und wird für die folgenden 500 Jahre gelten. Als ein Teillehen gilt die Bulle auch für den Deutschordensstaat.

1358
Es klingt paradox, aber durch die Pest wurde eine Zeit des Wirtschaftsbooms eingeläutet, in der vor allem Spekulanten in die Kaufmannsschicht aufsteigen können - Und das lassen viele durch prunkvolle Häuser ausdrücken. Im Spreuland wird eine Bodenreform nach brandenburgischem Vorbild durchgeführt, die um ein vielfaches größere Äcker zulässt.
Viele Kolonisten aus dem Reich siedeln nach Osten, um dort von dem Wirtschaftswunder zu profitieren. Nach kurzer Zeit haben vor allem die Hansestädte wieder ihr altes Einwohnerniveau erreicht.

1367


Mit prall gefüllter Staatskasse lässt sich es auch die Stadt Kronberg nicht nehmen, etwas zu protzen. Die alte Stadtveste wird durch ein Schloss ersetzt. Außerdem werden auf der Insel Marienhof die ersten Straßen gepflastert. Da der Platz auf der Insel außerdem ausgeschöpft ist, wird ab nun in die Höhe gebaut.

1370er
Armbrüste kommen in Europa auf und revolutionieren die Kriegsführung.

1379


In Büren wird nach 22 jähriger Bauzeit (!) die St. NIkolaikirche eingeweiht.

1396


In Livland (Deutschordensstaat) kommt es zum Krieg gegen Litauen. Aus Furcht vor einer Invasion wird in Kronberg-Schmirrnau eine Stadtmauer mit Wallgraben erbaut.

1398


Litauen unterliegt und bekommt vom Ordensstaat einen Frieden aufgezwungen. Litauen muss nun die Grenzen des Ordens erstmals anerkennen, worunter nun auch das Besitzverhältnis im Spreuland von z.B. Kaseln (lt.: Kazlutai) bestätigt wird.

1399


Nach 49 jähriger Bauzeit wird in Zottrau die St.Georgskirche fertiggestellt. Mit 85 Metern ist sie zwar 30 Meter niedriger als die Marienkirche in Kronberg, hat dafür aber zwei Türme und ein höheres Mittelschiff. Auch in Zottrau ist zu erkennen, dass hier allmählich eine Altstadt entsteht, wie man sie kennt: Mit Kaufmanns- und Bürgerhäusern.

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Die Einwohnerzahl vom Spreuland ist nun von 11.000 (1351) auf über 23.000 (1400) angestiegen. Die größten Städte sind nun:

H. Zottrau 6400 Einwohner
Kronberg 6100 Einwohner
Büren 4700 Einwohner
Kaseln 2600 Einwohner
Nehmel 2100 Einwohner


Die Pest ist Überstanden, die Zeit rückt voran. Doch trotzdem bahnt sich wieder ein neuer Schrecken an: Nach der demütigenden Niederlage schmiedet Litauen nun neue Pläne und verbündet sich sogar mit dem mächtigen Polen. Gemeinsam hat man ein Ziel: Den Deutschordensstaat zu zerschlagen oder zumindest so zu schädigen, dass er sich nie mehr davon erholen wird...

Hier nun die territoriale Situation des Ordensstaates zwischen 1260 und 1415:

Urheber: S.Bollmann
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sag´ doch, daß es die Wartezeit wert ist. :nick:

Ich hatte mal sowas ähnliches im Sinn, als ich mit SimCity angefangen hatte, auch um quasi spielerisch "begreifen" zu können, wie sich Städte im Lauf von Jahrhunderten entwickeln. Deine Bilder sind wirklich fantastisch, und sie bringen hervorragend rüber, wie Architektur, Stadtplanung und Politik Hand in Hand gehen.

Daß da noch viel Landschaft ungewohnt unbearbeitet zu sehen ist, stört mich nicht und tut der Qualität keinen Abbruch. Ich bin einfach schwer beeindruckt. :up:

Einzig für die Diagonalen entlang der Stadtmauer wären die Häuser aus dem Fachwerkpack von DaveN besser gewesen, passend zur Landschaft, und fast alle auch in diagonalen Versionen. Daves BATs findest Du hier. ;)

LG, Carl
 

Hier nun die territoriale Situation des Ordensstaates zwischen 1260 und 1415:
Bild



Du verstößt mit diesem Bild gegen die dafür geltend gemachten Lizenzbestimmungen (Namensnennung), die hier nachzulesen sind:

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Deutscher_Orden_1260.png

Bei dem "Goldenen Bullen" weiß ich es nicht, vermutlich hat das auch Urheberrechtsbestimmungen/Lizenzbestimmungen.
Möglicherweise gamäß Ausführungen hier: http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/bildarchiv.htm
Den Bullen nehm ich besser raus.

Ich bitte um Beachtung und ev. nötige Änderungen.
 
@Spocky: Sorry, ein kleiner Fauxpas meinerseits^^ Ich werd in Zukunft drauf achten.

@carlfatal: Hey, danke für den Link! Diagonale Häuser hab ich bisher noch gar nicht gesehen, das bringt ja ein bisschen "Durcheinander" in die viel zu ordentlichen Straßenzüge ;-) Hab sie schon gedownloaded, werden im nächsten Update drinne sein.

Zur Landschaft: Ich würde selbst liebend gerne die Landschaft abändern, vor allem die sumpfigen Gebiete (auf dem Foto von Kronberg, der kleine See im Norden) und die Flussufer wirken mir persönlich etwas "fahl". Aber entweder hab ich nicht den nötigen grünen Daumen dafür, oder mir fehlen auch da die kleinen Geheimtipps^^. Also um jegliche Tipps bezüglich der Flora (oder der Wasser- und Terraintextur) bin ich wie immer überglücklich =)
 

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