Schade, dass das von der Forenmoderation beschlossene Politisierverbot immer wieder unterlaufen wird und Teile der Forenmoderation sogar dabei mitmachen. Wenn schon keine Politik, dann vollumfänglich und nicht selektiv. Also auch keine
linksliberalen Konsensdiskussionen, die bitteschön ja kein Andersdenkender stören soll, weil sich sonst alle auf ihn (bzw. aktuell sie) stürzen. Mir jucken dann nämlich immer ein wenig die Finger, weil das gewissermaßen, in Abwandlung des neuen woken Begriffes
false balance, ein
false consensus ist, also der Eindruck erweckt wird, das Forum, vielleicht gar stellvertretend für die Gesellschaft als Ganzes, sei in einer Sache einig, in der mitnichten Einigkeit besteht. Mit Fingerjucken meine ich, selbst gegen das Politisierverbot zu verstoßen und meinen Senf dazuzugeben. Ich finde im Übrigen auch das Alle-auf-einen-Stürzen (auch und gerade von solchen, die hier sonst nicht mitschreiben) eine grobe Unsitte, die mein Gerechtigkeitsgefühl ziemlich strapaziert.
Es ist Stubenhocker50s gutes Recht, die Coronamaßnahmen zu kritisieren, die ihr ihre geliebte Tagesstätte genommen haben, die der einzige Ort war, in dem sie unter Leute gekommen ist. Und sitzt man dann allein zuhause und guckt YouTube-Videos, ist es auch falsch. Solche überschießenden Maßnahmen wie das Dichtmachen der Tagesstätte gehen auch auf das Konto von Politikern wie dem Herrn Lauterbach, der in der Tat eifrig Panik unter den Leuten verbreitet. Den Panikvorwurf gegen die Kritiker, die ihn zuerst äußern, zu wenden, wie weiter oben leider zu lesen, ist ein durchschaubarer rhetorischer Kniff, der mir schon x-mal in diversen Varianten untergekommen ist. Ja, Panik und Hysterie verbreitet er mit seinen Fehlprognosen, die hier leider in ihrer Falschheit nicht zur Kenntnis genommen werden. Dies, weil sie nicht ins Narrativ vom Coronavirus als bösesten aller Viren passen, welches Maßnahmen am besten bis in alle Ewigkeit erforderlich macht. Wie er, Lauterbach, zum Beispiel im Frühjahr, in Negierung der 2020 überdeutlich zu erkennenden Saisonalität des Virus, abstrus hohe Fallzahlen für den Sommer 2021 prophezeit hat. Der Mensch ist Spitzenpolitiker und hat als solcher eine verdammte Pflicht, sorgsam mit seinen Worten umzugehen. Wenn er's nicht besser weiß, dann soll er bitte schweigen und nicht immer wieder von Neuem von Talkshow zu Talkshow tingeln und Kaffeesatz lesen. Er hat Medizin studiert. So what? Ryke Geerd Hamer hat auch Medizin studiert. Es ist doch so, dass nicht einmal ausgewiesene Virologen und Epidemologen genau sagen können, was die nächsten Monate bringen. Es mag vielleicht arrogant klingen, aber welche großen Fortschritte hat die Medizin gerade in diesem Bereich in den letzten 100 Jahren gemacht? Oder, anders ausgedrückt, warum soll ich vor Drosten und Co. in Ehrfurcht erstarren? Maske und Abstand, darauf wären und sind die Virologen und Epidemologen des frühen 20. Jahrhunderts auch gekommen.
Die Pandemie offenbart auch den Totalausfall dessen, was man als kritische Öffentlichkeit bezeichnen kann. Früher gehörte es noch zum guten Ton, den Mächtigen auf die Finger zu schauen. Und heute? Da wird eifrig nachgebetet und wiedergekaut, was der Mainstream in Politik und Medien von sich gibt. Gerade die Grünbewegung hat in ihrer Entstehungszeit das, was politischer, medialer und wissenschaftlicher Mainstream war (Atomkraft, um nur ein Beispiel zu nennen), radikal und mit Erfolg in Frage gestellt. Jetzt, selbst zum Mainstream geworden, gilt das für Grünbewegte, Linksliberale nicht mehr. Im Gegenteil radikalisiert man sich in den neuzeitlichen Filterblasen und Echokammern dermaßen, dass so etwas Bizarres wie die Woke-Bewegung und, bezogen auf das gegenständliche Coronathema, der Zero-Covid-Ansatz rausschaut. Letzterer wurde, was seine Proponenten nicht weiter störte, vor allem in Diktaturen und abgelegenen Inselstaaten praktiziert und funktioniert nicht einmal dort so richtig.
Leider ist das Coronathema, wohl auch aufgrund der bisweilen herrschenden Ratlosigkeit der Wissenschaft, eben hochgradig verpolitisiert. Manchmal hat man den Eindruck, es handelt sich um einen Glaubenskrieg, der von savonarolaesken Eiferern in die Gesellschaft getragen wird. Masketragen scheint für viele nur mehr vordergründig eine medizinische Notwendigkeit zu sein, tatsächlich ist es aber vielfach ein Mittel der Distinktion, der Verortung unter den "Guten". Und wer mag schon zu den Bösen zählen? Stubenhocker50 hat halt, so versteh ich es, das eine oder andere mal, ganz im Sinne des vermeintlichen
linksliberalen Konsenses hier, geschrieben, dass sie all die Covidioten und Schwurbler auch als ganz schrecklich erachtet, ohne dabei ihre Grundhaltung zu ändern. Und nun wird ihr das, so scheint es, als Sprunghaftigkeit ausgelegt. Ich finde ja Zeitgenossen, die beispielsweise glauben, es gäbe Echsenmenschen, auch ziemlich, ums vorsichtig auszudrücken, schräg. Nur habe ich nicht das Bedürfnis, das, was eh millionenfach aus allen linksliberalen Echokammern hallt, noch das einemillionunderste Mal nachzuplappern.
Meine Meinung ist die, dass wir eine Impfung haben, dass diese Impfung wirkt und dass es auf Dauer nicht einzusehen ist, wegen Leuten, die der
linksliberale Konsens hier Covidioten und Schwurbler nennt, Maske zu tragen. Letztere hätten mittlerweile genug Zeit gehabt, sich impfen zu lassen. Okay, wollen sie nicht, dann sollen sie sich halt (selbst) anderweitig schützen, Stichwort (FFP2-) Maske und Abstand. Und die, die die Maske als Monstranz ihres eigenen Gutseins, ihrer gefühlten moralischen Überlegenheit vor ihren Gesichtern tragen, sollen dies ruhig weiter tun, niemand hindert sie daran. Die Immunsupprimierten, nur um das zu antizipieren, kommen auch ohne euer Eiferertum gut zurecht und die Unter-12-Jährigen hätten vielleicht auch mal gerne eine unbelastete Kindheit. Die Folgen von all dem Wahnsinn zeichnen sich eh bereits ab, einfache grippale Infekte werden aufgrund der nicht mehr trainierten Immunsysteme zunehmend zum Problem und die Weltbank-Chefökonomin Reinhart (das ist die mit dem legendären
Excel-Fehler)
frohlockt schon, dass der Sozialstaat künftig zurückgefahren werden "muss". Die in dem verlinkten Artikel genannte Inflation haben wir eh schon.