Fotostory About a family

Oh man, ein richtiges Western-Kaff Das kann noch lustig werden... Wehe, du lässt Scott einen Schurrbart wachsen!

Ich bin Team Schnurri

@Dahnie @Talja @Kanne A @Tessymaus @koala @Widget88 @Annarya danke für eure Likes und Kommis Und natürlich auch Danke an die stillen Mitleser.

Talja schrieb:

Oh man, ein richtiges Western-Kaff Das kann noch lustig werden... Wehe, du lässt Scott einen Schurrbart wachsen!

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Eigentlich will man da ja nicht tot übern Zaun hängen, auch wenn die Landschaft echt schön ist. Scott und 'n Schnurbart...Ich muss es mir jetzt echt im CAS ansehen

Annarya schrieb:

Ich bin Team Schnurri

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Wirklich? Eve würde mir schon ein bisschen leid tun.


Kapitel 333 Immerhin ist bald Weihnachten!

Vor Kurzem war Scott noch im Stall und hat die Kühe gemolken, nachdem er Sedona abgesattelt und in die Box gebracht hat. Gefüttert, so hat er festgestellt, wurden die Tiere bereits von Eve. Vor der Haustüre hat er sich seiner Chaps und seiner Stiefel entledigt und soeben ist er die Treppe ins obere Stockwerk hoch gestiegen. Er öffnet jetzt die Tür zum Schlafzimmer und bemerkt, dass seine Verlobte noch nicht schläft.
Schlagartig dreht sie sich um, als die Tür aufgeht. "Scott, wo zur Hölle warst du? Ich...ich hab mir solche Sorgen gemacht", schimpft sie und ist dennoch erleichtert, dass er nun hier ist.

"Tut mir leid, Babe. Ich...ich hab völlig die Zeit überschaut, weil ich in so 'nem Saloon war und mich mit 'nem Orstansässigen verquatscht hab", entschuldigt er sich. "War noch kurz bei den Kühen und hab gemolken. Aber...aber jetzt bin ich ja hier."

"Ich bin zum Arzt gefahren, Scott, weil ich 'nen schlimmen Ausschlag bekommen hab", lässt sie ihn wissen. "Die haben 'nen Allergietest gemacht. Ich hatte schon die Befürchtung, ich wär gegen die Pferde allergisch, aber es ist wohl was anderes. Die haben mir 'ne Salbe gegeben, und meinten, das wäre für das Baby unbedenklich, aber ich hatte echt Angst und hab gehofft, du würdest bald wieder hier sein."




Er kommt nun auf seine Verlobte zu, nachdem er sich schnell umgezogen hat. Er würde gleich Zähne putzen gehen, da er selbst merkt, dass er nach Alkohol riecht. Er schließt die Augen und beteuert erneut mit schlechtem Gewissen: "Es tut mir echt leid, Eve. Es war nicht meine Absicht, so lange weg zu bleiben." Der Ranch-Besitzer ist natürlich froh, dass sie nicht allergisch gegen eines der Tiere ist, auch wegen dem Baby und das tut er auch kund.

"Weißt du, ich bin nicht hierhergekommen, damit du dich in irgendwelchen Saloons herumtreiben kannst, während ich allein zu Hause sitze", gibt sie ihm beleidigt zu verstehen.




"Eve, so ist das nicht", stellt er klar. "Das war 'ne einmalige Sache. Mir ist das auch vorher noch nie passiert, nicht pünktlich bei der Stallarbeit zu sein. Auch nicht in Lebraska. Ich will das doch gar nicht, jeden Abend irgendwo in 'ner Bar sitzen. Und schon gar nicht so lange von dir weg zu sein. Es...es kommt nicht wieder vor, okay?! Ich erzähl dir morgen alles von dem Abend."

"Scott, mir geht's nicht darum, dass du nicht mal mit Freunden, wenn du hier schon welche hast, auch mal was alleine machen darfst, aber ich wusste ja nicht, wo du bist." Ihr rutscht es jetzt mehr oder weniger heraus, ohne ihren Verlobten dabei ansehen zu können, und auch wenn es ihr insgeheim natürlich ohnehin auf der Seele brennt: "Waren da auch andere Frauen?"
'Bestimmt stiefelt hier das ein oder andere attraktive Cowgirl herum, was versucht Scott schöne Augen zu machen', überlegt sie zugleich.




Der Neunundzwanzigjährige geht jetzt nochmal einen Schritt näher auf Eve zu, nachdem er ihre Frage vernommen hat. "Babe, da...da war keine einzige Frau und selbst wenn, die wären mir doch völlig egal. Ich liebe dich. Nur dich. Und ich will am liebsten ständig bei dir sein und das weißt du, also frag' sowas bitte nicht!" Er findet zwar ein gesundes Maß an Eifersucht in einer Beziehung sogar wichtig, um zu wissen, dass man sich einander nicht egal ist, aber solche Andeutungen ihrerseits verletzen ihn auch irgendwie, denn er freut sich so sehr auf das Baby und ein gemeinsames Leben mit ihr. Er will sie jetzt küssen, doch sie schiebt ihn von sich.

"Nein, ich...ich bin echt sauer! Und außerdem riechst du nach Bier und sonst was", moniert sie.

"Ich geh' gleich ins Bad. Nur 'n Wangenkuss?", bittet er sie, dies zuzulassen.

Sie kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. 'Ja, sie liebt es, von ihm geliebt zu werden.'




"Bitte, Eve. Sei nicht so!", nuschelt er durch ihre Hand, die sie ihm an den Mund hält. "Du lachst doch eh schon, also bist du gar nicht so böse."

"Doch bin ich!", behauptet sie.




Scott muss nun lachen, weil sie zu lachen beginnt. Wie es scheint, hat sie ihm sein Fortbleiben spätestens jetzt verziehen.




Er nimmt jetzt ihre Arme und drückt diese behutsam von seinem Gesicht weg. Gleich darauf dreht er Eve langsam um und umschlingt sie von hinten mit seinen eigenen Armen, ehe er beginnen würde ihren Hals zu liebkosen.

Die Schwangere kichert. "Was hast du vor?"

"Dich für den Rest meines Lebens zu lieben", antwortet er mit gedämpfter Stimme.




Der abnehmende Mond thront nun wieder am Himmel, während der Herbst nicht nur in Chestnut Ridge weiter fortschreitet und die Nächte von mal zu mal kühler werden lässt.




Am nächsten Abend geht die Sonne in Del Sol Valley wie jeden Tag über dem Meer unter und auch hier ist es im Oktober etwas kühler, als in den Sommermonaten.




Der Asphalt der Straßen kühlt nun langsam ab, als die Strahlen der Sonne nur noch sanft auf den Boden treffen.




Das Wasserspiel im Gartenbereich von Violet's Villa plätschert friedlich vor sich hin, während sich der Himmel in ein pastelliges Lila und Orange verfärbt.




Violet hat Besuch von ihrem Anwalt Mr. Greenwood, als sie gerade dabei ist, sich einen Wein aus dem Weinschrank zu holen. Dieser berät sie zusätzlich in PR-Sachen, da er darauf spezialisiert ist.

"Violet, langsam stellen die Leute Fragen bezüglich Indiana und ob ihr Zustand wirklich so schlecht sei, dass Sie sie als Vormund weiterhin in dieser Einrichtung betreuen lassen wollen, in der sie ja mehr oder weniger eingesperrt ist", lässt der Jurist sie wissen.




"Sie sagten mir selbst, dass die Ärzte keinerlei Bedenken mehr hätten, dass Indiana eine Gefahr für sich selbst sein könnte und dies auch den Behörden melden würden, wegen der Vormundschaft. Ich hab mich selbst schlau gemacht. Zumindest würden die Ärzte Indiana gern entlassen" , fügt er hinzu.




Schweigend setzt sich Violet mit ihrem Glas Rotwein an die Bar und trinkt einen Schluck.




"Verstehen Sie doch, ich vertrete zwar Ihre Interessen und kann natürlich noch ein paar Schreiben aufsetzen an die Behörde und die Einrichtung, dass Sie als Mutter und Vormund nicht glauben, dass Indiana soweit sei, wieder unbetreut zu sein, doch letztendlich werden die Behörden und Ärzte irgendwann am längeren Hebel sitzen", gibt der Rechtsanwalt ihr zu verstehen. "Ich weiß, dass Sie so einiges mit Geld beeinflussen konnten, davon will ich auch gar nichts wissen, wenn ich nicht muss. Jedenfalls die Ärzte können Sie, wie es scheint nicht mehr damit locken, das zu tun, was Sie gerne hätten."




Violet trinkt erneut einen großen Schluck Wein, ehe sie sich erhebt.




"Na gut und was schlagen Sie vor?", fragt sie nun und klingt dabei nicht unbedingt freundlich.




"Ich will mein Geld und was ich besitze behalten können. Das ist Ihnen doch klar, oder?"




Der Anwalt ist selbst Vater zweier Kinder und kann das Verhalten seiner Mandantin nicht im geringsten nachvollziehen. Das Wohlergehen seines Nachwuchses würde immer an erster Stelle stehen und so blickt er die Frau vor sich für einen Moment einfach nur an.




Sie nimmt natürlich Notiz davon und glaubt zu erahnen, was er von ihr denkt. "Glauben Sie bloß nicht, dass mir mein Kind völlig egal ist. Ich bin auch froh, dass dieser Straftäter endlich weggesperrt ist und Indiana keine Angst mehr vor diesem Mann haben muss, aber ich war nicht jahrelang mit einem medikamentensüchtigen Rockstar zusammen mit dem ich kein Liebesleben mehr führte, um jetzt alles zu verlieren. Und ich werde auch nicht meine neunzehnjährige Tochter jedes mal nach Taschengeld anbetteln."




"Es steht mir nicht zu, über Ihr Leben oder das Verhältnis zu Ihrer Tochter zu urteilen. Ich mache nur meinen Job. Ich hab mich bereits mit den Behörden und Ärzten auseinandergesetzt. Sie als Mutter sollen weiterhin die Betreuung für Indiana übernehmen, aber Sie können sie nicht mehr wegsperren lassen. Es gibt keinen Grund dafür. Das Gericht wird Ihnen weiterhin erlauben die finanziellen Dinge zu verwalten, weil man nicht glaubt, dass Ihre Tochter mit all der Verantwortung derzeit umgehen kann. Sicher, man wird das jährlich prüfen. Mehr kann ich wirklich nicht tun. Tut mir leid", entschuldigt sich der Brillenträger der Form halber.




Violet kann sich wieder zu einem Lächeln durchringen. "Gute Arbeit. Warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt?" Sie überlegt jetzt.




"Wissen Sie was? Ich werde morgen früh gleich die Presse informieren lassen, dass Indiana auf dem Weg der Besserung ist und wir alle glücklich darüber sind, dass sie die Einrichtung endlich verlassen darf. Schlagzeilen bringen Werbepartner und Werbepartner bringen Geld. Ich muss ja sehen, wo ich bleib, sollte meine Tochter irgendwann doch noch auf die Füße kommen und irgendwann über ihr Vermögen verfügen wollen. Ich sollte sie wirklich vor ihrer Entlassung nochmals besuchen. Sie fragt sich sicher, warum ich kaum dort war. Sie soll ruhig wissen, dass ich mich dafür eingesetzt hab, dass sie nun raus darf. Und seien wir mal ehrlich, das alles war ja auch wirklich alles nur zu ihrem Besten, wenn die Ärzte sagen, es scheint ihr besser zu gehen."






Violet deutet samt Weinglas in der Hand auf den Anwalt. "Das haben Sie wirklich gut hingekriegt. Na los! Leiern Sie alles nötige an, wegen der Presse und der PR-Agentur. Ach ja und auch, dass die Ärzte wissen, dass ich ebenfalls einverstanden bin, dass Indiana wieder raus darf. Nein, schreiben Sie denen in 'nem netten Brief, dass, ich will, dass Indiana jetzt endlich wieder raus darf. Immerhin ist bald Weihnachten."




Mr. Greenwood telefoniert jetzt um ein paar Formalitäten erledigen zu lassen, während die Fünfundvierzigjährige nachdenklich mit ihrem Glas Wein da steht. Sie denkt daran, dass Indiana sicher zu Colin ziehen wird. 'Ja, er wird Indiana sicher gegen sie aufhetzen und dann hat sie ein Problem, wenn ihre Tochter wirklich irgendwann über das ganze Vermögen verfügen sollte. Aber was soll sie dagegen unternehmen, wenn Indiana entscheiden kann, wo sie leben will? Vielleicht sollte sie sich erkundigen, was Colin so treibt aktuell. Ja, vielleicht amüsiert der sich ja längst mit einem anderen Mädchen und sie könnte ihre Tochter davor warnen, zu ihm zurückzukehren.'




Abermals nippt sie am Weinglas. 'Irgendwas muss sich doch finden lassen, ihn bei Indiana schlecht dastehen zu lassen.'




Der Rechtsanwalt ist jetzt fertig mit seinem Telefonat und Violet stellt für einen Moment ihr Glas auf den Bartresen. "So, die Einrichtung wird morgen über Ihr Anliegen schriftlich informiert", sagt der Blonde. "Es dürfte ziemlich schnell gehen, dass Indiana entlassen wird, da es ja im Interesse aller ist."




Wieder schnappt sich die Fünfundvierzigjährige ihren Wein. "Das ist doch prima und alle sind wieder frohen Mutes. Brauchen Sie mich dann noch? Ich würd gern noch auf eine Party gehen."




Mr. Greenwood schüttelt den Kopf. "Ähm...nein, danke, dass Sie sich Zeit genommen haben, Violet."




"Na, dann erstmal Cheers! Ich finde, Sie haben Ihren Job gutgemacht", lobt sie den jungen Mann. "Wollen Sie auch ein Glas, oder müssen Sie nach Hause? So wie Sie aussehen, vermutlich ja."




"Äh...ja, also meine Familie wartet zu Hause auf mich, aber danke für das Angebot. Es ist ohnehin schon spät und ich trinke nicht, wenn ich fahre", äußert sich der Jurist.




Violet kommt Mr. Greenwood nun näher. Er versucht dem intensiven Blick der attraktiven Frau auszuweichen, als sie meint: "Die Krawatte und Ihr Anzug stehen Ihnen wirklich gut. Hat Ihnen das schonmal jemand gesagt?"




Noch immer starrt der Blonde von ihr weg. Er schluckt und dennoch lässt er sie wissen: "Äh...ja, Violet...ähm...meine Frau. Und...und ich sollte jetzt besser gehen."

Das einstige Model mustert den adrett gekleideten Anwalt. Sie senkt nun ihren Blick und sagt verführerisch: "Schade eigentlich!"

Mr. Greenwood schnappt sich seinen Aktenkoffer so hastig wie möglich und läuft zur Tür, dabei verabschiedet er sich lediglich flüchtig. Violet kichert noch immer, als sie die Tür zufallen hört.




Fortsetzung folgt...

Wie ich es vermutet hatte. Violet ist doch echt unglaublich, da fehlt mir echt ein Vergleich.

Violet betritt wieder die Bühne... Das verheißt nichts Gutes. Und die Sache mit Mel und Sean wird ihr wie gelegen kommen

@koala @Annarya @Talja @Widget88 @Dahnie @Kanne A danke für eure Likes und Kommis. Es geht weiter bei Colin und sein Gefühlschaos.

Widget88 schrieb:

Wie ich es vermutet hatte. Violet ist doch echt unglaublich, da fehlt mir echt ein Vergleich.

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So einer will man echt nicht begegnen, geschweige denn als Mutter haben. Da gibt's vermutlich echt keinen Vergleich.

Talja schrieb:

Violet betritt wieder die Bühne... Das verheißt nichts Gutes. Und die Sache mit Mel und Sean wird ihr wie gelegen kommen

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Wenn Violet auftaucht, blüht wirklich nix Gutes.


Kapitel 334 Willkommen in der Steinzeit

Es sind ein paar weitere Tage vergangen und langsam neigt sich der Monat Oktober dem Ende zu.
Während Eve und Scott sich in Chestnut Ridge eingelebt haben, schafft es Colin noch immer nicht, seine Gefühle richtig zu sortieren. Melanie hatte nicht erneut versucht ein Gespräch zu suchen. Sie war sogar ein paar Tage mit Sean weggefahren, weil eine alte Studienkollegin sie kontaktiere und zu sich nach Hause einlud.
Colin muss oft an so vieles denken. An Gavin und dessen Familie, James und dessen Mutter, an seine eigene verstorbene Stiefschwester und selbstverständlich an das, was mit Indiana passiert ist. All diese Dinge wird er ohnehin nie vergessen.
Manchmal steht er auf, noch bevor die Sonne aufgeht und fängt einfach an, auf dem E-Piano zu spielen. Bisher haben sich die Nachbarn deswegen noch nie beklagt, zumal das Haus nicht unbedingt hellhörig ist. Im Gegenteil. Er wurde im Treppenhaus sogar des Öfteren angesprochen, wie schön er denn spiele, wenn man ihn bei geöffneten Fenstern dann doch mal hört.
Der Neunzehnjährige probiert sich tatsächlich hin und wieder an etwas eigenem aus, doch diesmal spielt er 'It's a long way to happiness' - Alban Claudin




Er liebt es einfach Musik zu machen...




...manchmal auch nur so für sich selbst.




Es ist, als würden sich seine Finger wie vom Automatismus gesteuert bewegen, ohne dass er darüber groß nachdenken muss.




Mittlerweile geht die Sonne allmählich auf. Es ist Wochenende, daher hört man auch noch keine Kinder auf den Straßen, die wie sonst auf dem Weg zur Schule sind oder die Berufstätigen, die mit ihren Fahrzeugen die Einfahrt hinaus fahren.




Lediglich ein paar frühaufgestandene Bootsbesitzer sind zu vernehmen, die ihre Segelschiffe bereit machen, um aufs Meer zu schippern. Der Student hat sich längst an das Geschrei der Möwen und das hin und her Wackeln der Segelschiffmaste gewöhnt. 'Ja, das kennt er noch von Windenburg. Da war das genauso. Und auch in Brindelton Bay.'




Das Meer ist heute ruhig und es würde ein sonniger Tag werden.




Ein paar Stunden hat Colin am PC etwas für die Uni getan, nachdem der duschen war und sich umgezogen hatte. Erneut fällt sein Blick auf das E-Piano. 'Aber nein, er spielt nicht nochmal. Er wird jetzt erstmal 'nen weiteren Kaffee trinken, da er später mit Melanie und Sean den Tag verbringen wird, weil sie von ihrem Aufenthalt bei ihrer ehemaligen Studienkollegin zurück ist.'




Mit seiner Tasse setzt er sich raus auf den Balkon. Es ist frisch, aber er mag es im Freien zu sein.




Eine Zeit lang verweilt er einfach nur so vor sich hin. Vor ein paar Tagen hat er seine engsten Freunde telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt, dass er Vater ist. Cody, Jordan und Leo waren ziemlich geschockt, wegen dieser Neuigkeit, auch wenn darüber genügend Gerüchte im Umlauf waren. Nun wissen sie es offiziell und auch, dass er das Kind mit Melanie hat. Annika und Jenna hat er allerdings nicht damit konfrontiert. 'Nein, das würde er bei Gelegenheit persönlich mit ihnen klären. Irgendwann.'
Ava und Mia hat er deswegen auch nicht angerufen, aber ihm ist klar, dass sich das alles jetzt herumsprechen wird.




Colin holt nun sein Handy hervor. Er scrollt ein wenig in seinem Simstagram-Account herum. Danach erkundigt er sich, was sonst noch so in der Welt geschehen ist.




Er muss jetzt zweimal eine der Schlagzeilen lesen, weil dort steht, dass Indiana Whitlam die Einrichtung, in der sie sich befinden soll, verlassen darf. 'Schon heftig, dass er das aus dem Internet erfährt.'




Es ginge ihr angeblich den Umständen entsprechend besser, liest er den Artikel weiter. 'Besser? Was soll das eigentlich heißen? Kann man so ein Wort überhaupt benutzen in Anbetracht, was ihr passiert ist? Aber klar, sie meinen sicher ihre psychische Verfassung.'




Neugierig und angespannt zugleich versucht er noch mehr herauszufinden.
'Mein Gott, vielleicht sieht er sie schon bald wieder. Hoffentlich. Er muss sie einfach sehen.'




Leider kann er nirgendwo lesen, wann sie die Klinik verlässt oder ob sie vielleicht schon längst zu Hause ist. 'Hm...Zuhause.'
Für einen Moment legt er nachdenklich sein Telefon beiseite. 'Sie hätte ihn doch längst angerufen, wenn dies der Fall wäre, oder?'




Schnell steht er auf und sucht in der Kontaktliste ihre Nummer. Er hat sie oft versucht anzurufen, ehe ihm klar wurde, dass man sie vermutlich nicht telefonieren lassen würde. Zumal auch Gabriel sagte, sie hätte auch zu ihm oder den anderen keinen Kontakt. 'Er kann nicht nachvollziehen, warum die Ärzte ihr verwehrt haben, telefonieren zu dürfen. Da muss sicherlich Violet ihre Hände im Spiel gehabt haben. Wie kann es Jemanden's psychische Gesundheit schaden eine vertraute Stimme hin und wieder am Telefon zu hören oder gar einen Besuch eines geliebten Menschen empfangen zu dürfen? Glaubte man es würde sie seelisch belasten, ihn zu sehen?'




'Hat es ihr vielleicht wirklich geholfen, dass sie komplett von der Außenwelt abgeschirmt war, um mit sich selbst wieder klarzukommen? Kann man das überhaupt so sagen? Er kann sich schon vorstellen, dass sie dort wohlmöglich regelmäßig eine Selbsthilfegruppensitzung besucht hat, aber sicherlich saß sie auch oft direkt beim Psychologen oder Therapeuten. Sie meinte ja auch irgendwas von Meditation und all so was, als sie ihn verließ. Vergessen wird sie das alles trotzdem nie. Nein, nie. Ob sie wieder Freude für Dinge empfinden kann? Es wäre schön, sie hin und wieder lachen zu sehen.'




Er hebt sich nun das Telefon ans Ohr, in der Hoffnung, sie würde rangehen.




Es tutet. "Komm, Indie! Bitte geh ran!", sagt er optimistisch, auch wenn er natürlich nicht weiß, ob sie bereits die Möglichkeit dazu hat.




Die Mailbox springt an. Er vernimmt jetzt lediglich ihre Ansage, die er sich ohnehin schon so oft angehört hat, nur um ihre Stimme durch seine Ohren klingen zu lassen.
'Hey, bin grad nicht erreichbar. Versuch's doch einfach später nochmal. Bye.'




Der Neunzehnjährige ahnt, dass es nichts bringen würde, doch er wählt ihre Nummer gleich nochmal. Er spürt, wie sein Herz rast, da er so gern mit ihr reden würde.




Wie erwartet, ist sein erneutes Anwählen vergebens. Wieder ertönt nur die Mailboxansage und er schließt enttäuscht seine Augen.




Es schmerzt und tut sogleich gut, ihre Stimme zu hören. Jeden Buchstaben saugt er auf, wenn gleich es immer nur die selben Worte sind. 'Hey, bin grad nicht erreichbar. Versuch's doch einfach später nochmal. Bye.'




Er öffnet jetzt wieder seine Augen und blickt in die Ferne. 'Oh Mann, er muss ihr unbedingt sagen, dass er ein Kind hat, bevor sie es durch jemand anderes zuerst erfährt. Er muss es ihr einfach so schonend, wie möglich beibringen. Kann er das überhaupt?'




Wenig später an diesem Vormittag ist er dann mit Melanie und Sean in der Stadt unterwegs. 'Ihm ist klar, dass sie zusammen wie eine Familie wirken, aber er hat ihr versprochen, dass er sich so viel Zeit, wie möglich für Sean an den Wochenenden nehmen wird. Zumal er das auch selbst mehr als alles andere will. Unter der Woche, so hat er gemerkt, ist das allerdings gar nicht so einfach, mit der Uni und der ganzen Lernerei, weil sie halt eben auch nicht zusammen wohnen. Eltern sein, klingt so selbstverständlich, aber es ist hart, auch wenn die schönen Momente mit dem Kind alles wett machen.'




Sie schlendern mit dem Kinderwagen ein bisschen durch San Sequoia und plaudern miteinander.

"Und? Wie war es bei deiner Bekannten?", fragt Colin interessiert nach. Er weiß nicht, ob er Melanie erzählen soll, was er heute Morgen bezüglich Indiana gelesen hat. Er tut es nicht.

Die Blondine blickt sich in der Umgebung um, während sie eher beiläufig erwidert: "Ja, war schön bei Paige. Ihr Mann ist Architekt und gerade auf Geschäftsreise gewesen, aber ihre zwei Kinder hab ich kennengelernt. Sind zwei Mädchen mit drei und fünf Jahren. Wirklich süß die beiden. Ihr Bruder war dafür mehrmals zu Besuch. Scheinbar fand er unseren gemeinsamen Weinabend so lustig, dass er am nächsten Abend gleich nochmal aufgetaucht ist und den Abend darauf auch. Eigentlich war er fast jeden Abend da. Also, ich hab natürlich nichts getrunken, aber die anderen beiden schon."




"Ihr Bruder?", hakt Colin neugierig nach.

"Ja, Paige's Bruder. Er heißt Ethan. War echt nett ihn kennenzulernen", bemerkt sie, während sie gleichzeitig die Gäste auf einer Restaurantterrasse beobachtet.

Erneut bohrt der Student nach: "Nett?"

"Hm-m. Ja, ich fand ihn nett. Er ist jünger, als Paige. Achtundzwanzig sagte er, glaub ich. Er spielt professionell Baseball. Aber ich weiß nicht in welcher Liga. Wir haben uns kaum darüber unterhalten. Ich hab nicht so die Ahnung vom Sport wie du weißt."




"Er spielt professionell Baseball?! Über...über was habt ihr euch denn dann sonst noch so unterhalten?", will Colin wissen. Er ist jetzt ganz Ohr. "Soll ich den Kinderwagen übrigens mal schieben?", schlägt er jetzt noch vor.

"Ja, gerne", erwidert Melanie und wechselt die Seite.




"Ich weiß nicht mehr, über was wir alles so gequatscht haben. Über alles mögliche irgendwie." Sie lacht jetzt. "Er fand Sean total niedlich und hat auch mit ihm gespielt. Er würde selbst gerne Kinder haben, aber er hat wohl gerade nicht mal 'ne Freundin. Einen Abend haben wir ewig lange geredet. Paige ist längst ins Bett gegangen. Ethan hatte scheinbar das Bedürfnis mir zu erzählen, dass er schonmal verlobt war, aber sie keine Kinder haben wollte und dann hat er sich von dieser Frau getrennt."

"Das hat dir der Kerl erzählt?", fragt Colin ungläubig. "Wie lange wart ihr denn auf?" Er blickt sie jetzt direkt an.




Die Dreiunddreißigjährige antwortet allerdings nicht mehr auf Colin's Frage, da sie ein Klavier auf dem Stadtplatz entdeckt. "Oh, schau mal da vorne!" Sie deutet auf das Musikinstrument.




Jetzt bemerkt auch Colin das Ding. Melanie legt für einen Augenblick mehr oder weniger unbewusst ihre Hand auf seine. "Willst du was spielen?", fragt sie erwartungsvoll.




"Ja, Baseball gegen diesen Ethan", platzt es unkontrolliert aus Colin heraus. Sofort wird ihm klar, was er da soeben losgelassen hat und mit einem verlegenen und zugleich spitzbübischen Lächeln schiebt er den Kinderwagen weiter, ehe er sagt: "Das...das war nur 'n Scherz." Unweigerlich muss Melanie trotzdem lachen. "Colin, ich meinte, ob du Klavier spielen willst?" Mit so einer Äußerung seinerseits hat sie absolut nicht gerechnet und sie könnte nicht leugnen, dass es ihr Selbstbewusstsein aufbaut. 'Ja, er ist wie es scheint eifersüchtig. Es war nicht ihre Absicht ihn ihn eifersüchtig zu machen, aber offensichtlich beschäftigt ihn die Sache mit diesem Ethan, an dem sie nicht wirklich Interesse hat.'

Noch immer lachend, fragt sie: "Du willst gegen Ethan Baseball spielen?"




Colin weiß eigentlich nicht, warum er das gerade gesagt hat, denn er hatte nicht vor preiszugeben, dass er ein bisschen eifersüchtig ist. Es ist ihm jetzt sogar peinlich. 'Verdammt, geht's noch? Hat er sie nicht mehr alle? Immerhin könnte sie sich treffen mit wem sie möchte, wenn sie das denn will. Er muss das jetzt schnell wieder gerade biegen, ehe sie noch sonst was glaubt. Was will er überhaupt, was sie glaubt?'
Rasch versucht er sich aus der Situation zu winden. Er guckt sie nicht direkt an, als er erneut und sogar etwas zappelig mit seinen Händen hervorbringt: "Mel, das war nur 'n Scherz, aber ich glaub' der Kerl war nicht zufällig jeden Abend bei seiner Schwester. Ich denke eher, er steht auf hübsche blonde Frauen...also auf dich."
'Oh Mann, was zur Hölle redet er da?'
"Jedenfalls solltest du...ähm...darüber nachdenken, Ethan wieder zu sehen, will ich dass du weißt, dass ich Sean irgendwann gern selbst Baseballspielen beibringen würde. Also...sollte da mal mehr mit dir und diesem Ethan...also...du weißt schon...", stottert er zuletzt.
'Gott, wieso kann er diesen Typen jetzt schon nicht leiden.'

Auf Melanie wirkt seine Äußerung von vorhin wie ein kleiner Hoffnungsschimmer, auch weil er ihr zudem ein Kompliment gemacht hat, indem er soeben meinte, sie sei hübsch. 'Klar, das hat er ihr damals oft gesagt, aber auch jetzt ist es so, dass sie ihre Freude darüber nicht gut verstecken kann.'
Sie hakt jetzt dennoch lachend nach: "Ich weiß trotzdem noch nicht, warum du gegen ihn Baseball spielen willst. Ist das so 'n Footballspieler vs. Baseballspieler Ding, von dem ich nix verstehe?"

"Ist doch egal, Mel", meint Colin peinlich berührt. 'Er kann ihr ja jetzt schlecht sagen, dass er den Typen insgeheim als Konkurrenten betrachtet. Ja, er weiß: Willkommen in der Steinzeit.'




Schon gleich wird Melanie klar, dass er sich allerdings auch soeben mit dem Gedanken auseinandergesetzt hat, dass sie sich wohlmöglich mit einem anderen treffen könnte. Sie geht jetzt wieder etwas auf Abstand. Ihr Lächeln verschwindet allmählich und sie versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass dieser Teil seiner Bemerkung sie verletzt hat. Trotzdem spielt die Blondine etwas mit seiner Eifersucht, auch wenn sie nicht weiß, ob sie damit das Richtige tut. Schließlich könnte der Schuss auch nach hinten losgehen. "Weiß nicht, bisher hat er mich nicht angerufen und nach einer Verabredung gefragt."

"Also habt ihr auch Nummern ausgetauscht?", stellt Colin mehr oder weniger fest. 'Schei*e, was fragt er denn dauernd so dumm? Im Grunde geht ihn das doch überhaupt nichts an.'




"Ja, aber nur so. Er hatte mich einfach danach gefragt", spielt sie das ganze eher herunter. Melanie möchte ja nicht wirklich, dass Colin denkt, sie würde sich mit Ethan treffen. 'Mein Gott, verhält sie sich gerade wie ein verzweifelt verliebter Teenager, welcher mit allen Mitteln um die Liebe kämpft? - Ja.'

"Glaub' mir Mel, der rührt sich!", sagt der Neunzehnjährige übertrieben gelassen, so als würde ihn das alles kalt lassen. Ihm ist klar, dass sich ein Mann bei einer Frau wie ihr melden würde. Erneut ruft er sich ins Gedächtnis, dass sie tun kann, was sie möchte. 'Immerhin ist er ja auch mit Indiana zusammen und er liebt sie. Er ist einfach nur ein bisschen verwirrt. Ja, verdammt das ist er, weil er noch nie mit einer Frau soviel Zeit verbracht hat, wie mit Mel in den letzten Wochen. Manchmal glaubt er, dass er ein schlechter Mensch sei, weil er sein Gefühlschaos nicht in den Griff kriegt, was Mel und Indiana betrifft. Aber er ist wahrscheinlich eh kein guter Mensch, wenn er an die Sache mit Gavin oder James denkt, auch wenn das wiederum was ganz anderes ist.'




Colin blickt nun wieder zum Klavier und erinnert sich daran, wie er Indiana dazu bewegte in San Myshuno mit dem Straßenmusiker Gitarre zu spielen, als es ihr wegen ihres Vaters nicht gut ging. Er meint nun entschlossen: "Weißt du, was? Ich glaub', ich hab wirklich Bock, bisschen zu spielen."

Er ahnt jetzt noch nicht, was dies später für Konsequenzen nach sich ziehen würde.




Fortsetzung folgt...

Ohh ich ahne Übles Violet hat sicher einen "Spion" engagiert, der durch das Klavierspielen auf ihn aufmerksam wird und dann kommt alles raus.. Mit Sean und Mel

Mir geht es wie @Annarya.

@#debug wo hast du denn den schönen Mantel von Mel her?

@Widget88 @Talja @Annarya @Dahnie danke für eure Likes und Kommentare und auch danke für deine Likes @Stev84 zu den älteren Kapiteln

Violet braucht gar nicht unbedingt einen Spion dazu

Der Paige Coat ist von Clumsyalien ( Link kam ja schon per PN @Annarya )


Kapitel 335 Ablichtung

Colin setzt sich nun an das Klavier, welches freizugänglich auf dem Stadtplatz steht, während Melanie ihm dabei zusieht.




Der Neunzehnjährige überlegt für einen Moment, was er spielen könnte und dann beginnt er auch schon die Tasten zu bewegen. 'Ja, er würde ein Medley spielen und beginnt bewusst mit einem klassischen Stück. 'Für Elise' - Beethoven. Seine Musikauswahl ist zufällig und hat keine größere Bedeutung. Niemals würde er hier das spielen, was er mit Indiana oft gehört hat oder mit ihr auf der Gitarre musizierte. Nein, das würde er nicht in ihrer Abwesenheit wollen.'




Melanie kann eigentlich gar nicht fassen, dass sie Colin dazu gebracht haben soll, seine Fähigkeiten an diesem Instrument auszubauen, wenn sie ihn so spielen hört. 'Es ist, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan, als am Klavier zu sitzen. Aber er hat nun mal auch dieses Tonhöhengedächtnis. Er braucht einfach nicht einmal Noten, um zu wissen, welchen Ton er anschlagen muss. Sie weiß, dass er mal meinte, dass für ihn die Töne sogar Farben haben. Er kann unter fünf gleichzeitig gespielten Klängen jeden einzelnen Ton heraus bestimmen, wenn er sich konzentriert. Das ist so verrückt, irgendwie.'




Einige Passanten bleiben nun stehen und andere gucken zumindest beim Vorbeigehen. Colin ist mittlerweile in eine andere Welt abgetaucht und nimmt kaum mehr etwas um sich herum wahr.




Der Übergang der Melodie von Beethoven zu David Schultz' - 'Wake me up', (Original Avicii) , verläuft fließend und ein paar Menschen um Colin herum singen nun sogar leise mit.




Immer mehr Leute lauschen jetzt den Klängen des Klaviers und das Medley wechselt zu 'Mood' - Octavien X ( Original 24kGoldn) und auch hier wird mit geträllert. Colin ist erstaunt, wie gut selbst die Kids die Songtexte kennen und von dem zum Teil schrägen Gesinge lässt er sich auch nicht beirren. Er findet es sogar schön, dass die Leute ihn auf diese Weise begleiten.




So auch bei 'Lush Life' - Henry Smith ( Original Zara Larsson ) Der Pianist macht keine Pause. Er spielt und spielt.




Melanie erfüllt es mit stolz, wenn sie Colin so beobachtet. Voller Sehnsucht sieht sie ihn an. 'Sie würde so gerne heut Nacht neben ihm in seinen Armen liegen. Und ja, sie wünscht sich noch viel mehr mit ihm.'




Die Dreiunddreißigjährige wird sofort aus ihren Gedanken geholt, als sie Sean in seinem Kinderwagen quengeln hört. Der Kleine will scheinbar mitbekommen was hier herum vor sich geht und so nimmt sie ihn auf den Arm.




Noch immer hören die Passanten staunend zu...





...ob sie nun stehen bleiben, oder nicht.





Der letzte Titel, den Colin spielt, ist: 'I should be so lucky' - Max Arnald (Original Kylie Minogue)




Sean lächelt seine Mama an, als sie freudig meint: "Dein Daddy spielt so schön, stimmt's?"




Der Säugling mag die ruhigen Klänge des Musikinstruments.




Die Blondine fragt sich, ob er wohlmöglich auch ein absolutes Gehör entwickeln könnte, so wie sein Vater es hat. 'Vielleicht will er aber später auch mal gar nicht musizieren.'




Colin beendet seinen kleinen Auftritt nun. Er bedankt sich bei den Zuhörern, die ihm zuklatschen, ehe er Sean auf seinen Arm nimmt. "Bist du etwa neugierig geworden, Keks?"




Der Neunzehnjährige und Melanie bemerken soeben noch nicht, dass sie von einem Mann fotografiert werden.




"Das war wieder richtig schön, dir zuzuhören", lässt die Blondine Colin wissen.




Melanie dreht sich nun um und will den Kinderwagen zu sich holen, als sie plötzlich den Fotografen entdeckt. Sofort versteckt sie ihr Gesicht und Colin's Augen fallen direkt in die Linse der Kamera.




Unweigerlich senkt er seinen Kopf und versucht sein Kind vor der Ablichtung zu schützen.




'Oh nein, mit seinem Auftritt hat er tatsächlich die Aufmerksamkeit eines beschi**enen Paparazzi auf sich gezogen. F*ck, genau das wollte er doch immer vermeiden. Zum einen schonmal, weil er keine Bilder von seinem Kind im Internet oder in 'ner Klatschpressezeitschrift platziert sehen will und um Mel vor diesem ganzen Zirkus zu schützen und zum anderen, weil Indiana es auf diese Weise erfahren könnte, dass er ein Baby mit 'ner anderen Frau hat. F*ck, f*ck, f*ck!'




Colin's Miene verfinstert sich, als er den Fotografen wieder ansieht. "Lösch sofort die Bilder von meinem Kind und such dir verflucht nochmal 'n anständigen Job!", fordert er ihn unfreundlich auf. Sean hat seinen Papa noch nie in dieser Tonlage reden gehört. Er guckt ihn jetzt mit großen Augen an.




"Das is' 'n vernünftiger Job. Ziemlich lukrativ sogar. Tz, daher denk ja nicht mal dran, die Bilder zu löschen", gibt der Kerl abschätzig zurück. "Und fass bloß nicht mich oder meine Cam an, sonst zeig ich dich an", warnt er Colin zusätzlich.




"Verdammte Schei*e, was?! Ist das dein f*cking ernst?" Colin kann gar nicht glauben, dass der Typ ihm drohen will.




"Hast du Kinder? Willst du, dass von denen Bilder im Internet herumflattern?", hakt er mehr als angesäuert nach. "Kennst du überhaupt das Wort Privatsphäre, du A********?"

"Das geht dich nichts an, ob ich Kinder hab", meint dieser gelassen und dennoch provoziert er: "Hättest dir mal früher überlegen sollen, ob du abgelichtet werden willst, bevor du über Indiana Whitlam drüber rutschst, oder hat sie's gern and...?" Der Mann kann seinen Satz nicht vollenden, da er von Colin lautstark unterbrochen wird: "Halt deine Drecksfre**e, du Wi**er!"

Sean schreit oder weint nicht, aber er zuckt erschrocken zusammen.




"Wehe du wagst es deinen ekelhaften Satz zu Ende zu bringen oder nochmal sowas zu sagen", warnt der Neunzehnjährige. "Was bist du für 'n Mensch? Du willst doch, dass ich gleich ausflippe, damit du noch mehr mit deinen Bildchen erzählen kannst. Ist doch so, oder?"




"Ich schwör bei Gott, wenn ich nicht meinen Sohn auf dem Arm hätte und nicht grad Kinder um uns herum zugucken würden, dann würd' ich dir so die Fre**e polieren und dir deine Kamera so tief in den A**** schieben, dass du sie nicht mehr vor Halloween findest", schimpft er, ehe er sich von dem Fotografen letztendlich abwendet.




Sean wimmert jetzt vor sich hin und Colin's Gesichtszüge werden wieder freundlicher, als er sein Kind ansieht. "Tut mir leid, Kleiner! Die ganzen Schimpfwörter merkst du dir besser nicht. Nein, und wir verprügeln heut auch keine Fotografen. Das machen wir auch nicht."




Ohne den Kerl mit der Kamera weiter zu beachten, legt der junge Vater seinen Sohn behutsam in den Kinderwagen zurück. Er versucht sich nun etwas zu beruhigen und später würde er auf jeden Fall noch Tyrell anrufen, ob er gegen diesen Typen und seine geknipsten Bilder vorgehen kann.




Melanie schenkt dem Mann jetzt auch noch einen letzten bösen Blick, ehe sie mit Colin und Sean davon geht.




Etwas später bei Mel zu Hause, wirft Colin wütend die Autotür hinter sich zu, nachdem er aus seinem Wagen gestiegen ist.




Die Dreiunddreißigjährige beobachtet ihn dabei, als sie Sean soeben aus dem Kindersitz geholt hat. 'Sie hätte nicht vorschlagen sollen, dass er an dem Klavier spielen könnte. Das war so eine dumme Idee.'




Colin geht auf den Kofferraum zu, um den Kinderwagen herauszuholen. Weder er noch sie haben auf der Fahrt hierher ein Wort gesprochen, es sei denn es ging dabei um den Kleinen. Ihre Blicke treffen nun aufeinander.

Sie fragt sich was jetzt kommen würde. 'Wird er ihr die Schuld dafür geben, wegen dem Fotografen, weil sie ihn dazu bewegte, die Leute auf dem Platz zu unterhalten?'




Fortsetzung folgt...

Ouch! Das ging jetzt völlig daneben Genau, was Mel befürchtet hat. Und wenn man sich vorstellt, Indi würde die Bilder zu Gesicht bekommen - wie muss das bei ihr ankommen? Colin und Mel als Familie mit Kind, während sie in der Klinik festsitzt und noch belastet ist... Da müsste sie Colin schon sehr vertrauen, damit nichts in die Brüche geht Oder Sean sehr lieb haben können...

@Annarya @Talja @Widget88 @koala @Dahnie danke für eure Likes und dein Kommentar Talja Danke natürlich auch an alle, die sonst so mitlesen und an @Stev84 für Likes zu den älteren Kapiteln. ( Ich sehe, du bist bei Colin's ausgearteter Geburtstagsfete )

Talja schrieb:

Ouch! Das ging jetzt völlig daneben Genau, was Mel befürchtet hat. Und wenn man sich vorstellt, Indi würde die Bilder zu Gesicht bekommen - wie muss das bei ihr ankommen? Colin und Mel als Familie mit Kind, während sie in der Klinik festsitzt und noch belastet ist... Da müsste sie Colin schon sehr vertrauen, damit nichts in die Brüche geht Oder Sean sehr lieb haben können...

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Ja, Mel hat's geahnt. Ist natürlich auch ein gefundenes Fressen für die Medien Neue Schlagzeilen über Indiana bzw. eigentlich eher über ihren (Ex) Freund, da die Leute ja nicht so wirklich wissen, ob die beiden offiziell noch ein Paar sind.


Kapitel 336 Blödes Profibaseballspielertrikot

Die ganze Fahrt über hat Melanie nichts gesagt, weil Colin die Wut ins Gesicht geschrieben steht, wegen diesem Fotografen. Sie ist sich nicht sicher, ob er nicht auch sie deswegen anpflaumen würde.




Der Neunzehnjährige spricht jetzt allerdings ganz ruhig mit ihr: "Mel, ich telefonier' später noch mit Tyrell. Vielleicht kann er wegen diesem Penner und den Bildern was machen."




Sobald er über den Fotografen nachdenkt kehrt sein in zaumgehaltener Zorn auch schon wieder zurück. "Schei*e, ich muss mich voll aufregen. Vielleicht hätt' ich ihm doch einfach eine aufs Maul hauen sollen."




"Ja, und dann?", hakt sie besorgt nach.




"Colin, ich glaub' du hattest schon genug Probleme mit der Polizei. Sean hat sich ohnehin schon total erschrocken, wegen dem aggressiven Wortwechsel. Ich will, dass er sowas nicht nochmal erleben muss und schon gar nicht, dass du jemanden vor ihm verhaust."




"Mel, ich doch auch nicht. Es...es tut mir leid", entschuldigt er sich. Immerhin weiß er, dass das ganze Problem mit den Fotografen wegen Indiana besteht. "Ich wollte nie, dass ihr überhaupt in so 'ne Situation kommt. Ich hab doch auch nicht geahnt, dass in San Seqouia Paparazzi-Typen rumlaufen. Und keine Sorge, ich knall das nächste Mal schon keinem eine. Ich bin einfach nur so angepisst."




"Du musst dich nicht entschuldigen. Du kannst ja auch nichts dafür, aber das ist genau der Punkt, den ich angesprochen hab. Wie willst du das in Zukunft weiter handhaben, wenn du und Indiana...also...zusammen seid und durch den Park spaziert? Wollt ihr's zulassen, dass man von Sean Fotos macht, wenn ihr ihn dabei habt, oder dass man euch auf Schritt und Tritt verfolgt. Du kannst nicht verhindern, dass hier und da mal ein Bild von Sean auftauchen könnte. Wird sicher schwer alles und jeden zu verklagen. Mag sein, dass er dann nicht in irgendwelchen Klatschblättern auftaucht, aber Fotos, die einmal im Internet herumschwirren, tun das lange oder immer", gibt sie zu bedenken. "Weißt du, ich versuche wirklich Rücksicht zu nehmen in Anbetracht, was Indiana passiert ist, aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, wenn ich sage, dass mir das Wohlergehen meines Kindes vorgeht."




Bedrückt senkt die Blondine ihren Kopf, weil sie eigentlich einen schönen Tag mit Sean und Colin hatte, ehe der Fotograf auftauchte. 'Und ja, sie ist es leid, dass Indiana der Grund dafür ist, dass die Stimmung zwischen ihr und Colin manchmal ins negative kippt, vor allem weil sie selbst diejenige ist, welche die Schwierigkeiten dieser ganzen Situation aufzeigen muss. Zumal der Kleine sicher auch auf seine Art, die schlechte Stimmung wahrnimmt und auch von der Schweigsamkeit, wie sie vorhin im Auto herrschte. Ja, Indiana ist Opfer eines schlimmen Verbrechens geworden und das tut ihr leid, aber sie will jetzt nicht mehr deswegen zurückstecken müssen. Zum einen, weil Sean nicht unter diesen Umständen aufwachsen sollte und zum anderen weil sie Colin selbst liebt. Wahrscheinlich sollte sie aber auch deshalb endlich mal aufhören immer die besorgte Böse zu spielen. Ja, denkt er das denn vielleicht von ihr? Ist sie das denn? Sie weiß es nicht. Jedenfalls rückt sie sich damit vermutlich nicht ins beste Licht.'




Colin bemerkt schließlich, dass sie nachdenklich wirkt. Letztendlich sagt er auf ihre Bemerkung: "Mel, für mich steht Sean auch an oberster Stelle. Das wird er immer. Komme, was wolle. Ich will, dass du das weißt, auch wenn ich 's dir schon mal gesagt hab. Du musst allerdings verstehen, in welcher Situation ich mich befinde und unter welchem Druck ich stehe, weil du mich ständig danach fragst, wie ich mir das alles mal vorstelle. Ich weiß es nicht, verstehst du? Ich weiß es einfach nicht. Was ich allerdings weiß ist, dass ich heut 'n schönen Tag mit euch hatte, bevor der Knipser aufgetaucht ist. Ich will mich auch bei niemanden deswegen entschuldigen müssen, weil du und ich eben Sean's Familie sind und wir gemeinsam was mit ihm unternehmen. Ist mir grundsätzlich egal, wie die Leute diese Fotos interpretieren, aber wahrscheinlich kannst du dir vorstellen, dass Indiana das Ganze nicht so gut auffasst."




Seine Worte hallen bei Melanie nach und sie freut sich so sehr, dass er den Tag heute als schön empfand, dass sie den Teil seiner Bemerkung bezüglich Indiana einfach überhört. Sie kann ein kurzes Strahlen auf ihrem Gesicht nicht unterdrücken. Zudem möchte sie ihn auf keinen Fall unter Druck setzen. Immerhin will sie nicht, dass er sich in ihrer Nähe unwohl fühlt. Sie lächelt jetzt erneut, um die Stimmung wieder aufzulockern. Mit Vorsicht scherzt sie sogar: "Also, frag ich dich lieber nicht, wie du dir Weihnachten vorstellst?"




"Was?" Colin muss trotz des ernsten Themas nun auch lachen, als er begreift, dass sie nur Spaß macht. "Nein, frag mich sowas nicht! Echt nicht." 'Die Frage, wie Weihnachten aussehen könnte, ist trotzdem nicht unberechtigt. Auf keinen Fall will er diese Zeit ohne Sean verbringen. Allerdings ist ihm auch klar, dass sie sicher nicht zu viert unterm Tannenbaum sitzen werden.'




Melanie findet es schön, Colin lachen zu sehen. Immerhin tut er das selbst auch nicht all zu oft, außer wenn er sich mit Sean beschäftigt, weiß sie. "Tut mir leid, Colin. Ich...ich will dich nicht unter Druck setzen, aber für mich war das in letzter Zeit auch ganz schön viel", gesteht sie. "Zuerst die Polizei in meinem Garten, alles was du mir sonst so erzählt hast und dann jetzt auch noch der Fotograf. Jedenfalls fand ich den Vormittag heute auch schön. Trotz allem.




Das Lächeln des Neunzehnjährigen verschwindet jetzt allmählich, während er sie noch immer ansieht.




"Mel, ich muss dir im übrigen noch was sagen", meint er plötzlich. "Ich...ähm hab heut gelesen, dass Indiana aus dieser Einrichtung darf und...also...ich wollt nur, dass du Bescheid weißt. Mehr weiß ich selbst noch nicht, aber..." Er spricht jetzt nicht mehr weiter, weil er erstmal ihre Reaktion abwarten will.




"Oh,...okay. Ähm..." Sie hat im Augenblick keine Ahnung, wie sie sich dazu äußern soll. Sie hat gehofft, er würde ihr etwas anderes mitteilen wollen.




Aufgeregt ergreift Colin wieder das Wort: "Also ich weiß nicht, wann sie genau raus darf oder ob sie sogar schon zu Hause ist. Ich...äh konnte sie nicht erreichen und sie hat sich bisher auch nicht bei mir gemeldet, aber ich erzähl dir das alles deswegen, weil's nicht ausgeschlossen ist, dass sie vielleicht dann schon bald bei mir wohnt, verstehst du? Und ich muss ihr das schonend beibringen, dass ich 'n Kind hab, wenn mir der schei* Fotograf von heute, da keinen Strich durch die Sache macht. Mir ist aber wichtig, dass sie Sean dann baldmöglichst kennenlernt, wenn das für dich auch in Ordnung ist."




Melanie ist jetzt nicht mehr zum Lachen zumute, auch wenn ihr natürlich klar war, dass Indiana vielleicht schon bald wieder mit Colin vereint sein würde. Sie könnte schier anfangen zu weinen. Heute Vormittag war sie noch voller Hoffnung, was sie beide betrifft. Ihr Selbstbewusstsein kehrte auch zurück, weil sie dachte, er sei eifersüchtig auf Ethan. Sie kämpft jetzt vehement gegen ihre Tränen an und meint unsicher: "Ähm...ja, okay."




Voller Erleichterung legt Colin unbewusst seine Hand auf die Brust. "Danke, Mel. Ich...also...weiß ja nicht, ob du dann dabei sein willst. Klar, wär's vermutlich besser, wenn wir erstmal 'n Moment alleine wären, bis Indie das alles begreift, aber ich könnte auch verstehen, dass du Sean nur ungern zu lange allein zurücklässt. Ich weiß ja, dass er 's auch nur kurz ohne dich aushält. Vielleicht is' es auch ganz gut, wenn du da bist, weil ich ja auch nicht weiß, wie sie reagieren wird."




"Um ehrlich zu sein, muss ich mir das erst noch überlegen, wie wir das am vernünftigsten machen", gibt die ehemalige Musiklehrerin zu. Sie hat es gerade so geschafft, ihre Emotionen wieder in den Griff zu bekommen, indem sie ein paar Mal tief durchgeatmet hat.




Der Neunzehnjährige spürt, dass er wegen diesem Aufeinandertreffen zunehmend nervöser wird, auch wenn die Freude darüber, Indiana wiederzusehen, überwiegt. Mit einem unsicheren Lächeln meint er nun: "Äh...also, Mel...ich...ähm um ehrlich zu sein, kann ich mir schon vorstellen, dass dir das alles ziemlich unangenehm ist, wenn du Indiana triffst. Eigentlich geht man sowas ja gerne aus 'm Weg, daher danke für dein Verständnis und alles." Colin's Selbstsicherheit findet jetzt seinen Weg zu ihm zurück. Zumindest glaubt er das und er kann sich einen gewissen Unterton nicht sparen, als er noch sagt: "Und wer weiß, vielleicht wenn ich das nächste Mal bei dir läute, macht mir ja Ethan die Tür auf. Aber sag ihm bitte, er soll sich dann wenigstens 'ne Jeans davor anziehen. Nicht, dass das so einer ist der mich nachher noch im Leoparden-Tanga empfängt."




Melanie verzieht ihren Mund zu einem Schmunzeln, auch wenn ihr gar nicht danach ist. Sie kann Colin jetzt auch nicht ansehen, denn erneut könnte sie einfach nur losheulen. 'Ja, weil er einfach schon den Gedanken zulässt, dass sie vielleicht mit einem anderen zusammen sein könnte.'




Der Neunzehnjährige begreift, dass er mit seiner Bemerkung wohl gerade übers Ziel hinaus geschossen ist, weil ihr Blick starr wirkt und sie auch nichts sagt. 'Verdammt, war das gerade zu verletzend, was er da gerade losgelassen hat? Es bezog sich ja auf Ethan und nicht auf sie. Will sie überhaupt was von diesem Ethan? Pfff, bestimmt nicht, wenn er wirklich Leoparden-Tanga's trägt. Wieso reagiert sie überhaupt jetzt so...na ja...beleidigt, traurig, was auch immer? Vorhin hat sie doch selbst noch gescherzt wegen Weihnachten und so. Okay, das war was ganz anderes aber wenn sie wirklich Gefühle für diesen Kerl hat, kann es ihr doch egal sein, was er gerade hervorgebracht hat und wenn nicht dann sowieso. Klar, er würde sich in Zukunft solche Sprüche sparen, denn das wäre ja einfach nur beleidigend diesem Kerl gegenüber, aber er konnte gerade einfach nicht anders. Ja, er hat das ganze soeben ins Lächerliche gezogen mit ihr und diesem Ethan, den er ja nicht mal kennt. War er sich eigentlich selbst zu sicher, dass sie noch Gefühle für ihn hat? Scheinbar. Sie hätte ihm doch sonst nicht erzählt, dass sie mit dem Typen einmal sogar bis spät in die Nacht gequatscht hat. Tz, über alles Mögliche, wohlgemerkt. Ob sie sich wohl schon vorgestellt hat, wie dieser Kerl sie langsam entkleidet, streichelt, küsst und noch mehr? Bestimmt und wahrscheinlich auch wie sie am Morgen danach lediglich sein blödes Profibaseballspielertrikot tragen will, weil sie ihn so gern hat. Oh Mann, was soll's?...Es geht ihn absolut nichts an.'




Mit einem entschuldigenden Lächeln meint Colin letztendlich zu ihr: "Tut mir leid, ich wollt grad nicht...also...den Kommentar hätt' ich einfach stecken lassen sollen."

Melanie sagt jetzt nichts mehr. Sie fragt nur noch, ob er ihr den Kinderwagen noch über die Straße zum Haus tragen kann.




"Klar", bestätigt er nun wieder mit ernster Miene. Er drückt seinem Sohn noch mal einen Kuss auf die Stirn und verabschiedet sich schonmal. "Bis demnächst, Sean. Hab dich lieb."




Am nächsten Abend in Oasis Springs, ist soeben die Sonne untergegangen. Das Gelände der Einrichtung, in der sich Indiana befindet wirkt leer, da die Patienten bereits alle in ihren Räumen sind.




Geduldig hat Violet gewartet, bis man sie zu Indiana's Zimmer gebracht hat. Sie öffnet die Tür und tritt herein. Sie selbst sagt nichts und stellt zugleich fest, dass ihre Tochter nicht mal in ihre Richtung blickt.




Ohne die Augen von ihrem Buch abzuwenden meint Indiana: "Ich hab heut keinen Hunger."




Der Mutter ist klar, dass ihr Kind wohl vermutet, dass eine der Betreuerinnen im Raum sein muss. Für einen Augenblick bekommt sie ein schlechtes Gewissen, Indiana so allein, zurückgezogen und in sich gekehrt dasitzen zu sehen. Sie weiß, das Mädchen war nie ein derartiger Bücherwurm, aber auch dass man hier drin vermutlich nicht viel anderes tun kann, außer zu lesen. Violet bemerkt obendrein, dass Indiana gar kein langes Haar mehr trägt und sie hatte immer langes. Sie schluckt jetzt einmal, ehe sie sagt: "Hallo Indiana."




Fortsetzung folgt...

Indi ganz verändert? Ich bin unheimlich gespannt, wie sich die Story jetzt entwickeln wird Bekanntlich ist bei dir ja alles möglich

Bin auch richtig gespannt, wie es weitergeht. Hoffentlich lässt du uns nicht zu lange warten

@Talja @Kanne A @Annarya @Tessymaus @Dahnie @Widget88 vielen Dank für eure Likes und Kommentare und dass ihr so gespannt dabei seid ( Ich freu mich darüber total) und auch danke an @Stev84 für Likes zu alte Kapitel.

Oh Mann das ist so übel mit Indie und Mel. Die beiden sind mir so so so ans Herz gewachsen. Damn it! Kann mir auch vorstellen, dass einige denken Colin ist grad voll der A*sch zu Mel. (Beim letzten Kapitel)Aber das ist auch "okay"so, dass sein Verhalten nicht immer tadellos ist. Das macht ihn menschlicher.
Diesmal hab ich einen Songtext mal ganz zum Schluss platziert. Mal was Neues. Hab ich noch nie gemacht Manche finden's bestimmt eh voll überflüssig, aber ich brauch die einfach .



Da dies wieder ein Kapitel in der Einrichtung ist, weiß ich nicht, ob es teils bei den Erzählungen was gibt, was vielleicht triggern könnte, daher warne ich lieber vor.

Kapitel 337 Mit einer fremden Frau

Indiana legt ihr Buch beiseite, als sie soeben Violet's Stimme wahrgenommen hat. Mom?!", sagt sie beklommen und zugleich überrascht. Die Neunzehnjährige hat es längst aufgegeben, ihre Mutter hier zu erwarten, daher versucht sie auch unbeeindruckt zu wirken. Sie rutscht mit den Füßen zur Bettkante, um sich allmählich ordentlich hinsetzen zu können.




"Du isst doch hier genügend, oder?", fragt Violet besorgt, weil ihre Tochter vorhin verlauten ließ, dass sie keinen Hunger habe und wohl dachte eine Betreuerin wäre im Zimmer.




Indiana antwortet nicht.

Die Witwe wird jetzt nicht näher darauf eingehen, da ihr Kind einen körperlich gesunden Eindruck auf sie macht. Sie schließt stattdessen ihre Augen und äußert sich übertrieben erleichtert: "Indiana, sie haben den Mann verurteilt, der dir das angetan hat. Ich hätte nicht nur anrufen sollen, als er gefasst wurde, sondern herkommen müssen. Sicher, man stoßt ja deswegen nicht mit Champagner an, aber du weißt, was ich meine."




"Ja, war wirklich zuvorkommend, dass die Einrichtungsleitung mir aus dem Grund wenigstens erlaubt hat mit dir zu telefonieren", gibt Indiana bitter von sich, ehe sie jetzt noch fragt: "Wieso bist du hier?" Sie guckt ihre Mutter nicht an, sondern blickt nahezu emotionslos zu Boden.




"Wieso ich hier bin?", fragt Violet fast beleidigt. Sie lächelt dennoch. "Freust du dich nicht mich zu sehen? Ich bin hier weil du endlich entlassen wirst. Ich hab mich dafür eingesetzt, dass du wieder nach Hause kannst."




Indiana starrt immer noch ins Leere und Sarkasmus schwingt in ihrer Stimme mit. "Schön. Du hast mich hergebracht und holst mich wieder ab. Is' ja wie im Kindergarten, wobei da warst du ja nie, sondern immer nur meine Nannys. Und ich darf nach Hause. Wo ist das? In Del Sol Valley? "Sie schüttelt leicht mit dem Kopf. "Warum hast du mich nur zwei Mal hier besucht? Du hast mir was ganz anderes erzählt, wie es hier sein würde. Du hast von 'nem Meditationszentrum gesprochen, und dass du das mit mir gemeinsam machen willst. Aber nein, du hast mich einliefern lassen, genau wie damals. Klar, ist das hier 'ne Privatklinik für reiche Psychos, wo sich das Ärzteteam ganz viel Zeit nimmt und wo man wieder zu sich selbst finden soll und jeden Morgen Pfirsich-Smoothies ans Bett gestellt bekommt." Wieder ist Sarkasmus herauszuhören. "Aber trotzdem bin ich hier in der Wüste in 'ner Einrichtung eingesperrt, was 'nem verfluchten Puppenhaus gleicht. Wegen der Tapete kann ich jetzt absolut keine rosafarbenen Rosen mehr leiden. Aber um fair zu bleiben gibt es hier tatsächlich Ärztinnen, die ich mag. Und weißt du, ich hatte hier 'ne Menge Zeit über viele Dinge nachzudenken und zwar, dass ich dir das mit Steven...also, dass du mit ihm geschlafen hast, nie verzeihen werde und auch nicht, dass du versucht hast, dich an Colin ranzumachen. Nein, das werde ich dir nie vergeben."




Violet gestikuliert jetzt entschuldigend. "Hey, also erstmal war ich sehr beschäftigt, verstehst du? Ich konnte nicht immer herkommen, wie ich es gern gewollt hätte. Jemand muss sich auch um die finanziellen Dinge zu Hause kümmern, aber ich hab jeden Tag an dich gedacht. Und was hätte ich tun sollen? Etwa zusehen, wie du dir den anderen Arm auch noch ähm...?" Sie spricht nicht zu Ende, da sie es bis heute nicht begreifen kann, was ihre Tochter sich einst selbst zugefügt hat. "Glaub mir jede Mutter hätte so gehandelt. Und das mit Steven ist doch längst Schnee von gestern. Du meintest selbst, er war ein Idiot und du hättest ihn nicht mal richtig geliebt."




"Du warst zu beschäftigt, um deine eigene Tochter zu besuchen? Nach allem, was passiert ist?", schreit die Neunzehnjährige sie jetzt an. "Und...und was ist mit Colin? Ich liebe ihn und du hattest ihm gegenüber trotzdem Absichten. Nein, das kannst du nicht entschuldigen."




"Und mir wurde einfach der Kontakt zu ihm und zu allen anderen verboten und ich weiß noch nicht mal richtig wieso", schimpft sie weiter. "Seit mindestens zwei Monaten, hab ich nicht ein Wort mit Colin gewechselt. Er muss denken, ich liebe ihn nicht mehr oder dass ich ihn vergessen will, so wie...wie alles andere."
'Ja, sie wusste kurz nach dem, was in Brindelton Bay geschehen war wirklich nicht mehr, was sie von der Zukunft noch erwarten soll und auch heute würde sie am liebsten alles vergessen wollen, aber ihr ist auch klar, dass sie all das überlebt hat. Nur sie und dieses andere Mädchen. Ja, sie würde dieses Mädchen sogar treffen wollen und es einfach nur in den Arm nehmen, weil sie beide das gleiche erlebt haben, vermutlich auf die selbe Weise. Und sie vermisst ihre Freunde und Colin. Somit spürt sie, dass sie mit ihrem Leben nicht abgeschlossen hat. Der Schmerz, die Wut und Trauer darüber, was sie erleiden musste, wird nie vergehen, aber man hat ihr Wege aufgezeigt, wie sie damit umgehen kann. Ja, sie wird sich ins Leben zurück kämpfen.




Langsam beruhigt sie sich wieder, zumal Violet auch nicht auf ihr Geschimpfe eingeht.




Die Fünfundvierzigjährige würde gleich auf das Thema Colin zurückkommen, doch sie wartet geduldig bis ihre Tochter noch weiter runterfährt. "Warum hast du die Haare eigentlich kurz?", will sie nun neugierig erfahren und auch, um das für den Moment herrschende Schweigen zu brechen. "Du hattest noch nie kurze Haare, aber steht dir."




Erneut guckt Indiana zu Boden. "Sie waren sogar noch 'n kleines Stück kürzer, weil ich sie mir eines nachts einfach mit 'ner Glasscherbe abgesäbelt hab. Die haben dann irgendwann 'ne Friseurin herkommen lassen. Ich...ich hab sie deshalb abgeschnitten, weil er, dieser Kerl mich an den Haaren gezogen hat, als er mich in Brindelton Bay ins Badezimmer schleifte. Ich will sie nie wieder lang haben. Niemand zieht mich mehr an den Haaren. Niemand."




In einem Moment wie diesem scheint auch Violet so etwas wie ehrliches Mitgefühl zu kennen. Zumal immer noch ihrem eigenen Kind, diese schreckliche Sache passiert ist, aber sie würde auch nicht mal ihrem schlimmsten Feind so etwas wünschen. Zu oft wurde sie selbst von irgendwelchen Männern angegraben, als sie einst mit dem Modeln begonnen hat. Sie vergisst dabei scheinbar, dass sie mittlerweile selbst eine aufdringliche Art besitzt, wenn sie sich zu jemandem hingezogen fühlt.
"Es ist vorbei, Indiana. Der Kerl kann dir nicht mehr wehtun!", sagt sie letztendlich unerwartet einfühlsam.




Die Neunzehnjährige guckt jetzt ihre Mutter direkt an, doch sie äußert sich nicht auf ihre Bemerkung. Sie geht davon aus, dass sie erst morgen früh die Einrichtung verlassen würde, da es schon spät ist und ihre Mutter heute sicherlich im Hotel nächtigt. Sie lässt die Fünfundvierzigjährige nun wissen: "Mom, wenn ich schon morgen hier raus darf, will ich sofort zu Colin fliegen."




Violet weiß natürlich, dass Indiana von den neuesten Schlagzeilen noch nichts ahnt und dennoch setzt sie einen übertrieben skeptischen Blick auf. "Wirklich? Bist du dir sicher, dass du das willst?" , fragt sie.




Indiana wirkte entschlossen, doch jetzt macht sich Verunsicherung breit. Sie hat keine Ahnung, warum ihre Mutter gar so komisch reagiert. "Ja. Wie...wieso?"




Das ehemalige Model holt das Handy aus der Handtasche und ohne ein Wort zu sprechen ruft sie die Internetseiten auf, wo Fotos von Colin mit einer fremden Frau und einem etwa vier Monate alten Baby zu sehen sind.




Langsam wird Indiana ungeduldig und sie verspürt ein mulmiges Gefühl. "Mom, warum sagst du nichts und...und tust so...weiß nicht...geheimnisvoll?"




"Ich hab's gleich Schätzchen. Ich muss es nur kurz suchen." Violet scrollt mit dem Finger über das Display ihres Telefon's, dabei fällt es ihr schwer ihr boshaftes Grinsen zu verstecken.




"Ah ja, da haben wir 's ja, samt Schlagzeile", freut sich die Witwe über ihren erwarteten Triumph darüber, dass Indiana Colin vielleicht noch heute als Geschichte betrachtet. Sicherlich ist ihr bewusst, dass ihrer Tochter dies erneuten Kummer bringen würde, aber aus ihrer Sicht täte sie es ohnehin früher oder später erfahren. Ihr selbst spielt das alles natürlich wunderbar in die Karten. Indiana würde dann voraussichtlich bei ihr bleiben und somit auch das Vermögen, das die Witwe derzeit noch verwaltet. Nach so einem weiteren Schlag würde ihre Tochter sie vermutlich auch nicht mehr so schnell verlassen.




Violet streckt nun mehr oder weniger ihr Handy unter Indiana's Nase. Die Neunzehnjährige hat keine Ahnung, was ihre Mutter ihr zeigen will. Vorsichtig beugt sie sich nach vorn. Sie ist sich noch gar nicht sicher, ob sie überhaupt sehen will, was Violet zu präsentieren versucht. Bereits jetzt beschleunigt sich ihr Puls, da sie mit nichts gutem rechnet, so als würde man einem Spinnenphobiker gleich ein achtbeiniges Krabbeltier auf die Hand setzten wollen. Und dann wirft sie doch einen Blick aufs Display.




Sofort wendet sie ihre Augen von dem Bild ab, auf dem Colin liebevoll ein Baby auf dem Arm hält und eine attraktive blonde Frau neben ihm steht und ihn anlächelt. Indiana atmet jetzt hastig, auch wenn sie glaubt, ihr sei der Atem stehen geblieben. Sie kann in diesem Augenblick nicht mal etwas denken.




Violet scrollt weiter auf ihrem Handy herum. "Hier ist noch ein Foto", sagt sie und liest gleich darauf die Schlagzeilen dazu: " 'Hat Indiana's Ex Colin Wishbone eine neue Freundin, während sie eine schwere Zeit durchlebt?', 'Hat er sie endgültig fallen gelassen und eine Neue?', 'Hat er bereits ein Kind, von welchem die Welt oder gar Indiana Whitlam noch nichts wusste?' oder die hier: 'Betrügt Colin Wishbone Indiana, während sie sich in einer Klinik aufhält?' "




Die Brust der Neunzehnjährigen zieht sich immer enger zusammen.




'Ja, gleich würde ihr schweres Herz, das zu zerbrechen droht, keinen Platz mehr darin haben oder einfach aufhören zu pochen. Es würde einfach stehen bleiben, genau wie ihre ganze Welt.'




Violet kann ihr boshaftes Grinsen noch immer nicht zügeln, ehe sie meint: "Er wirkt ziemlich vertraut auf diesen Bildern mit diesem Kind und der Frau. Die kennen sich nicht erst seit gestern. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das eine seiner Schwestern ist."
Sie steckt nun ihr Telefon zurück in die Tasche...




...und sieht ihre Tochter an. "Oh je Schätzchen, ich hoffe, das war gerade nicht zu viel für dich, aber ich fand, du solltest das wissen. Nicht, dass du da noch in was hineinplatzt, wenn du zu ihm fliegst."




Indiana schlägt sich die Hand vors Gesicht und beginnt zu weinen. Für eine Weile sitzt sie einfach nur regungslos da und vergießt Tränen.




Das salzige Nass rinnt ihr weiter über die Wangen und ihre Augen hält sie krampfhaft geschlossen. 'Sie kann einfach nicht glauben, was sie da auf diesen Bildern gesehen hat. Er würde sie doch nie betrügen. Aber wie...wie hätte er auch Schluss machen können, wenn er sie nicht kontaktieren kann. Dauerte ihm diese Ungewissheit über die vielen Wochen zu lange? Würde er sie denn nicht mehr wollen, nach allem was geschehen ist? Liebt er sie nicht mehr? Sie hätte nie freiwillig fortgehen sollen. Datet er tatsächlich eine Frau, die sicher keine Achtzehn mehr ist und 'n Kind hat?'




Plötzlich öffnet sie die Augen, wenn gleich noch Tränen daraus fließen. "Ich flieg trotzdem zu ihm. Ich...ich muss einfach wissen was los ist. Vielleicht ist das alles nur 'n Irrtum und sie eine Freundin der Familie oder so. Er...würde sich nicht mit einer anderen treffen. Nicht Colin und nicht nach der kurzen Zeit. So...so ist er nicht." Letztendlich kann sie nur hoffen, dass es so ist.




"Ähm...was? Du willst trotzdem zu ihm? Indiana, ich glaub nicht, dass das 'ne gute Idee ist", gibt Violet zu bedenken. "Hast du gesehen, wie sie ihn angelächelt hat, als er ihr Kind auf dem Arm hielt?"




"Ich flieg da hin. Alleine! Und wenn du mich nicht lässt, schwör ich bei Gott, schneid' ich mir den Arm heut Nacht komplett ab", droht Indiana. Sie würde das natürlich nicht machen, aber sie weiß auch, wie sie ihre Mutter erpressen kann.




Violet legt ihren Kopf schief. "Wirklich? Kommst du jetzt mit sowas an?" Die Fünfundvierzigjährige ist durch und durch narzisstisch veranlagt, das heißt jedoch nicht, dass sie sich nicht um die körperliche Unversehrtheit ihres Kindes sorgt, von daher weiß sie nie, ob sie solche Drohungen ernst zu nehmen hat.




Indiana starrt ins Leere und schweigt.




Die Mutter lächelt nun. Vielleicht muss ihre Tochter ja tatsächlich mit eigenen Augen sehen, dass Colin sich längst mit einer anderen amüsiert, so glaubt sie. Das könnte für sie auch ein Vorteil sein. "Na gut, wenn du dir unbedingt dein Herz rausreißen lassen willst, dann flieg zu ihm. Ich werde nicht mitkommen, aber dir ist klar, dass ich jemanden mitschicken werde, der auf dich aufpasst. Ganz alleine werde ich dich da nicht hinlassen", bestimmt sie. "Wir wollen ja nicht, dass du gleich wieder hier landest."




Sie überlegt jetzt. "Ich könnte ja mal Gabriel's Mutter anrufen. Ich hab schon lange nicht mehr mit ihr telefoniert. Vielleicht kann er ja mit dir mitkommen."

Wenig später sind sich Mutter und Tochter einig und sie verabschieden sich voneinander, wenn auch auf kürzeste und unterkühlteste Weise.




Am nächsten Morgen ist es alles andere als kühl in Oasis Springs, als Indiana ihre Sachen packt. Unerbittlich brennt die Sonne auf den Wüstensand.




Wenige, dafür große Bäume spenden auf dem Gelände der Einrichtung Schatten. Es gleicht überhaupt einem Wunder, dass hier Ahorn und Eiche gedeihen konnten.




Die Neunzehnjährige ist froh, dass sie diesen trostlosen Ort endlich verlassen darf...




...und dennoch war sie hin und wieder gern mit einer Decke unter den Bäumen gelegen, um ein Buch zu lesen.




Sie wirft jetzt einen letzten Blick auf den Hof und beobachtet, wie ein einzelnes Blatt vom Baum heruntergleitet. `Es hat ihr geholfen hier zu sein, aber nein, sie würde hier nichts vermissen.´




Und so lässt sie Oasis Springs hinter sich, als das Fahrzeug, welches ein Chauffeur steuert, sie und Violet zum Flughafen bringt. Nervös und mit ihren Gedanken bei Colin, legt sie ihre Kopfhörer in ihre Ohren, um sich auf der Fahrt über sandige Straßen, mit Musik zu betäuben. 'Ja, sie hat ihr Handy wieder, aber sie würde Colin nicht einfach anrufen. Nein, sie muss ihn persönlich konfrontieren.'
Sie drückt auf ihrer Song-Wiedergabeliste auf Play. 'Always remember us this way' - Lady Gaga



That Narazona(Arizona) sky burning in your eyes
You look at me and babe, i wanna catch on fire
It's buried in my soul like california gold
You found the light in me that i couldn't find

So when I'm all choked up
And I can't find the words
Every time we say goodbye
Baby, it hurts

When the sun goes down
And the band won't play
I'll always remember us this way

Lovers in the night
Poets trying to write
We don't know how to rhyme
But damn we try
But all i really know
You're where i wanna go

The part of me that's you will never die
So when I'm all chocked up
But I can't find the words
Every time we say goodbye
Baby, it hurts

When the sun goes down
And the band won't play
I'll always remember us this way

I don't wanna be just a memory baby, yeah...


Fortsetzung folgt...

Mit der Reaktion von Indiana hat Violet ganz und gar nicht gerechnet. Ich finde gut, dass Indiana sich selbst ein Bild machen und mit Collin sprechen will.

Uhhh, was ein guter Cliffhanger wieder... da bin ich ja gespannt, wie die Begegnung ausgehen wird.
Violet ist so fies, ihren miesen Charakter hast du echt gut hinbekommen, man kann einfach nur ne riesengroße Abneigung gegen sie haben.
Finde ich auch gut, dass Indiana trotzdem gleich zu Colin fliegen und sich selbst ein Bild machen will. Dramatisch wird es aber sicherlich wieder...

@koala @Widget88 @Annarya @Dahnie @Kanne A @Talja danke für eure Likes und Kommentare.

Widget88 schrieb:

Mit der Reaktion von Indiana hat Violet ganz und gar nicht gerechnet. Ich finde gut, dass Indiana sich selbst ein Bild machen und mit Collin sprechen will.

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Zumindest hat sie sich das ein bisschen anders vorgestellt. Aber jetzt glaubt sie ja, dass es vlt sogar für sie zum Vorteil sein könnte, wenn Indie mit eigenen Augen sieht, dass Colin mit ner anderen liiert ist/anbandelt. Violet weiß natürlich auch nichts genaueres, aber sie geht stark davon aus, dass Colin und Mel ein Paar sind. Zumal die Medien, dass auch mehr oder weniger tun.

koala schrieb:

Uhhh, was ein guter Cliffhanger wieder... da bin ich ja gespannt, wie die Begegnung ausgehen wird.
Violet ist so fies, ihren miesen Charakter hast du echt gut hinbekommen, man kann einfach nur ne riesengroße Abneigung gegen sie haben.
Finde ich auch gut, dass Indiana trotzdem gleich zu Colin fliegen und sich selbst ein Bild machen will. Dramatisch wird es aber sicherlich wieder...

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Vielen lieben Dank für dein Lob. Violet ist eine wirklich hinterhältige Person. Aber ihr Verhalten ist auch manchmal kontrovers, weil sie sich dann irgendwie doch um Indiana sorgt. So als würde sie ihr Verhalten gar nicht reflektieren können, welches total narzisstisch ist und auch dass sie die Konsequenzen ihres Handelns unterschätzt bzgl Indiana. Und manchmal wiederum setzt sie gezielt zum Schlag an, um ihre eigenen Interessen vorrangig zu vertreten und manipuliert. Bei ihr gibt's keine klare Linie zwischen böse und gut. Wobei natürlich böse überwiegt. Trotzdem kommt's mir auch vor, als hätte sie 'n Schaden im Hirn, obwohl sie nicht dumm ist.
Bin selbst schon gespannt, wie ich das mit dem Treffen umsetze, ich lass mich dabei auch irgendwie von den Bildern die ich dann mache, leiten beim Schreiben.


Weiß leider noch gar nicht, wann ich mit meiner Story weitermachen kann. Bei uns im Süden ist es brütend heiß heute und wenn ich dann den Laptop noch anmache, wirds nicht kühler Und unter der Woche ist es zurzeit auch zeitlich schwierig. Aber nur noch eine Woche dann hab ich Urlaub und da ich diesen dieses Jahr in "Gartenia" verbringe, werd ich hoffentlich ganz viel Zeit für Sims haben. Falls, ich kein Kapital schaffe, schonmal schönes Wochenende euch
Danke fürs Mitlesen

Okay, hab ein Kapitel geschafft. Was mach ich mir eigentlich immer Sorgen darum. Aber heut wars so warm, ohne dass ein Lüftchen wehte, selbst der Hund hatte keinen großen Bock aufs Gassi gehen. Nicht mal im Wald und da fühlt sich mein Dackel eigentlich pudel(äh Dackel)wohl. Immer dieser Blick zurück zum Auto Im Übrigen hatte Bailee's Opa ( Matt ist ja nicht ihr richtiger Großvater) als Kind einen Kurzhaardackel ( so wie meiner), aber da hab ich noch keine Fotostory begonnen. Schade eigentlich. Buddy war nämlich richtig süß. Vielleicht schenkt Colin ja Sean mal einen Dackel-Welpen
Aber das nur am Rande. Es geht weiter mit Scott und Eve und es ist ein kleineres Kapitel.


Kapitel 338 Pfotenbewegung

Während Indiana erstmal auf dem Weg nach Del Sol Valley ist, um schon bald darauf nach New Crest zu fliegen, herrscht in Chestnut Ridge heile Welt. Atacama hat soeben seinen Durst an der Tränke gestillt.




Der Wallach dreht sich um und erschreckt sich, weil Bethy durch die Koppel schleicht. Panisch schlägt er reflexartig mit den Vorderhufen nach der Fellnase. Eigentlich hat er nichts gegen die Katze, aber wenn er vor etwas plötzlich Angst bekommen hat, kennt er nichts mehr.




Sofort kommt Sedona heran galoppiert, um die Katze in Schutz zu nehmen. Was Bethy mit ihrer Pfotenbewegung zum Ausdruck bringen will, wissen wohl nur die Tiere.




Eve sitzt zur gleichen Zeit am Küchenesstisch und telefoniert mit ihrer ehemaligen Kollegin Bonnie. Die einstige Praktikantin möchte tatsächlich das Geld annehmen, welches Eve vom Verkauf der Möbel vom Haus in Copperdale herausschlagen konnte, auch wenn sie es zuerst ablehnte.

"Bonnie es tut mir so leid, dass Paul dich gefeuert hat wegen mir. Ich bin froh, dass du das Geld annimmst und sieh es als Wiedergutmachung an, bitte!", spricht die Schwangere ins Telefon.




"Ich weiß ja auch wie dringend du es benötigst."




"Sind wir wieder Freundinnen?", hakt sie vorsichtig nach. Eve würde sich niemals die Freundschaft einer Person erkaufen wollen, aber sie ist schließlich Schuld daran, dass Bonnie ihren Job verlor und sie glaubt zu wissen, dass die ehemalige Praktikantin ihr vermutlich auch irgendwann so verziehen hätte.




Bonnie lacht am anderen Ende der Leitung und meint, dass sie nicht mehr sauer sei. Sie bejaht Eve's Frage.

Erleichtert schließt Eve die Augen.




Die Neunundzwanzigjährige erzählt nun wie es sich so lebt auf einer Ranch und Farm in Chestnut Ridge und erfährt gleichzeitig, dass Bonnie einen Job in einer anderen Firma gefunden hat.




Eine Zeit lang plaudern sie über alles Mögliche. Über die Schwangerschaft und die bevorstehende Hochzeit, ehe Eve meint: "Ich würde mich freuen, wenn wir uns mal wieder sehen. Ist ja nicht so, dass ich nie mehr in New Crest sein werd."




Kurz darauf verabschieden sich die zwei Frauen voneinander. "Mach's gut, Bonnie."
Eve ist sich sicher sie würden hin und wieder einen Kaffee trinken gehen, wenn sie mal in San Myshuno oder in der Nähe ist, aber vermutlich werden sie sich irgendwann aus den Augen verlieren, denn so eng war ihr Kontakt nunmal auch nicht. 'Klar sie hätte ihr kein Geld schenken müssen, aber sie ist froh ihre Schuld nun bei Bonnie beglichen zu haben.'




In der Zwischenzeit ist Scott in die Kleinstadt von Chestnut Ridge gefahren. Es ist wie immer ein sonniger Tag.




Der Neunundzwanzigjährige findet es hier überhaupt nicht öde, sondern absolut idyllisch.




Es ist eben nicht viel los hier, aber genau das mag er.




Er stellt seinen Pickup nun neben ein anderes Fahrzeug. Er muss ein paar Besorgungen erledigen, aber vor allem braucht er Milchersatzpulver. Ein paar Mutterschafe und Ziegen sind von Coyoten gerissen worden, daher muss er die Lämmer so schnell wie möglich von der Weide zu sich und Eve auf die Ranch holen. Sie würden die Jungtiere dann mit der Flasche aufziehen. So etwas wird wahrscheinlich noch öfter passieren, ahnt er.




Auf dem Weg zum Laden trifft er auf ein paar Einheimische. Mittlerweile weiß er, dass die Frau, die er immer wieder mal angetroffen hat, Sienna Grove heißt. Mit dem alten Mann, namens Butch Rider hat er sich schon des Öfteren unterhalten.

Dieser begrüßt Scott nun: "Hey, Dickens, alles klar?"

"Ja, und bei euch?", fragt der Zugezogene und stellt sich gleichzeitig bei Sienna vor. Sie tut es ihm gleich und reicht ihm die Hand.




"Hab dich 'n paar Mal auf deinem Pferd reiten sehen. Wunderschönes Tier. Bist 'n anständiger Reiter", sagt Butch lächelnd. "Billie Warren meinte, du wirst beim Barrel Race antreten."




"Ach wirklich?", mischt sich nun Sienna überrascht ein. "Dann bekommt Don Malone also neue Konkurrenz hier aus dem Ort."




Scott weiß gar nicht so recht, was er sagen soll, daher lächelt er einfach nur. Butch klatsch in die Hände. "Ja, würde auch mal Zeit, dass den jemand schlägt."

"Ich hoffe, du und dein Pferd seid 'n gutes Team. Don hat sein Pferd nämlich verdammt gut im Griff", weiß Sienna.




"Und nimm' dich in Acht, wir glauben auch, dass er nicht unbedingt 'n guten Verlierer abgibt. Er ist mehr oder weniger auf das Preisgeld angewiesen", fügt sie hinzu. "Aber das sollte dich nicht hindern, gewinnen zu wollen. Immerhin ist das 'n Wettkampf."




"Ich muss jetzt los. War nett dich mal richtig kennenzulernen." Ihr Blick wandert nun wieder zum alten Mann. "Bis demnächst, Butch." Dann wendet sie sich ab und geht.




"Sie hat recht. Lass dich bloß nicht einschüchtern von dem, was die Leute hier so über Don Malone reden. Sicher hast du schon das ein oder andere mitbekommen", meint der betagte Cowboy.

"Ja, das hab ich", bestätigt Scott.




"Man weiß eben nicht, ob er für den Tod seiner Exfreundin und ihrem damals neuen Freund verantwortlich ist und trotzdem fliegen die jungen Damen hier auf ihn", stellt Butch immer wieder aufs neue fest. "Verrückt nicht wahr?"




"Aber was das mit den Frauen betrifft, kann dir ja gleich sein. Du bist ja bereits mit einer netten jungen Frau verlobt. Meine Frau ist leider vor ein paar Jahren verstorben. Gott hab sie seelig. Ach ja und du wirst ja auch noch Vater. Glückwunsch", bekundet der alte Mann.




Scott lächelt freundlich. "Danke Butch, und tut mir leid mit deiner Frau."




"Ja, schon gut. Ist lange her. Das heißt natürlich nicht, dass ich sie nicht vermisse. Ich lass dich jetzt deine Besorgungen erledigen. Du wirst ja heut Abend hoffentlich auch mit deiner Verlobten auf das Fest kommen, oder?" will Butch jetzt noch wissen.

"Ja...ja, auf alle Fälle", erwidert der Neunundzwanzigjährige, ehe sich die zwei Männer voneinander verabschieden.




Nachdem Scott im Laden war, fährt er direkt zu Weide. Er stellt im Übrigen fest, dass heute nicht so viele Wanderer wie die letzten Tage hier vor Ort sind.




Der Farmer hat die Lämmer und Zieglein in luftdurchlässigen Kisten auf der Pickupladefläche auf die Ranch transportiert und sofort beginnt er eines der Jungtiere zu füttern. Eve ist selbstverständlich hinzu gekommen.

Entzückt lächelt sie, ehe sie sagt: "Du machst dich richtig gut, als Schafpapa."




Sie geht nun auf die andere Seite herum und fragt: "Soll ich dir dabei helfen? Ich glaub', das andere hat auch großen Hunger."




"Ähm ja, du kannst dir das zweite Fläschchen da drüben schnappen." Scott deutet kurz mit dem Finger auf die Stelle, wo die Milch steht.




Eve beobachtet ihren Verlobten noch für einem Moment. Sie findet es so süß, wie liebevoll er mit den Tieren umgeht.




Nun widmen sich beide den Schäfchen.
"Oh Mann, die sind so niedlich. Ich bin schockverliebt", gesteht Eve.

Scott lacht. "Ja, ich muss zugeben, ich würd sie auch am liebsten mit ins Haus nehmen."




Wenig später sind sie dann fertig damit, alle Jungtiere zu versorgen. In der Nacht würde einer der Nachbarn, der nicht auf das Fest geht, nach den Lämmern und Zieglein gucken.




Eve und Scott tun sich schwer, die Weide zu verlassen. Zu lustig ist es, den Tieren zuzugucken.




Fortsetzung folgt...

@#debug
Ich kann mit dem Hund auch nur noch morgens und abends raus, der arme Kerl hat zu viel Wolle für das Wetter. Die Luft steht.
Ich bin nur froh, wenn der Wald nicht brennt

@koala @Annarya @Widget88 @Tessymaus @Talja @Irisa ich freu mich über eure Likes. Vielen Dank

Talja schrieb:

@#debug
Ich kann mit dem Hund auch nur noch morgens und abends raus, der arme Kerl hat zu viel Wolle für das Wetter. Die Luft steht.

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Ja, derzeit geh ich die großen Runden nur noch abends.

Talja schrieb:

Ich bin nur froh, wenn der Wald nicht brennt

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Das wäre natürlich worst case. Das hatten wir bei uns zum Glück noch nie.


Bin immer noch bei Eve und Scott. Die müssen Freunde in ihrer neuen Heimat finden. Der Cowboy Don Malone taucht auch wieder auf. Ich muss sagen, seinen Charakter zu "formen" macht mir voll Spaß. Im Übrigen bin ich total froh, dass es Deko Sims gibt, aber manchmal nervt es mich auch, das Platzieren und und und. Schade, dass nicht einfach random-weltenentsprechend Sims herumlaufen. Nein, da kommen dann quietsche-bunt angezogene Leute in einen Saloon rein. Ich wünsch mir auch immer mehr Fußgänger in den Welten im Hintergrund. Habe dann irgendwann mal welche in Evergreen Harbor entdeckt und ranzgezoomt, die gar keine Sims sind. Boah sind die gruselig.


Kapitel 339 Cowgirl-Montur

Scott ist bereit für das Fest. Er wartet jetzt im Wohnzimmer auf Eve, doch schon gleich kommt sie die Treppe herunter und steht vor ihm.




"Und? Was sagst du? Nimmst du mich so mit?", fragt sie.




Scott blickt sie an und er weiß nicht so recht, ob er Eve in voller Cowgirl-Montur so richtig wiedererkennt und dennoch meint er: "Aber sowas von! Siehst hübsch aus. Komm lass uns fahren!", schlägt er vor. 'Wegen ihm müsste sie sich ihm zu Liebe nicht so kleiden. Klar, er weiß, dass sie ihren Hut und ihre Stiefel mag, aber irgendwie wird er das Gefühl nicht los, dass sie sich verkleidet fühlt. Aber ja, er hat ihr trotzdem gesagt, dass sie hübsch sei, denn das ist sie für ihn, egal was sie anhat.'

"Wirklich? Sonst zieh ich mich nochmal um. Ein bisschen verkleidet fühl ich mich nämlich schon", spricht sie es nun selbst laut aus.

"Ach was, Quatsch!", meint Scott. 'Okay, er will jetzt nicht noch 'ne weitere halbe Stunde warten, bis sie fertig ist, weil sie sich gegebenenfalls nochmal umziehen würde. Sicher, wäre sie wirklich nicht adäquat gekleidet, würde er ihr das selbstverständlich sagen.'




Letztendlich sind die beiden losgefahren und die Sonne geht allmählich unter. Das Licht dringt nur noch spärlich zwischen die hohen Felsformationen durch und so schlängelt sich der Fluss bereits zum Teil im kühlen Schatten weiter durch den Canyon.




Etwas vom Gebirge entfernt in der Kleinstadt ist es noch angenehm warm. Auf dem Fest trudeln schon die ersten Besucher ein.




Mit voller Kraft scheint die Sonne, ehe sie schon bald hinter den Bergen verschwinden wird.




Scott und Eve biegen nun in die Einfahrt zur Festhalle ein.




Die Schwangere muss immer wieder bekunden, wie schön das Abendlicht hier ist.




Draußen auf der Veranda haben es sich schon ein paar Gäste gemütlich gemacht.




Glücklicherweise sind noch genügend Parkplätze vorhanden.




Das Paar steigt nun aus dem Wagen und aus der Halle ertönt bereits Country-Musik. Getanzt wird auch schon, stellen Scott und Eve fest.




Die zwei haben sich Getränke an der Bar geholt und setzten sich damit hinaus auf die Veranda.




Eve holt ihr Handy hervor, um Scott davon zu berichten, was die Medien bezüglich Colin und Melanie spekulieren und auch, dass Indiana aus der Einrichtung darf. Über letztere Neuigkeit freuen sie sich natürlich beide.




Sie wechseln dennoch das Thema.

"Scott, ähm...vermisst du eigentlich deine ganzen Freunde in Kearny, seit du von dort weggezogen bist?", will Eve von ihrem Verlobten wissen, auch wenn sie schon des Öfteren darüber gesprochen haben.

Der Neunundzwanzigjährige erwidert: "Sicher, hin und wieder, aber nicht so sehr, dass ich nicht hier oder überhaupt bei dir sein möchte. Wir fliegen doch bestimmt auch bald mal wieder dort hin, allein schon, um Owen, Rachel und Sebastian zu besuchen. Dann sehe ich sie ja alle wieder. Also auch die anderen."

"Na hoffentlich nicht Lisa", bemerkt Eve etwas abschätzig. Sie kann nicht anders. Zu sehr hat es sie verletzt, dass die Blondine aus Kearny sich an Scott rangemacht hat, obwohl sie schon mehr oder weniger mit ihm liiert war.




Der Verlobte lacht. "Ach Eve, Lisa ist im Grunde genommen kein schlechter Mensch und sie ist nun mal Joels Schwester. Die haben viel durch, als ihre Eltern damals plötzlich verstarben. Vielleicht versteht ihr euch ja irgendwann."

Eve guckt Scott nun mit hochgezogener Augenbraue an.

Erneut lacht er: "Okay, Freundinnen werdet ihr wohl nicht mehr. Schon verstanden."




"Entschuldige, wenn ich manchmal...na ja...so reagiere," meint die Brünette ehrlich und ein wenig beschämt. "Ich will das eigentlich nicht. Tut mir leid."

Scott nimmt jetzt die Hand seiner Verlobten und drückt diese." Eve, ich bin jeden Tag ein bisschen glücklicher hier mit dir. Das sag ich nicht einfach nur so."




Die zwei haben erneut das Thema gewechselt und nun ist auch die Sonne hinterm Horizont verschwunden. Butch kommt jetzt auf das Paar zu und begrüßt es: "Howdy, ihr beiden!"




"Hey Butch!", sagt Scott. "Siehst bedrückt aus, was is' los?"

"Musste heut meinen alten Hund erlösen", antwortet der betagte Cowboy. "Ich kam nach Hause und das Tier lag leidend da. Maggie war sehr krank, wisst ihr."




"Tut mir leid, Butch", lässt Scott ihn wissen und auch Eve meint: "Oh je, das tut mir auch leid."

"Ja, ich dachte, sie hat vielleicht noch 'n paar Monate. Aber sollte wohl nicht mehr sein", äußert sich der alte Mann.




Er lächelt nun wieder und fragt Scott: "Das ist dann also deine Verlobte?"

"Ja, entschuldige, hab euch noch nicht vorgestellt. Das ist Eve." Der Blick des Neunundzwanzigjährigen wandert nun zu seiner zukünftigen Frau. "Und Eve, das ist Butch."

Der Einheimische und die Schwangere begrüßen sich nun anständig.




Butch zeigt nun mit seinem Finger auf Scott und bemerkt lächelnd. "Du weißt, dass jeder hier beim Line-Dance mitmachen muss oder? Also, ich glaub bei Eve drücken wir alle 'n Auge zu aber du kommst nicht drum herum. Das ist dir hoffentlich klar?"

"Ja, das dachte ich mir schon!", antwortet Scott. Er sieht dabei seine lächelnde Verlobte an. Dann wandert sein Blick wieder zu Butch. "Wir gehen eh gleich rein."

Der alte Mann verabschiedet sich wieder für einen Augenblick und lässt das Paar alleine.




Und so trinken die zwei den Rest ihrer Getränke aus um das eigentliche Geschehen des Festes zu besuchen.




Scott öffnet die Tür und die Country-Musik ertönt lauter. 'Angel Eyes' - Love and Theft. Er freut sich jetzt darauf neue Kontakte zu schließen und nette Leute kennenzulernen. 'Ja, er und Eve sollten hier wirklich ein paar Freunde finden.'

She likes whiskey with her water
She starts dancing when stars come out...



She ain't your typical preacher's daughter
She'll leave you dreamin' yeah ain't no doubt...



There's a little bit of devil in her angel eyes
She's a little bit of heaven with wild side...



Got a rebel heart a country mile wide
There's a little bit of devil in her angel eyes
A little bit of devil in her angel eyes...



Saturday night she's rockin' out by the bonfire
Foot hangin' from that tail gate and crankin' up the dial...



Come Sunday mornin'
she'll be singing with the choir
Drivin' me crazy with that kiss me smile



There's a little bit of devil in those angel eyes
She's a little bit of heaven with wild side...



Got a rebel heart a country mile wide
There's a little bit of devil in her angel eyes
Yeah there's a little bit of devil in her angel eyes...




Don Malone kann Lieder, wie solche scheinbar nicht ausstehen, wo es um ein Mädchen geht.




Soeben betritt eine blonde junge Frau die Festhalle und blickt sich gezielt um.




Sie entdeckt ihre gesuchte Person nicht sofort.




In der Zwischenzeit wurde Scott von einer anderen jungen Frau auf die Tanzfläche gezogen. Eve weiß nicht so recht, was sie davon halten soll, da die Brünette im bauchfreien Top sich sofort wieder von Scott abwendet und sich auf ihre Tanzschritte konzentriert. Ein wenig verlegen versucht der Neunundzwanzigjährige sich entsprechend mit zu bewegen, dabei guckt er lächelnd zu Eve. 'Er hatte es ja geahnt, dass er um das Ganze nicht drumherum kommen wird.'




Die Schwangere will jetzt nicht dumm da stehen, daher wird sie sich noch ein Getränk an der Bar holen. Selbstverständlich wie zuvor nur etwas alkoholfreies.




Ein weiteres Cowgirl ist nun auf die Tanzfläche gehuscht, als sie wieder zurückgekehrt ist. Scott kann sie allerdings plötzlich nicht mehr entdecken.




Eine Weile sieht sie zu, wie die beiden Frauen tanzen. Sie hofft, dass ihr Verlobter gleich wieder auftaucht.




Der blonde Mann, von dem Eve zuvor bereits Notiz genommen hat, nähert sich ihr zurückhaltend an.




"Du bist sicher Eve, oder?", möchte der Kerl wissen, ohne sie direkt anzusehen. Scheinbar ist er etwas schüchtern, glaubt Eve. Sie fragt sich zugleich überrascht, woher er ihren Namen kennt.

"Ähm, ja. Das bin ich. Und wer bist du?", möchte nun auch sie erfahren. 'Sie kann sich schon vorstellen, dass man in der Kleinstadt alles über sie weiß, ehe sie überhaupt etwas erzählt hat.'




"Ich bin Josh. Josh Whitaker", antwortet er freundlich. Er blickt jetzt lächelnd zu der brünetten Frau im bauchfreien Top. "Und das ist meine feste Freundin Tessa Forrester. Die Blonde neben ihr ist 'ne gute Freundin von ihr. Mary Walker. Ihr Mann Ted ist heute leider nicht da."




Die beiden Frauen platzen nun mehr oder weniger ins Gespräch, um sich selbst nochmals vorzustellen und Eve tut es ihnen gleich. Sie ist positiv überrascht, wie nett alle drei sind.




Die andere Blondine, die sich zuvor noch umgesehen hat, fand ihre gesuchte Person mittlerweile. Sie hat sich zu Don Malone an die Bar gesetzt und er rückte für sie sogar einen Hocker weiter.

"Wieso meldest du dich nicht mehr?", hält die die junge Frau diesem Don vor.

Der Cowboy sagt vorerst nichts. Er blickt lediglich bedrückt und nachdenklich ins Leere.

Sie schimpft weiter: "Ich...ich bin echt sauer. Du verbringst die Nacht mit mir, schleichst dich am nächsten Morgen einfach davon und reagierst nicht mal auf meine Anrufe? Das hast du vielleicht mit all meinen Vorgängerinnen auch so abgezogen, aber nicht mit mir, Junge. Das lass' ich mir nicht gefallen."




Don ist plötzlich wie ausgewechselt. "Also bist du jetzt noch sauer, oder nicht? Ich dacht' mir nämlich vor fünf Minuten, wenn Ellie Lockhart heut Abend auftaucht, will sie sich heut Nacht vielleicht nochmal was von mir gefallen lassen, wenn du verstehst, was ich meine."

Für einen Augenblick guckt das blonde Cowgirl ihn überrascht an. Sie wäre immerhin die erste mit der er eine weitere Nacht verbringen würde, seit dem Tod seiner Ex-Freundin. "Don, ich...also..." Sie weiß jetzt nicht so recht, was sie sagen soll, doch bei seinem Anblick und den Gedanken an jene Nacht, schmelzt sie förmlich dahin.




Der Cowboy wendet seine Augen wieder beabsichtigt von ihr ab und hakt unaufgeregt nach: "Also, was ist? Soll ich dich nach Hause bringen?"




"Ähm...also...oh...okay", stimmt sie zu. Ihr Hormone haben scheinbar vor ihrem Verstand das Sagen. Sie lächelt verlegen, als Don ihr zuzwinkert und meint: "Okay Babe, dann lauf nicht weg! Bin gleich wieder da. Muss nur kurz mal auf die Toilette, bevor wir losfahren."




Währenddessen haben sich Tessa und Eve an einen Tisch gesetzt um Nummern auszutauschen. Die Neunundzwanzigjährige würde gern wissen, wo Scott steckt, daher lässt sie ihren Blick umher schweifen.




Don ist nun auf dem Weg zur Toilette.




Die Stimmung ist ausgelassen auf dem Fest und Eve ist jetzt wieder abgelenkt, da sie mit Tessa plaudert. Scott hat sich wohl mit jemanden verquatscht, doch jetzt ist er auf dem Weg zur Bar, um sich ein Getränk zu bestellen. Er ist im Begriff sich neben Ellie Lockhart zu setzen, während diese geduldig auf ihren Liebhaber wartet.




Fortsetzung folgt...

Sehr schöne Fotos wiedermal. So schade, dass die Bars nicht wirklich so belebt sind. Habe zwar schon die maximale Anzahl der Sims nach oben geschraubt, aber irgendwie gilt das bei mir dann für alle Gemeinschaftsgrundstücke und bei den Restaurants nervt es dann wiederum.

Ohja und das mit den bunten Sims nervt mich seit dieser Welt auch so sehr. Vorher habe ich mir halt immer gedacht, dass es ja in der Realität auch Menschen mit einem sehr ausgefallenen und verrückten Style gibt und daher konnte ich das einigermaßen akzeptieren, aber bei der Cowboy Welt nervt es mich tatsächlich sehr. Ich spiele auch grad eine Familie in dieser Welt und habe für so Partys mit Einheimischen immer dieses neue gesellschaftliche Ereignis gewählt. Da kommen dann auch nur Sims, die ich eingeladen habe und die haben alle ein Westernoutfit verpasst bekommen aber dann is dementsprechend halt auch recht wenig los und das geht leider auch nur auf dem eigenen Grundstück oder in diesem Park, aber da kann man theoretisch ja auch einen Salon hinstellen

Bin schon gespannt wie es weitergeht und wie Eve damit klar kommt, dass es dort auch so viele hübsche Cowgirls gibt. Scott scheint da auch optisch ein echter Blickfang zu sein. Das wird sicherlich noch eine kleine Herausforderung für das Paar.

@Widget88 @Dahnie @Talja @koala @Kanne A @Annarya danke für eure Likes und dein Kommentar Annarya

Annarya schrieb:

Sehr schöne Fotos wiedermal.

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Vielen lieben Dank für dein Lob

Annarya schrieb:

So schade, dass die Bars nicht wirklich so belebt sind. Habe zwar schon die maximale Anzahl der Sims nach oben geschraubt, aber irgendwie gilt das bei mir dann für alle Gemeinschaftsgrundstücke und bei den Restaurants nervt es dann wiederum.

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Das hab ich auch nach oben geschraubt, aber leider tauchen dann bei mir einfach nur noch mehr seltsame Gestalten auf. Okay, ist ja vlt nicht so unrealistisch Ich schick die dann weg und manchmal kommen die gleich wieder. Nervig.

Annarya schrieb:

Ohja und das mit den bunten Sims nervt mich seit dieser Welt auch so sehr. Vorher habe ich mir halt immer gedacht, dass es ja in der Realität auch Menschen mit einem sehr ausgefallenen und verrückten Style gibt und daher konnte ich das einigermaßen akzeptieren, aber bei der Cowboy Welt nervt es mich tatsächlich sehr.

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In San Myshuno können die von mir aus ja bunter rumlaufen, weil halt in der Stadt und äh ja. Irgendwie ist das ja im RL auch so. Auf dem Land läuft man dann meist doch "angepasster" herum. Zumindest da wo ich wohne.

Annarya schrieb:

Ich spiele auch grad eine Familie in dieser Welt und habe für so Partys mit Einheimischen immer dieses neue gesellschaftliche Ereignis gewählt.

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Das ist völlig an mir vorbeigegangen, dass es ein neues gesellschaftliches Ereignis gibt.

Annarya schrieb:

Da kommen dann auch nur Sims, die ich eingeladen habe und die haben alle ein Westernoutfit verpasst bekommen aber dann is dementsprechend halt auch recht wenig los und das geht leider auch nur auf dem eigenen Grundstück oder in diesem Park, aber da kann man theoretisch ja auch einen Salon hinstellen ☺

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Das ist jedenfalls 'ne gute Idee. Muss zugeben, dass ich es mir irgendwie angewohnt hab, die Sims immer mit dem MCCC herbei zu rufen und dann eine Runde zu bilden oder die anderen Sims sogar zu steuern mit Mod, daher nutz ich seltener die gesellschaftlichen Ereignisse. Die sind immer so schnell vorüber (auch wenn der Sim Tag bei mir langsamer verläuft) und dann gehen alle recht flott wieder.

Annarya schrieb:

Bin schon gespannt wie es weitergeht und wie Eve damit klar kommt, dass es dort auch so viele hübsche Cowgirls gibt.

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Annarya schrieb:

Scott scheint da auch optisch ein echter Blickfang zu sein.

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Damn, he is.
Auch wenn er Alpha CC Haare trägt. Aber ändern geht nicht. Er sieht sonst zu anders aus.

Annarya schrieb:

Das wird sicherlich noch eine kleine Herausforderung für das Paar.

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Ja, ein wenig eifersüchtig ist Eve schon, aber wer will es ihr übel nehmen, bei den ganzen Cowgirl-Hinguckern.


Kapitel 340 Verfluchte Kleinstadt und Trouble

Unwissentlich setzt sich Scott auf Don's Platz, als er sich ein Bier bestellen will. Er möchte jetzt einfach nicht im Stehen auf sein Getränk warten. Das Glas vor ihm, glaubt er, gehört der jungen attraktiven Blondine. 'Jup, zu behaupten, diese Frau wäre nicht hübsch, wäre gelogen. Anquatschen würde er sie aber nicht. Eve könnte das vielleicht in den falschen Hals bekommen, auch wenn er natürlich keine Absichten gegenüber dem Cowgirl hat. Wieso sollte er auch?'




Die Blondine guckt nicht, wer sich neben sie gesetzt hat. Sie ist völlig in Gedanken versunken und weiß nur, dass es nicht Don ist.

Mit einer hebenden Handbewegung ruft Scott dem Barkeeper zu: "Ein Bier noch, bitte!"

Sogleich stellt Ellie Lockhart fest, dass sie die gehörte Stimme als sehr angenehm und sogar attraktiv empfindet. Zudem kennt sie diese auch noch nicht, daher will sie einen Blick neben sich werfen.




Und das tut sie nun auch. Sie mustert Scott für einen Moment, ehe sie ihn mit einem Lächeln begrüßt: "Hi, du musst der Neue in der Stadt sein. Scott Dickens, nicht wahr?"




Er dreht sich zu ihr und schenkt ihr ebenfalls ein freundliches Lächeln, ehe er nickt und antwortet: "Ja, das bin ich. Und du?"

Überschwänglich stellt sich die junge Frau vor: "Ich bin Ellie...Lockhart."




Sie stupst jetzt mit ihrem Ellenbogen gegen den Arm des Neunundzwanzigjährigen. "Dein Hut gefällt mir und übrigens auch dein Pferd. Hab dich von Weitem schon paar Mal an unserer Ranch vorbei reiten sehen. Also an der Ranch meiner Eltern."




Die Vierundzwanzigjährige kichert und lässt Scott wissen: "War mit 'n paar Freundinnen auf der Veranda gesessen, als wir dich gesehen haben." Und wieder kichert sie. "Ihnen scheinst du schon mal zu gefallen. Aber man spricht hier überhaupt nur Gutes von dir."

"Schön. Hört man natürlich gern", gibt er offen zu. "Ich muss deine Freundinnen aber leider enttäuschen, denn hoffentlich spricht man auch davon, dass ich 'ne nette, sehr hübsche und schwangere Verlobte hab, die nebenbei hier irgendwo sein muss."




Ellie lacht. "Ich werd's ihnen ausrichten. Waren uns nicht sicher, ob du wirklich schon vergeben bist. Es hieß zwar du seist verlobt, aber deine zukünftige Frau haben wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Und hier kennt eigentlich jeder irgendwann jeden."

Trotz der Musik hat Eve das auffällige Lachen der Blondine vernommen und sie blickt nun zur Bar und entdeckt dort auch Scott. Soeben hat sie sich noch amüsiert mit Mary unterhalten, doch ihr eigenes Lachen verschwindet nun allmählich, als sie das Cowgirl von Weitem mustert.




Verunsichert beobachtet sie nun, wie Scott sich gegenüber dieser Frau gibt. 'Ja, er lächelt die Blondine auch immer wieder an, während er mit ihr redet. Ist er nur freundlich? Wenn sie nur wüsste, was die beiden quatschen? Sicher denkt er, dass sie toll aussieht. Welcher Mann würde das nicht? Oh Mann, und sie selbst wird immer breiter. Klar, sie liebt ihren Babybauch, aber irgendwie fühlt sie sich jetzt gerade in diesem Moment im Vergleich zu dem Cowgirl da drüben einfach nur dicklich und unattraktiv. Vielleicht hätte sie doch wenigstens ihr schönes langes Haar nicht abschneiden lassen sollen."




Mary reißt Eve aus ihren Gedanken und meint lachend: "Ich sehe schon, Ellie Lockhart unterhält sich mit deinem Verlobten. Ich fühle mit dir. Tessa und ich sind auch immer total genervt, wenn die auftaucht. Nichts gegen sie, aber alle Männer starren ihr dann immer hinterher, eingeschlossen unserer Kerle. Was will man machen? Sie ist einfach sehr hübsch. Unsere Männer sind ja deswegen nicht untreu oder lieben uns nicht, aber verdammt nochmal sie glotzen, auch wenn sie 's immer bestreiten, wenn wir sie dabei erwischen."




Die Schwangere guckt Mary an und lächelt nur schwach. Sie weiß, ihr Gegenüber meint es wahrscheinlich nicht böse, aber der Kommentar verletzt sie. Immerhin hört sich das so an, als wäre sie selbst nicht annähernd so hübsch wie Ellie, die auch noch Ähnlichkeit mit Lisa aus Kearny hat, wie sie findet. Sie kann das Ganze nicht mit so viel Humor betrachten wie Mary. Nein, sie will nicht, dass Scott der Blondine in Zukunft hinterherglotzt, nur weil es die Damen hier hinnehmen, dass deren Männer gucken.'




In der Zwischenzeit kehrt auch Don wieder zurück und sofort bemerkt er, wie Scott seinen Platz eingenommen hat und auch dass der sich mit der Frau vergnügt unterhält, die er eigentlich gleich nach Hause begleiten wollte.




Er schließt seine Augen und erinnert sich daran, wie er einst seine Exfreundin Kendra und Liam Gray so vor sich sah, bevor sie letztendlich schon bald darauf mit ihm selbst Schluss machte.




'Er würde heute auf jeden Fall mit Ellie Lockhart nach Hause fahren. Keineswegs lässt er sich dabei von Scott Dickens in die Quere kommen. Viel weiß er auch nicht über den Kerl. Es interessiert ihn auch nicht wirklich.' Er schlendert jetzt an Josh und Tessa vorbei.




Die Brünette dreht sich nun schlagartig um, als sie Don an ihr vorbei ziehen sieht. Für einen Augenblick treffen sich die Blicke der beiden. Sie ahnt nichts Gutes. Tessa war Kendra's beste Freundin und seit deren Tod hat sie mit Don kaum ein Wort gewechselt. Sie weiß noch, wie er immer betrunken auf Liam losgehen wollte.

Ellie hat vom Erscheinen ihres Liebhabers noch keine Notiz genommen. Sie kichert abermals, als Scott sie mit runzelnder Stirn ansieht, weil der Barkeeper ihm anstatt eines Biers ein Glas Limonade servierte. Vermutlich versehentlich, daher würde auch der Neunundzwanzigjährige gleich darüber schmunzeln.




Mit überraschend ruhiger Stimme meint Don jetzt allerdings, als er hinter Scott steht: "Hey Dickens, wie sitzt sich's so auf meinem Platz?"




Während des ganzen Geschehens, erklärt Eve soeben Mary, dass sie nicht eifersüchtig sei, weil sie ihrem Verlobten vertrauen würde und sie sich sicher sei, er würde Ellie in Zukunft nicht hinterherstarren:
"Mary, ich will dir nicht zu Nahe treten wegen deinem Mann, aber Scott ist nicht so. Er unterhält sich jetzt ja auch nur nett mit ihr."




In der Zwischenzeit hat sich Scott sowohl auch Ellie von der Bar erhoben. Der Neunundzwanzigjährige hat sich gerade bei Don entschuldigt, da er nicht wusste, dass er ihm den Platz weggenommen hat. Der wiederum ignoriert seinen vermeintlichen Kontrahenten und schenkt stattdessen der Blondine einen skeptischen Blick. "Und, was ist? Fahren wir jetzt oder bleibst du bei ihm?", fragt er sie und neigt seinen Kopf zu Scott.




"Ähm...nein, ich...äh." Sie wendet sich nun kurz an ihre neue Bekanntschaft. "War nett dich kennenzulernen, Scott."




Sie und Don wollen nun gerade gehen, als der werdende Vater ein wenig belächelnd von sich gibt: "Weiß ja nicht, nach was das gerade für dich ausgesehen haben mag, aber ich bin verlobt. Du brauchst dir daher keine Sorgen zu machen."
Don weiß, dass er mit der Bemerkung angesprochen wurde, daher dreht er sich wieder um. Er mustert Scott für einen Augenblick, doch er sagt vorerst nichts.




Ein paar Leute haben nun mitbekommen, wie Don mit dem Neuen in der Stadt redet und gespannt verfolgen sie das Geschehen mit. Eve hat auch bemerkt, dass hier etwas vor sich geht und irgendwie befürchtet sie, dass die Stimmung hier vielleicht zu Kippen droht. Weshalb, weiß sie nicht genau, da sie das Gesagte nicht wirklich gehört hat.




"Lass uns fahren!", bittet Ellie Don jetzt mehr oder weniger. Sie glaubt ebenfalls, dass ihr Liebhaber vielleicht gleich aus der Haut fahren könnte. Insgeheim fühlt sie sich allerdings auch geschmeichelt, da das Ganze bei ihr den Eindruck erweckt, Don sei eifersüchtig.




"Verlobt? Na dann herzlichen Glückwunsch!", sagt der Cowboy mit dem weißen Hut emotionslos. "Ich mach mir keine Sorgen. Übrigens auch nicht wegen dem Wettkampf. Hab schon gehört, dass du antreten willst. Ich will dich ja nicht vorab enttäuschen, aber ich gewinne jedes Jahr, seit ich dabei bin."




"Solltest im übrigen Acht auf dein hübsches Pferd geben. Hier gibt's 'n paar beißende Klapperschlangen an denen das Tier zu Grunde gehen oder sich zumindest erschrecken könnte. Nicht, dass du deswegen fast wieder herunterfällst, so ohne Helm. Beim nächsten Ausritt ziehst du vielleicht lieber einen auf, anstatt deinen Hut", meint Don mit einem etwas verächtlich Unterton.

"Woher weißt du, dass mein Mustang mich kürzlich abwerfen wollte?", will Scott mehr als verwundert erfahren.

"Das hier is' 'ne verfluchte Kleinstadt. Hier sieht jeder alles oder erzählt alles, was er gesehen hat", ächzt der Dreißigjährige. "Wird ja wohl in dem Kaff in Lebraska nichts anderes gewesen sein, wo du herkommst."




Eve kommt vorsichtshalber zwischen die beiden Männer und letztendlich gehen Ellie und Don.

Letzterer wirft Scott abschließend einen Blick zu. "Wir sehen uns, Dickens!", sagt er, als wäre das eine Drohung.




Der Neunundzwanzigjährige setzt sich nun wieder, als die Blondine und ihr Liebhaber fort sind.

"Was sollte das? Was...was war das gerade für 'ne seltsame Spannung zwischen euch?", will Eve von ihrem Verlobten wissen. Sie funkelt ihn dabei sogar angesäuert an. "Scheint, als würdest du dich mit Ellie Lockhart ganz gut verstehen, aber nicht mit diesem Don." Das Ganze ist ihr sehr unangenehm, weil sie vermutet, dass jetzt viele, die das hier mitbekommen haben, denken könnten, Scott und dieser Kerl hätten sich fast wegen der blonden Frau gezankt, obwohl sie als schwangere Verlobte anwesend ist. Aber auch, wenn sie nicht hier gewesen wäre, ist das alles beschämend für sie.

"Was? Sie hat mich angesprochen", rechtfertigt sich Scott mit einem beschwichtigendem Lächeln. "Und dieser Don...keine Ahnung, was der hat."




Um die Stimmung zu retten, hüpft Scott nun vom Barhocker, als ein neuer Country-Song gespielt wird. Er gesellt sich zu Josh und beginnt beim Line-Dance zu improvisieren, in der Annahme der Blonde hinter ihm würde gleich die selben Schritte tanzen. Das tut dieser auch und weitere Besucher des Festes kommen herbei, um sich nach Scott's Schritten mit zu bewegen. Fröhlich lächelt er Eve an, die noch immer an der Bar steht. Sie kann ihm jetzt einfach nicht böse sein und sie lacht mit ihm. Zum Ende, als Scott mit seiner Line-Dane Tanzeinlage fertig ist, ruft er ihr zu: "Babe, komm her!"
Er will jetzt ein bisschen mit seiner Verlobten tanzen und auch allen hier zeigen, wie sehr er sie liebt, damit die Leute nicht wirklich noch auf die Idee kämen, er hätte Interesse an Ellie Lockhart, denn das hat er absolut nicht. Für ihn gibt's nur Eve. Und so verbringen sie gemeinsam doch noch einen schönen Abend und haben sogar nette Leute kennengelernt.




Einen Abend später ist Gabriel zu Indiana nach Del Sol Valley gereist. Die Begrüßung der beiden fiel emotional aus und sie haben fast die ganze Nacht geredet. Indiana hat auch hin und wieder geweint, als sie ihrem besten Freund, der wie ein Bruder für sie ist, ein paar Dinge erzählte. Gabriel ist erleichtert und froh, sie endlich wieder zu Gesicht zu bekommen, immerhin hat er sie seit dem Geschehenen nicht mehr gesehen, geschweige denn Kontakt zu ihr gehabt. Schließlich ist er auch zu ihr gekommen, um sie nach New Crest zu begleiten. Er weiß von den Schlagzeilen über Colin.
Es ist nun sechs Uhr morgens und die beiden sind soeben aufgewacht. Indiana richtet sich in ihrem Bett auf und Gabriel tut es ihr auf seinem Reisebett gleich. Sie wünschen sich einander einen guten Morgen.

"Hey, hab ich gestern vergessen zu sagen...also...soll dir von den anderen auch schöne Grüße ausrichten. Von Doug, Suzie, Myra...und von Jeremy. Hab vorgestern noch zufällig mit ihm telefoniert", teilt Gabriel mit.

"Oh, ähm...danke. Wie geht's ihm denn so?" will Indiana wissen.




"Dem geht's soweit gut. Er erkundigt sich oft nach dir, aber ich wusste ja auch nie was los is' und so." Der Schwarzhaarige gestikuliert ratlos mit seiner Hand. "Glaubst du denn, dass Colin wirklich...also na ja du weißt schon...also mit dieser blonden Frau da zusammen sein könnte? Bist du dir immer noch sicher, dass du zu ihm willst?"




Sie guckt verzweifelt. "Ich weiß nicht, was an den Schlagzeilen dran ist. Ich trau mich nicht ihn anzurufen, aber ich...ich muss es trotzdem herausfinden und wenn, dann will ich es mit eigenen Augen sehen und ihn konfrontieren. Gab, ich hab so Angst davor, dass es wahr sein könnte, dass...dass er sich vielleicht in diese Frau verliebt hat und mich gar nicht mehr will."




Mit traurigem und gesenktem Blick stützt die Neunzehnjährige jetzt ihren Kopf gegen die Hand. "Ich kann einfach nicht glauben, dass er sich mit 'ner anderen trifft. Vielleicht will er auch selbst einfach alles hinter sich lassen. Mich." Indiana fällt es nicht leicht darüber zu reden und dennoch tut sie es. "Weißt du...ähm...wir...wir haben auch nicht mehr...also...du weißt schon. Nicht mal küssen und so. Ich konnte das bisher nicht."




"Denkst du denn Colin liebt mich noch?", fragt sie ihn nun direkt. "Glaubst du er findet die blonde Frau hübsch? Ja, oder? Ich hoffe einfach, sie is' nur 'ne Bekannte. Es tut mir so weh, wenn ich daran denke, dass er vielleicht mit ihr schläft oder er es sich eben wünscht. Ich hoffe so sehr, er liebt mich noch. Meine Therapeuten meinten, wenn ich mich bei Colin wohl fühle und ich mit ihm zusammenbleiben möchte, solle ich mich Schritt für Schritt wieder...na ja...ihm gegenüber versuchen zu öffnen. Ich kann ihn doch nicht auf Ewigkeiten zurückweisen und will ich ja auch nicht. Ich sehne mich ja auch nach ihm, aber es macht mir Angst, weil ich nicht weiß, wie es tatsächlich sein würde, wenn wir ähm.... Was ist, wenn ich ihn plötzlich von mir stoßen würde, weil alles wieder hochkommt? Das wär doch 'ne riesen Enttäuschung für ihn, oder? Ich will ihn einfach nicht verlieren, aber vielleicht hab ich das ja eh schon längst. Wieso sollte er sich damit begnügen, mit mir Händchen halten zu üben, wenn er sie möglicherweise längst...also du weißt schon...kann?"




Gabriel fasst sich etwas hilflos hinter den Kopf. "Boah Indie, ich...ich bin froh, dass du mir das alles so offen erzählst und...und auch erzählen kannst, aber ich find' das sind echt schwere Fragen, die du mir da stellst. Außerdem denk ich jetzt nicht, dass es Colin nur um das geht. Ich mein' er hatte dich doch verdammt gern."




"Aber das Eine ist halt schon irgendwie meiner Meinung nach echt nicht wegzudenken in 'ner Beziehung. Ich mein' was...was soll ich dir anderes sagen?", meint Gabriel ein wenig verlegen.




"Wie gesagt, ich glaub jetzt nicht, dass Colin nur deswegen mit dir zusammen war...äh ist, auch wenn ich wusste, dass er noch für Trouble sorgen wird, was dich betrifft. Ich mein' jetzt wegen der Frau da. Und...äh...ich mag ihn ja auch echt gern, aber...ach ich weiß doch auch nicht."




"Du dachtest von Anfang an, das zwischen mir und Colin würde nicht halten? Willst du mir das sagen? Wieso?", möchte Indiana wissen. Es macht sie traurig, dass Gabriel so dachte oder noch immer so denkt.




"Oh Mann, Indie. Tut mir leid", entschuldigt sich Gabriel. "Ich wollte nicht...also...ähm...es ist nur so, ich finde halt...also ich weiß nicht, aber ich hab's immer irgendwie im Gefühl gehabt, das wird nichts dauerhaftes mit euch sein. Frag mich aber nicht warum. Ihr seid einfach so unterschiedlich. Klar, du hast dich ganz schön verändert, aber trotzdem. Und das ja auch nicht nur wegen Colin. Ich geb' zu, ich hab ihn auch zu anfangs 'n bisschen falsch eingeschätzt. Ich dachte schon irgendwie er is 'n Weiberheld, was er aber eigentlich nicht ist. Kann auch sein, dass ich mich sowieso in allem täusche. Jedenfalls mach ich mir aber echt Sorgen um dich, weil ich geahnt hab, dass er dir doch irgendwann das Herz brechen könnte. Ich kann's es sowieso gar nicht fassen, wie stark du jetzt vor mir sitzt, nachdem, was passiert ist, aber ich bin mehr als froh darüber und dennoch hab ich immer noch Angst um dich, verstehst du? Ich kenn' dich schon mein ganzes Leben Indie."




Den Tränen nahe wendet Indiana ihren Blick ab. "Also dann glaubst du selbst, dass Colin mich nicht mehr liebt und mit dieser Frau da vielleicht sogar zusammen ist oder sein möchte?"




"Sei ehrlich!"




"Indie, egal, was ist, ich werd' immer für dich da sein. Du willst herausfinden, was Sache ist? Du...du willst es mit eigenen Augen sehen und ihn zur Rede stellen? Dann mach das. Es ist deine Entscheidung. Ich würd 's vermutlich nicht anders machen. Und wer weiß, vielleicht ist ja alles so, wie du 's dir wünschst und es wird mit der Zeit alles wieder. Du weißt, wie ich das mein'. Wir...wir sollten uns jetzt dann aber langsam fertig machen, sonst fliegt der Flieger ohne uns nach New Crest. Jedenfalls ich muss zumindest duschen und 'n Kaffee trinken, bevor wir losfahren, "gibt Gabriel abschließend von sich.





Fortsetzung folgt...
*auf einem Bild sieht Eve überhaupt nicht schwanger aus. Warum? Äh...keine Ahnung.

@koala @Kanne A @Dahnie @Widget88 @Talja @Irisa @Annarya vielen Dank für eure Likes. Irisa ich musste an deinen damalige Kommentar denken, als du meintest Gabriel könnte Indiana mal besuchen, weil sie einen guten Freund gebrauchen könnte. Ich fand den Gedanken eigentlich ganz schön, dass er sie nach New Crest begleiten würde und nicht etwa Suzie oder Myra, wobei das natürlich auch Freundinnen sind, aber mit Gab ist sie am engsten.

Kapitel 341 Neuer Wohnsitz

Vor eineinhalb Stunden sind Indiana und Gabriel in San Myshuno gelandet. Ihr Flug hatte um einiges Verspätung daher kommen sie in New Crest an, als bereits die Sonne untergeht. Die Neunzehnjährige weiß von Gabriel, dass Colin nicht in ein Wohnheim nach Britechester gezogen ist. Immerhin haben die Freunde hin und wieder miteinander getextet.




Ein Fahrer lässt die beiden vor Colin's Zuhause raus und wartet in der Nähe. Jazmin hat bereits ordentlich für Halloween dekoriert, stellt Indiana fest, auch wenn noch ein paar Tage hin sind.

"Was hab 'n die Namis immer nur mit diesen Kürbissen und diesem Gruselzeug?", bemerkt Gabriel. Der Teutsche weiß, dass auch Indiana nicht so viel damit anfangen kann. Sie ist zwar halb Namerikanerin, aber sie fühlt sich eher pritisch. Die zwei nehmen auf dem Weg zum Eingang nicht wirklich Kenntnis davon, dass Colin's Wagen gar nicht im Carport steht. Zumal Gabriel das Fahrzeug ohnehin nicht kennt, denn er ist das erste Mal bei seinem Kumpel zu Besuch.




Indiana ist aufgeregt, als sie mit ihrer Begleitung an der Haustür läutet. 'Was wird sie gleich erwarten? Würde Colin ihr freudig um den Hals fallen und ihr sagen, wie sehr er sie liebt? Wahrscheinlich nicht. Tja, sie ist eben fortgegangen und sie hatten keinen Kontakt, da fühlt sich auch ein kurzer Zeitraum an wie eine Ewigkeit. Und sie sind nicht im glücklichen auseinander gegangen, sondern mehr im Streit. Würde er ihr vielleicht eben noch an der Tür sagen, dass es aus ist und ihr alles Gute wünschen? Würde er ihr noch ihr restliches Zeug in die Hand drücken, was so in seinem Zimmer auffindbar ist, so wie er damals Jenna ihre Jacke überreicht hatte, als diese mit 'ner Freundin nach seiner Geburtstagsfeier aufgetaucht war?
Gott, hoffentlich ist nicht diese blonde Frau hier und sie liegen gerade kuschelnd im Bett. Was sagen überhaupt seine Eltern zu dem Ganzen? Immerhin ist die sicher über achtundzwanzig oder so. Na ja bestimmt nicht viel. Immerhin ist Jazmin auch deutlich jünger als Matt. Allerdings hat diese Frau bereits 'n Kind. Ein Baby. Ein Baby, für das Colin mit ihr selbst noch nicht bereit gewesen wäre. Und jetzt trägt er das Kind dieser blonden Frau auf seinem Arm, als wäre es sein eigenes. Klar, als sie selbst damals dachte, sie sei schwanger, sagte er nicht, dass sie es abtreiben sollte oder ähnliches und auch, dass er sich für das Kind verantwortlich fühle aber trotzdem, dass er noch nicht bereit für all das wäre. Aber es gab ja sowieso nie ein Leben in ihr.'




"Scheint, als wär' keiner da", äußert sich Gabriel. Er guckt sich in der Gegend um und nickt. "Nobel wohnt er ja hier schon."

Indiana starrt nachdenklich gegen die Tür. "Dann warte ich eben hier, bis jemand auftaucht. Du...du kannst ja, wenn du willst mit dem Taxi ins Hotel fahren", schlägt sie vor. Der Chauffeur und der Bodyguard im SUV würden ohne sie nicht die Biege machen und dennoch hofft sie, dass ihr Freund hierbleiben würde.

"Nein, Indie. Ich bleib schon da. Ich setz mich einfach auf das Outdoor-Sofa da." Der Schwarzhaarige deutet auf die Couch und lässt sich gleich darauf auf diese fallen.




Sie setzt sich neben ihn und beide verfolgen nun, wie die Dunkelheit langsam das Abendrot vertreibt.
"Danke, dass du hier bist, Gab!", lässt die Neunzehnjährige ihren Freund wissen.




Gabriel und Indiana erheben sich vom Sofa, als sie sehen, wie Jazmin die Veranda hochkommt. Colin's Mutter hat selbstverständlich mitbekommen, dass Indiana aus der Einrichtung darf und dennoch ist sie etwas verwundert, dass sie die junge Frau vor ihrer Haustür antrifft. Freundlich lächelt die Siebenundvierzigjährige, ehe sie die zwei begrüßt: "Indiana, ich freu mich dich zu sehen. Wie geht's dir?"
'Sie würde jetzt nicht davon anfangen, dass sie froh darüber sei, dass der Straftäter endlich gefasst wurde. Sicherlich hat das Mädchen das schon hunderte Male gehört. Zudem will sie sie auch bewusst nicht ständig an die Tat erinnern.'
"Wen hast du mitgebracht?", fragt die Blondine stattdessen neugierig.

"Mir geht's...ähm...okay. Das ist Gabriel. Der Gabriel von dem dir Colin sicher schon öfter erzählt hat.", stellt Indiana ihren Freund vor.

Jazmin und der Musiker reichen sich nun lächelnd die Hand.
"Freut mich!", sagt Gabriel höflich, nachdem die Geschäftsfrau das selbe meinte.




"Komm her, Indiana. Lass dich in den Arm nehmen!", bittet sie nun mehr oder weniger.




Es würde der Neunzehnjährigen schwer fallen einen fremden Menschen zu umarmen, der ihr vielleicht vor einer Sekunde vorgestellt worden wäre, doch mit Umarmungen unter engen Freunden oder eben zwischen ihr und Jazmin hat sie keine Probleme. Sie lächelt sogar, wenn auch etwas wehmütig, da sie nicht weiß, ob sie noch ein Teil dieser Familie ist.
'Eigentlich is' ihr aber gar nicht zum Lächeln zumute, doch sie will nicht unhöflich sein.'
Sie sagt letztendlich:" Ich freu mich übrigens auch dich zu sehen. Hoffe dir, Matt und den Hunden geht's gut."




"Ja, das tut es soweit. Danke!", äußert sich Jazmin, ehe sich die beiden Frauen wieder voneinander lösen.




Für einen Augenblick sieht Indiana Colin's Mutter an. Ihr geht durch den Kopf, dass sie sicher von den Schlagzeilen ihres Sohnes weiß und somit eben auch von dieser blonden Frau.
"Ähm...Jaz, ich...äh...weißt du, wann Colin ungefähr zuhause sein wird, oder wo er ist?"

"Ja, wo steckt er? Würd mich voll freuen, ihn mal wieder zu sehen. Hier draußen auf ihn zu warten, wird allerdings langsam 'ne kühle Angelegenheit", funkt Gabriel dazwischen.
Während er so da steht und freundlich lacht, kommt ihm in den Sinn, dass ihr Gegenüber sich fragen könnte, warum sie Colin nicht einfach anrufen, aber genau das will Indiana nicht, weiß er schließlich.




Jazmin lächelt nach wie vor freundlich, auch wenn sie innerlich mehr als nervös ist. Sie ahnt, dass ihr Sohn bisher noch keinen Kontakt zu Indiana gehabt hat und diese daher nicht weiß, dass er Vater eines vier Monate alten Säuglings ist. Sie vermutet dennoch, dass die Neunzehnjährige die Fotos und die Schlagzeilen um Colin kennen dürfte und sich bestimmt fragt, wer Melanie und Sean ist. 'Ja, deshalb ist Indiana hier und zwar mit Begleitung. Mit Beistand. Wobei, alleine würde sie ohnehin nicht mehr im Dunkeln draußen sein wollen. Verständlicherweise. Mein Gott, ihr Sohn steckt in einem totalen na ja...Dilemma. Aber es war klar, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, wo er seiner Freundin alles beichten müsste, wenn sie denn überhaupt noch ein Paar sind oder sein werden.'
Schließlich meint sie: "Also...ich bitte euch natürlich gerne herein, aber Colin ist kürzlich ausgezogen."




"Was? Er...er wohnt nicht mehr hier?" ,fragt Indiana fast erschrocken. Es versetzt ihr einen Stich ins Herz, da sie jetzt glaubt, er würde mit dieser Frau bereits zusammen wohnen, so wie er es eigentlich mit ihr geplant hatte. Ihre Neugier ist unermesslich groß, doch sie würde Jazmin nicht ausquetschen. 'Vermutlich würde sie ihr ohnehin nichts erzählen.'

Gabriel guckt ebenso überrascht darüber, dass sein Kumpel wohl einen neuen Wohnsitz hat.




"Kannst du mir sagen, wo er jetzt wohnt? Ich muss dringend mit ihm sprechen, Jaz. Persönlich" , bittet Indiana sozusagen um Colin's neue Adresse.
Der Siebenundvierzigjährigen entgeht das Flehen in Indiana's Augen nicht.




Für lange drei Sekunden guckt und lächelt die Blondine ihr Gegenüber einfach nur an. 'Mein Gott, sie kann Indiana doch nicht anlügen. Einmischen in das Leben ihres mittlerweile erwachsenen Sohnes will sie sich zudem auch nicht mehr. Sie ist immerhin froh, dass kein Streit mehr herrscht, weil er jetzt auch regelmäßig zur Uni fährt. Allein, weil sie und Matt oft Sean besuchen, will sie auf keinen Fall die derzeitige Harmonie kaputt machen. Colin wäre sicher sauer, wenn sie Indiana ohne Vorwarnung zu ihm schicken würde, auch wenn er sich bestimmt freut, sie zu sehen. Wie soll sie denn wissen, ob Sean und Melanie vielleicht gerade bei ihm zuhause sind. Ihr ist klar, dass Indiana wohl gerade spürt, dass sie als Mutter nicht weiß, was sie tun soll.'




Beklommen und verunsichert senkt sie nun ihren Blick. 'Aber nein, sie kann das arme Mädchen nicht belügen oder ihr die Adresse verwehren. Sie müsse einfach gleich Colin anrufen, um ihm Bescheid zu geben.'




Sie teilt schlussendlich Indiana mit, wo Colin wohnt.

"Wow, da wird sich unser Chauffeur freuen, wenn er jetzt noch in 'ne andere Stadt fahren muss", bemerkt Gabriel ironisch.




"Soweit ist San Sequoia von hier nicht weg und um diese Uhrzeit solltet ihr in die Richtung eigentlich auch nicht mehr im Stau stehen", zeigt sich Jazmin wieder freundlich anstatt verunsichert, auch wenn sie das nach wie vor ist. 'Was hilft's denn? Colin muss da wohl durch. Genau wie Melanie und Indiana. Egal, was sich daraus ergibt. Sean ist nun mal da und niemand in der Familie will ihn mehr missen. Es ist, wie es ist.'




Das automatische Licht auf der Veranda hat sich nun auf Grund der Dunkelheit eingeschaltet.
"Danke Jazmin, für...für alles", sagt Indiana abschließend. Immerhin ist es nicht selbstverständlich, dass sie hier ein paar Wochen wie zuhause samt ihrer Mutter wohnen durfte, wegen dem Geschehenen. Sie weiß natürlich nicht, dass die Siebenundvierzigjährige genau das in Anbetracht, was passiert ist, sehr wohl als selbstverständlich empfindet.

"Indiana du bist hier immer willkommen", lässt Jazmin sie wissen. Die beiden Frauen glauben erahnen zu können, was jeweils der anderen im Kopf herumschwirrt und doch auch wieder nicht.




Wenig später sind die Neunzehnjährige und Gabriel fort. Matt hat von allem nichts mitbekommen, da er, als er mit Jazmin nach Hause kam, sofort mit den Hunden in den Garten gegangen war, damit diese sich erleichtern können. Die Mutter eines erwachsenen Sohnes geht nun auf ihren Ehemann zu. Er dreht sich zu ihr um, als sie meint:" Indiana war soeben da. Ich konnte nicht anders als ihr zu sagen, wo Colin wohnt. Ich glaub sie weiß von den Schlagzeilen. Nein, ich glaube es nicht nur...ich weiß es. Sicher will sie Colin damit konfrontieren. Ich hab schon versucht ihn telefonisch zu erreichen, aber er geht nicht ran. Ich mein', er wird sich freuen, sie zu sehen, aber ich weiß ja nicht, ob Sean gerade bei ihm ist."

Matt sagt jetzt nichts, da er bereits ahnt, dass dies für Indiana ein ziemlicher Schlag sein dürfte. Er seufzt lediglich.




Wegen ihres schlechten Gewissens gegenüber ihrem Sohn, lamentiert die Blondine: "Matt, was hätt ich tun sollen? Sie etwa anlügen? Ich hoffe nur Colin ruft mich rechtzeitig zurück, dass ich ihn vorwarnen kann. Vielleicht ist er ja heute ohnehin nicht zu Hause, sondern bei Melanie. Dann könnte er wenigstens nach Hause fahren und es Indiana schonend beibringen."




Erneut sagt Matt nichts, stattdessen holt er sein Telefon aus der Hosentasche und versucht Colin selbst zu erreichen.




Wenig später muss er feststellen, dass dieser aber auch bei ihm nicht rangeht.




Zur gleichen Zeit befindet sich Melanie und Sean bei Colin zuhause. Sie ist hier, weil die Heizung in ihrem Haus einen Defekt hat.
"Der Handwerker hat mir 'n Kostenvoranschlag geschickt. Ich dachte, mir fallen gleich die Augen aus. Sicher, ich kann mit dem Kamin heizen, aber das reicht nicht aus und es wird von Tag zu Tag kühler. Er meinte auch, dass er so wenig Zeit hat, dass er die Arbeiten erst in ein paar Tagen erledigen könnte."




"Du bleibst eben mit Sean solange hier. Ihr könnt ja nicht in 'ner kalten Bude sitzen. Zumal ihr ja warmes Wasser braucht", meint der Student.




Melanie setzt sich nun mit ihrem Sohn auf die Couch. Der Kleine kann noch nicht schlafen, weil er scheinbar ein bisschen Bauchweh hat.

"Danke!", sagt die Dreiunddreißigjährige.

Colin guckt sie verwundert an und meint: "Für was, Mel? Ist doch klar. Denkst du ich lass euch in ein Hotel ziehen?"




"Nein, schon klar. Du meintest aber doch, Indiana könnte sich bei dir melden und...und dass sie vielleicht schon bald hier wohnen könnte", gibt sie zu bedenken.




Nachdenklich blickt er drein und sagt: "Ja, sie hat sich aber bisher nicht gemeldet. Wahrscheinlich is' sie ja auch noch nicht aus der Einrichtung raus."




Die Dreiunddreißigjährige schließt die Augen, als sie unvermittelt von sich gibt: "Ethan hat sich tatsächlich bei mir gemeldet. Er...er will mich bald mal besuchen."




"Ethan hat sich gemeldet?" Colin wirkt überrascht, auch wenn er ahnte, dass der Typ Interesse an Melanie hat. 'Gott, wer hätte das nicht?'
Vorsichtig hakt er nach: "Und?...Wirst du ihn...treffen? Was...was hat er denn gesagt?" 'Oh Mann, fragt er sie gerade wirklich aus?'




Die Dreiunddreißigjährige kann Colin nicht ansehen, als sie erwidert: "Na ja, er meinte, er...also..."
'Nein, sie wird ihm jetzt nicht erzählen, was Ethan ihr gesagt hat, aber es waren schöne Worte, die aufrichtiges Interesse bekunden, ohne dass es aufdringlich rüberkam. Und sie sehnt sich eben nach solch einer Zuneigung. Vielleicht muss sie langsam einsehen, dass Colin's Herz für Indiana schlägt und ihres für jemand Neues öffnen. Ja, vielleicht muss sie Colin endlich loslassen. Sie ist nun mal keine Kämpferin, oder doch? Sie weiß es nicht. Möglich, dass sie sich und Ethan eine Chance geben sollte. Aber nicht ohne Colin vorher zu sagen, dass sie sich gewünscht hätte, er würde sie noch lieben. Ja, sie hat sich ein letztes Mal vorgenommen, ihren Mut aufzubringen, ihm zu sagen, was sie empfindet.'
Sie will es jetzt aussprechen: "Colin, ich...ähm...weißt du, ich habe mir gewünscht, dass..."




Colin unterbricht sie und vollendet ihren Satz: "Du hast dir gewünscht, dass er sich bei dir meldet. Schon klar."
Er lächelt und versucht zu verstecken, was in ihm vorgeht. 'Warum geht überhaupt etwas in ihm vor? Es hat nichts in ihm vorzugehen."




Melanie sieht ihn jetzt einfach nur an. 'Wirkt er gerade erleichtert, dass sie sich mit Ethan treffen möchte? Ja, sie muss sich seine Eifersucht letztens eingebildet haben. Was ist nur los mit ihr? Sie muss doch völlig ihren Verstand und ihre Wahrnehmung verloren haben. Wie oft will sie sich noch so eine Art Ohrfeige einholen, bis sie mal kapiert, dass er Indiana liebt? Er deutet es jedes Mal an, obwohl sie ihm genau wie jetzt noch nicht mal ihre Gefühle gestanden hat. Wieso sollte sie es überhaupt noch aussprechen? Damit es letztendlich noch mehr weh tut, wenn er auch noch weiß, was los ist?'




Der Neunzehnjährige versucht weiterhin sein wahres Empfinden zu verbergen. "Mel, ich find's gut, dass wir offen über all das reden. Ich freu mich für dich, wenn das mit Ethan und dir klappen sollte. Wirklich. Tut mir leid, dass ich letztens so dumm daher geredet hab. Weißt du, dass macht die Sache für mich mit Indie auch 'n bisschen unkomplizierter, wenn sie weiß, dass da absolut nichts mehr zwischen uns ist."




Melanie kann nicht verhindern, dass ihr nun Tränen in die Augen schießen.




Sofort nimmt Colin Notiz davon. 'Oh schei*e, weint sie etwa gleich? Wieso zur Hölle? Warum erzählt sie ihm, dass sie sich mit Ethan treffen will und nun weint sie gleich?'




Die Dreiunddreißigjährige blickt nun zu Boden. "Ich...ich glaub mir ist grad was ins Auge geflogen. Ich guck gleich mal im Spiegel nach. Wollte Sean jetzt sowieso noch kurz baden. Danke, dass du dich für mich freust."




Colin lächelt, als sein Sohn zu glucksen beginnt, so als hätte der Junge verstanden, dass er gleich noch in die warme Wanne darf und trotzdem, hallen ihre Worte in seinen Ohren nach. 'Danke, dass du dich für mich freust'




Kurze Zeit später badet Melanie dann Sean auch schon. Mit großen Augen sieht der Säugling seine Mama an.




Zu anfangs macht ihm der Schwamm immer ein wenig Angst, doch die Mutter wäscht ihr Kind ganz vorsichtig damit. Sie weiß, dass Sean gerade das Köpfchen nicht so gerne nass hat.




Neugierig beobachtet das Baby, wie das Wasser von Melanie's Hand tropft.




Abgesehen vom Haarewaschen, liebt der Kleine das Baden und er gluckst wieder fröhlich vor sich hin.




Solche Momente lassen die Dreiunddreißigjährige für kurze Zeit alles vergessen. Dann gibt es nur sie und Sean.




Sie lacht sogar, denn es erfreut sie, dass ihr Kind glücklich ist.




Colin muss währenddessen noch ein paar Hausarbeiten für die Uni erledigen. Seine Gedanken schweifen allerdings immer wieder zu etwas anderem ab. Zumal er auch hört, wie viel Spaß Sean im Badezimmer zu haben scheint. 'Eigentlich hatte er sich immer ausgemalt, wie er mit der Frau mit der er ein Kind hat, auch zusammen ist und lebt. Und er würde bestimmt auch irgendwann noch mehr Kinder haben wollen. Irgendwann. Ja, er wollte eben immer ein ruhiges Leben haben, selbst wenn er Profifootballspieler geworden wäre. Familie, das ist ihm wichtig. Einen Hund zu haben, das ist ihm wichtig. Klavier und Gitarre spielen und einen vernünftigen Job zu haben, das ist ihm wichtig. Ein gutes Einkommen zu haben, das ist ihm wichtig. Und dabei denkt er nicht mal daran, dass ein Sportwagen in seiner Einfahrt stehen muss, auch wenn er das natürlich nicht ablehnen würde. Klar. Es reicht ihm, hin und wieder einen Ski- oder Strandurlaub zu machen und auch ab und zu mal mit Freunden zu feiern, ohne dass die Party ausartet. Aber was davon glaubt er eigentlich, würde er mit Indiana haben? Tja, den Sportwagen auf jeden Fall, wenn sie an ihr Vermögen käme und den aber weder sie noch er braucht. Aber sicher nur noch Urlaube in Hotels, die einem Hochsicherheitstrakt gleichen. Klar, er vermisst sie. Das tut er wirklich, aber wie würde ihr Leben aussehen? Hätten sie überhaupt noch Spaß und könnten über Dinge lachen? Könnten sie überhaupt irgendwo sein, wo sie nicht fotografiert werden? Will er ständig von Bodyguards umgeben sein? Von einem Chauffeur von A nach B gebracht werden? Durch das, was Indie passiert ist, ist sie immerhin sozusagen berühmt geworden. Berühmter, als sie es ohnehin schon war, weil sie die Tochter von Duncan Whitlam ist. Und dann wäre da die Frage noch offen, würde sie überhaupt je wieder körperliche Nähe genießen können? Ja, er kann warten. Auch länger, wenn es sein muss. Aber irgendwann würde ihm das fehlen. Und er spricht bewusst von 'Genießen', oder wie man's auch nennen will, denn mit einer Frau, die sich hinlegt und wartet, bis es schnell vorbei ist und auch selbst überhaupt nicht mehr zum Höhepunkt kommen will, könnte er auch nicht wirklich zusammen sein. Ist er ein schlechter Mensch, wenn er so darüber denkt? Keine Ahnung. Jedenfalls, wenn er spürt, dass Indie das alles ablehnt, bekommt er bestimmt keinen mehr ho...also gut vielleicht würde es irgendwie klappen, aber glücklich machen, würde ihn das nicht und er hätte immer das Gefühl er würde sie gegen ihren Willen also... Nein, da ging nix mehr bei ihm. Jedenfalls würde es mit weiteren Kindern dann vielleicht auch nichts mehr werden. Würde sie überhaupt noch welche haben wollen? Macht er sich was vor, wenn er glaubt ihre Liebe zueinander wäre stark genug, um dass alles zu überwinden?'




Er ahnt jetzt nicht, dass Indiana und Gabriel sich dem Mietshaus nähern, indem er wohnt.

Die Neunzehnjährige blickt jetzt nach oben. "Jazmin meinte, er würde im obersten Stock wohnen."




Die beiden bleiben für einen Moment stehen.

"Gab, ich kann gar nicht glauben, dass er mittlerweile hier wohnen soll. Es ist, als hätte er bereits ein ganz anderes Leben." Indiana ist nun völlig verunsichert.

"Bist du sicher, dass du jetzt da läuten willst, ohne vorher anzurufen?", hakt Gabriel besorgt nach. "Ich mein', was ist, wenn er nicht alleine ist? Was ist, wenn er dir längst sagen wollte, dass es aus ist? Du hast mir selbst gesagt, dass er dich die letzten Tage versucht hat zu kontaktieren. Auch, als du dein Handy bereits wieder hattest."

"Gab, ich muss einfach persönlich mit ihm reden. Ich muss ihn sehen", sagt sie wiederum jetzt entschlossen. "Ich liebe ihn und ich hoffe, dass es nicht vorbei ist."




Fortsetzung folgt...

Colin tut mir so leid in seinem Gefühlschaos. Und Indie steht vor der Tür... für alle eine Berg- und Talfahrt. Das ist wieder ein böser Hänger Wie wird Indie jetzt reagieren, wenn Mel und Sean in Colins Wohnung sind? Und dass es sein Kind ist...

@Widget88 @Annarya @Irisa @Talja danke für eure Likes und dein Kommentar Talja.

Talja schrieb:

Colin tut mir so leid in seinem Gefühlschaos.

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Ja, mir auch. Mir tun einfach immer alle drei so leid.

Talja schrieb:

Das ist wieder ein böser Hänger

Zum Vergrößern anklicken....

Danke Ich muss gestehen, bei mir sind das ja eher diese typischen Daily-Soap-Hänger, obwohl ich Daily-Soaps gar nicht mag. Bis auf früher Beverly Hills 90210( ich bin immer noch sauer, dass Brenda nicht zurückgekehrt ist und Dylan mit Kelly zusammen war Aber das nur nebenbei. Möglich, dass du gar nicht weiß, von was ich spreche) und ich gebe zu ich habe O.C California und Gossip Girl geliebt. Da war das ja auch immer bisschen so in der Art

Talja schrieb:

Wie wird Indie jetzt reagieren, wenn Mel und Sean in Colins Wohnung sind? Und dass es sein Kind ist...

Zum Vergrößern anklicken....

Kommt gleich...


Kapitel 342 Beichte

Es ist mittlerweile halb acht Uhr abends und zu dieser Jahreszeit bereits stockdunkel. Nur die grellen Lichter der Stadt und die der Brücke dringen durch den noch nicht all zu dichten Nebel.




Colin ist soeben mit seiner bereits angefangenen Hausarbeit fertig geworden, als es an der Tür läutet. Das Klingeln nervt ihn, vor allem wenn Sean bereits schläft, doch noch ist er in der Badewanne. Oftmals stellt sich nämlich heraus, dass lediglich ein Pizzalieferant oder Paketbote den falschen Knopf gedrückt hat.




Gabriel und Indiana stehen direkt vor Colin's Wohnungstür. Sie haben zuerst woanders geklingelt, um überhaupt ins Haus zu gelangen. Die beiden stellen sich bewusst außerhalb des Sichtfelds des Türspions.

"Ähm...Gab, würd 's dir was ausmachen unten zu warten?", flüstert die Neunzehnjährige. "Ich glaub' ich würd gern allein mit Colin reden."




"Wenn er denn alleine ist", meint Gabriel fast sarkastisch. "Aber klar, kein Problem." Er dreht sich um und geht zur Treppe. "Ich kann auch später noch 'Hallo' sagen."




"Danke!" Indiana weiß zu schätzen, dass ihr Freund für sie da ist und ihr Anliegen respektiert, auch wenn sie seinen Sarkasmus gerade nicht gebrauchen kann.

Der Schwarzhaarige wirft ihr nochmals einen tröstlichen Blick zu. "Kein Ding. Ich bin unten, wenn was ist." Er ahnt ohnehin nichts Gutes.




Colin hat indessen sein Uni-Zeug beiseite gelegt und läuft zur Tür. Zur gleichen Zeit fragt er sich, wo er überhaupt sein Handy hingelegt hat, doch dann fällt ihm ein, dass es im Schlafzimmer an der Steckdose lädt.




'Wenn das jetzt schon wieder der Paketbote ist, der einfach immer willkürlich läutet, nur um die Päckchen dann sowieso bloß unten auf die Treppenstufe zu werfen, dann...Argh!'




Colin reißt gedankenlos die Tür auf und vor ihm steht alles andere als der Paketbote. "Indie!", bringt er lediglich hervor. Mit weitaufgerissenen Augen starrt er sie an. Sein Herz beginnt zu rasen und sein Puls schießt gefühlt in Lichtgeschwindigkeit nach oben.

"Hi!", sagt sie einfach nur.




Ihm wird sofort bewusst, dass er jetzt ein Problem hat. Ein riesiges. 'Okay, er sollte Ruhe bewahren!' "Wo...woher weißt du wo ich wohne?", fragt er nervös. 'Oh Mann, eigentlich würde er sie gern umarmen, aber er weiß nicht, ob sie das wollen würde, und irgendwie käme es ihm auch falsch vor, weil er nicht weiß, was sie glaubt zu wissen, wegen der Schlagzeilen und in Anbetracht dessen, was er ihr gleich beichten muss. Gott, sie könnte tatsächlich auch hier sein, um mit ihm Schluss zu machen.'

"Soll ich nicht wissen, wo du wohnst? Deine Mom hat's mir verraten", äußert sie sich vorsichtig und dennoch in einem unterkühlten Ton. Ihre Hände zittern. 'So hat sie sich die Begrüßung schon mal nicht vorgestellt.' Sie ist nicht weniger aufgeregt, als er und jetzt schon verletzt darüber, dass er so reagiert. 'Ja, seine Freude scheint sich in Grenzen zu halten.'




Colin geht zuerst durch den Kopf, was seine Mutter ihr vielleicht sonst noch gesagt haben mag, dann jedoch meint er: "Nein Indie, ich...natürlich darfst du wissen, wo ich wohne. Ich freu mich auch, dass du hier bist. Wahnsinnig. Ich hab versucht dich anzurufen. Also sowieso mehrmals, aber ich mein' jetzt, seit ich erfahren hab, dass du aus dieser Einrichtung darfst...äh durftest. Wieso hast du nicht zurückgerufen?"
'Oh Mann, er braucht gleich 'n neues Shirt, wenn er weiter so schwitzt. Zum Glück ist der Verkehr hier auf der Seite zu hören und nicht die Geräusche aus dem Badezimmer. Das verschafft ihm Zeit.'




Sie antwortet nicht, sondern guckt ihn lediglich an.

'Okay, sie weiß von den Schlagzeilen. Mit Sicherheit' Erneut fragt Colin trotzdem: "Indie, wieso hast du nicht zurückgerufen? Ich hätte dir was wichtiges sagen müssen...also das hätte ich nicht am Telefon getan, aber ich wollte dich mehr oder weniger darauf vorbereiten, dass ich dir was persönlich erzählen muss."

"Ich bin jetzt hier. Du kannst mir jetzt etwas sagen", meint sie auffordernd. 'Sie hat solche Angst vor dem, was jetzt kommt. Wird er ihr gleich sagen, dass es vorbei ist und er eine Neue hat?'




'Alles klar, er muss es ihr jetzt beichten. Ohnehin bevor Mel und Sean aus dem Badezimmer kommen. Schei*e, is' er nervös.'
Für einen Moment senkt er unbewusst seinen Blick. "Indie, ich ähm...also du hast sicher die Schlagzeilen und die Fotos in den Medien gelesen, gesehen...ähm was...was auch immer und..."




"...und es ist....", stammelt er. "Diese Frau auf den Bildern und ich...wir..."

Indiana's Herz zerspringt in tausend Teile, obwohl er noch nicht mal zu Ende gesprochen hat. Sie unterbricht ihn, da es plötzlich lautstark aus ihr herausbricht: "Dann ist es also wahr." Sie kreischt jetzt förmlich: "Is' sie deine neue Freundin? F***** du sie nur oder liebst du sie?" Sie ist so verletzt, dass ihr die Wortwahl völlig egal ist.




Sofort schießen ihr Tränen in die Augen. "Wieso tust du mir das an?" Sie klingt jetzt wieder leiser.




"Nein, so ist das nicht und...bitte schrei nicht mehr so! Das hört doch jeder im Haus. Jedenfalls ich kann dir das alles erklären. Sie...sie ist meine ehemalige Musiklehrerin, von der ich dir schon mal erzählt hab und...und sie ist....sie ist die Mutter meines Kindes, Indie. Ich hab einen vier Monate alten Sohn."




Erschrocken zuckt die Neunzehnjährige zusammen. "W...wwas? Das...das Baby auf den Fotos ist..." Sie kann nicht weitersprechen.




Unten auf der Treppe sitzend, lauscht Gabriel. Angespannt fasst er sich an den Nacken und blickt nach oben. 'Oh f*ck! Er wusste das alles hier wird 'n Drama.'




Melanie tritt nun unwissend mit Sean auf dem Arm aus dem Badezimmer. Sie bleibt abrupt stehen, als ihr klar wird, dass soeben die junge Frau an der Tür geschrien haben muss und das nicht aus dem Fernseher kam. Sie erkennt sie. 'Das ist sie also. Indiana Whitlam.'
Sie hört nun was Colin sagt und beruhigend versucht er auf seine Freundin einzuwirken: "Glaub' mir Indie, ich wusste nicht, dass sie schwanger ist und ich hatte auch keinen Kontakt mehr zu ihr. Ich hab selbst erst vor etwa zwei Monaten erfahren, dass ich Vater bin."




Indiana hat nun wahrgenommen, dass noch jemand im Raum ist. Rasch wandert ihr Blick zur Badezimmertür. Die beiden Frauen begrüßen sich nicht. Zumal Melanie glaubt, dies wäre kein guter Zeitpunkt dafür.

"Sie...sie ist hier?" Die Stimme der Neunzehnjährigen wirkt nun schwach.




Erneut treffen sich die Blicke der Frauen, doch die Blondine beschließt sich sogleich ins Kinderzimmer zurückzuziehen.




Indiana schlägt sich die Hand vor den Mund und beginnt erneut zu weinen. Sie guckt dennoch direkt in Colin's Augen.

"Ja, sie ist hier, aber wir sind kein Paar", erklärt er mit aufgeregter Stimme. "Sie ist nur wegen Sean hier."




"Sie ist oft mit ihm hier, weil ich ihn sehen will und...und ich bin auch hin und wieder bei ihr. Sie kann ihn nicht einfach stundenweise bei mir abgeben. Noch nicht. Dafür ist er einfach noch zu klein. Außerdem...also...ist aktuell ihre Heizung defekt, daher schläft sie hier. Auf der Couch."

Indiana wirft einen Blick ins Kinderzimmer, weil dort die Tür noch offen steht.




"Sie schläft hier?" Erneut rinnen Tränen über die Wangen der Neunzehnjährigen.

"Indie, bitte versteh doch. Ich kann sie doch nicht in ein Hotel schicken. Sean ist mein Kind und ich liebe ihn", lässt er sie wissen. "Ich...ich will ihn nicht mehr missen."

Weinerlich fragt sie: "Ach wirklich, hhh...hättest du unser Kind auch so geliebt?"

"Es gab doch nie ein Kind", erwidert Colin zu vorschnell. 'Oh schei*e, das hätte er jetzt vielleicht nicht sagen sollen.'




Gabriel sitzt noch immer auf der Treppe und wartet. 'Oh Mann, das ist mal 'ne Beichte. Arme Indie'




'Davon wird sie sich lange nicht erholen. Von was wird sie sich überhaupt je erholen?'




"Tut mir leid, Indie! Das war dumm, was ich gerade gesagt hab", entschuldigt sich Colin sofort. Er hatte keineswegs vor, sie in irgendeiner Weise zu verletzen. "Natürlich hätte ich unser Kind auch geliebt und das weißt du."




Er will jetzt auf sie zugehen und ihre Hand nehmen, doch sie hält diese schützend vor sich und weicht zurück. Sie bringt außer ein Schluchzen nichts mehr heraus.




Rückwärts tritt sie weiter hinaus in den Flur. Ihre Augen wirken starr, als würde etwas in ihr sterben. Sie schüttelt leicht mit dem Kopf und sagt: "Ich...ich pack das alles nicht mehr. Ich hoffe, du wirst glücklich, Colin."

Der Neunzehnjährige setzt gerade an: "Hör' bitte auf sowas zu sag..." Er rechnet jetzt nicht damit, dass sie sich hastig umdreht, um nach unten zu laufen. Sie hört ihm gar nicht mehr zu.




Sie flüchtet durch den schmalen Gang zur Treppe und Colin verfehlt ihren Arm, als er sie aufhalten will. "Indie, bleib' bitte stehen!" Er flucht jetzt, weil er kehrt machen muss, um in seine Schuhe zu schlüpfen: "Verdammt!"
Er weiß, er könnte sie auch nicht einfach so packen, da sie in Panik verfallen und das ganze Haus zusammenschreien könnte. 'Wobei, die Leute dürften sich sowieso schon alle Popcorn gemacht haben und an den Türen lauschen. Drauf geschi**en!'




Indiana läuft mit Vorsprung und so schnell wie möglich die Stufen hinunter, sodass sie fast dabei über Gabriel drüber stolpert. Melanie ist indessen aus dem Kinderzimmer gekommen. Ihr macht die ganze Situation mehr als zu schaffen. Bedrückt blickt sie zu Boden, als sie immer wieder hört, wie Colin Indiana zuruft, sie solle doch bitte stehen bleiben. 'Das ist so demütigend und sie hat nicht mal Geld, um ins Hotel mit Sean zu ziehen, wegen dieser bescheuerten Heizung.'




Im Treppenhaus trifft Colin unerwartet auf Gabriel. "Gab, du bist auch hier?", fragt der Neunzehnjährige überrascht und gehetzt zugleich.




"Schei*e Mann, du hast 'n Kind und wusstest nichts davon?" Der Schwarzhaarige ist schier fassungslos.




"Gab, wieso hast du mich nicht angerufen, dass ihr kommt? Ich wollte Indie das alles auf schonende Weise beibringen und...und wieso hast du sie jetzt nicht aufgehalten?" Ein vorwurfsvoller Unterton ist aus Colin's aufgeregter Stimme herauszuhören.

"Hey, ich bin grad deswegen selbst die Treppe herunter geflogen", lamentiert Gabriel für einen Moment. "Was glaubst du, warum ich gerade hinke? Außerdem wollte sie nicht, dass ich dich anrufe. Ich hab das respektiert, okay!"

"Ist ja jetzt auch egal. Was stehen wir hier eigentlich noch rum? Wir müssen sie suchen!", fordert Colin seinen Kumpel auf.




Fortsetzung folgt...

Doch, an Beverly Hills 90210 erinnere ich mich noch, ist aber schon eine Weile her Die sind jetzt alle alt ^^

Oh, ich habe so auf die Fortsetzung gewartet... Jetzt ist es raus! Jetzt bleibt nur die Frage offen, ob sich das alles bei Indie setzt und wie sie damit klar kommen wird, wenn sie sich erst einmal beruhigt hat. Hoffentlich macht sie keinen Unsinn und die Jungs finden sie Ja, ist sicherlich für alle drei ziemlich besch...eiden gerade.

Oh man arme Indie! Ich hoffe so sehr, dass sie das verkraftet. Die Arme hat schon so viel durchgemacht. Ich hatte kürzlich den Gedanken, ob ich nicht Gabriel an ihrer Seite toll finden würde. Ich glaube die Sache mit Colin hat irgendwie keine Zukunft, denn Mel und Sean werden immer ein Teil von Colin bleiben und das is sicherlich nicht einfach, zumal Colin schon offensichtlich noch Gefühle für Mel hegt, auch wenn er sich das selbst noch nicht eingestehen will. Bin so gespannt, wie es weitergeht. Ich liebe diese Geschichten einfach

So, ich lasse auch mal wieder einen Kommentar da. Ich glaube auch, dass Indie das nicht verkraften kann und die Sache damit mehr oder weniger vorbei ist. Vielleicht wird das mit Mel ja doch noch was ernstes. Ich liebe deine Geschichte und deine Bilder wirklich sehr

Annarya, ich fände auch, dass Gabriel und Indie gut zusammen passen würden, auch wenn sie sich momentan eher als Geschwister sehen. Und Mel bekommt diesen Bruder von ihrer Freundin (?) als Partner und dann steht Colin erstmal wieder allein da *lach*. Eine neue Partnerin würde ihn dann gleich mit Kind an der Seite kennenlernen und das wohl besser akzeptieren können.

Debug, ich kann Dich soo gut verstehen, dass Du mit allen Drei Mitleid hast, das ist aber auch eine ganz üble Situation. Hoffentlich finden sie Indie fix, bevor sie sich noch was antut. Wie auch immer es weitergehen wird, mir wird die Verliererin auch unglaublich leid tun. Eigentlich mag ich ja Mel lieber, aber Indie kann das doch jetzt unmöglich gut verkraften. Sie wirkte gerade mal wieder ein wenig gestärkt nach dem Klinikaufenthalt, aber das ist echt zu viel, vor allem mit dem Hintergrund ihrer Gespräche über die mögliche Schwangerschaft. Ich denke aber schon, dass Colin jetzt erstmal versuchen wird, die Beziehung wieder aufzubauen, wenn Indie ihn denn nach alledem noch lässt.

Weißt Du denn mittlerweile, wer das Rennen machen wird oder ist es für dich auch noch immer ungewiss?

Hoffentlich droht Scott und Eve nicht bald auch Ärger, wenn Scott diesen Typen beim Rennen wirklich schlägt und davon ist ja fast auszugehen.

Mir tut Mel voll leid, sie kann am wenigsten dafür, nur weil Colins Ex vor Indy, komme nicht auf ihren Namen, sie blockiert hat, brach der Kontakt ab, sonst wäre das vieleicht alles anderst gekommen, nun muss Mel darunter leiden.

Es ist wirklich demütigend für sie, kann mich gut in sie reinversetzen.

Ich finde auch, sie passt so viel besser zu Colin, Indy ist mir viel zu verrückt, das ist nicht Colins Welt, wundert mich eh, wie das klappen konnte, verschiedener kann man kaum sein.

Ich hoffe immer noch, das Mel und Colin wieder zusammen kommen, allein Sean´s wegen, denn immer hin und hergereicht zu werden, nee kein schöner Gedanke.

@Mimi A
Die Variante wäre aber interessant... Indie und Gab finden zueinander und Mel hat jemanden kennengelernt
Und Colin stolpert vielleicht über ein neues Gesicht.

@Irisa @Talja @Kanne A @Annarya @Widget88 @koala @Dahnie @Tessymaus @Mimi A danke für eure Likes und/oder Kommis Danke auch an @Stev84 für Likes zu den alten Kapiteln

Talja schrieb:

Doch, an Beverly Hills 90210 erinnere ich mich noch, ist aber schon eine Weile her

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Nein, wir sind nicht alt

Talja schrieb:

Die sind jetzt alle alt ^^

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Dylan ist ja leider gar nicht mehr am Leben. ( weiß grad nicht, wie er in echt hieß)

Talja schrieb:

Oh, ich habe so auf die Fortsetzung gewartet... Jetzt ist es raus!

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Das freut mich, wenn's so spannend ist Vielen lieben Dank

Talja schrieb:

Jetzt bleibt nur die Frage offen, ob sich das alles bei Indie setzt und wie sie damit klar kommen wird, wenn sie sich erst einmal beruhigt hat. Hoffentlich macht sie keinen Unsinn und die Jungs finden sie Ja, ist sicherlich für alle drei ziemlich besch...eiden gerade.

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Ja, diese Frage bleibt noch offen, ob sie damit klar kommt, denn das zeigt sich vielleicht erst später, also vorausgesetzt Gabriel und Colin finden sie.

Annarya schrieb:

Oh man arme Indie! Ich hoffe so sehr, dass sie das verkraftet. Die Arme hat schon so viel durchgemacht. Ich hatte kürzlich den Gedanken, ob ich nicht Gabriel an ihrer Seite toll finden würde. Ich glaube die Sache mit Colin hat irgendwie keine Zukunft, denn Mel und Sean werden immer ein Teil von Colin bleiben und das is sicherlich nicht einfach, zumal Colin schon offensichtlich noch Gefühle für Mel hegt, auch wenn er sich das selbst noch nicht eingestehen will. Bin so gespannt, wie es weitergeht. Ich liebe diese Geschichten einfach

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Freu mich total über dein Kommi ( also ich freu mich natürlich über jeden Kommentar) aber klar, wenn man ein Lob bekommt, ist das natürlich immer besonders schön Vielen lieben Dank.
Myra, also Gab's Freundin findet das vielleicht nicht so cool, aber kein schlechter Gedanke, da Indie und Gab sich eigentlich gut kennen. Vielleicht sogar besser, als Colin Indie.

Kanne A schrieb:

So, ich lasse auch mal wieder einen Kommentar da. Ich glaube auch, dass Indie das nicht verkraften kann und die Sache damit mehr oder weniger vorbei ist. Vielleicht wird das mit Mel ja doch noch was ernstes. Ich liebe deine Geschichte und deine Bilder wirklich sehr

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Freu mich auch total über deinen Kommentar. Vielen lieben Dank. Ja, irgendwie seht ihr das alle kritisch mit Indie und Colin.

Mimi A schrieb:

Annarya, ich fände auch, dass Gabriel und Indie gut zusammen passen würden, auch wenn sie sich momentan eher als Geschwister sehen. Und Mel bekommt diesen Bruder von ihrer Freundin (?) als Partner und dann steht Colin erstmal wieder allein da *lach*. Eine neue Partnerin würde ihn dann gleich mit Kind an der Seite kennenlernen und das wohl besser akzeptieren können.

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Der Bruder von Mel's Freundin heißt Ethan und den werden wir bestimmt auch noch kennenlernen. Hab ihn aber noch nicht erstellt.

Mimi A schrieb:

Debug, ich kann Dich soo gut verstehen, dass Du mit allen Drei Mitleid hast, das ist aber auch eine ganz üble Situation.

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Ja, irgendwie hab ich mich da ja selbst ins Dilemma verfrachtet

Mimi A schrieb:

Hoffentlich finden sie Indie fix, bevor sie sich noch was antut. Wie auch immer es weitergehen wird, mir wird die Verliererin auch unglaublich leid tun. Eigentlich mag ich ja Mel lieber, aber Indie kann das doch jetzt unmöglich gut verkraften. Sie wirkte gerade mal wieder ein wenig gestärkt nach dem Klinikaufenthalt, aber das ist echt zu viel, vor allem mit dem Hintergrund ihrer Gespräche über die mögliche Schwangerschaft. Ich denke aber schon, dass Colin jetzt erstmal versuchen wird, die Beziehung wieder aufzubauen, wenn Indie ihn denn nach alledem noch lässt.

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Ich liebe es echt eure Kommentare, wie diesen zu lesen, da merk ich immer, wie ihr da mit dabei seid. Echt schön. Vielen Dank dafür

Mimi A schrieb:

Weißt Du denn mittlerweile, wer das Rennen machen wird oder ist es für dich auch noch immer ungewiss?

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Um ehrlich zu sein hab ich lange geschwankt und auch echt schon richtige Gewissensbisse bekommen, wenn ich 'ne Tendenz hatte. Ich hab sogar schon geträumt von dem ganzen.
Ich meine eigentlich, dass es gewiss ist, aber hab auch so viel im Kopf, was noch passieren könnte, von daher kann sich das alles auch wieder in eine völlig andere Richtung drehen. Ich hatte ja vor einem Jahr auch selbst gedacht, ich müsste mich irgendwann mal zwischen Jenna und Mel entscheiden, und ja...dann kam Indie Ich kann allerdings schon mal so viel verraten, dass ich nicht unbedingt vorhabe, noch mehr Frauen in Colin's Welt spazieren zu lassen, aber auch hier weiß man nie.

Mimi A schrieb:

Hoffentlich droht Scott und Eve nicht bald auch Ärger, wenn Scott diesen Typen beim Rennen wirklich schlägt und davon ist ja fast auszugehen.

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Oh ja, Don Malone wäre sicher kein guter Verlierer

Tessymaus schrieb:

Mir tut Mel voll leid, sie kann am wenigsten dafür, nur weil Colins Ex vor Indy, komme nicht auf ihren Namen, sie blockiert hat, brach der Kontakt ab, sonst wäre das vieleicht alles anderst gekommen, nun muss Mel darunter leiden.

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Die Ex hieß Jenna Russo Hätte sie die Nummer nicht blockiert, wäre vlt alles anders gekommen.

Tessymaus schrieb:

Es ist wirklich demütigend für sie, kann mich gut in sie reinversetzen.

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Ja, sie steht da jetzt in der Wohnung von Colin und er läuft Indie nach. Klar, kann er sie nicht einfach davon laufen lassen, das ist Mel klar, aber das ist schon sehr bitter für sie.

Tessymaus schrieb:

Ich finde auch, sie passt so viel besser zu Colin, Indy ist mir viel zu verrückt, das ist nicht Colins Welt, wundert mich eh, wie das klappen konnte, verschiedener kann man kaum sein.

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Tatsächlich hast du recht, dass Indie eher unberechenbar ist und Colin der vernünftige. Ich glaube es hat ihm aber schon gefallen, dass Indie ihn dazu gebracht hat, auch mal "lockerer" zu sein. Also, das war natürlich alles, bevor das passierte.

Tessymaus schrieb:

Ich hoffe immer noch, das Mel und Colin wieder zusammen kommen, allein Sean´s wegen, denn immer hin und hergereicht zu werden, nee kein schöner Gedanke.

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Auch wenn Sean noch sehr klein ist und er es dann vlt nicht anders kennen würde, ist es dennoch nicht schön. Deswegen ist es Colin auch so wichtig, Sean zu vermitteln, dass sie trotzdem eine Familie sind. Er meinte ja auch bzgl. der Bilder, dass es ihn nicht interessiert, wie fremde Leute das interpretieren.


Kapitel 343 So ganz ohne Vorwarnung

Der Nebel in San Sequoia ist noch dichter geworden, vor allem über dem Wasser.




Selbst die Lichter der Stadt dringen jetzt nicht mehr durch diesen hindurch. Lediglich die Brückenpfeiler leuchten noch grell.




Bei dieser Witterung unterqueren höchstens noch einzelne Frachtschiffe die Brücke von San Sequoia, um aufs Meer hinaus zu fahren, und bis auf den üblichen Straßenverkehr, der herrscht, würde jetzt auch vermutlich kaum mehr jemand vor die Tür treten wollen.




Indiana hat sich in den Hof des Mietshauses geflüchtet und auf eine der Liegen gesetzt. Niemals würde sie einfach alleine hinaus in die Dunkelheit rennen. Zuviel Angst bereitet es ihr allein auf den Straßen zu sein, aber ins Hotel will sie auch nicht. Der Bewegungsmelder hat das Licht angeschaltet, als sie die Stufen herab lief, daher schließt sie die Augen. Sie wünschte die kühle Meeresluft würde sie irgendwo hin davon tragen und doch wollte sie eigentlich nur bei Colin sein. An ihrem Kummer, gepaart mit den Schmetterlingen in ihrem Bauch, die aufflogen, als sie ihn sah, geht sie noch zu Grunde, glaubt sie.




Tränen strömen ihr übers Gesicht, während sie einfach nur so da sitzt. 'Mit ihr wollte er kein Kind und jetzt führt er mit dieser Frau und dem gemeinsamen Baby ein Familienleben. Bestimmt empfindet er noch etwas für sie, so hübsch wie sie ist. Immerhin hatte er ja mehrmals mit ihr geschlafen, was sie so weiß. Damals in der Schule. Wie war das zwischen den beiden? Hat er ihr hin und wieder tief in die Augen gesehen dabei? Vor allem als er oder sie letztendlich... Hat er sie danach fest in seine Arme geschlossen? Durfte sie seine wohlige Wärme spüren? Haben sie viel miteinander geredet und gemeinsam gelacht? Allein über all das nachzudenken, tut weh. Vor allem jetzt, wo sie sie gesehen hat. Und sie sind nicht freiwillig auseinander gegangen. Das weiß sie auch. Seine Küsse und Hände auf ihrer vermutlich makellosen Haut. Seine Finger, die durch ihr schönes blondes Haar glitten. Ihre Lippen auf seiner Haut fand er sicher mehr als schön. Ihre Blicke. Er muss sie attraktiv finden und sie mögen. Bestimmt ist sie auch noch klug. Er liebte sie sicher. Tut er das noch? Und vielleicht empfindet sie ja auch noch was für Colin. Ja, das tut diese Frau. Das hat sie im Gefühl. Nein, da hat sie selbst einfach keinen Platz mehr. Es wäre kein Wunder, wenn er sich vorstelle, wieder mit dieser Frau zu schlafen oder gar mit ihr zusammen zu sein. Immerhin hat sie ihn selbst von sich gestoßen, seit sie...' Und wieder fließen neue Tränen.




Sie hört jetzt von drinnen, wie Gabriel zu Colin meint, er würde im Hof nachsehen.




Es dauert nicht lange, bis er die Stufen herab getrabt kommt und Indiana auf der Liege sitzend entdeckt. "Colin! Sie ist hier", ruft der Schwarzhaarige erleichtert, ehe sein Kumpel hinaus auf die Straße laufen würde. "Indie, ist alles okay?", fragt er sie jetzt.

Sie schüttelt den Kopf und nimmt wahr, dass Colin soeben auch in den Hof gelangt ist.




Sofort kommt der Neunzehnjährige auf sie zu gelaufen, doch sie behält ihre Augen geschlossen.

"Indie, ich hab' mir grad solche Sorgen gemacht", lässt er sie wissen. Er wirkt gehetzt und sein Atem ist beschleunigt.

Sie reagiert nicht.

"Willst du ins Hotel fahren?", fragt Gabriel sie vorsichtig. Ihm ist egal, was sein Kumpel davon hält, doch ohnehin zeigt sie wieder keine Reaktion.




"Ähm...Gab, kannst du Indie und mich bitte kurz alleine lassen. Du...du kannst von mir aus auch nach oben gehen, wenn du willst", meint Colin. "Aber bitte sei nicht zu laut, weil Sean wahrscheinlich schon schläft und frag' bitte Melanie, ob das für sie auch klar geht."

Gabriel wendet sich Indiana zu: "Indie, ich würd' eher ins Hotel abhauen. Ist das in Ordnung, wenn ich gehe? Ich schick 'nen Fahrer her, wenn du weg willst. Du musst nur anrufen, okay?"

Sie nickt daraufhin und Colin ist überrascht und zugleich froh. 'Oh gut, sie will erstmal hierbleiben.'

"Okay, bis bald und pass bloß auf sie auf!" , richtet sich Gabriel an seinen Freund.




Der Neunzehnjährige wartet jetzt bis Gabriel fort ist, ehe er Indiana näher kommt. Er kniet sich halb auf die Liege und umfasst vorsichtig ihr Gesicht mit seinen Händen. Behutsam dreht er ihren Kopf zu sich. "Indie, sieh mich an, bitte!", sagt er leise.




Völlig verheult öffnet sie die Augen und einen Moment lang sieht sie ihn einfach nur angestrengt an, ehe sie fragt: "Liebst du mich...hhh...eigentlich noch?"




Es schmerzt ihn seine Freundin so zu sehen und zugleich ist er glücklich sie wieder in seiner Nähe zu haben. Ihm rinnen jetzt ebenso Tränen über die Wangen. "Ja, ich liebe dich!", antwortet er wahrheitsgemäß.
'Oh Gott, er hat sie so vermisst. Wie konnte er nur an allem so zweifeln? Er muss ein Idiot sein. Ein A*******'
Er blendet alles andere über das er sich Sorgen machte aus. Er will es ausblenden. 'Die Fotografen und Medien, das Zusammenleben in einer Wohnung in Anbetracht ihrer Ängste, der Umgang ihrerseits mit Sean und Mel's Bedenken dazu, ihr zukünftiges Liebesleben, Violet's Machenschaften und auch die Sache mit Indie's Cousin, der im Knast sitzt. Ja, er will jetzt nicht an all das denken. Nur an sie.'




Er kniet sich jetzt direkt auf den Boden und sie dreht sich sogar zu ihm. Mit der Hand streicht er ihr das Haar hinters Ohr. "Indie!", sagt er dabei einfach nur.




Er mustert sie noch eine Weile und meint: "Ich mag dein kurzes Haar." Er hofft, sie freut sich über seine Bemerkung.

"Danke. Ich will sie nicht mehr lang haben. Er hat mich daran gezogen", äußert sie sich.

Colin hört ihr aufmerksam zu. 'Vor ihrem Aufenthalt in dieser Einrichtung hätte sie ihm so etwas gar nicht erzählt. Sie hat ohnehin kaum mehr etwas mit ihm gesprochen. Vielleicht hat man ihr dort ja doch geholfen, zumindest schon mal darüber reden zu können und sicher auch, wie sie mit manchen Dingen umgehen könnte, sollte, wie auch immer. Sollten sie sich irgendwann wieder lieben, wird er ein paar Dinge vielleicht nicht mehr machen. Er müsste ziemlich vorsichtig sein. Nein, er hat ihr nie wehgetan, auf sowas verrücktes standen sie beide nie, aber er erinnert sich daran, wie er ihr hin und wieder sanft ins Haar griff, wenn sie ihm...egal. Oh Mann, wenn sie diese Sache überhaupt je wieder will. Sie müssten eben über solche Dinge reden, wenn sie sich irgendwann vielleicht mal wieder körperlich nahe kämen. Aber das hat Zeit und ist jetzt auch nicht so wichtig. Wichtig ist, dass sie einfach nur hier ist. Hier bei ihm.'

"Indie, sie haben den W***ser verurteilt. Der kommt nicht mehr lebend aus dem Knast", sagt er und streichelt eine Träne von ihrer Wange.

Sie weiß natürlich nicht, dass Colin der Polizei einen Hinweis geben konnte, dass er den Kerl damals in Glimmerbrook gesichtet hat. Er hätte es sich nie verziehen, wenn er das nicht den Cops mitgeteilt hätte, auch wenn das Risiko hoch war, dass er wegen der anderen Sache selbst ins Gefängnis gesteckt hätte werden können. Schlussendlich wurde der Täter ohnehin und glücklicherweise bei einer Routine-Fahrzeugkontrolle überführt.




Indiana fällt Colin schluchzend in die Arme und er drückt sie nun fest an sich. Er ist glücklich, dass sie überhaupt wieder diese Art von Nähe zulässt und sie ist es ebenso, weil sie ihn wieder spüren kann und will.




"Ich bin froh...hhh..., dass er nicht mehr frei rumläuft, aber das macht es...hhh...nicht ungeschehen", sagt sie weinerlich.

"Ich weiß." Abermals drückt er sie fest zu sich und für eine Zeit verweilen sie so.




Kurz darauf erhebt sich Colin, da auch langsam seine Knie auf dem harten Fliesenboden zu schmerzen beginnen. Er reicht Indiana die Hand. "Komm, es wird kalt."




Sie sieht zu ihm hoch und dann legt sie ihre Hand in seine.




Indiana lächelt kurz durch ihre Tränen hinweg, als er flüstert: "Aufstehen, Sweetie!" Er versucht ihr damit ein wenig Normalität zu schenken, da er dies meistens sagte, wenn er sie morgens aufweckte. Egal, ob er bei ihr oder sie bei ihm zu Besuch war, bevor das alles passierte. Er findet es schön, dass sie lächelt und so kann er nicht verhindern, dass ihn einzelne Freudentränen verlassen.




Gerade als Colin sie nun hochziehen will, meint sie: "Schickst du mich jetzt ins Hotel?"




Auf ihre Worte hin, hält er kurz inne und sein Schmunzeln verschwindet. 'Ja, f*ck! Was macht er jetzt? Er kann Sean und Mel nicht wegschicken. Das kann er nicht machen. Nein, seinen Sohn würde er nicht wegschicken.'




Letztendlich zieht er Indiana erstmal zu sich hoch und schließt sie wieder in seine Arme. Angespannt und dennoch mit sanfter Stimme spricht er ihr ins Ohr: "Indie, du darfst mir nicht böse sein, aber ich kann Melanie nicht bitten, mit Sean nach Hause zu fahren. Ich hoffe, du verstehst das...irgend...wie. Ihre Heizung ist zuhause defekt und...und Sean schläft bereits."

Sie sagt fürs erste nichts, aber es versetzt ihr dennoch einen Stich ins Herz, dass er sie ins Hotel schicken wird. 'Gerade hat sie sich noch so glücklich gefühlt, weil er ihr sagte, dass er sie noch liebt und sie würde so ziemlich alles in Kauf nehmen, dass es so bleibt. Sie will ihn einfach nicht verlieren, aber das ist so verletzend.'




Colin drückt ihr nun beschwichtigend einen Kuss auf die Wange, ohne darüber großartig nachzudenken, ob sie das überhaupt schon möchte. Zu nervös ist er, um irgendwie klar denken zu können. Er spürt jetzt, wie sie sich langsam aus seiner Umarmung windet. 'Nein, nein, nein...es war doch grad noch alles gut.'




Indiana wendet sich ein Stück von ihm ab. "Sie darf also hierbleiben und ich muss gehen?" Sie reagiert beleidigt und Colin kann sehen, dass ihr schon wieder Tränen über die Augenlider quillen. 'Verdammt, was soll er nur machen? Er kann ja Mel jetzt schlecht sagen, dass Indie heut Nacht auch hier schläft. Kann ihm jemand ein Gewehr geben? Er würd' sich jetzt nämlich am liebsten erschießen. Okay, nein würde er nicht, aber...f*ck!'

"Indie, das ist keine Entscheidung gegen dich", lässt er sie wissen. "Willst...willst du Sean vielleicht sehen? Ich mein' er schläft, aber...also ich kann ihn dir trotzdem vorstellen", schlägt er vor, weil er glaubt, dass es für seine Freundin dann greifbarer wird, dass da oben im Kinderzimmer ein Baby liegt, das völlig auf die Fürsorge seiner Eltern angewiesen ist. Er will ihr damit verdeutlichen, dass es ihm bei der Frage, wer hier schläft oder nicht, nur um sein Kind geht.

Sie will Melanie eigentlich nicht unter die Augen treten müssen, aber sie nickt. Zumal sie neugierig ist und sie weiß, wenn sie es jetzt ablehne, sein Kind kennenzulernen, wäre es vermutlich doch noch das Ende zwischen ihnen. 'Ja, sie muss einfach akzeptieren, dass es einen Menschen gibt, den Colin immer mehr lieben würde als sie. Seinen Sohn.'

Eine große Last fällt vom jungen Vater ab, weil sie soeben zugestimmt hat. "Okay, dann...dann komm! Lass uns nach oben gehen!"




Auf dem Weg zur Treppe will sie trotzdem noch wissen: "Fährst du dann danach mit mir ins Hotel, oder...oder bleibst du etwa bei ihr?"

Rasch kommt er um sie herum. "Indie, ich kann sie doch auch nicht einfach so hier sitzen lassen. Nicht einfach so, heute. Mir ist klar, was ich dir damit zumute..."




"...aber ich bin Vater eines vier Monate alten Säuglings und kann nicht einfach zur Mutter meines Kindes sagen 'Bye, du weißt ja wo der Kühlschrank steht und auch wo die Windelbox ist'. Ich bin mitverantwortlich für Sean, aber glaub' mir, ich frag' mich die ganze Zeit schon, ob ich noch alle Latten am Zaun hab', weil ich dich wieder gehen lassen muss. Zumal ich unendlich glücklich bin, dass du hier bist und ich eigentlich will, dass du heut Nacht neben mir liegst. Oh Mann, das wünschte ich mir so sehr."




Er fasst sie jetzt behutsam am Arm an und sagt: "Ich liebe dich, Indie, aber du musst verstehen, dass sich mein Leben durch Sean komplett verändert hat und ich seine Bedürfnisse immer über meine eigenen stellen würde und du weißt gar nicht, wie viel Angst ich die ganze Zeit hab, dass du ihn nicht mögen könntest. Ja, ich hoffe sogar, du liebst ihn irgendwann ansatzweise, so wie ich es tue."




Indiana fängt jetzt wieder an zu weinen, weil sie sich so dumm und naiv vorkommt. Sie schämt sich nun, dass sie gefragt hat, ob er sein Kind zurücklässt, obwohl es zuhause bei ihm im Kinderbettchen schläft, auch wenn selbstverständlich die Mutter anwesend sein würde. "Tut mir leid, Colin...ich..." , entschuldigt sie sich und kann dann aber nicht weitersprechen. Sie legt den Kopf an seine Schulter und schluchzt.

Tröstend streichelt er ihr übers Haar und er muss auch wieder weinen, weil es für ihn selbst auch eine heftige Umstellung war, plötzlich Vater zu sein. So ganz ohne Vorwarnung.




"Schon okay, du brauchst eben Zeit, um das alles zu begreifen. Ist...ist mehr als verständlich. Du musst dich deswegen auch nicht entschuldigen. Wirklich nicht", erklärt er ihr mitfühlend. Er kann sich nur vorstellen, wie sie sich mit all dem fühlen muss.




Völlig unerwartet hebt Indiana jetzt ihren Kopf von seiner Schulter und küsst ihn auf den Mund. Der Neunzehnjährige ist überrascht. Sie setzt kurz ab, um ihm zu sagen: "Ich liebe dich so, Colin. Ich...ich will dich einfach nicht verlieren."

Er gibt jetzt keine Worte von sich, aber er ist überglücklich und erwidert ihren Kuss. Er kann es noch gar nicht glauben, dass er sie wieder so spüren darf, nach all der Zeit.




Fortsetzung folgt...

@Dahnie @Kanne A @Annarya @Talja @Phantom @koala @Widget88 vielen Dank für eure Likes Phantom freut mich, dass du meine Geschichte auch mitverfolgst.


Kapitel 344 Bis, dass der Tod sie scheidet

Melanie hat in der Zwischenzeit versucht ihre Freundin zu erreichen. Sie wohnt nicht hier in der Nähe, doch die Blondine würde trotz des dichten Nebels noch heute Abend losfahren, um mit Sean bei ihr nächtigen zu können. Sie würde vor Colin nicht zugeben, dass sie die ganze Situation als demütigend empfindet und stattdessen einfach sagen, sie wolle ihm und Indiana hier die Ruhe und Zweisamkeit gönnen, falls es zwischen den beiden nicht aus sein sollte. Immerhin will sie auch nicht hier auf der Couch schlafen müssen, wenn Indiana bei ihm bliebe. Sie hat versucht über das leicht geöffnete Küchenfenster zu lauschen, als sie mitbekommen hat, wie Gabriel Colin zurief, dass Indiana im Hof sei. Das Gespräch zwischen ihm und ihr hat sie von hier oben nicht verstehen können und das Sichtfeld von der Küche aus, reichte auch nicht bis dort, wo die zwei sich unterhielten. Nur einmal hat Melanie bei ihrer Freundin angerufen, da auf dem Anrufbeantworter sofort die Ansage kam, die Familie befände sich gerade im Urlaub.
Sie ist nun soeben dabei ihre leergetrunkene Teetasse vom Tisch zu räumen, da sie glaubte Kamillentee würde sie vielleicht ein wenig beruhigen und ihre Angespanntheit lindern. Sie steht mit dem Rücken zur Tür, als diese plötzlich aufgeht und Colin mit Indiana hereinkommt. Die Neunzehnjährige ist nervös, daher greift sie nach seiner Hand.




Melanie lässt sofort alles stehen und liegen und dreht einmal herum. Bei dem Anblick verfällt sie schier in Schockstarre und dennoch beginnt sie zu zittern.




Ihre Augen wandern von ihm zu ihr, zu den Händen der beiden und wieder zurück zu ihm.




Die Dreiunddreißigjährige glaubt, jemand reiße gerade ihr Herz in Stücke.




Sie könnte auf der Stelle weinen, doch sie reißt sich zusammen. Diese Blöße will sie sich nicht geben.




Indiana lässt Colin's Hand wieder los und hakt sich stattessen bei ihm ein, als sie nun zur Frau, die vierzehn Jahre älter ist als sie, hinüber blickt. Scheinbar will sie damit verdeutlichen, dass er zu ihr gehöre. Colin weiß im ersten Moment überhaupt nicht, wie er Melanie ansehen soll und nervös sagt er: "Ähm...Mel, das...das ist Indie. Sie fährt später noch ins Hotel, aber ich würd ihr gern Sean vorstellen." Er weiß natürlich, dass sie weiß, wer sie ist und dennoch glaubt er es sei trotz der Situation angebracht, die beiden einander vorzustellen.




Unbewusst hebt Indiana ihr Kinn höher. Sie will damit ihre Unsicherheit überspielen. "Hallo", begrüßt sie die Blondine. Ihr Ton klingt dabei unterkühlt.




Melanie hofft, dass ihre wackelige Stimme unbemerkt bleibt, als sie sagt: "Ich...bin gleich wieder da, ich...ähm...wollte gerade zur Toilette."
Sie weiß, dass es absolut unhöflich ist, sich nicht vernünftig vorzustellen und am liebsten hätte sie etwas anderes als Vorwand benutzt, als aufs Klo zu müssen, um den Raum für einen Moment zu verlassen.
Rasch dreht sie sich nun um und läuft in Richtung Badezimmer.




Vorsichtig schließt sie die Tür und als sie jetzt mit sich alleine ist, wird ihr bewusst, dass sie scheinbar die ganze Zeit ihren Atem mehr oder weniger angehalten hat. Hastig ringt sie nach Luft.




Schon gleich steigt der noch soeben unterdrückte Kummer in ihr hoch und sie beginnt zu weinen. Vehement versucht sie das Schluchzen zu unterdrücken, denn auf keinen Fall will sie, dass die zwei da draußen sie hören. "Hhh...Hhh."




Sie weiß überhaupt nicht was sie denken soll. Ihr ganzer Kopf beginnt zu schmerzen, weil eine Träne nach der anderen hochkommt. 'Nein, sie kann auch nichts mehr denken. Ihre Hoffnung, er könnte sie noch lieben, war so lächerlich. Sie muss aufhören zu weinen. Sie muss aufhören damit.'
Sie kann nicht. "Hhh...hhh."




Nach kurzer Zeit versucht sie sich dennoch wieder zu beruhigen. 'Nein, sie kann jetzt nicht eine viertel Stunde hier drin bleiben und heulen. Aber wie soll sie nur wieder da rausgehen, wenn ihr ganzes Gesicht brennt und ihre Brust bebt. Das hört man doch an ihrer Stimme, dass sie geheult hat. Wie kann er sie einfach hier hochbringen, ohne ihr vorher Bescheid zu geben. Ja, am liebsten würde sie jetzt einfach davon laufen, wie Indiana vorhin. Nur sie hat ein Kind, das gerade schläft. Nein, sie kann nicht einfach flüchten. Ist ihm überhaupt nicht bewusst, wie sie sich damit fühlt? Sie hat ihm nicht gestanden, dass sie ihn noch liebt und vielleicht hätte sie auch nie Ethan erwähnen sollen, aber spürt er denn nicht, dass sie noch Gefühle für ihn hat? Spürt er es vielleicht und es ist ihm schei*egal?"




'Es hilft nichts. Sie muss jetzt durchhalten. Für Sean. Es bleibt ihr ohnehin nichts anderes übrig. Wo sollte sie sonst hin? Und nein, sie würde gleich da draußen nicht vor ihm und schon gar nicht vor ihr heulen. Seit wann is' sie überhaupt so schwach? Sie muss wieder stark sein, so wie sie es war, bevor sie ihn wieder traf. Wirklich war sie das? Nein, keineswegs. Colin muss Indiana offensichtlich wirklich lieben, wie er es auch gesagt hat. Das alles, was geschehen ist, hat sie wohl zusammengeschweißt, anstatt auseinander gebracht. Und überhaupt ist Indiana wirklich hübsch und zudem vierzehn Jahre jünger als sie. Bestimmt liebt Colin besonders ihre Augen und vermutlich reden und lachen sie über Dinge, von denen sie keine Ahnung hat. Also bevor, das alles im Urlaub passierte. Ja, er hat ihr auch erzählt, wie sein Tattoo auf dem Arm zu Stande kam. Solch gemeinsame Erlebnisse hat sie natürlich nicht mit ihm. Nein, sie haben sich lediglich im Musikraum getroffen, wo sie sich dazu verleiten ließ, etwas zu tun, was verboten ist. Und zwar mit einem ihrer Schüler zu schlafen. Mit ihm zu schlafen. Mehrmals. Und sich in ihn zu verlieben. Er interessierte sich für ihr Leben und sie sich für seines und auch sein musikalisches Talent. Ja, sie hörten einander zu und hatten das Gefühl dem anderen alles sagen und anvertrauen zu können. Ja, zu dem Zeitpunkt war das noch so. Klar, sie will Sean nicht missen, aber das alles hätte nie mit Colin sein dürfen und sollen. Sie muss so dumm und naiv gewesen sein, als sie sich seinen sanften Küssen hingab, auf den Schreibtisch hat bugsieren lassen und sich von seinen Händen zärtlich die Beine hat...oh Mann. Aber sie wollte es so sehr, weil es einfach so schön war, wie er sie berührte, liebkoste und letztendlich liebte. Ja, und alles was er ihr sagte, war auch immer wieder schön. Wirklich, denkt sie jetzt über all das nach? Und dachte sie damals wirklich, sie würden irgendwann glücklich verliebt bis ins hohe Alter zusammen sein, bis dass der Tod sie scheidet? Mein Gott, wie soll sie nur von ihm loskommen, wenn sie ihn immerzu sehen muss? Sie will da jetzt eigentlich nicht mehr raus gehen, aber sie muss. Ja, sie muss jetzt ihre Tränen trocknen und tief Luft holen.'




In der Zwischenzeit hat sich Indiana an Colin geschmiegt. "Sie hat sich nicht mal richtig bei mir vorgestellt. Glaubst du sie mag mich nicht?", fragt sie mit gesenktem und verunsichertem Blick.

Er legt den Arm um sie und zieht sie zu sich heran. "Nein, sie...sie hat doch gesagt, sie muss auf die Toilette. Mach dir bitte keine Sorgen! Warten wir erstmal einfach auf sie. Ich will fragen, ob es ihr recht ist, wenn ich dir Sean allein vorstelle. Ich weiß ja nicht, ob sie dabei sein will."




Mit seinem Finger hebt er ihr Kinn an, damit sie ihn ansieht. "Hey, wirklich...mach dir keine Sorgen! Das ist für sie sicher genauso 'ne komische Situation, wie für dich oder mich, auch wenn ich ihr gesagt hab, du würdest vielleicht bald mal hier sein. Aber das Ganze war etwas anders geplant. Im Übrigen hat sie jemanden kennengelernt...deswegen...also...da ist absolut..." Er wird jetzt vom Geräusch der betätigten Türklinke unterbrochen.




Die beiden blicken nun zum Badezimmer, als dort die Tür wieder aufgeht. Colin spürt jetzt sofort, dass Melanie geweint haben muss, als er sie flüchtig ansieht. Er weiß nicht, ob Indiana das auch erkennen kann. Rasch sieht er von der Blondine ab, da er glaubt, er würde sie damit bloßstellen, wenn er sie weiter anstarre. Vor allem, wenn er jetzt noch fragen würde, was los sei, daher tut er es nicht. Der Neunzehnjährige beschließt unauffällig seinen Arm von Indiana's Schultern zu nehmen. 'Wieso hat sie geweint? Wegen ihm kann's ja nicht sein. Sie will sich ja eh mit diesem Ethan treffen. Ist es etwa, weil sie Angst hat, was in Zukunft sein würde, jetzt wo Indiana wieder hier ist? Wegen der Medien und all das?'




Die Blicke der beiden Frauen treffen sich nun wieder,...




...doch keine der beiden kann sich zu einem Lächeln durchringen oder sagt etwas.




Colin glaubt, er müsse das Wort ergreifen, damit das unangenehme Schweigen gebrochen wird. "Also noch mal von vorne...Mel, das ist Indiana und Indie,...ähm...das ist Melanie."
'Gott, er kommt sich so bescheuert vor. Stellt er gerade wirklich die beiden einander vor? Aber was sollte er sonst tun?'




"Hi!", sagt Melanie letztendlich, jedoch nicht mehr und nicht weniger.




Colin ist klar, dass es ihr wirklich nicht gut zu gehen scheint und dennoch fragt er: "Ist es dir recht, wenn Indie und ich kurz zu Sean sehen?" Er weiß natürlich, dass er eigentlich jedes Recht dazu hat und sie nicht um Erlaubnis bitten müsste, aber er tut es aus Respekt trotzdem. 'Oh Mann, er muss sich später auf alle Fälle bei Melanie für das alles hier entschuldigen.'




Sie nickt, ehe sie mit leiser Stimme antwortet: "Ja, ist schon okay." Der Dreiunddreißigjährigen ist bewusst, dass sie vermutlich rüberkommt, als hätte sie überhaupt kein Selbstbewusstsein. 'Aber wer hat das schon in 'nem Moment wie diesem?'




Melanie geht nun in die Küche und gibt vor dort etwas zu tun, als Colin Indiana wieder an die Hand genommen hat und mit ihr in Richtung des Kinderzimmers geht. Nervös folgt sie ihm. Er ist selbst aufgeregt und blickt sie immer wieder an.




"Alles okay?", fragt er sie.

Indiana antwortet: "Ja, glaub schon."




"Ich liebe ihn so sehr, Indie!" Colin hat das Bedürfnis ihr das nochmals zu sagen. Er kann seine Euphorie darüber, dass sie ihn endlich zu sehen bekommt, nicht verstecken und das will er auch gar nicht.




Leise und ohne das Licht anzuschalten, gehen die beiden nun durch die Tür hin zum Kinderbettchen.




Sofort fallen ihr die Bilder von Colin mit seinem Sohn auf. Mit gemischten Gefühlen stellt sie fest, dass er auch glücklich war, während sie in der Klinik verweilte. Zumindest macht es auf den Fotos den Eindruck.




"Du siehst ihn ja gar nicht richtig, wenn du dich nicht herunterbeugst", meint der junge Vater stolz auf sein Kind.

Indiana wirkt zögerlich. 'Warum, das weiß sie selbst nicht.'




Sie bückt sich nun etwas, während Colin sich wieder aufrichtet und seine Hand sanft auf ihren Rücken legt.




Durch die Dunkelheit hindurch wirft sie einen Blick auf das Baby. Für einen Moment betrachtet sie Sean schweigsam. Der Junge strampelt mit seinen Beinchen während er schläft.




Langsam und trotzdem etwas erschrocken richtet sie sich wieder auf. "Er sieht aus wie du und...und sie." Dann fließen auch schon gleich Tränen bei ihr.




Indiana weiß nicht wohin mit ihren Händen. "Er ist wirklich süß, es ist nur...ich...tut mir leid...ich...hhh" Sie kann nicht weitersprechen. Am liebsten würde sie ihm jetzt mitteilen, dass sie sich damals gewünscht hätte, schwanger zu sein. 'Aber nein, das kann sie nicht. Er würde sie vermutlich für verrückt halten. Und jetzt, weiß sie überhaupt nicht mehr, was sie will. Sie fühlt sich nach dem, was passiert ist, nicht mal mehr selbst wohl in ihrem Körper, wie sollte das dann ein Baby? Abgesehen davon, wüsste sie nicht, ob sie dem Ganzen jetzt noch gewachsen wäre.'

Colin beugt sich noch einmal hinunter zu Sean um ihn liebevoll zu streicheln, zumal er jetzt im ersten Moment zu verstecken versucht, dass ihm auf Grund ihrer Reaktion selbst Tränen hoch schießen. Er hat so viel geweint in vergangener Zeit und eigentlich ist es ihm nicht mehr peinlich oder unangenehm, dies vor seiner Familie oder seinen Freunden zu zeigen und auch nicht vor Indiana, aber am verletzlichsten ist er, wenn es um Sean geht und er weiß jetzt nicht, wie er mit ihrem Verhalten umgehen soll.




Er kommt wieder hoch, aber sagt nichts. 'Ja, es verletzt ihn irgendwie, wie sie reagiert. Hat er zu viel erwartet? Wahrscheinlich, ja. Klar, dass sie nicht das empfindet, wie er, wenn er Sean ansieht.'
Der Neunzehnjährige hat dennoch Verständnis für ihre Reaktion, denn er weiß, dass das alles schwer für sie sein muss. Trotzdem wird ihm bewusst, dass vermutlich immer nur er und Mel Sean so lieben werden, wie sie es eben tun. Aufopferungsvoll. 'Gut, und natürlich auch seine Eltern.'

Verunsichert verschränkt Indiana jetzt ihre Arme halb vor sich. Sie spürt, dass Colin sich wohl erhofft hat, sie würde den Kleinen am liebsten auf dem Arm haben wollen. 'Ja, sie wusste ja selbst nicht, wie sie auf das Baby reagieren würde, aber sie kann nun mal nicht aus ihrer Haut. So gerne würde sie sich mehr für ihn freuen können, aber das kann sie nun mal nicht erzwingen. Vielleicht braucht sie einfach Zeit. Ja, wahrscheinlich. Sie braucht einfach nur Zeit, dann würde sie den Kleinen gern haben. Nein, sogar lieben. Bestimmt. Ganz bestimmt.'




Ein letztes Mal streichelt Colin den Fuß des Kleinen. Unweigerlich muss er dabei lächeln und noch immer hat er nichts zu Indiana gesagt.




Nachdem er seinem Sohn eine gute Nacht zugeflüstert hat, dreht er sich vom Kinderbett weg. Er schenkt Indiana einen flüchtigen Blick und sie lächelt daraufhin sofort. Ihm ist klar, er müsse ihr einfach mehr Zeit lassen, um das Ganze zu verdauen und auch, dass er nicht zu voreilig Schlüsse ziehen sollte. Sie nimmt jetzt seine Hand und jetzt kann er seine Tränen nicht mehr vor ihr verbergen. 'Gott, er wünscht sich einfach nur, dass alles gut wird. Es soll einfach wieder alles gut werden.'




Weinend sieht Colin direkt in Indiana's Augen, während sie ihm immer noch zu lächelt und auch seine Tränen bemerkt. 'Ja, er liebt sie, aber er ahnt, dass sie auch spürt, dass sie beide wissen, wenn sie nicht mit all dem hier klar käme und Sean nicht wenigstens gern haben könnte, es vorbei ist. Nur aussprechen, würden sie es beide nicht, da sie zu viel Angst davor haben, irgendwann ohne den anderen zu sein.'




Colin versucht seine negativen Gedanken nun zu verdrängen. 'Was ist los mit ihm? Indiana ist hier. Er sollte verdammt nochmal glücklich sein. Es wird schon alles. Das...das wird es. Sie wird Sean gern haben. Irgendwann. Es dauert eben einfach.' Er zieht sie jetzt zu sich heran und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er meint: "Komm, lassen wir ihn in Ruhe schlafen."




Fortsetzung folgt...

Arme Melanie , sie tut mir so unfassbar leid, ich hoffe so sehr, das alles gut wird für sie.

Wie stellen sich Colin und Indy das eigentlich vor mit Sean?

Jedesmal wenn er bei Colin ist werden sich die Pressefutzies auf sie stürzen, da würde ich als Mutter nicht mitspielen, gibt genug böse Menschen, da hätte ich viel zuviel Angst vor Entführern.

Auf der einen Seite bin ich gespannt wie ein Flitzebogen wie es weitergeht, auf der anderen Seite habe ich Angst, das es schlimm ausgeht für die arme Mel.

@Tessymaus vielen lieben Dank für dein Kommentar und überhaupt fürs Mitlesen natürlich

Tessymaus schrieb:

Arme Melanie , sie tut mir so unfassbar leid, ich hoffe so sehr, das alles gut wird für sie.

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Das ist schon echt übel, was Mel da grad erlebt.

Tessymaus schrieb:

Wie stellen sich Colin und Indy das eigentlich vor mit Sean?

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Indie, glaub ich hat da noch gar keine Vorstellung davon, wie was sein würde und Colin blendet das Ganze (noch) gerade aus, obwohl ihm das natürlich Sorge bereitet.

Tessymaus schrieb:

Jedesmal wenn er bei Colin ist werden sich die Pressefutzies auf sie stürzen, da würde ich als Mutter nicht mitspielen, gibt genug böse Menschen, da hätte ich viel zuviel Angst vor Entführern.

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Zumal Indie ja fast entführt wurde, auch wenn das eher sag ich mal andere Hintergründe hatte, als jetzt bzgl. Lösegeldforderungen und und und. Wenn man berühmt ist, muss man da glaub ich schon echt Angst haben. Okay, passiert natürlich nicht nur berühmten.
Jedenfalls, was die Story betrifft, kann ich sagen, Sean wird definitiv nicht entführt und ihm passiert auch nix.

Tessymaus schrieb:

Auf der einen Seite bin ich gespannt wie ein Flitzebogen wie es weitergeht, auf der anderen Seite habe ich Angst, das es schlimm ausgeht für die arme Mel.

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Das freut mich, dass du gespannt dabei bist Mega. Ich finde es auch total schön im Übrigen, dass so viele von euch Mel mögen. Es wäre für mich echt bedenklich, wenn keine der beiden Frauen gemocht würde.

Mel tut mir auch echt leid aber sie wird früher oder später darüber hinwegkommen müssen. Ich denke, dass Indie Sean irgendwann lieben können wird. Die Zeit in dieser Station hat ihr sicher auch zugesetzt. Ich glaube, dass Colin und Indie wieder komplett glücklich miteinander werden können, wenn sie offen über alles reden und Indie Sean und Mel irgendwann akzeptieren kann.

Oh weh, die arme Mel. Hätte sie doch mal eher über ihre noch vorhandenen Gefühle mit Colin gesprochen, anstatt ihm diese Geschichte mit Ethan zu erzählen...
Ich mag Mel. Kann sie mir mit Colin irgendwie besser vorstellen als Indie mit ihm.
Aber Drama muss ja sein... sonst wird's ja schnell langweilig!

Wer weiß, was noch auf uns zukommt ^^
Ich halte Mel für die vernüftigere, auch wenn das Verlieben in einen Schüler hätte tabu sein müssen. Hat bei den Macrons allerdings auch geklappt, und sie sind immer noch verheiratet
Indie ist zwar in Colins Alter, aber er hat eine ganz andere Verantwortung als Papa. Ich bin doch ein wenig überrascht, dass sie sich den Kleinen hat zeigen lassen, aber man merkt, wie schwer es ihr fällt, vor allem, weil sie Colin und Mel in ihm vereint sieht.

@Widget88 @Talja @oldmom @Annarya @koala @Dahnie @Kanne A danke auch noch für eure Likes und Kommentare und @Stev84 für Likes zu alten Kapiteln.

Kanne A schrieb:

Mel tut mir auch echt leid aber sie wird früher oder später darüber hinwegkommen müssen. Ich denke, dass Indie Sean irgendwann lieben können wird. Die Zeit in dieser Station hat ihr sicher auch zugesetzt. Ich glaube, dass Colin und Indie wieder komplett glücklich miteinander werden können, wenn sie offen über alles reden und Indie Sean und Mel irgendwann akzeptieren kann.

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Wäre dann nur noch die Sache, dass Colin gerade alles noch ausblendet bzgl der Medien usw. Aber vlt finden sie auch einen Weg damit umzugehen.

koala schrieb:

Oh weh, die arme Mel. Hätte sie doch mal eher über ihre noch vorhandenen Gefühle mit Colin gesprochen, anstatt ihm diese Geschichte mit Ethan zu erzählen...
Ich mag Mel. Kann sie mir mit Colin irgendwie besser vorstellen als Indie mit ihm.
Aber Drama muss ja sein... sonst wird's ja schnell langweilig!

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Also Team Mel Ja, das hätte sie mal tun sollen. Andererseits kann ich gut nachvollziehen, dass sie sich nicht traut, zu sagen, dass sie ihn noch liebt. Immerhin redet er ja ständig von Indie und was ist, wenn er ihre Gefühle eben nicht erwidern würde, dann könnte sie ihm nicht mal aus dem Weg gehen wegen Sean.

Talja schrieb:

Wer weiß, was noch auf uns zukommt ^^
Ich halte Mel für die vernüftigere, auch wenn das Verlieben in einen Schüler hätte tabu sein müssen.

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Ich glaube wenn die Rollen umgedreht wären, dass ein Lehrer eine Schülerin geschwängert hätte(auch wenn schon achtzehn) wären die Sympathien nicht so da. Ist meine ehrliche Vermutung

Talja schrieb:

Hat bei den Macrons allerdings auch geklappt, und sie sind immer noch verheiratet

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Ja, an die musste ich auch schon denken. Witzig. Und dann fielen mir Heidi Klum und Tom Kaulitz ein. Und dachte mir so oh Gott, ne... Hab gestern gegoogelt welche Promi Frauen mit jüngeren Männern zusammen sind. Ryan Gossling ist sieben Jahre jünger als seine Frau und Hugh Jackman ist auch viel jünger als seine Ehegattin.

Talja schrieb:

Indie ist zwar in Colins Alter, aber er hat eine ganz andere Verantwortung als Papa. Ich bin doch ein wenig überrascht, dass sie sich den Kleinen hat zeigen lassen, aber man merkt, wie schwer es ihr fällt, vor allem, weil sie Colin und Mel in ihm vereint sieht.

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Ja, also ich denke, sie wusste, wenn sie es ablehnt Sean kennenlernen zu wollen, hätte sie ganz schlechte Karten bei Colin. Aber ja, sie hat große Probleme damit Mel und Colin vereint im Gesichtlein des Jungen zu sehen.


Übrigens...gestern habe ich meinem Dackel zwei verschiedene Schüsseln mit Frischkäse hingestellt. Almette stand für Mel und Philadelphia für Indie. Ihr dürft gern raten, für welchen sich mein Hund entschieden hat. Und nein, ich wusste nicht welchen sie(meine Carla) lieber mag

Kapitel 345 Wie zuhause

Colin begleitet nun Indiana zu Tür, da bereits ein Fahrer unten auf sie wartet, den sie per SimsApp herbeigerufen hat. Am liebsten würde sie natürlich hierbleiben, weil sie ihren Freund mit Melanie nicht alleine lassen will, aber sie hat mehr oder weniger verstanden, dass es die Situation nicht anders zulässt. Die Tatsache, dass die Blondine jemanden kennengelernt haben soll, beruhigt sie in gewisserweise, auch wenn sie immer noch glaubt die Frau empfinde noch etwas für Colin. Der Neunzehnjährige hat Indiana noch im Kinderzimmer erklärt, dass es für Melanie, als Mutter eines vier Monate alten Säuglings eine Zumutung wäre, wenn Besuch hier sei, zumal sie auf der Couch schläft und in der Nacht auch noch raus muss, um den Kleinen zu stillen. 'Oh Mann, auch wenn er sich wünschte, Indiana würde heut Nacht neben ihm einschlafen, fühlt es sich nicht richtig an, sie hierbleiben zu lassen. Nein, das kann er einfach nicht bringen. Zumindest nicht heute. Ihr zu erklären, warum und weshalb das nicht geht, ist ja fast schlimmer, als der Verhör bei der Polizei vor einigen Wochen.'
Colin ist es unangenehm, dass Melanie noch nicht schlafen gehen kann, weil sie hier immer noch durchs Wohnzimmer laufen. Soeben sind er und Indiana nämlich an ihr vorbei gegangen und als Melanie freundlich 'Bye' zu Indiana sagte und sie dabei angesehen hat, senkte diese ihren Blick und murmelte ein fast unverständliches 'Ciao'. Colin hat davon Notiz genommen und ihm ist klar, dass das einem Ignorieren gleichkommt. 'Schei*e, aber er kann Indie deswegen auch nicht böse sein. Das muss für sie alles ziemlich schwer zu ertragen sein.'

"Indie, sei mir bitte nicht böse", sagt er zum zweiten Mal an diesem Abend zu ihr. "Wir sehen uns auf alles Fälle gleich morgen wieder, okay?"

"Ja, ich hab's schon kapiert, dass ich nicht hierbleiben kann", meint die Neunzehnjährige dennoch etwas beleidigt. Sie hat bis zuletzt gehofft, Colin würde doch noch sagen, sie könne bei ihm schlafen.




"Hey, du weißt gar nicht, wie schei*e ich mich wegen der ganzen Situation hier fühle", flüstert er ihr aufgeregt zu. "Aber wie gesagt, es ist keine Entscheidung gegen dich."

"Ich hoffe, ihre Heizung läuft bald wieder", sagt sie nun absichtlich so laut, dass Melanie es hören kann.

Die Dreiunddreißigjährige fühlt sich von dem Kommentar angegriffen, doch sie sagt nichts. Ohnehin fühlt sie sich völlig fehl am Platz. Sie weiß gar nicht was sie tun soll, daher steht sie einfach nur da und wartet. 'Sie kann ja nicht schon wieder aufs Klo rennen oder in einer sauberen Küche herumwurschteln. Und vielleicht würde Indiana sich ja doch noch richtig bei ihr verabschieden wollen. Nein, sie kann jetzt nicht einfach davon gehen, denn dann würden doch beide merken, irgendwas stimme nicht mit ihr. Wirklich? Würden sie das? Im Moment hat sie nämlich das Gefühl, sie ist sowieso nur Luft für die zwei.'




"Indie, es tut mir wirklich leid", entschuldigt sich Colin. Er fühlt sich so schlecht dabei, sie ins Hotel schicken zu müssen.




Bedrückt schließt die Neunzehnjährige ihre Augen. Zum einen ist sie glücklich und zum anderen enttäuscht, wie das ganze hier abläuft. Sie hat sich von Anfang an ein anderes Wiedersehen mit ihm erhofft, eben ohne dass es eine zweite Frau in seinem Leben gibt und auch dass er ein Kind hat, muss sie nach wie vor verdauen.

Colin kommt nochmal einen Schritt näher auf sie zu, weil er spürt, dass sie wieder den Tränen nahe ist. Er spricht leise: "Es wird alles gut, Indie. Wir...wir kriegen das alles hin. Wir müssen aber reden, wie's weitergeht, auch mit Mel. Sie macht sich nämlich ziemliche Sorgen wegen der Medien also wegen...wegen Sean. Ich im Übrigen auch, verstehst du?"

Indiana nickt.




Sie fällt ihm jetzt in die Arme und drückt sich so fest sie kann an ihn.




Sie blendet für einen Moment aus, dass Melanie im Hintergrund steht und die beiden ansieht. "Ich liebe dich!", nuschelt sie in ihren eigenen Arm.

"Ich dich auch!", flüstert Colin ihr ins Ohr.




Melanie steht regungslos da, als sie die beiden beobachtet. 'Gott, was tut sie hier eigentlich? Sie sollte die beiden nicht so anstarren. Passiert das alles gerade hier wirklich? Sie dachte ja bereits vor einer halben Stunde ihr Herz läge in Trümmern, aber nein noch immer scheint jemand mit dem Hammer darauf einzuschlagen.'




Eine Weile hält Colin Indiana noch in seinen Armen...




...und für Melanie fühlt es sich an, als würde der Augenblick in Stunden vergehen. Ihr Blick wirkt starr.




Das Paar löst sich voneinander und Colin lächelt Indiana an, als er mit sanfter Stimme sagt: "Okay, dann bis morgen."

Indiana blickt ihm direkt in die Augen und erwartet einen Abschiedskuss, doch es kommt nichts. "Bis morgen", sagt auch sie mit einem Lächeln, jedoch ein wenig verunsichert.




Colin möchte ihr jetzt eigentlich die Tür öffnen, doch plötzlich umklammert die Neunzehnjährige ihren Freund nochmals, um ihn zu küssen. Er hat nicht damit gerechnet, dass sie das tun würde und es ist ihm tatsächlich etwas unangenehm, so direkt vor Melanie.




So richtig kann er ihren Kuss daher auch nicht erwidern und er schließt auch seine Augen nicht dabei. Er glaubt zu wissen, dass Indiana das jetzt nicht ausschließlich tut, weil sie ihm nahe sein will, sondern auch wegen Melanie. 'Klar, er hat sich sehnlichst gewünscht, dass sie ihn wieder küssen würde. Oh Mann, das hat er. Und er hätte sie auch gleich draußen auf dem Flur noch einmal geküsst, aber nicht vor den Augen von Mel und schon gar nicht auf diese präsentierende Art.'




"Ähm...Indie...ich...", sagt er abgehakt. Er versucht sich behutsam von ihren Lippen und ihrer Umklammerung zu lösen, ohne dass sie sich dabei zurückgewiesen fühlen könnte. Das will er nämlich auf keinen Fall.




Sie hat nun zwar ihre Arme nicht mehr um ihn geschlungen, doch stattdessen fasst sie jetzt mit ihren Händen an seine Wangen und küsst ihn erneut.

Melanie würde sich jetzt am liebsten in Luft auflösen. 'Aber ach ja, das ist sie ja schon. Luft. Zumindest für die beiden, wie es noch immer scheint'
Ihre Beine sind so wackelig, dass sie glaubt gleich zusammenzubrechen.




Und dennoch muss sie hinsehen, so als müsse sie für sich nochmal feststellen, dass Colin nichts mehr, aber rein gar nichts mehr für sie empfindet. 'Und da ist er wieder, der Hammer, der auf ihr Herz einschlägt.'




Der Kloß in ihrem Hals ist so dick und schwer, dass sie meint, sie müsse sich gleich übergeben.




Melanie weiß, dass lediglich Sekunden vergangen sind seit Indiana begonnen hat ihn zu küssen, doch für sie gleicht es schier einer Ewigkeit.




Unwillkürlich und auch wenn sie es gar nicht will, muss sie nun daran denken, wie die beiden nicht nur das tun oder in der Vergangenheit getan haben. 'Sie muss die Bilder in ihrem Kopf verdrängen, sonst bricht sie gleich wirklich noch hier und jetzt zusammen. Wobei Küssen für sie eine viel größere Bedeutung hat, als nur miteinander zu schlafen.'




Unsäglich traurig blickt sie nun zu Boden. 'Am liebsten würde sie den Kontakt zu Colin abbrechen, doch das würde nie möglich sein, wegen Sean. Klar, es würde schmerzen ihn nicht mehr zu sehen, aber es wäre für sie einfacher ihn zu vergessen.'

Colin fühlt sich indessen hin und hergerissen. Einerseits ist er gerade glücklich, dass Indiana ihn erneut küsst und er versucht sich ihr auch hinzugeben, doch er kann nicht so richtig. Er streichelt jetzt ihre Wange und übt ein letztes Mal Druck mit seinem Mund auf ihren Lippen aus, um sich dann aber langsam von ihr zu lösen. Obendrein muss er an Melanie denken. 'Aber klar, sie steht ja auch direkt neben ihnen.'




Die Dreiunddreißigjährige kann jetzt gleich nicht mehr.
'Ja, sie würde gleich doch noch vor den beiden zu weinen beginnen.'




Schlussendlich wendet Colin seinen Kopf zur Seite und Indiana's Mund trifft nunmehr auf seine Wange. Er kann jetzt nicht anders, als zu Melanie hinüber zu sehen. Warum er das Bedürfnis danach hat, ist ihm selbst noch nicht bewusst.




Er bemerkt, dass sie zittert und sie völlig neben der Spur zu stehen scheint.




Ihre Blicke treffen sich nun. Die Dreiunddreißigjährige wirkt auf ihn niedergeschlagen und dennoch überrascht, weil er sie jetzt ansieht. Das Ganze spielt sich ohnehin immer noch in Sekunden ab.




Colin's Augen haften auf ihr, als er zu Indiana sagt: "Ähm...Indie, ich glaub' wir lassen deinen Fahrer besser nicht mehr so lang warten. Ich denk' der is' froh, wenn er auch mal Feierabend hat."




"Okay!", äußert sie sich einsichtig und drückt ihm einen weiteren Schmatzer auf die Wange.




Ein letztes Mal küsst Colin Indiana auf den Mund. Allerdings erst, als er sie behutsam zur Tür gedreht hat.

Dann verabschieden sich die zwei endgültig für diesen Abend voneinander. Zu Melanie hat die Neunzehnjährige kein weiteres Wort mehr gesagt.




Kurz darauf hat der Student die Tür hinter sich zu gemacht und er ahnt, dass etwas mit Melanie ist. Tatsächlich bricht sie sofort in Tränen aus, als sie nunmehr zu zweit sind.

"Mel, es tut mir so leid. Alles.", entschuldigt er sich sofort. Er gestikuliert dabei beschwichtigend mit seinen Händen. "Das ganze hab ich mir selbst anders vorgestellt. Ich...war auch nicht vorbereitet."

"Hhh...hhh", schluchzt sie.




"Mel, wirklich...es...es tut mir leid...auch, wie sie zu dir eben war...aber für sie ist das auch schwer", versucht er ihr zu erklären.




Er fragt jetzt vorsichtig: "Darf...darf ich zu dir kommen?"

Melanie nickt, während sie weint.




Letztendlich kommt Colin näher zu ihr heran sofort schlingt sie immer noch schluchzend ihre Arme um ihn.




Er sagt fürs Erste nichts, sondern hält sie einfach nur fest.




Sie weint....




...und weint. Der Neunzehnjährige spürt, wie ihre Brust bei jedem Atemzug bebt.




Nach einer Weile glaubt er, dass sie sich etwas beruhigt hat, zumal sie auch ihre Augen wieder öffnet. "Mel, ich werd' mit Indie reden. Ich will nicht, dass sie dich so ignorant behandelt, aber sie dachte zu anfangs auch, du willst sie nicht begrüßen. Und ich hab ihr auch gesagt wir müssen uns unterhalten, wie das alles in Zukunft sein würde, wegen...also wegen der Fotografen und so."




Melanie schließt erneut ihre Augen, weil ihr wieder unzählige Tränen hochschießen. "Es ist..hhh...nicht nur das", lässt sie ihn wissen und sofort beginnt Colin's Herz zu rasen.




Für einen Moment herrscht Schweigen zwischen den beiden, doch nur, weil ihre Worte in seinen Ohren nachhallen. 'Es ist nicht nur das.'
'Ist DAS, das, was er immer schon geahnt hat, bevor sie diesen anderen Kerl erwähnt hat?'




Ohne sie direkt anzusehen fragt er jetzt vorsichtig und mit gedämpfter Stimme: "Mel?...Wieso weinst du wirklich?"

Schon gleich öffnet sie daraufhin wieder ihre verheulten Augen.




Sie blickt jetzt in sein Gesicht und auch er sieht in ihre geröteten Augen.




Colin spürt ihren angenehmen Atem auf seinen Lippen. 'Oh sh*t, da tut sich etwas in ihm...ähm ja und an ihm. F*ck!'




'Aber es ist nicht nur das. Ihr Anblick erfüllt ihn mit Wärme, wie er glaubt, sie lange nicht mehr gespürt zu haben.'




'Wobei, eigentlich nein. Er kennt diese Wärme, die sich anfühlt wie zuhause zu sein.'




Fortsetzung folgt...

Oh, wie gemein von Indie, jetzt vor Mel sowas abzuziehen, ist ja wie ne Klette. Das macht Sie für mich nicht gerade sympathischer...

koala schrieb:

Das macht Sie für mich nicht gerade sympathischer...

Zum Vergrößern anklicken....

Meine Begeisterung ihr gegenüber hält sich auch in Grenzen, ich würde sogar sagen sie hat wegen der Aktion einen neuen Tiefpunkt erreicht ...
Sie verkörpert für mich so das kleine verzogene Mädchen das es gewohnt ist alles zu bekommen was es will.

Mir tun irgendwie alle leid. Ich sehe Collin in der Zukunft weder mit Indie, noch mit Mel. Er würde da immer irgendwie zwischen den Stühlen hängen und das kann auf Dauer nicht gut sein.

@koala @Kanne A @Annarya @Talja @Phantom @Widget88 @Sem danke für eure Likes und Kommentare Und auch an alle anderen fürs Mitlesen.

Mann, das Kapitel war jetzt echt nicht so leicht zu schreiben für mich. Befürchte schon, dass Colin voll den Shitstorm kassiert.

koala schrieb:

Oh, wie gemein von Indie, jetzt vor Mel sowas abzuziehen, ist ja wie ne Klette. Das macht Sie für mich nicht gerade sympathischer...

Zum Vergrößern anklicken....

Sem schrieb:

Meine Begeisterung ihr gegenüber hält sich auch in Grenzen, ich würde sogar sagen sie hat wegen der Aktion einen neuen Tiefpunkt erreicht ...
Sie verkörpert für mich so das kleine verzogene Mädchen das es gewohnt ist alles zu bekommen was es will.

Zum Vergrößern anklicken....

Ja, das war schon gemein von ihr. Allerdings versuche ich mich natürlich irgendwie mitfühlend in sie hinein zu versetzen. Sie hat auch nur große Angst, Colin zu verlieren und sie ist auch erst neunzehn und geht mit Dingen noch ziemlich "unreif" um. Sie wurde ja auch von ihrer eigenen Mutter emotional vernachlässigt und ich glaub sowas hinterlässt Spuren. Ohnehin, was ihr sonst noch passiert ist und eben auch, dass sie ihren Vater so früh verloren hat. Sie kann entweder aufgeben, oder die Ellenbogen ausfahren und mit allen Mitteln um ihr restliches Glück kämpfen. Dass der Schuss bzgl. ihrem Verhalten vlt auch nach hinten losgehen könnte, ist ihr vermutlich noch nicht so bewusst.

Widget88 schrieb:

Mir tun irgendwie alle leid. Ich sehe Collin in der Zukunft weder mit Indie, noch mit Mel. Er würde da immer irgendwie zwischen den Stühlen hängen und das kann auf Dauer nicht gut sein.

Zum Vergrößern anklicken....

Das Ding ist, Mel wird immer in seinem Leben sein, selbst, wenn er irgendwann tatsächlich eine andere kennenlernen würde.


Mann, ich fand das Kapitel zu schreiben für mich grad echt schwer, aber ich lass es jetzt so stehen

Kapitel 346 Angst vor der Wahrheit

Melanie antwortet nicht auf Colin's Frage hin, warum sie wirklich weint. Zumindest nicht auf die verbale Art. Völlig verheult bewegt sie ihren Kopf immer näher an seinen heran und Colin schließt nun seine Augen, als er ihren Atem schier aufsaugen kann.




Ihre Nasenspitze berührt nun seine und es würde gleich kein Blattpapier mehr zwischen die Münder der zwei passen. Sie kommt immer näher und die Herzen der beiden pochen immer schneller.




Die Dreiunddreißigjährige legt ihre Hände auf seine Brust und langsam streichelt sie mit ihrer linken Hand seinen festen Oberkörper entlang,...




...über seine Schulter bis hin zu seinem Nacken. Dann küsst sie ihn.
Längst pulsiert alles in Colin, doch jetzt noch viel mehr. Gegen das heftige und stoßweise Kribbeln in seiner Bauchgegend kommt er nicht an und ein warmes Gefühl durchströmt seinen Körper.




Er legt seine Hand sanft auf ihren Rücken und lässt es für einen Moment geschehen, auch wenn er ihren Kuss nicht direkt erwidert. Sie fühlt, dass er seinen Mund nur leicht öffnet und so berühren sich ihre Zungen nur für einen kurzen Augenblick.




Melanie versucht erneut ihren Kuss zu intensivieren, doch sie spürt, wie er nicht gänzlich darauf eingeht und so löst sie ihre Lippen langsam von seinen. Schon jetzt verlassen sie wieder erste Tränen. Die Tatsache, dass sie ihn dennoch fühlt, lässt einen Schwall von Schmetterlingen in ihrem Bauch auffliegen. 'Ja, sie fühlt seinen Herzschlag und noch viel mehr und trotzdem will er sie scheinbar nicht.'




Colin's Atemzüge sind leise und dennoch tief. Er glaubt die zarte Haut ihrer Lippen noch spüren zu können, auch wenn sich ihre Münder jetzt nicht mehr berühren.




Zögerlich und wie in Zeitlupe...




...bewegen sich die Köpfe der beiden voneinander weg.




Mit halb geöffneten Augen senkt er nun seinen Blick und mit voller Wucht schlägt jetzt sein Gewissen zu. Er ist erschrocken von sich selbst. 'Oh nein, was hat er da gerade zugelassen? Er...er hat noch nie betrogen. Wo fängt das überhaupt an? Im Kopf?'




Langsam öffnet nun auch Melanie wieder ihre Augen. Ihre rechte Hand liegt nun auf Colin's Rücken, so als wollte sie ihn daran hindern, sich von ihr abzuwenden, doch genau das tut er allmählich.




Er geht einen Schritt zurück und weinend mustert sie das Gesicht des Neunzehnjährigen, um herauszufinden, was er denkt. Ernüchternd muss sie feststellen, dass in seinen Augen etwas bedauerndes zum Vorschein kommt.




Er kann sie nicht ansehen, als er bedrückt sagt: "Ich...ich werd's Indie nicht sagen. Das...ähm...würde alles noch komplizierter machen."

Die Blondine weiß, dass sie ihn geküsst hat und nicht anders herum.




Seine Worte sind daher erst recht, wie ein Schlag ins Gesicht. Sie hat das Gefühl, sie bekommt keine Luft mehr.

"Ich...ähm...es tut mir leid", entschuldigt er sich. "Ich hätte es nicht zulassen dürfen."

"Es...hhh...tut mir leid. Ich hab...hhh...dich geküsst", schluchzt sie und starrt ins Leere. Die Blondine fühlt sich jetzt wieder so schuldig, wie an dem Tag, als man ihr zurecht vorwarf, mit einem Schüler geschlafen zu haben.




Colin kommt wieder einen Schritt näher und möchte sie sanft am Arm berühren. "Hey, bitte wein' doch nicht!", meint er selbst traurig.




Sie drückt ihn jedoch weg. "Nicht, bitte!", sagt sie.




"Bitte, fass' mich jetzt nicht an!"




Der Neunzehnjährige versucht ihren Blick wieder einzufangen. "Mel, ich bin mit Indiana zusammen. Ich will sie nicht betrügen. Das heißt nicht, dass ich...also....dass ich das gerade nicht schön fand. Es...war mehr als schön."




Sie sieht ihn nun wieder an und will wissen: "Wieso hast du mich gefragt, weshalb ich weine?"




"Hast du mich überhaupt wirklich geliebt, als du mit mir geschlafen hast?"




Der Neunzehnjährige fasst jetzt doch vorsichtig an ihre Arme, zumal sie es überraschender Weise zulässt. "Hätte ich nicht fragen sollen, warum du weinst? Gut, vielleicht nicht so. Ich...ich weiß doch auch nicht, warum ich...also...ähm...und ja, ich hab dich geliebt. Jedes mal und auch, wenn ich dich nicht gesehen hab, musste ich immer an dich denken. Immer. Mel, ich habe dich wirklich geliebt. Oh Mann, das hab ich."




"Liebst du sie denn jetzt mehr, als mich damals?", möchte sie erfahren, ohne ihn dabei anzuschauen. Sie weiß, dass so eine Frage unfair ist und auch dass seine Antwort sie noch mehr verletzen könnte.




"Mel, tu das nicht!", bittet er sie. "Ich kann das nicht beantworten." Seine Hände beginnen zu zittern.




Schluchzend blickt sie zur Seite und meint: "Empfindest du noch irgendwas für mich also...nicht nur auf die eine Art? Und...und wenn, du mir das beantwortet hast, lass mich bitte alleine! Bitte!"

Einen Moment lang sieht er sie einfach nur beklommen an. Dann nickt er und gibt zu: "Ja,...das tue ich, tatsächlich."
'Ja, das ist die Wahrheit, das tut er, aber er liebt nun mal auch Indiana. Ja, wirklich? Tut er das, oder weiß er selbst nicht mehr, was wahr ist, und wo er sich selbst belügt, weil er versucht an etwas festzuhalten, was vielleicht nie mehr so sein würde, wie es war? Hat er Mel überhaupt je in manchen Momenten vergessen? Nein, hat er nicht. Sie war vielleicht nicht immer direkt in seinem Kopf, aber in seinem Herzen.'




Colin verschwindet auf sein Geständnis hin in sein Zimmer und als er die Tür hinter sich schließt, bricht er in Tränen aus. 'Er fühlt sich so verloren, weil er überhaupt nicht mehr weiß, was ihm sein beschi**enes Innenleben sagen will. Im einen Moment ist er glücklich und dann wieder voller Zweifel. Er kann doch nicht zwei Frauen lieben. Hat er vielleicht nur Angst vor der Wahrheit, weil er das Gefühl hat, er könnte Indie nie verlassen, selbst wenn er wollte? Ja, Indiana bedeutet ihm so viel, aber ist es Liebe? Immerhin weiß er nicht mal, ob sie ihn noch gewollt hätte oder noch wollen würde, wenn er ihr offenbart hätte, dass er dafür verantwortlich ist, ihren Cousin in den Knast verfrachtet zu haben. Wieso hatte er nie das Vertrauen zu ihr, das einfach zu sagen? Oder das mit ihrer Mom? Er kann sie doch nicht immer nur belügen, um sie nicht zu verletzen. Jetzt hat er schon wieder ein neues Geheimnis vor ihr. Verdammte schei*e. Aber es ist ja nicht nur das. Es hat auch was mit ihm gemacht, dass sie ihn nach dem was passiert ist, von sich gestoßen hat. So viel Ablehnung hat er noch nie von einer Person erfahren, die er eigentlich liebt. Sicher, sie hat Schlimmstes durchgemacht, aber auf seine Zuneigung so abweisend zu reagieren, war jedes Mal wie ein Schlag ins Gesicht. Kann er sich überhaupt sicher sein, das alles wieder gut wird?'




Er fühlt sich jetzt so schwach, dass er glaubt seine Beine tragen ihn nicht mehr. Er rutscht daher mit dem Rücken die Tür entlang, hinunter zu Boden. Der Neunzehnjährige kann einfach nicht aufhören zu weinen. 'Verdammt, es tut ihm einfach so weh, Melanie soeben gekränkt zu haben, aber es würde nicht weniger schmerzen, Indie zu verletzten. Er will überhaupt niemanden verletzen. Mann, er hat so ein schlechtes Gewissen wegen Indie. Nicht nur wegen dem Kuss, sondern weil sogar Mel spüren konnte, dass eine gewisse Körperregion bereit für mehr gewesen wäre. Was aber wäre überhaupt der größere Verrat an seinem eigenen Herzen? Beide haben sie ihn verlassen, ohne Gewissheit auf Rückkehr, und dennoch fühlt es sich an, als wäre er das größte A********. Er hat sie beide vermisst, und jetzt soll er sich entscheiden müssen? Indie hatte nicht die Möglichkeit ihn zu kontaktieren und Mel hätte nur einmal...nur ein verdammtes Mal an seiner Tür klingeln müssen. Hat er Mel jetzt für immer verloren? Soll er Sean irgendwann erklären, er liebe seine Mutter nicht, obwohl er aus Liebe entstanden ist? Mag vielleicht für andere nicht schlimm klingen, dem eigenen Kind das zu vermitteln, für ihn irgendwie schon. Er kennt es selbst nicht anders, als dass beide leiblichen Elternteile zusammen sind. Soll er Indie reinen Tisch machen? Ihr die Sache mit Max und auch den Kuss mit Mel soeben doch beichten? Er würde sie doch vermissen, wenn sie ihn erneut und für immer verließe. Er wollte sein Leben mit ihr verbringen. Doch das Leben hat alles verändert. Könnte er sie denn wirklich verlassen, selbst wenn er wollte? Vor allem, wenn sie Sean nicht ansatzweise mögen könnte und ihr das Ganze wegen den Fotografen und der Medien egal wäre? Aber nein, so is' sie nicht. Das wär' ihr nicht egal. Aber könnte er, wenn er wirklich wollte, sie verlassen? Würde sie sich vielleicht sogar was antun?'




Colin zieht nun seine Knie zu sich heran, um sich darauf zu stützen. 'Aber vermutlich sind die Würfel jetzt ohnehin gefallen. Mel, wird sich von ihm abwenden. Ja, das wird sie zurecht.'




'Sind Mel's Gefühle überhaupt für ihn aufrichtig?' Colin fasst sich an die Stirn und zerbricht sich weiter den Kopf. 'Immerhin hat sie noch heute gemeint, sie wolle sich mit diesem Ethan treffen? Und trotzdem hat sie ihn soeben geküsst und geweint. Was soll das? Weiß sie nicht, was sie ihm damit antut? Würde sie sich jetzt noch mit diesem Ethan treffen wollen? Vielleicht jetzt erst recht, weil er ihren Kuss nicht richtig erwidert hat. Und nein, Indie hat keinen anderen im Kopf. Es war vermutlich die richtige Entscheidung, sich Mel nicht hinzugeben.'




Zur gleichen Zeit, während Colin niedergeschlagen auf seinem Zimmerboden verweilt, sitzt Melanie nicht weniger traurig auf dem Sofa.
'Er empfindet etwas für sie und dennoch würde er Indiana nicht verlassen. Gott, sie hat alles noch schlimmer gemacht. Sie hätte ihn nicht küssen sollen. Vor allem, wenn er Indiana doch noch von dem Kuss erzählen würde.'




Sie bricht abermals in Tränen aus und vergräbt ihr Gesicht in ihren Armen. 'Wann würde der Schmerz und Kummer aufhören. Wann nur? Es ist vorbei. Endgültig vorbei. Er hat eine Entscheidung getroffen.'




Fortsetzung folgt...

Oh nein das wird ja immer schlimmer! Ich finde, Mel hätte das nicht tun dürfen, nicht zu dem Zeitpunkt. Da sind ihre Gefühle wohl mit ihr durchgegangen. Aber auch Colin hätte sicher die Möglichkeit gehabt, den Kuss zu verhindern. Eine besch****** Situation...

#debug schrieb:

Ja, das war schon gemein von ihr.

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Aber sowas von, ich an Mels stelle hätte ihr irgendwas um dir Ohren geworfen ... nen Nudelholz ... nen Besen ... also irgendwas was garantiert weh tut ...... Bügeleisen

#debug schrieb:

und geht mit Dingen noch ziemlich "unreif" um

Zum Vergrößern anklicken....

Wie soll sie auch eine gewisse Reife kriegen wenn sie alles hinterher getragen bekommt? Tief in sich mag sie vielleicht eine Nett sein, aber sie lässt dieses verzogene Mädchen einfach zu sehr raus hängen. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie Mel samt Sohn raus geschmissen, aber dafür ist Colin dann doch zu sehr im Papa Modus. Wäre er das nicht, hätte sie wieder bekommen was sie will. Man könnte irgendwie meinen sie sieht Colin als ihren Besitz an.

Aktuell habe ich das Bedürfnis Colin den Kopf zu waschen ... er muss ständig an Mel denken und er ist ihr ja auch nicht abgeneigt (Wobei mein Mann jetzt wieder sagen würde "Der hat ein Eigenleben das sagt gar nichts aus") was ist also daran so schwer zu kapieren das Indi nur ein "Notnagel" war und nicht mehr
Und dann dieses "nur ein verdammtes Mal an seiner Tür klingeln müssen" also mal ehrlich seine Eltern (wo bei ich meine es war sein Papa) sagen ihr das sie sich Colin nicht mehr nähern soll, sie hat sich daran gehalten, hätte sie es nicht, hätte sie bestimmt mächtig ärger bekommen. Das ihr jetzt zum Vorwurf zu machen ist ihr gegenüber recht ungerecht.
Mit Indi zusammenzubleiben nur weil sie von seinen Eltern gemocht wird und Mel nicht so wirklich das wäre auch falsch. Ich glaube Colin braucht mal ein paar Tage nur für sich damit er sich mal klar wird das Mel seine Herzdame ist

Was für eine verfahrene Situation. Auch wenn Mel wegen Sean immer einen Platz in seinem Herzen haben wird, sehe ich ihn weder mit Mel noch mit Indie. Ich denke, dass es für Collin besser wäre, wenn er mit keiner von Beiden zusammen leben würde.

Ach @Sem Du sprichst mir sowas von aus dem Herzen, besser hätte ich es nicht sagen können.

Mel tut mir so unglaublich leid, würde sie am liebsten in den Arm nehmen und trösten.

Ich kann mir Colin auf Dauer auch nicht mit Indy vorstellen, sie ist so ganz anderst wie er, nein, das ist irgentwie nix auf Dauer.

Colin wird auch älter und er ist nicht der Typ für so eine Frau, sie ist zu unstabil, zu verrückt, zu verwöhnt und ich finde sie mega anstrengend.

Mensch, er hat ein Kind mit Mel, wenn da noch Gefühle in ihm sind für Mel, dann soll er dazu stehen, das wäre auch Sean gegenüber nur fair, und man kann nun mal nicht auf zwei Hochzeiten tanzen.


Er soll mal scharf nachdenken, wie die Zukunft mit Indy aussehen wird, und nicht nur von Jetzt bis Mittag denken, und dazu die Zukunft mit Mel.

Ohoh, damit hätte ich jetzt nicht mehr wirklich gerechnet. Ein kleiner Silberstreif am Horizont, aber ich mag mich mal lieber nicht zu früh freuen. Naja, vielleicht muss ja erstmal Ethan auf den Plan treten, damit Colin merkt, dass er Mel nicht hergeben mag *hoff*. Vielleicht gefällt mir der ja aber auch so gut, dass ich ihn mir mit Mel gut vorstellen könnte, wer weiß das schon *nichtwirklichglaub*.

Indie hat mir mit ihrem Gehabe gerade auch gar nicht gefallen, aber ja, sie will natürlich auch um ihren Schatz kämpfen. Verstehen kann ich sie schon, aber irgendwie war ihr Benehmen seltsam. Allerdings musste sie ja auch gerade erst eine schwere Pille schlucken, als sie erfahren hat, dass Sean nicht irgendein Baby sondern Colins Sohn ist. Da ist es ja kein Wunder, dass sie vielleicht überreagiert. Ich wüsste auch nicht, wie ich damit klar gekommen wäre, wenn mein Mann damals plötzlich ein Kind von einer attraktiven Frau an der Seite gehabt hätte. Und ich ihn dann mit ihr allein lassen soll. Neenee, da mag ich ihr schon einiges entschuldigen.

Mel tut mir unglaublich leid. Und ich bin froh, dass sie Colin geküsst hat, so muss sie sich wenigstens später nicht vorwerfen, nicht wenigstens ein bißchen um ihn gekämpft zu haben. Auch wenn sie sich jetzt schon wieder brav zurückzieht, ahnt Colin jetzt hoffentlich, was Sache ist, wobei ihn Ethan ja doch auf eine falsche Fährte zu locken scheint. Und ja, dass sie hätte klingeln können, ist unfair, aber vermutlich erinnert sich Colin nicht daran, dass sie von ihrem Vater bedroht wurde, weiß er das überhaupt?

Na, das kann ja noch so einiges an Hin und Her bieten, mal schauen, wann sich Colin mal entscheiden kann. Am besten hätte er jetzt wirklich erstmal eine Pause von Beiden, aber das kann er Indie wohl kaum vernünftig erklären. Hach, ich bin sooo gespannt, wie das alles weitergehen wird.

Wann geht eigentlich nochmal Eves Schwangerschaft zuende? Da bin ich auch sehr neugierig auf das Kleine!