Fotostory Eine etwas andere Familie!

Hallo Ines,

nochmal danke für den link, ist echt klasse.
Seit zwei Jahren arbeitest du jetzt schon daran?:eek:

vorrausgesetzt du machst kein update während ich hier schreibe, bin ich jetzt wieder auf dem laufenden.
Und frage mich noch immer, warum alle davon ausgehen, das Fay von Dario schwanger ist... Natürlich weiß ich, das Fay nicht fremdgegangen ist, aber woher wissen Don, Rosi, Lucien und die anderen das?
...ach Moment, mit Kapitel 84 hab ichs jetzt auch kapiert. :idee:Bin erst davon ausgegangen, das sie nur die Schwangerschaft allein spüren. Tom sagt ja aber das er was vampirisches gespürt hat...
War die Schwangerschaft geplant oder ein Unfall den du dann mit in die Geschichte eingebaut hast?
Bleibt nur zu hoffen, das die Schwangerschaft ohne Komplikationen abläuft und das Larius nicht dazwischen funkt.
Freu mich schon, wenn Garius ihm ordentlich in den Hintern tritt. :D
Bei mir besteht immer mehr der Verdacht, das Hella "die Auserwählte" ist und Garius der Vampir, der sie verwandeln muss.
Hoffentlich passt Garius jetzt gut auf, so das Larius Hella nicht an ihm riecht. Bin gespannt...

Lucien wird langsam mit einer meiner liebsten Figuren in deiner Geschichte. Was hat er damals eigentlich genau angestellt, das er mit dem Vampirdasein bestraft wurde? Ich kann mich gerade nicht erinnern, das er das schon erzählt hat. Würde mich jedenfalls interessieren.

Zu Kapitel 84: Hast du uns da etwa die Hochzeit von Eylin und Don unterschlagen? Die Ringe sind ja gar nicht zu übersehen... (Bild 2 Eylins, Bild 4 Dons Ring) tststs... und uns erzählen das dürften sie erst wenn Lucien einverstanden ist... schäm dich...;)

Liebe Grüße,
Drea
 
Hallo Drea,
ich arbeite schon 3 Jahre an der Story und bin mittlerweile bei Kapitel 111, das ich in einem anderen Forum bis dahin auch on habe.
Deshalb komme ich hier auch so schnell voran. Ich brauche die Kapitel ja nur noch etwas bearbeiten, was mir im Nachhinein so auffällt und die Bilder muss ich noch hochladen. Zum Anfang hatte ich gar nicht vorgehabt, die Story hier im Forum on zu stellen. Doch bin der Bitte einige Usern gefolgt. Nun hatte ich die Links zu den Bildern nicht abgespeichert.
Naja ist ja auch egal.

Meine Vampire merkten durch ihre scharfen Sinne, dass Dario der Vater Fays Baby ist. Sie riechen halt ihre eigene Blutlinie und Lucien, dessen Sinne noch schärfer sind, sowieso.
Hella lebt auf einem heiligen Berg, darf bei Dunkelheit diesen nicht verlassen und ihr wurde erzählt, dass ihre Familie in der Vergangenheit was Schlimmes wiederfahren war. Passt gut zu einer Auserwählten. Doch da die Ereignisse nur alle 500 Jahre eintreffen, weiß auch keiner der dort lebende Menschen etwas Genaueres. Zumal die auserwählte Familie vor 500 Jahren dort auch noch nicht gelebt hatte. Warum nun Garius den Berg betreten kann, wird später noch erklärt.
Zu Fay kann ich nur sagen, das Schlimmste hat sie noch vor sich und da werde ich auch erklären, warum die Schwangerschaft nötig war und auch was ihre eigentliche Aufgabe sein wird.

Lucien wird auch noch eine Reise machen, zwar zuerst zu der Insel und dann um einige Antworten zu finden. Warum er nun so bestraft wurde, wird auch noch nebenbei erklärt.
Es werden noch Kämpfe geben, Engel kommen und einen Einblick in Thunsamuns Reich wird es auch noch geben.

>Eine etwas andere Familie< ist eine Geschichte über Vampire, die versuchen in der menschlichen Welt zu leben, ohne diese zu gefährden. Und es handelt auch über die Mächte zwischen Gut und Böse, da es ohne diese, meine Vampire nicht geben würde.
Fay, Dario und ihre Familien sind zwar die Hauptpersonen der Geschichte, doch es werden noch viele Personen auftauen, die ihren Teil mit einbringen, um unverständliche Lücken zu füllen, da sie ein Teil dieser Geschichte sind.


Und nun zu den Ringen. Don und Eylin sind in der Story nicht verlobt oder verheiratet.
Wie alle meine Sims, spielen auch sie ihre Rolle. Da ich oft sehr viele Personen auf einem Grundstück habe, war manchmal ein richtiges durcheinander. Ich habe so einen Hack, ich glaube der nennt sich ACR-Controller. Mit diesem machen die Sims so einige Dinge selbstständig, wie zum Beispiel sich von alleine verlieben oder in die Kiste springen und da ja im Simsspiel keiner mit dem anderen verwandt ist, gab es sehr oft Seitensprünge, solange die Sims nicht liiert waren. =)Da waren heftige Streitereien vorprogrammiert und die Laune im Keller. :argh:
Damit also nicht jeder mit jedem ins Bett hüpft, habe ich Don und Eylin halt vor den Altar gezehrt. ;)

Also BITTE die Ringe nicht beachten.

Ich danke dir ganz lieb für deinen ausführlichen Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Hallo Romy,
ich habe ja bei Drea schon so einiges über der Story geschrieben.

>bin gespannt, wie es weiter geht. auf das baby werden wir wohl noch ein bischen warten müssen<

Oh ja, sogar noch sehr lange. Es ist auch im Kapitel 111 noch nicht geboren.
Aber ich hoffe, dass dir die Story auch weiterhin gefallen wird und die Spannung in einigen Kapiteln dir über das Warten hinweg tröstet.;)
Danke für deinen lieben Kommi
Liebe Grüße
Ines:hallo:



Ich danke auch allen stillen Lesern und hoffe euch gefällt die Geschichte noch, obwohl sie ja nicht spannend angefangen hat. Tja ist halt meine erste Story, und falls ich noch irgendwann eine Zweite machen sollte, dann weiß ich ja jetzt, wie ich es besser machen kann.

Wünsche Euch allen noch einen schönen Abend und eine erholsame Nacht.

Nächstes Kapitel folgt vielleicht noch heute.

Bis dann und liebe Grüße!
Ines :hallo:
 
Kapitel 84 Teil 2
Elterngespräch!

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Es war Samstagmorgen und im Hause Johns wurde gemütlich gefrühstückt. „Was meinst du, ob Fay und Dario heute wiederkommen? Sie waren jetzt schon zwei Wochenenden hintereinander hier. Ist doch schon komisch, oder? Ich werde das Gefühl nicht los, das Fay uns was sagen möchte. Doch irgendwie traut sie sich nicht. Hast du ne Vorstellung, was es sein könnte?“ Maria freute sich zwar über den Besuch ihrer Tochter, doch sie fühlte das Fay, was auf dem Herzen hatte. „Naja ist ungewöhnlich das sie so oft kommen. Aber die beiden verstehen sich doch gut. Ich glaube nicht das sie Probleme haben.“ meinte Maikel. „Naja Problem nicht direkt, aber Fay bedrückt irgendwas. Falls sie heute wiederkommen, frag ich sie ganz einfach.“ erklärte Maria.

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Am Abend kamen dann auch Fay und Dario. Maria hatte gerade das Abendbrot auf dem Herd und wunderte sich über Fay. „Was machst du da?“ wollte sie wissen als Fay am Kochtopf stand und naschte. „Da fehlt Salz.“ meinte Fay und bemerkte gar nicht, was sie da probierte.
„Das meinte ich nicht. Seit wann isst du Kürbissuppe? Du hasst diese Suppe und nur vom Geruch wurde dir sonst doch immer schlecht. Hätte ich gewusst, dass ihr kommt, hätte ich was anderes gekocht.“ „Schmeckt gar nicht so schlecht.“ haute Fay trocken raus und rührte weiter in der Suppe, bis diese fertig war und Fay sie servierte.
Maria beobachtete Fay die ganze Zeit und machte sich so ihre Gedanken. „Ist doch schon komisch, dass ihr plötzlich die Suppe schmeckt. Naja die hat sie ja auch noch nie gekostet, weil ihr der Geruch so widerlich war. Vielleicht hat sie ja auch großen Hunger. Die haben hoffentlich genug zu essen. Doch haben sie, jedenfalls hat sie ganz schön zugenommen. Irgendwas bedrückt sie, das spüre ich. Nach dem Essen werde ich sie fragen.“grübelte Maria.

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Dario beschäftigte sich der weil mit Leon, der sich über ihren häufigen Besuch am meisten freute. Schon als er Darios stimme hörte, war er ganz aufgereckt und krabbelte sofort zu ihm hin. Leon konnte zwar schon laufen, doch das ging ihm nicht schnell genug.

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Beim Essen versuchte Maria die beiden auszufragen, ob auch alles in Ordnung sei, oder sie vielleicht Probleme haben. Doch Dario und Fay meinten, das es ihnen gut ging und das stimmte ja auch.

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„Hast du es ihnen schon erzählte?“ fragte Dario Fay, als er gerade Leon aus seinem Stuhl nahm.“ „Nein wann denn?“
„Soll ich es machen?“ schlug Dario vor, denn er wollte nicht das sich Fay noch länger quälte.
„Nein …, das muss ich schon selbst machen. Es sind meine Eltern und ich muss es ihnen sagen“

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Doch auch ne Stunde später traute sich Fay immer noch nicht ihre Eltern zu beichten, das sie schwanger war. Sie hatte große Angst ihre Eltern zu enttäuschen. Maria sah Maikel an der nun auch merkte, das Fay etwas bedrückte. Fay und Dario saßen wie zwei Schulkinder, die was ausgefressen hatten und auf ihre Bestrafung warteten.

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Fay ging nach oben ins Gästezimmer, was Maikel gebaut hatte. Ihr altes Zimmer wurde geteilt und so entstanden ein Gästezimmer und ein kleines Büro. Maria folgte ihr und sagte; „Nun raus mit der Sprache, was ist los?“ „Ach nichts.“ erwiderte Fay. „Von wegen nichts. Ich merke doch das du was auf dem Herzen hast und es ist keine Kleinigkeit, da du schon solange rumdruckst. Nun komm erzähl schon! Hast du sowenig vertrauen in uns?“

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Fay kullerten nur noch die Tränen runter. Sie war verzweifelt, da sie ja nicht die ganze Wahrheit sagen konnte. Sicherlich wusste sie genau, wie schnell man schwanger werden konnte. Sie wurde bei Zeiten aufgeklärt und nahm auch ne Weile die Pille. Doch da ja alle davon ausgingen, dass sie niemals von Dario schwanger werden konnte, ließ sie diese weg. Doch sie konnte es ja nicht so erzählen, also blieb ihr nicht anderes übrig, als so zu tun, als habe sie es versäumt zu verhüten. „Mama ich …, aber bitte nicht schimpfen. Ich weiß, dass wir noch zu jung sind und ich hätte besser aufpassen müssen. Doch …, naja ich bin schwanger.“

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Maria ist bald die Luft weggeblieben, als sie >schwanger< hörte. Irgendwie hatte sie so etwas schon geahnt, doch es weit von sich geschoben. Fay war noch nicht mal zwanzig und hatte gerade mit ihrem Studium angefangen. Ein Kind ist etwas Erfreuliches, doch definitiv war das der falsche Zeitpunkt. Maria wusste ja, was nun auf die Beiden zukommen würde und sie ihre Zukunftspläne total ändern müssten. Doch sie war selbst noch sehr jung, als sie Fay damals Adoptierten. Das Fay mit dieser Situation gut klarkommen würde, da hatte Maria keinen Zweifel. Doch sie hätte sich für ihre Tochter gewünscht, dass sie ihre Jugend besser genießen könnte. Ihr Studium beendet, bevor sie eine Familie gründen. Fay wartete gespannt auf die Reaktion ihrer Mutter und das Schweigen machte sie noch nervöser.

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Die Frage wie dieses nun Passieren konnte, hielt Maria für überflüssig. Es ist nun mal passiert und da lässt sich nicht daran ändern. Für Maria war es auch selbstverständlich, das Fay das Kind behalten würde. Sie wusste ja noch nicht, wie sich Fay entschieden hatte, doch eine Abtreibung hätte Maria niemals zugestimmt. Sie musste selbst sehr viele Jahre auf ein eignendes Kind warten und wusste, dass es nicht selbstverständlich war, das jede Frau Kinder gebären kann. „Und …, seit wann weißt du es? Ich meine …, wie lange bist du schon schwanger?“ „In der achtzehnten Woche.“ Erklärte Fay, denn als sie in Bergen zurück waren, wurde sie gründlich untersucht. „So weit schon und du erzählst es mir jetzt erst?“ „Mama ich weiß es selber erst seit vier Wochen. Bist du mir jetzt sehr böse?“
„Ach Fay…, ich bin dir nicht böse, das könnte ich nicht. Nur habe ich mir für dich eine etwas andere Zukunft gewünscht.“ Meinte Maria.

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Fay fiel ein großer Stein vom Herzen. Nun musste sie noch ihren Vater von der Schwangerschaft erzählen und das war ihr noch unangenehmer, als bei ihrer Mutter.
„Komm mal her Kleines!“ sagte Maria. Sie nahm Fay in die Arme, die immer noch weinte aber froh war, dass ihre Mutter ihr keine Stammpauke hielt und sie von weiteren Erklärungen verschont blieb. „Was meinst du, ob Papa sehr böse sein wird?“ „Naja begeistern wird er von der Hiobsbotschaft nicht sein. Aber im Nachhinein wird er sich freuen und ihr könnt immer mit unserer Hilfe rechen.“

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Als die Beiden wieder unten waren, sah Maikel Fay verweintes Gesicht und ihn wurde ganz mulmig. Fay steuerte auch gleich auf ihn zu und die Tränen liefen ihr erneut übers Gesicht.
Maikel sah sie ohne ein Wort zu sagen nur an. Er spürte schon das was Fay ihm erzählen will, zumindest für sie sehr unangenehm sei. „Papa …, ich bin schwanger!“ sagte Fay direkt. Sie wollte es nur noch hinter sich bringen. Maikel war ja auf vieles gefasst, das ihr das Studium nicht gefiel oder sie Schwierigkeiten hatte. Doch an einer Schwangerschaft hätte er niemals gedacht.

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Maikel stand auf und sah Fay nur an. Es fehlten ihn einfach die Worte. Das Fay nun schwanger war, ist kein Weltuntergang. Doch Maikel hatte seine Tochter mehr Vernunft und Verantwortungsbewusstsein zugetraut und er war etwas enttäuscht, das sie ihre Zukunft so auf dem Spiel setzte. Dass ihr Vater gar nicht dazu sagte, machte Fay sehr traurig. Sie wusste, dass sie ihm enttäuscht hatte und ihr wäre eine Stammpauke lieber gewesen, als sein schweigen.

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Beide waren froh, dass Maria und Maikel jetzt bescheid wussten, auch wenn ihnen die Situation sehr unangenehm war. Dario verstand die Sorge von Maikel und Maria und ihm war vorher schon klar, dass sie keine Freudensprünge machen würden. Für sie waren Dario und Fay zwei ganz normal junge Menschen, die sich so wie auch schon Hunderte andere durch ein frühzeitiges Kind die Zukunft schwieriger machten. Da hatte es Dario schon einfacher, da seine Familie sich sehr über Nachwuchs freute und sie hofften, das Fay nicht die Einzige seien würde, die in Zukunft Vampirkinder gebärt.

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Fay und Dario gingen schlafen und die werdenden Großeltern diskutierten noch ein weile bei einer Tasse Tee. „Dass du geschwiegen hast, war nicht schön von dir. Dabei ist Fay deine Meinung so wichtig.“ bemerkte Maria und Maikel erwiderte; „Was sollte ich ihr denn sagen? Wie konnte das überhaupt passieren? Ich habe Fay für vernünftiger gehalten, wo gerade doch sie soviel über Medizin weiß.“ Maria musste lachen. „Das eine hat doch mit dem anderen gar nicht zu tun. Es ist doch egal warum, es ist nun mal passiert und wir sollten voll hinter den Beiden stehen.“ „Das mach ich ja auch, doch sie hätten es besser haben können.“
„Woher willst du wissen, was besser wäre? Vielleicht gefällt es ihnen ja so, wie es ist. Lass uns eine Nacht darüber schlafen und Morgen setzen wir uns zusammen und reden mit den Beiden in aller Ruhe.“


Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Hallo Ines.

Meine Vampire merkten durch ihre scharfen Sinne, dass Dario der Vater Fays Baby ist. Sie riechen halt ihre eigene Blutlinie und Lucien, dessen Sinne noch schärfer sind, sowieso.
sowas hatte ich mir irgendwie schon gedacht, zumindest bei Lucien. Seine Reise wird bestimmt interessant...

Zu Fay kann ich nur sagen, das Schlimmste hat sie noch vor sich...
Oh weh, die Arme. Damit machst du mich noch neugieriger, aber ich warte geduldig bis es soweit ist...

Genau wegen diesen ewigen Eifersuchtsszenen hab ich den ACR bei mir wieder rausgeschmissen. Hat mich total genervt.
Nachdem meine Hochzeit eher katastrophal als schön war, mag ich besonders schöne Hochzeiten sehen/lesen und gestalte meine Simshochzeiten auch immer total aufwendig. Wäre schade wenn du sie uns vorenthalten hättest. Ich ignoriere die Ringe dann ab sofort:D

Dann ist Hella auch nicht die Auserwählte??? Am Ende gibts die gar nicht und ich zerbreche mir hier umsonst den Kopf...

Freu mich auf die nächsten Kapitel, wünsche dir ein schönes Wochenende.
Drea
 
Hallo Drea,
da hab ich mich wohl etwas ungenau ausgedrückt. Du hast schon gut beobachtete, was Hella betrifft. Gerade weil die Ereignisse alle 500 Jahre stattfinden und nicht jede Auserwählte gefunden wurde, sind die erzählen sehr ungenau, was die Vergangenheit betraf. Das was mit Hella Ahnen geschah, also mit die Erstgeborene vor jeweils 500 Jahren, wurde ja nur von Generationen zu Generationen weitererzählt und wurde mir der Zeit immer Lückenhafter und Unglaubwürdiger. Doch Hellas Mutter spürte wohl, oder es wurde ihr offenbart, das ihre Tochter in Gefahr sein würde und deshalb musste ihr Vater dieses Versprechen abgeben.
Danke für dein liebes Kommi.
Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende.
Ines


Kapitel 85
Die nächsten drei Wochen!

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Am nächsten Morgen wurde Dario von einer Kinderstimme geweckt. Sein Gehör ist ja sehr gut ausgeprägt und somit konnte er Leon hören, als dieser in seinem Kinderbettchen leise vor sich hinbrabbelte. Es ging zu ihm, zog ihn an und nahm ihn mit ins Gästezimmer. Durch Leon seinem nun schon lauterem Gebrabbel ist auch Fay wach geworden. „Morgen Schatz! Hast du gut schlafen können?“ meinte Dario und Fay, die Mühe hatte ihre Augen zu öffnen, erwiderte das Gute Morgen und fragte; „Wie lange bis du denn schon auf?“ Dario schaute zu Leon. „Na Leon, wie lange sind wir schon auf?“ Leon enthielt sich dieser Frage und wollte lieber spielen. „So ne halbe Stunde.“ meinte Dario zu Fay. Sie zogen sich an und machten mit Leon einen kleinen Spaziergang, danach bereiteten sie das Frühstück zu.

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Der Geruch vom frischen Kaffee holte Maria aus dem Schlaf. Als sie zum Wecker schaute, traute sie ihren Augen nicht. Maria überprüfte ob der Wecker vielleicht stehen geblieben wäre, doch dieser tickte vor sich hin. „Maikel! Es ist schon halb zehn. Man …, wir müssen aufstehen! Leon hat bestimmt die Windel voll und großen Hunger. Wie konnte ich nur so lange schlafen?“ Maria hatte ein schlechtes Gewissen. Noch nie hatte sie solange geschlafen, seitdem Leon geboren war. „Es war gestern sehr spät als Leon eingeschlafen war. Wenn er schon wach wäre, dann hätten wir es gehört. Du weißt doch, wie laut er schreien kann.“ meinte Maikel noch so im Halbschlaf.

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Als Maria bemerkte, dass ihr Sohn bestens versorgt war, begaben sie sich nach der Morgenpflege zur Küche. „Guten Morgen, ihr Langschläfer!“ wurden sie von Fay begrüßt.

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Nachdem Maikel sich gesetzt hatte, schaute er zu Fay rüber und konnte immer noch nicht so recht verkraften, dass sie schwanger war. Fay stocherte in ihrem Früchtejoghurt und wusste nicht recht, ob sie was sagen sollte.

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Leon konnte es gar nicht abwarten, das Dario mit ihm spielte. „Nah Kleiner wollen wir ein bisschen toben?“ meinte Dario, als er sah, wie ungeduldig Leon schon auf ihm wartete. „Was denn bist du schon satt? Du hast gerade mal ne halbe Schrippe gegessen.“ meinte Maria, doch Dario hatte keinen großen Hunger und außerdem dachte er, dass es besser wäre, die Familie alleine zu lassen. Dario wusste das Fay zu ihrem Ziehvater ein ganz besonderes Verhältnis hatte und es ihr seelisch sehr wehtuen würde, wenn Maikel sich distanzieren würde.

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Schweigend aßen sie ihr Frühstück, nur Maria redete in einer Tour, um die angespannte Situation zu lockern. Sie verstand Maikel nicht, war er es doch der sonst immer alles so locker sah und ihr oft ermahnt hatte, Fay zu vertrauen und sich nicht solche Sorgen zu machen.
Maikel überlegt die ganze Zeit, was er sagen sollte. Ihm fiel es schwer, die richtigen Worte zu finden. Er machte Fay keine Vorwürfe, wie schnell so etwas passierte, wusste er selbst. Mit gemischten Gefühlen fragte er Fay; „Was wollt ihr jetzt machen? Ich meine, was habt ihr für die Zukunft geplant?“ Fay war froh das ihr Vater wieder redete und meinte; „Naja so lange wissen wir es ja auch noch nicht. Zumindest werde ich das angefangene Semester noch zu Ende machen.“ Sie schauten sich beide in die Augen und Fay sah das Maikel sich um sie sorgte. „Papa, für uns war es auch ein Schock. Doch jetzt freuen wir uns auf das Baby. Geldproblem werden wir wohl kaum bekommen, dafür sorgt Dario schon. Dass ich mein Studium abbrechen werde oder zumindest unterbreche, gefällt mir auch nicht. Doch ich möchte mindestens die ersten zwei bis drei Jahre für unser Baby den ganzen Tag da sein, bevor es vielleicht in einer guten Kita gehen kann.“

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Maikel wusste das Fay und Dario schon alles richtig machen würden, da hatte er gar keinen Zweifel dran, wohl mal Fay für ihr Alter viel reifer waren als so manch anderer. Doch ihn wurde jetzt erst so richtig bewusst, dass seine Tochter nun erwachsen war und das machte ihn irgendwie traurig. Oft sah er noch das kleine lebenslustige Mädchen vor sich, doch Fay wirkte gerade in letzter Zeit sehr ernst. Die erste Zeit nach Fays Entführung dachte Maikel, das sie sich erstmal erholen müsste, um wieder zu sich zu finden. Doch das Mädchen, so wie er es kannte, kehrte nicht mehr zurück, sondern aus dem Mädchen war eine junge Frau geworden.
Fay kämpfte jedes Mal mit ihrem Gewissen und überlegte schon so manches Mal, ob sie nicht einfach alles erzählen sollte. Doch sie wollte ihren Eltern noch mehr Kummer ersparen, zumal sie nicht einschätzen könnte, ob sie Dario und seine Familie dadurch gefährden würde.

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Fay und Maikel haben sich richtig ausgesprochen. Nachdem Maikel sie liebevoll in die Arme nahm und ihr alles Gute mit dem Baby wünschte, atmete Fay tief durch und fühlte sich sehr erleichtert.
Leon wich Dario nicht von der Seite. Er sah die Reisetasche an der Tür stehen und wusste somit, dass seine Schwester und Dario bald wieder fort sind.
Nachdem Mittagessen fuhren sie auch wieder nach Bergen und beide waren froh, dass Fays Eltern nun bescheid wussten.

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Am späten Nachmittag stattete Don die beiden noch einen Besuch ab und erzählte ihnen, was Eylin vorhatte. Fay und Dario freuten sich, dass die beiden nun zusammenziehen möchten und auch das Eylin die Praxis übernehmen wollte. Doch als Don weiter erzählte und ihnen den Vorschlag machte in Eylins Haus zu ziehen, schauten sie schon etwas skeptisch.

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„Aber wir haben uns es doch hier so schön gemacht. Uns gefällt es hier. Es ist unser erstes gemeinsames Zuhause.“ meinte Dario und Fay stimmte ihren Schatz zu. Don verstand es auch. Aber er fand, dass die Vorteile die Dario und Fay durch seinen Vorschlag haben würden, schon eine Überlegung wert waren. So erklärte er; „Ich kann auch gut verstehen. Es sollte ja auch nur ein Vorschlag von uns sein. Das Haus würde sonst leer stehen und Eylin möchte nichts, das dort Fremde einziehen. Ihr könntet so viel Geld sparen, und wenn ich ehrlich bin, möchte ich euch gerne in meiner Nähe haben. Ich mache mir halt auch Sorgen um dich Fay und um euer Baby. Ich wünsche mir sehr das die Schwangerschaft normal verläuft. Aber Fay ist nun mal der erste Mensch, der von einem Vampir schwanger wurde und da sollte man schon, bestimmte Vorkehrungen treffen. Ich meine damit, Eylin ihre Praxis ist nur 10 Minuten entfernt und du könntest auch in einer halben Stunde bei Fay sein, falls du mein Angebot annimmst und bei mir dein Studium fortsetzt. Ihr habt Lucy in der Nähe und auch Maria, die ebenfalls noch zu Hause ist.“

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Die beiden überlegten einen Moment. Dario fühlte sich irgendwie so, als ob sein Vater ihn diese Verantwortung für Fay nicht zutrauten würde und er deshalb möchte, dass sie in Eylins Haus ziehen.
Dario war etwas gekränkt, doch Fay sah es genauso wie Don. „Dein Vater hat nicht ganz Unrecht. Wir beide wissen doch nicht, was auf uns zukommt. Bis jetzt ist ja alles einigermaßen gut verlaufen, aber es kann auch anders kommen. Nun kann ich nicht einmal zu einem normalen Arzt gehen, und bis Eylin hier sein würde, oder diese andere Frau, von der ihr geredet habt, kann eine Weile dauern.
Eylin weiß doch über euch bescheid und sie ist eine erfahrende Notärztin. Ich habe vertrauen zu ihr und für ein Baby ist die Landluft dort allemal besser als hier.“ Don freute sich über Fays Einstellung, doch Dario war noch nicht so überzeugt. „Ihr könnt es euch ja in ruhe überlegen.“ meinte Don und Fay erwiderte; „Ich möchte sowieso noch das Semester zu Ende machen.“

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Don verabschiedete sich wieder von den beiden und Dario grübelte hin und her.
„Nun macht dich doch nicht so verrückt! Wir haben doch noch soviel Zeit es uns zu überlegen. Aber ich finde schon, dass dein Vater recht hat. Schon die teure Miete könnten wir sparen.
Ich weiß du hast Geld, aber warum sollte man es in etwas investieren, was einem nicht gehört?
Die Gegend hier ist zwar sehr schon, aber nichts für kleine Kinder.“ „Aber ich kann alleine für dich Sorgen.“ meinte Dario und klang wie ein kleiner bockiger Junge. „Ach so …, jetzt verstehe ich deine Reaktion. Du glaubst also dein Vater denkt, dass du mit der Situation überfordert bist? Ach Dario, die beiden meinen es doch nur gut. Ich dachte du kennst deinen Vater besser und natürlich kannst du für mich Sorgen. Das weiß ich doch. Das weiß doch auch dein Vater und alle anderen. Du fühlst dich in deiner Ehre gekränkt? Dario ich vertraue dir in allem, was du tust. Ich fühle mich bei dir so sicher und geborgen und überhaupt …“ Fay ging zu Dario, nahm ihn in die Arme und küssten ihn.

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Eine Woche später hatte Dario Geburtstag und verbrachte diesen nur mit Fay. Alle respektierten seine Entscheidung. Dario machte sich mit Fay einen schönen Tag. Es gab ein neues Fischrestaurant in Bergen, das Dario und Fay aufsuchte. Schon die zahlreichen riesigen Aquarien machten einen Besuch lohnenswert.

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Die ruhige leise Musik, die im Hintergrund zu hören war und das Geplätscher vom Wasser sorgten für eine angenehme Atmosphäre. Fay war die letzte Woche so richtig aufgeblüht. Sie wusste nun, dass sie nicht die Auserwählte sei, ihre Eltern wussten von der Schwangerschaft und ihr Vater war wieder der Alte. Er hatte mit Fay öfters telefoniert und sich für sein verhalten entschuldig. Fay trotzte nur so voller Energie und dieses ließ sie in der Wohnung aus. Fast täglich räumte sie irgendwas um. Ihr ging es gut und sie war glücklich. Auch Dario ging es besser und sie hatten sich beide dafür entschieden, nach Semesterschluss umzuziehen. Das freute natürlich alle, Don, Eylin, die Johns sowie Lucy und Max. Nur Miri war ganz traurig, aber verstand ihre Entscheidung.

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Nachdem sie ein fabelhaftes Dinner genossen haben, machten Dario und Fay einen Spaziergang durch Bergen. Die Nächte wurden schon wärmer. Ein leichter Wind wehte von Osten her und brachte frisch Waldluft mit sich. Besonders Dario konnte die frische Waldluft gut herausfiltern und Fay wunderte sich immer aufs Neue, wie komplex seine Sinne waren. Alle hundert Meter blieben sie stehen und betrachteten die Stadt. Sie gingen über einer langen Brücke, die über die Bahngleise führte. Von dort hatten sie einen schönen Ausblick. Arm in Arm beobachteten sie eine Weile das Nachtleben der Stadt. „Es ist doch schön hier, oder? Meinst du, wir haben uns richtig entschieden?“ Fay musste sich eingestehen, dass ihr Bergen sehr gefiel und sie sich dort schon sehr beheimatet fühlte. „Doch das haben wir. Es ist hier zwar schön, aber auch sehr laut und an manchen Tagen kann man kaum atmen.“ erwiderte Dario.

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„Wollen wir den Rest des Weges mit der S-Bahn fahren?“ schlug Dario vor, da er annahm, dass der Weg bis nach Hause für Fay zu anstrengend sei. „Nein es ist so eine schöne Nacht. Las uns den Rest auch noch laufen, es ist ja nicht mehr allzu weit.“ „Na gut, wie du meinst, ich dachte nur …“ „Ach mir geht es gut und jetzt kann ich noch schön weit laufen. Warte mal ab, in zwei Monaten sieht es schon anders aus.“ meinte Fay mit einem grinsen im Gesicht.

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Arm in Arm liefen sie weiter, und wenn die aussiecht, nicht von Hochhäusern versperrt war, blieben sie stehen um zu erraten, welche Gebäude sie in der Ferne noch erkennen konnten.
„Schau mal! Dahinten ist das Haus von Tom und Miri und oben brennt sogar noch Licht.“ Sah Dario und Fay erwidert; „Ich kann es zwar nicht erkennen, doch ich glaub dir. Das wird Pipi Zimmer sein. Sie wird sicherlich die halbe Nacht wieder nähen. Tom will ihr ne neue Nähmaschine kaufen. Ihre macht solch einen Krach, dass er immerzu wach wird. Aber sie hat mir neulich erzählt, dass sie sich hier ne kleine Wohnung suchen möchte. Sie will jedenfalls nicht mehr nach Hause und hat sich schon an der Uni angemeldet. Aber Tom und Miri wissen noch nichts, sie will erstmal die Erlaubnis von ihrer Mutter, da sie Tom sonst sowieso nicht alleine wohnen lässt. Der ist schlimmer wie ein Vater, meinte sie.“ Dario musste lachen, meinte aber dann; „Ich kann ihn verstehen, er hat nun mal die Verantwortung und für Pipi ist das hier eine ganz andere Welt.“

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Komm wir nehmen die Abkürzung durch den Park!“ meinte Fay. Sie verließen die Brücke und spazierten noch durch den Park, der nachts ganz anders wirkte.

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„Was ..., ist dir schlecht? Muss du dich übergeben?“ fragte Dario, als er sah, wie Fay sich die Hand vorm Mund hielt. „Nein, ich musste nur aufstoßen und hatte das Gefühl mir käme was nach. Ist nur Sodbrennen. Das habe ich jetzt öfters, doch das ist normal aber unangenehm. Ich trinke nachher noch eine Tasse von Rosis Tee, der hilft auch gut gegen Sodbrennen.“

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„Komm lass uns kurz ausruhen!“ meinte Dario und sie setzten sich auf einer Bank im Park.
Sie redeten über dieses und jenes, darüber was noch kommen mag und stellten sich in Gedanken schon ihre kleine Familie vor. Fay glaubte nun das ihre Aufgabe sei, dieses Kind zu gebären und es eine sehr schöne Aufgabe war. Sie versuchte zwar in sich irgendwelchen Hinweisen zu finden, aber sie spürte nur das kleine Wesen. Selbst die zahlreichen versuche Esaier zu erreichen, waren erfolglos. Esaier achtete zwar auf Fay, doch konnte sich nur in bestimmten Situationen zeigen.
Die einzige Angst die Dario und Fay noch hatte, war das es bei der Schwangerschaft Komplikationen geben könnte. Sie ahnten nicht im Geringsten, was noch auf sie zukommen sollte und die letzte Hürde die sie zu bewältigen hatten, die schlimmste wird.
 
Kapitel 85
Teil2
Modenschau!

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Für Pipi war nun der Abend, ihres ersten Discobesuchs. Sie war sehr nervös und freute sich riesig. Pipi hatte sich schneller als Miri in der Menschenwelt zurechtgefunden und tritt sehr selbstbewusst auf. Miri staunte über ihre kleine Schwester und beneidete sie auch ein bisschen, da sie alles besser konnte. Pipi hatte ja auch etwas Zeit gehabt um sich vorzubereiten und das machte ganz schön was aus. Sie wusste was sie wollte und hatte auch keine Hemmungen ihre Pläne umzusetzen.

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Durch ihr selbstbewusstes Auftreten hatte sie auch keine Mühe Kontakt zu den anderen Studenten zu finden. Sie war genauso so hübsch wie ihre Schwester und zog das männliche Geschlecht magisch an. Das liegt zum Teil auch daran, das sie Vampire sind, so hatte Lotto auch immer großen erfolgt bei Männern, was sie voll und ganz ausnutzte.
Da Pipi schon einiges an ihrer Kreativität gezeigt hatte und die Mädchen ihre Mode toll fanden, war aus Toms ruhigem Zuhause ein weiblicher Jugendklub geworden. Manchmal nervte es ihm schon und das spürte Pipi auch. Darum wollte sie auch eine eigene Wohnung, um niemanden auf dem Wecker zu fallen.

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Wie es so auf einer Disco üblich war, wurde reichlich getanzt. Miri freute sich für ihre Schwester als sie sah, wie viel Spaß Pipi hatte. Später tauchte auch noch Rocky auf und ging gleich zu seinem besten Kumpel Tom.
Wie immer begrüßten sie sich mit einer Umarmung und Schulterklopfen. Miri kannte Rocky nun auch schon besser und hatte gemerkt, das Rocky gar nicht so übel war, wie sie erst annahm.

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Als Rocky erstmal so gescheckt hatte, wer alles auf der Disco war, fiel ihm gleich Pipi auf.
„Wow!“ fiel ihn da nur ein und er musste sie unbedingt kennenlernen. Da er bemerkte, wie sich Pipi viel mit Miri unterhielt dachte er, dass Tom vielleicht wüsste, wer das Mädchen sei. Somit rief er ganz unauffällig; „Hey Tommy, komm mal her!“ Tom ging zu Rocky, der etwas verlegen wirkte. „Kennst du dieses Mädchen dort hinten? Ich meine die Hübsche dort in dem bauchfreien Zweiteiler?“ Tom grinste und meinte flüstern; „Ja die kenne ich, sogar sehr gut.“
Rocky stellte sich aufrecht vor ihm und meinte mit einem fassungslosen Blick zu Tom; „Was denn, ist das etwa auch deine Freundin?“ Tom lachte laut los und Rocky wurde rot im Gesicht, weil nun alle zu ihm sahen. Tom erwiderte darauf; „Nein! Miri reicht mir voll und ganz. Das ist Miris Schwester Pipi.“ „Pipi also? Miris Schwester? Das hätte ich jetzt nicht gedacht. stotterte Rocky. „Pipi heißt eigentlich Penelope doch sie mag den Namen nicht und wird immer nur Pipi genannt.“ erklärte Tom.

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Pipi wurde diesen Abend sehr umgarnt. Rocky wartete schon eine ganze Weile, um Pipi in einem Gespräch verwickeln zu können. Er wollte auf keinen Fall aufdringlich wirken, so warte er auf eine gute Gelegenheit, um nicht denselben Fehler wie bei Miri zu machen.

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Die Gelegenheit kam auch irgendwann und da Rocky nun wusste wer sie war, hatte er auch den passenden Gesprächsstoff. Er stellte sich vor und erzählte, dass Tom sein bester Kumpel wäre. Nachdem sie sich ein Weilchen unterhalten hatten, tanzten sie noch, bis Miri nach Hause wollte.
Pipi hat an diesen Abend so viele Leute kennengelernt, dass sie schon den Überblick verlor.
Rocky hingegen hatte sich nur auf Pipi konzentriert und wollte sie richtig kennenlernen.
Er wusste ganz genau, dass er sie wieder sehen musste, denn irgendwas, was er noch nicht kannte, hatte Pipi in ihm ausgelöst.

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Auf dem nach Hause Weg lief Pipi weit hinter Miri und Tom, sodass sie schon riefen; „Nun beeile dich doch mal!“ Doch Pipi sah sich jedes Gebäude genauer an. Jedes Straßenschild und jede Haltestelle, so speicherte sie die ganze Gegend ab. Sie wollte auch mal alleine losziehen, ohne ihre Aufpasser, so wie ihr Tom und Miri zurzeit vorkam.

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Zwei Tage später hatte Pipi ne Verabredung mit Sabine, die Fays alte Schulfreundin war.
Sabine studierte Gestaltung/Design und war für Pipi der perfekte Ansprechpartner für Mode.
Sabine sah auch schon einige Werke von Pipi und war begeistern. So verabredeten sie sich zur einen kleinen Modeschau am Wochenende. Der kleine Imbiss am Busbahnhof war für Rocky und seine Kumpels das zweite Zuhause. Sie waren fast täglich dort um zu speisen und ein paar Bierchen am Abend zu genießen. So halfen sie auch der Bedienung und räumten die Tische ab. „Ich muss rüber, habe noch soviel zu lernen. Also bis Samstag!“ verabschiedete sich Sabine.

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Kaum war Sabine weg, kam Tom von der Uni. Er hatte noch ein paar Bücher geholt und wusste das Miri und Pipi am Imbiss auf ihm warteten. Dass er dort auch Rocky sehen würde, war Tom gewohnt. Doch das er bei Miri und Pipi am Tisch saß, ließ Tom schon in Grübeln geraten.
Er beobachtete Rocky ganz intensiv. Doch als er Rockys Zuneigung zu Pipi spüren konnte, war er nicht so begeistert. Er mochte Rocky, aber er kannte ihn auch zu genau und war der Meinung, dass er nicht gerade als erster Freund für Pipi geeignet wäre. Pipi und Miri redeten nur über die Mode. Rocky seine Augen wichen nicht von Pipi. Tom schwieg und versuchte eine Lösung zu finden, ohne jemanden zu verletzen.

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Als Tom mit seinen zwei Damen nach Hause wollte, lief Rocky hinterher und fragte; „Habt ihr noch Lust mit im Jugendklub zu kommen?“ „Hmm es ist eigentlich schon recht spät.“ meinte Tom. Doch Rocky ließ nicht locker. „Ach komm ne Stunde oder so ist doch noch möglich, oder? „Was meint ihr Mädels?“ fragte Tom. „Na gut, aber nicht lange.“ erwiderte Miri und Rocky sowie auch Pipi waren damit beschäftigt, sich Blicke zuzuwerfen.

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Als sie vorm Jugendklub ankamen meinte Tom zu Miri und Pipi; „Geht schon mal rein, ich hab noch was mit Rocky zu reden.“ Rocky wunderte sich etwas. „Hör mal Rocky! Sei mir jetzt aber bitte nicht Böse. Was willst du von Pipi? Ich meine, ich bemerke wie du sie anhimmelst und versuchst mit ihr zu flirten. Doch Pipi ist was Besonderes, verstehst du? Sie ist kein Mädchen wie die anderen die du bis jetzt hattest. Versteh mich nicht falsch, ich musste ihre Mutter versprechen gut auf sie zu achten und ich will nicht, dass ihr euch da in etwas verrennt.“

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Rocky war etwas enttäuscht von Tom, erwiderte aber ganz ruhig; "Ich weiß, meine Vergangenheit was Mädels angeht…, naja die kennst du ja. Aber sie wussten immer, dass ich nur Spaß wollte und von einer Beziehung nichts hielt. Du warst doch genauso, wenn nicht sogar noch schlimmer als ich. Du hast Miri kennengelernt und dich vollkommen verändert.
Tja mein Lieber da hast du deine große Liebe gefunden. Als ich Pipi sah, war es als treffe mich ein Schlag, oder als wenn jemand ein Schalter umgelegt hatte. Tom …, ganz ehrlich, bei Pipi spüre ich so etwas…, ach ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben kann. Aber es ist fast so ein schwebendes Gefühl. Mir wird ganz heiß, meine Beine zittern und ich fange an zu stottern, weil ich Angst habe was Falsches zu sagen.“

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Tom verstand Rocky sehr gut, ging es ihm bei doch Miri auch so. Pipi ist neunzehn und hat das alter um ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Dass Pipi noch keinerlei Erfahrungen mit Jungs hatte, wusste Tom von Miri. Er hatte ja auch nichts dagegen, aber erstens hat er ein Versprechen abgegeben und zweitens war Pipi ein Vampir. Gut Tom wusste aus eigener Erfahrung, dass es niemanden auffallen würde, solange Pipi regelmäßig das Elixier nahm. Aber trotzdem wusste er nicht, was Kassandra davon halten würde. Doch noch wusste Tom ja nicht, ob Pipi überhaupt Interesse an Rocky hätte. „Oh Mann, da scheint es dich ganz schön erwischt zu haben.“ Konnte er nur noch zu Rocky sagen. „Ja das glaube ich auch.“
Meinte Rocky verlegen und setzte ein breites Lächeln auf.

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„Hey Tommy, du erzählst doch keinen was, oder?“ „Nein, das werde ich nicht!“
„Du ich verspreche dir auch, wenn ich merke das Pipi an mir kein Interesse hat, dann werde ich mich von ihr fernhalten. Aber steh meinem Glück bitte nicht im Wege! Wenn ich warte, dann schnappt sie mir ein anderer Weg. Du hast ja auf der Disco gesehen, dass so mancher sabbernd vor ihr stand.“ Tom musste lachen und meinte; „Du kennst Pipi noch gar nicht richtig und bist schon eifersüchtig?“ „Sehr witzig was? Ich mag sie halt, sehr sogar und habe jetzt große Angst, dass mir meine Vergangenheit schaden könnte.“ Rocky wirkte traurig und Tom überlegte, ob er nicht irgendwie helfen konnte.

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Sie gingen rein und spielten mit den Mädels Mikado. Tom und Rocky waren relativ ruhig, worüber sich die beiden Schwestern etwas wunderten. Jedenfalls war der Abend gelaufen und nach ein paar Runden dieses Spiels gingen sie nach Hause. Tom hatte Rocky und noch ein paar andere seiner Kumpels zur Modenschau eingeladen.

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Pipi hatte sich von ihrer Mutter ihre gefertigten Werke nachschicken lassen und das war ne ganze Menge. Pipis Zimmer sah aus wie ein Schlachtfeld. Überall lagen oder hingen Klamotten und die Mädels begutachteten alles genau. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Es wurde hin und her diskutiert, wer was anziehen sollte. Bei Elli hatte Pipi erst bedenken, das sie in ihrer Größe nichts haben könnte, da Elli sehr groß für eine junge Frau war. Doch dann fand sich doch noch ein hübsches Kleid.

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Nun wollte Pipi so normale Straßenkleidung präsentieren. Aber da hatte sie nicht an die Mädels gedacht, die in Pipis Sortiment an Kleidung auch etwas fürs männliche Auge fanden.
Sie hatten nämlich von einigen Burschen gehört; „Oh, ne Modenschau wie langweilig“ selbst Tom hatte wirklich nicht recht Bock auf so was. „Na dann wollen wir die Jungs da unten mal so richtig einheizen.“ meinte Tamara, ein kleines Persönchen, das meistens auch noch schräg drauf war. Elli war gleich ihrer Meinung. Doch so einen kurzen Fummel anziehen zu müssen, beharrte ihr gar nicht. Auch Pipi meinte; „Das sind ganz bestimmte Entwürfe und eigentlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht.“ „Schätzen, wir wollen damit ja auch nicht durch die Straßen marschieren, sondern nur die Jungs etwas anheizten.“ juchzte Tamara. „Ich kann so etwas nicht.“ erklärte Pipi. Doch Tamara ließ sich von ihrem Plan nicht abbringen und sagte. „Hey, wenn du in Sachen Mode wirklich weit kommen willst, dann darf dir solch Fummel nicht peinlich sein. Außerdem warum hast du es dann entworfen.“ Daran hatte nun Pipi nichts mehr entgegenzusetzen. Miri meinte noch zu ihrer Schwester; „Am Strand hast du auch nur einen Bikini an.“ Doch Pipi war noch nie am Tage an einem Strand. Kannte nur den kleinen See in ihrem Tal.

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Nachdem nun reichlich ausgesucht und anprobiert wurde, konnte die kleine Modenschau beginnen.
Miri war die erste, die Pipis Kreationen zeigte. Langsam ging sie die Treppe runter, um auch ja nicht mit den Stöckelschuhen ins Stolpern zu geraten. Sie trug ein knappes Kleidchen, mit freien Schultern, das gerade mal so über ihr Dekolleté reichte. „Wow!“ jubelte das männliche Geschlecht und auch Tom fand, dass das kleine Kleidchen an Miri toll aussah.
Es folgten die anderen Mädels, die ebenfalls alle bejubelt wurden.
Tamara hatte auch ein kurzes Kleid an, trug eine groß gemusterte Netzstrumpfhose und schwarze knielange Stiefel.
Elli hatte ein silberfarbenes Kleid an, das einseitig schulterfrei war und sie fühlte sich darin überhaupt nicht wohl. Ihr Stil war sonst eher was mit schweren Stiefeln und zerfransten Hosen.
Sabine trug ne sehr knappe kurze Jeans und einen passenden Top.
Yan hatte ein langes hautfarbenes Kleid an, das durch große einschnitte unterhalb des Kleides, die ganze Beinpracht präsentierte.

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Nun wurde Pipi erwartet die sich nicht herunter traute. Doch als alle nach ihr riefen, blieb ihr gar nichts anderes übrig als zu erscheinen. Als sie die Treppe bewältigt hatte, wäre sie am liebsten im Boden versunken, da sie von alle sprachlos angeschaut wurde. Und die Jungs hat es wirklich die Sprache verschlagen. Sie wollte schon wieder umdrehen, doch dann fingen die Jungs an zu jubeln, sagten ihr, wie toll ihre Mode sei, und fragten, ob sie all die Sachen selbst gemacht hatte. Pipi trug einen roten Hosenanzug, wenn man das überhaupt so bezeichnen könnte. Dieser war am Bauch, Rücken und Hüfte ausgeschnitten, sodass der obere Teil eher an einem Bikini erinnerte. Der Stoff den Pipi da gewählt hatte, war fester Satin, so hatte das Outfit eine Lederoptik.

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Sie nickte nur ganz schüttern und traute sich nicht einen Schritt zu machen. Rocky bekam seine Augen von Pipi gar nicht mehr weg und Tom beobachtete lächeln seinen Kumpel, wie er so langsam dahinschmolz.

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Rocky bekam weiche Knie und eine ganz trockene Kehle. Er riss allen Mut zusammen, stand auf und ging zu Pipi. „Du bist wunderschön weißt du das? Ich meine …, ja nicht nur heute sondern immer …, naja egal was du anhast.“ Stotterte er verlegen. Pipi schaute Rocky an und wurde etwas rot im Gesicht. „Danke!“ brachte sie nur hervor und war genauso verlegen wie Rocky, denn sie mochte ihn von seiner ganzen Art her, auch wenn sie ihn noch nicht richtig kannte.

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Nun wurde aus der kleinen Modeschau, eine kleine Party. Pipi hatte man zu ihrer Mode gratuliert und es wurde auf viel Erfolg angestoßen.
Bei langsamer Musik wurde nun getanzt. „Du solltest öfters so ein Fummel anziehen. Das steht dir wirklich gut!“ Meinte Bernd der Freund von Elli und sie sagte. „Ja meinst du wirklich? Irgendwie komme ich mir blöd vor.“ „Aber wieso denn? Mir gefällt es sehr.“ erwiderte er.
Rockys Gefühle waren am überkochen, als er Pipi beim Tanzen so nahe war. Doch beide verhielten sich eher zurückhaltend, denn keiner wollte was Falsches machen.
Für Pipi war es was ganz neues und sie wusste nicht so recht, was sie tun sollte, da ihr die Erfahrung fehlte und Rocky ein Mensch war. Sie dachte an Dario und das Fay ja auch ein Mensch ist, das sie sich liebten und keiner was dagegen hatte. Doch sie dachte auch an ihrer Mutter, die sehr wütend werden konnte.



Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Kapitel 86
Bittere Erkenntnis!


Einige Tage nach dem Vampirball fing Markus ein neues Leben an. Michael hätte Markus gerne bei seiner nächsten Untersuchung auf einer Bohrinsel dabei gehabt, doch Markus lehnte seinen Vorschlag dankend ab. Er hatte genug von der Weite des Meeres und liebte festen Boden unter sich.
Finanziell ging es ihn auch etwas besser. Seine Arbeit auf der Bohrinsel hatte sich bezahlt gemacht und von dem Geld, was er noch von Konrad hatte, war auch noch was übrig. Michael besorgte ihm Papiere, ließ ihn registrieren, sodass Markus auch als Mensch existierte. So konnte Markus eine Krankenversicherung abschließen und was man halt sonst noch so brauchte, um Arbeit zu finden. Ungefähr 120 km von Bergen entfernt fand er eine Arbeit als Bauarbeiter in einer kleinen Stadt namens Minrau. Zu seinem Glück fand er auch eine kleine Wohnung, die sich über einer paar Geschäften befand.

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Es war eine Dachgeschosswohnung, die im vierten Stock lag. Die herrliche Aussicht aus dem Dachfenster, überwog die vielen Treppenstufen, die man zu bewältigen hatte.
Markus war es ja gewöhnt unter Menschen zu leben und so hatte er sich auch schnell in seinem neuen zu Hause eingelebt. Er dachte immer wieder an seine Eltern, überhaupt an seinem Vater, die eins eine sehr innige Beziehung hatten. Ein Feiertag, der auf einem Donnerstag fiel, brachte vielen Arbeitern ein verlängertes Wochenende, das Markus nutzen wollte, um zu seinen Eltern zu fahren. Sein Vater hatte ihn ja darum gebeten, sich zu melden, wenn er einen festen Wohnsitz hatte. Markus wollte auch noch ein paar Sachen von sich holen, um wenigstens ein paar Andenken aus längst vergangenen Zeiten zu haben.

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Am Flughafen seines Zieles lieh Markus sich ein Auto aus und verwandelte sich, kurz bevor er seinen Geburtsort erreichte. Mit einem flauen Gefühl im Magen hielt er vor seinem Elternhaus.

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Markus wunderte sich über einen schwarzen Sportwagen, der in der Auffahrt stand. „Seit wann fährt Papa einen solchen Flitzer? Oder sollte Mutter nun doch noch das fahren gelernt haben? Naja vielleicht haben sie Besuch.“ dachte er sich. Er schaute sich etwas um und alte Gefühle kamen wieder hoch. Markus hatte eine sehr schöne Kindheit, bis er ungefähr 16 war. Doch dann wurde alles anders. Er hoffte sehr, dass er sich mit seinen Eltern wieder versöhnen könnte. Dass seine Eltern, naja zumindest seine Mutter so schlecht über Markus dachte, nagte doch sehr an seinem Gemüt.

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Marta, die Mutter von Markus befand sich gerade in der Küche, als sie hörte, dass ein Auto hielt. Dieses war nicht ungewöhnlich, da sich auf der anderen Straßenseite ein Laden für Vampire befand. Doch sie spürte ihren Sohn Markus. „Ich glaube Markus ist gekommen. Du solltest nach oben gehen! Es ist besser wenn er dich nicht sieht! Er wird dich zwar spüren, aber nicht erkennen. Er war noch zu klein um eine Verbindung zu dir herstellen zu können.“ meinte Marta zu einem muskulösen jungen Mann, der sich auch in ihrer Küche befand.

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Marta ging zur Haustür und in diesem Moment klingelte Markus auch schon.
Markus war sehr nervös. Die ganze Fahrt grübelte er, wie seine Eltern wohl auf ihm reagieren würden. Doch seine Mutter blieb kalt, so wie er sie auch auf dem Vampirball erlebte. Nur ein Händedruck hatte sie für ihren Sohn übrig. Nachdem sie sich schon fast wie Fremde begrüßt hatten, fragte Marta ihren Sohn mit einer abwegigen Stimme; „Was willst du?“ Markus musste sich zusammen reißen, damit er nicht gleich wieder umdrehte. Er hatte mit seinen Tränen zu kämpfen. Aus seinem lächeln wurde ein ernstes Gesicht. „Ich möchte nur meine Sachen holen.“ antwortete er sehr enttäuscht.

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Er ging an seiner Mutter vorbei und suchte sein altes Zimmer auf. Marta folgte ihren Sohn und sagte; Deine Sachen sind in Kartons gepackt und stehen im Keller. Aus deinem Zimmer haben wir ein Gästezimmer gemacht.“ Markus schaute sich kurz um. Ihn fielen die merkwürdigen Bücher, die Bilder und die Koffer auf. Er dachte sich; „Ein Gästezimmer sieht aber anders aus.“
Zudem fiel ihm eine angefangene Flasche Sekt auf, die auf einer breiten Bettkante stand. Der Geruch im Raum kam ihm trotz des kalten Rauches schwach vertraut vor, aber er konnte ihn nicht einordnen. „Habt ihr Besuch?“ fragte er darauf.
„Ja! Aber der ist nicht da. Komm lass uns gehen!“ forderte ihn Marta auf, doch Markus meinte. „Die Gitarre und die Schwerter sind meine. Die hat mir Papa geschenkt. Die nehme ich als Erinnerung mit und den Kram aus dem Keller auch. Wo ist Papa?“
„Der ist zu einer Ratsversammlung und kommt erst in zwei Tagen zurück.“ Log Marta, da sie nicht wollte, dass Markus auf seinem Vater traf, der nur einen Kumpel besuchte.

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Nachdem Markus sein Kram nach draußen gebrachte hatte, wollte er noch mit seiner Mutter reden, um nun endlich zu erfahren, warum sie ihn so hasste.
Doch dazu kam er gar nicht. Seine Mutter ergriff das Wort. „Möchtest du etwas essen oder trinken? Ich hab zwar wenig Zeit, da wir noch ne Klubversammlung haben, aber du kannst ja mitkommen wenn du willst.“ Marta wusste ganz genau, dass Markus da nie mitkommen würde. Nachdem Markus bemerkt hatte, dass er zu Hause nicht willkommen war und seine Mutter ihm eher den Eindruck vermittelte, dass sie ihn loswerden wollte, sagte er nur noch;
„Ich muss auch wieder los und mir geht es gut. Danke der Nachfrage!“ die gar nicht kam. Markus war verärgert und total enttäuscht. Er drehte sich um und ging zum Wagen.

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Er packte seinen Kram ins Auto und konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. Er verstand das Verhalten seiner Mutter überhaupt nicht und bedauerte es sehr, dass sein Vater nicht da war. Dabei fiel Markus ein das er vergessen hatte, seine Adresse und Telefonnummer dazulassen, falls sein Vater sich melden möchte. Er wollte auch noch die Telefonnummer von seinen Eltern habe, da er sie unter der Alten nicht mehr erreichen konnte.

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Die Haustür war nicht ins Schloss eingerastet, so brauchte Markus nicht zu klingeln. Als Markus durch die Tür ging, hörte er wie seine Mutter sich mit jemandem stritt. Er blieb kurz vor der Stube stehen und glaubte nicht, was er da hörte.

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Die Beiden waren so in rage, dass sie gar nicht bemerkten, dass Markus noch nicht fort war. „Hast du nicht gesagt du bist ihn losgeworden? Was wollte er denn? Wenn er was mitbekommt, können wir unser Plan vergessen, dann war meine Mühe ganz umsonst. Naja mir soll es egal sein, du willst ja die zweite Vampiroberbraut werden. Was meine Interessen angeht, kann ich sie auch so umsetzten. Doch es wäre einfacher, wenn mir die Horsen Geschwister nicht in die Quere kommen.“ Meckerte der junge muskulösen Mann. Mit den Horsen Geschwister meinte er Arabella und Fabiana. „Hey nun kriegt dich wieder ein! Woher sollte ich denn wissen, dass er gerade heute seine Sachen holen will. Er war vier Jahre nicht hier. Doch ich glaube nicht das er noch mal wiederkommt.“ Meinte Marta zu dem jungen Mann, der wiederum sagte; „Das hoffe ich, ist schon schlimm genug das du den Alten nicht losgeworden bist. Jetzt muss ich noch einen auf braven Sohn machen und aufpassen, was ich sage.“

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„Askan, er ist schließlich dein Vater! Er hat mir nie einen Grund gegeben ihn rauszuwerfen, obwohl ich manchmal schon recht fies zu ihm war und das ist mir nicht leicht gefallen. Ich konnte ihn nicht verlassen, es gehört ihm alles hier. Auch Markus fortzujagen lag mir schwer im Herzen, aber man muss Opfer bringen, um nach oben zu kommen. Das sind deine Worte!“
„Das mag ja sein, doch er ist ein Weichei genau wie die anderen Deppen hier. Verkriechen sich wie Mäuse, dabei könnten sie die Welt regieren. Wie lange noch sollen wir uns verkriechen, wie ungebetene Gäste oder welche die kein Anrecht haben auf diesem Planeten zu wohnen? Naja mit den Alten werde ich schon fertig. Hauptsache du erledigst deine Aufgabe! Um die Geschwister kümmern wir uns dann.“

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Markus stockte der Atem, als er hörte, was seine Mutter vorhatte. Als er den Namen Askan vernahm, kehrten schon fast vergessene Erinnerungen zurück. Jetzt wusste Markus auch, warum der Geruch in seinem Zimmer ihm etwas vertraut vorkam. Es war der seines Bruders Askan, der vor mehr als 15 Jahren verschwand. Markus war damals erst sechs Jahre und erinnerte sich nur schwach an seinem Bruder. Doch den Namen Askan hörte er damals oft seinen Vater rufen. Er wusste nicht, was passiert war, und hätte gerne nach Erklärungen gesucht. Aber er hielt es für besser sofort zu verschwinden.
 
Kapitel 86 Teil 2
Julianas Flucht!

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In den Laden gerade rüber von Markus Elternhaus, hatte sich Juliana eine Kleinigkeit gekauft. Nachdem Vampirball sollte Juliana, bis sie Verheiratete war, bei ihrer Tante leben. Juliana wurde sehr streng erzogen. Das Wort ihrer Eltern durfte sie nie widersprechen und gehorchte in allem, was sie ihr befallen. Sie kannte nur die Siedlung, in der sie aufgewaschen war, und hatte nur Kontakt zu anderen Vampiren, die ihre Eltern aussuchten. Der alljährliche Vampirball war auch für sie die einzige Abwechslung. Doch was ihre Eltern nun für sie geplant hatten, wollte sie nicht so hinnehmen. Jeden Abend ging sie in diesen Laden und hoffte jemanden zu treffen, der ihr helfen könnte. Sie hatte schon fast den Eindruck, dass alle aus dieser Gemeinde unter eine Decke steckten und sie nur die Einzige war, die nicht hinnehmen wollte, dass jemand anderes über ihre Zukunft entscheidet. Doch auch in dieser Nacht traf sie keinen im Laden, dem sie sich nur ansatzweise hätte anvertrauen können.

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Enttäuscht verließ sie den Laden. Markus wollte gerade ins Auto steigen und warf noch einen kurzen Blick zu dem hell erleuchteten Gebäude rüber. Er sah Juliana und sie sah ihm. Juliana sah nun ihre einzige Change, ihrem Schicksal zu entkommen. Markus wollte zwar so schnell wie möglich weg, freute sich aber Juliana wiederzusehen.

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Sie begrüßten sich und stellten sich dieselbe Frage; „Was machst du denn hier?“
Juliana erzählte von ihrer Tante und Markus, dass er bei seinen Eltern war. „Hast du vor länger hier zu bleiben?“ fragte sie neugierig, da sie nicht wusste, inwiefern sie Markus trauen konnte.
„Nein! Ich bin hier nicht erwünscht und fahre gleich wieder los.“ erklärte Markus traurig. „Ist das dein Auto?“ wollte sie wissen. Markus lächelte und meinte; „Nein, ist nur ein Leihwagen vom Flugplatz.“

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Im nächsten Moment saß Juliana auch schon im Auto. Markus wusste gar nicht wieso.
Juliana wirkte sehr nervös und sah sich immer zu um. Als Markus ebenfalls einstieg, sagte sie mit hängendem Kopf; „Fahr schnell los!“ „Warum …, was ist denn?“ wollte er wissen. „Fahr einfach los, ich erkläre es dir später!“ Markus fuhr auch los, denn seiner Mutter wollte er nicht mehr begegnen.

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Am Rande der Gemeinde befand sich eine kleine Menschensiedlung, wie an fast jedem Ort wo Vampire wohnten. Dort war ein kleiner Park, wo Vampire normalerweise nichts zu suchen hatten. Die Menschen lebten zwar mit den Vampiren an einem Ort, doch sie gingen sich aus dem Weg und so hatte jede Art seine Läden und Plätze.
„Halt hier an! Da drüben im Park wird uns keiner sehen. Vampire kommen hier nicht her und die Menschen sind nachts nicht draußen.“ meinte Juliane. Markus hielt. Sie stiegen aus, gingen zum Park und setzten sich auf einer Bank.
Beide schauten sich an. Markus wartete auf eine Erklärung und Juliana wusste nicht, ob sie Markus ihr Anliegen anvertrauen konnte. So wollte sie erst mehr über ihm erfahren und Markus erzählte ihr, was er so alles durchgemacht hatte, dass er verstoßen wurde und noch immer nicht willkommen sei. Das, was er kurz zuvor erfahren hatte, verschwieg er.
Juliana wusste nun, dass sie Markus vertrauen konnte und fing an zu erzählen.

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„Ach weiß du Markus, bis zum Vampirball war noch alles in Ordnung. Doch danach wollten meine Eltern, dass ich hier bei meiner Tante lebe. Schlimm ist das nicht, der Gegend hier ist schön und ich bin ja schon erwachsen genug, um ohne Eltern auszukommen. Aber nun wollen sie, dass ich heirate und das will ich nicht. Ich kann doch nicht jemanden heiraten, den ich nicht einmal kenne. Meine Eltern bestehen aber darauf. Das wurde schon besiegelt, als ich noch klein war. Kannst du dir das vorstellen? Sie sagen es sei so üblich. Aber das glaube ich nicht. Ich bin die Jüngste aus unserer Siedlung, und wenn ich die anderen fragte, meinen sie nur, dass es seine Richtigkeit hat, wenn ich jemanden versprochen wurde.“

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„Aber das stimmt doch gar nicht. Man kann dir nicht vorschreiben, wen du heiratest oder lieben sollst. Dein Leben gehört dir und nur du entscheidest, was du damit machen möchtest.
Es ist doch egal wo du hin willst, wem du liebst oder was du machst, solange du dich an die Gesetze hältst und keinen gefährdest. Wenn man dich so hört, dann könnte man denken, dass eure Siedlung noch wie im Mittelalter denkt. Hast du denn keinen der dir helfen kann?“ Markus merkte, dass es noch mehr Eltern gab, die ihre Kinder unrecht taten, und war darüber sehr fassungslos. Doch er kannte Michael, Don und Tom sowie Dario und noch einige andere, die ganz anders waren und er sich so ziemlich sicher sein konnte, dass es noch mehr Vampire mit einem guten Herzen geben musste.

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„Nein habe ich nicht. Ich kann hier niemand vertrauen und bin so froh, dass du hier bist.
Markus …, nimm mich bitte mit! Hilf mir! Du bist der Einzige, der mir helfen kann.“

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Markus schaute Juliana traurig und etwas skeptisch an. „Ich würde dir gerne helfen, aber wie? Ich meine …, ich lebe in einer Menschenstadt, bin den ganzen Tag arbeiten und froh, dass ich so einigermaßen zurechtkomme. Ich kann dich schon mitnehmen das ist kein Problem, aber was willst du dann machen? Du hast keine Papiere, sie würden dich suchen und vielleicht noch annehmen, ich hätte dich entführt.“ Sie fügte hinzu; „Aber als man dich vertreiben hatte, hast du auch nichts besessen, weder Geld noch Papiere.“ Markus überlegte; „Ja da hast du recht, aber ich habe auch ne ganz schlimme Zeit hinter mir.“

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„Markus bitte hilf mir! Ich kann hier alleine nicht weg. Meine Eltern haben mir zwar ne Kreditkarte gegeben, aber die kann ich nur in Vampirläden verwenden. Außerdem komme ich hier nicht an das Elixier und ich weiß auch nicht, wo ich hin soll. Wenn das stimmt, was du sagtest, dann kann uns nicht passieren. Ich bin erwachsen und kann selbst entscheiden, wo ich sein will, oder? Bitte, bitte nimm mich mit.“

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„Sie ist erwachsen, keiner kann ihr was vorschreiben.“ Diese Worte ließ sich Markus noch mal durch den Kopf gehen. „Du hast recht, keine kann uns was. Na gut, ich nehme dich erstmal mit und dann sehen wir weiter.“ Juliana umarmte Markus und er genoss dieses. Er mochte sie, war sich aber nicht sicher, ob es liebe sei, dazu kannte er sie noch zu wenig.
Sie stiegen ins Auto und verließen diesen Ort.

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Marta und ihr ältester Sohn hatten sich wieder beruhigt und sie merkten nicht, dass Markus ihre Streiterei mitbekommen hatte. „Du hat wirklich den großen Anführer gesehen? Komm erzähle! Wie ist er so und wie heißt er?“ wollte Marta wissen. Askan überlegte, was er seine Mutter erzählen konnte. Er ist damals nicht einfach so verschwunden, sondern wurde mit einigen anderen Jugendlichen zu einer Spezialschule geschickt, die von Luciens Gegnern geleitet wurde. Das war alles sehr geheim und als man nach einem Jahr nicht mehr von den Jugendlichen hörte, wurden sie für Tod erklärt. Es gab so einige Familien, die so war wie Markus seine. Wo die Ehepartner von dem Machenschaften des anderen nichts wussten.
Askan hatte gelernt niemanden zu vertrauen, nicht einmal seine eigene Mutter.
„Er hat uns seinen Namen nicht verraten und das ist auch gut so. Hätte ich auch nicht, denn noch soll er ein Mythos bleiben. Aber er ist stark, sehr stark und seine dunkle Aura ist nicht zu überbieten. Er ist auch hart, scheint keine Gefühle zu kennen. Er ist skrupellos und macht kurzen Prozess. Soviel kann ich dir verraten.“

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„Meinst du er ist stärker als Lucien?“
„Nun, ich kenne Lucien nicht, aber wenn er kein würdiger Gegner für Lucien ist, dann gibt es auch keinen. Aber nun zu was anderem. Wann kann ich nun das Mädchen sehen? Schließlich will ich wissen wem ich heiraten soll, damit unsere Familie ein paar Ränge höher steigt und du, falls es uns gelingt die Schwestern aus dem Weg zu schaffen, dann stellvertretende des höchsten Frauenrates wirst.“ Askan war nun derjenige, dem Juliana versprochen wurde. Ihre Eltern gehörten auch zu der Verschwörung, die im Gange war.
„Naja, noch soll es ja nicht an die große Glocke gehangen werden. Du musst schon erst ne Weile hier gewesen sein, dass die Sache glaubwürdiger wird. Aber sie ist wirklich ein sehr hübsches Mädel, sie ist gut erzogen und gehörig. Sie ist oft hier drüben im Laden, ich werde morgen Nacht nach ihr Ausschau halten und dann zeige ich sie dir.“

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Als Markus Vater den Hausflur betrat, spürte er, dass sein Sohn Markus da war. Instinktiv ging er in sein Zimmer doch musste enttäuschend feststellen, dass keiner drin war. Ihm fiel sofort auf, das die Gitarre und die Schwerter fort waren und er ahnte schon, dass Markus nicht mehr da war.

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„Markus war hier, oder?“ meinte er zu seiner Frau, die gemütlich ihr Kaffee trank. Er nahm sich auch eine Tasse und setzte sich neben ihr. Grimmig schaute er zu ihr rüber, denn er war sich ganz sicher, dass sie wieder mal Markus spüren ließ, dass er nicht willkommen sei. Sie bemerkte dieses und meinte. „Ja er war da, aber nur um seine Sachen zu holen.“ „Hat er nicht nach mir gefragt?“
„Doch schon, aber du warst nicht da und er wollte nicht warten.“ „Weiß er das Askan wieder da ist?“ „Nein, Askan war gerade spazieren und Markus wollte gleich wieder los. Also warum sollte ich es ihm erzählen? Er war noch so klein und hat eh keine Erinnerungen an seinem Bruder.“ „Das verstehe ich nicht, warum hatte er es so eilig?“ „Man …, was weiß ich denn. Er hatte nur seine Sachen geholt und gesagt er meldet sich irgendwann.“
Doch ihr Mann glaubte Marta nicht und war sich sicher, dass seine Frau der Grund für Markus schnellen verschwinden war.

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Askan unterbrach das Gespräch und machte einen auf sehr freundlich. Sein Vater ist ein warmherziger guter Mann und würde er wissen, was Askan und seine Frau vorhatten, würde er es garantiert verhindern. So taten sie nach außen hin immer, als wären sie seriöse gute Vampire. Aber so allmählich flog die Scheinheiligkeit von Marta auf, doch ihr Mann wusste noch nicht, was hinter ihrer Fassade steckte.

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Dass sein Sohn Askan nicht immer der bravste war, kannte er noch von früher. Aber im Großen und Ganzen, abgesehen von den Jugendstreichen, war Askan ein ganz normaler Vampirjunge. Doch nach so vielen Jahren mussten sich Vater und Sohn wieder neu kennenlernen. Ihm wunderte es, das Askan sich mit seiner Mutter so gut unterhalten konnte, als wäre er nie fort gewesen. Wo Askan die ganzen Jahre war, wollte er seinen Vater nicht erzählen. Nach der Anfrage meinte er nur, dass er noch nicht bereit sei, zu reden.
Markus Vater hatte das Gefühl, als sei er in seinem eigenen Haus überhaupt nicht erwünscht, sondern nur noch geduldet. Wenn er wüsste, wo Markus hin wollte, dann würde er ihm folgen.

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Es war fünf Uhr morgens als Markus mit Juliana eine Landstraße entlang fuhr. Die leeren Straßen fühlten sich so langsam, der Berufsverkehr hatte begonnen. „Wir müssen uns verwandeln! Die Sonne wird bald aufgehen und wir erreichen in Kürze die Stadt.“ erklärte Markus. Juliana schaute etwas skeptisch und hatte ein bisschen Angst vor der Verwandlung, denn das sollte ihre Erste werden.

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Markus fuhr in einem Waldweg rein. Versteckt hinter Bäumen und Büschen, nahm er das Elixier. Seine Verwandlung ging schnell und er versuchte die Schmerzen zu verbergen, um Juliana keine Angst zu machen. Nun reichte er ihr das Fläschchen und sagte; „Versuche es auf einmal zu trinken! Das Zeug schmeckt wirklich eklig.“ „Ist es sehr schlimm? Ich meine tut das sehr weh?“
„Naja ich müsste lügen, wenn ich sage, es ist schmerzfrei. Es tut schon weh, aber es muss nun mal sein, wenn du mitkommen willst.“

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So trank Juliana das Elixier und warte gespannte ab. „Es passiert nichts!“ meinte sie verwundert, als sie nicht spürte. „Es ist deine erste Verwandlung …“ hatte Markus kaum ausgesprochen, da krümmte sich Juliana auch schon vor Schmerzen.

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„Oh ******* tut das weh.“ Fluchte sie vor sich hin und hatte das Gefühl ihr würde jemand die Eingeweide rausreizen. Sie ging in die Knie, krümmte sich und hielt sich die Hände vorm Körper. Markus wusste ganz genau, was sie jetzt durchmachte und versuchte Juliana festzuhalten. „Fass mich bloß nicht an! Meine Haut brennt wie Feuer.“ schrie sie. „Sie brennt nicht, sie wird nur durchblutete. Dein Körper arbeitet auf Hochtouren. Jede einzelne Zelle wird jetzt stark durchblutet, auch die sonst sehr blutarme Haut. Das Elixier verändert etwas unsere Zellstruktur, so werden wir lichtresistent aber auch verwundbarer.“

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Einige Minuten später hatte Juliana die Tortur überstanden. „Wie fühlst du dich?“ fragte Markus und sie meinte; „Hmm…, ich weiß nicht! So ein bisschen komisch und ich sehe alles verschwommen.“ „Das gibt sich nach ne Weile, aber so gut wie vor der Verwandlung wirst du nicht sehen können. Deine ganzen Sinne sind jetzt ein wenig schwächer, aber man kommt gut damit klar.“

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Markus half Juliana hoch und musste schmunzeln. „Was ist? Sehe ich so komisch aus?“fragte Juliana.
„Du bist sehr hübsch, nur hast du etwas viel von deinem Puder drauf. Jetzt hat deine Haut eine gesunde Menschenfarbe und da kommt, dass Puder ganz anders zur Geltung. Aber wir sollten weiterfahren. Da du keine Papiere hast, werden wir den Zug nehmen müssen, denn an den Flughäfen die ich kenne, wollen sie immer einen Ausweis sehen.“

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Markus ließ seine Sachen mit der Post zu seiner Wohnung schicken, sodass er nur mit wenig Gepäck reisen brauchte.
Nach weiteren 36 Stunden war Markus zu Hause. „Hier wohne ich.“ sagte Markus, als sie aus dem Taxi stiegen. Juliana hatte so vieles gesehen und das Erste, was ihr in der Menschenwelt auffiel, war die Hektik, die sie gerade auf den Bahnhöfen besonders spürte.
„Es ist hübsch.“ Mehr fiel ihr in Moment nicht ein. Sie war von der Reise total erschöpft.

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Nachdem sie die Stufen bis hin in dem vierten Stock bewältigt hatten, zeigte Markus ihr seine bescheidene Wohnung. „Ist vielleicht nicht das, was du gewöhnt bist. Doch ich habe alles, was ich brauche.“

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„Hmm…, zu essen habe ich nichts hier, außer was aus dem Gefrierfach.“ meinte Markus, doch Juliana hatte sowieso keinen Hunger. So tranken sie nur ne Limo und Markus sagte; „Ich kann dir ein T-Shirt für die Nacht geben. Das hat mir Michael mal geschenkt. Ist noch neu und eingepackt. Du kannst im Bett schlafen und ich mach es mir auf dem Sofa gemütlich.“
„Nein, ich schlafe auf dem Sofa und du nimmst das Bett. Schließlich musst du morgen Arbeiten und brauchst einen erholsamen Schlaf.“ erwiderte Juliana.

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Nachdem sie ne Weile diskutiert hatten, wer nun wo schläft, gab Juliana sich geschlagen. Sie nahm eine lange Dusche, die schon mehr als fällig war und fühlte sich endlich wieder sauber.

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„Hast du keinen Fön?“ wollte Juliana wissen. „Nein so was brauche ich nicht!“ meinte Markus. „Naja geht auch so. Du willst wirklich auf der Couch schlafen?“
„Ja das bin ich gewöhnt, schlafe nämlich regelmäßig beim Fernseher gucken ein.“
„Na dann …, gute Nacht!“ wünsche Juliana und ging zu Bett.

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Sie schaute sich noch den Himmel an, der mit tausenden Sternen bestickt war. Kurz überlegte sie noch, ob sie das Richtige getan hatte. Aber die Müdigkeit fegte ihre Gedanken beiseite und sie versank in einem Wirrwarr von Träumen.

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Auch Markus dachte noch kurz nach, ob das richtig war, Juliana mitzunehmen. Der Gedanke sie bei sich zu haben, gefiel ihm schon. Aber er hätte es lieber auf eine andere Art und Wiese vorgezogen. Doch nun kam es nun mal so und wenn er wüsste, wem Juliana versprochen wurde, hätte er keinen Moment in seiner Handlung gezögert. Auch das, was er gehört hatte, ließ ihm keine Ruhe und er wusste, dass er dies melden musste. Aber zuerst wollte er mit seinem Vater reden, um ihm nicht zu gefährden.

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Am nächsten Morgen stand Markus sehr früh auf, ging zum Bäcker und deckte liebevoll den Tisch. Juliana schlief noch tief und fest. Markus musste sich sputen, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen.

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Die Sonne stand schon hoch am Himmel und weckte Juliana mit ihrer Helligkeit. Markus hatte vergessen, die Rollos von dem Dachfester zu schließen. Etwas geblendet stand Juliana auf. Sie ekelte sich davor wieder ihre Sachen anziehen zu müssen, doch sie hatte nun mal noch nichts anderes. In der Küche duftete es nach frischen Schrippen und es lag ein Zettel auf dem Tisch, den Juliana gleich las.

„Guten Morgen, Juliana!
Hab dir etwas zu essen besorgt. Wenn du rausgehen möchtest, vergesse bitte nicht den Schlüssel mitzunehmen, sonst kommst du nicht mehr rein. Setzte bitte noch die Sonnenbrille auf, sonst hast du abends Kopfschmerzen.
Etwas Geld lasse ich dir auch da, falls du was kaufen möchtest. Solltest du dich verwandeln müssen, wovon ich jetzt nicht ausgehe, dann gehe ins Badezimmer, das hat kein Fenster. Ich bin so um 17. 30 Uhr wieder zu Hause.
Markus

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Nachdem Juliana den Kampf mit der ungewöhnlichen Kaffeemaschine gewonnen hatte, aß sie glücklich das liebevoll zubereitete Frühstück. Ihr gefiel Markus ja schon auf dem Vampirball aber, so wie sie erzogen war, ließ sie sich das nicht anmerken. Doch je mehr sie über Markus wusste, desto mehr fühlte sie die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Sie konnte sich nicht erinnern, ob sie jemals so glücklich war, wie in diesem Moment. Sie wusste ab da an, dass sie nicht mehr nach Hause wollte und hoffte, dass ihre Eltern sie nie finden würden.

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Markus hatte auch mühe sich bei der Arbeit zu konzentrieren und dachte immerzu an Juliana.
Der Vorarbeiter sagte zu ihm; „Markus, wo ist dein Helm?“ Etwas verlegen erwiderte er; „Tut mir leid, hab ich vergessen.“ Die anderen lachten und meinten; „Ach der Junge hat einen harten Schädel!“ „Mag ja sein, aber Vorschrift ist Vorschrift und wir haben nun mal nur den einen Schädel und denn sollte man schon schützen.“

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In der Mittagspause plauderten die Kollegen was sie die freien Tage so gemacht haben. Von Markus kam nur ein „Gar nichts!“ „Ach komm schon …, so ein junger Bursche wie du …, naja da geht doch noch die Post ab.“ sagten grinsend seine Kollegen.
Markus war der Jüngste der Truppe und zum Anfang wurde er eher wie ein kleiner Stift behandelt. Doch die Bauarbeiter merkten schnell, was in ihm steckte und hätten ihn nach seinem Aussehen her, soviel Kraft gar nicht zu getraut. Jedenfalls wurde er gut aufgenommen und verstand sich prima mit seinen Kollegen. Er konnte gar nicht erwarten Feierabend zu haben und als der Vorarbeiter merkte, dass Markus immer zu Uhr schaute und Markus erzählte, dass er noch was Dringendes zu erledigen hätte, meinte der Vorarbeiter zu ihm; „Los Junge…, nun hau schon ab. Die Arbeit für heute schaffen wir auch ohne dich. Das ließ Markus sich nicht zweimal sagen. „Bis Morgen!“ rief er und machte sich auf dem Heimweg.

Fortsetzung folgt …


Ich hoffe es hat euch gefallen!


Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!:hallo:
 
Hallo Romy,

>ich frage mich nur welche große verschwörung da im gange ist und was Markus seine Familie damit zu tuen hat...<

Ja das wird in den nächsten Kapiteln aufgeklärt.
Danke für deinen lieben Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:



Kapitel 87
Angst um Hella!

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Nachdem Hella den Schreck von ihrem Vater fast erwischt worden zu sein, so einigermaßen überwunden hatte, ließ sie sich was einfallen, damit dies nicht noch einmal passieren konnte.
Es war Sommer und auch die Nächte waren ziemlich warm, sodass sie ihrem Vater sagte, dass sie ihre Zimmertür in Zukunft abschließen würde, da sie nachts bei der Hitze so gut wie nichts anhatte. Schließlich sei sie kein kleines Kind mehr … und so weiter. Obwohl ihr Vater zwar jedes Mal anklopfte, bevor er das Zimmer seiner Tochter betrat, verstand er sie auch und dachte sich weiter nichts bei.
So konnte Hella die eine Stunde mit Garius voll genießen. Das taten sie auch. Sie tobten, spielten fangen und was ihnen noch so alles einfiel.

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Doch die schönsten Momente waren, wenn sie sich so einfach auf dem weichen Waldboden fallen ließen und sich gegenseitig Zärtlichkeiten schenkten. In diesem Moment vergaßen sie beide all ihre Probleme. Garius dachte nicht an seinem Vater oder an das, was er tun sollte und Hella dachte auch nicht daran, dass ihr die nächtlichen Ausflüge eigentlich verboten waren. Garius reichte es völlig aus, Hella zu beobachten. Doch dabei blieb es nicht, denn die Versuchung und das Verlangen beiderseits nach einander, waren einfach zu groß.

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So versanken sie in leidenschaftlichen Küssen und ließen ihre Gefühle zueinander durch nichts stören.

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Doch immer wenn es am schönsten war, wurde Garius innerer Drang, Hella zu seinesgleichen zu machen, so groß, dass er sich kaum noch gegen wehren konnte. Er spürte wie seine Beißzähne länger wurden und seine Körper sich für einen Verwandlungsbiss vorbereitete.
So stark er auch versuchte da gegen anzukämpfen, gelang es ihm nur sehr spärlich, sodass er jedes Mal einfach nur davonlaufen konnte, um Hella nicht wehtun zu müssen. Hella war es mittlerweile schon gewohnt und dachte das Garius noch nicht für mehr bereit war und Garius wollte drüber nicht reden. Doch diesmal spürte auch sie, dass da noch was anderes sein musste. Sie lief Garius nach und rief, „Garius, bleib doch bitte stehen! Bitte erkläre mir was du hast!“ dabei war es ihr ganz egal, ob ihr Vater sie hören könnte.

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Obwohl es Garius nicht für besonders klug hielt stehen zu bleiben, tat er es trotzdem. „Bitte Garius, erkläre mir warum du jeden Abend einfach davon läufst! Vor was hast du Angst?“fragte Hella noch ganz außer Puste.
Garius wusste nicht was er sagen sollte und dachte; „Die Wahrheit wäre das Beste, aber kann ich das riskieren? Sie wird es nicht verstehen, ich tue es ja selbst nicht. Wenn alle menschliche Frauen so auf Vampire wirken, dann würden doch die meisten schon Vampire sein. Ich habe mich fast nicht unter Kontrolle, da müsste es doch den anderen genau so gehen. Aber vielleicht sind sie ja an Menschen gewöhnt. Doch in der Stadt die Frauen haben gar nichts bei mir ausgelöst. Es ist für Hella besser ich gehe ihr aus dem Weg, bis ich herausgefunden habe, wie ich mich besser kontrollieren kann.“

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Garius drehte sich um und rang mit den Worten. „Hella …, es ist besser, wenn wir uns ne Weile nicht sehen …“ Hella ließ ihm gar nicht ausreden, sonder warf gleich ein, „Warum? Magst du mich denn nicht mehr? Hab ich was getan oder gesagt?“ Sie ging auf ihm zu, doch als sie Garius umarmen wollte, wehrte er ab.
Traurig sah er sie an und meinte; „Ich liebe dich, aber ich bin nicht …, ich meine…, ich habe zu große Angst dir wehzutun. Ich bin nicht wie du …“ Hella unterbrach ihm erneut. Sie glaubte das Garius von der Krankheit sprach, die sie sich einredete. „Nun sei nicht so traurig! Dass du diese Krankheit hast, stört mich nicht. Ich liebe dich so, wie du bist und wenn wir in der Zukunft nur nachts draußen sein können, ist mir das auch egal.“

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„Hella, du hast ja keine Ahnung wie gefährlich ich bin!“ Hella schluckte schwer, meinte aber im selben Augenblick; „Das glaub ich dir nicht!“ „Hella, sieh mich doch an! Meine Haut, meine Augen sind so anders und das liegt nicht an einer Krankheit.“ versuchte Garius zu erklären. Hella überlegt, fragte dann; „Was ist mit dir passiert?“
„Ich kann und darf es dir jetzt noch nicht sagen, wer oder was ich bin. Mein Vater ist ein skrupelloser Mann und kommt bald wieder von seiner Reise zurück. Er darf nicht wissen, dass ich für dich Gefühle habe und ich fürchte, dass ich sie vor ihm nicht verbergen kann. Deshalb ist es besser wenn wir uns nicht sehen. Außerdem löst du in mir etwas aus, das ich nicht kontrollieren kann und ich habe Angst dir wehzutun. Wie gesagt ich bin anders, total anders und wenn ich mich von meinem Vater gelöst habe und meine Aufgabe, die ich für ihn erledigen muss, getan habe, erst dann kann ich dir alles erklären. Hella bitte vertraue mir, es ist für uns alle besser so! Ich liebe dich und will dich nicht verlieren!“
Die Situation war für beide schwer. Garius nahm sie noch mal kurz in die Arme gab ihr einen Kuss und meinte; „Ich muss jetzt los. Ich werde dich so oft es geht anrufen. Ich wünsche ich wäre so ein normaler Mensch wie du.“ Hella spürte Garius schmerz, sie verstand zwar nicht ganz was er meinte, aber wenn sie ihn nicht verlieren wollte, musste sie ihn vertrauen, dessen war sie sich bewusst.

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Garius war immer so schnell verschwunden, das Hella sich nie sicher war, aus welcher Richtung er kam oder wieder ging. Sie wusste nicht wo er wohnte, noch kannte sie seinen vollständigen Namen. Nun war er wieder fort und Hella wusste nicht, für wie lange. Wie jeden Abend ging sie über die Terrasse in ihr Zimmer und legte sich ins Bett. Doch sie konnte nicht einschlafen, zur sehr schwirrten ihr die Gedanken durch den Kopf. Das Garius zur Hella sagte, dass er ihr nicht wehtun möchte, gab ihr schon zu denken. „Was weiß ich denn über ihm? Eigentlich nicht viel oder besser gesagt so gut wie gar nichts. Ich weiß wirklich nicht wer oder was er ist. Seine helle Haut, diese Augen, der Geruch die ganze Art, wie er auf mich wirkt, ist ein Gefühl das ich kaum beschreiben kann. Er hat etwas an sich, das mich nicht mehr loslässt, dass ich haben will, auch wenn es gefährlich sein sollte. Aber was kann das sein? Fühlt sich so wahre liebe an, eine Liebe, die einem den Verstand raubt. Für die man alles tun würde? Wo jegliche Vernunft von seinen Gefühlen unterdrückt wird und man nur noch das sieht, was man sehen will? Wer mag sein Vater wohl sein? Ein Skrupelloser meinte Garius. Aber solche Menschen gibt es haufenweise. Vielleicht ist er ein verrückter Wissenschaftler und hat an seinem eigenen Sohn herumexperimentiert. Oh man Hella, jetzt geht echt die Fantasie mit mir durch.“ Sie versuchte sich mit einem Buch abzulenken und schlief beim lesen ein.

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Wenn man mal eine Nacht nicht viel schläft, verkraftet dies ein Körper noch relativ gut. Bei Hella waren es aber schon viele Nächte und so gar schon Wochen, wo sie nie vor zwei Uhr morgens ins Bett kam. Das hinterließ natürlich Spuren. Hella wirkte unkonzentriert, schwach und immer zu müde. Ihr Vater machte sich schon sorgen, doch er wusste noch aus seiner Jugend, dass man mal öfters solch eine lustlose Phase hat. Aber als Hella vormittags immer länger schlief, kam er doch etwas ins Grübeln. „Sag mal Mädchen, willst du heute gar nicht aufstehen? Was ist eigentlich los mit dir?“ Hella bekam nur mühsam ihre Augen auf, die ihr vor Müdigkeit auch noch brannten. „Wie spät ist es denn?“ wollte sie wissen. „Wie spät? Das fragst du noch. Es ist Viertel nach eins. Wie kann man nur so lange schlafen.“ meinte Heinrich zu seiner Tochter und verließ kopfschüttelnd das Zimmer. „Entschuldigung!“ rief Hella ihm nach.

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Mit einem schlechten Gewissen ihrem Vater gegenüber, verrichtete Hella die Gartenarbeit.
„Was ist los mit dir, Hella?“ fragte Heinrich noch einmal. „Nichts weiter, wieso fragst du?“
„Na hör mal, du schläfst fast jeden Tag bis mittags, siehst aber dennoch müde aus und unterhalten willst du dich auch nicht mehr. Dafür muss es doch einen Grund geben?“
„Ach Papa, es ist wirklich nichts. In meinem Zimmer ist nachts ne Affenhitze, sodass ich erst immer gegen morgen einschlafen kann.“ verteidigte sich Hella.
Heinrich wusste, dass ihr Zimmer in der tat im Sommer kaum zu ertragen war. Die Nachmittagssonne machte aus ihrem Zimmer einen regelrechten Brutkasten. „Warum gehst du denn nicht in der Stube schlafen?“ schlug er vor, doch Hella entgegnete gleich; „Was …, auf dem alten Sofa etwa? Da tut das sitzen darauf schon weh. Das Ding ist doch noch aus der Steinzeit. Warum kaufen wir eigentlich kein Neues?“ fragte Hella, um vom Thema abzulenken.

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„Ach Kindchen, in meinem Alter brauche ich keine neuen Möbel mehr. Du wirst bald fort sein und außerdem hängen sehr viele Erinnerungen an dem Teil. Der blaue Fleck an der Seite, das ist ein Rest von deinem Handabdruck. Ich sehe die Bilder noch vor mir. Du warst gerade eineinhalb Jahre und hattest das erste Mal Blaubeereneis gegessen. Ich hatte die Schale auf dem Tisch gestellt und ehr ich soweit war, dir etwas zu geben, hattest du dich selbst bedient. Du sahst so süß aus, warst von oben bis unten mit Eis beschmiert.“ Heinrich hatte mit seinen Tränen zu kämpfen, als er an vergangene Zeiten dachte. „Erzähl mir mehr von früher!“ Hella hörte gerne die Geschichten ihres Vaters und eine Ablenkung konnte sie auch gerade gut gebrauchen.

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So erzählte Heinrich den ganzen Nachmittag von der Vergangenheit und auch in Hella kehrte die eine oder andere Erinnerung zurück.
Die trockene Hitze an diesem Tage lockte Hella öfters zum Brunnen. Dabei erinnerte sie sich, wie sie als kleines Mädel immer versuchte in ihm hineinzuschauen. Doch ein schwerer Eisendeckel, den ihr Vater zu Sicherheit immer rauflegte, versperrte ihr die Sicht. Trotz einiger Entbehrungen hatte Hella aber eine sehr schöne Kindheit, das wurde ihr wieder bewusst und sie war ihrem Vater sehr dankbar dafür.

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Auch Garius war in Gedanken versunken und suchte verzweifelt nach Antworten. Doch alles das, was er gelernt hatte, half ihm nicht weiter. Er musste sich jemandem anvertrauen, jemandem der ihm sagen konnte, warum er so auf eine Menschenfrau reagierte. Thoma war der Einzige, zu dem Garius vertrauen hatte, dennoch wusste Garius nicht, ob es klug wäre Thoma sein Geheimnis anzuvertrauen. Dass Thoma schon etwas ahnte, entging Garius ja nicht, zumal Thoma es ihn ja deutlich zu verstehen gegeben hatte. Doch Garius befürchtete halt, dass Hella bei Thoma und auch bei jedem anderen Vampir dieselben besitzergreifenden Gefühle auslösen könnte. Das machte es für Garius schwieriger darüber zu reden.
Thoma holte ihm aus seinen Gedanken. „Das ist jetzt die dritte Handykarte, die du diesen Monat brauchst. Ich frage mich bloß für was? Du kennst doch niemanden den du anrufen könntest, oder täusche ich mich da?“ Garius Telefonate mit Hella forderten ihre Vergütung. Nach außen hin ahnungslos scheinend meinte Garius; „Was weiß ich, warum die Karte immer so schnell alle ist.“ „Garius, wenn du mit dem Handy nicht umgehen kannst, dann solltest du es lassen! Die Karten kosten Geld, mein Geld, was ich nicht massenweise irgendwo rumzuliegen habe. Ich arbeite für deinen Vater ganz umsonst. Unsere Organisation wird von reichen Familien, die sich deinem Vater angeschlossen haben, finanziert, oder halt auf andere Weise besorgt.“

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Etwas beleidigt erwiderte Garius; „Dann sage mir, wie ihr euer Geld besorgt! Dann werde ich mir auch welchen besorgen und kaufe mir die Karten halt selbst.“ Thoma musste lachen, da sich Garius manchmal wie ein kleiner Junge verhielt.
„Das kann und will ich dir nicht sagen. Du bist nicht der Typ dafür und außerdem als Sohn vom Anführer genießt du ja sowieso alle Freiheiten. Du brauchst bloß sagen, was du willst.
Doch als ich dir das Handy gab, dachte ich das es besser sei, es würde keiner wissen und ich bin mir auch ziemlich sicher, das du weiß, wie man es nutz und auch das du jemanden hast, mit dem du telefonierst. Ich kann dich ja auch gut verstehen, wenn du noch nicht drüber reden willst. Ich bin nicht blöd Garius, doch du solltest vorsichtig sein. Wenn ich deine Veränderungen schon bemerkte, dann tut es dein Vater mit Sicherheit auch. Übrigens er kommt Morgen zurück, also bereite dich vor und versuche deine Gefühle, für wen auch immer du sie haben magst, zu verbergen!“
Thoma drehte sich um und ging wieder. Garius wollte ihn noch nachrufen, ließ es aber dann doch sein.

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Am nächsten Abend warteten schon alle auch Larius. Garius saß schlecht gelaunt auf einer Bank. Er hatte absolut keinen Bock darauf seinen Vater zu sehen, zudem vermisste er Hella.
Doch er musste sie aus seinen Gedanken verdrängen, seine Gefühle vor seinem Vater verbergen. So konzentrierte er sich nur auf seinen Hass gegen seinen Vater. „Was ist mit dir, du siehst aus als würdest du jemanden umbringen wollen. Freust du dich gar nicht das dein Vater wiederkommt?“ Hermo war sozusagen Larius engster Vertrauter, zumindest was die organisatorischen Dinge betraf. Thoma war der Einzige, den Garius mochte, die anderen waren ihn so ziemlich egal und er redete mit ihnen nur wenn er angesprochen wurde. Er brachte ihnen gegenüber genauso eine Kälte rüber, die sie auch von Larius her kannten. Das war sogar vom Vorteil, so konnte keiner erahnen was in Garius wirklich vorging.
Er schaute Hermo nur an, stand auf und ließ ihn einfach sitzen. Hermo dachte nichts dabei, er war solch ein Verhalten von Garius gewohnt.

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Als Garius seinen Vater spürte, wurde er noch wütender. Er musste sich echt zusammenreißen, dass er ihn nicht gleich an der Kehle sprang. Seine Hände hatte er so fest zu einer Faust formiert, dass sich seine Fingernägel ins Fleisch bohrten. Thoma merkte Garius Hass und die Wut, die in ihm aufstieg. „Bleib ruhig, das bringt doch nichts! Du wirst deine Gelegenheit schon noch bekommen. Deine Kräfte werden nicht ausreichen, Garius! Du muss schlauer als dein Vater sein, hinterhältig und ihn mit List überrumpelt. Doch dazu musst du noch viel Lernen und du brauchst verbündete. Noch können wir es nicht wagen, welche zu suchen. Erst wenn du deine Aufgabe erfühlt hast, wird dir dein Vater mehr Freiheiten lassen oder sogar gar nichts mehr von dir wollen.“ „Schau mal wie er dasteht und seine ausgesuchten Lakaien Anweisung erteilt. Anscheinend hat er auch einen seiner dunklen Mächte mitgebracht, diese körperlosen Wesen aus der Unterwelt.“ knurrte Garius vor sich her. „Du kannst sie sehen?“ wunderte Thoma sich sehr. „Nein, aber ich spüre sie, ihre dunkle Aura ist mächtiger als die von meinem Vater. Doch da sie keinen Körper besitzen, können sie nur durch Telepathie was bewirken.“

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Larius war in vielen Vampirstützpunkten und wurde von allen hochachtungsvoll erwartet. Er war jahrelang nur ein Mythos und jeder stelle sich auf seiner Art vor, wie er sein könnte.
Larius Erscheinung übertraf bei allem ihre Erwartungen und wie auf einem Kriegsfeld, wuchs bei seinen Anhängern die Motivation ihre Rebellion durchzuführen. So sahen sie Larius nicht nur als Anführer sonder auch als die stärkste Waffe, die sie einsetzen konnten.
Larius hingegen, war schon etwas zufriedener als er bemerkte, dass nicht alle Vampire so schwach waren wie die, die er zuerst kennengelernt hatte. Doch Hermo, Thoma und die anderen, waren ja auch keine Kämpfer sondern eher für die Logistik zuständig.
Fünf Vampire suchte sich Larius aus, die ihn nach Bergen begleiten sollten. Unter den Fünf war auch Askan und bei ihm so wie auch bei den anderen, hat sich die lange harte Ausbildung bezahlt gemacht. Aber Askan war der stärkste, nicht nur vom Körper her, sondern man könnte schon fast von Besessenheit sprechen. Ein Fanatiker, der sein Ziel um jeden Preis erreichen wollte. Larius hatte sofort gefallen an ihm gefunden und spürte das er sich durch nichts beeinflussen lassen wurde. Genau das, was suchte er, einen denn er zwar noch viel lehren musste, aber der ihn nie verraten würde.

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Larius bemerkte auch den schwarzen Engel. Er ging zu ihm rüber, da er den schwarzen Engel sehen konnte und sagte;
„Was willst du?“ dabei hätte er es auch auf telepathischen Weg machen können, doch das war ihn zu anstrengend. So wunderten sich die anderen, mit wem Larius da sprach.
„Ich muss mit dir reden, sofort!“ meinte Grom, so nannte sich der schwarze Engel der Larius sehr vertraut war. „Hast dir aber einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht. Mann, ich habe fast sieben Tage nicht geruht. Bin total fertig, also was willst du? Warte! Wir gehen besser nach unten, hab kein Bock telepathisch zu reden!“
Die Jungs wurde ihr Quartier gezeigt. Larius befahl, dass er nicht gestört werden wollte.

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„Nun sprich!“ forderte Larius Grom auf. „Mein Herr will wissen, ob ihr alle Vorbereitungen getroffen habt. Es darf nichts schief gehen. So eine lange magische Mondfinsternis tritt nur alle fünfhundert Jahre auf und die will mein Herr auf keinen Fall mehr abwarten. Außerdem wurde uns berichtet, dass es die letzte Auserwählte sein soll und es danach keine Möglichkeit mehr gibt, unser Portal für alle zu öffnen. Ganz im Gegenteil werden wir versagen, dann ist es um uns geschehen. Laut unseres Wissens, ist die Zeit bald abgelaufen, wo mein Herr beweisen konnte, dass er denn größten Teil der Menschheit auf seiner Seite ziehen kann. Trotz furchtbare Kriege, Seuchen und Naturkatastrophen, fanden die Menschen aber immer wieder zu ihren glauben zurück. Nur einen geringen Anteil konnte der Herr für sich gewinnen. Was ich damit sagen will, versagt ihr, dann werden wird es für uns nicht mehr möglich sein, hier oben eingreifen zu können. Das bedeutet für euch auf langer Sicht auch das aus! Deine ganze Macht geht dahin, und da dein Vater sich besonnen hat und seinem Herrn wieder dient, wird er seine Kräfte behalten und dich jagen, bis er dich erledigt hat. Danach denke ich mal wird er die Vampire von ihrem Leid befreien. Also du siehst, wie wichtig es ist, das ihr dieses Mädchen verwandelt, gegen ihren Willen um uns so, weitere Türen zu öffnen.“
Thunsamun hat an euch kein Interesse und wir sind in seinem Reich eher geduldet als willkommen. Im dieses aber zu ändern, bedarf es sehr viel dunkle Mächte, die wie nur vereint bekommen könnten.“

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„Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wollt ihr nicht nur in menschliche Körper eindringen können, sondern den Teufel selbst von seinem Thron stürzen? Glaubt ihr nicht, da habt ihr euch etwas viel vorgenommen?“ Larius kannte durchaus die Macht der schwarzen Engel. Doch nun glaubte er das sie unter Größenwahn leiden würden. „Thunsamun zu stürzen ist ein guter Gedanke, doch selbst für uns eher unrealistisch. Wir dachten da eher an einer zweiten Hölle.“ Larius musste lachen, sagte zu dem Thema aber nichts mehr, sondern kam auf sein Anliegen zurück.
„Keine Angst, dieses Mädchen zu verwandeln ist doch nur ne Kleinigkeit. Sie wird nicht mal bewacht, als wusste niemand, wer sie wirklich ist. Aber nun zu Euch, ihr seid sicher, dass wenn das Portal offen ist, ihr von Menschen auch besitz ergreifen könnt? Ich habe mir ihre Technologie genauer angesehen und gegen die können wir nicht viel ausrichten. Mein Depp von Vater hat anscheinend gar keine Waffen, jedenfalls nicht solch gewaltige. Also müsst ihr erst die wichtigen Menschen wie Kriegsherren, Verteidigungsleute und Könige, oder wie es heute heißt, Präsidenten manipulieren oder in sie eindringen. Aber ich warne euch, mein Vater ist zwar ein Weichei, aber er ist nicht blöd. Er hat euch genauso wenig vertraut, wie ich es tu und einen Weg gefunden, wie er euer Portal wieder schließen kann. Das Wissen habe ich auch, also solltet ihr versuchen mich zu hintergehen, dann werde ich dafür sorgen, dass ihr wortwörtlich in der Hölle schmort!

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Nun geht und sagt euren Herrn, dass alles vorbereitet ist! Ihr solltet mich vorerst nicht mehr aufsuchen! Mein Vater wird sicherlich bald herausfinden, dass ich noch lebe und er kann euch sehr weit spüren. Doch jetzt kann ich ihm noch nicht gegenübertreten.“ Larius sah Grom nach, wie er davon schwebte und dachte; „Keinen Körper zu haben, hat manchmal sogar Vorteile.“

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Garius stand mit Thoma in der Einganshalle, als er seinen Vater hörte, wie er Hermo befehle erteilte. „Ich will die nächsten zwei Tage nicht gestört werden. Danach hat frisches Blut zur Verfügung zu stehen. Sorge dafür, dass die fünf Burschen an sich weiter arbeiten. Wo ist eigentlich mein Sohn?“ „Ja wird erledigt, Sir. Ihr Sohn wartet in der Einganshalle.“ erwiderte Hermo. Garius Wut stieg uns stieg und immer wieder flüsterte Thoma; „Junge bleibe ganz ruhig!“ Garius war es zu wieder, das sein Vater Menschen entführen ließ, um an das Blut zu kommen, obwohl ja eine Konserve gereicht hätte. Zum Glück tötete Larius seine Opfer nicht mehr, sonder sie wurde einfach da wieder hingebracht, wo man sie hergeholt hatte. Außer Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und die schmerzen an der Bissstelle, merkten die Menschen nichts, da sie durch den Hypnoseblick an diese Tat keine Erinnerungen hatten.
Aufbrausend wie immer stand nun Larius vor seinem Sohn. Er musterte ihm von oben bis unten und bemerkte eine Kraft in Garius, die ihn bis her nicht offenbart wurde. Doch Larius spürte nicht, das diese Kraft gegen ihn selbst gerichtet war, dazu war er vielleicht zu erschöpft. „Was hast du die Tage gemacht?“ fragte Larius seinem Sohn so kalt wie immer. „Mich vorbereitet!“ erwiderte Garius genauso kalt. „Gut, wie ich bemerke, hat es sich gelohnt. Gebe was von deinen Techniken an die Fünf jungen Burschen weiter und lerne sie besser kennen!“ Er drehte sich noch zu Thoma, „Gut gemacht!“ meinte er zu ihm und verzog sich anschließend in seinen Gemächern.

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Nachdem Larius ausreichend geruht hatte und sein Körper sich von den Strapazen der Reise erholte, stillte er seinen Blutdurst und forderte alle auf zu einer Versammlung zu erscheinen.
Garius kannte mittlerweile die fünf Neulinge und tat so als habe er dieselben Interessen wie sein Vater. Durch die Angst, die er um Hella hatte, veränderte er sich so sehr, das selbst Thoma sich manchmal vor ihm fürchtete. Garius rief Hella nicht mehr an und versuchte auch nicht an sie zu denken. Vielmehr konzentrierte er sich jetzt auf seine Aufgabe und suchte einen Weg, wie und wann er seinem Vater gegenübertreten konnte. So wie ihn es gelehrt wurde, glaubte er fest daran, dass seine Kräfte um einiges stärker werden würden, wenn die Pforten der Unterwelt geöffnet waren. Larius erkannte seinen Sohn kaum wieder und war sehr überrascht von Garius positiver Einstellung, so wie er glaubte, seines Planes gegenüber. Garius hörte auf die Worte von Thoma und versuchte seinen Vater mit List zu hintergehen. „Wenn man seine Feinde nicht besiegen kann, dann sollte man sie mit Liebe erdrücken.“ Diese Worte gingen Garius durch den Kopf, die er bei einem Film im Fernseher aufgeschnappt hatte.

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Nun wurde diskutiert und geplant, was nach der Verwandlung der Auserwählten zu tun wäre.
Larius sowie auch sein Sohn verschwiegen, wer und wo die besagte Person zu finden ist. Seine Begleiter erhielten nur den Auftrag, Larius zu folgen und seinen Sohn den Rücken frei zu halten. Alles andere brauchten sie nicht zu wissen.
Thoma erzählte mit Stolz, jedenfalls tat er so, dass er Garius nun nichts mehr beibringen kann und er ein guter Schüler war. Larius war sehr zufrieden und ein leichtes Lächeln glitt über sein Gesicht. Er war zum ersten Mal Stolz auf seinem Sohn und es schien fast so, als habe er doch verborgene Gefühle für ihn. Doch nie würde er sich das anmerken lassen.
Nach der Versammlung redete Larius noch mit Askan, um ihm näher kennenzulernen.

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Vampire konnten sich zwar am Tage nicht draußen aufhalten, das hieß aber nicht dass sie schliefen. In einer großen Halle trainierten die Jungs, was Garius ihnen beibrachte. Jeden Abend nach Sonnenuntergang hatten sie für drei Stunden frei und konnten machen, was sie wollten.
Eine festliche Musik, die sie aus der Ferne hörten, erweckte ihre Aufmerksamkeit. Sie kannten die Art von Musik und wussten, dass irgendwo ein menschliches Fest sein musste. Als sie denn noch in der Ferne ein buntes Leuchten am Himmel sahen, waren sie sich ganz sicher, dass dieses Licht von einem Feuerwerk kam. „Kommt lasst uns dahin fliegen, mal sehen was da los ist. Vielleicht gibt es da hübsche Mädchen zu sehen.“ Schlug einer der Jungs vor. Askan hielt dies für keine gute Idee und erwiderte; „Das sollten wir nicht tun! Wir sind hier um die Rebellion vorzubereiten und nicht um uns zu amüsieren. Dass wir aus Hunderten ausgewählt wurden, ist schon eine Ehre für mich. Auf keinen Fall werde ich das wegen irgendwelcher Albernheiten riskieren.“ „Wie du meinst du Spielverderber. Wir haben jetzt unsere Freizeit in der wir machen können was wir wollen. Es ist total öde hier. Wir wollen doch nur ein bisschen gucken.“ meinte ein anderer.

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Im Dorf war am diesem Tage das alljährliche Sommerfest. Nachdem die Bauern ihre Tiere und Gartenerzeugnisse präsentiert hatten, wurde gefeiert. Hella hatte erst gar keine Lust, viel zu traurig war sie das sich Garius nicht mehr bei ihr meldete. Doch da es Luises Ehrentag war und sie als älteste Bürgerin der Gemeine gefeiert wurde, ging Hella schon anstandshalber mit ihrem Vater zum Fest. Viele Kinder und Enkelkinder, der meist sehr alten Bewohner, waren auch gekommen und so hatte Hella doch einige mit denen sie sich amüsieren konnte.
Nachdem ihre alten Schulkameraden ihr das Neuste berichtet hatten, wurde bei einigen Spielen sehr viel gelacht.

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So ein Kraftakt wie man sie beim Hammerwerfen brauchte, benötigte auch eine leibliche Stärkung. Der Duft nach frisch Gerilltem, konnte man nicht widerstehen. So ließen sich die Dorfbewohner die Köstlichkeiten munden.

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Hella bereute es nicht mitgegangen zu sein und hatte ziemlich viel Spaß. Die Ablenkung tat er sehr gut, denn die ganzen Tage zuvor grübelte sie nur über Garius.
Liese versuchte nun Heinrich zu überreden, bis zum Schluss des Festes zu bleiben, oder es zumindest Hella zu erlauben. „Liese, du weißt doch das geht nicht.“ meinte Heinrich. „Ja, ja dein Versprechen. Hella wird in fünf Monaten zwanzig, was solle ihr jetzt noch passieren? Schau mal, es sind so viele junge Leute da und alle werden auf sie acht geben. Ihr könnt bei mir in der Pension schlafen!“ Liese und Heinrich diskutierten noch fast eine Stunde und auch die anderen älteren Damen redeten auf den alten Herrn ein. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus und gab letztendlich nach.

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Es war mittlerweile schon fast Mitternacht und die meisten Gäste verließen, nachdem Luise ein kleines Feuerwerk gewidmet wurde, das Fest. Die jungen Leute waren mit Tanzen beschäftigt und Heinrich ließ seine Tochter keinen Moment aus den Augen.

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Kurze Zeit später landeten vier von den fünf Vampiren auf einem Felsvorsprung des Festplatzes und beobachteten die Dorfbewohner. Askan war auf Larius Anwesen geblieben und konnte seine Kameraden nicht verstehen.
„Mann, hier ist ja so gut wie gar nichts los. Nur ein paar sehr junge Weibsen. Aber irgendwie hat dieser Ort was an sich, spürt ihr das auch?“ bemerkte einer der Jungs. „Ja …, aber was kann das sein?“ wurde ihm geantwortete.
Das, was sie spürten, war Hella, die sich gerade mit ihrer Freundin in der Pension etwas frisch machte.

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Als Hella dann wieder zur Tanzfläche ging, wirkte sie auf die Vampire so anziehend, dass diese verstummten und nur noch zu ihr runter starrten. Jeder dachte auf seiner Wiese, warum dieses Mädchen so eine magische Wirkung auf sie hatte. „Was ist los mit euch? Ihr seid so ruhig.“ warf einer ein, um herauszufinden, ob die anderen dasselbe spürten. „Ach nichts, ist eher langweilig hier.“ meinte ein anderes ganz lässig. Aber sie trauten sich nun gegenseitig nicht mehr. Jeder von ihnen würde am liebsten zu Hella fliegen, doch warum sie diesen Drang hatten, konnten sie sich nicht erklären.

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Garius hatte das Gespräch der Neulinge mitbekommen und wusste somit, wo sie hin wollten.
Er folgte ihnen, um auch sicher zu gehen, dass sie nicht in der Nähe, des heiligen Berges kamen. In Garius dem Dorf immer näher entgegen flog, spürte er Hella viel früher als sonst. Er setzte sich ebenfalls etwas abseits von den anderen auf einem Felsvorsprung und verstand nicht, warum Hella auf dem Fest war. Hella hatte Garius von dem Versprechen, das sein Vater geben musste, erzählt und er wusste, dass sie bei Dunkelheit nicht raus durfte.
Thoma wiederum ist Garius gefolgt, um ihn vor irgendwelchen Dummheiten zu schützen. Thoma kannte Garius besser als dieser glaubte und es ist ihn nicht entgangen das Garius sich verliebt hatte.
Garius wirkte sehr nervös und aufgeregt und beobachtete ganz genau die anderen Vampire, die nur dasaßen und runter starrten. Als Thoma eintraf, meinte dieser flüsternd; „Warum bist du ihnen gefolgt?“ Garius stand auf. „Damit sie keinen Blödsinn machen.“ gab er trocken von sich.

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Sie setzten sich und verhielten sich ruhig, da sie nicht den Eindruck erwecken wollten, den anderen nachzuspionieren. Normalerweise müssten die anderen Garius und Thoma schon längst gespürt haben, doch sie waren so sehr auf Hellas Aura fixiert, dass sie gar nicht registrierten, was ringsherum geschah.

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Hella wurde von einem ihrer alten Schulkameraden zum Tanzen aufgefordert. Die Musik wurde langsamer und die Tänzer kamen sich näher. Heinrich hatte mühe wach zu bleiben, aber er wollte seine Tochter nicht ohne seine Aufsicht lassen. „Weißt du eigentlich, das ich früher mal ganz schön verknallt in dich war? Aber du warst nach der Schule immer gleich verschwunden und ich hatte nie Gelegenheit dich woanders zu treffen. Dein Vater beschützte dich wie eine Prinzessin und ich wäre gerne der Prinz geworden.“ Meine der junge Mann, der mit Hella tanzte und ihr tief in die Augen sah. Hella lächelte und meinte; „Nun hast du ja doch noch deine Prinzessin gefunden.“ Damit meinte sie ihre Freundin, die mit Hellas altem Schulfreund zusammen war. „Ja da hast du recht.“ erwiderte der Junge mit einem weichen Lächeln.

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Garius ließ Hella nicht aus den Augen und Thoma wiederum Garius nicht. Thoma konnte Hellas Aura auch spüren. Garius Reaktionen, die Gefühle die er momentan preisgab, verriet seine Liebe zu Hella. Garius sprang hoch, stammte seine Hände zur Hüfte und schaute grimmig nach unten. Er hatte ein ganz neues Gefühl an sich entdecken können und dieses Gefühl empfand er nicht als angenehm.
In seinen Gedanken sah er sich schon dort unten stehen, um diesem Jungen von Hella wegzureißen. Obwohl Garius ihn gar nicht kannte, wirkte der Knabe auf ihm mehr als aufdringlich.
Garius blickte zu den anderen Vampiren rüber, als er das Knacken einiger Äste vernahm.

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Bis auf einen der immer noch nach Hella schmachtete, erhoben sich die anderen und sahen sich gegenseitig an. Als der eine in seine Hosentasche wühlte, wurde er gefragt, was er suchte.
Doch der Vampir gab keine Antwort und alle grinsten sich schelmisch an. Der Vampir suchte nach dem Elixier, doch keiner schien es bei sich zu haben und das war auch gut so.

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Thoma wurde die Sache zu bunt. Er hatte keine Lust darauf Babysitter zu spielen. Er erkannte die Eifersucht in Garius und hielt es für besser, wenn die Jungs aber auch Garius nicht mehr in der Nähe von Hella waren. Er konnte sich schon denken, was in den Köpfen der Burschen spuckte und erkannte, dass die Situation durchaus eskalieren könnte.
„Na Jungs! Also an eurem Gespür, müsst ihr aber noch ne Menge arbeiten! Ihr habt uns nicht einmal bemerkt und Garius strahlt ja nun wirklich eine starke Macht aus.“ meinte Thoma ganz lässig und den Jungs war es sichtlich peinlich gewesen.
„Was meint ihr? Wäre es nicht besser, wenn wir zurückfliegen? Denkt daran, dass ihr an einer Geheimmission arbeitet und diese sollte doch auch geheim bleiben, oder?“ Die Vampire wussten gleich was Thoma meinte und machten sich auf dem Weg zurück zum Anwesen. Keiner wollte den anderen offenbaren, dass Hella solch eine intensive Wirkung auf sie hatte.
Jeder dachte für sich, es wird sich eine andere Gelegenheit bieten.

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„Auch du solltest mitkommen!“ meinte Thoma, doch Garius wirkte sehr gereizt. „Ach las mich doch in ruhe.“ erwiderte er schon fast aggressiv.
Thoma wusste nicht, wie weit er bei Garius gehen konnte, und versuchte ruhig auf ihm einzureden.

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Doch Garius ließ sich nichts sagen. Erst als er sah, wie der Junge ein anderes Mädchen küsste und Hella mit ihrem Vater das Fest verließ, meinet Garius und wirkte auf einmal eher glücklich; „Na gut lass uns nach Hause fliegen. Thoma gönnte Garius seine erste Erfahrungen, was die Liebe betraf. Doch er wusste auch, dass es definitiv der falsche Zeitpunkt war und da Garius mit Menschen noch keine Erfahrungen hatte, war es nicht gut, dass er sich in einem verliebte. Doch er wollte ihn darauf nicht ansprechen in der Hoffnung, das Garius von alleine auf ihm zukommen würde.

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Am nächsten Abend versuchte er Hella zu erreichen, doch ihr Handy war ausgeschaltet. Er gab den Neulingen reichliche Trainingsaufgaben auf, sodass diese für ne Weile beschäftigt waren. Zudem befahl er Askan dies zu überwachen, da er bemerkt hatte, wie ernst Askan seine Aufgaben nahm.
Sein Vater war regelrecht in alten Büchern versunken und wollte nicht gestört werden. Garius wusste aus Erfahrung, dass sein Vater manchmal Stunden las. Diese Gelegenheit musste er ausnutzen, um Hella zu warnen. Wenn die anderen Vampire nur ein Bruchteil von dem spürten, was Garius an Hella spürte, dann war sie nicht sicher, dessen war sich Garius bewusst. Aber auch er war so sehr mit Hella beschäftigt, dass er nicht merkte, wie Thoma ihm folgte.



Fortsetzung folgt….
 
Kapitel 88

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Ganz aufgeregt erreichte Garius den kleinen Hügel, wo Hella wohnte. Es ging ihn einfach nicht aus dem Kopf das Larius Lakaien Hella auch spüren konnten. Er war schon fast panisch und hätte Hella am liebsten Weit weggebracht. Durch seine Sorge merkte er nicht, dass Thoma ihm gefolgt war. Leise klopfte er an Hellas Terrassentür und flüsterte. „Hella …, Hella ich muss mit dir reden!“ Nach einer Weile hörte er; „Garius …, warte, ich komm gleich! Ich ziehe mir nur schnell etwas an.“

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Hella freute sich sehr, Garius zu sehen. Nach einer kurzen Umarmung merkte Hella schon, wie ernst Garius war. „Was hast du? Du bist heute so anders.“ „Nicht hier!“ erwiderte er, nahm sie in die Arme und sprang mit ihr von der Terrasse runter. Hella wollte schon losschreien, da sie tierische Angst hatte. Doch ehe sie dafür tief Luft holen konnte, war Garius mit ihr auch schon unten.

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Noch etwas schockiert meinte sie; „Wie hast du das gemacht? Das sind mindestens drei bis vier Meter.“ Doch Garius unterbrach sie. „Das ist für mich ne Kleinigkeit, wie noch so manch andere Sachen. Hella ich habe nicht viel Zeit und bin nur hier um dich zu warnen!“
„Wovor?“ fragte sie etwas irritiert. Garius schaute sie einen Moment lang an, er wusste nicht so recht, wie er ihr seine Sorge erklären sollte, „Ich muss ihr die Wahrheit sagen, zumindest einen Teil davon.“ wurde ihm bewusst. „Hör gut zu Hella! Du darfst deinen Berg nicht mehr in der Dunkelheit verlassen. Am bestens du gehst abends gar nicht mehr raus. Das ist ganz, ganz wichtig, hörst du?“

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Doch Hella nahm Garius nicht ernst. „Ach komm schon, was soll mir hier schon passieren?“
„Als du im Dorf auf dem Fest warst, wurdest du beobachtete und das, was ich da so mitbekam, gefiel mir ganz und gar nicht. Anscheinend hast du auf uns eine außergewöhnliche Wirkung. Erst dachte ich es geht nur mir so, aber die anderen meiner Art konnten dies auch spüren.“
„Was soll das heißen, deiner Art? Und du warst auf dem Fest und bist nicht zu mir gekommen?“

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Jetzt wurde Hella sauer und konnte Garius verhalten nicht verstehen. „Ja wir waren da, haben euch von dem Berg aus beobachtet. Warum warst du überhaupt da? Ich dachte du darfst nicht raus, wenn es Dunkel ist und wer war dieser Junge?“ rutschte Garius noch mit heraus. „Ach so, jetzt verstehe ich. Nicht nur, dass du mir nachspionierst, jetzt willst du auch noch wissen, wer meine Freunde sind.“ Hella war sehr wütend und wollte schon umdrehen und wieder hoch ins Haus gehen. „Nein, ich spionier dir nicht nach, sondern habe nur Angst um dich. Bei uns sind andere meiner Art eingetroffen und hörten die Musik von dem Fest. Als sie zu diesem wollten, bin ich ihnen gefolgt, aber nur da ich Angst hatte, sie könnten dich finden.“ „Du spinnst doch, ich verstehe dich nicht. Welche anderen und was soll das schei* Gerede von deiner Art?“

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Garius hielt Hella Schulter fest und schüttelte sie leicht, damit Hella nicht noch hysterischer wurde. „Hör mir zu! Ich habe keine Krankheit und es gibt noch mehr die so sind wie ich. Wir sind eine andere Art oder Rasse wie auch immer. Wir haben Fähigkeiten, die den Eurigen weit überlegen sind. Wir sind Kreaturen der Nacht und doch haben wir alle was Menschliches in uns. Ich kann dir jetzt noch nicht mehr über uns erzählen, aber es sind nicht alle so wie ich. Die meisten die ich kenne, sind böse und nehmen sich, was sie wollen. Deine Mutter wusste vielleicht, dass es uns gibt und wir eines Tages hier auftauchen werden. Es sind nicht Dämonen, vor die du dich fürchten musst, die können dir nichts anhaben. Vor uns solltest du dich fürchten. Hella ich liebe dich, aber du hast was an dir, das auf uns eine enorme Wirkung hat und da ich mich selbst kaum kontrollieren kann, werden es die anderen mit Sicherheit auch nicht.“ „Las mich los! Du tust mir weh. Garius ich erkenne dich nicht wieder. Du machst mir Angst!“ Hella spürte Garius feste Hände und merkte, wie ernst er war. „Ob Mutter dieses wirklich vorhergesehen hatte? Aber meine Gefühle, die können doch nicht so falsch sein. Ich liebe ihn und er mich, das merke ich doch. Was ist er?“

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Garius holte Hella aus ihren Gedanken, indem er sagte; „Das solltest du auch!“ „Was sollte ich?“ meinte Hella. „Vor uns …, vor mir …, Angst haben.“
„Was seid ihr?“ wollte Hella nun wissen. „Das kann ich dir noch nicht sagen. Nicht dass ich es nicht will, aber glaub mir, es ist nur zu deiner Sicherheit. Hella versprich mir bitte, dass du auf dich achtest und oben im Haus bleibst, wie deine Mutter es wollte. Wir haben was zu erledigen, danach kann ich dir mehr erzählen. Bald bist du zwanzig und wenn das stimmt, was du sagtest, dann kann dir nichts mehr passieren.“

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Garius spürte, dass Hella ihn für etwas verrückt hielt, dass sie an dem zweifelte, was er sagte. Er überlegte schon, ob er ihr nicht einfach zeigen sollte, was er war. Doch Hella meinte; „Gut! Ich verspreche dir das, aber nur, wenn du mir versprichst, dass du mir bei deinem nächsten Besuch alles erklärst.“ „Das werde ich! Bitte pass auf dich auf, denn das was du ausstrahlst, ich kann nicht einmal sagen, was es ist……

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„Es ist ihre Aura.“ hörte Garius eine vertraute Stimme sagen. Sofort stellte er sich schützend vor Hella und fing, so wie es bei seiner Art in solch einer Situation üblich war, leicht an zu fauchen. Hella zuckte zusammen, nicht weil sie Thoma sah, sondern weil Garius auf ihm so reagierte. Garius konnte Thoma in diesen Moment nicht einschätzen und in seine Angst um Hella sagte er mit einem sehr drohenden Ton; „Was willst du? Komm ihr gar nicht zu nahe!“

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Thoma hielt auch einen gewissen Abstand. Er schaute abwechselt zu Hella und zu Garius, der immer noch drohend vor ihm stand. Thoma spürte natürlich auch Hellas Aura, die er sich nicht erklären konnte. Er wusste zwar etwas über die so genannte Auserwählte, aber er hatte sich nie damit befasst. „Warum spionierst du mir nach? Was willst du?“ feuchte Garius. „Nun bleib doch mal ganz ruhig, Garius! Ich bin wegen dir hier und will überhaupt nichts von dem Mädel.“ erklärte Thoma. Hella zuckte mit den Schultern und ein, „Was ist hier los und wer ist das?“ warf sie ein, doch niemand schenkte ihr in diesen Moment Beachtung.

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„Oh Garius, du bist so was von unvorsichtig, dass du mich nicht mal bemerkt hast. Ich habe dir gesagt du musst aufpassen, du kennst doch deinen Vater und dessen Kraft am besten. Wenn er wollte, könnte er dich selbst über diese Entfernung spüren und du…, ja du bist für das Mädchen momentan die größte Gefahr. Denkst du, ich habe nicht längst gemerkt, das du verliebt bis und seit gestern bei dem Fest wusste ich auch in wem. Wenn dein Vater von deiner Liebe etwas mitbekommt, wird er sie töten. Er tat das auch bei deiner Mutter ohne einen Grund und sogar in Beisein ihres kleinen Sohnes. Bist du deine Aufgabe erfühlt hast, solltest du nicht mehr hier herkommen und deine Liebe für diese Zeit ganz tief in dir drin verbergen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass dein Vater dann nicht länger in seinem jetzigen Quartier bleibt, sondern er dann Lucien aufsuchten wird. Garius ich will dir doch nur helfen. Ich verstehe dich ja und ich weiß, was Liebe für einem bedeutet. Doch du willst doch auch nicht, das dein Vater die Macht über uns alle erlangt und das zerstört, was du so magst. Du bist vielleicht der Einzige, der ihm gegenübertreten könnte, falls er seinen Vater besiegen kann. Aber das kannst du nur, wenn du alles andere außen vor lässt und dich nur auf die eine Sache konzentrierst.“
Thoma erzählte frei heraus, auch wenn Hella alles hörte. Seiner Meinung nach, sollte sie wissen wie ernst die Lage war, er erwähnte ja nicht was sie eigentlich sind. Hella war auch sehr schockiert über das, was sie hörte, und verstand jetzt auch, warum Garius drauf bestand, dass sie die Dunkelheit meiden sollte.

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Erleichtert schaute Garius zu Thoma und wusste jetzt, dass er ihn in allen Dingen vertrauen konnte. „Du hast ja recht! Aber ich musste sie warnen, das verstehst du doch. Du spürst es doch auch, oder? Aber warum ist das so?“ Ach Garius, das sollten wir ein anderes Mal besprechen. Aber das dieses Mädchen …,“ „Hella sie heißt Hella!“ unterbrach Garius. „Na gut, das Hella aber auf uns alle diese besitz ergreifende Aura ausstrahlt, ist schon sehr außergewöhnlich. Na gut, ich lasse euch jetzt alleine, denn auch ich muss mich sehr zusammenreißen. Du weißt, was zu tun ist und beeile dich, bevor dein Vater die Nase aus den Büchern nimmt!“
Hella stand nur da und wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr wurde es immer Rätselhafter und unheimlicher. „Wo bin ich hier nur rein geraten und was für bescheuerte Aura soll das sein.“ Waren ihre Gedanken als Thoma sich verabschiedete. „Du solltest wirklich auf das hören, was Garius sagt.“ Meinte Thoma noch zu ihr, drehte sich um und verschwand im Wald.

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Nun schauten sich Hella und Garius, ohne ein Wort zu verlieren, an. Es sah fast so aus, als würden sie in die Augen des Gegenübers lesen können. Mit einer leisen, verzweifelten Stimme meinte Hella; „Wer war das und was für Aura habe ich?“ „Tut mir leid, dass du das alles mitbekommen hast, aber nun weißt du, wie ernst die Lage ist. Das war Thoma und vielleicht der einzige Freund, den ich habe. Die Aura, die du ausstrahlst, zieht unsere Art magisch an, so stark, dass wir uns kaum wehren können. Aber das ist ja noch nicht mal das Schlimmste. Wir haben durch sie den Drang, dich zu besitzen und dich zu ....Doch dann schwieg Garius und schaute nach unten.

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Dann sprach er; „Ich werde für ein paar Wochen nicht kommen können und dich auch nicht anrufen. Wie Thoma schon sagte, muss ich mich voll und ganz auf meine Aufgabe konzentrieren und meinem Vater seinen Plan vereiteln. Danach werde ich dir alles über uns erzählen. Was wir sind, wo wir herkommen und warum wir für euch gefährlich werden können.“ Hella konnte dazu nicht mehr sagen. Ihre Gedanken hatten sich regelrecht verknoten und ein Wirrwarr, aus unverständlichen Bildern, durchstreiften ihren Blick. „Ich werde auf dich warten und beten, das du erfolg hast mit dem, was du tun musst und du unbeschadet wieder kommst.“ „Das werde ich, das verspreche ich dir.“ Meinte Garius noch, gab ihr einen Kuss und so schwer es auch beiden fiel sich loszulassen, wussten beide, dass es sein musste. Zurück blieb nur die Liebe zueinander und die Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.

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Ohne sich nochmals umzudrehen, verschwand auch Garius im Wald. Hella schaute ihm eine Weile nach, begab sich dann auf ihren schützenden Hügel und ging in ihr Zimmer. Diese Nacht fand sie keinen Schlaf, sondern dachte über alles nach. In ihren Gebeten schloss sie Garius mit ein und ihr fehlte ihre Mutter mehr den je. Keine konnte ihr sagen, was für ein Geheimnis ihre Mutter mit ins Grab nahm. Ihre einzige Hoffnung war, dass sie bald zwanzig ist und somit der Fluch, so wie sie glaubte, keine Wirkung mehr hatte.

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Larius Lakaien hatten ihre Übungen beendet. Bis auf Askan, der bei Larius war, hielten sich die anderen in ihrer spärlichen Unterkunft auf.
Sie diskutierten auch viel über das, was noch kommen mag und jeder machte sich da so seine eigenen Gedanken.

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Doch das Askan ja schon fast an Larius klebte, kam bei den anderen nicht gut an. „Ich verstehe gar nicht, wie Askan sich so schnell verändern konnte. Gut er war schon immer ein Fanatiker, aber jetzt wird er regelrecht zum Ar…kriecher. Was verspricht er sich davon? Wir sollten aufpassen, was wir in seiner Gegenwart sagen.“ Meinte wütend Fahim, ein Vampir mit langem dunkelblonden Haar.

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„Ja du hast recht, er ist wirklich ein Schleimbeutel geworden. Vielleicht denkt er, dass er so ein engster Vertrauter vom Boss werden kann. Er kommt eben ganz nach seiner Mutter.“ meinte Seth, der immer ein Stirnband trug. „Du kennst seine Mutter?“ wurde er gefragt. „Ja und ob, die ist zwar nicht ganz so schlimm wie Genefe die alte Hexe, aber sie ist heimtückischer. Sie macht immer ein auf freundlich, aber wehe du drehst dich um... Ich ging mit Askan zur Schule und schon immer wollte er das Sagen haben.“

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Die Diskussion wurde unterbrochen als Askan das Zimmer betrat. Etwas grimmig schauten ihm die anderen an. „Na gibt es was Neues?“ wurde er auf einer sarkastischen Art gefragt.
„Naja ihr wisst doch, dass ich nicht reden darf.“ erwiderte er schon fast selbstverliebt.
Die Jung, die vorher noch auf ihren Kojen lagen, setzten sich mit Askan an einem Tisch.

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„Und..., haste Neuigkeiten von zu Hause. Hat man dein Mädel schon gefunden?“ Askan und Seth sind in derselben Siedlung aufgewachsen. Durch seine Eltern erfuhr Seth, dass Juliana verschwunden war. „Nein noch nicht, aber sie kann ja ohne Elixier und Geld nicht weit kommen. Es sei denn, ihr hat jemand geholfen. Ohne diese Hochzeit kann meine Mutter ihren Plan nicht durchsetzen und es wäre ganz umsonst, die Schwestern zu entführen.“ erklärte Askan.

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Fahim musste lachen. „Also ganz ehrlich, müsste ich dich Heiraten, würde ich auch das Weite suchen.“ Nun fingen alle an zu lachen bis auf Askan, der das nun wirklich nicht lustig fand.

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Etwas niedergeschlagen schaute Askan nach unten. „Ich hasse es, wenn das nicht so läuft, wie ich es plane. Zudem ist sie wirklich sehr hübsch und ihr wisst doch, das Mädchen in diesem alter wirklich Mangelware sind. Ich habe ein Bild von ihr gesehen, diese Augen …, ich will sie und werde sie finden, das könnt ihr mir glauben.“ Totenstille war für einen Moment im Raum. Alle kannten Askan und wussten das er alles versuchte, um sein Ziel zu erreichen.

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Ramses war sein bester Kumpel, auch wenn er in manchen Dingen Askan nicht verstehen konnte. „Sie hat kein Elixier und kein Geld? Also hat ihr jemand geholfen, die Siedlung zu verlassen. War denn in dieser Nacht irgendjemand da? Wusste sie überhaupt, dass sie heiraten sollte?“ „Ja das wusste sie und auch all die anderen bis auf die wenigen, die nicht in unsere Revolution eingeweiht sind. Doch das sind genausolche Looser, wie mein Vater und die raffen doch gar nicht. Aber warte Mal, an diesen Abend kam mein Bruder. Ne …, der kennt sie doch gar nicht.“ Für Askan existierte Markus gar nicht und so dachte er auch nicht an ihm. „Bist du dir auch ganz sicher? Und wenn sie ihm nun doch getroffen hat? Kann doch gut möglich sein. Ich meine, sie wird wohl über solch einer Zwangsheirat nicht glücklich sein und hat deinen Bruder vielleicht überredet, ihr zu helfen. Ich an deiner Stelle würde es nicht so außer Acht lassen.“ „Naja du könntest durchaus recht haben, Ramses. Meinen Bruder zu finden dürfe nicht so schwer sein. Aber zu erst müssen wir ja den Boss und seinem Sohn folgen, bevor ich hier weg kann.“

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„Du hast einen Bruder? Komisch ich habe ihn nie kennengelernt.“ wunderte sich Seth.
„Na wie den auch, als er zur Schule kam, waren wir schon fort. Er ist genauso ein Weichei und meine Mutter hat dafür gesorgt, dass er verbannt wurde, da sie merkte, dass er nach meinem Vater kommt und er somit eine Gefahr war. Der wäre doch gleich petzen gegangen, wenn er etwas von unserer Organisation erfahren hätte. Aber nun genug gelabert, wir sollen noch im Tunnel weiter arbeiten.“ erwiderte Askan.

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„Phä…, wir, der meinte nur uns. Der feine Herr hat wohl was Besseres zu tun.“ meckerte Fahim beim Tunnel graben und stieß seinen Spaten so fest im Boden, dass der Stiel zerbrach. Er schleuderte das Teil wütend gegen den Felsen und schimpfte laut vor sich hin; „Bin ich ein Maulwurf oder was?“
„Bleib ruhig! Kannst eh nichts daran ändern. Befehl ist Befehl!“ meinten die anderen, obwohl sie lieber auch was anderes gemacht hätten. Askan hielt es für angebrachter, seinen Boss noch etwas auf die Nerven zu gehen.

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In der Zwischenzeit war auch Garius zurück und bedankte sich bei Thoma. „Entschuldige, dass ich dich so angemacht habe. Aber ich wusste in diesem Moment wirklich nicht, was du vorhattest.“ „Ist schon gut Kleiner, hätte vielleicht auch so reagiert. Und …, hast du nun alles klären können?“ wollte Thoma wissen. „Ja, dank deines Auftretens, hat sie auch verstanden, wie ernst die Lage ist.“ „Na dann ist ja gut.“

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„Du …, du Thoma was ist, wenn ich sie gar nicht liebe, sondern nur ihre Aura?“ Garius ging es schon so manches Mal durch den Kopf, doch wem sollte er fragen? „Ach Garius, darauf habe ich auch keine Antwort. Ich weiß zwar nicht viel von solch einer starken Aura und nach meiner Erkenntnis besitzt eine solche nur die Auserwählte, doch wenn du sie nicht von ganzem Herzen lieben würdest, dann hättest du sie schon verwandelt, glaub mir.“
„Ach ja, wirklich?“ „Ja wirklich, das liegt in unserer Natur.“

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Obwohl Garius eigentlich an die unsanfte Methode von seinem Vater gerufen zu werden gewöhnt war, zuckte er doch jedes Mal zusammen. Etwas unschuldig und schüchtern schaute er seinen Vater an, der gleich das Wort ergriff. „Wo warst du schon wieder?“ „In meinem Zimmer.“ erwiderte Garius und versuchte lässig zu wirken, was ihm nicht recht gelingen wollte. „Du Depp, ich meinte vorhin, als ich dich schon mal rief.“

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Thoma folgte seinen Schützling und warf gleich ein; „Ach, da war er mit mir unterwegs. Wir haben Schüsse gehört und sind diesen nachgegangen. Manchmal verirren sich Jäger hier im Wald. Wir wollten nur sicherstellen, dass sie nicht in der Nähe des Anwesens kommen.“ Garius konnte froh sein, das Thoma immer eine passende Antwort bereit hatte. „Nun, ab jetzt wird keiner mehr das Anwesen verlassen! Das gilt auch für dich. In neun Tagen werden wir zu den Höhlen nach Bergen aufbrechen und warten dort auf die Mondfinsternis. Ihr geht alles noch mal durch. Thoma du hilfst dann Hermes, alles für unsere Rückkehr vorzubereiten! Garius, du konzentriere dich nur auf deine Aufgabe, nur auf das Mädchen, egal wie viele Vampire erscheinen werden. Die übernehmen wir und halten sie von dir fern. Ich hoffe du versagst nicht, denn so eine Verwandlung ist ja nun wirklich nur ne Kleinigkeit.“ Garius nickte, drehte seinem Vater den Rücken zu und wollte gerade losgehen, als Larius fragte; „Was hast du dir nun schon wieder angesprüht? Du riechst …., ich kann das nicht einmal beschreiben.“ Garius wagte es nicht, sich umzudrehen. Zumal ihm nun bewusst wurde, dass er vergessen hatte, sich umzuziehen und er wusste, was sein Vater roh. Garius zuckte nur leicht mit den Schultern und Thoma warf ein; „Das wird wohl am Weichspüler liegen, dass man beim Wäschewaschen benutzt, um diese weicher zu machen.“ „Weiche Wäsche, sanfte Haut! Hach das menschliche Zeug vernebelt einem bloß die Sinne.“ gab Larius von sich und verschwand. Garius atmete erleichternd auf. Er bedankte sich bei Thoma und verlor keine Zeit mehr um sich umzuziehen.

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Juliana war sehr überrascht, dass Markus so früh von der Arbeit kam. Nachdem er sich geduscht hatte, verfasste er einen Brief an seinem Vater. Dann telefonierte Markus mit Michael telefoniert um ihn zu fragen, wie er seinen Vater erreichen konnte, ohne dass es jemand merken würde. Den Brief an seinem Vater sollte er per Nachnahme schicken. So würde sein Vater ihn persönlich erhalten. Die Vampirpost wurde immer an einer Zentrale der jeweiligen Siedlung adressiert und jeder Vampir hatte auch so eine Art Geheimnummer. So wusste die Vampirpoststelle genau, wo welcher Brief oder Paket hin musste. Nachdem Markus bei der Post war, sagte er zu Juliana;
„So jetzt gehen wir einkaufen! Wir brauchen Lebensmittel und du etwas zum Anziehen.“ Juliana nickte. Sie verzichte auf die Sonnenbrille. Doch unterwegs spürte sie, dass ihre Augen sich doch noch nicht so gut an dem grellen Licht gewöhnt haben.

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„Für wen ist der Brief?“ fragte Juliana ganz vorsichtig, da sie wusste, dass es ihr eigentlich nichts anging. „Für meinen Vater. Ich muss ihn unbedingt treffen. Ich hoffe er kommt zu dem vorgeschlagenen Ort. Wir müssen vorsichtig sein, sie werden dich schon überall suchen. Ich weiß nicht, inwiefern mein Vater mit deiner Familie zusammenarbeitet, darum werde ich mich mit ihm eine Tagesreise von hier entfernt, treffen.
Wenn ich mit ihm geredet habe, dann werden wir dir Papiere besorgen. Da Michael momentan uns nicht helfen kann, sollen wir zu Don Vohgt gehen. Das ist der Mann, der mir damals geholfen hat.“ Erklärte Markus, doch noch mehr bewegte ihn, was er von Askan und seiner Mutter gehört hatte. Er musste mit seinem Vater reden, so schnell wie möglich.

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„Was ist mit dir los Hella? Du wirkst so traurig, noch trauriger als sonst.“ bemerkte ihr Vater am nächsten Tag beim Abendessen. „Naja irgendwie kann ich mich momentan selbst nicht leiden. Ich weiß auch nicht warum, aber fühle mich so verlassen, so unnütz. Mache Tag aus Tag ein dasselbe ohne zu wissen warum oder wofür. Es ist vielleicht der normale Alltag, der seit Jahren tagtäglich dasselbe Gesicht hat und da ich nun bald zwanzig bin und was anderes erleben könnte, möchte ich das gar nicht mehr.“ „Das verstehe ich jetzt nicht. Du kannst doch kaum erwarten zu den anderen aufs College zu gehen.“ erwiderte Heinrich kopfschüttelnd.

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„Ach Paps, was soll ich denn da? Meine Schulzeit ist fast vier Jahre her und ich habe nicht Mal Abitur. Auf dem Fest habe ich bemerkt, das meine Freunde mir schon fast fremd geworden sind, als kämen sie aus einer anderen Welt. Was soll ich sagen, wenn mich jemand fragt, was ich nach der Schule gemacht habe? Soll ich sagen? Ich habe auf einem Bauerhof gearbeitet. Und wenn ich erwähne, warum ich solange zu Hause blieb, dann halten sie mich doch für verrückt. Ich werde hier bei dir bleiben und für dich sorgen.“ Heinrich war den Tränen nah. Erst jetzt begriff er so richtig, welche Auswirkung das Versprechen seiner Frau gegenüber nach sich zog. „Aber Kindchen, wegen mir braust du nicht zu bleiben und keine Angst, wenn du gehst dann werde ich das Haus hier vermieten und zu den alten Weibsen ins Dorf ziehen.“ „Das brauchst du nicht, ich werde hier bleiben.“

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Hella Entschluss stand fest, doch es ging ihr nicht nur um ihren Vater, sonder auch um Garius.
Sie wusste ja noch nicht wann er wieder kommen würde und wie es dann weiter gehen sollte.
Für ihr war es schon kaum zu verstehen, was es mit der Aura auf sich hatte. Doch noch unfassbarer fand sie, dass es Wesen gab, von denen sie nicht mal wusste, was sie sind.
Dass sie „nur“ etwas Menschliches in sich haben, konnte Hella nicht begreifen. Entweder sind es Menschen oder es sind keine, sagte ihr die Logik. Mit keinem konnte sie darüber reden ohne das man sie für verrückt erklären würde. So blieb ihr nichts anderes übrig, als auf Garius zu warten. Jeden Abend setze sie sich auf dem Boden und schaute den kleinen schmalen Weg hinunter. In ihren Gedanken sah sie Garius, wie er unten auf sie wartete, wie sie hastig auf ihn zu rannte und er sie auffing, weil sie nicht bremsen konnte. Sie befolgte ihr versprechen und sofern die Dunkelheit den kleinen Hügel umschloss, ging sie brav ins Haus.

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Humbert, Markus Vater hatte einen kleinen Garten mit einem Goldfischteich, wo er so richtig abschalten konnte. Er pflegte gerade seine Pflanzen, als ein Auto vor der Einfahrt hielt. Ein Vampirpostbote überreichte Humbert einen Brief und ließ sich den Empfang bestätigen.
Humbert fand keinen Absender, aber dachte sich nichts dabei, da es meistens so üblich war.
Er öffnete diesen Brief und schaute erst, wer ihm unterschrieben hatte. Sein Herz klopfte schneller und ein fröhliches Lächeln glitt ihm übers Gesicht, als er, „Dein Sohn Markus!“ las.
Er setzte sich auf die Eingangstreppe und las den Brief ein paar Mal durch. Wut stieg in ihm auf; „Ich wusste es doch, das Marta wieder dahinter steckt und Askan war gar nicht spazieren.“ Markus schrieb aber nicht, was er gehört hatte, sondern wollte dies seinem Vater persönlich sagen. So schrieb er Ort und Zeit auf, wo er auf seinen Vater warten würde. „Ich möchte bloß wissen, was hier gespielt wird. Ich traue Marta schon länger nicht mehr. Doch das sie so weit gehen würde….“Er bemerkte, wie seine Frau ihm vom Fenster aus beobachtete und ging zu ihr.

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Jetzt lernte Marta von ihrem Mann eine Kälte kennen, die ihr fast das Blut gefrieren ließ.
„Von wem war der Brief?“ fragte sie neugierig. Humbert schaute sie grimmig an und meinte; „Ich wüsste nicht, was es dich angeht.“ „Ich frag ja nur, hätte doch sein können, damit sie Juliana gefunden haben.“ „Warum hast du solch ein Interesse an ihr? Dir sind doch andere immer ganz egal.“ wunderte sich Humbert. „Naja ich bin halt besorgt. Das Arme Mädchen, wer weiß, was sie jetzt durchmachen muss.“ „Ach Marta komm schon, du und besorgt. Als hätte es dich jemals interessiert, wie es anderen geht. Du bist egoistisch, machtgeil und obendrein total verlogen. Mir reicht es, ich werde dich verlassen. Du kannst das Haus hier behalten, es bedeutet mir nichts mehr. Meine Eltern sind tot und unseren Sohn hast Du verjagt. Überall hier klebt deine Falschheit und Askan ist genauso wie du geworden. Gibt es doch zu, ihr wollt mich doch eh nicht mehr.“ Marta schluckte schwer, versuchte aber Fassung zu bewahren. Eigentlich wollte sie ja, dass ihr Mann verschwand, doch ihr Instinkt sagte ihr, dass da mehr dahinter steckte. „So kannst du mit mir nicht reden…“ doch ehe sie weiter sprechen konnte sagte Humbert; „Und ob ich das kann!“

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Marta schwieg und Humbert schlürfte den Rest des Kaffees. „Ach so, bevor ich es vergesse. Du solltest dir in Zukunft deine so heiß geliebte Tätigkeit im Frauenrat bezahlen lassen. Ich überlasse dir zwar das Haus, aber nicht meine Konten. Das ist das Erbe meiner Eltern und ich weiß jetzt, wer es mehr verdient hat.“ Marta saß noch eine ganze Weile fassungslos da. Humbert packte seine Sachen und alle wichtigen Papiere zusammen. Er hatte zwar noch drei Tage bis zum Treffen mit Markus, doch er wollte keine Minute länger in der Nähe seiner Frau verbringen. So verließ er sein Geburtshaus und wusste nicht, ob er jemals an diesen zurückkehren würde. Marta hoffte jetzt sehr, das sie sich ganz auf Askan verlassen zu können. Doch leider kannte sie ihren Sohn nicht so gut, wie sie glaubte.



Fortsetzung folgt …
 
Hallo Romy,
für Humbert war die Trennung von seiner Frau schön längs überfällig.
Humbert wird sicherlich denn Plan seiner Frau zu verhindern wissen, zumal er noch einige Intrigen erfährt.
Doch jetzt geht es erstmal mit Dario und Fay weiter.
Danke für dein liebes Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:



Wünsch eich allen viel Spaß beim lesen.




Kapitel 89
Hochzeitsgerede!


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„Guten Morgen mein Schatz!“ sagte Dario zu Fay, als er am Morgen in ihre schönen Augen sah. „Geht es dir nicht gut? Warum bis du so traurig, hast du wieder schlecht geträumt?“ Fragte Dario, da er ihre Traurigkeit spürte. Doch Fay schwieg und schaute ihn nur gedankenversunken an.
Sie nahm seine Hand, hielt sie fest und sagte nach einer Weile ganz leise, als fiele ihr das sprechen schwer;
„Dario, ich habe Angst! Ich weiß nicht, ob ich das alles schaffe.“ Ihr Gesichtsausdruck blieb ernst, suchend nach Lösungen, nach jemand der ihr sagen könnte, was sie tun sollte. Damit meinte Fay nicht nur die Schwangerschaft, wovon Dario erst ausging. Sie hatte immer häufiger das Gefühl, als würde noch etwas passieren. Immer mehr beschlich ihr der Verdacht, dass die Schwangerschaft nicht ihre einzige Aufgabe sei, sonder noch etwas anderen auf sie zukam. In sich suchte sie nach Antworten, hinweise oder irgendeinem Wegweiser, doch ihr wurde in dieser Hinsicht nichts offenbart. Ihr ging es sonst aber gut und sie war auch glücklich, nur diese regelmäßig wiederkehrenden Beklemmungen, die ihr wie eine Warnung vorkamen, machten Fay zu schaffen.

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„Ich kann dich gut verstehen. Auch ich habe Angst, Angst davor zu versagen, Angst um dich …, um euch …, um uns! Fay…, ich weiß nicht viel von Schwangerschaften, vom Vater sein oder ob alles, was ich tue, auch richtig ist. Aber ich glaube, es ist ganz natürlich Angst zu haben. Als Lucy schwanger war, hatte sie auch große Angst, Angst um Lea, dass sie krank sein könnte, weil Lucy ja einmal kurz ein Vampir war. Ich glaube das geht allen Eltern so. Aber glaub mir, unseren kleinen Engel geht es gut, das kann ich spüren.“
Er nahm Fay in die Arme und aneinander gekuschelt blieben sie noch ein Weilchen liegen.
Fay beließ es dabei, sie wusste nicht, wie sie Dario erklären sollte, was wirklich in ihr vorging.

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So stempelte sie ihre Beklemmungen als Zukunftsangst ab und versuchte sie zu verdrängen.
Nach dem Zähneputzen meldete sich das kleine Würmchen in ihr und sagte auf seine Weise „Guten Morgen“. Dario befand sich in unmittelbarer Nähe. „Dario, komm schnell! Es beweckt sich.“ Er hielt auch gleich seine Hand an ihrem Bauch, um seinen Nachwuchs fühlen zu können. Er spürte es zwar, aber eine Bewegung hatte er noch nicht gefühlt.

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Und auch diesmal hatte er keinen erfolgt. Traurig meinte er; „Es mag mich nicht. Immer wenn ich deinen Bauch berühre, bewegt es sich nicht mehr.“ Fay musste lachen und meinte aufmunternd; „Du wirst noch oft genug Gelegenheit bekommen. Die Bewegungen werden noch zunehmen, das weiß ich von meiner Mutter. Komm las und Frühstücken und dann müssen wir los. Zu Hause gibt es um 12 Mittagessen.“

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Doch nach dem Frühstück wurde Fay auf einmal wieder traurig. Sie konnte sich das selbst nicht erklären. „Geht es dir nicht gut? Du siehst ganz blass aus. Fay, wir sollten hier bleiben und ich kann auch Eylin anrufen, wenn du möchtest.“ meinte Dario besorgt, doch Fay erwiderte;
„Nein mir fehlt nichts. Ich werde manchmal einfach traurig oder mir wird ganz komisch, ach ich weiß auch nicht, wie ich das beschreiben soll. Vielleicht ist das ganz normal, wer weiß.
Wir fahren zu meinen Eltern, denn Maikel wartet doch auf dich, damit du ihm beim Autobasteln hilfst und ich werde mit Mama reden, vielleicht hatte sie so was auch.“
So fuhren sie nach Torin und unterwegs ging es Fay schon wieder besser.

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Pünktlich zum Mittagessen waren sie angekommen und Maikel wartete auch schon ganz ungeduldig. Nach dem Essen gab er Dario Arbeitskleidung und schon fing die Bastelei am altem Auto von Maikels Vater an. „Schatz…, ich geh mit Fay einkaufen. Leon hab ich zum Schlafen hingelegt.“ Maikel war so in seine Arbeit vertieft, das er nur kurz nickte. „Ich versteh immer noch nicht, warum du dir diese Schrottlaube geholt hast. Du kriegst den Wagen eh nicht mehr hin.“ Bemerkte Maria, doch Maikel sah sie nur genervt an und meinte. „Das werde ich schon, warte nur ab.“ Maikel fand die Büroarbeit mehr als langweilig und holte sich als Ausgleich, das alte Auto von seinem verstorbenen Vater, das in der Scheune so langsam vor sich hinrostete.

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Die kleine Stadt Torin wuchs zusehends und Maria zeigte ihre Tochter, wo was gebaut wurde.
Im Hintergrund entstand ein großes Hotel und riesige Baukräne verzierten die Landschaft.
„Da drüben eröffnet bald ein Kindergarten, ich habe Leon schon angemeldet. Die Seen und Wälder hier, lassen die Tourismusbranche aufblühen. Immer mehr Großstädter zieht es raus aufs Land, so werden hier viele neue Geschäfte eröffnet. Ich hoffe bloß, es wird hier eines Tages nicht ein zweites Downtown.“ erklärte Maria.
Als Fay sich so die Gegend betrachtete, hatte sie das Gefühl vieles gar nicht zu kennen.
Doch eines vermisste sie. „Mama …, wo ist der Park hin?“ „Oh Schatz …, ja der schöne Park.
Da soll ein Sportcenter hin. Wir haben zwar alle demonstriert, aber das hat nichts geholfen.
Es wird aber ein neuer Park angelegt und zwar auf der Wiese am Ende unserer Straße.“

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Fay wurde traurig. „Der Park war für dich ein ganz besonderer Ort, nicht wahr?“ bemerkte Maria. „Ja Mama, das war er. Zu gerne wäre ich dort noch mal hingegangen. Ich weiß noch, als ich Dario das erste Mal dort traf. Ich hatte vorher noch nie einen Jungen mit solch langen Haaren gesehen. Er war so schüchtern und sah so süß aus, als er versuchte mit mir zu reden. Er war so höflich, so ganz anders als die Jungs aus Downtown. Ich habe ihm vom ersten Tag an geliebt.“ Maria sah ihre Tochter an. „Du bist sehr glücklich mit ihm?“ „Ja Mama, das bin ich.“ „Und …, wie fühlt du dich? Ich meine so mit der Schwangerschaft?“
„Mir geht es gut, doch manchmal hab ich halt Angst und mir wird dann so komisch. Ist das Normal?“

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„Ach Fay…, Angst ist mein ständiger Begleiter und in meiner Schwangerschaft, war sie besonders groß. Die letzen zwanzig Jahre hatte ich täglich Angst um deinen Vater. Immer wenn irgendwo ein Verbrechen passierte, sah ich das Bild von deinem Vater, wie er erstochen, erschossen oder überfahren wurde. Die schlimmsten Bilder formten sich aus meiner Angst.
Dann warst du plötzlich fort und die Ungewissheit, was dir zugestoßen sein könnte, lies mich fast wahnsinnig werden. Obwohl mich alle versuchten zu beruhigen, so kann man doch seine Ängste nicht so einfach abstellen. Fay du wirst immer um jemanden oder vor irgendwas Angst haben, du muss aber lernen damit umzugehen, damit sie nicht dein Leben bestimmt.“

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Sie unterhielten sich noch übers Leben, bis sie den Discounter erreicht hatten.
Nachdem alles, was sie kaufen wollten, im Einkaufswagen lag und sie sich noch die Regale anschauten, bemerkte Maria so ganz nebenbei; „Hab ihr euch schon überlegt, wann ihr heiraten wollt? Naja ihr seid doch schon eine Familie und für das Kind ist es besser, wenn ihr denselben Nachnamen habt.“ Fay schaute ihre Mutter etwas geschockt an. Sicherlich will sie Dario heiraten, doch unterhalten haben sie sich darüber noch nicht. Es war ja auch kaum Zeit dafür. Ein Ereignis jagte das andere und naja Dario ist ja auch kein gewöhnlicher Mann.
„Ach Mama, du schon wieder. Wir haben in Moment noch ganz andere Sachen im Kopf. Das Semester ist ja bald zu Ende und dann ziehen wir erst um. Ja, wir wollen schon noch heiraten, doch wann, das wissen wir noch nicht.“ versuchte sich Fay rauszureden. „Naja …, hätte doch seinen können, dass ihr in der Hinsicht schon etwas geplant habt.“

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Fay sagte nichts weiter zu, sondern ging zur Kasse und legte die Ware aufs Band. Maria hielt ihre Frage gar nicht für so verkehrt, drum wunderte sie sich, warum Fay nicht so recht drüber sprechen wollte und ihr diese Frage unangenehm schien.

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Einige aus der Stadt, die Fay flüchtig kannten, schauten sie an und wussten nicht so recht, ob sie mit ihr reden sollten oder nicht. Sie wussten ja, was mit Fay passiert war. Keiner traute Fay anzusprechen, weil sie sich unsicher waren, was man in einer solchen Situation sagen sollte. So schauten sie Fay nur verlegen an. Das behagte Fay gar nicht. Sie fühlte sich von allen beobachtet. Fay ist es eigentlich so ziemlich egal, was andere Leute über sie dachten, aber angestarrt zu werden, ist ein blödes Gefühl. Als sie die Blicke erwiderte, sahen die Leute schnell woanders hin, was nun noch blöder rüber kam. Sie war ganz froh, als sie mit Maria wieder den Heimweg antrat.

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In der Zwischenzeit lagen Maikel und Dario unterm Wagen und schauten sich die porösen Leitungen an. Dario kannte sich mit Autos überhaupt nicht aus. Er konnte sie fahren, das war aber auch schon alles. Aber Maikel freute sich über Gesellschaft beim Basteln und eine kleine Hilfe war Dario allemal. Maikel hatte sich ja schon im Vorfeld mit Maria über Fay und Dario unterhalten. Und da sie sich sicher waren, dass die beiden sich liebten und auch sonst auf eine Wellenlänge waren, sollten sie auch heiraten, zumal ja schon ein Kind unterwegs war. „Dario …!“ sagte Maikel vorsichtig. „Ja!“ erwiderte er kurz. „Naja, ihr seid ja bald eine richtige kleine Familie … und ich dachte, wir dachten, naja wir mögen dich und …, ach was ich sagen wollte. Willst du meine Tochter heiraten?“ fragte Maikel nachdem ihm bessere Worte nicht mehr einfallen wollten. Dario, der gerade mit einer Kneifzange die Ölleitung beiseite drücken wollte, kappte diese gleich vor schreck. Er merkte dieses erst gar nicht. „Ich glaube ich habe irgendwas durchgeknipst.“ sagte Dario im Anschluss, als ihm irgendeine Flüssigkeit übers Gesicht lief. „Das habe ich schon gemerkt.“ Erwiderte Maikel und war schon dabei unter dem Wagen hervor zu kriechen. Sofort stellte er eine niedrige Wanne unters Auto, um das restliche Öl aufzufangen.

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„Entschuldigung, das wollte ich nicht!“ bedauerte Dario, doch Maikel lachte und meinte; „Ist nicht so schlimm, die Leitungen müssen sowieso erneuert werden. Wir machen uns schnell sauber und dann müssen wir die Schweinerei auf den Boden wegmachen, bevor es einer sieht. Ich dachte, dass mein Vater das Öl längst abgelassen hatte. Na ist egal nun ist es raus. Hast du was in die Augen bekommen?“ fragte Maikel besorgt. „Nein hab ich nicht. Das Zeug stinkt aber.“ bemerkte Dario, als er sich mit einem Tuch das Gesicht abwischte. „Ist ja auch schon mehr als 20 Jahre dort drin gewesen.“ murmelte Maikel, der das gleiche tat.

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Maria und Fay waren unterdessen schon zu Hause. Nachdem sie sich umgezogen hatten und den Kaffee ansetzten, holten sie die Männer. „Wie sieht ihr denn aus?“ bemerkte Maria entsetzt und Fay lachte sich halb kaputt. „Na was denn hat sich das Auto gewährt und euch voll gespuckt?“ Die beiden Männer enthielten sich schmunzelnd und ließen den Frauen ihre Schadensfreude.

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Nachdem die Männer den Ölkampf gewonnen haben, verbrachten alle noch einen gemütlichen Nachmittag. Das Thema Hochzeit wurde erstmal nicht mehr erwähnt. Der Tag wurde mit einem Grillabend beendet und am nächsten Tag fuhren Fay und Dario wieder nach Bergen.

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Lucy und Max nutzten das Wochenende, um ihren Garten auf Vordermann zu bringen.
Für Lucy konnte das Leben in Moment nicht besser werden. Sie war sehr glücklich mit Max und erfreute sich täglich aufs Neue über ihre Tochter, die der ganze Stolz der beiden war.
Tom war immer Lucys Sorgenkind und sie befürchtete, dass er eines Tages wirklich auf die schiefe Bahn geraten könnte. Doch nach dem Ereignis mit Fay, hatte er sich sehr zum Positiven verändern und ihre Sorgen diesbezüglich verschwanden. Die Zeit, wo Fay verschwunden war, machte auch Lucy sehr zu schaffen. Sie mochte Fay sehr, doch das Schlimmste für sie war, Dario so leiden zu sehen. Das zerriss er fast das Herz. Sie war so froh, dass Don in Max Haus zog und sich seinen Sohn annahm. Sie freute sich so für die Beiden, Dario erzählte Lucy fast alles und das Verhältnis war wie zwischen Mutter und Sohn. Das wusste auch Max, da Dario zu Lucy mehr Mom als Lucy sagte. Sie wusste auch das Fay nicht die Auserwählte war, Fay über Vampire bescheid weiß und freute sich über das erste Baby der beiden.

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Lucy war sich ganz sicher, dass die beiden ihren Weg gehen werden und so konnte sie sich ganz auf ihre Familie konzentrieren. Fay und Dario besuchten Lucy regelmäßig. Nun sah man bei Fay schon das Bäuchlein und Max haute so neben der Gartenarbeit schmunzelnd raus. „Na Schatz, da wirst du ja bald Oma genannt.“ Lucy kannte Max seine Späße, die er immer Mal wieder zwischendurch einfügte, zu genüge und ihn zu liebe, ging sie auch drauf ein. „Hältst du mich etwa für eine Oma?“ bemerkte sie und warf Max einen entrüsteten Blick zu, der aber nur spaßig gemeint war. „Nein mein Schatz, das hab ich auch gar nicht gesagt. Du weißt, wie ich es meine.“ erwiderte Max grinsend. „Naja, du bist mein Mann und wenn ich ne Oma bin, bist du der Opa.“ grinste Lucy und Max gab grinsend zurück; „Ja mein Schatz, das bin ich dann wohl.“


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Jedes Mal, wenn Max seine Überstunden abbummelte, kümmerte er sich ganz besonders um Lea. Diese Zeit nutze Lucy, um sich ihren kleinen Laden zu widmen und ihre Geschäftspartnerin etwas zu entlasten. Immer mehr Familien siedelten sich in der kleinen Stadt an. So musste Lucy ihr Angebot an Waren der Nachfrage anpassen und war schon am überlegen, noch eine Etage aufzustocken oder einen größeren Laden zu kaufen. Doch sie wollte noch etwas warten, da immer mehr Discounter eröffneten und jeder auch auf seinem Geldbeutel achtet und man so manches Mal etwas über der Qualität der Waren hinwegsieht, war es ihr noch zu riskant, solch hohe Investitionen zu tätigen.

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Maikel war nun nicht schlauer, was die Hochzeit seiner Tochter anging. Er wusste zwar von Maria, dass die beiden in der Hinsicht noch nichts geplant hatten, aber wünschte sich, dass sie noch vor Fays Niederkunft heiraten. So war er halt erzogen worden. Zwar war er nicht so gläubig, aber seine Eltern und das spürte er auch bei seiner Erziehung. Er war zwar nicht so verklemmt wie seine Eltern, die ja Sex vor der Ehe schon für eine Sünde hielten. Doch da Fay nun schwanger war, sollte sie auch heiraten. Als er am Montag auf dem Weg von der Arbeit nach Hause fuhr, sah er Lucy Wagen vorm Geschäft stehen. Er wollte sowieso was fürs Baby kaufen und nutzte gleich die Gelegenheit, um Lucy etwas auszufragen. Doch zuerst ließ er sich beraten, was er Fay und Dario fürs Baby schenken könnte. „Hast du irgendeine Vorstellung?“ fragte Lucy. Maikel überlegt, doch außer dem üblichen Zeug wie Kleidung und Kuscheltiere wollte ihm nicht einfallen. „Ach weißt du Lucy, Maria hat schon Tüten von Babyzeugs gekauft, aber ich wollte etwas ganz persönliches schenken, naja verstehst du was von mir halt.“

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„Ach Maikel, da bist du bei mir verkehrt. Ich kann euch nur Raten, nicht soviel zu kaufen. Ist zwar lieb gemeint, aber denk doch mal an Fay und Dario. Sie freuen sich so und möchten doch selbst die Sachen fürs Baby einkaufen. Was meinst du, wie glücklich das einen macht. Gut ne Kleinlichkeit zu schenken ist ja ok, doch ich kenne Maria und halte sie bitte davon ab, nach einem Kinderwagen oder Bett Ausschau zu halten, denn die beiden haben sich da schon was ausgesucht. Also wenn du was Persönliches schenken willst, dann so etwas wie ein Sparbuch oder ein Namenskettchen für Baby.“ erklärte Lucy. „Ja das ist ne tolle Idee. Aber sage Mal …, naja ich hab mich vorgestern ziemlich blöd angestellt.“ Gab Maikel zu und Lucy fragte; „Wieso denn, bei was?“ „Naja …, Dario hat mir beim Auto geholfen und ich habe ihm direkt gefragt, ob er meine Tochter heiraten will.“ Lucy musste lachen und meinte. „Normalerweise sollte doch Dario nach der Hand deiner Tochter fragen. Nun sag schon, wie hat er reagiert?“ „Er hat die Ölleitung gekappt und dann kamen wir von Thema ab. Ich weiß ja nicht, wie du es siehst. Doch sie lieben sich doch und sie sollten vorher heiraten, ich meine, bevor das Baby da ist, oder?“ „Ach Maikel, macht nicht denselben Fehler wie eure Eltern. Maria hatte mir erzählt, das diene Eltern schon kurz nachdem ihr euch kennengelernt hab zum Heiraten drängten. Heut zutage verliert man sein Ansehen nicht, nur weil man ein uneheliches Kind hat. Die beiden haben soviel durchgemacht, gib ihnen die Zeit, die sie brauchen.“ Lucy wusste, dass eine Hochzeit zwischen den beiden nicht so einfach war.

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Das wusste auch Dario der Fay zwar auf der Stelle heiraten würde. Doch da Maria und Maikel über Vampire nichts wussten, ist es halt nicht so einfach. Er erinnerte sich an seinen Traum, wie toll dieser zum Teil war. Er hatte da eine Familie mit der Frau, die er liebte.
Er wünschte sich so sehr, das dieser Traum war werden könnte und da Fay nun schwanger war, ist dieser Wunsch gar nicht mal so unrealistisch. Eylin hatte Fay angeboten ihr in der Praxis zu helfen, was auch zum Teil in den Traum passt. In Gedanken ließ er den Traum noch einmal aufblühen und schlief dabei ein.

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Doch er knüpfte an seinen Traum nicht an, sondern sah Bilder von blutrünstigen Vampiren, die sich gegenseitig bekämpften. Bilder, die er auch bei Luciens Zeremonie sah und ihn wurde wieder so richtig bewusst, dass auch er einer dieser Kreaturen war. Durch das neue Elixier seines Vaters konnten die Vampire so ein halbwegs normales Menschenleben führen und da Dario es irgendwie schaffte, aufs Blut zu verzichten, wirkte das Elixier bei ihm besonders lange. Da er nun auch von Lucien die Bestätigung bekam, das Fay nicht die Auserwählte sei, brauchte er sich um andere Vampire keine Gedanken mehr machen. Es interessierte ihn auch nicht dessen anliegen oder was mal aus seinesgleichen werden würde. Er wollte immer ein Mensch sein und verhielt sich auch so. Er schwor sich, wenn Fay ihr Herz eines Tages aufhörte zu schlagen, er sie als Vampir in den Arm nimmt und mit ihr ein letztes Mal den Sonnenaufgang genießt. Doch dieser Tag war hoffentlich noch in sehr weiter Ferne.

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Er kannte ja Maria und Maikel auch schon sehr gut und wusste, dass die Beiden wegen der Hochzeit nicht locker lassen würden. Wie nun so eine Hochzeit zwischen Mensch und Vampir ohne Verwandlung gehandhabt wurde, wusste Dario nicht und hatte sich vorgenommen, darüber mit seinem Vater zu reden. Doch einen Antrag könnt er Fay ja schon machen. Schon bei diesem Gedanken wurde er nervös.
Er wusste zwar das Fay seine Liebe erwiderte, doch ob sie ihn auch heiraten würde? Da war er sich nicht so sicher.

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Er besorgte Verlobungsringe und suchte einen schönen Ort aus, wo er ihr den Antrag machen wollte. Dario wollte Fay natürlich damit überraschen und hatte ihr nichts von erzählt. So fand er sie am Samstagvormittag in der Küche, wie sie gerade das Mittagessen zubereiten wollte. Es war ein sehr heißer Tag der Fay nicht so gut bekam. „Geht es dir nicht gut?“ fragte Dario besorgt, denn es wäre schade, wenn er sein Vorhaben verschieben müsste. „Passt schon, nur diese Hitze …“ meinte Fay. „Ich kenne einen Ort, wo es dir besser gehen würde. Komm lass uns dort hinfahren!“
„Aber das Essen …“ „Das können wir da auch …, ich meine etwas Essen.“ „Wo willst du denn hin?“
„Ist ne Überraschung, aber es wird dir dort gefallen.“ „Du und deine spontanen Einfälle. Na gut, dann lass ich mich überraschen.“ Sie zogen sich um und fuhren aus Bergen raus.

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Fay fragte die ganze Strecke, wo Dario mit ihr hin wollte, doch er sagte es nicht.
„Wie weit ist es noch?“ fragte Fay schon ganz ungeduldig und rutschte auf den Sitz hin und her. „Gleich sind wir da, nur noch 500 m.“ meinte Dario. „Nach weiteren 300 m meinte Fay ganz nervös; „Oh Mann, ich kann nicht mehr …“ „Was ist mit dir“ fragte Dario erschrocken da Fay sich sehr ernst anhörte. „Mit mir ist nichts, aber mit meiner Blase. Die ist Rand voll, und wenn ich nicht gleich aufs Klo komme, gibt es ne Pfütze.“

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Dario hatte ein Zimmer in einem kleinen Hotel gemietet und ließ sich an der Rezeption den Zimmerschlüssel geben. Fay stürmte sofort die Toilette und ging danach erleichtert zu Dario zurück.

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Nicht weit vom Hotel entfernt fing das Meer an und sorgte mit seiner feuchtfrischen Luft für eine angenehme Abkühlung. Beim Mittagessen viel Fay auf, das Dario ziemlich langsam aß und ihm irgendetwas auf dem Herzen lag. „Du siehst so nachdenklich aus und stocherst in deinem essen herum. Schmeckt es dir nicht?“ „Doch das tut es.“ „Aber irgendwas bedrückt dich doch, das spüre ich.“ Dario hatte furchtbare Angst davor, das Fay seinen Antrag nicht erwidern könnte. So verließ ihm der Mut und er versank ins Grübeln ob er nun, oder lieber nicht.

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Er hielt es für besser, erstmal spazieren zu gehen. Fay musste wieder mal zur Toilette und Dario wollte auf einer Bank neben dem Hotel auf sie warten. Doch solange brauchte sie nicht und folgte ihm gleich.

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Sie gingen einen kleinen Waldweg entlang, der zum Meer führte.

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Dario wollte das der Tag, was ganz Besonderes wird und romantisch zu sein, fiel ihm überhaupt nicht schwer. So überschüttete er Fay mit Komplimenten, schenke ihr, frisch geglückte Blumen und war schon kurz davor das kleine Kästchen was er in der Hosentasche hatte rauszuholen. Doch Fay hörte das Wellenrauschen und wollte das Meer sehen.

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„Es ist sehr schön hier. Nun wohnen wir schon ne Weile hier und ich sehr das erste Mal dieses Meer.“ Dario sah Fay in die Augen, nahm sie in die Arme und sagte; „Ich liebe dich so sehr und möchte mit dir immer zusammen sein. Fay willst du …“ Doch das Gekreische von Kindern die an dem Strand wollten, unterbrachen Dario. Fay fühlte etwas Hartes in Darios Hosentasche und das waren nicht die Autoschlüssel. Zudem bemerkte sie, dass er sehr nervös wirkte und sie konnte sich schon denken, was er vorhatte. Sie hatte mühe ihre Freude zu verbergen und erinnerte sich an ihr erstes Treffen, wo er auch so nervös war.

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Sie gingen wieder zurück zum Hotel und nach dem Abendbrot, fasste Dario allen Mut zusammen und holte das kleine Kästchen aus der Hosentasche. Fay schmunzelte, sie ahnte ja schon was und sah das Kästchen erwartungsvoll an. Dario wiederholte sein Liebesgeständnis und das er den Rest seines Lebens bez. ihr Leben mit ihr verbringen möchte.
„Fay…, möchtest du meine Frau werden?“ Fay sah immer noch zum Kästchen und war so glücklich, das sie gar nichts sagte sondern nur vor Freude lächelte. Dario schob das Kästchen langsam zu ihr rüber und warte ungeduldig auf ihre Antwort.

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Doch Fay widmete sich erstmal dem Kästchen und untersuchte dessen Inhalt. Stolz nahm sie den Ring in der Hand, setzte sich diesen an ihrem Ringfinger, nahm Darios Hand und sagte mit einer sehr verliebten Stimme; „Ja ich will.“ Die beiden umgab ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Dario war zu gleich erfreut und erleichtert. Er wusste das jetzt nicht mehr zwischen ihnen stand.

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Dario erklärte Fay bei einem Glas Sekt sein nervöses Verhalten. „Ich hatte schon Angst, dass du Nein sagen könntest. Naja, weil ich halt anders bin und so.“ „Aber du weißt doch, dass ich dich so liebe, wie du bist, sonst würde ich hier nicht sitzen.“ Meinte Fay und nach einer kurzen Pause sagte sie; „Dario ich weiß, das meine Eltern wollen das wir heiraten und am liebsten noch gestern. Ich hoffe sie haben dich nicht unter Druck gesetzt?“
„Dass ich dich heiraten möchte, hat nichts mit deinen Eltern zu tun, das musst du mir glauben. Obwohl dein Vater nicht ganz unschuldig ist, dass ich dir heute diesen Antrag gemacht habe. Ich meine …, ich weiß nicht, wie es bei uns gehandhabt wird. Eine Ehe zwischen einem …, naja du weißt schon, ich weiß nicht mal, ob es das irgendwo gibt. Ich habe dir ja erklärt, wie es normalerweise ist. Doch ehrlich gesagt, ist es mir egal wie die Regeln in unsere Gesetze sind und selbst Lucien könnte mich davon nicht anhalten dich zu heiraten.“ Fay fühlte sich geschmeichelt. „Dein Vater hat wortwörtlich zu mir gesagt ich zitiere, „Willst du meine Tochter heiraten?“ Das war schon komisch. Normalerweise hätte ich ihn fragen müssen, ob ich seine Tochter heiraten darf.“ „Ja, ja das sind meine Eltern.“ lächelte Fay.

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Dario ging mit Fay noch mal zum Strand und sie beobachteten den Sonnenuntergang. Sie unterhielten sich über das Heiraten, und da sie sehr unterschiedliche Familien haben, es gar nicht so einfach werden würde. Fay schwärmte vor ihre Eltern so von Darios Großeltern und Maria sowie auch Maikel möchten sie unbedingt kennenlernen. Doch nicht alle Vampire sind bereitwillig, das Elixier zu nehmen. Wo mal die Verwandlung da auch nicht mehr so einfach ist, wie bei den jungen Vampiren. Darios Großeltern hatten noch nie ein Elixier genommen und auch Don konnte nicht einmal genau sagen, wie es bei ihnen wirken würde. Darios Großeltern sind schon sehr alt und ihre menschlichen Zellen sehr verkümmert.

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Doch der Tag war einfach zu schön um ihn mit solchen Gedanken zu belasten. Sie gingen am Strand der menschenleer war spazieren und Dario meinte zu Fay, als er sah, wie sie nach und nach ihre Sachen auszog; „Was machst du denn da?“ „Na nach was sieht es denn aus? Komm wir gehen schwimmen!“ schlug sie vor. „Aber …, aber.“
„Nichts aber, los komm! Oder bist du etwas Feige?“ kicherte Fay. „Na warte …!“ lachte Dario zurück.

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Kurze Zeit später tobten die beiden im Meer. Das kühle Nass tat beiden gut. Wie zwei kleine Kinder spritzen sie sich nass und plätscherten, bis Fay die Puste ausging.

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Dario umarmte Fay von hinten und hielt seine Hände auf ihrem Bauch. Das, was er da jedes Mal spürte, war für ihn so ein wunderbares Gefühl, das er nicht beschreiben konnte. Er konzentrierte sich ganz fest auf das kleine Wesen dort drin und zum ersten Mal konnte er auch die Bewegung fühlen. Ein kurzes „Au...“ entwich Fay, aber es war ein sehr angenehmer leichter Schmerz. „Sagt mal was, macht ihr beiden denn da?“ fragte Fay lächelnd, da es fast so aussah, als könnte Dario mit dem Baby in ihrem Bauch Verbindung aufnehmen, da es sich ziemlich heftig reckte und strampelte.
„Sag mal spürst du auch, was es ist?“ fragte Fay neugierig, denn ein Ultraschal ließ sie nicht machen, weil dieses Vampire auch nicht tun.
„Nein das kann ich nicht und wenn dann würde ich es dir nicht sagen. Du hast mir gesagt, dass du es vorher nicht wissen möchtest, aber ich weiß es wirklich nicht.“ Meinte Dario und Fay haute dann raus; „Es wird ein Junge, so wie es strampelt.“ Doch Dario meinte grinsend; „Oder eine kleine Fay, die sich immer durchsetzen will, mit ihrem kleinen Sturkopf.“

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Nachdem kühlen Nass legten sich beide, auf dem noch warmen weichen Sand und schauten sich den Nachthimmel an, der von Millionen leuchtenden Sternen bestickt war.
„Ob es da oben irgendwo noch Leben gibt und ob die Wesen dort auch so glücklich sein können?“ sprach Dario seine Gedanken aus und Fay erwiderte; „Na das hoff ich doch. Es wäre doch wirklich eine große Verschwendung, wenn all diese Planeten tot wären. Vielleicht hat jedes Sonnensystem seine kleine Erde und in diesen Augenblick schauen vielleicht zwei andere Wesen in den Himmel und denken dasselbe.“
„Ja alles ist möglich.“ Meinte Dario und die beiden hatten noch eine kuschelige romantische Nacht.

Fortsetzung folgt …



Hoffe es hat euch gefallen.
 
Hallo Romy,
ja du bist wirklich sehr fleißig beim lesen und auch beim Kommi dalassen.
Ich danke dir für deine Treue.
Ich kann zwar an den Klicks erkennen, dass das Interesse an meiner Story besteht, doch ein Kommi zu erhalten tut gut, das weiß jeder Schreiber.
Es geht auch schon weiter. Zwei Kapitel hab ich noch, dann muss ich wieder etwas vorarbeiten.
Liebe Grüße
Ines


Wünsche allen viel Spaß beim weiter lesen und einen schönen Abend noch bzw. eine ruhige Nacht.




Kapitel 90

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Miri war die Erste, die an Fay den Verlobungsring sah, und wollte natürlich alles darüber wissen. Sie freute sich für die beiden und musste es sofort zu Hause erzählen. Tom war etwas enttäuscht, da sein Bruder ihm nichts erzählt hatte. Doch Dario war nicht der Typ für große Feiern. Er und Fay luden die jungen Leute zum Essen ein. Pipi bestand darauf zu kochen, denn das konnte sie hervorragend. Auch Rocky war mit dabei der mittlerweile mehr bei Tom als zu Hause war. Er und Pipi sind sich aber noch nicht näher gekommen, obwohl sie sich das beide wünschten. Doch es traute sich keiner der beiden, den ersten Schritt zu machen.
„Kann ich dir helfen?“ fragte Rocky Pipi, die gerade einen Truthahn stopfte. „Ja gerne, wenn du magst, dann kannst du Kartoffel schälen.“ antwortete sie verlegen.

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Rocky machte sich gleich ans Werk. Küchenarbeit, egal welche, war für ihn eine ganz neue Erfahrung. Er hatte zwar seine Mutter schon mal Kartoffel schälen sehen, doch er hat sie bis jetzt nur gegessen. Ziemlich nervös, weil ihn Pipi beobachtete, versuchte er die Kartoffel von der Schale zu befreien. Pipi konnte sich ein lautloses Grinsen nicht verkneifen, da die recht großen Kartoffeln hinterher ziemlich klein waren. Doch sie sagte nicht, war sich aber sicher, dass er dies zum ersten Mal machte.

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„Die beiden geben irgendwie schon ein schönes Paar ab, oder?“ meinte Dario zu Tom, denn er spürte ihre Leidenschaft zueinander. „Ja das tun sie, aber keiner der beiden traut sich. Ist vielleicht auch besser so, na du weiß schon weshalb.“ Gab Tom leise von sich, sodass Pipi und Rocky nichts hörten. Doch die Dunstabzugshaube war eh an und ziemlich laut. Tom hatte nichts gegen Rocky, ganz im Gegenteil, vielmehr befürchtete er die Reaktion von Kassandra, wenn sie erfährt, dass ihre Tochter mit einem Menschen zusammen ist, doch Dario meinte darauf; „Das ist doch Quatsch. Pipi ist nicht die Erste, die sich in einem Menschen verliebt hat, und wird auch nicht die Letzte sein. Ich kenne ihre Mutter ja nicht so, doch wenn sie ihre Tochter liebt, wird sie ihr nicht im Wege stehen. Es ist schon ein großer Schritt, dass sie erlaubt hat, das Miri und Pipi bei den Menschen leben können. Weiß du, dass Pipi nicht mehr zurück will? Das hat mir Fay erzählt. Pipi traut sich nur nicht, ihrer Mutter das zu sagen. Doch noch mehr hat sie vor ihrem Bruder Angst, der sich immer wie ein Vater aufspielt.“ „Ja ich weiß, das hat mir Miri auch erzählt. Ihr Vater ist vor 15 Jahre verschwunden. Er war bei der Wache und kam nach einem Einsatz nicht mehr zurück. So übernahm Konstantin die Vaterrolle und machte den Mädels das Leben nicht so leicht. Er war streng zu ihnen, überhaupt wenn seine Mutter nicht da war. Ich weiß nicht so recht, ob Kassandra Pipi erlauben würde hier zu bleiben. Um Konstantin mache ich mir keine Sorgen.“ Das Verhältnis zwischen Konstantin und Tom kann man als gar keines bezeichnen. Sie gingen sich, wenn es möglich war, einfach aus dem Weg.

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Pipis Festtagsbraten kam bei allen gut an und Tom liebte mittlerweile Pipis Kochkünste, da sie, seit sie bei ihnen war, den Job übernahm. Während des Essens wurde auf das Verlobungspaar angestoßen und Glückwünsche verteilt.

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Nachdem Fay erklären musste, wie sie sich fühlte und ob sie schon Namen fürs Baby ausgesucht haben, wurde das Thema gewechselt. So fragte Miri ihren Tom; „Wann lernst du mir nun das Autofahren?“ Miri mochte es nicht in die überfühlten Busse zu steigen und auch das Taschenschleppen war ihr zu umständlich. Sie brauchte schon eine gewisse Freiheit und Unabhängigkeit, darum wollte sie den Führerschein machen. Doch sie hatte auch große Angst sich zu blamieren, drum sollte, nach dem Miri, das theoretische schon reichlich gepaukt hatte, ihr Tom das Fahren beibringen. „Ich muss erst ein altes Auto besorgen, dann meins ist ne Nummer zu groß für dich.“ Erklärte er und Miri ließ eingeschnappt den Kopf hängen. Darauf ergriff Rocky das Wort; „Kein Problem, ein Kumpel von mir hat ne Werkstatt, da sind viele Autos, die zu Schrott gefahren werden können.“ Miri warf ihm böse Blicke zu. „Ach ja …, glaubst du ich würde ein Auto gleich zu Schrott fahren?“ Das männliche Geschlecht am Tische grinste nur und Fay sagte zu Miri; „Männer und ihre Autos! Ach Miri, das werden wir nie verstehen. Alle mussten lachen und der Abend wurde noch sehr lustig.

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Rocky suchte immer eine Ausrede um bei Tom, besser gesagt bei Pipi zu sein und wenn er nur zum Lernen kam. Pipi freute sich jedes Mal und verhielt sich sehr nervös. Rocky ging es nicht anders und Tom war sich sicher das Rocky nicht eine Zeile aus dem Buch las, das er gerade in den Händen hielt. Nun als alte Kumpels unterhielten sich die beiden über alles. Tom wusste das Rocky für Pipi sehr viel empfand, das er enorme Angst hatte etwas Falsches zu machen und er lieber warten wollte, bis sie den ersten Schritt macht. Pipi ging zur Küche und Tom fragte; „Was kochst du heut Schönes?“ „Heute möchte Miri kochen.“ Erwiderte sie und Tom wunderte sich. Ihm störte es nicht das Miri nicht kochen konnte oder bestenfalls nur sehr einfache Gerichte hinbekam, doch er genoss auch Pipi hervorragende Kochkünste, denn leckeres Essen war eines seiner Leidenschaften.

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Miri mochte ihre Schwester, doch sie spürte auch einen Hauch von Neid auf sie. In allem schien Pipi besser zu sein und es behagte ihr gar nicht, wie Tom ihre Kochkünste bewunderte. Sie wusste dass sie auf Pipi nicht eifersüchtig zu sein brauchte und dass sie nicht kochen kann, da hatte sie selbst Schuld. Doch die Gefühle kommen nun Mal von selbst und lassen sich nicht so einfach abschalten. Miri ist in vieler Hinsicht sehr bequem, doch sie kann aber wenn sie nur will. So wollte sie nun unbedingt das Kochen lernen, um Tom auch in dieser Hinsicht zu gefallen.
Nach einigen misslungenen Versuchen, als sie ganz alleine zu Hause war, hatte sie es doch noch geschafft, einige Gerichte zubereiten zu können. „Kann ich dir bei irgendwas helfen?“ fragte Pipi, doch Miri schüttelte den Kopf.

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Der Duft, vom gebratenen Kotelett, verbreitete sich im ganzen Haus und lockte Tom in die Küche. Miri stand am Herd und Tom fing mächtig an mit ihr zu flirrten. „Las das, Tom!“ forderte sie ihn auf, obwohl sie die Zärtlichkeiten auch genoss. Er stand hinter Miri und fummelte an ihr rum, wobei sich Miri ganz auf das Kotelett konzentrierte, damit sie es beim perfekten Garpunkt herausnehmen konnte. Das fand sie am schwierigsten bei Fleischgerichten. Entweder war es zu roh, zu zäh oder sah eher wie ne Schuhsohle aus. So landete die eine oder andere Fleischportion in der Mülltonne. „Komm hör auf, wir sind nicht allein!“ meinte Miri noch einmal und von Tom kam nur ein; „Schade!“ Miri war recht Stolz auf sich, als alle das Essen schmeckte und sie stellte im Nachhinein fest, das Kochen gar nicht zu schwierig war, wenn man weiß, wie es geht und es fing ihr sogar an Spaß zu machen. Sie kamen wieder auf das Thema Autofahren und Pipi wollte es auch lernen. Tom sah Rocky an und dieser sagte; „Pipi, wenn du möchtest, dann kann ich es dir beibringen.“ „Das würdest du machen?“ Mit großen erfreuten Augen sah sie Rocky an. „Natürlich lieben gern sogar.“
So war das abgemacht und Rocky organisierte alles für die Fahrstunden.

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Rocky hatte sich verabschiedet und Tom lernte noch für die letzte Prüfung des Semesters.
„Warum sagst du ihm nicht, was du für ihn empfindest?“ meinte Tom, als er Pipi bemerkte, wie sie Löcher in die Luft starte und vollkommen in Gedanken versunken war. „Was hast du gesagt?“ fragte sie nach, da sie Tom nicht verstanden hatte. „Geh zu ihm und sag, was du empfindest! Ihr wollt doch beide dasselbe, also tut es auch.“ Tom hatte zwar für Pipi die Verantwortung, aber er wollte nicht der Grund sein, dass eine Liebe nicht zueinanderfindet.
Selbst seine Schwiegermutter muss dieses akzeptieren.
„Aber er muss doch …, naja du weißt schon.“ Meinte Pipi und Tom schüttelte den Kopf. „Oh Mann, das kann man ja nicht mehr mit ansehen. Du wartest auf ihm und er auf dich, wenn ihr weiter so rumeiert, dann tut ihr euch nur weh.“ Doch Pipi war schon wieder in Gedanken. Nachdem sie geduscht hatte, suchte Pipi ein Gespräch mit ihrer Schwester.

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Die beiden Schwestern lagen auf dem Bett in Miris und Tom Schlafzimmer. Pipi erzählte Miri von den Schmetterlingen im Bauch, von ihren Gefühlen für Rocky, aber auch das sie Angst hatte, Angst vor der Liebe, vorm ersten Mal und weil Rocky ein Mensch ist.
Miri erzählte ihr, wie sie es mit Tom erlebt hatte, dass sie ihm vom ersten Augenblick an liebte, dass sie auch Angst hatte und dass es normal sei. Pipi hatte immer angenommen, dass Tom für Miri nur Mittel zum Zweck war, um aus dem Tal verschwinden zu können. Doch da hatte sie sich geirrt und das Verhältnis zu ihrer Schwester war besser denn je.

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„Miri, was soll ich tun? Er ist ein Mensch, können wir überhaupt eine Zukunft haben? Was wird Mama dazu sagen? Ach…, ich weiß nicht.“ „Komm, nun hör schon auf zu grübeln!“ unterbrach Miri ihre Schwester. „Über Mama mach dir mal keine Sorgen. Es ist dein Leben und wem du liebst, ist ganz und allein deine Sache. Gut, das Rocky ein Mensch ist, kann schon ein Problem werden. Doch wenn er dich wahrhaftig liebt, ist es ihm egal was du bist.
Das siehst du ja an Fay. Für sie war die Erkenntnis das Dario ein Vampir ist zwar schwer zu verarbeiten, doch sieh, nun sind sie glücklich. „Sag mal Miri …, könnte es auch sein …, naja das es anders rum funktioniert?“ Miri schaute Pipi mit großen Augen an. Was meinst du mit anders herum? Ich verstehe deine Frage nicht.“ Pipi versuchte zu erklären. „Naja Fay ist doch von Dario schwanger und …“ „Ach so, jetzt weiß ich, was du meinst. Das kann ich dir nicht sagen. Vielleicht klappt es ja auch wieder zwischen Vampire. Tom und ich haben uns schon darüber Gedanken gemacht und wir wollen jetzt noch keine Kinder.“

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„Nein wirklich nicht?“ fragte Pipi und Miri meinte; „Nein, jetzt noch nicht, selbst wenn es gehen würde. Wenn du mit Rocky an dem Punkt gekommen bis, wo ihr eins werdet und du angst hast, das du schwanger werden könntest, das sollte Rocky einen Gummi benutzen.
„Einen Gummi?“ haute Pipi raus und fing an zu lachen. „Das ist nichts Lächerliches, ich meine es ernst, Pipi. Für uns gibt es keine Verhütungsmittel, es wurden keine entwickelt, erforscht oder wie auch immer. Vampirnachwuchs war immer schon recht selten, obwohl Mama da glück hatte, drei Kinder zu haben. Andere bekommen gar keine und manche, so wie Tom seine Großeltern sogar viele. Aber im Großen und Ganzen nimmt die Anzahl der Vampire rapide ab und dass schon mehrere Hundert Jahre. Darum kommt eine Verhütung bei Vampiren nicht vor, zumindest für uns Frauen nicht. Pipi staunte und fragte; „Woher weißt du das alles?“ „Naja von Toms Vater. Mit dem kannst du einfach über alles reden.“ erwiderte Miri. Pipi wurde traurig. „Meinst du unser Vater war genauso? Ich kann mich gar nicht mehr an ihm erinnern. Er wäre bestimmt nicht so wie Konstantin.“ „Nein, ganz bestimmt nicht.“ Und auch Miri wurde traurig und musste an ihrem Vater denken, den sie kaum kannte.

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Pipi schaute zur Uhr. „Miri …, ich gehe jetzt Mama anrufen.“ Überkam Pipi blitzartig.
So wählte sie die Nummer ihrer Mutter und war froh ihre Stimme am anderen ende der Leitung zu hören. Nachdem Pipi genau erzählen musste, wie es ihr ging, was sie so machte und auch Miri sowie Tom, versuchte Pipi ihrer Mutter zu erklären, was ihr auf dem Herzen lag.
„Du Mama …, ich …, ich möchte hier bleiben und studieren schon im nächsten Semester. Ich vermisse dich zwar sehr, auch Konstantin diesen Sturkopf, aber ich…, ich will ein Leben bei den Menschen. Bitte versteh mich nicht falsch! Aber hier gibt es so viele Möglichkeiten und mir gefällt es hier.“ druckste Pipi herum.

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Kassandra hörte ihre Tochter zu und wurde immer trauriger. Sie wusste schon vorher, das Pipi genauso, wie Miri in der Ferne bleiben würde, doch hoffte sie, dass dieses nicht so bald sein würde und sie noch etwas Zeit miteinander verbringen könnten. Doch nun hatte sie Gewissheit, dass sie ihre Tochter nur noch bei Besuchen sehen wird. „Ist Pipi dran?“ fragte Konstantin neugierig. „Ja, ist sie und sie will nicht mehr nach Hause kommen.“ Nun wurde auch Konstantin traurig. Er liebe seine Schwestern, auch wenn er es nie zeigen konnte. Der Verlust seines Vaters hatte ihm besonders hart getroffen und als sie merkten, dass er nicht wieder kam und man von Ausgehen musste das er tot sei, übernahm Konstantin die Vaterrolle für seine Geschwister. Als er älter wurde, suchte er eine Herausforderung und gründete mit anderen jungen Vampiren, diesen Club, wo sie herausfinden wollten, wie lange ein Vampir ohne Blut auskommen konnte. Doch der Blutentzug brachte auch Problem mit sich. Konstantin war zeitweise sehr schlecht drauf und nur am nörgeln. Die schlechten Launen kamen auch seine Schwestern zu spüren und immer mehr gingen sie sich aus dem Weg. Er wollte halt alles richtig machen, musste aber im Nachhinein feststellen, dass er sehr oft falsch gehandelt hatte.
Kassandra hörte immer noch ihre Tochter, die von Bergen und von den Menschen dort schwärmte. Dabei bemerkte sie die Art wie Pipi sprach und wusste genau, was in ihr vorging.

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Pipi hörte nur ein leichtes atmend. „Mama bist du noch dran?“ „Ja mein Kind, das bin ich.“
„Du Mama, kann ich dich mal was fragen?“ „Natürlich kannst du!“ Kassandra ahnte schon was Pipi ihr anliegen sei, war aber stolz darauf das sie mit ihr darüber redete. „Mama, du hast mir mal von Dad erzählt, wie ihr euch kennengelernt hab, was du fühltest, wie es dir ging. Ich habe auch mit Miri gesprochen und ich …, ich glaube …“ Pipi versagte die Stimme und ihr fielen absolut keine Worte mehr ein. Ihre Kehle war ganz trocken und sie fühlte sich schlecht, als habe sie was verbrochen.

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„Pipi, was ist? Was willst du mir sagen?“ „Ach ist schon gut, Mama. Es soll halt nicht sein.“
Pipi konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Mutter die Beziehung zu einem Menschen dulden würde. Noch hinzukam, dass sie wirklich Angst hatte wieder nach Hause zu müssen.
Pipi wollte gerade auflegen als Kassandra zu ihr sagte; „Du hast dich verliebt, nicht wahr?“
Nach kurzem Schweigen meinte Pipi; „Ja Mama, das hab ich. Doch es würde nicht funktionieren, da …“ „Er ist ein Mensch stimmt doch, oder?“ warf Kassandra ein, da sie merkte wie ihre Tochter sich nicht traute dieses auszusprechen. „Ja Mama, das ist er.“ Und Pipi erzählte ihre Gefühle. Jetzt schwieg Kassandra, sagte aber kurz darauf; „Ach Pipi, was soll ich dir jetzt raten? Was du tun möchtest, kannst du nur wissen. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich lieber einen Vampir an deiner Seite gesehen, doch kann und möchte ich dir nicht vorschreiben, wem du lieben darfst. Folge deinem Herzen, es zeigt dir den richtigen Weg.“ Pipi war sehr erleichtert und ihre Freude war sogar durchs Telefon zu spüren. „Danke Mama, ich hab dich lieb!“ hörte Kassandra und erwiderte; „Ich liebe dich auch, mein Kind!“

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Nun wollte Kassandra sich ein Bild vor Ort machen und auch diesen jungen Mann kennenlernen, der das Herz ihrer Tochter erobert hatte. Sie erlaubte Pipi in Bergen zu bleiben und würde sich drum kümmern, dass Pipi als Mensch registriert wird. Sie erzählte ihr, dass sie ihre Töchter besuchen möchte, doch wann, konnte sie noch nicht sagen. Konstantin hörte so einiges des Gespräches und schlug vor; „Ich kann doch nach Bergen reisen, habe im Moment eh nichts zu tun.“ „Ich glaube mein Sohn, das ist keine gute Idee. Du weißt warum. Ich habe immer zu dir gesagt, du sollt deine Schwestern nicht wie Kinder behandeln. Du hast sie all zu oft bevormundet, ihnen unnütze Vorschriften gemacht und das hat spuren hinterlassen. Du hast ihr Vertrauen verloren, sodass sie eher Angst vor dir haben würden, als sich über deinen Besuch zu freuen. Aber wie kommst du auf diese Idee? Ich denke du kannst das Elixier nicht nehmen und was wird aus euerem Experiment?“

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Konstantin senkte seinen Kopf und hüllte sich im Schweigen. Dass seine Schwestern Angst vor ihm hatten, war ihm gar nicht bewusst gewesen. Traurig schaute er drein, doch Konstantin belastete noch was anderes sehr. „Du siehst traurig aus. Dass du deine Schwestern so sehr vermisst, hätte ich nicht gedacht. Aber so ist es mit den Kindern, irgendwann verlasen sie das Elternhaus und würdest du nicht als Versuchskaninchen in eurem Club herumlungern, dann wärest du auch schon fort. Aber ich verstehe nicht, warum dir auf einmal euer Experiment nicht mehr so wichtig ist.“ Wollte Kassandra wissen und Konstantin schämte sich. „Ich bin ein jämmerlicher Versager und wäre eine Enttäuschung für Papa gewesen. Alles hab ich falsch gemacht, dabei wollte ich so sein wie er. Ich …, ich habe nicht durchgehalten. Ich…, ich meine ohne Blut auszukommen. Ich tauge zu gar nicht.“ Kassandra nahm ihren Sohn tröstend in die Arme.
„Ach Junge, du bist mein Sohn, du hättest es bloß zulassen müssen, dass ich auch deine Mutter sein konnte. Doch du hast keinen an dich rangelassen, und wenn du dich als Versager fühlst, dann habe ich versagt.“

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Sie setzten sich hin und redeten miteinander. Nachdem Konstantin seine Mutter viel erzählt hatte, wollte sie nun wissen; „Wie lange nimmst du schon Blut zu dir?“ Wieder senkte er seinen Kopf und beichtete; „Drei Jahre!“ „Mensch Konstantin, wie konntest du nur. Euer Experiment musste ja irgendwann schief gehen. Ihr handelt gegen eure Natur, doch ich bin froh das du nicht mehr riskiert hast, dann was ihr da tut ist nicht ganz ungefährlich. Ich kann dich echt nicht verstehen. Ist dir denn dein Stolz wichtiger, als die Gesundheit deiner Kumpels? Dass du geschwiegen hast, ist unverantwortlich. Du musst es ihnen sagen und zwar sofort, heute noch!“ Befall Kassandra ihrem Sohn und war fassungslos über sein verhalten.

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Konstantin rief auch gleich alle Clubmitglieder an, die auch bald darauf alle erschienen waren. „Was gibt es denn so Wichtiges?“ wurde er von alle gefragt. „Setzt euch! Ich muss mit euch reden.“ So setzten sich die Jungs hin und warteten auf Konstantins Worte. Doch er zögerte noch, lief neben den Stubentisch hin und her. Ganz ungeduldig und zunehmend nervöser, warteten die anderen. „Was ist nun?“ Hörte Konstantin sie rufen. Ihn blieb nichts anderes übrig als die Jungs die Wahrheit zu sagen. So beichtete er sein Versagen. Die anderen waren genauso fassungslos wie seine Mutter. Nicht weil Konstantin Blut brauchte, sondern weil er es solange verschwieg. Zu Recht waren sie sauer auf ihm und er musste einige Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Die bekamen Konstantin nicht gut, doch er wusste, dass er schon fast fahrlässig gehandelt hatte, und war froh, dass nun alles raus war.

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Einen hat es aber besonders hart getroffen. Lyreu war mehr als nur sauer und das ließ er Konstantin auch spüren. Er ging zu ihm, tippte ihn sehr fest mit dem Finger auf seinem Brustkorb und sagte; „Du bist so ein verdammtes Ars..loch. Ich habe dir vertraut und auf das verzichtet, was mir am wichtigsten war. Du hättest es gleich erzählen sollen, dann wäre sie noch hier und hätte sich nicht den erstbesten Großstandjungen an dem Hals geworfen. Du mit deinem ewigen Herumkommandieren hast sie fortgetrieben.“ „Von was redest du überhaupt?“ keifte Konstantin zurück.

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„Von deiner Schwester, du Idiot. Ich liebe Miriam, doch auch unser Experiment war mir wichtig. Ich glaubte wirklich wir könnten was verändern, beweisen das wir kein Blut brauchen. Dass unser Körper sich dran gewöhnen könnte, denn hätten die Menschen keine Angst mehr vor uns haben müssen.“ Konstantin überlegte kurz, argumentierte aber dann; „Du hättest jede Zeit aus dem Club aussteigen können, und wenn du Miri wirklich richtig lieben würdest, dann hättest du es auch getan. Du kannst mir für vieles die Schuld geben, aber nicht dafür.“ Lyreu ging nicht darauf ein und lies Konstantin einfach stehen.

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„Na das war es wohl denn mit unserem Club, oder?“ fragte er David. „Ich denke schon. Gregor hat sich ziemlich ruhig verhalten, bestimmt war er auch nicht so ehrlich. Ist ja jetzt auch egal. Ich überlege, ob ich nicht doch zu Dario und Tom fahre und herausfinde, ob es wirklich so toll ist bei den Menschen zu wohnen. Außerdem würde ich Lucien einen Gefallen tun, denn er würde es begrüßen, wenn ich dort ein wenig aufpasse.“ „Lucien hat dich gebeten nach Bergen zu reisen und du bist trotzdem noch hier?“ „Ja schon, er hat mich gefragt, aber es nicht befohlen. Er wollte sich noch mal melden, doch das hat er bis jetzt noch nicht. Sag Mal, hast du Lust mitzukommen? Hier ist nun gar nichts mehr los.“
„Ist schon ne Überlegung wert, doch ich möchte Miri nicht sehen, das tut sonst so weh.“
„Ich verstehe, doch ich muss auch Konstantin recht geben. Du hättest ihr deine Gefühle beichten müssen. Also wenn du dich entschieden hast, dann sag mir bescheid.“
Der Club wurde noch am selben Abend aufgelöst.

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Markus wusste, dass sein Vater das Elixier nicht nehmen würde und wählte darum einen passenden Ort für das Treffen aus. Eine kleine Vampirsiedlung, die nicht alt zu weit von seinem Elternhaus entfernt war, hielt Markus für sehr geeignet. Schon recht ungeduldig wartete er vor einer kleinen Gaststube. „Hoffentlich hat Vater den Brief auch bekommen. Ob er mit Mama unter einer Decke steckt? Ich hoffe nicht.“ Waren so seine Gedanken, als er die Anlage vorm Gasthof auf und ab ging.

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Es dauerte auch nicht mehr lange, bis sein Vater kam. Sehnsüchtig umarmten sie sich zur Begrüßung und wollten einander gar nicht mehr loslassen. Der Geruch von seinem Vater empfand Markus sehr angenehm und Kindheitserinnerungen ließen die Verbundenheit zueinander neu aufblühen. „Oh Papa, ich hab dich so vermisst!“ „Ich dich auch, mein Sohn, sogar sehr, das muss du mir glauben.“

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Sie gingen in die Gaststube. Humbert bestellte Kaffee. Hunger hatten beide nicht, viel zu aufgerecht waren sie um etwas essen zu können. Markus versuchte herauszufinden, auf welcher Seite sein Vater stand. „Mutter ist noch schlimmer geworden. Das merkte ich, als bei ihr war. Sie ließ mich spüren, dass ich zu Hause nichts mehr zu suchen habe. Schade das du bei einer Versammlung warst.“ Humbert stutzte; „Bei welcher Versammlung?“ „Naja Mutter sagte, du bist für zwei Tage bei einer Ratsversammlung.“ Nun begriff Humbert, dass Marta ihn bewusst von seinem Sohn fernhalten wollte. „Das war gelogen, deine Mutter tat so als hättest du keine Zeit, aber sie will wohl nicht, dass wir uns versöhnen. Markus ich weiß nicht, was in deiner Mutter vorgeht. Sie hat sich in den letzten 20 Jahren sehr verändert, so sehr, dass ich nicht mehr mit ihr zusammen sein möchte. Markus, ich habe deine Mutter vor ein paar Tagen verlassen.
Ich halte es bei ihr nicht mehr aus. Soll sie doch mit Askan glücklich werden. Ach so, dein Bruder ist auch wieder da. Ich glaube deine Mutter wusste die ganze Zeit, wo er war.“
Markus wusste nun, dass er seinem Vater vertrauen konnt. Und erzählte ihm alles, was an dem Abend geschehen war. Außer das mit Juliana, verschwieg er noch.

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Für einen kurzen Moment hielt Humbert inne und war erschrocken über das, was er hörte.
Er hatte schon länger das Gefühl, das irgendwas im Busch war, doch das seine Frau mit unter den Verrätern sei, hätte er nie für möglich gehalten. „Sie wollen tatsächlich die Horsen Geschwister entführen.“ Schlussfolgerte Humbert. „Das weiß ich nicht und wer sind die überhaupt?“ „Arabella und Fabiana sind die beiden ranghöchsten Vampirfrauen, aber was bezwecken sie damit? Deine Mutter will ganz nach oben, doch die Entführung der beiden würde ihr nichts bringen. Aber vielleicht doch, die beiden Geschwister sind sehr Weise in ihrer Handlung. Wenn es wirklich einen Aufstand gegen Lucien geben wird, dann macht eine Entführung oder Beseitigung der beiden schon einen Sinn. So haben die Frauen, die der Rebellion angehören und ich bin mir sicher, dass es eine ist, mehr Handlungsspielraum. Vampirfrauen können sehr gefällig werden, Markus. Sie haben zwar nicht die stärke eines Mannes, aber sie sind Hinterhältiger, listiger und verstehen es gut ihren Willen durchzusetzen. Die Horsenschwestern, sind sehr angesehene Persönlichkeiten und viele Vampire orientieren sich nach ihnen. Sind sie nicht mehr da, fehlt so einigen dann die Führung und somit sind sie leichter zu umkehren. Ich ahnte schon das es eines Tages so kommen würde. Es wäre zu schön, um wahr zu sein, dass sich alle Vampire zum Guten geändert haben. Das ist eben Politik, es gibt immer welche, die den Höchsten vom Thron jagen wollen. Aber die Zeit ist auf unsere Seite. Keiner scheint zu wissen, dass ihre Tarnung aufgeflogen ist. Nun müssen wir handeln.“ Das Klingeln seines Handys unterbrach Humbert.

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„Humbert …, ich bin’s Marta. Wir geht es dir so und wo bist du?“ wollte sie wissen. Ganz mittellos dazustehen, behagte ihre gar nicht. So hielt sie es für besser, sich ihren Mann für alle Fälle warm zu halten. Doch sie konnte ja nicht ahnen, was er gerade erfahren hatte. Humbert schwieg auch darüber, denn wenn sie sich unertappt fühlt, hat er mehr zeit zu handeln.
„Das geht dir gar nichts an. Du hast mich zu sehr verletzt, dass ich deine Nähe nicht mehr ertrage.“ Antworte er sehr sauer. Markus saß traurig am Tisch und konnte das alles gar nicht fassen.

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„Ja ich weiß, aber wir könnten uns doch ab und zu Mal unterhalten?“ Das Klingeln von Martas Handy riss sie sofort aus dem Gespräch mit Humbert. Sie wusste, dass es Askan war, da er nur diese Nummer hatte. „Naja kannst ja mal was von dir hören lassen …“ beendete sie das Gespräch mit ihrem Mann. Vor lauter aufregen, legte sie den Hörer nicht richtig auf und da sie beim Telefonieren, meistens den Lautsprecher anhatte, hörte auch Humbert das folgende Telefonat.

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„Askan, schön das du dich meldest. Dein Vater ist endlich ausgezogen. Er hat mir zwar das Haus überlassen, doch kein Geld. Naja ist ja nicht so schlimm, du wirst ja noch genügend haben. Da war es schon eine gute Idee dir nach und nach das Geld von Humbert zukommen zu lassen.“

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Askan betrachtete gelangweilt seine Finger. „Was für Geld denn? Ich habe kein Geld und das was du mir geschickt hast, reichte bei Weitem nicht.“ Meinte er ganz trocken. „Aber was hast du damit gemacht? Deine Ausbildung hab ich doch auch bezahlt.“ Erwiderte Marta erschrocken. „Es ist weg und basta. Wirst nicht gleich am Hungertuch nagen müssen.“ Meinte er ganz trocken.

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„Das verstehe ich nicht.“ wiederholte Marta. „Ach was geht mir deine Geldsorgen in Moment an. Wir haben da ganz andere Probleme. Wurde das Mädchen schon gefunden?“ interessierte Askan brennend. „Du meinst Juliana? Nein leider noch nicht, sie scheint wie vom Erbboden verschwunden zu sein. Wir gehen davon aus, dass ihr jemand geholfen haben muss. Wir haben denn Hochzeittermin zwischen euch erstmal nicht angekündigt, tut mir leid.“

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„Hör zu, ich will dieses Mädchen und es ist mir, egal wie ihr es anstellt. Mir ist da noch was eingefallen. Markus war an den Abend da. Er hat sicherlich was damit zu tun. Wenn ich hier den Auftrag erfühlt habe, dann werde ich ihn suchen und auch finden. Sollte Juliana wirklich bei ihm sein, dann kann er aber was erleben. Wir beseitigen die Schwestern auf alle Fälle, also halt dich noch zurück und lass dir nichts anmerken. Ich melde mich dann wieder.“ meinte Askan. „Du bist sicher das Markus Juliana mitgenommen hat? Falls es wirklich so sein sollte, bitte tue deinen Bruder nichts. Schnapp dir das Mädchen und lass ihm in ruhe.“ flehte Marta und hatte nun doch Angst um Markus. Askan sagte nicht mehr, und als Marta auch nicht mehr hörte, schaltete sie das Handy aus. Ihr ist immer noch nicht aufgefallen, dass der Hörer vom Haustelefon nicht richtig auflag.

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Humbert ging nach draußen, um besser verstehen zu können, da die Musik in der Gaststube relativ laut war. Markus blieb drin, denn er dachte, dass sein Vater ungestört telefonieren möchte. Humbert war sich nun sicher, dass eine Verschwörung gegen Lucien im Gange war.
Er musste Handeln und zwar schnell, denn der Auftrag von dem Askan sprach, bereitete ihn schon große Sorgen. Auch sorgte er sich um Markus. Humbert wusste, wie gefährlich sein Sohn Askan werden könnte.

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„Du glaubst gar nicht, was ich eben gehört habe. Askan hat deine Mutter angerufen und so schusslig, wie sie oft ist, hat sie den Hörer nicht richtig aufgelegt und ich konnte alles hören was diene Mutter sagte. Jetzt verstehe ich auch die Zusammenhänge. Die Ranghöchsten sind die Horsenschwestern, dann folgt die Gräfin Isolde und danach Genefe. Wenn nun die Schwersten verschwinden, wird nach einem Monat die nächste Ranghöchste gewählt und das ist es Gräfin Isolde. Doch ich weiß, dass sie sehr bequem ist und sie den Posten nicht annehmen wird. Sie kann aber jemanden dafür bestimmen und das wird dann Genefe sein.
Dein Bruder soll ein Mädchen heiraten, sie heißt Juliana und ist die Tochter von Isolde. Somit hat sich denn unsere Familie in denn Adelstand eingeheiratet und deine Mutter will wohl Genefe zur Seite stehen. Ganz schön ausgetüftelt ihr Plan. Askan will dieses Mädchen, das wohl verschwunden ist, um jeden Preis und er glaubt, dass du nicht ganz unschuldig bist, dass sie fort ist. Markus, ich weiß nicht, wo dein Bruder die ganzen Jahre war, aber Mutter hat von einer Ausbildung gesprochen. Dein Bruder ist gefährlich, sehr gefährlich und er will dich suchen. Ich habe Angst um dich. Kennst du dieses Mädchen?“

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Dass Juliana heiraten soll, wusste Markus ja von ihr. Doch dass sein eigener Bruder dies sein soll, schockierte ihm sehr. Erst schwieg Markus einen Moment, doch dann gab er zu das Juliana bei ihm ist. „Sie hat mich so angefleht ihr zu helfen. Sie meinte, dass alle aus der Siedlung unter einer Decke stecken und sie keinen hat, zu dem sie gehen kann. Papa, ich wollte erst nicht, aber ich musste. Ich konnte sie doch einfach nicht so ihrem Schicksal überlassen, und nachdem was du mir eben erzählt hast, weiß ich dass ich richtig gehandelt habe. Ihr geht es gut und sie ist gerade bei mir zu Hause.“ Markus erzählte seinen Vater alles ganz genau, das er Arbeit hat, ne Wohnung und so. Humbert wollte aber nicht wissen, wo Markus wohnte. Er wusste nicht wie verbreitet die Verschwörung war und falls man ihm gefangen nehmen würde, es besser wäre, wenn er nichts weiß. Markus beruhigte seinen Vater; „Papa glaub mir, es ist sehr unwahrscheinlich, das sie uns dort finden.“
„Ich schreibe dir eine Adresse auf, wo du dich melden kannst. Für euch ist es besser, wenn ihr ne ganz neue Identität bekommt.“ Hielt Humbert für erforderlich. „Papa mach dir keine Sorgen, ich kenne Vampire, die ich voll uns ganz vertrauen kann und die mir jederzeit helfen werden. Ich werde dort als Nächstes auch hinfahren. Da gibt es jemand der sehr vertraut mit Lucien ist.“
Doch diese Idee von Markus ist nicht besonders gut, wie sich im Nachhinein noch rausstellen wird. Vater und Sohn verabschiedeten sich voneinander und Humbert suchte gleich ein vertrauten auf, um weitere Vorgehensweisen zu besprechen. Er verzichtete auf Telefonate, obwohl dies die schnellste Möglichkeit wäre, doch sie könnten abgehört werden und das wusste er auch.

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Lucien hatte die Insel aufgesucht, worauf er vor über 4000 Jahren, seinen Sohn verbannt hatte.
Schon aus der Luft sahen sie die zahlreichen Schifffracks, die teilweise noch aus dem Wasser ragten. Lucien war in einem Zustand, wie die anderen ihn noch nie erlebt hatten. Keine traute sich etwas zu sagen. Als sie auf der Insel gelandet waren, befahl Lucien seine Begleiter, das sie die Insel genauer untersuchen sollte. Lucien begab sich in den riesigen Berg, der fast die halbe Insel umschloss. Er spürte sofort, dass sein Sohn noch bis vor kurzen auf der Insel war.
Schmale Gänge und einige raumähnlichen Kammern, die Larius Jahrtausende lang formte ließen nur erahnen, was für Arbeit dahinter steckte. In jeden Fels und jedem Stein, als haben diese Larius Geruch aufgesaugt, spürte Lucien die Aura seines Sohnes, die im Laufe der Zeit noch mehr an dunklen Mächten gewonnen hatten. Er war sich sicher, dass sein Sohn sich nicht geändert hatte und sogar noch grausamer geworden war.

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Ganze drei Tage und Nächte blieb Lucien in den Höhlen und ließ nicht einmal Andrew zu sich. Er bedauerte es sehr, seinen Sohn verschont zu haben und wollte sich gar nicht ausmalen, was Larius anstellen könnte. Lucien fühlte sich, als habe er persönlich Thunsamun freigelassen, als habe er das Grauen über der Erde gebracht. Doch er wusste, dass sein Sohn ihn erst vernichten würde, bevor er sich der Menschheit widmen würde. Doch das, was Larius als Erstes vorhatte, ahnte Lucien selbst mit seinen Kräften nicht. Fay war nicht die Auserwählte und für Larius ohne Bedeutung, jedenfalls ging Lucien davon aus. Dass es aber die richtige Auserwählte wirklich gab, war Lucien auch nicht bekannt. Zur sehr wurden die alten Schriften verändern und ihre Glaubwürdigkeit war mehr als fraglich. Lucien spürte auch die Macht der schwarzen Engel und verstand auch, warum sein Sohn so lange überlebt hatte. Die schwarzen Engel blieben Lucien, nach dem er zur Besinnung kam und seine Taten bereute, fern. Denn so wie sein Sohn, konnte auch er sie sehen. Er wusste aber, dass sie nie aufhören würden, ein Weg aus ihrer Verdammnis zu finden. So war er sich sicher, dass auch sein Sohn, so wie er einmal, quasi ein Packt mit dem Teufel geschlossen hat.

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In einem kleinen Raum spürte Lucien aber noch jemand anderes. Der ihm sowohl vertraut, wie auch fremd vorkam. Das war sozusagen Garius Kinderstube, sein Gemach. Lucien schmunzelte leicht, als er diese positive Aura spürte und sein Blut umspülte sein Herz mit einer wohltuenden Wärme. Sein Sohn war nicht alleine auf der Insel das spürte Lucien. In Gedanken versunken fragte er sich; „Ist es wirklich möglich? Doch es muss, ich spüre es doch. Aber warum erst jetzt? Haben meine Fähigkeiten so nachgelassen?
Ich habe einen Enkel, der das ganze Gegenteil von seinem Vater ist. Er ist stark und hat ein gutes Herz. Wer mag wohl das reizende Geschöpf gewesen sein, der meinen Enkel dieses mit auf dem Weg gab.“

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Das Knistern von brennendem Holz war vor dem Berg zu hören. Luciens Begleiter saßen am Feuer und warteten auf ihren Herrn. Sie hatten die Insel abgesucht. Doch außer Menschenresten, die wohl das Meer angespült hatte, haben sie nichts gefunden. Eine große Fläche von verbrannter Erde, die noch deutlich zu sehen war, wies darauf hin, dass, wer immer hier gelebt haben musste, sein ganzes Hab und Gut verbrannt hatte. Die Vampire wussten nichts von Luciens Sohn. Sie spürten zwar schwach die dunkle Macht und ganz besonders Andrew, doch warum Lucien auf der Insel wollte, hatte er nicht verraten. Er wollte erstmal sicher gehen, ob sein Sohn noch lebte.

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Vorsichtig ging Andrew zu Lucien, um herauszufinden, wie lange sie noch auf der Insel verweilen sollten. Doch Lucien kam Andrew schon entgegen. „Wir können aufbrechen!“ war das einzige, was Lucien von sich gab. Zur gerne würden die anderen wissen wollen, was nun Lucien auf der Insel gesucht hat. Doch keine fragte ihm danach. Sie verließen die Insel und wieder wurde geschwiegen.

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Luciens Festung war von einer weiten Wüste umgeben. Mit zahlreichen Sandhügeln, die die Festung regelmäßig mit heftigen Sandstürmen überzogen. Soweit das Auge blicken konnte, sah man nur den Wüstensand und kein Leben wurde dort für möglich gehalten. Eine tote Gegend, ohne Wasser ohne Leben. Ein Ort, der für die Menschen keinerlei Interesse hatte. Der perfekte Ort, um unerkannt zu bleiben. In dem von außen sichtbaren Gebäude befand sich nur eine Empfangshalle. Die anderen Räumlichkeiten waren alle unterirdisch und nur über geheime Gänge und Türen zu erreichen.

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Ein unendlich langer bewachter Tunnel, der über viele Tausende Jahren lang gebaut wurde, war die einzige Straße, die zu Luciens Anwesen führte. Architekten, die zu ihrer Zeit bei dem Bau der Pyramiden halfen, waren auch die Baumeister dieses Tunnels, der mit einem ausgetüftelten Lüftungssystem ausgestattet war.
Ziemlich erschöpft erreichte Lucien mit seinen Begleitern sein Reich und zog sich auch gleich zurück.

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In seinem Arbeitsraum versuchte er noch irgendwelche Hinweise auf vorhersehbare Ereignisse zu finden, doch nichts Eindeutiges konnte er erlesen. Die Bücher und Schriften waren jeden Vampir zugänglich. Doch ein Vampir besitzt nicht die Fähigkeit, eine Schrift umzuwandeln in andere Wörter, ohne dass es jemand merken würde. Doch die schwarzen Engel schon und somit sind die Bücher und Schriften für Lucien wertlos geworden.

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Auf seine Festung stehend, sah Lucien in die Ferne und wusste, was er tun musste. Es gab nur ein Wesen auf der Welt, das ihm weiter helfen konnte. Ein Wesen, das viel älter war, als er selbst, dass die Weisheit der Ewigkeit innehatte. Lucien wusste nicht, ob das Wesen ihm empfangen würde, oder ob es überhaupt noch existierte. Doch er wollte es zumindest versuchen.

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Bei einer kurzen Versammlung verkündete er, was er vorhatte. Er erzählte auch von seinem Sohn und befall das man ihm aufspüren sollte, aber ihn nicht zu nahe komm darf. Denn keiner hätte die Fähigkeit, Larius zu überwältigen. Man sollte zurückhaltend vorgehen und keine Panik verbreiten. Seine Begleiter wollten sich schon wieder reisefertig machen, doch Lucien meinte; „Die Reise muss ich alleine machen, da wo ich hingehe, brauche ich meine ganze Energie und Konzentration. Wenn von euch jemand in meiner Nähe wäre, würde es meine Wahrnehmung beinträchtigen. Um diesen Ort zu finden, muss ich meine ganzen Kräfte einsetzten, denn ich habe nur einen Anhaltspunkt.“ Noch wusste Lucien nicht, dass eine Verschwörung gegen ihn im Gange war. Als er aufbrach um diesen Ort zu finden, an dem das Wesen weilte, sprach Markus gerade mit seinem Vater.



Fortsetzung folgt …
 
Kapitel 91
Das Wesen der vielen Namen!

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Lucien begab sich auf seine Reise. Er ließ sich mit seinem Privatjet an einem sehr fernen Ort fliegen und sprang in einer beachtlichen Höhe einfach aus der Maschine. War für ihn kein Problem, denn er konnte ja fliegen. Doch auch er nutzte die Technik der heutigen Zeit. Er wäre bei Weitem nicht so schnell und ausdauernd wie ein Flugzeug. Hoch über den Wolken, von der Dunkelheit geschützt, flog Lucien über jene Orte, die ihm aus der Vergangenheit vertraut waren. Die Gegend, die er überflog, war unbewohnt, verlassen und unter starker Vegetation verborgen. Er spürte, dass bald der Tag anbrechen würde und landete in einem dichten Wald.
In der Ferne sah er eine sehr alte Festung, die er aus seiner Erinnerung wieder erkannte. Er wusste, dass er auf dem richtigen Weg war, auch wenn er dieses Wesen der Weisheit noch nicht spürte. Er verbrachte den Tag in einem großen Tierbau, geschützt vor der Sonne und wartend auf der Dunkelheit.

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In der nächsten Nacht erreichte er die Festung, die nur noch eine Ruine war. Von selbst entflammend sich die Fackeln, die an den noch heilen Mauern befestigt waren und Lucien wusste, das jemand sein kommen vorhersah. Er entschied sich erstmal in der Festung zu blieben, wo eins ein großer Herrscher regierte. Ein grausamer Mensch, der genauso böse wie Larius selbst oder Luciens eins war. Ein verbündeter von Lucien im Kampf gegen seinesgleichen und den Vampiren, die ihnen feindlich gesinnt waren. Mit schweren Herzen erinnerte sich Lucien an diese Zeit, an die grausamen Kämpfe voraus Sagen und Mythen entstanden von Dämonen und Ungeheuern. Viele große Herrscher hatten Vampire als verbündete, die zur damaligen Zeit die größten Waffen waren. Doch meistens wurden die Verbündeten zu Feinden und das Gemetzel ging weiter, immer weiter und immer mehr Vampire tauchten auf, zahlreich und scheinbar unbesiegbar. Doch es gab schon damals spärlichen Vampirnachwuchs, so wurden unzählige Halbvampire erschaffen. Sie waren wild, gefährlich und unkontrollierbar und ihr Anführer war Larius. Lucien erkannte, dass es nie ein Ende haben würde. Egal ob Mensch oder Vampir, noch hinzu beeinflusst von dem schwarzen Engel, würden sie sich gegenseitig vernichten. Doch so richtig zu Besinnung, kam Lucien in einem kleinen Bauerndorf, wo er erschöpft nach einem heftigen Kampf, Zuflucht fand. Es lebten dort ganz arme Menschen, die sich seiner Annahmen und ihm pflegten. Die Barmherzigkeit, Wärme und Güte, die er bei diesen Menschen spürte, verkraftete er kaum. Die Menschen sahen nicht den grausamen Vampir in Lucien, sondern ein Wesen, was Hilfe brauchte.

Lucien setzte sich auf einem großen Mauerblock und schwebte weiter in Erinnerungen.

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Als er ganz geschwächt auf einem Strohbett lag, sah er eine Frau, die über ihm beugend etwas sprach, das er nicht verstehen konnte. Sie reichte Lucien einen Becher mit einer Flüssigkeit gefühlt. Er trank es, ohne an seinem Inhalt zu zweifeln. Es schmeckte nicht wie Blut, hatte aber dessen Wirkung. Sie nickte die Dorfbewohner zu, die mit einem gesenkten Kopf, ihr Respekt erwiesen. Lucien sah sie nur noch in der Dunkelheit verschwinden. Ein Feuer umgab sie, doch diese Flammen verbrannten nichts. Er fiel in einem tiefen Schlaf und wurde nach Tagen erst wieder wach. Fröhliche Kinderstimmen vernahm als Erstes sein Ohr. Er beobachtete diese schönen sinnlichen Geschöpfe eine Weile. Als die Dorfbewohner merkten, dass Lucien wach war, wurde er auch gleich liebevoll umsorgt. So eine Fürsorge von reinstem Herzen hatte Lucien nicht einmal als Engel wahrnehmen können. Ihm wurde so richtig bewusst, was er getan hatte. Von diesem Tag an schwor er sich, alles Unheil was er angerichtet hatte zu beseitigen. Er konnte nichts rückgängig machen, was geschehen war, war geschehen. Doch er konnte die Zukunft verändern, alle diejenigen ausmerzen, die er und seine Nachfahren erschaffen haben.

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So begann ein Krieg, nur unter Vampiren und die Jäger wurden zu Gejagten. Der Krieg dauerte Jahrhunderte und immer mehr Vampire schlossen sich Lucien an, aber gleichzeitig wuchs auch die Zahl von Halbvampiren von Larius erschaffen um seine Armee zu stärken.
Lucien musste erst seinen Sohn besiegen, um erfolg zu haben. Es war schwierig, denn Larius stand seinen Vater in nichts nach. Doch als Lucien ihn ergreifen konnte und fast besiegt hatte, brachte er es nicht übers Herz ihn zu töten. Er sah nicht Larius als mächtigen Anführer vor sich, sondern einen kleinen Jungen, der seinen Vater mit erwartungsvollen Augen ansah.
So verbahnte er seinen Sohn auf einer einsamen Insel, umgeben von der Weite des Ozeans und überließ ihm sein Schicksal.
Hinter allem steckte einen Sinn, sei es von guten oder bösen Mächten hervorgerufen.
In unzähligen Schriften und Büchern findet man Hinweise über die Zukunft, versteckt in Psalmen, Fersen und Gedichten. Doch es gibt nur wenige, die die Zeilen deuten können.
Er fragte sich, warum Larius einen Sohn zeugen konnte, denn dazu müsste er liebe empfinden.

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Doch das konnte Larius nicht, da war sich Lucien sicher, also musste es einen anderen Grund geben. Einen Grund, warum sein Enkel existierte, einen Grund, warum Fay schwanger war. Fay war die Tochter zweier Engel und somit auch sie zum Teil ein Engel im menschlichen Körper. Noch bevor Lucien verbannt wurde, haben häufig Engel die Erde heimgesucht und sich den irdischen Freuden hingegeben, die auch Früchte trugen. Halbblut würden diese Geschöpfe genannt. Halb Mensch halb Engel, eine Mischung, die Gutes bewirken kann, aber auch sehr gefährlich sein konnte. Doch das war nicht im Sinne des Schöpfers und so wurden diese Halbblüter auch vernichtet. Nachdem wurden die Engel, die gegen die Gesetzte verstoßen, hatten verbannt oder auf eine andere Weise bestraft. Sie konnten sich nicht mehr mit Menschen vereinen und schon gar keine Kinder mehr zeugen. Darum ist sich Lucien sicher, dass Fays Existenz und ihre Schwangerschaft kein Zufall sei. Er hatte viele Fragen, auf die er keine Antwort wusste und hoffte, dass das Wesen der Weisheit wirklich noch existierte. Im Keller der alten Ruine gab es noch Kammern, die nicht beschädigt waren und dort suchte Lucien Schutz vor der Sonne. Er setzte sich auf dem nasskalten Steinboden und fing an zu meditieren. Er konzentrierte sich vollkommen auf das Wesen und hoffte ein Zeichen zu bekommen, der ihm den Weg zeigte.
Am nächsten Abend verließ er die Ruine. Lucien folgte den Nordstern, der ihm wie eine Vision erschienen war. Er hoffte, dass er richtig lag und seine Augen ihm nicht ein Trugbild offenbarten.

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Sein Weg führte durch ein sumpfiges Gelände, das er einfach überfliegen konnte. Er spürte, dass er auf dem richtigen Weg war, konnte aber aus der Luft nichts erkennen, da die Landschaft von einer dicken Nebelschicht eingehüllt war. So landete er und ging zu Fuß weiter. Dichter Nebel, heulende Kojoten, schreiende Kauze, rufe der Eulen und die Gesänge von zahlreichen Kröten, ließen die Gegend unheimlich wirken. Es raschelte überall und jeder Mensch würde Angst bekommen, Angst vor dem, was man nicht sehen konnte, Angst das jeden Moment etwas Schreckliches passierte. Doch Lucien störte dies nicht, verweilte er doch selbst oft genug an solchen Orten. Plötzlich umgab ihm eine unheimliche Stille. Nichts war mehr zu hören. Der Nebel lichtete sich etwas und Lucien sah eine kleine Hütte. Seine schweren Schritte ließ die Erde leicht vibrieren. Das Gezische von Schlangen war zu hören, die sich blitzartig auf Lucien stürzen wollten. Doch als sie seinen Geruch wahrnahmen, suchten sie das Weite.

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Kaum stand er vor der Tür, hörte er eine Stimme sagen; „Komm rein, ich habe dich schon erwartete!“ Lucien betrat voller Ehrfurcht die Hütte. Er sah eine Frau im Schleier gehüllt, die in einem Sessel saß und die Flammen im Kamin beobachtete. „Schließ die Tür und lass den feuchten Nebel draußen, der bekommt mir nicht!“ Hörte Lucien und befolgte ihre Worte.

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Nun stand er hinter dem Wesen, von dem er selbst nicht wusste, was es war. Ein Geschöpf, aus längst vergessenden Zeiten. Eine Seherin, ein Orakel, ein Mythos, Hüter des Feuers, ein Wesen voller Weisheit auch Medium genant. Sie hatte viele Namen und selbst Lucien wusste nicht, ob sie ein Mensch, ein Engel, Dämon oder ein Geist in menschlicher gestallt war. In der Vergangenheit suchten viele Rat bei diesem Wesen. Zauberer, Könige oder durch Krankheit bestraffte Menschen. Nur sehr wenige erreichten auch diesen Ort. Sie würdigte Lucien keinen Blick und er vermochte es nicht ihr ins Gesicht zu sehen.

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Nach einer Weile des Schweigens, sagte sie; „Setzt dich!“ Das tat er auch, nahm auf dem einzigen Stuhl, der im Raum stand platz und beide konzentrierten sich aufeinander.

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„Warum störst du meine Ruhe? Bist du nicht selbst alt genug um die Zeichen der Zeit zu erkennen?“ Hörte er das Wesen fragen und erwiderte; „Man hat im alter zwar Erfahrung, muss aber nicht unbedingt Weiser sein. Ich erkenne nur das, was man mich erkennen lässt.“
„Du glaubst, dass du hier mehr Erkenntnis erlangst?“
„Ich weiß nicht, sag du es mir!“
„Was soll ich dir sagen? Wie die Vergangenheit hätte sein können, oder die Zukunft wird?“
„Ich kenne die Vergangenheit, jedoch nicht die Zukunft.“
„Dir kann die Zeit nichts anhaben, sie zieht an dir vorbei, Jahrhunderte, Jahrtausende und doch bist du nicht unverwundbar, du hast kein Recht die Zukunft zu erfahren. Sie ist in Worten niedergeschrieben, Worte, die sich immer und immer wieder verändert. Ein Schicksal vorbestimmt und dennoch nicht besiegelt, kann eintreten muss aber nicht. Der freie Wille die Entscheidung jedes Wesens wird die Zukunft immer wieder neu schreiben und somit bist auch du, der Schreiber deiner eigenen Existenz.“
Doch Lucien gab sich damit nicht zu frieden und sagte; „Das mag wohl sein, aber hier geht es nicht um mich sondern um soviel mehr. Ich will auch gar nicht wissen, was die Mächte vorhaben, ich will nur weiteres Leid verhindern. Ich flehe um Erbarmen für alle jene, die ein gutes Herz haben, egal ob Mensch oder Vampir. Ich würde dafür sogar ins ewige Nichts gehen.“

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„Schade Lucien, du hast dich aufgegeben und bist noch nicht bereit den Segen des Herrn zu empfangen.“ Meinte das Wesen, doch Lucien glaubte; „Dazu habe ich kein Recht. Ich bin der Auslöser für viel Leid gewesen und die Geschichte könnte sich wiederholen. Ich hab mich von meinen Gefühlen leiten lassen, konnte die Kreatur die ich geschaffen habe nicht töten.“
„Was wäre das Dasein ohne Gefühle? Diese haben dich erst wieder auf dem richtigen Weg gebracht. Du hättest deinen Sohn töten sollen, das ist wohl wahr, aber du hast es nicht getan, aus verständlichen Gründen.“
„Was soll ich tun, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Er wird wieder seine Armeen aufbauen und das Gemetzel geht von vorne los. Und da ist noch dieses Mädchen, die Tochter von Engeln, die von einem Vampir Nachwuchs trägt.“
Nach einigen Minuten stille, sagte das Wesen; „Es ist nicht dein Kampf, der geführt wird und doch bis du ein Teil von ihm. Dir fehlt das Vertrauen der Barmherzigkeit, der Vergebung und dennoch suchst du nach dem Licht, nicht für dich sondern Deinesgleichen. Deine Gebete wurden erhört, doch inwiefern sie erfühlt werden können, vermag ich dir nicht zu sagen. Zweifle nicht an deinem Glauben, lass die Dinge geschehen die geschehen sollen. Was du tun musst, wird du wissen, wenn die Zeit dafür da ist.“
Lucien war vorher schon bewusst gewesen, dass wenn er was erfahren würde, es sehr lückenhaft sei. Er glaubte schon das es alles war und er auch nicht schlauer sei als vorher.

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Doch dann stand das Wesen auf, sprach ein paar unverständliche Worte in einer Sprache die Lucien nicht kannte. Eine Kristallkugel vor ihr Stehend fing an zu leuchten. Mit ein paar kreisenden Handbewegungen ihrer sei’s, formten sich in der Kugel für Lucien nicht erkennbare Gebilde und Zeichen, die nur das Wesen deuten konnte.
Lucien spürte eine enorme Kraft, die Flammen des Kamins und der Feuersäule die sich im Raum befanden, wurden um einiges größer und doch blieb der Raum kühl.

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„Reines Blut findet zum reinem Herzen, gepaart von der wahren Liebe, in sich tragend neue Hoffnung. Wartend auf das Blut der Verdammnis, um es von dem Fluch des Bösen zu erlösen. Das Blut, das noch die ursprüngliche Kraft hat, jedoch auch die Barmherzigkeit in sich trägt. Ein Junge fast noch ein Bube wird aus Liebe enorme Kräfte erreichen, um dem Unheil bringenden gegenüberzutreten. Dunkle Mächte, getäuscht von derjenigen, die getäuscht werden sollten, unwissend mit ihrer Handlung, sich selbst zu schaden.
Ein Wesen, beschütz von seinesgleichen und doch so einfach in ihrer Art. Ausgestattet mit dem Wissen der Gezeiten, in sich tragend und doch nicht findend. Wege werden gezeigt, doch in welcher Richtung man geht, ist jedem selbst überlassen. So ist jeder Herrscher seines eigenem Willen und der Wille lässt sich nicht vorhersagen.“

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Lucien verstand jetzt so einiges besser, auch wenn noch viele Fragen offen waren. Er wusste nun, dass die Guten Mächte, die er eins verraten hatte, erbarmen haben mit seinesgleichen. Und doch sorgte er sich sehr, wollte was tun, aber wusste nicht wie. Schweren Herzen senkte er den Kopf. Das bemerkte auch das Wesen und sprach;
„Ich habe dir alles gesagt, was ich konnte und dennoch bleiben die meisten deiner Fragen unbeantwortet. Es ist nicht dein Kampf und doch solltest du dich bereithalten! Die guten Mächte sehen zwar in eure Herzen, aber sind machtlos euch zu helfen und das weißt du auch.
Du hast dich eins mit dem Bösen verbündet, die dunklen Mächte empfangen und das deinen Nachkommen vererbt. Darum wurde euch ein Weg errichtet, doch gehen müsst ihr diesen aus eigener Kraft.“
Lucien fühlte sich schwach und sah wie Flammen das Wesen umhüllten, diese aber nichts verbrannten. Er war sich sicher, dass es dasselbe Wesen war, das ihm damals im Dorf erschien. Die Frage danach lag schon in seinem Munde, doch gelangten nicht hinaus, da das Wesen sprach;

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„Geh jetzt und bring dein Volk zur Vernunft, denn einige haben sich gegen dich gestellt und einen neuen Meister gefunden.“
Lucien sah nur noch, wie das flammende Wesen eine schmale Treppe hinaufstieg und im nichts verschwand. So begab er sich auch auf dem langen Weg zurück in seiner Festung.
Er wusste zwar immer noch nicht, wann genau was und wo passierte, doch das brauchte er auch nicht mehr. Die himmlischen Mächte werden ihm ein Zeichen geben, da war er sich nun sicher. Er konnte sich auch schon denken, dass sein Sohn seine ersten Anhänger gefunden hatte. Doch wie groß die Verschwörung gegen ihn wirklich war, ahnte auch er nicht.


Fortsetzung folgt….:hallo:
 
Hallo Romy,
ja nun wird es immer spannender und es sind nur noch ein paar Kapitel bis Larius Bergen erreicht. Dario und Fay sowie die anderen aus Bergen, ahnen nicht was auf dem Straßenfest der Studenten auf sie zukommen wird.
Danke für dein liebes Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:

Kapitel 92
Afriel!

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Unterdessen Lucien seine lange Heimreise antrat, vernahm Aron eine Stimme, die er schon lange nicht mehr gehört hatte. Er ordnete erst diese Stimme Träume zu, die ihm hin und wieder heimsuchten. Er wälzte sich im Bett hin und her. Shean bemerkte dieses und fragte; „Was ist los mein Schatz?“ „Ach nichts, kann nur nicht schlafen.“ antwortete Aron beruhigend. Shean wunderte es auch nicht. Aron war nun mal ein Lebewesen der Nacht und Shean hatte sie mit den Jahren schon daran gewöhnt.

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So wunderte sie sich auch nicht, dass Aron aufstand. Die Rufe, die Aron vernahm, wurden immer deutlicher und er wusste, dass er ihnen folgen sollte. So zog er sich an und verließ das Haus, was Shean nicht störte, denn auch dieses war sie gewohnt. Früher hatte sie ihn oft bei nächtlichen Spaziergängen begleitet, doch sie arbeitete am Tage hart und brauchte ihren Schlaf.

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Die Rufe führten Aron in einem kleinen Park, der fast menschenleer war. Nur ein betrunkener Obdachloser hatte geschützt unter einer dichten Hecke sein Nachtlager aufgeschlagen und schnarchte vor sich hin. Aron verschwendete keinen Gedanken an diesen armen Mann, zu sehr war er schon an solche Anblicke gewohnt.

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Er fragte sich vielmehr, was man nun von ihm wollte, war aber sehr froh endlich jemanden, wie er eins war, zu treffen. Aron setzte sich auf einer Bank. Er spürte schon die Anwesenheit eines Engels und sah kurz darauf auch seine durchsichtige Erscheinung.

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Umso dichter der Engel kam, umso mehr wurde er sichtbar. „Hallo Aron! Schön das du gekommen bist.“ meinte der Engel und Aron erwiderte;
„Hallo Afriel, es wundert mich dich zu sehen. Was führt dich zu mir? Ist was mit Shean oder in ihr, was ich selbst nicht gespürt habe?“ Afriel ist ein Schutzengel des ungeborenen Lebens, so wunderte sich Aron schon über seine Erscheinung. Der Engel trat näher und setzte sich neben Aron.

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„Nein ich bin nicht wegen Shean hier, sonder wegen dir.“ „Wegen mir …, aber warum?“ Aron hatte keine Ahnung. „Naja, das mag für dich jetzt komisch rüberkommen, aber ich wurde gesandt um dich um Hilfe zu bitten für jemanden den wir nicht helfen können.“ Meinte Afriel und Aron bekam ein merkwürdiges Gefühl. Er wusste, dass Engel jedes Geschöpf helfen können, doch aber diejenigen nicht, die sich einer anderen Macht unterworfen haben. Darum winkte er gleich ab und sagte; „Wem wollt ihr zurückholen? Ich möchte mit diesen Kreaturen nichts zu tun haben. Ich habe zwar gesündigt und die Gesetzte meines Herrn gebrochen. Doch ich würde mich niemals mit den Kreaturen der Finsternis einlassen.“ Dabei dachte Aron an die schwarzen Engel, Dämonen und was sonst noch so in der Unterwelt zu Hause war.

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„Glaubst du wirklich, dass wir dies von dir verlangen würden? Diese Wesen, die du meinst, müssen selbst einen Weg aus der Dunkelheit finden. Es geht nicht um sie, sondern um jemanden den du kennst, der ein reines Herz hat, Güte und Barmherzigkeit. Der seiner Natur trotzt und selbst auf das verzichtet, was ihn am Leben hält. Doch so wie alle seiner Art, hat auch er den Fluch geerbt, der eins erschaffen wurde, um seinesgleichen für immer an die bösen Mächte zu binden. Wir sind machtlos und können nicht eingreifen, in das Geschehen, was kommen wird.
Doch der Herr hat erbarmen mit diesen Geschöpfen, wo die meisten von ihnen über Jahrtausende lang das Gute, das menschliche in sich bewahrt haben. Er hat einen Weg gefunden, sie aus den Händen, die sie halten, zu befreien.“ erklärte Afriel.

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Aron schloss kurz die Augen, denn er wusste, um welche Wesen es ging, war er doch selbst einer von ihnen. „Ich kenne fast nur Vampire und auch nur wenige von ihnen. Meine Bestrafung ist es wie sie zu sein, also wie kann ich da helfen?“ „Ja das mag sein, du bist ein Vampir und doch nicht so wie sie. Du dienst immer noch unseren Herrn, hast keinen Fluch geerbt, kannst in deinem Zustand keine Nachkommen zeugen und bis nicht fähig, Menschen zu verwandeln. Du trinkst kein Menschenblut und bleibst dem, was dir am liebsten ist, fern, obwohl dir dies das Herz bricht. Wahrlich ihr habt gesündigt und sicherlich wäre euch euer Wunsch nach einem Körper gewährt worden. Aber euer Ausflug soll nun nicht unnütz gewesen sein. Bestrafung habt ihr beide verdient und doch seid ihr Teil eines großen Planes. Eure Tochter ist der Schlüssel um den Fluch, der eins ausgesprochen wurde, zu brechen.“

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„Fay...! Was hat sie denn damit zu tun? Musste sie nicht schon genug durchmachen?
Also stimmt es, was alle vermuten und sie ist die Auserwählte. Aber warum? Du weißt, was ihr da für ein Schicksal erwartet. Doch Dario würde sie nie verwandeln, nie …, da bin ich mir so sicher. Doch wenn er nicht….“Aron mochte gar nicht weiter denken. Er wusste ja von Fay noch nicht mehr, als das was beim Letzten treffen mit Lucien besprochen wurde. Lucien wollte Aron auch benachrichtigen, das Fay nicht die Auserwählte sei und schwanger ist. Doch als Fay Lucien das Gefühl übermittelte, das sein Sohn noch leben könnte, war dies herauszufinden das wichtigste für Lucien. Aron Spürsinn reichte zwar aus um zu merken, wenn Fay richtig in Gefahr war, doch zu mehr war er nicht fähig.

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„Sie ist nicht die Auserwählte, jedenfalls nicht die, die du annimmst. Sie wurde schon vom Herrn auserwählt, für eine Aufgabe, die nur sie bewältigen kann und kein Mensch in der Lage dazu wäre. Dass eure Liebe Früchte trug, war so geplant. Doch du braust dir um deine Tochter keine Sorgen machen. Sie steht unterm Schutz von ganz oben, so wurden viele von uns beauftragt, sie bei ihrer Aufgabe zu begleiten. Doch alles Leid können wir nicht von ihr nehmen, sonst würde der Plan des Herrn auffliegen. Doch glaub mir, sie war nie richtig in Gefahr und wird es auch weiterhin nicht sein. Es geht nicht um Fay, warum ich hier bin, sondern um Dario, der deine Tochter über alles liebt. Es wird zu einem Kampf zwischen ihm und einen mächtigen Vampir kommen und du sollst Dario dabei zur Seite stehen. Wir können keinen anderen Vampir darum bitten, nur dich, da du der einzige Vampir außer Lucien bist, der uns sehen und hören kann. Doch Lucien steht immer noch unter dem Bann des Bösen, obwohl er diesen schon entsagt hat, aber auch er unterliegt dem Fluch.
Diese Aufgabe wird schwer für dich werden, nicht wegen des Kampfes, sonder weil deine Tochter auch da sein wird. Doch egal was du siehst, was du spürst, du brauchst dich um deine Tochter keine Sorgen machen. So grausam dir es erscheinen mag und so schlimm es für dich auch aussehen mag, deine Tochter wird nichts passieren. Konzentriere du dich auf Dario! Ihn können wir nicht schützen, aber es ist uns wichtig, das ihm nichts passiert.“

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Aron wurde traurig. „Ich weiß nicht, ob ich der Aufgabe gewachsen bin. Was ihr da verlangt …! Ich bin ihr Vater und möchte sie von allem beschützen. Was wird sie noch durchmachen müssen?“ „Das kann ich dir nicht sagen. Doch du musst vertrauen haben, in deinen Glauben, zu deinem Herrn.“
„Weiß sie, was auf sie zukommt?“ wollte Aron wissen.
„Sie weiß, dass ihr eine Aufgabe zugeteilt wurde und sie wird von uns wenn es nötig ist auf dem vorhergesehenen Weg gebracht. Ihr Schutzengel Esaier nahm sie mit in die Dimension der Erkenntnis. Sie müsste eigentlich alles erkennen, doch haben wir nicht gewusst, wie sehr ein Engel zum Menschen werden kann, wenn er länger auf der Erde weilt. Fay kennt nur die Erde, die Menschen und jetzt auch Vampire. Sie weiß nicht, was sie ist und was für Fähigkeiten in ihr stecken. Doch nun, wo wir merken, wie viel Mensch sie geworden ist, finden wir das es auch besser so. Zu sehr würde es ihre Handlung beeinflussen. So wie ein Mensch würde auch sie versuchen alles Unheil abzuwenden, von denen die sie liebt. Um zu verstehen, was geschehen soll, müsste sie auch denken wie ein Engel und ihr Glauben dürfte keinen Zweifel haben. Das hat er auch nicht, nur sie denkt halt zu menschlich und findet deswegen nicht, wonach sie sucht.



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Aron sie ist zu menschlich geworden. So leid es uns auch tut, aber wir können ihr nicht die Angst, die sie hat und haben wird nehmen. Sie versteht vieles nicht, doch was würde ein Mensch tun, der seine Zukunft kennt. Würde er sie erbarmungslos hinnehmen, wenn er wüsste, was passiert? Oder versucht er ihr zu entfliehen? Darum halten wir es für besser, sie im Ungewissen zu lassen. Auch dir würde es nicht gut tun, alles zu wissen, doch wenn alles gut geht, werdet ihr eure Tochter sagen können, wer ihr seid.“
„Was soll das heißen, wenn alles gut geht?“ fragte Aron besorgt.
„Aron, es geht hier um Vampire und beim besten Willen können wir nicht vorhersehen, wie sie handeln werden. Doch egal was passiert, Fay wird beschütz und auch das, was in ihr heranwächst.“

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„In ihr heranwächst …? Du meinst sie ist …“ „Ja sie ist schwanger, nur so kann der Fluch gebrochen werden.
„Reines Blut findet zum reinen Herzen, gepaart von der wahren Liebe, in sich tragend neue Hoffnung, wartend auf das Blut der Verdammnis, um es von dem Fluch des Bösen zu erlösen.“
Aron verstand diese Worte besser wie Lucien und fragte Afriel; „Wer trägt das Blut der Verdammnis, das reingewaschen werden soll? Es ist doch nicht Lucien selbst? Das wäre selbst für einen Engel nicht zu verkraften, das könnt ihr nicht tun.“
„Nein es ist nicht Lucien und dennoch ist das Blut stark genug. Aber mehr brauchst du nicht zu wissen. Du weißt, was du tun musst, also halte dich bereit! Wo und wann das Ereignis stattfindet, wird dir zur gegebenen Zeit offenbart.“

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Es gab nichts mehr zusagen und so lautlos, wie der Engel kam, verschwand er auch wieder.
Aron blieb noch ne Weile sitzen und dachte über das, was da kommen würde nach.
Die ersten Frühaufsteher machten sich auf den Weg zur Arbeit und Aron ging nach Hause, bevor sich die Straßen füllten.

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Zu Hause angekommen goss er sich Tee ein, der noch von Abend übrig war. Er würde Shean nichts sagen, da war er sich sicher. Shean, die ja auch nun schon lange auf Erden war, wurde auch immer menschlicher und mit jedem Jahr schwanden auch ihre Fähigkeiten. Sie würde das alles nicht mehr verstehen. Sie war eine leidende Mutter, die man ihr Kind entrissen hatte.

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Aron blieb nur die Hoffnung, dass am Ende alles gut werden würde. Er hatte vertrauen zu seinem Herrn, dennoch fürchtete Aron, zu versagen. Er konnte sich selbst nicht einschätzen, wie er reagieren würde, wenn Fay in Gefahr wäre. Obwohl er nun wusste, dass er sich keine Sorgen um seine Tochter machen muss, hatte er trotzdem ein sehr ungutes Gefühl.

Fortsetzung folgt …:hallo:


Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und ein schönes erholsames Wochenende!
 
Hallo Romy,
Danke für deinen Kommi!
Liebe Grüße
Ines:hallo:

Kapitel 93
Letzte Vorbereitungen!


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Einen Tag vor der Abreise nach Bergen ließ Larius seine Anhänger zu sich in seinem kleinen vorläufigen Reich bringen. Außer Garius und Hermo durfte sonst keine diese Räume betreten. Bilder einer Vampirfrau, die gleich mehrfach im Zimmer zu sehen waren, zogen Thomas Aufmerksamkeit auf sich. „Wer ist diese Frau?“ wollte er von Garius wissen. Doch dieser zuckte mit den Schultern und meinte; „Das weiß ich nicht. Auf der Insel hatte er zwar Bilder, doch diese waren sorgfältig eingepackt und ich hab keines davon je sehen können. Hermo der gerade den Raum betrat sagte; „Das sind sehr alte Bilder, die unser Labor so gut es ging restaurieren konnte.

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Auch Askan und Ramses fielen die Bilder gleich auf, sogleich sie sich auch fragten, wer diese Frau wohl sein mag. Für die Jungs war es eine besondere Ehre, von ihrem Anführer in seinen Gemächern empfangen zu werden. Alle wurden Zunehmens nervöser, obgleich ihr Auftrag nicht so spektakulär war. Doch keiner wusste genau, was auf sie zukommen würde, wie viele Vampire sich an diesem besagten Ort einfinden werden.

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Einige Minuten später saßen alle an einem langen Tisch. Auf diesem befanden sich sektgläserartige Krüge, gefühlt mit frisch gezapftem Blut. Es wurde alles Wichtige nochmals kurz besprochen.
Larius hatte manchmal echt mühe seine Anhänger zu verstehen. Die moderne Sprache war er noch nicht so mächtig gewesen. Manchmal schaute er schon sehr komisch drein, wenn seine Anhänger viele umgangssprachliche Wörter benutzten. Das fetzt, es ist geil oder alles klar, die werden wir aufmischen, okay, cool und solche Sachen, waren ihm fremd. Oftmals fragte er Hermo, was die einzelnen Wörter die er so aufschnappte, zu bedeuten hatten.

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Nach einer kurzen Rede seinerseits hob Larius seinen Krug, um auf das kommende Ereignis anzustoßen. „Jungs! Ich hätte euch gerne mehr geboten und euch auch einige Freuden beschert, bevor wir in den Kampf ziehen, doch Hermo hat mich davon abgeraten. Naja bald ist alles anders, dann gehört uns die Macht. Dann werde ich euch zeigen, wie man eine richtige…, wie sagt ihr dazu …, eine richtige Party feiert.“ Die Feste der Vampire waren vor über 4000 Jahren sehr grausam, aus menschlicher Sicht herbetrachtet, die zugleich als Lustobjekte und für im Blutrausch verfallende Vampire missbraucht wurden. So hoben alle ihre Krüge, nur Garius nicht, der gleich böse Blicke von seinem Vater kassierte.

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Doch Garius rührte das nicht. Er schaute seinen Vater stur und trotzig in die Augen und verweigerte das frische Blut. Thoma stieß Garius mit dem Fuß gegen seinem und signalisierte so, das Garius noch mitspielen sollte, um keinen Verdacht zu schüren. Doch er blieb stur und sein Vater wurde wütender. Aber er ließ sich das nicht anmerken, tat einfach so, als würde er Garius Aufmüpfigkeit nicht merken. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, dass er seinen Sohn nicht unter Kontrolle hatte.

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Nachdem der so wichtige Auftrag mit dem Krug voller Blut besiegelt war, zog sich Garius auch gleich zurück. Thoma folgte ihm, um noch mal deutlich zu machen, dass sich Garius noch zusammenreißen muss. „Was sollte das denn eben? Gerade jetzt muss du deinem Vater in dem glauben lassen, das du voll hinter ihm stehst.“
„Er weiß, dass ich meine Aufgabe erfüllen werde. Doch ich mag nun mal kein Blut auf dieser Art und nehme es nur zu mir, wenn ich muss.“ meinte Garius und Thoma erwidertet; „Das mag ja sein, aber trotzdem muss du deinem Vater in den glauben lassen, dass du hinter ihm stehst. Er braucht dich noch, um die Auserwählte zu verwandeln. Doch was ist danach? Garius ich mache mir Sorgen um dich. Wenn er weiß das du sein Gegner bis, was meinst du, wem er als Erstes beseitigen wird?“ Garius sah ein, dass Thoma recht hatte. Er dürfte nichts riskieren, schon wegen Hella.

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Larius unterbrach das Gespräch der beiden, als er im Zimmer von seinem Sohn auftauchte.
Er blickte zu Thoma, der gleich verstand und das Zimmer verließ.

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Nun wandte sich Larius an seinem Sohn und wollte ihm zur Rede stellen. „Warum hast du das Blut verweigert, das zur Besiegelung unseres Planes gedacht war? Du hast mich blamiert und kannst froh sein, dass die anderen es nicht mitbekamen.“

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Garius überlegte einen Moment, stand auf und meinte ganz lässig; „Mir schmeckt halt das Blut auf dieser Weise nicht und ne Flasche Wein hätte es auch gebracht. Außerdem finde ich, dass es unsere Mission gefährdet, wenn immer wieder Menschen entführt werden. Du sagtest selbst, dass mit Sicherheit dein Vater schon weiß, dass du am Leben bist und was meinst du, was er unternehmen wird? Wenn du also weiterhin Menschen entführen lässt, legst du früher oder später deine eigene Spur um dich zu finden. Menschen das Blut auszusaugen, ist das oberste Verbot der neuen Gesetzte der Vampire. Fast in jedem Krankenhaus, arbeiten Vampire oder solche die mit Vampire zu tun haben. Es ist bloß ne Frage der Zeit, bis das auffliegt, was du treibst, denn Bisswunden heilen bei Menschen nicht so schnell und sind nach Tagen noch sichtbar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst wenn ich die Auserwählte gebissen habe, du so schnell als neuer Herrscher an die Macht kommst. Also sollten wir auch weiterhin so unauffällig wie möglich vorgehen.“

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Larius, auch wenn es ihn schwerfiel, musste sich eingestehen, dass sein Sohn recht hatte.
Zu sehr haben sich die Zeiten geändert. Wo früher meistens nur Kraft maßgebend war, ist heute oft Klugheit mehr wert. Larius fiel es immer schwieriger, seinen Sohn einzuschätzen. Mal ließ Garius seinen Hass zu seinem Vater ihm sehr stark spüren und im nächsten Moment machte er den Eindruck, als stünde er auf seiner Seite. Thoma war ein guter Lehrer für Garius und Garius verstand es immer besser Worte gezielt einzusetzen, auch wenn er selbst eine andere Meinung darüber hatte. Larius sah seinen Sohn immer nur als Werkzeug. Er bereute es so langsam, das er kein Vertrauen zu ihm aufgebaut hatte. Denn er merkte nun, dass nicht nur Kraft sondern auch Wissen in seinem Sohn steckte.

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Vater und Sohn sahen sich eine Weile an, dann meinte Larius; „Ich hoffe du enttäuscht mich nicht und erfüllst deine Aufgabe. Danach kannst du machen, was du willst! Ich würde mich freuen, wenn du auch weiterhin auf meiner Seite stündest, doch es soll dann dein freier Wille sein. Entscheidest du dich aber anders, will ich dir nicht im Wege stehen, solange du nicht gegen mich handelst. Wenn wir in vier Tagen mehr an Macht gewonnen haben, werde ich hier meine Zelte abbrechen und in mein neues Reich ziehen. Du hast eine Woche nach dem Ereignis zeit, um dich zu entscheiden. Danach wirst du hier keinen mehr antreffen, dem du fragen kannst, wo du mich findest.“ „Vielleicht reicht mir eine Woche nicht, um herauszufinden, was ich will.“ Meinte Garius, obwohl er schon wusste, wie seine Entscheidung aussah. Doch sagen konnte er diese ja nicht und fügte hinzu; „Aber wenn ich mich entschieden habe, werde ich dich auch so finden.“ Die beiden nickten sich zu und Larius begab sich in seinem Schlafgemach.

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Dort betrachtete er ein Gemälde, dessen Farben fast wieder so wie am ersten Tag seiner Schöpfung strahlten. Die Gemälde waren älter als 4000 Jahre und Larius glaubte schon, das er nie wieder im Genuss kommen würde, diese zu betrachten. Er behütete diese als das Wertvollste, was er besaß. Lange, sehr lange waren sie in Tücher aus Leinen eingepackt, um ihre Zersetzung zu verhindern. Die Farben verblasst und kaum noch zuerkennen, was eins Mal ein Maler verewigte. Larius war sehr positiv überrascht, zu was die heutige Zeit alles fähig war.
Er versank in Gedanken. Floh zurück in die Zeit, wo eins das lebte, was tief in seinem Herzen für immer verankert war. Seine einzige große Liebe, die er über Jahrtausende aufrecht hielt. Eine Sehnsucht, die nie wieder gestillt werden konnte. Das, was blieb, waren nur die schönen Erinnerungen und der Hass, zu diejenigen, die seine Liebe getötet hatten.


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Es waren Vampirjäger, die seine Gefährtin richteten, die schlummernd in einem Sarg auf die Nacht wartete. Sein Diener berichtete es Larius, nachdem dieser beichtete, dass er es nicht verhindern konnte. Larius war damals in einem Kampf gegen seinen Vater. Da spürte er den tot seiner Frau, als würde man ihm selbst einen Holzpfahl ins Herz rammen. Ein großer Schmerz, gefolgt von einer tiefen inneren Leere, als wurde Larius ein Stück von sich selbst entrissen, und er wusste, dass seine Gefährtin tot war. Ein großer ohrenbetäubender Schrei schalte übers das eh schon laute Schlachtfeld, sodass alle für einen Augenblick ihr Gegenüber vergaßen. Larius wusste, dass er nichts mehr tun konnte und metzelte alles nieder, was ihm in dem Weg kam. So stieg der Hass zu seinem Vater und zu den Menschen, da er später erfuhr, dass die Menschen seine Liebste getötet hatten.
Er schwor bis in aller Ewigkeit Rache und der Tag der Rache, wurde für Larius immer greifbarer.

In der darauf folgenden Nacht brachen alle zu den Höhlen bei Bergen auf, um dort auf die Nacht der Finsternis zu warten.


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In einer kleinen Vampirsiedlung traf sich Humbert mit einem Freund, von dem er sicher war, das er ihm vertrauen konnte. Er erzählte seinem Freund, was Markus und er selbst erfahren hatten. Sie waren sich sicher, dass eine Verschwörung im Gange sei und nun galt es herauszufinden, wem man überhaupt noch trauen konnte. Wenn selbst die Ehemänner nicht wussten, was ihre Frauen so trieben und umgekehrt könnte es genauso sein, dann könnten auch viele der Wachvampire oder sogar Älteste die Seiten gewechselt haben.


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Doch sie mussten so schnell wie möglich handeln. Nun galt es die Horsenschwestern in Sicherheit zu bringen und Lucien persönlich, von der Verschwörung zu berichten.
Aber so einfach kam man an Lucien nicht heran. Der Weg zu ihm führte ja durch einen langen bewachten Tunnel. Um eine Audienz bei Lucien zu beantragen, war die Zeit zu knapp und auf welcher Seite nun die Wächter waren, konnte man mit Sicherheit auch nicht sagen. Es war also fraglich, ob man Humbert oder seinen Freund einen Passierschein geben würde.

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So waren sie sich einig, dass sie erst zu den Horsenschwestern reisen sollten und mit ihnen gemeinsam dann Lucien aufsuchten. Die Schwestern hatten sozusagen einen Freischein und konnten jede Zeit zu Lucien, wo sie auch gleichzeitig, in Sicherheit wären.

Fortsetzung folgt…..:hallo:
 
Kapitel 94
Die Ruhe vor dem Sturm!

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Juliana hatte sich die ganze Zeit, wo Markus unterwegs war, um seinem Vater zu treffen, im Haus barrikadiert. Kaum war Markus fort, wurde Juliana bewusst, dass sie für ein paar Tage alleine war. Mehrmals täglich überprüfte sie, ob auch ja die Haustür abgeschlossen war, doch sie wusste auch, dass eine abgeschlossene Tür keine Sicherheit vor Vampire brachte. Sie kannte ihre Tante und war sich sicher das man sie suchen würde. Bei jedem Geräusch, was sie hörte, zuckte Juliana zusammen. Ihr kam Markus Abwesenheit wie ne Ewigkeit vor und ihre Ängste, dass Markus nicht wieder kommen könnte, stiegen von Stunde zu Stunde. Sie hatte weder genügend Geld noch Papiere und wusste eigentlich gar nicht so recht, wo sie war. Sie kannte die Städte der Menschen nicht und außer Markus kannte sie nur ihre Familie, zu der sie nicht mehr wollte. Sie würde eh nicht mehr nach Hause finden.
Total übermüdet, da sie fast nicht geschlafen hatte, hörte sie am dritten Tag jemanden die Treppe hochkommen. Sie war zwar dran gewöhnt, dass täglich irgendwelche Leute in dem Haus unterwegs waren. Doch als sie bemerkte, dass jemand vor der Haustür stehen blieb, wurde sie leicht panisch. Sie konnte Markus zwar spüren, doch ihre Angst überwog dies. Sie stellte sich vor der Badtür, um sich im Notfall dort einschließen zu können. Als Markus die Tür aufschloss, fing ihr Körper an zu zittern. Sie wollte gerade losschreien, doch dann sah sie Markus, der ihre furchtbare Angst spürte.

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Erleichtert atmete sie auf, war aber noch nicht fähig etwas zu sagen. „Ist was passiert? Du bis ja kreidebleich.“ Doch Juliana antwortete nicht sonder ging zu Markus und umarmte ihn sehr fest. Markus spürte, wie ihr Körper immer noch zitterte, „Ich bin so froh, das du wieder da bist.“ hörte er Juliana flüstern.

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Nun kam auch ihr lächeln zurück. „Du hast mir noch nicht geantwortet. Vor was hattest du solche Angst?“ Juliana war verlegen, denn ein bisschen peinlich war ihr dies schon. Doch Markus sah sie ernst an, so erzählte Juliana, vor was sie Angst hatte. Markus beruhigte sie und meinte; „Es sind in keine anderen Vampire außer uns der näheren Umgebung. Selbst wenn deine Verwandten herausgefunden haben, dass du mit mir abgehauen bist, weiß aber keiner außer Michael, dass ich hier wohne.“ Markus verschwieg was er erfahren hatte und innerlich wusste er, dass Julianas Angst nicht unbegründet war. Er wusste nicht viel über seinen Bruder, doch wenn die Rebellen nicht mal vor den Horsenschwestern halt machten, ist die Lage sehr ernst und ihm war bewusst, das sein Bruder, aber auch seine Mutter alles tun würden, um ihren Plan durchzusetzen.

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Markus ging mit Juliana erstmal raus. Drei Tage die Luft einer Dachgeschosswohnung einzuatmen und das im Sommer, war nicht so angenehm. Juliana hatte vor Angst sogar die ganzen Fenster zugelassen und die Luft in der Wohnung war schon mehr als verbraucht.
Markus erzählte Juliana von Don und das sie zu ihm Fahren würden. Juliana konnte ihren Spaziergang nur spärlich genießen. Immer wieder drehte sie sich um und schaute, ob ihr auch ja keiner folgte. Markus konnte sich in Juliana gut rein versetzten, denn auch er weiß aus der Vergangenheit, was Angst bedeutet. Wenn man nicht weiß, wo man hin soll, sich verlassen und verstoßen fühlt, ohne Mittel und auf sich allein gestellt in einer Welt, die man nicht kennt.
Nach ein paar Stunden ging es Juliana auch besser und kaum saßen sie zusammen auf der Couch, ist sie auch schon eingeschlafen, erleichtert darüber, dass jemand da ist, der sie beschützte.


Noch waren die meisten Vampire mit ihrem Alltag beschäftigt und keiner ahnte was von Larius Plan. Lucien befand sich noch auf seiner Heimreise. Humbert und sein Freund waren gerade bei den Horsenschwestern eingetroffen und Larius, sein Sohn sowie die Anhänger bewältigten ihren Weg zu den Höhlen bei Bergen, wo weitere Anhänger Larius erwarteten.
Auch bei Familie Vohgt ging das Leben normal weiter.

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„Und …, du bist dir wirklich sicher, dass du es tun willst? Ich meine natürlich freue ich mich, dass du endlich mal etwas von der Welt sehen möchtest. Aber deine Entscheidung kam nun wirklich sehr plötzlich.“ meinte Edward zu seinem Sohn. „Ja Paps ich weiß, aber der Club ist aufgelöst und unser Experiment war ne Finte. Es wird zeit etwas Neues zu suchen und hier werde ich nichts finden, was nur annähern einer Aufgabe gleicht, die mich interessieren könnte.“ „Es ist richtig, damit du dein Glück in der weiten Welt suchst und das wünschten wir uns schon vor Jahren, doch du hast das Elixier erst gestern genommen und wir denken, dass es besser wäre, wann du erstmal dessen Wirkung testest.“ „Ach, ich vertraue da ganz auf Don, bei uns jüngeren Vampiren gibt es keinerlei Probleme. Außerdem ist unser erstes Ziel ja Bergen, wo wir ne Weile bleiben, um uns an der Menschenwelt zu gewöhnen. Dort ist doch auch Dario und Tom. Don wohnt auch noch in der Nähe. Also sei unbesorgt!“ „Aber erst müsst ihr dort sein und da ihr mit deinem Auto hinfahren wollt, werdet ihr ein paar Tage brauchen.“ „Lyreu und ich werden uns beim Fahren abwechseln, macht euch keine Sorgen. Mit den Papieren ist alles in Ordnung, oder?“
„Ja! Helmut hat alles für euch erledigt. Ihr seit jetzt als Menschen registriert mit allem, was dazugehört.“

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Nachdem Konstantin seine Schwäche gebeichtet hatte, beschlossen David und Lyreu noch in derselben Nacht eine Weltreise zu machen. Ihr erstes Ziel sollte Bergen sein, denn von den ganzen Erzählungen von Miri und Tom, ist David schon neugierig, wie das Leben in so eine Collegestadt ausschaut. Zudem haben sie dort gute Ansprechpartner, wenn sie etwas nicht verstehen. „Na dann mein Sohn wünsch ich dir eine gute Reise und wer weiß, vielleicht bringst du uns ja jemanden mit, wenn du Heim kommst.“ Edward grinste bei diesen Worten und David wusste genau, was sein Vater meinte. „Ach Paps, du schon wieder.“ gab er grinsend zurück.

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Auch Rosi verabschiedete sich von ihrem Jüngsten, was ihr nicht leicht fiel. „Pass gut auf dich auf mein Junge und melde dich so oft du kannst! Grüße alle ganz lieb und vergesse nicht Fay die Sachen zu geben, die ich eingepackt habe! Oh ich wünschte ich könnte mitkommen, aber das geht ja nicht.“ „Doch das würde gehen, wenn ihr beiden nur nicht so feige wäret.“ erwiderte David umarmte seine Mutter zum Abschied, die mit den Tränen zu kämpfen hatte.

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Kurz danach klingelte es an der Haustür und Lyreu stand mit Sack und Pack da.
Sie luden ihren Kram ins Auto und fuhren auch gleich los, denn so länger der Abschied dauerte, umso trauriger wurde Rosi. Das wusste David und verlor keine Zeit seine Reise anzutreten.
Mit schweren Herzen schauten seine Eltern ihren Sohn nach, bist die leuchtenden Rücklichter des Wagens in der Dunkelheit verschwanden.

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„So …, nun sind alle unsere Kinder ausgeflogen und gehen ihren eigenen Weg. Das haben wir doch gut hinbekommen, oder? Helmut der Superanwalt, Heidi, die ihren Siegfried hat, David, der nun die Welt erkundet und Lotte …, naja ihr geht es auch gut, so wie Helmut immer sagt. Auch wenn sie viele Fehler gemacht hat, die wir nicht verstehen, so hat sie uns doch zwei wunderbare Enkel geschenkt.“ Meinte Edward und sah seine traurige Frau tief in die Augen. „Ja das hat sie und sie kann sehr stolz auf ihre Söhne sein. Jedenfalls ich bin es, nur was mich immer wieder traurig macht ist, dass wir nicht an ihrer Kindheit teilnehmen durften. Ich …, ich hätte ihnen soviel geben können.“ „Das hast du auch so, sie lieben dich beide und das weißt du auch.“ „Aber sie wohnen so weit weg und dass Nächste wieder sehen, wird lange dauern, zumindest das von Dario und Fay.“ „Ja …, ich weiß mein Schatz, aber sie werden wieder kommen.“ Versuchte Edward seine Frau etwas zu trösten.

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„Was meinst du …, so eine Weltreise wäre doch auch für uns eine tolle Sache, oder? Paris, Venedig oder Australien …, all die schönen Orte, von denen du immer so schwärmst. David hat recht, wir sind vielleicht zu Feige. Don hat sein halbes Leben damit verbracht, ein Mittel zu erforschen, das uns Vampire erlaubt den Tag mit all seiner Schönheit zu genießen und das nicht nur für acht Stunden. Kannst du dich noch an deinem letzten Sonnenaufgang erinnern?“
Fragte Edward seine Frau, die leicht schmunzelte und ihre Erinnerungen ausgrub.
„Oh ja, das kann ich gut. Obwohl er schon mehr als 250 Jahre her ist. Er war wunderschön, dass einzige was am diesem Tage schön war. Ob du es mir jetzt glaubst oder nicht, aber ich wollte kein Vampir werden und hatte vor diesem Tage immer große Angst. Nun sind wir schon so alt und haben weniger erlebt, wie so mancher Mensch. Hier in unserem kleinen Tal, wo sogar die furchtbaren Kriege vorbeizogen, umgeben von den riesigen Bergen, die uns umschließen wie eine schützende Hand, die Wälder die selbst die höchste Turmspitze überragen und der Nebel, der uns zudeckt und uns unsichtbar werden lässt, ist für mich aber wie ein Garten Eden geworden. Wir hatten doch ein unbeschwertes Leben, alles große Leid dieser Welt, blieb fern von uns und doch reizt es mich, was Neues zu sehen. Weiß du …, wir sollten es vielleicht doch ausprobieren, erstmal so hier zu Hause.“

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„Bist du dir sicher?“ fragte Edward nach. „Ja das bin ich, und wenn wir uns dann dran gewöhnt haben, dann …“ „Dann willst du als Erstes zu Dario und Fay.“ Unterbrach Edward seine Frau mit einem breitem grinsen. „Bin ich so leicht zu durchschauen?“ „Das hat mir deine Nasespitze verraten.“ Erwiderte er und Rosi kitzelte ihren Mann, der sie vor Lachen kaum noch aufrecht halten konnte. „Ich freue mich ja so für die beiden und für uns alle. Kann es kaum erwarten, unser Urenkel in den Arm zu nehmen. Ich weiß zwar nicht, ob unsere Gebete erhört werden, doch ich bete jeden Abend, gleich nach dem Aufstehen für Darios kleine Familie.“
Alle hofften, dass die Schwangerschaft von Fay und die Geburt des ersten Babys von einem Vampir und einem Menschen ohne Komplikationen verlaufen wird.


In Bergen freuten sich schon alle Studenten auf die Semesterferien. Die Prüfungen waren geschrieben und gelernt wurde in der letzten Woche sowieso nichts mehr.

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Pipi verbrachte ihre meiste Zeit mit nähen und konnte sich vor Aufträge kaum noch retten. Sie schaffte es einfach nicht nein zu sagen und versuchte die Wünsche ihre Auftragsgeber nachzukommen. Den Studenten gefiel Pipis Arbeit und obendrein ließ sie sich das viel zu billig bezahlen. Oftmals hatte sie nur die Materialkosten wieder raus. Sie musste erst lernen sich ihre Arbeit auch ordnungsgemäß vergüten zu lassen. Pipi war eine sehr gute Schneiderin, aber wenn es um Bezahlungen ging, fehlte ihr das wirtschaftliche Denken. Tom und Miri wussten gar nicht, wie viele Aufträge Pipi hatte, sonst hätte Tom schon eingegriffen.
Rocky war sehr beliebt auf dem Campus und bekam auch so einiges mit. Es sprach sich sehr schnell rum, das es jemanden gab, der sehr billig tolle Klamotten nähte und die Studenten präsentierten stolz ihre Errungenschaften. „Du arbeitest zu viel.“ meinte Rocky, als er Pipi aufsuchte, um ihr zu erzählen, wann sie Fahrübungen machen kann.

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„Ja ich weiß, aber schön das du da bist.“ Pipi stand auf, ging zu Rocky und signalisierte mit dem Zeigefinger, dass er sich umdrehen sollte. Rocky hatte keinen blassen Schimmer, was Pipi von ihm wollte, folgte aber ihre Anweisung.

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Mit einem Maßband in der Hand fummelte sie an Rockys Schultern und brabbelte vor sich hin; „Müsste passen.“ Pipis hatte sich überreden lassen, ein Outfit für Braut und Bräutigam zu schneidern. Eine große Herausforderung für sie und sehr viel Arbeit.

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„Du kannst mir einen Gefallen tun und den Anzug dort anprobieren.“ Meinte Pipi und Rocky fing an zu lachen. „Ich …, einen Anzug? Ich hab noch nie einen Anzug getragen, nicht mal zur Jugendweihe.“ „Ach komm schon! Tom ist zu groß und ich will doch nur schauen, ob ich noch was verändern muss. Wenn du Angst hast, dich vor mir auszuziehen, dann kannst du ja hinter dem Sichtschutz gehen, ich werde auch nicht gucken, versprochen.“ beteuerte Pipi und Rocky musste noch mehr lachen, aber konnte ihr diese Bitte nicht abschlagen. So quälte er sich in dem Anzug.

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„Wow …, du siehst toll in einem Anzug aus.“ sagte Pipi und dabei ist ihr aufgefallen, wie blöd ihre Aussage klang. „Ich meine …, du siehst auch so toll aus, der Anzug kleidet dir, das wollte ich sagen.“ Verbesserte sie sich und wurde leicht rot. „Ja meinst du? Ach ich weiß nicht, kann mich kaum drin bewegen.“ Grinste Rocky verlegen. „Ja du hast recht, ist doch ein bissel zu eng für dich. Hab deinen starken Body nicht berücksichtigt.“ Rocky fühlte sich geschmeichelt und zog den Anzug wieder aus, da er befürchtete, wenn er tief Luft holen würde, die Nähte reizen könnten. „Du hast mir noch gar nicht gesagt, ob du heut Nachmittag mitkommst.“ meinte Rocky und Pipi erwiderte; „Natürlich komme ich mit, schließlich möchte ich auch Autofahren lernen.“ „Na dann will ich dich nicht weiter stören. Also bis nachher!“ verabschiedete sich Rocky erstmal und ging runter zu Tom.

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Als er Tom seine erste Begegnung mit einem Anzug erzählte, fingen beide an zu lachen und Tom meinte; „Da bist du ja wirklich über deinem Schatten gesprungen, was? Ich weiß zwar nicht warum, aber Frauen finden Männer in Anzügen irgendwie attraktiv. Das hat mir meine Tante erzählt, weil ich auch Anzüge grässlich fand. Aber das stimmt wirklich, musste mal ausprobieren. Naja aber nun zu was anderem, du willst ja Pipi, oder? Aber wenn du so weiter machst …, ach ich versteh euch beide nicht. Ihr wollt beide dasselbe und eiert so rum. Bei Pipi kann ich es ja noch verstehen, ihr fehlt die Erfahrung, doch das du dich so zurückhältst.“ „Du weißt auch nicht was du willst, was? Erst warnst du mich und jetzt bin ich dir zu langsam.“ erwiderte Rocky leicht sauer.
„So war es doch gar nicht gemeint. Ich wollte nur nicht das Pipi eine deiner eine Nacht-Liebschaften wird. Doch du meinst es wirklich erst und liebst sie und Pipi geht es nicht anders.“ erklärte Tom seinen Kumpel.

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„Tom, manchmal machst du mir Angst. Man könnte glauben, du kannst in einem reinschauen.“
„Dass du Pipi magst, sieht ein Blinder und dass du sie liebst, merkt auch fast jeder, dazu bedarf es keine sonderlichen Fähigkeiten.“
„Und du glaubst, dass sie mich auch mag? Hatte sie wirklich noch keinen Freund? Das versteh ich nicht.“ „Dass sie dich mag, das glaub ich nicht das weiß ich, aber wehe du sagst was, sonst bekomme ich ärger mit Miri. Nein, sie hatte noch keinen und diesbezüglich auch keine Erfahrung, darum ist es mir auch wichtig, das sie nicht enttäuscht wird. Am Freitag ist Abschlussfest, deine große Chance.“ meinte Tom und Rocky erwiderte enttäuscht; „Sch…e, da komme ich erst so spät. Muss doch den bescheuerten LKW holen und kann nicht einmal jemand anderem mit beauftragen, da ich es versprochen habe. Doch wenn ich mich beeile, schaff ich es vielleicht bis, um acht zurück zu sein. Tja das ist der Nachteil, wenn man schon ein Lappen für alles hat.“ „Hey, keine Sorge. Um acht geht die Party doch erst richtig los.“
Nur noch ein paar Tage, bis das Semester zu Ende war. Jedes Jahr gab es ein großes Straßenfest, das die Studenten die ihr Studium abgeschlossen haben, organisierten.
Rocky hatte das zweite Semester abgeschlossen und Tom, Dario und Fay das Erste.
Hätte Rocky und sein Kumpel der ihn begleitet, vorher gewusst, was sie auf ihre Fahrt erleben werden, würden sie den LKW da stehen lassen, wo er sich im Moment noch befand.

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Am späten Nachmittag fuhr Tom mit Miri sowie Rocky mit Pipi zu einer Werkstadt, die Rockys Kumpel gehörte und in einem Gewerbegebiet am Rande von Bergen lag. Regelmäßig traf sich dort ein Teil von Rockys und auch Toms alte Clique, um an Autos rumzubasteln, die sie sich vom Schrottplatz holten, oder ihre eigenen Autos mit Tuningteile versorgten.
Für Miri war hinter der Halle ein restaurierter Kleinwagen bereitgestellt worden.

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Tom und Miri waren schon zur Halle gegangen. Rocky und Pipi standen noch am Auto. Rocky meinte; „Darf ich bitten!“ und zeigte Pipi, das sie auf der Fahrerseite in sein Auto steigen sollte. Pipi wunderte sich. „Was soll ich da?“ fragte sie nach und Rocky meinte gelassen; „Du willst doch fahren lernen, oder?“ „Aber nicht in deinem Auto, das sieht teuer aus und ich kann nicht fahren. Was ist, wenn es Kratzer gibt oder ich dir ne Beule rein fahre? Nein, das möchte ich nicht!“ Rocky lachte und sagte; „Tja dann bin ich kein guter Fahrlehrer. Also steig schon ein und macht dir wegen des Autos keine sorgen!“ Pipi fühlte sich nicht wohl, liebe wäre sie in einem der alten Rostlauben, die man auf dem Hof so sah, eingestiegen.

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Tom hatte da weniger vertrauen zu Miri und befürchtete sein Auto könnte unter Miris erste Fahrversuche arg leiden. Sie begrüßten erstmal die anderen und Bill sagte; „Der Wagen steht dahinten, Schlüssel stecken! Na dann Mädel versuch dein Glück!“ meinte er noch zu Miri.
„Hey Tommy! Willst du uns ein bisschen helfen? Ach so, was ich dich noch fragen wollte, kommt ihr auch am Samstag zu dem Monstertruckrennen?“ schrie Elli, die mit einer Schleifmaschine hintern einer Rostlaube hockte. „Nein, kann nicht. Da helfe ich meinen Bruder.“ schrie Tom zurück.

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Rocky erklärte Pipi kurz die Techniken des Wagens, vor allem was Gas und Bremse betraf. Wie eine Kupplung funktioniert und was man sonst noch so wissen musste, um erste Fahrversuche machen zu können. Pipis Nervosität war nicht zu übersehen. Doch als sie merkte, dass das Anfahren gar nicht so schwer war, wurde sie ruhiger. Durch den Umgang mit der Nähmaschine hatte sie schon ein gutes Gefühl fürs Gaspedal und fand auch schnell den Schleifpunkt.

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Anders war es da bei Miri, die zum Anfang das Auto regelmäßig abwirkte. Tom war zwar ein liebenswerter Kerl, doch gewiss kein guter Fahrschullehrer. Schnell verlor er die Nerven und konnte gar nicht verstehen, was beim Anfahren so schwierig sein sollte.


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Miri hatte nach ein paar Minuten schon de schnauze voll. „Ich geh jetzt nach Hause.“ Sagte sie beleidigt und enttäuscht über sich selbst. „Ach komm schon! Ist doch nicht so schwer. Langsam die Kupplung kommen lassen und dabei etwas Gas geben.“ Meinte Tom und versuchte ruhig zu wirken. Nach etwas einer Stunde hatte auch Miri so einigermaßen ein Gefühl für Gas und Kupplung entwickelt. Mit dem Lenken hatte sie keine Probleme, nur das Getriebe mochte Miris Art die Gänge reinzuhauen nicht besonders und das war zu hören.
Doch nach einer weiteren Stunde hatte sie auch das gelernt, sodass ihr das Fahren sogar anfing Spaß zu machen.

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„Ich glaube hier auf der Spielwiese kann ich dir nicht mehr beibringen. Du bist sehr gut gefahren, und wie du siehst, hat das Auto keinen Kratzer abbekommen. Nachdem Monstertruckrennen werden wir auf der Rennstrecke weiter üben. Damit du lernst das Fahrzeug bei einer höheren Geschwindigkeit zu kontrollieren, wenn du das willst?“ meinte Rocky. „Ja wenn ich darf?“ erwiderte Pipi und verlor sich in Rocky Augen. Sie bekam weiche Knie und wusste nicht einmal, ob sie das Kribbeln im Bauch angenehm finden soll oder nicht.
Sie verspürte einen dran und wollte endlich wissen, wie es ist zu küssen. Es war ihr egal, wie blöd es vielleicht rüber kam. Sie wollte nicht mehr warten, fasste Rocky auf die Schulter, zog ihm zu sich rüber und gab ihn einen Kuss. Obwohl Rocky darauf schon lange wartete, war er in diesen Moment sehr positiv überrascht, denn damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
„Danke!“ hörte er Pipi flüstern, so leise ihre zierliche Stimme auch klang, erreichte sie aber jede Zelle seines Körpers.

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Er sah sie an und hatte dabei ein ziemlich ernstes Gesicht. Pipi versuchte zu lächeln, das gelang ihr jedoch nur spärlich. Aus seinem Gesichtsausdruck konnte sie nicht lesen, ob ihm der Kuss überhaupt recht war. „Na toll, ich bin aber auch blöd. Sicherlich hab ich mich eben ziemlich zum Affen gemacht und wer weiß, was er jetzt von mir denkt.“ Fluchte Pipi in ihren Gedanken. Doch dann, zu ihrer Überraschung, legte Rocky seine Hand auf ihre Schulter und sagte ganz lässig; „So, jetzt bin ich dran!“

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Und sein Kuss, wenn man das überhaupt noch als Kuss bezeichnen konnte, war viel intensiver und dauerte um einiges länger. Pipi gefiel es, sogar sehr und selbst Rocky, der ja reichlich Erfahrung hatte, überkamen ganz neue Gefühle.

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„Was ist denn jetzt schon wieder? Warum hältst du an?“ wollte Tom wissen, der gerade mit dem Navigationsgerät spielte. Doch Miri antwortete nicht, sondern sah mit offenem Mund zu Pipi und Rocky rüber. Tom schaute Miri an, folgte ihre Blickrichtung und fing an zu schmunzeln. „Na endlich, ich hab mir schon echt Sorgen gemacht. Du siehst gerade nicht so aus als würdest du dich freuen.“ fiel Tom auf, als Miri immer noch mit heruntergefahrener Kinnlade da saß. „Doch ich freue mich schon für die beiden, nur …, naja irgendwie ist es komisch, meine kleine Schwester rumknutschen zu sehen.“ Erwiderte sie und Tom lachte; „Kleine Schwester …, wie sich das anhört. Sie ist gerade mal ein Jahr jünger wie du.“ „Ja aber trotzdem ist es ein komisches Gefühl.“
„Komm genug geübt für heute, wir quatschen noch ein bisschen mit den anderen wegen übermorgen und dann fahren wir nach Hause.“ meinte Tom und sah Miri in die Augen.
Dabei fiel ihm ein, was er Miri noch fragen wollte. „Du sag mal, mir ist bei deiner letzten Verwandlung etwas aufgefallen. Ich wollte dich da schon fragen, aber als das Handy klingelte, kam ich ganz von ab. Deine Augen waren so anders. Naja so wie jetzt.“ „Ach das ist bei mir normal. Kam schön öfters vor, das ich meine kindliche Augenfarbe, oder besser gesagt, menschliche Augenfarbe für ne Weile behalte. Das hab ich von meinem Vater geerbt. Bei ihm war das auch so, hat Kassandra mir erzählt.“ erklärte Miri. Tom dachte sich nichts weiter bei.

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In der Werkstatt plauderten sie noch alle ein wenig über der bevorstehenden Straßenparty und was sie so im letzten Semester erlebt hatten. Nur Rocky und Pipi waren anderwärts beschäftigt, was die anderen auch gleich ausdiskutierten, denn keiner hatte Rocky so eine lange Enthaltsamkeit zugetraut.

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Als Rocky Pipi wieder brav zu Hause abgeliefert hatte, verabredeten sie sich zur Straßenparty. Er erzählte, dass er erst gegen Abend da sein würde und Pipi sagte, dass sie auf ihn wartet.
Rocky wollte nun früher als geplant aufbrechen, um diesen LKW zu holen, doch konnte seinen Kumpel nicht erreichen. Er wusste aber so ungefähr, wo er ihn um diese Uhrzeit finden konnte und fuhr zu einem Imbiss.

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Die Autobastler hatten ihre Geräte auch schon niedergelegt und stürmten mit lehren Magen den Imbiss. Als sie Rocky sahen, fingen sie gleich an zu lachen und meinten; „Na schwebst immer noch auf Wolke sieben?“ Doch so wie Rocky nun mal ist, wenn er mit seinen Kumpels zusammen war, meinte er ganz lässig; „Hach, ihr seid doch nur neidisch. Sagt mal, habt ihr Jimmy gesehen? Ich kann ihm auf seinem Handy nicht erreichen.“
„Den haste gerade verpasst. Er hat sich was zum Futtern geholt und wollte dann pennen gehen.“ Meinte Elli. „Oh ja, was zum Futtern könnte ich jetzt auch gebrauchen.“ bemerkte Rocky und Ole warf ein; „Ja, ja Liebe macht hungrig.“

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„Kommst du wenigsten zum Rennen, oder haste auch schon was anderes vor?“ Elli wünschte sich so manches Mal die Zeit zurück, wo die ganze Clique noch beisammen war. Doch mit den Jahren wurden es immer weniger. Einige suchten ihr Glück woanders, andere wiederum hatten schon eine kleine Familie. Nun befürchtete sie, das Rocky jetzt auch andere Wege gehen würde, sowie Tom der immer weniger bei seinen alten Kumpels vorbeischaute.
„Kann ich dir noch nicht sagen, du weißt ja, ich muss den bescheuerten LKW holen und Party machen will ich auch noch. Kann sein das ich den ganzen Samstag penne. Naja wirst ja sehen, ob ich da bin.“ Meinte Rocky und Elli dachte; „Ein einfaches Nein, hätte auch gereicht.“

Am frühen Morgen stand Rocky bei Jimmy vor der Tür. Der war natürlich nicht begeistert, bekam kaum die Augen auf. „Hey Alter, kannst im Zug weiter schlafen. Ich hab morgen ein Date und will nicht zu spät kommen.“ meinte Rocky und Jimmy gähnte; „Ist ja schon gut, du und deine Weiber.“

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Eylin hatte ihre ganzen Sachen schon bei Don rübergeschafft, bis auf die Möbel die noch fast, wie neu waren. Dario und Fay hatten schon einen Nachmieter gefunden, der sogar ihr ganzes Mobiliar aufkaufte. Das ersparte den Nachmieter, riesige umzukosten. Er wird mit seiner Frau in Zukunft ein Hotel in Bergen leiten, und da sie zwei kleine Kinder haben, ist Darios und Fays Wohnung perfekt. Sie ist groß genug und vor allem die Kita vor der Haustür ist sehr praktisch.
Don musste etwas platz schaffen und er hatte schon fast vergessen, wie viel Sachen eine Frau haben kann. Er war sehr glücklich mit seiner Eylin.
Trotzdem erkundete er sich regelmäßig bei Helmut, wie es Lotte ging. Er empfand zwar keinerlei Liebe mehr für diese Frau, aber ihr sollte es trotzdem gut gehen.

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Die Sommerferien hatten begonnen und viele Kinder tummelten sich auf dem Spielplatz. Dario brachte schon so nach und nach Kleinlichkeiten in ihrer neuen Wohnung. Fay setzte er bei Maria ab. Am Nachmittag war Fay mit Lucy verabredet. Sie trafen sich auf einem Spielplatz, wo Leon und Lea die große Buddelkiste erkundeten.

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Lea war ganz mit ihrem Spielzeug beschäftigt und Leon musste man immer hinterherlaufen.
Die Buddelkiste fand er schnell langweilig und würde liebe an den Geräten, wo die großen Kinder waren, herumklettern. „Ist ein ganz schöner Wirbelwind der Kleine, was?“ meinte Lucy und Fay erwiderte; „Das kannst du laut sagen. Nicht nur das mein Vater ihn total verwöhnt, auch bei Dario darf er alles und das nutzt er natürlich aus. Meine Mutter hat mir erzählt, dass du Lea auch zur Kita bringen willst?“ „Ja, aber es ist ja noch ne Weile hin, bis die Kita eröffnet wird und dann geht sie ja nur für 3 Stunden am Tag. Sie soll sich an andere Personen gewöhnen, mit gleichaltrigen Spielen können.“

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„Du Lucy kann ich dich was fragen?“ „Natürlich kannst du.“ „Naja wie du ja weißt, wollen alle das Dario und ich heiraten und wir möchten ja auch aber …Hast du deine Eltern damals erzählt, was dein Freund war?“ Lucy schaute Fay besorgt an und merkte, wie sehr es Fay quälte, das ihre Eltern nicht die Wahrheit kannten. „Nein habe ich nicht. Aber das kannst du jetzt nicht vergleichen. Ich hatte mich entschlossen das gleiche Leben zu führen, wie Maikel. Ich dachte, es wäre besser das alte Leben mit allem was dazugehörte hinter mir zu lassen. Mir fiel es schwer meine Eltern und Freunde zu verlassen, doch die Liebe zu Maikel war halt größer. Ich hätte es ihn nicht sagen können, ohne Maikel zu gefährden. Doch meine Eltern sind nicht deine Eltern und so wie ich Maria und deinem Vater einschätze, sind sie viel offener, als meine Eltern es je waren.
Ob du es ihnen erzählst, liegt ganz bei dir. Diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Sie lieben dich und mögen Dario und ihr erwartet ein Kind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da so ausrasten werden. Sie werden zwar geschockt sein, aber nur solange, bis sie verstehen, dass Dario auch nicht viel anders ist. Du hängst sehr an deine Eltern und es belastet dich ihnen nicht die Wahrheit zu sagen. Wenn du diese Last, dein ganzes Leben nicht mit dir rumschleppen willst, solltest du es ihnen erzählen, schon um deinen inneren Frieden zu finden.“

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„Ja du hast recht! In 6 Tagen geben wir unsere alte Wohnung ab, danach werd ich zu ihnen gehen, vielleicht kann ich denn wieder besser schlafen.“ Fay hatte sich nun ganz fest vorgenommen, ihren Eltern alles zu erzählen. Lucy fragte besorgt; „Du kannst nicht gut schlafen? Gerade erholsamer Schlaf ist für dich jetzt sehr wichtig.“
„Ach mich plagen immer solch blöde Träume, ganz wirres Zeug. Vielleicht gerade deshalb.“
„Aber sonst geht es dir gut, oder?“ „Ja, tut es!“ grinste Fay. „Du weißt du musst dich jetzt schonen!“ bemerkte Lucy und Fay konnte das Wort schon nicht mehr hören. „Schonen ist gut, bei Dario darf ich nicht mal was anfassen, was mehr als ein Kilo wiegt. Nicht mal beim Umzug darf ich helfen. Es ist zwar manchmal ganz gut so bemuttert zu werden, aber mich plagt schon regelrecht die Langeweile. Dabei fühle ich mich, als könnte ich Bäume ausreißen. Naja ich werde wohl doch mit Eylin gehen und ihr in der Praxis helfen, damit ich was zu tun hab.“ „Das ist gut.“ sagte Lucy. So konnte Eylin gut auf Fay aufpassen.



Fortsetzung folgt….
 
Kapitel 95
Das alljährliche Abschlussfest der Studenten.

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Fay ging noch mit Lucy mit, um sich einige Babywäsche anzusehen. Auch ihre Mutter hatte einiges von Leons Babywäsche zusammengepackt und Fay sollte sich das Beste raussuchen. Dario hatte unterdessen einige touren zwischen Bergen und Hasselbrück bei Torin hinter sich, bevor er Fay abholte und sie nach Hause fuhren. Es war schon sehr spät, als sie in Bergen ankamen. Fay ging gleich ins Bett und Dario räumte noch so Kleinkram in Karton, als es an der Haustür klingelte. Kurz überlegte er …, „David …?“verriet ihm sein Spürsinn. David und Lyreu haben es auch nach Bergen geschafft. Nachdem sie in einem Hotel eingecheckt haben, wollten sie gleich Dario aufsuchen. Allerdings hat die suche länger gedauert wie geplant. Sie hatten zwar Darios Adresse, aber noch sehr viel mühe, um sich in einer Großstadt zurechtzufinden. So war es schon nach Mitternacht, als sie vor Darios Wohnung standen. Erst wollten sie gar nicht halten, doch es brannte noch Licht im Haus.
„Doch …, wir sind richtig. Schau da steht es!“ meinte Lyreu, als er das Namensschild neben der Tür las. „Ich weiß, dass wir richtig sind.“ erwiderte David. In diesen Moment öffnete sich auch schon die Tür und ein sehr überraschter Dario blickte zu seinem Onkel.

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Nachdem sie sich begrüßt hatten, bat Dario seine Gäste was zum Trinken sowie auch zum Essen an. Doch die beiden wollten nichts. David packte die Sachen aus, die ihm Rosi eingepackt hatte, und erzählte dann, was sie nach Bergen führte. Dario erklärte, dass sie auf ihr Experiment nicht unbedingt verzichten müssten. Schließlich fällt es ihm in der Menschenwelt leichter, ohne Blut auszukommen. Er gab seinen Gästen einige Tipps, was er macht, wenn ihm der Blutdurst überkommt.
Die beiden staunten nicht schlecht, welcher Erfahrungen Dario gemacht hatte. Sie gingen immer davon aus, dass es unter Menschen schwieriger sein würde, seinen Blutdurst zu kontrollieren.

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Fays volle Blase machte ein Weiterschlafen unmöglich. Als sie auf dem Weg ins Bad war, hörte sie Stimmen von unten, die sie im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Sie zog sich etwas an und ging zu den anderen. Noch ganz verschlafen quälte sie sich ein. „Hallo! Was macht ihr denn hier?“ raus. Lyreu sagte ebenfalls, „Hallo!“ und David …, ihm hat es die Sprache verschlagen, als er Fays Babybauch sah. Er wusste zwar, dass sie schwanger war und Frauen halt denn so aussehen, doch es direkt vor sich in natura zu sehen, war für David überwältigend zumal das, was in Fay heranwuchs, auch ein Teil von seinem Blut enthielt.
„Ganz schön gewachsen seit dem letzten Besuch bei euch, was?“ meinte Dario ganz stolz zu David, als er bemerkte, wie dieser auf Fays Bauch starrte. David nickte, ohne seine Blickrichtung zu ändern.

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Fay setzte sich und David meinte etwas nervös, „Hmm…, ich soll euch ganz lieb von Rosi und Edward grüßen. Sie hätten euch so gerne besucht doch …, naja ihr wisst ja. Hier, das hat mir Rosi für dich mitgegeben. Die blaue Schachtel ist voll Tee. Rosi meinte der tut dir so gut.“ und er schob ihr die Sachen rüber. „Oh Dankeschön, hab auch fast keinen Tee mehr.“ erwiderte Fay freundlich. Sie freute sich zwar über ihren Besuch, doch der Zeitpunkt war nicht gerade gut gewählt.
Sie hatte mühe wach zu bleiben und am liebsten wäre sie auch wieder ins Bett gegangen. Doch sie hielt es für unhöflich, so hörte sie eine Weile, zu was geredet wurde.

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„Schatz, warum gehst du nicht ins Bett? Du brauchst deinen Schlaf und das du müde bist, ist nicht zu übersehen.“ „Aber …“ „Nichts aber, sonst hängst du heute Nachmittag auf der Straßenparty durch. Doch wenn du willst, brauchen wir dort ja nicht hingehen.“ meinte Dario.
„Nein schon gut! Ich möchte mich noch von einigen verabschieden. Na denn, gute Nacht oder sollte ich lieber sagen, guten Morgen. Wir sehen uns heute bestimmt noch. Ihr kommt doch auch zum Straßenfest, da ihr nun schon mal in Bergen seid? Wird euch bestimmt gefallen. Die Studenten lassen sich jedes Jahr was Besonderes einfallen und es gibt recht schräge Vögel unter ihnen.“ Meinte Fay gähnend und David sowie auch Lyreu erwiderten; „Dario hat uns schon vom Fest erzählt und das auch Tom, Miri und Pipi da sein werden. Wir kommen gerne mit und sind gespannt, wie ihr so feiert. Schlaf gut!“

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Fay ging wieder schlafen. Im Wohnzimmer redeten die Drei noch ein bisschen. „Ihr könnt gerne hier die restliche Nacht verbringen. Kann euch zwar nur die Couch anbieten, aber immerhin etwas.“ schlug Dario vor, doch David meinte; „Danke! Ist zwar lieb gemeint von dir, aber wir haben uns schon im Hotel eingecheckt und wollen euch nicht stören. Ruf mich an, wo wir uns dann treffen werden!“ David gab Dario seine Handynummer und sie verabschiedeten sich. Dario ging auch schlafen, viel war von der Nacht ja nicht mehr übrig.

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Unterdessen die Studenten die ihr Studium beendet hatten bei der Abschlussrede ihre Diplome überreicht bekamen, waren die anderen Studenten damit beschäftigt die Straßen noch ein wenig auszuschmücken. Um die Mittagszeit wurden die ersten Hamburger verspeist und die DJs testeten ihre Anlagen. Etwas eine Stunde später fand der große Umzug mit Festwagen statt und jubelnde Studenten feierten ihren Abschluss.

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Dario hatte Tom angerufen und berichtet, dass David und Lyreu in Bergen waren. Sie verabredeten sich alle zum Mittagessen und hatten sich viel zu erzählen.
Gegen 16 Uhr machten sie sich auch auf dem Weg zum Fest. Sie hatten zwar den Umzug verpasst, doch gegen Abend ging die Party sowieso erst richtig los.
Eine große Holzfällerstatur aus Pappmasche mit zu Füßen liegende Weinfässer versperrte die Zufahrt der Partymeile. Fay, Pipi und Dario fingen an zu lachen, als sie die Dekoration der Absperrung sahen.

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Skelette, die aus dem Biologiekurs kurzer Hand mal zweckentfremdet wurden, waren als Warnung aufgebahrt worden. Leere Bierflaschen und Gläser sowie alte Bücher und anderes Zeugs sollten das Erlebnis des Studiums darstellen.
„Halt! Zeigen Sie mir ihre Säuferlizenz! Sie müssen wissen Herr, nur harte Burschen wird der Zugang zum Besäufnis gewährt.“ Hörte Tom einen Bekannten, der in einer Ritterrüstung steckte, sagen. Feierlich hob Tom die rechte Hand und meinte; „Sir, ich schwöre …, ich bin absolut trinkfest und wenn nicht, habe ich mein Gefolge dabei, die mich auflesen werden.“ „Na gut, so tretet ein und möge das Bier nicht ausgehen!“ erwiderte Sven der Ritter und alle lachten.
Miri unterhielt sich noch mit Nancy, die in einem Affenkostüm steckte. „Man ..., du musst doch kochen in dem Teil!“ meinte sie und Nancy erwiderte; „Ja das tue ich auch, aber wir beide haben gewettet. Nur noch 30 Minuten dann haben wir es geschafft und das ganze nächste Jahr freien Eintritt im Bluebarclub. David und Lyreu beobachteten die ganze Sache und fanden es schon ein bisschen merkwürdig, was die Menschen machten. Doch sie wurden von der guten Laune der anderen regelrecht angesteckt.

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Es dauerte auch nicht lange, bis sie die anderen Studenten eingeholt hatten. Zumindest einige die sie kannten. An jeder freien Ecke gab es was zum Trinken oder zum Essen und für einige war die Party schon zu Ende eher sie richtig begonnen hatte, da sie sich wohl selbst überschätzt hatten und bei 28 Grad im Schatten man schon drauf achten sollte, wie viel Alkohol man vertragen kann. Doch außer Tom, der schon so einige Bier getrunken hatte, verzichteten die anderen auf Alkohol. Miri und Pipi schmeckte es nicht, Fay darf sowieso nicht und Dario hielt es auch für besser, einen klaren Kopf zu behalten. Lyreu und David hielten sie auch noch zurück und sammelten erstmal jede Menge Eindrücke.

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Dario wurde kurzer Hand schnell mal vom Wissenschaftsklub entführt und Fay suchte etwas ruhe hinter einem Universitätsgebäude. Miri und Pipi redeten mit anderen Mädels über Mode. Pipi hatte sich bei der Uni für ein Designer Studium eintragen lassen. Sie erzählte den Mädels, dass sie keine Nähaufträge mehr annehmen könnte, sondern nur noch im Notfall eine gerissene Naht flicken würde. Das bedauerten die Mädchen doch lernen geht nun mal vor. Tom folgte Fay. Irgendwer achtete gerade in letzter Zeit immer auf sie. „Au …! Hey du …“ gab Fay von sich als sie ein heftigen tritt gegen ihre Baudecke spürte. „Alles in Ordnung?“ fragte Tom gleich besorgt. „Da will wohl wer tanzen, bei der lauten Musik hier.“ meinte Fay lächelnd und schaute zu ihrem Bauch herunter.

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Tom war nun sehr neugierig, er fragte Fay; „Darf ich?“ und hielt die Hand vor ihrem Bauch.
„Ja natürlich! Es ist zwar wieder ruhig, aber vielleicht merkt es ja, dass du da bist. Jedenfalls schafft es Dario irgendwie das sich das Kleine beweckt.“ „Ach ja …, wie macht er das?“
Wollte Tom wissen und Fay meinte; „Weiß ich nicht genau, er konzentriert sich halt.“
So versuchte auch Tom sein Glück und hatte sogar erfolg. Das Baby zu spüren war für Tom ein schönes Gefühl, doch die Bewegung zu fühlen, dafür fand er keine Worte und verstand jetzt sein Bruder so richtig, wenn er davon sprach.

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So gegen 22,30 Uhr machten sich viele Studenten auf dem Weg zum Festplatz, wo um Mitternacht ein Feuerwerk die Absolventen verabschiedete. Auf den Straßen fand man noch Reste von Ausstellungen und Lyreu meinte lachend; „Schaut mal! Hier stehen auch Klappergestelle.“ Eine junge Medizinstudentin, die im zweiten Semester war, erzählte;
„Das ist von unseren jungen Ärzten, so nach dem Motto, nach viele virtuellen Leichen im Keller, werden sie jetzt auf die Menschheit losgelassen.“ David verstand nicht den Witz dahinter, doch Lyreu amüsierte sich prächtig wohl mal er nun auch schon einiges intus hatte.

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Auf der langen Straße, die zum Festplatz führte, wurde immer wieder zwischendurch haltgemacht, getrunken, getanzt oder andere Dinge verrichtet.

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David und Lyreu gefiel es in der Menschenwelt und Lyreu hatte sein Herzschmerz wegen Miri schon einigermaßen überwunden. Schon beim Mittagessen viel Lyreu auf, wie sehr sich Pipi verändert hatte und aus dem kleinen Mädchen eine junge hübsche Dame geworden war.
Nach reichlichem Alkohol im Blut versuchte der sonst eigentlich eher schüchterne Junge mit Pipi zu flirten, doch sie signalisierte gleich, dass sie kein Interesse hat. Sie wartete auf ihren Rocky, der längst überfällig war.

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Außer das Fay die Füße wehtaten und sie etwas Rückenschmerzen hatte, ging es ihr sehr gut.
Fay ist ja auch etwas temperamentvoll und lustig in ihrer Art, sodass David vor Lachen sich kaum aufrecht halten konnte. Ihre witzige Art Dinge zu erzählen, und selbst wenn man dachte, die Witze können nicht schlimmer werden, immer noch einen draufzusetzen, verursachte bei den anderen schon regelrechte Lachkrämpfe. Aber so war sie halt, zog mit ihrer Lebensfreude jeden mit sich. David beneidete seinen Neffen schon etwas, denn Fay hatte alles, was er sich bei einer Frau vorstellte. Sie war hübsch, fleißig, intelligent und witzig. Hatte etwas an sich, das David auch nur fühlte und nicht beschreiben konnte. Er hätte nie gedacht, dass man gerade bei den Menschen, die Frau seines Herzen finden könnte.
Ihm war durchaus bewusst, auf was er die ganzen Jahre verzichtet hatte und hoffte auch so eine Frau wie Dario sie gefunden hat, irgendwann zu begegnen.

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Obwohl die Sonne schon längst untergegangen war, blieb die Hitze unerträglich. Kein Luftzug war zu spüren. Der kratzende Grillgeruch und der vom Frittierfett war eine Mischung, die ganz und gar nicht appetitlich wirkte. Doch Miri war das egal, sie hatte Hunger und verdrückte einen Hamburger. Die anderen löschten ihren Durst mit kühlem Wasser, bevor sie weiter gingen. Die Musik war immer noch recht laut und schien alles zu übertönen, nur aus den Nebenstraßen hörte man die Reinigungsfahrzeuge, die die Straßen von unzähligen Flaschen, Bechern und anderem Müll befreiten. Einige Rettungsfahrzeuge waren auch unterwegs um die Schnapsleichen aufzusammeln. Meistens waren das Jugendliche, die noch nicht mal Studenten waren und dieses Fest nutzen, um so richtig abzufeiern. Dabei hatten sich einige wohl total überschätzt.

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Pünktlich um Mitternacht jubelte die Menge beim Feuerwerk und somit war das Fest offiziell zu Ende. Die Party begrenzte sich nur noch auf dem Festplatz, da die Straßenreinigung nun recht viel zu tun hatte, um bis zum Morgen die Straßen für den Verkehr wieder herzurichten.

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„Meinst du nicht, dass du etwas übertreibst?“ sagte Miri zu Lyreu, der den Punsch nicht mehr aus dem Becher trank, sonders sich gleich den Zapfhahn im Hals steckte. Ein Junge, der das auch mitbekam, meinte; „Ja wohl, immer rein in die Birne!“ Doch Lyreu, mehr betrunken als nüchtern erwiderte; „Willst auch mal?“ Miri schüttelte nur mit dem Kopf und dachte sich ihr Teil.

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David, der ja nun ne ganze Ecke älter war als Lyreu, fühlte sich auch verantwortlich für ihn.
„Lyreu, ich glaub es reicht für heute!“ ermahnte er ihn und schaute dabei Miri an, die wohl der Grund für Lyreus verhalten war, jedenfalls nahm David das an.
Trotzig zeigte Lyreu demonstrativ David einen Vogel und lallte; „Wann ich genug habe, weiß ich immer noch selbst am besten!“ „Ach mach doch, was du willst!“ erwiderte David recht sauer. Fay bemerkte die angespannte Situation und forderte Lyreu zum Tanzen auf, damit sich die Gemüter wieder beruhigten.

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So wurde noch etwas getanzt. Die Musik wurde langsamer und jeder fand zu seinem Partner.
Lyreu war immer noch sauer auf Konstantin, das er Miri nicht haben konnte und das er umsonst auf so vieles verzichtet hatte. Aber er wollte alles nachholen und das Leben, wie es seinem Alter entsprach, so richtig genießen. Er hatte genug Alkohol im Blut, um zu vergessen, dass er noch gar keine Erfahrung in Sachen liebe hatte und flirtete mit einer Blondine, ohne Hemmungen zu haben. Bald darauf war er auch mit ihr verschwunden.

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Auch die anderen verschwanden nach und nach. „Schatz wollen wir nach Hause gehen?“ fragte Dario. Doch Fay sagte; „Du wolltest dir doch noch die Mondfinsternis anschauen. Mattis wartet doch auf dich. Er hat extra bei seinem Lehrer gebettelt, um den Schlüssel für Block 7 zu bekommen. Da habt ihr die beste Aussicht.“ „Wird das nicht soviel für dich?“ „Nein, dauert doch nicht lange und außerdem ist Pipi bei mir. Die Arme hat den ganzen Abend auf Rocky gewartet. Ich werde mit ihr an den Wasserspielen warten. Mach dir keine Sorgen und genieße den Anblick!“ Dario gab Fay einen Kuss und sie gingen mit Pipi zum Universitätsgebäude der Block 7 genannt wurde.

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Die frische Luft bei den Wasserspielen machte etwas munter und tat sehr gut. Pipi und Fay badeten ihre brennenden Füße und wären am liebsten mit ihrem ganzen Körper ins Wasser gegangen. Pipi stand erwartungsvoll auf, als sie das Geräusch von einem LKW hörte. Doch nur der Straßendienst fuhr vorbei. „Er ist nicht gekommen!“ sagte Pipi enttäuscht, doch Fay versuchte sie zu beruhigen. „Ich kenne zwar Rocky nicht so genau, aber glaube mir, er würde dich nie versetzen. Am Mittwoch haben die Schulferien angefangen und heute war für viele Eltern der letzte Arbeitstag, bevor sie Urlaub machen. Die Menschen zieht es im Urlaub immer in die Ferne und somit sind die Straßen heute sehr voll. Das heißt, dass es wieder sehr viele Staus gibt und so ein Stau kann schon mehrere Stunden dauern. Ich denke Rocky wird irgendwo im Stau stehen und vor sich hin fluchen.“ „Aber er geht nicht einmal ans Handy.“ Meinte Pipi.
„Naja, er hat es vielleicht vergessen oder der Akku ist leer. Irgendeinen Grund wird er schon haben.“erwiderte Fay.


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Dario und Mattis hatten schon die vielen Stufen bis zum Dach der Uni bewältigt und genossen die schöne Aussicht. Völlig hingerissen von dem Naturschauspiel, ahnte Dario nicht im Geringsten, was bald hinter ihn passieren wird. Nachdem er ja nun davon ausgehen konnte, dass andere Vampire für Fay keine Bedrohung waren, wurde er auch ruhiger, wenn er andere Vampire spürte. Einen Vampir zu treffen war nun nicht mehr so selten, da es nach dem Vampirball, immer mehr junge Vampire in die Welt hinaus zog.

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Fay wurde auf einmal sehr müde und das bekam auch Pipi mit. „Geht es dir nicht gut?“ fragte sie besorgt, als sie merkte, das Fay sich die Augen rieb. „Geht schon, war ein harter Tag und ich bin froh, wenn ich zu Hause bin.“ meinte Fay, doch Pipi machte sich schon sorgen. „Soll ich Dario holen?“ „Nein, das will ich nicht! Er verzichtet schon auf soviel. Ich möchte ihn diesem Moment lassen und so eine Mondfinsternis dauert nicht lange.“ sagte Fay sehr ernst.
Doch Pipi wusste nicht so recht, ob es nicht doch besser wäre Dario zu holen, da Fay sich komisch regte und sich immer wieder an die Hüfte fasste. „Komme gleich wieder!“ sagte Pipi und machte sich trotzdem auf dem Weg zu Dario.

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Fay stand auf und ging zum kleinen Teich, der mit einem künstlichen Wasserfall ausgestattet war. Sie wusste selbst nicht, was sie da wollte und warum sie überhaupt aufgestanden war. Sie wurde immer müder und ihre Wahrnehmung war sehr getrübt. „Esaier?“ sagte sie nur noch ganz leise, weil sie ihn spürte. Drei Engel standen um Fay herum und einer davon war Esaier ihr Schutzengel. Und das war auch seine Aufgabe, sie zu schützen. So sprach er ein paar unverständliche Worte und hauchte Fay einen weißen Nebel an, den sie tief einatmete. Afriel der Engel zum Schutz des ungeborenen Lebens umarmte Fay, sprach ebenfalls etwas und die beiden umgab ein grelles Licht, was für alle anderen unsichtbar war. Der dritte Engel war Ineria ein Engel vom hohen Rang. Sie legte ihre Hände auf Fays Stirn und hauchte ihr auch einen Nebel ein, der in Fays Körper zu einer Flüssigkeit wurde.

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Danach umgab Fay wieder ein grelles Licht und die drei Engel hatten ihre Aufgabe erfüllt. Fay bekam davon gar nichts mit. Sie befand sich in einem tranceähnlichen Zustand, der von den Engeln herbeigeführt wurde. Gerade ihre Motorik funktionierte noch so, dass sie sich auf den Beinen halten konnte. Die drei Engel schauten zum Mond, danach in der Richtung, die zum Wald führte. Sie vergewisserten sich noch, dass auch keine schwarzer Engel sie bemerkt hatte, sonst wäre ihr Plan aufgeflogen.
Die Engel sahen noch einmal zum Wald. Als sie in der Ferne eine Erscheinung am Himmel bemerkten, flogen sie davon, sodass man die Engel nicht mehr spüren konnte.

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Unheimliche Stille und ein drückendes Gefühl umgab den beiden Jungs auf dem Dach. Kein Windzug war zu spüren, kein Tier war zu hören, als würde die Zeit stehen bleiben. Dario und auch Mattis betrachteten mit großen Augen den Himmel, wo der Mond sie in seinem Bann zog.
Sie redeten nicht, sondern genossen diesen Augenblick der Mondfinsternis.

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Noch ein paar Minuten bis zur vollkommenen Finsternis. Da sollte Garius mit Fay im Wald sein, um sie dann zu verwandeln. Schon von Weitem sah er die Menschen und fragte sich; „Wie soll ich ohne gesehen zu werden da die Richtige finden?“ Doch als er Fay dichter kam, spürte er, wie ihm etwas magisch anzog und er wusste nun genau, auf wem er steuern musste.
Er sah Fay ganz alleine am Teich stehen und besser hätte es für Garius nicht laufen können.
Pipi drehte auf halber strecke zu Dario wieder um, als sie sich fragte; „Was mach ich hier eigentlich? Fay wollte nicht, dass ich zu Dario gehe und wenn ich es tu verpasst er diese Finsternis. Dann sind beide auf mich sauer.“


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Garius steuerte direkt Fay an, nahm sie ohne sich umzusehen in die Arme. Pipi kam gerade wieder zurück und blieb wie angewurzelt stehen. Sie war nicht mehr fähig sich zu bewegen, konnte nicht mal schreien. Sie kannte Vampire, doch so einem ist sie noch nie begegnet. Sie spürte seine starke Aura, die sie erstarren ließ.


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Sie konnte nur noch zugucken, wie Garius mit Fay davonflog. Fay schaute kurz in Garius Augen, registrierte aber nicht, was mit ihr gerade geschah. Garius wusste seine Gefühle nicht einzuschätzen, denn das, was er an Fay spürte, war vollkommen fremd für ihn. Innerlich ahnte er, das es verkehrt sei was er da tut, doch Fay Aura die durch die Engel verstärkt wurde ließ kein überdenken seiner Tat zu.

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Garius und all die anderen wurde ein Serum gespritzt, damit andere Vampire sie nicht spürten. Dario konnte an Fay nicht anderes spüren, da es ihr gut ging. Doch er spürte Garius und seine gewaltige Aura trotz des Serums. Sofort ging er ein paar Schritte zurück und drehte sich um. Er sah nur noch, wie Garius mit Fay davonflog und konnte gar nicht verstehen warum. Sie war doch nicht die Auserwählte, oder doch? Zweifel kam in ihm auf und große Angst um Fay und das Baby.

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Sofort setzte Darios Verwandlung ein, und selbst wenn er wollte, hätte er dies nicht verhindern können. Doch er wollte es und es gab nur eine Möglichkeit Garius zu folgen, um Fay zu retten.
Vor Schmerzen verzog Dario sein Gesicht, da diese Verwandlung keine gewöhnliche war. All seine Kräfte ballten sich zusammen, pumpten jede Zelle seines Körpers voll mit Blut. Seine Muskeln wurden um ein vielfaches größer und sein Adrenalin stieg enorm. „Hey Alter, alles in Ordnung? Was ist mit dir und wie hast du das gemacht?“ Fragte Mattis, nachdem er seine Sprache wieder hatte. Er wusste, dass an diesem Abend viele Studenten Kunststücke präsentierten und dass die Schauspielschule da so einiges verrücktes zeigte. Doch Dario war kein Schauspieler und Mattis sah nicht was Dario hätte benutzen können, um sich so zu verkleiden.

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Dario beachtete Mattis gar nicht, sondern konzentrierte sich nur auf Garius.
Als Mattis sah, wie Dario einfach davonflog, ohne Seil oder einem anderen Hilfsmittel, überlegte er schon kurz, ob das gerade wirklich passiert oder er nur träumte. Er ließ den Mond, Mond sein und ging runter die anderen fragen, ob sie auch was gesehen haben.
Das hatten zwar einige, hielten es aber für ne Show.

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Hin und her gerissen von dem, was er tun wollte und was er tun sollte, grübelte Garius und suchte im Fluge nach antworten. Fay versank in einem tiefen Schlaf. Garius spürte, wie ihre Muskeln erschlafften, sodass er sie noch fester halten musste. „Sie ist nur ein Mensch und durch sie kann ich vielleicht die anderen retten. Ich töte sie ja nicht sondern schenke ihr die Ewigkeit.“ sagte Garius zu sich und nun gab es kein zurück mehr. In der Ferne sah er schon die Lichtung, wo sein Vater mit den anderen wartete. Noch spürte Garius nicht, das er verfolgt wurde und das dieser jemand Kräfte besaß, die ihm durchaus bekannt waren.


Fortsetzung folgt….
 
Hallo Ines.

Spannend, spannend, spannend... mehr fällt mir dazu gerade nicht ein. Ich hoffe du lässt deine Leser nicht zu lange hängen an dieser Stelle...

Larius' Reise fand ich ziemlich interessant, wobei ich mir vorgestellt hatte, das du mehr aus seiner Vergangenheit erzählst. Ist ja doch recht allgemein geblieben.
Das Larius auch mal verliebt war hätte ich ihm gar nicht zugetraut...

Mit Pipi und Rocky wurds ja auch echt mal Zeit. Eine sehr süße Szene mit den beiden im Auto. Aber wo steckt er denn nun? Tatsächlich im Stau oder wird er zu einem unfreiwilligen Helfer von Larius und seinen Anhängern?

Bin total gespannt, wie es weiter geht.
Liebe Grüße
Drea
 
Hallo Drea,

>Luciens' Reise fand ich ziemlich interessant, wobei ich mir vorgestellt hatte, das du mehr aus seiner Vergangenheit erzählst. Ist ja doch recht allgemein geblieben.<

Naja viel mehr gibt es da auch nicht zu erzählen.
Lucien war bei einer Revolte im Himmelreich zugegen und wurde daraufhin bestraft.
So sollte er als Wesen der Nacht auf Erden sein Dasein fristen.
Er verbündete sich mit den schwarzen Engeln, die ihm zu einem blutsaugenden Wesen machten und ihn die Möglichkeit gaben, Nachwuchs zu erzeugen. Das geriet irgendwann außer Kontrolle und Lucien bereute seine Taten, fand seinen Glauben wieder und versuchte sein Volk auf dem Weg der Tugend zu führen.


>Das Larius auch mal verliebt war hätte ich ihm gar nicht zugetraut...<

Ja auch er hatte eine große Liebe, die immer noch in ihm weilt und Miri zum Verhängnis wird. Doch mehr will ich noch nicht verraten.

Bei Pipi und Rocky wurde es wirklich Zeit, das sie sich näher kam.
Rocky und Jimmy werden eine besondere Begegnung haben.
Ich danke dir ganz lieb für deinen Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Kapitel 96 beinhaltet 3 Teile. Ich habe mir noch einmal die Regeln für Fotostoryschreiber durchgelesen und kam zu dem Ergebnis, das ich nicht alle Bilder zeigen kann.
Wenn ich Kapitel 96 Teil 2 on stelle, werde ich einen Link in meiner Signatur geben, wo ihr euch die Bilder ansehen könnt. Ich gehe mal davon aus, das Kinder unter 14 Jahre meine Story eh nicht lesen. Aber werde auch noch mal darauf hinweisen.
Ich wünsche euch allen viel Spaß beim weiter lesen und hoffe die Story gefällt euch noch.

Liebe Grüße und eine schöne Woche.:hallo:
Ines

Ich darf die Kampfbilder doch hier zeigen.

Wiese aber darauf hin, dass die Bilder Nicht für User unter 14 Jahren geeignet sind!!!


Kapitel 96
Kampf zwischen gut und Böse!

Teil 1

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Tom und Miri spürten auch die starke Aura, die bei der Verwandlung von Dario freigesetzt wurde. Sofort eilten sie zum Block 7. Dort angekommen fanden sie nur noch eine am Boden zerstörte Pipi, die nicht wusste, was sie tun sollte. Sie witterte Tom und Miri, drehte sie sich um und erzählte gleich voller entsetzen, was passiert war. Tom und Miri konnten erst gar nicht glauben, was sie da hörten. Darios Aura war noch viel stärker als an jenem Tag, als er Fay von Markus holte. Tom wusste somit, wie erst die Lage war.

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„Hört es denn nie auf? Was ist das für ein Vampir, der an Fay Interesse hat? Ich verstehe das alles nicht!“ meinte Tom und beschloss seinen Bruder zu helfen.
Er verwandelte sich und versuchte ebenfalls seine Flügel auszufahren, doch es gelang ihm nicht. Enttäuscht über sich selbst, da er das mit dem Fliegen immer noch nicht hinbekam, musste er einen anderen Weg suchen, um Dario schnell folgen zu können.

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Doch vorerst redete er mit Miri und sagte; „Du gehst mit Pipi sofort nach Hause und dort wartet ihr!“ „Miri war damit ganz und gar nicht einverstanden und erwiderte; „Nein! Pipi geht nach Hause und ich werde mitkommen.“ „Vergiss es …! Du gehst mit Pipi nach Hause und wehe du folgst mir. Miri, ich weiß nicht, was das für ein Vampir ist und ob noch mehr von seiner Sorte irgendwo warten. Versteh doch …, wenn du mitkommst, kann ich Dario und Fay nicht so gut helfen, da ich dann auch auf dich achten muss. Außerdem muss jemand bei Pipi bleiben. Sieh doch! Sie ist total durcheinander und würde gar nicht nach Hause finden.“ Tom hatte alle Mühe, Miri davon zu überzeugen, ihm nicht zu begleiten. Nachdem sie sich schon fast gestritten hatten, gab Miri dann doch noch klein bei.

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David und Lyreu hatten Dario ebenfalls gespürt, genauso wie viele andere Vampire. David verlor keine Zeit sich zu verwandeln, um Dario zu folgen und auch Lyreu tat dasselbe. Nur hatte er etwas Schwierigkeiten seinen Flug zu steuern, da die Wirkung vom Alkohol in seinem Blut noch ziemlich hoch war. So sah es schon etwas lustig aus, wie er versuchte an David dranzubleiben. Zum Glück schauten ja nicht permanent Menschen in den Himmel und die, die es taten, waren eher an der Mondfinsternis interessiert, die in einer anderen Richtung zu sehen war.

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Tom bemerkte natürlich David und Lyreu und sah, wie sie in Richtung Wald flogen. Er sah sich um und fand ne Möglichkeit, die beiden schnell zu folgen. „Ich brauche dein Motorrad!“ meinte er kurzerhand zu einem Mann in Motorradkleidung. Der lachte ihm aus, erwiderte dann aber voll gereizt; „Du hast sie doch nicht mehr alle. Mach dich von Acker, oder es setzt was!“
„Tom ging dichter auf dem Mann zu, zeigte seine spitzen Zähne und fing an zu fauchen. Der Mann merkte sofort, dass mit dem, was ihm gegenüberstand, irgendwas nicht stimmte. Dabei fielen ihm zuerst nicht einmal die Zähne auf, sondern Toms leuchtend rote Augen, die ihm bedrohlich vorkamen, er diese aber nicht ausweichen konnte.

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Tom hatte keine Zeit um seinen Hypnoseblick anzuwenden. Er schnappte sich die Maschine und fuhr den anderen nach. Miri, Pipi sowie auch der Mann, dem gerade sein Motorrad entwendet wurde, schauten Tom nach. Miri war immer noch recht sauer. Obwohl sie ja einsah, dass Tom recht hatte, würde sie ihm zu gerne folgen. Anders ging es da Pipi. Sie sah Garius und möchte ihm nicht noch einmal begegnen. Miri erklärte den Mann noch, dass er sein Motorrad wiederbekommen würde. Das es so etwas, wie ein Notfall war. Sie ließ sich Name und Adresse geben. Der Mann war sich selbst nicht ganz sicher, ob das, was er gesehen hatte, der Wirklichkeit entsprach. Darum hielt er es für besser, zu schweigen.

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Lucien kehrte ganz erschöpft von seiner Reise zurück. Andrew, sowie auch die anderen, die Lucien treu zu Seite standen, warteten schon gespannt darauf, was Lucien erfahren hatte. Doch er hatte keine Kräfte mehr, um noch lange Gespräche zu führen. Nachdem er ein paar Blutkonserven entleert hatte, begab er sich sofort zu seinen Gemächer. Er legte sich in seinem Sarg, um wieder einiges an Energie tanken zu können.

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Ein paar Stunden später ist auch Humbert mit den Horsenschwestern in Larius Villa angekommen. Sie wurden von Niklas, der für jegliche Besucher zuständig war, schon erwartet.
In der Empfangshalle erzählten Humbert und die Horsenschwestern ihr anliegen. Niklas war sehr empört darüber, dass in den eigenen Reihen eine Verschwörung im Gange war. Er wusste zwar, dass Luciens Sohn noch lebte und er sicherlich auch Anhänger fand, doch das so schnell eine Verbindung zwischen ihnen geben konnte, bezweifelte er. Arabella und Fabiana berichteten auch, dass ihre Ehemänner schon alle notwendigen Schritte unternahmen, um die bis dahin bekannten Rebellen festzunehmen. Humbert schämte sich sehr, da er nicht gemerkt hatte, dass seine eigene Frau einer von diesen Rebellen war. Das auch Genefe einer von ihnen war, stieß bei Arabella nicht auf Verwunderung. Sie ahnte schon lange, das mit Genefe, was nicht in Ordnung sei, doch sie konnten ihr so lange nichts nachweisen.
Humbert wirkte sehr genickt. Nicht nur das seine Frau eine Verräterin war machte ihn zu schaffen, sondern auch das er sie quasi an den Pranger lieferte. Doch die anderen beruhigten ihm und wussten seine Loyalität zu schätzen.

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Andrew und die anderen waren sehr entsetzt über das, was sie erfahren hatten. Nun wurde diskutiert, um die Rebellion im Keim zu ersticken.
Die Sicherheitskräfte wurden ja eh schon um ein vielfaches erhört, da Lucien ja befall seinen Sohn aufzuspüren. Doch von Larius fehlte jede Spur. Seine Anhängerhänger hatten den Ort, was vorerst Larius versteck sein sollte, wirklich gut gewählt. Das Serum, was Larius und seine Anhänger nahmen, um unbemerkt reisen zu können, wirkte sehr gut. Nur Dario, der ein Teil von Luciens Kräften bei der Zeremonie übertragen bekam, spürte die starke Aura von Garius.
Wie ein Stromschlag durchzog Andrew plötzlich ein schauderndes Gefühl, genau in dem Augenblick, wo Dario sich verwandelte. „Was ist passiert? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen. Was spürst du?“ wollten die anderen sofort wissen, die Andrews für einen Moment wie erstarrt sahen.
„Ich weiß es nicht, doch es gibt nur einen den ich kenne, der außer Lucien die Fähigkeit hat, über weite Entfernung seine Aura zu senden. Es ist dieser Junge, dieser Dario. Er hat in Moment enorme Kräfte entwickelt. Es muss was Furchtbares passiert sein, das ihn zu solch einer Handlung zwang. Alle Vampire im Umkreis von ein paar Hundert Kilometern haben dies sicherlich spüren konnten.“

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Auch Lucien, trotz seines Tiefschlafes, spürte Darios Aura so stark, dass er gleich erwachte.
Noch konnte er nicht ahnen, was Dario veranlasste, solche Kräfte in sich aufzubahren.
Er versuchte sich zu konzentrieren, um irgendwelche Hinweise aufzuspüren. Ihm war aber bewusst, das Darios starke Aura und seine Verwandlung mit anderen Vampiren zu tun haben musste. Nun stellte er sich die Frage, was er übersehen haben könnte, welcher Vampir an Dario Interesse hatte, oder ob Fay doch mehr umgab als er annahm.

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Zur selben Zeit legte Garius Fay ganz vorsichtig in der Waldlichtung auf dem Boden. Larius und die anderen standen kampfbereit hinter ihm. Auch sie hatten Darios Aura gespürt und konnten sich nicht erklären, was so ein starker Vampir in dieser Gegend zu tun hatte. Larius kannte Dario ja nur aus Erzählungen seiner Anhänger, die von Dario alles herausfinden sollten. Für Larius war Dario nur ein gewöhnlicher junger Vampir, der bei den Menschen lebte. Doch als er sah, wie Dario auf Garius zuflog, blieb ihm regelrecht der Mund offen. Er sah und spürte nicht einen gewöhnlichen Vampirjungen, sondern eine Kreatur, die ihm an Kräften ebenbürtig war. Dario Konzentration galt nur Garius, um ihm von Fay wegzureißen. So steuerte er ihn gezielt an, packte Garius an den Flügeln und schleuderte ihn in den Himmel. Ganz unbewusst sendete Dario nebenbei Signale aus. Signale von Garius und dessen Vater, die Dario spüren konnte.

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Diese Signale empfing auch Lucien und er wusste nun, dass sein Sohn es auf Dario bzw. Fay abgesehen hatte. Er erkannte jedoch keine Zusammenhänge. Lucien war davon überzeugt, dass sein Sohn erst ihm aufsuchen würde. Lucien sende ebenfalls ein Signal, das alle Vampire so schnell wie möglich Dario zur Hilfe eilen sollten. Er versuchte sich an die Worte der Seherin zu erinnern. „Es ist nicht dein Kampf“ fiel ihm wieder ein, aber keine Sekunde hatte er daran gedacht, dass es Dario sein könnte, der seinem Sohn Larius gegenüberstehen würde.
Er wurde wütend, wütend über sich selbst. Laut schrie er „Warum?“ richtete dabei sein Blick nach oben und flehen mit seinen Händen um Gnade.

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„Reines Blut findet zum reinen Herzen, gepaart von der wahren Liebe, in sich tragend neue Hoffnung, wartend auf das Blut der Verdammnis um es von dem Fluch des Bösen zu erlösen. Das Blut, das noch die ursprüngliche Kraft hat, jedoch auch die Barmherzigkeit in sich trägt. Ein Junge fast noch ein Bube wird aus liebe enorme Kräfte erreichen, um dem Unheil Bringenden gegenüberzutreten. Dunkle Mächte, getäuscht von diejenigen, die getäuscht werden sollten, unwissend mit ihrer Handlung, sich selbst zu schaden.“

Er versuchte diese Worte zu entschlüsseln, ihren Sinn zu finden und dachte;
„Reines Blut hat Fay in sich und ein reines Herz besitz Dario. Fay ist schwanger, trägt also neue Hoffnung in sich. Aber warum sollte sie auf das Blut der Verdammnis warten? Ist sie diejenige, die uns von dem Fluch erlösen kann? Aber wieso den die Schwangerschaft und wer soll getäuscht werden? Woher weiß Larius davon. Wenn Fay wirklich das Blut der Vampire reinwaschen kann, dann wird Larius schon versuchen, dies zu verhindern. Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen? Doch ich verstehe nicht, woher Larius es wissen konnte. Ich habe keinem erzählt, was die Seherin gesagt hat und die schwarzen Engel kommen an Fay nicht heran.
Oh nein, einen Biss von Larius würde Fay nicht überleben. Ich schaffe es unmöglich sie rechtzeitig zu erreichen. Hoffentlich befinden sich genügend andere Vampire in der nähe, die Dario helfen können. Man…, ich hätte es doch selbst merken müssen. Manchmal glaube ich schon fast, dass man mich nicht sehen lassen will.“

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Lucien, Andrew und zwei seiner engsten Berater, diskutierten, wie sie aus solcher Entfernung helfen konnten. Doch außer allen Vampiren bescheid zugeben, was Lucien ja schon getan hatte, gab es nichts, was Lucien tun konnte. Selbst mit der schnellsten Maschine würde er einige Stunden bis nach Bergen brauchen. Er erzählte nun seine engsten Vertrauten, was die Seherin gesagt hatte.
„Vielleicht soll es so sein. Ich meine, die Seherin sagte doch, >lass die Dinge geschehen< und das es nicht dein Kampf wäre. Vielleicht sollst du gar nicht eingreifen und hast dadurch erst jetzt verstanden, was sie meinte. Das Mädchen, diese Fay, wird von den himmlischen Mächten beschützt und sie werden nicht zulassen, dass ihr was passiert, was nicht von ihnen geplant ist.“ meinte Vince, einer der Berater. „Aber wenn sie gebissen wird, kann sie das nicht überleben!“ warf Lucien ein. „Aber woher willst du das wissen? Sie ist kein gewöhnlicher Mensch, das hast du selbst gesagt und bis du auch sicher, das dien Sohn sie töten oder verwandeln will? Es war noch jemand auf der Insel und dein Sohn wird auch Verbündete haben.“ erklärte Vince und Lucien hatte seinen Enkel ganz außer Acht gelassen. „Du hast recht, mein Enkel! Sein Blut wäre nicht mehr so stark. Aber trotzdem kann ich doch nicht so tatenlos zusehen.“
„Du solltest das tun, was die Seherin gesagt hatte und dich um dein Volk kümmern, damit die Rebellion keine Früchte tragen kann.“ erwiderte Vince und die anderen stimmten ihm zu.

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Auch wenn es Lucien schwerfiel, blieb ihm nichts anderes übrig als abzuwarten. Im Speisesaal saßen alle zusammen und jeder erzählte, was er über die Verschwörung wusste. Humbert erzählte auch von seinem Sohn Askan und das er sich sicher war, das die Verschwörung schon lange geplant sei.
Auch das Askan viele Jahre verschwunden war, er aber nicht sagen wollte, wo er sich aufhielt.
Nun war bekannt gewesen, dass zu dieser Zeit auch andere jugendliche Vampire verschwunden waren und nun verstand man auch den Grund, der dahinter steckte. Lucien überkamen immer wieder leichte Schwächeanfälle, ausgelöst von der langen Reise und von dem Kampf, da er die Kräfte die am Wirken waren auch spüren konnte.

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Auch Don spürte seinen Sohn, verwandelte sich gleich, um ihm zur Hilfe zu eilen. Eylin bekam dies mit und fragte; „Was ist passiert?“ „Ich weiß es nicht. Dario braucht meine Hilfe, ich muss zu ihm.“ meinte Don. „Ist was mit Fay? Soll ich mitkommen? Vielleicht kann ich helfen.“
„Ich weiß nicht, ob mit Fay irgendwas ist. Aber es muss sich um andere Vampire handeln. Sonst hätte Dario nicht diese Signale gesandt und auch Lucien informierte alle Vampire. Eylin, ich weiß nicht was los ist, aber du kannst wirklich nicht helfen!“
Er umarmte Eylin, rannte in Richtung Wald und flog los.
Eylin blieb nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen, dass alles gut wird. Ihr war die Vampirwelt noch ziemlich fremd und sie konnte nicht ahnen, was Dario gerade erlebte.


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Nachdem Garius von Dario in den Himmel geschleudert wurde, steuerte er gleich wieder Fay an. Dario zog ihm am Bein, schleuderte Garius erneut nach oben und die Beiden kämpften in der Luft weiter,


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bis sie unsanft am Boden landeten. Dario fiel mit dem Kopf auf einem Baumstamm und war für kurze Zeit benebelt. Garius rannte sofort zu Fay, um sich für den Umwandlungsbiss vorzubereiten. Auch er wunderte sich über Darios Kräfte und spürte regelrecht, wie groß die Liebe zwischen Dario und Fay war. Er zweifelte immer wieder zwischendurch, ob er das Richtige tat, doch sein Vater, der immer wieder rief; „Tu es …! Jetzt sofort …!“ ließ keine langen Überlegungen zu.

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Kaum hatte er Fay erreicht, war Dario auch schon wieder hinter ihm, um sein Vorhaben zu verhindern. Wieder wurde er weggeschleudert mit noch größerer Wucht,

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sodass Garius sich mit seinen breiten Flügeln in den Baumkronen verkeilte. Noch standen die anderen nur da und beobachteten das Geschehen. Larius achtete, dass kein anderer Vampir Fay zu nahe kam. Er traute niemanden und es sollte ja sein Sohn Fay verwandeln und kein anderer.

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Garius und auch Dario waren die Flügel beim Kampf nur ein Hindernis, sodass sie diese einfuhren. Garius wurde nun sehr wütend. Er merkte, dass er Darios Kräfte nicht gewachsen sei, und bauschte seinen Körper mit allem, was er hatte, auf. Auch seine Muskeln wurden um ein Vielfaches größer. Er riss sich die zerfetzte Oberbekleidung vom Leib und in diesem Moment bekam er von Dario einen heftigen tritt, wobei ihm das Blut aus dem Mund spritze.

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Garius konterte mit einem heftigen Schlag in der Magengegend. Die Wucht des Schlages beförderte Dario einige Meter nach hinten. Auch die ersten anderen Vampire begannen sich gegenseitig zu bekämpfen.

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Nun tauchten nach und nach immer mehr Vampire auf. David und Lyreu waren die Ersten, gefolgt von Tom und auch Aron traf ein. Sie wurden schon von Larius Anhänger erwartet, die ihr kommen spürten und sie gleich angriffen. Auch die ersten Wachvampire die sich in der Gegend befanden erreichten die Lichtung im Wald. Zuerst wurde nur mit Fäusten gekämpft, doch dann wurden Schwerter gezogen. Nun hatte David, Lyreu und auch Tom keine Waffen dabei, aber konnten sich schnell eines Schwertes von ihrem Gegner bemächtigen. Auch Larius griff ein und kämpfte gleich mit Dario um seinen Sohn den Rücken frei zuhalten. Darios Kräfte schienen immer noch zuzunehmen. Auch Larius Muskeln schwollen an, um sein Gegenüber ebenbürtig zu sein. Dario fiel es schwer, sich auf Larius konzentrieren zu können, da er auch immer auf Fay achtete.

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Immer wieder versuchte Garius Fay zu erreichen, die von allem nichts mitbekam, da sie in so einer Art Tiefschlaf war.

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Doch kaum hatte er die richtige Nähe erreicht, war auch Dario schon wieder da, um ihm wegzureißen.

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Immer mehr Vampire tauchten auf und auch Don war angekommen. Er konnte gar nicht glauben, was er vor Ort sah. Er spürte zwar schon in der Luft die Aura des Kampfes, doch Larius Erscheinung übertrumpfte seine Befürchtungen. Er schaute kurz nach seinen Söhnen und nach Fay, doch viel Zeit blieb ihm nicht, bis auch er angegriffen wurde. So standen die guten Vampire wie eine Mauer um Fay und versuchten niemanden durchzulassen.

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Larius hatte sich die Sache doch einfacher vorgestellt. Mit Darios Kräften hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Damit sein Sohn nun endlich Fay verwandeln konnte, musste er Dario aus dem Weg schaffen. So beschäftigte er sich nur noch mit ihm und es standen sich zwei Kreaturen von Gut und Böse gegenüber. Larius und seine Anhänger wählten bewusst das Schwert als Waffe. So konnten sie ihre Gegner große stark blutende Wunden zufügen, die sich nicht so schnell wieder schließen würden. Schusswaffen hinterlassen nur kleine Eintrittswunden, die der Vampirkörper leicht verkraftet und durch ihre Zellstruktur, diese auch gleich wieder geschlossen werden. Doch für eine große tiefe Schnittverletzung mit einem Schwert braucht auch ein Vampir ne gewisse Zeit, bis die Wunden soweit geschlossen waren, dass sie kein Blut mehr verloren. Außerdem wurden Schusswaffen weit zu hören sein und noch wollte auch Larius die Existenz von Vampiren geheim hallten.

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An jeder Ecke, auf jeden kleinen Hügel dieser Lichtung, wurde erbarmungslos gekämpft.
Viel Zeit blieb Garius nicht mehr, denn die Mondfinsternis war schon fast vorbei. Die schwarzen Engel beobachteten dies alles aus sicherer Entfernung, um ihresgleichen bescheid zugeben, wenn es vollbracht war und sich ihr Portal öffnen könnte.

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Larius und Dario schenkten sich nichts. Beide mussten sehr viel einstecken. Larius hatte wirklich alle mühe, Darios starke Schwertschläge so auszuweichen, dass er nicht ernsthaft verletzt wurde.

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Für einige andere war der Kampf vorbei. Ihre Verletzungen waren selbst für einen Vampir tödlich und das Feuer der Hölle verschlang sie. In dem ganzen Gemetzel bekam man nicht mit, wer nun das Zeitliche gesegnet hatte, nur das Aufschreien eines Vampirs und das Feuer, das einen widerlichen Geruch mit sich zog, verkündete den Tod eines Vampires.

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Irgendwo auf einer Autobahn erwachte Rocky, der sich ein Nickerchen geleistete hatte. Er und Jimmy hatten bereits den Lkw abgeholt und befanden sich auf dem Rückweg nach Bergen. Jedenfalls dachte das Rocky, der Jimmy einen Teil der Strecke fahren ließ. Als Rocky auf die Uhr sah, traute er seinen Augen nicht. Viertel nach zwei zeigte diese an und erschrocken meinte er zu Jimmy; „Was denn, sind wir immer noch nicht in Bergen? Wo sind wir hier überhaupt?“ Jimmy zuckte nur mit den Schultern und sagte; „Das weiß ich doch nicht.“ Als Rocky das nächste Schild auf der Autobahn las, sagte er sehr wütend; „Du Idiot, hast dich verfahren! Bergen liegt in der anderen Richtung.“ „Ach ja? Darum kam mir die Gegend irgendwie anders vor. Sorry …, muss wohl falsch abgebogen sein!“ meinte Jimmy ganz gelassen. „Falsch abgebogen sein …? Du hast sie doch nicht mehr alle. Was für ein Autofahrer bis du überhaupt? Ich denke du kennst die Strecke. Was meinst du, warum ich dich mitgenommen habe? Sch…e, wegen dir verpasse ich mein Date mit Pipi.“ Rocky war sehr sauer. An der nächsten Parkmöglichkeit hielten sie an und Rocky übernahm das Steuer.

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„Ich fass es einfach nicht, du bist 200 km in der falschen Richtung gefahren. Die Party ist längst zu Ende und ich Idiot hab auch noch mein Handy vergessen.“ stellte Rocky empörend fest und Jimmy meinte ganz gelassen; „Ja und bei mir ist der Akku leer.“ „Nun haste schon ne Brille auf und kannst immer noch nicht lesen. Welchen Teil bei der Fahrschule hast du nicht verstanden? Verkehrsschilder lesen ist doch nun die einfachste Sache.“ brabbelte Rocky vor sich her und Jimmy, mittlerweile auch sauer, meinte; „Hey ist ja schon gut, alter. Kann doch jedem Mal passieren.“ Nachdem sie die Waldgegend vor Bergen erreicht hatten, wollte Rocky eine Abkürzung durch den Wald nehmen. Jimmy hatte bedenken und fragte; „Meinst du nicht, dass die Waldwege für einen Lkw zu schmal sind?“ „Nicht die, die ich lang fahren will. Das sind Wirtschaftswege und wenn die Holztransporter da lang fahren können, können wir es schon lange.“ erwiderte Rocky.

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Miri und Pipi sind nicht wie Tom es wollte nach Hause gegangen, sondern befanden sich immer noch bei Block 7. Sie starrten eine ganze Weile die Straße entlang. Es könnte ja sein, das jemand zurückkämme. Doch auch sie, spürten die Aura des Kampfes und Miri hatte einen kaum auszuhaltenden Drang zu dem Geschehen zu gehen. Sie diskutierte lange mit Pipi, die immer versuchte, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. „Versteh doch …, ich muss dahin!“ meinte Miri und Pipi erwiderte energisch; „Nein Miri! Glaub mir! Das ist ne Nummer zu groß für dich. Ich habe diesen Vampir gesehen und glaub mir, wir können nur hoffen, das dort nicht noch mehr von der Sorte sind. Außerdem bringst du Tom in Gefahr, wenn er spürt, dass du da bist.“ „Ach ich will doch nur von Weitem gucken. Ich kann schon gut auf mich aufpassen.“ Pipi schüttelte nur mit dem Kopf und brabbelte; „Du mit deiner Sturheit, denkst du auch Mal an andere?“ „Ja, das tue ich, die ganze Zeit. Ich kann nicht hier so herumstehen und nichts tun. Ich will helfen und wenn es nur ein bisschen ist. Kannst du das nicht verstehen?“ meinte Miri wütend, ging die Straße entlang, verwandelte sich und war bald darauf im Wald verschwunden. Pipi überlegte noch kurz, ob sie Miri folgen sollte, hielt es aber für besser auf Tom zu hören und ging nach Hause, wo ihr die Zeit wie eine Ewigkeit vorkam, da sie nicht wusste, was mit den anderen war.

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Dario war kein Freund von Gewalt. Er verabscheute es zu kämpfen. Doch die Situation ließ ihm keine andere Wahl. Obwohl er sich nie vorstellen konnte, einen Vampir oder einen Menschen zu töten, war er sich aber bei Larius total sicher. Er merkte das Larius der treibende Keil an der ganzen Sache war und spürte, dass er eine große Gefahr für alle sei. Entschloßen stand er vor ihm, aufgebahrt wie eine Statur und schaute Larius starr in die Augen ohne, dass sich an seinem Körper irgendwas bewegte. Larius spürte etwas Unheimliches, etwas was er nicht einordnen konnte. Der Blick von Dario lief ihm eiskalt den Rücken runter. Larius holte mit seinem Schwert aus und versuchte Darios Hals zu treffen. Doch Dario werte den Schlag ab, ohne Larius Schwert überhaupt anzusehen. Sein Blick war immer noch auf Larius Augen gerichtet. Larius Schwert traf auf Dario seines, ohne das sich der Arm von Dario bewegte. Als würde Larius auf einem harten Felsen schlagen, so kam es ihm vor. Darios Kraft war in diesem Moment so groß, dass Larius ganzer Arm vibrierte, als er auf Darios Schwert traf und zum ersten Mal bemerkte er, dass sein Gegenüber stärker war als er. Hätte Dario im Kämpfen mehr Erfahrungen, dann wäre Larius schon Geschichte.

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Garius hatte nach vielem hin und her wieder Mal Fay erreicht und legte sie passend für einen Verwandlungsbiss hin. Immer wieder schrie sein Vater zwischendurch; „Tu es …, sonst mach ich es!“ Garius war auch bereit es zu tun, aber er wollte Fay nicht töten. Deshalb war es ihm wichtig, dass er sich auf dem Verwandlungsbiss gut konzentrierte.

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Und diesmal war keiner hinter ihm, keiner der ihn wegzog. Alle waren in Kämpfe verwickelt und wurden gezielt davon abgehalten zu Garius zu gelangen. Fay war immer noch im Tiefschlaf und keinen wunderte es. Sie spürten, dass es ihr soweit gut ging und das es sogar für Fay besser sei, wenn sie nichts mitbekam. Garius konzentrierte sich nur noch auf dem Biss. Er fuhr seine Beißzähne aus. Diese waren innen hohl und funktionierten wie eine Kanüle, indem sich schon die Flüssigkeit, ein Gemisch von konzentrierten Vampirzellen und Garius Blut, befand.
Er spürte das Pochen von Fays Halsschlagader, dessen pulsierende Vibration seinen Drang Fay zu verwandeln, bestärkte.
Dies wurde auch von den schwarzen Engeln beobachtet und sie waren sich schon so sicher, gesiegt zu haben.

Fortsetzung folgt….:hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu Ines,

Naja viel mehr gibt es da auch nicht zu erzählen.
Lucien war bei einer Revolte im Himmelreich zugegen und wurde daraufhin bestraft.

wahrscheinlich habe ich mehr erwartete, weil ich mir eben dieses schon zusammengereimt hatte. Meinte damit auch nicht, das ich von der Reise "enttäuscht" war oder so... Ich dachte nur da würd noch mehr kommen...
Den Hinweis mit Miri hab ich, glaube, verstanden. Würd auch sehr gut in meine Theorie passen, wie es weiter geht...
Teil 1 liest sich aber auch mit ohne Bilder gut, dürft ja klar sein, das es zwischen Vampiren eine Nummer heftiger zu geht. Und Phantasie ist ja meist um einiges Schlimmer, meine zumindest:ohoh:

Freu mich auf teil zwei, liebe Grüße
Drea
 
>Den Hinweis mit Miri hab ich, glaube, verstanden. Würd auch sehr gut in meine Theorie passen, wie es weiter geht... <

Ob es klug war, was Miri in der heutigen Fs wagt?
Sicherlich hast du sie auf die Bilder bei Larius Villa erkannt, oder?


>Teil 1 liest sich aber auch mit ohne Bilder gut, dürft ja klar sein, das es zwischen Vampiren eine Nummer heftiger zu geht. Und Phantasie ist ja meist um einiges Schlimmer, meine zumindest<
Nur ist bei den Sims ja nicht alles umsetzbar. Doch ich finde es auch bei anderen Storys immer erstaunlich, was man mit einigen Tricks und Hacks aus dem Spiel so rausholen kann.
Wünsche dir viel Spaß beim weiter lesen.
Danke für deinen lieben Kommi.
Liebe Grüße
Ines:hallo:



Ich darf die Kampfbilder doch hier zeigen. Danke Hexlein für deine schnelle Antwort.:)

Achtung!!!
Ich wiese aber darauf hin, dass die Bilder für User unter 14 Jahren Nicht geeignet sind!!!

Ich wünsche Euch allen viel Spaß beim lesen und ein schönes erholsames Wochenende.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Kapitel 96 Teil 2
Der Kampf geht weiter!



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Noch einmal hielt Garius kurz inne, haderte noch mit dem, was er tun sollte. Aber hatte er überhaupt eine andere Wahl? Garius hatte keine Ahnung das Fay schwanger war, er spürte viel zu viel um sich herum und konnte nicht alles genau zuordnen. Auch bemerkte er nicht ihren nun schon sichtbaren Bauch. Er war viel zu nervös und musste sich auf viele andere Dinge mitkonzentrieren. Vor seinen Augen sah er immer wieder das Bild seines grausamen Vaters, wie er triumphierend auf seinem Thron saß. Dies musste er verhindern und so biss er Fay in die Halsschlagader, um ihr sein Blut zu geben. Dabei versuchte er so schonend wie möglich zu sein. Garius kannte ja den Geschmack von Menschenblut, doch als er Fays Blut auf seine Lippen schmeckte, überkam ihm ein eigenartiges Gefühl und das war nicht das Gefühl von Stärke, wie es sein Vater vorhergesagt hatte.

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In dem Moment, wo Garius Blut durch Fays Adern floss, versetzte Dario seinem Gegner einen fast tödlichen Schlag mit dem Schwert. Mit voller Wucht traf er Larius Hals und bekam nicht mit, was hinter ihm vorging.

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Garius hatte seine Aufgabe erfüllt und mit einem schelmischen Grinsen war er nun bereit, seinem Vater gegenüberzutreten. Er fühlte sich zwar nicht stärker, ganz im Gegenteil, der Verwandlungsbiss hatte ihm schwächer werden lassen. Aber er wusste auch, dass sein Vater schon so einiges einstecken musste und einen besseren Zeitpunkt ihm gegenüberzutreten, würde so schnell nicht wieder kommen.
Fays Körper wehrte sich nun gegen Garius Blut. Ehe sich die Vampirzellen entfalten konnten, wurden sie von der Flüssigkeit, die ihr der Engel Ineria eingehaucht hatte, umschlossen und in etwas ganz anderem ungewandelt.

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Nun wollte sich Garius seinen Vater schnappen. Doch als er aufstand, verspürte er einen riesigen Schmerz im Rücken, der von David verursacht wurde. Noch hatte keiner mitbekommen, das Fay gebissen wurde. Jeder war in Kämpfe verwickelt und hatte mühe sein eigenes Leben zu schützen.

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David wurde sofort wieder von einem anderen Vampir angegriffen und auch Don musste sehr viel einstecken. Aron versuchte alles um Dario zu schützen, obwohl die Angst um seine Tochter unerträglich war. Außer den Wachvampiren, hatte die anderen keinerlei Erfahrungen für solche Kämpfe und Larius, sowie seine Anhänger die speziell dafür ausgebildet wurden, waren den anderen weit überlegen. Zum Glück kamen immer mehr gute Vampire, sodass die Mehrzahl dieser, die einzige Überlebenschance für die Guten war.

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Dario wollte Larius gerade noch einen Hieb mit dem Schwert verpassen und das hätte Larius bestimmt nicht überlebt, als er Aron hörte, der nun sah das Fay gebissen wurde. Aron ging in die Knie, ballte seine Fäuste zusammen und schrie in den Himmel; „Warum …, warum meine Tochter? Fay…, Fay wach doch auf!“

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Instinktiv drehte sich Dario um und sah, wie Aron vor Fay kniete. Dieses nutzte Larius aus und mit letzter Kraft packte er Dario und schleuderte ihm mit voller Wucht gegen einen Baum. An diesem waren schon einige Äste abgebrochen. Gefährlich spitze Aststumpen ummantelten den Baumstamm. Einen dieser wurde Dario zum Verhängnis. Dario empfand in seinem Rausch nicht einmal Schmerzen, als er regelrecht aufgespießt wurde.

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Er versuchte sich von dem Ast, der seinen Körper durchbohrte und ihm am Baum gefangen hielt, zu befreien. Doch mit jeder Bewegung wurde seine Wunde noch größer und er verlor viel zu viel Blut. Nun bemerkte auch er, als er zu Fay rüber sah, dass sie gebissen wurde. Er konnte zwar spüren, dass es ihr noch gut ging, wusste aber auch, das eine Verwandlung durch einen Biss, einige Zeit brauchte. Er versuchte Fay noch irgendwie zu helfen,


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doch mit jedem Atemzug wurde er schwächer und schwächer, sodass seine Sinne schwanden und er schon fast leblos am Baum hing. Don spürte das und wollte seinen Sohn gleich helfen, doch dies wurde verhindert, indem auch er so schwer verletzt wurde, dass er am Boden liegen blieb. Genauso ging es Aron, der ganz geschwächt zu Dario sah und flüsterte; „Tut mir Leid, das wollte ich nicht!“ Die meisten Vampire verschwanden schon im Wald, wo die Schlacht mit ihren Verfolgern weiter ging.

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Aus sicherer Entfernung beobachtete Miri voller Angst das Geschehen. Doch als sie Dario so am Baum hängen sah, konnte sie nicht mehr anders und rannte voller Wut zu dem angeschlagenen Larius. Sie sprang ihm auf dem Rücken, bohrte ihre langen Fingernägel in seine Wunde am Hals, um diese noch zu vergrößern.

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Larius bewegte sich mit einem blitzartigen Ruck nach oben, sodass Miri von ihm hoch geschleudert wurde. Erst jetzt wurde Miri so richtig bewusst, was sie eigentlich tat und sie fürchtete um ihr Leben.

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Nach einer Rolle vorwärts landete Miri unsanft auf dem Boden. Askan hatte bemerkt, dass sein Boss ganz schön angeschlagen war, und hielt andere Vampire von ihm fern. In Miri sah Askan keine Bedrohung, er wunderte sich nur, was sie dort machte.

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Miri wollte gerade weglaufen, als Larius vor ihr stand und sie ansah. Schützend nahm sie ihre Hände hoch und zitterte am ganzen Körper. Tom merkte dies und hatte keine Möglichkeit zu ihr zu gelangen, da Askan ihm auch noch anrief.
Als Larius in Miris Augen sah, vergaß er für einen Augenblick alles, was um ihn herum geschah.
Sein Herz überschlug sich fast und sein Blut floss schneller, was bei seiner Verletzung nicht vom Vorteil war. Doch Larius bemerkte nur noch Miris Augen, Augen, die er nie vergessen würde.

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Als Miri bemerkte das Larius wie angewurzelt da stand, versuchte sie zu fliehen. Doch Larius packte sie an den Hüften und hielt sie fest, sodass Miri glaubte, ihr Becken würde zerquetscht werden. „Hey nicht so wild, meine Kleine!“ gab Larius trotz seine Verletzung, schmunzelt von sich und Miri in dem Versuch sich von ihm loszureißen, meinte; „Las mich in Ruhe, du Monster!“ Larius, immer noch vertieft in Miris Augen, spürte das sein Griff wohl zu stark war.

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Als er diesen etwas löste, nutzte Miri die Chance und rannte um ihr Leben. Larius hatte alle mühe ihr zu folgen. Das Blut aus der tiefen Wunde, die Dario ihm verpasste, floss seinen Körper bei jedem Schritt herunter. Er brauchte unbedingt ruhe, damit sich seine Wunden so schließen könnten, dass er nicht mehr soviel Blut verlor. Doch er wollte Miri auf jedem Fall nicht entkommen lassen. So sammelte er seine letzte Kraft, um Miri einzuholen.

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Das schaffte er auch, nahm Miri auf die Schulter, wo sie sich mit Armen und Beinen wehrte. Doch gegen Larius griff, hatte sie keine Chance. Larius ging mit ihr zu Ramses. „Du gehst mir der Kleinen hier zu den Höhlen! Ihr nehmt beide das Serum und das komische Elixier! Dann macht ihr euch gleich auf dem Weg zur Villa, Hermo müsste noch da sein. Danach wirst du Hermo begleiten, er kennt den Weg zum neuen Versteck. Achte mir gut auf die kleine Wildkatze und krümm ihr kein Haar!“ befahl Larius. Larius hatte sich bewusst Ramses ausgesucht, da er nicht einen Kratzer vom Kampf abbekommen hatte. Nicht weil er zu wenig gekämpft hatte, sondern weil er ein Meister im Ausweichen war.
Larius wollte sicherstellen, das Miri nicht fliehen konnte, denn so schwach, wie sie aussah, war Miri nicht. Sie hatte zwar gegen Larius keine Chance, doch einem anderen verletzten Vampir, könnte sie durchaus das Wasser reichen, das spürte Larius auch.

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Tom versuchte immer wieder Miri zu erreichen und auch David war auf dem Weg zu ihr. Doch beide hatten keine Chance, zu stark waren ihre Gegner. Noch hatte keiner außer Don und Aron bemerkt, dass Dario aufgespießt an einem Baum hing. Sie spürten zwar das er schmerzen hatte, doch dies spürten sie auch von fast jedem anderen Vampir.
Tom war mit seinen Kräften auch schon ziemlich am Ende. Seine Sorge galt nun Miri und er war sehr wütend auf sie, dass sie sich selbst in solch einer Gefahr begab.

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Larius verlor sich immer wieder in Miris Augen, die ihn so sehr an die Augen seine Frau erinnerten. Diese dunklen, ja fast schon schwarzen Augen zogen ihn magisch an. Normalerweise haben Vampire alle Blutrote Augen. Nur wenn sie das Elixier genommen haben, oder als Kind, konnte man ihre wahre Augenfarbe erkennen. Nur sehr, sehr selten und auch nur bei Vampirfrauen, konnte man manchmal die wahre Augenfarbe erkennen. Diese Frauen galten immer als was Besonderes und gerade in Larius damaliger Zeit, war seine Frau die Einzige, wo man das sehen konnte. Miri hatte auch dasselbe Gesicht, dieselbe Körperform und Haarfarbe, als wäre Larius Frau wiedergeboren.
Ramses gefiel es gar nicht, was Larius von ihm wollte. Er hätte lieber weiterhin im Kampf seinen Boss zu Seite gestanden. Sein Auftrag kam Ramses eher wie eine Beleidigung vor. Sich um ein Frauenzimmer zu kümmern lag ihm ganz und gar nicht. Aber Befehl ist nun mal Befehl, er konnte ja nicht wissen, was Larius an Miri fand.
So packte er sie, warf sie sich auf die Schulter und eilte zu den Höhlen. Miri versuchte zwar immer wieder seinen Griff zu entkommen, doch es gelang ihr nicht.

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Larius hatte viel Blut verloren, und als er bemerke, dass sein Sohn seine Aufgabe erfühlt hatte, kamen Zweifel in ihm auf.
„Irgendwas stimmt hier nicht. Entweder Garius war zu blöd dieses Mädchen zu verwandeln, oder die schwarzen Engel haben mich hinters Licht geführt. Anstand ich an Kräfte gewinne, verlier ich sie und das nicht nur wegen der Verletzung.“ dachte Larius und wollte rüber zu Fay um sie sich genauer anzusehen. Doch ein Wachvampir verhinderte dies.

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Als Larius diesen entledigte, hielt er es für besser zu fliehen, solange er noch Kraft dazu hatte. Seine tiefe Wunde am Hals wollte und wollte nicht aufhören zu bluten. Darios Schlag mit dem Schwert war fast tödlich gewesen und hätte er seinen nächsten Schlag ausführen können, dann hätte er Larius besiegt. Doch dazu kam es ja nicht mehr.
Larius kündigte den Rückzug an und verschwand mit seinem Gefolge in dem Wald. Als die anderen nach seinem Sohn fragten, winkte er ab. Er meinte und das Sprechen fiel ihm schon sehr schwer; „Er wird es schon alleine schaffen und wenn nicht, dann kann ich es auch nicht ändern.“

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So blieb Garius ganz alleine zurück, bei denjenigen, die er bekämpfte. Doch noch hatte man ihm keine Beachtung geschenkt, da sich noch einige Möchtegernhelden die auf Larius Seite standen vor Ort befanden. Das waren zumeist junge Vampire, die aus dem nicht Weit entfernten Downtown kamen, und glaubten ein bisschen mitkämpfen zu können. Garius nutzte die Gelegenheit und kroch zum kleinen Bach. Die Verletzung von David hatte ihm viel Blut verlieren lassen. Seine Kräfte nahmen rapide ab, genauso wie auch seine Muskeln schrumpften. Sein Ziel sein Vater zu töten, konnte er in dieser Nacht nicht mehr erfüllen. Er trank viel Wasser und versuchte sich im Wald vor der bald aufgehenden Sonne in Sicherheit zu bringen.

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Rocky und Jimmy kämpften sich derweil durch die schmalen Waldwege und hatten eine Begegnung ganz anderer Art. Sie befanden sich gerade auf einen Waldweg in Richtung Bergen, als Rocky zusammenzuckte und meinte; „Hast du das auch bemerkt? Ich glaube ich hab etwas überfahren.“ „Ja, über irgendwas bisst du eben rübergerollt. War bestimmt nur ein Tier, also kein Grund anzuhalten.“, erwiderte Jimmy. Doch Rocky musste einfach wissen, über was er gefahren war, so hielt er an und stieg aus.

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„Kannst du irgendwas erkennen?“, fragte Jimmy, als er sah, wie Rocky mit eingezogenen Schultern da stand. Doch Rocky traute seine Augen nicht, als er sah, was er überfahren hatte, wenn man überhaupt von überfahren reden konnte.
Vorne unter dem LKW lag eine skelettartige Kreatur, mit großen leuchtenden Augen.

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Als Rocky ihm nicht antwortete, stieg auch Jimmy aus. „Du heilige Schei…, was ist das denn. Komm lass uns schnell verschwinden! Ich weiß zwar nicht, was das für eine Kreatur ist, aber definitiv ist das kein Mensch.“, schrie Jimmy laut vor sich her. Als sie gerade abhauen wollten, stand die Kreatur, wo man nicht wusste was es eigentlich war, auf.
Sofort ging Rocky in Abwehrstellung und Jimmy schrie wie ein Verrückter wild um sich.
Die Kreatur sah Rocky an, lachte und zeigte mit ihren knöchrigen Fingern auf ihm. „Du willst mir doch wohl mit deiner erbärmlichen Erscheinung nicht drohen, oder?“, sagte sie in einem unheimlichen grell lang gezogenen Ton.

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„Komm Rocky, lass uns endlich verschwinden!“, schrie Jimmy immer wieder. Die Kreatur drehte sich zu ihm um und meinte; „Hallo Süßer, du willst mich doch jetzt nicht schon verlassen? Auf so ein Bübchen wie dich, habe ich 2000 Jahre gewartet. Gut, meine Erscheinung ist noch nicht so optimal, aber man kann nur das nutzen, was einem zur Verfügung steht. Schade, dein Knappe hier ist leider ein Mann und in solch einem Körper fühl ich mich nicht wohl. Aber wenn ihr mich mit eurer eiserne Kutsche in die nächste Siedlung nehmt, dann werde ich was finden, das deinen Augen gerecht werden kann.“
Jimmy war kurz vorm Durchdrehen und Rocky konnte immer noch nicht glauben, was gerade passierte. Doch als sie schon mit dem Schlimmsten rechneten, da wurde die Kreatur einfach so in dem Boden gezogen, bis sie verschwunden war.

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Jimmy und Rocky wollten so schnell wie möglich abhauen, als hinter ihnen etwas sehr laut quietschte.
Sie drehten sich um. Jimmy blieb geschockt stehen und Rocky schrie; „Das darf doch alles nicht wahr sein.“
„Guten Tag Ihr edlen Herren! Entschuldigt meine Frage, aber haben Sie irgendwo mein Pferd gesehen? Meinen Knappen kann ich auch nirgends finden.“, sagte eine Kreatur in einer verrosteten Rüstung, dessen Gesicht kaum zu erkennen war.

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Das war zu viel für Jimmy, hastig drehte er sich um, ob noch mehr merkwürdige Kreaturen zu sehen waren. Als er keine Weiteren sah, rannte er zum LKW und versuchte zu starten. Rocky stieg auch ein und schrie; „Nun starte doch endlich Mal!“ „Was meinst du was ich hier mache!“, schrie Jimmy zurück und seine Hände, nein sein ganzer Körper zitterte. Auf einmal bemerkte er was und sah Rocky mit gehobener Hand entsetzt an. „Nun starte doch endlich!“, wiederholte Rocky. Jimmy flüsterte nur noch; „Wie denn?“ und Rocky sah, was Jimmy in der Hand hielt.
„Du Idiot hast die Schlüssel abgebrochen!“, bemerkte Rocky und Jimmy schon richtig am Durchdrehen schrie. „Wir sind tot! Wir sind jetzt schon tot! Das muss die Hölle sein. Wir hatten bestimmt einen Unfall, doch wissen es nur noch nicht!“
„Du bist bescheuert …, lass mich Mal!“, erwiderte Rocky. Dass die Kreatur auch wieder im Boden verschwand, bekamen die beiden gar nicht mehr mit.

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Rocky hatte den LKW kurzgeschlossen und fuhr als wer der Teufel hinter ihm her. Er nahm keine Rücksicht mehr, ob sich etwas auf dem Weg befand. Jimmy, der nach einer Weile wieder etwas ruhiger wurde, sagte; „Ich schwöre dir, nie wieder werde ich einen Wald betreten. Hast du irgendeine Vorstellung, was das eben war?“ „Ich weiß es nicht, das macht überhaupt keinen Sinn. Wenn jemand gewusst hätte, dass ich diese Nacht hier lang fahre, dann würde ich an einem üblen Streich denken. Aber keiner weiß, dass wir hier sind.“
„Aber du hast es doch auch gesehen, oder? Ich meine die Kreatur ist im Boden verschwunden.“, meinte Jimmy und Rocky erwiderte; „Daraus ist sie bestimmt auch gekommen.“ Sie diskutierten noch, bis wieder jemand ihren Weg kreuzte.

Fortsetzung folgt …


Hoffe es hat Euch gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
klar hat es mir gefallen.. sehr spannend die letzten 2 kapitel und ich ich freu mich drauf zu erfahren wie es weiter geht. ob dario überlegt. welcher vampir verbrannt ist, und vorallem was mit fay ist und wie der biss wirkt bei ihr. und was mit dem baby ist...
jaja fragen über fragen...
also mach schnell weiter

lg romy
 
Hallo Romy,
schön das dir die Fs gefallen hat.


>ob dario überlegt. welcher vampir verbrannt ist, und vorallem was mit fay ist und wie der biss wirkt bei ihr. und was mit dem baby ist...
jaja fragen über fragen...<

In den nächsten paar Kapitel werden deine Fragen alle beantwortet.
Ich danke dir für dein liebes Kommi und deine Treue.:)


Ist für mich immer schwierig einzuschätzen, ob meine Story lesenswert ist.
Doch ein paar Fans hab ich ja und ich danke Euch.
Oft genug wird meine Story ja angeklickt, daran kann ich ja auch erkennen, das ich noch den einen oder anderen Leser habe.:)

Ich danke euch allen und wünsch euch noch eine schöne Woche und viel Spaß beim lesen.:hallo:

Liebe Grüße
Ines


Achtung!!!
Ich wiese aber darauf hin, dass einige Bilder für User unter 14 Jahren Nicht geeignet sind!!!

Kapitel 96 Teil 3

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Überall hatten die Menschen ähnliche Begegnungen wie Rocky und Jimmy. Keiner konnte sich dies erklären. Panik, viele Auffahrunfälle, leichte Brände und ein totales Chaos waren in vielen Orten zu finden. Alle Polizisten wurden zum Einsatz gerufen, auch Maikel und das passte Maria verständlicherweise gar nicht. „Du kannst uns doch jetzt nicht alleine lassen! Hast du das eben im Fernseher nicht mitbekommen? Sie reden von Monstern, Skeletten, von scheußlichen Kreaturen, die aus der Erde kommen.“
„Ja ich weiß Maria, aber Befehl ist Befehl!“, erwiderte Maikel, der auch lieber bei seiner Familie geblieben wäre.
„Schei., was auf deine Befehle, dein Sohn und ich möchten auch beschützt werden. Was soll ich denn machen, wenn so eine Kreatur hier herkommt?“
„Aber Maria, glaubst du wirklich an der Geschichte ist was Wahres dran? Es sind bestimmt irgendwelche verkleidete Spinner unterwegs und haben so eine Art Massenhysterie ausgelöst. Das haben sie doch auch im Fernseher berichtet. Es ist eine Vollmondnacht, zudem noch eine Mondfinsternis, da flippen schon so einige aus.“, versuchte Maikel zu erklären. Doch Maria wusste, was sie im Fernseher gesehen hatte und auf keinen Fall wollte sie alleine bleiben.

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Maikel fühle sich bei diesem Gedanken auch unwohl und rief Max an. So erfuhr er, dass auch Max zum Einsatz musste. Er erklärte ihm, dass er Maria und Leon nicht alleine lassen möchte und Lucy, die das Gespräch mitbekam, meinte; „Maikel kann die beiden herbringen, ich fühle mich in Gesellschaft auch sicherer.“
So wurde es auch gemacht. Maria, die am ganzen Körper zitterte, bekam von Lucy gleich einen Tee. Lucy nahm Leon auf dem Arm. Er spürte, dass irgendwas nicht in Ordnung sei und fing an zu weinen. „Glaubt mir, es ist bestimmt nur eine Massenhysterie.“, sagte Maikel nochmals zu Maria, die ganz verängstigt da saß und Max bestätigte das. „Ist deine Arbeit denn wichtiger als wir?“, fragte Maria traurig. „Nein, mit Sicherheit nicht. Aber wenn nun jeder einfach so zu Hause bleibt, wer soll denn den Menschen auf den Straßen helfen?“, erklärte Maikel. „Du hast ja recht!“, sah Maria nun ein und Maikel sowie Max fuhren los, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Lucy und Maria warteten gespannt vor dem Fernseher, ob sich die Lage beruhigte. Als Maikel und Max am Einsatzort ankamen, war von Kreaturen und der gleichen nichts mehr zu sehen, sondern nur hysterische Menschen. Diese zu beruhigen war alles andere als einfach.

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Es war nun nicht mehr lange, bis die Sonne aufgehen würde. Fast alle Vampire verschwanden und suchten sich eine sichere Unterkunft. Tom und David, die es im allgemein noch relativ gut ging, sahen Don, Aron und Fay am Boden liegen. Sofort schauten sie nach ihnen. Fay war immer noch bewusstlos, sowie auch Don und Aron, die durch ihre schweren Schnittwunden viel Blut verloren.

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Als Tom hoch schauen wollte, um einzuschätzen, wann die Sonne aufgehen würde, sah er seinen Bruder an einen Baum hängend. „Oh mein Gott, Dario!“, schrie er laut vor sich her.
„Warum musste das alles nur passieren? Dario ist fast Tod, Fay wurde gebissen und das Schwein hat Miri mitgenommen. Wenn ich ihr folge, kann ich meiner Familie nicht helfen.“, dachte Tom. Hin und her gerissen von seinen Gefühlen blieb er und half seiner Familie. Er wusste, das sie sonst keine Chance hätten am Leben zu bleiben.

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Dario hing regungslos am Ast. Da sein Körper die große Wunde, wegen dem Ast nicht schließen konnte, verlor er viel zu viel Blut. Seine Arme hingen schlaff herunter, seine Kräfte waren schon gewichen und seine Muskeln hatten an Masse verloren.

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Auch David war geschockt über Darios Anblick. Noch nie hatte er ein solches Gemetzel mitgemacht, kannte dies nur aus Erzählungen seines Vaters. Obwohl die Verletzungen einiger Vampire sehr schlimm waren, konnten sie noch vom Glück reden, das bald der Tag anbrach. Hätte der Kampf noch länger gedauert, würde es auch um Tom und David sehr schlecht stehen. Larius seine Anhänger hatten halt bessere Erfahrungen, wurden Jahre lang ausgebildet und waren im Kampfe den anderen weit überlegen.

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Sofort hoben die beiden Dario vom Ast, der seinen Körper durchbohrt hatte. Ganz vorsichtig legten sie Dario auf den Boden. Dabei wurde die eh schon große Wunde wieder aufgerissen und er verlor noch mehr Blut.

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Mit zusammengelegten Tempotaschentüchern, die David und Tom aus ihrer Hosentasche holten, drückte Tom auf Darios Wunde. Mit der einen Hand am Rücken und der anderen Hand auf den Bauch, bis es aufhörte, zu bluten. Dario hatte zwar immer noch eine große Wunde, doch sein Körper konnte nun soweit die Zellstruktur wieder herstellen, dass alle wichtigen Blutgefäße erstmal geschlossen wurden.
Er kam kurz zur Besinnung. Seine Augen suchten gleich nach Fay. Er sah, wie Fay ein weißes Licht umgab. Er sah auch eine Gestalt, die wie ein Engel aussah, wie sie Dario aus Büchern herkannte. „Ob das ihr Schutzengel ist, von dem sie erzählt hatte? Sie war sich so sicher, dass sie einen hat. Aber was macht er bei ihr und warum kann ich ihn sehen?“, grübelte Dario, und als er sah, wie das Licht stärker wurde, sich der Engel mit seinen großen weißen Flügeln in die Lüfte erhob, überkam Dario eine endlose Leere und sein Lebenswille versank im Boden genauso, wie sein verlorenes Blut. Obwohl er Fay noch spüren konnte, glaubte er das, was seine Augen ihm sehen ließen. Er nahm wirklich an, dass dieser Engel Fay zu sich holte, das ihre Seele in den Himmel stieg, was wiederum bedeuten würde, dass sie tot sein musste. Dario war nicht fähig zu sprechen, seine Augen wirkten starr, sein Herz voller Schmerz, dachte er; „Ich würde euch so gerne folgen, aber selbst das wird mir als Vampir verwehrt. Ich hoffe du hast recht und das Leben geht für euch irgendwo, in irgendeiner Form weiter. Ich werde euch immer lieben und nicht einmal die ewige Finsternis kann mich davon abbringen.“ Er schaute das weiße Licht nach, bevor er durch Blutmangel ins Komma fiel.

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Doch das, was Dario sah, war schon Fays Schutzengel Esaier, aber er war nicht gekommen um Fays Seele zu begleiten, sondern hauchte ihr ein Nebel ein, dass sie wieder aus der Bewusstlosigkeit finden konnte. „Zwei bis drei Stunden wirst du noch schlafen, bis deine Augen sich öffnen werden.“, flüsterte er Fay in Gedanken zu.

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Alles ist fast so gelaufen, wie es geplant war. Nur über eines waren die Engel sehr traurig.
Sie wussten zwar schon vorher, dass einige der guten Vampire verletzt werden. Aber sie kannten auch ihre Fähigkeiten sich selbst heilen zu können.
Doch, dass es Dario so schwer getroffen hatte, bedauerten sie sehr. So gerne sie es auch tun wollten, lag es aber nicht in ihre Macht ihm zu helfen. Sie konnten nur hoffen, dass Dario sich noch selbst helfen könnte, denn an seinem Überleben lag ihnen sehr viel.
Esaier erhob sich wieder und bemerkte das er beobachtete wurde.

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Und nun …, nun konnten die schwarzen Engel ruhig wissen, dass sie mit ihrem Handeln sich selbst hintergangen haben.
Da sie ja davon ausgingen, das Fay die Auserwählte sei, haben sie bewusst in die Prophezeiung der Vampire eingegriffen. Die himmlischen Mächte wussten ganz genau, dass die schwarzen Engel auch bei der letzten Auserwählte oder gerade auch deshalb nichts dem Zufall überlassen wollten. Somit haben sich selbst den Zugang zu Welt versperrt. Als die schwarzen Engel sich sicher waren, das Fay gebissen wurde, sendeten sie Signale an alle dunklen Kreaturen, die sich den schwarzen Engel angeschlossen hatten. Nun glaubten diese, in menschliche Körper schlüpfen zu können. Darum kamen auch unzählige Kreaturen aus dem Boden und nahmen für kurze Zeit widerliche Gestalten an, die für einen riesen Chaos auf Erden sorgte. Die Menschen konnten für einen Augenblick die Kreaturen sehen und hören. Obwohl die Kreaturen gleich wieder im Boden verschwanden, da ihre Energie durch die Sichtbarkeit bald verbraucht war, reichte es aber aus, um eine Massenhysterie auszulösen.

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Immer wieder versuchten die schwarzen Engel in Menschen zu gelangen, doch es ging einfach nicht. Dabei hatten sie nur diese eine Nacht dafür, eine Nacht, die sich alle fünfhundert Jahre wiederholte. Nichts hatte sich durch den Biss verändern, jedenfalls nicht für die schwarzen Engel.
Nun begriffen sie, das Fay nicht die Auserwählte sein konnte, obwohl sie alle Anzeichen dafür hatte.
Sie merkten, wie ihre Kräfte schwanden und eher sie begriffen, warum das so war, verschlang sie die Erde in die ewige Dunkelheit und dem ewigen Feuer. Dort wartete schon ein recht wütender Thunsamun, da die schwarzen Engel, die dunklen Seelen der Unterwelt falsche Hoffnungen gaben und es dort auch recht chaotisch zu ging.

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Tom und David hatten die drei Schwerverletzten notdürftig versorgt und sich an dem kleinen Bach grob das Blut abgewaschen, das noch nicht von selbst schon verschwunden war. Außer ein paar kleine Risse und blutdurchtränkter Kleidung, war bei Tom und David keine Spuren des Kampes mehr zu sehen. Don, Aron und überhaupt Dario hatten viel Blut verloren und mussten so schnell es ging welches aufnehmen, da ihr Körper ja selbst keines produzieren konnte. Doch sie waren weit Weg von den Orten, wo sie Hilfe hätten finden können und wäre dies nicht schon schlimm genug, sollte auch bald die Sonne aufgehen.
Aber es kam noch dicker, denn bei dem Kampf sind alle Fläschchen mit dem Elixier zerbrochen. Nur noch Tom seine war brauchbar. Sie suchten den ganzen Waldboden ab und fanden zum Glück ein paar Sonnenschutzhüllen. Diese waren ein Teil einer Vampirnotausrüstung, die wohl jemand dabei hatte. Don, Aron sowie Dario wurden in diese Sonnenschützhüllen eingebettet, aber lange hält man es in diesen Dingern nicht aus.
Nachdem sie für die Drei nichts weiter tun konnten, nahm Tom Fay in den Arm und setzte sich mit ihr auf einen Stein. „Was meinst du, warum hat der Schei.kerl Fay gebissen? Es ging ihm doch nicht ums Blut. Glaub mir, die hatten das geplant. Doch wozu?“, fragte David und Tom meinte darauf; „Er wollte sie verwandeln, das kann ich an der Art ihrer Bisswunde erkennen. Aber warum, kann ich mir auch nicht erklären.“

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„Und …, wie geht es ihr, wird sie das Baby jetzt verlieren?“ „David, das weiß ich nicht. In Moment geht es beiden, erstaunlicherweise gut, jedenfalls kann ich nichts anderes spüren. Ich spüre nicht einmal das Blut von diesem Kerl. Aber warum sie immer noch bewusstlos ist, kann ich mir nicht erklären.“ David schaute traurig zu Fay runter und konnte das alles einfach nicht begreifen.

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„Was sollen wir jetzt nur tun? Ich meine wir können doch nicht so mit ihnen in Bergen erscheinen.“, meinte David. „Du sowieso nicht! Es geht bald die Sonne auf und wir haben nur ein Elixier. Das heißt, einer von uns muss jetzt los um sich in Sicherheit zu bringen und das wirst du sein!“, hielt Tom für sinnvoll. „Aber ich kann dich doch nicht alleine lassen.“ „Das musst du aber! Du kannst fliegen und schaffst es noch zu mir nach Hause. Ich habe dir ja gezeigt, wo ich wohne. Heute ist Samstag, da sind um diese Uhrzeit die Straßen fast leer, so fällst du nicht auf. In mein Auto passen wir alle nicht rein, also musst du eine andere Fahrgelegenheit suchen und holst uns dann ab.“, erklärte Tom.

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„Und du …“, fragte David. „Ich nehme das Elixier und warte auf dich, was anderes bleibt uns nicht übrig. Hast du eigentlich mitbekommen, wo Lyreu abgeblieben ist? Er war doch auch ziemlich angeschlagen.“ „Ich glaube er ist Miri gefolgt, aber keine Sorge, auch wenn es nicht so aussieht, er kann gut auf sich aufpassen.“ David kannte Lyreu sehr gut. Spuren lesen und sich fast unsichtbar machen waren Lyreu seine Stärken.
„Ach Miri …, warum hat sie nur nicht auf mich gehört. Was will dieses Scheusal nur von ihr? Ich kann ihr jetzt nicht mal helfen.“, bemerkte Tom ganz traurig. „Wir suchen später beide nach ihr und auch noch, viele andere.“, sagte David, obwohl es nichts gab, was Tom in dieser Situation hätte beruhigen konnte.

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David flog los und Tom nahm das Elixier. Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch die Baumkronen als Tom das Geräusch eines LKW vernahm. „David …, nein er kann unmöglich schon zurück sein.“, dachte Tom, begab sich zum Waldweg und wartete auf das Fahrzeug. Als er die Lichter sah, stellte er sich mitten auf dem Weg, winkte mit seinen Armen hin und her, um sich bemerkbar zu machen.

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Rocky sah in der Ferne wieder eine Gestalt stehen, sofort rutsche Jimmy vom Sitz runter und schrie; „Fahr es um, hörst du? Fahr es um und hallt diesmal bloß nicht an!“
Obwohl Rocky auch noch der Schock im Nacken saß, musste er aber trotzdem schmunzeln, als er zu Jimmy runterschaute. Er wollte gerade Gas geben, doch als er im Scheinwerferlicht die Gestalt erkannte, die auf dem Weg stand, tritt er voll auf die Bremse, sodass der LKW eine lange Staubspur hinter sich herzog. Jimmy schaute Rocky böse an. „Sag mal, bist du bescheuert? Ich steige auf keinen Fall aus!“ „Beruhige dich! Es ist nur Tom, der da steht.“ „Ach ja, bist du dir da auch sicher?“ Jetzt musste Rocky laut lachen, stieg aus und ging zu Tom, der ihn schon entgegen kam.

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„Hey Tommy, was machst du denn hier? Man, bin ich froh dich zu sehen. Ich könnte dich abknutschen, weißt du das? Du glaubst gar nicht, was uns passiert ist. Hässliche Kreaturen oder weiß der Geier was die warn, sind uns begegnet und glaub mir, das waren keine Menschen.“, erzählte Rocky ganz nervös und Tom dachte, da an ganz andere Kreaturen die Rocky meinen könnte. „War da ein Mädchen mit dabei? So ähnlich wie Miri vielleicht?“, fragte Tom gleich und Rocky sah ihn merkwürdig an. „Wieso Miri?“, wunderte er sich. „Sie wurde entführt.“, kam aus Tom ganz traurig raus. „Von den Kreaturen?“, fragte Rocky ganz entsetzt. Doch Tom hatte keine Zeit für weitere Fragen und Erklärungen. Er überlegte, wie er Jimmy loswerden konnte, der immer noch im LKW hockte. Rocky müsste er wohl zwangsweise von seiner Existenz erzählen, denn er brauchte ihm. Wenn Rocky mit Pipi eine Zukunft haben wollte, müsse er es sowieso irgendwann erfahren, was sie sind. Nach Langem überreden, hatten sie Jimmy soweit, dass er mit dem Motorrad, was Tom entwendet hatte, zurückfährt und es bei Block 7 hinstellen sollte.

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Erst als Jimmy fort war, gingen sie auf die andere Seite, wo Rocky Fay auf dem Boden liegend sah und drei, sowie er es ausdrückte, Leichensäcke.
„Oh mein Gott! Was ist hier passiert? Tom …, sage mir, was hier passiert ist! Sie sind doch nicht …? Oder doch? Wer ist da überhaupt drin und was ist mit Fay passiert? Wo ist überhaupt Dario? Er lässt sie doch sonst nie alleine.“ Rocky konnte es nicht fassen und hatte viele Fragen. „Ich erkläre dir alles später. Du musst mir jetzt helfen, sonst stirbt wirklich noch einer.“ „Was soll ich tun?“, fragte Rocky gleich darauf.

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Sie legten Aron, Don und Dario hinten im LKW rein. Nachdem Tom einen kleinen Zettel für David geschrieben hatte, nahm er Fay auf dem Arm und setzte sich neben die anderen.
Rocky fuhr gleich los und stellte keine Fragen mehr. Er sollte zum alten Schloss fahren, wo dieses stand wusste Rocky, denn er hatte Tom oft dorthin begleitet.
Tom machte sich sehr große sorgen um Dario, denn er spürte ihn immer weniger. Auch Miri konnte er wegen dem Serum kaum spüren, obwohl es ihr gut ging.
Rocky ist eigentlich hart im Nehmen, doch diese Nacht, wird er wohl sein Leben lang nicht vergessen.
Doch das was er noch erfahren würde, lässt in an dem zweifelt, was er bis da geglaubt hatte.


Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ines,
...uff, was waren das für spannende Kapitel.

Die Szenen mit Rocky und Jimmy sind einfach köstlich, besonders das Bild mit Jimmy im Fußraum.:lol:(Jimmy erinnert mich irgendwie an John Lennon *kopfkratz*).
Rocky nimmt die Sache mit den Vampiren hoffentlich ganz gut auf, könnte mir aber vorstellen das er trotzdem Probleme haben wird mit Pipi.
Dario kommt bestimmt wieder in Ordngung, denn ohne ihn würde ja ein wichtiger Teil fehlen. Ebenso wird den anderen (hoffentlich) nichts passieren. Um Fay mach ich mir nach wie vor am wenigsten Gedanken, sie wird ja von den Engeln beschützt. (nebenbei gefragt: Wo steckt eigentlich Markus???)
Und wohin ist Garius geflüchtet? Er wird doch nicht von der Sonne verbrannt? Da diese besondere Nacht nun vorbei ist, dürfte Hella als Auserwählte doch außer Gefahr sein und für Larius genauso nutzlos wie Garius. :confused: Wäre schade, wenn die beiden jetzt nicht zusammen sein könnten.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, das Larius sich jetzt schon geschlagen gibt, er hat ja auch noch eine Rechnung mit Lucien offen.
Bei den Gemälden in Larius' Villa hab ich tatsächlich als erstes an Miri gedacht, auch wenn man sie auf den Bildern nicht wirklich erkennen kann. Du hast ja schon beschrieben, das Geister von fremden Körpern Besitz ergreifen können, ich hoffe nur, das Larius das nicht weiß und versucht seine Frau in Miri wieder zu beleben
:ohoh:

Und: könnte es sein, das das Kind von Fay und Dario durch Garius' Biss etwas besonderes wird? Also noch mehr als es ohnehin schon durch seine Eltern ist?
Diese Zeilen bringen mich darauf:
»Wartend auf das Blut der Verdammnis, um es von dem Fluch des Bösen zu erlösen.«

Das Blut der Eltern ist ja von Anfang an da, da muss ja niemand drauf warten. Also müsste das Kind ja später damit in Berührung kommen, was mich auf diese Idee brachte.
»Das Blut, das noch die ursprüngliche Kraft hat, jedoch auch die Barmherzigkeit in sich trägt«
Garius ist ja der Sohn eines sehr alten Vampirs und Enkel des ersten Vampirs und könnte damit die ursprüngliche Kraft (in seinem Blut) haben. Im Gegensatz zu Larius trägt Garius Barmherzigkeit in sich.

Hm… etwas konfus meine Gedanken was das betrifft, aber wenn ich richtig liege hast du mich bestimmt verstanden. ;)

Ach ich könnt mal wieder noch soviel schreiben, zum Beispiel das ich es total süß finde wie Tom sich am Schluß um Fay kümmert, und dabei Miri nicht vergisst. Und das ich's total klasse finde wie du auf einige Details achtest, z.B. hat Miri auf allen Bildern blurtverschmierte Fingernägel, nachdem sie auf Larius losgegangen ist.

Würde auch öfter schreiben, wenn ich mich mal kurz fassen könnte:rolleyes:

Ich mag deine Geschichte einfach und warte wieder gespannt auf die Fortsetzung, denn die Verschwörung gegen Lucien ist ja auch noch nicht aus der Welt. Und wie ich schon mal erwähnt habe ist er zu einer meiner Lieblingsfiguren geworden.

Liebe Grüße, Drea
 
Liebe Drea,
wow…,was für ein Kommi.
Ja Jimmy und Rocky, mal etwas Lustiges zwischendurch.:D
(Jimmy erinnert mich irgendwie an John Lennon *kopfkratz*)
Hach das lag bestimmt an der Brille, aber auch die Nase könnte passen. :lol:
Rocky nimmt die Vampirsache relativ gut auf.

Dario kann noch rechtzeitig geholfen. Doch wer ihn letztendlich rettet, wird noch nicht verraten.
Genau, Fay wird ja beschützt und jeglichem Unerwünschtes eingreifen kann verhindert werden.
Nur was Fay selbst entscheidet, über das haben nicht einmal die Engel Einfluss. Den freien Willen können auch sie nicht beeinflussen.
Markus kommt in Kapitel 101 wieder vor und wird da seinen Bruder begegnen.
Garius weiß schon wie er die Sonne weichen muss. Er wird dort hingegen, wo für ihn das wichtigste auf Erden ist.
Nein Hella ist nicht nutzlos für die Vampire, aber nutzlos für die schwarzen Engel. Sie hatten nur diese eine Nacht. Erst wenn Hella 20 Jahre ist, kann sich die Prophezeiung für die Vampire nicht erfüllen. Bis dahin können immer noch die Mächte an jene übertragen werden, die Hella besitzen werden. Das heiß, wird Garius sie aus liebe, weil Hella es so will verwandeln, bekommen die Guten mehr Mächte und wird Hella gegen ihren Willen verwandelt, bekommen die Bösen mehr Mächte.
Schön das du bei den Bildern an Miri gedacht hast. Es war auch Miri, nur mit anderen Haaren und Kleidung.
Larius sieht in Miri wirklich seine Frau, auch wenn ihn bewusst ist, dass sie tot ist.
Das er noch einmal eine solche Frau begegnet, ist für Larius schon wie ein Wunder und ein Zeichen. Er will sie und das, wird sein Verhängnis werden.
Nur die schwarzen Engel und einige Dämonen können in Menschen schlüpfen und dessen Körper verbrauchen, da sie keine Seele haben. Bei den dunklen Seelen, die in der Hölle schmoren, ist es etwas anders. Sie könnten nur in kürzlich verlassende Körper schlüpfen und würden sich immer wieder neue suchen müssen, das dieser ja nicht wirklich lebt und somit zerfällt.

Ja das Blut der Verdammnis hatte Garius in sich.
Durch die Schwangerschaft konnte Fay den Biss von Garius ohne Verwandlung überstehen.
Genaueres wird Esaier noch erklären. Aber der Ansatz ist schon gut erkannt.

Tom hat da ganz schön was geleistet, ist aber heil froh, wenn sein Vater wieder wach ist.
Lucien wird sich demnächst auf der Suche nach seinem Sohn machen.
Ich danke dir ganz lieb für deinen ausführlichen Kommi und wünsche viel Spaß beim weiter lesen.:)
Ganz liebe Grüße
Ines:hallo:


Ich grüße auch alle anderen Lesern und wünsche euch viel Spaß beim weiter lesen.:hallo:

Ines





Kapitel 97
Bangen um Dario!

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Kurz nach Sonnenaufgang erreichten sie das alte Schloss, was eher ein altes Gebäude unter Denkmalschutz war. Dario erinnerte das Gebäude immer an ein altes Schloss, daher nannten sie es auch so. Da dieses Gebäude von einem kleinen Familienunternehmen gemietet wurde und sie es für einRestaurant mit Zimmervernietung nutzten, schaute Tom erstmal ob Gäste anwesend waren. Die Familie war einer der wenigen, die von der Existenz der Vampire wussten. Tom kannte jeden Winkel des Gebäudes, war er doch eine Zeit lang dort öfters, als zu Hause. Schon als er hoch zur Küche kam, bemerkte er die Ruhe im Hause. Er ging nach draußen zum Haupttor und sah ein Schild hängen auf dem stand, „Wegen Urlaub geschlossen!“ Das kam Tom wie gelegen, so brauchte er nicht noch auf ungebetene Zuschauer achten.
Sofort brachten sie Don, Aron und Dario im Keller des Gebäudes und legten Fay auf einem Bett, was sich in einem kleinen Kellerraum befand. Tom öffnete die erste Sonnenschützhülle, in der sich Aron befand. Er zog Aron die schmutzige Kleidung aus, wusch ihm grob das Blut ab und legte ihn dann in einem Sarg.

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Rocky sollte derweil bei Fay bleiben und auf jede kleine Veränderung an ihr achten. Er konnte immer noch nicht verstehen, was diese Nacht passiert war und noch hatte er keine Ahnung von Vampiren. Als er Fay runter trug, fiel ihm die Wunde an ihrem Hals auf, die wie ein Biss aussah. Als er Tom darauf ansprach, meinte Tom ganz außer Atem; „Später Rocky, ich erkläre dir alles später!“ Rocky wusste noch nicht, wer sich, in die für ihn aussehenden Leichensäcke befand, doch er kannte Tom schon sehr lange und vertraute ihm.
Rocky schaute Fay an und sprach in Gedanken; „Oh man, was habt ihr in der Nacht mitten im Wald gemacht? Hat es was mit den Kreaturen zu tun, oder ist das alles nur ein schlechter Scherz?
Doch dafür klang Tom zu ernst und keiner kann solange so eine tiefe Bewusstlosigkeit vortäuschen.“ Tom holte ihm aus seinen Gedanken und rief; „Alles in Ordnung bei euch?“
„Ja, sie schläft noch!“ erwiderte Rocky und musterte Fay noch mal ausgiebig.

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Tom hatte derweil seinen Vater versorgt und ebenfalls in einem Sarg gelegt, sodass er schnell wieder zu Kräften kommen konnte. Rocky wollte Tom helfen und war zudem auch sehr neugierig, was er da machte. Er sah natürlich die Särge im Keller und drei Leichensäcke, die sie mitgebracht hatten. Er wusste dass Tom, so wie auch er, so manche Dämlichkeit ausgeheckt hatte, aber das, was er nun mitbekam, ging ihm doch ein bisschen zu weit.
„Tom …! Ich weiß du erklärst mir noch alles, aber sag mir bitte, dass du in den Särgen keine Leichen reingelegt hast…“, fragte Rocky sehr nervös, als Tom gerade den Sargdeckel geschlossen hatte. „Nein hab ich nicht! Aber da ich dir sowieso unser Geheimnis erzählen muss, kannst du mir gleich mit Dario helfen. Er ist dort in der Sonnenschutzhülle. Bring ihn zu mir!“ sagte Tom ganz ernst. „Er ist ganz heiß!“ bemerkte Rocky, als er gerade die Hülle mit Dario aufheben wollte, und fragte sich, warum Dario dort drin sei. Tom ging sofort zu ihm und als er die Hülle aufmachte, schrie er; „Oh nein, Dario!“ Rocky fast erstarrt, blickte abwechselnd zu Dario und zu Tom. „Das gibt es doch nicht. Was ist mit ihm passiert? Er sieht ziemlich tot aus, als habe sein Körper kein Blut mehr. Wer hat ihn nur so zugerichtet?“ Rocky erkannte, wie ernst die Lage sei und auch wenn er sonst eher hart in Nehmen war, fing er nun doch an zu zittern.

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„Er ist nicht tot, hörst du? Komm hilf mir! Wir müssen ihn sofort ins Bad bringen.“ sagte Tom ganz hastig und schon fast verzweifelt, da er sah, dass sein Bruder in der Tat mehr tot als lebendig war. Sie legten Dario, dessen Körper enorme Hitze entwickelt hatte, in die Wanne und ließen kaltes Wasser über ihn laufen. Tom hoffte, dass so Darios Körpertemperatur gesenkt würde und gleichzeitig seine große Wunde, die noch nicht vollkommen geschlossen war, gereinigt wird.
„Das reicht nicht ... Rocky hole sehr viel Eis von der Küche aus dem Gefrierschrank!“ schrie Tom und Rocky rannte, holte mehrere Male hintereinander Eiswürfel, welche sich in der Wanne gleich wieder verflüssigten. Nach ungefähr 15 Minuten hatten sie Darios Körpertemperatur auf 10 Grad runtergekühlt. „Er wird noch erfrieren!“ meinte Rocky, da sich nun die Eiswürfel um Dario herum sammelten. „Nein, glaub mir, das ist das Einzige, was meinem Bruder noch retten kann.“ meinte Tom und hoffte, dass er recht behielt.

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„Das verstehe ich nicht! Ich kapier überhaupt nichts mehr. Ich war zwar in der Schule nicht der Hellste, aber das, was du hier machst, verträgt kein Mensch. Wir hätten Dario in ein Krankenhaus fahren sollen, die könnten deinen Bruder vielleicht noch helfen.“ bemerkte Rocky und verstand nicht, warum Tom so handelte. Doch Tom tat das, was er für richtig hielt. Sicherlich würde Dario in eine Klinik besser aufgehoben sein, aber das müsste eine für Vampire sein und die gab es in Umkreis von 300 km nicht. So sagte er;
„Nein, nur mein Vater kann ihm helfen und ich hoffe, dass er bald wieder bei Kräften ist.
Ich glaube es reicht jetzt. Wir können Dario rüber bringen! Nimmst du wieder die Beine?“
„Ja mache ich, Tom!“

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So brachten sie Dario in einen anderen Raum und legten ihm in einem Sarg. „Da gehören nur tote Menschen rein und Dario ist nicht tot, das hast du selbst gesagt. Tom langsam bekomme ich Angst vor dir. Seid ihr Mitglieder einer Sekte oder Teufelsanbeter oder so was Ähnliches?“
Wollte Rocky wissen, um begreifen zu können.
„Nein sind wir nicht. Ich sagte doch, ich erkläre es dir. Da drüben ist so was wie ein kleines Labor, was mein Vater sich eingerichtet hat. In dem Gerät, was wie eine Mikrowelle aussieht, liegt ne Blutkonserve. Die brauche ich jetzt!“ Rocky stellte erstmal keine Fragen mehr und befolgte Toms Anweisungen, auch wenn ihm das alles ziemlich merkwürdig vorkam. Tom versuchte Dario, etwas Blut zu geben. Er stach ein Loch in die Konserve, damit Dario das Blut besser riechen konnte. Der Körper eines Vampirs, der in einem Blutmangelkomma gefallen war, würde instinktiv nach dem Blut schnappen, sofern er dieses wittert, denn davon hängt sein Überleben ab. Doch Dario hatte noch nie Blut zu sich genommen und selbst der Geruch vom Blut, löste in ihm nichts aus. Tom wedelte mit der Blutkonserve immer um Darios Nase und ließ ein paar Tropfen in seinem Gesicht fallen. Doch nichts tat sich. „Komm schon Dario, du musst trinken. Nun fahr schon deine Zähne aus und beiß zu!“

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Doch Dario reagierte nicht. Tom wollte es später noch einmal versuchen und hoffte das der mit Ölen sowie Vampirmedizin getränkte Sarg, Dario ein wenig Kräfte verleihen würde.
Nachdem sie nochmals nach Fay geschaut haben, rief Tom Eylin an. Tom kannte sich zwar etwas mit Vampiren aus, hatte aber was menschliche medizinische Hilfe anging, keine Ahnung und erst recht nicht, mit einer schwangeren Frau. Tom war sich auch nicht sicher, ob Garius seinen Biss vollenden konnte oder es nur versucht hatte. Normalerweise müsste es Fay schlechter gehen, so hoffte Tom, das Fay nicht richtig gebissen worden war.
Rocky wartete schon ganz ungeduldig auf Toms Erklärungen. „Komm las uns erstmal die nassen Sachen ausziehen! Hier im Schrank müsste auch etwas sein, was dir passen könnte.“ meinte Tom zu Rocky, da ihre Kleidung ziemlich durchnässt war. Sie zogen sich um und setzten sich auf einem Sofa in den Raum, wo die Särge standen. Tom schaute Rocky in die Augen und meinte; „Rock …, du bist mein bester Kumpel. Wir haben viel Blödsinn zusammen ausgeheckt. Ich konnte mich immer auf dich verlassen und ich hoffe es bleibt auch so. Nun …, was ich dir jetzt erzählen werde, muss unter uns bleiben. Du darfst niemanden was darüber erzählen, sonst bin ich, Dario, ja selbst Pipi in großer Gefahr. Kannst du mir das versprechen, aber so richtig als hänge dein Leben davon ab? Jedenfalls unser Leben hängt von deinem Schweigen ab.“

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Rocky überlegte ein Moment, bevor er antwortete. Auch wenn er nicht gerade das Gesetzbuch erfunden hatte und schon gar nicht Meister darin war dieses einzuhalten, war aber ein Versprechen für ihn heilig. Er fragte sich nun, was Pipi damit zu tun hatte. Er liebte sie und könnte sie nie verraten, so glaubte er. „Ja, ich verspreche es dir, ganz gleich was du mir jetzt erzählst. Aber vorerst sag mir bitte, das es nicht um Mord oder so was geht.“ Tom schaute Rocky etwas enttäuscht an und meinte; „Würdest du mir wirklich einen Mord zutrauen?“ Rocky schüttelte mit dem Kopf und erwiderte; „Nein, aber du musst doch zugeben, dass was hier passiert, alles andere als normal ist.“ „Nein ich habe niemanden getötet, nicht das ich wüsste. Wir haben im Wald gekämpft und nicht gegen Menschen sondern gegen Vampire. Ein mächtiger Vampir hat Dario so zugerichtet und auch meinen Vater sowie Aron. Und …, und Fay glaube ich wurde gebissen, daher die Wunde an ihrem Hals. Dieses Schwein von Vampir hat auch Miri mitgenommen und ich konnte ihr nicht mal folgen, sonst wäre mein Bruder, mein Vater und Aron jetzt tot. Sie würden in der Sonne verbrennen, da sie nicht wie ich, das Elixier nehmen konnten. Rocky…, wir sind Vampire!“

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Rocky schaute Tom ärgerlich an und schrie; „Sage mal, willst du mich ver*rschen? Ich glaube nicht, das es der richtige Zeitpunkt ist mich auf den Arm zunehmen.“ Tom schrie zurück; „Das tue ich nicht. Wir sind Vampire, auch wenn es absurd für dich klingen mag. Deshalb habe ich Darios Körpertemperatur gesenkt und ihn in dem Sarg gelegt, der mit Vampirmedizin getränkt ist, wo wir bei unter 10 Grad zu Kräften kommen oder um besser zu verstehen, Energie tanken. Aber wie du aus Filmen weißt, brauchen wir Blut, da wir es selbst nicht produzieren können. Da fehlt uns ein Enzym, das wir aus menschlichem Blut herausfiltern, sodass unsere Körper Blut bilden kann. Aber keine Angst, wir beißen dazu keine Menschen und saugen sie leer, wir benutzen Blutkonserven. Mein Vater hat ein Elixier entwickelt, das unsere Haut menschlich aussehen lässt und die Sonne uns nicht schaden kann. Aber wir sind zum Teil auch alle Menschen, nur anders halt.“ und Tom erzählte Rocky die Vampirgeschichte.

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„Oh Mann, das ist eine abgefahrende Geschichte und noch schwerer zu glauben, dass sie wahr sein soll. Hey, ich habe mich zwar schon immer gewundert, wie du es anstellst, das du saufen konntest wie kein anderer und Kräfte sowie Ausdauer hastest, wie ein Spitzensportler.
Und …, die ganzen Mädels hast du wegen deines Blicks gehabt? Ich fasse es ja nicht, aber wenn ich es mir so recht überlege …
Pipi …, hat sie auch diesen Blick?“ In Rockys Kopf arbeitete es auf Hochtouren und auch er wird so seine Zeit brauchen, um alles zu verarbeiten. Doch er glaubte Tom und wusste, dass er vor die Vampire die er kannte, nichts zu befürchten hatte. Aber dass nun seine große Liebe ein Vampir sein sollte, machte ihm auf einer Art neugierig, aber auch traurig.

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„Jeder Vampir hat diesen Hypnoseblick, auch Pipi. Aber sie hat ihn noch nie angewendet. Pipi kam ja erst vor Kurzem zu uns. Vorher lebte sie in einem einsamen Tal mit ihrer Mutter und ihrem Bruder. Sie hat noch keine große Erfahrung in der Menschenwelt und vieles wird sie noch nicht verstehen. So ging es Miri auch. Mein Bruder und ich sind in der Menschenwelt groß geworden, besuchten normale Schulen und wie du ja weißt, fallen wir nicht auf, wenn wir das Elixier genommen haben. Pipi hat sich in dich unsterblich verliebt und bei uns Vampire hält eine richtige Liebe ewig. Ich hingegen, na wie soll ich sagen, war früher eher auf Spaß aus und nutzte meine Fähigkeiten. Gut…, das war nun nicht gerade fair, aber ich kann es nicht rückgängig machen auch wie so einiges andere nicht. Als ich Fay kennengelernt habe und sie hier vor fast zwei Jahren verführen wollte, ist mit mir etwas passiert das mich verändert hatte. Sie ist was ganz Besonderes und ich wollte sie einfach, ohne Rücksicht auf Verluste.“ „Aber hat sie das nicht bemerkt, bei euren Fähigkeiten?“ unterbrach ihn Rocky. „Nein, du verstehst nicht. Fay ist kein Vampir.“ „Nein ist sie nicht, aber Dario doch?“ „Ja aber trotzdem lieben sie sich über alles und Fay ist sogar, gegen unsere Naturgesetzte von Dario schwanger.
Was ich sagen will, wenn du Pipi wirklich liebst, dann ist es egal, was sie ist. Es wird nicht einfach werden. Vampire altern nur sehr, sehr langsam. Aber das habe ich dir ja schon erklärt.“ „Ja das hast du.“ meinte Rocky. Tom schaute nach Fay, die immer noch schlief und begab sich dann zu den Särgen.

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„Rocky, holst du bitte 9 Blutkonserven aus dem Gefrierschrank im Labor und lege sie in dem Auftauapparat, wo vorhin die andere drinnen lag. Drücke die rote Taste, wenn sie dann grün leuchtet, bringe mir die Konserven. Ich fülle noch etwas Medizin in die dafür vorgesehenen Behälter.“ sagte Tom zu Rocky, der immer noch auf dem Sofa saß und vor sich her grübelte. Da nun alle Wunden geheilt sein sollten, wollte Tom seinem Vater, Aron und seinem Bruder mit Blut versorgen. Dario hätte sofort Blut gebraucht, da er selbst schon fast keins mehr hatte. Bei Don und Aron sah es nicht ganz so dramatisch aus.
„Welche Blutkonserven?“ fragte Rocky, da unterschiedliche Blutgruppen draufstanden. „Das ist egal.“ rief Tom.

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So tat Rocky das, was ihm aufgetragen wurde, und grübelte die ganze Zeit, wie er sich jetzt gegenüber Pipi verhalten sollte. Sicher er liebte Pipi, seine wohl erste richtige Liebe. War sie aber stark genug um solche Unterschiede zu verkraften? Rocky wusste es nicht. Er konnte sich die Zukunft zu diesem Zeitpunkt, nicht vorstellen.

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Tom reichte Aron und seinem Vater jeweils drei Blutkonserven zu, dessen Inhalt sie instinktiv, trotz tiefem Schlaf durch ihre Beiß- sowie Saugzähnen saugten. Rocky wich gleich ein Stück zurück, als er die langen Zähne sah, und musste sich bildlich vorstellen, wie schmerzlich so ein Biss wohl sein mag. Der Geruch von dem Blut, das für Rocky kupferartig roch und er dadurch einen widerlichen Geschmack empfand, ließ ihm schlecht und unwohl werden. Doch er riss sich zusammen, auch wenn es Rocky schwerfiel. Bei Dario hatte Tom wieder keinen Erfolg. „Nun beiß schon zu! Du musst trinken sonst stirbst du! Dario, ich weiß du bist jetzt ganz Weit weg, aber du musst zurückkommen, hörst du! Fay braucht dich doch und das Baby. Verdammt noch mal, du kannst sie nicht einfach so im Stich lassen!“ Tom versuchte alles um seinen Bruder aus dem Koma zu holen, doch an Dario war keine Reaktion zu erkennen. „Er braucht eine Transfusion.“ bemerkte Rocky und Tom schon mit Tränen in den Augen sagte; „Ach, wenn es doch nur so einfach wäre. Aber das nützt nichts. Er muss das Blut mit den Zähnen die innen hohl sind einsaugen, denn nur an den Zahnwurzeln kann das Enzym rausgefiltert werden und an die kommt man ganz schwer ran.“ „Braucht ihr nicht auf Blutgruppen zu achten? Übrigens, diese Blutkonserve ist schon 5 Jahre.“ konnte Rocky an der Konserve ablesen und Tom erklärte. „Das ist egal, wir brauchen nur das Enzym. Wir nutzen deshalb meistens für Menschen unbrauchbares Blut, so nehmen wir es keinem weg, der es dringend bräuchte. Also ist es eher Abfall, was wir verwerten.“ Tom rüttelte und schüttelte seinen Bruder, doch nichts änderte sich an Darios zustand.

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Draußen erreichte inzwischen David mit Pipi, die unbedingt mit wollte, das alte Gebäude. Pipi hatte sich von Nachbarn, der drei Häuser weiter wohnte, einen kleinen Transporter ausgeliehen. Sie hatte für den Nachbarn mal einen Anzug geändert, so kannte sie ihn. David hatte Pipi erzählt, was passiert war. Pipi spürte ja schon, das was Schlimmes gewesen sein musste, doch dass Miri entführt wurde, verstand sie nicht. David brauchte eine Weile um Pipi zu beruhigen. Als sie im Wald den Zettel von Tom fanden, waren sie etwas erleichtern, dass Tom schneller Hilfe gefunden hatte.

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Sie hielten hintern dem Gebäude, wo sie den LKW sahen, mit dem Rocky und die anderen gekommen waren. Pipi kannte das Gebäude, denn das war eines der Ersten, die Tom und Miri ihr zeigten, da es eine Notfallstelle, die auch auf der Liste stand, war.

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Aber um die für Vampire vorgesehenen Räumlichkeiten zu erreichen, musste man durch eine Geheimtür, die man durch einen losen Stein in der Wand öffnen konnte. Doch die Steine sahen alle gleich aus und Pipi wusste nicht mehr, welchen sie einschieben musste. So probierten die beiden eine Weile,

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bis sich die Mauer öffnete und ein schmaler Gang sichtbar wurde. Mit einem mulmigen Gefühl gingen sie diesen entlang in der Hoffnung, dass es den anderen wieder gut ging.

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Pipi hörte Rockys Stimme und wusste nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollte. Rocky wusste nun über Vampire bescheid, dessen war sich Pipi sicher. Sie betraten den Raum und David ging gleich zu Tom. „Und …, wie sieht es aus? Wie geht es ihnen?“ fragte David sofort und Tom meinte; „Meinen Vater und Aron geht es, soweit ich es beurteilen kann, den Umständen entsprechen gut. Die Wunden sind geheilt und Blut haben sie auch zu sich genommen. Doch Dario …, ich konnte ihn nicht helfen. Wenn mein Vater nicht bald zu sich kommt, wird er es nicht schaffen. Ich kenne keinen anderen, der schnell genug hier sein könnte, um Dario helfen zu können.“ Pipi schaute zu den Särgen und fing an zu weinen. Sie traute sich nicht Rocky anzusehen und er blickte zwar zu ihr, aber fand keine Worte.

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„Und wie geht es Fay?“ fragte nun David. Tom zuckte mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher, sie schläft immer noch und das macht mir schon sorgen. Ich habe Eylin angerufen, sie müsste auch bald da sein. Sie ist Ärztin und kann Fay eher helfen als ich. Doch ich spüre an ihr nichts Gefährliches, so wie immer, als wenn es ihr gut geht. Doch Dario spüre ich immer weniger, seine Körpertemperatur war sehr hoch, das ist nicht gut. Hast du schon was von Lyreu gehört?“
„Nein Tom, tut mir leid. Aber glaub mir, wenn Miri noch in seiner Reichweite ist, wird er sie verfolgen und er spürt sie sehr weit, das kannst du mir glauben.“ erklärte David und Tom fragte; „Warum bis du dir da so sicher?“ David schluckte und sagte dann, auch wenn es ihm schwerfiel. „Er liebt sie und das schön sehr lange. Doch durch unseren Club hatte er es ihr nie gebeichtet, bis du kamst und ihm das Herz brachst. Doch keine Angst, er liebt sie zwar immer noch, doch er hat erkannt, dass ihr Herz dir gehört. Auch wenn es ihm schwerfällt, er hat sich mit abgefunden. Er will für Miri bloß das Beste und wird alles tun, um sie zurück zubringen und er ist sehr gut im verfolgen und verstecken. Er war darin der Allerbeste im Tal.
Er wird sich melden, sobald er kann.“ „Aber was ist wenn …?“sprach Tom sein Gedanke aus. Doch David wehrte gleich ab; „Nein nicht Lyreu. Er wird sich nicht in Gefahr bringen, wenn er keine Chancen sieht. Er wird sich melden und solange beobachten bis Hilfe da ist. Er weiß, wenn er sich in Gefahr bringt, bringt er auch Miri in Gefahr. Wir sollten warten und du brauchst etwas ruhe, sonst wirst du Miri keine große Hilfe sein.“

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David schaute zu Don und Pipi ging zu Tom. Mit Tränen in den Augen fragte sie; „Miri …? Wo ist sie, Tom?“
Tom schüttelte den Kopf. „Was wollen die von Miri?“ „Pipi das weiß ich nicht. Sofern es meinem Vater wieder gut geht, werde ich sie suchen.“

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Nun brach Pipi in einem Weinkrampf aus und Tom konnte sie kaum beruhigen. Rocky tat das alles so leid, doch er wusste auch nicht, wie er helfen sollte. David setzte sich am Bett von Fay, er hielt ihre Hand und spürte genauso wie Tom, das es ihr gut ging.

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Pipi konnte nicht aufhören zu weinen und nun versuchte Rocky sie zu trösten. „Wird schon alles wieder gut werden!“ sagte er zu ihr und in seinen Gedanken wusste er, dass er gar keine Ahnung von dem hatte, was alles passierte. Nachdem er erst nicht so recht wusste, wie er sich Pipi gegenüber verhalten sollte, schob er jetzt die Unterschiede einfach beiseite und hielt sie fest in den Armen. Es dauerte eine Weile bis Pipi sich beruhigt hatte und sie wieder einigermaßen reden konnte.

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Sie setzten sich hin und Rocky erzählte, warum er nicht mehr zum Fest kommen konnte und was er erlebt hatte. Pipi konnte sich kaum auf seine Worte konzentrieren, zu sehr musste sie an ihre Schwester denken. „Ich muss Mama anrufen.“ sagte sie wie von der Tarantel gestochen, sprang auf und rief ihre Mutter an.

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„Pipi nun mal ganz ruhig, ich kann dich gar nicht verstehen! Was ist mit Miri und welche Vampire?“ Pipi erzählte alles ihre Mutter und dabei überschlug sie sich fast mit den Worten. Kassandra verstand nur Bruchteile von dem, was Pipi sagte. Nachdem Pipi noch einmal etwas ruhiger ihre Mutter erklärt hatte, was passiert war, wäre Kassandra bald umgefallen. „Ich komme so schnell wie möglich! Bleib ganz ruhig und vor allem, bleibt dort und gehe sie nicht suchen, hast du gehört?“ „Ja Mama!“ meinte Pipi schniefend und hörte schon ein Piepen in der Leitung.

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Kassandra erzählte alles ihren Sohn Konstantin, der sofort wütend schrie; „Sie hätten beide hier bleiben sollen. Ich hab doch gewusst, dass sie bei den Menschen nicht gut aufgehoben sind.“ Kassandra sah das anders; „Es waren Vampire hörst du, Vampire und keine Menschen. Lyreu ist den Entführern gefolgt.“ „Und warum nicht dieser Tom? Man lässt seine Liebe nicht im Stich und schon gar nicht in einer solchen Gefahr.“ unterbrach Konstantin seine Mutter.
„Er musste seine Familie helfen, sonst wären sie jetzt tot, verstehst du!“ schrie Kassandra ihren Sohn an.
„Ich werde sie finden!“ sagte Konstantin drehte sich um und ging. Kassandra informierte Edward, sowie einige Wachvampire über den Vorfall. Ihm nachhinein wurde Konstantin klar, was er gespürt hatte. Denn auch ihm erreichten Luciens Signale, doch er wusste sie nicht einzuordnen. Kassandra wollte nun nach Bergen. Doch eine drohende Naturgewalt wird wohl ihr Reiseplan in die Quere kommen.

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Pipi setzte sich wieder neben Rocky, schaute ihn an und sagte; „Du weißt, was ich bin, oder?“
„Ja das weiß ich! Tom hat mir vorhin alles erzählt. Kann es zwar noch nicht so ganz verstehen, aber ich will es versuchen.“
„Ich kann verstehen, wenn du jetzt nichts mehr von mir wissen willst.“ Davon ging Pipi aus, doch Rocky sagte; „Ich weiß nicht, ob ich mit dem was du bist umgehen kann, ich weiß aber, dass sich meine Gefühle für dich von gestern zu heute nicht geändert haben. Was wiederum heißt, dass es mein Herz egal ist, was du bist. Es muss nur noch mein Verstand lernen damit umzugehen und es akzeptieren.“

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Das Quietschen eines Sargdeckels unterbrach das Gespräch der beiden. Tom bekam das auch mit und rannte gleich zu dem Sarg seines Vaters. Still stand er da und wartete, bis sein Vater den Sarg verlassen hatte. Die Hitze des Raumes saugte die kalte Luft des Sarges förmlich auf. Ein kalter Nebel, der einen nicht zu beschreibenden Geruch an sich hatte, wurde sichtbar, bis diesen die Hitze verschlang.

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„Schön zu sehen, dass es dir gut geht.“ waren Dons erste Worte und Tom den Tränen nahe, erzählte seinen Vater, was er alles gemacht hatte und das es Dario sehr schlecht ging.
Solange konnte sich Tom zusammen reißen, doch nun war sein Vater wieder wach und er war so froh, die Verantwortung abgeben zu können. Er fing an zu weinen und sagte; „Ich konnte Dario nicht helfen, Papa.“ Don nahm sein Sohn in die Arme und sprach; „Du hast genau das Richtige getan, Tom. Ich bin sehr stolz auf dich!“

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Sofort sah Don nach Dario und sagte zu Tom. „Ich brauche einen großen Tisch, eine helle Lampe und bereite Blutkonserven vor. Ich muss versuchen seine Zahnwurzeln zu erreichen. Da er so nicht aufs Blut reagiert, bleibt uns weiter nichts übrig.“ In diesen Moment ging die Tür auf und Eylin war da. Sie kannte den Weg auch, da sich Don ein kleines Labor eingerichtet hatte. In seinem alten Labor konnte er keine Dinge über Vampire mehr aufbewahren, da sie dort nicht mehr sicher waren. Eylin umarmte Don sofort und war froh ihn unbeschadet wieder zu sehen.
Tom beschaffte die Sachen, die Don haben wollte und auch Aron ist wach geworden.
Er ging sofort zu seiner Tochter, und als er merkte, dass es ihr soweit gut ging, half er Don.

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Eylin hatte Fay gründlich untersucht. Außer einem kleinen Flüssigkeitsmangel, fand sie keine Hinweise oder Symptome das Fay irgendwas hatte. Auch dem Baby ging es gut, sofern man das sagen konnte, denn alle Untersuchungen, konnte Eylin vor Ort ja nicht machen. Fay ist dabei aufgewacht und fühlte sich zwar schwach und schwindlig, aber hatte keine Schmerzen nur ein widerlicher Geschmack im Mund. Sie konnte sich an gar nicht erinnern, nur das sie auf einer Bank saß und auf Pipi wartete. „Was mache ich hier?“ wollte sie wissen. „Naja wie soll ich dir das erklären. Ich weiß nur, dass es einen Kampf zwischen Vampire gab und ihr hier seid, weil dies ein Ort ist, wo Vampire sich heilen können. Naja du kennst ja diesen Ort.“ antwortete Eylin.

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„Fay stand etwas benebelt auf. Sie torkelte in den nächsten Raum und ging zu dem Sarg, der noch geschlossen war. Sie spürte schon, dass dort Dario drin lag und mit zittrigen Händen, öffnete sie den Deckel. Sie fing an zu weinen und wusste nicht, was passiert war. Sie sah Dario regungslos liegen ohne irgendwelche Anzeichen von Leben. Nicht einmal das Heben, sowie Senken seines Brustkorbes, wenn man Luft holte, waren mehr zu erkennen.
Nun das Dario in einem Sarg lag, war für Fay nichts Ungewöhnliches mehr. Dario konnte noch so tief schlafen, spürte jedoch immer, wenn Fay nach ihm schaute, und zwinkerte ihr zu.
Doch diesmal war keine Reaktion sichtbar.

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Don befürchtete, das Fay zusammenbrechen könnte, und zog sie vom Sarg weg. „Er braucht jetzt ruhe und du auch! Es wird alles gut werden. Eylin hat mir gesagt, du musst jetzt viel trinken. Gehe mit den anderen nach oben! Da ist die Luft besser und Pipi hat frischen Tee gekocht.“ Don konnte nicht länger warten. Sein Sohn brauchte dringend Hilfe. Doch Fay sollte nicht erfahren, wie ernst es wirklich um Dario stand. „Ich will bei ihm bleiben.“ sagte Fay weinend. Aron nahm sie tröstend in die Arme; „Wir bleiben bei ihm und sagen die sofort bescheid, wenn sich was ändert. Doch er braucht jetzt wirklich ruhe.“ Pipi nahm Fay mit nach oben und Don sagte noch zu David; „Achtet darauf, dass sie nicht runterkommen kann! Sie darf nicht mitbekommen, was wir hier tun, sonst regt sie sich zu sehr auf. Achte auch darauf, ob sie sich verändert, denn noch sind wir uns nicht sicher, ob sie gebissen wurde.“ David nickte und folgte den anderen.


Fortsetzung folgt…
 
Wahnsinn!!!

Hallo Ines.
Ich muss erst mal ein großes Lob an dich aussprechen! Wie du das alles gemacht hast... WAHNSINN!
Und da ich ich eh für Vampire interessiere ist es noch mal doppelt so cool!!!

Ich bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen und bin fleißig am lesen. Bis in die Nacht rein so sehr fesselts mich :D
Hab mich jetzt extra hier angemeldet, damit ich posten kann^^

Und ich hab auch direkt ein paar Fragen an dich! Wie machst du das alles? Also das du die Bilder mit der Geschichte verbinden kannst? Muss man dazu ein spezielles Programm haben?

Ich schreib grade auch an einer Geschichte und hab immer überlegt wie ich Bilder dazu machen kann. Jetzt weiß ich wie dank dir :D

Ich hoffe du schreibst bald weiter!!! Bin schon ganz neugierig wie es weiter geht

lg Black_Magic
 
Hallo Black_Magic,
Herzlich willkommen hier im Forum! Hab dir ja schon ne PN geschrieben, bezüglich deine Fragen. Freut mich sehr noch einen Leser zu haben und ich würde mich auch sehr freuen, eines Tages deine Geschichte zu lesen.:)
Danke für deinen lieben Kommi und das Lob.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Ich wünsche euch allen viel Spaß beim weiter lesen und einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Ines:hallo:



Kapitel 97 Teil 2

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Don ging in seinem kleinen Labor und bereitete die Instrumente für den Eingriff an Dario vor.
Tom hatte derweil mit Aron, Dario auf einem langen Metalltisch gelegt und die benötigte Lampe aufgestellt.
„Ob das, was du vor hast funktioniert?“ fragte Tom seinem Vater. Er hatte keine so richtige Vorstellung, was sein Vater tun würde. Tom wollte sich so ein Eingriff theoretisch zwar immer mal zeigen lassen, doch kam er irgendwie nicht dazu zumal er nie gedacht hatte, dass diese Erkenntnis je gebraucht würde.
„Es muss klappen!“ erwiderte Don und hoffte auf das Beste.

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Don erklärte seinen Sohn und Aron, welche Bereiche sie am Körper von Dario drücken sollten, umso Dario seine Beißzähne etwas hervorzuheben. Don musste es nur schaffen, in den kleinen venenartigen Kanal, der mitten durch die Zahnwurzel ging, eine dünne Kanüle zu stechen. Aber dafür müsste Dario seine Zähne etwas ausfahren. So wie die Menschen, haben auch Vampire Nervenbahnen, wodurch man mit punktgenauen drücken dieser Stellen, bestimmte motorische Reaktionen auslösen konnte.

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Doch Don hatte sogar Schwierigkeiten, den Mund von seinem Sohn überhaupt aufzubekommen. Die Beißzähne von Dario kamen keinen Millimeter heraus. „Er wacht auf!“ meinte Tom ganz aufgeregt, als Dario seine Arme und Beine bewegte. Don musste seinen Sohn Tom enttäuschend sagen; „Nein Tom, schön wäre es. Aber das sind nur motorische Reaktionen, die ihr durch Drücken bestimmter Nerven auslöst.“ Er zeigte ihnen noch mal genau die Stellen am Körper, die sie drücken sollten. Don setzte sich hinter Darios Kopf, um besser arbeiten zu können.

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Fay versuchte derweil aus den anderen herauszubekommen, was in der Nacht so alles passiert war. Außer das sie von einem Vampir mitgenommen wurde und es einen Kampf gab, hüllten sich die anderen im Schweigen. Das bemerkte Fay, da sie ihre verzweifelte Blicke sah. Plötzlich spürte sie ein Brennen am Hals und fasste zu der Bissstelle. „Was hab ich hier?“ fragte sie David und zeigte ihren Hals. „Wir glauben, dass du gebissen wurdest, wissen es aber nicht genau. Ein Vampir, den noch keiner gesehen hatte, wollte dich wohl verwandeln. Aber Eylin hat dich untersucht und dir geht es soweit gut, sodass dieser Vampir sein Vorhaben wohl nicht umsetzten konnte.“ „Aber warum wollte er das?“ wunderte sich Fay und David hatte darauf keine Antwort. „Das weiß ich nicht.“ „Warst du dabei?“ wollte Fay von David wissen. „Bei was?“ fragte er, obwohl er wusste was Fay meinte. David wollte über das, was im Wald passierte mit Fay nicht reden. Doch sie ließ nicht locker. „Beim Kampf meine ich.“ „Was soll ich dir da erzählen? Es war schrecklich und jeder hatte mit sich zutun gehabt. Es ist vorbei Fay und du solltest dir die Einzelheiten ersparen. Belaste dich nicht mit Dingen, die eh nicht mehr zu ändern sind.“ Fay schaute noch einmal in die gesenkten Gesichter am Tisch. „Wo ist eigentlich Miri?“ Keiner wollte auf diese Frage antworten. Pipi fing an zu weinen, worauf Fay noch einmal fragte; „Pipi wo ist deine Schwester?“ „Sie wollte ja nicht auf mich hören. Musste ja unbedingt Tom folgen …Dieses Schwein von Vampir hat sie einfach mitgenommen.“ schniefte Pipi stand auf und holte die Kanne mit Tee. Fay schaute wieder Davis an. „Wir werden sie finden.“ gab er von sich.

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Don versuchte krampfhaft, die kleine Vene in Darios Zahnwurzel zu erreichen. Nach mehrmaligen Versuchen hatte es immer noch nicht geklappt. „Sie sind zu dünn, zu klein und verklebt. Ich komme einfach nicht ran. Ich glaube Dario hat seine Zähne noch nie ausgefahren. Sie sind dadurch irgendwie verkümmert, anders kann ich es mir nicht erklären. Ich habe keine Chance sie zu erreichen. Wenn Dario nicht von selbst sie ausfährt, kann ich nichts für ihn tun.“ sagte Don voll konzentriert auf seine Sache. Immer wieder versuchten sie Dario wach zu bekommen, aber Don wusste das ein im Blutkoma verfallender Vampir nur auf Blut reagierten, was bei Dario aber nichts auslöste.


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Verzweifelt und unendlich traurig hielt Don den Kopf seines Sohnes und drückte ihn fest an sich. Tränen suchten ihren Weg über sein Gesicht und eine innerliche Leere machte sich breit. Don versuchte immer wieder seinen Sohn irgendwie zu erreichen, doch selbst seine telepathischen Kräfte reichten dafür nicht aus. Ihm blieb im Moment nichts anderes übrig, als Dario wieder in dem Sarg zu legen, um seinen Körper kühl zu halten.

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Um andere Räume betreten zu können, nahm Don nun auch das Elixier.
Don, Aron, Tom sowie Eylin setzten sich und diskotierten, was sie nun noch machen könnten, um Dario zu helfen. Eylin hatte dieselbe Idee wir Rocky und schlug ne Bluttransfusion vor.
„Dario hat noch kein Fremdblut zu sich genommen. Wenn er es über die Zähne einsaugt, geriet das Blut nicht direkt in den Venen, sondern es wird nur das Enzym rausgefiltert. Doch wenn ich Dario intravenös Blut gebe, weiß ich nicht, wie er darauf reagieren wird. Ich hatte zwar auch schon dran gedacht, doch werde ich es erst wagen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Ich werde Dario erstmal Kochsalzlösung und ein paar Elektrolyte intravenös geben, so kann ich wenigstens den Flüssigkeitsmangel ausgleichen.“ erklärte Don.
Aron beichtete, dass er Schuld an Dario Situation sei. Das er die Aufgabe hatte auf ihn aufzupassen und er jämmerlich versagt hatte. Er schwieg aber noch darüber, das Fay seine Tochter war. Nun begriff Don gar nichts mehr und er sowie die anderen hatten viele Fragen, die Aron nur bedingt beantworten konnte. Fay hielt es oben nicht mehr aus. Sie täuschte einen Toilettengang vor und ging zum Keller hinunter, wo die Tür zu dem Raum wo Don dikotierte offen stand. So hörte sie die Hälfte des Gespräches und wusste, wie es wirklich um Dario stand.

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Leise machte sie die Tür zu und fing bitterlich an zu weinen. Rocky hörte Fay bis zur Küche hoch, als er gerade die leeren Tassen wegbrachte. Er ging zu ihr und wusste, dass es keine tröstenden Worte gab. Aber trotzdem fragte er; „Kann ich dir irgendwie helfen?“
Fay rieb sich die Augen und die feuchte Nase ab.

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Fay drehte sich um, überlegte kurz und sagte; „Ja du kannst mir helfen. Bringe Dario zu mir in dem Raum mit dem großen Bett!“ Rocky schaute Fay ernst an. „Ich glaub nicht, dass es für ihn gut ist.“ „Rocky, ich weiß, dass du vieles nicht verstehst und auch die anderen wissen nicht alles über mich. Doch ich liebe Dario über alles und will nicht warten, bis er vielleicht stirbt.
Ich kann dir das nicht erklären, aber uns verbindet etwas ganz Starkes. Vielleicht kann ich Dario helfen, oder zumindest erreichen. Rocky ich weiß, dass du Pipi genauso liebst. Würdest du nicht für sie dasselbe tun, wenn du dir sicher wärest, das Richtige zu tun und nur so ihr Leben retten könnte?“ erklärte Fay und Rocky musste sich eingestehen, dass er auch so gehandelt hätte.

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Eine halbe Stunde wollte Don seinen Sohn Dario noch ruhen lassen, um dann erneut zu versuchen ihn irgendwie wach zu bekommen. Sie waren alle ziemlich fertig und hätten alle etwas Ruhe gebraucht. Sie gingen hoch zum Speisesaal, um sich etwas stärken zu können. Dies nutzte Fay aus und ließ sich Dario von Rocky zu sich bringen.
Fay wusste genau das Don nicht zulassen würde, was sie ausprobieren wollte. Nachdem sie hörte was Aron sagte, fiel ihr Esaier ein. Sie suchte in sich nach irgendwelchen Hinweisen auf Antworten oder Zeichen, was sie tun könnte. Sie wusste, dass Dario unbedingt Blut brauchte und es keine Möglichkeit gab es ihm zu verabreichen. Es gab nur eines, was sie tun konnte, auch wenn ihr die Gefahr durchaus bewusst war. Sie nahm Dario in den Arm und konzentrierte sie ganz auf ihm.

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Mit dem linken Arm hielt sie Dario, so das sein Oberkörper etwas aufrecht war. Doch lange konnte sie sein Gewicht nicht halten. So legte sie ein paar Kissen unter seinem Rücken, um nicht die ganze Last tragen zu müssen. Sie biss sich dann selbst in den rechten Unterarm und hielt Dario diesen vor seinem Mund. „Wo immer du jetzt sein magst, du musst zurückkommen, hörst du! Wir brauchen dich! Du bist alles was ich will, so darf das nicht enden. Dario, bitte beiße zu und trinke!“ sagte Fay flehend und wiederholte er immer. Doch nichts tat sich, nur das Blut von Fay lief Dario am Mund herunter. Fay war verzweifelt, schaute nach oben und sagte wütend; „Warum wollt ihr ihn nicht helfen?“ Dabei meinte sie die Engel, wusste aber nicht, dass sie das nicht konnten. Fay schwebte in Erinnerungen. Dario konnte immer mit seinem Kind irgendwie Verbindung aufnehmen und bei Fay, kam nun der Gedanke, dass es vielleicht auch andersherum klappen könnte. „Mein kleiner Engel, bring du deinem Vater zur Vernunft, denn ich kann ihn nicht erreichen. Aber du, du könntest es vielleicht schaffen.“

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Das kleine Würmchen in Fay fing heftig an zu strampelt. Fay glaubte sogar eine innerliche Stimme zu hören, die Stimme ihres Sohnes und sie hörte die Worte; „Es ist soweit!“ Fays ganzer Körper wurde warm. Sie spürte einen enormen Druck auf ihrem rechten Arm, als würde ihr Blut in Mengen dort einströmen. Sie konnte direkt sehen, wie die Adern an ihren Arm anschwollen. Sie presste ihre Wunde auf Darios Mund und in Gedanken sprach sie; „Nun beiß schon zu!“ Und das tat Dario auch, drang mit seinen spitzen Zähne in Fays Arm ein und fing an ihr Blut in sich rein zu saugen. Er tat es nicht bewusst, das würde er nie tun. Es war eher seine Natur, eine höhere Macht oder sein Kind, was ihm dazu brachte und in diesem Moment seinen Körper kontrollierte, wo sein Geist schon fast in der unendlichen Leere war.

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Dario trank und trank, ohne sich dessen bewusst zu sein. Fay konnte nicht einschätzen, wie viel Blut Dario bräuchte und wie viel er ihr schon entnommen hatte. Das Fay nun solange auf Toilette war, bereitete den anderen Sorgen. Als Eylin nach ihr schauen wollte, ging Rocky gerade wieder in den Speisesaal. „Hast du Fay gesehen?“ wurde er gleich gefragt. „Sie ist bei Dario.“ Gab er zu. „Sie wird doch nicht …“ schrie Don und rannte auch schon zum Keller.
Er sah den leeren Sarg, rannte zum Kellerzimmer und riss die Tür auf. Sofort zog er Fay ihrem Arm von Dario weg. Erschrocken sah er, was sie getan hatte und sagte; „Mensch Mädchen, was hast du getan? Wie konntest du dir nur einer solchen Gefahr aussetzen. Dario weiß jetzt nicht, was er tut. Er hätte dich leer saugen können und du, du hättest es nicht einmal gespürt.“ Fay schaute Don nicht an. Sie war sich sicher, das Richtige getan zu haben.

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Aron folgte Don gleich. Er war nicht so fassungslos wie Don. Aron wusste ja, zu was seine Tochter fähig war.
„Ich weiß schon, was ich tue und das es richtig war, glaub mir! Und nicht ich habe ihm zum Trinken gebracht, sondern sein Sohn!“ sagte Fay ruhig und spürte das in Dario so langsam wieder Leben zurückkehrte. Don wusste seine Gefühle nicht einzuschätzen. Er war traurig, ängstlich, besorgt, aber auch glücklich und wieder voller Hoffnung. Er bewunderte die Beiden. Obwohl er seine Kinder auch liebte, konnte er nie so wie Dario fühlen und Fay war für ihn immer mehr ein Rätsel. Sein Herz pochte, seine Knie zitterten. Obwohl er große Angst um Fay hatte, freute er sich aber gleichzeitig, dass sein Sohn Blut getrunken hat. „Sie hat das Richtige getan und jetzt verstehe ich auch, welches Blut sie reinwaschen sollte und was dies für euch bedeutet.“ unterbrach Aron die Stille. Don und Fay bekamen Arons Worte gar nicht so mit, zu sehr verharrten ihre Gedanken bei Dario.

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Don nahm Dario und wollte ihn zurück im Sarg legen. Doch Fay meinte; „Nein, nicht mehr in den Sarg, da braucht er nie wieder rein!“ Don verstand nicht so recht. Er legte Dario erstmal ins Bett. Fay, nun sehr geschwächt, fing wieder an zu weinen. Sie wusste nicht ob das Blut, was Dario getrunken hatte, ausreichen würde. Aron tröstete sie und sagte; „Wir müssen jetzt abwarten, mein Kind. Du musst viel trinken und solltest dich neben Dario legen!“ „Das halte ich für keine gute Idee. Dario hat nun Blut getrunken und es könnte sein, das er in einem Blutrausch geraten könnte.“ Warf Don ein, der die Vampire wohl am besten kannte. Doch Aron hatte schon eine Ahnung, was bald folgen würde. „Glaub mir, Fay wird Darios Nähe gut tun und umgekehrt ist es genauso.“ Fay trank reichlich Wasser und ihre Wunde am Arm wurde auch versorgt. Sie ging zur Toilette um sich zu waschen und wurde noch mal von Eylin untersucht.

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Als sie sich dann zu Dario legen wollte, da fing er plötzlich an wild um sich zu schlagen.
Sein Körper hob und senkte sich, ging in die Beuge und Streckung. Keiner wusste, was mit ihm los war und Fay war sich plötzlich nicht mehr so sicher, das Richtige getan zu haben, so schrecklich war das, was sie beobachtete. Nun waren fast alle in den kleinen Raum. „Was ist mit ihm los?“ fragte Tom als sie versuchten Dario festzuhalten. „Ich weiß es nicht. Sein Körper scheint sich gegen irgendwas zu wehren und dadurch krampft er so stark.“ erwiderte Don.


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Uns so war es auch. Aber nicht Dario kämpfte, sondern seine Vampirzellen versuchten Fay Blut abzuwehren oder besser gesagt, dass was in Fays Blut drinnen war. Don, Tom und David hatte große mühe Dario festzuhalten. Es sah fast so aus, als sei Dario von was besessen, dass sich weigert, seinen Körper zu verlassen.
Tom saß hinter Dario und versuchte seinen Kopf zu halten. Don saß über Dario und hielt den Körper seines Sohnes fest. David stand seitlich am Bett, um Beine und Arme von Dario zu fixieren. Sie brauchten enorme Kraft, um Dario so halten zu können. Aron versuchte derweil seine Tochter zu beruhigen, die einfach das Zimmer nicht verlassen wollte. Immer wieder wimmerte sie; „Was ist mit ihm? Was hab ich nur getan?“ „Du hast das Richtige getan.“ sagte Aron und hielt seine Tochter ganz fest.


Fortsetzung folgt….:hallo:
 
Hallo Ines.

diesmal fasse ich mich aber wieder kurz.=)

Armer Dario, ich hoffe nur, das was auch immer in Fays Blut war den Kampf gewinnt und er dann vielleicht kein Vampir mehr ist... aber ist das überhaupt möglich? Zur Prophezeiung würde es ja alle mal passen... Oder wird er dann zu etwas anderem?
Fay sieht irgendwie auch verändert aus, seit sie in dem Hotel sind. Oder liegt das nur an dem Licht? Die Haare scheinen dunkler und irgendwie macht sie den Eindruck als wäre sie zwischen Garius' Biss und dem Aufwachen im Hotel irgendwie gealtert... Zumindest sieht sie für mich erwachsener aus...

Rockys Unsicherheit Pipi gegenüber kann ich sehr gut verstehen, so hatte ich mir das auch vorgestellt... in meiner Vorstellung hat er zwar länger gebraucht um den "kleinen" Unterschied beiseite schieben zu können, aber so ist schon gut. Ich hoffe aber, das es mit Rocky lustig bleibt. Bisher hab ich mich über jede Szene (abgesehen vom letzten Kapitel) amüsieren können.

Tom ist einfach toll und er wird Miri schon rechtzeitig bei Larius rausholen, bin sehr gespannt wie das ablaufen wird...
Dann warte ich jetzt mal gespannt auf die Fortsetzung und auf das nächste Kapitel mit Lucien...

Liebe Grüße,
Drea
 
Hallo Drea,
Dario geht es in der nächsten Folge schon besser. Durch Fay, oder besser gesagt durch das, was man Fay eingeflößt hatte, wurde das Blut von Garius, das er Fay gab reingewaschen. Die Vampirzellen wurden von der Flüssigkeit die Fay durch den Engel bekam umschlossen und umgewandelt, sodass diese jetzt Vampirzellen abtöten.
Fay hatte auf ein paar Bildern eine andere Frisur, die etwas zerzaust wirken sollte. Das ist im Simsspiel nicht immer leicht umzusetzen. Sie lag ja ne ganze Weile auf den Waldboden, da wären perfekt gemachte Haare unpassend. Das diese Haare etwas dunkler waren, lag am Licht. Auch ist sie nicht gealtert, sie sollte auf den Bildern eher verweint und erschöpft rüberkommen.
Rocky hatte es alles einigermaßen gut verkraften. Es blieb ihn ja auch noch keine Zeit, so groß darüber nachzudenken. Rocky wird nun erstmal weniger mitspielen.

Tom würde sich am liebsten gleich auf den Weg machen und Miri suchen. Doch das soll er nicht. Ob er sich daran halten wird, ist abzuwarten.
Doch Miri kann sich ganz gut selber helfen und wird eher aus Larius Fängen herausgeholt, als sie ahnt.
Ich danke dir ganz lieb für deinen Kommi und wünsche viel Spaß beim weiterlesen.
Liebe Grüße
Ines:hallo:

Kapitel 98
Das Blut der Erlösung!

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Nach etwa zwei Stunden entspannten sich Darios Muskeln. Völlig entkräftet und wieder fast leblos sank er in Toms Schoß. Entkräftet waren auch seine Bändiger, die zwei Stunden lang Darios Krämpfe abwehrten. Dies war körperlich schon eine Höchstleistung. Hinzu kamen noch die Ängste, weil keiner wusste, warum Dario so krampfte. Don hatte gleich den Gedanken, dass es an Fays Blut liegen musste und nun war er sich ziemlich sicher, dass sie zweifellos gebissen wurde, was ihn zusätzlich beunruhigte. Es ist immer gefährlich, wenn ein Vampir das Blut eines anderen Vampirs zu sich nimmt. So etwas verkraften nur sehr starke Vampire, die oft damit ihre Gegner töteten. Sie legten Dario erstmal wieder hin und verließen den Raum um sich selbst ein wenig zu erholen. Für Don wurde Fay immer mehr ein Rätsel. Er konnte sich nicht erklären, warum in Fay das Umwandlungsblut eines Vampires nichts bewirkte. Sie veränderte sich nicht und in Don kam schon der Gedanke auf, dass es an der Schwangerschaft liegen könnte. Doch er wollte Fay erstmal zur Ruhe kommen lassen, bevor er an ihr einige Untersuchungen vorhatte.

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Fay machte sich große Vorwürfe. Auch sehr erschöpft legte sie sich neben Dario, derweil Aron für sie ein Glas Wasser holte. „Trink das! Es ist wichtig und macht dir keine Sorgen, es wird alles gut.“ Aron wusste nun, warum dies alles passiert war und dass Darios Reaktion auf ihr Blut ganz normal war. „Ich verstehe es nicht, warum? Ich wollte Dario doch nur helfen und war mir so sicher das Richtige zu tun.“ wiederholte Fay, nach dem sie das Wasser getrunken hatte. Sie sah Aron in die Augen und versuchte zu verstehen. „Warum bist du eigentlich hier?“ kam in ihr die Frage auf, die sie Aron auch stellte. „Ich sollte auf Dario achten und habe völlig versagt. Es waren viele Vampire in Kämpfe verwickelten. Einige versuchten dich zu beschützen, wurden aber immer wieder angegriffen. Obwohl man mir versichert hatte, dass dir nichts passieren würde und ich mich nur auf Dario konzentrieren sollte, konnte ich nicht anders als auch auf dich zu achten. So verpasste ich den Augenblick, wo Dario von diesem Vampir angegriffen wurde.
Es war allein meine Schuld, denn hätte ich Dario in seinen Kampf nicht abgelenkt, dann würde der Vampir, von dem ich sicher bin, das er für alles verantwortlich ist, nicht mehr am Leben sein.“ versuchte Aron unter großen Schuldgefühlen zu erklären.

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„Wer hat dich den beauftrag, auf Dario zu achten und woher wusstest du, dass dies geschehen würde?“ wollte Fay wissen, denn sie fand keine Erklärung dafür. Doch Aron wusste selbst nicht, was ihm erlaubt war zu offenbaren. „Ich weiß nicht, ob ich das sagen darf. Ich muss über so vieles schweigen. Ein Schweigen, das mir fast das Herz zerreißt, das mich quält, Minute für Minute, Stunde für Stunde und das über viele Jahre lang.“ erklärte Aron mit einem tiefen Seufzer.
„Schweigen …, ja das kenne ich auch. Aber man kann nicht immer schweigen, das ist so, als müsste man lügen und man tut es dann auch, weil man denkt, dass die Wahrheit zu schockierend wäre. Sie ihn dir an! Vielleicht hätte ich es verhindern können, wenn ich allen die Wahrheit über das, was ich weiß, erzählt hätte.“ sagte Fay und schaute zu Dario rüber. Doch Aron meinte; „Aber vielleicht sollte das passieren, wenn auch nicht ganz mit diesem Ausgang. Vielleicht war es notwendig, um eine noch größere Sache in Gang zu setzten.
Was ich meine, wir müssen alle unsere Wege gehen, für den einen mehr und für den andern weniger steinig um ans Ziel zu kommen.“ „Und was ist das Ziel?“ fragte Fay, schaute Aron dabei wieder in die Augen. Dabei überkam ihr wieder das Gefühl der Zugehörigkeit. „Das wirst du wissen, wenn du angekommen bist.“ erwiderte Aron. Fay seufzte und dachte. „Na toll, er könnte fast Esaier sein, der auch keine genauen Antworten gab.“

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„Fay, du möchtest zu meinem Vater kommen! Er will dir etwas Blut abnehmen, um herauszufinden, was drin ist.“ sagte Tom, als er das Zimmer betrat. Aron begleitete Fay und Tom legte sich zu seinem Bruder. Er streichelt ihn sanft über die Wange und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. „Ach Kleiner, weißt du …, dass ich verdammt Stolz auf dich bin und es schon immer war. Ich konnte dir das nie richtig zeigen. Vielleicht weil ich neidisch auf dich war, vielleicht feige und doch hab ich dich immer bewundert. Du hast immer alles besser gemacht als ich, warst so brav und ich der Strolch. Ja ich weiß ja, dass dies meine Schuld war. Manchmal erkannte ich mich selbst nicht wieder, wusste eigentlich was richtig war, tat aber trotzdem das verkehrte. Wenn ich Fay damals nicht dazu gebracht hätte, von der blöden Blume zu riechen, dann wäre alles ganz anders gekommen. Ich war so ein Egoist. Aber da waren auch die Schatten, lange schwarze Schatten, die mich verfolgten. Es war so, als würden sie auf mich achteten und mit jedem Bockmist was ich verzapft habe, wuchsen sie. Sie wurden immer größer und ich hatte wirklich Angst, dass sie mich eines Tages verschlingen könnten. Ich habe niemandem von erzählt, da es ja ziemlich verrückt klingt. Diese Schatten waren erst weg, als Fay damals verschwunden war und ich glaube schon fast, dass sie ihr gefolgt waren.
Doch anstand gleich zu sagen, was passiert war, schwieg ich, beseitigte Beweise wie ein Schwerstkrimineller. Ich war zu feige meine Tat zu gestehen und habe dadurch alles nur noch schlimmer gemacht.

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Ich weiß nicht viel über mysteriöse Dinge. Dinge, die sich nicht erklären lassen. Ich weiß nichts über höhere Mächte, kann mir nicht vorstellen, wie Wesen ohne Körper existieren können und doch hoffe ich, dass es etwas gibt, das auch uns beschützt. Wenn dieser Kerl mich mitgenommen hätte, wäre es in Ordnung. Ich habe ne Strafe verdient. Aber Miri hat doch niemanden etwas getan. Ich fühle so viele Schmerzen und weiß jetzt, was du damals durchgemacht hast. Eure Liebe ist so stark, dass du immer fühlen konntest, wie es Fay ging. Ich fühle nur Schmerz, Trauer und eine tiefe Leere in mir. Vielleicht ist die Liebe von diesen Lyreu zu Miri größer und er kann sie finden. Ich hoffe es. Vielleicht bin ich nicht mal dazu in der Lage und Miri hat mich einfach nicht verdient. Wenn du wieder aufgewacht bist und das wirst du, das weiß ich, da du immer alles packst, dann werde ich Miri suchen, auch wenn ich nicht weiß wo.“ So kämpfte jeder mit seinen Schuldgefühlen und jeder fühlte sich irgendwie verantwortlich. Tom sah noch mal zu seinem Bruder rüber, der nun schon eine viel bessere Farbe hatte und gleichmäßig ruhig atmete, als würde er normal schlafen. Dann verließ er das Zimmer und ließ die Tür einen Spalt auf.

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Bevor Don Fay Blut abnahm, hatte er an ihr ne Frage, die ihn nicht mehr losließ. Sie setzten sich noch für ein paar Minuten auf dem Sofa und Eylin holte ihr was zu trinken. „Wie hast du das gemeint, als du sagtest, Dario brauche nie wieder in einem Sarg liegen?“ Fay schaute Don mit großen Augen an. „Das war so ein Gefühl, weißt du. Manchmal …, ach ich weiß gar nicht, wie ich dir es erklären soll. Naja manchmal, habe ich Visionen, die mir zeigen was ich tun oder lassen soll, was richtig oder falsch wäre. Doch diese Visionen sind sehr lückenhaft und ich kann nicht immer damit anfangen. Aber was ich vom Gefühl her tat, war bis jetzt immer richtig. Dario brauchte Blut und ich sah nur diese Möglichkeit. Doch auch ich schaffte es nicht, ihn zu erreichen. Ihr Vampire habt eine Gabe, die es bei Menschen nur sehr selten gibt. Ihr könnt euch über weite Entfernung irgendwie verständigen oder zumindest spüren. So hoffte ich, dass es unser Baby gelingt, seinen Vater zu erreichen. Das mag für dich jetzt merkwürdig klingen, doch Dario konnte es. Ich hoffte es so sehr, das ich glaubte die Stimme eines kleinen Jungen zu hören, aber ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich passierte. Ein Sarg ist für mich die letzte Ruhestätte eines Lebewesens, dessen Seele schon aufgestiegen ist. Irgendein Gefühl sagte mir, das Dario der Sarg schaden würde. Ich wollte Dario doch nur helfen, ich liebe ihn und jetzt …, jetzt hat mein Blut ihm fast getötet.“

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„Nein Fay, das hat es nicht!“ unterbrach Aron sie und merkte, das sich Fay so Reinsteigerte, dass sie zitterte. Don schaute gleich fragend zu Aron, der nun immer noch nicht wusste, inwiefern er was sagen durfte. Doch er dachte, dass es jetzt ja eh egal wäre, da man nichts mehr beeinflussen könnte oder gar vermag, die Ereignisse zu verändern.
„Kanntet ihr den Vampir, der vermutlich Fay verwandeln wollte?“ fragte Aron Don, denn er ahnte zwar, warum es alles geschah, doch behaupten wollte er es nicht. „Nein Aron, keiner der Vampire, gegen die wir kämpfen mussten, waren uns bekannt.“ sagte Don.
„Der Eine, der es auf Dario abgesehen hatte, muss sehr, sehr alt gewesen sein. In dem ganzen Gemetzel konnte ich nicht viel verstehen, doch er schrie immer zu, „tu es, jetzt sofort“. Er musste glauben aus Fays Verwandlung einen Nutzen ziehen zu können. Außerdem waren sie auch da und haben sicherlich was damit zu tun gehabt.“ Don unterbrach Aron und fragte; „Wem meinst du mit `sie´?“Fay sollte derweil wieder was trinken und Aron antwortete auf Dons Frage; „Naja die schwarzen Engel.“ „Du kannst sie sehen?“ wunderte sich Don. „Ja …, ich kann Engel sehen.“ gab Aron zu.

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„Ich weiß eigentlich immer noch nicht, wer du genau bist. Was hast du mit der Sache zu tun?“
fragte Don und wurde etwas misstrauisch. Auch Fay fragte sich, warum Aron Engel sehen konnte.
„Wie schon gesagt, man hat mich beauftragt, wann und wo ich zu erscheinen habe und um wem ich mich kümmern sollte. Ich habe weder mit den schwarzen Engeln zu tun, noch mit irgendwelchen Vampiren. Wenn das hier überstanden ist, dann kann ich erst alles erzählen. Doch vorher muss ich auf ein Zeichen warten. Wenn das eintritt, was ich vermute, dann wird es Dario in ein paar Stunden wieder gut gehen. Seine Krämpfe waren eine ganz normale Reaktion auf das, was er zu sich nahm. Aber nehme Fay Blut ab, das hast du doch eh vorgehabt. Dann müsstest du selbst darauf kommen.“ Fay und Don wussten nicht, was sie darauf sagen sollten. Also nahm Don ihr Blut ab und begann es zu untersuchen.

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In der Zwischenzeit erschien Esaier bei Dario. An Dario sein Aussehen konnte Esaier erkennen, dass er den Kampf gegen die Vampirzellen in sich schon gewonnen hatte. Darios Haut färbte sich stellenweise in einen leicht hellen gelbbräunlichen Teint, dann wieder grau und so ging es noch ne ganze Weile.

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Die Anzahl von Vampirzellen waren in Dario schon so gering, dass nun die Engel helfen konnten. So hauchte Esaier Dario ein Nebel ein, das ihm Kräfte verlieh. Sodass er selbst genug Blut produzierte, um jede Zelle seines Körpers versorgen zu können.

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Aron ging mit Fay wieder zu Dario. Sie spürte schon, dass sie erwartet wurden. Als Fay Esaier sah, wurde sie wütend. „Wo warst du die ganze Zeit? Wo warst du, als ich dich so gebraucht hätte? Warum habt ihr Dario nicht geholfen? Warum? Du hast gesagt, du bist immer bei mir und das ich eine Aufgabe habe. Sieht die etwas so aus?“ Vor Aufregung wurde Fay ganz schwarz vor Augen. Ein Schwindelgefühl überkam sie. Sie wollte sich bei Esaier stützen, doch leider vergaß sie, dass er noch keine körperliche Gestalt angenommen hatte und sie einfach durch ihn hindurchfiel. Aron konnte sie noch rechtzeitig auffangen. Fay setzte sich erschöpft nieder und brauchte ein Weilchen, bis sie wieder klare Bilder sehen konnte.

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„Ich war doch immer bei dir, auch wenn du es nicht bemerkt hast. Du hast deine Aufgabe erfühlt und bald wird alles vorbei sein. Fay du hast zu wenig vertrauen! Suchst immer nach Antworten, nach Erklärungen, kannst die Dinge nicht einfach geschehen lassen. Aber trotz allem hast du immer im entschiedenen Moment das Richtige getan.“ Fay schaute Esaier an und meinte; „Aber liegt es nicht in unserer Natur zu wissen, um zu verstehen? Mir fällt es schwer auf etwas zu vertrauen, was ich nicht begreife. Es geht hier auch weniger um mich, sondern um die Menschen und Vampire um mich herum.“ „Ja du hast recht Fay, es geht hier nicht um dich, sondern um eine sehr alte Sache zwischen zwei Mächten, die älter sind als alles.“

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Esaier brach sein Gespräch mit Fay ab, drehte sich zu Aron und sprach; „Aron …, es wird Zeit für dich. Gehe nach draußen, da wirst du schon erwartet!“ Aron schaute Esaier an. „Aber Afriel hat gesagt …“ „Ja ich weiß, was er gesagt hat und du wirst deine Tochter auch noch alles erklären können. Aber jetzt wirst du draußen erwartet, drum geh bitte!“ Aron nickte und verließ das Zimmer. Er hatte schon befürchtet, dass er nie die Chance bekommen würde, seine Tochter die Wahrheit sagen zu können und Fay den Rest ihres Lebens dann glauben würde, ihre leiblichen Eltern hätte sie einfach so im Stich gelassen. Fay schaute Esaier an und wusste nicht, was er mit seinen Worten zu Arom meinte.

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Esaier nahm nun Gestalt an. Er setzte sich neben Fay die ihn grimmig anstarrte. „Nun schau mich doch nicht so böse an! Das mit Dario tut uns leid, das sollte so nicht passieren. Aber er wird es schaffen und bald geht es ihm gut, denn jetzt können wir ihn helfen und haben es auch schon getan.“ „Nein, sein Sohn hat ihm geholfen.“ meinte Fay mit einem Blick, der durch Wände gehen könnte. „Du weißt, dass es ein Junge wird?“ „Ja, ich habe seine Stimme gehört, jedenfalls glaub ich das. Ich habe angenommen, dass es meine Aufgabe wäre, dieses Kind zu bekommen. Aber das war es nicht, oder?“ wollte Fay wissen und Esaier fing an zu erklären.
„Wir wussten nicht genau, wie menschlich du bist, aber das erklärt dir jemand anderer. Dass du von Dario schwanger bist, sollte deinen Körper vorbereiten auf das, was dir ein Engel gestern Abend eingehaucht hat. Ich hingegen schütze dich und der Engel Afriel, euren Sohn.
Wir brauchten fast das ursprüngliche Blut eines Vampirs. Luciens Blut wäre zu stark und auch dessen seines Sohnes. Aber das Blut aus der dritten Generation hat noch die Urzellen eines Vampirs, so wie die schwarzen Engel es vergiftet haben und dieses Blut musste reingewaschen werden.

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Die Vampirzellen im Blut eures Sohnes machten deinen Körper resistent vor ihnen. Da diese sich noch nicht entfaltet haben, oder besser gesagt inaktiv sind, konnte dein Körper Abwehrstoffe bilden. Der junge Vampir, der dich gebissen hat, heißt Garius und ist Luciens Enkel. Seine Mutter war ein Mensch, doch bevor Luciens Sohn sie zu einem Vampir machte, bekam sie etwas Engelblut. Das ist jetzt nicht mit menschlichem Blut zu vergleichen, es ist eine durchsichtige Flüssigkeit aber meisten eher ein Nebel. Sie gab das an ihren Sohn weiter und dadurch veränderten sich seine Zellen. Aber das war so gering, das er selbst nichts mit bewirken könnte. Larius, Luciens Sohn ist ein sehr mächtiger Vampir. Vor allem aber sein Spürsinn und die Fähigkeit Engel zu sehen, ließ es uns nicht zu, so zu handeln, wie wir es gerne wollten. Zudem waren die schwarzen Engel steht’s seine Begleiter. So mussten wir uns zurückhalten. Hätten die schwarzen Engel oder Larius nur geahnt, das wir Interesse an Garius haben, dann hätten sie ihn sofort getötet. Doch dann wurdest du geboren und wir sahen in dir, die einzige Möglichkeit die schwarzen Engel zu täuschen. So umgab dich ab deinem 16 Lebensjahr immer eine Aura, die auf Vampire anziehend wirkt und somit glaubten die schwarzen Engel, dass du die Auserwählte warst. So war es von Anfang an geplant, dass du Garius Blut in dich aufnehmen solltest. Es sind nicht direkt die Vampirzellen, die wir vernichten wollten, das hätten wir auch so gekonnt, da sie ja ursprünglich kein Erzeugnis der schwarzen Engel waren. Sondern die Umwandlungszellen, die in jeden Vampir außer bei Aron, wie ein Fluch innewohnen.

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Ich weiß jetzt nicht, in wieweit du Luciens Geschichte kennst. Es wäre Zuviel sie dir jetzt zu erzählen. Doch was immer er getan hatte, er hat es bereut über viele Jahrhunderte. Gut nun wäre es einfacher gewesen, alle Vampire auszulöschen. Doch in jedem Vampir, außer bei Lucien selbst, steckt auch ein Mensch. Die meisten Vampire sind gute Geschöpfe und verdienen es nicht einfach so getötet zu werden.
Don ist gerade dabei dein Blut zu untersuchen und er wird feststellen, was es bewirken kann.
Er ist ein hervorragender Wissenschaftler und wird einen Weg finden, wie man aus deinem Blut ein Antiserum herstellen kann. Sodass nicht jeder Vampir das durchmachen muss, wie Dario. Wir konnten dir nicht gleich alles erzählen. Denn die schwarzen Engel können dir zwar nichts anhaben, jedoch beobachten und hören, was du sagst. Es ist ihn aber nicht möglich, in deine Gedanken zu sehen. Das können nicht einmal wir. Hätten die schwarzen Engel bemerkt, was du bist oder woher du abstammst, dann wüssten sie, was wir vorhaben. Doch nun können sie nicht mehr aus ihrem Reich hervorkommen und somit hast du nicht nur den Vampiren geholfen, sondern der ganzen Menschheit.“ Fay hatte etwas mühe Esaier zu folgen und viele neue Fragen hätte sie am liebsten gestellt. Doch sie war zu sehr erschöpft gewesen und nur eines war ihr wichtig, was sie aus Esaiers Worte heraushören konnte.

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„Deshalb hatte ich diese Vorahnung, dass Dario nicht mehr in einem Sarg dürfte, weil es ihn jetzt schaden würde? Du meinst wirklich …, ich kann es immer noch nicht glauben, du meinst wirklich, dass Dario ein Mensch so wie ich es bin, werden wird?“ „Naja nicht ganz, aber das wird dir Aron erklären. Aber er wird ein Mensch, wie er eigentlich ja auch irgendwo war. Seine Vampirzellen sterben ab und das Menschliche in ihm bleibt übrig. Schon als er ein kleiner Junge war, war das sein größter Wunsch.“ erklärte Esaier und merkte an Fays Gesichtsausdruck, dass sie noch sehr skeptisch war. „Und …, unser Baby …?“
„Das wissen wir nicht genau. Er hat zwar die Vampirzellen in sich, doch ob sie sich je entfallen werden, kann dir keiner voraussagen. Diese jetzt zu zerstören wäre zu gefährlich für ihn. Das, was dein Blut enthält, kann nur aktive Vampirzellen vernichten. Aber selbst wenn sich euer Sohn später verwandeln sollte, gibt es ja ein Gegenmittel.“
Nun hatte Fay genug Informationen um alles so einigermaßen zu verstehen, doch eines wollte sie noch wissen. „Wer bin ich?“ fragte sie daher Esaier, der ihr nun antworten konnte.
„Das wird dir dein Vater erklären.“

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Als Aron draußen war, ging er auf einen Engel zu, den er schon einmal begegnet war, und blieb mit gemischten Gefühlen hinter ihm stehen. Er wusste nicht, was man nun mit ihm vorhatte und gespannt sowie auch ängstlich, wartete er darauf, was nun kommen mag.

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Der Engel drehte sich um und sagte; „Na Aron, so sieht man sich wieder. Aber heute bin ich nicht gekommen um dich zu bestrafen, sondern um dich zu erlösen.“ Aron wich zurück und erwiderte; „Nein, das will ich nicht. Ich muss erst meine Tochter alles erzählen.“
„Ach, du willst noch ein Vampir bleiben? Hätte nicht gedacht, dass es dir gefällt. Aber ich meine mit Erlösen nicht, das du mit mir gehst, sonder ich will dich von deiner Strafe befreien. Doch, wenn du es vorziehst, ein Vampir zu bleiben, dann soll es so sein.“ meinte der Engel und wollte sich gerade umdrehen als Aron rief; „Warte! Du meinst ich kann noch hier auf Erden bleiben?“ „Ja, so war es besprochen, so soll es geschehen. Bist du bereit?“

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Aron nickte und der Engel begann damit aus Aron das herauszuziehen, was er ihm einst gegeben hatte. Das war nicht weniger schmerzhaft, als zum Vampir zu werden.
Nach 10 Minuten war alles überstanden. Aron fühlte sich schwach, aber glücklich.

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„Ich hoffe, dass wir uns nicht noch einmal in diesem Zusammenhang wieder sehen müssen.
Ein Jahr habt ihr nun Zeit, um alles, was euch wichtig ist, zu erledigen. Dann wird man euch aufsuchen und ihr müsst euch entscheiden, was ihr wollt. Geh nun zu deiner Tochter! Jetzt kannst du ihr ein guter Vater sein. Versuche ihr alles in ruhe zu erklären, bevor du sie ihre Mutter vorstellst. Rede auch mit den Adoptiveltern deiner Tochter und bedanke dich für alles! Fay sollte das erspart bleiben, sie hat schon genug durchgemacht.“

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Aron nickte wieder und der Engel sagte noch, bevor er sich gen Himmel erhob;
„Aron, sage diesen Jungen, diesem Tom, dass es seine Freundin gut geht und er sie nicht zu suchen braucht. Nun, da die Portale zum unteren Reich geschlossen sind, können wir besser auf alles achten. Es gibt, wie es vorhergesagt war, die richtige Auserwählte und da Dario, Larius nicht richten konnte, wird sie noch sehr wichtig sein. Dieses junge Vampirmädchen befindet sich nicht weit entfernt von der Auserwählten. Es ist wichtig, dass dort nicht viele Vampire auftauchen. Dieses Vampirmädchen hat eine besondere Gabe und wird in Kampf gegen Larius eine große Hilfe sein. Darum ist es wichtig, das dieser Tom nicht in ihrer Nähe ist. “
Aron sah den Engel noch nach, bis dieser verschwunden war.

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Danach ging er wieder zu Fay, die gleich aufstand, als sie Aron reinkommen sah. Sie wollte ihn schon fragen, ob er das Elixier genommen hat. Doch als Aron neben ihr stand und zu Esaier sah, fühlte sie etwas so Starkes in sich, das sie nicht zuordnen konnte. Aron roch für sie anders, hatte eine ganz andere Aura um sich und sie spürte nichts mehr von einem Vampir an ihm.
Sie schaute ihn in die Augen, fragend in die Augen und versuchte zu verstehen, was sie drin sah. „Du weißt bescheid?“ fragte Esaier. Aron nickte und Esaier sagte; „Na gut, dann werde ich euch jetzt alleine lassen. Ihr habt euch nun viel zu erzählen. Meine Arbeit ist getan und ich werde auch weiterhin auf dich achten Fay.“ Er schaute noch mal zu Fay, die immer noch vertieft in Arons Augen war. Dann verschwand er, so lautlos, wie er gekommen war.

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Aron und Fay setzten sich. Er hatte solange auf diesen Tag gewartete, in seinen Gedanken immer und immer wieder sich schon Sätze geformt, wie er seine Tochter alles erklären kann. Und nun …, nun wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Beide schauten sich ohne ein Wort zu verlieren eine Weile an. „Fay…!“ sagte Aron mit einer leisen unsicheren Stimme, worauf von ihr ein leises „Ja!“ folgte und er dann sagte; „Ich muss dir etwas erzählen. Es ist meine Geschichte und ich habe eine Bitte an dich. Hör sie dir erst bis zum Ende an und dann kannst du mir fragen stellen.“ Fay nickte und Aron fing an zu erzählen. Er fing, wie bei den Nonnen damals, ganz von vorne an. Das Shean und er Engel waren, sie auf Erden sein wollten, geheiratet haben, Shean schwanger wurde und er bestrafft worden war.
Das mit dem Kloster, das sie ihr Kind nicht behalten durften und das sie über alles schweigen mussten. Einige Stellen der Geschichte kannte sie. Sie wusste ja von Maikel, dass sie vor eine Klostertür gefunden wurde und die Nonne, die ihr geholfen hatte, auch Johanna hieß. Doch die Geschichte von Aron war für sie so traurig, dass sie ihre aufkommenden Fragen beiseiteschob und ihren Vater sehr intensiv zuhörte.

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Aron beendete seine Geschichte mit dem Satz; „Und das kleine Mädchen das wir über alles lieben und in Gottes Händen geben mussten, warst du Fay!“ Beide schauten sich an und die Tränen liefen ihnen übers Gesicht. Fay stellte keine Fragen. Sie stand auf und Aron tat dasselbe.

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Sie nahm ihren Vater in die Arme und drückte ihn ganz fest an sich. Sie weinten beide, doch es waren Freudentränen, da zusammengefunden hatte, was zusammengehörte. Eine ganze Weile blieben sie so stehen und ließen ihre Gefühle frei in den Raum gleiten, bis Aron sagte;

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„Das waren die längsten 24 Stunden, die du je erlebt hast. So vieles ist heut geschehen und ich hab dir ja gesagt, dass alles gut werden wird. Ruh dich noch etwas aus, dann bald wird Dario aufwachen!“ „Ja, das wird er.“ entwich Fay nur noch ganz leise. Sie legte sich hin und es dauerte auch nicht lange, bis sie eingeschlafen war. Erst dann verließ Aron den Raum.

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Don untersuchte in der Zwischenzeit Fay ihr Blut und wurde fast wahnsinnig, da er sich nicht erklären konnte, warum ihr Blut so anders war. Er gab sich die Schuld und glaubte, da er nun auch nicht mehr so fit war, dass er was falsch machte. So wiederholte er ein paar Mal die Untersuchungen. „Und …, hast du was raus gefunden?“ wollte Eylin wissen, doch Don winkte ab. Plötzlich nahm er ihre Hand, verpasste ihr einen kleinen Riss an ihren Daumen und ließ ein paar Tropfen ihres Blutes auf eine kleine Scheibe tropfen.

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„Au …, das hat wehgetan!“ beschwerte sich Eylin. „Tut mir leid Schatz, aber ich komm hier nicht weiter. Dein Blut ist ganz normal, aber Fay ihres ist weder menschlich, noch hat es was von einem Vampir. Ich verstehe das nicht.“ sagte Don und Eylin schaute ebenfalls auf den Monitor. Dann kam Don noch eine Idee. Nun schnitt er sich in die Hand und ließ sein Blut auf Fays ihres tropfen.

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Er schaute was passierte und wurde auf einmal ganz blass. Starrte abwechselt auf den Monitor und zur Blutprobe. „Das gibt es doch nicht!“ stotterte er und Eylin fragte; „Was gibt es nicht?“ „Hier schau selbst! Fays Blutzellen greifen mein Blut an und was übrig bleibt … Nein das kann nicht sein.“ Don hatte ja nun schon vieles herausgefunden, hat selbst ein Mittel erforscht, das für kurze Zeit die Vampirzellen lahmlegen konnte. Aber was er nun sah, hielt er für unmöglich. „Doch es ist aber so, das, was übrig bleibt, ist ganz gewöhnliches menschliches Blut.“ konnte Eylin feststellen. „Weißt du, was das heißt?“ sagte Don und Eylin nickte. „Ja, dein Sohn ist kein Vampir mehr und du …, naja du bräuchtest auch keiner mehr sein.“ schlussfolgerte sie und sah Don dabei lächelnd an. Sofort ging Don und Eylin zu Dario, sahen aber, dass er und Fay ruhig schlief. „Komm ruhe dich etwas aus, wir sollten auch was essen.“ meinte Eylin. Don immer noch ganz fassungslos nickte und sie gingen nach oben.

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Noch schwieg Don über das, was er herausgefunden hatte. Nur Aron sah er an, dass er alles gewusst haben musste. Der Gemütszustand bei allen war schon wesentlich besser, nur Rocky hatte noch mühe für alles eine logische Erklärung zu finden. Pipi hatte etwas gekocht und ein paar Schnittchen geschmiert. Auch der Duft vom frischen gebrühten Kaffee zog durch das alte Gemäuer und löste ein leichtes Wohlsein aus. Weil sich eigentlich keiner außer Aron erklären konnte, warum dies alles passiert war, redeten sie beim Essen über ganz andere Sachen. Einerseits, um selbst ein bisschen runterzufahren, anderseits, weil keiner mehr so recht wusste, was er sagen sollte.

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Nach dem Essen gingen alle etwas an die frische Luft. „Warte Tom! Ich muss mit dir reden.“ sagte Aron, der eine passende Gelegenheit suchte, um Tom zu erklären, was der Engel meinte.
Doch für Aron war nicht so einfach Tom zu erklären, warum er weiß, dass es Miri gut geht. Er wusste nicht, wie er es anstellen sollte, inwiefern Tom zu höheren Mächten vertrauen hatte.
„Tom du weiß ja, das ich ein Vampir war. Doch ich habe nicht das Elixier genommen, und wenn du deinen Spürsinn vertraust, dann weiß du das auch. Mein Vampirdasein war eine Strafe, von der ich erlöst worden bin. Dir das jetzt zu erklären würde zu lange dauern. So wie es die schwarzen Engel gibt, so gibt es auch die himmlischen Engel, das klingt doch logisch, oder?“ Tom schaute Aron mit großen Augen an und hatte keinen blassen Schimmer, was Aron sagen will. „Ja ist logisch.“ brachte er nur hervor. „Das, was alles mit Fay geschah, war kein Zufall. Doch das wird du später sicherlich noch erklärt bekommen. Nun ist deine Freundin Miri auch zwischen den Fronten geraten. Das war nicht so geplant. Doch ich kann dir versichern, dass es ihr gut geht und ihr nichts geschehen wird.“

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„Du weißt, wo Miri ist? Auf was warten wir denn noch? Komm lass uns losfahren und sie holen!“ platzte es sofort aus Tom heraus. „Nein du verstehst mich nicht. Ich weiß nicht, wo Miri ist. Man hat mir nur gesagt, dass es ihr gut geht und man sie beschützen wird.“ „Wer hat dir das gesagt.“ wollte Tom nun wissen und klang ziemlich wütend. „Der Engel, der mich auch von meiner Strafe erlöst hat. Tom das Ganze ist noch nicht vorbei. Hätte ich Dario nicht abgelenkt, dann hätte er Larius sicherlich getötet. Doch durch mein Versagen war es fast andersherum.“ „Wer ist Larius?“ warf Tom ein. „Dieser Larius ist Luciens Sohn und lebte bis vor Kurzem auf einer einsamen Insel, auf die er vor 4000 Jahren verbannt wurde. Solange er existiert, solange sind wir alle in Gefahr.“ „Was will er von Miri?“ unterbrach Tom erneut. „Das weiß ich nicht. Doch hätte er ihr was antun wollen, dann hätte er es gleich im Wald gemacht. Miriam hat ihn ziemlich zugesetzt und Dario dadurch vielleicht das Leben gerettet. Deine Freundin ist sehr tapfer und sie hat eine Fähigkeit, die noch sehr gebraucht wird. Darum bitten dich die Engel sie nicht zu suchen, damit sie sich voll und ganz auf ihre Fähigkeiten konzentrieren kann.“ „Ich kann doch nicht einfach abwarten und hoffen das sie eines Tages wieder vor mir steht.“ meinte Tom und klang ziemlich sauer. So recht wollte er das, was Aron von sich gab, nicht glauben. „Das muss du aber! Auch wenn du sie suchen solltest, würdest du sie doch nicht finden. Selbst Lucien lässt seinen Sohn suchen, und wenn nicht einmal die Wachvampire erfolg hatten, dann wird es dir auch nicht gelingen. So solltest du lieber zu Hause auf ein Zeichen von ihr warten. Habe vertrauen Tom!“ „Und es geht ihr wirklich gut?“ „Ja Tom, es geht ihr gut und du kannst sehr stolz auf Miriam sein.“ „Das bin ich.“ sagte Tom. Aber er war sich noch nicht sicher, ob er einfach so abwarten könnte. Noch war er zu erschöpft und hatte auch keinen Anhaltspunkt, wo er Miri suchen könnte. Ein paar Tage wollte er abwarten.

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Darios Vampirzellen waren nun abgestorben und das, was übrig blieb, war ein Mensch.
Fay hatte sich so dicht an Dario ran gekuschelt, dass er instinktiv zur Seite rutschte, bis das Bett zu Ende war. Das kannte er von Fay. Im Halbschlaf und aus Gewohnheit stand er auf, ging um das Bett und legte sich auf der anderen Seite wieder rein. Doch irgendwas war anders. Dario hatte ein eigenartiges Gefühl und schreckte hoch. Er wusste weder wo er war, noch konnte er sich an irgendetwas erinnern. Es setzte sich auf, sah sich um und die ersten Bilder der vergangenen 24 Stunden schossen Dario durch den Kopf. „Fay…“ sprach er seinen ersten Gedanken aus und sah sie neben ihm schlafend. Er rutschte zu ihr ran, strich ihre Haare zu Seite und erkannte ihr verweintes Gesicht. „Was ist bloß passiert?“ stellte er sich nun die Frage, da seine Erinnerungen noch sehr lückenhaft waren. So nach und nach fielen Dario die Geschehnisse wieder ein und auch, dass er glaubte, Fay lebe nicht mehr. Er schaute zu seinem Brustkorb, fühlte irgendwie immer noch, als ob dort was drin steckte. Er sah seine Haut und überlegte, wie man ihm das Elixier verabreichen konnte. Noch war Dario nicht bewusst gewesen, dass er nun ein Mensch war. Er wusste immer noch nicht, wo er war und versuchte durch seinen Geruchssinn, irgendwas Vertrautes oder Bekanntes wahrzunehmen. Doch das, was er riechen konnte, war nur Fay die unmittelbar neben ihm lag. Er bemerkte, dass all seine Sinne schwächer waren, schenkte dies aber noch keine Bedeutung. Er erinnerte sich an dem Kampf und das ein Vampir immer zu Fay wollte. Er rutschte noch ein Stück näher an sie ran, hielt seine Hand auf ihren Bauch. Er fühle zwar noch, dass sie schwanger war, doch spürte er das Baby nicht mehr so, wie er es eins tat. „Was ist bloß los mit mir?“ fragte er sich nun.

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Fay ist von seinen Berührungen wach geworden, sah ihren Liebsten und nun glaubte sie alles, was man ihr erzählt hatte. Eine Weile sah sie ihn an und sagte dann, als wenn gar nichts wäre; „Guten Morgen, Schatz.“ Dario nahm sie in die Arme und schaute sie fragend an. „Was ist passiert?“ Doch Fay schüttelte mit dem Kopf und meinte; „Das ist eine sehr lange Geschichte und bitte, lass sie mir dir ein anderes Mal erzählen. „Geht es dir wirklich gut und auch unserem Baby? Du hast sehr viel geweint, warum?“ „Um dich, um mich und um soviel mehr. Doch jetzt ist alles gut geworden und mir sowie auch unserem Sohn, geht es sehr gut.“

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„Es wird ein Junge, aber woher …“ „Auch das werde, ich dir später erklären.“ unterbrach sie Dario. Freudentränen liefen ihr erneut das Gesicht herunter. Sie war so glücklich. All das, was in der Vergangenheit passiert war, verlor an Bedeutung. Sie empfand es nicht mehr für so schlimm, da sie wusste, dass dies alles Sein musste, um ans Ziel zu kommen. Fay und Dario hatten ihre Aufgabe erfühlt. Für Dario gingen gleich mehrere Wünsche in Erfüllung. Er hatte seine Fay, war nun ein ganz normaler Mensch und das erste Baby würde bald das Licht der Welt erblicken. Dario stellte erstmal keine Fragen, sondern genoss den Augenblick. Er fühle sich so befreit, ja fast wie neu geboren. Doch das Gefühl konnte er nicht lange halten.

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Als Tom nach den beiden sehen wollte und den Raum betrat, blieb er auf einmal stehen. Große Freude stieg in ihm auf, als er sah, wie die beiden sich leidenschaftlich küssten.

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Sofort drehte er sich um, verließ den Raum und dachte. „Ich wusste doch, dass er das packt. Mein kleiner Bruder schafft einfach alles.“

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„Und was ist? Geht es ihn besser? Ist er etwa schon aufgewacht? Nun sag schon und grins nicht so schelmisch!“ Pipi, David und auch Rocky standen neugierig und erwartungsvoll da, doch Tom grinste sie nur an, da er seine Freude erstmal für sich verarbeiten musste. Nach einem langen zufriedenen Seufzer, sagte er; „Ich glaube nicht, dass die beiden jetzt gestört werden wollen.“ Die anderen schauten ihn fragend an und Tom fügte hinzu; „Ihnen geht es gut, sogar sehr gut und Dario hat schon das Elixier genommen. Was ich zwar nicht verstehe, aber das ist egal, Hauptsache es geht ihnen gut.“

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Etwa eine halbe Stunde später trafen sich alle im Speisesaal. Dario ging gleich auf seinem Vater zu, umarmte ihn und war so froh, dass alle den Kampf unbeschadet überstanden hatten.
Noch wusste er nicht, dass er nun ein Mensch war und das man aus Fays Blut, ein Serum gegen Vampirzellen herstellen konnte.
Sie verließen das alte Gebäude und fuhren alle erstmal zu Don, nur Aron verabschiedete sich und sagte noch zu Fay; „Ich werde jetzt deine Mutter holen. In ein paar Tagen bin ich zurück! Bisst du damit einverstanden?“ „Ja Papa!“ sagte sie und die anderen schauten sich fragend an. Doch in dieser Nacht wurde nichts mehr erzählt oder aufgeklärt, wieso dies oder jenes geschehen ist. Kein warum oder wieso, sie waren einfach nur glücklich. Nur Tom hätte gerne Miri bei sich. Auch wenn man ihm sagte, dass es ihr gut geht, war die Vorstellung doch eine ganz andere.

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Woanders war es noch nicht überstanden. Hätte Miri gewusst, was Aron Tom gesagt hat, hätte sie sich nicht so gewährt und einfach auf ihre Rettung gewartete. Doch dem war ja nicht so und für Ramses, war seine Aufgabe schon mehr als eine Herausforderung. Miri wurde ja das Serum gespritzt sowie das Elixier eingeflößt. Auch wurde ihr das Blut von Larius abgewaschen. Ramses nahm auch das Serum und das Elixier, sodass sie auch am Tage reisen konnten. Sie brauten zwei Tage und in der zweiten Nacht, erreichten sie das Anwesen, das für Larius eins erworben wurde. Ramses hatte es sehr schwer mit Miri. Sie zu bändigen und darauf zu achten das Miri nicht flüchtet, hatte er in der Ausbildung nicht gelernt. Als sie das Anwesen erreichten, musste sich Ramses wieder verwandeln. Er was fix und fertig und zu dem noch stink sauer. Er hätte Miri am liebsten den Hals umgedreht und Miri ließ nicht locker, ihrem Gegner immer und immer wieder aufs Neue zu attackieren.

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Bei jeder Gelegenheit sprang sie Ramses an. Sie kratze und biss ihn immer wieder. Auch wenn sie durch das Elixier, nicht mehr die befürchteten Vampirzähne hatte, war ihr biss dennoch sehr schmerzhaft. Die Wunden, die sie Ramses zufügte, heilten zwar gleich wieder, doch wenn man dies fast zwei Tage ertragen musste, haut es den stärksten Mann um.

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„Ich hab dir schon tausendmal gesagt, du sollst das lassen! Sonst werde ich dich beißen, in Stücke reißen und in einen Sumpf werfen! Ich sage dann einfach, du bist abgehauen.“ fluchte Ramses vor sich her und Miri schrie; „Ach ja, dann tu es doch, du Affe! Meinst du ich habe Angst vor dir? Du bist viel zu feige. Das würdest du dich eh nicht trauen, da dein Boss dich in Stücke reißen würde.“ Jetzt reicht es mir aber. Gott sei Dank, hab ich dich gleich vom Hals.“ Er schnappte sich Miri, schmiss sie sich über der Schulter und ging ins Haus.

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Miri strampelte wie wild, konnte dennoch Ramses Griff nicht entkommen. „Oh wen hast du denn da..., hast du dir ne Kriegsbeute mitgebracht?“ sagten Hermo und Thoma, als Ramses das Haus betrat. Sie lachten laut los, als sie sahen, wie Ramses krampfhaft versuchte, Miri zu bändigen. „Nimmt mir bloß dieses Weibsstück ab! Das ist keine Frau, sondern eine Furie. Kriegsbeute, hach …! Ich würde lieber gegen 100 wild gewordene Vampire kämpfen, als nur eine Stunde länger auf das Biest hier aufzupassen. Das wollte der Boss so, weiß der Geier, was er mit ihr vorhat. Ich sollte sie unbeschadet hier herbringen, das hab ich und nun seid ihr dran. Ihr sollt sie ins neue Versteck mitnehmen!“
„Las mich los, du Schwein!“ schrie Miri und Hermo sowie Thoma fragten sich auch, was Larius mit diesem Mädchen will.

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Er ließ sie los. Miri beschimpfte Ramses gleich wieder mit sämtlichen Schimpfwörtern, die ihr je zu Ohren gekommen waren. Das Lachen aus Hermo und Thoma Gesicht verschwand allmählich. Noch nie habe sie, eine so wilde Frau gesehen. Als sie mit Ramses fertig war, drehte sie sich um und schrie; „Was klotzt ihr so blöde? Verpisst euch!“

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Miri sah sich kurz um, rannte dann blitzartig zur Tür und startete erneut einen Versuch zu verschwinden. Die Drei konnten sie gerade noch so aufhalten. Miri wurde im Keller in einem fensterlosen Raum gebracht. Die Tür war aus schweren Eisen und Thoma sagte; „Hier wird sie nicht rauskommen.“ „Sei dir da mal nicht so sicher. Sie hat mich fast zwei Tage bearbeitet und scheint immer noch unausschöpfbare Power in sich zu haben. Sie ist einfach nicht müde zu bekommen.“ meinte Ramses und Hermo sagte zu ihm; „Ich habe keine Zeit, muss den Rest noch einpacken. Heute Abend werden wir aufbrechen.“ „Vergiss es! Ich werde keine Minute länger mehr auf das Biest aufpassen. Ich pfeife mir jetzt ein paar Blutkonserven hinter und haue mich dann aufs Ohr. Ich habe drei Tage nicht gepennt. Seht selbst zu, wie ihr mit die fertigt, werdet.“ So musste Thoma diese Aufgabe übernehmen. „Wie ist der Kampf nun ausgegangen und wie geht es Garius?“ interessierte Thoma brennend. Doch Ramses wollte nicht noch groß erzählen. „Ich war nicht bis zum Ende da. Was weiß ich.“gab er gähnend von sich.


Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Go Miri, Go Miri !!!:lalala::lalala::lalala: (bitte stell dir hier ein Horde Cheerleader vor, die Miri anfeuert =))

Hallo Ines.

Alles in allem ein schönes, versöhnliches Kapitel, aber so wie Miri den Ramses vermöbelt braucht sie Tom wirklich nicht… das arme geschundene Kerlchen kann einem ja fast schon leid tun, die Bilder dazu sind jedenfalls köstlich.

Schön das es Dario wieder besser geht, und das sein größter Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Bin gespannt wie er reagiert wenn er merkt das er nun kein Vampir mehr ist.
Ist dieser Teil der Geschichte nun abgeschlossen? Es wäre schade, wenn er und Fay jetzt nur noch Nebenrollen spielen würden, denn ich vermute in nächster Zeit wird sich alles wohl auf Miri, Larius, Lucien und Hella konzentrieren.
Wie weit hast du deine Geschichte eigentlich geplant? Ist sie zu Ende, wenn Larius besiegt und Don aus Fays Blut das Elixier hergestellt hat?

Freu mich aufs nächste Kapitel,
Liebe Grüße, wünsch dir eine schöne Woche
Drea
 
Hallo Ines!
Erst mal ein dickes, fettes Lob für die Fortsetzung!!! Das ist alles so toll gemacht, dass ich gar nicht genug davon bekomme. Wäre echt schade, wenn deine Story schon bald zu Ende wäre. Ich oute mich jetzt einfach mal, indem ich bekenne, dass das hier meine Lieblings-Fotostory ist. :D Sie ist vielleicht nicht mit solchen Fotokunstwerken versehen wie ein paar andere und sie enthält ein paar Fehlerchen, aber die Figuren sind mir definitiv ans Herz gewachsen, der ganze Hintergrund ist gut durchdacht und die Story ist sehr lebendig.
Weiter so!!! :up:
LG Anny
 
INEEEEEEEEES :D
Ich LIEBE deine Geschichte!!! Ich danke dir für die PN. Werde mit Sicherheit noch einige Fragen haben. Bin ja gerade erst Mal am Anfang, aber mach dich auf viiiele Fragen gefasst wenn ich soweit bin ;)

Jetzt zum letzten Kapitel:
Ich freu mich so wahnsinnig für Dario! Sein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen! Wie er wohl darauf reagieren wird? Und die anderen erst?
Aber noch mehr freu ich mich, das Aron ENDLICH Fay sagen durfte wer er ist! Bin gespannt, wie Fays Mutter reagiert und erst recht, wenn die leiblichen Eltern auf Maria und Maikel treffen.
ABER: wie lang müssen wir denn noch auf das Baby warten?

Miri ist klasse! Aber was hat sie mit der Auserwählten zu tun? Und sie ist ganz in ihrer Nähe?? :eek:
Bin gespannt wer das nun ist, denn Fay ist es ja nicht! Oder hab ich was nich mit gekriegt?? :ohoh:

Bitte bitte schreib schnell weiter!!! Bin schon gespannt wie es weiter geht!

Lg Black_Magic
 
hehe miri geht ja richtig ab. aber das haben diese blöden männer ja auch verdient. ich hätte mich auch nciht anders verhalten :D
und das Dario nun ein Mensch ist find ich super. so kann er endlich das leben führen was er wollte, mach schnell weiter. ich geh nun zu bett.. falle schon fast um hier,. aber ich musste unbedingt ja noch zu ende lesen ;)
 
Hallo ihr Lieben.
Erstmal möchte ich mich entschuldigen, das ich solange nichts von mir hören lassen hab. Ich musste plötzlich mit meinem Sohn in die Klinik, das kann bei seinem Handicap öfters passieren. Aber zum Glück war keine neue OP nötig und nach einer kurzen Reha konnten wir wieder nach Hause. Dann hatte mein Schwiegervater einen Herzinfakt. Es geht allen wieder gut und nun ist mein Kopf auch wieder frei um an der Story weiter zuarbeiten.




Hallo Drea, ja Miri hat Ramses ganz schön zugesetzt.
Dario Wunden sind geheilt und sein größter Wunsch hat sich erfühlt. Doch ob er damit auch gut umgehen kann? Noch weiß er ja nicht das er nur noch ein Mensch ist und wundert sich sehr über seinen doch sehr schwach gewordenen Sinne.
Fay und Dario werden erstmal nicht mehr so häufig vorkommen. Viele Dinge geschehen ja zeitgleich, so kommt es schon vor, das Fay und Dario für ein paar Kapitel nicht erwähnt werden.
Ich bin momentan aktuell bei Kapitel 13. Hab es in diesem Forum also bald aufgeholt.
Allerdings komm ich nur sehr schleppend weiter. Aber wenn es zu Hause allen gut geht, dann kommt auch meine Kreativität und Schreiblust ganz schnell wieder.

Ich danke dir ganz lieb für deinen tollen Kommi und wünsche dir viel Spaß beim weiterlesen.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Hallo Anny, danke für dein dickes Lob. Es ehrt mich sehr, das du die Story für gut durchdacht hältst, trotz meinen kleinen Fehlern. Auch das meine Story zu deine Lieblingsstory zählt.
Die Fotos sind ja schon etwas älter und ich bearbeite ja nur die Fotos, die ich im Spiel nicht umsetzten kann. Finde sie halt so natürlicher.
Auch wenn manchmal eine längere Pause zwischen denn Kapitel liegen wird, geht die Story aber weiter. Durch das Handicap meines Sohnes kann es immer wieder passieren, das ich eine längere Pause einlegen muss.

Ich danke dir ganz lieb für deinen tollen Kommi und wünsche dir viel Spaß beim weiterlesen.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Hallo Black_Magic, ja Darios größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen, doch nun spürt er da ihm doch so einiges fehlt und ob er damit zurechtkommt?
Aron ist wohl in Moment der Glückliste von allen. Auf diesen Tag hatte er solange gewartet. Nun kann er endlich der Vater sein, der er schon in seinem Herzen immer war.
Oh das Baby von Dario und Fay, wird noch auf sich warten lassen. So viele Dinge geschehen ja zeitgleich, und da hat man schon den Eindruck, dass ne Ewigkeit vergeht, obwohl erst ein paar Tage vorbei sind.
Miri hat eigentlich nichts mit der Auserwählten zu tun, doch sie wird sehr nützlich sein.
Ich hoffe, das ich jetzt fließend weiter machen kann und nicht mehr solange Pausen entstehen.

Ich danke dir ganz lieb für deinen tollen Kommi und wünsche dir viel Spaß beim weiterlesen.
Liebe Grüße
Ines:hallo:


Hallo Romy, ja Miri weiß sich schon zu wären, zumal ihr ja auch kein Haar gekrümmt werden soll. Dario wird als Mensch so einige Probleme haben, dass kann ich schon verraten.
Ich danke dir ganz lieb für deinen tollen Kommi und wünsche dir viel Spaß beim weiterlesen.
Liebe Grüße
Ines:hallo:

So nun geht es nach langer Zeit gleich weiter.


Ich bedanke mich auch an all den lieben stillen Lesern und wünsche euch auch weiterhin viel Spaß beim lesen.:hallo:
 
Kapitel 99

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Jeden Abend schaute Hella den kleinen Hügel hinunter, in der Hoffnung das Garius erscheinen würde. Manchmal glaubte sie Garius zu sehen, dabei waren es nur die Schatten der schwingenden Äste. Manchmal glaubte sie ihn zu hören, dabei war es nur der Wind, der die Blätter des Waldes streichelte. Sie sah hinauf zu den Sternen und sprach in Gedanken; „Bringt ihn mir zurück!“ Hella war es ganz egal, was Garius war. Sie spürte sein Herz und das vermittelte ihr, das Garius eine gute Seele hatte. Ihr Herz schmerzte momentan, gequält von der Sehnsucht, nicht wissend, ob ihre Liebe je wieder kommen würde. So manche Nächte lag sie wach, immer in der Hoffnung, Garius könnte kommen. Seit Garius Erscheinung, hatten die Nächte für Hella eine ganz andere Bedeutung. Sie wurden zur schönsten zeit ihres Lebens, wo sie ihre Liebe fand und sie sich von Garius genauso angezogen fühlte, wie er von ihr. Zunehmend träumte sie auch sehr viel wirres Zeug, dessen Bedeutung sie nicht erahnen konnte. Im Traum erschienen ihr Kreaturen, wild und böse mit großen Zähnen und Flügeln.
Sie waren menschlich und dann doch wieder nicht und Hella sah sich davon laufen. Doch für sie waren es nur Albträume, die einer blühenden Fantasy entsprungen waren, ausgelöst durch das Gespräch mit Luise über Dämonen.

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Hella konnte wieder Mal nicht schlafen, las ein Buch und hörte das unten in der Küche jemand in der Speisekammer polterte. Als sie unten war, sah sie ihren Vater, der bei einem Bierchen saß.
„Kannst du auch nicht schlafen?“ fragte sie darauf hin ihren Vater und Heinrich erwiderte; „Nein, ich bin am überlegen.“ „Und was beschäftigt dich so?“ „Naja es sind zwar nur noch ein paar Monate bis du 20 wirst, aber trotzdem möchte ich dich nicht alleine lassen. Übermorgen ist der große Bauernkongress, der nur alle 10 Jahre stattfindet. Es ist vielleicht der Letzte, an dem ich teilnehmen könnte. Oma Luise ist schon zu alt um hier herzukommen und die anderen haben alle zu tun. Dich ins Dorf zu bringen, wäre ne Möglichkeit, doch die Tiere müssen ja auch versorgt werden.“ „Halt mal …! Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Du willst mir doch damit nicht sagen, dass du vorhast, für mich ein Kindermädchen zu beschaffen? Papa …, ich werde bald 20! Findest du es nicht ein bisschen lächerlich, was du vorhast? Ich bitte dich, du willst dich doch nicht so blamieren.“ unterbrach Hella ihren Vater und war sehr sauer.


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„Aber verstehe doch Kindchen, ich hab doch die Verantwortung.“ „Verantwortung für was? Papa, sieh es doch endlich ein das ich erwachsen bin und kein kleines Kind mehr. Ich weiß was ich zu tun und zu lassen habe. Du hast Mama ein Versprechen gegeben und ich weiß, wie wichtig dir es ist. Aber glaubst du wirklich, wenn eine ältere Dame hier ist, ich sicherer bin? Ich glaub es jedenfalls nicht. Hast du so wenig vertrauen zu mir? Du bist doch bloß ein paar Tage weg und nicht Jahre, also worüber machst du dir Sorgen? Fahr los und genieße das Treffen mit deinen Kumpels! Ich werde hier schon ohne einen Aufpasser klarkommen.“ Hella war recht wütend und das ließ sie ihrem Vater auch spüren. Sie diskotierten noch hin und her, bis Heinrich ganz vergaß, dass seine Tochter ihm gegenübersaß und nicht seine Frau, die er in Hella so oft sah. Nach einer Weile gab Heinrich auf und sagte schmunzelt; „Du bist genauso ein Dickschädel wie deine Mutter und genauso süß wie sie, wenn du wütend bist. Hast ja recht, ich mache mir wohl wieder zu viele Sorgen. Du machst ja sonst hier auch alles alleine. Aber verspreche …“
„Ja Papa …, ich werde im dunklen diesen Berg nicht verlassen.“ unterbrach Hella ihren Vater erneut und sagte das, was sie schon tausendmal von sich gegeben hatte.

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Er wusste, dass seine Tochter recht hatte, aber gleichzeitig überkam ihm doch ein mulmiges Gefühl, sie alleine zu lassen. Er schaute, wie sie nach oben ging, und wünschte sich so sehr, dass seine Tochter mal ein besseres Leben haben würde. Am darauffolgenden Morgen begann Heinrich seine Reise zu dem Kongress.

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Der Kampf war schon längst vorbei und Lucien fast am durchdrehen. Für ihn war das Schlimmste, so tatenlos ausharren zu müssen, ohne das geringste tun zu können. Die Ungewissheit, was nun sei, quellte ihm über Stunden. Als er dann spürte, dass Dario schwer verletzt sein musste und seine Aura immer schwächer wurde, waren Luciens Schuldgefühle unbeschreiblich groß. „Ich hätte Larius damals töten müssen.“ sagte er immer wieder zu sich. Lucien selbst weiß, wie lang die Ewigkeit sein kann. Das Endlose, das immer wiederkehrende, das nicht aufhören wollen. Doch gerade die letzten zwei Tage kamen ihm so unendlich lang vor, das er jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Erst in der zweiten Nacht, bekam Lucien die ersten Informationen, wie der Kampf ausgegangen war. Man musste ihn auch leider mitteilen, dass sein Sohn und die meisten seiner Anhänger, fliehen konnten. Auch in derselben Nacht war jeglicher spürbarer Kontakt zu Dario abgebrochen.

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Niedergeschlagen ging Lucien die langen schmalen Gänge des alten Gemäuers entlang und grübelte, wie es jetzt weitergehen sollte. Die Vampire, die auf seiner Seite standen, waren so damit beschäftigt, Larius zu folgen, das zu diesem Zeitpunkt keiner sagen konnte, wer den Kampf nicht überlebt hatte. Als Lucien Dario nicht mehr spürte, rechnete er mit dem schlimmsten. Er konnte ja nicht wissen, dass Dario schon erlöst wurde. „Komm hier trink ein Glas Wodka! Das befreit die Sinne und wird dir gut tun.“ meinte Ambros zu Lucien und reichte ihm das Glas. Doch Lucien winkte ab und schüttelte nur mit dem Kopf.

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Im Speisesaal traf er auf die anderen. Die Stimmung war im Keller und jeder grübelte auf seiner Weise. Lucien setzte sich neben Andrew. Er sah ihm fragend an und Andrew wusste, was Lucien meinte. Andrew schüttelte mit dem Kopf, sah dann traurig nach untern und sagte betrübt; „Nein, auch ich kann ihn nicht erreichen.“ In diesem Moment ging die Tür auf. Lucien wurde nun das mitgeteilt, was Pipi ihre Mutter erzählt hatte. Kassandra hatte ja Edward informiert. So erreichte auch Lucien die Nachricht, dass Don, seine Söhne und Fay überlebt haben, aber Miriam entführt wurde.
Kurz danach wurde Lucien informiert, dass man eine Höhle gefunden hatte, wo Larius und seine Anhänger wohl den Tag verbrachten. Auch das sie Spuren eines Serum fanden, das nach ersten Untersuchungen, die Aura eines Vampirs schwächt.

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Im Arbeitszimmer wurde nun wild diskotiert. Lucien war sehr entschlossen, sich selbst auf die Suche nach seinem Sohn zu machen. Seine Berater hielten es für keine gute Idee und waren sich sicher, das Larius darauf nur warten würde. „Mein Sohn ist nicht blöd. Meinst du allem Erstes, er würde hier herkommen? Ich glaube kaum, dass er schon so viele Anhänger hat, um einen Frontalangriff wagen zu können. Wir sind alle in der Nacht des Kampfes, etwas schwächer geworden. Unsere Kräfte schwinden und auch unser Spürsinn nimmt beträchtlich ab. Meinen Sohn wird es da nicht anders gehen. Was ich damit sagen will, dass ich die Macht und Stärke, die ich eins von den dunklen Mächten erhalten habe, verlieren werde. Somit werden auch die Kräfte aller meiner Nachkommen schwinden. Ich habe nicht mehr viel Zeit um meinen Sohn finden zu können.“ Darüber war sich Lucien sicher, doch Vince, konterte dagegen; „Lucien, darauf wartete dein Sohn doch bloß! Wenn wir schwächer werden, wird er es auch, also wozu die Eile? Es wurden einige seiner Anhänger gefangen genommen. Warten wir doch erstmal ab, was man aus ihnen herausbekommt.“ Ambros unterbrach das Gespräch. „Es gibt eine Spur von deinem Sohn und deinem Enkel.“ sagte er und alle warteten gespannt auf das, was Ambros erfahren hatte.

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Garius seine Wunden waren nun auch schon geheilt. Wie eine Maus suchte er in größeren Fuchsbauten oder Erdlöchern, Schutz vor dem Tageslicht. Auch er spürte, dass nicht eingetroffen war, was sein Vater vorhergesagt hatte. Dabei war sich Garius so sicher, dass sein Vater diesbezüglich die Wahrheit sagte. Er fühle sich hintergangen, betrogen und allein gelassen. Er hatte ja eigentlich damit gerechnet, war aber trotzdem enttäuscht. Garius war sich auch ganz sicher, das er sein Verwandlungsbiss richtig ausgeführt hatte, doch die versprochene Stärke, die er erhalten sollte, blieb aus. Für Garius bedeutete das nur, das sein Vater gelogen hatte, oder das Mädchen nicht die Auserwählte war. An seinen Plan, seinen Vater zu vernichten, hielt Garius fest. Doch wie, wann und wo, wusste er noch nicht.

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Geschützt von dichten Wäldern, ferner jeglicher Menschenstädte und nur nachts, konnte Garius sein Ziel näher kommen. Garius orientierte sich nach den Sternen, die ihm seinen Weg zeigten und es gab nur einen Ort, wo er hinwollte.
Das Schallen eines Signalhorns von einem Güterzug, das er vernahm, brachte ihm auf eine Idee schneller und schonender zu reisen. So folgte er dieses Signal, was ihm zu Eisenbahnschienen führte.
Er brauchte auch nicht lange warten, bis ein Zug kam, der in die Richtung fuhr in die Garius wollte. Auf einen fahrenden Zug zu springen, war für Garius nur ne Kleinigkeit. Wenn der Zug die Richtung wechselte, oder Garius spürte, dass der Tag bald anbrach, sprang er wieder runter und suchte sich einen Ort, wo er den Tag verbringen konnte. So hatte auch Garius nach drei Tagen den Wald, der ihm so vertraut vorkam, erreicht.

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In einem Kellerraum eingesperrt, wurde Miri erst richtig bewusst, welcher Gefahr sie sich ausgesetzt hatte. Doch sie hatte Dario, indem sie Larius ablenkte, das Leben gerettet. Die Reise zu Larius Villa, war auch für sie anstrengend. Immer wieder versuchte sie Ramses Griff zu entkommen. Zudem hatte sie kaum was getrunken und nichts gegessen. Ihr war kalt, sie fühlte sich schmutzig und unheimlich müde.

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Doch das schlimmste Gefühl, was Miri überkam, war die Ungewissheit. Nicht zu wissen, wie es ihrem Liebsten und den anderen ging. Ein Meer aus Tränen suchte sich ihren Weg über Miris Gesicht, das von den Strapazen der Reise gekennzeichnet war. „Was habe ich mir nur dabei gedacht? Ich hätte auf Tom hören sollen, dann wüsste ich jetzt, was mit ihm ist, und könnte helfen. Er hatte mich gerufen, das konnte ich noch hören. Oh nein, vielleicht hab ich ihn noch in Gefahr gebracht. Pipi hatte recht, ich habe ihn vielleicht sogar noch abgelenkt. Dario hing am Baum, aufgespießt von einem dicken Ast. Das kann doch keiner Überleben und Fay…, das Baby …, warum? Was wollten die Vampire bloß? Was wollen sie von mir? Ich bin nichts und ich kann nichts. Was wird nun geschehen?“
Miri grübelte noch eine ganze Weile, bis sie schließlich vor Erschöpfung einschlief.

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Etwas drei Stunden später, die Sonne war gerade aufgegangen, schaute Thoma nach Miri. Schlafend lag sie im Bett, doch das quietschende Geräusch der schweren Eisentür, ließ sie hochschrecken. „Was willst du von mir? Lass mich in ruhe!“ fuhr sie Thoma gleich an. „Hab keine Angst, ich will gar nichts von dir. Im Gegenteil, ich möchte dir helfen und vielleicht kannst du auch mir helfen.“ Miri sah Thoma fragend an und sagte; „Was wollen die von mir?“ „Das weiß ich nicht und wir sollten auch nicht solange warten, bis wir es herausgefunden haben.“
Thoma sah Miris verweintes Gesicht. Dicke Augenringe und von den Tränen verschmierter Staub, der sich von der Reise auf Miris Haut festgesetzt hatte, war nur ein äußeres Zeichen von dem, was sie durchgemacht haben musste. Thoma sagte; „Komm, ich bringe dich ins Bad! Da kannst du dich erstmal frisch machen und dann musst du was essen!“ Miri schaute Thoma in die Augen und wusste nicht, ob sie ihm trauen sollte. Doch sie hatte wohl keine Wahl, denn alleine würde sie nicht fliehen können.

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Nachdem Miri sich nun säubern konnte, hatte sich auch Thoma umgezogen und Miri Frühstück gebracht. Doch Miri bekam keinen Bissen herunter, sondern trank nur etwas vom Fruchtsaft. Ramses ruhte noch und Hermo war mit packen beschäftigt. Sie alle trauten Thoma und ahnten nicht im geringsten, das er und Garius längst die Seiten gewechselt hatten.
Nun wollte Thoma wissen, warum Miri am Ort des Geschehens war und vor allem, ob sie Garius sah.

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„Ich kenne keinen Garius. Es waren so viele Vampire vor Ort. Meine Freunde, mein Freund, alle waren am Kämpfen. Als das Monster den Bruder von meinem Freund angriff, konnte ich nicht mehr zusehen. Ich weiß nicht einmal, ob sie noch leben. Kannst du mich nicht nach Hause bringen, oder einfach gehen lassen?“ bettelte Miri und Thoma erwiderte; „Das würde ich ja, aber spätestens in zwei drei Stunden ist Ramses wieder wach und er würde dich finden, ehe du zu Hause bist. Ich kann dich aber von hier fortbringen. Heute Abend ist hier alles leer und an dem Ort, wo man dich dann hinbringen wird, wäre eine Flucht unmöglich. Dieser Garius, den Jungen den ich meinte, sollte ein junges Mädchen verwandeln. Sie sollte so eine Art Auserwählte sein.“ Miri unterbrach Thoma wütend und fing an zu schreien; „Auserwählte …, ihr spinnt doch alle. Fay ist nicht die Auserwählte, und wenn er sie jetzt gebissen hat …“ Miri schwieg auf einmal, senkte ihren Kopf und wollte ihren Gedanken nicht aussprechen.

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„Aber woher willst du es denn wissen?“ fragte Thoma. „Das hat Lucien persönlich gesagt und Dario ist Luciens Schützling. Er wird sich an euch allen rächen.“ gab Miri trotzig von sich.
„Garius ist Luciens Enkel.“ erwähnte Thoma. Miri stockte der Atem, als sie das hörte und Thoma erzählte alles das, was er von Garius wusste. Danach sagte er noch; „Wenn Garius noch lebt und das tut er, da bin ich mir sicher, dann gibt es nur einen Ort, den er aufsuchen wird. An diesem Ort sind auch wir sicher, falls man uns nicht daran hindert, diesen zu betreten. Wir sollten sofort aufbrechen. Warte hier noch kurz! Ich hole dir was anderes zum Anziehen und schau, ob Hermo uns nicht sehen kann.“

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Thoma nahm das Elixier und packte einige dieser Fläschchen ein. Nachdem er und Miri sich umgezogen hatten und sie gerade auf dem Weg nach draußen waren, fielen Miri zwei Bilder auf, die Hermo noch nicht eingepackt hatte. „Wer ist das?“ wollte sie wissen, da sie sich selbst drauf zu erkennen glaubte. Thoma sah zu den Bildern und dann zu Miri. Er schmunzelte leicht und meinte; „Ich weiß es nicht. Aber sie ist wohl der Grund, warum Larius an dir Interesse hat. Du siehst wirklich so aus wie sie. Ist doch schon etwas merkwürdig, oder?“

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Miri sah sich noch mal die Bilder an und ahnte, was Larius mit ihr vorhatte. Bei diesem Gedanken überkam ihr das blanke Ekeln. Doch dann spürte sie was Vertrautes und sah ne Möglichkeit nach Hause zu finden. „Lass mich doch einfach gehen.“ bettelte sie nochmals. Doch Thoma sagte; „Das kann ich nicht. Ich brauche deine Hilfe. Wie diese aussieht, erkläre ich dir noch.“
Miri war sich sicher, das jemand in der Nähe sei, den sie sehr gut kannte. Sie wollte es Thoma nicht sagen, denn so recht, traute sie Thoma immer noch nicht.

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Sie folgte Thoma und war sich sicher, dass man auch ihre Spur weiter verfolgen würde.
Mit dem Motorrad verließen sie unbemerkt, Larius Villa.

Fortsetzung folgt….:hallo:
 
Hallo Anny, ob Garius Hella noch beißen wird? Naja ihn wird es da nicht ganz anders gehen wie Dario. Miri möchte gern wieder nach Hause und dennoch hat sie einen intensiven Drang Hella und Garius zu helfen.
Danke für deinen lieben Kommi.
Ich wünsche dir und deiner Familie ein fröhliches besinnliches Weihnachtsfest!
Liebe Grüße
Ines:hallo:

Kapitel 100
Die Geschichte geht weiter!


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Die Person, die Miri gespürt hatte, war Lyreu, der ihr die ganze Zeit unbemerkt folgen konnte.
Ramses war so mit Miris beschäftigt, das er Lyreu nicht bemerkte. Als Lyreu in der Nähe von Larius Villa kam, spürte er die dunkle Macht, das Unheimliche, etwas Bedrohliches und er vernahm auch den leichten Duft einer Kreatur, der ihm auch beim Kampf in die Nase kroch. Nun war er sich sicher, dass in der Villa die Kreatur gewohnt haben musste. Ihm war auch bewusst, das er es nicht schaffen würde Miri von dort allein zu befreien. Geschütz von der Dichte des Waldes, wartete er bis zum Morgen. Als er gerade losmarschieren wollte, um Hilfe anzufordern, sah er wie Thoma mit Miri wegfuhr. Er überlegte, was er nun machen sollte. Am liebsten wäre er Miri wieder gefolgt, doch er wusste auch, wie wichtig es sei, den anderen mitzuteilen, was er herausgefunden hatte. Ihm war auch klar, dass er Miri nicht all zu lange mehr hätte folgen können. Lyreu war erschöpft, hatte kaum ruhe gefunden und nur eine Flasche Elixier dabei gehabt, die er in der Zwischenzeit schon genommen hatte. Müsste er sich jetzt verwandeln, egal aus welchem Grund, würde es gefährlich für ihn werden. Er wusste nicht, wo er war und sein Handy funktionierte nicht mehr. Also suchte er die nächste menschliche Siedlung auf und erreichte nach kilometerlangem Fußmarsch ein kleines Dorf.

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Er lief eine Straße entlang, die wohl die Einzige war, die mit modernem Asphalt belegt wurde. Er sah eine Post, genau das, was Lyreu gesucht hatte. Jetzt wusste er auch, von wo das für ihm ohrenbetäubende Geräusch was er vernahm, herkam. Die sehr ausgeprägten Sinne der Vampire waren schon vom Vorteil, konnten aber auch sehr nervig sein. Grade die hohen Töne waren für Vampire besonders unangenehm.

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Als er die Poststation betrat, sah er eine junge Frau mit einem Baby auf den Arm, das ununterbrochen schrie. Ein Mann versuchte diese Frau wohl Tipps zu geben, wie man das kleine Menschenkind beruhigen konnte. Der Druck auf Lyreu seinem Kopf war schon fast unerträglich und er hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten. Anders wie es bei Tom und Dario war, war Lyreu an solche Töne nicht gewöhnt. Sein Gehör hatte sich noch nicht so recht an die menschlichen Geräusche angepasst. Die junge Frau schaute Lyreu lächelt an und wunderte sich ein bisschen, über seine äußere Erscheinung. Es kamen sehr selten Fremde in das kleine Dorf, aber auch in einer großen Stadt, würde Lyreu mit seinem extrem langem Haar auffallen. Auf einmal hörte auch das Baby auf zu schreien, was Lyreu sehr freute.

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Nun ging der junge Mann, der wohl für die Post zuständig war, auf Lyreu zu. „Wie kann ich Ihnen helfen, junger Mann?“ wurde er gefragt und Lyreu antwortete etwas schüchtern; „Können Sie mir bitte sagen, welcher Ort das hier ist? Ich bin zwar an einem Schild vorbeigekommen, doch darauf war fast nicht mehr zu lesen.“ „Ja, ja unser Bürgermeister, hatte auch schon besser Zeiten gehabt. Haben Sie sich verfahren?“ „Naja so was Ähnliches.“ meinte Lyreu und der Mann sagte grinsend; „Sie sind hier fast am ende der Welt, jedenfalls kommt es mir manchmal so vor. Dieses kleine Fleckchen Erde heißt Felmer, gehört zur der Stadt Hendau. In welchem Land Sie sich befinden, brauch ich Ihnen wohl nicht sagen, oder?“ „Nein Sir, das brauchen Sie nicht. Sie konnten mir wenigstens helfen, an dem großen Anwesen, an das ich vorbei kam, schien niemand da zu sein.“ erklärte Lyreu und hoffte so an einige Informationen zu kommen, ohne direkt zu fragen. „Ja da ist fast nie einer, jedenfalls denken wir das. Das Anwesen stand jahrelang zum Verkauf und vor ungefähr einem Jahr, wurde es von einem reichen Stadtmensch erworben. So erzählt man sich hier, doch gesehen wurde er noch nicht. Vielleicht hat er es ja nur als Wochenendhaus gekauft oder so. Na egal, kann ich sonst noch was führ Sie tun? „Ja ich bräuchte etwas Kleingeld fürs Telefon. Können Sie mir den hier wechseln?“ und Lyreu reichte den Mann ein Fünfziger hin.

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Nachdem Lyreu genug Kleingeld in der Tasche hatte, ging er zur Telefonzelle und überlegte kurz, wem er nun am besten anrufen sollte. Sein Handy war so kaputt, das er nicht einmal die gespeicherten Nummern abrufen konnte. Es gab eine Notfallnummer für Vampire, so ähnlich wie unsere Polizeinummer, doch diese wollte Lyreu partu nicht einfallen. Die einzige Nummer, die er in diesem Moment innehatte, war die seiner Eltern und die von Konstantin.
Bei seinen Eltern nahm keiner ab, so rief er Konstantin auf dem Handy an.

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Er schilderte ihm die Situation und hörte Konstantin ganz aufgeregt fragen; „Miri …, geht es ihr gut? Mann, ich bin schon fast in Bergen, um von dort aus, ihre Spur aufzunehmen. Gut …, ich werde zu dir kommen. Versuchte Miri nicht zu verlieren und besorg dir ein anderes Handy. Ich werde den Sicherheitsdienst informieren. Sie werden bestimmt schneller da sein als ich. Ach, noch was Lyreu, danke!“ und schon war die Leitung unterbrochen, da Konstantin bereits aufgelegt hatte. Nachdem Lyreu sich was zu Essen besorgt hatte, versuchte er wieder Miris Spur aufzunehmen. Auf die Wachvampire wollte er nicht warten. Er hatte Konstantin alles erklärt und wusste, dass sie das Anwesen auch so finden würde. Schließlich gab es in dieser Gegend nur eine so große Villa, die man aus der Luft gleich erkennen würde. Ein Handy konnte sich Lyreu nicht besorgen, denn soviel Geld hatte er nicht dabei. So marschierte er wieder die endlose Landstraße entlang und hoffte, dass er sich nicht verwandeln müsste.

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Thoma hat mit Miri in der Zwischenzeit den kleinen Berg erreicht, auf dem das Haus von Hella und ihrem Vater stand. Er stellte das Motorrad am Fuße des Berges hinter ein paar Hecken ab.
„Nun bin ich gespannt, ob wir auf diesem Hügel gehen können.“ meinte Thoma und Miri wollte wissen; „Wie meinst du das, raufgehen können?“ „Naja ich war schon mal hier, als ich Garius folgte. Dabei bemerkte ich, dass ich nicht auf dem Hügel konnte. Es war komisch, als würde eine unsichtbare Mauer um den ganzen Berg herum sein. Ich konnte einfach nicht weiter, irgendetwas verhinderte dies. Ich weiß nicht einmal, ob Garius es gelang oder er dieses Mädchen immer nur unten am Bach getroffen hatte. Aber ich weiß, dass dies hier der einzige Ort ist, an dem Garius zurückehren wird und das wir hier erstmal sicher wären.“ erklärte Thoma und dabei waren sie schon den halben Hügel hochgelaufen.

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„Also ich habe nichts von einer Mauer gespürt.“ stellte Miri fest und Thoma wunderte es ein wenig, dachte aber; „Naja vielleicht, weil wir das Elixier genommen haben, oder weil es Tag ist. Aber ich hoffe, dass es den anderen Vampiren nicht gelingt.“ „Was meinst du, warum ist es so.“ grübelte Miri, die es alles schon komisch vorkam. „Ich weiß es nicht genau, aber die Ausstrahlung von diesem Mädchen ist eine ganz andere, als die, die sonst so Menschen an sich haben. Sie wirkt so unwiderstehlich, so besitzergreifend, dass du ein starkes Gefühl hast, dieses Mädchen haben zu wollen.“ „So wie es bei Fay früher war?“ unterbrach Miri ihm. „Ich kenne deine Freundin ja nicht. Doch wenn sogar die schwarzen Engel davon überzeugt waren, dass diese Fay die Auserwählte sei, dann muss sie eine enorme Ausstrahlung in der Hinsicht gehabt haben. Aber du sagtest ja, dass sie nicht diejenige sei und so verhärtete sich mein Verdacht, was ich schon geahnt habe, als ich das erste Mal hier war.“ „Du glaubst, dass dieses Mädchen es sein könnte?“ unterbrach Miri Thoma erneut. „Ja schon möglich, es deutet so einiges darauf hin und das sie bis jetzt von den anderen Vampiren noch nicht entdeckt wurde, liegt wohl an den Berg, der sie zu beschützen scheint.“

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„Aber dieser Garius war ja nun schon oft bei ihr. Wenn sie es sein sollte, warum konnte er sich zusammenreißen?“ „Er liebt sie halt vom ganzen Herzen. Miri, auch wenn du mir das nicht glauben willst, aber Garius ist ein guter Vampir. Er hat mir die Augen geöffnet und nur durch ihn weiß ich, wo ich sein möchte.
Das mit deiner Freundin tut mir sehr leid, aber glaube mir, Garius hat es nur getan, weil er davon überzeugt war, nur so seinem grausamen Vater besiegen zu können, um damit der ganzen Menschheit zu helfen.“ „Aber sie war es nicht!“ betonte Miri erneut und Thoma wusste auch nicht, warum es alle annahmen. Thoma blieb stehen und schaute nach unten. „Ich weiß nicht, was für ein Spiel hier gespielt wird, welche Mächte die Zügel halten. Ich weiß nur, das Garius Vater nie an die Macht kommen darf, sonst ist es um uns alle geschehen.“
„Glaubst du, er könnte schon so viele Anhänger haben, das es ihm wirklich gelingen könnte Lucien aus dem Weg zu schaffen?“ „Es ist gut möglich. Er hat ja nicht nur seine Anhänger auf seiner Seite, sondern auch die schwarzen Engel, die ihm Jahrhunderte lang mit frischem Blut versorgten.“ Für Miri war es schon ein bisschen schwer zu verstehen. Seitdem man glaubte, das Fay die Auserwählte sei, hat sie viel darüber in Büchern gelesen. Doch an der Existenz der schwarzen Engel wollte sie nicht recht glauben.

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Heinrich war auf dem Bauernkongress und Hella nutzte dieses, um das ganze Haus zu putzen. Sie war sehr traurig, da sie immer noch nichts von Garius gehörte hatte und nun wo ihr Vater nicht da war, hätte sie schöne ungestörte Stunden mit ihm verbringen können.
Sie war gerade beim Fensterputzen, als sie sah, wie ein Mann und eine Frau sich dem Haus näherten. Sie erkannte im ersten Moment Thoma nicht wieder und wunderte sich, was die Fremden wohl bei ihr wollten. Sie legte ihr Putzzeug weg und ging nach draußen.

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Sie schaute die beiden an und nun erkannte sie auch Thoma anhand seines Stirnbands wieder. „Hallo Hella, entschuldige das wir hier so unerwartet auftauchen, aber wir brauchen deine Hilfe.“ erklärte Thoma und Hella meinte; „Wie kann ich euch denn helfen?“ „Dazu müssten wir dir sehr viel erklären. Hast du etwas Zeit für uns?“

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„Ja schon…, habe ich. Aber sag mir, wo ist Garius?“ fragte Hella erwartungsvoll und Thoma musste ihr leider sagen; „Tut mir leid, das weiß ich nicht. Er ist in einem Kampf gezogen und noch nicht zurückgekehrt. Darum bin ich auch hier, da ich mir hundertprozentig sicher bin, dass er als erstens dich aufsuchen wird.“ „Meinst du er könnte …?“ Doch Thoma unterbrach Hella. „Nein Hella, daran darfst du nicht denken! Gut er könnte durchaus verletzt sein und braucht daher vielleicht länger um hier herzukommen. Er lebt noch, das müsstet du auch spüren.“
Hella schaute Thoma fragend an und meinte etwas ärgerlich; „Bin ich ein Hellseher oder was? Ich weiß nicht einmal, was ihr seid. Garius wollte mir doch alles erklären.“ „Das wird er auch noch.“
„Kannst du mir versprechen, dass er wiederkommen wird?“ Thoma senkte seinen Kopf und meinte mit leiser Stimme; „Nein das kann ich nicht, aber ich weiß ganz genau, wenn es Garius möglich ist, wird er zu dir kommen und sei es mit letzter Kraft.“ Miri hörte den beiden zu und wusste jetzt, dass es Thoma gut meinte. Doch die Ungewissheit, was mit den anderen sei, nagte an ihren Kräften.

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Hella bat ihren Besuch rein und bewirtete sie mit Kuchen. Als sie den Kaffee holen wollte, überlegte sie, inwiefern sie Thoma trauen konnte. Miri schenke sie erstmal keine Bedeutung. Aus dem Hintergrund hörte sie Thoma von Miri erzählen und warum er Miri dabei hatte.
Doch Hella hörte nur mit halben Ohr hin, zu sehr sorgte sie sich um Garius.

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Nun wo sich auch Hella am Tisch gesetzt hatte, fing Thoma an zu erzählen und klärte Hella darüber auf, was sie sind. Dabei fing er ganz von vorne an und erzählte Hella etwas über die Geschichte der Vampire, ohne das Wort Vampire zu benutzen. Hella hörte interessiert zu, auch wenn sie vieles nicht verstand. Doch sie war es ja gewöhnt, etwas hinzunehmen, ohne es verstehen zu müssen. Sie dachte da an ihrem Vater und an das seltsame Versprechen, was er abgeben musste und er auch nicht wusste oder sagen wollte, warum es so war. So musste sie auch hinnehmen, dass die Nächte eine Gefahr bedeuteten und man sich im Dorf, was von Dämonen munkelte. Hella war sehr gläubig erzogen worden, so war es ihr auch einleuchtend, wenn es die guten Geister, Engeln oder so gab, es auch die andere Seite geben musste. Auch wenn es schon alles glaubwürdig rüber kam, was Thoma erzählte, musste Hella doch ab und an grinsen. So eingriff Miri das Wort und sagte sehr direkt; „Dir ist wirklich nicht bewusst, wie ernst die Lage ist, oder? Wir sind Vampire …, und wenn es dein Schatz nicht schafft, seinen Vater zu bremsen, dann sieht es für uns alle ganz schön Düster aus.“

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Hella schaute jetzt sehr ernst und fragte neugierig; „Was sind Vampire?“ Miri und Thoma schauten sich an und glaubten kaum, dass es Menschen gab, die nicht wussten, was Vampire sind, obwohl es schon sehr viel Filme und Bücher über ihnen gab. Auch wenn der Inhalt mit der Realität nicht viel zu tun hatte und eher auf die Fantasie der Menschen zurückzuführen sei. „Wir sind Vampire, Kreaturen der Nacht. Verdammt dazu ewig zu leben. Verflucht und verstoßen, ausgestattet mit übermenschlichen Sinnen und Kräften. Jedoch nicht in der Lage ohne die Menschen zu überleben. Wir sind auf eine Art wie wilde Tiere, die wenn sie blutdurstig werden, nur ihren Instinkt folgen. Aber dennoch, sind wir auch irgendwo Menschen, eine Seite an uns, die es den dunklen Mächten nicht vermag zu besitzen.“ Sagte Miri kurz und knapp. „Wie meinst du das, ihr könnt ohne die Menschen nicht überleben?“ interessierte Hella nun sehr und Thoma erklärte ihr, warum sie das menschliche Blut brauchen. Er erklärte aber auch, das sie diese Enzyme hauptsächlich aus verunreinigten Blutkonserven nehmen, aber auch, das nicht alle Vampire so friedfertig sind.

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Hella überlegt eine Weile und sagte dann; „Ihr könnt ja nichts dafür, das ihr so seid. Ihr wurdet so geboren, es ist eure Bestimmung. So wie ich als was geboren wurde, was nur meine Mutter wusste und das Geheimnis hat sie mit ins Grab genommen.“ „Ja deine Mutter wusste, dass dieser Tag an dem Garius kam, kommen würde. Doch sie wusste nicht, das Garius ein gutes Herz hat. Sie kannte die Vergangenheit vielleicht nur aus Erzählungen und dass sich die Geschichte alle 500 Jahre wiederholte. Aber du …, du bist anders als die Auserwählten der Vergangenheit, die in Büchern beschrieben wurden. Deine Aura scheint nicht so stark zu sein, oder wird von dem Berg hier eingedämmt, der dir wohl einen gewissen Schutz verleiht. So konnten dich die schwarzen Engel nicht aufspüren oder wurden absichtlich in die Irre geführt. Für mich ist es schwer, in deiner Nähe zu sein und das kann ich nur ertragen, weil ich das Elixier innehabe und es Tag ist. Vielleicht merkt die Macht, die dich beschütz, dass ich dir nichts Böses will und wir deshalb raufgelassen wurden. Ich hoffe nur, dass es denn anderen Vampiren nicht gelingen wird.“ Thoma erzählte, noch was in den Büchern über die Auserwählte stand und in welche Richtungen die Prophezeiungen gehen können. Dabei war sein Wissen darüber sehr lückenhaft, sodass Miri ihr Wissen darüber beisteuerte.

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„Heißt das …, dass es erst vorbei ist, wenn ich eine von euch bin? Ich habe gar keine andere Wahl, oder? Aber wenn ich 20 bin, dann bin ich nicht mehr in Gefahr. Jedenfalls glaubt mein Vater das.“ und Hella verstand so langsam, um was es ging. „Ich weiß nicht, ob dein Alter eine Bedeutung für die Prophezeiung hat. Ich weiß nur, dass in der Vergangenheit es weder der guten Seite, noch der bösen Seite gelungen ist, die Auserwählte für sich zu gewinnen und alle Beteiligten ein tragisches Ende fanden.“ „Das heißt, wenn mich Garius aus liebe zu einem Vampir macht, dann hat die gute Seite gewonnen?“ soviel verstand Hella. „Nein nicht ganz, du musst es von ganzem Herzen wollen, und nicht nur weil du glaubst, dass es richtig sei, sondern weil du es willst, um mit deiner Liebe ewig zusammen sein zu können.“ erklärte Thoma und Miri musste an was denken. „Was ist, wenn Garius es nicht will? Ich meine, Dario hätte Fay niemals gebissen und wir nahmen lange an, das sie die Auserwählte sei.“ Und Miri erzählte die Geschichte von Dario und Fay, so wie sie ihr bekannt war.

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„Vielleicht spürte Dario, das es nicht richtig wäre Fay zu verwandeln und handelte deswegen gegen seine Natur. Nachdem was du erzählt hast, ist Dario sowie auch Fay etwas Besonderes. Ein Vampir, der kein Blut braucht und dennoch Kräfte entwickeln kann, um sogar Larius ebenbürtig zu sein. Ein menschliches Mädchen, das trotz allen Gesetzen unserer Natur von einem Vampir schwanger wurde, ist alles andere als normal. Kein wunder, dass die schwarzen Engel auf der falschen Fährte waren.“ meinte Thoma und Miri ging ein Geräusch tierisch auf die Nerven. „Sag mal, was brüllt hier so laut?“ „Oh das ist Hanna.“ „Hanna?“ unterbrach Miri Hella. „Ja Hanna, unsere Kuh. Sie will gemolken werden und das muss ich auch gleich tun, sonst gibt sie keine Ruhe.“ erklärte Hella und Miri, sie war schon sehr neugierig, denn sie hatte noch nie eine Kuh aus der Nähe gesehen.

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Hella ging zum Stall. Thoma, wie auch Miri folgten ihr. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ fragte Thoma und Hella meinte; „Ja, draußen liegen Heubunde. Du kannst eines davon holen und hier vorne in der Futterkrippe reintun!“ Miri beobachtete Hella und stellte fest, dass Kühe nicht gerade Lieblingstiere von ihr werden könnten. Hella fragte sie; „Willst du mal probieren?“ „Nein …, die Kuh ist definitiv ne Nummer zu groß für mich.“ Hella musste lachen und an die Stadtkinder denken, die auf dem Bauermarkt waren. „Wenn du magst, kannst du die Hühner füttern. Die sind klein und das Futter steht am Eingang zum Hühnerhof.“ Miri nickte und machte sie auf dem Weg.

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Sie nahm die Tüte mit dem Futter und streute etwas davon auf dem Boden. Sofort liefen die Tiere auf sie zu. Miri wich gleich ein paar Schritte zurück. „Kommt mir gar nicht zu nahe!“ sagte sie vor sich her und achtete darauf, dass das Federvieh einen gewissen Abstand hielt. Dabei wollten diese doch nur den Inhalt der Tüte, dabei war es ihnen egal, wer sie fütterte.
Die kleinen Kücken fand Miri schon putzig und wollte sie streicheln. Jedoch rechnete sie nicht damit, dass auch Hühner auf ihren Nachwuchs sehr aufpassten, sodass sie eine unangenehme Bekanntschaft mit einem wild gewordenen Huhn machte. Sie schüttete schnell den Rest der Tüte aus und ging von dem Federvieh weg. Thoma beobachtete das und musste lachen. „Du bist mir ja eine, springst Larius auf den Rücken und hast vor ein paar Hühner Angst.“
Miri schaute etwas grimmig, musste dann aber auch anfangen zu lachen. Nachdem sie das Viehzeug versorgt hatten, gingen sie wieder rein und redeten weiter.

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So kurz vorn Abend ist auch Ramses wieder aufgestanden und schaute gleich nach Miri. Doch er fand nur eine leere Kellerzelle auf. Sofort suchte er das ganze Grundstück ab und schon recht panisch lief er Hermo über dem Weg. „Wo ist das Mädchen?“ fragte er gleich aufgeregt. Doch Hermo meinte; „Woher soll ich das wissen. Thoma hat auf sie aufgepasst. Ich bin immer noch nicht ganz mit dem packen fertig. Ein bisschen Hilfe wäre da schon angebracht, doch Thoma habe ich seit Stunden nicht mehr gesehen. Mann …, ich sollte schon längst auf dem Weg zur Wüste sein. Also suche Thoma sowie das Mädchen, in einer Stunde reisen wir ab!“

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Ramses suchte noch mal alles ab, aber er konnte weder Miri, noch Thoma finden oder spüren.
„Sie sind beide nicht da. Weißt du, was das heißt? Thoma hat sich belatschern lassen und das Weibsbild geholfen. Wer weiß, wo die jetzt schon sind.“ schrie Ramses Hermo an. „Das glaub ich nicht. Auf Thoma konnte ich mir immer verlassen. Larius hat ihm sogar seinen Sohn anvertraut.“ erwiderte Hermo, doch Ramses war da ganz anderer Meinung. „Fakt ist, die beiden sind nicht da und ich komme jetzt in Teufels Küche. Mann …, der Alte wird mir den Kopf abreißen. Ich weiß zwar nicht warum, aber dieses Weibsbild war ihm sehr wichtig und nun …, was mach ich denn jetzt?“ „Das kann ich dir auch nicht sagen, ist auch nicht mein Problem. Ich habe selbst genug am Hals, also sieh zu, wie du sie wiederfindest. Das Mädchen sieht genauso aus, wie die Frau auf seinen Bildern, die ich vorhin noch eingepackt habe. Jetzt verstehst du vielleicht, warum er sie will. Ganz ehrlich, in deiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken.“ meinte Hermo, drehte sich um und packte weiter.


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Ramses schmiss sich auf einen Zweisitzer und fing an zu grübeln. „Was mach ich jetzt nur? In der Ausbildung hat man uns alle Techniken des Kampfes gelehrt, aber nicht wie man eine wild gewordene Vampirfrau bändigt. Ich bin voll am A*sch. Ob ich ihre Spur finden kann? Ich muss es wenigstens versuchen und wenn ich sie nicht finde, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zu verschwinden. Thoma ein Verräter, wehr kann denn so was schon ahnen.
Wenn ich den erwische, dann hat sein letztes Stündlein geschlagen.“
Er sagte Hermo, was er vorhatte und Hermo meinte wiederum; „Es kann kommen was will, in einer Stunde bin ich hier verschwunden. Larius wird garantiert vor mir in der Wüste sein und das war nicht so geplant. Also ich kann dir nicht helfen. Hier lies das! Präg dir gut ein, wie du an diesem Ort kommst und dann vernichte den Zettel. Vielleicht ist ja Thoma mit ihr schon aufgebrochen.“ „Das glaubst du doch selber nicht, oder? Thoma ist ein Verräter ob es dir gefällt oder nicht. Wer weiß, wer noch alles dazugehört. Ich suche jetzt dieses Weibsstück und Thoma kann sich schon mal warm anziehen.“ „Ja ja mache was du für richtig hältst, ich muss jetzt los.“ meinte Hermo und verließ kurze Zeit später als Letzter das Anwesen.

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Ramses schaute sich draußen noch genauer um und hat herausgefunden, dass Thoma mit dem Motorrad fortgefahren war. Nun wusste er auch, in welche Richtung er suchen musste und flog etwas 60 km in die Richtung, in die Thoma fuhr. Als Ramses über einen Hügel flog, konnte er Thoma sowie Miri spüren. Ramses landete, fuhr seine Flügel wieder ein und lief auf den kleinen Hügel zu.

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„Was will er hier bloß? Er musst doch wissen, dass er hier leicht zu finden ist und was ist das für eine Aura, die ich spüren kann? Vielleicht hat die ihm auch angelockt? Irgendwie kommt die Aura mir bekannt vor. Ich habe sie schon mal gespürt, aber wo? Na egal, das werde ich schon noch herausfinden.“ dachte sich Ramses und war ein bisschen durcheinander. Er verspürte einen inneren Drang nach etwas, das er nicht kannte, als müsste er diese Aura folgen und plötzlich, war Thoma und Miri nicht mehr so wichtig.

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Doch Thoma hatte Ramses längst gespürt und ging den Hügel herunter. Nun hoffte er, dass der Berg das Böse wirklich fernhalten konnte.

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Als Ramses Thoma sah, wollte er ihn sofort angreifen und schrei; „Du verdammter Verräter! Wo ist das Mädchen?“ Dabei bemerkte Ramses, dass er nicht zu Thoma gelangen konnte. Irgendetwas hinderte ihm daran. Er nahm seinen Arm schützend vor sein Gesicht, obgleich er nichts sah. „Was ist das hier für eine Schei*e, warum komm ich nicht dichter an dich ran?“ wunderte sich Ramses und Thoma ging ein Schritt zurück, um auch sicher zu gehen, dass Ramses ihn nicht folgen konnte. „Warum hat du das gemacht? Ich dachte immer, du willst auch frei sein?“ fragte Ramses, denn er konnte Thoma nicht verstehen. „Noch bin ich frei, aber wenn Larius sein Ziel erreicht hat, dann sind wir alle nicht mehr frei, sondern seine Sklaven. Er ist nicht gekommen, um uns mehr Rechte auf dieser Welt zu verschaffen, nein …, er ist gekommen, um alle zu besitzen, um alles und jeden zu beherrschen. Glaub mir, er ist nicht derjenige, auf dem wir gewartet haben.“ „Ach du spinnst doch, du sucht doch nur einen Weg um dich zurechtfertigen.“ „Nein Ramses, das habe ich nicht nötig. Ich habe mitbekommen, wie er seinen eigenen Sohn behandelt, wie den letzten Dreck. Was meinst du, wie er uns behandeln wird, wo wir doch ein Nichts für ihn sind.“ „Warum kann ich den Berg nicht rauf gehen und welche Aura verspüre ich?“ wollte Ramses noch wissen.


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Thoma überlegt kurz. Er wollte nichts von Hella verraten. „Das ist die Aura des heiligen Berges. Nur der Gutes in sich trägt, den ist es gestattet diesen zu betreten. Das Mädchen hat ein gutes reines Herz und ich werde sie wieder zu ihrer Familie bringen, wo sie auch hingehört. Findest du es richtig, das Larius sie, nur weil es ihm passt oder er es will, einfach so entführt? Er wird sich alles nehmen was er will und jedem der ihm im Wege steht, vernichten. Tu das, was du nicht lassen kannst, doch ich wähle einen anderen Weg.“ meinte Thoma drehte sich um und ging den Berg hinauf.
Ramses grübelte über das, was Thoma gesagt hatte und er wusste, dass schon etwas Wahres in seinen Worten lag. Er wusste nicht so recht, was er nun machen sollte. Ein Teil seiner Kumpels begleiteten Larius. Der andere Teil sollte die Anhänger von Larius sammeln.
Ramses wollte erstmal Askan aufsuchen, vielleicht würden sie ja gemeinsam eine Lösung finden. Dass die Aura von dem Berg kommen sollte, nahm Ramses Thoma erstmal so ab. Das erklärte ihm auch, warum er nicht hinaufgehen konnte.


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Traurig saß Miri im Wohnzimmer und starrte ununterbrochen das Telefon, das neben der Tür zur Küche an der Wand befestigt war, an.
„Nur ein kleiner Anruf und ich könnte allen Bescheid sagen, wo ich bin und wüsste dann endlich auch, wie es den anderen geht.“ dachte Miri laut in den Raum hinein. Hella erwiderte beiläufig; „Dann tu es doch!“ „Nein …, Thoma hat schon recht. Keiner weiß, was bei und zu Hause los ist. Ich kenne mich zwar mit Technik nicht aus, doch es ist gut möglich das der Anruf zurückverfolgt werden kann. Dann würde in kürzester Zeit, es hier von Wachvampiren nur so wimmeln und ich glaube nicht, dass sie mit deinem Freund, falls er auftauchen wird, gerade freundlich umgehen werden. Ehr man ihnen erklärt hat, um was es geht, haben sie ihn dann schon fortgeschafft und überhaupt, glaube ich nicht, dass sie uns zuhören werden. Falls Thoma recht hat, bist du und auch Garius viel zu wichtig. Umso weniger von Euch bescheid wissen, umso größer sind die Chancen, das sich die Geschichte nicht wiederholt. Du merkst doch, wie schwer es Thoma fällt, in deiner Nähe zu sein und würde ihm dieser Garius nicht sehr am Herzen liegen, dann hätte ihn wohl nichts zurückgehalten, seinen Instinkten zu folgen. Du siehst, es ist nicht einfach ein Vampir zu sein.“ versuchte Miri zu erklären und steckte ihr persönliches Anliegen zurück. „Erzähl mir mehr von euch! Was würde auf mich zukommen, wenn ich den Weg meiner Bestimmung folge?“ fragte Hella und Miri fing an zu erzählen.

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Irgendwo in der Wüste, landete ein Helikopter auf Larius neuem Anwesen, das Jahre lang, extra für ihn erbaut wurde. Larius ist nun in seinem neuem Reich eingetroffen und wird von da aus, seine weiteren Pläne schmieden. Sehr Abseits von jeglichen Leben, umgeben von riesigen Sanddünen, genauso unscheinbar, wie Luciens Reich, ist auch dieses Anwesen. Erschöpft stieg Larius aus der Maschine und war froh, wieder festen Boden unter seinen Füßen zu spüren.

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Sichtlich noch gezeichnet, von den Spuren des Kampfes, betrachtete Larius zum ersten Mal, was seine Anhänger für ihn errichtet haben. Obwohl seine Wunden schon verheilt waren, hatte Larius noch große schmerzen. Sein Körper brauchte dringend erholen, zumal seine Kräfte nicht mehr so stark waren wie vorher. Er konnte immer noch nicht verstehen, warum ihm Kräfte entzogen wurden, wo er doch nach der Prophezeiung, welche bekommen sollte. Für ihn gab es nur zwei Möglichkeiten, entweder sein Sohn hatte versagt, oder die schwarzen Engel haben ihm hinters Licht geführt. Doch um das herauszufinden, brauchte er erstmal Erholung um seinen Körper und seinen Geist wieder hochfahren zu können.

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Larius wurde schon von einigen seiner Diener erwartet. Doch er war sehr enttäuscht, das Hermo noch nicht da war und somit auch die Frau nicht, die er haben wollte. Er gab seinen Diener den Auftrag sich der Sache anzunehmen.
Danach begutachtete er kurz sein neues Reich und schaute von einer höher gelegenen Plattform in die Ferne. Das Gebäude war ähnlich aufgebaut wie Luciens Villa. Von oben her sah es eher wie ein altes nobles Guthaus oder Fürstensitz aus, doch unter der Erde waren zahlreiche Kammern und Tunneln, die nur über Geheimtüren erreichbar waren. Schon aus dem Helikopter heraus, konnte er erkennen, das weit und breit nur Wüste zu sehen war. Genau das Richtige um Fremde rechtzeitig kommen zu sehen. Er zog sich in seinen Gemächern zurück und befahl, die nächsten zwei Tage nicht gestört zu werden.

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An einem fernen Ort, wo keiner so recht glaubt, dass dieser existiert, gab es ein Eingang zu einem ganz anderen Reich. Mitten in einem Vulkan, umgeben von giftigen Gasen, wo es kein Lebewesen vermag, auch nur eine Minute zu überleben, begann das Reich, des wohl größtem Widersacher, der je existiert hatte. Das war das Reich von Thunsamun, der die Macht über allem Bösen hatte. Er war der Grund, warum die Engel an die Wege des Herrn zweifelten und sogar anfingen zu rebellieren und das, was ihr Herr tat infrage stellten. So wurde Thunsamun mit seinen Anhängern in die Unterwelt verbannt, in die ewige Dunkelheit. Doch es gab einen Ort, wo es den Kreaturen erlaubt war, den Himmel zu sehen. Doch es war eine tote Gegend, umschlossen von ewigem Feuer, eingehüllt in Schwefel, sodass nie ein Mensch vermochte, diesen Ort zu erreichen. Jahrtausende lang versuchte Thunsamun menschliche Seelen zu fangen, sie auf der dunklen Seite zu ziehen, um seinem Schöpfer zu beweisen, dass er genauso mächtig sein kann wie er. Der Schöpfer hätte die Kreatur mit seinen Anhängern vernichten können, doch dann wäre noch mehr Zweifel an seinem Handeln aufgekommen.
So hatte er jedem seiner Geschöpfe, einen freien Willen gegeben. Nun sollte jeder selbst entscheiden können, welche Weg er ging, in der Hoffnung, dass das Gute siegen würde.

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Dieser Zugang zur Hölle, so wie wir ihn bezeichnen würden, konnte von den himmlischen Mächten weder kontrolliert noch gesichtet werden. Genauso wenig hatte Thunsamun die Fähigkeit, die himmlischen Mächte zu beobachten. Doch beide Mächte konnten auf die Erden schauen und unter gewissen Umständen auch eingreifen. So war der Machtkampf zwischen Himmel und Hölle auch ein Teil der Menschheit geworden, die zum Teil bewusst oder unbewusst, zwischen den Fronten gerieten.

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In manchen Nächten ging Thunsamun mit ein paar von seinem Gefolge an die Oberfläche. Den Himmel sahen sie nur sehr selten, zu sehr war ihr Reich in einem giftigen Nebel eingehüllt. Doch sie brauchten auch keine Luft zum Atmen. Auf der Erde fühlten sie sich manchmal halt wohler. Ihr Ziel war es ja sowieso, irgendwann die Erde an sich zu reizen. Dabei spielte die Zeit keine große Rolle, denn die Wesen existierten auf einer anderen Ebene.


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Nun ist das Versagen der schwarzen Engel an Thunsamun nicht unwissend vorbeigegangen, denn immer wenn irgendwo irgendwelche Kräfte im Einsatz waren, egal von welcher Seite, dann spürte er es auch. Doch die Vampire waren nicht seine Kreaturen, sondern wurden ja so, wie sie waren, von den schwarzen Engel erschaffen und nur sie, waren für die Vampire verantwortlich.
Thunsamun selbst brauchte die Kreaturen der Nacht nicht. Vielmehr waren sie nur ein nützlicher Nebeneffekt, die auf Erden viel Unheil anrichteten.
Der Anführer der schwarzen Engel ging reumütig zu seinem Herrscher und beichtete sein Versagen und das er nicht wusste, warum ihr Plan keine Früchte trug. Thunsamun fing an zu lachen und meinte spöttisch; „Tja da wurdet ihr aber mächtig reingelegt. Manchmal frage ich mich echt, warum ich euch aufgenommen habe. Denn weder die Vampire, noch ihr schwarzen Engel seid mir vom nutzen. Ich habe gleich geahnt das Lucien zu bekehren sei, sonst hätte man ihm gleich zu mir geschickt und ihm nicht als Kreatur der Nacht auf Erden gelassen. Euer Versuch ihn gänzlich auf unserer Seite zu ziehen, ist wohl total gescheitert. Doch das konnte ich schon ahnen, deshalb sind die Vampire für mich nicht nützlich. Ihr habt euch da ganz schön reinlegen lassen. Ich habe gleich erkannt, dass dieses Mädchen, die angebliche Auserwählte ganz anderen Mächten entsprang.“

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„Aber wir waren uns so sicher.“ meinte der schwarze Engel. „Sicher …, das ist ein Wort, was ich nicht kenne. Man ist nie und nirgends sicher. Es gibt immer jemanden der nach dir trachtet, der deine Pläne verhindern will. Fühlt du dich sicher, dann hast du verloren. Ihr habt euch so sicher gefühlt, dass ihr nicht mal gemerkt habt, dass dieses Mädchen eine von euch ist.“ Nun stutze der schwarze Engel. „Aber …, nein …, das kann nicht sein.“ „Doch so ist es aber. Ihr hätten erstmal herausfinden sollen, woher sie kam, wo ihre Wurzeln waren und warum man sie beschützen konnte.“ „Du meist sie ist ein Engel?“ wollte die Kreatur, die Tyros genannt wurde und neben Thunsamun saß, wissen und dachte zu gleich; „Das hätte ich früher wissen müssen.“
Diese Kreatur war einer der vier Söhne von Thunsamun, jedenfalls glaubten alle, das Thunsamun vier Söhne hatte. „Ja das ist sie und das kann uns noch von nutzen sein.“ „Aber wie? Ich denke sie ist nicht die Auserwählte.“ meinte Tyros und auch der schwarze Engel hörte gespannt zu. „Ich hätte von der Auserwählten eh keinen Nutzen gehabt, sie war nur für die Vampire wichtig, so eine Art probe, inwiefern die Vampire sich kontrollieren können. Und …, für euch war sie wichtig, denn umso mehr Vampire euren Weg gehen, umso stärker wäre eure Macht geworden und ihr könntet irgendwann in die dunklen Seelen der Menschen gelangen.“ erklärte Thunsamun und sah den schwarzen Engel dabei an.

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„Nur in die dunklen Seelen?“ fragte der schwarze Engel entsetzt, dann so war ihm das nicht bekannt. Thunsamun fing laut an zu lachen, sodass sogar sein kahlköpfiger Dämon, der ihn immer zur Seite stand, komisch dreinschaute. „Hast du wirklich geglaubt, dass ihr je soviel Macht erreichen werdet, um in die Menschen wie ein Parasit eindringen zu können? Glaubst du allen Ernstes daran, dass seine Himmlichkeit je seine geliebten Menschen aufgeben würde? Das tut er nur bei diejenigen, die er eh schon verloren hat. Warum seid ihr alle nur so wild darauf einen Körper zu haben? Er ist doch nur lästig, verwundbar und stört bei so vielen Sachen. Gut ich gebe zu, dass ich auch schon öfters einen Körper angenommen habe, sonst hätte ich meine vier Söhne nicht und fraglich, er hat auch seine guten Seiten. Doch immer möchte ich nicht in einem solchen verweilen. Aber genug mit eurem Gejammer. Ihr habt hier unten ganz schön für Unruhe gesorgt. Da ich mich aber köstlich amüsiert habe, werde ich euch noch mal verzeihen. Aber denkt daran, ihr seid nur geduldete Gäste und habt euch dementsprechend auch so zu verhalten.“ Der schwarze Engel senkte seinen Kopf und zog sich zurück.



Fortsetzung folgt …




Ich wünsche Euch allen schöne Weihnachten und stressfreie Festtage.:hallo:
 
Hallo alle zusammen!
Es sind einige Wochen der letzten Fortsetzung vergangen. Entschuldigt, dass ich solange nicht weitermachen konnte. Mein Vater und mein Schwiegervater ging es gesundheitlich sehr schlecht. Sie sind auf dem Weg der Besserung und ich kann ein bisschen entspannter in die Zukunft sehen. Nun habe ich auch wieder den Kopf einigermaßen frei und konnte die nächste Fortsetzung machen.
Das Interesse an der Fotostory scheint ja noch da zu sein. Habe mich richtig gefreut, als ich sah, wie oft die Story die letzten Wochen angeklickt wurde.

Ich danke all meinen treuen Lesern und stillen Lesern für eure Geduld.


So nun soll es aber endlich weiter gehen.
Viel Spaß mit Kapitel 101.
Ganz liebe Grüße
Ines:hallo:



Kapitel 101
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„Na, da ja nun die schwarzen Engel versagt haben, sind wir ja wohl gefragt, oder?“ meinte Karney der angeblich zweit jüngste Sohn Thunsamuns. Er war sehr hitzköpfig und ungeduldig, wollte soviel erleben, was in der Unterwelt nur begrenzt möglich war. Eine seiner Lieblingsbeschäftigung war es durch die magische Kugel zu sehen. Durch diese Kugel konnte man das Geschehen auf der Welt beobachten, sozusagen der Fernseher der Unterwelt. Thunsamun schaute seinen Sprössling schweigend an. „Kannst es wohl kaum erwarten nach oben zu kommen, was?“ entgegnete Tyros, der um einiges älter war als Karney. „Naja …, ich dachte ja nur.“ gab Karney mit gezuckten Schultern von sich. Thunsamun erkannte sich zum Teil selbst in seinem Sohn wieder. Er war auch so ungeduldig, wollte sich nie was sagen lassen und fühlte sich, da wo er eins herkam, wie ein Sklave. Dabei wollte er nur frei sein, selbst entscheiden zu können, wie er sein Dasein gestaltet. Doch die Art und Weise, wie er sein Ziel durchsetzen wollte, konnte nicht akzeptiert werden. Nun hat er zwar seine Freiheit und kann schalten und walten, wie er will, doch nur in seinem Reich. Geduld …, das hat er wahrlich in den letzten paar tausend Jahren gelernt und war teilweise die Ruhe selbst. So erklärte er auch seinen Sohn; „Das Denken solltest du noch lernen, dann wüsstest du, was es für uns bedeutet auf die Welt zu reisen. Glaub mir mein Sohn, würde das wirklich so einfach sein, dann würde ich hier bestimmt nicht sitzen. Unsere Zeit wird schon noch kommen und Geduld, das ist hier unten das Wichtigste, was man braucht.“

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„Aber früher …, da hast du oben mehr dein Unwesen getrieben. Warst auf Schlachten tätig, hast Kriege angezettelt, oder hast zu mindestens deine Schöpfungen hoch geschickt. Warum bist du jetzt so untätig? Ich dachte immer, du willst die Welt erobern und nicht für ewig in der Hölle schmoren.“ Karney war auch mit seinem Mundwerk ziemlich flott und hatte für jede Antwort auch gleich ein „Warum?“ parat. So verstand er überhaupt nicht, wieso sein Vater seine Macht nicht nutzte. Doch Thunsamun erklärte seinen Sohn und das nicht zum ersten Mal;
„Für mich gibt es auf der Welt im Moment nichts zu tun. Es gibt auch ohne mein Eingreifen genug dunkle Seelen, die den Weg hier herfinden. Ich brauche nicht mehr zu beweisen, zu was die Menschen fähig sein können. Wenn man sie in Ruhe lässt, werden sie sich eines Tages selbst vernichten. Also wofür sollte ich mich da anstrengen?“ „Aber du verkörperst das Böse, die dunkle Macht, willst du deinen Ruf denn nicht gerecht bleiben?“ „Ach Karney, das bleibe ich auch ohne etwas beizusteuern. Immer wenn etwas Schlimmes auf Erden passiert, dann heißt es, dass ich es war, dass es mein Werk sei und es passieren täglich schlimme Dinge. Gut und Böse, das sind nur zwei Wörter. Keiner kann dir genau sagen, wo das eine aufhört und das andere beginnt. Es liegt immer im Auge des Betrachters, für einige ist eine Lüge schon das Schlimmste und andere verzeihen sogar Morde. Du musst noch viel lernen Karney und Ungeduld ist keine gute Eigenschaft dafür.“ erklärte Thunsamun seinen Sprössling und redete anschließend mit dem Dämon Malkoc.

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„Na Brüderchen, ist wohl dein großer Tag noch nicht gekommen, was? Warum glaubst du eigentlich, dass Vater dich nach oben schicken wird? Bis auf Hülle sind wir schließlich älter als du. Und woher willst du wissen, dass er überhaupt jemand hochschicken will?“ wollte Sidios ein weiterer Sohn Thunsamun wissen. „Er kann von hier unten nicht viel machen, also wird er irgendeinen hochschicken und das werde ich sein, denn keiner kennt die Menschen so gut wie ich.“ entgegnete Karney etwas hochnäsig. Sidios fing an zu lachen; „Du denkst, dass du die Menschen kennst? Wie kommst du auf dies schmale Brett? Nur weil du deine Augen von der Kugel nicht wegbekommst, glaubst du die Menschen zu kennen. Kleiner, wach auf! Das ist hier kein Kindergarten. Du bist so vernarrt in die Menschenwelt, dass du jeden Fehler den man nur machen kann, auch wirklich mitnehmen würdest und das weiß Vater auch.“ Karney schaute seinen Bruder grimmig an und erwiderte nichts dazu. Sein Ziel war die Menschenwelt und er hatte sich fest vorgenommen, den Weg dorthin zu finden.

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„Malkoc, du bleibst noch bei den Jungs und achte gut auf den jüngsten der Truppe!“ befall Thunsamun. Malkoc der Dämon nickte seinem Herrn zu. Thunsamun zog sich zurück, derweil seine Söhne noch fleißig am Diskutieren waren.

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„Meinst du nicht, dass wir ein Recht darauf haben, mal nach oben zu können?“ wollte Karney von seinem Bruder Tyros wissen und schaute ihn mit seinem stechenden Blick an. Tyros lachte und meinte; „Dies hier ist unser Reich und nur hier, hast du das Recht dich aufzuhalten, kapier das doch endlich mal!“ „Willst du etwa nicht nach oben?“ fragte Karney wunderlich. „Warum soll ich was wollen, was nicht geht?“ erklärte Tyros. „Aber es geht doch, es gibt ne Möglichkeit. Man muss nur zu der Hexe Nahimana gehen, die kennt den Weg nach oben. Doch keiner hier weiß, oder will es sagen, wo die Hexe zu finden ist.“ glaubte Karney zu wissen. „Glaub mir Brüderchen, das, ist für dich auch besser so.“ da war sich Tyros sicher.

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„Oh Mann, was für tolle Dinge die da oben haben und hast du nicht die vielen hübschen Frauen gesehen? Willst du nicht wissen, wie das ist, mit denen?“ schwärmte Karney von dem, was er gesehen hatte. „Ich glaub du spinnst so langsam. Du hast echt zu viel durch die magische Kugel geschaut. Um bei den Menschen existieren zu können, brauchst du einen Körper aus Fleisch und Blut. Gut den mag dir die Hexe geben können, doch dann verlierst du all deine Fähigkeiten und wirst ein ganz normaler Sterblicher sein.“
„Ja schon, aber wenn ich dann zur großen Seherin gehe, dann kann ich wieder so werden, wie ich bin.“ „Aber den Weg zur Seherin musst du als Mensch finden und bewältigen. Dieses gelang bis her nur sehr wenige.“ „Ist mir egal, ich würde es schaffen.“ Karney war von sich so überzeugt, dass jede Belehrung zwecklos war und Thunsamun wusste schon, warum er den Ort an der die Hexe lebte, geheim hielt. Karney wäre nicht der Einzige, der so versuchen würde, die Unterwelt zu verlassen.

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„Du als Mensch, hach da muss ich aber lachen.“ meinte der Dämon, der selten etwas von sich gab. Karney schaute ihm verachtend an und sagte spöttisch; „Was willst du denn? Als man Gesichter verteilt hat, hast du doch ganz hinten gestanden und Hülle hat erst gar keines abbekommen. Wer weiß, wie er ohne die Todeskutte aussehen würde. Warum muss er überhaupt das Ding tragen? Hier unten laufen doch eh schon genug Gestalten rum, dessen Aussehen man gar nicht beschreiben kann. Da würde er doch gar nicht auffallen.“ „Es hat schon seine Richtigkeit, dass er die Kutte trägt. Dein Herr Vater will es so und man muss ihm gehorchen.“ erklärte Malkoc. Nur er und Thunsamun selbst wussten, was sich unter der Kutte befand. Das Wesen unter der Kutte wurde immer nur Hülle genannt. Es hatte keinen Namen, man kannte sein Aussehen nicht und gesprochen hat es noch kein Wort. Die drei Brüder wussten nur eines, dass man ihn die Kutte nie entfernen durfte und alle annahmen, dass das Wesen ein weiterer Sohn Thunsamuns war, da er sich besonders um diesen kümmerte.

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„Hey Hülle, weiß du mehr als ich? Man sagt ja im allgemein, stille Wasser sind tief. Der Alte will dich doch nicht hoch schicken, oder? Wer oder was bist du eigentlich?“ Karney wurde auf einmal sehr misstrauisch. „Glaubst du, dass er unser Bruder ist? Ich meine euch kann ich spüren, ihn aber nicht.“ fragte Karney Tyros. „Du kannst ihn wegen der Kutte nicht spüren und lass ihn doch in ruhe.“ Tyros hatte mit Hülle Mitleid, denn er wusste, dass es nicht angenehm war, diesen Todesumhang zu tragen. Allerdings konnte er sich auch nicht erklären, warum Hülle diesen Umhang tragen musste und warum er nie sprach, was mit der Kutte auch nicht möglich war. Karney ließ es nun keine ruhe mehr. Er hatte schon oft beobachtet, das Malkoc mit Hülle in den frühen Morgenstunden immer in einen endlosen Tunnel verschwanden. Er dachte sich nichts dabei, doch nun, nun wollte er auch herausfinden wieso.


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Oben auf der Welt saßen Markus und Juliana an einem Imbiss auf dem Südbahnhof in Downtown. Sie waren ja auf dem Weg zu Don. Doch die caotische Nacht legte auch den Bahnverkehr lahm und es dauerte eine Weile, bis der Zugverkehr wieder flüssig laufen konnte. Markus versuchte Don zu erreichen, doch er war derweil mit etwas anderem beschäftigt und versuchte seinen Sohn zu helfen.
So suchten sich die beiden ein Hotel in Downtown und blieben zwei Tage. Nun hatte Markus Don erreichen können und er war auch mit einverstanden, dass Markus mit Juliana kommen würde.
Don hatte zwar viel um die Ohren, doch Markus hatte Fay geholfen, was nun nicht der einzige Grund war, warum er den beiden helfen wollte. Don war sowieso jemand der immer half, wenn er konnte, egal um wen oder was es ging. Markus und Juliana hatten etwas getrödelt und den Zug verpasst, so mussten sie vier Stunden warten, bis der Nächste nach Torin fuhr.


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Sie nutzten diesen späten Nachmittag, um einen kleinen Spaziergang durch Süddowntown zu machen. Markus genoss die Nähe von Juliana. Er fand es schön, nicht mehr allein zu sein. Es entwickelten sich auch Gefühle für Juliana, aber Markus wusste nicht, ob das Liebe sein könnte oder nur der Wunsch einer Zweisamkeit. Juliana ging es da nicht anders. Sie mochte Markus sehr. Sie hatte in Moment niemanden, so klammerte sich Juliana sehr an Markus. Seine Nähe gab ihr ein Gefühl an Sicherheit in der noch fremden Welt.
Zu groß war die Angst, dass man sie noch finden könnte und sie dann einen fremden Mann heiraten müsste.

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Und dieser fremde Mann war ihr näher denn je. Askan und einige die er sich ausgesucht hatte, um ihn zu folgen, waren gerade mit der Bahn unterwegs und ihr Ziel war der Südbahnhof in Downtown.
Nach dem großen Kampf sollten Larius Anhänger in verschiedene Richtungen verschwinden. Larius selbst nahm nur zwei Vampire mit. Askan war nach Downtown gereist, um weiter Anhänger zu sammeln. Danach sollte er weitere Stützpunkte errichten, die im ganzen Land verteilt waren. Nur die besten Kämpfer sollten ihn dann in die Wüste zu Larius neuem Reich folgen.

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Als der Zug mit Askan am Südbahnhof anhielt, war Juliana gerade dabei eine Zeitschrift zu kaufen. Markus spürte schon, dass andere Vampire in der Nähe waren. Das war in Downtown nicht Ungewöhnliches. Markus hatte da viele Jahre gelebt und wusste, dass es gerade dort viel Vampire gab. Doch als er spürte wer aus dem Zug stieg, hielt er es fast für unmöglich. Er wusste ja nicht, wie sein Bruder aussah, sondern spürte ihn ja nur kurz, als er bei seiner Mutter war. Doch das reichte Markus, um zu erkennen, wer sein Bruder sei. „Juliana …, dreh dich bitte nicht um! Wenn ich jetzt sage, dann müssen wir laufen so schnell es geht, hörst du?“ erklärte Markus und Juliana fragte ängstlich; „Aber warum, was ist den los?“ „Sie haben dich gefunden.“ erwiderte Markus ohne seine Lippen zu bewegen.

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Für kurze Zeit trafen sich die Augen der beiden Brüder und Askan sah man an, was er vorhatte. Er kannte ja Juliana noch nicht, hatte nur ein Bild von ihr gesehen. Doch sein Instinkt verriet ihm, das diese Frau an Markus Seite, diese Juliana sein musste und als er sah, wie sie davonrannten, war er sich hundertprozentig sicher, auch wenn er ihr Gesicht noch nicht sehen konnte.

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Juliana ließ die Zeitung fallen und rannte so schnell sie konnte, als Markus „Jetzt!“ rief. Sie ließen sogar ihre Reisetaschen auf dem Bahnhof stehen und rannten so schnell sie konnten, um Askan entfliehen zu können.

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„Wir müssen sie einholen, also folgt mir!“ befahl Askan seinem Gefolge und sie taten es auch, ohne zu wissen, worum es eigentlich ging. In Askan kam richtige Freude auf. Er hatte sich zwar vorgenommen nach Juliana zu suchen, doch Larius Anweisungen gingen vor. So musste er seine Suche verschieben. Doch nun wurde es ihn sehr einfach gemacht und man könnte fast sagen, das Askan nicht Juliana gesucht hatte, sondern sie ihn fand. Nun wo Askan sie spüren konnte, gab es nichts mehr, was ihm aufhalten könnte. Er hatte ihre Witterung aufgenommen, ein Geruch, der ihn gefiel und ihn nie wieder loslassen würde. Markus jetzt zu fassen, war für Askan nur ein Kinderspiel, da Markus es ihm wirklich leicht machte und er einen großen Fehler begann. Juliana hatte mühe Markus zu folgen, sodass er immer wieder anhalten musste, um sie hinter sich herzuziehen.

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Markus kannte Downtown wie seine Westentasche und konnte sich über Jahre immer gut verstecken. Die vielen dunklen Gassen, geheime Verstecke in Industriegebieten, gaben ihm immer Schutz vor seinen Widersachern. Doch diesmal war er nicht alleine und er vergaß, dass sie beide das Elixier genommen hatten. Sie brauchten also nicht in der Dunkelheit verschwinden, sondern eine große Menschenmenge hätte ihnen mehr Schutz bieten können.
Dort hätte Askan nichts ausrichten können, sondern müsste eine Gelegenheit abwarten. So hätte Markus mehr Zeit gehabt, sich einen besseren Plan der Flucht zu suchen. Gegen Askan alleine wären seine Chancen eines Kampfes schon sehr gering gewesen, doch gegen vier seiner Art, konnte Markus beim besten Willen nichts ausrichten.

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Aber aus Macht der Gewohnheit lief er mit Juliana in die verkehrte Richtung, auf ein Industriegebiet zu, wo sie in der Falle saßen. „Ihr geht rechts herum und wir gehen hier lang! Sie sitzen in der Falle, da kommen sie nicht raus. Wir werden sie einfach einkreisen. Ach Brüderchen, hätte nicht gedacht, dass du mir es so einfach machst.“ gab Askan von sich. Die andern stutzten ein wenig, als sie hörten, dass es Askans Bruder war, den sie verfolgten. Doch sie fragten nicht weiter nach, sonder konzentrierten sich auf Markus.

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Askan und seine Truppe kamen den beiden immer näher. Da vor ihr eine Sackgasse lag, sah Markus nur noch eine Möglichkeit. „Wir müssen auf die Dächer. Juliana du musst dich verwandelt, nur so hast du die Kraft dazu!“

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Obwohl Juliana große Angst hatte, konnte sie sich nicht verwandelt. Markus nahm ihren Arm, den er gerade noch so zu fassen bekam, sprang auf die Altölfässer, die er vor sich sah, um so besser auf dem Dach eines Industriegebäudes zu kommen. Juliana hätte er einfach mit hoch gezogen. Doch Askan, der sich auch verwandelt hatte, bekam ihre Beine zu fassen und hielt sie fest, sodass Markus loslassen musste, damit er Juliana nicht noch den Arm ausriss.
Mit zitternden Knien stand Juliana vor Askan, der sie kurz ansah und dann zu einem seiner Leute sagte; „Bring sie weg, das muss sie nicht mit ansehen!“ „Lass sie in ruhe!“ rief Markus dazwischen. Als Juliana um die Ecke gebracht wurde, musste Markus sehr leiden.
Er würde gewaltig von seinem Bruder und die anderen verprügelt. Askan sprach nicht mal ein Wort mit seinem Bruder, sonder trat auf ihn ein, bis Markus zu Boden sank. Markus hatte gegen sie nicht die geringste Chance gehab. Obwohl er schon regungslos am Boden lag, bekam er weiterhin gemeine Tritte in seinem Körper. Juliana konnte sich von dem anderen Vampir losreißen und lief zu Markus. Sofort kniete sie sich vor ihm und flehte zu Askan; „Hört auf damit …, hört auf! Gut …, ich werde mitkommen, das ist es doch, was ihr wollt. Aber bitte hört auf ihn zu schlagen!“

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Das taten sie dann auch. Askan nahm Juliana an der Hand, zog sie hoch und sagte zu ihr; „Du bist mir versprochen worden und ich lasse mir von niemandem, meine zukünftige Braut wegnehmen.“ „Das hat er auch nicht, ich wollte es. Seitdem ich wusste, dass ich an einem wild Fremden verheiratet werden sollte, wollte ich weg und habe Markus angefleht, mir zu helfen. Jetzt weiß ich auch vor was ich mich gefürchtet habe und du …, du übertriffst sogar noch meine schlimmsten Erwartungen. Gut ich werde mit dir gehen, aber nur, wenn du mir versprechen tust, Markus in Ruhe zu lassen und nicht nur du, auch deine Gorillas hier. Ich hoffe, dass wenigstens dein Versprechen was wert ist. Ich werde alles machen, was du willst, doch lieben …, werde ich dich nie.“ Juliana hatte große Angst um Markus. Sie sah nur eine Möglichkeit Markus zu helfen. Sie müsste Askan folgen, auch wenn sie nicht wusste, was auf sie zukommen würde. „Wir müssen los!“ meinte ein Vampir, der in der Ferne etwas hörte.

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Was der Vampir hörte, war das Geräusch eines Helikopters mit Wachvampiren, die ihre nächtlichen Runden drehten und auf das Industriegebiet zufolgen.

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Askan schob Juliana vor sich her. „Ihr könnt ihn doch hier nicht so liegen lassen. Gebt ihm wenigstens ne Flasche von dem Elixier!“ meinte Juliana, als sie kurz stehen blieb. „Er kommt schon klar.“ Erwiderte Askan ohne eine Minute an seinen Bruder zu verschwenden und schob Juliana wieder vorwärts.

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Die Wachvampire spürten ihre Art zwar, aber das war in Downtown nicht ungewöhnlich. Erst als sie jemanden an Boden liegen sahen, suchten sie sich ein Platz zum Landen. Sie gingen zu Markus, der gerade versuchte aufzustehen und dabei noch ziemlich taumelte. „Was war hier los?“ wurde er gefragt, doch Markus konnte noch nicht antworten.

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Der eine Wachvampir suchte die Gegend ab und der andere unterhielt sich mit Markus, der ihm nun erzählen konnte, was passiert war. Der Wachvampir hörte nur halb interessiert zu, als Markus immer wieder sagte; „Wir müssen sie finden.“ In Eifersuchtsdramen mischten sich die Wachvampire für gewöhnlich nicht ein. Erst als der Wachvampir den Namen Askan hörte, spitzten sich seine Ohren, denn Askan stand ganz weit oben auf der Liste, der gesuchten Vampire. Die Wachvampire nahmen Markus mit auf dem Revier. Dort musste er alles noch einmal genau erzählen.

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Unterdessen hatte auch Garius den heiligen Berg erreicht. Thoma der Hellas nähe kaum ertragen konnte, hatte sich gerade an dem kleinen Bach am Fuße des Berges aufgehalten, als er auf einmal Garius spürte. Sofort lief er zu ihm und sah, wie Garius durch das Unterholz kroch. Er war mit seinem Kräften am ende und konnte nicht mal mehr aufrecht stehen. Auch seine Sinne waren ziemlich verwirrt, sodass er wild um sich schlug, als Thoma ihm helfen wollte. „Garius ich bin es Thoma! Oh man Junge, was musstest du nur durchmachen.“ „Was machst du hier?“ fragte Garius in einem aggressiven Ton, als Thoma ihm hoch geholfen hatte.
„Keine Angst, Hella geht es gut. Sie ist oben in der Hütte und wartet auf dich.“ „Hella!“ sagte Garius und sackte schon wieder in sich zusammen. Thoma nahm Garius auf den Arm und trug ihn hoch zur Hütte.

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Vor der Hütte setzte Thoma ihn ab und sie gingen hinein bis zu Stube, wo Garius auch gleich wieder zusammenbrach. „Komm Junge, steh auf!“ sagte Thoma und Hella wusste nicht, was sie machen sollte. „Oh Garius, was ist mit dir? Was hat er?“ „Er ist mit seinen Kräften am Ende. Er braucht dringend ruhe und vor allem Blut.“ meinte Thoma. Miri blieb im Hintergrund. Obwohl Thoma ihr erklärt hatte, warum Garius Fay verwandeln sollte, war sein Anblick für sie im ersten Moment schrecklich. Zur sehr schweiften ihre Gedanken wieder zum Kampf und sie sah die schrecklichen Bilder vor sich. Am liebsten würde sie Garius sofort angreifen und ihm ihre Wut spüren lassen. Doch dann sah sie zur besorgten Hella. Dabei wurde ihr bewusst, wie wichtig die beiden waren.

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Thoma legte Garius auf dem Sofa, wo er zeitweise wild um sich schlug. Miri holte was zu trinken, doch Garius war nicht in der Lage, es anzunehmen. Thoma erklärte Hella, das Garius schon fast komatös sei und er unbedingt Blut bräuchte, da er sehr viel verloren haben musste. Hella verstand nicht so recht, da sie keine Wunden an Garius sehen konnte. Nur Schmutz und Grasflecke an Körper und Kleidung konnte Hella erkennen. Thoma erklärte Hella noch einmal kurz, dass der Vampirkörper sich selbst heilen konnte, aber nicht in der Lage sei, Blut zu bilden.
„Ich werde zu Villa fliegen, Hermo und Ramses müssten schon fort sein. Ich habe da ein paar Dinge versteckt, unter anderem auch etwas Blut. Seit solange vorsichtig und geht nicht zu nah an Garius. Denn wenn er ins Blutkoma fällt, dann weiß er nicht was er tut und das könnte für euch gefährlich werden.“ erklärte Thoma und betonnte noch einmal, wie vorsichtig die beiden Mädels sein sollten. „Kannst du ihn nach oben ins Bett meines Vaters legen? Hier auf dem Sofa fällt er bei seinem Gewühle sonst noch runter.“ Thoma nickte und brachte Garius nach oben. Danach machte er sich auf dem Weg. Vorher fragte Miri noch besorgt; „Was ist, wenn dieser Ramses noch da ist?“ „Mach dir keine Sorgen, mit dem werde ich schon fertig.“ sagte Thoma, verwandelte sich und flog los.

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„Kannst du hier unten aufpassen, dass niemand kommt? Wer weiß, vielleicht ist jemand Garius gefolgt. Ich werde oben auf ihm aufpassen.“ sagte Hella. Miri hielt das für keine gute Idee. „Thoma hat doch gesagt, er könnte gefährlich werden.“ „Er wird mir nichts tun.“ erwiderte Hella und ging hoch. Sie legte sich zu ihm, hielt seine Hand, und als Garius sich hin und her wälzte, rutsche sie unter ihm, sodass er auf ihrem Schoß lag. Sie umklammerte Garius ganz fest und sagte; „Pss…, ganz ruhig, es wird alles wieder gut.“ Nach einer Weile öffnete Garius seine Augen und sah zu Hella hoch. Mit schwacher Stimme versuchte er zu sagen; „Hella …, ich …, ich bin …“ „Pss…, nicht sprechen! Ich weiß, was du bist! Thoma und Miri haben mir alles erklärt. Macht dir keine Sorgen werde nur schnell wieder gesund.“ Unterbrach sie Garius und streichelte ihn sanft übers Gesicht. Eine ganze Weile sahen sie sich in die Augen und Hella spürte irgendwie, das Garius sich immer mehr entfernte, das sein Blick trüber wurde und sein Atmen schwächer. „Garius bleib bei mir!“ schrie sie plötzlich auf und schüttelte ihn. „Tut mir leid, aber ich glaube ich schaffe es nicht. Hella …, ich werde dich immer lieben, egal wo ich hingehe.“ sagte Garius ganz leise. Tränen liefen ihn übers Gesicht, da ihm bewusst wurde, das er Hella nicht mehr beschützen konnte.

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Hella befürchtete, dass Thoma vielleicht nicht rechtzeitig zurück sein würde. Auch wenn sie große Angst davor hatte, weil sie sich nicht vorstellen konnte, wie es sich anfühlte, sah sie nur eine Möglichkeit Garius zu helfen.
„Oh nein Garius, du wirst nirgendwo hingehen, sondern bei mir bleiben! Du brauchst nur Blut und das habe ich …“ „Nein Hella, bitte nicht! Ich will dir nicht wehtun. Ich bin zu schwach um mich richtig konzentrieren zu können. Es ist zwar lieb von dir, das du mir dein Blut anbietest, aber das Risiko wäre zu groß. Hella, du musst leben!“ unterbrach er sie und Hella wiederum schrie; „Ich will aber ohne dich nicht leben. Garius ich brauche dich und nicht nur ich. Garius …, dein Volk braucht dich, du musst deinen Vater aufhalten, denn wenn du es nicht tust, wird er mich finden und du weißt, was dann geschieht.“ Garius überlegte, sah ein, dass Hella recht hatte. Er sammelte seine letzten Kräfte zusammen, stand auf und Hella folgte ihn, sah ihn an und nickte. Er nahm sie in die Arme, zog sie fest an sich und versuchte auf den Beinen zu bleiben. Hella hielt instinktiv ihren Kopf zur Seite, sodass Garius besser an ihrem Hals kommen konnte. Warum sie das tat, war ihr nicht bewusst.

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Garius spürte Hella so intensiv, wie ihr warmes Blut durch ihren Körper floss, ihren Herzschlag, was fast bis zu ihm übersprang. Nun gab es kein zurück mehr, selbst wenn Garius nicht wollte, er hätte sich jetzt nicht mehr von Hella lösen können. Dazu sind die natürlichen Instinkte eines Vampirs zu stark und der Körper handelt, ohne den Verstand zu benutzen.
Garius spitze seine Zähne, zog Hella näher an sich und tat das, was seine Natur für ihn vorgesehen hatte. So biss er sie in die Halsschlagader und trank ihr warmes Blut. Sein Körper wurde immer wärmer und mit jedem ml Blut, was er durch seine Beißzähne in sich hinein zog, stieg seine Kraft. Hella spürte von dem nicht viel, nur ein Kribbeln, das sich durch ihren ganzen Körper zog und ein leichtes brennen, an der Bissstelle. Doch dies empfand sie nicht als unangenehm, sondern freute sich darüber, Garius helfen zu können. Er brauchte nicht viel von ihrem kostbaren Blut, das ihm soviel Kraft gab. Er verspürte nicht einmal den Drang, sie verwandeln zu müssen, sondern nur, die unendliche Liebe zu ihr. Er löste sich von Hella, sah sie an und küsste sie,

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bis Hella ihre Beine versagten und Garius sie auf den Arm nahm. „Alles in Ordnung …, habe ich zu viel deines Blutes getrunken?“ fragte Garius besorgt. Doch Hella lächelte und meinte; „Nein hast du nicht, ich habe noch genügend Blut. Das war eher dein Kuss, der mich schweben ließ.“ Nun lachten beide und Garius legte Hella vorsichtig ins Bett.

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Sie kuschelten noch ein Weilchen und unterhielten sich, bis Garius in Hellas Arm einschlief.
Hella lag noch eine Weile wach und dachte über ihr Leben nach und das, was Thoma und Miri ihr erzählten. Sie liebte zwar Garius über alles, aber war sie auch bereit so zu werden wie er, ein Wesen der Nacht?
Sie wusste es noch nicht, zu fremd war ihr die Welt der Vampire.


Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Hallo Ines.

Schön endlich wieder was von dir zu lesen, habs richtig vermisst.

Mit Thunsamun bzw. seinen Söhnen bringst du ja noch einige Figuren ins Spiel, aber was bedeutet
...jedenfalls glaubten alle, das Thunsamun vier Söhne hatte...
und
...Karney der angeblich zweit jüngste Sohn Thunsamuns...
? Ist Thunsamun gar nicht der Vater? Aber woher kommen die vier dann und warum sollte Thunsamun vier Dämonen als Söhne annehmen. Einen Nachfolger wird er doch wohl nicht brauchen, er ist doch bestimmt unsterblich, oder nicht?

Malkoc ist mir irgendwie sympathisch(ganz im Gegenteil zu Voldemort dessen Aussehen er ja hat). In ihm scheint eine gute Seele zu stecken...
Ich wette Karney findet einen Weg die Hexe Nahimana zu finden und abzuhauen, vielleicht mit Hülle? Wer steckt denn da wieder drunter...
Überrascht bin ich auch das es in Thunsamuns Reich Tag und Nacht gibt. Für mich ist die Hölle zeitlos, so wie der Himmel auch...wenn es sie überhaupt gibt.
Gibt es auch eine "Frau Thunsamun"? Wäre interessant mehr von deiner Version der Hölle zu lesen...

Ich glaube früher oder später gibt Hella nach und lässt sich von Garius verwandeln. Aber ist es jetzt nicht zu spät? Diese "besondere" Nacht ist doch vorbei. Oder hab ich was verpasst und das spielt gar keine Rolle?

Ich wünsche dir alles Gute, und deinem Vater und Schwiegervater das es weiter Berg auf geht.
Nicht ganz uneigennützig wie du dir denken kannst, bin natürlich neugierig wie es weitergeht...=)

Grüße, Drea
 
Liebe Drea, ich freu mich auch endlich weitermachen zu können und in meiner Fantasywelt abzutauchen, um auf andere Gedanken zu kommen.

Thunsamun kümmerte sich besonders um Hülle, soweit es ihn möglich war. Darum nahmen auch alle an, dass Hülle ein weiterer Sohn Thunsamuns wäre, weil die weiblichen Unterweltler ihr eigenes Reich haben. Wer Hülle nun wirklich ist, wird noch erzählt und auch wie Thunsamun zu seinen Söhnen kam.
Unter der Erde herrscht natürlich die ewige Dunkelheit. Doch auch die Bösen haben ein kleines Fleckchen an der Oberfläche, von wo es ihnen möglich ist, auch einmal den Himmel zu sehen, falls die dicke Nebeldecke es zulässt. Hatte ich im vorigen Kapitel erwähnt.
Malkoc ist Thunsamuns rechte Hand und es steckt ein guter Kern in ihm, was er gerade in den letzten 20 Jahren entwickelt hatte. Warum wird auch noch erklärt. Ich gehe auch noch genau auf Thunsamun ein.


Dass Hella nun die Auserwählte ist, hat sie ja schon begriffen. Durch Miris ausführlichen Erklärungen weiß sie auch, wie wichtig Garius sei, um seinen Vater aufzuhalten.
Das mit der langen Vollmondnacht, war nur für die schwarzen Engel wichtig. Nur in dieser Nacht hätten sie ihre Macht entfalten können. Aber noch geben sie nicht auf und versuchen auf andere Weise an die Macht zu kommen. Doch nun geht es erstmal mit Juliana und Askan weiter und dann mit Dario und Fay.

Ich danke dir ganz lieb für deinen Kommi und die Besserungswünsche.
Liebe Grüße
Ines:hallo:

Auch allen stillen Lesern liebe Grüße und viel Spaß beim Weiterlesen.

Die Forstsetzung folgt in Kürze.:)
 
Kapitel 102
Fahrt auf hoher See!


Askan und seine Truppe verschwanden mit Juliana sofort vom Industriegelände. Sie wussten, dass es nur ne Frage der Zeit war, bis die Wachvampire auftauchen würden. Am Ausgang auf einer maroden Parkbank saß ein Obdachloser und schaute die Vampire bettelnd an. „Hey Alter, willst du dir ein paar Scheine verdienen?“ sagte Askan leise zu ihm. Der Alte nickte und hoffte seine Lebenssituation mit etwas Alkohol betäuben zu können. Damit Askan den alten Mann als Vampir gegenübertrat, störte ihn nicht. Es war dunkel und der alte mehr betrunken als nüchtern. „Da hinten liegt ein Mann, beobachte ihn ob er abgeholt wird oder alleine fortgeht! Es wird später jemand zu dir kommen und danach fragen. Dann bekommst du auch ein paar schöne Scheinchen und kannst dich damit 14 Tage lang zudröhnen. Aber geh nicht zu dicht rann, der Kerl ist gefährlich!“ Der Obdachlose nickte wieder und Askan sagte zu einem seiner Begleiter; „Wenn die Luft rein ist, dann gehst du hier her zurück und fragst den Penner!“ Der Vampir nickte. Juliana lief voran und hatte das nicht mitbekommen. Anders als Juliana machte sich Askan keine großen Sorgen um seinen Bruder. Seiner Ansicht nach ging es Markus noch relativ gut. Schließlich hatte er in seiner Ausbildung noch viel härtere Dinge einstecken müssen.

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Askan und seine Truppe erreichten nach einer Stunde mit Juliana ein kleines Strandhaus. Am Himmel zogen dunkle Wolken auf, ein frischer kühler Wind kam übers Meer und weiß schäumende Wellen zierten den Strand. Ketten, die an den vielen Segelbooten herunterhingen, wurden durch den Wind hin und her geschleudert und hatten einen bedrohlichen Klang an sich. So fühlte sich auch Juliana, als würde sie unsichtbaren Ketten tragen, die ihr eine Flucht unmöglich machten. Askan hatte sie gewarnt, würde sie versuchen zu fliehen, würde dies Markus am meisten spüren. Er wusste zwar nicht, ob und was zwischen Juliana und Markus lief, doch bemerkte er, das Juliana sich sehr große Sorgen um seinen Bruder machte. Juliana sah nicht unweit vom Strand einen Fischkutter. Der Mann auf diesem Boot, der wohl die Stellung hielt, schaute zu ihr rüber. Julianas Spürsinn verriet ihr, dass er auch ein Vampir war. Askan schickte einen seiner Kumpels noch kurz zum Bahnhof, um das Gepäck von Juliana und Markus zu holen. Der junge Vampir, der damit beauftrag wurde, hatte die Truppe auch bald wieder eingeholt. Bis auf Juliana hatten sich alle das Serum gespritzt gehabt und somit waren sie schwieriger von ihresgleichen aufzuspüren. So spürte auch Markus zu spät seinen Bruder.

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Sie gingen alle in dieses Strandhaus. Schon als die Tür aufgemacht wurde, kam Juliana ein unangenehmer Geruch entgegen und das war nicht der von Vampiren, sondern eher der einer alten Kneipe. Als sie die Hütte betrat, sah sie überall Biergläser, Flaschen und volle Aschenbecher, ein Bild, das Juliana nicht gewohnt war.
Ihr wurde sofort das Serum gespritzt. Nachdem man ihr erklärt hatte, wofür dies notwendig sei, setzte sie sich auf ein Sofa und starrte die Wand an. Keiner redete mit ihr, da die anderen Vampire eh nicht wussten, was Askan mit Juliana vorhatte. Drum wurde sie nur angestarrt und jeder grübelte auf seiner Weise, warum Askan wegen einer Frau seine Mission gefährdete. Aber er war nun mal der Boss von dem Haufen und tat schon so, als wäre er Larius rechte Hand.

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Askan wusste selbst nicht so genau, was er nun mit Juliana machen sollte. Er konnte sie ja unmöglich auf seine Missionen mitnehmen. So gab er seinen Auftrag, Larius Anhänger zu sammeln, an einem anderen weiter und wollte Juliana erstmal wieder zu ihrer Tante bringen.
„Möchtest du was essen oder trinken?“ fragte Askan Juliana, doch sie starrte weiterhin stur die Wand an, ohne irgendetwas zu sagen. Askan hatte auch nicht wirklich irgendwas anderes erwartet. Er wusste, dass es sehr viel Zeit brauchte, um mit Juliana vernünftig reden zu können. So hoffte er, dass ihre Tante sie wieder auf den für ihn richtigen Weg bringen könnte.
„Ich zeige dir, wo du schlafen kannst. Wir werden morgen früh aufbrechen, also solltest du dich jetzt ausruhen.“ meinte Askan und brachte Juliana in einem der Schlafräume.

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Sie folgte ihm ohne Worte. Askan klappte ein Wandbett herunter und sagte so nebenbei; „Hier nebenan befindet sich das Badezimmer. Die Jungs schlafen alle im oberen Stockwerk, nur ich werde die Nacht auf dem Sofa verbringen. Das Zimmer hat kein Fenster, denke daran, wenn du aufstehst. Da ich noch was Dringendes zu erledigen habe, bringe ich dich morgen zu deiner Tante. Ich wünschte, wir hätten uns unter anderen Umständen kennengelernt, doch du musstest ja unbedingt abhauen. Ich weiß zwar nicht, welche Flausen dir mein Bruder in den Kopf gesetzt hat, aber wenn du erstmal weißt, um was es hier geht, kannst du uns vielleicht besser verstehen. Ich mag für dich jetzt wie ein Scheusal rüberkommen, doch so bin ich nicht. Für das was wir vorhaben, braucht man Härte und ich wurde 15 Jahre dafür ausgebildet. Ich kenne kein Mitgefühl, Liebe oder Trauer, ich habe nur gelernt Befehle zu befolgen. Doch als ich dich auf einem Bild sah, gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Wir wurden aneinander versprochen, da es für unsere Zwecke sehr wichtig ist und glaube mir, das ist nicht meinem Kopf entsprungen. Dieses war schon abgemacht, bevor ich meine Ausbildung beendet hatte.

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Also wenn du auf jemanden wütend sein musst, dann auf deiner Familie. Ich bin nur dazu da, um zu gehorchen und das tu ich auch. Aber eines kannst du mir glauben, auch wenn wir verheiratet werden, ich werde dich zu nichts zwingen, was du nicht willst.“ erklärte Askan und verließ das Zimmer. Juliana schaute ihm nach und wusste nicht so recht, was sie von seinem Gerede halten sollte. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, das Askan Markus Bruder war. Wäre das mit Markus nicht passiert, könnte Juliana sogar für Askan so etwas wie Mitleid empfinden, da er wie ein Roboter programmiert wurde, seine Pflichten zu erfühlen. Doch wenn man seinen eigenen Bruder so arg verprügelt, dann gibt es nichts, was man an diesem Mann für gut bezeichnen könnte.

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„Sollte das wirklich mein Schicksal sein, bei so einem Mann zu leben? Was haben sich meine Eltern nur dabei gedacht. Meine Mutter ist im Ältestenrat, nie hätte ich gedacht, dass sie Luciens Gesetzte für falsch hält. Was haben die nur vor, wollen sie Lucien seine Macht entreißen? Ich verstehe das nicht. Wozu soll es gut sein und was habe ich damit zu tun? Ich bin noch niemand Wichtiges und dennoch muss es einen Grund geben, warum meine Eltern wollen, dass ich diesen Kerl heirate. Ach Markus, da habe ich dich so richtig in Gefahr gebracht und du musstest meinetwegen so leiden. Hoffentlich geht es dir schon besser und du findest Hilfe. Man …, warum konnte ich mich auch nicht verwandeln? So wäre uns die Flucht vielleicht gelungen. Ich möchte zu gerne wissen, wie es Markus geht. Ich werde wohl mein Schicksal hinnehmen müssen. Ich habe Angst vor diesen Askan, auch wenn er gesagt hat, dass er mich zu nichts zwingen wird. Doch ich kann ihn nicht vertrauen und somit haben seine Worte für mich keine Bedeutung.“
Juliana zog sich ihr Nachtzeug an, legte sich ins Bett und grübelte weiter.

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„Packt alles zusammen und macht das Boot startklar! In den Morgenstunden werden wir aufbrechen und räumt endlich diesen Schweinestall hier auf.“ befall Askan, als er auf den Weg nach draußen war.

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„Los Jungs, ihr habt gehört, was Askan gesagt hat!“ meinte der eine Vampir der Panther genant wurde, da er sich genauso wie einer anschleichen konnte. Die Jungen Vampire, die gerade die Fernsehkanäle durchsuchten, stöhnten vor sich hin. „Der wirft wegen dieser Frau den ganzen Plan um. Weißt du schon, wo wir hinfahren?“ fragte ein anderer Vampir. „Nein, aber das werde ich jetzt herausfinden.“ gab Panther zur Antwort, stand auf und ging zu Askan, der von einem Anlegersteg aufs Meer hinaus schaute.

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„Was hast du jetzt vor? Unser Plan war eigentlich ein ganz anderer.“ wollte Panther wissen und Askan wiederum erklärte, wozu ihm Juliana versprochen wurde. Panther überlegte kurz, sah dann Askan ernst an und sagte mit hochgestrecktem Zeigefinger; „Ich glaube nicht, das es ein guter Plan ist die Zwinglinge des Ältestenrats zu entführen. Gut es mag zwar für genug wirbel sorgen und viele Vampire ablenken. Doch ehe man neue Vorsitzende wählen würde, vergeht sehr viel Zeit, Zeit die wir nicht haben. Man weiß ja nun, dass es uns gibt, da der Sohn des Bosses ja dieses Mädchen verwandeln sollte. Der Kampf, den ihr geführt habt, wird auch Lucien erreicht haben und alle die dem Ältestenrat angehören, werden nun besonders beschützt.“ „Ja das wird schon so sein, aber wir werden an zwei Fronten kämpfen. Der Boss wird sich um Lucien persönlich kümmern und dabei viel Wirbel machen. Lucien zu beschützen steht vor allen anderem und somit wird sich keiner auf die Zwillinge konzentrieren. Aber selbst, wenn das alles nicht klappen sollte, will ich dieses Mädchen. Sie geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ihre Augen, ihr Geruch, ihre ganze Art, ich komme dagegen nicht an, verstehst du? Im Camp, da haben sie uns für alles vorbereitet, für jeden Kampf sei er noch so schwierig. Doch wie man mit seinen Gefühlen umgeht, oder was liebe bedeutet, das haben wir nie gelernt. Aber keine Angst, ich werde unsere Mission nicht gefährden. Ich bringe Juliana zu ihren Verwandten, sie werden schon auf sie achten. Es ist nur ein kleiner Umweg von zwei Tagen, die Zeit holen wir dann schnell wieder auf.“

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Das Klingeln von Askan sein Handy unterbrach das Gespräch der beiden. Seine Handynummer hatten nur sehr wenige, so wusste Askan sofort, das es ein wichtiger Anruf war. Als er die Hörertaste betätigt hatte, hörte er schon Ramses ganz aufgeregt reden. „Askan, ich bin es Ramses. Hör zu, du musst mir unbedingt helfen!“ Ramses erzählte Askan, wie schwierig es war, Miri zur Villa zu bringen und das sie mit Thoma verschwunden sei. Er erwähnte auch den Berg, auf dem sie waren, wo er nicht raufkonnte. Außerdem erzählte er auch, über dass, was er spüren konnte und das er große Angst hatte, es Larius zu beichten. Doch Askan versuchte ihm zu beruhigen und sagte; „Hey du hast deinen Auftrag erfühlt, woher solltest du wissen, dass Thoma ein Verräter ist. Aber du musst es Larius erzählen, bevor es ihm von selbst auffällt. Beobachte die Beiden, ob sie den Berg verlassen. Ich werde zu dir kommen, bin eh in der Richtung unterwegs. Falls Larius sich auch auf dem Weg zu dir macht, müsste ich vor ihm da sein und es wäre doch gelacht, wenn wir diesen Berg nicht bezwingen können.“ „Du kommst wirklich?“ fragte Ramses noch mal nach und Askan versicherte ihm; „Ja ich werde kommen und bringe auch Verstärkung mit.“ Askan musste zwischendurch lachen, als er versuchte sich bildlich vorzustellen, welchen Kampf Ramses mit Miri hatte. Panther bekam ein Teil des Gespräches mit und schüttelte mit dem Kopf. „Frauen gehören nicht aufs Schlachtfeld und dort befinden wir uns gerade, solange bis wir unsere Mission durchgesetzt haben. Gefühle haben im Krieg nichts zu suchen, das wird noch böse enden.“ Panther drehte sich um und ging wieder ins Haus.

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Das wusste Askan selbst, doch sollte er Juliana deshalb laufen lassen. Seine Angst sie später nicht wiederzufinden oder das sie Markus ihm wegnehmen könnte, war viel zu groß. Manchmal kam in ihm sogar etwas Zweifel auf, ob das, was sie vorhatten auch wirklich alles so richtig wäre.
Er war ein Kämpfer und nur dafür wurde er ausgebildet. In jungen Jahren seiner Familie entrissen, nur weil man glaubte, dass er die harte Tortour der Ausbildung überstehen konnte. Immer und immer wieder wurden den jungen Vampiren eingeredet, dass Lucien sie wie Außerirdische verstecken würde, dabei sind sie in dieser Welt hineingeboren worden und hätten somit auch ein Recht darauf, auf dieser offiziell leben zu können. In gewisser Weise hatten sie ja auch recht, doch die Menschheit wäre noch nicht bereit um so etwas wie Vampire hinnehmen zu können. Außerdem würde es sie gar nicht geben, wenn Lucien sich damals nicht mit den schwarzen Engeln verbündet hätte. So sah es Lucien als seine Pflicht an, seine Gattung aber auch die Menschen zu schützen. Er wusste, dass ein Zusammenleben dieser zweier Spezies, außer weniger Ausnahmen, nicht funktionieren würde.
Askan schaute aufs Meer hinaus, schaute das toben der großen Wellen zu und stellte sich immer mehr die Frage, was geschehen würde, wenn sie Lucien von seiner Macht entheben könnten und Larius das Sagen hätte? Ihm war bewusst, das es nicht nur ein Kampf gegen Vampire sein würde, sondern auch gegen die Menschen, der sich über Jahrzehnte hinziehen könnte. Was würde man dadurch erreichen können?

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Juliana hatte die Nacht sehr unruhig geschlafen und sich bei furchtbaren Träumen im Bett hin und her gewälzt. Völlig gerädert wachte sie in den frühen Morgenstunden auf und hatte nicht bemerkt, dass sie sich in der Nacht verwandelt hatte. Da es in ihrem Zimmer total Dunkel war und sie sowieso emotional am ende war, hatte sie auch kein Zeitgefühl. Sie spürte nur eine total trockene Kehle, sodass ihr beim Schlucken der Mund zusammenklebte. So wollte sie ins Badezimmer gehen, um etwas Wasser zu trinken. Doch kaum hatte sie das Zimmer verlassen, wurde sie von der hineinscheinenden Sonne geblendet, sodass sie noch einen Meter in die verkehrte Richtung ging und die Sonnenstrahlen ihre Haut voll trafen. Askan saß mit einem seiner Kumpel beim Morgenkaffee am Tisch. Die anderen waren noch oben und packten ihre restlichen Sachen ein. „Oh Gott!“ sagte Askan und im gleichen Moment, fing Juliana auch furchtbar an zu schreien. Askan sprang gleich auf. Der Stuhl, auf dem er saß, flog in die hinterste Ecke und den Tisch mit allem, was draufstand, bekam sein Gegenüber auf seinem Schoß. Auf Julianas Haut, bildeten sich riesen Blasen, die auch gleich platzen, sodass die oberste Hautschicht eine Kruste vom verbrannten Stoff und verbrannter Haut bildete.

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Askan schnappte sich eine Decke, die auf dem Sofa lag, und warf sich mit samt der Decke über Juliana, die sich am Boden vor Schmerzen hin und her wälzte. Er versuchte mit der Decke die Sonnenstrahlen, von Juliana abzuschirmen und sie festzuhalten. Juliana schrie immer lauter, die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Auch die anderen kamen angerannt und wussten nicht recht, was sie tun sollten. „Holt mir eine Sonnenschutzhülle! Sie muss sofort aufs Boot, da sich dort ein Sarg befindet.“ befall Askan und die anderen rannten los.

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Askan brachte Juliana in das dunkle Zimmer. Er hatte große mühe sie festzuhalten, da sie vor Schmerzen wild um sich schlug. Er legte sie aufs Bett und nahm ihr die Decke herunter. Nun sah er ihre verbrannte Haut an den Händen, Armen und ein Teil des Gesichtes. Auch wenn Askan von sich behauptete, das er so was wie Mitgefühl nicht kannte, wünsche er sich aber in diesen Moment, Juliana die Schmerzen abnehmen zu können. Sie schrie immer noch furchtbar laut vor Schmerzen, sodass die anderen schon sagten; „Sie muss ruhig werden, die Leute schauen schon her. Es wird nicht lange dauern, bis einer die Polizei rufen wird, da sie denken das hier eine Frau misshandelt wird.“ „Ja ich weiß.“ meinte Askan und versuchte Juliana etwas den Mund zuzuhalten, um ihre Stimme zu dämmen.

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Askan zog Juliana die Sonnenschutzhülle über und brachte sie so schnell er konnte auf den Kutter, um sie gleich in einem Sarg zu legen. Im ganzen Haus war ein widerlich süßer Geruch vom verbrannten Fleisch zu riechen, den die Vampire besonders intensiv wahrnahmen.

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Askan hatte Juliana in einem Sarg gelegt und die Sonnenschutzhülle entfernt. Ein anderer Vampir half ihm dabei. Obwohl sie hart im Nehmen waren, wurde den Vampir ganz anders, als er Julianas verbrannte Haut sah. „Meinst du, sie wollte sich …“ kam bei ihm der Gedanke auf, doch Askan unterbrach ihn, bevor er seinen Satz zu Ende führen konnte. „Nein …, das glaub ich nicht. Nur wenige Vampire würden einen solchen tot wählen. Hole mir den Verbandskasten, ich brauche eine Pinzette, um ihr die verbrannte Kleidung zu entfernen, bevor sich ihre Haut regeneriert und ich brauche das Vampirnotfallset.“ sagte Askan und der Vampir holte, was verlangt wurde. „Du kannst schon mal die Flüssigkeitsbehälter des Sarges auffüllen und träufel etwas von dem Beruhigungsmittel rein. Danach kannst du den anderen helfen. Sie sollen den Motor starten und losfahren, bevor nachher die Segelboote alle auslaufen.“ Der Vampir nickte und tat, was ihm aufgetragen wurde. Askan versuchte von Juliana die verbrannten Stoffreste zu entfernen und das war eine richtige Fummelarbeit. Juliana hatte einen Pyjama aus Satin und Dederon an und dieser lag wie geschmolzenes Plaste auf ihrer Haut. Als Juliana im Sarg lag, trat sofort die Wirkung dieses Gegenstandes ein und Juliana fiel in einer Art starre. Obwohl ihre Verbrennungen sehr schlimm aussahen, waren diese für Vampire nicht gefährlich, solange sie nicht die dritte Hautunterschicht erreicht haben. Juliana würde keine Narben zurückbehalten, wieder eine Eigenschaft, um der die Menschen die Vampire beneiden würden. Nachdem Askan mit seiner Arbeit an Juliana fertig war, deckte er sie mit einem Lacken zu und schloss den Sarg. Danach begab er sich zu den anderen.

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Nach diesem ungewöhnlichen Morgen brauchten alle erstmal eine Stärkung, bis auf den Bootsführer, er musste seine Arbeit fortführen. „Sie muss doch gemerkt haben, dass sie sich verwandelt hatte, oder?“ wurde beim Essen in die Runde gefragt. „Das kann sie uns nur selbst sagen. Vielleicht wusste sie nicht, dass der Tag schon angebrochen war.“ meinte ein Vampir und ein andere, sagte wiederum; „So ein Quatsch, das spüren wir doch.“ „Ich hoffe nur, dass es ein versehen war und sie sich nicht etwas antun wollte. Das würde uns noch fehlen, wenn wir sie rund um die Uhr bewachen müssten. Askan, du hast ihr zwar zu verstehen gegeben, dass eine Flucht von ihr, dein Bruder spüren würde, doch es hindert sie nicht daran, auf einer anderen Weise zu verschwinden. Vielleicht hasst sie dich so sehr, dass sie lieber sterben würde, als mit dir zusammen zu sein.“ Doch Askan wollte nicht an so etwas denken und meinte recht wütend; „Ich weiß schon was ich tu und das heute früh war nur ein Unfall. Ich habe ihr gesagt, wie wichtig unsere Hochzeit sei und das ich sie, außer der Heirat zu nichts zwingen werde.“ „Und du glaubst wirklich, dass sie dir das abnimmt, nachdem was du mit deinem Bruder gemacht hast? So baut man kein Vertrauen auf, dein Bruder hatte dir nichts getan, du hast sie doch gehört, sie bat ihm nur um Hilfe. Sie muss doch davon ausgehen, dass dir Familie überhaupt nichts bedeutet.“ „Ach was wisst ihr den schon von meiner Familie, meine Mutter benutzt mich doch nur, um an die Macht zukommen. Mein Vater kann mich nicht leiden und mein Bruder, den kenne ich gar nicht. Also erspart mir das Familiengesülze.“ Schrie Askan und verließ die Kajüte, um nach Juliana zu schauen.

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Danach ging er auf dem Deck. „Wie geht es ihr?“ fragte Panther nach dem befinden von Juliana. „Das weiß ich nicht, sie ist eh in der Vampirstarre und spürt hoffentlich nichts. Aber ihre Haut verheilt schon und bald wird man von dem, was passiert ist, nichts mehr sehen.“ „Ich hatte zwar schon viele Schnittverletzungen, doch noch nie Verbrennungen. Tut das wirklich so weh, wie man behauptet?“ wollte Panther wissen und Askan zuckte mit den Schultern. „Wird woll so sein, keine Ahnung, hatte ich auch noch nicht.“ „Wem willst du anrufen?“ „Meine Mutter, sie soll Julianas Tante bescheid geben, dass wir in ungefähr 12 Stunden da sein werden.“ Doch als er ihre Nummer wählte, kam keine Antwort. Er hörte am anderem ende der Leitung nur ein merkwürdiges Knacken und er kannte dieses Geräusch.

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Sofort drückte er das Handy aus, zerstörte es in seiner Hand und warf es über Bord. „Warum hast du dein Handy ins Meer geworfen?“ kam von Panther die Frage. Askan meinte darauf ziemlich schockiert; „Das Telefon von meiner Mutter ist verwanzt, oder wird abgehört. Wir können dort nicht hin. Ich verstehe das nicht, wenn das Telefon von meiner Mutter abgehört wird, dann wissen Luciens Anhänger bescheid und sind irgendwie hinter unseren Plan gekommen, aber wie?“ grübelte Askan, er konnte ja nicht wissen, dass seine Mutter so blöd war und den Telefonhörer bei einem Gespräch mit ihrem Mann nicht richtig aufgelegt hatte und Askans Vater somit das Gespräch zwischen ihm und seiner Mutter mithörte. Panther bemerkte dazu; „Vielleicht war es ja dieser Thoma und hat alles das Verraten, was ihr vorhattet.“ „Er wusste nicht von dem Plan mit Juliana, das wussten nur meine Kumpels aus dem Camp und die kann ich vertrauen. Es muss jemand aus der Siedlung geplaudert haben, anders kann ich es mir nicht vorstellen. Egal kann man jetzt nicht ändern. Wir werden Juliana mitnehmen müssen. Ist vielleicht gar keine schlechte Idee, so ist die andere Frau die Larius will, nicht so alleine. Jedenfalls scheint ne ganze Menge schief zu laufen.“ „Ja das kannst du aber laut sagen. Da dein Bruder von den Wachvampiren mitgenommen wurde, stehst du jetzt ganz oben auf ihrer Liste. Du weißt was das bedeutet, oder?“ Askan sagte dazu nichts, sondern schaute nur aufs Meer. Schon als er von Larius Plan in Bergen aufzumarschieren hörte, ahnte er schon das dies ein Fehler sei, da sie dadurch viel zu früh aufflogen. Davon, dass Larius überzeugt war, das er durch Fays Verwandlung enorme Kräfte erhalten würde, wusste Askan nichts und sah deshalb auch keinen Sinn in der ganzen Aktion.

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Nach 24 Stunden Vampirstarre im Sarg konnte sich Julianas Körper wieder vollkommen regenerieren. Als sie wach wurde und die Kälte um sich rum spürte, wusste sie, dass sie sich verwandelt haben muss. Sie erinnerte sich an den Morgen, der ihr erst wie ein böser Traum vorkam. Doch die Tatsache, dass sie in einem Sarg lag und der verbrannte Geruch, denn sie noch in der Nase hatte, ließ ihr bewusst werden, dass dieser Schrecken kein Traum war. Sie verließ den Sarg und bemerkte das sie nichts an hatte, sah aber auf den Boden noch Reste ihrer Schlafkleidung. Auf einem Stuhl, der in der Ecke stand, fand sie ordentlich zusammengelegt, ihre Sachen und eine Flasche von dem Elixier. Sie zog sich an und überlegte kurz, ob sie das Elixier nehmen sollte, denn sie hatte keine gute Erinnerung an das erste Mal der Einnahme und war so froh, dass Markus damals bei ihr war. Doch dann dachte sie an Markus, was er wegen ihr erleiden musste, da würden die Schmerzen bei der Umwandlung nur ein geringer Teil sein. So nahm sie das Elixier und wartete auf die Krämpfe, die aber komischerweise ausblieben. Juliana wunderte sich darüber, doch ihr war es recht so. Sie ging auf dem Deck und ein Vampir erzählte ihr, was passiert war. Juliana schaute auf die Weite des Meeres und dachte; „Vielleicht ist ganz tief in diesen Askan ja doch etwas Gutes.“

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Sie wollte sich zumindest bei ihm bedanken, so suchte sie Askan und fand ihn einem Deck tiefer. „Warum hast du das gemacht, ich meine mich gerettet?“ Askan sah in ihre Augen und verharrte so einen Augenblick. Sein Herz fing schneller an zu schlagen und Julianas frage fand er schon beängstigend. „Ich würde nicht einmal meinen Feind so sterben lassen. Der Tod durch die Sonne ist das Schmerzvolle, was einen Vampir wiederfahren kann. Juliana, ich hatte große Angst um dich, auch wenn du es vielleicht nicht verstehen magst, aber ich will dich nicht verlieren und das hat nichts mit dem Plan deiner Eltern zu tun. Ich habe Gefühle für dich, die ich nicht kenne und auch nicht weiß, wie ich mit umgehen soll. Ich kann sie auch nicht abstellen, es geht einfach nicht. Bitte sag mir, dass das gestern früh ein Unfall war. Du wolltest dich doch nicht umbringen, oder doch?“ Nun sah Juliana in Askans Augen und fand etwas völlig anderes als am Vortag in ihnen. Sie spürte jetzt auch, das Tief in Askan etwas Gutes steckte, aber trotzdem konnte sie ihm das, was er mit Markus gemacht hatte, nicht verzeihen.

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„Mich plagten in der Nacht furchtbare Träume und dabei muss ich mich verwandelt haben. Doch ich spürte das nicht. Mir war auch nicht bewusst, dass längst der Tag angebrochen war, als ich ins Bad wollte, um etwas zu trinken. Ja …, das gestern früh war nur ein Unfall und Danke, dass du mich gerettet hast. Was deine Gefühle angeht, du verstehst wohl, dass ich sie nicht teile, aber ich rechne dir hoch an, dass du mich zu nichts zwingen würdest. Ich hoffe ich kann mich auf dein Wort verlassen, dann werden wir keine Probleme haben.“ Juliana drehte sich um und ging. Askan sah ihr zufrieden nach. Er war so froh darüber, dass sie sich nichts antun wollte. Die erste Eisschicht war gebrochen, mehr als es Askan vermutet hatte. Er vertraute auf die Zeit, was Vampire ja ewig haben.

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Doch Julianas Gedanken waren bei Markus. In der Nacht schaute sie in die Ferne, lauschte das leise plätschern der Wellen. Die See war ruhig, der Mond der seine volle Größe präsentierte, war wie hinter einem Schleier, sodass seine Lichtspende die Erde nicht erreichte. In der Ferne war eine kleine Insel zu sehen und Delfine begleiteten den Kutter. Juliana kletterte etwas auf die Reling, um die Delfine besser beobachten zu können. Das sah Askan und hielt Julianas Kletteraktion für was anderes. Er rannte auf sie zu, zog sie von der Reling weg und stellte sich mit gestreckten Armen vor ihr hin. „Du wolltest doch da nicht runterspringen? Ich dachte wir hätten uns verstanden, aber vielleicht kann man deinen Worten nicht vertrauen.“ sagte Askan in einem ersten Ton und Juliana schrie; „Sag mal spinnst du? Ich wollte nur die Delfine beobachten, also geh mir aus dem Weg!“
„Aber für mich sah das anders aus.“ verteidigte Askan sein verhalten. „Tja, das ist wohl denn dein Problem.“ meinte Juliana genervt und schaute wieder in die Ferne.

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„Tut mir leid, aber das sah wirklich so aus als würdest du springen wollen. Übrigens, Markus geht es gut, er wurde von Wachvampiren mitgenommen.“ Juliana schaute Askan an. „Woher willst du das wissen?“ fragte sie sofort. „Ich habe ihn beobachten lassen, und wie du siehst, habe ich mein Wort gehalten, obwohl es für mich nicht ganz ungefährlich war. Denn jetzt stehe ich auf ihrer Fahndungsliste ganz oben. Ich hätte ihn auch nicht getötet, er ist immerhin mein Bruder. Ich wollte ihn nur eine Abreibung verpassen.“ „Ach Abreibung nennst du das, wenn ihr zu dritt auf ihm einprügelt?“ regte sich Juliana auf. „Gut das war unfair, aber es sah schlimmer aus, wie es war. Vampire können sehr viel einstecken und wir erholen uns ziemlich schnell. Ich konnte ja nicht wissen, dass er dir nur helfen wollte.“ „Das macht deine Tat aber nicht weniger schlimm. Warum hasst du deinen Bruder so?“ „Ich hasse ihn nicht, er bedeutet mir nur nichts, da ich ihn gar nicht kenne. Als man mich aus meiner Familie holte, da war er noch sehr klein. Ach so Familie, ich kann dich nicht nach Hause bringen. Das Telefon meiner Mutter wird abgehört und es ist gut möglich, das man sie verhaftet hat. Das Gleiche könnte mit deiner Tante sein, doch es ist zu gefährlich, diese herauszufinden. Also wirst du mitkommen müssen, wenn ich meinen Kumpel Ramses helfe. Er sollte auf eine Frau aufpassen, die mein Boss haben will. Vielleicht versteht ihr euch sogar. Tut mir leid, aber ich habe keine andere Wahl.“

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„Doch die hättest du schon!“ erwiderte Juliana und Askan wusste, was sie meinte. Sie drehte sich um und ging, war aber sehr glücklich darüber, dass es Markus gut ging. Am nächsten Tag hatten sie das Ufer eines kleinen Dorfes erreicht, wo anderes Fahrzeuge schon auf sie warteten. Sie luden ihre Sachen um und machten sich auf dem Weg zur Villa in der Nähe von Felmer, wo Ramses sie sehnsüchtig erwartete.

Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Kapitel 103
Was ist mit mir los?

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Ziemlich erschöpft kam Familie Vohgt vom alten Schloss zu Hause an. Keiner redete mehr viel, zu viel war passiert, was zu sehr ihre Kräfte raubte. Nach einem gemütlichen Bad begaben sich die meisten zur Ruhe. Nur Tom wusste nicht, was er machen sollte. Er hatte nicht so wie Dario die Fähigkeit zu spüren, ob es Miri gut ging. Noch hatte ihn die Nachricht, dass Lyreu Miri fand, nicht erreicht und Aron vertraute er nicht wirklich. Er fuhr mit Pipi, Rocky und David am nächsten Tag wieder nach Bergen, da sich Kassandra angekündigt hatte. Dario wusste immer noch nicht, dass er Fays Blut getrunken hatte und dadurch ein Mensch geworden war. Nun da er seine Fähigkeiten als Vampir verloren hatte, waren auch all seine Sinne weit aus weniger scharf und damit kam Dario überhaupt nicht mit klar. Die ersten 3 Tage schob er dieses noch auf seinem geschwächten Zustand, doch dann merkte er, dass es einfach nicht besser werden wollte. Er wollte keinen drauf ansprechen, da er selbst nicht wusste, wie er das erklären sollte. Doch immer mehr hatte er das Gefühl, das Fay ihm was verschwieg, da sie von der Nacht im Schloss nicht reden wollte und es immer vor sich herschob. Dario ging die leere Straße entlang, grübelte vor sich her und das er Fay nicht, wie sonst spüren konnte, machte ihn fast wahnsinnig.

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Da es Fay gut ging und auch dem Baby, sowie ihm Eylin versicherte, ging Dario davon aus, das Garius sein Vorhaben Fay zu verwandeln nicht durchsetzen konnte.
Sichtlich war er darüber sehr froh, doch es bleib die Angst, das er es wieder versuchen könnte, wohl mal sich Dario nicht erklären konnte, warum diese furchtbaren Vampire Interesse an Fay hatten. Dario hatte das Gefühl, als lebte er momentan hinter seinem eigenen Schatten. Alles sah er wie durch einen Schleier und die Personen, die er sonst so klar wahrnehmen konnte, standen hinter einer Mauer. Er konnte keine Vampire spüren und nun redete er sich noch ein, Fay nicht mehr schützen zu können.

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Fay bemerkte dies auch, das Dario sich sehr verändert hatte. Sie wusste ja von Esaier, dass Darios größter Wunsch war, ein Mensch zu sein, doch fand sie noch nicht den Mut, es ihm zu sagen. Dass sie nun wirklich gebissen wurde, würde Dario schon aus der Fassung bringen und das er auch noch ihr Blut getrunken hat, obwohl er ihr eins geschworen hatte das nie zu tun, Fay wusste nicht, wie er darauf reagieren würde. Sie wollte warten, bis ihr Vater kommt und sie gemeinsam Dario alles erklären konnten, da das Ganze drum herum, warum dies oder jenes sein musste, für sie zu schwer war zu erklären. So ignorierte sie schon fast, Darios fragende Blicke. Es tat ihr unheimlich Weh ihn so leiden zu sehen, doch sie fand nicht den Mut und die Kraft, ihn die ganze Geschichte zu erzählen. Dario ging zu Fay die sich gerade im Schlaffzimmer befand und auf dem Bett liegend, Löcher in die Luft starrte. Er legte sich zur ihr aufs Bett und sah sie wiedermal fragend an.

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Dario versuchte, immer und immer wieder was von dieser Nacht zu erfahren. Er hatte ja nur die Erinnerung vom Kampf und seine letzten Gefühle waren die Angst um Fay, bis ihn die Dunkelheit umgab. Das weiße Licht das Fay diese Nacht umgab, hielt er im Nachhinein für eine optische Täuschung. Hirngespinste, die ihm kurz vor seiner Bewusstlosigkeit heimsuchten.
Er hatte auch nicht so mitbekommen, das Fay zu Aron Vater sagte. Don konnte das Befinden seines Sohnes nun auch nicht mehr spüren, sah nur seinen verzweifelten Blick.
Doch so wie ein Mensch, der verwandelt wurde erst lernen musste, mit seinen neuen Fähigkeiten umzugehen, so würde es umgekehrt genau so sein, dessen war sich Don bewusst und ahnte nicht wirklich, was in Dario vorging. Vielmehr war er jetzt damit beschäftigt, aus Fays Blut ein Antivampirserum zu erforschen. Dabei fand er heraus, dass die Vampirzellen zwar abgetötete werden, doch der Körper trotzdem nicht immun gegen sie blieben. So bestand die Möglichkeit, dass durch einen Verwandlungsbiss selbst Dario wieder ein Vampir werden könnte. Don war nun mal ein Wissenschaftler und die Entdeckung in Fay Blut eine Sensation. Er widmete sich nur diese Erforschung und vergaß fast alles um sich herum.

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„Was ist nur mit uns passiert, Liebes? Warum willst du mit mir darüber nicht reden?“ fragte Dario erneut. Sein Blick war traurig und eine Antwort hatte er zwar erhofft, aber nicht wirklich erwartet, da er diese Frage schon oft stellte. Fay starrte die Wand an und wirkte etwas genervt. Nicht nur wegen Darios Frage, sondern auch, weil Eylin es für nötig hielt, das Fay sich viel ausruhen sollte und sie dadurch mehr zum Liegen verdonnert wurde, was ihr gar nicht gefiel. Sie wiederholte die Worte, die sie schon oft in den letzen drei Tagen gesagt hatte.
„Dario …, lass doch die Vergangenheit ruhen. Dir geht es gut, mir geht es gut, uns geht es gut, also sollten wir es bei belassen. Es gibt schon noch was, dass ich dir sagen muss, was dich betrifft und auch mich. Aber ich fühle mich noch nicht in der Lage dazu, bitte versteh doch, es ist nicht einfach, dir das zu erklären.“

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Dario stand auf, ging ums Bett und schaute Fay an. „Bist du wirklich sicher, dass es uns gut geht? Den Eindruck habe ich nicht. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, kann dich sehen, aber nicht spüren. Dein Geruch ist soweit weg, Fay…, du bist soweit weg. Ich konnte immer spüren, wie es dir ging, deine Ängste, große Schmerzen, doch das geht nicht mehr. Fay ich kann dich nicht mehr beschützen und das macht mir unheimliche Angst.“ Fay unterbrach Dario und meinte; „Wir werden beschütz, besser als du es dir vorstellen kannst.“ Nun unterbrach Dario Fay und sagte; „Du redest von deinem Schutzengel? Ach Fay ich bitte dich, hör auf! Wo war er denn, als dich dieser Vampir entführte, wo war er denn, als du am Waldboden lagst und der Vampir dich verwandeln wollte? Wo war er damals, als du im Wald rumgeirrt bist, oder mit hohem Fieber bei Markus war? Hat er dich Heim gebracht, als du keine Erinnerung hattest? Wo …, wo war er?“ „Er war immer da, das kannst du mir glauben.“ warf Fay ein.
Dario schüttelte den Kopf und sagte nichts mehr, sondern drehte sich um und ging nach draußen. Er wusste, dass es Engel gab, da Lucien ja selbst einmal einer war. Doch an ihre Kraft und ihre Gegenwertigkeit glaubte er schon lange nicht mehr. Fay schaute ihn nach und war froh, dass Aron am nächsten Tag kommen wollte und sich dann alles aufklären ließ. Sie freute sich auch, ihre leibliche Mutter richtig kennenzulernen. Doch im gleichen Moment sorgte sie sich um Maikel und Maria, wie würden sie das alles aufnehmen. Auch wusste sie nicht, wie Dario reagieren würde, wenn er erfährt, dass sie die Tochter zweier Engel sei.

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Dario wollte einen neuen Versuch starten, seinen Vater bei sich anzutreffen, aber Don war meistens in seinem kleinen Labor im alten Schloss zu finden. Eylin, wenn sie nicht gerade Hausbesuche machte, oder nach Fay schaute war ebenfalls bei Don. Die meisten Sachen hatten Dario und Fay ja schon in Eylins Wohnung, was nun ihre war und sie bleiben auch gleich dort. Es waren nur noch Kleinigkeiten zu regeln und die Schlüssel abzugeben.
Als Dario gerade zu seinem Vater gehen wollte, sah er Tom auf die Hintertür zuschreiten und schon wieder wurde ihm bewusst, das er sein Kommen nicht gespürt hatte. „Tom ist was mit Miri? Du siehst schrecklich aus.“ Viel Dario auf und Tom schaute seinen Bruder traurig an. „Ich halte es zu Hause nicht aus. Ich weiß nicht, wo Miri ist, kann sie nicht spüren und will nicht auf irgendein Zeichen warten. Morgen kommt Kassandra, was soll ich ihr sagen? Ich konnte auf ihre Tochter nicht aufpassen, obwohl ich es versprochen habe. Ich bin ein Taugenichts, zu gar nichts nütze.“ „Sag so etwas nicht. Du hast uns gerettet, mich Pa und diesen Aron.“ warf Dario ein. „Ja wenigstens geht es euch wieder gut. Ich habe echt geglaubt, du schaffst es nicht, aber Gott sei Dank, hat Fay dich dazu bringen können, ihr Blut zu trinken, denn Papa konnte trotz OP deine Zahnwurzeln nicht erreichen. Erst glaubte ich, Fay ihr Blut wäre Gift für dich, da wir nicht wussten, ob der Typ sie gebissen hatte. Sie hatte zwar Bissspuren, doch ihr ging es gut, daher nahmen wir an das sein Versuch fehlgeschlagen war.“


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Tom dachte, dass Dario schon bescheid wusste, so erzählte er frei heraus. Aber er wusste selbst noch nicht, dass sein Bruder kein Vampir mehr war. Auch er konnte Dario weniger spüren, doch dachte sich nichts dabei, da seine Sorgen Miri galten. Dario blieb wie versteinert stehen, man konnte nicht mal sehen, ob er noch atmete. Sein Blick starr, seine Augen trüb, versuchte er zu verstehen. „Ich habe Fay gebissen, hätte sie und meinen Sohn töten können.“ Über diese Erkenntnis kam er nicht drüber weg. Tom sah ihn erschrocken an, als er Darios Reaktion bemerkte und somit wusste, das noch keine über das was im Schloss war geredet hatte. „Oh Mann, das tut mir leid. Ich dachte sie hätten mit dir schon geredet?“ Dario schüttelte den Kopf und sah seinen Bruder an. „Erzähl mir mehr!“ forderte er ihn auf.

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Und das tat Tom auch, jedenfalls das, was er wusste. Als er zum Schluss kam, erwähnte er noch; „Ich habe dir schon damals gesagt, das Fay anders sei als ein gewöhnlicher Mensch. Sie hat diesen Aron Vater genannt und Aron ist ein Vampir. Kannst du dir das erklären? Vielleicht hat sie ja auch Vampirgene in sich, zu schwach damit wir sie spüren können, doch ausreichend um den Hypnoseblick zu widerstehen und um von einem Vampir schwanger zu werden. Vielleicht hat ihr deshalb der Biss von diesem Vampir nichts ausgemacht und auch nicht das du von ihr trankst. Aber euch geht es gut, also lass es dabei.“
„Mir geht es überhaupt nicht gut, Tom. Irgendwas ist mit mir geschehen und ich weiß nicht, was es sein kann. Aber ich will dich damit nicht belästigen, du machst jetzt weitaus Schlimmeres durch. Morgen kommt Aron, und wenn ich mit ihm geredet habe, dann werden wir zwei losziehen und Miri suchen.“ „Nein Dario, du musst dich um Fay kümmern.“ Meinte Tom, doch Dario erwiderte. „Sie braucht mich in Moment nicht, ich bin es dir schuldig und auch Miri.“ Doch Dario wusste zudem Zeitpunkt noch nicht, dass er Tom keine große Hilfe sein würde.

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„Dario ich will das nicht. Diese Kreatur ist zu gefährlich.“ „Ja gerade deshalb werden ich mitkommen. Denn solange diese Kreatur noch am Leben ist, solange werde ich keine Ruhe finden und immer Angst um Fay haben. Fay hat nichts von einem Vampir in sich außer unserem Sohn. Wenn Aron wirklich ihr leiblicher Vater sein sollte, dann wurde er bestimmt erst später zu einem Vampir, warum auch immer. Doch das werden wir ja morgen erfahren. Ich möchte Fay darauf nicht ansprechen, sie will eh nicht darüber reden.“ meinte Dario und Tom, er hatte mühe sich überhaupt auf irgendwas zu konzentrieren. „Papa würde dich eh nicht gehen lassen.“ bemerkte er noch, drehte sich um und ging. „Papa …“ dachte Dario und war wiedermal enttäuscht von ihm, da er schwieg. Dabei konnte Dario nicht wissen, das Fay es so wollte.

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Dario ging wieder zu Fay, blieb vorm Bett stehen und wusste nicht so recht, ob er ihr von dem Gespräch mit Tom was erzählen sollte. Er schaute nach unten, spielte mit seinen Fingern an seine Haarspitzen und im Gesicht. „Was hast du?“ kam von Fay die Frage und Dario antwortete leise; „Schatz das weißt du.“ „Dario kannst du noch bis morgen warten, dann wirst du alles erfahren.“ erwiderte Fay und schaute Dario liebevoll an.

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„Wieso bis morgen? Fay ich verstehe dich nicht, warum hast du solche Angst mit mir zu reden. Wir sollten immer über alles reden, das waren deine Worte und nun, nun hüllst du dich in Schweigen, warum? Warum hast du mir nicht erzählt, dass du jetzt weiß, wer deine richtigen Eltern sind und das du gebissen wurdest? Warum hast du mich dazu gebracht, dein Blut zu trinken und ich dadurch gegen meinen eigenen Schwur verstoßen habe? War dir eigentlich bewusst, was dadurch hätte passieren können?“ Fay schaute Dario fragend an und er meinte noch; „Ich habe eben mit Tom geredet. Er hat mir alles erzählt. Fay…, ich versuche drei Tage lang herauszubekommen, was mit mir geschehen ist. Nun erfahre ich, dass ich dein Blut getrunken habe und mein Körper irgendwie weiß, dass dies falsch war, sodass er meine Sinne schwächt.“ Nur so konnte sich Dario seinen momentanen Zustand erklären.
Fay setzte sich auf die Bettkante und sagte nach unten schauend; „Du hast ja keine Ahnung und Tom weiß auch nicht alles. Es geht hier nicht nur um uns, sonder um sehr viel mehr. Doch es ist für mich schwierig es zu erklären, deshalb wollte ich auf meinem Vater warten, da er genau die ganze Wahrheit kennt und ich nicht alles Behalten habe, was er mir in der Nacht, wo du mit dem Tod gekämpft hattest, erzählt hatte.“

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Fay wurde auf einmal sehr wütend, als sie Darios Blicke vernahm. Sie stand auf, stampfte mit ihrem rechten Fuß auf dem Boden und sagte sehr laut; „Glaubst du allen Ernstes, dass es mir alles so leicht gefallen ist. Du hast doch gar keine Ahnung, was in mir vorging. Ich wusste doch selbst nicht, was passiert war. Habe von dem Kampf gar nichts mitbekommen, sondern bin im Schloss aufgewacht und keine wollte mir sagen, wie schlecht es dir ging. Ich musste Rocky drum bitten, dich zu mir zulegen. Dario …, du warst mehr tot als lebendig und das Einzige, was dir helfen konnte, das war Blut, weil du fast keines mehr in dir hattest. Ich hatte solche Angst dich zu verlieren. Was hätte ich denn tun sollen? Es gab nur diese eine Möglichkeit und ich spürte ganz genau, dass dies richtig wäre und es war nicht ich, der dich dazu bringen konnte, mein Blut zu trinken, sondern unser Sohn, der der Einzige war, der dich noch erreichen konnte.“
„Aber ihr hättet beide jetzt tot sein können.“ warf Dario ein.

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„Das sind wir aber nicht. Ich wusste schon was ich tat und ich wäre nie das Risiko eingegangen, unseren Sohn zu töten. Leider wusste ich aber nicht, dass ich gebissen wurde und was das Blut von diesem Vampir mit meinem gemacht hat. Ich wusste auch nicht, dass du durch mein Blut anders wirst.
Etwas sagte mir nur, das du nicht mehr in einen Sarg liegen solltest. Ich hatte stundenlang große Angst um dich, du hast gekrampft und keiner von uns wusste, wie es ausgehen würde.
Erst später, als du zur Ruhe gekommen warst, hat Esaier mir alles erklärt und später noch mein Vater. Doch ich war zu erschöpft, um mir alles merken zu können und darum wollte ich das mein Vater dabei ist, wenn ich dir sage, dass du kein Vampir mehr bist.“

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Dario hielt kurz inne, sah Fay dann mit offenem Mund an und fragte verwundert; „Wie meinst du das, kein Vampir mehr und wer ist Esaier?“ „Esaier ist mein Schutzengel. Er und noch zwei weitere Engel waren, kurz bevor mich dieser Vampir entführte, bei mir. Der eine Engel, dessen Namen ich nicht mehr weiß, gab mir etwas, das meinen Körper fähig machte, das Blut des Bösen reinzuwaschen. So habe ich es verstanden und das war das Blut von diesem Vampir, dessen Name ich auch vergessen habe. Ich weiß nur, dass sein Vater Luciens Sohn ist.
Ein anderer Engel, der Afriel heißt, glaub ich zumindest, beschützte unseren Sohn und Esaier mich. Ich war also zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen. Naja jedenfalls hat mein Körper das Blut dieses Vampirs irgendwie umgewandelt, sodass ich so eine Art Antivirus gegen Vampirzellen in mich trage. Da du mein Blut aufnahmst, wurden deine Vampirzellen abgetötet und nur das menschliche in dir blieb übrig. Aber das wusste ich zudem Zeitpunkt als du von mir getrunken hast nicht. Doch Esaier versicherte mir, dass es dein größter Wunsch war, ein Mensch zu sein.“ versuchte Fay zu erklären und sah Dario dabei sehr ernst an.

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Dario überlegt ein Weilchen, sah Fay in die Augen und strich ihr das Haar aus ihrem Gesicht.
„Liebling tut mir leid, das konnte ich doch nicht ahnen. Nun kann ich wenigstens so einigermaßen nachvollziehen, warum ich mich so anders fühle, warum meine Sinne mir so schwach vorkommen. Ich kann zwar noch nicht verstehen, wozu das alles gut sein sollte und wieso ausgerechnet du das alles mitmachen musstest. Aber ich werde auf deinen Vater warten und mir anhören, was er zu sagen hat. Aron dein Vater, ich kann es immer noch nicht recht glauben. Warum outet er sich jetzt erst?“ Fay wollte gerade reden, doch Dario hielt seinen Zeigefinger auf ihren Mund und sagte; „Pssst…, das kann er mir morgen selbst sagen. Ruh dich aus, du hast schon genug durchgemacht!“

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Sie küssten sich und danach nahm er sie auf den Armen und trug sie zum Bett rüber. Dabei bemerkte Dario auch, dass seine Kräfte weit aus weniger waren und er mit Fay auf dem Arm nach hinten ins Bett fiel. „Wow, ihr beide seit ganz schön schwer geworden.“ meinte er grinsend, doch Fay konnte noch nicht lachen, da sie noch nicht wusste, ob es Dario überhaupt recht war, ein Mensch zu sein.

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Und das, das wusste er selbst noch nicht mal. Fay legte sich hin und Dario verließ das Schlafzimmer. Die Worte die Fay zu ihm sagte, ließ er sich noch mal durch den Kopf gehen.
Nun fragte er sich, wer Aron wirklich war und warum er seine eigene Tochter solange verleugnete. Auch die Tatsache, dass Lucien noch einen lebenden Sohn hatte, konnte Dario nicht nachvollziehen. Genauso wenig verstand er, warum Lucien Sohn es auf Fay abgesehen hatte. Im Kampf hatte Dario die dunklen Mächte in Larius richtig spüren können und wusste das er absolut Böse war. Hätte Larius geahnt, das Fay durch den Biss seines Sohnes einen Antivirus entwickelt, hätte er sie eher getötet als verwandeln zu lassen und das machte Dario große Sorge.

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Dario ging wieder nach draußen, um ungestört nachdenken zu können. Sicherlich war sein Wunsch immer ein Mensch zu sein, doch definitiv war dies der falsche Zeitpunkt dafür. Er konnte sich darüber nicht freuen, ganz im Gegenteil. Ihm war bewusst, dass er als Mensch, Fay vor Vampire nicht schützen könnte. Auf ihren Schutzengel wollte Dario nicht vertrauen, dafür passierten zu viele schlimme Dinge auf dieser Welt, was seiner Meinung nach verhindert hätte werden müssen. Er wusste nur eines, solange Luciens Sohn noch am Leben war, solange würde er keine Ruhe finden.
Dario sah seinen Vater auf die Auffahrt zufahren und hatte eine wichtige Frage.
Ob Don in seinem wissenschaftlichen Drang herausbekommen wird, welche Hirngespinste in Dario vorgehen? Dario Angst um Fay, die Angst das Larius auftauchen könnte, die Angst seine kleine Familie nicht beschützen zu können, brachte ihm nur zu einer Schlussfolgerung. Doch er wusste noch nicht, ob das möglich sei, und wollte danach seinen Vater fragen. Dario wusste aber, dass er es so nebensächlich wie möglich klingen lassen musste, sodass sein Vorhaben nicht herauszuhören sei.


Fortsetzung folgt …:hallo:
 
Kapitel 104
Großes wiedersehen und die suche nach Antworten!

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Dario schaute noch nach Fay die inzwischen eingeschlafen war. Er stellte den Fernseher aus, den er ins Schlafzimmer gestellt hatte, weil Fay soviel liegen sollte und es ihr die Zeit im Bett etwas erträglicher machte. Danach ging er zu seinem Vater rüber, der es sich gerade auf dem Sofa gemütlich machen wollte. Eylin wurde zur späten Stunde noch zu einem Hausbesuch gerufen. Eine ältere Dame brauchte ihre Hilfe.
„Ich muss mit dir reden!“ sagte Dario zu seinem Vater, als er grimmig an ihm vorbeiging.

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Schon an seinem Tonfall, bemerkte Don, dass dieses Gespräch nicht einfach werden würde. Bedrückt sah er seinen Sohn an, bemerkte eine ungeheure Wut in ihm, die er sich nicht so recht erklären konnte. Sicherlich wusste er, das Dario mit seinem neuen `Ich` erstmal lernen musste umzugehen und auch das es besser wäre, wenn man ihm gleich erzählt hätte, das er kein Vampir mehr sei. Doch er musste Fay versprechen zu schweigen und verstand auch irgendwie ihre Lage. Er wusste ja selbst nicht genau, wie dies alles geschehen konnte, wer Aron nun wirklich war und warum Fay diese Antikörper besaß.

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Er folgte seinen Sohn in die Küche, ging zu Anrichte und befühlte zwei Teller mit Salat, das Eylin zubereitet hatte. „Ich habe keinen Hunger, sondern will mit dir reden.“ meinte Dario, als sein Vater ihn einen Teller vor die Nase stellte. „Das können wir auch, aber es wäre schade den Salat morgen wegwerfen zu müssen und so beim Essen, redet es sich doch besser.“ gab Don zurück und setzte sich nieder. Dario nahm zwar die Gabel, eher unbewusst oder aus Gewohnheit, sah ins Leere und wusste nicht so recht, wie er seine Fragen formulieren sollte. Don sah seinen Sohn an, und obwohl er ihn nicht mehr so spüren konnte wie früher, bedarf es keine besonderen Fähigkeiten um Darios Verzweiflung zu bemerken.
„Ich weiß, dass du jetzt eine schwere Zeit durchmachst und auch was mit dir los ist.“ Doch Dario unterbrach seinen Vater und schrie fast;

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„Ach ja …, du glaubst zu wissen, was in mir vorgeht? Hast du eigentlich ne Ahnung, wie es ist, wenn du glaubst, blind zu werden, weil du nicht mehr so klar sehen kannst. Weiß du, wie es ist, wenn du glaubst, taub zu werden, weil die Laute dir so unheimlich weit weg vorkommen. Weiß du, wie es sich anfühlt, seinen eigenen Sohn nicht mehr spüren zu können.“ Nach dem letzten Satz unterbrach Don seinen Sohn, senkte sein Kopf und sagte; „Ja das weiß ich, mein Sohn. Denn auch ich kann dich nicht mehr spüren. Kann dich nur sehen oder hören und auf das hören, was mein Herz mir sagt.“ „Warum Papa ...? Warum tust du das immer wieder? Warum hüllst du dich immer in Schweigen, wenn was sehr wichtiges ist. Erst verschweigst du mir das mit der Blume des Vergessens, sodass ich Monate lang glauben musste, das Fay entführt worden war. Dann erfahre ich als Letzter, das Fay schwanger ist und nun, nun sagt mir keiner die größte Veränderung meines Lebens. Warum …?“

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Dario sah seinen Vater sehr vorwurfsvoll an. Nun sah Don ins Leere und die Worte seines Sohnes trafen ihn sehr hart. „Junge glaube mir, ich wollte immer nur das Beste für dich. Dass ich dir das damals mit Fay verschwiegen habe, hatte ich dir erklärt. Ich wusste es einfach nicht besser und doch fühle ich mich schuldig. Da ich nicht da war, als ihr mich am meisten brauchtet. Da ich euch nicht gelehrt habe, was meine Pflicht wäre. Wenn ich da gewesen wäre, dann hätte ich bemerkt, was in Tom vorging, dann hätte ich bemerkt, das Fay, was Besonderes ist und so einiges verhindern können. Ja, ich habe in vielen Dingen als Vater versagt, doch ich kann nur das erklären, was ich selbst kenne. Dass du Vater wirst, wollte Fay dir sagen und das ist das Recht jeder Mutter. Es wäre verkehrt gewesen, ihr dieses vorwegzunehmen. Und auch jetzt musste ich ihr versprechen zu schweigen und glaub mir, das ist mir nicht leicht gefallen. Fay hat also mit dir geredet?“ schlussfolgerte Don.

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„Ja hat sie, eher zwangsläufig. Tom war hier, ihn geht es übrigens im Moment auch nicht gut. Er hatte mir erzählt, was nach dem Kampf passiert war. Warum hast du das zugelassen? Ich meine, dass ich Fays Blut trank?“ „Nein Dario, so war es nun auch nicht. Ich hätte es verhindert, wenn ich davon geahnt hätte. Du warst mehr tot als lebendig und ich konnte absolut nichts mehr für dich tun. Als ich selbst eine Pause brauchte, warst du im Sarg und nicht mit Fay im Bett. Ich war selbst sehr schockiert darüber und hab Fay eine Szene gemacht, als ich bemerkte was sie bzw. du getan hast. Dario ich verstehe doch selbst nicht, was das alles zu bedeuten hat.“ versuchte Don zu erklären und mit jeder beantworteten Frage, tauchten neue auf. „Aron …, er ist ihr Vater. Aber wie kann das sein? Er ist ein Vampir, wie ist das möglich?“ hoffte Dario von seinem Vater erklärt zubekommen. „Das wird uns Aron wohl selber erklären müssen. Es scheint alles noch komplizierter zu sein, deshalb wollte dir Fay in seinem Beisein erst alles erzählen. Ich glaube sogar, dass Aron kein Vampir mehr ist, doch in dieser Nacht, könnten auch meine Sinne mich getäuscht haben.“

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Nach einer Minute des Schweigens meinte Dario noch; „Du hättest mir wenigstens sagen sollen, dass ich kein Vampir mehr bin.“ „Ja hätte ich. Zumindest wüsstest du dann, warum deine Sinne schwächer sind. Fay, Aron, Eylin und ich, sind die Einzigen, die das wissen. Nicht einmal Tom ahnt was davon. Dass es nun fast ein Serum gibt, um die Vampirzellen absterben zu lassen, wird nicht bei allen Vampiren gut ankommen. Deshalb sollte diese Entdeckung noch sehr geheim bleiben.“ Und Dario sowie aber auch Don wurde bewusst, dass dieser Segen auch ein Fluch werden könnte. „Mit Fays Blut, ich meine mit dem Serum könnte man sogar die Vampire auslöschen, wenn man es allen spritzen würde? Sie werden dann alle unwiderruflich zu Menschen? Wie weit bist du mit dem Serum?“ fragte Dario neugierig, denn im Hinterkopf hatte er schon einen Plan, wie er Larius los werden könnte, ohne vampirische Kräfte zu haben.

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„Nun ja, ganz so einfach ist es nicht. Fay hat eine Substanz im Blut oder man könnte eher Antikörper zu sagen, die die Vampirzellen vernichten. Aber das macht demjenigen, der mit dem Serum geimpft wurde, nicht immun gegen Vampirzellen. Es vernichtete zwar alle Vampirzellen, verliert aber nach einer Weile seine Wirkung.“ „Das heißt, das auch ich wieder ein Vampir werden könnte?“ unterbrach Dario seinen Vater. „Ja das ist theoretisch möglich. Ich habe dein Blut heute erst noch mal untersucht und ihn etwas Vampirzellen hinzugefügt. Deine Zellen fingen sofort an zu mutieren, sodass von den Antikörpern keine Wirkung mehr kam. Aber wie gesagt, das ist nur im Labor so geschehen. Du weißt ja selbst, dass nur ein Umwandlungsbiss einen Menschen verwandeln kann. Einen Menschen Vampirblut zu spritzen, würde ihn töten. Aber ich habe das Serum noch nicht soweit fertig, das man es einsetzten könnte. Ich muss die Sache sehr geheim machen und kann mir keine Hilfe holen.“
versuchte Don zu erklären.

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Dario spuckte nun was völlig anderes im Kopf herum. „Das heißt, wenn du mich jetzt einen Verwandlungsbiss verpassen würdest, dann wäre der Prozess umgehrbar?“ „Warum willst du das wissen?“ stutzte Don und Dario meinte ganz lässig klingend; „Ach nur so aus Neugier. Du weißt ja, bin doch sehr an der Wissenschaft interessiert und außerdem sollte ich es wissen, bin ja praktisch das Versuchskaninchen.“ Nun mussten beide etwas grinsen. „Ich gehe jetzt schlafen. Morgen kommt Aron und ich habe tausend Fragen an ihm. Dann werde ich schauen, ob ich Tom helfen kann. Was wollen die Vampire nur von Miri? Ist doch zum Verzweifeln, was wird noch alles auf uns zukommen. Du Paps, ich habe große Angst, dass die Vampire aus dem Wald hier auftauchen könnten und ich, ich kann Fay nicht mehr beschützen. Ich spüre nur noch Vampire, wenn sie direkt vor mir stehen und dann ist es zu spät, um was zu unternehmen.“

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„Dario, ich habe schon Vorkehrungen getroffen, da ich selbst nicht weiß, was diese Vampire nun von Fay wollten. Die Gegend rund um Torin wird bewacht und in unmittelbarer Nachbarschaft, haben auch einige von uns ihr Quartier aufgeschlagen. Es sind zwar keine Profis, die braucht Lucien jetzt alle selbst um Rebellen zu finden, die im Wald waren. Aber ich glaube auch nicht, das diese Vampire es wagen würden hier herzukommen. Sie wissen, dass sie nun gesucht werden und dass die Person, auf die sie es abgesehen hatten, nun besonders beschützt wird. Du braust dir deshalb keine Sorgen machen.“ „Ich hoffe du hast recht, Papa.“ sagte Dario noch, bevor er zu sich rüber ging.
Don saß noch ne Weile da und machte sich auch so seine Gedanken, wie das alles enden würde.
Die Entdeckung in Fays Blut, ist für alle die keine Vampire sein wollen ein Segen, doch für den Rest ihrer Rasse eher ein Fluch, eine Waffe und darf weder bekannt noch frei zugänglich werden. Dessen war sich Don bewusst gewesen. Er als Entdecker oder zumindest die Person, die ein Serum draus machte, war seiner Verantwortung durchaus bewusst gewesen. Er überlegte, überlegte immer wieder, ob er je jemand außer diejenigen, die es eh schon wussten, davon erzählen sollte.

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Aber sollte er all die Vampire, die ein anderes Leben vorziehen würden, auch wenn es ihren vorzeitigen tot bedeuten würde, die einzigartige Möglichkeit vorenthalten ein Mensch zu werden? Don wusste es nicht. Er wollte zumindest mit Lucien über dieses Serum reden, doch zurzeit wurden keine Termine mit Lucien entgegengenommen.
„Schatz du bist noch wach?“ riss Eylin Don aus seinen Gedanken und er schreckte hoch.
„Ich habe mit Dario geredet.“ meinte Don und Eylin sah, wie Don dieses Gespräch zu schaffen machte. „War es so schlimm?“ Don nickte zu dieser Frage und Eylin konnte zum Teil nachempfinden, wie es Don ging. „Es ist alles so kompliziert, und wenn man glaubt, man hat das eine überstanden, dann kommt das nächste.“ stöhnte Don.

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Eylin lächelte und sagte auf einer beruhigenden Weise; „Ja mein Schatz, das ist das Leben. Bei euch nicht viel anders wie bei uns. Wir müssen alle immer und immer wieder Entscheidungen treffen, zum Wohl für anderen oder uns selbst. Keiner kann genau sagen, was nun das Richtige sei. Es gibt keine Garantie und keine Gebrauchsanweisung für das Leben. Jeder muss auf seiner Weise herausfinden, was gut für ihn ist, wie er es meistern möchte, was er will. Dabei trifft man immer wieder auf Hindernisse, schrecklichen Dingen die passieren und selbst wenn wir glauben, es gibt keine Hoffnung mehr, ist es aber der Wille, der Wille zum Überleben der uns die Kraft gibt manchmal das unmögliche zu schaffen und so, ist der Wille unsere Hoffnung unser Glück, nachdem wir suchen, obwohl es in uns wohnt.“

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Don schaute Eylin nach, wie sie den Teller zur Spüle brachte. Ihre Worte klangen so gut in seinen Ohren und er war so froh, sie gefunden zu haben. All die Jahre mit Lotte, an denen er sich nur noch den Kindern wegen erinnern möchte, ließen an ihn selbst zweifeln. Wie geblendet er war von dem Schwur, den er eins gegeben hatte, zu feige ihr entgegenzutreten. Er sagte sich immer wieder, dass er es ja so wollte. Alle hatten ihn gewannt gehabt, Lottes Bruder, seine Freunde, ja selbst ihre Eltern. Doch Don folgte ein inneres Verlangen und weiß bis heute noch nicht, ob es wirklich Liebe war. In Eylin hatte er das gefunden, was er immer in Lotte gesucht hatte und doch möchte er die Zeit nicht zurückdrehen, denn wenn Lotte als Ehefrau und Mutter nicht geeignet war, hat sie ihn aber zwei Söhne geschenkt und dafür, wird er ihr ewig dankbar sein. Die Müdigkeit zwang beide ins Bett zu gehen und aneinandergekuschelt, den Atem des anderen hörend, das wie ein Wiegenlied klang, ließ sie auch bald ins Traumland versinken.

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Der nächste Tag sollte für Fay was ganz Besonderes werden. Schon früh ist sie nervös aufgestanden, putze das ganze Haus, obwohl es gar nichts zum putzten gab und Dario schon verzweifelt den Kopf schüttelte. Fay hasste es zu warten. Sie hatte das Gefühl, als würde die Zeit stehen bleiben. Kurz nach dem Mittagessen suchte sie Dario, der Dons alten PC wiedermal zum Laufen bringen musste. „Ach hier bis du.“ meinte Fay, als sie ihn gefunden hatte. „Ja mein Schatz braust du irgendetwas? Paps sollte das Teil hier endlich verschrotten. Es wird immer schwieriger, diesen Kasten wieder hin zu bekommen.“ erwiderte Dario konzentrierend vorm PC sitzend. „Nö, wollte nur schauen, wo du bist.“





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Meinte Fay und lief die Stube bei Don auf und ab. Dario ließ den PC sein und ging zu ihr.
„Du bist ganz schön nervös, was? Hey so schlimm wird es schon nicht werden.“ sagte Dario und strich Fay übers Haar. „Was ist, wenn ich den Erwartungen meiner Mutter nicht gerecht werde?“ sorgte sich Fay und Dario lachte. „Na hör mal, Mäuschen. Deine Eltern haben dich weggeben, sie haben kein Recht darauf Erwartungen zu haben. Du bist wunderbar, das kannst du mir glauben.“ „Na ganz so war es nun auch nicht. Sie dürften mich nicht behalten, sie hatten keine andere Wahl. Aber warum, das wirst du heute erfahren und noch viel mehr. Denn auch ich habe ein Geheimnis, von dem ich aber noch nichts wusste, bis ich meinen Vater kennenlernte.“ „Weil dein Vater ein Vampir ist?“ unterbrach Dario sie. „Naja das auch.“ erwiderte Fay. Dario Laune war am diesem Tage schon um Weitem besser. Auf alle Fragen, die ihn beschäftigten, hoffte er an diesem Tag eine Antwort zu finden.


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Aron hatte auch seine Frau nun alles erzählt. Sie hatte ihn auch eine gewaltige Szene darüber gemacht, dass er ihr so vieles vorenthielt. Er wollte sie ja auch nur schützen, doch immer wieder betonte sie, dass sie ein Recht auf die Wahrheit hatte. In ihren Kopf gingen teilweise dieselben Gedanken auf und ab wie bei Dario. Nur die Vorstellung, was noch alles hätte passieren können, ließ sie immer wütender werden. Obwohl sie doch am besten wusste, welche ungewöhnliche Wege ihr Herr ging, konnte und wollte sie nicht akzeptieren, warum ausgerechnet ihrer Tochter eine solche Aufgabe aufgebürdet wurde.
Stundenlang waren sie schon unterwegs und mit jedem Kilometer, den sie sich Torin näherten, wurde Shean sichtlich nervöser. „Schatz, bald sind wir da.“ meinte Aron zu seiner Frau, da er die Gegend schon etwas kannte. „Was jetzt schon?“ erwiderte sie nervös und rieb ihre feuchten Hände, in einem Taschentuch, das sie die ganze Fahrt über in den selbigen hatte.



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„Aron ich habe Angst. Nun warte ich schon so viele Jahre auf diesen Tag und nun, nun wo er gekommen ist, möchte ich am liebsten wieder umkehren. Was ist, wenn sie mich nicht mögen wird? Ich habe sie im Stich gelassen, ausgesetzt, so etwas kann man doch nicht verzeihen.“
Shean Brustkorb schnürte sich immer mehr zusammen. Das Atmen viel ihr schwer und ihre Beine fingen an zu zittern. Ihr wurde so schlecht, das sie immer wieder schlucken musste umso zu verhindern, dass ihr Mageninhalt den Weg nach oben fand.
„Aber Liebling, Fay weiß doch, dass wir es tun mussten, das wir gar keine andere Wahl hatten und sie versteht es auch. Geh zu ihr, sag ihr Guten Tag und nimm sie einfach in die Arme. Mehr braust du doch gar nicht. Du braust keine Erklärungen abgeben, sie weiß do schon alles.“ versuchte Aron seine Frau zu beruhigen.


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Und nur 20 Minuten später erreichten sie das Haus von Don. Aron fuhr auf die Auffahrt, hielt an und stellte den Motor aus. Es sah schon, wie Don voran mit Fay und Dario aus dem Haus kam. „Steig aus!“ befahl er seine Frau, doch Shean klammerte sich förmlich an den Autositz.
„Ich kann nicht!“ meinte sie zu ihrem Mann, der schon etwas wütend wurde. „Shean steige jetzt endlich aus, bevor du uns noch blamierst.“ Er machte von innen die Tür auf Sheans Seite auf und schob sie einfach raus. Gerade noch rechtzeitig, bevor die anderen was mitbekam.
Nun schauten sich Mutter und Tochter in die Augen. Keiner von beiden traute sich so recht einen schritt auf den anderen zuzugehen.
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Aron unterbrach die Stille, die herrschte. Als er nun den Wagen verlassen hatte, sagte er fröhlich hinaus; „Oh Mann, war das eine Autofahrt. Ich fühle mich wie gerädert.“
Nun faste auch Shean allen Mut zusammen, ging auf ihre Tochter zu und nahm sie ohne ein Wort in die Arme. Ihre Umarmung hielt eine ganze Weile an und es bedarf keine Worte, um zu spüren, wie der andere fühlte. Obwohl sich beide vorgenommen hatten, nicht in Tränen auszubrechen, konnte sie es beide aber nicht verhindern. „Oh wie lange habe ich darauf gewartet. Mit jedem Tag, wo ich dich zurücklassen musste, stieg die Sehnsucht nach dir.“ sagte Shean schweren Herzen und Fay, sie erwiderte; „Ja Mama, das weiß ich.“
Aron begrüßte derweil Don und Dario. Dario hatte gemischte Gefühle. Er freute sich für Fay, aber verstand es immer noch nicht, warum ihre Eltern sie weggegeben haben.

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„Geht es dir auch wirklich gut? Oh mein armes Mädchen, du musstest soviel durchmachen. Dein Vater hat mir vieles verheimlicht, so erfuhr ich vor zwei Tagen erst, was euch alles Wiederfahren war. Vielleicht hatte er geahnt, dass ich trotz Verbote dich aufgesucht hätte.
Naja er ist halt der stärkere von uns beiden. Diese Stärke hast du von ihm, denn du bist auch sehr stark in allem, was du tust.“ Shean hatte ihre Angst überwunden und es kam ihr auf einmal so vor, als kannte sie ihre Tochter besser als sie dachte.


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„Ach ich habe auch so meine Macken. Die kennt Dario ganz gut.“ erwiderte Fay lächelnd und die beiden schauten ihn an. „Hallo Dario, schön dich wiederzusehen. Du glaubst gar nicht, wie Stolz ich auf dich bin. Du warst immer für Fay da, hast sie beschütz, behütet mehr wie dein eigenes Leben. Dafür dank ich dir, von ganzem Herzen und einen besseren Mann für meine Tochter, gibt es auf Erden nicht.“ sagte Shean und das meinte sie ganz ehrlich. Doch Dario, obwohl die Worte ihn schmeichelten, hatte bedenken, wusste nicht, wie er Shean einschätzen sollte. Shean bemerkte die Anspannung in ihm und sah, das er nach Erklärungen suchte.
Sie gingen alle ins Haus, wo Eylin gerade damit beschäftigt war, denn Tisch einzudecken.

Fortsetzung folgt …:hallo:
 

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