HSP-ler/innen zum austauschen?

TheChaosqueen

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Registriert
September 2014
Ort
Bremen
Huhuchen ihr Lieben :)

Ich bin ja immer mal wieder mehr oder weniger aktiv im Forum und komme jetzt aber mit einem privaten Anliegen: Haben wir im Forum (hoch-)sensible Menschen, die Interesse an einem gemeinsamen Austausch haben?
Arbeite seit drei Jahren ziemlich intensiv an und mit der Thematik (sowie an und mit mir selbst), habe 2.5 Jahre Therapie gerade abgeschlossen (mit Option sie wieder aufzunehmen, da privat bezhalt) und glaube es wäre schön, sich mit anderen auszutauschen. Leider gibt es in meiner Gegend keine spezifische Selbsthilfegruppe oder ähnliches mehr und selbst eine zu starten, dafür fehlt mir in Persona die Energie aktuell.
Falls jemand Interesse hat, ich bin für einen Austausch mit privaten Nachichten, als auch hier im Thema offen. Ihr solltet nur gewarnt sein, dass meine Antworten manchmal auf sich warten lassen können :D
 
Ui, ein schönes Thema!

Ich bin in der Tat hochsensibel, gleich in mehreren Hinsichten. Licht, Geräusche, Gerüche, Essenskonsistenzen, Geschmack, Kleidung, Berührung.. eigentlich so ziemlich das volle Programm. Ich habe da auch nicht viele Menschen, mit denen ich mich so austauschen könnte und oft können das andere, die das nicht erleben, auch nur schwer nachvollziehen, warum ich z.B. keine Bananen essen kann obwohl ich den Geschmack doch mag, keine Langarm-Shirts tragen kann, mir mal wieder die Ohren zuhalte etc. (Finde ich auch verständlich, es ist halt schwer, Dinge nachzuvollziehen, die man selbst nicht erlebt)

Wäre grundsätzlich gern dazu bereit, mich auszutauschen. Ich hab auch das Problem, dass ich nicht immer die schnellste beim Antworten bin (hab halt aktuell viel um die Ohren) von daher nehm ich das auch niemandem krum, wenn er mal länger braucht. :D
 
warum ich z.B. keine Bananen essen kann obwohl ich den Geschmack doch mag,
Der Punkt mit den Bananen interessiert mich. Empfindest du sie als zu geschmacksintensiv?
Und bei den Langarmshirts ist es das Gefühl der Berührung?

Ich möchte es verstehen, soweit es mir möglich ist. (Hab selbst nur ein Problem mit blinkenden und/oder bunten Dingen. Und ein paar weiteren Kleinigkeiten.)
 
Ui, ein schönes Thema!

Ich bin in der Tat hochsensibel, gleich in mehreren Hinsichten. Licht, Geräusche, Gerüche, Essenskonsistenzen, Geschmack, Kleidung, Berührung.. eigentlich so ziemlich das volle Programm. Ich habe da auch nicht viele Menschen, mit denen ich mich so austauschen könnte und oft können das andere, die das nicht erleben, auch nur schwer nachvollziehen, warum ich z.B. keine Bananen essen kann obwohl ich den Geschmack doch mag, keine Langarm-Shirts tragen kann, mir mal wieder die Ohren zuhalte etc. (Finde ich auch verständlich, es ist halt schwer, Dinge nachzuvollziehen, die man selbst nicht erlebt)

Wäre grundsätzlich gern dazu bereit, mich auszutauschen. Ich hab auch das Problem, dass ich nicht immer die schnellste beim Antworten bin (hab halt aktuell viel um die Ohren) von daher nehm ich das auch niemandem krum, wenn er mal länger braucht. :D
Hi, schön von dir zu hören!

Ich glaube, es ist in der Tat unglaublich schwierig die damit einhergehenden Problematiken nachzuvollziehen. Mein Partner hat das auch erst annähernd greifen können, als wir schon echt eine Weile zusammen gelebt haben. Wir sind grundunterschiedlich, aber er bemüht sich sehr und gemeinsam bekommen wir langsam den Dreh rein. z.B. braucht er nach der Arbeit Zeit am Handy oder auf Youtube, um runter zu kommen. Den Kopf ausmachen, wie er sagt. Ich hingegen brauche nach der Arbeit erstmal Ruhe (und ggf. Dunkelheit), obwohl ich gerade schon 30 Minuten mit dem Rad durch die Marsch nach Hause gefahren bin. Je nach dem, macht er Kopfhörer rein und wir kuscheln während er was schaut, oder wir brauchen die Nähe nicht und ich verkrümele mich ins Arbeits-/ 2. Wohnzimmer.

Das mit den Langarmshirts kenne ich von mir selbst auch, wobei es sich bei mir darauf beschränkt, dass ich immer die Ärmel hochschieben muss, damit meine Handgelenke frei sind. Macht es für dich einen Unterschied, ob enge, weite Langarmshirts und aus welchem Material oder betrifft es gar alle langärmelige Oberbekleidung?


Was mich interessieren würde:

1.Schwankt die hochsensibilität bei euch mit Tagesform? Also habt ihr Tage, an denen ihr mehr zukämpfen habt und solche, an denen ihr wenig Probleme habt?
Bei mir schwankt es teilweise sehr stark, wobei ich (leider) ziemlich gut darin bin, meine hochsensible Seite zu unterdrücken/wegzuschieben, bis ich irgendwann "crashe", weil ich so gewohnt daran bin, mich anzupassen. Daran arbeite ich aber u.A. noch, wobei mir das seeeeehr schwer fällt zu unterscheiden, wann ich es wegschiebe und wann esmir tatsächlich weniger ausmacht.

2. Sind die besonders sensiblen Bereiche auch gleichzeitig die Bereiche, die euch am Meisten beruhigen/ Freude bringen?
Ich bin zum Beispiel mega empfindlich auf Gerüche, aber nicht beruhigt mich so sehr bzw bringt mich runter, die der Geruch meines Partners. Gleichzeitig bin ich bald durchgedreht, als er ein neues Deo ausprobiert hat,welches mit seinem Eigenduft so gar nicht harmoniert hat. Ähnlich ist es bei anderen Düften, solche die ich mag (natürlich nicht zu viel!) könnte ich glatt aufschnüffeln und bei anderen muss ich sofort den raum verlassen.

3. Helfen euch Routinen?
Wenn mich jemand in meiner Tagesplanung durcheinander bringt, vor allem Morgens, dann weiß ich eigentlich schon, dass der Tag nur schwer zu retten ist. Also ich flüchte mich oft in meine Routinen, als Sicherheit. Andererseit ist es auch so, dass ich durchaus sehr spontan und tolerant gegenüber einiger meiner Trigger sein kann, wenn es im Maße ist und ich drum herum nicht so viele Stressoren habe. Also z.B. durch die Routine. Als wäre mein "HSP-FASS" dann einfach noch nicht so voll und läuft daher nichtüber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Punkt mit den Bananen interessiert mich. Empfindest du sie als zu geschmacksintensiv?
Und bei den Langarmshirts ist es das Gefühl der Berührung?

Ne, geschmacklich finde ich Bananen super. Trinke gern Bananensaft/-nektar, oder esse Bananenjoghurt. Die Konsistenz machts für mich ungenießbar. Dieses matschige. Das mag ich einfach nicht.
Bei den Langarmshirts ist es, weil sich der Stoff auf der Haut an den Armen so kalt und unbequem anfühlt. Normale T-Shirts mit demselben Stoff gehen, nur an den Armen kann ich diesen Stoff einfach gar nicht ab. Da gehen nur Strickpullis oder halt irgendein anderer Stoff, hab z.B. einen Pullover, der hat innen einen anderen Stoff als außen, innen eher "wollig" und außen eher glatt. Das geht dann.


Das mit den Langarmshirts kenne ich von mir selbst auch, wobei es sich bei mir darauf beschränkt, dass ich immer die Ärmel hochschieben muss, damit meine Handgelenke frei sind. Macht es für dich einen Unterschied, ob enge, weite Langarmshirts und aus welchem Material oder betrifft es gar alle langärmelige Oberbekleidung?

Ja, das Material machts für mich. Wie oben erwähnt, hab ich ja z.B. einen Pulli, der außen glatt, aber innen "wollig" bzw "rauer" ist (aber nicht kratzig), der geht. Ich hab auch ein Langarmshirt aus einem eher "wolligen" stoff, also fast eher wie gestrickt, anstatt dieses Polyester-Zeug (oder woraus die nochmal üblicherweise sind), das ist auch ein klein wenig unangenehm im ersten Moment, aber es geht, wenn ich es eine Weile anhatte erstmal. Aber bei den anderen, dünnen Polyester? Dingern, da fühlt sich das durchgehend kalt und unbequem an.
Mir sind Strickpullis deutlich lieber, als alle anderen Langarm-Oberteile.
Was ich auch gar nicht abkann, sind Kragen, die dicht am Hals sind. Rollkragen Pullis würden bei mir absolut nicht gehen. Brauch immer einen möglichst weiten Ausschnitt (ist ja bei mir kein Problem, so klein wie mein Vorbau ist, sieht man da nicht zu viel :D), kann daher auch im Winter keine Schals tragen. Alles was meinen Hals "umwickelt" ist unerträglich (auch Ketten)

1.Schwankt die hochsensibilität bei euch mit Tagesform? Also habt ihr Tage, an denen ihr mehr zukämpfen habt und solche, an denen ihr wenig Probleme habt?

Da hab ich noch nie drauf geachtet, aber so vom Gefühl her ist das nicht so, also ich hab die Probleme gefühlt eigentlich die ganze Zeit. Es ist höchstens besser, wenn ich abgelenkt bin. z.B. wenn ich einen spannenden Film oder Serie schaue, dann merke ich nicht mehr so sehr, wie unbequem sich meine Kleidung anfühlt. Aber auch wirklich nur, wenn meine Aufmerksamkeit wirklich komplett eingenommen wird.

2. Sind die besonders sensiblen Bereiche auch gleichzeitig die Bereiche, die euch am Meisten beruhigen/ Freude bringen?

Uff, schwer zu sagen. Doch, ich denke bei Geräuschen schon. Ich höre ja gern Musik auch zur Beruhigung/Entspannung, wenn es dann aber mal wieder nur zu laut ist, oder zu viele Instrumente durcheinander sind oder was auch immer und ich am Ende doch wieder ausmache, ist das schon doof. Und ich hab dadurch sehr häufig Kopfschmerzen nach dem Musik hören. (Okay, ich höre halt Metal, aber ruhige Musik entspannt mich halt nicht sondern macht mich nur schläfrig und ich finde es tatsächlich anstrengender, Pop oder sowas zu hören, als Metal, einfach weil speziell Popmusik mir viel zu belanglos und langweilig klingt)

3. Helfen euch Routinen?

Speziell mit der HSP eher nicht, die Routine hilft eher anderweitig. Mir hilft da eher nur Ruhe, ausreichend Zeit und Raum, diese anstrengenden Reize zu verarbeiten. Wenn ich mir aktuell vorstelle, jeden Tag zu einem Job gehen zu müssen, dann wäre das der Sensory Overkill für mich. (Da ist es dann wieder sorum, dass ich nicht nachvollziehen kann, wie andere das so jahrelang wegstecken und durchziehen können, wie schaffen die das, jeden Tag zu diesem Job zu gehen, da 8h zu knüppeln, das ist absolut unmöglich und unvorstellbar für mich, dass hab ich höchstens mal 4 Monate durchgehalten, bevor ich zusammengebrochen bin. Diese Kraft hätte ich sehr gern.)
 
Okay, ich höre halt Metal,
Ok, jetzt wird es für mich ultraspannend. Stichwort Rammstein vs Nightwish (oder Blind Guardian). Ich empfinde Rammstein als sehr klar strukturiert. Alle Instrumente/Soundspuren haben genug Platz, arbeiten perfekt zusammen und greifen ineinander. Bei Nightwish wiederum brüllen sich die Instrumente an und schreien einander zu "Ich brauche mehr Raum!". Sie konkurrieren.
Und nein, ich mag Nightwish sehr gerne. Ich kann die Band nur nicht allzu lange am Stück hören.
Wie empfindest du das mit wesentlich sensibleren Sinnen/Cerebralverarbeitung?
Bzw hörst du gänzlich andere Subgenres und kannst mit beiden nichts anfangen? :)
 
Ok, jetzt wird es für mich ultraspannend. Stichwort Rammstein vs Nightwish (oder Blind Guardian). Ich empfinde Rammstein als sehr klar strukturiert. Alle Instrumente/Soundspuren haben genug Platz, arbeiten perfekt zusammen und greifen ineinander. Bei Nightwish wiederum brüllen sich die Instrumente an und schreien einander zu "Ich brauche mehr Raum!". Sie konkurrieren.
Und nein, ich mag Nightwish sehr gerne. Ich kann die Band nur nicht allzu lange am Stück hören.
Wie empfindest du das mit wesentlich sensibleren Sinnen/Cerebralverarbeitung?
Bzw hörst du gänzlich andere Subgenres und kannst mit beiden nichts anfangen? :)

Von Nightwish kenne ich tatsächlich nur "Amaranth", das habe ich früher sehr gern gehört das Lied. Rammstein ist gar nicht meins.
Was ich da halt speziell höre ist Folkmetal/Medieval Metal. Da ist dann teilweise sowas drin wie Violine, Flöte, Dudelsack, neben der üblichen E-Gitarre, Bass und Schlagzeug. Grundsätzlich finde ich auch, dass die Instrumente zumindest bei meiner Lieblingsband gut harmonieren und alles stimmig klingt und gut eingesetzt wird. Aber selbst dann wird es mir manchmal "zu viel verschiedenes". Eine gewisse Zeit kann ich mir die Musik anhören, ich finde sie auch total super, aber über Stunden hinweg ist eher nicht möglich.
Aber das ist eben Musik, die grundsätzlich gut klingt für mich und die meine Aufmerksamkeit hat. Bei Popmusik bin ich nach der Hälfte von einem Song raus, da ist es mit der Aufmerksamkeit vorbei, weil es zu belanglos/langweilig klingt und eben nicht gut. Bei Schlager reichen schon die ersten 3 Töne, dann will ich da gar nicht mehr zuhören (Eins meiner absoluten Hass-Genres), klingt halt alles nur nach 0815-Einheitsbrei für mich. Vermutlich weil da eher mit Computer-Beats als mit Instrumenten gearbeitet wird. Durch den Einsatz verschiedener Instrumente klingen die einzelnen Songs halt viel unterschiedlicher, als wenn alles aus Computerbeats mit derselben Art des Gesangs besteht (bei Metal zb gibt es ja auch das screamen und growlen (kp ob das die richtigen Wörter sind, ich nenns halt so) also einmal eine hohe Stimme, einmal eine sehr tiefe und natürlich noch "normaler" Gesang). Es ist also bei Metal viel mehr unterschiedliches drin. Das ist dann gleichzeitig schön, hat meine Aufmerksamkeit - aber eben auch auf der anderen Seite anstrengend, wenn man wie ich so Geräuschempfindlich ist. Ist halt unglücklich, dass mir gerade die Musik so gut gefällt, die sich etwas mit meiner Geräuschempfindlichkeit beißt)
 
Folkmetalbeispiele wären dann wohl "Subway to Sally" vs "Alestorm". Subway kann ich den ganzen Tag rauf und runter hören. ... naja ... also ihr altes Zeug. Mit "Mitgift" ging es meiner Meinung nach mit der Band rasant bergab.
Und btw: Ich feiere total die Sackpfeife. Drums, Dudelsack, fertig. Mehr brauchts nicht zum Glücklichsein. (Stichwort: Clanadonia) :)

Edit:
Und sry fürs etwas Abschweifen. Musik ist ... Leidenschaft.
 
Ich falle auch in den übermäßig empfindlichen Bereich, da kann ich gern auch ein paar Fragen mit beantworten.

1. Tagesform: Definitiv existent, aber weniger so ein "Zufalls-Ding" und mehr so ein je mehr grad anstrengendes in meinem Leben los ist, desto empfindlicher werde ich

2. Jain. Ich bin grade was Geschmack und Lebensmittel angeht sehr speziell, aber während negative Eindrücke mir schwer den Tag versauen können beruhigen mich gute Geschmäcker nicht unbedingt. Wenn es zu viel geworden ist will ich meistens erstmal Pause von allem, so wenig wie möglich wahrnehmen.

3. Routinen: Allgemein nicht so hart wichtig für mich, aber es hilft wenn ich grob so plane dass nicht ein Stressfaktor auf den nächsten folgt und gewisse Dinge einfach vermeiden kann. So mache ich bei uns für den Verein so ziemlich jeden Helferdienst mit - aber Festzelt-Bewirtung kann man von mir nicht verlangen. Da würde ich nach einer halben Stunde weinend im Eck sitzen und das hilft keinem.

Interessanterweise bin ich sehr im Team Langarm-Shirts. Mir ist das deutlich angenehmer als wenn mit kurzen Ärmeln jeder Reiz, jeder Windhauch und jede Tischkante direkt auf der Haut ist. Ich kann mich selbst im Hochsommer nur schwer von trennen.
 
Hey hey :)

Ich bin mir bei mir derzeit aus mehreren Gründen unsicher, ob und wie ich mich labeln will, aber ich hab eine Frage an euch, weil ich grundsätzlich eben Interesse an dem Thema hab, auch unabhängig von mir selber.
Gibt es einen Unterschied zwischen Hochsensibilität und Autismus? Ist ersteres ein Symptom von zweiterem, kann aber auch für sich allein stehen? Das sind genau die Punkte, die in einigen Videos und Artikeln zu dem Thema behauptet wurden, denen in anderen dann aber widersprochen wurde, und für Fachliteratur und so hab ich momentan weder den Kopf noch die Zeit. Wenn mir jemand einen kurzen Abriss dazu aufschreiben könnte, wäre ich unheimlich dankbar :3
 
Ist ersteres ein Symptom von zweiterem, kann aber auch für sich allein stehen?
Da kommt es halt sehr stark auf die Auslegung von "hochsensibel" an, da das zwar eine Wesensart ist, aber keine Diagnose wie Autismus, bei der es klare Richtlinien gibt. Vergleichsweise viele Autisten sind sehr sensibel gegen äußerliche Reize. Allerdings zählen viele zur Hochsensibilität auch ein hohes Einfühlungsvermögen, das je nach Ausprägung der autistischen Züge halt nicht unbedingt gegeben ist.

Es sind zwei verschiedene Dinge, aber Teile des einen gehen sehr oft mit Teilen des anderen zusammen.
 
Ich hab mich mit dem Thema Hochsensibel bei Kindern beschäftigt und zwischen hochsensibel und Autismus gibt es den „großen“ Unterschied, das HSP sehr empathisch sind und „Stimmungen“ lesen (und öfters auch zu ihrem Problem machen) während Autisten Probleme damit haben, nonverbale Signale oder Gefühle zu deuten oder sich hineinzuversetzen.
 
Ohh, ich muss gerade echt sagen, dass ich jetzt schon froh bin, dass ich mich getraut habe hier zu schreiben:glory:


Mir sind Strickpullis deutlich lieber, als alle anderen Langarm-Oberteile.
Was ich auch gar nicht abkann, sind Kragen, die dicht am Hals sind. Rollkragen Pullis würden bei mir absolut nicht gehen. Brauch immer einen möglichst weiten Ausschnitt (ist ja bei mir kein Problem, so klein wie mein Vorbau ist, sieht man da nicht zu viel :D), kann daher auch im Winter keine Schals tragen. Alles was meinen Hals "umwickelt" ist unerträglich (auch Ketten)
Interessant! Gerade Rollkragenpullover finde ich super angenehm, weil sich das so beschützt anfühlt. Scheint als wäre meine Warhnehmung da so eine Mischung im Vergleich zu deiner und der von @lunalumi. Und ein kleiner Vorbau hat ganz viele Vorteile! Zum Beispiel keine BH`s tragen zu müssen, die machen mich nach kürzester Zeit wahnsinnig und ganz oft bin ich obenrum auch so empfindlich, dass maximal ein SportBH geht, weil alles was reibt und rutscht mich dauernd ablenkt und auch richtig unangenehm wird. Finde es wirklich sehr spannend, wie unterschiedlich alle Menschen so sind!

Aber auch wirklich nur, wenn meine Aufmerksamkeit wirklich komplett eingenommen wird.
Fällt es dir leicht einzutauchen, also in die volle Aufmerksamkeit? So richtig tunneln kann ich nur in ganz ruhigen Umgebungen und meist, wenn ich dann alleine bin. Dann bin ich allerdings auch für Stunden "verschwunden" und bekomme teilweise nichtmal mit, wenn ich Hunger habe. Was sonst sehr untypisch ist.
(Okay, ich höre halt Metal, aber ruhige Musik entspannt mich halt nicht sondern macht mich nur schläfrig und ich finde es tatsächlich anstrengender, Pop oder sowas zu hören, als Metal, einfach weil speziell Popmusik mir viel zu belanglos und langweilig klingt)
Hallo Metal-Freund *wink*
Verstehe dich da total! Popmusik und Schlager ist ertragbar, aber eben auch das. Ich mag Musik tatsächlich sehr, muss aberimmer genau nach Stimmung hören. Metal und auch Screamcore, was für dich wahrscheinlich zu sehr durcheinander wäre(?), sind die wenigen Momente, wenn meinKopf mal übertönt wird. Früher konnte ich auch nur mit Metalmusik einschlafen oder lernen, inzwischen habe ich das aber anerweitig hinbekommen und kann wirklich von Jazz bis Klassik, Technound Metal/Rock fast alles hören. Je nach Stimmung eben und ggf sehr leise. Solange ich meinen Kopf nicht übertönen möchte.
Wenn ich mir aktuell vorstelle, jeden Tag zu einem Job gehen zu müssen, dann wäre das der Sensory Overkill für mich. (Da ist es dann wieder sorum, dass ich nicht nachvollziehen kann, wie andere das so jahrelang wegstecken und durchziehen können, wie schaffen die das, jeden Tag zu diesem Job zu gehen, da 8h zu knüppeln, das ist absolut unmöglich und unvorstellbar für mich, dass hab ich höchstens mal 4 Monate durchgehalten, bevor ich zusammengebrochen bin. Diese Kraft hätte ich sehr gern.)
Kämpfe mich seit drei Jahren durch den Job in der Klinik als Physio. Eigentlich liebe ich den Jobund könnte wirklich darin aufgehen, aber es ist jeden Tag ein bisschen zu viel Input für mich und das summiert sich inzwischen fast ins unerträgliche. Da hilft auch kein Urlaub mehr... Ist bei mir aber eher "wegignorieren" bzw dieses angepasst sein, als Kraft haben. Ich gehe beständig über meine Limits und weiß, dassich jetzt ganz dringend was ändern muss.
Ok, jetzt wird es für mich ultraspannend. Stichwort Rammstein vs Nightwish (oder Blind Guardian). Ich empfinde Rammstein als sehr klar strukturiert. Alle Instrumente/Soundspuren haben genug Platz, arbeiten perfekt zusammen und greifen ineinander. Bei Nightwish wiederum brüllen sich die Instrumente an und schreien einander zu "Ich brauche mehr Raum!". Sie konkurrieren.
Und nein, ich mag Nightwish sehr gerne. Ich kann die Band nur nicht allzu lange am Stück hören.
Wie empfindest du das mit wesentlich sensibleren Sinnen/Cerebralverarbeitung?
Bzw hörst du gänzlich andere Subgenres und kannst mit beiden nichts anfangen? :)
Ich habe Bands noch nie nach Strukturiertheit betrachtet. Wo siehst du den Unterschied zu Melodisch? Oder Missverstehe ich dich hier? Hättest du noch mehr Vergleiche dazu? Überlege gerade, ob mir dazu spontan Situationen oder Gefühle kommen...
Und sry fürs etwas Abschweifen. Musik ist ... Leidenschaft.
Niemals für musikalische Leidenschaft entschuldigen :D Das ist sooo toll und fürmich eine gute Möglichkeit ins tunneln zu kommen :D


2. Jain. Ich bin grade was Geschmack und Lebensmittel angeht sehr speziell, aber während negative Eindrücke mir schwer den Tag versauen können beruhigen mich gute Geschmäcker nicht unbedingt. Wenn es zu viel geworden ist will ich meistens erstmal Pause von allem, so wenig wie möglich wahrnehmen.
Hmhm, verständlich. So als würde ich mir dann einen Dunklen Raum ohne Ton und mit weichem Untergrund wünschen. Gibt es für dich da irgendwie Lebensmittel oder so, die immer gehen bzw Helfen? weil beim Essen finde ich das irgendwie schwierig.
3. Routinen: Allgemein nicht so hart wichtig für mich, aber es hilft wenn ich grob so plane dass nicht ein Stressfaktor auf den nächsten folgt und gewisse Dinge einfach vermeiden kann. So mache ich bei uns für den Verein so ziemlich jeden Helferdienst mit - aber Festzelt-Bewirtung kann man von mir nicht verlangen. Da würde ich nach einer halben Stunde weinend im Eck sitzen und das hilft keinem.
So ähnlich versuche ich das. Festzeltbewirtung klingt auch hart! Ist weinen bei dir auch ein Zeichen von Überforderung?

Gibt es einen Unterschied zwischen Hochsensibilität und Autismus? Ist ersteres ein Symptom von zweiterem, kann aber auch für sich allein stehen? Das sind genau die Punkte, die in einigen Videos und Artikeln zu dem Thema behauptet wurden, denen in anderen dann aber widersprochen wurde, und für Fachliteratur und so hab ich momentan weder den Kopf noch die Zeit. Wenn mir jemand einen kurzen Abriss dazu aufschreiben könnte, wäre ich unheimlich dankbar :3
Beides gehört zum neurodiversen Spektrum und viele Menschen auf dem Autismusspektrum sind auch Hochsensibel aber nicht alle Hochsensiblen gehören zu den Menschen mit Autismus. Finde aber auch die Grenzen schwimmen ganz arg.

Edit: z.B. habe ich durchaus Züge, die man dem autistischen Spektrum zuordnen könnte, aber andere Teile fehlen. Also für die relativ klar abgegliederte Diagnose Austismus Spektrum. Mir fallen soziale Kontakte in der Regel nicht schwer, sie strengen mich an, weil mir die ganzen Zwischentöne auffallen und ich mich leicht von den Gefühlen anderer "anstecken" lasse, aber ich kann ziemlich normtypisch mit anderen interagieren. Gleichzeitig habe ich intensive Interessensgebiete und mir fällt es schwer zu verstehen, warum andere nicht logisch denken oder Dinge nicht verstehen, aber ich habe keine Lern-/Entwicklungsdefizite in diesem Sinne. Ich bin auch im Großen und ganzen gut in der Lage meinen Alltag zu bestreiten. All diese Einschränkungen, grenzen mich speziell da z.B. ab. Weiß nicht, ob dir das hilft?


Edit 2: Ich muss mich für meine Tastatur entschuldigen. Die Leertaste spinnt irgendwie und ich habe mich noch nicht an die neuen Abstände der Tasten gewöhnt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zwar nicht generell hochsensibel und kann im Normalfall die Welt um mich herum komplett ausblenden, allerdings leide ich unter Migräne und wenn die mal wieder zuschlägt, ist mir das auch nicht mehr möglich. Dann werde ich ebenfalls sehr empfindlich gegenüber Geräuschen, Licht, Gerüchen und Berührung. Zumindest diesen Teil kann ich also ein kleines bisschen nachvollziehen. Dabei fällt mir auch gelegentlich auf, wie wenig Rücksicht in der Öffentlichkeit auf Menschen genommen wird, die da Probleme haben. Erst diesen Sonntag hatte ich so eine Situation: ich war mit Freunden zum ersten Mal im Phantasialand. Wir hatten eine gute Zeit und viel Spaß, aber zwischendurch hat sich dann doch wieder meine Migräne gemeldet und mir ist sehr unangenehm aufgefallen, dass an jeder Ecke in diesem Park irgendwelche Musik dudelt. Das hat mich zwischenzeitlich fast wahnsinnig gemacht und ging so weit, dass mich jedes weitere Geräusch zusammenzucken und die Augen zukneifen hat lassen. Zu meinem Glück hatte eine Person in meinem Freundeskreis Ohrstöpsel dabei, die das Ganze abgedämpft haben und nachdem meine Medikamente gewirkt haben, ging es dann auch irgendwann wieder. Das wirft bei mir aber natürlich die Frage auf, was wäre, wenn das bei mir nicht Migränebedingt, sondern dauerhaft so wäre. Wie handhabt ihr das? Haltet ihr das eine Weile durch und braucht dann eine Pause in einem bevorzugt ruhigen Eck, geht ihr gleich mit Ohrstöpseln in so eine Situation oder meidet ihr solche Orte komplett?

Und weil Musik schon ein Thema war: ich bin auch mancher Musik gegenüber anfälliger als anderer. Metal kann ich wunderbar ausblenden, aber je simpler die Musik ist und je mehr/je kürzere Wiederholungen in der Melodie sie aufweist, desto anstrengender empfinde ich sie selbst in gesundem Zustand. Eigentlich generell Wiederholungen, egal ob bei Musik, sonstigen Geräuschen oder Bewegungen/Blinken.
 
Ich bin zwar nicht generell hochsensibel und kann im Normalfall die Welt um mich herum komplett ausblenden, allerdings leide ich unter Migräne und wenn die mal wieder zuschlägt, ist mir das auch nicht mehr möglich. Dann werde ich ebenfalls sehr empfindlich gegenüber Geräuschen, Licht, Gerüchen und Berührung. Zumindest diesen Teil kann ich also ein kleines bisschen nachvollziehen. Dabei fällt mir auch gelegentlich auf, wie wenig Rücksicht in der Öffentlichkeit auf Menschen genommen wird, die da Probleme haben. Erst diesen Sonntag hatte ich so eine Situation: ich war mit Freunden zum ersten Mal im Phantasialand. Wir hatten eine gute Zeit und viel Spaß, aber zwischendurch hat sich dann doch wieder meine Migräne gemeldet und mir ist sehr unangenehm aufgefallen, dass an jeder Ecke in diesem Park irgendwelche Musik dudelt. Das hat mich zwischenzeitlich fast wahnsinnig gemacht und ging so weit, dass mich jedes weitere Geräusch zusammenzucken und die Augen zukneifen hat lassen. Zu meinem Glück hatte eine Person in meinem Freundeskreis Ohrstöpsel dabei, die das Ganze abgedämpft haben und nachdem meine Medikamente gewirkt haben, ging es dann auch irgendwann wieder. Das wirft bei mir aber natürlich die Frage auf, was wäre, wenn das bei mir nicht Migränebedingt, sondern dauerhaft so wäre. Wie handhabt ihr das? Haltet ihr das eine Weile durch und braucht dann eine Pause in einem bevorzugt ruhigen Eck, geht ihr gleich mit Ohrstöpseln in so eine Situation oder meidet ihr solche Orte komplett?

Und weil Musik schon ein Thema war: ich bin auch mancher Musik gegenüber anfälliger als anderer. Metal kann ich wunderbar ausblenden, aber je simpler die Musik ist und je mehr/je kürzere Wiederholungen in der Melodie sie aufweist, desto anstrengender empfinde ich sie selbst in gesundem Zustand. Eigentlich generell Wiederholungen, egal ob bei Musik, sonstigen Geräuschen oder Bewegungen/Blinken.
Migräne ist auch wirklich was fieses! Ich wünsche dir, dass du mit den Medis gut eingestellt bleibst und vielleicht hast du ja das Glück und gehörst zu den Menschen, bei denen das im Alter weg geht?

Zu deiner Frage: Ich habe in richtig gute Noisecanceling Kopfhörer investiert und nutze diese. Für den öffentlichen Nahverkehr immer, manchmal mit manchmal ohne Musik und drum herum habe ich sie immer dabei falls ich sie brauche. Beim Einkaufen ganz oft oder auch bei Stadtfesten oder sowas. Meine Freunde und familie wissen dann, dass sie mich kurz antippen bevor sie mich ansprechen. Ganz unterdrücken schaffen die Kopfhörer leider nicht, aber das macht es erträglicher. Wenn ich mich also auf den Menschen konzentriere, geht ein Gespräch. Oder ich stelle die Geräuschunterdückung geringer bzw in den Gespräche Modus.
Aktuell bin ich dran mir einen speziellen Gehörschutz für die Klinik anpassen zu lassen und einen zum Schlafen, weil ohne wache ich von jedem Geräusch auf. Aber die sind nicht ganz billig und die KK übernimmt das leider nur unter gaaaanz speziellen auflagen. Dakommt wieder die Problematik, die @lunalumi schon angesprochen hat, dass Hochsensibilität "nur" ein Wesenzug ist. Aber eben einer, der das Leben als solchen ziemlich behindern kann. Ich nehme mir auch bei einem Besuch im Freizeitpark oder wenn ich mal auf ein Festival gehe, davor und danach Urlaub oder plane drum herum strickt Ruhe ein. Zur Erholung und als Puffer vor ab.
 
Wo siehst du den Unterschied zu Melodisch? Oder Missverstehe ich dich hier? Hättest du noch mehr Vergleiche dazu?
Das ist sehr schwer zu beschreiben um nicht zu sagen eigentlich sogar unmöglich, da ich keine Sprache kenne, die dafür die richtigen Vokabeln hat.
Aber lass mich ruhig mal ein wenig weiter ausholen (und bildlicher). Vielleicht wird das dann verständlicher (oder schlimmer).

Meine Synapsen sind recht interessant miteinander verdrahtet. Der Bus der Infos sowohl vom Mathematik-Chip als auch vom Musik-Chip weiterleitet, führt direkt am Formen-Und-Farben-Chip vorbei und es kommt zu Leckströmen. Dadurch haben sowohl Zahlen als auch Musik für mich eine Form und eine Farbe. Sozusagen. Wir reden hier jedoch nicht von roten Dreiecken. Und genau das ist der Punkt, wofür es definitiv keine Vokabeln mehr gibt. Ich fühle Zahlen und sehe Musik.
Primzahlen sind "unregelmäßig stachlig spitz", die Einunzwanzig ist hingegen die perfekte Zahl. Eine Art Fraktal-Singularität. Nein, es gibt dafür keine Worte und Wortneuschöpfungen funktionieren auch nur bedingt.
Mit Musik verhält es sich ähnlich. Musik ist ja eigentlich auch nur Mathematik. Nur hörbar. Rammstein besticht durch Rechtwinkligkeit und Grautöne. Der Bauhaus-Stil in der Musik. Nighwish hat viele spitze Winkel, dunkle Rottöne mit feinen, orangen Streifen unterbrochen durch die anderen Farben. Irgendwie. Picasso? Ist wirklich kaum möglich das, was ich innerlich sehe mit den mir zur Verfügung stehenden Worten zu beschreiben.
Klingt alles recht schräg, nicht wahr? Mit dem richtigen Kräutertee in der Tasse wird das dann noch interessanter. Der steigert nämlich meine Mustererkennung und meinen Fokus. Bringt den Rest meiner Synapsen, die immer irgendwo im Hintergrund rumzappeln wollen zur Ruhe.

"Unterschied zu Melodisch" gibt es jetzt tatsächlich nicht direkt. Die Frage ist an der Stelle auch sehr individuell. Electric Callboy empfinde ich z.B. definitiv als melodisch, allerdings haben sie auch einen echt krassen Metal-Core-Unterbau. Ich habe jedoch auch schon vernichtende Urteile über EC gehört. Oder nehmen wir Amon Amarth, Arch Enemy, Babymetal, ect. Melodisch oder Krach? Ich glaube, das hängt davon ab, wen man fragt. :lol:

fürmich eine gute Möglichkeit ins tunneln zu kommen :D
Verdammt ja, wobei ich direkt auf die Musik tunnle, nicht auf irgendetwas anderes mit Musik als Beigabe. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob ich die Musik nur passiv höre, aktiv dazu rumzappel oder sie selbst produziere.
Darum lasse ich idR auch nur 08/15-Metal "nebenbei" laufen, weil ich sonst früher oder später eh wieder headbangend auf meinem Stuhl sitze. Oder ich greife gleich zu Malte Marten und seinen Handpans. Das bringt mich runter.
 
@seebee Das, was du da beschreibst, nennt sich Synästhesie. Hab ich auch, nur in einer etwas anderen Ausprägung. Unter Anderem "höre" ich Bewegungen, weshalb mir ein gleichmäßiges Winken oder Blinken genauso auf den Senkel geht wie ein dauerndes Piepen oder Ticken. Das macht für mich null Unterschied.
 
Es gibt echt für alles ein Wort, was? =)
Aber ich finds schon cool. Ich genieße es. Ich bin sehr froh, dass ich genauso verdrahtet bin. (Sieht man mal von meinem Problem mit Blinken, mit Bewegung und mit Bunt ab. Gleichmäßige Geräusche wie Piepsen, Tropfen ... Schnaufatmung .... ja, das ist auch ein großes Problem.)
 
Gibt es einen Unterschied zwischen Hochsensibilität und Autismus?
Hi,
eines meiner Kinder ist hochsensibel und kein Autist.

Hochsensibel in dem Sinne, dass es ALLES - und ich meine wirklich alles - ungefiltert wahrnimmt. Das führt dann oft zu Überreizung und (als wir das noch nicht wußten) zu extremen Emotionsentladungen. Kindergarten und jetzt auch Schule wären/sind bei uns nie länger als 4 bzw 5 Stunden denkbar. Zu viele Eindrücke, zu viel zu verarbeiten, zu laute Umgebung etc. Es kann dir sagen welche Gewürze in welcher Menge du am 26.12.21 ins Festtagsessen gekippt hast, wieviele Maisfelder auf dem Weg zur Babcia sind, welches Auto wir wann hatten und wo der Mäusebusshard am 13.04.2022 am Feldrand saß. Es kann sich stundenlang mit sich alleine beschäftigen. Die drei anderen waren jetzt 3 Tage bei der Babcia in Ferien, es blieb zu Hause und hat die "Ruhe genossen". Ich hatte den Eindruck, dass sein zentrales Nervensystem das dringend gebraucht hat. Ich hab teilweise nichts von meinem Kind mitbekommen, so vertieft war es in sein Projekt. Obwohl das auch Anzeichen für Autismus sein können, war unsere Diagnose dahingehend negativ.

Das Kind zwei Häuser weiter ist Autist, aber nicht hochsensibel.

Das Spektrum ist glaub ich riesig
 
Ich bin mir bei mir derzeit aus mehreren Gründen unsicher, ob und wie ich mich labeln will, aber ich hab eine Frage an euch, weil ich grundsätzlich eben Interesse an dem Thema hab, auch unabhängig von mir selber.
Gibt es einen Unterschied zwischen Hochsensibilität und Autismus? Ist ersteres ein Symptom von zweiterem, kann aber auch für sich allein stehen? Das sind genau die Punkte, die in einigen Videos und Artikeln zu dem Thema behauptet wurden, denen in anderen dann aber widersprochen wurde, und für Fachliteratur und so hab ich momentan weder den Kopf noch die Zeit. Wenn mir jemand einen kurzen Abriss dazu aufschreiben könnte, wäre ich unheimlich dankbar :3

Ich hab da jetzt keine Fachkenntnis, aber was ich gehört hab/mir gesagt wurde ist, dass Autisten durchaus HSP haben können, aber es ist nichts, was jeder Autist hat. Ich kenne z.B. Autisten, die das gar nicht haben, denen so diverse Reize nichts ausmachen oder sie diese sogar brauchen. Ob man das jetzt als Symptom davon bezeichnen kann, keine Ahnung. Und es gibt eben auch welche mit HSP, die keine Autisten sind.
Der Unterschied ist, wie schon angesprochen wurde, häufig dann der, dass es sich bei Autisten doch eher auf Reize beschränkt, da sehr vielen Autisten ja das empathische fehlt.

Was ich bei mir sagen kann ist, dass ich definitiv auch anders hochsensibel bin. Kann es z.B. absolut nicht sehen wenn Tiere leiden oder verletzt werden, das geht mir richtig nah. Könnte niemals wie andere einen Unfall begaffen, weil ich das einfach nicht sehen kann. Und in so "funny compilations" wenn da Autounfälle oder so drin sind, ich kann nicht drüber lachen, weil ich ehrlich nicht weiß, was daran lustig sein soll, selbst wenn der Mensch nicht verletzt wurde, hat er sicher Todesangst erlebt. Kann ich einfach nicht drüber lachen. Obwohl ich selten Empathie empfinden kann, aber wenn ich irgendwas selbst erlebt habe oder davor Angst habe, dann kann ich mir das vielleicht besser vorstellen (oder ich projiziere, wär auch ne Möglichkeit).
Und ich bin generell sehr nah am Wasser gebaut, bekomme oft Tränen in den Augen wenn ich irgendwas erzähle, was mir nah geht oder so. Hätte das aber bisher gar nicht so der HSP zugeschrieben.

Und ein kleiner Vorbau hat ganz viele Vorteile! Zum Beispiel keine BH`s tragen zu müssen, die machen mich nach kürzester Zeit wahnsinnig und ganz oft bin ich obenrum auch so empfindlich, dass maximal ein SportBH geht, weil alles was reibt und rutscht mich dauernd ablenkt und auch richtig unangenehm wird.

Oh ja, BH's, auch so ne Sache. Die haben mich immer SO genervt. Ich hab jetzt so Dinger, die zieht man sich einfach drüber, da ist kein Verschluss, da rutscht nichts und reibt nichts, die sind seeehr viel angenehmer. Ich trage die aber dennoch nur wenn ich rausgehe. Zuhause sag ich "Freiheit für die Tatas" :lol:


Fällt es dir leicht einzutauchen, also in die volle Aufmerksamkeit? So richtig tunneln kann ich nur in ganz ruhigen Umgebungen und meist, wenn ich dann alleine bin. Dann bin ich allerdings auch für Stunden "verschwunden" und bekomme teilweise nichtmal mit, wenn ich Hunger habe. Was sonst sehr untypisch ist.

Nur, wenn ich zuhaus bin. Unterwegs bin ich immer eher auf Alarmbereitschaft. Daher würde mir auch eine Arbeit so schwer fallen. Ich könnte mich ja null konzentrieren und die Arbeit ordentlich und gewissenhaft erledigen. (Ein Grund, warum ich schon so lange für bessere HO Möglichkeit plädiere. Was soll der Rotz mit "erstmal 1-2 Jahre irgendwo gearbeitet haben"? In jedem 3. Welt Land kriegen die sowas besser hin.. in der USA gibts HO schon seit.. na, auf jedenfall gabs das sogar schon im 20. Jahrhundert bei denen. Und wir? 2025 und wir sagen immer noch "Ne, das geht einfach nicht, wie soll das vernünftig funktionieren?")
Vergessen das man hunger hat kenne ich. Das passiert mir auch, wenn ich so richtig in was eintauche und hochkonzentriert bin. Dann wird mir oft schon Schwindelig, weil ich einfach so lang nichts gegessen oder getrunken habe :ohoh:

Kämpfe mich seit drei Jahren durch den Job in der Klinik als Physio. Eigentlich liebe ich den Jobund könnte wirklich darin aufgehen, aber es ist jeden Tag ein bisschen zu viel Input für mich und das summiert sich inzwischen fast ins unerträgliche. Da hilft auch kein Urlaub mehr... Ist bei mir aber eher "wegignorieren" bzw dieses angepasst sein, als Kraft haben. Ich gehe beständig über meine Limits und weiß, dassich jetzt ganz dringend was ändern muss.

Ich bin halt jetzt leider an einem Punkt, wo "über meine Limits gehen" einfach nicht mehr drin ist. Früher, als ich noch jung war, hab ich sowas besser weggesteckt. Mittlerweile reicht schon ein bisschen und ich liege wieder flach mit Fieber und sonstwas. Und trotzdem gehe ich noch regelmäßig über meine Limits, weil ich gar keine andere Wahl habe. Weil Dinge erledigt werden müssen, ich zu diesen und jenen Terminen muss etc. (Ich hoffe, dass wird besser, wenn ich wieder Bus fahren kann, damit ich zumindest das weite laufen und Rad fahren nicht mehr so habe, das werd ich demnächst mit meiner Betreuerin üben..). Also ich bin grad nur froh wenn A die Therapie durch ist, B ich vom JC (hoffentlich) weg bin und C die ganze Facharzt-Rennerei durch ist. Aber das dauert noch gefühlt einfach zehntausend Jahre.. Aber das sind eben viele Stressfaktoren, die mit der HSP gepaart mich halt einfach nur extremst erschöpfen.

allerdings leide ich unter Migräne und wenn die mal wieder zuschlägt, ist mir das auch nicht mehr möglich. Dann werde ich ebenfalls sehr empfindlich gegenüber Geräuschen, Licht, Gerüchen und Berührung

Fühl ich. Bin seit bestimmt gut 10 Jahren Migräne-Patient, manchmal sinds leichte Attacken, da reicht auf der Couch liegen und leise fernsehen, manchmal sind es wirklich extreme Attacken, da am besten kein Geräusch, kein Geruch, kein Licht, nicht bewegen, Tablette einwerfen und fast heulend auf der Couch liegen und warten, bis die hoffentlich wirkt. Und manche dauern dann natürlich auch nicht nur einen Tag, nein, das wäre ja zu einfach, sondern sie dauern dann ganze 2 oder 3 Tage an. Ich frage mich da immer noch, ob das mit der HSP zusammenhängt, dass die Reize mich einfach so sehr anstrengen, dass eben diese Migräne entsteht. (Und ich hab dazu auch noch das Problem, dass ich Anti-Migräne-Medis nicht vertrage, da wird mir nur extremst schwindelig von und ich fang an zu strullern wie ein Weltmeister, also muss es eben eine Ibu, Novamin oder Aspirin tun)

Wie handhabt ihr das? Haltet ihr das eine Weile durch und braucht dann eine Pause in einem bevorzugt ruhigen Eck, geht ihr gleich mit Ohrstöpseln in so eine Situation oder meidet ihr solche Orte komplett?

Ich hatte vor kurzem in Bluetooth-Kopfhörer investiert, die eigentlich Noise-Cancelling haben sollten, funktioniert aber eher so semi-gut, also laute Geräusche wie z.B. fahrende Autos werden da nicht so gut unterdrückt. Ich hab die einfach jetzt immer mit, falls mir Umgebungsgeräusche zu viel werden, damit ich mir etwas Musik anmachen kann.
Generell versuche ich aber laute Orte zu vermeiden, in Vergnügungsparks oder zu Konzerten oder sonstwas braucht man mich nicht schleppen, absoluter Overkill. Ich finds schlimm genug, wenn ich mal im Kaufland bin, der immer propevoll ist und dadurch entsprechend laut. Ich bewundere echt die Verkäufer, die da 8h jeden Tag arbeiten können.
 
@BlackMoonFox Mir wird von der Migräne selbst schon schwindelig, aber solche tagelangen Attacken kenn ich auch. In den letzten Jahren hab ich das Ganze zum Glück wenigstens einigermaßen in den Griff bekommen und kann die Attacken oft abwehren, allerdings auch nur, wenn ich rechtzeitig was dagegen nehm, sprich bei den ersten Anzeichen von Kopfschmerzen oder Überempfindlichkeit. Wenn sie einmal richtig da ist, hilft so gut wie nichts mehr. Da kann ich mich dann auch nur noch in einen dunklen Raum zurückziehen und hoffen, dass es irgendwann wieder weggeht.
 
Und in so "funny compilations" wenn da Autounfälle oder so drin sind, ich kann nicht drüber lachen, weil ich ehrlich nicht weiß, was daran lustig sein soll,
Das "Problem" habe ich auch. Ein Skateboardfahrer, der abrutscht und den Rest der Stange auf seinen Kronjuwelen entlangrutscht ... unterlegt mit lautem Gelächter und betitelt mit "superfunny". Bei mir zieht sich alles zusammen, obwohl ich weiblich bestückt und von Natur aus herausragend unempathisch bin.
Aber ich arbeite dran. Also am Problem der Unempathie. Ich bin schon sehr viel besser geworden. =)
Faszinierenderweise betrifft mein Defizit aber nur Menschen. Als damals der ausgebüxte Orang-Utan erschossen wurde, habe ich Rotz und Wasser geheult. Die Heftigkeit der Reaktion hat mich selbst überrascht und erzeugt auch heute noch ein wenig Ratlosigkeit. Ihn einfach abzuknallen fand ich so unnötig. Unlogisch. Völlig überzogen und übertrieben. Er wollte einfach nur frei sein und folgte seiner Neugierde. :argh:
 
Als damals der ausgebüxte Orang-Utan erschossen wurde, habe ich Rotz und Wasser geheult. Die Heftigkeit der Reaktion hat mich selbst überrascht und erzeugt auch heute noch ein wenig Ratlosigkeit. Ihn einfach abzuknallen fand ich so unnötig. Unlogisch. Völlig überzogen und übertrieben. Er wollte einfach nur frei sein und folgte seiner Neugierde. :argh:

Ja, sowas trifft mich auch immer sehr. Es macht mich jedes Mal wieder so wütend und traurig, wenn Tiere sterben müssen weil Menschen meinen, sich wilde, gefährliche Tiere als Haustier zu holen oder sie irgendwo in einen Zoo zu stecken, um von Menschen begafft zu werden (Deswegen lob ich mir unseren Tiergarten - nur gefährdete Arten, nur Tiere, die in freier Wildbahn nicht mehr überleben können und vor allem, überwiegend heimische Tiere oder Tiere aus denselben Klimaverhältnissen und keine super gefährlichen Wildtiere, das gefährlichste was die haben ist ein Luchs - und das ist auch so ziemlich das einzige gefährliche Tier da)
Bei uns in der Stadt gab es vor 2-3 Jahren einen Vorfall, da haben welche total seltendämmlich ein Feuer neben dem Katzenhaus gemacht, also ein Feuer nah an einem Haus halt. Es ist passiert, was man erwarten würde - das Feuer sprang auf das Haus über und 12 oder 13 Katzen fanden den Tod. Ich hab da so geheult, als ich das gelesen habe und erstmal direkt Geld gespendet an das Katzenhaus. So viele arme, unschuldige Katzen gestorben durch total verblödete Leute.


Was mir gerade noch eingefallen ist zu dem Thema:
Gehts noch jemandem so, dass man bestimmte Einstellungen im Spiel deaktivieren muss, um das Spiel genießen zu können?
Ich mache z.B. nach Möglichkeit immer Motion Blur, Schärfentiefe und Bildschirmwackeln aus. Ich kann das einfach absolut nicht ab. Und was ich auch immer mache, Musik deutlich leiser, als alles andere. Sonst habe ich zu oft das Gefühl, dass die Musik sehr penetrant klingt und alles übertönt.
Weiß nur nicht, ob das wirklich direkt mit HSP zusammenhängt. Aber kanns mir durchaus vorstellen.
 
Gehts noch jemandem so, dass man bestimmte Einstellungen im Spiel deaktivieren muss, um das Spiel genießen zu können?
Motion Blur ist immer das Erste, was ich in Spielen abstelle. Ich versteh nicht, wie Leute damit spielen können. Nicht nur, dass ich bei manchen Spielen sowieso empfindlich reagiere (ich konte früher keine Spiele in Egoperspektive spielen ohne dass mir schwindelig oder schlecht wurde und ich Kopfschmerzen bekommen hab), da gehen einem auch wertvolle Infos verloren. Ich seh ganz gerne auch in Bewegung noch, was sich in meiner Umgebung abspielt.
 
Motion Blur Ist wirklich übel. IdR habe ich jedoch nur mit blinkenden Sachen und generell Effekten zu kämpfen. Das sind aufmerksamkeitsheischende und idR unnötige Informationen, die mein Hirn nicht wirklich herausgefiltert bekommt. Das war in Diablo III ein Riesenproblem und ist es so langsam auch in WoW wieder: die brachialen Spelleffekte von Mitspielern, Gegnern ect.
Ich mag es einfach/simple. Oh, und unbunt. Ich bin jetzt zwar nicht Wednesday aus der gleichnamigen Serie, aber wenn zu viele Farben aufeinandertreffen (bei Primärfarben gerne auch nur eine), dann überfordert mich das irgendwie. Dass ich das dann auch nicht hübsch finde sondern tatsächlich potthässlich, ist wohl so eine Begleiterscheinung. Was habe ich gelitten, als ich den Indoor-Spielplatz in meinem Save gebaut habe. :lol:
Die alte NES bzw SNES-Pixelgrafik hat mich aber nie gestört. Hängt wohl wirklich mit der Farb-Informationsdichte zusammen.
 
Bin nicht sicher, ob ich das Thread-Thema so 100% verstanden habe. Geht es hier um das Persönlichkeitsmerkmal nach Aron oder um das Symptom der "Sensory issues" (gibts dafür eine sinnige Übersetzung? Finde nur "Störung der Sinnesverarbeitung", ist ja total sperrig)? Finde hier sind Beiträge, die zu beiden Themen passen und das verwundert mich ein wenig.

Letzteres betrifft mich als neurodivergente Person natürlich sehr. Ich hab da im Neurodivergenz-Lotto auch gewonnen. ADHS ist diagnostiziert, vermutlich ist es AuDHS, aber da bin ich gerade im Diagnoseverfahren. Außerdem hab ich Synästhesie, was jetzt nicht diagnostiziert wurde, aber naja, da seh ich jetzt auch keinen Bedarf und es ist auch super eindeutig. Ich vermute gerade Synästhesie gemischt mit A(u)DHS sorgt bei mir für die starken "Sensory issues". Habe die Probleme sehr stark in der Haptik und Olfaktorik. Je nach Tagesform ist aber auch die Akustik ein großes Problem, oder gar keines. Mit dem Älterwerden hat sich das Haptikthema stark gewandelt. Ich habe nicht weniger Schwierigkeiten als früher, aber andere. Ich konnte als Kind beispielsweise keine Hosen mit Knopf tragen, da mich das am Bauch extrem gestört hat. Jetzt hab ich eher Probleme, wenn meine Haut nicht den perfekten Feuchtigkeitsgrad hat und bestimmte Stoffe sie berühren, dass ich das überhaupt nicht abkann. Also sowohl zu trockene Haut, als auch zu stark eingecremte Haut finde ich ganz schlimm.

Zudem habe ich extreme Schwierigkeiten mit meinem Propriozeption-Sinn. Bin aber unsicher, ob das zu den "Sensory issues" zählt. Ich nehme das "Statussignal", dass ich Gliedmaßen haben und wo diese sich befinden sehr oft bewusst wahr. Besonders an den Beinen. Hier ist auch die Vermutung von RLS im Raum, wobei ich da seit Jahren im Kreis renne bei den Ärzten. Der Orthopäde hat jedoch alles aus seinem Bereich ausgeschlossen und ist sich sicher, dass es was neurologisches ist. War nach Überweisung dann also beim Neurologen, der das aber alles als Quark bezeichnet hat und sich über die Orthopäde lustig gemacht hat. Mein vorheriger Orthopäde hat es auf ein Problem mit meiner Beinstellung geschoben, nach dessen Behandlung es auch besser wurde. War dann auch noch zur Sicherheit beim Phlebologen, der aber auch eher was neurologisches oder orthopädisches vermutet hat. Bin jetzt bei einem anderen Neurologen (aber wegen der Neurodivergenz) und der wiederum vermutet das eher als Symptom der ADHS.

Bei den meisten meiner "Sensory issues" hat meine Methylphenidat-Behandlung ganz gut geholfen. Die Schwierigkeiten waren dennoch da, aber sie haben mich einfach nicht so gestört. Aktuell ist die Medikation jedoch ausgesetzt und mir fallen die Schwierigkeiten viel früher auf als vorher. Ansonsten helfen mir FidgetToys, die mein Hirn dann einfach mit anderen Dingen beschäftigen, als die ganzen Sinnesmeldungen. Besonders ganz klassische Fidgetspinner (aber die schweren aus Metall) finde ich super. Aber ich hab auch ein paar Fidgetcubes, die sind kompakter und gehen auch gut mal unterwegs.

Zum Persönlichkeitsmerkmal nach Aron möchte ich jetzt nichts beitragen, da ich persönlich in dem Bereich nicht betroffen bin und in meiner "Neurodivergenz-Bubble" das Thema auch eher kritisch betrachtet wird.
 
Zum Persönlichkeitsmerkmal nach Aron möchte ich jetzt nichts beitragen, da ich persönlich in dem Bereich nicht betroffen bin und in meiner "Neurodivergenz-Bubble" das Thema auch eher kritisch betrachtet wird.
Unter anderem das ist in den Artikeln und Videos (btw eher Essays auf Youtube - ich weiß, dass das Thema auf Tiktok und Co. gerade auch sehr heiß gekocht wird, aber die App hab ich aus Gründen nichtmal :D) eben auch angesprochen worden, deswegen hatte ich weiter oben in die Richtung gefragt. Gleichzeitig werden aber auch von manchen (ohne jetzt Namen nennen zu können) HSP mit Autismus in einen Topf geworfen und das ist aber auch etwas zu vereinfacht, wie mir hier ja auch bestätigt wurde.
Das Thema mit der Hautfeuchtigkeit kenn ich übrigens von mir auch sehr gut, ich mag aber auch keine klassischen Cremes (zumindest nicht an den Händen), daher schwöre ich sehr auf dieses konzentrierte Zeug von Neutrogena (das mit dem roten Deckel - wobei, ich glaube mittlerweile sind die weiß und zum Zudrücken, früher waren die zum Zudrehen). Zieht sofort ein und hinterlässt nix Schmieriges an den Händen.
 
Danke @Zora Graves mir ist das zuletzt auch mehrmals untergekommen. Also dass HSP "nur" eine Form von Autismus sei.

Mit sensorischen "Problemen" habe ich auch zu tun. Im Rahmen der Migräne ist es ganz schlimm was Licht betrifft, andere Reize werden aber auch immer mehr zum Problem. Wobei ich denke, dass sie immer schon ein Problem waren, ich das nur in der Zwischenzeit mehr ausdrücken kann. Bei Kleidung ist es schwierig. Manchmal ist es sogar so, dass ein Kleidungsstück an manchen Tagen geht, an anderen nicht. Weil ich es einfach auf der Haut nicht aushalte.
@Ricki das mit dem Knopf hatte ich gerade als Kind auch!
Akustische Reize scheinen bei mir soweit ok zu gehen, so lange meine Schwelle noch nicht erreicht ist. Danach sind sie nur noch schwer aushaltbar. Dann wird es einfach irgendwann zu viel? Ich habe nun praktisch immer Ohrstöpsel dabei. Das hat schon mehrmals gut geholfen.
Creme auf der Hand ist bei mir auch so ein spezielles Thema und geht eigentlich gar nicht. (ist nur leider manchmal notwendig.)

Ich wünschte, dass ich hier jetzt einen kohärenteren Beitrag schreiben könnte, aber das klappt gerade nicht.
 
Das Thema mit der Hautfeuchtigkeit kenn ich übrigens von mir auch sehr gut, ich mag aber auch keine klassischen Cremes (zumindest nicht an den Händen), daher schwöre ich sehr auf dieses konzentrierte Zeug von Neutrogena (das mit dem roten Deckel - wobei, ich glaube mittlerweile sind die weiß und zum Zudrücken, früher waren die zum Zudrehen). Zieht sofort ein und hinterlässt nix Schmieriges an den Händen.
Spannend, gerade an den Händen finde ich das am wenigsten schlimm. Für mich sind alle Hautstellen, welche von Kleidung berührt werden, ganz schlimm rund um die Feuchtigkeit.

Für die Hände mag ich die rote von Neutrogena auch sehr gern. Mag die Rosen-Mandel von nkm aber auch sehr gerne. Nach dem Duschen nutze ich auch meist eine von Neutrogena, weiß aber gar nicht wie die heißt. Und gerade für den Rücken mag ich Sleepy von Lush sehr gerne, gerade auch den Geruch liebe ich. Leider zieht die nicht so schnell ein und ist gerade im Sommer schnell unangenehm, wenn man doch ein bisschen zu viel nimmt.

@Ricki das mit dem Knopf hatte ich gerade als Kind auch!
Ob wir daher zu starken Rock- und Kleidträger geworden sind? Am Anfang waren im Büro immer alle verwundert, wenn ich mal mit einer Hose kam :D Inzwischen hab ich aber auch etwa 1/3 Hosen im Alltag an.
 
Nur, wenn ich zuhaus bin. Unterwegs bin ich immer eher auf Alarmbereitschaft. Daher würde mir auch eine Arbeit so schwer fallen. Ich könnte mich ja null konzentrieren und die Arbeit ordentlich und gewissenhaft erledigen. (Ein Grund, warum ich schon so lange für bessere HO Möglichkeit plädiere
Ja, das wäre mega gut! Für mich in der Klinik funktioniert das natürlich nicht, aber immerhin darf ich entscheiden, wann ich Patienten behandle und wann ich zB ne Pause am PC brauche.

Homeoffice würde so vieles einfacher machen für viele. Gerade auch bei der mangelnden Kita Platz Lage. Wobei Kinder daheim für "uns" vermutlich nicht helfen würden

Zuhause sag ich "Freiheit für die Tatas" :lol:
Absolut! Inzwischen bin ich aber auch draußen so frei... Nur unterm Kasak muss(!!!) ein top oder so zusätzlich sein.
Und ich bin generell sehr nah am Wasser gebaut, bekomme oft Tränen in den Augen wenn ich irgendwas erzähle, was mir nah geht oder so. Hätte das aber bisher gar nicht so der HSP zugeschrieben.
Volltreffer, das kenne ich auch! Früher habe ich mich richtig geärgert, dass ich "ständig am heulen" war, inzwischen weiß ich das besser einzuschätzen. (Siehe halt auch als Ventil der Überforderung)

Bin nicht sicher, ob ich das Thread-Thema so 100% verstanden habe. Geht es hier um das Persönlichkeitsmerkmal nach Aron oder um das Symptom der "Sensory issues" (gibts dafür eine sinnige Übersetzung? Finde nur "Störung der Sinnesverarbeitung", ist ja total sperrig)? Finde hier sind Beiträge, die zu beiden Themen passen und das verwundert mich ein wenig.
Theoretisch ginge es mir erstmal um das Persönlichkeitsmerkmal nach Aron. Allerdings stellt es sich ja so dar, dass für viele das Persönlichkeitsmerkmale im Spektrum als Begleiterscheinungen oder eben Zusatz zu einer tatsächlichen Diagnose Auftritt oder wir hier ja auch schon von mehreren beschrieben wurde: Vergleichbares im Rahmen von anderen Erkrankungen empfunden wird. Von daher herzlich willkommen :hallo:

Bzgl Lush möchte ich noch loswerden, dass ich noch nicht mal an dem Laden vorbeigehen kann ohne die Luft anzuhalten. Keine Ahnung, wie die Leute da arbeiten können. Also die Produkte sind mir viel zu krass im Duft, auch wenn sie milder bestimmt angenehm wären


Empfinde es auch als sehr spannend sich hier mit allen auszutauschen, weil manchmal bekommt man ja doch auch nochmal einen Trick mit oder fühlt sich zumindest nicht so alleine. Bei mir im Umfeld gibt es da echt niemanden außer meinem Bruder (auch spannend, dass wir beide betroffen sind) durch den ich überhaupt auf den Weg gekommen bin. Bei ihm wurde nämlich die HSP als Grund für seine Depressionen in Jungen Jahren identifiziert


:hallo:
 
oder wir hier ja auch schon von mehreren beschrieben wurde: Vergleichbares im Rahmen von anderen Erkrankungen empfunden wird. Von daher herzlich willkommen :hallo:
Tatsächlich sehe ich diesen Thread als gute Möglichkeit einfach mal konkrete Fragen an real Betroffene zu stellen. Reale Aufklärung sozusagen. Was gibt es Besseres als direkte Kommunikation? Nach meinen bisherigen Erfahrungen haben real Betroffene (egal ob Krankheit, Randgruppe, ect) mit echtem Interesse überhaupt kein Problem und klären gerne auf. Da ich aufgrund mangelhafter Empathie da auch nur wenig Hemmungen habe, sind schon sehr interessante Gespräche zustande gekommen. Das erweitert dann nicht nur meinen eigenen Horizont, sondern hilft u.U. auch bei meinen eigenen Macken. Ich bin immer an weiteren Lösungsstrategien interessiert (Medikamentierung natürlich ausgenommen).
Denn: "Sind wir nicht alle ein wenig bluna?" :lol:
 
Theoretisch ginge es mir erstmal um das Persönlichkeitsmerkmal nach Aron.
Ah, dann bin ich hier leider falsch. Das betrifft mich ja gar nicht. Und ist ja auch was anderes wie die "Sensory Issues", die hier schon von einigen angesprochen worden sind. Aber ich hab das Gefühl, dass ein Neurodivergenz-Thread hier auch auf viel Resonanz stoßen würde :)
 
Ah, dann bin ich hier leider falsch.
Nö, bist du nicht. Findest du dich hier irgendwie bei der einen oder anderen Beschreibung wieder oder hast du ein Interesse daran mehr zu erfahren? Dann bist du goldrichtig.
Ich selbst definiere mich als normal. Mit Ticks und Macken. Ich mag die ganzen Schubladen der Neurodiversität einfach nicht. Ist so, als würden meine Macken dann in Stein gemeißelt und in Beton gegossen werden. Ist für mich einfach nicht der richtige Weg. Das heißt jedoch nicht, dass ich nicht wie schon geschrieben nach neuen Lösungsansätzen suche. Und sei es so etwas Triviales wie in den Wald zu flüchten und für eine Weile einen Baum zu umarmen. Ja, ich bin wirklich ein Baumkuschler. Ja das hilft!
 
Nö, bist du nicht.
Für mich persönlich schon. Ich bin nicht Hochsensibel und bin von dieser Einteilung persönlich auch nicht betroffen.

Sehr oft werden diese Sachen vermischt, hier im Thread ja auch, daher meine Nachfrage. Ich denke das liegt an den ähnlichen Namen in der englischen Literatur (Sensory processing sensitivity vs. Sensory processing disorder). Ich möchte da auch nicht weiter für Verwirrung beitragen.

Wenn Betroffene und Interessierte Lust auf einen Austausch in einem Neurodiversität-Thread haben, bin ich gerne dabei. Ich bin leider nicht normal und habe da im medizinischen Kontext schon sehr dafür gekämpft. Ich leide nicht an kleinen sympathischen Macken, sondern bin im Alltag ernsthaft eingeschränkt durch meine Neurodiversität.
 
Ob wir daher zu starken Rock- und Kleidträger geworden sind? Am Anfang waren im Büro immer alle verwundert, wenn ich mal mit einer Hose kam :D Inzwischen hab ich aber auch etwa 1/3 Hosen im Alltag an.
Ich hatte damals kaum entsprechende Röcke oder Kleider. :( Aber sehr oft Gummibundhosen.
 
Ist weinen bei dir auch ein Zeichen von Überforderung?

weil beim Essen finde ich das irgendwie schwierig.
Es ist schwierig, ja. Es gibt Dinge die ich so gut wie immer essen kann, die immer angenehm sind, nur halt nicht so geil dass sie mir die Stimmung retten können. Ich werde jedenfalls nicht Gefahr laufen zu verhungern.
Oh ja, BH's, auch so ne Sache. Die haben mich immer SO genervt
Ich schließe mich direkt an. Ich sehe den Sinn und Zweck, aber ich habe noch keine gefunden die ich auch nur eine Sekunde länger trage als unbedingt notwendig. Das juckt und nervt einfach so unsäglich.
Ich könnte mich ja null konzentrieren und die Arbeit ordentlich und gewissenhaft erledigen.
Als die Corona-Zeit rum war hat mein damaliger Chef darauf bestanden dass ich trotz mir versprochenem Homeoffice die halbe Woche ins Büro kommen soll "weil mir das doch gut tut". Mit dem Resultat dass ich mit dauerhaften Kopfschmerzen keine einzige Aufgabe erledigt bekommen habe weil ich nicht in der Lage war mich auch nur eine Sekunde zu konzentrieren. Das war so ein furchtbarer "aber für MICH ist es toll, also ist es das für dich auch" Typ.
Motion Blur ist immer das Erste, was ich in Spielen abstelle.
Ganz furchtbar. Davon wird mir so schnell schlecht.
Das war in Diablo III ein Riesenproblem
Diablo 3 war ein viel zu buntes Effektefeuerwerk, das kann ich auch nur sehr begrenzt spielen. Das hat mich damals sehr enttäuscht weil ich ein großer Fan vom zweiten war.
Ich konnte als Kind beispielsweise keine Hosen mit Knopf tragen, da mich das am Bauch extrem gestört hat.
Das versteh ich auch sehr gut. Ich persönlich kann kein Kleid oder Rock tragen (dieses ständige Entlangstreifen von Stoff stört mich massiv) aber Hosen sollten bei mir generell eher luftig und nachgiebig sein.
 
IdR habe ich jedoch nur mit blinkenden Sachen und generell Effekten zu kämpfen.

Oh ja, blinkende Lichter und Effekte, ganz furchtbar. Da muss ich bei sowas immer wegschauen/Augen zukneifen. Auch wenn z.B. das bild flackert oder sonstwas.

Homeoffice würde so vieles einfacher machen für viele. Gerade auch bei der mangelnden Kita Platz Lage. Wobei Kinder daheim für "uns" vermutlich nicht helfen würden

Ja, definitiv! Gerade auch für Leute die vielleicht nicht mehr so mobil sind (Rollstuhlfahrer z.B.). Ich denke dass für viele HO die einzige Chance auf eine Arbeit wäre, daher finde ich es so schade, dass wir uns da hier so anstellen. Als Gründe warum das nicht geht höre ich immer nur "weil das zu unsicher ist, ob die Leute dann auch arbeiten". Aber wenn man wirklich WILL, dann findet man Wege, wie man das kontrollieren kann (Tagesbericht inkl. Nachweise jeden Tag hinschicken würde mir da einfallen oder irgendwas ähnliches in der Richtung, oder vielleicht könnte man ein Programm entwickeln, in dem die Leute arbeiten und der Arbeitgeber live mitverfolgen kann, was sie machen, also dann sieht ob sie an einem Dokument arbeiten, telefonieren etc. Ich meine z.B. in Google Docs wenn du mit anderen den Link teilst, können sie live Änderungen mitverfolgen, also kann mir jetzt auch keiner erzählen das sowas unmöglich ist)

Volltreffer, das kenne ich auch! Früher habe ich mich richtig geärgert, dass ich "ständig am heulen" war, inzwischen weiß ich das besser einzuschätzen. (Siehe halt auch als Ventil der Überforderung)

Ja und auch so diese Gedanken, ob man einfach ein zu großes Weichei ist oder so.. Aber ich finde es nicht schlimm. Besser als wenn einem alles egal ist.

Als die Corona-Zeit rum war hat mein damaliger Chef darauf bestanden dass ich trotz mir versprochenem Homeoffice die halbe Woche ins Büro kommen soll "weil mir das doch gut tut". Mit dem Resultat dass ich mit dauerhaften Kopfschmerzen keine einzige Aufgabe erledigt bekommen habe weil ich nicht in der Lage war mich auch nur eine Sekunde zu konzentrieren. Das war so ein furchtbarer "aber für MICH ist es toll, also ist es das für dich auch" Typ.

Uff, ja so Menschen kenn ich auch. Hasse das immer, wenn andere meinen zu wissen, was mir gut tun soll. Mir bringt es gar nichts, wenn ich gezwungenermaßen etwas mache. Dann stresst mich das nur. Ich gehe ja auch nicht nie raus, ab und an mach ich schon gern mal einen Ausflug in die Stadt oder so oder geh auch mal spazieren, wenn mir wirklich danach ist. Ich versteh auch nicht, was so schlimm dran sein soll, wenn man lieber daheim ist und eben nicht jeden Tag rausgeht. Ja klar, Bewegung ist wichtig, aber ich habe z.B. mit Yoga angefangen und mache auch manchmal ein paar einfache Übungen, die man eben auch zu Hause machen kann. Oder wenn mans Geld hat, kann man sich ja Sportgeräte kaufen.. Fahrrad, Laufband oder was auch immer. (Ich hätte gern so ein "Laufband" aber zum gehen, gibts ja auch, ist dann eben als würde man spazieren gehen. Aber leider teuer sowas)
 
Motion Blur ist immer das Erste, was ich in Spielen abstelle. Ich versteh nicht, wie Leute damit spielen können. Nicht nur, dass ich bei manchen Spielen sowieso empfindlich reagiere (ich konte früher keine Spiele in Egoperspektive spielen ohne dass mir schwindelig oder schlecht wurde und ich Kopfschmerzen bekommen hab), da gehen einem auch wertvolle Infos verloren. Ich seh ganz gerne auch in Bewegung noch, was sich in meiner Umgebung abspielt.
Motion Blur ist totaler Blödsinn. Das ist ein Effekt, der im RL vom Gehirn ausgefiltert wird. Wenn man Motion Blur im RL wahrnehmen WILL, muss man sich extrem darauf konzentrieren, dann geht das. Und es ist auch im RL nervig. Deshalb blendet das Gehirn das ja auch aus. Warum also wollen Spieleentwickler uns den Scheiß künstlich aufdrücken? Genauso ein Müll wie Head-Bobbing oder Aberratic Chromation. Alles Müll, den das Hirn mit gutem Grund ausfiltert. Oder nimmt von euch jemand beim Gehen oder Rennen BEWUSST wahr, das der Kopf hoch und runter geht?
Also ich nicht, außer ich konzentriere mich darauf und nehme es bewusst wahr.
Bei Fallout 4 z.B. kann man ohne Mod Head Bopping nicht abschalten. Bei der letzten Neuinstallation habe ich sie vergessen und hatte schon nach 20 Minuten Brechreiz. -.-

Hochsensibel:
Bin ich sowohl psychisch, als auch in Sachen Gehör. Meine Ohren sind so empfindlich, dass ich Nachts Fliegen an der Wand laufen hören kann. Ich kann sie auch im Dunklen mit zwei Fingern fangen, wenn ich es darauf anlege. Im Alltag sehr nervig. Was für andere Zimmerlautstärke ist, ist für mich zu laut. Deshalb wird man mich niemals in Discos oder auf Konzerten finden.
Die Lautsprecher meines Rechners sind auf 20% gestellt und auch Windows ist noch mal auf 50% reduziert. Andere hören fast gar nichts, für mich genau richtig. Zusätzlich reduziere ich dann in Spielen die Lautstärke noch mal um 50%. Das wirft Schwierigkeiten beim Streamen auf und es hat ne Weile gedauert, bis ich es geschafft habe, die Einstellungen so hinzubekommen, dass die Zuschauer einigermaßen normal hören können.

Im Kosovo-Krieg dagegen hat mir diese Eigenschaft einige Male das Leben gerettet. Es hat Vorteile, nach Gehör schießen zu können und kein verräterisches Licht zu benötigen. Ich habe auch nie Leuchtspurmunition benutzt. Ein weiterer Vorteil, denn Leuchtspurmunition funktioniert für BEIDE Seiten. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
 
Warum also wollen Spieleentwickler uns den Scheiß künstlich aufdrücken?
Motion Blur ist halt praktisch für Entwickler. Wenn die Framerate nach unten geht, weil gerade irgendwas nachgeladen werden muss (gerne bei heftigem Kameradreh) überspielt es die Ruckelei, die dann passieren würde. Das Problem ist halt dass es hart inflationär eingesetzt wird frei nach dem Motto "wenn wir Motion Blur haben, spielt es ja keine Rolle wenn es etwas ruckelt wenn der Spieler sich dreht".

Beim Head-Bobbing geht es darum, dass man die Idee hat dass der Spieler sich dann mehr im Geschehen fühlt (wie bei so auf Amateurfilm gemachten Gruselvideos). Aber was in einer kurzen Sequenz in einem Film gut funktionieren will ist als dauerhaftes Feature in einem Spiel absolut furchtbar, vielen Leuten wird davon schlecht und denen die es gut vertragen bringt es auch keinen Mehrwert. Wie schon gesagt filtert das Hirn sowas mit gutem Grund raus. Das ist halt dieses typische "man hat mal irgendwann gehört dass sowas für mehr Immersion sorgt, also schmeißt man einfach möglichst viel von rein".

"weil das zu unsicher ist, ob die Leute dann auch arbeiten"
Das ist bei den meisten Berufen halt einfach Blödsinn. Am Ende des Tages kann man gerade bei digitalen Systemen toll nachverfolgen, wer wie viele Dokumente bearbeitet hat oder Aufgaben abgeschlossen usw. Derselbe Mitarbeiter kann auch im Büro fleißig Solitaire spielen und kurz den Tab wechseln wenn der Chef grad guckt. Das ist halt die Kombination aus "haben wir schon immer so gemacht und ich will da nichts dran ändern" und "ich selber würde schummeln wo es geht, also machen das andere auch".
 
Das erweitert dann nicht nur meinen eigenen Horizont, sondern hilft u.U. auch bei meinen eigenen Macken. Ich bin immer an weiteren Lösungsstrategien interessiert (Medikamentierung natürlich ausgenommen).
Denn: "Sind wir nicht alle ein wenig bluna?" :lol:
Ich bin gerne Blind (edit: bluna! Das sollte bluna heißen... Autokorrektur des Telefons)! Habe aber auch schon Leute um mich herum getroffen, denen das bitter aufgestoßen ist und die dann meinten: Sind wir nicht alle normal statt bekloppt?
Theoretisch würde ich ihnen gerne zustimmen, aber ich habe viel zu oft das Gefühl, dass ich so vollkommen falsch in diesem Leben bin und so gar nicht "lebensfähig". Einfach weil alles so unglaublich anstrengend ist.
Ah, dann bin ich hier leider falsch. Das betrifft mich ja gar nicht. Und ist ja auch was anderes wie die "Sensory Issues", die hier schon von einigen angesprochen worden sind. Aber ich hab das Gefühl, dass ein Neurodivergenz-Thread hier auch auf viel Resonanz stoßen würde :)
Vollkommen fein, solange du dich nicht ausgestoßen fühlst! Das würde ich gerne vermeiden :) Einen zusätzlichen Neurodivergenz Thread fände ich spannend zum mitlesen und ggf fragen stellen, wie seebee es hier macht. Wobei Hochsensibilität genau genommen auch zur Neurodivergenz zählt. Nur halt nicht als Diagnose.

Ich mag die ganzen Schubladen der Neurodiversität einfach nicht. Ist so, als würden meine Macken dann in Stein gemeißelt und in Beton gegossen werden.
Jupp, absolut!
Ich glaube deswegen habe ich auch so Schiss in weitere Diagnostik zu gehen. Zumal ich gar nicht wusste, ob ich als Person auf dem Autismus Spektrum mein Staatsexamen hätte machen können. Jetzt weiß ich ja ziemlich sicher, dass ich da nicht zu gehöre (laut der Therapeutin), aber damals hatte ich da schon Sorge vor. Weniger wegen dem Spektrum, als den Einschränkungen, die mit einer offiziellen Diagnose ggf kommen.

Aber sehr oft Gummibundhosen.
Boulder und Kletterhosen sind meine liebsten Freunde! Gemütlich, haben Taschen, meist mit Gummibund, strapazierfähig und leider... Teuer. Aber da hat Mensch auch echt lange was von.

Ich sehe den Sinn und Zweck, aber ich habe noch keine gefunden die ich auch nur eine Sekunde länger trage als unbedingt notwendig. Das juckt und nervt einfach so unsäglich.
Jupp... Habe es heute im Urlaub gewagt nur im Top durch die Gegend zu laufen und glaubt es oder nicht, ich bin so "abgescheckt" worden. Das kenne ich von Norddeutschland nicht mehr. Ich weiß, warum ich hoch gezogen bin....

"aber für MICH ist es toll, also ist es das für dich auch" Typ.
Urghs... Wenn die Leute mal verstehen würden, dass wir nicht alle gleich sind und genau diese Unterschiede und letztlich vorwärts bringen...

Aber ich finde es nicht schlimm. Besser als wenn einem alles egal ist.
Hmm, mich nervt es oft, weil mein Umfeld damit nicht zurecht kommt. Gerade bei der Arbeit denken dann alle immer, es sei weiß der Geier was passiert und erwarte auch sowas. Wenn ich es ihnen dann erkläre, kam oft ein " so schlimm ist das doch gar nicht" oder "in deinem Alter war ich aber Wiederstandsfähiger"

... Ich wechsle den Job wegen dem Team.
m Alltag sehr nervig. Was für andere Zimmerlautstärke ist, ist für mich zu laut.
Das klingt nach einer sehr spannenden Lebensgeschichte und einem sehr ausgeprägten Gehör! Wie schön, dass es sich beim streamen für dich regeln ließ!
 
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Naja, wirklich toll ist das nicht. Ich höre eben einfach ALLES... In der alten DDR wäre ich sicher der ideale Blockwart gewesen. Eben unterhält sich meine Nachbarin wieder mit ihrer Tochter. Ich höre jedes Wort. Die wohnt zwei Eingänge weiter...
 

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