Ich bin mir bei mir derzeit aus mehreren Gründen unsicher, ob und wie ich mich labeln will, aber ich hab eine Frage an euch, weil ich grundsätzlich eben Interesse an dem Thema hab, auch unabhängig von mir selber.
Gibt es einen Unterschied zwischen Hochsensibilität und Autismus? Ist ersteres ein Symptom von zweiterem, kann aber auch für sich allein stehen? Das sind genau die Punkte, die in einigen Videos und Artikeln zu dem Thema behauptet wurden, denen in anderen dann aber widersprochen wurde, und für Fachliteratur und so hab ich momentan weder den Kopf noch die Zeit. Wenn mir jemand einen kurzen Abriss dazu aufschreiben könnte, wäre ich unheimlich dankbar :3
Ich hab da jetzt keine Fachkenntnis, aber was ich gehört hab/mir gesagt wurde ist, dass Autisten durchaus HSP haben können, aber es ist nichts, was
jeder Autist hat. Ich kenne z.B. Autisten, die das gar nicht haben, denen so diverse Reize nichts ausmachen oder sie diese sogar brauchen. Ob man das jetzt als Symptom davon bezeichnen kann, keine Ahnung. Und es gibt eben auch welche mit HSP, die keine Autisten sind.
Der Unterschied ist, wie schon angesprochen wurde, häufig dann der, dass es sich bei Autisten doch eher auf Reize beschränkt, da sehr vielen Autisten ja das empathische fehlt.
Was ich bei mir sagen kann ist, dass ich definitiv auch anders hochsensibel bin. Kann es z.B. absolut nicht sehen wenn Tiere leiden oder verletzt werden, das geht mir richtig nah. Könnte niemals wie andere einen Unfall begaffen, weil ich das einfach nicht sehen kann. Und in so "funny compilations" wenn da Autounfälle oder so drin sind, ich kann nicht drüber lachen, weil ich ehrlich nicht weiß, was daran
lustig sein soll, selbst wenn der Mensch nicht verletzt wurde, hat er sicher Todesangst erlebt. Kann ich einfach nicht drüber lachen. Obwohl ich selten Empathie empfinden kann, aber wenn ich irgendwas selbst erlebt habe oder davor Angst habe, dann kann ich mir das vielleicht besser vorstellen (oder ich projiziere, wär auch ne Möglichkeit).
Und ich bin generell sehr nah am Wasser gebaut, bekomme oft Tränen in den Augen wenn ich irgendwas erzähle, was mir nah geht oder so. Hätte das aber bisher gar nicht so der HSP zugeschrieben.
Und ein kleiner Vorbau hat ganz viele Vorteile! Zum Beispiel keine BH`s tragen zu müssen, die machen mich nach kürzester Zeit wahnsinnig und ganz oft bin ich obenrum auch so empfindlich, dass maximal ein SportBH geht, weil alles was reibt und rutscht mich dauernd ablenkt und auch richtig unangenehm wird.
Oh ja, BH's, auch so ne Sache. Die haben mich immer SO genervt. Ich hab jetzt so Dinger, die zieht man sich einfach drüber, da ist kein Verschluss, da rutscht nichts und reibt nichts, die sind seeehr viel angenehmer. Ich trage die aber dennoch nur wenn ich rausgehe. Zuhause sag ich "Freiheit für die Tatas"
Fällt es dir leicht einzutauchen, also in die volle Aufmerksamkeit? So richtig tunneln kann ich nur in ganz ruhigen Umgebungen und meist, wenn ich dann alleine bin. Dann bin ich allerdings auch für Stunden "verschwunden" und bekomme teilweise nichtmal mit, wenn ich Hunger habe. Was sonst sehr untypisch ist.
Nur, wenn ich zuhaus bin. Unterwegs bin ich immer eher auf Alarmbereitschaft. Daher würde mir auch eine Arbeit so schwer fallen. Ich könnte mich ja null konzentrieren und die Arbeit ordentlich und gewissenhaft erledigen. (Ein Grund, warum ich schon so lange für bessere HO Möglichkeit plädiere. Was soll der Rotz mit "erstmal 1-2 Jahre irgendwo gearbeitet haben"? In jedem 3. Welt Land kriegen die sowas besser hin.. in der USA gibts HO schon seit.. na, auf jedenfall gabs das sogar schon im 20. Jahrhundert bei denen. Und wir? 2025 und wir sagen immer noch "Ne, das geht einfach nicht, wie soll das vernünftig funktionieren?")
Vergessen das man hunger hat kenne ich. Das passiert mir auch, wenn ich so richtig in was eintauche und hochkonzentriert bin. Dann wird mir oft schon Schwindelig, weil ich einfach so lang nichts gegessen oder getrunken habe
Kämpfe mich seit drei Jahren durch den Job in der Klinik als Physio. Eigentlich liebe ich den Jobund könnte wirklich darin aufgehen, aber es ist jeden Tag ein bisschen zu viel Input für mich und das summiert sich inzwischen fast ins unerträgliche. Da hilft auch kein Urlaub mehr... Ist bei mir aber eher "wegignorieren" bzw dieses angepasst sein, als Kraft haben. Ich gehe beständig über meine Limits und weiß, dassich jetzt ganz dringend was ändern muss.
Ich bin halt jetzt leider an einem Punkt, wo "über meine Limits gehen" einfach nicht mehr drin ist. Früher, als ich noch jung war, hab ich sowas besser weggesteckt. Mittlerweile reicht schon ein bisschen und ich liege wieder flach mit Fieber und sonstwas. Und trotzdem gehe ich noch regelmäßig über meine Limits, weil ich gar keine andere Wahl habe. Weil Dinge erledigt werden müssen, ich zu diesen und jenen Terminen muss etc. (Ich hoffe, dass wird besser, wenn ich wieder Bus fahren kann, damit ich zumindest das weite laufen und Rad fahren nicht mehr so habe, das werd ich demnächst mit meiner Betreuerin üben..). Also ich bin grad nur froh wenn A die Therapie durch ist, B ich vom JC (hoffentlich) weg bin und C die ganze Facharzt-Rennerei durch ist. Aber das dauert noch gefühlt einfach zehntausend Jahre.. Aber das sind eben viele Stressfaktoren, die mit der HSP gepaart mich halt einfach nur extremst erschöpfen.
allerdings leide ich unter Migräne und wenn die mal wieder zuschlägt, ist mir das auch nicht mehr möglich. Dann werde ich ebenfalls sehr empfindlich gegenüber Geräuschen, Licht, Gerüchen und Berührung
Fühl ich. Bin seit bestimmt gut 10 Jahren Migräne-Patient, manchmal sinds leichte Attacken, da reicht auf der Couch liegen und leise fernsehen, manchmal sind es wirklich extreme Attacken, da am besten kein Geräusch, kein Geruch, kein Licht, nicht bewegen, Tablette einwerfen und fast heulend auf der Couch liegen und warten, bis die hoffentlich wirkt. Und manche dauern dann natürlich auch nicht nur einen Tag, nein, das wäre ja zu einfach, sondern sie dauern dann ganze 2 oder 3 Tage an. Ich frage mich da immer noch, ob das mit der HSP zusammenhängt, dass die Reize mich einfach so sehr anstrengen, dass eben diese Migräne entsteht. (Und ich hab dazu auch noch das Problem, dass ich Anti-Migräne-Medis nicht vertrage, da wird mir nur extremst schwindelig von und ich fang an zu strullern wie ein Weltmeister, also muss es eben eine Ibu, Novamin oder Aspirin tun)
Wie handhabt ihr das? Haltet ihr das eine Weile durch und braucht dann eine Pause in einem bevorzugt ruhigen Eck, geht ihr gleich mit Ohrstöpseln in so eine Situation oder meidet ihr solche Orte komplett?
Ich hatte vor kurzem in Bluetooth-Kopfhörer investiert, die eigentlich Noise-Cancelling haben sollten, funktioniert aber eher so semi-gut, also laute Geräusche wie z.B. fahrende Autos werden da nicht so gut unterdrückt. Ich hab die einfach jetzt immer mit, falls mir Umgebungsgeräusche zu viel werden, damit ich mir etwas Musik anmachen kann.
Generell versuche ich aber laute Orte zu vermeiden, in Vergnügungsparks oder zu Konzerten oder sonstwas braucht man mich nicht schleppen, absoluter Overkill. Ich finds schlimm genug, wenn ich mal im Kaufland bin, der immer propevoll ist und dadurch entsprechend laut. Ich bewundere echt die Verkäufer, die da 8h jeden Tag arbeiten können.