*seufz* Augen zu und durch *zu viel geschrieben hat* ^^
Liebe... bis der Tod uns scheidet
Teil XXXII (32)
Wieder wäre ich am liebsten im Erdboden verschwunden... irgendwie hatte sich alles, was ich gesagt hatte nur nach "Schlaf mit mir" angehört... dabei war das eigentlich gar nicht so gemeint gewesen... Mein Gott, was Mark jetzt bloß von mir dachte? Unschlüssig trat ich von einem Bein aufs andere und schloss langsam die Tür. Warum hatte ich nur so ein unglaubliches Talent, mich lächerlich zu machen..?
Ich sah mich gelangweilt und ein wenig unsicher in meiner Wohnung um. Da stand ich nun... allein... rang mit meinem Gewissen und hatte überhaupt keine Ahnung, wann ich das nächste Mal mit seinem "Besuch" rechnen konnte... musste... was auch immer... so musste ich wohl überraschen lassen, wann Mark das nächste mal hier aufkreuzte...
Oh Mann... solche Überraschungen hasste ich wie die Pest. Wenn er irgendwann einfach so, ohne Vorwarnung, vor meiner Tür stand, war ich wahrscheinlich wieder total überrumpelt und wusste nicht wo oben und wo unten war... Er hätte mir wenigstens einen Hinweis geben können... nur einen ganz kleinen... damit ich mich ein bißchen darauf einstellen konnte...
Ich ließ mich seufzend auf meine Couch fallen, starrte Löcher in meine frisch reparierte Spülmaschine und grübelte vor mich hin. Ich konnte kaum denken, weil ich noch immer so furchtbar hin und her gerissen war... ich wusste immer noch nicht so recht, ob ich die ganze Geschichte gut oder schlecht finden sollte...
Und was ich im Moment von Mark halten sollte, wusste ich auch nicht so ganz. Irgendwie kam ich mir ein wenig billig vor... und dämlich. Ich war mit mir selbst uneins. Einerseits musste ich mir eingestehen, dass es schön mit ihm war und ich ihm das auch gern gezeigt hätte... aber andererseits war da mein schlechtes Gewissen.
Außerdem wollte ich nicht unbedingt zugeben, dass ich doch ein wenig in ihn verliebt war und hatte das Gefühl, dass das sofort offensichtlich wäre, wenn ich ihm ebenfalls entgegenkommen würde... Vielleicht sollte ich mich doch mal wieder betrinken, wenn er zu mir kam... dann konnte ich hinterher für alles dem Alkohol die Schuld geben.
Und dass er überhaupt noch mal mit mir wollte... das konnte ich eigentlich gar nicht glauben... ich wäre nicht noch einmal mit mir ins Bett gegangen, so blöde, wie ich mich benahm... Aber vielleicht wusste er ja, was in mir vorging oder konnte es zumindest ein wenig nachvollziehen und gab mir deswegen noch eine Chance... Vielleicht diente ich auch nur seiner Befriedigung und es war ihm eigentlich schei*egal, was ich mir dabei dachte.
Nein... daran glaubte ich nicht, nachdem er beim letzten Mal so enttäuscht gewesen war... Wobei ich mir natürlich wieder mal gar nicht sicher war, ob seine Enttäuschung überhaupt etwas mit mir zu tun hatte. Vielleicht kam das von etwas ganz anderem und ich hatte es nur zufällig in diesem Augenblick bemerkt.
Ach, woher sollte ich denn das wissen... ich sollte lieber versuchen, endlich mal über meinen Schatten zu springen... aber diese Hürde war bestimmt 5 Meter hoch... vermutlich würde ich mich gar nicht darauf einstellen können, dass ich irgendwann wieder mit ihm im Bett landen könnte. In meinem Kopf kamen endlos viele Bilder auf, wie ich ihn gern hätte berühren wollen...
Aber um das in die Tat umzusetzen, war ich einfach viel zu schüchtern und unsicher... und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er sich ebenfalls nicht so ganz sicher war, was er eigentlich tat... Fragen über Fragen, aber keine Antworten auf all meine wirren Gedanken. Hoffentlich war er beim nächsten Mal, sollte es jemals ein nächstes Mal geben, genauso rücksichtsvoll.
Ich mochte es, ruhig und zärtlich verführt zu werden... Über Bastian konnte er meinetwegen herfallen, wie er wollte. Dem war's wahrscheinlich eh nie gut genug... aber für mich war das nichts. Das hatte er wohl schon bemerkt... oder er wollte nur mal ausprobieren, ob ich auf Zärtlichkeiten eher reagierte. Aber nein... Julchen reagiert gar nicht... Ich dumme Kuh...
Ich ärgerte mich über mich selbst fast zu Tode. Mein Jungfrauendasein war doch wirklich schon lang genug her und trotzdem stellte ich mich immer noch genauso dämlich an. Bei Bastian war es ja genauso... Ich lag blöd in der Gegend herum und ließ ihn machen. Aber er hatte es auch so gut gemacht, dass ich nur noch blöd herum liegen und träumen konnte.
Das allerdings hätte auch mit meiner fanatischen Liebe zu ihm zusammenhängen können. Irgendwie hatte ich bei Bastian keine Probleme gehabt, mich zu entspannen und fallen zu lassen. Aber ich hatte auch nicht halb soviel Respekt vor ihm, wie vor Mark... der machte mir in irgendeiner Weise einfach immer noch Angst.
Bestimmt hing das mit seinen ganzen Tattoos und seiner kräftigen Figur zusammen... und klein war er ja auch nicht unbedingt... meiner Ansicht nach, durchaus ein Kerl, der einem das Fürchten lehren konnte. Während ich dasaß und meine Gedanken wandern ließ, zogen die Minuten und Stunden vorbei. Und hinterher war ich genauso wirr wie zuvor.
Die ganze Denkerei hatte irgendwie keinen Sinn... ich kam ja doch zu keinem Ergebnis. Die nächsten Tage war alles wie es immer war. Ich saß mal zu Hause, mal bei Matthias, telefonierte hin und wieder mit irgendwem... und Mark ließ sich nicht bei mir blicken, lief mir nicht über den Weg und meldete sich auch sonst in keiner Weise. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass er es sich anders überlegt hatte.
Es war Donnerstag Abend, als ich ein wenig genervt von Matthias nach hause schlurfte. Als ich um die Ecke bog, stolperte ich über Marks Hund... und am anderen Ende der Leine war dessen Herrchen gerade damit beschäftigt, sich eine Schachtel Zigaretten aus einem Automaten zu holen. "Oh... äh... hallo..." Stammelte ich überrascht.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich gerade ihm, gerade jetzt über den Weg laufen würde. "Wo willst denn du so spät noch hin?" fragte er und machte ebenfalls einen leicht überraschten Eindruck. "Ach... nur nach Hause... Matthias wollte unbedingt noch mit Bernd saufen gehen..." meinte ich, während Mark sich eine Zigarette aus seiner gerade eben gekauften Schachtel holte und anzündete.
"Und... ähm... bist du grad erst los, oder schon wieder auf dem Heimweg..?" fragte ich. Etwas besseres fiel mir einfach nicht ein. "Ich bin gerade auf dem Heimweg." Antwortete er und ich schlurfte seufzend weiter. "Tja... Naja... ich geh dann mal weiter." Murmelte ich unsicher. "Bis dann... irgendwann..."
"Hast du heute noch was vor?" fragte Mark und betrachtete seine Zigarette. Ich blieb wie versteinert stehen und drehte mich nur ganz langsam zu ihm um. "Ähm... ich..? Also... nein... eigentlich nicht..." stammelte ich. Gut dass es schon dunkel war, so fiel es niemandem auf, dass ich schon wieder leuchtete, wie eine rote Lampe. "Wieso... warum fragst du..?"
"Nur so... Soll ich dir ein wenig Gesellschaft leisten?" "Äh... ähm... und Basti? Der wird dich doch bestimm vermissen..." "Bastian ist gar nicht zu Hause." Meinte er kühl. Ach ja richtig... Bastian hatte da irgendwas mit seiner Mutter erwähnt... genau konnte ich mich nicht mehr daran erinnern. Das hatte ich schon wieder völlig vergessen.
"Also... nur, wenn du willst..." murmelte ich kleinlaut und starrte beschämt auf meine Füße. Mark warf einen Blick auf die Uhr. "Dann sehen wir uns in einer Stunde. Mein Hund hat Hunger." sagte er und machte sich auf den Weg. Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich da und starrte ihm nach. Wir sehen uns in einer Stunde...
Eine Stunde?? Oh weh... sicher wollte er mehr, als mir "nur" Gesellschaft zu leisten... Dann sollte ich mich lieber beeilen, damit ich noch schnell duschen konnte, um mich wenigstens frisch zu fühlen... wenn ich schon sonst nicht viel mehr als Verwirrung fühlte... Zügig machte ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung und sprang unter die Dusche.
Ich hatte das Gefühl, niemals fertig zu werden... aber als ich nach dem Duschen einen Blick auf die Uhrzeit warf, musste ich feststellen, dass mein Zeitgefühl durch die Nervosität, die sich überall in mir ausbreitete, total hinüber war. Ich hatte noch ewig Zeit... Vielleicht sollte ich mich ein wenig hübsch machen...?
Ich überlegte einen Augenblick und entschied mich dann dafür. Wenn ich schon zu blöde war, ihm im Bett entgegen zu kommen, dann sollte ich ihm wenigstens den Gefallen tun und mich ein bißchen für ihn heraus putzen... Das wurde zu einer echten Herausforderung... natürlich wollte ich gut aussehen, aber was empfand er als "gut"?
Vielleicht... ein wenig Wimperntusche... und ein bißchen Lippenstift... oder lieber Lipgloss? Vielleicht sollte ich auch noch mal einen Blick in meinen Kleiderschrank werfen... die Unterwäsche, die ich gerade anhatte, war nicht gerade der Renner... irgendwo hatte ich doch noch was kleines, schwarzes mit Spitze... oder war das dann vielleicht zu übertrieben?
Woher sollte ich denn wissen, ob er aufreizender Damenunterwäsche überhaupt etwas abgewinnen konnte..? Vielleicht war es ihm auch vollkommen egal, was ich anhatte... vielleicht merkte er es nicht mal, wenn ich mich für ihn ein wenig schön machte... naja... dann machte ich mich eben nur für mich selbst hübsch... eigentlich auch egal.
An meinen Haaren popelte ich eine halbe Ewigkeit herum. Nach ewigem Hin und Her, hatte ich mich endlich entschieden, was ich mich meinen Fransen machen wollte. Ich steckte sie hoch und ärgerte mich Minuten lang mit zwei kleinen Kunsthaarzöpfen herum, die ständig wieder aus meinen Haaren fielen. Wie dämlich eigentlich, dass ich mir, wegen 5 Minuten Hübsch-sein, derart den Kopf darüber zerbrach...
Sobald ich mit ihm im Bett lag, war mein Styling eh für die Katz. Trotzdem machte ich weiter. Einmal im Jahr durfte ich auch mal gut aussehen... wenn auch nur für 5 Minuten... während ich an mir herum bastelte, hatten es die Minuten auf einmal erschreckend eilig und rasten nur so davon. Ich nebelte mich noch schnell mit meinem Vanille-Deo ein und dann klingelte es auch schon bei mir.
Ich lief zur Tür und wäre dabei fast über meine eigenen Füße gestolpert. Ein letztes Mal prüfte ich, ob meine Haare richtig saßen und zupfte meine Klamotten zurecht. Dann atmete ich tief durch und öffnete die Tür... und kaum sah ich Mark vor mir stehen, kam ich mir mit meinen Klamotten und dem ganzen, blöden Make-Up einfach nur noch lächerlich vor...
Mit hängendem Kopf ließ ich ihn herein und wäre am liebsten einfach tot umgefallen, während er mich skeptisch von oben bis unten musterte. "Ich weiß... ich seh doof aus..." jammerte ich und seufzte niedergeschlagen. "Find ich nicht." Meinte er, kühl wie immer. "Die Frisur gefällt mir irgendwie... solltest du dir öfter machen."
"Danke..." murmelte ich kleinlaut und lief rot an. Ich freute mich sehr, dass es ihm aufgefallen war, aber konnte es einfach nicht offen zeigen. Vielleicht lag das einfach nur an der Situation, die mir immer noch so furchtbar unangenehm war... Es dauerte nicht lange, bis wir wieder zusammen im Bett landeten und er mir seine Zärtlichkeiten schenkte.
Ich versuchte wirklich, mich zu entspannen und lockerer zu werden... aber es wollte einfach nicht klappen... er gab sich auch diesmal so viel Mühe... noch so viel mehr, als beim letzten Mal... Er berührte und streichelte mich mit schier endloser Geduld, nur um mir irgendwie die Scheu zu nehmen... bis er keinen Sinn mehr darin sah und sich von mir abwandte.
Er setzte sich, mit dem Rücken zu mir, an den Bettrand, seufzte leise und rieb sich die Stirn, während ich mich in Gedanken selbst verfluchte und kurz davor war, einfach los zu heulen. "Tut... mir leid..." winselte ich verzweifelt und erntete nichts als erdrückendes Schweigen. Minutenlang saß er nur stumm da und überlegte, ob er nach Hause gehen sollte... ich kam mir richtig schäbig vor, weil ich schon wieder nur blöd herum lag.
Ich hätte es ihm nicht übel nehmen können, wenn er sich einfach aus dem Staub gemacht hätte... so blöd, wie ich mich anstellte, musste er sicher ziemlich frustriert gewesen sein. Aber trotz meiner Blödheit, ging er auch diesmal nicht einfach so... nach einer endlosen Zeit des Schweigens, legte er sich seufzend wieder zu mir ins Bett.
"Was ist los mit dir?" fragte er niedergeschlagen und sah mich enttäuscht an. "Gefällt's dir nicht? Mach ich irgendwas falsch?" Damit hätte ich eigentlich rechnen können, dass er die Schuld wie immer bei sich selbst suchte... "Nein... es... du machst nichts falsch... es... gefällt mir schon..." murmelte ich hilflos. Wenn ich nicht wollte, dass dies das letzte Mal war, musste ich antworten, auch wenn es mir nicht leicht fiel...
Nur leider wusste ich selbst nicht so ganz genau, warum ich mich so abweisend verhielt... "Wenn's nicht an mir liegt, was ist denn dann los?" "Ich... ich... tut mir leid..." stammelte ich kleinlaut. "Ich weiß einfach nicht... was ich tun soll... was.. was du magst... was du von mir willst..." Mit jedem Wort wurde ich roter im Gesicht.
"Ich will gar nicht viel. Nur ein bißchen Anteilnahme." meinte er und sah mich an. "Ja... aber... wie..? ich... will nichts falsch machen... wie... wie soll ich... wie darf ich... wo darf ich dich denn..." "Warum probierst du's nicht einfach mal aus?" "O... OK... ich... versuch's..." stammelte ich und versuchte, seinem Blick auszuweichen. "Und... und was jetzt..?" fragte ich nach ein paar Minuten der Stille.
"Tja, was jetzt..." murmelte er und schwieg für einen weiteren Augenblick. "Ich glaube, wir müssen noch mal von vorne anfangen. Versuch, dich diesmal wenigstens ein bißchen zu entspannen. Stell dir einfach vor, ich wär Matthias... oder bist du in seinem Bett genauso?" "Was..? Nein... natürlich nicht..." antwortete ich ein wenig geknickt.
Dann versuchten wir es noch einmal. Ganz langsam und ruhig... Er war so zärtlich und geduldig wie zuvor, aber ich hatte immer noch genauso große Probleme, auch nur irgendwas zu tun. "Tut mir leid... is wirklich nicht deine Schuld..." murmelte ich kleinlaut, als er mich ansah und ich merkte, wie unglücklich ihn mein Nichtstun schon wieder machte...
Einen Augenblick lang schwiegen wir uns an, bevor ich meinen Mut zusammen nahm. "Ich.. vielleicht... vielleicht... kannst du mir... nicht ein bißchen helfen..?" stammelte ich hilflos und wurde noch roter, als ich eh schon war. "Wenn du das möchtest, dann helf ich dir ein wenig. Gib mir deine Hand." Meinte er kurz darauf und mein Herz fing sofort an, zu rasen.
Zögernd tat ich, was er wollte und ließ mich von ihm führen... Und während er das tat, wurde ich endlich ein wenig ruhiger... was damit zusammenhängen konnte, dass meine Hand, obwohl er die Kontrolle darüber hatte, nicht mal annähernd in die Nähe seines Schritts kam... Von dieser Tatsache total abgelenkt, merkte ich gar nicht, dass er meine Hand schon längst wieder losgelassen hatte...
Als ich endlich mitbekam, dass ich schon seit Minuten ganz alleine weitermachte, konnte ich auch nicht mehr einfach wieder aufhören... das wäre ja noch bekloppter gewesen, als der Aufstand, den ich zuvor veranstaltet hatte. Ich fragte mich, warum ich das nicht schon viel eher gemacht hatte... so schlimm war es ja eigentlich nicht... und auch er wurde davon noch ein wenig lockerer.
Es war zwar ein total komisches Gefühl, mit dem ich im Moment einfach gar nichts anfangen konnte, und wohl fühlte ich mich dabei immer noch nicht... Aber sein Körper fühlte sich einfach irrsinnig toll an. So toll, dass sich bald darauf auch meine andere Hand auf seine Haut verirrte. Vollkommener Faszination erlegen, erfühlte ich ihn ganz zaghaft und staunte über das, was ich alles fühlte...
Das, was man sonst nicht sehen und auch nicht bemerken konnte, wenn man es nicht selbst mit den Fingern ertastete. Ich war fasziniert, wie ein kleines Kind, welches zum ersten Mal Schnee vom Himmel fallen sah und meine Neugierde wuchs... Ob sich alles an ihm so toll anfühlte..? Das wollte ich unbedingt herausfinden.
Meine Neugierde trieb mich voran. In meiner kindlichen Faszination gefangen, die er gar nicht zu bemerken schien, krabbelte ich zurückhaltend mit meinen Händen immer weiter an ihm nach unten, ohne es selbst konkret wahrzunehmen... Ich war einfach zu begeistert. An dem Abend fiel mir zum ersten mal die einzelne Narbe auf, die sich von seiner Hüfte schräg abwärts zog...
Die war ja riesig! Die Wunde, welche diese Narbe verursacht hatte, musste schlimm gewesen sein. Dass ich die nicht schon viel eher gesehen hatte... Als ich dieser Narbe zu nahe kam, griff er so plötzlich nach meiner Hand, dass ich erschrocken zusammenzuckte. "Da nicht!" sagte er bestimmt und sah mich erschreckend ernst an.
"O... OK..." murmelte ich kleinlaut und wartete, bis er meine Hand wieder losließ. Anschließend brauchte ich etwas Zeit, bevor ich genug Mut zusammen hatte, um ihn wieder berühren zu können. Nachdem wir, Ewigkeiten später, miteinander geschlafen hatten, blieben er noch eine ganze Weile mit mir im Bett liegen und kraulte mir den Bauch.
"Hast du was dagegen, wenn ich noch ein Weilchen hier bleib?" fragte er. "Ähm... nein.. eigentlich nicht..." antwortete ich, blieb mit ihm im Bett und genoss die kleinen Streicheleinheiten, die ich bekam... Aber irgendwann hörte er damit auf... und als ich mich nach einem kurzen Zögern vorsichtig zu ihm umdrehte, sah ich, dass er eingeschlafen war...
Inzwischen war es aber auch schon reichlich spät. Die ganze Show hatte bestimmt 3 Stunden gedauert... kein Wunder, dass er müde war... wirklich wach war ich selbst auch nicht mehr... Noch während ich mir das dachte, fielen auch mir die Augen zu und ich glitt ab ins Reich der Träume.
Am nächsten Tag wachte ich ausnahmsweise mal ein wenig früher auf, da ich es nicht gewohnt war, dass noch jemand in meinem Bett lag. Als ich mich vorsichtig von ihm befreien wollte, wurde er wach und sah sich mit müden Augen ein wenig irritiert um. "Was zum Teufel mach ich hier..?" fragte er verschlafen und richtete sich langsam auf.
"Wir sind wohl gestern beide eingeschlafen..." antwortete ich und rang mir ein verkrampftes Lächeln ab. Er sah mich einen Moment lang schweigend an und zog sich an. "Schei*e ist das spät! Ich muss nach Hause und mich um meinen Hund kümmern. Weck mich das nächste Mal und lass mich nicht einfach bei dir pennen. Das geht nicht." Maulte er mich unfreundlich an.
"Ich... ich... entschuldige..." murmelte ich kleinlaut. "Aber... es war gestern schon so spät... ich war auch müde..." "Das mag ja sein... trotzdem kannst du mich nicht bei dir pennen lassen. Das geht einfach nicht!" sagte er. "Schei* egal, wie spät es ist – falls das noch mal passiert, dann weckst du mich gefälligst! Merk dir das!"
"Ich... ja... ja... merk ich mir... beim nächsten Mal weck ich dich... bestimmt..." stammelte ich kleinlaut. Anschließend verließ er meine Wohnung... und am Nachmittag machte ich mich auf den Weg zu Matthias. Ganz stolz lief ich mit meiner neuen Frisur die Straße entlang. Ich fühlte mich unglaublich hübsch damit... immerhin hatte Mark gesagt, dass ihm diese Frisur gefiel...
Und wenn er so etwas sagte, dann meinte er es auch so. Vielleicht gefiel ich Matthias damit ja auch. Als ich seine Wohnung betrat, wurde ich allerdings eines besseren belehrt... "Hallo." Sagte ich lächelnd und er starrte mich an. "Herr im Himmel!" platzte er heraus. "Wie siehst du denn aus?? Bist du in einen Wirbelsturm geraten? Oder nisten da Vögel auf deinem Kopf?"
Jetzt war es mit meiner guten Laune wieder vorbei und ich zog gekränkt eine Schnute... "Blödmann..." murmelte ich beleidigt so leise vor mich hin, dass er es nicht hören konnte. "Ich seh gut aus... du hast dir auf der Sonnenbank wohl schon dein Gehirn verbrannt..." Anschließend setzte ich mich beleidigt auf die Couch, schmollte vor mich hin und zählte die Minuten.
Matthias bat mich ein paar mal darum, etwas gegen dieses "Vogelnest" auf meinem Kopf zu machen, aber ich stellte mich stur. Mark fand es hübsch... und ich auch... und als die anderen zu unserem Cliquentreffen eintrafen, stellte ich fest, dass meine Frisur eigentlich jedem zu gefallen schien. Vor allem Bastian war ganz begeistert von meinem "Vogelnest".
Die ganze Zeit fingerte er an meinen Haaren herum, prüfte, ob ich die zwei Kunsthaarzöpfchen auch richtig festgemacht hatte und konnte gar nicht mehr damit aufhören, meine Frisur zu bewundern. Matthias hatte doch eh keine Ahnung... Außerdem, wen interessierte denn schon, was der dachte.
Fortsetzung folgt
Puh... geschafft...
bessere Unterwäsche fürs Julchen hatt ich grad net zur hand ^^