Antworten + neues Kapitel
@tamfanae: freut mich das dir die letzten kapitel gefallen haben.. *knuddel*
@Mimi: ja, hannes mag seinen vater nicht wirklich. er kennt ihn ja auch gar nicht. danke schön..
So es geht weiter..
Viel Spaß beim
Kapitel: 10
Das erste Date - Teil 2
Ich wurde durch einen heftigen Schmerz im Rücken wach. Immer wieder diese verdammten Schmerzen! Langsam verzweifelte ich, was konnte ich bloß noch tun? Ich war schon bei so vielen Ärzten gewesen und keiner konnte mir wirklich helfen. Sie sagten alle dasselbe: „Sie hätten nicht so hart arbeiten dürfen.“
Aber was sollte ich denn tun? Ich musste Hannes und mich doch irgendwie ernähren. Es stimmte, die Arbeit im Blumenladen war schon manchmal sehr hart. Es klopfte an meiner Tür und Konstanze steckte den Kopf herein.
„Habe ich doch richtig gehört, dass du wach bist.“
„Ja, aber mein Rücken bringt mich noch mal um. Ich halte es bald nicht mehr aus mit den Schmerzen.“
„Mensch Mutter, ich würde dir so gerne helfen. Du bleibst besser hier im Bett und wir bringen dir das Frühstück.“
„Nein, das braucht ihr nicht zu tun. Es dauert ein Weilchen, aber gleich bin ich da.“
„Keine Widerrede. Du bleibst hier liegen und wir bringen dir alles, was du brauchst.“
Konstanze war einfach die beste Schwiegertochter, die ich mir nur wünschen konnte. Eine Liebere hätte Hannes wirklich nicht kriegen können. Ich quälte mich dennoch hoch, ging ins Bad und machte mich einigermaßen frisch. Als ich gerade wieder im Bett lag, ging die Tür auf und Konstanze kam ziemlich bepackt ins Zimmer. Sie trug ein Tablett mit frischem Kaffee und Pfannkuchen zur Tür herein. Unter dem rechten Arm klemmte ein Heizkissen und unter dem linken Arm meine Biographie.
„Die wolltest du doch sicher auch haben?“
„Ich glaube, du kannst Gedankenlesen. Du bist echt ein Schatz!“
Sie schaltete das Heizkissen an und legte es mir ins Kreuz. Das Buch legte sie auf meinen Nachttisch. Das Frühstück schmeckte einfach fantastisch und ich aß alles fleißig auf. Konstanze nahm das Tablett und ging wieder nach unten.
Mein Blick fiel auf die Biographie. Ich nahm sie in die Hand und las weiter.
„Da sind wir“, sagte Nico und deutete auf ein kleines, schäbiges Haus. Mir war nicht wirklich klar, ob er dieses Haus meinte. Doch als er sich dem Haus näherte, wurde mir bewusst, dass es tatsächlich das Restaurant war. Ich wartete jetzt nur noch darauf, dass Ratten hier über den Weg liefen. Ängstlich und erst zögernd folgte ich Nico zu der alten, vergammelten Holztür.
Das war ein Restaurant, in das ich normalerweise rein von der Optik her nie hineingehen würde. Allein, weil es von außen so schäbig aussah.
Nico drückte die Tür auf und wir traten hinein. Ich riss die Augen weit auf.
Hier drin sah es ganz anders aus, als von draußen. Alles war in hellem, freundlichem Holz gehalten. Es wirkte wie eine Jagdhütte in den Wäldern. Ich konnte nicht glauben, dass ausgerechnet so etwas mitten in Downtown war. Hier gab es so viele Kunstwerke zu bestaunen. So etwas hatte ich zuletzt während meiner Studienzeit auf dem College gesehen. Nico plauderte mit dem Empfangschef, der uns dann zu unserem Tisch begleitete. Die Tische waren mit kleinen Lichtern gedeckt. An den Wänden hingen sehr wertvolle Bilder, die ich immer wieder betrachten musste.
„Habe ich Ihnen zuviel versprochen?“
„Es ist einfach atemberaubend hier. Wie kommen Sie auf ein so tolles Restaurant?“
„Mein Arbeitskollege hat es mir empfohlen. Anfangs, als ich draußen stand, dachte ich, ich hätte mich mit der Adresse vertan oder sie falsch notiert. Dann kam mir der Gedanke, er hätte mich verschaukelt. Doch als ich hier eintrat, habe ich genauso geguckt, wie Sie gerade.“
Die Kellnerin trat an unseren Tisch und Nico bestellte uns einen Rotwein. Dann bekamen wir die Karte. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ich die Preise sah. Und ich war sehr unsicher, was ich nun nehmen sollte. Ich wollte Nico ja nicht in den Ruin treiben.
„Machen Sie sich wegen der Preise keine Gedanken.“
„Wie, keine Gedanken machen? Ich war bis jetzt nur in Restaurants, wo das Essen nicht einmal die Hälfte kostet.“
„Geld spielt keine Rolle. Worauf haben Sie denn Appetit? Also ich bestelle mir den Hummer und was nehmen Sie?“
„Hm, ich tendiere auch zu dem Hummer. Allerdings habe ich noch nie welchen gegessen. Ich glaube, ich nehme doch lieber das Hähnchen.“
Die Kellnerin notierte sich unsere Bestellung, bedankte sich und verschwand. Nico und ich schwiegen uns an bis das Essen kam. Mein Hähnchen schmeckte vorzüglich. Es war sehr saftig und zart.
„Möchten Sie mal meinen Hummer probieren?“
Ich wusste nicht genau, was ich darauf antworten sollte. Und schon schob Nico seine Gabel in meine Richtung, mit einem Stück Hummer darauf. Zögernd nahm ich das Stück mit meinem Mund.
Der Hummer schmeckte fast noch besser, als mein Hähnchen. Doch ich wollte mich davon auch nicht trennen. Ich nahm ebenfalls etwas auf meine Gabel und schob sie zu Nicos Mund.
„Wow, Ihr Hähnchen schmeckt wirklich super.“
„Aber Ihr Hummer ist ja wohl auch nicht schlecht. Der schmeckt ausgezeichnet.“
Nach unserem Essen blieben wir noch eine ganze Weile sitzen und unterhielten uns über Gott und die Welt. Nico fragte mich viel über meine Vergangenheit und ich erzählte ihm, wie ich nach Vlissingen kam und von dem Tod meiner Eltern.
Doch von sich gab er nicht wirklich viel preis. Nico kam mir sehr vertraut vor, wie bei unserer ersten Begegnung. Ich konnte mit ihm lachen und sehr angeregt über ernste Themen sprechen.
Meine Augen wurden schwer und ich fiel mit dem Buch auf der Brust in einen tiefen Schlaf.
Ende Kapitel 10
So das war es mal wieder.. Der dritte Teil von dem Date erscheint am Samstag..
Ich hoffe, es hat euch gefallen..