*FS* ..: Tear :..

@ skaty
danke! das erste haus, das ich nicht selbst gebaut hab für die fs... *g
ich bau nie so prachthütten, und hatte keine lust mich selbst an einer zu versuchen.
später werde ich das allerdings wohl tun, aber das dauert noch...

@innad
danke auch dir :)
tja, der clubabend... wir werden sehen.

@gf veri
ja, das 9. bild find ich auch total schön.
und du hast recht mit den verletzungen, ich hab gehofft dass es nicht so sehr auffällt. dummerweise war das kapitel so lang (+20 fotos) und ich hatte zu wenig zeit als dass ich bei jedem drauf geachtet hätte.
und naja, einen teil fotos hab ich mal wieder vor einiger zeit gemacht.
ich werd einfach nciht disziplinierter :argh:

@leberkassemmel
in der tat, ein langes kapitel, ich glaube es war das längste überhaupt bisher mit 4,5 seiten worddokument...
aber ich bin ja auch letztes wochenende zum verrecken nicht zum updaten gekommen (sorry nochmal an alle) und von daher hab ichs auch nciht mehr gespalten oder so. :)
schön, dass es dir gefallen hat.

@hermine_love
ich mag erin irgendwie nicht so wirklich. aber sie ist eine notwendige figur, noch. und in der tat, caryan sieht reichlich overdressed aus, aber das war ja auch beabsichtigt.

@hobbit
schöner nick ;) danke fürs mitlesen+feedback! und vor allem für's lob!
wenn ihr euch hier immer so begeistert äußert, kann ich wirklich nciht fassen dass das mir gilt...

@kuona
du lieber gott, was für ein "kommi"!!
zu erin/caryans aussehen: klar, erin läuft halt goth/punkig herum und klatscht caryan diesen stil etwas extrem halt einfach auch mal ins gesicht.
dass er caryan auch nicht so richtig zusagt, kommt ja denk ich ganz gut raus ^^
danke für das generelle lob zu der charaktergestaltung, das freut mich sehr, denn ich habe mir auch wirklich viel mühe gegeben, genau wie mit den gebäuden etc... aber das ist ja irgendwie nur eine nebensache, auch wenn es direkt auffällt, wenn so etwas nur halbherzig gemacht wird.
umso schöner, wenn du solch warme worte darüber findest... :)
hahahahaha, ich und meine fs strukturieren und planen?? ehm... *hust* naja, in dem punkt muss ich dich eher enttäuschen.
ich habe immer noch keine ahnung, wie lang der spaß hier werden kann, wie er enden soll und wann der nächste zeitsprung kommt.
aber warum auch?
das dumme ist, dass ich hier eben ständig weiterarbeiten muss.
bei meinem anderen projekt, dem offline-projekt sozusagen, kann ich schreiben wann und woran ich will - das ist wesentlich einfacher, als bei der FS kontinuierlich weiterzuarbeiten.
im moment schreibe ich kapitel, die in weiter zukunft stattfinden - nicht gerade hilfreich für die gegenwärtige handlung.

ich danke dir für deinen lieben kommi, bin jetzt nicht auf alles eingegangen ;) vielen dank, ich bin total geehrt und gerührt und überhaupt.. *hach* %)

@chaotin
was soll ich sagen... einfach DANKE...
(wie ich schon bei kuona sagte, vor allem danke für die anerkennung für die kulissen... das motiviert unheimlich, ich hab mich so oft gefragt wofür ich mir eigentlich immer die mühe mache direkt ganze häuser zu bauen etc etc. aber wenns ja doch leute gibt die darauf achten ist das ja alles in ordnung :) )

Vielen Dank euch allen für die lieben Kommentare!!! :hallo:
 
Hoi
Jetzt hab ich was geschlafen und du bekommst auch deinen Kommentar!
Du stehst auf meiner Skala ja ohnehin schon so weit oben. ;)
Aber die FS hat dann den neuen Rekord der erreichbaren Punktzahl gebrochen.
Sie ist sehr gut geschrieben. Ich mag vor allem das Layout. Daß die Schrift linksbündig ist und der Text schmaler gefasst!
Am besten von den Sims finde ich Melissa ... welch Wunder! *lol*
Aber Caryan und der Rest steht auch ganz oben auf der Liste. Auch weil die nicht so sind wie alle! Es gibt schon so viele kleine, glückliche Mädchen, die in rosanen Sachen mit Playboy-Bunny drauf rumlaufen und nicht mal nen Plan haben was das für ein Symbol ist! -.-
Die Handlung ist auch toll. Ich verstehe
Caryan auf der einen Seite denn sie will ihren Bruder schließlich finden. Aber dieser Ort ist kein guter Platz für sie. Aber wer entscheidet schon was ein guter Platz für jemanden ist? Das kann man nur selbst.
 
XIX.

„Zion wollte in der Relaxation-Zone auf uns warten“, meinte Erin, als sie mit Caryan durch die dunkele Gasse zwischen den beiden Gebäudeteilen des „Underground“ ging.

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„Das ist hier vorne.“ Sie zog Caryan hinter sich her durch eine unbeschriftete Tür.
Caryan blinzelte. Das sollte die Ausspann-Möglichkeit in einem Industrialclub sein? Quietschpinke Stühle blinkten ihr entgegen, und auch den Kaffeestand hatte sie nicht erwartet. Aber es war dunkel – kaum einen Lichtspot konnte sie ausmachen.
Es lief elektronische Musik, im Moment ein Lied von Depeche Mode, dessen Name ihr entfallen war. Zion saß in der schwarzen Sitzecke und lächelte ihnen entgegen.

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„Hi!“ Erin war mit einem Satz bei ihm und plapperte munter weiter, in der Hoffnung, in ihm einen ergiebigeren Gesprächspartner zu finden als in Caryan, die müde war und immer noch keine richtige Lust auf die ganze Aktion hatte.
„Ich hab Durst, lasst uns was trinken gehen!“, bestimmte Erin nun und so blieb Zion und Caryan nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.
Oben war der Club zweigeteilt, es gab eine Tanzfläche und nebenan eine Bar und Sitzgelegenheiten. Auf der Tanzfläche war die Musik härter und auch viel lauter, doch als sie in den Barbereich kamen, wurde es etwas leiser und weniger schwermetalllastig.
„Ah, da sind ja die anderen.“ Erin hüpfte auf die Bar zu.
Caryans Blick folgte ihr, und machte Michael, Alexi und – leider, wie sie denken musste – Beatrice und Nail aus.
Caryan seufzte. Das konnte ja was werden. Zion schien nicht minder gespannt zu sein.

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Sie begrüßten Michael und Alexi und nickten Nail und Beatrice kurz zu.
„Hey, ihr seid auch hier?“ Beatrices Stimme klang wie ausgewechselt.
Sie kam auf Caryan und Zion zu. Caryan spürte, wie sie kleiner wurde.
„Hi Caryan, sorry, dass ich letztens nicht so nett war… ich hatte keinen guten Tag, das merkt man dann leider immer ziemlich“, flötete sie.
Fassungslos starrte Caryan sie an. Hatte sie sich gerade verhört?
„Kennst du den Club schon?“, fragte Beatrice nun, da Caryan ihr eine Antwort schuldig blieb.

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„Ist nicht gerade das tollste, aber die Drinks sind lecker. Naja, ich will euch auch nicht aufhalten, ihr wollt euch ja sicher hinsetzen.“ Sie zwinkerte ihnen zu und hüpfte zurück zu Nail (der Caryan heute noch mehr Angst einjagte als in normaler Kleidung).

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Verwundert starrte Caryan ihr hinterher.
„Kneif mich mal“, murmelte Zion neben ihr.
„Ich glaube, ich träume.“
„Was war das denn jetzt für eine Nummer?“, zischte Caryan wütend und blickte weiter zu Nail und Beatrice, die sich angeregt und lachend mit Alexi und Michael unterhielten.
„Ach komm, wir setzen uns hin.“ Zion zog Erin am Ärmel und sie setzten sich an einen der Tische.
Eine Weile saßen sie dort, tranken etwas und unterhielten sich angeregt.

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„Ich bin unheimlich gespannt auf die Neustrukturierung des Stundenplans“, sagte Erin, während sie an ihrem Glas herumspielte.
„Nach einem Monat werden die ja sicherlich wissen, wie sie einen zukünftig einteilen wollen.“
„Das ist nicht immer so.“ Zion schüttelte den Kopf.
„Bei manchen dauert es wesentlich länger. Ich weiß im Moment gar nicht, ob ich hier bleiben will. Irgendwie nervt mich das alles an, diese Autoritäts-Kacke und Nein, das dürfen wir Ihnen nicht sagen und so weiter… so ein Müll, ich will irgendwann auch mal in die freie Wirtschaft… ich überlege immer mehr, mich nach was anderem umzusehen.“
Schweigen machte sich breit.
„Seht ihr, was ich meine? Weil wir keine Sicherheitsfreigabe haben können wir uns nicht mal darüber unterhalten, was genau ich meine!“, regte er sich auf.

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„Warum bist du denn überhaupt nach hier gekommen?“, fragte Caryan verwundert über seine Bitterkeit.
„Weil mein Bruder auch hier seine Ausbildung gemacht hat“ rief Zion.
„Deswegen! (Falls ich euch das überhaupt sagen darf…) Meine Eltern haben darauf bestanden und ich hatte keine Lust auf Diskussionen, nachdem er damals davor gekniffen hat wäre das sowieso unmöglich gewesen. Mein Vater war ebenfalls beim Militär.“
Nachdenklich sah Caryan ihn an.

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Zion und Erin begannen, sich über die laufende Musik zu ereifern, während Caryan darüber nachdachte, ob Zion vielleicht aus Trotz so nett geworden war, wie er war.
Die Einfühlsamkeit hatte sein Vater ihm sicherlich nicht in die Wiege gelegt. Wie wohl seine Mutter war? Sie beschloss, das Thema beizeiten nochmal unter vier Augen und in einer besser geeigneten Gesprächsatmosphäre anzuschneiden.
„Naaaa, ihr Süßen?“ Michael ließ sich neben Caryan auf die Sitzbank krachen.

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Erin schnüffelte.
„Jesus, was rauchst du schon wieder für ein Zeug?“
Michael grinste.
„Ist ganz nett, geb’ ich zu. Deswegen bekommst du auch nichts ab.“
Caryan sah ihn verwundert an. Michael kiffte? Der Abend schien viele Überraschungen bereit zu halten.
„Ich will schließlich keinen Ärger mit den Eltern der Frau Hochwohlgeboren bekommen.“
„Musst du immer darauf rumreiten…“ Erin senkte ihren Blick.

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„Irgendwie schon“, grinste er.
„Ich frage mich einfach immer wieder, wie viel Gras ich für eine der Hosen deines Vaters bekommen könnte.“
Alle lachten, und die kurze Betretenheit der Situation war gewichen.
Zion nippte belustigt an seinem Glas.
„Habt ihr eigentlich nochmal einen Gig in nächster Zeit? Ich habe euch schon ewig nicht mehr beim Proben zugesehen.“
„Wir uns auch nicht“, witzelte Erin.
„War viel zu tun in letzter Zeit. Michael hat einen Contest für Nine Inch Nails Coverbands ausgegraben, das klang ganz interessant. Aber wir spielen ja für gewöhnlich nichts von ihnen. Und haben keinen Synthesizer.“
„Gestaltet es doch akustisch, wie auf dem einen Akustikalbum von den Nails selbst… Still oder wie das gleich hieß“, meinte Caryan.

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„Du willst mich wohl ausbooten, was?“, fragte Erin.
„Warum das denn? Einen Bass braucht man immer. Ich finde die Idee nicht schlecht, ich habe nur ewig keine Akustikgitarre mehr gespielt, und Alexi hat sicher noch nie eine angefasst. Aber er kann immerhin Klavier spielen“, entgegnete Michael.
„Wir könnten gleich noch in den Proberaum gehen, findet ihr nicht?“
„Um die Uhrzeit?“, fragte Zion skeptisch.
Erin lachte.
„Du bist so ein Spießer, Zion. Wäre doch ’ne coole Idee, ansich. Aber ich muss jetzt erstmal tanzen gehen.“
„Du meinst, du bist voll genug, um deine Beherrschung abzuwerfen?“, stichelte Michael.
„Von dir brauche ich mir das ja wohl am wenigsten vorwerfen lassen!“ schnappte Erin zurück.
„Kommt schon!“ Leicht schwankend schob sie Zion von der Bank und zerrte ihn dann hinter sich her.
„Haha, das will ich sehen“, meinte Michael lachend und lief hinter ihnen her, was auch Caryan zwangsweise in die Nähe der Tanzfläche brachte.

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„Ich habe Zion lange nicht mehr tanzen sehen“, sagte Michael.
„Hat Erin schon zu Hause was getrunken? Oder habt ihr gar nichts gegessen? Sie ist doch sonst nicht so schnell so voll.“
Als er mit Caryan an der menschenleeren Tanzfläche (es war noch ziemlich früh) ankam, tanzen Zion und Erin bereits.
„Oh Gott“, lachte Caryan und zeigte ihnen einen Vogel.
„Das mache ich nicht, nie im Leben.“

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Michael lachte wieder und zog weiter an seiner „Zigarette“.
Eine Weile standen sie da und sahen Zion und Erin beim Zappeln zu.
„Willst du was von Zion?“, fragte Michael unvermittelt.
„Was?“ Caryan sah ihn irritiert an.
„Na, wenn du was von ihm wolltest, solltest du ihn einer angetrunkenen Erin besser wegnehmen“, grinste Michael verschwörerisch.

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„Wir sind Freunde“, sagte Caryan.
Sie musste ehrlich zugeben, dass die Möglichkeit, mehr zu sein, bisher nicht mal in ihren Träumen aufgetaucht war.
„Na dann“, meinte Michael nur und zündete sich eine Zigarette an.
„Kann man das so durcheinander rauchen?“, fragte Caryan.
Michael warf ihr einen mehrdeutigen Seitenblick zu.
„Ja, klar. Ich könnte auch vier gleichzeitig rauchen.“
„Wie ist das… die Wirkung, meine ich?“
Michaels Gesicht schien sich kurz zu verzerren, doch genauso schnell war der Ausdruck wieder verschwunden.

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„Weißt du, ich an deiner Stelle würde mich das gar nicht erst fragen, sondern einfach die Finger davon lassen“, sagte er dann.
Er schien nun kein Interesse mehr daran zu haben, das Gespräch fortzusetzen.
„Komm, wir tanzen, ich habe keine Lust gegen den Krach anzubrüllen“, rief er.
„Ich habe noch nie getanzt!“, widersetzte sich Caryan.
„Umso besser. Dann kommt jetzt die erste Tanzstunde mit Michael.“
„Nein, das ist doch total peinlich!“ widersprach Caryan.
„Es sind genau vier Leute hier, davon sind zwei sehr aufeinander fixiert und der dritte bin ich“, er deutete mit dem Finger auf sich.

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„Buuuuh. Wie böse.“ Michael grinste wieder.
„Komm schon, ein bißchen Bewegung hat noch keinem geschadet.“
„Ja, danke auch. Wenn du meine Rückenschmerzen hättest…“ Caryan sah ihn ausweichend an.
„Na, wenn das mal nicht die schlechteste Ausrede war, die ich seit Monaten gehört habe.“
Caryan strich sich ertappt eine Strähne aus der Stirn.
„Ist ja gut. Aber nur wenn gleich ein gutes Lied kommt.“
Sie sahen zu Zion und Erin, während sie auf den nächsten Track warteten.
„Warum sprichst du so über sie?“, fragte Caryan.
„Na, weil Zion was besseres verdient hat als Erin, in meinen Augen. Da musste ich an dich denken.“
Caryan schnitt ihm eine ironische Grimasse und verschränkte die Arme.
„Du hast vielleicht Fantasien“, meinte sie.
„Stimmt, das willst du gar nicht wissen“, erwiderte Michael in einem anderen Tonfall als vorher.
Bevor Caryans fragender Gesichtsausdruck sich in Sprache umwandeln konnte, zog er sie abrupt auf die Tanzfläche.
„Da kannst du nicht Nein zu sagen!“, rief er und begann sich zu bewegen.
Stimmt, dachte Caryan bei sich. Das Darkwave-Lied, das lief, lud wirklich dazu ein, ein bißchen die Beine zu bewegen.

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Aber nicht so wie Zion oder Erin, schwor sie sich.
Michael lachte.
„Du kannst doch tanzen!“, brüllte er ihr durch die tosende Musik zu.
„Was? Kann ich gar nicht!“, erwiderte Caryan.
„Doch kannst du, weil es nichts zu können gibt!“
„Du musst dich doch nur bewegen und vergessen, was um dich herum passiert!“
Caryan spürte, wie sie, je länger sie tanzte, tatsächlich etwas freier wurde in ihren Gedanken, ihrem Verhalten und überhaupt… es war toll.
Sie bemerkte nicht mal, dass sich die Tanzfläche füllte und sie nicht mehr nur mit Michael, Erin und Zion tanzte.
Und so tanzte sie nicht nur ein Lied, sondern zwei, drei und vier, bis sie vergaß mitzuzählen.


„Bin ich kaputt! Bis morgen dann, schlaft gut!“ Caryan verabschiedete sich ein paar Kreuzungen vor ihrem Wohnheim von Michael und Zion, die im südlicher gelegenen hausten und ihre Schritte nun dorthin lenkten (soweit es ihnen noch möglich war).
Plötzlich drehte Michael sich nochmal um.

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„Caryan?“
„Ja?“
„Was machst du jetzt? Bleibst du noch auf?“
„Nein“, Caryan gähnte.
„Ich geh pennen. Warum?“
„Ich… ach egal, ich wollte dir doch immer noch Portishead bringen, ich habe die CD mittlerweile gebrannt.“
„Naja, sorry, aber ich bin echt zu müde für neue Musik, für heute zumindest.“

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„Ja, okay… das kann ja auch warten.“ Michael sah enttäuscht aus.
„Dann schlaf gut.“
„Michael? Kommst du?“ Zion stand fröstelnd hinter ihm und wartete.

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„Tschüss, bis morgen oder so!“ Caryan nickte den beiden zu.
Müde stolperte Caryan die Treppen hinauf. Als sie ihre Tür aufgeschlossen hatte, sah sie ein buntes Kuvert, das mit ihrem Namen versehen unter der Tür durchgeschoben worden war.


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Regen prasselte gegen die Fensterscheiben. Wie passend.
Caryan sah hinaus, sah der Welt dabei zu, wie sie unterging.
Kraftlos ließ Caryan sich auf ihr Bett fallen.
Ihr Noch-Bett.

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Sie presste sich ihre Hände an die Schläfen. Weinte nicht. Spürte aber wieder, wie der innere Schmerz sie zerfraß.
Wieder und wieder las sie die Worte auf dem Papier.
„Aufgrund eines systeminternen Fehlers ist die Ihnen zugeteilte Studienförderung ungültig, da sie aufgrund veralteter Informationen genehmigt wurde."

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"Alle Zahlungen werden eingestellt, eine Rückfinanzierung ist innerhalb von 3 Monaten nach Erhalt des Schreibens erforderlich.
Wir entschuldigen uns für etwaige Unannehmlichkeiten und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrem Lehrgang.“
Etwaige Unannehmlichkeiten. UNANNEHMLICHKEITEN??? Erfolg beim Lehrgang?
Caryan spürte unbändige Wut in sich. Wut, Verzweifelung, Ohnmacht.
Es war vorbei! Vorbei!

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Sie würde wieder in ein Heim kommen, wieder gefangen sein, weg müssen von Zion, Michael und Erin… Menschen, die ihr etwas bedeuteten.
Warum? Warum ereilte alles Ungerechte immer sie? Immer…
Caryan ging im Zimmer auf und ab, aber konnte sich nicht beruhigen. Im Gegenteil. Immer rasender wurde ihre Wut, immer größer der Drang…
Sie rammte ihre Hand gegen das eiserne Bettgestell.


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Sie spürte den brennenden Schmerz an ihren Knöcheln, doch das stachelte sie nur noch weiter an.
Sie suchte nach etwas, das ihre Wut auf sie zurückwerfen würde, etwas, das sie befreite.
Schlug gegen die Wand, rammte den Oberschenkel gegen die Ecke des Schreibtischs. Taumelte.

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Caryan fiel zu Boden, schlug ihren Kopf mehrmals auf das harte Holz. Blieb einfach liegen.

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Eine sehr schöne Fortsetzung! Über Michael bin ich mir irgendwie total im Unklaren. Ganz am Anfang (als ich Zion noch nicht so sehr mochte, er ist so der Sunnyboy irgendwie) fand ich, dass er irgendwie gut zu Caryan passen würde. Die beiden verstehen sich ja anscheinend ganz gut. Nach diesem Kapitel mag ich ihn immer noch, aber irgendwie... Ich weiß einfach nicht, ob er vielleicht mehr von Caryan will oder nicht. Manches würde dafür und manches (okay, eher vieles *g*) dagegen sprechen. Aber ich finde es toll, dass er es schafft, Caryan aus sich raus gehen zu lassen. Die Kombi Erin-Zion ist übrigens total unerwartet :eek:. Das hätte ich jetzt echt nicht im entferntesten gedacht. Aber das mag ich so an deiner FS, sie schafft es einfach immer wieder, zu überraschen. Caryan tut mir aber auch echt leid. Ich bin mal gespannt, wie es jetzt für sie weitergehen soll und warum ihre Förderung gestrichen wurde? Mensch, gerade, als es anfing, ein wenig besser für sie zu werden :argh:. Arme Maus... Dein Schreibstil und die Bilder waren natürlich mal wieder toll, auch wenn ich (also absolute Discohasserin) anfangs etwas verwirrt von den ganzen Begriffen war. Ich muss aber auch zugeben, dass ich Musik zwar sehr gerne höre, mich aber 0 damit auskenne. Ich kann vielleicht Pop, Rock, Klassik, Metal usw. voneinander unterscheiden, aber die feineren Begriffe sind mir dann schon wieder ein Rätsel *g*. Beatrice ist irgendwie merkwürdig. Ich traue ihr nicht über den Weg. Die hat doch irgendeinen Grund, wenn sie jetzt auf einmal so zuckersüß zu Caryan ist... Und Nail hätte mir auch Angst gemacht! Ich glaube, wenn der mir im Dunkeln begegnen würde, dann würde ich ganz fix die Straßenseite wechseln. Und dabei hab ich eigentlich echt keine Vorurteile gegen Leute, die gegen den Strom schwimmen, aber so ein Outfit wäre mir echt too much und ich wäre wohl echt etwas geängstigt *schäm*. Muss ich ganz ehrlich zugeben.

Ich freue mich schon auf die nächste Fortsetzung :)

LG Kuona
 
hi
so, ich meld mich auch mal! Ich lese deine story von anfang an und mit jedem kapitel gefällt sie mir mehr!! Ich finde du hast einen super schreibstil!! UNd die Bilder sind auch klasse.
Besonder gefällt es mir irgentwie, das Caryan jetzt zu Darkwave mal kommt. Ich war am anfang des ganzen kapitels total amüsiert, weil mcih das alles ein bissechen ans Amphi (kennen wahrscheinlcih net soo viele *gg*) erinnert hat. Besonders Nail!!! Als ich den gesehen habe, musst ich fast laut loslachen, weil ich vor ein paar wochen wohl noch gedacht hätte, das KEIN MENSCH so rumlaufen würde, aber auf dem Amphi wird man da eines besseren belehrt.
Also ich will ncohma erwähnen, das diene FS echt geil is und cih gaaaanz sicher bis zum ende weiterlesen werde (wenn auch wahrscheinlcih ohne weitere komentare, so bin ich halt ^^)
Bye BYe
 
Hey,
das war eins der besten Kapitel deiner FS bisher. Am Anfang dachte ich die ganze Zeit "Bald wird alles gut für Caryan". Sie hat neue Freunde (sogar Beatrice hat sich entschuldigt), die alle ihre eigenen Macken haben, aber sich total lieb um sie kümmern. Zudem verliert sie ihre Schüchternheit langsam und ringt sich sogar dazu durch, zu tanzen. Und wer weiß, vielleicht tritt ja demnächst auch die Liebe in ihr Leben. So dachte ich, bis zu dem Zeitpunkt, als der Brief auftaucht. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Allein durch diese überraschende Wendung hast du dich mit diesem Kapitel selbst übertroffen. Jetzt bin ich richtig gespannt, was passieren wird. So richtig vorstellen kann ich mir nicht, dass Caryan ihre Freunde verlassen wird. Aber ich werde es ja sehen :)
Liebe Grüße,
Lexi
 
Puh, was bleibt mir anderes übrig zu sagen, außer: Hammer! :eek: Ehrlich! Ich kann mich nur noch mal wiederholen: ich liebe deine FS, absolut. Mehr gibts eigentlich diesmal von meiner Seite nicht zu sagen. Ich glaube, dass Michael vielleicht was von Caryan will, bin mir da aber nicht sicher. Und bei dem Brief kann es sich doch nur um einen Fehler handeln, oder? Oh Gott, ich hoffe es so sehr!!! Tja, ansonsten... hach, mir fallen einfach keine neuen Worte ein. Also nochmal: Hammer! :D
 
Zuerst: Tolles Kapi! Bin gespannt... wusste doch, dass sich das mit Micheal noch nicht erledigt hat. Weiß aber nicht, was ich davon halten soll... Und jaaaaaaaaaa, es war ein Club für mich! :) Ich hab mich auf einmal richtig nachm Steinbruch gesehnt! =) [Nine Inch Nails sind cool ;)] Und das mit dem Tanzen kenn ich auch sooo gut!

Und dann: NEIN! NEIN! NEIN! Ich wusste es! Das kannst du doch nicht tun! :( Bitte, mach das nicht ='(((
 
@ kuona
ich war noch nie in einer disco... ich hab keine ahnung ob das authentisch ist oder nicht. ich hatte die gothic-disko oder wie man sie nennen mag irgendwann mal als community-lot gebaut und naja, dann halt als location für die fs benutzt.
bei erin und zion würde ich nicht von einer kombi sprechen... viele leute werden sehr anhänglich wenn sie betrunken sind, da besteht kein überbewertungspotenzial, soviel sei verraten ;)
und ich stimme dir zu, nail ist shcon hart... ich war zwar auch vor ein paar jahren mal aufm gothic-trip, aber das war mir dann alles zuviel irgendwann (gut, ne ganz andere geschichte), ich finde es gibt irgendwie immer welche die es auch einfach übertreiben *hust*
danke für deinen kommi :)

@orca
danke dass du dich "geoutet" hast! :D
danke auch für dein lob... aber auf dauer werde ich aus caryan ganz sicher kein gothic-püppchen machen, denke ich... *g das muss ja nit sein... ich habe zwischenzeitlich überlegt dieses kapitel sogar komplett zu streichen, aber sie ist nicht ganz irrelevant für den weiteren verlauf...

@lexi
was soll ich sagen - außer wart's ab, und 1000 dank :)

@chaotin
:cool:

@hermine
wir werden sehen... das leben geht immer weiter.

vielen dank für's feedback, ich geh jetzt mal fotos für's neue kapitel machen...
 
XX.

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Es klopfte.
Schwerfällig stand Caryan auf. Ihr war unglaublich schlecht. Außerdem sah ihre Umwelt ganz anders aus als sonst. Wo hatte es geklopft?

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Sie wankte dorthin, wo sie die Tür vermutete, lehnte sich schwer gegen das Holz und schloss mit einer ungeschickten Bewegung auf.
Langsam öffnete sie die Tür und versuchte seufzend, ihr Gegenüber zu fokussieren.
„Großer Gott, was ist denn mit dir los?“ Mit großen Augen sah Michael sie an.
„Wassolln mimir snn?“

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„Caryan, was hast du gemacht? Was ist passiert, verdammt?“ Michael sah sich um und schob sie dann wieder ins Zimmer.
„Schmussabapipi!“
Michael wich Caryans Fahne aus und sah dann das Schreiben.
„Was ist passiert?“
„Sinalle fies… alleschweine… ihwillnichmehr… ischterbe…“

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Caryans Gelalle missachtend, überflog Michael die Benachrichtigung.
„*******…“, murmelte er.
Plötzlich rannte Caryan aus dem Zimmer. Michael setzte hinterher, sah sie dann aber im Bad verschwinden und wandte sich wieder dem Zimmer zu.
Was hatte sie nur in diesen Zustand versetzt?
Die Antwort fand er unter dem Schreibtisch, in Form einer Flasche Wodka. Nur wenig fehlte daraus, aber da er Caryan noch nie hatte trinken sehen, ging Michael davon aus, dass es sich hierbei um eine Premiere handelte.
Besorgt setzte er sich auf den Boden und wartete auf Caryan.
Nach einer Weile kam sie (in weitaus sichererem Gang) ins Zimmer zurück und vermied es, ihn anzusehen. Sie hatte ihre Haare geöffnet und sich durch ihr Gesicht gewaschen. Sie ließ sich gegenüber Michael nieder.
„Woher hattest du das Zeug?“, fragte Michael argwöhnisch.
„Von Ronnie. Sie war noch im Aufenthaltsraum...“

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„Wann warst du denn da?“
Caryan stieß auf.
„Ummm… weiß ich nicht wann. Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, ich konnte nicht schlafen und bin noch spazieren gegangen. Wie spät ist es denn?“ Caryan hielt sich den Kopf.
„Es ist… halb fünf morgens. Ich… bin eigentlich gekommen weil ich mit dir reden wollte. Oder fragen wollte, ob du Zeit für mich hast.“
„Was ist denn?“, fragte sie schleppend.
Michael sah sie an und biss sich dann auf die Lippen.
„Ich möchte in deinem Zustand weniger über mich als eher über dich reden, Caryan“, murmelte er.

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„Was hast du eigentlich an den Händen?“
Caryan blickte kurz auf die aufgeschürfte Haut über ihren geröteten Handknöcheln und dann mit leicht verdrehtem Blick zu Michael, sagte jedoch nichts.
Michael jedoch durchbohrte sie wieder mit einem dieser wissenden Blicke. Dann jedoch wandte er sich ab.
„Du könntest einen Job annehmen“, sagte er, das Thema wechselnd.
„Das ist hier nicht unüblich. Und bis in die Stadt ist es nicht weit.“
„Wer würde mich denn bei sich arbeiten lassen?“, fragte Caryan verzweifelt.
„Ach, sogar hier am College gibt es Jobs… in der Cafeteria, in der Wäscherei… die sind halt ziemlich schnell weg immer, aber fragen kostet nichts…“
Caryan schüttelte den Kopf.
„Alles was die meisten Leute mir entgegenbringen, sobald sie mich sehen, ist Abscheu!“

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Michael seufzte.
„Warum eigentlich?“, fragte er dann nachdenklich.
„Hat das was mit der Hand zu tun?“
Caryan senkte den Blick.
„Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass so viele Leute von dieser… Kennzeichnungsmethode wissen. Ich glaube es ist etwas anderes.“
Michael verzog den Mund, sagte aber nichts weiter dazu.
„Ich fahre morgen in die Stadt. Also, heute. Und dann höre ich mich um und bringe dir eine Annoncen-Zeitung mit. Okay?“, schlug er statt dessen vor.
„Hmm.“ Caryan sah weiterhin betrübt den Fußboden an.
„Ach, komm schon, Carrie. Du kannst doch jetzt nicht einfach aufgeben. Man muss für seine Träume kämpfen.“
„Welche Träume?“, flüsterte sie.
Michael seufzte und sagte eine ganze Weile nichts mehr.
Dann lächelte er schief.
„Für sowas musst du mit Zion sprechen“, meinte er.
„Ich bin nicht so der mit den guten Sprüchen zum Aufheitern. Aber ich bin nichtsdestotrotz der Ansicht, du solltest jetzt nicht alles hinschmeißen.“


I feel like this
won’t go away
no matter how
hard I try to
keep my eyes shut
so I can’t see
the pain in you
this pain in me

everything that I could say to you
won’t help you…

© Staind - Take it


„Mir ist schlecht”, murmelte Caryan.
„Das soll’s dir auch sein“, meinte Michael ernst.
„Wodka ist nicht gerade das Zeug zum Anfangen.“
„Ich will ja gar nicht anfangen…“ Caryan spürte einen Kloß im Hals.
„Mein Vater…“
Michael nickte verständnisvoll.
„Mein Vater war volltrunken, als er sich vor den Zug geschmissen hat.“
„Was?“ Caryan sah ihn entsetzt an.
„Hmm.“ Michael sah gedankenverloren vor sich hin.
„Naja, ich denke, wenn meine Mutter nicht gestorben wäre, hätte er auch nie angefangen, Alkohol zu missbrauchen.“
Caryan dachte an ihre eigene Mutter. Vermisste sie sie? Was war sie für ein Mensch gewesen? Streng, bestimmt. Gerechter als ihr Vater, und dennoch hatte sie stets Kamil bevorzugt.
Sie hat keinen Regen gemocht, dachte Caryan. Merkwürdigerweise fiel ihr gerade das zu ihrer Mutter ein.
Nie hatte sie Caryan erlaubt, draußen im Regen zu stehen – das durfte sie nur bei Tante Shezat, sie war die einzige, die das sogar mit Caryan zusammen machte. Zuhause war Caryan immer einfach gegangen und hatte sich danach die Ohrfeige für ihr Vergehen abgeholt, wenn ihr Vater da war, waren es auch schon mal mehr.
Sie waren alle so anders geworden, nachdem Tante Shezat tot war…

Caryan war bei der jüngeren Schwester ihres Vaters zu Besuch, ein paar Tage, weil ihre Eltern mit Kamil zu einem Fest gereist waren. Natürlich durfte nur Kamil sie begleiten. Aber Caryan war es recht, wenn sie bei ihrer Tante bleiben durfte.
Sie war wesentlich jünger als ihre Eltern und immer lieb zu Caryan.
Hier hatte Caryan dann das Gästezimmer allein für sich, einen Luxus, den sie zuhause nie erlebte.
Sie hatte fest geschlafen, als sie plötzlich wach wurde.
Caryan hörte nichts, aber ein warnendes Gefühl breitete sich in ihr aus, sagte ihr, dass etwas nicht stimmte.

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Leise warf sie ihre Beine aus dem Bett und schlich zur Tür. Lauschte.
Stimmen sprachen, eine Frau, mehrere Männer. Auch ihre Tante sagte etwas, doch sie klang verängstigt und flehend.
Ob das Einbrecher waren? Caryan wurde kalt vor Angst.
Sie musste die Polizei rufen. Ihre Tante besaß ein Telefon, Caryan musste nur ungesehen hinaus auf die Galerie kommen, um von dort aus Hilfe zu holen.

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Sie drückte langsam die Türklinke hinunter und wollte gerade einen Fuß hinaussetzen, als ihr beim Öffnen der Tür auffiel, dass ein Lichtstrahl hereinfiel.
Schnell wollte sie die Tür wieder schließen, doch draußen erklang bereits Gebrüll.

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„Dort ist noch jemand! Los, nachsehen!“
Caryan wich zurück. Eine grelles Licht schien 2 Sekunden später in ihr Gesicht.
„Hier ist ein Kind!“, brüllte der Mann, der seine Taschenlampe auf sie richtete.
„Nein!“, schrie Shezat.
„Lassen Sie sie in Ruhe!“
Caryan hörte einen harten Schlag.
„Tante Shezat“, hauchte sie.
„Wer ist das?“, fragte die andere Frauenstimme kalt.
„Eine von ihnen. Soll ich…?“
„Ja. Was fragst du überhaupt?“
Gemessenen Schrittes kam der Lampenträger näher.
„Gib mir deine Hand, Liebchen“, sagte er süßlich.

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Caryan sah etwas durch die Dunkelheit glühen, dann schrie sie auf, wie sie noch nie geschrieen hatte. Ihre Hand brannte höllisch.
„Lassen Sie sie gehen! Bitte!“ Die Stimme ihrer Tante wurde durch ein klatschendes Geräusch abgeschnitten.
Caryan stolperte, vom Stoß des Mannes getrieben, in die Wohnküche, wo ihre Tante auf einem Stuhl saß.

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Die andere Frau, deren Stimme sie gehört hatte, stand vor ihr. Nun warf sie einen Blick auf Caryan.
Caryan sah sie unverwandt an. Wer war sie? Die Männer waren nicht von ihrem Volk, diese Frau aber ganz sicher…
„Nun, ich denke unsere kleine Freundin hier hat sich entschieden“, sagte sie mit eisiger Stimme.
„Ihr seid nun an der Reihe, eure Qualitäten unter Beweis zu stellen. Sperrt die Kleine von mir aus in den Uhrenkasten, oder mir egal, wohin… Hauptsache, weg. Für Kinder haben wir leider keine Genehmigung.“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging hinaus.
„Ich bin dann weg, ich habe noch zu tun“, sagte sie im Hinausgehen.
Die Männer grinsten. Sie waren zu dritt, und Caryan und Shezat waren allein…
Einer von ihnen ging einen Schritt vor und packte Shezat am Kragen. Dann riss er ihren Pyjama auf.
Die Männer pfiffen und lachten dreckig. Eine Hand klatschte auf Shezats weiche, unschuldige Haut.

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Shezat blickte Caryan mit tränengefüllten Augen an. Dann schloss sie sie, und ihre Lippen bewegten sich stumm.
Sie betet, dachte Caryan. Warum tut Gott nichts? Warum…
Der Mann riss Shezat vom Stuhl herunter und stieß sie vor sich her in ihr Schlafzimmer.

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Atemlos sah Caryan, wie die Tür geschlossen wurde...

Die Schreie hallten noch heute in ihren Albträumen wieder.
Caryan war im Gästezimmer eingeschlossen und hämmerte ihre brennende Hand gegen die Tür. Niemand hörte sie, die Männer waren mit Shezat beschäftigt.

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Caryan weinte und schrie, aber die Tür gab nicht nach. Verzweifelt schlug sie ihren Kopf dagegen. Sie musste bestimmt schon eine Stunde hier drin sein.
Was war mit ihrer Tante? Wer waren diese Männer und vor allem, wer war diese Frau gewesen? Was war passiert?
Caryan hörte nun dumpfe Schläge und Splittern von Holz.
Ihr wurde schwindelig.
Shezat schrie nicht mehr. Nur ein gelegentliches Wimmern war zu vernehmen.

Als Caryan wieder zu sich kam, war die Tür aufgesperrt. Sie sprang auf und rannte auf den Flur hinaus.

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Die Polizei ist da, dachte sie.
In der Tat waren da zwei Beamte, aber sie saßen in der Küche, als warteten sie auf etwas.
Überrascht sahen sie Caryan an.
„Wer bist du?“, fragten sie.

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Doch Caryan rannte in das Schlafzimmer ihrer Tante, hoffte, hoffte mehr als alles andere…
„Sie sollte das nicht sehen!“, rief der eine Polizist.
„Zu spät“, meinte der andere trocken.
Caryan fiel neben Shezat auf die Knie. Strich über ihren einst so hübschen, geschwungenen Mund, ihre Nase, ihre Wangen.

[Bild entfernt, auch wenn die Regelung erst wesentlich später kam... http://www.simforum.de/announcement.php?f=29&a=77]


Alles, alles war voll Blut, und etwas anderem, von dem sie lange nicht wusste, was es gewesen war.
„Shezat“, flüsterte Caryan.
Die Polizisten hatten bereits eine Decke über ihren Körper gelegt, Caryan war froh, ihn nicht sehen zu müssen.
„Shezat“, wiederholte sie und strich ihrer geliebten Tante eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Warum hat Gott dir nicht geholfen?“
„Sie muss hier weg“, sagte der andere Polizist bestimmt.
Er legte seine Hand auf Caryans Schulter.
„Komm, Mädchen. Du kannst nichts mehr tun.“
Caryan wich vor der Berührung zurück und wirbelte herum.

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„Hast du die… Leute gesehen? Könntest du sie beschreiben?“
„Sei nicht blöd“, sagte der andere Polizist plötzlich.
Caryan starrte auf ihre Tante.
„Ruf auf der Wache an, die sollen außer dem Leichenwagen noch den Psychologen mitschicken“, sagte einer der Polizisten.
„Der ist doch im Urlaub“, seufzte sein Kollege.
„Heute geht einfach alles schief.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey. :)
Die beiden Kapis waren echt toll, finds gut das sich Daryan bei Michael so "fallen" lassen kann, denke auch das die beiden schon ziemlich viel durchmachen mussten. :(

Bin schon gespannt was er ihr sagen wollte...obwohl mans ja schon fast ahnen kann... =) bzw. ich hoffs. :p

Diesmal gings ja fix mit der Fortsetzung, supi. :)
Mach weiter so,
Veri :hallo:

Edit: Juhu mal erste! ^^
 
Mann shit... du musstest ein Bild davon online stellen oder? Das verfolgt mich jetz :(
Das tut echt weh... wie schrecklich das sein muss. Für Shezad und für die kleine Caryan. Ihre einzige Bezugsperson. Es ist echt traurig...

Ich glaube nicht, dass Micheal mit Caryan über die beide sprechen wollte. Ich glaube, er hatte einen schlechten tag und einfach jemanden zum reden gebraucht... Schön, wie er auf Caryan reagiert hat. Und ich mag seine Ehrlichkeit, obwohl er mir am Anfang so unsympathisch schien... nun schreibst du ihn immer mehr in mein Herz ^^
Ich glaube, irgendetwas ist bei ihm passiert, was ihn noch mehr verstört hat, als der Tod seines Vaters...
Mag sein, dass er den Nüchternen spielt - aber ich denke in ihm siehts ganz anders aus.

Ich freu mich auf den nächsten Teil! Ganz tierisch!
Mach schnell weiter, bitte. Will wissen, wie es weiter geht...
 
@ gf veri
mit der schnellen fortsetzung is erstmal ende... ich hab noch 2 kapitel in petto aber eine unheimliche schreibblockade was caryans nahe zukunft betrifft, vielleicht gibt es da eine verschiebung in der storyline...

@hermine
hmm... ja irgendwie musste ich ein bild machen, ja. ich weiß nicht, ob man caryan sonst versteht/verstehen wird.
hihi, schön dass michael dir sympathischer wird.
naja, für dich gilt leider das gleiche wie für gf veri (und alle, so gesehen)... wenn ich nicht bald mal ne zündende idee hab muss ich mir was ausdenken bzw. es wird auf jeden fall länger dauern mit updates...
sorry :rolleyes:


@ all
auf http://www.tear-fs.de.vu/ gibt es jetzt die bisherigen mehr oder weniger sehenswerten outtakes zu sehen.
 
Sorry, dass ich mich erst jetzt melde, aber Zelda hat mich voll im Bann. :D Darum hab ich das Kapitel gerade erst gelesen und weiß auch eigentlich gar nicht so richtig, was ich dazu sagen soll, aber du sollst trotzdem wissen, dass ich es "super" fand (blödes Wort für dieses Kapitel, aber du verstehst schon). Es ist schockierend und heftig. Und das Bild, über das wir gesprochen hatten, hast du wahnsinnig klasse hinbekommen. Ich staune eh immer wieder über deine Bildbearbeitung, ich bin nämlich nicht wirklich gut darin und schon gar nicht, wenn es darum geht, etwas in das Bild zu malen. Da versage ich kläglich. :naja: Also, beide Daumen hoch für Kapitel und Bilder. Mir ist echt ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen beim Lesen und mir fehlen die Worte vor Entsetzen.
 
Diese beiden Kapitel waren mal wieder der Hammer. Ich bin fasziniert und teilwesie auch von echtem Entsetzen und Grauen erfüllt, wirklich. Caryan tut mir leid, aber irgendwie geht es noch weit darüber hinaus. Ihr Schicksal berührt mich. Es ist zu krass, als dass ich es mir vorstellen kann. Es scheint zu groß und schwer zu sein, als dass es in mein Empfindungsvermögen, Vorstellungsvermögen hineinpassen kann. Das einzige, was ich empfinde ist der wohl etwas naiv anmutende Gedanke, dass sowas doch gar nicht sein kann, darf. Dabei weiß ich leider, dass dem nicht so ist.


Ich möchte auch noch etwas zu Deinen Bildern sagen - ich finde sie wahnsinnig gut. Du machst Dir ganz klar eine riesige Mühe damit, ich finde sie großartig. Mir gefällt vor allem das Bild, wo Caryan sich im vorigen Kapitel selbst verletzt und so aggressiv in die "Kamera" schaut. Bravo!

Deine Geschichte ist wirklich der Wahnsinn. Ich hoffe so sehr, dass es für Caryan irgendwie doch noch gut ausgeht, aber ich habe gar keine Ahnung, wo uns die Handlung noch hinführen wird. Ich bleibe weiterhin eine treue Leserin, auch wenn ich nicht immer kommentiere, bitte nicht wundern.


Ganz klasse gemacht - ich bin hin und weg.
 
kurze zwischenmeldung...
ich schreibe eifrig weiter, aber es wird vorerst keine bilder geben, da ich immer noch auf meinen neuen RAM warte... es ist einfach nur ätzend das spiel - seit bon voyage drauf ist ist es sowieso noch langsamer geworden trotz downloadausrotten - überhaupt nur zu starten und daher wird es vor dem nächsten wochenende wohl kein update mehr geben.

nur als kurze zwischenmeldung, dass ich noch da bin, und die story vorantreibe, auch wenn das hier nicht ankommt bisher.
mir sind viele neue ideen gekommen, für die ich nur mal 2 wochen urlaub bräuchte, um sie umzusetzen... ich hoffe dass alles so schreiben zu können wie ich es mir vorstelle.

ganz liebe grüße...

________________________

@hermine
danke. mir persönlich dauert es schon viel zu lang.

@chaotin
ich hab mir jetzt auch nen gamecube zugelegt und zelda. müsste mitte nächster woche ankommen... ich brauche ablenkung... *seufz
danke für deine lobenden worte zum kapitel. es war eins der intensivsten bisher... umso mehr wurmt mich das immer weniger werdende feedback... ich bin eigentlich echt kein kommi-whiner, aber es war irgendwie mal mehr... es ist irgendwie doof sich ständig zu fragen warum kaum noch feedback kommt...

@Innad
ganz lieben dank für deinen kommi.
übrigens hoffe ich sehr, immortelle fortgesetzt wird... es sind schon so viele fs nach monaten reanimiert worden, lasst euch vom zeitlichen nicht beeinflussen...
eure geschichte ist viel zu gut, um abgebrochen zu werden.
ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht *drück*
 
Zuletzt bearbeitet:
HuHuu..=)
Also jetzt meld ich mich auch mal...ich bin einer deiner stillen Leser, auch schon fast seit anfang an. Jezt muss ich mich aber doch mal melden. ICh bin absolut begeistert von deier Story, sie ist sehr gefühlvoll geschrieben mann kann richtig mit den einzelnen Personen mitfühlen. Die Bilder sind auch immer tootal toll gestaltet, hach ich bin einfach hin und weg:)
GLG Fansy
 
Hm so als treuer Leser meld ich mich auch mal auch wenn ich keine konstruktieve Kritik ablasen kann.

Ich find deine Story sehr gut, dein Schreibstill ist super und ich mag das Styling deiner Figuren (besonders Michael^^)

Bin gespannt wies weiter geht
 
Hey leider habe ich deine tolle Story erst heute entdeckt. Sonst hätte ich sicher schon viel früher mitgelesen. Die Geschichte ist sehr spannend und vorallem emotional erzählt. Sie hat mich gleich mitgerissen. Manche der Gefühle kenne ich gut...
Ich muss dir wirklich mal ein ganz großes LOB aussprechen. Das ist die schönste, traurigste und spannendste Story die ich jemals gelesen hab.
Auch die Fotos sind echt schön gemacht. Sie geben einem wirklich das Gefühl dabei zu sein. Genauso gut kann man sich in die einzelnen Charaktere hineinversetzen. Die aber trotzdem nicht durchschaubar sind. Außerdem finde sie sehr gut gestylt ;-)
Vorallem Michael ist echt lecker *gg*
Ich hoffe du machst noch lange weiter. Das würde mich wirklich freuen :-)

Ganz liebe Grüße Sandy

Ps: Wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne benachrichtigt werden wenn es weitergeht. Wäre lieb :-)
 
@fansy

danke für deine netten worte, vor allem das lob, dass man mitfühlen kann - das fällt mir zwar etwas schwer zu glauben weil ich immer das gefühl habe nicht ausdrücken zu können, was meine protagonisten fühlen, aber wenn das ja doch einigermaßen klappt, bin ich umso froher :)


@sinni
noch jemand der michael mag... hmm. ich behalt das mal im hinterkopf ;)
danke für dienen kommi und dass du dich gemeldet hast!


Hey leider habe ich deine tolle Story erst heute entdeckt. Sonst hätte ich sicher schon viel früher mitgelesen. Die Geschichte ist sehr spannend und vorallem emotional erzählt. Sie hat mich gleich mitgerissen. Manche der Gefühle kenne ich gut...
Ich muss dir wirklich mal ein ganz großes LOB aussprechen. Das ist die schönste, traurigste und spannendste Story die ich jemals gelesen hab.
Auch die Fotos sind echt schön gemacht. Sie geben einem wirklich das Gefühl dabei zu sein. Genauso gut kann man sich in die einzelnen Charaktere hineinversetzen. Die aber trotzdem nicht durchschaubar sind. Außerdem finde sie sehr gut gestylt ;-)
Vorallem Michael ist echt lecker *gg*
Ich hoffe du machst noch lange weiter. Das würde mich wirklich freuen :-)

Ganz liebe Grüße Sandy

Ps: Wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne benachrichtigt werden wenn es weitergeht. Wäre lieb :-)

danke, hey, cool dass sich doch noch leute die mühe machen und von anfang an durchlesen.
ganz lieben dank für dein lob, ich werd ganz rot :ohoh:
natürlich wirst du benachrichtigt... und zwar...

... wenn alles klappt (nicht dass ich allzuviel hoffnung hätte) donnerstag!
@all
nochmal sorry, mein pc hat sich wirklich gegen mich verschworen und jetzt muss ich übermorgen ein neues mainboard kaufen in der hoffnung dass es meine gfx lieber hat als mein aktuelles...
...lange, lange lange geschichte die ich hier jetzt nciht ausbreiten will.
sofern der mist hier also endlich mal so läuft, dass ich auch spiele starten kann und nicht nur word etc. rechne ich mit einem update diese woche.
hoffen wir das beste... :rolleyes:
tut mir wirklich leid dass es so lange dauert... :naja:
 
Hey du,

also ich hab mir jetzt auch mal "die Mühe gemacht" und mir die story von anfang an durchgelesen und ich find sie echt toll! Dein Schreibstil ist voll toll und ich kann total gut mit Caryan mitfühlen! Die Einblicke in ihre Vergangenheit sind furchtbar *schüttel*
Naja also ich hoffe, dass das mit deinem Pc wieder einigermaßen vorangeht, damit du bald eine Fortsetzung onstllen kannst^^ Kannst du mich dann vll auch benachrichtigen? ^^

Lg Angel
 
Ich möchte mich ja jetzt nicht beklagen aber ich würde mich wirklich sehr freuen wenn es bald weitergeht. Ich möchte dich nicht drängen. Ich weiß wie schwer es manchmal ist zu schreiben. Ich schreibe ja selbst. Momentan versuche ich mich auch an einer Fotostory aber ich glaube es wird noch seeehr lange dauern bis sie ins Forum kommt.

Naja wäre toll wenn du es bald schaffst wieder was zu veröffentlichen. Ich bin soooooo gespannt auf das nächste Kapitel :-)

ganz liebe Grüße Sandy
 
@ sicmaggot

beklag dich ruhig... ich bin schrecklich...
ich scheitere weniger an schreiben als vielmehr daran dass ich für die "falschen" stellen ideen habe.
ich habe mir heute morgen jetzt überlegt die storyline zu ändern weil ich so nicht weiterkomme im moment.
außerdem komme ich nicht zum fotomachen *seufz bin leider sehr eingebunden im moment beruflich / berufsschulisch und für die fotos brauch ich mehr ruhe / zeit als zum schreiben.

vielen dank für deine ungeduld :)
 
Hey ^^

obwohl ich die ersten 3 Seiten verschlungen habe, lese ich den Rest später ^^
Zu dem was ich bisher gelesen habe kann ich nur sagen, dass ich es einfach klasse fand. Vor allem die Bilder, aber auch die Texte sprechen mich sehr an.
Caryan mag ich inzwischen richtig gerne, und ich finde sie (wenn man mal von den Narben absieht) richtig hübsch und ihr Style gefällt mir auch =)
Allerdings gefielen mir die ersten Kapitel besser, die haben mehr Tiefgang, wie ich finde, aber ich werde mir bei Gelegenheit auch noch deine anderen Kapitel durchlesen, mal sehen ob mir diese dann wieder besser gefallen werden.
Ich frage mich immernoch woher sie kommt und was es mit diesem Brandmal auf sich hat ... deine Geschichte macht richtig neugierig auf mehr.

LG
Elfenmond
 
XXI.


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„Guten Tag, ich bin Caryan Jiriyan… wir hatten telefoniert.“
„Setzen Sie sich… ach, Sie sind die Bewerberin für die Stelle in der Küche?“
„Ja, genau.“ Schüchtern versuchte Caryan zu lächeln.
„Tja, Sie waren sehr schnell, sie sind die erste, die sich für die Stelle gemeldet hat. Wie viel Zeit hätten Sie denn in der Woche?“
Caryan überlegte.
„Mindestens vier Stunden jeden Tag“, sagte sie dann.
„Na, Ihnen scheint ja viel daran zu liegen, hier bleiben zu können“, meinte ihr Gegenüber anerkennend.

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„Woher wissen Sie…“
„Na, der erste Monat ist um. Danach versucht der Uni-Vorstand immer, so viele Leute wie möglich rauszuekeln. Das ist schon beinahe Tradition. Aber das haben Sie nicht von mir.“ Der Koch zwinkerte ihr zu. Er war groß gewachsen und blond – wie sich später herausstellte, kam er ursprünglich aus skandinavischem Raum.

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„Also, da wir hier ja die Kantine für die Ärzte aus dem Institut sind, haben wir natürlich nur unter der Woche geöffnet – was aber nicht heißt, dass nicht auch am Wochenende Arbeit da ist. Wenn Sie gut sind, können Sie vielleicht auch etwas davon übernehmen, wird besser bezahlt... aber das sehen wir ja noch.“
Caryan nickte.
„Hauptsache, ich kann erstmal hier bleiben…“, murmelte sie.

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„Haben Sie denn Erfahrung im Gastronomiebereich?“, fragte der Koch.
Die gefürchtete Frage.
„Ich habe zuhause früher immer viel gekocht“, sagte sie.
„Aber das ist lange her. Im Heim war der Küchendienst seltener, aber ich habe es immer gern gemacht.“
Der Küchenchef kratzte sich hinterm Ohr. Dann warf er scheinbar seine Bedenken über Bord und grinste.
„Weißt du, irgendwie ist es glaube ich am sinnvollsten, du arbeitest einfach mal eine Woche mit, und dann sehen wir ob das was wird oder nicht. Ist das in Ordnung?“
Caryan zuckte die Schultern und nickte.
„Klar.“
„Gut, ich bin Olaf. Komm nicht auf die Idee, in der Küche jemanden zu siezen. Weiterhin wäschst du dir nach allem, was du tust die Hände, hustest nicht offen, rauchst nicht, rülpst und furzt nicht – alles schon vorgekommen – und wenn du krank bist, kommst du erst gar nicht hierher, allerdings brauchen wir ab dem 2. Tag ein Attest.“
„Okay.“

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„Gut, dann sehe ich gleich mal auf den Plan, wie wir dich einteilen können… allerdings… hast du noch zu tun heute Nachmittag? Sonst schmeiß dich in ’ne Schürze und ab in die Küche – wir könnten gerade etwas Verstärkung brauchen.“
„Sicher, gern!“ Caryan strahlte.
Endlich konnte sie nochmal kochen – oder zumindest vorbereiten.
Dass Olaf gar keine Zeit für Ihr „Bewerbungsgespräch“ zu haben schien, hatte sich für sie ausgezahlt.

.
~~~
.

Die folgenden Wochen verliefen recht ereignislos. Caryan arbeitete wie ein Tier, wenn nicht für das College, dann für die Mensa, und hatte daher auch bald die Wochenendaufgaben, die sie für Olaf erledigte. Bestandaufnahme, Kalkulation der notwendigen Einkäufe, Hilfe bei der Grundreinigung der Kochstellen und Theken…
Caryan dachte manchmal, dass ihr diese Arbeit besser gefiel als die ungewisse Profession, auf die sie sich im College vorbereitete – Organisationseinheit – was hieß das schon?
Sie verdiente recht gut, legte aber das meiste zur Seite, dem Frieden nicht trauend. Der Gedanke, finanziell ganz auf sich allein gestellt zu sein, behagte ihr noch nicht wirklich.
Die Schattenseite ihres „Erfolgs“ war, dass sie ihre Freunde weniger traf als sonst. Zion sah sie oft während der Unterrichtsstunden, Michael allerdings begann häufig zu fehlen. Caryan wusste jedoch nicht, ob das mit der Umstrukturierung des Stundenplans zusammenhing, und vergaß auch lange, Zion danach zu fragen.
Bis er eines Abends, als sie von der Arbeit kam, im Gemeinschaftsraum saß.

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„Hi!“ Zion lächelte ihr entgegen.
„Alles klar?“
„Ach, es war schrecklich heute. Olaf ist krank und die Küche war das reinste Chaos. Und die dumme Trulle, die seine Vertretung ist, ist von außerhalb und hat nur die Leute verrückt gemacht. Ich hoffe, Olaf wird schnell wieder gesund, eine Woche in diesem Zustand und ich kann mich wieder einweisen lassen.“
Bei ihren letzten Worten wurde Zion blass.
„Weißt du, wo Michael ist?“, fragte er sie.
„Nein, ich habe ihn seit eineinhalb Wochen oder so gar nicht mehr gesehen“, antwortete Caryan, während sie ihre Zimmertür aufschloss.
„Weißt du was?“, fragte sie auf Zions Schweigen hin.
Zion seufzte.

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„Ja… wo wir gerade bei einweisen sind…“
„Was? Ist etwas passiert?“
„Ich weiß es nicht. Er muss einen ziemlichen Absturz gehabt haben“, meinte Zion.
„Er ist in einer Nervenklinik. Damit ist sein Aufenthalt hier dann wohl auch endgültig zu Ende.“
„Warum?“
„Na, weil die Rückstände von Gras in seinem Blut finden werden. Wenn hier irgendwas wirklich nicht geduldet wird, dann Drogen…“
Drogen. Das Wort, auch wenn es korrekt war, machte die Lage ernster, als „Gras“.
Caryan wurde zum ersten Mal richtig bewusst, dass Michael Drogen nahm.
„Lass uns ’nen Kakao trinken gehen“, meinte Zion bedrückt und zog seine Jacke über.

Mit einem Pappbecher in der Hand gingen sie durch den Park und setzten sich auf die nächstbeste Bank.
„Ich habe mich verschätzt“, sagte Zion unvermittelt und bekümmert in die Stille.

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„Und Michael sich erst recht.“
Caryan verstand nicht, wovon genau er redete, aber war sich auch sicher, dass Zion ihr keine Hintergründe sagen wollen würde – dennoch zog sie ihre eigenen Schlüsse, nicht zuletzt aufgrund Zions Wortwahl.
Zion senkte den Kopf und presste die Lippen aufeinander. Caryan hatte ihn noch nie so niedergeschlagen gesehen.

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„Es ist noch etwas, was die Sache zuspitzt“, sagte er langsam.
„Ich habe mich an einer öffentlichen Uni eingeschrieben… ich verlasse diese Lehrstätte.“
Caryan wurde eiskalt. Entgeistert sah sie Zion an.
„Das… ist nicht dein Ernst…“

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„Doch. Es tut mir Leid, aber ich bin einfach nicht glücklich mit dem, was ich hier mache. Ich habe lange mit meinen Eltern geredet, sie akzeptieren meinen Entschluss und sind bereit, mich trotzdem weiter zu unterstützen. Es ist nur... ein sehr schlechter Zeitpunkt jetzt.“
Caryan starrte vor sich hin. Zion würde gehen…
Obwohl sie jahrelang fast ohne zwischenmenschliche Beziehungen ausgekommen war, und Zion zudem wirklich nicht aus der Welt sein würde, schockierte die Vorstellung Caryan.
„Sei nicht traurig, bitte“, bat Zion.
„Ich habe so ein schlechtes Gewissen wegen dir und Michael…“

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Caryan rang sich ein Stück Realismus ab.
„Naja… wir können uns ja auch übers Internet schreiben… ich habe ja viel zu tun und du auch, viel ändert sich ja nicht. Außer, dass wir nicht sagen können, falls das Wetter morgen schön ist, treffen wir uns im Park.“ Sie war froh, dass der Satz zu Ende war, denn sie spürte einen dicken Kloß in ihrem Hals.
Zion schien es nicht anders zu gehen.
„Ich bin ja noch zwei Wochen da“, sagte er dann.
„Aber ich glaube, ich werde Rotz und Wasser heulen, wenn ich mich von euch verabschieden muss.“
„Wo gehst du denn überhaupt hin?“, fiel Caryan ein.

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„Zu meinen Eltern zurück. In der Nachbarstadt ist eine Uni, die einen guten Ruf hat.“
„Und was genau studierst du dann?“
„Psychologie“, murmelte Zion.
„Echt? Cool… dann kannst du Michael und mich ja bald professionell therapieren kommen“, witzelte Caryan etwas ungelenk.
Zion nickte.
„Wegen euch bin ich auch erst auf die Idee gekommen. Also ich meine, deswegen ist erst der Wunsch so präsent geworden. Vielleicht kann ich Polizeipsychologe werden oder so, dann regen meine Eltern sich vielleicht auch irgendwann ab…“
Sie standen auf und gingen ein Stück, um sich aufzuwärmen.
„Was machen wir denn jetzt mit Michael?“, fragte Caryan.

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„Ich würde sagen, wir gehen ihn morgen mal besuchen“, meinte Zion.
„Er hat nicht viel gesagt eben am Telefon, nur wann die Besuchszeiten sind und was man nicht mitbringen darf. Aber er klang irgendwie schlecht.“
Caryan schwieg betreten.
„Vor ein paar Wochen, als wir im Underground gewesen sind, kam er nachts noch und wollte mit mir reden… als ich selbst meinen kleinen Absturz hatte“, fügte sie hinzu.
„Er ist dann aber einfach wieder gegangen. Ich frage mich…“
„Mach dir da mal keine Vorwürfe“, widersprach Zion.
„Michael ist schwierig, was Reden angeht. Normalerweise würde er aber schon darauf bestehen, mal ein paar Worte zu tauschen, wenn es ihm wirklich schlecht geht. Deswegen verstehe ich auch nicht, dass er jetzt so überraschend in der Klinik ist.“


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hab deine Benachrichtigung bekommen, ( an der stelle übrigens vielen dank ), und mich dann auch gleich ans lesen gemacht. Das mit Michael hat mich richtig geschockt! Mochte ihn ja inzwischen richtig gerne. Vorallem nachdem er Caryan bei ihrem "absturz" beigestanden hat. Und auch dass Zion weggeht hat mich echt traurig gemacht. Kann verstehen wie Caryan sich fühlt. Sie merkt wie wichtig ihr die beiden eigentlich sind. Selbst wenn sie sie nicht mehr so oft sieht sind sie ja trotzdem noch dagewesen. Das ist einfach ein beruhigendes Gefühl für sie. Jetzt ist sie wieder allein. Keiner dem sie sich wenigstens ein bisschen anvertrauen kann. Sie tut mir wirklich leid :,-(

Trotzdem ein "schönes" Kapitel. Natürlich nicht von dem Thema bzw. den Ereignissen. Aber du hast es wieder geschafft so toll zu schreiben dass man sich richtig gut in die einzelnen Charakter und vorallem in Caryan reinversetzen kann. Die Fotos sind auch Klasse. Toll wie du die Gesichtsausdrücke einfängst.

Alles in allem tolle Fortsetzung. Freu mich immer wenn du weitermachst :-)

Ganz liebe Grüße Sandy
 
Juhuuu
eine Fortsetzung! Das freut mich echt wahnsinnig!

Die arme Caryan, nun ist Michael fort und auch Zion wird sie verlassen :( Es scheint ein Stückweit ihr schicksal zu sein, verlassen zu werden. Wobei der Grund in pkto Zion ja eigentlich ein erfreulicher ist. Trotzdem wird Caryan alleine sein.

Schön ist jedoch, dass sie durch den Job erstmal weiter an der Universität bleiben kann. Nur ob das so das richtige für sie ist? Ich wage es zu bezweifeln.

Und der arme Michael... was wird jetzt aus ihm?

Bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Die Fotos haben mir mal wieder super gefallen, genauso wie natürlich auch der Text!
 
Aaaaah, sehr schöne Fortsetzung. Ich habe irgendwie zum letzten Kapitel nichts geschrieben... Hm. Naja, vermutlich weil ich nicht so genau wusste, was. Das war irgendwie sehr verstörend, gerade weil du so einen tollen Schreibstil hast, dass man sich so hineinversetzt fühlt in das Geschehen :argh:.
Zum diesem Kapitel: Das letzte Bild macht mir echt Sorgen. Diese Kerze im Fenster... Könnte natürlich mehrere Bedeutungen haben: Zion ist ein Licht der Hoffnung für Caryan, Michael ist tot (bitte nicht), oder dir fehlte einfach ein Bild und du hast halt irgendeins genommen. Obwohl ich mir das nicht so ganz vorstellen kann.
Caryan hat es aber auch echt nicht leicht. Jetzt kann sie schon da bleiben und dann will Zion gehen. Auch wenn ich ja irgendwie ein Michael-Fan bin, finde ich es gar nicht gut, dass Zion sie jetzt verlässt. Klar, sie können in Kontakt bleiben, aber das ist doch nicht das Gleiche. Caryan hätte jemanden in der Einrichtung selbst gebraucht, der ihr Halt gibt. Und Michael ist ja jetzt auch weg. Überhaupt, was ist mit ihm? Der arme Kerl tut mir so leid. Er hatte ja offensichtlich auch ein schweres Leben und jetzt auch noch einen Zusammenbruch. Ich hoffe, er weiß, dass Caryan ihn nicht seinetwillen abgewiesen hat. Ich glaube, wenn er eine andere Frisur hätte, könnte er ein richtig hübscher Kerl sein und ich oute mich an dieser Stelle mal als Caryan+Michael-Favorisierende. Deine Geschichte zählt mittlerweile wirklich zu meinen Lieblingsgeschichten (und davon hab ich nicht so viele). Ich finde es wirklich gut, wie du die ganzen Handlungsfäden miteinander verknüpfst und dass man noch überhaupt nicht erahnen kann, in welche Richtung die Geschichte geht. Da du sie ja nicht richtig planst, ist es umso beeindruckender, dass die Figuren so logisch handeln und die Geschichte so gut aufeinander aufbaut. Nichts wirkt überflüssig, nichts wirkt zufällig.

Doch, ein ganz großes Kompliment von mir und ich hoffe, dass wir bald wieder weiterlesen können :D

LG Kuona
 
Ist ja mal wieder ein tolles Kapitel mit tollen Bildern geworden ^^

Kannst du mich benachrichtigen??
 
@sandy
danke für dein lob, und natürlich benachrichtige ich dich gern, und freue mich noch mehr wenn meine benachrichtigten leute auch noch kommis schreiben... ;)
du hast recht, caryan steht nun ziemlich allein da.
allerdings hat sie ja wirklich viel zu tun und wenig zeit für freunde etc.. mal sehen, wie sie das alles so schafft.


@ innad
hihi, schön, dass dich das so gefreut hat *lächel* das ist mir eine große ehre.
richtig, caryan ist nun ziemlich allein an der uni.
kann eine chance für neue bekanntschaften sein, aber wenn man kaum zeit hat, noch einen fuß für die tür zu setzen...
recht hast du natürlich auch mit deiner frage, ob dieses "studium" das richtige für caryan ist. ob sie das selbst überhaupt weiß?


@kuona
die kerze... ganz ehrlich? das bild ist im ursprünglichen shooting für die szene zwischen zion und caryan entstanden (die ich nachträglich nach draußen verlegt habe -> kakao) und ich wollte das bild aber unbedingt behalten für das kapitel.
es drückt ein wenig aus, wie paradox die situation für caryan ist - sie hat ihr fortkommen am college gesichert, und michael und zion werden es verlassen.
somit erwacht und stirbt hoffnung sehr dicht hintereinander.
wie immer im leben, halt.
das verkörpert dieses kerzenbild unter anderem für mich.
caryan + michael? ihr habts immer alle eilig mit verkuppeln... :D
mittlerweile habe ich übrigens mehr storyline geplant ;) allerdings überwiegend spätere parts.
ist ja nciht so, dass ich völlig untätig war 3 monate lang, auch wenn ihr davon leider nichts merken konntet. :ohoh:

@elfenmond
danke!! :)
und klar benachrichtige ich dich!


:hallo:
 
ähm... kurze Frage, sind Caryans (hoffe man schreibt sie so :ohoh:) Klamotten für Teens? wenn ja find ich die echt genial! =) würden super in meine zukünftige FS passen. wo hasten du die her?
tja... kommt ganz drauf an welche du meinst... ein paar hab ich selbst gemacht www.tear-fs.de.vu andere müsste ich nachsehen.
sag am besten, welches kapitel/bild die klamotten zeigt, die du haben möchtest.

danke übrigens fürs lesen :hallo:
 
Emotional, berührend, ergreifen - kalt, bedacht und distanziert.
Erschrocken und entschlossen zugleich. Eine wahnsinnige Gefühlswelt in diesem Kapitel.
Danke dafür.
Dein immernoch treue Leserin

Hermi
 
Hi 458749224979866 wie geht es dir?
Ich möchte dich natürlich nicht drängen aber ich würde gern wissen wann du mal wieder ein Kapitel online stellst. Kann es nämlich kaum erwarten zu wissen wie es weitergeht.

ganz liebe Grüße Sandy
 
Ich finde deine Fs sehr schön könntest du mich benachrichtigen?
 
hey du, ich schreibe noch ein wenig auf vorrat, bis ich wieder weitermache.
da die fotos immer sehr viel zeit in anspruch nehmen - die ich dann wiederum nicht zum schreiben habe - will ich doch genug text in petto haben, bevor ich wieder 2 updates schaffe und danach dann wieder nen monat pause machen muss um zu schreiben.
es wird doch alles wesentlich umfangreicher als ich gedacht hatte, und ist eben nicht besonders einfach zu schreiben. teils brauche ich für eine halbe seite eine stunde.
naja egal.
es wird weitergehen... sobald ich genug material zusammenhabe um mich wieder zu trauen, upzudaten.

danke für dein interesse.
 
Ich freue mich auch unglaublich darauf. Bleibt einfach meine Lieblings FS hier!
Lass dir Zeit - macht uns ja auch mehr Spass Kapitel mit Qualität zu lesen. Egal wie lange es dauert: ICH freue mich!
 

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