Update 1: Lindenau – Milleberg – Sandau - Michaelisstadt
Also ich glaub dann fang ich am besten ganz an

Guten morgen zu Reisetag 1. Eben haben wir Polzen erreicht.
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Wir fahren gleich vom nördlich Polzen umschließenden Autobahnring ab und finden uns im beschaulichen
Lindenau wieder.
Lindenau, das ist ein hübsches Stadtteil mir Kleinstadtcharakter, das 1978 eingemeindet wurde und selbst auf eine längere Geschichte zurückblicken darf. Denn vor 100 Jahren noch war Lindenau eine Stadt, die von Polzen selbst fast 10km entfernt und völlig selbstständig war. Doch dann wuchs die Stadt und zahlreiche neue Siedlungen entstanden, sodass Lindenau nun komplett mit Polzen verwachsen ist, jedoch trotzdem noch am Nordöstlichen Rand der Stadt liegt. Bedingt durch die Lage ist hier von aufregendem Großstadtlärm kaum etwas zu spüren.
Geprägt ist Lindenau einerseits durch besonders für Familien attraktive Wohngebiete, die auch gute Einkaufsmöglichkeiten bieten. Am Kreisverkehr biegen wir nun links ab.
Andererseits auch durch mittelalterliche Bauten wie die Pfarrkirche und einige Fachwerkhäuser.
Hier sind wir im „Zentrum“ Lindenaus, wo auch die Endhaltestelle der U-Bahnlinie 5 liegt, mit welcher man in einer ¼-Stunde im Zentrum Polzens ist. In Richtung Süden offenbart sich uns noch ein weiterer, sehenswerter Teil Lindenaus und es geht auch in Richtung Innenstadt, doch für uns geht’s erstmal nach Norden, so fahren wir durch die Unterführung des Lindenauer Bahnhofs.
Und nun fahren wir unter dem Bahnhof hindurch. Die Gleise links gehören bereits zum Gleisfeld des Nordbahnhofs, der allerdings noch ein kleines Stück entfernt ist, und der Ziel unserer heutigen Etappe ist.
So, verehrte Fahrgäste, hier verlassen wir Lindenau schon wieder. Aber keine Angst, damit ist unsere Tour doch längst nicht abgeschlossen. Gleich hier vorne sehen wir schon den Milleberger See und die ersten Ausläufer
Millebergs.
Der See (wenn man ihn denn als einen bezeichnen will) ist eine der schönsten Ecken im sonst eher tristen Arbeiterviertel Milleberg, das von vielen Blocks und Plattenbauwohnungen geprägt ist. Entstanden ist Milleberg während der Industriellen Revolution und war seit jeher eine Siedlung für die Arbeiterklasse und die nicht so gut betuchten Bürger. Vor uns sehen wir nun die Allee stadteinwärts, auf die wir auch später noch abbiegen werden, doch erst wollen wir ihnen einige Eindrücke von diesem Stadtteil vermitteln.

(Anm., um evtl. Verwirrung zu vermeiden: Die nächsten vier Bilder sind aus anderen Perspektiven fotografiert, und nicht wie jedes andere von Süden.) Hier sehen wir die oberirdische U-Bahn-Station Yorckstraße und einige schöne Reihenhäuser. Hier bieten sich auch einige Einkaufsmöglichkeiten für die Bewohner.
Hier wiederum sehen wir die ganze schöne Tristesse eines Arbeiterviertels. Doch niedrige Mieten und Grundstückspreise sowie Verschönerungsprojekte seitens der Stadt ziehen immer mehr Menschen raus nach Milleberg.
Fahren wir weiter durch das Viertel, bietet sich uns ein gewohnter Anblick.
Das Schulzentrum Milleberg bietet vielen Schülern Platz. Auch hier sehen wir wieder die tristen Arbeiterblocks.

Hier sind wir schon an den nördlichen Ausläufern Millebergs und gleichzeitig ganz Polzens angelangt. Weiter in diese Richtung, in den Stadtforst hinein, befinden sich nur noch einzelne Hütten, ein Sportplatz sowie die Endhaltestelle der U6, „Stadtwald“.
Folgen wir nun der Landstraße in Richtung Osten entlang des Waldes, so erstreckt sich zur Rechten erstmal ein großes Brachland.
Dann erreichen wir das große Industriegebiet Milleberg-Gossenfeld.
Im nördlichen Teil befinden sich zahlreiche Schwerindustriebetriebe sowie eine Raffinerie.
Fährt man jedoch wieder in Richtung Süden, so erblicken wir immer mehr High-Tech-Betriebe…
…bis von dem ursprünglich dreckigen Schwerindustriegebiet kaum noch etwas übrig geblieben ist und wir auch schon wieder die Milleberger Allee treffen, der wir nun in Richtung Westen folgen werden.
Gegenüber dem Industriegebiet sehen wir nun die Baufläche für die geplanten „Milleberg-Arkaden“, einem modernen Einkaufszentrum „auf der grünen Wiese“.
Und schon sind wir wieder am Milleberger See angelangt. Wir sind nun praktisch eine Schleife durch den Stadtteil gefahren, der, obwohl er eigentlich nichts Schönes an sich hat, doch recht interessant ist.
(Anm.: Nächstes Bild ist von Norden) Hier unterqueren wir nun die Ringautobahn und fahren in das nächste Stadtviertel,
Sandau, hinein.
Sandau ist ein eher kleiner, dafür aber urbaner anmutender Stadtteil, der für zwei Dinge bekannt ist: Den internationalen Flughafen im Norden, zu dem wir später noch kommen werden und, im Herzen von Sandau, den geschichtsträchtigen Blumenmarkt. Dieser riesige Markt wurde 1869 gegründet, als von einem Flughafen noch nicht die Rede war und nördlich von Sandau bereits die große Heide und somit ein Blumenmeer lag.
Mittlerweile wird auf dem Blumenmarkt aber selbstverständlich noch anderes verkauft als nur Blumen. Von Stoffen über Lebensmittel wie die frischsten Gemüse und alle möglichen Fleischsorten bis hin zu fragwürdigen Angeboten der merkwürdigsten Händler gibt es hier alles, was das Herz begehrt.
Wenn wir der Allee weiter gen Westen folgen, erreichen wir das Michaelistor, einem wichtigen Knotenpunkt innerhalb der Nordstadt. Fährt man hier nach Norden, kommt man zum Flughafen, im Süden liegt (jedoch noch ziemlich weit entfernt) die Innenstadt und das Meer.
Selbstverständlich beginnt hinter dem (im wahrsten Sinne des Wortes) Michaelistor auch die
Michaelisstadt, ein großer Stadtteil im Norden, der sich zu einer Art Subzentrum mit vielen Geschäften und Bars entwickelt hat und mit dem Nordbahnhof auch prima an das überregionale Schienennetz angebunden ist.
Hier sehen wir, dass die Abbrucharbeiten der alten, baufällig gewordenen Handelshalle sich in vollem Gange befinden. Das Vorhaben hat natürlich auch viele Proteste geweckt, die darin erstens die Zerstörung von wertvollem historischem Kulturgut sehen und natürlich eine Verunstaltung während der Abbrucharbeiten, zumal der Lärm die Gottesdienste der dahinter liegenden Dreifaltigkeitskirche stört.
Nun sind wir mitten in der Michaelisstadt, und wir sehen das höchste Gebäude des Viertels, das „Kuettel-Haus“, welches die „Kuettel Versicherungsgruppe“ und viele Büros beherbergt.
Und hier ist der Nordbahnhof von Polzen, dem zweitwichtigsten Eisenbahnknotenpunkt der Stadt, unserem heutigen Etappenziel.
Das vorhin angesprochene Gleisfeld wollen wir ihnen natürlich auch nicht vorenthalten.
Würde man den Schienen nun in Richtung Osten folgen, wären wir wieder am Bahnhof Lindenau. Aber wir machen uns natürlich wieder auf zum Nordbahnhof. Es ist ja auch schon spät heute…
Sooo, nach einem langen Tag sind wir vor ihrem Hotel für heute, dem Kempinski Hotel Michaelisstadt. Schlafen sie sich gut aus, morgen geht es weiter mit unserer Tour.
Ja, das war der erste Teil meines Stadtportraits von Polzen, von welchen noch einige folgen werden. Ich kann schonmal soviel verraten; Beim nächsten Update geht’s um den Flughafen, von dem einige von euch ja schon im Bilder-Thread was gesehen haben, und wir nähern uns auch immer mehr der Innenstadt. Man darf gespannt sein^^
Aber diese Woche bin ich leider ziemlich im Stress, also kann es sein, dass das nächste Update ein paar Tage auf sich warten lassen wird. Bis dann…