Lässt sich wieder mal nicht mit ein paar Worten in einem Thread erklären, wie man (allumfassend) seine Kinder erzieht, welche Grundüberlegungen zu der einen und welche Grundüberlegungen zu der anderen Erziehungsmethode geführt haben, und vor allem, wenn man sie dann anwendet, wie man sich dabei fühlt.
Ich gehöre ganz bestimmt nicht zu den Hubschraubereltern, die ihre Kinder umkreisen und ihnen alles abnehmen, meine Bekannten kriegen oft große Augen, wenn sie mitbekommen, was bei uns daheim so alles abgeht.
Ich gelte als sehr streng, konsequent und vermutlich auch nicht mehr zeitgemäß. Ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant, wenn ich nein gesagt habe gilt das (quasi unendlich, bis vielleicht andere Gegebenheiten dazu kommen). Wenn ich sage, dass darfst Du, wenn du zur Schule kommst, gilt das für das eine Kind, das andere Kind wartet (bis es ggf. zur Schule kommt).
Gab nur zweimal in knapp sechs Jahren Geschrei deswegen, seitdem sind die Fronten geklärt.
Achtung - jetzt kommt ein vielleicht - für viele - zu krasser Spruch:
Unsere Kinder nehmen an unserem Leben teil, nicht umgekehrt. Ich bin nicht dazu da, die restlichen 40 bis 45 Jahre meines irdischen Daseins nur für meine Kinder da zu sein.
Ich bin nicht nur Vater, sondern auch Ehemann, Bruder, habe eine berufliche Position und Sims-Spieler

scream

, sondern - in erster Linie, was wahrscheinlich über 80 Prozent meines Selbst ausmacht - Ich.
Für mich ist meine Familie auch keine Demokratie, sondern eine Diktatur (im Sinne einer ständischen Monarchie) in der nur die Erwachsenen 'was zu sagen haben.
Natürlich dürfen die Kinder entscheiden, was gespielt wird, sie dürfen sich beim Einkaufen Klamotten (teilweise, nach Preis) selbst aussuchen, usw.
Teilweise ist es pure Unterdrückung, die hier vorherrscht, mit schlimmen Arbeitslagern, z. B. wenn das Zimmer aufgeräumt werden muss, oder die Schuhe geputzt werden müssen. Pure Leibeigenschaft also.
Ich bin ein Gewaltherrscher (Ich schlage niemanden, schreie nicht mal, wiederhole nichts, also sage nichts ein zweites Mal), der natürlich ab und zu seinen Kindern weh tut, wobei ich mir bei meinen Entscheidungen immer viel Zeit lasse, nichts über das Knie breche.
Was soll ich sagen, dass kann ich (glaube ich) ganz gut.
Dieser Raum hier, in dem ich sitze und in der mein PC steht, gehört z. B. mir allein, die einzige, die den ohne Einschränkungen nutzen darf, ist meine Frau (wobei wir gerade die Anschaffung eines zweiten PC für meine Frau avisieren).
Es gibt ganz klare Regeln, die Tür ist immer offen, ich tue ja nicht Verbotenes hier drin, aber die Kinder warten, setzen sich in den zweiten Sessel, bis ich sie anspreche (dauert ja nie länger als 1 Minute). Klappt prima, sogar mein Vierjähriger hat sich daran gewöhnt - (jetzt gerade eben passiert).
Und den ich u. a. nutze, um über meine Entscheidungen nach zu denken.
Ich wüsste überdies nicht eine Situation, in der ich nicht für meine Kinder dagewesen wäre.
Und trotzdem, - siehe mein vorheriger Post, ....

Sorgen mache ich mir ständig, auch ob das alles richtig ist, was ich hier mache
Also, Feuer frei!
VG
