Kölner Zoo: Tiger beißt Pflegerin tot

Maya1

Member
Registriert
August 2004
Alter
43
Ort
Bonn
Geschlecht
w

Wahrscheinlich haben es die meißten schon mitbekommen, ist ja auch schon einige Tage her, dass es im Kölner Zoo einen furchtbaren Zwischenfall gegeben hat.
Hier kann man es nochmal nachlesen und auch sonst in allen möglichen anderen Zeitungen:
http://www.focus.de/panorama/welt/koelner-zoo-tiger-beisst-pflegerin-tot_aid_806469.html

Dieser Vorfall hat ja in der Zwischenzeit ziemlich hitzige Diskussionen ausgelöst, so dass der Kölner Zoo sogar mittlerweile die Kommentarfunktion bei Facebook deaktiviert hat.

Selbst meine Freundin und ich haben uns deswegen in die Wolle gekriegt. Sie sagt "Armer Tiger! Wieso musste man den erschießen?"
Ich sag: "Okay, solltest du mal von einem Tiger angegriffen werden, dann hol ich auch erst das Betäubungsgewehr und schau mal, ob du es überlebst."

Was meint ihr zu dem Thema?
 
Armer Tiger, arme Pflegerin aber m.E. richtige Entscheidung des Schützen (der Zoodirektor?). Wenn zu dem Zeitpunkt nicht klar war, ob die Frau noch zu retten ist, war schlicht keine Zeit für Betäubung.

Klar, dass hierüber wieder eine Debatte über (Raub-)Tierhaltung in Zoos entsteht. Ich finde viele Gehege deprimierend zu betrachten, einen einigermaßen natürlichen Lebensraum zu schaffen ist ja quasi unmöglich. Wenn ich mich richtig erinnere, hat der Zoo in Wuppertal vor nicht so langer Zeit ein neues, ziemlich riesiges Gelände für Raubkatzen geschaffen, was ich für einen Schritt in die richtige Richtung halte.

Ich denke, auch wenn dieses Argument gerne plattgeredet wird, dass Zoos durchaus in der Lage sind etwas zum Artenerhalt beizutragen. Ohne die Zuchten, die dort versucht werden, wären sicherlich einige Arten schon völlig verschwunden.

Habe in der Zeitung einen eigentlich gar nicht üblen Vorschlag gelesen: Nicht alle Zoos sollten möglichst viele Tiere halten, sondern sich spezialisieren, so dass bspw. in Zoo A nur Elefanten und in Zoo B nur Giraffen gehalten werden, damit mehr Platz genutzt werden kann.
 
Meiner Meinung nach beweist das, dass nicht nur die Tiere schlicht nicht für die Haltung in Gehegen geeignet sind sondern es auch einfach viel zu gefährlich ist. Bei diesem furchtbaren Unglück haben sowohl Mensch als auch Tier nur verloren, da gibt es keine Gewinner. Und ich glaube nicht, dass der Zoodirektor den Tiger gern erschossen hat. Das sind wertvolle Tiere und Zoos haben, wenn auch immer wieder in der Kritik stehend, meist durchaus das Ziel Arten zu schützen und wieder aufzubauen. Für den Zoo war das sicher auch ein herber Verlust was den Tiger angeht, deswegen denke ich nicht dass man jemandem einen Vorwurf machen kann, den Tiger erschossen zu haben. Umgekehrt sollte man, gerade als Tierpflegerin die in einem Raubkatzengehege arbeitet, sehr bei der Sache sein um Fehler so gut es geht zu vermeiden und notfalls eine Schleuse, ein Tor auch doppelt oder dreifach kontrollieren oder auch kontrollieren lassen.

Egal wie man es dreht oder wendet, es ist eine furchtbare Sache. Dass du dich mit deiner Freundin deswegen krachst, Maya1, find ich aber auch sehr schade, das ist schon so furchtbar genug. Ich denke beide von euch haben in gewisser Weise Recht, es ist unglaublich schade um den Tiger aber der Schuss war notwendig.

Meiner Ansicht nach, sollten Arten nicht durch Zoos sondern durch grossflächige Nationalparks und Artenschutzgebiete geschützt und erhalten werden, in denen entsprechende Tiere ohne durch Menschen gestört zu werden leben können. Ich denke, Artenschutz ist wichtig, aber nicht wichtiger als das Wohl der Tiere die man schützen möchte. Zoos sind nur wenig geeignet, Grosskatzen oder Tiere wie Elephanten und Eisbären zu beherbergen. Diese legen teilweise am Tag streckenmässig ein unglaubliches Gebiet zurück und brauchen sowohl die natürliche Umgebung als auch den Platz, um sich wohl fühlen zu können.

Wie gesagt, ich glaube an diesem Tag haben alle verloren. Mensch, Tier, Tierschützer und Zoo.
 
Mal davon abgesehen, dass ich kein großer Freund von Zoos bin:

Klar, dass hierüber wieder eine Debatte über (Raub-)Tierhaltung in Zoos entsteht.

Stimmt genau, ist ja auch mal wieder typisch. Nur weil das jetzt passiert ist, interessiert es wieder jeden und es wird ein riesen Medien-Hype gemacht (von wegen "Die Zoos sind nicht mehr sicher!" usw.). Das ist genau so wie mit den Flugzeugabstürzen. Klar, für den Tiger und die Pflegerin ist es echt blöd gelaufen, aber das war ein Unfall und Unfälle passieren nunmal leider.

Dass der Tiger nun erschossen wurde finde ich zwar auch nicht richtig, aber ich bin natürlich nicht dabei gewesen und weiß nicht, wie es genau war (vielleicht hat der Schütze im Affekt gehandelt, oder hatte keine Betäubungspfeile zur Hand), aber was solls, man kann es jetzt auch nicht mehr rückgängig machen.
 
Mal davon abgesehen, dass ich kein großer Freund von Zoos bin:



Stimmt genau, ist ja auch mal wieder typisch. Nur weil das jetzt passiert ist, interessiert es wieder jeden und es wird ein riesen Medien-Hype gemacht (von wegen "Die Zoos sind nicht mehr sicher!" usw.). Das ist genau so wie mit den Flugzeugabstürzen. Klar, für den Tiger und die Pflegerin ist es echt blöd gelaufen, aber das war ein Unfall und Unfälle passieren nunmal leider.

Dass der Tiger nun erschossen wurde finde ich zwar auch nicht richtig, aber ich bin natürlich nicht dabei gewesen und weiß nicht, wie es genau war (vielleicht hat der Schütze im Affekt gehandelt, oder hatte keine Betäubungspfeile zur Hand), aber was solls, man kann es jetzt auch nicht mehr rückgängig machen.

Der "Schütze" war der Zoodirektor und das grosskalibrige Gewehr war extra dafür da, Tiere im Notfall ausser Gefecht setzen zu können... Und ich finde es richtig, dass darüber diskutiert wird, auch wenn der Grund dafür unglaublich schade ist. Aber das ist wie Tschernobyl, das haben heute alle wieder vergessen. Kaum passiert das in Fukushima hingegen ist es wieder das grosse Thema. So läuft das, man kann seine Aufmerksamkeit nun mal nicht auf alle Themen der Welt lenken, das ist einfach zu viel Input. Da muss man dann damit umzugehen wissen und gerade solche Momente nutzen, um weitere Diskussionen anzuregen und nach einer Lösung der Probleme zu suchen, die für alle passt.
 
Vornewegg, ich bin ein grosser Zooliebhaber und der Meinung, dass die Zoos auch einiges zur Artenerhaltung unternehmen.
Aber es ist eine schwierige Sache, mir tut der Tiger leid, da er sich in seinem Bereich aufgehalten hat und die Pflegerin einfach hinein ist ohne die Sicherheitsvorschriften zu beachten. Wie man mittlerweile weiss, war sie sofort durch einen Genickbiss tot.Es hätte also ausgereicht, den Tiger zu betäuben. Allerdings wusste der Zoodirektor ja zu diesem Zeitpunkt nicht, ob der Frau noch zu helfen wäre und da geht natürlich Mensch vor Tier und mit dem Betäubungsgewehr hätte es evtl. zu lang gedauert bis der Tiger weggedämmert wär.
Es kann natürlich auch sein, dass ein Tiger, der einmal einen Menschen angefallen hat zu gefährlich wird und deshalb nicht mehr im Zoo gehalten werden kann. Um diese Frage zu beantworten, muss man aber vom Fach sein.
ich frage mich, aber das wird man nie mehr erfahren, ob es ein Vershen war den Tiger nicht abzusperren, als sie das Gehege betrat oder ob sie zu vertrauensselig war und meinte das Tier so gut zu kennen, dass es nicht gefährlich wäre ins Gehege zu gehen, was natürlich eine komplett falsche Annahme wäre, da Großkatzen immer unberechenbar bleiben. Dafür ist sie mir aber mit 43 Jahren zu erfahren als Pflegerin, ich glaube, es war ein schreckliches Versehen, vermutlich dachte sie, eine Sicherheitsschranke wäre zwischen ihr und dem Tiger.
Die Medien bauschen das Ganze jetzt natürlich wieder ins Unermessliche auf wie immer. Wie heute ein Pfleger sagte, ja wir haben einen gefährliche Beruf, aber jeder LKW-Fahrer ist in grösserer Gefahr einen tödlichen Unfall zu erleiden. Glücklicherweise ereignet sich so ein Vorfall nicht allzu oft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Betäubung: Eine Betäubung braucht Zeit, denn sie dauert bis sie wirkt und sie muss von einem Tierarzt ans Gewicht angepasst werden. Das heißt wenn man jetzt gewartet hätte auf einen Arzt mit Betäubungsgewehr, hätte was weiß ich was passieren können.

Man könnte natürlich jedem Zoo ein Gewehr dalassen, mit immer der aktuellen Dosis für jedes Tier, das wäre aber ein extremer Aufwand, nicht zu erwähnen, wenn der Pfeil daneben fliegt, abbricht oder abgebissen wird.

Die Tierhaltung ist kritisch ja, aber man muss auch sagen, dass die Tierpflegerin einfach einen Fehler gemacht hat. So ist es, da gibts nix zum drumherum reden, warum das passiert ist werden wir nie genau erfahren, aber es soll uns zeigen, dass diese Tiere immer Raubtiere bleiben und eine gewisse Distanz und Vorsicht immer wichtig ist.

edit: Neha war schneller. Es gab ja einen recht ähnlichen Unfall in Schönbrunn, auch ein Versehen, sehr ähnlicher Vorgang.
 
Ich hab den Thread jetzt nur überflogen, noch nicht alles gelesen, aber möchte auch mal was dazu sagen.

Ich bin ja ein totaler Katzennnarr und mein größter Traum wäre es einmal mit einem großen Tier (Tiger, Löwe oder was auch immer) zu schmusen (zahm natürlich) aber das wird natürlich immer nur ein Traum bleiben.

Bei aller Kritik sollte man bedenken, dass es in der Natur jeglicher Katzenarten liegt, dass sie Raubtiere sind, auch gewöhnliche Hauskatze, so lieb und verschmust sie auch sind, es sind echte Raubtiere, nur eine Nummer kleiner, weshalb es für den Mensch net gefährlich wird, wobei es auch agressive Katzen gibt, die auch mal Menschnen anfallen. Wer einmal gesehn eine Katze bei der Mäusejagd beobachtet hat oder wie sich 2 Katzen untereinander bekämpfen, der weiß was ich meine.

Der Tiger kann am allerwenigsten was dafür, für das was passiert ist. Es ist seine Natur, dass er andere Lebewesen jagt und anfällt. So wie die Katze die Maus, so auch der Tiger den Mensch. Denn wir sind nichts anderes als Futter für diese Tiere und Futter muss man jagen (wenn man eine Katze ist) das ist deren Instinkt.

Den Zoodirektor trifft auch keine Schuld, denn er hat richtig gehandelt. Die Pflegerin war in Lebensgefahr, also musste es sein, auch wenns zu spät war. Bedauerlich ist halt dass der Tiger sinnlos erschossen werden musste, weil er ja nichts anderes gemacht hat als seiner Natur nach zu gehn. Und im Zoo kann er seinen Jagdtrieb gar nicht ausleben, da ist es nur zu verständlich dass er das nächstbeste Lebewesen anfällt das ihm vor die Nase kommt.

Ihr könnt mich von mir aus steinigen, aber seh die alleinige Schuld bei der Pflegerin selbst. Sie hat fahrlässig gehandelt. Sie hätte genug Erfahrung haben müssen, dass ihr so ein Fehler nicht hätte passieren dürfen. Sehr tragisch dass sie dafür mit dem Leben bezahlen musste, aber es ist die logische Konsequenz daraus.

Eigentlich wäre sowas mal ein Grund darüber nachzudenken was man diesen Tieren antut, wenn man sie in so ein Gehege sperrt. Der Jagdtrieb der natürlich um einiges stärker ist als bei einer kleinen Katze, wird unterdrückt, es ist gegen die Natur dieser Tiere und es ist nunmal Teil der Nahrungskette, dass Tiere andere Tiere jagen und fressen. Das einsperren macht die Tiere doch noch agressiver. Auch wenn sie im Zoo geborgen wurden, ist der Jagdtrieb vorhanden, auch wenn sie das nicht kennen. Es ist einfach keine artgerechte Haltung für solche Tiere wenn man sie nur um sie zur Schau zu stellen, um sie angaffen zu können, in so ein kleines Gehege sperrt.

Nein das Tier ist nicht schuld an diesem Unglück, schuld ist der Mensch, der es nicht lassen kann, dass man diese Tiere irgendwo einsperrt um sie begaffen zu können.

Edit: So jetzt hab ich mal alles durch gelesen hier und möchte noch einen einen Beitrag von Sanne kommentieren:

Meiner Ansicht nach, sollten Arten nicht durch Zoos sondern durch grossflächige Nationalparks und Artenschutzgebiete geschützt und erhalten werden, in denen entsprechende Tiere ohne durch Menschen gestört zu werden leben können. Ich denke, Artenschutz ist wichtig, aber nicht wichtiger als das Wohl der Tiere die man schützen möchte. Zoos sind nur wenig geeignet, Grosskatzen oder Tiere wie Elephanten und Eisbären zu beherbergen. Diese legen teilweise am Tag streckenmässig ein unglaubliches Gebiet zurück und brauchen sowohl die natürliche Umgebung als auch den Platz, um sich wohl fühlen zu können.
Das wär genau das richtige. Mal davon abgesehn dass ein Tier in einem Zoo niemals wirklich artgerecht (siehe Jagdtrieb) gehalten werden kann, muss es doch nicht sein, dass man sie fernab ihrer Herkunft unterbringt. Ich denke dass auch das Klima hier für diese Tiere nicht so gut geeignet ist als in Afrika, aber damit kenn ich mich nicht so aus.

Auch heimische Tiere in großen Gehegen in Wildparks sind allemal besser als in so nem Zoo und das sollte doch auch reichen um sich die Tiere anschauen zu können. Ein kleines Kind freut sich doch sicher auch mal ein Reh zu sehn, da muss es doch kein Tiger sein. Als die Zoos erfunden wurden, wars ja auch noch was besonderes, man konnte diese Tiere ja sonst nicht sehn, aber in der heutigen Zeit ist das doch nicht nötig. Ob ich Jetzt im Zoo direkt einen Tiger hinter einer Scheibe bewundere oder hinter der Scheibe meines Fernsehers. Streicheln kann ich ihn so oder so nicht. Da braucht man doch diese Tiere gar nicht erst hier her bringen und soll lieber dafür sorgen, dass die Arten in ihren Herkunftsländern geschützt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: Anni89 und Barocklady
@sanne
Naja, wir haben uns nicht verkracht. Wir sind halt öfter nicht einer Meinung, aber wir zoffen uns nicht wirklich.

Dass der Mensch Schuld an diesem Unglück ist, ist offensichtlich. Die Pflegerin hat eine Tür nicht richtig verschlossen, wobei ich auch nicht verstehen kann, wie ihr das passieren konnte. Und der Tiger ist nur seinem Instinkt nachgegangen. Beim Rudelführer mal antesten, wer der Stärkere ist.

Was ich nur nicht verstehen kann, ist, wie man jetzt nach dem Unglück dem Zoodirektor Vorwürfe machen kann, er hätte den Tiger betäuben sollen bzw. das wäre ja kein Wunder, wenn man Tiere einsperrt. Aus Respekt vor den Angehörigen und Freunden der Pflegerin sollte man doch Kritik in einem angemessenen Ton zum Ausdruck bringen.
Klar sollte man gerade jetzt noch einmal darüber nachdenken, was man besser machen könnte bzw. ob es notwendig ist, solche Tiere so einzusperren. Ich meine, ich hab schon schlimmeres gesehen (Zoo in Asien), aber man kann sich noch so viel Mühe geben, die Tiere so artgerecht wie möglich zu halten, sie bleiben eingesperrt. Wobei ich auf der anderen Seite zugeben muss, dass ich auch sehr gerne in den Zoo gehe. Aber eigentlich eher wegen den Pinguinen, nicht wegen den Raubtieren. Aber so große Tiere gehören vielleicht doch wirklich in einen Nationalpark oder so ähnlich. Gut, ich will jetzt auch hier keine Unterscheidung machen, welche Tiere man in Käfigen halten darf und welche nicht. Aber Raubtiere definitiv nicht, denke ich.
 
@maya: Sowas sind Fehler die jedem passieren können und vor allem mit der Zeit wird man nachlässiger.
 
Den Zoos ist es auch durch ihre Zuchtprograme mitzuverdanken, dass der sibirische Tiger z. B. noch nicht ganz ausgestorben ist. Übrigens ist der Tiger eigentlich kein Menschenjäger und Fresser. In freier Wildbahn z. B. in Indien fallen Tiger nur Menschen an, wenn sie zu alt oder zu krank/schwach sind um ihre übliche Beute zu erlegen. Ich sehe die Schuld auch allein bei der Pflegerin, dennoch bleibt es tragisch, denn Fehler machen wir alle mal im Beruf, als Tierpfleger kann so ein Fehler halt tödlich sein.
 
Übrigens ist der Tiger eigentlich kein Menschenjäger und Fresser. In freier Wildbahn z. B. in Indien fallen Tiger nur Menschen an, wenn sie zu alt oder zu krank/schwach sind um ihre übliche Beute zu erlegen.
und im Zoo hat er diese übliche Beute ja nicht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass so ein unterdrückter Jagdinstinkt ein Tier noch gefährlicher machen kann.
 
manchmal frage ich mich ernsthaft, in welche zoos hier manche leute gehen. Gibts schon welche auf St. Pauli? Ernsthaft, es hört sich an, als wenn man in den Zoos nur kleine Käfige sieht, in die tiere eingepfercht werden.

Die Frau war weder halb aufgefressen noch wurde sie in stücke gerissen (wie manche medien behaupten), das war also kein unterdrückter Jagdinstinkt und hat erst recht nichts mit Rangkämpfen zu tun (Tiger sind keine Rudeltiere. Es gibt im übrigen nicht viele Katzenarten, die in Rudeln oder Zweckgemeinschaften leben). Schreck ist auch unwahrscheinlich, da der Tiger wohl durchaus mitgekriegt hat, dass da jemand in den Bereich reingeht (ja es war ein Käfig, nein, da wird der Tiger nicht die ganze zeit eingesperrt und ja, die sicherheitstür teilte diesen Käfig und DIESE Tür war offen). Das die Pflegerin übersehen hat, dass die Sicherheitstür offen war kann durchaus passieren. Wie sie den Tiger übersehen hat, kann ich nicht nachvollziehen. So unauffällig sind die Tiere ja nu doch nich.

Ich finds aber interessant, das noch keine militanten Tierschützer und pseudo misanthropen aufgetauchen sind 0ô oder kommt das noch?
 
  • Danke
Reaktionen: Galdranorn und Anni89
Wenn der Tiger keinen Jagdinstinkt hätte, welchen Grund sollte er denn gehabt haben die Pflegerin anzufallen?

Fakt ist: Tiger sind Raubkatzen

Und Raubtiere greifen nunmal auch Menschen an, weil sie einen Jagdinstinkt haben.
 
Ich hab nich gesagt, dass er keinen Jagdinstinkt hatte, nur dass das nich der ausschlaggebende grund war. Ich persönlich würde sagen, er hat Eindringling in seinem Revier gehabt und diesen erfolgreich beseitigt. Der Kater meiner Eltern kommt auch teilweise ziemlich lädiert nach Hause, von diversen Revierkämpfen. Ein Mensch hält nunmal nich sonderlich viel aus und wenn man sieht, wie Groß- und Kleinkatzen miteinander umgehen... nunja den rest kann man sich denken. Für gewöhnlich kommen voher noch typische Drohgebärden, doch ich schätze mal, dafür war einfach zu wenig platz. Getreu dem Motto "Dieser Käfig ist nich groß genug für uns beide."

Das Raubtiere Menschen aus Jagdinstinkt angreifen ist eher seltener. Wie schon gesagt, nur wenn sie keine andere Beute machen können. Die meisten Menschen sterben durch Verwechslung und falsches Verhalten.
 
Ich würde diese Revierkämpfe auch zum Jagdinstinkt zählen. Das liegt ja auch in deren Natur dass sie ihr Revier verteidigen und dann angreifen, sobald sie einen Eindringling sehen. Der Jagdinstinkt ist ja fürs überleben und das bedeutet nicht nur Futtersuche, sondern auch Verteidigung.

Meine Katze ist übrigens wegen solch einem Revierkampf zu mir gekommen. Die lebte bei meiner Nachbarin 2 Jahren mit ihrem Kater-Bruder friedlich zusammen und dann ganz urplötzlich hat sie den angefallen und da gings heftig zu, die hatten geblutet. Die Nachbarin brachte sie zu mir in ihrer Not und danach hat sie 2x noch versucht die beiden zusammen zu bringen, ging net, seit dem isse bei mir. Wir könnens uns bis heut net erklären warum die das gemacht hat. Die ist normal total lieb und verschmust.
 
manchmal frage ich mich ernsthaft, in welche zoos hier manche leute gehen. Gibts schon welche auf St. Pauli? Ernsthaft, es hört sich an, als wenn man in den Zoos nur kleine Käfige sieht, in die tiere eingepfercht werden.

Der Zoo in den ich gehe ist der Dälhölzli-Zoo und er hat meiner Meinung nach für die meisten Tiere sehr gut geeignete Gehege, speziell für die Tiere unseres Klimas. Gerade die kleineren Tiere haben es dort sehr gut, die Gehege scheinen mir für sehr viele von ihnen angemessen zu sein. Das Problem ist, dass für eine Raubkatze oder einen Eisbär, oder einen Elefant jedes Gehege zu klein ist, weil diese unglaublich grosse Territorien haben bzw. am Tag weite Strecken zurück legen und sie diesen Platz eben brauchen. Es gibt Tiere die kann man gut in Zoos halten und es gibt Tiere, die sich eben weniger dafür eignen. Exotische Tiere wie Raubkatzen, Eisbären (Bären allgemein), Elefanten und z.b. in Wasserparks oder so auch Orcas und Delfine gehören meiner Meinung nach eben nicht wirklich in Zoos. Zudem ich auch keine was das Klima angeht unbedingt zustimmen muss. Für die einen ists zu kalt, für die andern zu warm...
 
@keine
nope, jagdinstinkt ist jagdinstinkt weil er der instinkt für die jagd ist. Revierverhalten fällt da nicht rein. Was deine Katze angeht, das kann durchaus vorkommen, ist allerdings nicht sonderlich häufig.

@Sanne
so ziemlich jedes Tier braucht enorm viel platz, selbst Erdmännchen und Mungos. Und ja, man kanns auch nicht jedem recht machen, aber es gibt möglichkeiten, den tieren ihren aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. und das tun die zoos in denen ich war bislang.
 
@Sanne
so ziemlich jedes Tier braucht enorm viel platz, selbst Erdmännchen und Mungos. Und ja, man kanns auch nicht jedem recht machen, aber es gibt möglichkeiten, den tieren ihren aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. und das tun die zoos in denen ich war bislang.

Ja, natürlich braucht jedes Tier viel Platz, aber es ist einfacher einem Erdmännchen diesen Platz zu schaffen als einer Raubkatze oder einem Eisbären. Und es gibt in der Reviergrösse dieser Tiere durchaus Unterschiede.
Das mit den militanten Tierschützern wundert mich auch, zurzeit scheinst du hier noch am militantesten (huch) zu sein ;)
 
so groß sind die unterschiede nicht, wenn man bedenkt, dass erdmännchen relativ häufig umziehen und auch ziemlich weite strecken bei der futtersuche zurücklegen.
 
Eine sehr traurige Geschichte. Ich kann den Direktor verstehen, dem der Tiger selbst arg leid tut. Eine Betäubung dauert, selbst wenn man ein Gewehr zur Hand hat. Wenn ein Mensch gerade angefallen wird... hat man einfach keine Zeit und muss versuchen, ihn zu retten. Man kann ja nicht wissen, dass da nichts mehr zu machen ist. Ich weiß nicht, ob einfach eine Wunde den Tiger aufgehalten hätte... nun, der Mann tut mir ebenfalls sehr leid.

Und Zoos... Leute... ich war als Kind in dem Moskauer Zoo. Vielleicht ist jetzt was anders, auch wenn ich das stark bezweifle. Aber damals- Tiere standen zur Schau in Käfigen. Einfach so. Dann bin ich in Deutschland hin, und wow- offene großzügige Fläche, mit einem Bach abgetrennt, recht frei... war erst so überrascht. Alles ist relativ. Sicher ist es noch eine Gefangenschaft- auch wenn einiges gut ist, wie etwa das Erhalten der bedrohten Arten- aber deutsche Zoos sind noch bei weitem nicht so schlimm. Viel mehr hat mich die Tatsache erschüttert und empört, dass in einem Zoo, wo ich war, tote blutende Küken einfach so mal überall verstreut bei Schlangen als die Nahrung lagen :polter:
 
Zuletzt bearbeitet:
@keine
nope, jagdinstinkt ist jagdinstinkt weil er der instinkt für die jagd ist. Revierverhalten fällt da nicht rein. Was deine Katze angeht, das kann durchaus vorkommen, ist allerdings nicht sonderlich häufig.
Der Jagdinstinkt eines Raubtiers dient zwar in erster Linie der Nahrungsaufnahme, damit das Tier überhaupt überleben kann in freier Wildbahn. Aber der geht ja auch nicht weg, nur weil das Tier sein Futter bekommt, ohne es jagen zu müssen. Selbst wenn ein Tier satt ist, ist der Instinkt da. Das ist so wie bei der Fortpflanzung, sexuelle Reize waren durch die Evulution entstanden damit der Mensch sich fortpflanzt. Es benötigt aber keinen Fortpflanungswunsch um das Verlangen danach zu bekommen.

Meine Katze hat noch nie eine echte Maus gesehn, dennnoch liebt sie es ihre Spielzeugmaus zu jagen, ich muss sie werfen und sie jagd hinterher. Ihr Futter jagd sie am liebsten auch selbst, unabhängig davon ob sie Hunger hat. Wenn ich ihr Trockenfutter einzel zu werfe, da ist die so begeistert davon hinterher zu rennen und dann direkt davor stehn zu bleiben und aufs nächste zu warten, gefressen wirds nur wenn sie grad eh Hunger hat, ansonsten sammelt sie es dann später irgendwann auf. Die will dann auch immer mehr davon.

Ganz schlimm isses mit dem Laserpointer. Da ist die so verrückt danach, dass sie schon angeschossen kommt, wenn sie nur das Geräusch hört dass ich in meinem Utensilienständer (für Stifte und so) krame, weil der Laserpointer dort drinnen ist. Die würd dafür sogar ihr Futter stehn lassen nur um diesem Punkt hinterher zu jagen. Sie liebt es auch Insekten zu jagen, da gibt sie keine Ruhe bis sie hat.

Der Jagdinstinkt bei Tieren ist zwar entstanden damit sie ihr Futter jagen können, aber die Futtersuche ist nicht die Voraussetzung dafür dass er entsteht, der Instinkt ist immer da, auch bei Tieren die noch nie ein Tier oder Mensch gejagt hat. Für das Tier gilt " da bewegt sich was, das muss ich jagen" egal ob Hunger oder nicht.
 
Ja aber Kücken sind nunmal eine natürliche Nahrung für Schlangen.(bezieht sich auf Margarets Beitrag).

Dennoch ist Jagdinstinkt etwas anderes als Revierverhalten. Ein Tiger würde einen anderen männlichenTiger, der in sein Revier eindringt, ebenfalls angreifen, das hat aber dann nichts mit seinem auf Beute gerichteten Jagdinstinkt zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
(@Neha: ich weiß nicht, ob es die einzige Möglichkeit ist; aber zum einen werden schon einige Tiere wegen anderen gequält (und ich habe viel mehr für Küken übrig als für Schlangen :D), zum anderen- und wenn es nicht anders geht- sollen alle und vor allem kleinere Kinder das so blutig sehen? Fand es damals recht eklig. Ok, ich bin schon still.)
 
Revierverhalten gibts doch eher innerhalb der gleichen Art. Grade Katzen akzeptieren in ihrem Revier eher einen Mensch als eine andere Katze. Die Katze die ich früher hatte und inzwischen versorben ist (die süße auf dem Bild) hat keine andere Katze in ihre Nähe gelassen, selbst verwandte wie ihr eigener Sohn ab nem bestimmten Alter durfte nicht in ihre Nähe. Aber Menschen hat sie immer akzeptiert.

Ich denke das ist auch nicht viel anders bei Raubkatzen. Auch das Revierverhalten ist ein Instinkt der angeboren ist. Andere Tierarten (dazu zähl ich dann auch den Mensch) sind keine Bedrohung fürs Revier sondern Beute, die man jagt. Daher glaub ich nicht dass der Tiger nur sein Revier verteidigen wollte, sondern die Pflegerin als Beute ansah, durch seinen Jagdinstinkt geleitet.

@Margaret Ich kann dich da schon verstehn, würde das auch nicht sehn wollen und Kindern erst recht nicht zeigen. Aber in der Natur isses noch grausamer. Hast du mal ne Katze gesehn die eine Maus fängt? Die wird nicht einfach getötet und gefressen, sondern erst mal lebendig gequält, mit ihr gespielt um sie am Ende dann zu erlösen mit dem tödlichen Biss, wenn die Katze keine Lust mehr auf spielen hat.

Meine Nachbarin hatte letztens ne blöde Idee. Hat sie gemeint sie bringt der Eddie mal ne lebende Maus mit zum jagen. Das wollt ich aber nicht, weil das muss ja net sein, sie ist glücklich genug mit ihrer Spielmaus. Und wenn Katzen draußen jagen und eine Maus mit bringen isses was anderes als wenn ein Mensch wissentlich eine mit bringt damit das Tier seinen Spaß daran hat sie zu jagen. Das wär mir unnatürlich, dafür muss man dann kein Tier quälen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@keine
großkatzen akzeptieren definitiv keine menschen in ihrem revier ;) das würden unsere straßenkatzen im übrigen auch nicht, wenn der mensch nich so schrecklich groß wäre. Und dennoch bleibt der Jagdinstinkt für andere sachen verantwortlich und hat nichts mit Verteidigung oder Angriff zu tun.

Und ich halte es im übrigen auch für äußerst unwahrscheinlich, das die Küken einen langsamen und qualvollen Tod hatten. Und der Kater meiner Eltern ist definitiv grausamer zu seinen Mäusen. Ich weiß nicht warum, aber der typische Tötungsbiss, der ebenfalls im Instinkt verankert ist (und zwar im Jagdinstinkt ;)), den hat er nicht drauf. Zumindest war er so gütig und hat die Maus nach dem spielen mitm Kopf voran zerkaut. Das geht wenigstens schneller, als wenn er am anderen ende angefangen hätte.
 
  • Danke
Reaktionen: keine
@keine
großkatzen akzeptieren definitiv keine menschen in ihrem revier ;) das würden unsere straßenkatzen im übrigen auch nicht, wenn der mensch nich so schrecklich groß wäre. Und dennoch bleibt der Jagdinstinkt für andere sachen verantwortlich und hat nichts mit Verteidigung oder Angriff zu tun.
Achso das wusste ich nicht. Ich dachte das wär eigentlich bei den meisten Tierarten so dass sie nur innerhalb der Art ihr Revier verteidigen oder zumindest mal keine schwächeren Lebewesen. Vielleicht hab ich auch zuviel von der Hauskatze abgeleitet.

Raubkatzen unterscheiden sich ja auch schon mal von Hauskatzen dass sie Rudeltiere sind, Hauskatzen sind eher Einzelgänger aber suchen die Nähe der Menschen. Ich denke aber dass sich das auch erst später entwickelt hat als der Mensch anfing Katzen zu halten. Ich glaube in der totalen Wildniss würde eine einzelne Katze eher weniger Chancen haben als im Rudel. Beim Mensch hat die Katze ja nicht nötig, weil sie versorgt wird.
 
Ich bin da immer im Zwiespalt. Ich gehe gerne in Zoos, sofern diese ihre Tiere gut umsorgen. Andererseits ist der Käfig immer noch da, egal, wie schön das Gehege aussieht.

Gerade solche Vorfälle zeigen eigentlich, dass ein Tier nicht eingesperrt gehört und Instinkte sich auch durch Gitterstäbe nicht zwangsläufig zurückentwickeln.
Ich stimme allerdings Margaret zu...ich denke, deutsche Zoos sind da schon besser eingerichtet als einige andere.
 
Raubkatzen unterscheiden sich ja auch schon mal von Hauskatzen dass sie Rudeltiere sind, Hauskatzen sind eher Einzelgänger aber suchen die Nähe der Menschen.

Das würde ich nicht so verallgemeinern. Tiger sind auch eher Einzelgänger, genau so wie Hauskatzen auch gerne "Rudel" bilden. Sowas ist zwar irgendwo in den Genen veranlagt (schätze ich mal, was genaues dazu weiß ich nicht), aber hängt auch sehr von der Persönlichkeit der Tiere ab.

Ich denke aber dass sich das auch erst später entwickelt hat als der Mensch anfing Katzen zu halten.

Ich glaube ja, die Katze hat sich den Menschen als würdigen Lebensraumgenossen ausgesucht. Den Spruch mit dem Personal kennst du sicherlich. :D
 
  • Danke
Reaktionen: keine
Den Spruch mit dem Personal kennst du sicherlich. :D
klar kenn ich den und das trifft es auch genau ;)

oder der: der Hund denkt "sie füttern mich, sie pflegen mich, sie müssen Götter sein"

die Katze denkt "sie füttern mich, sie pflegen mich, ich muss eine Göttin sein" :lol:

übrigens was mich an ner Katze so fasziniert ist der eigene Wille, ein Hund gehorcht, eine Katze auch, aber nur wenn sie will :D

Das macht sie dem Menschen ähnlicher. Man kann sie gut erziehen, aber sie zeigen selbst die Grenzen bis wohin sie es zulassen. Da hat jede Katze ihre eigene Persönlichkeit und ihre Macken, die man nicht weg bekommt. Genau das gefällt mir an Katzen.
 
@keine
nope, der von meinen eltern prügelt sich regelmäßig mit waschbären und mardern.
mir schrieb:
(Tiger sind keine Rudeltiere. Es gibt im übrigen nicht viele Katzenarten, die in Rudeln oder Zweckgemeinschaften leben)
Hängt sehr stark von der persönlichkeit und der sympathie ab.
In der Wildnis sind unsere heimischen katzen aber auch eher einzelgänger. Rudel wird man äußerst selten finden. Ich glaub, es gibt ein großes in Spanien, das besteht wohl aber auch nur aus streunenden Hauskatzen (Katzen, angeblich keine Kater). Löwen sind meines wissens nach die einzigen Katzen, die in Rudeln leben. Sofern ich keine vergessen hab 0_ô
 
ich hatte mal einen Kater (der für nen Kater sehr klein geraten ist) der hat alles angeschleppt was sich bewegt. Der hatte auch vor nix Angst. Einmal brachte er sogar ein Eichhörnchen mit, das war ja fast so groß wie er. Oder ne Eidechse mit der er dann gespielt hatte, die tat mir so leid, da hatte er schon ein Stück vom Schwanz abgebissen. Sind echt grausam die Katzen, aber es ist halt ihre Natur.
 
so groß sind die unterschiede nicht, wenn man bedenkt, dass erdmännchen relativ häufig umziehen und auch ziemlich weite strecken bei der futtersuche zurücklegen.

Das finde ich absurd. Ein Erdmännchen ist viel kleiner als ein Eisbär z.b. in Relation ist was für das Erdmännchen viel ist, für den Eisbären eine kurze Strecke. Und trotzdem haben die Erdmännchen meist nicht viel weniger Platz als der Eisbär. Doch, der Unterschied ist durchaus gross, meiner Meinung nach.

Ja aber Kücken sind nunmal eine natürliche Nahrung für Schlangen.(bezieht sich auf Margarets Beitrag).

Da kann ich nur zustimmen und ich find's schon wichtig, Kinder schonend über den "Kreislauf des Lebens" aufzuklären (dazu gehört auch, zu erklären dass man selbst auch Huhn isst, dass das natürliches Verhalten der Schlange ist und so weiter und so fort) aber das kommt stark auf's Alter an. Manchmal ist es eben auch zu früh dafür, ich kann Margaret schon verstehen dass sie da geschockt war.
 
Die Kücken wurden sicher schon tot in den Käfig der Schlange gegeben.Im übrigen stimme ich Sanne da zu, man sollte Kindern kein verniedlichendes Bild über die Natur von Tieren vermitteln, sie sollten durchaus wissen, dass z. B. ein Bär kein Schmuseteddybär ist wie der im Kinderzimmer sondern ein gefährliches Raubtier ist.
 
Schlangen sind nunmal keine Vegetarier.
Und wie ich schon sagte, Zoos leisten auch Gutes zur Arterhaltung u.a., man sollte sie nicht immer nur verteufeln.Hier hat sich ein Mensch unvorsichtig verhalten, was in einem schlimmen tödlichen Unfall endete, dem Zoo würde ich aber dafür wirklich nicht die Schuld geben.
 
Zunächst einmal zum Küken (was ich übrigens sehr belustigend finde, aber bitte nicht böse sein ;)): Einerseits sollen die Tiere in einem Zoo so natürlich wie möglich gehalten werden, aber wenn man ihnen dann ein lebendes Küken gibt, ist es auch wieder nicht richtig? Klar, so ein Küken ist unheimlich niedlich, aber das ist nunmal der Lauf der Natur. Man sollte es nicht unbedingt im Käfig lassen, wenn der Besucherdrang kommt. Ich durfte mal in einem Zoo außerhalb der Besuchszeit bei der Fütterung zuschauen, das war ziemlich interessant. Und ich verstehe auch, warum man das außerhalb der Besuchszeit macht, da die Anacondas dort lebende Kaninchen bekommen haben. Das müssen kleine Kinder nun wirklich noch nicht sehen.
Da fällt mir bei der Gelegenheit übrigens diese lustige Facebook-Unterhaltung ein (http://de.webfail.at/ffdt/an-alle-jaeger-facebook-fail-des-tages-.html).
Also Mädels, wie gesagt, nicht böse sein ;) Ich vergleiche euch nicht mit der jungen Dame bei Facebook, ist mir nur gerade so eingefallen.

Und nun zum eigentlichen Thema:
Soweit ich das in den Medien mitbekommen habe, hat bei der Raubkatze ja gerade eben alles richtig funktioniert. Die Pflegerin wurde dort als Rudelführerin angesehen und da der Tiger nach ihr der Ranghöchste war, wollte er, als er sie sah, seine Kraft austesten. So ne Art Revierkampf glaub ich. Leider hält ein Mensch so einen Biss in den Nacken nicht aus. Und da er gemerkt hat, dass sie schwächer ist, hat er wohl weitergemacht.
Und ich denke auch, dass der Kölner Zoo schon recht ordentlich ist, was die Haltung angeht. Man sieht ja schon, dass die sich sehr viel Mühe geben und einiges tun für die Tiere (s. Hippodrom, Elefantenpark). Dennoch zweifle auch ich mittlerweile daran, ob es nicht einfach viel zu gefährlich ist, solche großen Raubtiere im Zoo zu halten bzw. Tiere, die generell eigentlich in der freien Natur ein sehr großes Territorium haben.
 
  • Danke
Reaktionen: Kuroi
Dennoch zweifle auch ich mittlerweile daran, ob es nicht einfach viel zu gefährlich ist, solche großen Raubtiere im Zoo zu halten bzw. Tiere, die generell eigentlich in der freien Natur ein sehr großes Territorium haben.

Naja, rein statistisch ist die Gefahr für einen Menschen, bei einem Autounfall zu sterben nicht geringer als die eines Tierpflegers, bei seiner Arbeit ums Leben zu kommen.
Ob man Tiger in Zoos halten sollte oder nicht: erstmal geht es darum, daß hier jemand die Sicherheitsvorkehrungen für seinen Arbeitsbereich nicht eingehalten hat.
Nicht die Haltung von Tigern ist also gefährlich, sondern die Nichtbeachtung von Vorschriften, die die eigene Sicherheit garantieren. Und das ist in vielen Berufen nicht anders.
Was Tiger betrifft: in Zoos leben sie zwar in Gefangenschaft, aber sie leben. Der Amurtiger, das größte Landraubtier überhaupt, hat in der "freien Natur" kaum noch Überlebenschancen, da die Tiere dank ausgeprägter Reviergröße (um die 500 Quadratkilometer mindestens) zumeist dem LKW-Verkehr auf Hauptstrassen zum Opfer fallen. Dabei steht er unter Schutz und darf nicht getötet werden.
Und wenn Tiere Kulturfolger sind, also mit den Folgen menschlicher Existenz prinzipiell leben können, schießen wir sie ihrer vermeintlichen Gefährlichkeit wegen ab. Das betrifft beispielsweise Wölfe oder auch Eisbären, die schlau genug sind zu merken, daß Mülltonnen leeren weniger anstrengend ist als Viehzeug zu jagen, das immer seltener wird.

Solange wir immer mehr Autos fahren, hat der Großteil der tierischen Welt eher einen Nachteil dadurch. Und da wir zusätzlich immer neue Rohstoffquellen erschließen, um den steigenden Konsumbedarf der Menschheit zu befriedigen, da unsere Stadtlandschaften immer weiter ausufern, werden eben die Lebensräume vieler Tiere immer kleiner oder hören auf zu existieren.
Sicher muß man Tiger und anderes Getier nicht halten, aber die Haltung zu verbieten ist genausowenig eine Lösung. Sterben müssen die Viecher wegen der Zerstörung ihrer Lebensräume durch den Menschen. Wir sind also so oder so beteiligt.
 
  • Danke
Reaktionen: Kuroi
Zumal Zoos ja heute noch eine wichtige Aufgabe in der Arterhaltung haben - einige Arten gibt es nur noch in Zoos, andere, in freier Wilbahn schon ausgerottete konnten dank Zoos wieder angesiedelt werden...

Klar kann man in Zoos Tiere in den seltensten Fällen wirklich 100% artgerecht halten - manches "normale" Haustier, egal ob Hund, Katze, Meerschwein, Maus Fisch oder sonstwas, wird aber oft noch deutlich weniger artgerecht gehaten wie die Tiere im Zoo.
 
Das habe ich mir auch schon gedacht... Was ist schlimmer für ein Raubtier? Im Zoo mit Artgenossen eingesperrt sein, wo man sich sehr liebevoll um die Tiere kümmert und sogar was zur Artenerhaltung beiträgt oder in freier Wildbahn von Wilderern erschossen bzw. aus seinem natürlichen Lebensraum vertrieben werden?

Und dass es in diesem Fall menschliches Versagen war, ist klar. Die Gehege sind eigentlich ausreichend gesichert. Aber wie jemand hier schonmal geschrieben hat, solche Fehler können jedem passieren und sie passieren nunmal. Nur was ist, wenn einem Pfleger so ein Fehler nochmal unterläuft und der Tiger in den Besucherbereich gelangt?
 
Nur was ist, wenn einem Pfleger so ein Fehler nochmal unterläuft und der Tiger in den Besucherbereich gelangt?

Da müßten dann aber gleich eine ganze Reihe von Sicherheitsvorkehrungen abgeschaltet werden. Nur ist das unwahrscheinlicher als ein Flugzeugabsturz über bewohntem Gebiet. ;)
 
Das ist das Risiko eines Zoos - es kann immer was passieren - dessen sollte man sich als Besucher bewusst sein.
Natürlich ist das Risiko sehr niedrig, aber eben nicht Null - nen Nullrisiko gibt es aber eh nirgendwo.
Siehe den Fischotter, der die Putzfrau attackiert hat oder die ausgebrochenen Schimpansen vor kurzem - beides Vorfälle aus diesem jahr in verschiedenen Zoos.

Und dann gibt es ja noch die Idioten, die in Zoos eingrechen und mutwillig Gehege zerstören...
 
Da müßten dann aber gleich eine ganze Reihe von Sicherheitsvorkehrungen abgeschaltet werden. Nur ist das unwahrscheinlicher als ein Flugzeugabsturz über bewohntem Gebiet. ;)

Das beruhigt mich jetzt, danke :) Dann werde ich vielleicht doch mit meinem Zwerg mal in den Zoo gehen. Wahrscheinlich wird der Kölner Zoo ja dann in nächster Zeit auch der sicherste in ganz Deutschland sein.
 
@maya: Normalerweise sind zum Besucherbereich noch mehrere Schleusen, also da hätte ich wirklich keine Angst und einen Pfleger passiert es mal, dass er eine Türe offen lässt aber sicherlich nicht alle.
 
Das beruhigt mich jetzt, danke :) Dann werde ich vielleicht doch mit meinem Zwerg mal in den Zoo gehen. Wahrscheinlich wird der Kölner Zoo ja dann in nächster Zeit auch der sicherste in ganz Deutschland sein.

Wie Scarlet schon sagt: Zoos sind für Besucher tatsächlich sehr sichere Orte. Also ich würde allemal mit Kindern in den Zoo gehen und hätte keine Angst, daß da was passieren könnte. :nick:
 
Das finde ich absurd. Ein Erdmännchen ist viel kleiner als ein Eisbär z.b. in Relation ist was für das Erdmännchen viel ist, für den Eisbären eine kurze Strecke. Und trotzdem haben die Erdmännchen meist nicht viel weniger Platz als der Eisbär. Doch, der Unterschied ist durchaus gross, meiner Meinung nach.
Meine Kater is auch viel kleiner als ein Eisbär und den seh ich trotzdem regelmäßig ziemlich weit weg von zuhause... Größe sagt im Tierreich überhaupt nix aus. Wenn du mal daran denkst, das Erdmännchen nicht nur von einem loch zum anderen wandern, sondern auch einige kilometer zurücklegen... Also bitte... Nur weil der Herr Leu groß ist und ne Mähne hat, heißt das nich, dass sein Revier soviel größer ist, als das meines Katers...
 
trotzdem bin ich wohl nicht die einzige, die meint, dass man einem kåcken nicht VOR DEN AUGEN eines kleinkindes den hals umdrehen sollte, das nicht an ein solches vorgehen gewøhnt ist.
Vor den Augen der Bescuher geschieht das ja auch nicht, die werden im Futterhof getötet und dann tot in den Käfig gelegt

allerdings stellt sich hier die frage: arterhaltung nur ihrer eigenen selbst willen oder der tiere willen? und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass viele zoos aus reiner tierliebe zur arterhaltung beitragen.
um der Tiere willen - gibt ja nicht umsonst weltweite Zuchtbücher, die zu Rate gezogen werden, wenn es Nachwuchs gab, der den heimischen Zoo verlassen muss - soll eben möglichst viel genetische Vielfalt bestehen bleiben für den fall einer Auswilderung.

Würde die Zoos das nur für sich selber machen, bräuchte man weder Zuchtbücher noch Austausch, sondern könnte die Tiere fleißig Inzucht betreiben lassen.
 
Würde die Zoos das nur für sich selber machen, bräuchte man weder Zuchtbücher noch Austausch, sondern könnte die Tiere fleißig Inzucht betreiben lassen.

Naja, Inzucht zu vermeiden ist aber auch sinnvoll, wenn man nur für sich selber züchtet. Und obwohl es durchaus immer mal wieder klappt, Tiere aus Zoos auszuwildern ist das sicher nicht der Hauptgrund dafür, daß es Zoos gibt.

Prinzipiell sind mir Viecher in der freien Wildbahn lieber, nur ist eben nicht mehr genug Platz für alle da. Und da Menschen nunmal Tiere halten und züchten, finde ich es auch nicht verwunderlich, daß es Zoos gibt. Und ja, ich gehe auch selber mal in den Zoo. =)

Ich glaube nicht, daß es sinnvoll ist, sich über den moralischen Ansatz dem Thema zu nähern, denn solange wir Lebensräume für Tiere zerstören, die Viecher aber gleichzeitig nicht "verlieren" wollen, werden wir sie in Zoos ausstellen müssen.
Gorillas stellen derzeit in den Rohstoffkriegen im Kongo die statistisch meisten zivilen Opfer, sie werden dieses Jahrhundert in Freiheit nicht überleben. Diese Kriege gibt es nur, weil wir Handys kaufen, denn außer seltenen Erden und Öl gibt es dort wenig für uns interssantes zu holen.
Klar sind Gorillas im Zoo eingesperrt, aber auf Handys verzichten wollen wir eben auch nicht. ;)
Und die menschlichen Opfer dort haben das gleiche Problem, nur gelten sie nichtmal als bedroht, sondern höchstens als überflüssig. Wenn ich mir so anschaue, wie europäische Konzerne dort durch Krieg und Terror verdienen, aber die betroffenen Bewohner der Gegend nirgendwohin flüchten können, dann wird´s mir öfter wirklich übel. :argh:

Also gehe ich auch weiter in den Zoo. :glory:
Und immerhin komme ich so garnicht auf den Gedanken, geschützte Tiere privat halten zu wollen. Und erst da wird es wirklich gefährlich, mit all den giftigen Viechern, die sich selbsternannte Terrarienexperten halten... :zitter:
 
  • Danke
Reaktionen: Galdranorn
Gottseidank, darf man das nicht und es kommen auch nicht wirkliche viele auf die Idee.

Wenn die Leute sich nichtmal um einen Hund oder eine Katze kümmern können und die weggeben, stellt euch mal vor sie dürften Elefanten halten...
 
Och, son Elefant wär doch gar nicht schlecht... Kann man sich das Auto sparen. Ist ein Staubrecher, braucht kein Sprit, kann Unmengen tragen und man kann sich bei regen unterstellen. ^^
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten