Familiendynastie

Meike schrieb:
Das baut echt auf, weil sich ja immernoch kaum einer dazu äußert :mad:, obwohl die Hits in die Höhe schießen.... Hab schon gedacht, dass meine Fs wieder auf der zweiten Seiten rumdümpeln wird....

Ja, ich weiß. Es kann einen ganz schön fertig machen wenn man sich so viel Mühe gibt und sich dann keiner dazu äußert - ob nun positiv oder negativ. Aber mach dir nix draus: Die FS "Ich habe noch nie ein Feuer gesehen, das eine Flamme löschen konnte" hat anfangs (zu meiner Verwunderung) auch keiner gelesen - und jetzt ENDLICH ist sie mal dabei zur Wahl der FS des Monats.
Bisher war deine FS ja nur ein ungeschliffener Diamant - aber jetzt hat sie den Schliff! Gib den Mut nicht auf! Auch wenn es schwer ist. Aller Anfang ist schwer - und wenn man nicht grade im Genre Krimi/Grusel schreibt, dann kann man die Spannung nun mal nicht so schnell aufbauen...daher: Nicht aufgeben! :hallo:
 
Echt gut!

=) wow wieder ein total gutes kapi. und die bilder %) .. echt gut was du da produzierst. wenn das so weiter geht kannst du dich vor kommis gar nicht mehr retten:lalala: . die müssen das alle erst noch entdecken:read: .

:argh: Arme Inga, aber wenn sie noch eine absage krigt muss die wohl zu einem mann gehen!

mach weiter so! du bist echt gut!!
 
Moin!
Saoirse:
“Ich hab versucht die zu erreichen!“
Das meintest du! Hab ich auch glatt überlesen, dachte schon, dass ich nen Logikfehler drin hatte. Mario hat den ganzen Vormittag versucht, Inga zu Hause zu erreichen (s. erstes Bild: klingelndes Telefon). Handys besitzen die van Herbigs nicht. Danke vielmals (schreibt man das so? sieht komisch aus...) für den Hinweis.
Den Portas werden im achten Kapitel Beachtung geschenkt, aber mehr verrat ich dir nicht. *g
Was mit Inga und ihren Depressionen passiert und ob sie einen Therapeuten findet, dazu sag ich an dieser Stelle nichts....

Kiddie
Du hast ja gemerkt, dass ich trotz weniger Kommentare weiter gemacht habe. Im Moment befinde ich mich eh in einer kreativen Phase und die Kapitel fließen quasi von der Hand aufs Papier. Und es macht mir richtig viel Spaß! Für mich ist das totale Entspannung, und ich übe zugleich das Formulieren von zusammen hängenden Texten. Nach 5 Semestern mit ausschließlich Multiple Choice, ist das auch echt notwenidig....
In Schönsichtingen wird es spannend werden, und ich mach mir auch schon über die Zukunft der Zwillinge Gedanken. Bin unglaublich gespannt, wie die beiden mal aussehen werden. Jetzt sind sie 6 Jahre alt, also hab ich noch mind. 6 Jahre, bis sie zum Teenie heranwachsen....

schnudellpferd
Was soll ich sagen? Das was du da geschrieben hast, ehrt mich ungemein!!!
Ich nehm es mal als "Prophezeiung" *g
Vielen lieben Dank!!!
 
Meike schrieb:
und ich übe zugleich das Formulieren von zusammen hängenden Texten. Nach 5 Semestern mit ausschließlich Multiple Choice, ist das auch echt notwenidig....

Geht mir genauso! Die Hausarbeiten gingen viel leichter von der Hand...! Es hat also was gutes. Dieses Multiple Choice kenne ich auch zur Genüge...aber besser als wenn man stundenlang Dinge aufschreiben muss. ;)
 
Bisher sieht es so aus, als ob ich bis auf Protokolle und Praktikumsberichte keine Hausarbeiten schreiben muss. Ih hoffe, das bleibt auch so!
Das ist eben das gute an naturwissenschaftlichen Fächern. Ich wüsste auch ehrlich gesagt gar nicht, was man in Mathe großartig schreiben könnte...
Letztens hab ich ne Deutschklausur geschrieben, und plötzlich hieß es offene Fragen. Ich war echt froh, dass ich das Formulieren (wieder) drauf hab, so konnte ich rumschwafeln und hab bestanden.

Man hört von einander
LG
Meike
 
Meike schrieb:
Bisher sieht es so aus, als ob ich bis auf Protokolle und Praktikumsberichte keine Hausarbeiten schreiben muss. Ih hoffe, das bleibt auch so!
Das ist eben das gute an naturwissenschaftlichen Fächern. Ich wüsste auch ehrlich gesagt gar nicht, was man in Mathe großartig schreiben könnte...
Letztens hab ich ne Deutschklausur geschrieben, und plötzlich hieß es offene Fragen. Ich war echt froh, dass ich das Formulieren (wieder) drauf hab, so konnte ich rumschwafeln und hab bestanden.

Man hört von einander
LG
Meike

Ich habe mitbekommen, dass man auch Arbeiten über statistische Verfahren schreiben kann (mal jetzt auf meinen Bereich bezogen). Aber im Grunde hast du recht: In Mathe muss man eher keine Hausarbeiten schreiben. Trotzdem möchte ich keinesfalls mit dir tauschen - mir reicht schon der naturwissenschaftliche Teil meines Studiums...ich hasse Mathe! :lol:

Genau: Man liest sich. ;)
 
Sechstes Kapitel

Bei mir geht es auch endlich weiter! Die Zeit, in der das Forum offline war hab ich intensiv zum Lernen genutzt.

Aber genug geschwafelt.
Los, los!!!
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Kapitel VI
Langsam ließ Inga den Hörer sinken.

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„Wieder nichts. Das ist unglaublich!“ Ihre Stimme klang kraftlos.
„Na komm“, forderte ich sie auf. „Ruf doch erstmal in der Klinik an, dann hast du das schon mal.“
„Vielleicht hast du Recht“, meinte sie nickend und tätigte den Anruf.
Für kommenden Freitag bekam sie einen Termin, und ich nahm mir vor sie zu begleiten.
Inga hatte den Hörer noch in der Hand, als das Telefon klingelte. Meine Frau zuckte vor Schreck zusammen. Bevor sie sich meldete, atmete sie tief durch.
„Van Herbig? … Oh, hallo.“ Eine etwas längere Pause entstand, als Inga zuhörte.
„Morgen? Ja, das klappt. Hmmhmm…ja… elf Uhr… ja. Schön, ich freu mich. Bis morgen dann.“ Strahlend legte Inga auf.
„Wer war denn das?“ fragte ich neugierig.

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„Rilah war das. Sie hat mich zum Brunch eingeladen. Hach, ich find das richtig nett.“
„Das ist wirklich nett. Geht ihr irgendwo hin?“
„Sie sagte, sie hätte einen Tisch reserviert, aber mehr wollte sie nicht verraten. So, und jetzt rufe ich diese Frau Dr. Pieper an.“
Inga straffte die Schultern. Bedächtig, mit leicht zitternden Händen tippte sie die Nummer. Ihr Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung verrieten, dass sie angespannt war.

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Wenige Augenblicke meldete sich anscheinend jemand am anderen Ende der Leitung.
„Hallo Frau Dr. Pieper. Ich bin Inga van Herbig und wollte mal fragen, ob sie in nächster Zeit einen Termin frei hätten? Ja, ich warte…“
Ihre Stimme hörte sich unsicher an, und ich merkte, dass sie nervös wurde.
„In zwei Wochen?! Ob mir das passt? Ja natürlich. Um sechzehn Uhr, ja. Vielen Dank! Auf Wiedersehen!“
Inga drehte sich zu mir um und strahlte über das ganze Gesicht.
„Vielleicht hätte ich die Liste von hinten anfangen sollen!“ witzelte sie. Inga freute sich sichtlich, fast wie ein übermütiges Kind.

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„Was machen unsere Töchter?“ wollte sie wissen.
„Die beiden beschäftigen sich mit ihren Hausaufgaben. Die Mathearbeit hab ich schon unterschrieben.“
„Was haben sie denn?“
„Wieder eine eins. Langsam finde ich das unheimlich…“
„Ach wieso? Ist doch toll, sie haben Spaß am Lernen.“
„Hoffentlich bleibt das auch so, wenn sie älter werden. Ach ja, was wollen wir denn den Zwillingen sagen, wenn du dann regelmäßig zu Frau Dr. Pieper gehst?“ versuchte ich es so beiläufig wie möglich. Inga machte ein Gesicht, als ob man sie bei etwas ertappt hätte.
„Macht ja nichts. Ich hab da an eine …hmmm… Notlüge gedacht.“
Fragend schaute meine Frau mich an.
„Ja, ich glaube die beiden würden es nicht verstehen.“
Inga nickte langsam, und schien abzuwarten.
„Wir könnten den beiden doch erzählen, dass deine Kopfschmerzen von Verspannungen kommen, und dass du einfach regelmäßig zum Sport und zu Massagen gehen musst. Was hältst du davon?“
„Klingt plausibel, aber ich halte nichts von Lügen. Ich weiß nicht, ich will keine Geheimnisse vor ihnen haben. Irgendwann würden sie uns das übel nehmen, sie haben doch ohnehin längst mitbekommen, dass etwas nicht stimmt. Warum sollen wir nicht versuchen es ihnen zu erklären?“
„Die beiden sind zwar intelligent, aber eben erst sechs Jahre alt. Sie würden es nicht verstehen.“
„Woher willst du das denn wissen?“ Inga war aufgebracht.
„Ich kann ja wohl selbst entscheiden, was ich meinen Töchtern zutraue und was nicht!“

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„Woher ich das weiß, fragst du? Selbst ich hab Probleme damit es zu verstehen!“
Inga starrte mich mit großen Augen an.
„Es tut mir leid…“ stotterte ich. Doch Inga gab nur ein Schnaufen von sich und stürmte die Treppe hoch.

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„Toll gemacht, Mario!“ schallt ich mich selbst. Stehen lassen wollte ich das so nicht, und folgte ihr.
Inga war in ihrem Zimmer, wo sie oft malte, las oder einfach nur nachdachte.
Ich entschuldigte mich nochmal bei ihr.
„Das was ich eben gesagt habe tut mir wirklich leid. Ich weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.“
„Meinst du, ich weiß das? Ist es vielleicht nicht auch neu für mich?“ zischte sie so leise wie möglich, damit die Mädchen nichts mitbekamen.
„Dass du so etwas sagst, finde ich absolut fies und gemein. Mir geht es bescheiden und ich hatte gehofft, dass du mich unterstützt…“
“Ja, wie denn?“


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„Ach, ich weiß es doch auch nicht! Ich weiß gar nichts!“
Ingas Wut war absoluter Traurigkeit gewichen. Sie sah aus, wie ein Häufchen Elend und plötzlich tat sie mir leid. Ich sollte nicht wütend auf sie sein, das war mir mehr als klar.
Als ich Anstalten machte, sie zu berühren, wich sie mir aus. Das verletzte mich so sehr und zum ersten Mal in den sechs Jahren bereute ich es, alles hinter mir abgebrochen zu haben. Ich benötigte ganz dringend jemanden zum reden, doch da gab es niemanden mehr.
Innerhalb eine halben Stunde hatte Ingas Stimmung sich vier Mal geändert. Ganz ehrlich: ich kam damit nicht klar. Die Frau, die ich liebte in dieser Verfassung zu sehen, tat weh. Es würde mich eine unwahrscheinliche Kraft kosten, das zu überstehen.
Verletzt wandte ich mich ab. Ich hatte das Gefühl, an der momentanen Situation nichts ändern zu können. Als ich in den Flur hinaus trat überkam mich ein fast unwiderstehlicher Drang, das Haus zu verlassen. Sich in eine Kneipe zu setzen und sich voll laufen zu lassen. Irgendwelchen Fremden mein Herz auszuschütten.
Doch das war nicht meine Art und die Konsequenzen wären verheerend gewesen. Stattdessen ließ ich mich in den Sessel unserer Sitzgruppe fallen, die noch nie benutzt worden war.

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„Was einem in so einer Situation alles einfällt“, dachte ich leicht schockiert. Ich saß da und versuchte mich zu beruhigen. Draußen schien die Sonne, die Mädchen spielten in ihren Zimmern und ihre Stimmen drangen hinaus zu mir. Es hätte alles so friedlich und idyllisch sein können…
Ich raffte mich auf und ging in Beckies Zimmer. Als ich gerade die Türschwelle überschritt, hörte ich die Badezimmertür nebenan zuschlagen.

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Ich erschrak und mir wurde schwindelig vor Panik. Auf dem Absatz machte ich kehrt und lief zum Bad. Die Tür war abgeschlossen.
„Inga schließt nie ab!“ schoss es mir durch den Kopf.
„Bitte, oh bitte nicht!“ betete ich.

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Zuletzt bearbeitet:
Mönsch Meike! Das find ich jetzt aber fies von dir, an so einer spannenden Stelle einfach aufzuhören. Ich hoffe nur, du lässt nicht allzu lange mit der Fortsetzung auf sich warten.
So langsam scheint die Familienidylle bei den van Herbigs ja kleine Kratzer im Lack zu bekommen und wahrscheinlich beginnt jetzt erst der ganze "Action-Teil" deiner FS. :lol: Hast du schön geschrieben, bin schon sehr gespannt, wie's weitergeht und was da noch alles auf die Familie und auf uns Leser zukommt. :hallo:
 
Kommentare kommentieren

schnudellpferd: Es freut mich, dass dir der Teil gefallen hat. Dass ich schnell weiter mache, will ich aber gar nicht versprechen :lol:

chaotin:Es war reine Berechnung, an dieser Stelle aufzuhören und euch Leser gehörig auf die Folter zu spannen. Schließlich beabsichtige ich gerade eben diese Reaktion.
Aber du hast schon recht, langsam kommt Spannung in die ganze FS, und ich gebe zu, dass es mir in den Fingern brennt, das nächste Kapitel reinzustellen. Dennoch werde ich abwarten, und schauen ob ich noch mehr Kommentare einheimsen kann. %)
 
*Meike über den Kopf streichel* Bin ja schon da!
Jetzt ist auch noch Ehekrach angesagt wegen Ingas Depressionen. Na prima. Dabei ging es doch eigentlich nur darum, ob die Mädchen davon erfahren sollten. Ich bezweifle, dass 6jährige verstehen können, was Depressionen sind und denke, dass Mario Recht damit hat, dass die Kinder nicht gleich alle Details wissen müssen. Inga hat sich nun im Bad eingeschlossen. Nun, man muss ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Ich denke, sie wird sich nur mal richtig ausheulen wollen. Hoffe ich...
 
Dani04 schrieb:
*Meike über den Kopf streichel*
Danke, das ist lieb. Ich befinde mich immernoch total im Kommifrust :(, wie du es so schön nennst, und lechze nach jedem Kommentar. Ein "Hi, das kapi hat mich echt gut gefallen, bin gepsannt wie es weitergeht" reicht mir vollkommen aus!





Wie es aussieht, geht es erst im laufe des Wochenendes weiter. Hatte nach der Installtion von VJ Probleme die van Herbig-Familie zu spielen. Beim Laden stürzte es immer ab.
Problem ist, dass sich vor allem zu viele und vielleicht beschädigte Downloads im Haus befinden.
Also werd ich das jetzige Grundstück komplett abreißen und das Haus neu bauen. Die Familie ist zum Glück nicht "kaputt". Die sehen nur total lustig aus....

:hallo:Meike
 
huhu...:hallo:
Ich finde deine FS total interessant!Die dikusionen die Inga und Mario immer haben und es doch immer wieder schaffen, alles auf eine Bahn zu bekommen, das find ich toll.
Depressionen sin ziehmlich schrecklich...und ich hoffe das die zwei es trotdem irgendwie schaffen,weiter glück zu sein!!!
Mich würde auch mal interessieren warum der Mann von Rilah Porta auf einmal so Böse wurde=:-)mad: ...

Ich hoffe das du bald neuen Stoff zum lesen hast:read: ...damit ich dir mehr Kommis schreiben kann =)=)=)

LG Hedy:hallo:
 
Hallo liebe Leser!
Bin am Wochenende leider nicht dazu gekommen, das Haus der van Herbigs neu zu bauen. Deshalb gibt es leider auch kein neues Kapitel, ihr müsst euch also noch ein wenig gedulden! Ich hoffe, dass ich es morgen schaffe.

Hedy:
Hey, eine neue Leserein!!!!! Das freut mich tierisch!!!! Stoff zum lesen hab ich im Moment sogar sehr viel. Hab schon das 12. Kapitel fast fertig, aber leider kein neues Haus. Das will nicht, weil ich zu viele Downloads drin hab...
Aber morgen gehts weiter.


LG
Meike
 
ui...da freue ich mich ja auch schon drauf =)
Und Hedy hat schön viele Schreibfehler gemacht^^ das mag ich gar nicht :rolleyes:

Kannst du mich Trotdem Benachichtigen wenn es weiter geht???
Würde mich freun =)

LG Hedy
 
Zwischenstand

Das Haus ist neu gebaut und das Erdgeschoss hab ich auch so hinbekommen wie es war. Nur die oberen Zimmer sind etwas größer, was aber hoffentlich nicht so schlimm ist.
Ich habe jetzt stundenlang nach den wichtigsten Downloads gesucht und auch die meisten gefunden. Generell wird es aber so sein, dass ich nicht alle Gegenstände wieder verwende - es sind einfach zu viele und ich will nicht, dass mir das Haus wieder abstürzt.

Nur fehlt mir der Bart von Mario noch. :ciao:
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Weiß jemand von euch wo ich diese Bärte oder ähnliche herbekommen kann?
Schließlich wäre es sehr merkwürdig wenn Mario mittendrin auf einmal rasiert wäre....
Hab zwar die alten Downloads nach *beard durchsucht und eingefügt, weiß aber nicht, ob die dabei sind.
Wär jedenfalls sehr nett.



Nun denn, meine Mutter macht Stress, und ich kann nicht länger am PC bleiben.... :mad:

Das Kapitel kommt also erst morgen....




 
Hey Meike!

Das tut mir leid, dass du momentan so 'nen Stress mit deiner FS-Familie hast. Bei dem Bart kann ich dir leider nicht helfen, dachte erst, der wäre evtl. von Sims2luxe, aber dem war nicht so. Hast du schon mal bei MTS geschaut, besonders bei dunner und necrodog? Die machen beide viele, tolle Bärte, vielleicht gehört der von Mario ja dazu?
Ansonsten hoffe ich, dass du alles wieder hinbekommst und bald weitermachen kannst.

LG, die Chaotin :hallo:
 
Siebtes Kapitel

Heute gehts es bei mir auch endlich weiter. Wie ich bereits berichtet hatte, haben meine ganzen Downloads das Haus unspielbar gemacht, sodass ich es löschen und nochmal bauen musste. Einige DLs hab ich auch wieder gefunden, nur eben nicht alle. Weitersuchen werde ich nicht, da ich nicht mehr so viele DLs (knapp 6000) haben will....

Jetzt aber los!

@ Chaotin84: Ich hab Marios Bart zwar nicht wieder gefunden, hab bei MTS zwar geguckt, aber nichts gefunden. Zum Glück war da aber die Frisur...
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Kapitel VII
Wild hämmerte ich gegen die Tür.
„Inga! Inga, mach auf!“ schrie ich.

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Die Mädchen kamen angerannt und machten ängstliche Gesichter.
„Was ist denn mit Mami?“ rief Marina und ihr Gesicht verzerrte sich. Auch Beckie fing an zu weinen.
Wieder klopfte ich an die Tür, dass sie nicht kaputt ging, war auch alles.
Nach einer Ewigkeit drehte sich der Schlüssel im Schloss und die Tür öffnete sich. Es war als ob man einen Film in Zeitlupe schaut. Dann stand Inga da im Türrahmen.
„Was macht ihr denn für einen Aufstand? Ich musste doch nur auf’s Klo!“
Wie zur Salzsäule erstarrt blickte ich sie an. Es war mit mir durchgegangen – wie damals…
Hysterie hatte mich gepackt und damit hatte ich die Zwillinge angesteckt, die immer noch schnieften.

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Plötzlich wurde mir übel und ich schaffte es gerade noch zu Toilette.
Inga schaltete schnell und versuchte die Mädchen zu beruhigen.
„Eurem Vater ist schlecht, er übertreibt ein wenig. Es ist alles okay.“
Als die Kinder außer Hörweite waren, blaffte sie mich an.
„Was hast du dir dabei eigentlich gedacht, den Mädchen so einen Schrecken einzujagen?“
„Ich.. du…“ Ich brachte keinen vollständigen Satz zustande.
„Herr Gott nochmal! Jetzt nimm dich mal zusammen!“

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„Ich dachte du… weil du sonst nie…“, stotterte ich.
„Ach du meine Güte! Du dachtest doch nicht wirklich, dass ich mir die Pulsadern aufschneide oder Tabletten nehme?“ lachte sie.
Hitze stieg mir ins Gesicht. Mir war das ganze peinlich, aber es ärgerte mich auch, dass sie mich auslachte.
Sollte ich meinem Ärger Luft machen oder ihr meine Sicht darlegen?
Ich empfand das als Gradwanderung, beides konnte wieder zum Streit führen, was ich nun wirklich nicht wollte. Also riss ich mich zusammen.
„Es tut mir leid“, war das einzige, was ich raus brachte und schlurfte an ihr vorbei, direkt in mein Arbeitszimmer.
Ich fragte mich ernsthaft, ob meine Angst so unbegründet war: Inga litt zweifelsfrei an Depressionen und nicht wenige Depressive begingen Selbstmord. Man hörte doch immer wieder von solchen Dramen…
Hätte ich Inga das gesagt, hätte sich mich nur noch weiter verhöhnt. In einem hatte sie allerdings Recht, ich hatte mit meinem Verhalten die Zwillinge in Angst und Schrecken versetzt. Das war unverzeihlich und es tat mir ganz besonders leid.
Als ich in Gedanken eine Entschuldigung vorformulierte, öffnete sich die Tür.

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Beckie trat schüchtern ein und teilte mir mit, dass das Essen fertig sei. Ich hatte überhaupt keinen Appetit, aber um Inga nicht noch mehr zu verärgern, zwang ich mir das Essen hinunter.
Sonst wurde bei Tisch immer viel geredet, aber diesmal hörte man nur das Geklimper von Geschirr und Besteck. Zwischendurch schaute Inga mich an, um dann missbilligend mit dem Kopf zu schütteln.
„Mama, dürfen wir ‚Das Sandmännchen’ gucken?“ piepste Marina.
„Sicher, aber macht euch erst für’s Bett fertig.“
Eilig wurde aufgegessen. Mit der Erlaubnis vom Tisch aufzustehen, flitzten die Zwillinge hinauf in ihre Zimmer. Inga räumte still den Tisch ab, ging zum Bücherregal, nahm sich ein buch und begann zu lesen. Sie ignorierte mich völlig, als wäre ich Luft.
Ich saß noch am Tisch, als Beckie und Marina wieder herunter kamen und den Fernseher anmachten. Die Titelmelodie erklang und ich erhob mich.
„Lasst ihr mich mitgucken?“ fragte ich vorsichtig und meine Töchter nickten.
Während der zehnminütigen Sendung entspannten sie sich. Ich überlegte derweil wieder, wie ich mich entschuldigen konnte.
„He, ihr beiden. Papa hat sich heute ein bisschen blöd verhalten, was?“

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„Ohja, du hast uns richtig Angst gemacht“, meinte Beckie.
„Mama sagt, dir wär nur schlecht gewesen“, kam es fragend von Marina.
„Ja, da hat Mama recht.“
„Aber du hättest doch runter gehen können“, bemerkte Beckie.
„Bis dahin hätte ich es nicht mehr geschafft.“
„Iiiiiih!“ riefen beide.
„Ich hab überreagiert, aber ich verspreche, dass das nicht mehr vorkommt. Ehrenwort!“
„Indianerehrenwort?“
„Indianerehrenwort! So, und jetzt ab in die Falle!“
Ich brachte meine beiden Süßen ins Bett , und war froh, dass das Gespräch so gut geklappt hatte. Jetzt musste ich mich nur noch mit Inga auseinander setzen.
„Inga?“ sprach ich sie an, als ich wieder im Wohnzimmer war.
„Ja?“
„Ich glaub, wir müssen noch mal reden.“
„Da gibt’s nichts mehr zu reden.“

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„Nicht?“ Ich war entgeistert.
„Nein, du hast dich bei den Mädchen entschuldigt und gut is’.“
„Aber wir beide… der Streit… das will ich so nicht stehen lassen!“
Ich war aufgebracht und verstand Ingas Reaktion nicht, bisher hatten wir immer alles geklärt, sodass wir beruhigt schlafen gehen konnten.
„Ich seh es so, Mario. Meine Krankheit ist für uns beide nicht leicht und keiner weiß bis jetzt, wie wir damit umgehen sollen. Und die Sache mit dem Bad, da hast du einfach Gespenster gesehen“, stellte sie ziemlich nüchtern fest. Im ersten Punkt hatte sie Recht, aber ich fand, dass ich keine Gespenster gesehen hatte. Das aber zu sagen, verkniff ich mir.
„Komm, lass uns die Flimmerkiste anmachen. Es kommt ein schöner Film“, schlug sie vor, als ob nichts gewesen wäre. Doch ich konnte das nicht.
„Ich will in die Badewanne und geh dann ins Bett. Aber schau dir den Film ruhig an“, meinte ich und ging ins Bad. Ich fühlte mich miserabel und ich verstand meine Frau nicht. Dieses Hin und Her machte mich ganz verrückt. Aber was sollte ich dagegen tun? Ich konnte nur hoffen, dass Frau Dr. Pieper meiner Inga helfen konnte. Und vielleicht konnte ich ja auch mal mitkommen?
Eigentlich sollte mich das bad entspannen, doch ich konnte das Nachdenken nicht lassen. Ich wusch mich also und zog mir meinen Schlafanzug an. Als ich vor dem Medizinschrank stand, überlegte ich, ob ich zwei Baldrian-Tabletten nehmen sollte. Denn am nächsten Tag hatte ich einen Termin mit einem neuen, wichtigen Kunden und ich wollte ausgeschlafen sein. So füllte ich meinen Zahnputzbecher mit Wasser und schluckte zwei von den Dingern.

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Es war zwar erst hal neun, aber ich wollte ins Bett.
Ich steckte nochmal den Kopf durch die Tür, rief Inga ein ‚Gute Nacht’ zu, was sie erwiderte und schlüpfte ins Bett. Mehr vermochte ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die person, die sich über jeden kommi freu ist nun auch mal dran *gg*

war bis jetzt stiller leser, muß mich aber auch mal zu deiner fs äußern :)

zu anfang wurde ja gesagt, dass du zuviele dinge mit einbringst, die niemanden interessieren... das finde ich nicht. ich mag es, wenn man unter seine bilder einen längeren, ausführlichen text schreibt. es gibt viele informationen, die sehrwohl für den verlauf wichtig sein können. deine bilder mag ich auch :) und ich finde, jedes neue kapitel wird besser. ich kann dich also nur loben und werde weiter lesen (aber diesmal nicht ganz so still wie zuvor ;) )

ich mag deinen schreibstil einfach ^^
 
Ich muss mich Densetsu-Niyuu anschließen, ich finde auch, dass du mit jedem Kapitel besser wirst. Und ich mag es ebenfalls, wenn die Geschichten schön ausgeschmückt werden (das ist ja bei mir nicht anders... *g* - oder schau dir kiddie mit ihrer Consuela an... liebe Grüße an dieser Stelle =)). Ich lese einfach gerne, was vielleicht früher mal passiert ist oder sich in den Köpfen der Personen abspielt, das alles komplettiert eine gute Story und rundet sie ab. Ganz besonders toll finde ich es, wenn die einzelnen Charaktere so gut herausgearbeitet werden, dass man glaubt, sie persönlich zu kennen, ja dass man sogar mit ihnen mitfühlen und ihre Gedanken nachvollziehen kann. Und ich finde, das gelingt dir großartig. Marios Gedanken sind flüssig zu lesen und ich kann jedes seiner Worte nachvollziehen, auch wenn ich vielleicht nicht immer seiner Meinung bin. Deine Dialoge sind authentisch und deine Bilder sind mittlerweile auch richtig gut geworden. Außerdem liebe ich die Zwillinge. Die sind sooo knuffig... besonders mit ihren überdimensionalen Plüschpantoffeln - herrlich :lol:
Deine Geschichte hat was sehr reales, ich mag es sehr, wie du ein alltägliches Familienleben zu etwas Besonderem werden lässt. Zum Glück hat Inga sich nichts angetan. Bin mal gespannt, wie es weitergeht.

Also, alles in allem: ich lese deine FS sehr gerne! :hallo:
 
Haaach...das geht ja runter wie Öl.....

@ Densetsu-Niyuu: Ja, ich freu mich über jeden Kommi. Hatte nicht selten das Gefühl, dass meine Story unter den vielen unter geht. Die Kommentare zu den ersten drei Kapiteln bezogen sich auf den alten Text, den ich nach und nach geändert habe. War wirklich nicht so toll. Geändert hab ich das, weil es wohl ziemlich langweilig war, und das ist für die ersten kapitel nicht so toll, wenn man Leser gewinnen will....
Bin jetzt wirklich "in" meiner Story und hab so richtig Spaß dran. Textmäßig bin ich schon bei Kapitel 14, es "flutscht" im Moment richtig gut.

@ Schnudellpferd: Ja, peinlich ist Marios Reaktion schon, aber bei der Gefühlslage nimmt er halt das Schlimmste an. Wie es weiter geht, und ob Inga etwas vorspielt, wirst du im nächsten Kapitel erfahren.=)

@ chaotin: Vielen vielen Dank! Ich finde eine gute Story zeichnet sich dadurch aus, dass eben viel beschrieben wird. Man kann sich besser hineinfühlen und mitfiebern. Ich hab selbst das Gefühl, dass es von Kapitel zu Kapitel besser gelingt, und ich versuche auch immer aus der Sicht des Lesers zu lesen. Wenn ich Korrektur lese, dann sind mir anfangs immer Unklarheiten aufgefallen und jetzt schreib ich runter....
Allerdings ist es aber manchmal schwierig das Alltägliche interessant zu beschreiben, vor allem aus der Sicht eines Mannes. Was ich mir dabei gedacht hab weiß ich auch nicht *g Aber es ist eben mal was anderes, als diese Teeny-Geschichten....
Zum Schluss: Ganz viel Glück bei der Abstimmung, du hast es echt verdient!!!
 
Meike schrieb:
Allerdings ist es aber manchmal schwierig das Alltägliche interessant zu beschreiben, vor allem aus der Sicht eines Mannes. Was ich mir dabei gedacht hab weiß ich auch nicht *g Aber es ist eben mal was anderes, als diese Teeny-Geschichten....
Ich muss sagen, dass ich das sehr mutig finde. Ich lese gerne Geschichten aus der Sicht eines Mannes, hab selber auch mal eine geschrieben. Es ist eben eine Herausforderung, sich als Frau in einen Mann hineinzuversetzen und ich persönlich finde, dass du das gut machst. Und wie du selbst schon sagtest: es ist eben mal was anderes.
Meike schrieb:
Zum Schluss: Ganz viel Glück bei der Abstimmung, du hast es echt verdient!!!
Hui, danke! *knuddel*
 
Achtes Kapitel

Heute gibt es von mir auch wieder etwas neues. Wahrscheinlich wird es erst wieder übernächsten Dienstag etwas neues geben - Klausurstress....

%) Nebenbei: Es wird Frühling in Deutschland! Endlich!
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Kapitel VIII
Um halb sechs klingelte der Wecker. Ich stellte fest, dass Inga sich in der Nacht an mich gekuschelt hatte. Sie gab leise brummende Geräusche von sich, als der Wecker erneut klingelte.
„Ich will noch nicht aufstehen“, nuschelte sie wie jeden Morgen.
„Wir müssen aber“, erwiderte ich – wie jeden Morgen und mir wurde es schwer ums Herz. Dieser allmorgendliche Ablauf stand im harten Kontrast zu dem vergangenen Tag. Ich riss mich zusammen und schwang die Beine aus dem Bett, um duschen zu gehen.

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Inga weckte die Mädchen, kochte Kaffee und machte Frühstück.
Der Tag begann wie immer, doch ich fühlte mich unwohl dabei und plötzlich hatte ich Sorge, ob meine Familie bestehen bleiben würde.
Energisch wischte ich diese Gedanken beiseite und beschloss Dr. Keinzel anzurufen. Ich musste mit jemandem reden und wer war da besser geeignet als ein Arzt? Ich wollte vom Büro aus einen Termin machen. Vielleicht konnte ich am Nachmittag schon hin.
„Schönen guten Morgen!", grüßte ich meine Frauen so fröhlich wie möglich. Marina und Beckie sahen heute besonders niedlich aus in ihren Kleidchen.
„Sagt mal, ihr zwei Süßen, seid ihr nicht zu frisch angezogen?“

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Nö, Papa. Mama hat gesagt, dass es schon fast zwanzig Grad sind und dass es heute warm wird“, klärte Beckie mich auf.
„Es war doch gestern schon warm“, erinnerte mich Marina.
„Stimmt!“ Ich lächelte. Meine Töchter heiterten mich immer auf und so wurde ich ein wenig ruhiger.
Während wir frühstückten wurde weiter über Belangloses geredet und es ließ ein bisschen Normalität zurückkehren, was irgendwie gut tat.
Um viertel vor sieben fuhr der Schulbus vor und die Mädchen stürmten aus dem Haus.
Nun waren Inga und ich allein. Ich fühlte Befangenheit, wusste nicht, wie ich mit ihr umgehen sollte.
„Mario“, fing sie an und griff nach meiner Hand.

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„Ich hab gestern noch lange nachgedacht. Mir ist klar geworden, dass du dir wirklich nur Sorgen gemacht hast. Doch ich hab das nicht sofort erkannt. Es tut mir leid.“
Ich war erstaunt, als sie das sagte, aber auch froh.
„Lass uns das gestern vergessen, ja?“ fragte sie. Ich überlegte.
„Okay, aber jag mir nie wieder so eine Angst ein! Ich verstehe ja, dass es für dich nicht leicht ist und ich bin froh, dass du bald zu Frau Dr. Pieper gehst. Nur ich kenn mich mit solchen Krankheiten überhaupt nicht aus und muss mich erst zu Recht finden. Ich unterstütz dich, da wo es geht, das weißt du. Aber sowas wie gestern will ich nicht nochmal!“
Schuldbewusst sah sie mich an und Tränen stiegen ihr in die Augen.

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„Hey, nicht weinen! Wir müssen noch lernen, wie wir damit umgehen. Aber wir dürfen nicht gegeneinander arbeiten. Wenn es dir nicht gut geht, dann sag es mir. Ich tröste dich dann.“
Inga schniefte und nickte.
„Danke, du bist so lieb. Ich hab mich dir gegenüber gestern grässlich verhalten…“
„Schscht… is’ ja gut. Wir kriegen das gemeinsam hin.“ Wie wusste ich zwar noch nicht, aber irgendwie würde das gehen. Während ich sie tröstend in den Armen hielt, überschlug mich eine Welle von Zuneigung und Liebe. Die Emotionen von heute morgen waren wie weggeblasen und ich konnte gar nicht mehr böse oder wütend auf meine Frau sein.

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Vorsichtig löste ich mich von ihr.
„Schatz, ich muss los. Grüß Rilah von mir und macht euch einen schönen Tag.“
„Ich freu mich auf den Brunch. Bis heute Nachmittag. Wann bist du wieder da?“
„Ich denke, so gegen vier.“
„Gut, bis dann!“

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„Oh Mann!“ entrang es mir, als ich im Auto saß. Meine Gefühle fuhren Achterbahn: einerseits empfand ich Mitleid andererseits war ich auch irgendwie zornig. Wenn Ingas Depressionen auch nur annähernd mit meinen momentanen Gefühlen vergleichbar waren, dann bekam ich eine ungefähre Vorstellung von dem, was sie durchmachte.
Ich drehte den Autoschlüssel im Zündschloss und schob die Probleme von mir. Unkonzentriertheit konnte ich mir nicht leisten.

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Inga seufzte tief, räumte das Frühstücksgeschirr weg und ging die Betten machen. Gegen neun Uhr klingelte das Telefon.
„Van Herbig?“
„Hallo Inga, hier ist Rilah.“
„Hallo! Was gibt’s denn?“
„Wegen heute: ich hab eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche willst du zuerst hören?“
„Die schlechte…“

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„Wir können heute nicht weg, Susie hat heute Nacht ihren Welpen bekommen und ich will sie nicht alleine lassen. Jetzt die Gute: du kannst gern rüber kommen, und dir das Kleine angucken.“
„Gerne!“ Inga war begeistert. Sie hatte noch nie neugeborene Welpen gesehen.
Entgegen der verabredeten Zeit, saßen die Frauen eine dreiviertel Stunde später im Wohnzimmer der Portas und unterhielten sich angeregt.
„Die Kleine ist wirklich total niedlich und so klein!“ schwärmte Inga.

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„Ja, aber Welpen wachsen schnell, vor allem bei kleinen Rassen. Bin gespannt, was sie von welchem Elternteil hat. Die Ohren hat sie von Susie…“
Rilah seufzte und wirkte plötzlich traurig, was Inga sofort bemerkte.
„Was ist los?“
Rilah machte ein gequältes Gesicht und schien den Tränen nahe.
„Carlos hat mir mit Scheidung gedroht, wenn ich meine Tiere nicht abgebe.“
„Wie bitte? Aber warum denn? Die sind doch alle total lieb!“
„Naja, er war nie für Tiere gewesen. Bevor ich das erste Mal schwanger wurde, hat Carlos mir erlaubt die Tiere anzuschaffen. Damals war ich sehr einsam, weil er fast ständig auf Auslandseinsätzen war und meine Familie wohnte weit weg.“

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„Du warst schon mal schwanger?“ entfuhr es Inga, die sich sofort auf die Zunge hätte beißen können.
„Ja, ich hab das Mädchen in der einundzwanzigsten Woche verloren…“
„Oh, das tut mir leid. Ich wollte dir nicht zu nahe treten.“
„Keine Sorge, bist du nicht. Es tut wirklich mal gut, darüber reden zu können.“ Rilah lächelte schüchtern und fuhr mit ihren Erzählungen fort.
„Als ich erfuhr, dass ich schwanger war, beantragte Carlos sofort die Versetzung zurück an unseren Wohnort, was problemlos klappte. Er war fürsorglich und trug mich auf Händen. Er freute sich genauso sehr auf das Kind wie ich.“ Wehmütig lächelte Rilah, doch Inga musste hart schlucken.
„Als ich im fünften Monat war, bekam ich Blutungen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte kämpften um das Leben und auch um das meine. Mich konnten sie retten…“
Tränen liefen ihr die Wange hinunter, die sie wegwischte. Inga ahnte schlimmes.
„Ich brauchte lange, fast eine Woche, um wieder zu mir zu kommen. Mein Arzt brachte mir die Nachricht so schonend wie nur möglich bei. Ich war fassungslos, mein Baby war tot. Die Plazenta hatte sich gelöst….
Glaub mir Inga, das ist das Schlimmste, was einer Frau passieren kann. Ich war völlig fertig und trauerte sehr um mein Kind. Die Leute – Ärzte, Schwestern und Therapeuten – kümmerten sich rührend um mich. Aber Carlos?“

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Rilahs Stimme erstickte unter Tränen. Weitersprechen konnte sie nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, ich fand's so schön, wie du das beschrieben hast, wie Mario und Inga sich wieder vertragen haben. So 'nen lieben Mann wünscht sich doch jeder, oder?
Umso geschockter war ich über die Geschichte mit Rilahs verlorenem Baby. Ich glaube, sowas durchmachen zu müssen, ist für jedes Ehepaar eine harte Belastungsprobe. Und so wie's aussieht, war Carlos ihr da wohl keine große Hilfe...

Kommi fällt heut etwas kürzer aus, bin doch sehr müde. Schöne Fortsetzung, mach weiter so! :hallo:
 
Morgen Chaotin!
Du warst ja wirklich lange auf, dass man da müde ist.... Ich nehm's dir auch nicht übel, dass dein Kommi kurz ausfällt!
Ich freu mich doch immer, wenn ein neues Kapitel gut ankommt und ich ne Rückmeldung bekomme.
 
Hey,
also ich hab deine FS entdeckt & WOW echt gut ;D
also mach mal bitte schnell weiter denn ich will wissen wie es weiter geht
bye mausz'
 
Ein Kommi! Ein Kommi! *vor Freude hopst*

Hach, das freut mich wirklich, dass dir die Story gefällt! Ich steck da so viel Herzblut rein, und manchmal ist es echt enttäuschend, wenn man so lange auf eine (weitere) Rückmeldung warten muss! Ich hoffe ja mal, dass irgendwann meine kleine Familie an Sympathie gewinnt und mehr Leser etwas dazu schreiben!

Das nächste Kapitel kommt wohl erst frühestens Dienstag, weil ich für ne Klausur lernen muss!
Ich hoffe du kannst dich so lange gedulden... ;)
 
Schöön das sich mario und inga wieder verstehen!

Die arme Rilah das muss ja furchtbar sein! Und jetzt auch noch die hunde abgeben... sie hat den falschen mann geheiratet!:mad:

lg bis zum nächsten schnudellpferd:hallo:
 
Kapitel 9

Wie versprochen geht es heute weiter!
Viel Spaß beim Lesen & Kommis hinterlassen ;)
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Kapitel IX
Rilah wurde von Schluchzern geschüttelt, als die Erinnerungen wieder hochkamen. Inga versuchte die Nachbarin zu trösten, was ihr kaum gelang. Nach einer Weile schniefte Rilah und berichtete mit stockender Stimme weiter.

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„Als ob es noch nicht schon schlimm genug gewesen wäre, machte Carlos mich für die Fehlgeburt verantwortlich. Jetzt noch –nach neun Jahren- schrecke ich aus dem Schlaf auf, wenn er sagt, dass ich noch nicht mal fähig bin, ein Kind gesund zur Welt zu bringen. Er war damals so grausam und es interessierte ihn nicht, wie es mir ging. Nach drei Wochen holte er mich ab und brachte mich nach Hause. Das Kinderzimmer war ausgeräumt und in ein Gästezimmer umgestaltet worden. Nichts erinnerte mehr daran, dass dort mal ein Baby hätte wohnen sollen. Aber der Grausamkeit nicht genug: Carlos arbeitete wieder auswärts. Erst nur in der Woche, dann war er monatelang weg. Ich war einsamer als zuvor und um etwas zu haben, worum ich mich kümmern konnte, nahm ich Hunde und Katzen in Pflege. Nicky und Kalle wollte niemand haben, also behielt ich sie. Janko und Mr. Jingles hatte man vor meiner Tür ausgesetzt, Susie wurde mir vor einem halben Jahr halbtot gebracht… die Tiere waren damals quasi ein Ersatz für das Baby und jetzt soll ich sie abgeben. Das ist… das ist, als wenn man seine Kinder abgeben müsste! Verstehst du das?“
Hilflos und völlig verzweifelt suchte Rilah in Ingas Gesicht nach Verständnis.
„Rilah, das was Carlos mit dir gemacht hat ist menschenverachtend. Das musst du dir nicht gefallen lassen!“ versuchte Inga zu ihrer Nachbarin durchzudringen.

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Rilah erstarrte und ihr Blick ging ins Leere und sie sagte nichts. Schon beim ersten Treffen hatte Inga gespürt, dass Carlos kein angenehmer Zeitgenosse war. Doch so eine Kaltblütigkeit hätte sie –weiß Gott- nicht erwartet.
Im Gegensatz zu Rilahs Leben waren ihre Depressionen ein Klacks, wirklich nichts sagend. Soetwas wie Schuldgefühle machten sich breit und Inga fühlte sich unwohl.
„Er hat mir die Zwillinge geschenkt und gibt mir ein Dach über dem Kopf. Es ist alles okay“, flüsterte Rilah und es hörte sich an, als sei es auswendig gelernt.
Plötzlich wurde Rilah hektisch und komplimentierte Inga hinaus.
Nachdenklich ging Inga nach Hause.

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Das was sie gehört hatte, erschütterte sie zutiefst.


Um kurz nach drei packte ich meine Sachen zusammen und fuhr zu Dr. Keinzel.
„Hallo Herr van Herbig“, wurde ich freundlich begrüßt.
„Sie sind wegen Ihrer Frau hier?“
Ich nickte zur Antwort, wusste aber nicht, wie ich anfangen sollte. Es war schon irgendwie schwer mit einem Fremden über private Dinge zu sprechen. Mit einer Geste bedeutete mir der Arzt mich zu setzen, und nach kurzem Zögern begann ich zu erzählen.
„Ich hab momentan das Gefühl, dass Inga alles falsch versteht, was man sagt. Gestern gab es einen großen Streit.“ Ich erklärte Dr. Keinzel meine Idee der „Notlüge“, ließ aber den Badezimmervorfall weg, weil es mir peinlich war.

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„Heute Morgen hat sie sich dann bei mir entschuldigt. Das ist so ein Auf und Ab und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.“
„Ich weiß, für Angehörige ist es immer schwer. Aber ich gehe davon aus, dass ihre Frau nicht an starken Depressionen leidet. Medikamente wird sie nicht benötigen. Sie haben schon jemanden gefunden?“
„Ja, bei Frau Dr. Pieper hat sie einen Termin. Freitag in einer Woche.“
„Das ging aber fix. Frau Dr. Pieper ist sehr gut, sehr einfühlsam. Ihre Frau wird sich sicher wohl fühlen und schnell Fortschritte machen. Jetzt zu Ihnen: Solche Situationen wird es wohl öfter geben. Ihre Frau ist sehr emotional und legt alles negativ aus. Dennoch sehnt sie sich nach Anerkennung. Seien Sie liebevoll zu ihr. Zeigen Sie ihr, dass Sie sie unterstützen, aber nicht mit Worten, sondern mit Gesten.

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Lächeln Sie, seien sie zärtlich, berühren Sie sie. Das vermittelt ihr ein Gefühl der Geborgenheit. Und ganz wichtig: Hören Sie ihr zu und nehmen Sie sie ernst. Das wird Ihnen beiden helfen.“
„Und was ist, wenn Inga wieder so irrational reagiert? Ich kann das doch nicht immer schlucken! Schließlich hab ich auch Gefühle. Das soll jetzt nicht egoistisch klingen, verstehen Sie, was ich meine?“

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„Ja, das verstehe ich. Das einzige was ich Ihnen dazu raten kann: Machen Sie sich klar, dass Ihre Frau an einer Krankheit leidet. Ein Patentrezept gibt es leider nicht. Die Psyche ist etwas sehr komplexes.“
„Ich weiß“, seufzte ich.
„Ich hoffe ich habe Ihnen wenigstens etwas helfen können.“
„Ein wenig. Vielen Dank.“
So verabschiedete ich mich von Dr. Keinzel und machte mich auf den Weg nach Hause. Wirklich geholfen hatte das Gespräch nicht. Im Grunde war ich auf mich allein gestellt und musste zusehen, wie ich klar kam. Ich war enttäuscht.

Als ich gerade aus dem Auto stieg, kam Inga auf mich zu.


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„Hi, was ist denn los?“ fragte ich doch etwas erschrocken.
„Ich war ja heute bei Rilah und sie hat mir schreckliches erzählt.“ Schnell und hektisch berichtete sie, doch ich konnte das alles gar nicht aufnehmen. Eigentlich wollte ich nur aus dem Anzug und unter die Dusche. Mein Tag war anstrengend gewesen und das Gespräch beim Arzt hatte meine Stimmung nicht gerade gehoben. Ich wollte meine Ruhe. Zielstrebig ging ich ins Haus, Richtung Schlafzimmer und pellte mich aus den Klamotten.
„Was meinst du dazu? Wir müssen ihr und den Kindern helfen!“
Inga merkte nicht, dass ich genervt war und erwartete auch noch eine Antwort oder gar eine Lösung für das Problem, obwohl sie genau wusste, wie ich solche „Überfälle“ liebte.
„Ich weiß nicht…“, grummelte ich, doch sie ließ nicht locker.
„Findest du das etwa nicht schrecklich?“ fragte sie.
„Doch, schon. Aber ich mische mich ungern in anderer Leute Probleme ein. Und jetzt geh ich erstmal duschen.“
Ich verschwand im Bad und freute mich darauf den Stress und den Schweiß abzuwaschen. Für Mai war es wirklich schon sehr warm und ich nahm mir vor, am nächsten Tag etwas Leichteres anzuziehen.
Als ich eine halbe Stunde später aus dem Bad kam, klopfte Inga einladend auf die Couch neben sich und redete wieder von den Portas, kaum dass ich saß.
„Inga… Inga!“

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„Ja… äh… was denn?“
„Ich find’s ja schön, dass du dich so für andere einsetzt. Aber meinst du nicht, dass wir im Moment genug eigene Probleme haben?“
 
Zuletzt bearbeitet:
hey hab mir grad deine ganze story durchgelesen und find sie echt super! kannst du mich benachrichtigen?
irgendwie tut mir mario leid, er muss alles alleine durchstehen...:(

LG Lion
 
So, hab jetzt gelesen. Also, mir tut Mario irgendwie auch ein bißchen Leid, dass er das alles allein durchstehen muss. Ich finde, er bräuchte jemanden, der ihm zur Seite steht. Ein Freund, mit dem er reden und auch mal weggehen kann, um sich etwas abzureagieren. So wie es momentan läuft, wird er selbst noch depressiv.
Rilah tut mir auch Leid. Ihr Mann ist ja ein emotionaler Eisklotz. Sie sollte möglichst schnell etwas unternehmen. Ich finde es super, dass Inga ihr helfen möchte, aber Mario hat schon Recht, sie hat momentan genug eigene Probleme.
 
@ chaotin84: Ja, mit tut Mario mittlerweile auch ein wenig leid und es wird noch schlimmer (warum und was, verrate ich nicht - is ja klar). Das mit dem Freund ist so eine Sache, schließlich kennen Mario und inga nur wenige aus Schönsichtingen und die auch nicht wirklich gut. Sie sind immernoch fremd, auch wenn sie schon lange dort wohnen. Mal sehen, was ich weiter passieren lasse. Hab gerade eine kleine Schreibblockade, aber wird schon.
Von Rilah wird man aber auch erst später wieder etwas hören! Was weiß ich allerdings auch noch nicht.
 
:schnief: Erstmal muss ich mich bei dir ganz ganz doll Endschuldigen, dass ich dir zu deinen Geschichten keine Komis geschrieben habe. Es tut mir Leid.
Leider ging mein Internet die letzten Wochen nicht richtig, ich war zwar mal kurz hier im Forum aber ich bin immer raus geflogen:(

Zu deiner FS:Rihla tut mir voll leid, das sie ihr Kind verloren hat und das ihr Mann Carlos so Herzlos war und sie einfach wie einen Stein behandelt hat, sowas Hasse ich:( . Und Mario scheint es auch nicht so gut zu gehen. Der arme macht sich solche sorgen, das er vielleicht selber in Depri. verfallen:ohoh:. Das schlimmste, das die Kinder drunter leiden müssten =( Ich hoffe mal das es mit Inga bald besser wird.

Und noch mal es tut mir leid :(
 
@ Hedy: Schön, dass du dich doch noch meldest. Ich geb zu, dass ich immer sehr schnell beleidigt bin, wenn ich keine Kommis bekomme, vor allem wenn ich sehe, dass andere FS schon sehr schnell mehrer Seiten lang sind. Nenn es Eifersucht, aber mich stimmt es traurig, dass ich nur viele inaktive und so wenig aktive Leser habe. Ich könnte die Anzahl der Hits natürlich positiv werten und mir sagen, dass viele Gäste die FS verfolgen, aber dennoch wünsche ich mir mehr Beliebtheit bei den Forumsusern....
Vielleicht kommt das ja noch, ich will's hoffen!
Du kommst natürlich wieder auf die Benachrichtigungsliste!

Bald gehts weiter!
 
Hallo Mike. Ich lese jetzt schon seit einiger zeit deine FS und ich finde Sie einfach super. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. :) Bin gespannt wie es weiter geht.
 
@ Angel: Danke für deinen Kommi, das baut echt auf! Aber achte bitte darauf die Schreibweise meines Namens. Der hat nämlich nichts männliches an sich =).

Das nächste Kommt vielleicht nachher noch!
 
10. Kapitel

Et voila! Hier ist das neue Kapitel!

Wie immer freue ich mich über Kommentare, Kritik ist ebenso erwünscht wie Lob!

Viel Spaß beim Lesen!
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Kapitel X
Inga war beleidigt.
„Aber…“, setzte sie an.
„Kein ‚Aber’. Ich will mir keinen Ärger einhandeln.“
„Wieso?“
„Inga, so einer Frau zu helfen ist nicht einfach. Überleg doch mal bitte: Meinst du Carlos lässt es zu, dass Rilah sich von ihm trennt? Im Leben nicht!“
„Man muss aber etwas tun! Ich kann hier nicht Däumchen drehend rumsitzen, wenn ich weiß, dass Rilah drüben…“
Wieder unterbrach ich sie.
„Hat sie dich denn um Hilfe gebeten?“
„Nein“, antwortete Inga kleinlaut.
„Siehst du, also warte doch ganz einfach bis sie dich fragt. Dann kannst du immer noch was unternehmen!“
„Aber ich kann mich wenigstens erkundigen. Und sag mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe!“
Inga sagte es und sprang auf.
„Na super!“ dachte ich. Da kommt man von einem anstrengenden Tag nach Hause und will nur seine Ruhe haben und dann sowas. Eigentlich hätte ich Inga folgen sollen, doch ich war hundemüde. Also beschloss ich ein Nickerchen zu machen, bis das Essen fertig war. Kaum dass ich die Augen geschlossen hatte, stürmten Marina und Beckie durch die Haustür.
„Papi, Papi! Das Hundebaby ist da!“ riefen beide und waren total aus dem Häuschen. Sie wuselten um mich herum und waren vor Aufregung richtig außer Atem.

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So hatte ich mir mein Nachmittagsschläfchen ganz bestimmt nicht vorgestellt. Ich wollte weiter den Mürrischen spielen, doch als ich in die freudestrahlenden, erhitzten Gesichter meine Töchter blickte, konnte ich nicht anders, als mich mit ihnen zu freuen. Auch Inga lächelte vor sich hin, als sie uns beobachtete. Ein Gefühl von glück durchfuhr mich. Dieser Moment war so schön, so friedlich und idyllisch. Kaum vorstellbar, dass der gestrige Tag fürchterlich gewesen war. Inga bereitete das Essen zu, ich beschäftigte mich mit den Kindern – alles schien in bester Ordnung.
„Aber wie lange?“ fragte ich mich seufzend.
Wann würde es die nächste Auseinandersetzung geben?
Wie heftig würde es diesmal sein?
Ich schaute mir meine Familie an und Wehmut überkam mich. Zum wiederholten Mal wünschte ich mir nichts mehr, als glücklich sein zu können.
Aber was war Glück überhaupt? Ich konnte mir selbst keine Antwort darauf geben. Ich wusste nur, dass ich seit Tagen alles andere als glücklich war.
Essensgerüche stiegen mir in die Nase und mein Magen bestätigte mir mit einem lauten Knurren, dass ich Hunger hatte.
Am Esstisch erzählten die Zwillinge weiter von dem ach so süßen Welpen.
„Papa, Mama?“ fragte Marina gedehnt.
„Wenn der Welpe alt genug ist, können wir nicht einen aufnehmen? Das Hundemädchen ist so süß!“
„Wir haben auch schon einen Namen: Ayla soll sie heißen!“ kam Beckie zu Hilfe.
Inga und ich mussten uns wie schon oft ein Lachen verkneifen. Die beiden Mädchen sprachen mit einer Ernsthaftigkeit, die für Sechsjährige ziemlich ungewöhnlich ist.

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„Soso, ihr habt die Kleine also schon getauft. Ich nehme an, ihr habt Frau Porta auch schon gesagt, dass wir einen nehmen?“ fragte ich und die Mädchen machten betretene Gesichter.
„Inga, was meinst du dazu? Sind Beckie und Marina alt genug, um die volle Verantwortung für einen Hund zu übernehmen? Füttern, Gassi gehen – bei jedem Wetter! Und ist ihnen auch klar, dass sie jede Nacht mehrmals aufstehen müssen, solange ‚Ayla’ noch nicht stubenrein ist? Und viel Zeit für Freund werden sie auch nicht mehr haben….“
Die Zwillinge guckten nur groß, doch Inga verstand die Ironie hinter meinen Worten.
„Ich glaube nicht…“
Enttäuschung stand in den Mienen der Mädchen.

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Marina schob die Unterlippe vor und ihre Augen wurden feucht. Beckie hingegen reagierte mit Wut, doch bevor sie etwas sagen konnte, kam ich ihr zuvor.
„Aber wir haben ja nicht gesagt, dass wir nicht helfen…“
„Heißt das, dass wir Ayla kriegen?“
„Für mich spricht nichts dagegen und für Papa auch nicht.“
„Jipiiiiiiih!“ riefen beide, schaufelten sich das Essen hinein und rannten gleich wieder rüber zu den Portas.

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„Jetzt bekommen wir wohl einen Hund, was?“
„Ja, ich hab die kleine ja schon gesehen. Sie ist wirklich goldig, und der Name ‚Ayla’ passt wirklich wunderbar. Aber weißt du was das schöne ist?“
Ich schüttelte lächelnd den Kopf.
„Wir helfen Rilah und ich bin nicht mehr so allein, wenn ihr drei unterwegs seid.“
Inga lächelte mich zufrieden an, und ich genoss die Situation sehr.
Doch das Telefon klingelte.
„Ich geh schon“, meinte Inga und erhob sich.
Während sie telefonierte, räumte ich das Geschirr weg und ging ins Wohnzimmer.
„Wer war das denn?“
„Nur Rilah. Sie wollte nur sichergehen, dass wir wirklich zugestimmt haben. Anscheinend waren unsere beiden nicht wirklich überzeugend.“
Mit einem Seufzer der Zufriedenheit ließ sie sich neben mir nieder.

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Kuschelnd sahen wir fern und genossen den Abend, der sich langsam aber sicher dem Ende neigte.
 
Hey, ich habe deine FS natürlich nicht vergessen, nur kam kein Kapi, dass ich kommentieren konnte :D
Aber jetzt ist ja wieder eins da, jubel^^
Das drittletzte Bild ist dir wahnsinnig gut gelungen!
Ich bin begeistert!
Und ich staune immer noch, über die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Zwillinge. Jetzt ist Inga auch nicht mehr so alleine
 
Das ist bis jetzt das beste Kapitel der kompletten FS! Ich finde, deine Fotos sind diesmal so klasse geworden, wirklich. Besonders das von Marina ist total gut, richtig perfekt. Es passt hervorragend zum Text und ist gleichzeitig lustig (weil sie so witzig schaut) und traurig (weil kleine, traurige Mädchen immer so hilfsbedürftig erscheinen). Daumen hoch! Ein weiteres, riesiges Lob bekommst du von mir für deine Kulissen. Die sind traumhaft und so realistisch. Das Wohnzimmer gefällt mir besonders gut, wirklich wunderschön. Man sieht, dass du dir damit viel Mühe gibst. Und dann gibts direkt noch ein weiteres Lob hinterher: der Text war diesmal richtig gefühlvoll. Wunderbar! Natürlich war er das vorher auch schon, aber so gut wie in diesem Kapitel ist es dir noch nie gelungen. Man merkt richtig, wie Mario sich einfach nur nach einem normalen, alltäglichen Familienleben sehnt. Echt super, Meike!
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LG, die Chaotin
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Sorry, war nicht mit absicht das ich deinen Namen falsch geschrieben habe. schäm:argh:

Ich fand dieses Kapitel mal wieder Klasse. Die Bilder sind auch super, vorallem die Miene von der kleinen fand ich zum schreien komisch.

Mach bald weiter.

Bis Bald Angel81:hallo:
 
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Zu allererst: Eine neue Seite *hops*

@ Lioness77: hmmm... hab mich wohl vertan... Ich hoffe das nimmst du mir nicht übel. Freu mich jedenfalls, dass dir das Kapitel gefallen hat. Über das dritte Foto (Marina) wundere ich mich selbst....
Dass die Zwillinge unterschiedliche Persönlichkeiten haben, ist gewollt, denn schließlich heißt die Story ja "Familiendynastie" und die beiden werden irgendwann die Hauptcharaktere sein. Wenn sie ähnlich wären, wär es ja weniger spannend.

@ Chaotin: Hui, was für ein Lob, vielen Dank!!!!! Mich wundert es ein bisschen, dass ich bei diesem Kapitel so für die Bilder gelobt werde, denn eigentlich habe ich mir nicht wirklich viel Mühe gegeben. Hab lange überlegt, zu welcher Situation ich eins mache und war eigentlich gar nicht so zufrieden. Das Bild von Marina, war eigentlich nur ein Test.... Oder hätte ich das jetzt alles gar nicht sagen sollen? Egal, Hauptsache es gefällt meinen Lesern.
Zu den "Kulissen": Das ist ein komplettes Haus, in dem die Familie wohnt. Das musste ich ja letztens nachbauen, weil mein PC mit VJ und den vielen DLs nicht klar kam. Das war vielleicht blöd, aber ich habs ja ganz gut wieder hinbekommen....
Der Text entstand in einem Fluss. Ich glaube Kapitel 8-13 hab ich alle auf einmal geschrieben, befand mich in einer richtig kreativen Phase, und wollte, dass bei den van Herbigs etwas passiert. Man darf also gespannt sein.
Danke nochmal!!!!

@ Angel81: Danköööö für deinen Kommi! Ich freu mich über jeden, der etwas schreibt!
 
Meike ich nehme es dir nicht übel^^
Klar, dass wenn die Zwillinge vollkommen gleich wären, das langweilig wäre, wollte dich nur noch mal dafür loben:p
Darauf freue ich mich schon, wenn die beiden die Hauptrollen sind
 
Vielen lieben Dank, Lioness!
Bis die beiden aber die Hauptrolle übernehmen, wird es wohl noch einige "Jahre" dauern. Aber ich habe vor, den beiden zwischendurch einzelne Kapitel zu widmen, was ich schwierig finde. Ich kann mich nicht wirklich gut in 6-jährige Mädchen versetzen....
Bei Gelegenheit werde ich beide mal zusammen knippsen, denn wenn man genau hinsieht, fällt einem auf, dass sie auch verschiedene Gesichter haben. Marinas ist etwas rundlicher als das von Beckie, was aber keineswegs beabsichtigt war. Die beiden sind die "leiblichen" Kinder von Inga und Mario und es ist eher Zufall, dass die Gesichter zu den Namen und zu ihrem Charakter passen....
Ich find's witzig....
 
:hallo: huhu

Mein Internet Funktioniert wieder richtig. Dann verpass ich auch hier nichts mehr.
Also ich fands süß wie die beiden Zwillinge versucht haben, die Eltern zu übereden einen Hund zubekommen...Einfach zu knuffig...
Auch mir gefällt dein Wohnzimmer wirklich gut...das ist zum Schrein :scream: .
Und ich kann auf einer Seite Mario verstehen und auf der anderen Seite Inga. Mario will ein normales Familienleben und Inga will unbeding Rilah helfen, was bestimmt auch nicht sehr leicht ist, leider. Und Mario hat einfach Angst, das auch seiner Liebsten was passieren könnte und ratet davon ab. Aber Super toll beschreiben ;)

Hoffe das es bald wieder weiter geht=)

LG Hedy
 

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