Heute hatte ich es mit dem welterfahrensten und intelligentesten Postboten der türkischen Post zu tun.
EF bekam neue Geldkarte zugeschickt, und die musste quittiert werden. So weit so gut.
Nur bei uns arbeitet EF, und ich bin zu Hause. War schon mal sehr merkwürdig für den Menschen (ich nehme mal an, dass er einer ist ... siehe MiB 2) , dass der Mann zu Hause ist und die Frau arbeitet. Aber es kam noch schlimmer: Jeder Türke hat einen Kimlik (=Perso), auf dem es die Kimlik-Nummer (Staatsbürgernummer) zu lesen gibt. Nur habe ich weder Perso (wurde mir letztes Jahr geklaut, ein paar Monate, bevor er ablief) und selbst wenn ich einen gehabt hätte, hätte er mit dem nix anfangen können, weil deutsch.
Also habe ich dem Menschen meinen Pass gezeigt. So wie der sich angestellt hat, war das der erste Reisepass, den er in der Hand gehalten hat...
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"Steht da jetzt zuerst der Nachname oder der Vornahme, und das Ausstellungsdatum, ist das jetzt 2003 oder 2013? Und wo steht da die Passnummer?"
Aaaargh!
Auf die Idee, das Geburtsdatum zu gucken kam er übrigens nicht ....
Tja, und dann kam wieder das Drama mit dem Familiennamen.
In meinem Nachnamen befindet sich ein Umlaut, den es zwar im Türkischen auch gibt, nicht jedoch im Computer der Bank. Das war das nächste Problem, aber auch das war lösbar, immerhin schien der gute Mensch schon gerüchteweise vernommen zu haben, dass es mittlerweile elektronische Datenverarbeitung geben soll, die mit bestimmten Sonderzeichen und Buchstaben auch nach über 50 Jahren ASCII und ANSI nicht umgehen kann.
Das dicke Ende kommt aber noch:
Wir haben in D geheiratet und unseren Namen nach deutschem Recht ausgewählt; heisst: Familienname ist mein Nachname, und EF hat vor meinem Nachnamen noch ihren Mädchennamen stehen.
Das ist in der zivilisierten Welt kein Problem, hier ständig. Latürnich hat unsere Intellenzbestie von der türkischen Post mich darauf hingewiesen, dass EF anders heisst als ich und wir somit ja gar nicht verheiratet sein können, es hat gefühlt Stunden gedauert, bis er kapiert hat, dass EF tatsächlich unseren gemeinsamen Familiennamen plus ihren Mädchennamen führt ...
Ihr glaubt übrigens gar nicht, was wir schon Ärger mit der hiesigen Kranken- und Sozialversicherung hatten, weil Sohnemann wie ich nur unseren Familiennamen führt ...
Aber wie gesagt, dass hier ist halt nicht die zivilisierte Welt ...
Dafür hat er den Brief dann da gelassen und nicht in irgendein gottverlassenes Kaff im Harz gebracht, ist doch schon mal was, oder? Man ist ja schon mit sehr, sehr wenig zufrieden ...
(...)
Hier gibts tolle Zwiebeln. Willste´n Sack voll? (...)
Her damit!
Ich kann die Matschdinger hier nicht mehr sehen!
(...)
Wenns irgendwann was bringt, ist doch toll. Besser als nix. Musst du was investieren? (...)
Hoffen wir mal, dass es das tut, im Moment sehe ich nur laufende Kosten ...
Groß investieren muss ich im Moment nicht, PC+Drucker+Indernedd habe ich, Handy sowieso. Das Problem ist nur der eierlegende Wollmichsaudrucker: Seit Sohnemann da rum gespielt hat, bleibt jedes Blatt beim Einzug hängen, es sei denn, man schiebt nach....
Im Moment kann ich ganz gut von zu Hause aus arbeiten, sofern mich der Kurze lässt ...
Und wer hat sie bekommen? Und warum gab es keine 1,0 im Angebot? Sind die Noten gemäß einer Gaußschen Glockenkurve verteilt? Ich möchte jetzt aber auch wieder alles möglich und unmögliche wissen.
Na denn gute Nacht.
Hmmm .... irgendwie gab es bei uns meistens keine Glockenkurven, sondern oft genug linksschiefe Verteilungen mit einem Modalwert bei 3,7, 4 oder 5 - zumindest im Vordiplom. Am extremsten war Höhere Mathematik I, ca 1/3 durchgefallen, ca 1/3 4,0; beste Note 2,7 ... Mathematiker halt.
Ich habe noch lange danach von Taylorreihen geträumt; und das einzig feuchte an diesen Träumen war der Angstschweiss ...