Er macht den Tag schön
Als ich in den Bus stieg, grinste Lexi mich an.
"Was ist los?", fragte ich sie vorsichtig.
"Da ist ja jemand verliebt!", zog sie mich auf.
"Mhm... wer weiß...", entgegnete ich ihr und musste mir das Lachen verkneifen. Lexi fing an zu kichern. Nun konnte ich es auch nicht mehr zurückhalten. Wir fielen beide in Gelächter aus. Nach einiger Zeit hielt der Bus vor meinem Haus. Lexi und ich stiegen gemeinsam aus, da ich sie eingeladen hatte.
"Was gibt es denn zu Essen?", fragte meine Freundin neugierig.
"Dein Lieblingsessen: gegrillten Lachs!", antwortete ich schmunzelnd.
"Oh, lecker!" Kaum hatte sie diesen Satz beendet, standen wir auch schon vor der Haustür. Ich klingelte und meine Mutter öffnete.
"Hey, kommt schnell herein. Ich muss aufpassen, dass das Essen nicht anbrennt", sagte meine Mama. Wir traten ein und zogen uns die Schuhe aus. Ich schloss die Tür hinter mir und ging zusammen mit Lexi in die Küche. Als wir den ersten Fuß in die Küche setzten, stand meine Mutter am Herd und kochte.
"Guten Tag, Mrs. Osborne.", begrüßte Lexi meine Mutter freundlich.
"Hallo, Lexi. Schön, dass du mit Lilly gekommen bist. Das Essen steht bereits auf dem Tisch", sagte meine Mama, lächelte Lexi an und deutete auf die dampfenden Teller im Nebenraum gestellt hatte. Wir setzten uns und begannen zu essen. Nach einer Weile kam meine Mutter ins Zimmer und fragte: "Schmeckt es euch denn?"
"Ja, es ist köstlich Mrs. Osborne, einfach köstlich!", sagte Lexi schmatzend. Mama lachte. "Das freut mich! Und dir, Lilly?", wandte sie sich an mich. "Natürlich, Mum!", antwortete ich und zwinkerte ihr zu. Dann verschwand sie wieder in der Küche. Nach dem Essen erledigten wir schnell unsere Hausaufgaben und überlegten uns danach, was wir tun sollten.
"Es ist schönes Wetter heute. Vielleicht können wir ans Seeufer gehen?", schlug Lexi vor.
"Oh ja, gute Idee!", antwortete ich ihr. Daraufhin kam meine Mutter in den Raum und ich sagte ihr, dass wir am Seeufer wären. Also machten wir uns auf den Weg.
"Nun sag doch mal, du bist doch in Jack verknallt, oder?", fragte Lexi mich auf halbem Weg.
"Okay, okay. Ich geb's zu, ich mag ihn. Er ist wirklich total süß! Seine Haare sind so wunderschön und erst seine Augen... Außerdem ist er nicht so, wie die anderen Jungs!", schwärmte ich. Wir unterhielten uns die ganze Zeit lang über ihn. Als wir endlich angekommen waren, zogen wir uns unsere Badesachen an. Anschließend setzten wir uns auf eine Bank. Wir plauderten und lästerten, bis die beiden Zicken plötzlich auftauchten. Amber und Ashley kamen auf uns zu.
]
"Was macht ihr denn hier?", fragte Ashley genervt.
"Sonnen und schwimmen", antwortete ich gestellt freundlich.
"Habt ihr eigentlich keine Hobbys?", wollte Amber wissen.
"Oh doch, und zwar, über euch beide zu lästern!", entgegnete Lexi provokativ, und streckte den beiden die Zunge raus.
"Können wir uns nicht einfach vertragen?", bat ich und meinte es wirklich ernst.
"Tztz, als ob wir uns mit euch Freaks abgeben würden. Unsere Eltern sind die Elite von Twinbrook!", erwiderte Ashley hochnäsig. Das stimmte leider auch, denn Amber's Vater war der Bürgermeister der Stadt und Ashley's Mutter war eine erfolgreiche Firmenchefin.
"Also verpisst euch hier!", beendete Amber den Satz.
"Komm Lexi, lass uns gehen, dass wird mir zu blöd", flüsterte ich meiner Freundin zu.
"Okay", gab sie sich geschlagen. Wir gingen nach Hause. Wir fühlten uns mies. Eine Mischung aus Wut und Trauer machte sich in unseren Körpern breit. Wir schwiegen den ganzen Weg über. Als wir Zuhause waren, sah Lexi einen Zettel meiner Mutter auf dem Wohnzimmertisch. Darauf stand: "Hey, ihr beiden! Ich bin heute Abend mit Papa kegeln. Wir sind um 23:00 Uhr wieder da.
"Komm Lilly, es ist Freitag. Lass uns feiern gehen. Schmink dich, zieh dir was hübsches an und mach dir die Haare!", schlug Lexi vor, nachdem wir beide den Zettel gelesen hatten.
"Nein, ich traue mich nicht, mit meinen Wunden feiern zu gehen!", sprach ich ängstlich.
"Oh doch, das kannst du! Komm schon, dann lassen wir es richtig krachen. Außerdem musst du mehr Selbstbewusstsein kriegen!", forderte mich meine Freundin auf.
"Na gut", willigte ich vorsichtig ein. Nachdem ich endlich das passende Outfit gefunden hatte, riefen wir uns ein Taxi. Dieses fuhr uns zur Kneipe "Rotes Rondezvous". Kaum waren wir eingetreten, sahen wir Jack an der Bar sitzen.
"Oh, sieh mal, wer da ist, Lilly! Los, sprich ihn an!", flüsterte Lexi aufgeregt. "Nein, dass traue ich mich nicht..", gab ich zurück.
"Setz' dich doch zu ihm und schau, ob er dir einen Drink ausgibt!", schlug meine beste Freundin vor.
"Na gut, ich werde es versuchen..." Ich ging langsam auf die Theke zu. Mein Herz schlug 8 mal schneller als sonst. Ich setzte mich zu ihm. Lexi tanzte ein wenig auf der Tanzfläche, hatte mich aber immer im Auge.
"Hey, du bist doch Lilly, oder?", fragte er mich. "Oh... ja, die bin ich", antwortete ich schüchtern. Ich war ziemlich nervös. Meine Hände begannen zu schwitzen.
"Kellner, 2 Wodka Red, bitte!" rief Jack dem Kellner zu.
"Ähm, du willst 2 Wodka Red trinken?!", fragte ich und lachte.
"Nein, du magst ihn doch, oder?", entgegnete er und zwinkerte mir zu.
"Oh, ähm... danke.", sprach ich verlegen. Während wir tranken unterhielten wir uns. Wir waren beide angetrunken, als er mich fragte, ob ich tanzen wolle. Ich willigte natürlich ein. Mir wurde immer heißer. Ihm waren meine Wunden anscheinend egal, oder lag es einfach am Alkohol? Er konnte toll tanzen.
Ich träumte von einer Hochzeit. Von unserer Hochzeit. Ich wurde aber wieder zurück in die Realität zurück geholt, als er mir schmeichelte, dass ich wunderschön wäre und ihm meine Wunden nichts ausmachen würden und nicht ständig, seinem Blick ausweichen müsse.
Plötzlich sagte er, dass ich mitkommen solle. Das tat ich auch. Er ging mit mir viele Stockwerke nach oben, doch ich musste nicht laufen, da er mich hinauf trug. Als wir oben angekommen waren, war ich überwältigt.
Die Sterne, funkelten so wundervoll am Horizont. Auf dem Dach der Kneipe, sahen die Sterne aus wie tausende, kleine Diamanten. Ich fühlte mich wohl an seiner Seite, an so einem wundervollen Ort. Auf einmal küsste er mich.
Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr gut, sondern furchtbar überfordert. Wie sollte ich reagieren? Es war zwar ein tolles Gefühl, endlich meinen ersten Kuss zu erleben, aber ich fühlte mich bei der ganzen Sache nicht wohl.
______________________________________________________________________________
Ich hoffe dass es euch gefallen hat. Kommis und Kritik erwünscht, aber natürlich keine Pflicht.