chimaero schrieb:
So, so ... schräge Nebenstrassen also.
Muss das sein? Das letzte Tabu ist gebrochen, und sicherlich stehen
irgendwelche Forenmoderatoren schon "Gewehr-bei-Fuss" und verkünden stolz ihren
"NAM-Mod-Traffic-plugin_Nebenstrassenkapazitator*5.dat"
so daß jede beliebige Provinzkaffkleinstadt mit Dutzenden grauer Nebenstrassen. plötzlich ein Verkehrsaufkommen erzielt was .... ach, lassen wir das.
Hab mich eh immer gefragt wozu ich eine Strassenplanung von 20++ Stunden betreibe bevor ich die erste Wohnzone ausweise. SCRH hats mir nie gedankt, die Jungs sind mit fliegenden Fahnen in den Untergrund gegangen, sprich: U-Bahn, Bus und Dankeschön.
Worüber soll ich denn noch spotten in den Stadtjournalen der anderen, wenn nicht mehr, über die knallerote Verkehrsauslastung auf Land-und Nebenstrassen ?
Ich habe nachgerechnet und zusätzlich Daten aus dem deutschen Verkehrswesen herangezogen. Das Ergebnis ist, dass die schwarzen Straßen (Landstraßen, Einbahnstraßen, Alleen) in RH ziemlich realistische Kapazitäten aufweisen.
Eine pro Fahrtrichtung einspurige Straße innerorts wird beispielsweise mit 900 - 1300 Fzg./Std. Spitzenbelastung angegeben, bei RH beträgt die Kapazität 1000 Fzg./Std. - ist also im realitischen Bereich.
All das, was grau ist (Straßen, Autobahnen), ist in RH dagegen ordentlich unterdimensioniert. Realistische Größen wären bis zu 500 Fzg./Std. bei Straßen und an die 7500 Fzg./Std. bei den Autobahnen. RH sieht lediglich 100 bzw. 4000 Fzg./Std. vor, was eindeutig zu wenig ist.
Ich frage mich ernsthaft, wie 120 Fahrzeuge innerhalb einer Stunde (1 Fahrzeug alle 30 Sekunden) eine Straße überlasten sollen!
Ich habe also die Kapazitäten mit dem TrafficCop und der der TrafficStandard.dat (hab den genauen Dateinamen jetzt nicht im Kopf) des NAM angepasst. Die maximal 100 Fzg./Std. sind sicherlich ein schöner Richtwert für ruhige Wohnstraßen, aber ihre
Kapazität liegt doch deutlich höher.
In meinen neuesten Wohngebieten mit niedriger Wohndichte habe ich eine Regelrastergröße von 6x13 Feldern. Ich lege diese Raster so an, dass keine Kreuzungen, sondern nur einseitige Einmündungen entstehen, maximal drei Mal. Spätestens die 4. Einmündung bildet das Ende der durchgehenden Straße, sie mündet dann in eine quer verlaufende Straße.
Die maximale Streckenlänge liegt bei etwa 20 Feldern (= 320 Metern). Diese Streckenführung entspricht der in vielen vergleichbaren deutschen Wohngebieten aus der Nachkriegszeit, ich habe dies anhand eines Flächennutzungsplans einer westdeutschen Mittelstadt überprüft. Mit den korrekten Kapazitäten und dieser Rasterbemessung sollte man bei geringer Siedlungsdichte keine Verkehrsprobleme haben. Stellt man alles mit Hochhäusern mit >6000 Einwohnern auf 64x64 Metern Fläche
voll, hat man natürlich ernsthafte Verkehrsprobleme. Aber das muss schon jeder selbst wissen, ob er solche Verhältnisse haben will.
Ich komme bei meinen Berechnungen bei einem Haus, das 2x1 Felder belegt (also 32x16 m) auf ca. 10 - 20 Bewohner pro Geschoss. Rechnet man noch die notwedigen Abstände zwischen den Häusern, Zufahrten und Parkplätze, ergibt sich bei 2 elfgeschossigen Häusern auf 4x4 Feldern eine Bevölkerungezahl von 220 - 440 und nicht 2200 - 4400 ...
Schaut man sich dann noch die Stadtgröße an, 4x4 km - das ist die Größe einer Kleinstadt. Praktisch dürften gerade mal fünfstellige Einwohnerzahlen bei rauskommen.
So viel für den heutigen Abend zur anhaltenden Realismusdebatte
Ich denke, SimCity macht nur dann wirklich Spaß, wenn man das mit dem Realismus nicht ganz so eng sieht.