Hallo ihr!
Endlich sind Nokia und ich soweit, dass wir das erste Kapitel unserer gemeinsamen Story "on" setzen können...
Es ist Nokias erste Story, sie schreibt den Text, und ich finde sie macht das genial!
Ich mache bei dieser Story (meine 3.) die Bilder, und die kleinen Gedichte, für jeden Monat...
Frei
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Wenn Blumen blühen,
und die Sonne scheint,
merkt wirklich niemand,
dass das Mädchen weint.
[ Mai – verborgene Trauer ] Teil 1
Felicia lag unter der großen Trauerweide im Garten und sah in den hellen Mittagshimmel hinauf. Die Sonne schien durch die Zweige der Weide, und Felicia war wunschlos glücklich. Sie setzte sich auf und blickte in den entfernten Wald, in dem sie so gern spazieren ging, was ihr aber ihre Eltern selten erlaubten.
Wie gern würde sie jetzt kurz einfach mal abhauen, in den Wald gehen und schauen, ob die Futterkrippe für die Rehe gefüllt war und ob ihr Lieblingsbaum noch stand. Einfach ihre Sorgen vergessen.
Aber das ging nicht. Sie war Felicia Henrietta Marlene Alicia von und zu Hartenstein und Tochter des Herzogs und da drüben standen zwei Wachen, die sie genau im Auge behielten.
Ihre älteren Brüder waren von der Pest hingerafft worden und ihre kleine Schwester war im Babyalter an Diphtherie gestorben. Ihre Eltern waren alt, und ihr Vater, der Herzog, brauchte einen neuen Herrscher über das kleine Land im Norden von Schottland. Und die neue Nachfolgerin hieß Felicia.
Sie hörte den Gong zum Mittagessen, und sie stand langsam auf und klopfte sich die Grasflecken vom Kleid. Das würde wieder Ärger geben.
Felicia machte langsam, sie hatte keine Eile, wieder in das dunkle große Schloss hineinzugehen, mit den vielen Korridoren, Fluren und stickigen Zimmern. Inzwischen war in fast jedem Zimmer ein Kamin, der im Winter heizte, besonders natürlich in der Kemenate, aber im Sommer, wie jetzt, war es die meiste Zeit stickig. Das Personal stellte kaltes Wasser in die Räume und wischte den Steinboden nass auf, aber das brachte wenig, und am liebsten ging Felicia nachts oder früh morgens zu dem See in der Nähe und badete. Niemand wusste davon, und das sollte auch so bleiben.
Sie erreichte den Schlosshof, mit vielen schönen Blumen, der Kies war sauber geharkt. Felicia überquerte das Rondell und sprang, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf, durch das geöffnete Tor in die Halle, in der es noch einigermaßen frisch war, da die Fenster behängt waren. Auf dem Boden lagen dicke Teppiche, die ihre Schritte verschluckten.
Felicia stieg langsam die breite Treppe nach oben, wo ihre Zofe sie bereits empfing. „Nein, Miss, wie sie wieder aussehen!“ Felicia lief einfach weiter in den großen Speisesaal, wurde an der Tür aber von ihrer Mutter, die exquisit und elegant wie immer aussah, abgefangen. Sie musste einen prüfenden und missbilligenden Blick über sich ergehen lassen und hörte die scharfe Stimme ihrer Mutter. „Dein Vater ist ein wenig unpässlich, also sei wenigstens beim Speisen vernünftig und achte auf deine Garderobe.“ Felicia verdrehte die Augen. „Ja, Mutter.“ Sie bekam einen kleinen Rüffel von ihrer Mutter und stolperte in den Raum, wo ihr Vater bereits an gedeckter Tafel saß, am Tischende. Felicia nahm auf der rechten Seite des Tisches Platz, ihre Mutter auf der linken.
Die Vorspeise wurde aufgetragen. Während Felicia ihre Fischsuppe löffelte, betrachtete sie ihren Vater. Er war alt und grau und doch stolz, wie er in seinem edlen Stuhl saß. Ihre Mutter hatte braune Haare, die von einem leichten Grauton durchzogen waren, mehrere Falten, die der Krieg;, die Hungersnot und der Tod ihrer drei Kinder gebrachten hatten.
Und ausgerechnet ich bin geblieben.. Sie wäre wahrscheinlich froher, wenn Emilia noch leben würde. Sie war zwar noch klein, aber sie wäre bestimmt die richtige Lady für das hier. Felicia biss sich auf die Lippen und ihre Augen füllten sich kurz mit Tränen. Sie wusste ja, dass sie schwierig war, aber sie kotzte das alles hier einfach an. Das viele Getue, wenn sie Grasflecken auf dem Kleid hatte, im Wald gewesen war oder mit dem Hund des Gärtners gespielt hatte.
Ihre Mutter sah sie forschend an. „Stimmt etwas nicht?“ Ihre grauen, dunklen und hartherzigen Augen durchbohrten sie förmlich. „Nein, Mutter.“ Zum Glück hatte Felicia diese Augen nicht. Sie hatte die schönen dunkelblauen fröhlichen Augen ihres Vaters.
Ihre Mutter zog die Mundwinkel nach unten. „Es wird Zeit, dass du heiratest! Du bist nun schon 17, ein vernünftiges Alter um zu heiraten.“
Felicia verdrehte die Augen und ihre Hand ballte sich zu einer Faust um den Löffel, mit der sie den Suppenteller auskratze. Ihr Vater wischte sich den Mund an einer Serviette ab. „Felicia, wir haben dir etwas zu sagen. Wir ...“
Wir hoffen, dass es euch gefällt, und wir benachrichtigen natürlich gerne...
Bis dann,
Nokia und Nadi
Benachrichtigungen:
S!mba ;
dark-lady ;
Nikita-chan ;
Irisa ;
Endlich sind Nokia und ich soweit, dass wir das erste Kapitel unserer gemeinsamen Story "on" setzen können...
Es ist Nokias erste Story, sie schreibt den Text, und ich finde sie macht das genial!
Ich mache bei dieser Story (meine 3.) die Bilder, und die kleinen Gedichte, für jeden Monat...
Frei
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Wenn Blumen blühen,
und die Sonne scheint,
merkt wirklich niemand,
dass das Mädchen weint.
[ Mai – verborgene Trauer ] Teil 1

Felicia lag unter der großen Trauerweide im Garten und sah in den hellen Mittagshimmel hinauf. Die Sonne schien durch die Zweige der Weide, und Felicia war wunschlos glücklich. Sie setzte sich auf und blickte in den entfernten Wald, in dem sie so gern spazieren ging, was ihr aber ihre Eltern selten erlaubten.

Wie gern würde sie jetzt kurz einfach mal abhauen, in den Wald gehen und schauen, ob die Futterkrippe für die Rehe gefüllt war und ob ihr Lieblingsbaum noch stand. Einfach ihre Sorgen vergessen.

Aber das ging nicht. Sie war Felicia Henrietta Marlene Alicia von und zu Hartenstein und Tochter des Herzogs und da drüben standen zwei Wachen, die sie genau im Auge behielten.

Ihre älteren Brüder waren von der Pest hingerafft worden und ihre kleine Schwester war im Babyalter an Diphtherie gestorben. Ihre Eltern waren alt, und ihr Vater, der Herzog, brauchte einen neuen Herrscher über das kleine Land im Norden von Schottland. Und die neue Nachfolgerin hieß Felicia.

Sie hörte den Gong zum Mittagessen, und sie stand langsam auf und klopfte sich die Grasflecken vom Kleid. Das würde wieder Ärger geben.
Felicia machte langsam, sie hatte keine Eile, wieder in das dunkle große Schloss hineinzugehen, mit den vielen Korridoren, Fluren und stickigen Zimmern. Inzwischen war in fast jedem Zimmer ein Kamin, der im Winter heizte, besonders natürlich in der Kemenate, aber im Sommer, wie jetzt, war es die meiste Zeit stickig. Das Personal stellte kaltes Wasser in die Räume und wischte den Steinboden nass auf, aber das brachte wenig, und am liebsten ging Felicia nachts oder früh morgens zu dem See in der Nähe und badete. Niemand wusste davon, und das sollte auch so bleiben.
Sie erreichte den Schlosshof, mit vielen schönen Blumen, der Kies war sauber geharkt. Felicia überquerte das Rondell und sprang, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf, durch das geöffnete Tor in die Halle, in der es noch einigermaßen frisch war, da die Fenster behängt waren. Auf dem Boden lagen dicke Teppiche, die ihre Schritte verschluckten.

Felicia stieg langsam die breite Treppe nach oben, wo ihre Zofe sie bereits empfing. „Nein, Miss, wie sie wieder aussehen!“ Felicia lief einfach weiter in den großen Speisesaal, wurde an der Tür aber von ihrer Mutter, die exquisit und elegant wie immer aussah, abgefangen. Sie musste einen prüfenden und missbilligenden Blick über sich ergehen lassen und hörte die scharfe Stimme ihrer Mutter. „Dein Vater ist ein wenig unpässlich, also sei wenigstens beim Speisen vernünftig und achte auf deine Garderobe.“ Felicia verdrehte die Augen. „Ja, Mutter.“ Sie bekam einen kleinen Rüffel von ihrer Mutter und stolperte in den Raum, wo ihr Vater bereits an gedeckter Tafel saß, am Tischende. Felicia nahm auf der rechten Seite des Tisches Platz, ihre Mutter auf der linken.

Die Vorspeise wurde aufgetragen. Während Felicia ihre Fischsuppe löffelte, betrachtete sie ihren Vater. Er war alt und grau und doch stolz, wie er in seinem edlen Stuhl saß. Ihre Mutter hatte braune Haare, die von einem leichten Grauton durchzogen waren, mehrere Falten, die der Krieg;, die Hungersnot und der Tod ihrer drei Kinder gebrachten hatten.
Und ausgerechnet ich bin geblieben.. Sie wäre wahrscheinlich froher, wenn Emilia noch leben würde. Sie war zwar noch klein, aber sie wäre bestimmt die richtige Lady für das hier. Felicia biss sich auf die Lippen und ihre Augen füllten sich kurz mit Tränen. Sie wusste ja, dass sie schwierig war, aber sie kotzte das alles hier einfach an. Das viele Getue, wenn sie Grasflecken auf dem Kleid hatte, im Wald gewesen war oder mit dem Hund des Gärtners gespielt hatte.
Ihre Mutter sah sie forschend an. „Stimmt etwas nicht?“ Ihre grauen, dunklen und hartherzigen Augen durchbohrten sie förmlich. „Nein, Mutter.“ Zum Glück hatte Felicia diese Augen nicht. Sie hatte die schönen dunkelblauen fröhlichen Augen ihres Vaters.
Ihre Mutter zog die Mundwinkel nach unten. „Es wird Zeit, dass du heiratest! Du bist nun schon 17, ein vernünftiges Alter um zu heiraten.“
Felicia verdrehte die Augen und ihre Hand ballte sich zu einer Faust um den Löffel, mit der sie den Suppenteller auskratze. Ihr Vater wischte sich den Mund an einer Serviette ab. „Felicia, wir haben dir etwas zu sagen. Wir ...“
Wir hoffen, dass es euch gefällt, und wir benachrichtigen natürlich gerne...
Bis dann,

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