Ich habe mir jetzt nicht alle Postings durchgelesen, aber durchaus ein paar und wollte meine Meinung hier auch mal Kundtun.
Vorab: ich bin gegen Unterricht am Samstag
Ich selbst bin Schleswig-Holsteiner (also habe mit Bayern nichts zu tun an sich) und fange in zwei Wochen mit der 13. Klasse an.
Ich kann euch aber gerne meine Unterrichtszeiten aus Jhg 12 nennen
Montag: 8:45 bis 16:05
Dienstag: 8.00 bis 16.05
Mittwoch: 7:45 bis ~17:00 (7.45 wegen Kooperation mit anderer Schule - oh wie ich den Tag gehasst habe)
Donnerstag: 7:45 bis 16:05
Freitag: 8.00 bis 15:20
Solche Zeiten sind bei uns seit der neuten Klasse gängig - die Klassen drunter haben "nur" zwei lange, zwei mittellange und einen kurzen Tag die Woche. Ist echt herrlich so ein Tag...sööö, dann kommt man nach Hause und vielerlei wird uns unterstellt, wie würden danach nichts mehr machen.
Stimmt auch, wenn man von den ungelogen vier Stunden Hausaufgaben absieht - und das ist ungelogen. In der Sekundarstufe 1 waren es immerhin "nur" zwei Stunden - so viel zu langen Tagen und keine Hausaufgaben - dazu kommen natürlich freiwillige (mehr oder weniger) Lernleistungen, wenn hier oder da mal was aufgearbeitet werden muss.
So nun könnte man ja meinen, dass man da Entlastung durch den Samstagsunterricht schaffen könnte - ich sage klar "nein"!
Werden die Wochentage dadurch kürzer, werden die Lehrer wieder argumentieren: ihr habt sooooo kurz Schule, da könnt ihr ruhig ein paar mehr Hausaufgaben machen.
Ich persönlich habe den freien Samstag sehr gerne, um mal ein wenig abschalten zu können und langsam den Stoff der Woche nochmal nachzubearbeiten.
Dazu kommen etliche Leute, die nebenher Samstags noch einen Nebenjob haben, um vielleicht den einen oder anderen Euro dazuzubekommen - wer kann's verdenken?
Viele argumentieren auch, wir würden sonst nur am Computer hocken oder so hocken, weil es heute viele so machen. Aber man schaue mal vielleicht auch warum? Über die Woche lohnt es sich einfach nicht mehr nach der Schule noch was mit Freunden zu machen - wenn ich 17.00 zu Hause ankomme, will ich eigentlich nur noch Essen und den restlichen Aufgabenkrams fertig haben - plopp, Tag eigentlich vorbei.
Klar - ich sehe viele Freunde in der Schule, doch was ist mit denen, die nach der 10. gegangen sind, was mit alten Grundschulfreunden?
Samstags ist ein idealer Tag einfach mal zusammen ins Kino, Schwimmbad oder so zu gehen oder vielleicht auch mal zu feiern.
Dazu kommen (gesamte Oberstufenzeit) die Hauptklausurzeiten: ich persönlich BRAUCHE den einen zusätzlichen Tag auch mal zum lernen, wenn in der nächsten Woche zwei oder drei Klausuren anstehen.
Auch sei zu bedenken, dass man alle 45 bzw. alle 90 Minuten teilweise mit komplett anderen Themen hantiert was durchaus auch - gerade im späteren Verlauf eines Tages erschöpft - das Wochenende ist dann irgendwie so, dass man ein bisschen Ordnung in dieses Chaos kriegt - zumindest bei mir.
Ansonsten wäre vieles einfach zu geballt auf den Sonntag - lernen, Familie, Freunde, eventueller Nebenjob
Natürlich kann man argumentieren, dass es später im Berufsleben ähnlich gehen KANN, aber wir Schüler befinden uns noch in der Vorbereitung für dieses Leben und es darf meiner Ansicht nach nicht sein, dass viele unter Stressproblemen leiden - nicht jeder hat noch die Zeit ein wenig Stressabbau z.B. beim Fußballtraining zu betreiben.
Daher halte ich es auch z.B. für Unsinn das Abitur in 12 Jahren einzuführen
Vielleicht sollten aber auch viele "Ex-Schüler" bedenken, dass das Schulsystem, was es zu eurer Zeit gegeben hat, nicht mehr unbedingt aktuell ist - viele Dinge haben sich geändert - manches zum Guten, anderes aber eher zum für die Schüler Unguten (Ansprüche, Zeiten, Methoden, Lehrer (nicht alles wie gesagt zum schlechten)) - wir sehen uns zudem einer vielleicht etwas anderen Welt gegenüber, als ihr - das sehe ich z.B. sehr deutlich, wenn ich mit meinen Eltern über deren Schulzeit spreche
Nein danke! Ich bleibe da schon eher lieber bei dem Ganztagssystem + anschließenden Hausaufgaben und habe dann lieber ZWEI Tage, um ein wenig Ruhe zu haben, einen Tag - nicht bestimmt von Stundenplänen - selbst zu gestalten, selbst zu entscheiden, wann ich lerne, wann ich mal ausspanne.
lg
Moch
PS: dies soll auch kein Jammerposting werden - es ist einfach die Unterstützung meiner Meinung durch die derzeitigen Umstände, wie sie von mir und meinen Schulkameraden empfunden werden. Als aktives Mitglied einer Schülervertretung weiß ich um die Meinung vieler zu diesem Thema.