Ich pick mir mal ein paar Aussagen von dir heraus Sakumi, da du ja ganz aus der Nähe zu kommen scheinst.

An deinen Beispielen kann man sehr gut erklären warum das und das passiert ist und was sich noch alles bei der Bahn & Co. verbessern muss.
Andere Zitate hab ich mal dabeigepackt, also nicht böse sein.
Schon mal mit ner S-Bahn von Mönchengladbach nach Düsseldorf gefahren? Das war ein Spaß
Die S-Bahn zwischen Mönchengladbach und Wuppertal wird momentan mit neuen Fahrzeugen ausgerüstet, die ersten Elektrotriebwagen fahren bereits seit letzter Woche. Außerdem fährt die S-Bahn auch nur zehn Minuten länger als der RE4 oder RE13, zwischen Neuss und Mönchengladbach wird sogar auf gleicher Strecke gefahren.
Wenn da nun eine Bahn liegen bleibt gibt es kaum Möglichkeiten, einen anderen Zug in die gleiche Richtung durchzuschleusen.
Der RE4 führt aber die Verspätungsstatistiken der Bahnen in NRW an.
Das hat viele Gründe. In letzter Zeit war der RE4 außerordentlich oft von sogenannten "
Notarzteinsätzen am Gleis" (Stichwort Robert E.) betroffen. Zwar nicht direkt, doch im letzten Jahr war die Strecke zwischen Mönchengladbach und Herzogenrath dicht wegen solchen "Unfällen". Hat zwar beide Male die RB33 getroffen, aber die Strecke ist dann ja sowieso zu. Dazu kommen dann noch Bäume auf Privatgrund, die sich bei einem lauen Lüftchen im Herbst gerne der Oberleitung nähern etc.
Teils liegt es an der langen Fahrstrecke zwischen Aachen und Dortmund, andererseits auch an den Fahrtzeitenvorgaben für einen Streckenabschnitt:
Sollte ein Zug fünf Minuten zu spät kommen, kann ein anderer Zug, der pünktlich fährt vorher fahren gelassen werden. So addieren sich die Verspätungen auf, und das wird dann immer drastischer. Besonders im Ruhrgebiet sind die einzelnen Trassenabschnitte oft frequentiert, dann hat der Fernverkehr noch Vorfahrt vor den REs und so weiter.
Im Endeffekt bin ich dann mit einem Mädchen aus dem Abteil einen Bahnmitarbeiter suchen gegangen[...]
Die fehlenden Bahnmitarbeiter an den Bahnhöfen sind eine Folge der Sparpolitik. Dem Reisenden stehen heutzutage viele Wege offen sich zu informieren. Doch die wenigsten haben die Möglichkeit, diese auch vor Ort nutzen zu können.
Aufsichten soll es nur noch an Bahnhöfen mit Fernverkehr geben, die kleinen Provinzhaltepunkte haben gar kein Personal mehr. Da hast du in Mönchengladbach aber noch Glück gehabt, dass die wieder Fernverkehr haben.
Sollten auf dem RE4 auch neue Elektrotriebwagen eingesetzt werden wirst du auch keinen richtigen "Schafffner" mehr finden, weil die dann ebenso überflüssig sind. Mehr Schaffner kosten ja auch mehr Geld - und das hat die Bahn für den Börsengang nicht eingeplant.
Ein Ticket kauft man sich, um für eine in Anspruch genommene Leistung zu bezahlen und nicht, um keine 40 €uro abdrücken zu müssen. Kontrollen wären ja erst gar nicht nötig wenn das jeder Fahrgast so sehen würde...
Die mangelhafte Informationspolitik der Bahn ist ja bekannt, und ich hoffe dass daran in Zukunft gearbeitet wird. Da du von Abteilen in dem betreffenden Zug geschrieben hast gehe ich davon aus das du im RE4-Verstärker zum morgendlichen Berufsverkehr gessesen hast.
Die dort eingesetzten Wagen wurden zwischen
1959 und 1981 gebaut und haben daher schon ein ahnsehnliches Alter erreicht. Da kann es schonmal vorkommen dass die Lautsprecher defekt oder sehr leise eingestellt sind.
Ach ne, stimmt gar nicht, einmal wurde ich kontrolliert, und zusammengefaltet, weil ich meinen Namen nich aufs Ticket geschrieben habe.
Die Kontrolleure sind nicht bei der Bahn sondern beim Verkehrsverbund beschäftigt, je nachdem beim AVV oder beim VRR. Ein Ticket ohne Name ist ja im weiteren Sinne einfach auf ne andere Person zu übertragen, trotzdem ist das kein Grund unfreundlich zu werden.
...
Franzi1982 schrieb:
Defekte Toiletten kommen auch hin und wieder vor.
Bei den Temperaturen kommt es häufig zu Ausfällen der Toilette. Neuerdings werden sogenannte "Pinkel-Pausen" genutzt, bei der der Zug anstatt einer oder zwei Minuten eben zehn Minuten in einem größeren Bahnhof wartet. Natürlich keine optimale Lösung, aber immerhin etwas.
Der größte Teil sind aber mutwillig zerstörte oder verstopfte Anlagen, da kann die Bahn nichts machen. Es ist teils einfach nur widerlich wie es dort aussieht - und riecht. Gegen den Vandalismus zu kämpfen scheint ein Kampf gegen Windmühlen zu sein.
Franzi1982 schrieb:
Jertzt wird sich zig-mal dafür entschuldigt, wenn der Zug mal wegen einer defekten Schranke halten musste.
Ja, der Trend zu einer kundenfreundlicheren Bahn beobachte ich auch, und hoffentlich wird das auch so energisch wie möglich durchgezogen. Der Verzicht auf englische Begriffe ist da ja auch ein weiterer Schritt.
Vorbildlich sind da viele private Bahnunternehmen wie
metronom im Norden.
Delma schrieb:
manchmal war es morgens um 7.20 uhr bei -11° ne halbe stunde am bahnhof doch ganz schön kalt-.-
Sowas ist natürlich für beide Seiten schlecht. Aber vermeiden kann man die Situation nicht. Weichen frieren bei den Temperaturen ein und sie lässt sich nicht mehr umlegen. Ein Betrieb ist so nur eingeschränkt möglich, bei eingleisigen Strecken wird er fast unmöglich. Passiert soetwas bekommt der Mann im entfernten Steuerzentrum eine Meldung und schickt einen Trupp los der die Weiche enteisen muss. Und das kann dauern.
Es gibt Weichenheizungen, aber die sind, wie ihr euch sicher denken könnt, teuer, sowohl in der Anschaffung und im Unterhalt.

Für unelektrifizierte Nebenstrecken gibt es noch mit irgendwelchen Flüssigkeiten betriebene Heizungen, aber die müssen dann regelmäßig aufgefüllt werden, und das blockiert dann wieder für Stunden den Bahnverkehr.
RogerRon91 schrieb:
Da sitzt man auf der Rücktour im Zug: Gleisbauarbeiten.
Freu dich doch, dass wenigstens investiert wird ins Gleisnetz.
Banger schrieb:
Ich werde vielleicht am 14.3 von Aachen nach Paderborn mit dem Zug fahren. Mich schaudert es jetzt schon wegen eventuelle Verspätungen.

Noch dazu müsste ich in Köln und Hamm umsteigen.
Eine Umsteigezeit von 15 Minuten sollte ausreichend sein. Warum fährst du nicht von Aachen direkt nach Hamm, statt den Schlenker über Köln zu machen? Der einzige Risikofaktor wäre dann noch die eurobahn... (und der RE4

)
Sonntags weite Strecken im Nahverkehr zurücklegen ist problematisch, vorallem da der letzte Zug sehr früh fährt. Grundsätzlich wird aber nur das gefahren, was auch bestellt wird.
Wenn der AVV nun den letzten Zug am Sonntag für 20 Uhr bestellt, wird die Bahn keinen Zug um 21 Uhr einsetzen - der Einsatz wird ja nicht bezahlt.
Genauso das Problem mit dem zu geringen Platzangebot in Eisenbahnwagen:
Gefahren werden nur die Leistungen, die bezahlt werden. Wenn der AVV vier Wagen bezahlt werden auch nur vier eingesetzt. Und das sowohl bei den Privaten als auch bei der DB.
...
Das Bahnwesen ist sehr komplex und nur schwer zu durchschauen wenn man sich nicht dafür interessiert oder beruflich nicht damit zu tun hat. Vom Fahrgast kann man sowas natürlich nicht verlangen, er möchte ja nur von A nach B befördert werden, und das so schnell und angenehm wie möglich.
Aber dann erkennt man erst, wie viele, oft verwirrende Regeln es im Bahnbetrieb gibt, welche Gesetze beachtet und welche Vorschriften eingehalten werden müssen. Das ist manchmal echt der pure Wahnsinn.
Besonders ärgerlich finde ich den Zustand so vieler Hauptbahnhöfe, besonders im Ruhrgebiet sind die Dinger sowas von hässlich. Es tropft überall, Dächer werden abgerissen, es zieht und alles ist alt und vergammelt. Hoffentlich wird da in Zukunft mal mehr gemacht. Schließlich waren die Bahnhöfe mal früher das Tor zur Stadt, und sind es heute auch noch.