Tut mir wirklich leid für alle, die hier Ärger mit dem Jobcenter haben

Ich könnte da auch ein paar Geschichten aus dem Bekanntenkreis erzählen ... zum Teil geht es da wirklich sehr übel zu.
Gerade dieses gezielte Belügen finde ich unter aller Kanone. Wenn ich zu einer Behörde gehe, dann erwarte ich einfach, dass mir dort die rechtsgültige Sachlage mitgeteilt wird und man mir keinen Quatsch verklickert, ich will da vertrauen, das war in meiner Arbeitslosenzeit auch ein Fehler von mir, durch den ich, wie ich im Nachhinein erfahren habe, einiges an Kohle verpasst habe. Ich war echt naiv - würd mir auch nicht noch mal passieren. Man kann natürlich nicht alles wissen, ist ja nicht mein "Spezialgebiet", doch ich finde es schon traurig, generell betrachtet, dass man das heute eben doch muss, damit man nicht Gefahr läuft, von denen verarscht zu werden.
Bei mir war das zum Glück nichts hinsichtlich der Grundsicherung, also es ging nur um eine Zahlung, die man zusätzlich hätte beantragen können, Kosten, die sie hätten übernehmen müssen. Kenne aber eben auch zwei Fälle, wo es wirklich ans Eingemachte ging und die Leute eine ganze Weile quasi ohne Geld dastanden.
Unfreundlich war zu mir persönlich nie einer dort, einem Bekannten (definitiv selbst eine freundliche Person und ganz und gar kein "Assi") ist das aber passiert, dass er von seiner Sachbearbeiterin angeschrien wurde

Ich setz mich damit ja regelmäßig in die Nesseln, aber in gewisser Weise hab ich auch mal Verständnis für "das faule Pack", also diejenigen, die sich irgendwann nicht mehr wirklich bemühen. Rühmlich ist das natürlich nicht, aber wenn man von allen Seiten immer nur verklickert bekommt, wie "minderwertig" man ist, sei es jetzt Medien, Umfeld (und da gibt es krasse Vorurteile, auch bei eigentlich aufgeklärten Leuten, von denen man genau das nicht erwarten würde), Amt, etc. ... irgendwann ist es ja fast schon eine erschreckend gesunde Reaktion, dem ganzen System nur noch den Mittelfinger zu zeigen und zu sagen "Ihr könnt mich mal".
Ich will jetzt natürlich nicht sagen, dass man das so machen sollte. Da hängen ja auch andere Dinge mit dran, das ist ja auch viel Resignation usw., könnte man jetzt stundenlang weiter ausführen. Und klar, es gibt auch immer welche, die tatsächlich einfach nur "faul" sind und nicht wollen. Aber ich muss dann einfach immer mal wieder anmerken, dass auch hinter Leuten, die auf den ersten Blick einfach nur faul wirken, eine Geschichte stehen kann.
Ich für meinen Teil bin mir nicht sooo sicher, was das auf Dauer mit mir machen würde. Und ob ich mit ~40, zig Jahren Ablehnung usw. nicht doch mal ne "Leckt mich doch alle am Arsch"-Einstellung kriegen würde. Und damit eine der "Faulen" werden würde.
Ich finds hier von dem, was ich gelesen habe, eigentlich seeehr human angesichts der herrschenden Vorurteile gegen sowas, also das sollte jetzt keine Kritik sein. Fiel mir nur gerade dazu noch ein.
So als Tipp noch, der einer Bekannten, die Probleme mit dem Jobcenter hatte, weitergeholfen hat: gibt ja in jeder größeren Stadt Organisationen, die einem für solche Dinge auch Leute zur Seite stellen, die sich damit auskennen. Also auch so, dass die einen zu den Terminen begleiten, direkt Einspruch erheben können, wenn da gelogen wird. Und ich würde generell nicht mehr allein zu solchen Gesprächen gehen. Ist immer besser nen Zeugen dabeizuhaben, auch einen, der sich nicht auskennt. Man weiß ja nie, wann man den mal braucht, falls es wirklich mal zur Klage kommt und dann zumindest jemand bestätigen kann, dass gesagt wurde, was gesagt wurde. Und jeden Kleins.cheiß schriftlich nachfordern, auch Gesprächsprotokolle.
Ansonsten ist eines meiner Tiere gestorben und ich bin so traurig

Wir nehmen Notfalltiere auf, also Ausgesetzte, Kranke etc., daher müsste ich damit eigentlich besser umgehen können, denn dass davon mal welche sterben ist leider normal, aber diesmal haut mich das total um. Irgendwie wird mir das zu viel mit den Jahren und ich weiß gar nicht, ob ich das noch ewig so weitermachen und mich immer wieder damit konfrontieren möchte

Da gabs in den letzten Wochen auch noch ehemalige Labortiere, den Anblick krieg ich einfach nicht aus dem Kopf

Wobei man natürlich auch immer sehr schöne Zeiten mit den Tieren hat, klar. Wahrscheinlich sehr viel mehr schöne Zeiten als traurige. Ach, ich könnt heulen ...
LG