Der Grund, warum das Ozonloch am Südpol so viel ausgeprägter ist als am Nordpol, liegt in der Form des Antarktischen Kontinents begründet. In der Polarnacht, wenn keine Sonnenstrahlung auf die Erde fällt, bildet sich ein Kaltluftgebiet, der sogenannte Polarwirbel. Da der Antarktische Kontinent im Wesentlichen rund ist, wird der Polarwirbel an seinen Rändern auch nur wenig gestört, und in seinem Inneren können sehr tiefe Temperaturen erreicht werden (bis unter 188 K, das entspricht −85 °C). Am Nordpol sind die Verhältnisse insofern anders, als der entstehende Polarwirbel durch die Überströmung der Gebirge der hohen nördlichen Breiten gestört wird. Wärmere Luft wird eingemischt, und die Temperaturen können nie so weit absinken, wie es für die Entstehung von polaren Stratosphärenwolken (Polar Stratospheric Clouds, PSC) nötig wäre. Ohne PSC können aber die Stickstoffverbindungen nicht aus der Luft entfernt werden, und der Ozonabbau wird bei Sonnenaufgang wesentlich gedämpft.