[Stadttagebuch] Delta (Region "Flussdelta")

T Wrecks

Member
SimForum BAT Team
Registriert
Dezember 2004
Alter
47
Ort
Kölle am Rhing
Geschlecht
m

zeitungausgabe010oq.gif


In der Tat, nachdem die Stadt schon einige Zeit existierte und bereits weit über ihren Ursprung hinausgewachsen war, entschied man sich, eine Stadtchronik zu beginnen, um die eigenen Wurzeln nicht zu vergessen und Wachstum und Entwicklung der Stadt möglichst lückenlos zu dokumentieren.

Aber was genau waren die Wurzeln der Stadt? Nun, ihren Namen hatte sie nicht etwa nach den griechischen Buchstaben, sondern nach dem Flussdelta, dessen größten Teil ihr Gebiet einnahm. Ihren Anfang nahm die Siedlung mit dem Plan einiger Großindustrieller, ihre Werke und Fabriken auf dem platten Land in der Nähe des Flussdeltas anzusiedeln... hier war das Land noch billig und unerschlossen, und würde die Industrie wachsen, so hätte man hervorragende strategische Möglichkeiten, etwa einen Hafen zu bauen und so sowohl den Fluss als auch das Meer als Transportweg zu nutzen. Doch der Plan ging noch viel weiter: Am Beispiel anderer Siedlungen hatten sie gesehen, dass die Arbeitersiedlungen teils in ungesunder Nähe zu den rauchenden Schloten rings um das Industriegebiet herumwucherten, und man wollte erstens diese Zersiedelung verhindern und zweitens den kostbaren Platz in der Ebene für weitere Fabriken und Betriebe erhalten.
Also entstand der Plan, den Arbeitern eine Siedlungsfläche vorzugeben, und zwar am Hang des nahe gelegenen Walberbergs, auf dessen Kuppe eine von weiteren Gipfeln eingefasste, kleine Hochebene lag. Dort sollten die Arbeiter in einheitlichen Häusern in Hanglage wohnen - das Ergebnis sah so aus:


Einen offiziellen Namen bekam diese Siedlung gleich auch, nämlich "Arbeitersiedlung Walberberg-Südhang". Was für ein behördlich klingendes Monstrum! Kein Wunder, dass die in ihr wohnenden Arbeiter selber sehr schnell auf einen ganz anderen Namen kamen: "Fließbanddorf" nannten sie ihren Wohnbezirk. Dies hatte mehrere Gründe: Zum einen arbeiteten damals tatsächlich fast alle, die dort wohnten, irgendwo am Band und verrichteten typische Fabriktätigkeiten. Zweitens sahen die Häuser aus wie am Fließband gefertigt, und drittens erinnerten die langen, schnurgeraden Straßen mit den einheitlichen Häusern links und rechts selber ein bisschen an Fließbänder, auf denen völlig identische Fertigprodukte eine Fabrik verließen, genau wie die Arbeiter selber jeden Morgen ihre Häuser verließen, um sich auf den Weg zu ihren Arbeitsplätzen zu machen.

Die Hauptverbindung war dabei die auf der Mitte des Bildes erkennbare Allee, sinnigerweise "Industrieallee" genannt. Doch auch diese fand im Volksmund sehr schnell einen Spitznamen. Bedingt durch die Hanglage der Häuser, geschah es oft, dass morgens die Fabriken im Tal in eine Dunstglocke gehüllt waren, in die die Allee vom weitgehend klaren Hang aus hinabzutauchen schien... so bekam die Allee den spöttischen Spitznamen "Kohlenrutsche", weil sich jeden morgen der Strom der Arbeiter vom bewaldeten Berghang hinunter ins schmutzige Tal ergoss, um dort die Produktion am Laufen zu halten, ganz genau wie die Kohlenbriketts, die über Metallrutschen in die Brenner und Öfen der Schwerindustrie verfüttert wurden, um die Produktion zu ermöglichen... Tatsächlich war Dreck (insbesondere Kohlenstaub) ein ständiger Begleiter der meisten Arbeiter, und wenn sie abends daheim erschienen, sahen sie oft tatsächlich so aus, als wären sie über eine echte Kohlenrutsche in einen Stapel Briketts gerutscht.


Oberhalb der Arbeitersiedlung, auf der Kuppe des Berges, siedelten sich die reichen Fabrikbesitzer und leitenden Mitarbeiter mit ihren Familien an. Erstens waren sie so nach wie vor in ausreichender Nähe zu ihren Arbeitsplätzen, zweitens konnten sie die saubere Luft und den erhebenden Blick auf die Gipfel um die Hochebene herum genießen, und drittens wurde ganz nebenbei so auch geografisch die Rangfolge gewährleistet: Oberhalb der einfachen Arbeiter residierten die Chefs. :)

So nahm Delta seinen Anfang - die Industrien entwickelten sich weiter, die Zeit schritt fort, neue Entwicklungen ergaben sich... mehr dazu wird in der nächsten Ausgabe dieses kleinen Tagebuchs zu erfahren sein...

-----------------------------------------
ANMERKUNGEN:
Wie Ihr schon merkt, versuche ich Euch nicht nur ein paar Bilder einer tollen Stadt zu zeigen, sondern habe aus der Not eine Tugend gemacht und den umgekehrten Weg gewählt: Eine tolle Stadt habe ich zwar (noch) nicht, und bisher habe ich auch noch keine gehabt. Aber deshalb versuche ich, eine ganz kleine und normale Stadt ein bisschen detaillierter zu porträtieren und zu begleiten - was einmal daraus werden wird, weiß ich selber noch nicht!
Jedenfalls werde ich mein Bestes tun, um mir kleine Geschichten auszudenken, damit die Stadt vom reinen "guck mal, noch ein Hochhaus" wegkommt und vielleicht keine Rekorde bricht, aber einen eigenen Charakter verliehen bekommt - hoffentlich macht es Euch Spaß, meine kleinen Geschichten um diese simulierte Stadt zu lesen und anzuschauen! :)
Was die Technik betrifft: Ich werde die gelegentlichen "Zeitungsartikel" direkt als Bilder verlinken, die anderen Fotos dagegen als klickbare Vorschauen - das erlaubt es, eine Vorauswahl zu treffen, was man anschauen möchte und was nicht. Die Bilder sind (auf entsprechenden Wunsch) auf das Format 800x600 reduziert worden.
In späteren Ausgaben werde ich auch Bilder ohne Werkzeugleisten, UDrive-Symbole etc. anbieten können, da ich mittlerweile XNView habe. Aber die Bilder für die nächsten Kapitel stehen bereits...
Zum Thema Cheats und Realismus etc.: Ich baue in einer komplett selbstgebastelten und in Stadtgebiete eingeteilten Region, die ich später zeigen werde (ich habe keine Bilder von der leeren Region, und die Regionsbilder, die ich habe, würden zu viel verraten). Die Städte versuche ich einigermaßen realistisch zu halten, d.h. kein Schachbrett und hoffentlich fließende Übergänge zwischen Stadtkern und Außenbezirken.
Cheat Lots o.Ä. benutze ich nicht; das einzige, was ich mir gönne, ist das Werbeplakat von Oppie, das 5§ pro Monat bringt. An manchen Stellen machen die Dinger sich gut, und was die pro Monat bringen, gebe ich für PEG's Random Woods fünffach wieder aus. Ansonsten benutze ich das NAM (better pathfinding) mit Standardwerten und viele, viele BATs, die einen rein ästhetischen Wert haben, mir aber keinen Vorteil verschaffen.

So, das war ja schon mehr als genug für diesmal - ich hoffe, der Anfang hat Euch Appetit gemacht - Kommentare und Anregungen sind natürlich willkommen. Damit tschüs bis zur nächsten Ausgabe! :hallo:
 
na net schlecht! :lol:
Die Zeitung is ja der Hit. Erinnert mich an die div. Zeitungen bei unserem Multiplayer damals :D
 
Andreas schrieb:
Und die Zeitung ist in der Tat ein Knüller

Jep, das ist sie. Ich find's nur lustig, dass die Zeitung 1.5 Paragraphen kostet. :lol: Aber, Hut ab! Sogar das Bild ist gerastert.
 
Lora schrieb:
Ich find's nur lustig, dass die Zeitung 1.5 Paragraphen kostet. :lol: Aber, Hut ab! Sogar das Bild ist gerastert.
Das Paragraphenzeichen wird doch in SimCity als Simmentaler-Zeichen benutzt (oder ist das auf dem Mac anders?). ;) Und das mit dem gerasterten Bild ist mir auch gleich aufgefallen. :lol:
 
Andreas schrieb:
Das Paragraphenzeichen wird doch in SimCity als Simmentaler-Zeichen benutzt (oder ist das auf dem Mac anders?). ;)
Uups, das kann ich nicht mal sagen. Das werd ich überprüfen (aber nicht heute). Ist mir als 'Fachfrau' halt gleich aufgefallen ;)
 
Jau, das "§"-Zeichen steht in der Tat für "Simmentaler". Komische Bezeichnung, da muss ich immer an "Emmentaler" denken... und da soll mal einer glauben, dass Geld nicht stinkt...:D

(Bei SimCity fällt das nicht so auf, weil da eine Schriftart verwendet wird, in der das Paragraphenzeichen nicht ganz so verschnörkelt ist - im Spiel sieht's eher so aus: § ... oder so: §

Mannomann, so viele Reaktionen (und dann noch so enthusiastische) hatt' ich ja gar nicht erwartet! Da muss ich ja wirklich bald Teil 2 nachlegen... Danke für die Aufmunterungen! :)
 
Andreas schrieb:
Emmentaler stinkt doch nicht. ;) In der englischen Version heißt das Geld übrigens "Simoleons", das ist IMO noch viel komplizierter auszusprechen.
Simdollars sagen die Noooobs dazu :lol:
 
Kapitel 2...

Die Industrialisierung hatte Delta voll erwischt und nahm ihren Lauf... doch mit ihr auch alle Nebeneffekte, die sich auch andernorts einstellten. Die Umweltverschmutzung stieg auf Dimensionen, die es auch vorher unbekümmerten Leuten unmöglich machte, sie zu übersehen. Ja, selbst beim sonntäglichen Frühstück im kleinen Reihenhausgarten lag als stetiger Begleiter der Dunst der Industriegebiete wie ein bräunlicher Schleier über der Landschaft, besonders wenn ein Südwind die Rauchfahnen der Schlote gegen die Hangsiedlung drückte. Auf lange Sicht sollte dies noch Folgen haben, doch zunächst einmnal nahmen andere Entwicklungen die Aufmerksamkeit der Einwohner gefangen.

Natürlich brauchten die Arbeiterfamilien auch Lebensmittel und Kleidung, und von ihrem hart verdienten Lohn wollten sie sich auch einmal etwas Schönes gönnen. Findige Geschäftsleute entdeckten bald, dass man in Delta billig bauen und guten Umsatz machen konnte. Am Fuße des Hangs, zwischen Arbeiterviertel und Industrie, entstanden so die ersten Geschäfte, meist direkt an die Industrieallee gebaut. Dort kamen alle vorbei und sahen die aufregenden neuen Dinge in den Schaufenstern. Doch der Druck, weitere Geschäftsflächen zu erschließen, stieg weiter an. So entschlossen sich die Industriellen, einen aus ihrem Kreis zum Bürgermeister ernennen und einen Stadtrat zu gründen, der die steigende Bevölkerung mit sinnvoller Planung verteilen und planlose Zersiedelung verhindern sollte. (Böse Zungen munkelten übrigens, in Wahrheit sei es den Industriellen nur darum gegangen, das für sie wertvolle Flachland für weitere Entwicklungen freizuhalten.)

Nicht nur entstanden so weitere Geschäfte, sondern auch neue Wohnsiedlungen - denn die Inhaber der Geschäfte und die dort beschäftigten Menschen wollten schließlich auch in der Nähe wohnen. Und schon bald sah der Fuß des Walberbergs, unterhalb der alten Arbeitersiedlung, wie folgt aus:



Das große Kaufhaus an der Ecke (im Bild links unten) wurde zu einem Treffpunkt, und die jungen Leute aus dem Arbeiterviertel fuhren abends oft hinunter, um sich auf dem Vorplatz des Kaufhauses zu treffen und die Monotonie des Arbeitervororts mit der glitzernden Welt der erleuchteten Schaufenster und des allmählich erwachenden Nachtlebens zu tauschen. Nicht selten wird es in dieser Zeit in der Fließbandsiedlung zu Hause Krach gegeben haben, wenn der Nachwuchs mal wieder viel länger als vereinbart unten in der "Stadt" blieb...

Auch wurden erste Kontakte insbesondere zwischen den jungen Leuten aus dem Arbeiterviertel und den neu Hinzugezogenen geknüpft... ;) Auch wenn letztere von den Arbeitern oft mit Argwohn betrachtet wurden, spielten sie doch eine maßgebliche Rolle bei der weiteren Entwicklung, denn sie brachten auch etwas höhere Ansprüche mit. Eine Schule musste her, damit die Kinder Chancen hatten, ihre Zukunft zu gestalten und die schmucken Reihenhäuschen ihrer Eltern nicht gegen ein schlechteres Quartier tauschen zu müssen:


Es war nicht nur eine interessante, sondern auch eine konfliktreiche Zeit, denn Streitereien zwischen alteingesessenen Arbeitern und hinzugezogenen Geschäftsleuten führten leider auch zu der einen oder anderen "Meinungsverschiedenheit". Außerdem erlagen auch weniger zahlungskräftige Kunden manchmal den Verlockungen der Schaufenster und nahmen außerhalb der Geschäftszeiten Sachen mit, die sie nicht bezahlten... so wurde die erste Polizeistation eröffnet.

In Anlehnung an die alte römische Methode "panem et circenses" (Brot und Spiele) sahen die Stadtväter ein, dass sie etwas tun mussten, um der neugierigen und aufmüpfigen Jugend eine Gelegenheit zu geben, auch mal Dampf abzulassen - und zwar ohne andere dabei zu schädigen. So entstand der Sportpark, der für eine Ansiedlung dieser Größe (die Bezeichnung "Stadt" wurde damals noch eher im Scherz verwendet) durchaus bemerkenswerte Ausmaße hatte:


Ein rühriges und bodenständiges Mitglied der Bürgerinitiative war die logische Wahl für den Posten des Sportstättenleiters: Franz Backenbreuer hatte schon als Kind auf den Straßen gerne selber gekickt, und nachdem ihm ein Arbeitsunfall in der Fabrik ein weiteres Leben als aktiver Sportler verbaut hatte, machte er sich damit einen Namen, dass er den Jugendlichen auf der Straße mit selbstgebastelten Toren aushalf und auch so manchen Dienst als Tröster verrichtete, wenn es darum ging, einen geknickten Verlierer wieder aufzurichten. Eben dieser Franz Backenbreuer übernahm also die Aufsicht über die Sportstätten und eröffnete direkt daneben eine Kombination aus Milchbar und Eisdiele (im Bild links). In der damaligen Zeit war so etwas unter Jugendlichen noch todschick, und getreu seiner Auffassung, dass Sport und Spaß am Ende das Wichtigste seien, gab es dort keinen Tropfen Alkohol, wohl aber einen Treffpunkt für die Jugend. Nirgendwo sonst konnte man mit einem Shake in der Hand lässig an die Außenwand der Bude gelehnt mit Freunden quatschen und dabei den Anderen beim Basketballspiel oder auf der Rollschuhrampe (das Skateboard war noch nicht erfunden!) zusehen...
Auch eine weitere Neuerung ist auf dem Bild zu sehen, und zwar am unteren Rand: Einige der Geschäfte spendeten für die Pflege und Wartung der Sportstätten, und im Gegenzug brachten sie Werbung an der Einfassung des Geländes an.
Wer ganz scharf hinschaut, entdeckt am oberen linken Rand die Schienen der Eisenbahnlinie, die mittlerweile ebenfalls die Arbeiterviertel mit der Industrie verband. Und wenn Ihr einmal den Witz gehört habt, in dem eine Fußballmannschaft vom Platz geht, weil ein vorbeifahrender Zug pfeift und die Mannschaft denkt, das Spiel sei vorbei: Hier ist dieser Witz entstanden, so wahr es hier steht.

Weiter und weiter wuchs die Stadt, und die neuen Siedlungen am Fuße des Walberbergs wuchsen ebenso heran wie ein zweites Industriegebiet im Rücken des Berges, das damals freilich noch recht isoliert lag. Auch die Geschäfte wuchsen weiter, wie man auf dem folgenden Bild erkennen kann:


Von ganz weit oben herab, beispielweise von den Flugzeugen aus, die gelegentlich am Himmel von Delta aufblitzten, ohne dem noch recht kleinen Nest unter ihnen auch nur die geringste Beachtung zu schenken, sah das Stadtgebiet so aus:


Ganz oben rechts sieht man den eigentlichen Walberberg mit der davorgelagerten Hochebene, wo die reichen Fabrikbesitzer wohnen. Auch erkennbar ist die wuchtige Y-Kreuzung, die dort mehr als Demonstration als aus Notwendigkeit heraus entstanden war, wie manche Kritiker sich echauffierten. Links über dem Massiv des Hauptberges erkennt man das neue Industriegebiet, und die regelmäßigen Reihen an der rechten Bildmitte markieren die "Fließbandsiedlung", das alte Arbeiterviertel. Folgt man der schnurgeraden Industrieallee bergab, so kommt man in die leicht erkennbaren Industriegebiete, während zwischen Industrie und Arbeitersiedlung die Neustadt aus dem engen Korridor zwischen dem Fuß des Berges und der Industrie seitlich herausquillt und sich daran macht, den Berg zu umrunden...

Alles in allem ist dieses Bild eine Momentaufnahme aus einer Zeit, in der die Fabrikbesitzer in ihren Villen auf der Hochebene saßen und dabei etwas übersahen, das unten im Tal zusammen mit Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Blei, Phosphor, Schwefel, Kadmium und dem allgegenwärtigen Kohlenstaub in der Luft lag, nämlich den Geruch des Wandels - eines Wandels, der eines Tages, vielleicht bald, auch über die schönen Villen hereinbrechen würde, in denen in den damaligen Tagen die Zeit zu stehen schien... vielleicht schon im nächsten Kapitel ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch immer wieder vergnüglich, wenn nicht nur einfach Städte hochgezogen werden, sondern viel mehr Spass ander Sache entsteht. Umso besser, wenn das noch mit anderen geteilt wird.
Wirklich Klasse Deine Stadtgeschichte und berichte weiter vom Wachsen und Werden.
T Wrecks schrieb:
Und wenn Ihr einmal den Witz gehört habt, in dem eine Fußballmannschaft vom Platz geht, weil ein vorbeifahrender Zug pfeift und die Mannschaft denkt, das Spiel sei vorbei: Hier ist dieser Witz entstanden, so wahr es hier steht.
a055.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
T-Wrecks, es ist ein echtes Vergnügen, deine Geschichte zu lesen! Mach' weiter so. :)
 
zeitungausgabe036gl.gif


Ja, was war passiert? Dieser Zeitungsausschnitt, den uns das Stadtarchiv von Delta freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, zieht angesichts der Einweihung der ersten Brücke überhaupt in Delta ein Fazit, das den Bürgern die Entwicklungen der vergangenen Jahre erneut in Erinnerung ruft. Wer hätte damals gedacht, dass Delta einmal da stehen würde, wo es heute steht? Drehen wir das Rad der Zeit eine Weile zurück und betrachten wir die hier anklingenen Vorgänge noch einmal in Ruhe.

Wie schon gesagt, verdankt Delta seine Entstehung überhaupt erst der Industrie, und so ist es nur logisch, dass anfangs die Großindustriellen Leute aus ihrem Kreis bestimmten, die die Geschicke der Stadt leiten sollten. Doch wie wir in den vergangenen Kapiteln gesehen haben, beugte sich die Stadtführung oft nur auf Druck der Bevölkerung zähneknirschend den durchaus legitimen Forderungen nach verbesserter Infrastruktur und einem umfangreicheren Freizeitangebot. Doch das alleine war noch nicht genug, um den Unmut der Bürger so weit zu steigern, dass diese einen Aufstand gewagt hätten. Nein, es waren die hinzugezogenen Geschäftsleute, die man durchaus als das Steinchen bezeichnen kann, das eine Lawine ins Rollen brachte.

Vorher hatten die Industriebosse selber die Arbeiterschaft mit Wohnungen versorgt und -oft auf dem Werksgelände der Fabrik- kleine Allzweckläden eingerichtet, in denen sich die Arbeiter mit allem Nötigen eindecken konnten. Freilich war das Sortiment begrenzt, und oft bildeten sich lange Schlangen vor den Läden. Einige findigere Köpfe merkten bereits damals an, dass dies ein sehr geschickter Schachzug der Industriellen war, um den Arbeitern das frisch verdiente Geld zumindest zum Teil wieder aus der Tasche zu ziehen und zurück in die eigene Geldbörse zu stecken. Doch es gab ja keine Alternative, und Arbeit fand man auch längst nicht überall. Was tun? Zunächst schien es keine Lösung zu geben. Zunächst.

Das änderte sich schlagartig, als plötzlich unabhängige Geschäftsleute Wind davon bekamen, dass man es in Delta zu Geld bringen konnte. Geschäfte eröffneten, und den Einwohnern wurde auf einmal eine Warenvielfalt präsentiert, die sie nie zuvor gekannt hatten! Zeitzeugen berichten, nicht wenige Deltaer Bürger hätten damals beispielsweise zum ersten Mal in ihrem Leben eine Banane gesehen. Natürlich war den Industriellen diese neue Konkurrenz ein Dorn im Auge, und da sie die Eisenbahnlinie kontrollierten, die bis dato die einzige wirklich in größerem Maßstab nutzbare Verbindung mit dem Rest der Nation, beschlossen sie, die Bahnhöfe für die Warentransporte der Händler zu sperren - der sogenannte "Bananenparagraph" war geboren. Ebenso natürlich versuchten die Händler, das "Embargo" zu durchbrechen, doch diesmal machten die Industriellen Ernst: Sie ließen Werksschutzabteilungen an den Bahnhöfen aufmarschieren und blockierten so jeden unerwünschten Zugang. Arbeiter, die Sympathie für die Widerstandsbewegung der Händler zeigten (oder mehr), verloren ihre Jobs...

Das war vielleicht der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, und erwies sich als Bumerang, den die Industriellen alsbald selber abbekamen. Denn die gefeuerten Arbeiter hatten ja nun nichts mehr zu verlieren und schlossen sich den demonstrierenden Händlern und Neubürgern an. Solidarität untereinander trieb so manchen Arbeiter dazu, sich seinen gefeuerten Kollegen anzuschließen, in Streik zu treten und an den Demonstrationen teilzunehmen. Die Händler agierten geschickt und ließen beispielsweise die Vorräte aus Lebensmittelläden an die Demonstrierenden verteilen, und gerade an kalten Tagen machte sich die Brennerei Schluderer mit dem kostenlosen Ausschank von Grog an die frierenden Demonstranten einen Namen, der ihnen noch heute Absatz sichert, obwohl vor allem die Obstbrände aus dem Schluderer-Sortiment mit Verlaub gesagt höchstens durchschnittlich sind.

Zurück zum Thema: Die Situation war kurz vorm Eklat, als die Demonstranten sich vor dem nicht nur strategisch wichtigen, sondern auch symbolträchtigen Bahnhof in der Fließbandsiedlung versammelten, um das Bahnhofsgebäude gewaltsam zu stürmen. In diesem Moment zogen die Industriebosse ihren letzten Trumpf: Die Türen des Bahnhofsgebäudes öffneten sich, und angeheuerte Sicherheitstrupps traten hervor... mit geladenen Gewehren! Eine solch offene Feindseligkeit hatte es in Delta nie gegeben, und hoffentlich werden unsere Kinder auch nie etwas vergleichbares erleben müssen. Für einen Moment standen sich beide Seiten unbewegt gegenüber, und ein Sprecher der Industriellen sprach durch ein Megafon zur Menschenmenge vor dem Bahnhof und mahnte die Leute, zurück in ihre Häuser zu gehen. Natürlich war die Reaktion unwilliges Gemurmel und Murren, doch ehe es laut werden konnte, machte sich ein aufgeregtes Raunen auf den Weg durch die Menge und verbreitete sich wie ein Lauffeuer... aus heutiger Sicht lässt sich nicht mehr nachvollziehen, wer die Idee hatte - vielleicht waren es auch mehrere gleichzeitig und unabhängig voneinander. Jedenfalls zogen sich die Demonstranten - auch zum Erstaunen der Industriellen und ihrer Sicherheitskräfte - leise zurück und marschierten die Stichstraße zum Bahnhof entlang zurück in Richtung der Industrieallee. Auf dem Weg verschwanden viele in ihren Häusern, und die Situation schien geklärt... doch sie kamen nach wenigen Minuten wieder hinaus, und sie brachten Gegenstände mit, die man in der mittlerweile hereingebrochenen Dunkelheit nicht mehr erkennen konnte...

Keine fünf Minuten später wälzte sich ein mit Spitzhacken, Äxten und anderen Gegenständen bewaffneter Demonstrationszug im Lichte hunderter gleichzeitig entzündeter Fackeln den Berg hinauf - direkt auf die Villen der Industriebosse zu! Als die endlich erkannten, was dort vor sich ging, war es bereits zu spät. Da zitterten ihre Familien bereits um ihr Leben, während der Fackelzug ihren Häusern immer näher kam...

In diesem Moment verdiente sich der Bürgermeister den Respekt, auf den der oben abgedruckte Zeitungsartikel anspielt: In Schlafanzug trat er auf den Balkon seiner Villa, die ebenfalls im Villenviertel auf der Hochebene stand, und sprach zu den Leuten. Eine halbe Stunde dauerte es, dann saß der Bürgermeister in der Küche seiner Villa mit Anführern der Demonstranten beisammen und verhandelte. Als die Anführer der Demonstranten wieder herauskamen, ging der Bürgermeister mit ihnen! Dieses Bild bot sich den Großindustriellen, als sie die endlich Hochebene erreicht hatten, um zu sehen, was noch zu retten war...

Am nächsten Tag hatten viele Leute in Delta erheblichen Schlafmangel, aber aus einer nahezu rechtlosen Arbeitersiedlung war über Nacht eine richtige Stadt geworden, deren Bürgermeister und Stadträte, wie im Artikel erwähnt, ab sofort demokratisch gewählt wurden. Die erste Wahl brachte einen Erdrutschsieg für die aufständischen Bürger, nur der Bürgermeister wurde wegen seiner einsichtigen Haltung und seiner tatkräftigen Vermittlung wiedergewählt. Alsbald wurde veranlasst, dass die Kraftwerke in eine benachbarte, noch unbesiedelte Region verlegt wurden. Auch die Industrie sollte nach einem Stufenplan Stück für Stück weiter von der Besiedelung weg bewegt werden und musste höhere Steuern zahlen.

Kurze Zeit später sah die Stadt wie folgt aus:

Wie man sehr schön erkennt, breitete sich die Besiedelung schnell aus. Am rechten Bildrand hätte man noch vor wenigen Jahren die ersten rauchenden Schlote entdeckt, doch nun erstreckte sich dort ein erstes Gewerbegebiet. Im Hintergrund erkennt man auch sehr schön die Eisenbahnlinie, die nun auch einen Bahnhof auf der Hochebene bekommen hatten - Zeitgenossen spöttelten, den müssten die Fabrikbesitzer durchgesetzt haben, um im Falle eines Falles schneller bei ihren Familien zu sein... in der Tat ist die Auslastung dieses Bahnhofs im Allgemeinen eher gering.
Der einzige, der mit der neuen Entwicklung nicht so ganz zufrieden war, war der gute Franz Backenbreuer, Leiter der Sportstätten Deltas. Wie man am rechten oberen Rand sehen kann, endete die Überlandleitung, die den Strom nun in die Stadt brachte, mit einem Hochspannungsmast direkt vor "seinem" geliebten Sportplatz!

Auch die Kultur erlebte nun eine erste Blüte, denn neben dem alten, billigen Dorfkino entstand nun ein wunderschönes, auch als Theater- und Konzertbühne nutzbares Lichtspielhaus, in dem am Tag der Eröffnung der große Schriftsteller Jacques Paris höchstselbst aus seinem Roman "Der Schneewolf" las:


Die neue Stadtführung erkannte schnell, dass dringend Raum für neue, größere Wohngebiete hermusste - die alten Reihenhäuschen quollen allmählich aus allen Nähten. So beschlossen sie, das zentral im Stadtgebiet gelegene Plateau zwischen dem Fluss und der großen Bucht als neuen Besiedelungsraum auszuweisen. Um dieses Neubaugebiet mit der Altstadt zu verbinden, schrieben sie einen Wettbewerb zum Bau einer Brücke aus, den das Architekturbüro Sydney & Partner mit dem abgebildeten Bauwerk gewann:


Zur Einweihung dieser eleganten Konstruktion wurden fleißig Ideen und Anregungen gesammelt, die teils bizarre Blüten zum Vorschein brachten. So sprach sich ein zugereister Kunststudent allen Ernstes dafür aus, die Brücke komplett in Folie einzuwickeln! So ein Unsinn wurde natürlich schnell wieder verworfen, und die Eröffnungsfeier der Brücke fand - wie es im Zeitungsbericht anklingt - ganz traditionell mit Bratwurst und Bier statt. Und mit einem wunderschönen Feuerwerk!

----------------------------------------------
Anmerkungen: Tut mir Leid, dass es diesmal arg viel Text war, aber den brauchte ich, um die Story hinzubekommen. Ab demnächst kommen wieder mehr Bilder und weniger Text. Ich hoffe, Euch hat auch diese Folge trotzdem Spaß gemacht - es gibt auch wieder einige (nicht allzu schwierige) Anspielungen zu entdecken... ;)
 
Ist wirklich eine lange Geschichte aber gut geschrieben. Und allmählich entwickelt sich auch was in der Stadt.

Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob "Dynamo Nexus 04" gegen Deine von Franz B. trainierten Kicker eine Chance haben. ;)
 
Ja, da passiert schon eine Menge in so einer kleinen Stadt...:lol:

Mittlerweile kommt das Städtchen wirklich in Gang. Ich hänge mit dem Tagebuch ja noch was hinterher. Mittlwerweile bin ich über 60.000 EW und habe eine Nachbarstadt mit nochmal 20.000... und Delta macht immerhin 2.400§ plus pro Monat, das erlaubt auch mal größere Investitionen. Dazu kommt in 3 oder 4 Jahren der erste Baustilwechsel (habe die ganz realistisch auf 50 Jahre eingestellt), dann wird das Stadtbild auch lebhafter werden. :)
 
Hallo T-Wreck,

wirklich ein ganz tolles Stadtjournal, herrlich erfrischend zu lesen. :)

T Wrecks schrieb:
Dazu kommt in 3 oder 4 Jahren der erste Baustilwechsel (habe die ganz realistisch auf 50 Jahre eingestellt), dann wird das Stadtbild auch lebhafter werden. :)
Hach, was wäre es schön, wenn Maxis einem die Möglichkeit eingeräumt hätte, eigene Baustile zusammenzustellen. Ein Set mit Jenx Fachwerkhäuschen, ein Stil mit Vanderaaps holländischen Häusern, Jenx Paris-Häuser usw. Die frühen Stile passen ja leider optisch nicht unbedingt in eine europäische Stadt und der europäische Stil deckt eher den Bereich 1965-2000 ab.

Viele Grüße
 
Leviath schrieb:
Hallo T-Wreck,
wirklich ein ganz tolles Stadtjournal, herrlich erfrischend zu lesen. :)
Danke vielmals, freut mich, dass es Dir gefällt! Ich hatte beim Schreiben jedenfalls viel Spaß. Und da es das erste Mal ist, dass ich überhaupt so etwas mache, ist es doppelt schön, direkt noch so nett aufgenommen zu werden. Noch kann ich in meinem Kaff ja keine städtebaulichen Glanzlichter bringen (so wie spocky zum Beispiel - da kann ich noch nicht dran tippen), aber das kommt dann vielleicht auch noch.

Leviath schrieb:
Hach, was wäre es schön, wenn Maxis einem die Möglichkeit eingeräumt hätte, eigene Baustile zusammenzustellen. Ein Set mit Jenx Fachwerkhäuschen, ein Stil mit Vanderaaps holländischen Häusern, Jenx Paris-Häuser usw. Die frühen Stile passen ja leider optisch nicht unbedingt in eine europäische Stadt und der europäische Stil deckt eher den Bereich 1965-2000 ab.
DA ist was dran! Nicht zu vergessen Erdmoebels Berlin-Set... *hmmm* Überhaupt, SC 4 => Open Source, und dann so Leute wie Pegasus, oppie, Vanderaap, Toroca, Dusktrooper, spocky, Andreas, Trolca, jeronji und all die anderen genaillen Modder, BATter etc. dran - da wird einem schwindlig, wenn man an die Möglichkeiten denkt! %)
 
Das ist schon fast zuviel der Ehre, zusammen mit PEG, oppie und Trolca genannt zu werden. ;) Ich hab's ja eigentlich nur mit dem Modden, und ein bißchen im Lot-Editor kann ich auch herumbasteln - mit dem BAT hingegen hat sich spocky schon fleißig beschäftigt.

Übrigens "Stadttagebuch" trifft ja eigentlich schon gar nicht mehr richtig zu, das ist eine wahre Stadtchronik, die Du da geschrieben hast! Ich wünschte, ich wäre so kreativ in Sachen Geschichten...
 
Hallo T Wrecks,

T Wrecks schrieb:
Und da es das erste Mal ist, dass ich überhaupt so etwas mache, ist es doppelt schön, direkt noch so nett aufgenommen zu werden. Noch kann ich in meinem Kaff ja keine städtebaulichen Glanzlichter bringen (so wie spocky zum Beispiel - da kann ich noch nicht dran tippen), aber das kommt dann vielleicht auch noch.
Ist ja auch ein nettes Forum hier =)

Städtebauliche Glanzlichter werden auch noch bei dir kommen, das brauch seine Zeit. Ich habe in meiner aktuellen Region (16 große Karten) etwa die Hälfte bebaut und "nur" etwas über 89.000 Einwohner. Die Region ist im Moment durch Landwirtschaft und kleinen Städten mit niedriger Dichte geprägt, hier und da ein Industriegebiet an strategischer Position. Glanzlichter gibt es nur vereinzelt, dafür ist es noch zu früh, ich bin in erster Linie an realistisch aussehenden Regionen interessiert, eine Downtown wie in Amerika wird es in diesem Sinne bei mir nicht geben. :) Passt einfach nicht in das Bild europäischer Städte, selbst Köln als Millionenstadt hat nur ein paar Hochhäuser, die auch noch ziemlich vereinzelt herumstehen und dadurch sehr markant wirken.

T Wrecks schrieb:
DA ist was dran! Nicht zu vergessen Erdmoebels Berlin-Set... *hmmm* Überhaupt, SC 4 => Open Source, und dann so Leute wie Pegasus, oppie, Vanderaap, Toroca, Dusktrooper, spocky, Andreas, Trolca, jeronji und all die anderen genaillen Modder, BATter etc. dran - da wird einem schwindlig, wenn man an die Möglichkeiten denkt! %)
Erdmoebel habe ich jetzt glatt unterschlagen, seine Häuser machen sich in den Städten auch sehr gut, stimmt!
Für Linux gab es mal einen OpenSource Simcity-Clone, nannte sich Lincity. Orientierte sich an der allerersten Simcity-Version, also grafisch nicht der Brüller. Würde mich interessieren, ob es heute möglich wäre, eine Version wie SC4 nur über die Community zu entwickeln.

Viele Grüße
 
Kapitel 4

So, nun aber zurück zum Thema, hier kommt....
*trommelwirbel*
-----------
KAPITEL 4
-----------

Nachdem sich der Trubel um die jüngst überstandenen Irrungen und Wirrungen gelegt hatte, wurde beim neuen Stadtrat beantragt, dem Bürgermeister als Dank für sein Eingreifen eine Statue zu errichten. Der Rat stimmte diesem Vorschlag zu, allerdings gab es dann noch leichte Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Standortes. Ursprünglich wollten die Bürger die Statue direkt gegenüber der Bürgermeistervilla aufstellen, aber das stieß beim Bürgermeister selber auf wenig Gegenliebe. "Ich sehe mich jeden Tag im Spiegel und in der Zeitung, da muss ich mir nicht auch selber ins Gesicht blicken, wenn ich auf den Balkon gehe, um frische Luft zu schnappen", so die Reaktion des Bürgermeisters. Schließlich einigte man sich auf einen kleinen Platz in einem der neueren Stadtviertel, wo die Statue abseits der vielbefahrenen Wege die Mitte eines kleinen Kreisverkehrs schmückte.


Alles schien zum Besten zu stehen, doch dann brach eine Katastrophe ungekannten Ausmaßes über die junge, aufstrebende Kleinstadt herein: Am einem Freitag Vormittag verstummte plötzlich das Zwitschern der Vögel, und beim örtlichen Krankenhaus gingen fast zeitgleich etliche Anrufe von Bürgern ein, deren Haustiere völlig außer Rand und Band waren und ihre Besitzer gekratzt oder gebissen hatten. Und auf einmal wurde die Stadt von einem tiefen Grollen erschüttert; die Erde schien Wellen zu schlagen: Ein Erdbeben! Schreiende Menschen rannten in Panik auf die Straßen, Ampeln schwankten hin und her wie dünne Zweige, und in Sekundenschnelle fraßen sich dicke Risse durch Hauswände. Etliche Gebäude stürzten mit Getöse in sich zusammen, Straßen wurden aufgerissen. Schnell stellte sich heraus, dass insbesondere die "Fließbandsiedlung", das alte Arbeiterviertel, furchtbar verwüstet worden war; ganze Straßenzüge lagen in Trümmern. Wie durch ein Wunder blieben die öffentlichen Einrichtungen beinahe unversehrt, so dass Feuerwehr und Sanitäter ausrücken und Brände bekämpfen sowie Verletzte bergen konnten. Natürlich war Delta auf einen solchen Schlag nicht vorbereitet gewesen, und das Krankenhaus war schnell überfüllt. Viele, die das Erdbeben am Arbeitsplatz erlebt hatten, gelangten im allgemeinen Chaos gar nicht nach Hause und mussten auf eilends herbeigeschafften Decken in Fabrikhallen und Büroräumen schlafen, oft ohne zu wissen, ob ihr Haus noch stand und ihre Familie noch lebte, denn das Telefonnetz war vollkommen überlastet. Zum Glück war das Erdbeben zu einer Tageszeit passiert, als die meisten Kinder in der Schule und die meisten Erwachsenen entweder beim Einkaufen oder auf der Arbeit waren, sonst wären die Folgen ungleich schlimmer gewesen. Doch auch so konnten viele Einwohner der Stadt nur unter Leichentüchern aus den Trümmern geborgen werden...
Die Einwohnerzahl sank beträchtlich, und die Wiederaufbaukosten waren derart immens, dass Delta kurz vor der Verschuldung stand, zumal aus einem komfortablen Plus im Monatshaushalt durch die Einnahmeausfälle ein dickes Defizit geworden war...
Das folgende Bild zeigt das alte Arbeiterviertel nach den Aufräumarbeiten; neue Zonen wurden bereits ausgewiesen:


Doch die Bürger von Delta dachten nicht daran, sich unterkriegen zu lassen. In einer Mischung aus Stolz und Trotz stürzten sie sich in die Wiederaufbauarbeiten, um ihre Trauer zu betäuben oder zumindest eine Weile zu verdrängen.
Und so sehr man vorher über die Arbeiterhäuser am Walberberghang gelästert hatte, in einem Punkt waren sich alle einig: Die Siedlung stellte den Ursprung Deltas dar, und ohne sie fehlte der Stadt etwas. So wurde der Beschluss gefasst, die Siedlung wiederauferstehen zu lassen. Die Baulücken wurden so weit wie möglich mit Häusern geschlossen, die den alten Arbeiterreihenhäusern bis ins letzte äußere Detail nachempfunden waren; nur innen hatte man einige Details verbessert. Um das Viertel attraktiver zu machen, wurden außerdem endlich Straßennamen eingeführt. Früher waren die Querstraßen, beginnend von unten, einfach durchnummeriert. Jetzt entschied man sich, ihnen Namen zu geben, und zwar die Namen von Blumen. Dies geschah aus dreierlei Gründen: Zum einen war die Luft am Hang durch das Wegrücken der Schwerindustrie und der Kraftwerke mittlerweile wieder richtig gut, und die Blumen sollten die Rückkehr zur Natur symbolisieren. Zum zweiten sollten Blumen als Friedenssymbole an die Überwindung des Konflikts zwischen Industriellen und Arbeitern und das gewaltlose Ablaufen des Aufstandes erinnern. Drittens und letztens aber sollten sie daran erinnern, dass aus Schutthaufen wieder Neues entstand, genau wie Blumen aus schwarz verbrannter Erde wachsen und wieder Farbe in die Welt bringen.
Auf dem folgenden Bild erkennt man die Straßennamen teilweise; die fünf Stichstraßen wurden von unten nach oben Blumennamen in alphabetischer Reihenfolge benannt: Zuunterst kam der Asternweg, dann der Begonienweg. Es folgten Chrysanthemenweg und Dahlienweg, und den Abschluss nach oben bildete der Enzianweg.


Wie in der neuen alten Arbeitersiedlung, so hielt auch in allen anderen Teilen Deltas das Leben wieder Einzug; vielfach entstanden größere und prächtigere Gebäude als je zuvor, gerade so, als wolle die aufstrebende Stadt demonstrieren, dass Katastrophen ihr zwar harte Schläge versetzen, nicht aber das Genick brechen konnten. Erste große Bürogebäude entstanden, die jeweils über 300 Menschen Arbeit gaben, und auch erste saubere Industrien siedelten sich an:


Unterdessen wuchs jemseits der großen Brücke auf der Halbinsel, die langfristig einmal das neue, moderne Zentrum von Delta werden sollte, die Besiedelung weiter vom Brückenkopf weg. Noch waren die Häuser dort meist einfache, billige Mietshäuser, und so etwas wie Charme oder Flair konnte man der Neustadt auch bei gewissem Wohlwollen nicht unbedingt bescheinigen. Aber die Stadt wuchs weiter und weiter, und wer konnte schon wissen, was die Zukunft bringen würde?


Demnächst mehr dazu, im fünften Kapitel...

------------------------------------------------------------
ANMERKUNG: Nein, ich habe eigentlich kein Erdbeben über meine Stadt drübergejagt. Ich habe lediglich in Nachbarregionen noch an der Landschaft herumgebastelt und dann die Ränder in den Nachbarstädten auch direkt angleichen lassen, denn da stand ja noch nichts, was kaputtgehen konnte. All das tat ich in der simplen Annahme "Wenn Stadt B mir sagt, die Ränder mit Stadt A sind jetzt angeglichen, dann wird Stadt A mir nicht mehr sagen, die Ränder mit Stadt B wären nicht angeglichen." Erstaunlicherweise musste ich aber feststellten, dass die Ränder von Stadt B zwar mit meiner Anfangsstadt übereinstimmten, nicht aber die Ränder meiner Anfangsstadt mit Stadt B. Das ist zwar völlig sinnlos, aber Tatsache.
Was noch dazu kam, war eine noch viel merkwürdigere Sache. Ich hatte am Tag vorher noch einen Patch für RH einspielen wollen, was mit der Meldung "invalid file" abgebrochen wurde. Einen Tag und zwei Computerstarts später meldete sich auf einmal die Firewall und sagte, die RH-exe sei verändert worden, und gab dabei genau die build-Nummer an, auf die ich hatte patchen wollen.
Als ich das Spiel startete und die Stadt lud, musste ich nicht nur die Ränder angleichen lassen (wodurch natürlich Gebäude verschwanden), sondern es verschwanden auch ganze Zonen quer übers Stadtgebiet, also sowohl die Gebäude als auch die ausgewiesenen Zonen, auf denen sie standen! Dazu fehlten nach Zufallsmuster Bruchstücke aus dem Straßen- und Schienennetz, inklusive der fetten Brücke...
meine Bevölkerung sank von 35.000 auf 27.000, mein Geld von 110.000 auf 40.000 und meine Monatseinnahmen von +1200§ auf -500§... :argh:
Aber die Stadt hat's überstanden! Mannomann...
 
Ah, da muss ich mal die Einstellungen durchsehen. Jetzt ist ja alles ok, aber generell...
 
Kapitel 5

Die Stadt wuchs und wuchs; die folgende Ansicht zeigt die drei Hauptrichtungen des Wachstums:

Einmal am Ufer der Bucht entlang und um den Berg herum, immer näher auf das zweite Industriegebiet zu. Zweitens immer weiter auf die Landzunge im Zentrum des Stadtgebietes, und drittens wanderte -am oberen rechten Rand des Bildes zu sehen- die Industrie immer weiter vom Berghang weg; sie wurde sozusagen von Wohgebieten udn Gewerbe immer weiter Richtung Küste geschoben.

Doch nicht nur die schiere Größe der Stadt veränderte sich; auch das kulturelle Angebot und die Freizeiteinrichtungen verbesserten sich. Direkt hinter dem im vorangegangen Kapitel vorgestellten Innenhof mit der kleinen Bürgermeisterstatue entstand der erste Yachthafen der Stadt, und aus dem Wendekreis vor der Villa am unteren Bildrand wurde kurzerhand eine Zufahrt - und zwar sowohl für den Yachthafen als auch für die Villa, deren Besitzer jetzt nach Gutsherrenart die halbkreisförmig angelegte Straße entlang vor seine Veranda fahren konnte...


Unnötig zu sagen, dass viele Leute den steigenden Lebenswert in der Stadt zu schätzen wussten. Nur auf die Halbinsel, auf der einmal der neue Stadtkern entstehen sollte, trauten sich die reicheren Schichten noch nicht so recht. So entstanden teils bildschöne Reihenhauszeilen, die einerseits mit ihren eng aneinandergereihten Bauten und den kleinen Innenhöfen ("Hinterhoflandschaften" nannte sie ein renommierter Fotograf, der von just der hier abgebildeten Zeile einige Bilder schoss, um sie für seinen gleichnamigen Bildband zu verwenden) das Flair der alten Industriestadt bewahrten, aber andererseits natürlich weitaus komfortabler waren als die alten Arbeiterunterkünfte.


Auch ein Museum wurde alsbald errichtet, und zwar direkt am belebten "Platz des 12. August", benannt nach jenem Tag, an dem der Aufstand gegen die Großindustriellen so erfolgreich endete. So nimmt es wenig Wunder, dass denn auch wieder eine Bürgermeisterstatue diesen Platz zierte - und zwar diesmal nicht eben klein und bescheiden, sondern so imposant, dass sogar das Museum dahinter wie ein Pavillon wirkte. Links im Bild kann man den Firmensitz der G&S Maschinen GmbH sehen, die sich diesen prestigeträchtigen Ort für ein hübsches Sümmchen sicherte.


Auch woanders kam jener schicksalhafte 12. August mit der Kultur in Berührung: Auf dem Vorplatz des Bahnhofs in der alten (und nach dem Erdbeben wiederaufgebauten) Arbeitersiedlung hatte sich über die Jahre ein Fest eingebürgert, bei dem ein Stück aufgeführt wurde, das die Ereignisse jener Tage sozusagen im Zeitraffer nachgespielt wurden. Der Verfasser dieses Stücks, der renommierte Dramatiker Wilhelm Rührlanz, hatte sich zwar eine Weile gesträubt, ein derart reales und noch relativ nah in der Vergangenheit liegendes Ereignis zu verarbeiten, aber schließlich nachgegeben, als ein reicher Geschäftsmann ihm den Bau eines Theaters in Aussicht stellte. Bisher mussten nämlich sämtliche Stücke im alten Lichtspielhaus aufgeführt werden, das als Mehrzweckbau einfach nicht ideal für Theaterstücke geeignet war. So entstand das Bahnhofstheater, das auf dem folgenden Bild zu sehen ist:


Ebenfalls im Bild ist ein unscheinbares, flaches Gebäude zwischen Wendekreis und Bahngleis. Seine Errichtung geht ebenfalls auf die Eröffnung des Theaters zurück. Früher war nämlich im Bahnhofsgebäude eine kleine Sammlung von Bildtafeln, Fotos und Texten rund um den Arbeiteraufstand als Dauerausstellung zu sehen. Doch der Passagierandrang auf den Bahnhof nahm immer mehr zu, und das Theater verstärkte die Auslastung des Bahnhofs noch. Die Ausstellung musste weichen und fand ihre neue Heimat in diesem kleinen Museum, in dem auch noch andere Ausstellungsstücke, vor allem Bilder, aus der Gründerzeit zu sehen sind.

Das folgende Bild zeigt die Entwicklung im ersten Industriegebiet, in dem nun Gewerbe und HighTech-Industrien an die Stelle der alten "Dreckschleudern" getreten waren. Im rechten unteren Viertel ist noch die Kreuzung mit den zwei Kinos zu sehen. Ganz in der oberen rechten Ecke ragt das Gebäude des dritten Bahnhofs ins Bild, der die neueste Verlängerung der Bahnlinie darstellt. Der Parkplatz des älteren Bahnhofs ist am oberen Rand des linken oberen Bildviertels noch gerade eben zu erkennen.


Die neuen Arbeitsplätze zogen viele Menschen an, auch und gerade jene, die auf der Halbinsel im neuen Stadtkern wohnten. Schon bald war die schöne neue Brücke hoffnungslos überfordert. Eine Alternative musste her, und da die Weiterführung der Eisenbahnlinie ausschied, entschied man sich für eine Hochbahnbrücke, deren Gleise auf beiden Seiten sofort in ein brandneues U-Bahnnetz abtauchten, um möglichst wenig Platz zu beanspruchen. Aus ästhetischer Sicht mag die Brücke eine Todsünde dargestellt haben, aber für die Infrastruktur der Stadt war sie im wahrsten Sinne des Wortes lebensnotwendig.

Ebenfalls im Bild: Das neue Stadion - endlich hatte Delta eine richtige Sportstätte! Als zur Einweihung des Stadions das Freundschaftsspiel Turbine Delta gegen Dynamo Nexus 04 angepfiffen wurde, hatte der gute Franz Backenbreuer Tränen der Rührung in den Augen... ;)

--------------------------------------------
Anmerkungen: Tut mir sorry - hab vergessen, das erste Bild zu verkleinern. Naja, passiert.
So, jetzt sind die alten Bilder aber auch abgeklappert - ab jetzt gibt's keine blöden UDrive-Icons mehr! Schreiben tut Ihr zwar nicht mehr viel, aber lesen tut Ihr ja offensichtlich noch; deshalb hoffe ich mal, dass es Euch noch ebenso viel Spaß macht wie mir, den Aufbau einer Stadt mitzuerleben... :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
T Wrecks schrieb:
Das neue Stadion - endlich hatte Delta eine richtige Sportstätte! Als zur Einweihung des Stadions das Freundschaftsspiel Turbine Delta gegen Dynamo Nexus 04 angepfiffen wurde, hatte der gute Franz Backenbreuer Tränen der Rührung in den Augen...
Und wer hat gewonnen? :D
Schöne kleine Details, wie die "Gutsherreneinfahrt".
 
T Wrecks schrieb:
Schreiben tut Ihr zwar nicht mehr viel, aber lesen tut Ihr ja offensichtlich noch; deshalb hoffe ich mal, dass es Euch noch ebenso viel Spaß macht wie mir, den Aufbau einer Stadt mitzuerleben... :hallo:
Ja, das macht es sehr wohl! ;) Ich finde es toll, wieder aktuelle Stadtjournale (tschuldigung: 'Stadtchroniken') zu lesen. Besonders wenn sie so fantasievoll erzählt sind...
 
Kapitel 6

Mittlerweile waren die Siedlungen, die sich um die Hänge des Walberbergs herumgezogen, so weit parallel zur Innenstadt auf der Landzunge über der Bucht weitergewachsen, dass eine dritte Brücke nötig wurde, um die beiden neuen Stadtteile schnell zu verbinden. Hatte man bei der ersten Brücke noch auf einen anmutig geschwungenen Stahlbogen gesetzt, wurde an dieser Stelle eine Hängebrücke gewählt, die sich besser ins gesamte Stadtbild einfügte, wie die folgende Luftaufnahme beweist:


Auch den Flugzeuginsassen, die über dem Flussdelta aus dem Fenster schauten, bot sich mittlerweile ein verändertes Bild (vgl. Kapitel 2): Die drei Brücken von Delta waren klar und deutlich zu sehen, und noch etwas Anderes: Delta hatte eine Nachbarstadt bekommen! Neben der Industrie am unteren Ende der Industrieallee von Delta hatten sich weitere Fabriken ein Stück weiter im Landesinneren angesiedelt, und am Fuße eines kleinen Gebirgszuges unweit davon war eine neue Gemeinde entstanden, die freilich noch keine allzu gute Anbindung an Delta hatte:


In Delta selber siedelten sich mittlerweile sogar Filialen internationaler Unternehmen an - neuestes sichtbares Ergebnis dieser Entwicklung war der erste rund um die Uhr geöffnete große Supermarkt in Delta, ein Tesco-Markt.


Und noch etwas ganz anderes siedelte sich an, nämlich das Fernsehen! Direkt am Rand der Klippe, aber von der Landseite aus ein wenig hinter der Bebauung versteckt, verriet sich das Gebäude der FAD (Fernseh-Anstalt Delta) nur durch seinen Sendemast und einen kompakten gelben Hubschrauber, der nun öfters über der Stadt gesehen wurde.
Zeitgleich rätselten Soziologen des Projekts "Urbanes Leben - Naturgenuss in der Stadt" darüber, warum im Vergleich zum Vorjahr der Prozentsatz der Bürger (und insbesondere Bürgerinnen), die angaben, sich gerne im Garten oder auf dem Dach zu sonnen, im Mittel um exakt 7,3% gesunken war, bei den Frauen sogar um 12,1%.



Auf diesem Foto erkennt man ebenfalls ein Waldstück, das der Sender auf dem Rest des gekauften Grundstücks angepflanzt hatte. Es gab einmal Pläne, in diesem Waldstück eine Art Survival-Show für abgehalfterte Stars und Sternchen zu drehen - diese wurden aber wegen der offensichtlichen qualitativen Mängel des Projekts wieder ad acta gelegt.

Ebenfalls sieht man ein geschmackvolles und dezentes Werbeplakat (auch wenn Zeitgenossen den Begriff "Netzhautpeitsche" dafür gebraucht haben sollen) für die damals erfolgreichste Sendung der FAD, nämlich ein Haustiermagazin namens "Alles für die Katz", das bei den tiervernarrten Bürgern für Rekordquoten sorgte. Die Moderatorin Yvonne Schnatterfeld allerdings musste nach der 173. Folge ihren Hut nehmen, nachdem sie sich im Auftrag der Brennerei Schluderer (wir erinnern uns an Kapitel 3!) dazu hatte verleiten lassen, in einem Whisky-Werbespot den Slogan "Katzen würden Whisky saufen" in die Kamera zu sprechen. Nach ihrer fristlosen Kündigung gab Frau Schnatterfeld an, nun eine Karriere als Popstar in Angriff nehmen zu wollen.

Kurze Zeit später eröffnete im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses die erste Tierklinik von Delta, die mit dem Auspumpen diverser Katzenmägen "eingeweiht" wurde. Von diesem denkwürdigen Ereignis liegt zu unserem Bedauern keinerlei Fotomaterial vor.

-----------------------------------------
ANMERKUNGEN:
Weil die ihre Sache wirklich gut machen, verweise ich hier auch mal auf Folgendes:
Thanks to ImageShack for Free Image Hosting
Muss ja auch mal sein...

So, ich habe Euch lange warten lassen, aber ich hoffe, dieses Kapitel entschädigt ein bisschen dafür... Bis zum nächsten Mal! :hallo:
 
Bevor ich das nächste Kapitel poste, brauche ich wohl erst einmal ein bisschen Hilfe... ich habe letztens noch 5 Jährchen weitergespielt, und obwohl ich ein paar neue Zonen ausgewiesen und in der Innenstadt zwei neue Hochhäuser bekommen habe (ein "Schilf-Gebäude" mit 1.600 (oder so) §§-Sims und ein "Wilkinson" mit über 3.000 §§-Sims), stagniert die Einwohnerzahl... ich glaube, das liegt daran, dass irrsinnig viele mittelgroße Wohngebäude zwar als §§§ gebaut wurden, dann aber auf §§ abrutschten - dabei ziehen ja mehr Leute ein. Ich glaube, nun sind ein paar dieser Gebäude wieder ok (d.h. sie haben weniger Einwohne), und die §§-Sims sind in die neuen Hochhäuser gezogen.

Ich habe fast den Verdacht, dass man ohne den Industrial Jobs Quadrupler echt auf keinen grünen Zweig kommt, denn ich habe schon ziemlich große Industriegebiete überall, und ich schätze, das "Abrutschen" der §§§-Gebäude liegt an mangelnden Arbeitsplätzen. Nach Geschäften besteht aber kaum Nachfrage, so dass ich keine Arbeitsplätze mit Geschäften schaffen kann, sondern immer weiter Industrie bauen muss. Ich habe den Verdacht, ich müsste das komplette linke (das bisher noch unbebaute) Flussufer mit Industrie zupflastern, um die jetzige Stadt komplett zu versorgen. :(
Meine Nachfrage nach §- und §§-Wohnungen ist auf Anschlag, die nach §§§-Wohnungen mittlerweile wieder ganz gut im Plus. Bei Geschäften sieht's ziemlich mau aus, und Industrien sind alle dick im Plus (Balken mindestens 75% voll).


Vielleicht brächte auch der Umstieg auf ein anderes Pathfinding-Mod Hilfe? Ich benutze das NAM mit dem Traffic-Plugin "Better Pathfinding"... nun habe ich demletzt gelesen, dass "perfect pathfinding" gar nicht soooo viel "Saft" braucht und deutlich besser funktioniert...

Könnte es an diesen Punkten liegen, oder stelle ich mich einfach zu dämlich an?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das "Abrutschen" auf eine geringere §-Stufe liegt meistens an zu langen Pendelzeiten, in Kombination mit mangelndem Wohnraum der jeweiligen Wohlstandskategorie. Wenn die Standortbedingungen gut sind (viele Parks usw.), setzen die Sims vorzugsweise W-§§§-Gebäude hin, auch wenn die Nachfrage eher bei § und §§ sehr hoch ist. Ist dann die Pendelzeit zu hoch, verfällt das Gebäude und wird kurze Zeit später von ärmeren Sims "besetzt".

Ohne Industry Quadrupler braucht man in der Tat riesige Industrieflächen, in meinen größten Städten war praktisch die halbe Stadtfläche jeweils mit High-Tech-Industrie zugepflastert, ohne daß die Nachfrage merklich nachgelassen hätte. Du kannst den Mod ja testweise mal installieren, allerdings solltest Du gleich nach dem Laden der Stadt haufenweise Industrie abreißen, um einen Boom durch die plötzlich gestiegene Zahl der Arbeitsplätze zu vermeiden.

Falls Dein Rechner schnell genug ist, kannst Du den "Perfect Pathfinding"-Mod mal probieren, vor allem in größeren Städten dürfte die Pendelzeitberechnung dann aber ziemlich herb bremsen. Ich persönlich tendiere im Moment eher dazu, einfach die erlaubte Pendelzeit hochzusetzen, das löst die "Kein Job"-Problematik ziemlich wirksam. Im NAM gibt es eine Datei, die die Zeit verzehnfacht (10x Commute), das erscheint mir jedoch etwas radikal. Wenn Du willst, schicke ich Dir meine modifizierte Traffic Plugin-Datei, die basiert auf "Better Pathfinding", erhöht die Kapazität der grauen Straßen um das dreifache und verdoppelt die erlaubten Pendelzeiten. Ich habe jedenfalls sehr gute Erfahrungen damit gemacht, und zumindest in nicht allzugroßen Städten schafft auch mein alter Duron 900 die Berechnungen noch locker.
 
Hm, das klingt sehr gut. Diese grauen Straßen kann man ja auch wirklich nur in ganz entlegenen Gebieten verwenden, aber sobald da drei Hundehütten stehen, ist Stau angesagt. Und dann heulen alle rum... ersetzt man die Straßen dann durch "Land"straßen, kommen sie alle angekrochen und schluchzen einem was vor von den bösen, bösen, Landstraßen, die die lieben kleinen Straßen verdrängen...:mad:

Zehnfache Pendelzeiten finde ich auch etwas übertrieben, ist schon wahr. Cheaten will ich ja nun auch nicht, aber so finde ich das Spiel einfach unrealistisch. Ich meine, wie will man relistische Stadtsilhouetten hinbekommen, wenn man alle Nase lang riesige Industriegebiete dazwischensetzen muss? Und dann sind die noch baulich völlig uninteressant, weil sich da nicht viel ändert.

Ich glaube, ich teste den mal - einmal rein in den Ordner, Stadt laden, Pause, Etliches abreißen, und dann mal schauen - ich muss ja nicht speichern.

Wäre prima, wenn Du mir die modifizierte Datei mal schicken könntest - meine Mailadresse hast Du ja. ;)
 
Super, danke! :)

Ich kann ja einfach mal laden und auf der höchsten Geschwindigkeitsstufe eine Weile abwarten, dann werde ich schon sehen, wie's läuft. ;)

---EDIT 24.12.---

So, bevor's ans Weihngemachte geht, nur noch ganz kurz: Habe jetzt das veränderte Traffic Plugin und den Industry Job Quadruple-dingsda drin, und die beiden großen Städte in der Region jeweils geladen, abgespeichert, verlassen und noch mal neu geöffnet - jetzt werden die "richtigen" Zahlen angezeigt (also die hohen), und die Nachfrage für §§§-Wohngebiete wird nur vom oberen Ende der Skala mit Müh und Not zurückgehalten... die Industrienachfrage ist jedoch auch nach zwei Jahren noch auf dem exakt gleichen Stand wie vorher... ich hätte eigentlich mit einem Minus oder zumindest einer Veränderung gerechnet, da ich nix abgerissen habe. :ohoh:
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldigt das doppelte Posting, aber ich wollte kurz loswerden, dass es wohl vorerst eine Weile dauern wird, bis sich was Neues ergibt... die Stadt stagniert momentan total, und ich denke, ohne eine größere Regionsbevölkerung läuft da gar nichts.

In den umliegenden Städten bin ich gerade dabei, aber das Spiel ist mal wieder ziemlich rätselhaft...
Da baut man munter vor sich hin, weil die Wohnungsnachfrage so schön weit oben ist, und die Gebäude schießen nur so aus dem Boden. Also baut man auch etwas Industrie und Gewerbe, damit auch genügend Arbeitsplätze da sind. Es kommen mehr und mehr Hochhäuser, die Gewerbe- und Industrienachfrage steigt, und die Wohnungsnachfrage ist nicht mehr ganz auf Anschlag... erste "No Job"-Zots erscheinen. Also baut man kontinuierlich Industrie und Gewerbe und sorgt nebenher für sinkende Pendelzeiten, sinkende Luft- und Wasserverschmutzung, bessere Bildung, die Universität, das Forschungszentrum, eine neue Bibliothek, besseren Polizei- und Feuerschutz und ein Stadion, und was passiert? Je mehr Gewerbe und Industrie wachsen, desto mehr "No Job"-Zots erscheinen, und die Häuser werden verlassen und rutschen in niedrigere Einkommensklassen ab...:(

Wenn das so weitergeht, muss ich wohl jede Stadt in der Region erst einmal spielen, bis sie stagniert, und dann wieder eine Nachbarstadt aufmachen, und wieder und wieder und wieder... und in den inneren Städten tut sich dann vielleicht auch mal wieder was, denn momentan geht's kaum weiter.
 
No Job is normal, bei Städten, die über das vorgegebene Maß der aktuellen Regionsbevölkerung hinauswachsen.

Kurz und knapp: deine Regionsbevölkerung muss erstmal anwachsen (neue Städte bauen), dann löst sich das Problem von selbst und deine aktuelle Stadt kann weiterwachsen ;)
 
Ich habe erst jetzt Deinen EDIT vom 24.12. gelesen (Tipp: Wenn ein Beitrag mehr als ein, zwei Stunden auseinander liegt, Doppelposting machen - editiere Beiträge werden leider nicht als neu angezeigt)... Es ist in der Tat so, daß die Industrienachfrage trotz Industry Quadrupler hoch bleibt (warum auch immer) - deshalb ja mein Tipp, erstmal fleißig Industriebetriebe abzureißen. Logischerweise ist die Wohnnachfrage dank dem erhöhten Arbeitsplatzangebot nun ganz oben, und man erlebt das klassische Problem "zu hohe Pendelzeiten" - die "Kein Job"-Symbole haben nichts damit zu tun, daß es nicht genügend Arbeitsplätze geben würde, sondern sind nahezu ausschließlich durch die Pendelzeiten bedingt.

Selbst wenn die Pendelzeit-Grafik nach unten geht, kann das Problem weiter bestehen, denn diese Grafik ist der Durchschnitt aus allen Pendelzeiten, sowohl die der Sims, die in der Stadt arbeiten, als auch die der Pendler in die Nachbarstädte. Erhöht sich nun das Jobangebot in der Stadt (z. B. durch den Industry Quadrupler), pendeln nicht mehr so viele Leute in die Nachbarstädte, sondern finden Arbeit in der eigenen Stadt - die allgemeine Pendelzeit sinkt. Allerdings erhöht sich im gleichen Maße die Verkehrsdichte, denn es entstehen mit einem Schlag zahlreiche neue Wohnungen, für die das bestehende Verkehrsnetz einfach nicht ausgelegt ist.

Man muß mit solchen Mods einfach vorsichtig sein, denn sie können das Gleichgewicht der Region empfindlich stören oder sogar zerstören. Deshalb wie gesagt darauf achten, das Arbeitsplatzangebot durch Abriß nicht zu stark zu erhöhen, und in geringerem Umfang dann die verbleibenden Wachstumsimpulse zu nutzen. In Skagway hatte ich auch schon ein, zweimal eine plötzlich auftretende Massenarbeitslosigkeit von ganzen Stadtvierteln, weil ich die Stadt zu schnell entwickelt hatte - ein paar Wohnhochhäuser auf einem Fleck, selbst wenn sie gut an das Verkehrsnetz angeschlossen sind, können hier alles zum Kippen bringen. Deshalb immer auch das Verkehrsnetz ausbauen, wenn größere Bevölkerungszuwächse innerhalb kurzer Zeit geplant sind (Hochbahn, U-Bahn, Monorail,...), und zwar möglichst auf direktem Weg, damit die Sims diesen bevorzugt benutzen (wir wissen ja alle, wie gerne Schleichwege benutzt werden, auch wenn sie nur 10 Meter kürzer sind).

So, das war mal wieder ein langes Posting, aber hoffentlich hilfreich und informativ (nicht nur für Dich). :)
 
Hm, ich denke schon. In meiner "Haupt"-stadt (um die es hier ja vorwiegend gehen soll) habe ich zum Glück noch nichts Großes gemacht, d.h. nix Neues abgespeichert. Ich habe erst einmal die anderen Städte missbraucht, um ein bisschen herumzuexperimentieren. Die Tage werde ich weiter testen - ich muss halt noch viel lernen, da gibt's auch mal Rückschläge.

Eine gute Nachricht gibt's aber auch: Ich habe BAT-technisch den großen Rundumschlag vollendet und jetzt jede Menge schöne Gebäude, auf die ich mich schon sehr freue... der Schwerpunkt liegt auf mittlerer Bebauung!
 
Kapitel 7

Weiter und weiter wuchs die Stadt; der Jubel aus den Tagen der Eröffnung der ersten Brücke schien nun undendlich fern in der Vergangenheit zu liegen, spannten sich doch mittlerweile fünf Brücken über die Gewässer Deltas.
Eine davon ging auf das Konto der Autobahn. Die Pläne dafür hatten schon lange in der Schublade gelegen, und nun wurde es "allerhöchste Eisenbahn", wie der Bürgermeister scherzte, die Autobahn von der Planung in die Tat umzusetzen.
Die andere Brücke war eine eher unauffällige, grüne Gitterbrücke, mit der Delta erste Fühler in Richtung der flachen kleinen Inseln am Ende des Flussdeltas ausstreckte.


Wer auf dem vorigen Bild genau hingeschaut hat, hat vielleicht schon die zweite bedeutende Entwicklung erkannt: Delta war Universitätsstadt geworden!
Eine unbestreitbar gute Maßnahme war die Untertunnelung des Universitätscampus geworden, denn die Allee stellte die direkte Verbindung zwischen dem Autobahnkreuz Universität und der Stadtmitte dar. Durch den Campus konnte sie schlecht verlaufen, und für eine Umgehung wäre kein Platz gewesen.

Der Uni-Campus wurde im traditionellen Stil errichtet und um Sporteinrichtungen, eine kleine Uni-Bibliothek und ein paar Wohnhäuschen für Gärtner, Hausmeister und Gastdozenten ergänzt. Der restliche Teil der Stadt wurde durch Waldgürtel komplett von der Universität abgeschirmt. Dadurch sollte konzentriertes Arbeiten erreicht werden, und in der Tat wirkte der Uni-Campus wie eine Welt für sich, weil der Verkehrslärm der Stadt durch die Bäume wirkungsvoll blockiert wurde und nur noch die Spitzen einiger größerer Apartementhäuser über die Wipfel hinweg sichtbar waren. Nicht allen Studenten gefiel diese Abgeschiedenheit, und regelmäßig in den Stressphasen vor Prüfungen kursierte in Anspielung auf eine der häufigsten Baumsorten dieses Waldgürtels der makabre Scherz, man hätte die Uni gleich "Buchenwald" nennen können.
Lässt man solche wenig geschmackssicheren Bemerkungen beiseite, muss man aber doch anerkennen, dass das Konzept aufging. Die Leistungen der Studenten waren so gut, dass auch die Wirtschaft der Stadt einen gehörigen Schub bekam - nicht zuletzt dank des durchschlagenden Erfolgs eines von Studenten ausgetüftelten Multifunktions-Katzenkorbs, der weltweit unter dem Namen "Miezhaus" patentiert wurde.

Direkt neben den Sporteinrichtungen der Uni tauchte die Autobahn für kurze Zeit aus der Versenkung auf, um kurz darauf gleich wieder im Tunnel zu verschwinden; Platznot hatte diesen Aufbau notwendig gemacht.


So sinnvoll die Uni-Untertunnelung auch war: Auf der Rückseite der Universität, wo es in einer nicht unbeträchtlichen Steigung Richtung Innenstadt hinaufging, entstand durch den Höhenunterschied eine Streckenführung, die bei Kindern sehr beliebt war ("Gib Gas, Papi!" war an dieser Stelle eine sehr häufige Bemerkung), während sie bei Pendlern insbesondere im Winter eher gefürchtet war. Eine Einmündung mitten im Hang hatte das relative steile Gefälle noch verstärkt.

Und prompt kam es im ersten Winter, wie es kommen musste: Die Straßen warn glatt, im Tunnel staute sich der Verkehr, und nachfolgende Fahrzeuge konnten auf der abschüssigen Straße nicht rechtzeitig bremsen: Eine Massenkarambolage war die Folge. Dieses Ereignis brachte der Strecke den Beinamen "Eiskanal" ein.
Übrigens betrachteten es Zeitgenossen damals nachgerade als einen Treppenwitz der Geschichte, dass in dem markanten Geschäftsbau gegenüber der erwähnten Einmündung ausgerechnet das Alpina-Wintersportkaufhaus von Xaver "Jojo" Jodelrodel einzog.

Da Delta mittlerweile zu einer ordentlichen Größe herangewachsen war und es in der Region sonst noch vor allem unberührte Natur gab, wurde es auch zu einer logischen Anlaufstelle für Touristen aller Art. Die besser betuchten konnten sogar im Nobelhotel Athlon XPinski logieren, während direkt daneben ein etwas preiswerteres Familienhotel zur Verfügung stand.

Im Bild links ist die Autovermietung "Deltacar" zu sehen, die mit den beiden Hotels kooperiert. Das gegenüber den Hotels gelegene Krankenhaus hat schon so manchen Scherzkeks zu Spekulationen über die Qualität der Hotelküchen inspiriert, aber Kenner wissen, dass alleine das Blattspinatsorbet im Hotel Xpinski eine Reise wert ist!

Mittlerweile wurde vom Autobahnkreuz Universität aus eine Autobahnbrücke nach Norden gebaut, um ein neues Industriegebiet anzuschließen.
Im Westen war eine andere Autobahnbrücke entstanden, mit deren Hilfe das andere Flussufer erschlossen werden sollte.

Die nunmehr sieben Brückenbauwerke der Stadt inspirierten die geschasste TV-Moderatorin und jetzige Popsängerin Yvonne Schnatterfeld (siehe Kapitel 6) zu einem Lied, und ihr Songwriter Peter Schlaffei hatte sofort den Text dazu parat: "Über sieben Brücken musst Du gehn" wurde ein Hit und wird bis heute im Stadion gespielt, wenn Fans und Mannschaft in schweren Stunden zusammenhalten müssen.

Das folgende Bild wurde uns freundlicherweise vom Archiv der Verkehrsbehörde Delta zur Verfügung gestellt: Es zeigt einen ganz frühen Entwurf eines Fernverkehrsplans für die Region.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach herrlich, diese Beschreibungen. Verkehrsplan mit Aktenzeichen, "7 Brücken" mit Schlaffay und Schnatterfeld. Aber Blattspinatsorbet ist das Größte.
n045.gif

Mach bitte weiter so, ich kann ja schlecht über meinen eigenen Kram so lachen. ;)
 
Hut ab, die Tunnelbauwerke bei der Uni sind wirklich super gelungen! Schon Michi hat ja vor kurzem gesagt, daß der Autobahnbau mitten in der Stadt sehr schwierig ist, aber das Problem hast Du wirklich meisterhaft gelöst. :) Ansonsten kann ich mich nur spocky anschließen, die witzigen Namen sind mal wieder erste Sahne. :lol:
 
spocky schrieb:
Mach bitte weiter so, ich kann ja schlecht über meinen eigenen Kram so lachen. ;)
DAS Kompliment kann ich an dieser Stelle aber auch wirklich nur zurückgeben, Mister Recyclingstelle-neben-Friedhof-setz! :D
Nee, ich find' das echt toll, dass momentan so viele Stadt- und Regionschroniken laufen, in denen man ganz unterschiedliche Städte und Geschichten sieht und liest... klasse Sache. Ich freue mich jedes Mal, wenn in einem der Threads was neues gepostet ist. :)

Andreas schrieb:
Hut ab, die Tunnelbauwerke bei der Uni sind wirklich super gelungen! Schon Michi hat ja vor kurzem gesagt, daß der Autobahnbau mitten in der Stadt sehr schwierig ist, aber das Problem hast Du wirklich meisterhaft gelöst.
Huch... *rotwerd* naja, das ist aber auch nicht nachher entstanden, sondern ich habe unmittelbar vor der Bebauung endlos rumgemurkst, bis ich die Einfahrten etc. alle so hatte, wie ich sie wollte. Und dieses Tunnelset von Marrast ist echt genial. Ich hätte auch nicht riskieren wollen, die 82.000§ für die Uni dreimal ausgeben zu müssen...:rolleyes:

P.S.: Ich kann gerade zwei der Bilder nicht sehen; einer der Server von ImageShack scheint momentan :argh: zu sein...

P.P.S.: Jetzt (Mo, 3. Jan. 22:49) geht's wieder. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 8 - Drunter & Drüber

Das heutige Kapitel steht ganz im Zeichen der verschiedenen Verkehrswege...

Die im letzten Kapitel vorgestellte Universität bildet auch den Ausgangspunkt für dieses Kapitel. Während die Universität im Süden, Westen und Osten durch die bereits erwähnten Waldgürtel vom Rest der Stadt getrennt wurde, lag im Norden "nur" der prächtige Eingangsbereich mit den Zufahrtsstraßen und Fußwegen zwischen der Universität und dem ausladenden Autobahnkreuz und seiner Abfahrt zum Alleetunnel in Richtung Stadtzentrum. Und natürlich das übliche Umfeld einer Uni: Kopierzentren und Buchhandlungen, die in den beiden völlig gleich aussehenden Gebäuden links und rechts des Autobahnendes untergebracht waren.
Sehr gut erkennbar ist auf diesem Foto die Streckenführung der Autobahn, und da, wo die Autobahn am rechten Bildrand verschwindet...


...taucht sie nochmals in einen Tunnel und kommt an der Anschlussstelle Zentrum-West wieder kurz an die Oberfläche, bevor es hinauf auf die Brücke Richtung Westufer geht - gerade Platz genug für die erste seitliche Auffahrt in Delta. Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme war die Besiedelung noch recht dünn, und durch das große Gewächshaus in der rechten unteren Bildecke konnte damals noch ein geradezu ländlicher Eindruck entstehen. Das täuscht aber, denn in diesen Gewächshäuser tüfteln Deltas führende Biologen rund um die Uhr an optimierten Blattspinatsorten, von denen nicht zuletzt die berühmten Sorbets (siehe Kap. 7) profitieren!


Auch die zuletzt entstandene Brücke, die von Delta aus Richtung Norden auf eine Insel im FLuss führt, soll hier noch einmal näher vorgestellt werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei das stadtseitige Ufer: Wegen der nahegelegenen Autobahn wäre eine Brückenrampe nur zwischen Autobahn und Flussufer zweifellos zu steil geworden. Außerdem sollte die Brücke auch von der Innenstadt und nicht nur von der Uferstraße aus erreichbar sein. So wurde ein halbhoher Damm zwischen Brücke und Autobahn aufgeschüttet und gleich noch eine kleine Autobahnüberführung an die Brücke angeschlossen.


Um seitlich, also parallel zu Fluss und Autobahn, auf den halbhohen Damm zu kommen, war gerade eben genug Platz. Kritik an dieser Verkehrsführung gab es aber trotzdem, denn wegen der Böschung war die Kreuzung recht unübersichtlich, und es "schepperte" oft. Die Händler auf dem Flohmarkt unterhalb des Damms scherzten oft, niemand bekäme die Autoteile so günstig wie sie...


Doch auch in den alten Stadtteilen machte das Wachstum neue Lösungen erforderlich: Das Industriegebiet beispielsweise hatte sich bereits weit jenseits der Allee ausgedehnt, so dass eine Verlängerung der Eisenbahnlinie nötig wurde. Um die mittlerweile stark befahrene Allee nicht wegen eines Brückenbaus sperren zu müssen, wurde ein Tunnel darunter gebaut - der erste Eisenbahntunnel Deltas!


Selbst ohne Tunnel oder Brücke tat sich eine Menge: Eine Zufahrt zur Nachbarstadt war an der Ostseite des Walberbergs schon lange geplant gewesen, aber immer an der zu hohen Steigung gescheitert. Mit den nötigen Mitteln in der Stadtkasse wurde es möglich, Teile des Berghangs zu sprengen und zu einer Art Stufe auszubauen, auf der sich die Allee um den bislang namenlosen, von Grundwasser gespeisten See im Schatten des Berghangs elegant herumschlängelte.



-----------------------
Anmerkung: Diesmal weniger Lustiges & Kurioses aus der Gesellschaft von Delta, ich weiß... das kommt demnächst wieder. Ich musste aber all diese Bilder endlich mal loswerden... :lalala:
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten