Kapitel 5
Ich wusste wahrscheinlich selber nicht wieso ich so sauer auf meine Mutter war.
Fast zwei Wochen später…
Meine Periode war jetzt schon 4 Tage überfällig. Tag für Tag wurde ich mir sicherer, dass ich schwanger war. Meine Periode kam sonst immer regelmäßig. Doch diesmal war es leider nicht der Fall. „Das kann doch nicht sein’’, murmelte ich und lief in meinem Zimmer auf und ab. Es war bereits Abend geworden. Ich setzte mich auf den Boden und kramte mein Tagebuch unter dem Bett her.
Ich fing an zu schreiben:
Liebes Tagebuch,
nach einer Woche melde ich mich mal wieder. Ich werde mir irgendwie immer sicherer, dass ich schwanger bin. Ach hätten wir doch aufgepasst. Meine Mutter ist irgendwie immer noch sauer. Ihr habe ich noch nichts von meinem Verdacht erzählt. Sie wird wahrscheinlich einen Riesen Aufstand machen. Doch irgendwann muss ich ihr es doch sagen!? Ich weiß nur nicht, wie! Ich glaube Phillip, er wird mir beistehen. Er ist so süß zu mir. Eines weiß ich: Falls ich schwanger bin, würde ich es nicht abtreiben. Das ist sicher! Ich kann manche Mütter nicht verstehen. Das ist doch Mord! Aber einige Mütter können ihren Kindern nicht das bieten, was sie brauchen, deshalb treiben sie ab. Ich muss dich jetzt weglegen meine Mutter macht Stress. Bis dann,
deine Svenja…
Meine Mutter hämmerte gegen die Tür. „Jetzt sag’ doch was!’’, schrie sie. Ich legte das Tagebuch bei Seite. „Ja was denn? Verdammt lass mich doch in Ruhe!’’ „Tu ich nicht, bevor du mir nicht geantwortet hast!’’ Ich schwieg und schob das Tagebuch weiter unter das Bett. Langsam stand ich auf. „Jetzt antworte!’’, schallte es. „Hab ich doch! Was willst du denn von mir?’’, quietschte ich. „Willst du jetzt was zu essen oder nicht?’’ „Nein! So erwachsen bin ich schon, dass ich mir das Essen selber machen kann.’’
„Sei nicht so zickig. Was ist nur in letzter Zeit los mit dir!’’ „LASS - MICH – IN - RUHE!!’’, rief ich so laut ich konnte. „Ziege’’, hörte ich leise von meiner Mutter. „Du bist auch eine dumme Schlampe!’’, platzte es mir heraus. „WAAAAS?’’, schrie meine Mutter und trampelte gegen die Tür. Mist, was hatte ich da gesagt? Meine Mutter würde mich Ohrfeigen, wenn sie mich zu sehen kriegen würde. Draußen regnete es in Strömen. Phillip war weggefahren. Wo sollte ich denn hin? Ich hatte Angst. Und wiederum keine Lust auf den Anschiss von meiner Mutter. Ich kramte mir eine Jacke aus meinem Schrank und holte mir die Schuhe unter meinem Schreibtisch her und zog sie mir an. Den Zimmerschlüssel zog ich vorsichtig aus dem Türschloss. ‚Einfach abhauen’, dachte ich mir, ‚..egal ob ich Ärger kriege.’ Ich steckte mir den Schlüssel in meine Hosentasche, da war auch der Hausschlüssel drin. Ich stieg auf mein Bett und machte das Fenster auf.
Sofort bekam ich einige Regentropfen mit. Ich hüpfte aus dem Fenster heraus. Wenn ich Glück hatte, war Laura zuhause. Wenn nicht müsste ich es bei Mark, meinem besten Kumpel, versuchen. Ich lief so schnell ich konnte zu dem Haus meiner besten Freundin. Völlig durchnässt schellte ich an. Die Tür öffnete sich langsam. „Was machst du denn hier?’’, fragte Laura besorgt und zog mich ins Haus. „Ich hab mich wieder mit meiner Mutter gestritten.’’ „Was war denn jetzt schon wieder?’’ „Sie kapiert einfach nicht, dass ich sie im Moment nicht sehen will.’’ „Komm erstmal nach oben du bist doch ganz durchnässt.’’ Ich nickte ihr zu und wir gingen in ihr Zimmer. Laura holte eine Decke unter ihrem Bett her und reichte sie mir an. „Nein danke... brauche ich nicht’’, sagte ich und lies ein Lächeln über meinen Lippen hergehen. Laura nickte kurz und legte die Decke wieder zurück. „Bist du wirklich nur wegen deiner Mutter hier?’’ Ich kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. „Das… das ist schwer zu.. zu sagen’’, stotterte ich.
„Mir kannst du doch eh alles sagen, das weißt du!’’ „Ja das weiß ich.’’ „Aber?’’, fragte Laura unsicher. „Nichts aber. Du würdest meiner Mutter doch nichts sagen!?’’ „Na hör mal! Schließlich bin ich deine Freundin. Habe ich jemals etwas ausgeplaudert?’’ „Nein.. das hast du nicht.’’ Ich war mir irgendwie ziemlich unsicher ob ich ihr es wirklich erzählen sollte. Einerseits hatte ich vertrauen in ihr, doch anderseits traute ich mich nicht. Was sollte ich jetzt für richtig halten?
Kapitel 5 ende...