Kapitel 28
So, bevor es weitergeht, hab ich noch kurz was zu den letzten Kommis:
@Romea_90
Nun, ich weiß auch nicht so recht, was ich schreiben soll... du meinst es ist nicht viel passiert? hmm... naja, jedenfalls ist das Kapitel ziemlich wichtig für den weiteren Verlauf der Story. Auf Kylie wirst du wohl noch warten müssen, da erstmal ein paar andere Dinge Vorang haben.
Du meinst, die Eltern sind unfähig, weil sie mit einer neuen Situation nicht sofort klarkommen
, weil sich Beckie total anders verhällt, als es sonst der Fall war?
sie verbringen auch nicht umwerfend viel zeit mit den kiddies und merken nicht wirklich, was sie bewegt.
Doch natürlich merken sie das! Deshalb macht Mario sich doch auch so einen Kopf darum. Aber was soll er machen, wenn keine von beiden was sagt? Zwang ist doch sicherlich nicht das rechte Mittel.
Danke für deinen Kommi!
@Hedy
Hey, schön dich hier zu lesen!
Den Vergleich mit der Kerze finde ich passend, und wer weiß, vielleicht hast du Recht... oder auch nicht... ich verrate nix!
Aber sag mir doch mal, an welchen Test du gedacht hast?
So, und nü gehts weiter!
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Kapitel XXVIII
Der Samstag begann wie üblich mit einem ausgedehnten Frühstück. Marina war fröhlich und schwatzte munter mit uns. Beckie hingegen war ruhig und in sich gekehrt, sie wirkte, als wäre sie beleidigt. Der gestrige Streit hatte seine Spuren hinterlassen und ich hoffte, dass es der einzige dieser Art bleiben würde.
Gegen zehn Uhr scheuchte Inga uns, damit wir uns fertig machten.
„Warum machst du so ’nen Stress?“ fragte ich sie, nachdem ich mich im Badezimmer gewaschen, rasiert und frisiert hatte.
„Weil wir heute viel vor haben!“
„Ach ja? Ich dachte wir gucken heute nur nach Hundemöbeln.“
„Tun wir auch, aber ich wollte noch ins Möbelhaus und ein paar Sachen müssen auch noch eingekauft werden. Es ist zum Beispiel keine Milch mehr da.“
Ich stöhnte. Das würde ein Kaufhaus-Marathon werden, denn Inga kam bestimmt noch auf die Idee, in irgendeiner Boutique vorbei zu gehen, um sich dann stundenlang Kleider, Hosen, Blusen und was weiß ich alles anzugucken. Ich sah meinen Samstagnachmittag dahinsiechen.
Die Mädchen waren natürlich begeistert von der Tagesplanung.
Der erste Stopp war ‚Pepe’s Tierwelt’, ein hübscher Laden, in dem es eigentümlich nach getrocknetem Pansen und anderen ähnlichen Dingen roch. Beckie und Marina rümpften die Nase, mich hingegen erinnerte das an meine Kindheit. Mein Großvater hatte damals einen Schäferhund, und ich durfte immer mit zum Markt, wenn er Hundefutter und Leckerchen einkaufte. Dort am Stand war der Geruch sogar noch penetranter gewesen.
„Oh Schatz, guck mal hier! Was sagst du zu dem Körbchen? Das würde doch gut passen!“ riss Inga mich aus meinen Gedanken.
Das Rattankörbchen war wirklich schön und es gab verschiedenfarbige Kissen, die man sogar waschen konnte. Beckie und Marina entschieden sich für ein rotes, auch wenn es meiner Meinung nach nicht zur Einrichtung des Wohnzimmers passte. Ich hielt mich aber mit meinem Einwand zurück, da ich keine Zickerei provozieren wollte. Ich durfte dafür das Körbchen tragen und es wanderten weitere Dinge hinein:
Futter- und Wassernapf, Spielzeug, eine Matte für die Näpfe und noch ein Teppich. Ich schleppte den Kram zur Kasse, durfte bezahlen und die Sachen im Kofferraum verstauen.
Dann ging es sofort weiter zum Möbelhaus, wo sich meine Frauen Möbel für das Ungeborene ansahen. Es kam auch gleich ein leicht tuntiger Verkäufer angerannt, der den letzten Schrei anpries.
Total hip waren jetzt die ‚unisex-pastell-Töne’, wie gelb und grün, ebenso wie orange und creme.
Inga schoss sich auf Pastell-Gelb ein, wobei ich lieber etwas anderes gehabt hätte. Aber mich fragte natürlich niemand.
Meine Frau ließ sich ein Heft mit Stoffproben mitgeben und da wir schon mal hier waren, konnte man gleich noch einen Abstecher in den Baumarkt machen – zu Fuß! Ist ja nicht weit! Aber nur wenn man nicht zig Teile schleppen musste. Beladen mit Tapetenrollen, Kleisterutensilien und anderem Gedöhns stolperte ich zum Auto zurück.
Nach zweieinhalb Stunden war jetzt eigentlich nur noch der Supermarkt dran. Eigentlich! Direkt daneben hatte eine Boutique Neueröffnung, was sich meine Frauen natürlich nicht entgehen lassen konnten.
Ich war erstaunt, dass Beckie und Marina sich mit ihren sechs Jahren schon so fürs Einkaufen begeisterten und nicht nörgelten. Die Frage, wie es später sein würde, stellte ich mir erst gar nicht. Besser war das!
Jetzt schon völlig erschöpft ließ ich mich auf ein Sofa fallen während die anderen drei nach Schnäppchen suchten.
Nach weiteren eineinhalb (!) Stunden waren sie fündig geworden und ich durfte wieder das Portemonnaie zücken.
„Hast du eigentlich eine Einkaufsliste gemacht?“ fragte ich Inga, als wir auf dem Weg zum Supermarkt waren.
„Nö, aber ich weiß auch so was wir brauchen.“
Übersetzt hieß das: eine weitere Stunde ziemlich ziellos durch den Laden zu wandern. Gequält verzog ich das Gesicht.
„Ach jetzt komm, so schlimm ist das nun auch wieder nicht!“
„Hast du ne Ahnung!“ dachte ich und stapfte neben ihr her.
Die nötigen Artikel waren schnell gefunden, aber Inga wollte noch mal so durch das Geschäft gucken. Das bedeutete, dass viel mehr und den Einkaufskorb wanderte, als nötig.
Tütensuppen, Backmischungen, neue Müslisorten, Chips, Kekse…
„Wer soll das alles essen?“ fragte ich mich und sogar die Kassiererin sah uns komisch an. Als ob wir die beiden Mädchen nur mit Fertigprodukten ernähren würden.
Auf dem Weg nach draußen kamen wir an der Bäckereitheke vorbei. Inga, Marina und Beckie blieben natürlich stehen.
„Papi guck mal! Sieht das nicht lecker aus?“ fragte Marina.
„Hm hm…“, brummte ich und wusste schon was kam.
„Lass uns doch ein paar Teile für morgen mitnehmen, Schatz. Was möchtest du denn?“
„Ist mir egal. Ich setz mich schon mal ins Auto.“
„Nu warte doch!“
„Inga, ich kann nicht mehr stehen! Ich hab Rückenschmerzen!“ zischte ich.
Meine Frau tat das mit einem ‚hmpf’ ab und wandte sich wieder der Auslage zu.
Das Sitzen im Auto linderte erst die Schmerzen, aber nach einer Weile tat es fast genauso weh, als würde ich gehen oder stehen. Ich wollte nur noch nach Hause, doch die drei ließen auf sich warten. Eine halbe Stunde lang saß ich im Wagen und wusste nicht wohin mit mir. Ich freute mich sogar auf die Schmerzkapsel.
Dann entdeckte ich Inga und die Mädchen, die fröhlich mit einer Frau quatschten. Zum Glück verabschiedete sie sich schnell, sodass meine drei zum Auto kamen. Ich drehte schon mal den Zündschlüssel um, damit sie ja nicht auf die Idee kamen, nochmal in eins der Geschäfte zu gehen. Endlich fuhren wir nach Hause. Während Inga mit den Zwillingen fröhlich plauderte, hatte ich genug damit zu tun, die Schmerzen auszuhalten und mich auf den Verkehr zu konzentrieren.
Ich war erleichtert als wir in unsere Straße einbogen und unser Haus in Sicht kam. Als ich ausstieg und zur Wohnungstür ging, hielt Inga mich auf.
„Willst du die Sachen etwa im Auto lassen?“
„Ja, mein Rücken bringt mich sonst noch um! Hab den sowieso schon überlastet!“ rief ich zurück und ging weiter. Meine Frau eilte mir nach.
„Warum hast du denn nichts gesagt?“
„Hab ich doch und du hättest auch selber drauf kommen können!“
„Jetzt motz doch nicht gleich!“
„Tu ich nicht! Nur hast du mal auf die Uhr geguckt? Es ist fast fünf!“
„Ist doch nicht schlimm. Jetzt haben wir doch alles.“
Ich lachte auf.
„Ich nehm jetzt was gegen die Schmerzen und leg mich hin.“
„Und wer holt die Sachen rein?“
„Frag doch Daniel oder die Mädchen. Ich geh jetzt jedenfalls ins Bett.“
Das tat ich auch, obwohl ich wusste, dass es Inga ärgerte.
Aber mal ehrlich: ein bisschen Rücksicht hätte sich schon nehmen können.
Im Bad würgte ich also die Kapsel runter, ging nach nebenan und schlüpfte ins Bett. Dort wartete ich, dass die Wirkung einsetzte. Nach gut einer Stunde glitt ich in einen leichten Schlaf.
„Papi… Papi… wach auf! Das Essen ist fertig. Mama hat Lasagne gemacht.“ Weckte mich Beckie behutsam.
„Bin gleich da Spätzchen.“
Vorsichtig stand ich auf und war erleichtert, dass die Schmerzmittel immer noch wirkten.
Als ich die Schlafzimmertür öffnete, stieg mir gleich der Duft von Tomatensauce und überbackenem Käse in die Nase. Jetzt erst merkte ich, wie hungrig ich war, da das Mittagessen ja ausgefallen war. Die Zwillinge präsentierten mir stolz ihre neuen Anziehsachen, bevor wir essen konnten. Der Tag, der für mich nur aus Einkaufen, Schlafen und Essen bestanden hatte neigte sich dem Abend. Ich war froh, dass Beckie sich wieder gefangen hatte und wieder gut mit ihrer Schwester auskam.
Vielleicht hatte Inga mich so durch die Geschäfte gejagt, weil es den Mädchen so großen Spaß machte einzukaufen und sie gemeinsam etwas taten, ohne dass es zu Streitigkeiten hätte kommen können?
Auch jetzt waren beide begeistert, als Inga das Buch ‚Wie Leben entsteht’ aus dem Schlafzimmer holte. Wir lasen alle gemeinsam darin und die Mädchen waren fasziniert.
Inga deutete auf ein Bild, das eine befruchtete Eizelle am achten Schwangerschaftstag zeigte.
„So sieht das in meinem Bauch im Moment aus.“
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Und wer mag, und wissen möchte, wie es in Ingas bauch aussieht, kann sich folgende Seite mal anschauen. Dort gibt es schöne Grafiken, und (englische) Beschreibungen:
http://www.visembryo.com/baby/index.html