Ach ja? Cool, darauf muss man ja erst kommen
. Trotzdem erinnert sie mich an Lexi
(so hiess sie.) Ich hab aufgehört zu schauen als Ninchen weg war. Es war aber schon ätzend als Katherine weg war. Aber die 8. Staffel will ich mir dann auch noch reinziehen (mit fast 30, mir egal ob ich zu alt dafür bin!
).
Ja die Mikaelsons waren cool. Besonders Elijah *schmach*. Schade dass TO mich nicht fesselt. Bin jetzt bei der 3. Staffel und warte immer noch aufs grosse Bäm... *schulterzuck*.
Naja, drauf kommen, war jetzt nicht so schwer: Ich habe für die Rückblickbilder ja eine Simsin erstellen müssen und fand es dann schade, sie direkt wieder zu löschen, weil ich mir da schon Mühe gegeben hatte.
Mir wurde es einfach zu blöd, weil einfach immer mehr Magie und so kam. Ab und an hab ich ja wie gesagt reingeschaut - Jeremy wird zum ultimativen Jäger mit irgendwelchen Runen (?) am Körper, Alaric wird zum Vampir und dann doch wieder nicht und Damon wird lieb und Stefan böse und irgendwelche Höllentore kamen dann ja auch, und ach, mir war's zu dumm. Meine Schwester hat mir aus den Büchern vorgelesen (live-Hörbuch), zwar nicht alles, aber einiges, und die waren ja noch abgedrehter... die Serie war ja dann eigentlich noch voll langweilig.
Mir wurd die Liebesgeschichte auch zu dumm - hin und her - zu kitschig schlussendlich.
Aber zu alt wird man zum Serien gucken doch nie, ich schaue Avatar - Der Herr der Elemente immer noch gerne.
TO hat mich irgendwie gar nicht gereizt, weil ich sowieso nur Klaus mochte und ich ehrlich gesagt damit gerechnet habe, dass das dann genauso abgedreht wird wie TVD.
Hallöchen, es geht weiter bei meinen Sims.
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„Los, bewege deinen Hintern rein“, befahl Natalia ohne mit der Wimper zu zucken dem rothaarigen Vampir, der erneut in lautes Gelächter ausbrach.
Natalia seufzte. Dann hatte sie wohl keine Wahl, als ihre Vampirkräfte zu nutzen.
„Ich sagte, setze dich im Schlafzimmer auf einen Stuhl und halte die Klappe!“, befahl sie nachdrücklicher. Sofort hörte Jamie auf zu lachen und ging ins Haus. Sie liebte ihre Kraft, Menschen befehligen zu können. Manchmal musste man Menschen nämlich zu ihrem Glück zwingen. Und manchmal auch Vampire, solche wie Jamie.
An Sasha gewandt sagte sie: „Ich brauche einen halben Tag, um etwas zu besorgen. Passe du so lange auf ihn auf.“
Ehe Sasha nachhacken konnte, was sie denn vorhatte, war sie schon in der Dunkelheit der Nacht verschwunden.
Nur wenige Stunden später fuhr ein Laster vor dem Haus vor. Vier Männer trugen ein großes Gerät hinein. Es war mit Folie umwickelt, sodass Sasha nicht erkennen konnte, was es war.
Erst, als sie es auspackten, konnte er sich ein Bild davon machen, was auf Jamie zukommen würde. Er wollte protestieren, aber er traute sich nicht, etwas zu sagen. Denn er vertraute Natalia.
Natalia schloss die Türe zum Schlafzimmer hinter sich und betrachtete Jamie, der immer noch ihrem Befehl ergeben auf einem Stuhl saß und die Apparatur, die sie in seinem Schlafzimmer hatte aufbauen lassen, anstarrte.
„Wenn du willst, darfst du was sagen.“
„Was zur Hölle hast du vor, du Ausgeburt des Teufels!“, schrie Jamie und deutete auf die riesige Gerätschaft.
Die Brünette lächelte und erklärte: „Diese nette Maschine benutzen sie eigentlich im Krankenhaus für Operationen. Aber sie taugt auch für deine Zwecke.“
Jamie schüttelte ungläubig den Kopf und entgegnete: „Das kann nicht dein Ernst sein!“
„Was zur Hölle hast du damit vor?“, fragte Sasha sie, als sie die Schlafzimmertüre leise hinter sich geschlossen hatte.
„Mache dir keine Sorgen um Jamie“, beruhigte sie ihren alten Freund, „Er wird bald wieder der Alte sein.“
„Ich habe meine Zweifel an der Wirksamkeit deines Vorhabens!“, gab Sasha verunsichert zu.
Natalia legte ihm beruhigend die Hand auf seine Schulter und versicherte ihm: „Es wird funktionieren. Wir werden ihm physischen Schmerz bereiten, was wiederum psychischen Schmerz herbeiführt. Und Schmerz ist ein Gefühl, das wiederum andere Gefühle triggert. Sobald wir die Mauer, die er in seinem Kopf errichtet hat, irgendwie zu Fall bringen, wird alles wieder wie früher sein.“
Sasha konnte dagegen nichts sagen, denn es hörte sich logisch an. Und sie hörte sich so überzeugend an. Und er hatte keine andere Wahl, denn ansonsten wusste er keinen Weg.
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Kiras Bauch wurde immer größer und sie freute sich immer mehr auf die anstehende Geburt. Diesmal würde sie eine wundervolle Mutter sein, denn sie hatte auch einen wundervollen Ehemann an ihrer Seite. Victor freute sich genauso über den bevorstehenden Nachwuchs. Er hatte große Hoffnungen, dass er dann endlich das Leben bekommen würde, dass er sich so sehr ersehnt hatte: Das ganz normale Leben mit einer Familie.
Kira streckte ihm ihren dicken Bauch entgegen und er tätschelte ihn sanft.
„Das ist fantastisch“, säuselte er und betrachtete die enorme Kugel.
Kira lächelte.
Und dann hörte er es wieder. Das Pumpen ihres Herzens. Und doch war es anders als sonst. Es war weniger stark, und schneller. Er lauschte dem gleichmäßigen Schlägen und realisierte immer mehr, dass dieser Herzschlag nicht von seiner Gattin stammte. Es war der Herzschlag ihres Kindes.
Er spürte dieses Begehren in sich aufsteigen, sich an ihren Hals zu werfen und ihr und dem Baby das Blut zu rauben. Seine Adern traten unter seinen Augen hervor und er konnte sich nur schwer bändigen, sie nicht direkt zu Boden zu werfen.
Ein kurzer Moment gab er die Kontrolle auf. Er konnte dieses Begehren nicht mehr unterdrücken, denn es verursachte einen solchen innerlichen Schmerz bei ihm, dass er beinah den Verstand verlor.
Erschrocken wich Kira zurück, ihr Herzschlag wurde schneller. Und ihre Augen waren so angsterfüllt, dass der Herzog sofort einen Schritt zurück machte. Und er kontrollierte es wieder.
„Kira, es tut mir so leid“, entschuldigte er sich.
Die Schwarzhaarige nickte nur verständnisvoll, doch ihr schneller Atem verriet ihm, dass sie immer noch Angst hatte. „Ist okay. Du hast es nicht getan, das ist ein Fortschritt.“
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Die Wehen setzten Mitten in der Nacht ein. Sie wollte gerade noch irgendeine romantische Komödie schauen, doch ehe sie sich überhaupt auf das antike Sofa setzen konnte, durchfuhr sie ein furchtbarer Schmerz.
„Oh Gott“, rief sie aus und griff sich mit schmerzerfülltem Gesicht an den Bauch. Es war soweit! Sie würde ein drittes Mal Mutter werden! In diesem Moment kam sie sich so unvorbereitet vor, dass sie die ganze Sache am liebsten rückgängig machen würde. Doch dafür war es jetzt zu spät.
Es vergingen einige Stunden von Schmerz und Pein. Kira hatte schon ganz vergessen, wie schmerzhaft eine Geburt war. Doch sie rief sich, während sie nach Luft japste, immer wieder ins Gedächtnis, dass es das wert war. Sie und Victor würden eine großartige Familie sein! Und Valerie würde so viel Liebe erfahren! Und diesmal würde sie alles richtig machen, würde für sie da sein, in guten und in schweren Zeiten...
„Hallo, kleine Valerie!“, flüsterte sie dem Säugling zu, der in ihren Armen zappelte und sie dann mit großen schwarzen Augen ansah.
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Ihr ganzer Körper zitterte vor Aufregung. Immer wieder stellte sie sich bildlich vor, wie alles ablaufen würde. Rein und Raus – keiner würde es mitbekommen. Und das Ergebnis würde sie endlich befriedigen – Rache. Nichts würde sie abhalten. Victor sollte leiden, leiden für das, was er getan hatte, was er ihr immer noch antat. Sie konnte sich nicht erklären, wieso sein Auftauchen in der Stadt sie wieder so mitgenommen hatte, aber das musste endlich enden!
Lilith nickte ihrem Bruder Caleb zu, als sie vor der hölzernen Türe standen.
Er öffnete diese mithilfe seiner Vampirkräfte und sie traten in das verdunkelte Haus. Es war mitten in der Nacht und Kira war bestimmt schon im Bett.
Sie wussten, wo sie Victor finden würden. Es hatte sich herum gesprochen, dass er in der hauseigenen Gruft saß und ausgehungert war.
Schon der Gedanke, dass er so schwach war, erfüllte Lilith mit einer solchen Freude, dass sie Gänsehaut bekam.
Sie gingen leise die Stufen in den Keller hinunter und betrachteten das Bücherregal, hinter dem sich Victor und sein Sarg verbarg.
„Hast du das Benzin dabei?“, fragte die Schwarzhaarige ihren Bruder, der ohne den Blick von der Tür abzuwenden, nickte.
Das Feuer züngelte nach allem, was in irgendeiner Weise brennbar war. Die Hitze erfüllte innerhalb kürzester Zeit das gesamte Zimmer. Der Geruch nach verbranntem Holz lag in der Luft.
Zufrieden beobachteten Caleb und seine Schwester die orangenen Flammen, die sich immer mehr vor der Türe ausbreiteten.
„Das wird dein Ende sein, Victor!“, murmelte Lilith zufrieden.
Caleb runzelte die Stirn. Das seine Schwester so ein rachsüchtiges Gör war, hatte er nicht gewusst. Aber er wollte nichts gegen sie sagen, denn er liebte sie und wollte keinen Streit mit ihr. Und er verstand auch, dass sie von Victor nicht nur enttäuscht, sondern auch so verletzt war, dass sie verrückt wurde.
„Hauen wir ab, bevor Kira aufwacht.“
Das Feuer, das zuerst nur eine zaghafte Flamme gewesen war, erkämpfte sich seinen Weg hinein zu Victor. Die ersten Rauchschwaden kamen unter der Tür hindurch und schon bald darauf brannte der Türrahmen. Victor hatte das Feuer schon gerochen. Panisch stand er davor und überlegte, was er machen sollte. Die Tür war von außen verschlossen, er konnte also nicht hinaus. Und zum Löschen hatte er auch nichts.
„Kira!“, schrie er hysterisch, doch er wusste, dass sie ihn niemals zwei Stockwerke darüber hören würde.
Vielleicht war es das. Vielleicht sollte er mit seinem jämmerlichen Leben abschließen. Der Traum vom harmonischen Familienleben war immer nur ein Traum gewesen. Und er war dazu verflucht, dass sich dieser niemals erfüllte. Er würde sterben. Irgendwas in ihm sagte ihm das. Und doch wollte er es nicht. Er wollte nicht sterben! Nicht jetzt, da er doch Vater werden würde! Er sammelte alle Kraft, die er noch aufbringen konnte. Er würde nicht sterben!
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Kira hatte Schritte gehört. Nur sehr leise hatten die alten Latten der Treppe gequietscht, aber ihr war es dennoch nicht entgangen. Langsam ging sie die Treppe hinunter.
Sie rief „Hallo, ist jemand da?“, als würde der Einbrecher darauf eine Antwort geben.
Unsicher schaltete sie das Licht an der Haustüre an. Die Türe war verschlossen, keine Einbruchsspuren. Ihre Glieder entspannten sich. Vielleicht hatte sie sich doch getäuscht.
Ein stechender Geruch drang ihr in die Nase. Erst konnte sie nicht zuordnen, was es war. Doch dann wurde es ihr langsam klar.
War das… Feuer?
Sie sah sich um, denn sie vermutete einen Brand im Wohnzimmer, wo der Kamin war. Doch der Duft kam nicht von dort, sondern vom Keller. Victor! Schnellen Schrittes stolperte sie die Treppe hinunter und erblickte die brennende Tür. Sie nahm allen Mut zusammen, riss den Feuerlöscher von der Wandhalterung und stürzte sich auf die Flammen.
„Ich komme, Vic!“, schrie sie so laut sie konnte.
Nur ein leises Wimmern war zu hören. War sie schon zu spät? Nein, das durfte nicht sein! Sie spürte die Hitze des Feuers auf ihrer Haut, hörte das Knacken im Holz. Der Schweiß rann ihr von der Stirn, sie fühlte sich, als hätte sie seit Wochen nicht mehr geduscht. Bilder schwirrten in ihrem Kopf herum: Wie Victor seine kleine Valerie im Arm hielt, wie Victor seine kleine Valerie zur Schule brachte und wie er sie vor den bösen Jungs verteidigte. Bilder, die noch in der Zukunft lagen, die es vielleicht nicht mehr gab, wenn sie sich nicht beeilte. Und dann waren sie weg, diese Bilder. Sie sah nur noch die Flammen.
Victor konnte sie hören. Diese Stimme, die ihn immer beruhigt hatte. In diesem Moment, seinem letzten Moment klang sie wie die Stimme eines Engels, die den Schmerz etwas linderte. Ein unbeschreiblicher Schmerz, als würde ihm jemand die Haut mit einem Kartoffelschäler abreiben. Er versuchte, die Flammen zu löschen, doch seine Jacke brannte, als wäre sie dafür gemacht worden.
Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass es keinen Sinn machte, dagegen anzukämpfen. Er musste aufgeben. Er musste loslassen. Er würde es sowieso nicht überleben. Und vielleicht war er sogar froh darüber. Er hatte so viele Jahrhunderte auf dieser Welt gesehen und sich immer gefragt, ob sein Leben denn wirklich zur Unendlichkeit verdammt war. Und nun hatte er endlich seine Antwort. Es tat ihm Leid für Kira, dass er sie nun im Stich ließ. Und es tat ihm Leid für Valerie, die nun ohne Vater aufwachsen würde. Aber er wusste, dass sie das schaffen würden.
Er sackte in die Knie.
Es war nur ein kurzer Moment, so kurz wie ein Wimpernschlag, da flog die ausgebrannte Türe auf. Kira stürmte röchelnd hinein und blickte sich um.
Wie ein Blitz durchzuckte es ihren Körper, als sie ihren Liebsten da liegen sah.
„Vic?“, brachte sie noch über ihre ausgetrockneten Lippen, dann schüttelte sie nur noch ungläubig den Kopf.
Der Kampf war umsonst gewesen. Sie war zu spät.
Heiße Tränen liefen ihr über die verrußten Wangen, als ein schwarzer Nebel sich im Raum ausbreitete. Die letzten Flammen erloschen und es machte sich eine eisige Kälte breit, die Kira Gänsehaut bescherte.
Und plötzlich tauchte er mitten im Raum auf. Sein schwarzer Mantel roch nach Tod und Elend, seine knöchernen Finger klapperten, als er die große, metallene Sense auf den Boden absetzte und sein Tablet herauszog.
Er ignorierte die Sterbliche, die ihn mit großen Augen anstarrte, und scrollte seelenruhig durch seine Unterlagen.
„Graf Victor von Noapte“, murmelte er vor sich hin, „Ach, nein, Herzog. Geboren am 15.05.1505 in Brasov, Transylvanien…“
Er hielt inne und ein dunkles Raunen entfuhr ihm beim Anblick der Leiche. Dann tippte er weiter auf seinem Gerät herum.
„Gestorben heute, in… wo bin ich hier? Mystic Falls? Diese Ortungsdienste… Ahja, Standort ist Forgotten Hollow…“
Kira traute sich gar nicht, etwas zu sagen. Er war so in seine Arbeit vertieft, dass sie Angst hatte, ihn zu verärgern, wenn sie ihn nun unterbrach. Und man verärgerte den Sensenmann besser nicht. Aber was würde schon passieren? Würde er sie direkt auch umbringen und mitnehmen? Und wenn ja, war denn das so schlimm? Sie hatte mit Victor alles verloren. Und sie wollte nicht in einer Welt ohne ihn Leben. Sie fühlte sich schuldig, für alles, was ihm wiederfahren war. Die ganze Sache mit ihrem Blut war ihre Schuld. Dass er hier unten eingesperrt gewesen war, war dementsprechend auch ihre Schuld. Und dass er jetzt tot war…
Wenn jemand tot sein sollte, dann wohl sie.
„Hey, Mr. Sensenmann“, sprach sie die Kapuzengestalt an. Der Tod erwachte aus seiner Routine und wandte sich zu ihr um. Kira suchte sein Gesicht, doch unter seiner Kapuze war nur ein großes, schwarzes Loch. Irritiert vergaß sie, dass sie eigentlich was zu sagen hatte.
„M’am, was ist denn?“, fragte er und dass er sie so ansprach, jagte Kira einen Schauer über den Rücken.
Sie nahm einen tiefen Atemzug. Sie war fest entschlossen: Eine Welt ohne Victor würde eine Welt ohne sie sein.
„Du kannst ihn nicht mitnehmen. Das lasse ich nicht zu!“, bellte sie ihn an und mit jedem Wort wurde sie immer selbstsicherer.
„Kira von Noapte. Ich habe deine Mutter geholt, nun hole ich auch deinen Ehemann. So ist das eben“, entgegnete er mit ruhiger Stimme.
Kira ballte die Hände. Sie würde alles tun, was er wollte. Aber Victor musste leben! Sonst würde sie sich das niemals verzeihen können!
„Ein Tauschgeschäft?“
Der Sensenmann sprach aus, was Kira gerade in den Sinn gekommen war. Angst mischte sich in ihren Mut und sie nickte nur verlegen.
„Du würdest dein Leben, dein reines Menschenleben gegen eine verfluchte Vampirseele tauschen?“
Es klang keine Ungläubigkeit in seinen Worten mit, keine Verwunderung. Es schien, als würde er ihr nur die Konditionen des Vorhabens noch einmal aufzeigen.
„Herzogin Kira von Noapte, du willst durch Feuer sterben, und im Gegenzug soll Herzog Victor von Naopte von den Toten auferstehen?“
Kira brachte beinah keinen Ton mehr heraus. Nur ein leises „Ja“ verließ noch ihren Mund, das mit einem Kopfnicken vom Sensenmann in Empfang genommen wurde.
„So soll es sein.“ Er schwenkte seine Sense und erklärte: „Ein guter Deal für mich. Verfluchte Vampirseelen sind lästige Biester.“
Wie von Zauberhand erhob sich daraufhin der verkohlte Leichnam von Victor vom Boden und schwebte in der Luft. Kira beobachtete, wie ihr Mann, der Mann, den sie über alles liebte und der so leblos dagelegen war, plötzlich die blutroten Augen aufriss und die eisige Luft scharf einsog.
Und schon war die Magie vorbei, Victor trat auf den steinigen Boden auf und stand verdutzt im Raum. War das ein Traum? Gerade war er noch in einem dunklen Raum gewesen, ohne Licht, ohne Leben. Er war gelaufen und gelaufen, hatte geschrien und gefleht, doch nichts und niemand hatte geantwortet. Und nun stand er in seiner Gruft und blickte der Frau in die Augen, die er liebte und sie…
Ihr letzter freier Atemzug verstrich. In ihr brach ein Schmerz aus, der nicht schlimmer hätte sein können. Es fühlte sich an, als stünde sie in Flammen, doch kein Feuer war zu sehen. Das Einzige, was sie sah, war Victor, wie er vor ihr stand und sie betreten und verwirrt ansah. Sie hatte gehofft, ihn noch ein letztes Mal umarmen zu können, ehe sie starb. Doch dem Tod waren solche Begehren fremd. Ihre Hand erhob sich ein letztes Mal, ein letzter Versuch, seine bleiche Haut auf ihrer zu spüren.
Es war kein lautes Poltern, kein Knall. Sie rollte sich einfach nur auf dem verstaubten Boden zusammen, und es hörte auf, weh zu tun. Und Dunkelheit umfing sie.
Er erwachte und blickte hinab auf Kira. Das war kein Traum, das war bittere Realität. Er war am Leben. Er spürte die Kälte auf seiner Haut, die ihm die Nackenhaare aufstellte. Er spürte auch die Dunkelheit, die sich in der Katakombe breit gemacht hatte, die gleiche Dunkelheit wie an dem Ort, an dem er zuvor gewesen war. Er hörte das entfernte Schreien eines Babys.
Valerie?
Es war, als hätte ihm jemand eine deftige Ohrfeige verpasst. Er war wieder voll da, bemerkte die ganzen Farben, von denen er umgeben war, den Geruch nach verbranntem Holz. Und bemerkte, dass er zugesehen hatte, wie Kira gestorben war. Direkt vor seinen Füßen.
„Was…“
„Es war ein Deal. Ihr Leben gegen deins.“
Ein dumpfes Lachen entfuhr dem Sensenmann und er tippte auf seinem Tablet etwas ein, dann hob er das Haupt. Es fühlte sich an, würde sein Blick Victor durchbohren, obwohl er gar keinen Körper hatte, oder einen Blick. Doch Victor spürte es deutlich.
„Und schon wieder entkommst du mir, Victor“, seufzte die düstere Kreatur. Und fügte noch hinzu: „Und nein, sie ist und bleibt tot. Da kannst du betteln so viel du willst, du erbärmliche Kreatur!“
Dann löste er sich in Luft auf und nichts als ein leichter Hauch von Verwesung blieb zurück. Und eine Urne. Kiras Urne. Der Vampir stand immer noch wie angewurzelt an derselben Stelle und starrte die Urne an. Es war noch alles zu surreal, und obwohl er wieder bei vollem Verstand war, brauchte er erst ein bisschen, bis er das alles begriff.
Kira war tot. Sie hatte sich für ihn geopfert. Und er war am Leben. Und würde wieder sein Leben in Einsamkeit verbringen.
Er wusste nicht, ob er nun wegen Kira weinte oder wegen dem Gedanken, dass er wieder alleine war. Und irgendwie war es ihm auch egal. Wieso war sein ganzes Leben eine reine Farce? Warum mussten immer alle um ihm herum sterben? Was machte er nur immer wieder falsch?
Das Weinen der kleinen Valerie war es, was ihn dazu brachte, mit dem Tränen vergießen aufzuhören. Ein leises Schluchzen, gefolgt von einem lauten Aufschrei störten die nächtliche Ruhe.
Die kleine, kräftige Stimme spendete Victor Trost und erinnerte ihn daran, dass er nicht ganz alleine war. Und er es auch vorerst nicht sein würde.
Er verwandelte sich in eine Fledermaus, um direkt vor dem kleinen Kinderbettchen aufzutauchen. Sanft nahm er seine kleine Valerie, die wild mit den Armen um sich schlug, aus ihrem Nest.
„Ich bin ja da“, säuselte er und wischte dem Mädchen eine Träne von der geröteten Wange, „Daddy ist doch da.“