Hach ja, Servicewüste Deutschland, ein unerschöpflicher Quell für spannende Geschichten... Vor knapp zwei Wochen sprach eine Bekannte meines Vaters ihn an, ob sie mit ihm in den Baumarkt fahren kann, um eine Gartenbank zu kaufen, die im Prospekt angepriesen war. Also fuhren beide dorthin, fanden die Bank allerdings nicht, suchten erstmal ewig nach einem Mitarbeiter, und als sie einen fanden, sprachen sie ihn darauf an. "Ja, die haben wir nicht vor Ort, die müssen Sie im Onlineshop bestellen!" Mein Vater entgegnete, dass er kein Internet hat (ja, soll's durchaus noch geben bei der Generation Ü70), ob er die Bank denn nicht in der Filiale bestellen und dann dort abholen könnte. Nach einigem hin und her nahm der Mitarbeiter dann die Bestellung auf und mein Vater zahlte bar. Lieferzeit sollte 5 bis 7 Tage sein, sie würden dann anrufen oder eine Mail schicken.
Es kam aber weder ein Anruf noch eine E-Mail, also fuhr mein Vater gestern nochmal beim Baumarkt vorbei, um nach der Bank zu fragen. Wie üblich wusste erstmal wieder niemand bescheid, aber es stellte sich heraus, dass es wohl einen Transportschaden gab und man die Lieferung wieder zurückgehen ließ. Ob denn Ersatz geliefert würde, konnte man nicht sagen, wir sollten doch die Hotline vom Onlineshop anrufen. Heute kam mein Vater bei mir vorbei und erzählte mir die Geschichte, also habe ich die Hotline angerufen, natürlich mit dem üblichen "Bitte drücken sie die 1 für..." usw. Ich wartete geduldig die Aufzählung ab, aber das Drücken der entsprechende Zahl wurde auch mehrfach nicht registriert. Aber immerhin, irgendwann kam ich dann in die Warteschleife, und schließlich meldete sich eine Mitarbeiterin, der ich die Angelegenheit schilderte.
Laut ihren Angaben ist die Bank tatsächlich wieder im Lager angekommen, aber ohne Vermerk, so dass der Fall einfach nicht weiter bearbeitet wurde. Hätte ich also nicht angerufen, wäre gar nichts passiert. Allerdings war es angeblich auch nicht möglich, eine Ersatzlieferung zu veranlassen, sie könnte den Auftrag nur stornieren und das Geld zurückerstatten, und ich sollte dann neu bestellen. Naja, wenn's nur das ist... Also die Bankverbindung von meinem Vater angegeben, und immerhin, sie bot mir für den Ärger einen Einkaufsgutschein in Höhe von 10 EUR an, der dann per Post an die Adresse von meinem Vater kommen wurde, und dazu ein Aktivierungscode, der per Mail kommt.
Irgendwie war im System auch eine E-Mail-Adresse hinterlegt, die mein Vater aber gar nicht angegeben hat, weil sie nicht mehr existiert (ich hatte die irgendwann einmal für ihn eingerichtet, aber mangels Nutzung wurde der Account wohl gelöscht). Ob ich die Adresse ändern könnte, um an den Aktivierungscode zu kommen, fragte ich. Nein, das sei leider nicht möglich, ich sollte dann ggf. nochmal anrufen, wenn der Gutschein da ist. Keine Ahnung, was das dann noch bringt, aber gut, Hauptsache, das Geld kommt zurück, könnte allerdings ein paar Tage dauern, weil der Fall erst geprüft werden müsste, dann ginge es an die Buchhaltung usw. Wir haben nach dem Anruf dann allerdings davon abgesehen, die Bank noch einmal neu zu bestellen, wer weiß, ob das dann geklappt hätte...