danke jacobine,
ich war mir wohl einfach zu sicher gewesen, dass ich gewinne. Und dabei habe ich mich zu sehr auf andere verlassen.
Das war einfach mein eigener fehler (das ich ihre stimme auch bekomme)... aber mehr per pn bitte..
Es geht weiter !!
Viel Spaß beim
.
Kapitel: 8
Das Wiedersehen
Einige Tage später…
Hannes verlor kein Wort mehr über unsere Diskussion. Das war mir ehrlich gesagt auch ganz recht. Wir hatten jetzt Mitte November und das Weihnachtsfest rückte immer näher. Inka und Julian waren schon fleißig dabei, ihren Wunschzettel zu schreiben.
Inka wünschte sich wie jedes Jahr ein Pony oder ein anderes Haustier. Immer wieder schrieb sie denselben Wunsch auf. Sobald wir alle um den Weihnachtsbaum im Esszimmer saßen und es an die Geschenke ging, sah man auf Inkas Gesicht schon leichte Enttäuschung, weil eben wieder kein Hautier in einer Schachtel auf sie wartete.
Julian war eigentlich ein unkompliziertes Kind. Er wollte immer nur eins: Autos! Die Kiste in ihrem Zimmer quoll schon über.
Hannes und Konstanze versuchten, den beiden jeden Wunsch von den Augen abzulesen und ich natürlich auch. Ich war ja die einzige Oma, die sie noch hatten. Konstanzes Eltern sind bei einem Brand ums Leben gekommen, als sie gerade auf dem College war. Sie muss sich damals genauso gefühlt haben wie ich. Als ich damals erfuhr, dass meine Eltern einen tödlichen Autounfall hatten, brach für mich eine Welt zusammen.
Meine Biographie lag schon seit einigen Tagen auf dem Tisch in meiner Ecke und staubte langsam zu. Ich wusste nur zu gut, was für ein Kapitel folgen würde. Doch ich nahm sie in die Hände und schlug das nächste Kapitel auf.
Es war Samstagmittag, zwölf Uhr. Nur noch zwei Stunden, dann hatte ich endlich Feierabend. Ich stand seit kurz vor acht hier im Laden. Die Kunden klopften schon an die Tür, wenn sie sahen, dass ich im Laden war. So zur Mittagszeit wurde es meistens ruhiger.
Aber ab drei Uhr ging hier wieder die Post ab. Und ich hatte keine fünf Minuten, um meine Füße auszuruhen.
Von Nico hatte ich ewig nichts mehr gehört. Er hatte mich wohl vergessen und würde hier nicht mehr erscheinen. Ich fand es doch sehr schade, denn er war echt ein toller Kerl. Doch ich musste meine Gedanken von Nico losreißen und mich meiner Arbeit widmen.
Jetzt konnte ich endlich den fehlenden Warenbestand auffüllen. Mit meinem Klemmbrett fegte ich durch mein Geschäft und füllte die Regale wieder auf. Hinter mir ging die Türklingel. Ich verdrehte schon die Augen und betete innerlich: „Bitte lass es nicht schon wieder ein Kunde sein.“ Ich drehte mich auf meinem Absatz um und blickte in das Gesicht von Nico.
Er strahlte mich mit seinen blauen Augen an. Mein Herz fing heftig an zu klopfen und mir wurde warm und kalt zugleich. Vor lauter Schreck ließ ich mein Klemmbrett fallen.
Nico eilte herbei und hob es für mich auf. „Ich wusste ja gar nicht, dass ich so furchteinflößend aussehe.“ Dabei schenkte er mir wieder so ein atemberaubendes Lächeln.
Mir war diese Situation sehr peinlich und ich lief rot an. „Nein, Sie sind nicht furchteinflößend. Ich habe mich nur so erschrocken, weil Sie jetzt auf einmal hier in meinem Laden stehen. Damit habe ich nämlich nicht gerechnet.“
„Aber ich habe Ihnen doch versprochen, dass ich noch mal vorbeikomme. Sie haben mich doch darum gebeten. Es tut mir leid, dass ich erst nach Wochen wieder hier auftauche. Ich hatte viel um die Ohren, beruflich natürlich.“
„Das ist ja nicht schlimm. Nur ich hatte mit einem Wiedersehen nicht gerechnet, weil es eben schon so lange her ist.“
„Ich habe es Ihnen versprochen. Und meine Versprechen halte ich auch.“
Ich lächelte ihn an. Es war ein tolles Gefühl, ihn wieder vor mir stehen zu sehen. Sein Parfüm stieg mir wieder in die Nase und ich schwebte auf Wolke sieben.
„Wann haben Sie heute Feierabend?“
„Ich schließe hier um zwei Uhr. Wieso?“
„Ich würde Sie gerne- als Entschädigung- heute Abend zum Essen einladen.“
„Wieso als Entschädigung?“
„Weil ich mich so lange nicht habe blicken lassen.“
Mein Herz schlug Purzelbäume und ich war jetzt in diesem Moment wahrscheinlich der glücklichste Mensch auf der Welt.
„Ja, ich würde sehr gerne mit Ihnen Essen gehen.“
Sein Lächeln wurde breiter. „Sehr gut, ich hole Sie um halb sieben ab.“
Ich reichte Nico die Hand. Er gab mir einen Handkuss, zwinkerte mir zu und verließ den Laden. Bis zwei Uhr verging die Zeit schnell und ich konnte endlich das Wochenende willkommen heißen.
Daran kann ich mich noch genau erinnern. Unsere zweite Begegnung im Laden und die Einladung zum Essen. Es war das erste Date, das wir hatten. Mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken. Ich drückte das Buch gegen meine Brust und schaute wie ein verliebter Teenager an die Decke. Inka und Julian kicherten, als sie mich sahen.
„Oma? Wir wollen uns eine DVD ansehen. Schaust du auch mit? Mama und Papa gucken auch.“
„Ja, mein Schatz, ich schau auch mit.“
Ich setzte mich auf die Couch und wir sahen uns gemeinsam einen Kinderfilm an.
Ende Kapitel 8
So, das war es mal wieder. Ich hoffe, es hat euch gefallen..